E_1930_Zeitung_Nr.107
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W107<br />
II. BSati<br />
BERN. 23. Dezember <strong>1930</strong><br />
Rundschau<br />
Der Unterhalt<br />
von Fahrzeug-Dieselmotoren.<br />
Die nachfolgenden Angaben über den Unterhalt<br />
von Lastwagen-Dieselmotoren stammen von<br />
T. H. Parkinson, einem englischen Ingenieur, der<br />
kürzlich im «Institute of Motor Trade» einen<br />
Vortrag über seine Erfahrungen als Werkleiter<br />
einer grossen englischen Transportfirma hielt. Es<br />
gilt heute als erwiesen, dass der Lastwagen-Dieselmotor<br />
gegenüber dem Benzinmotor eine Ersparnis<br />
von rund 75% an Brennstoffen und bis 20%<br />
an allgemeinen Betriebskosten ergibt. Im Ungewissen<br />
schwebte man aber noch über die Lebensdauer<br />
der Dieselmotoren und ihre Betriebssicherheit.<br />
Die genauen und zweifellos durchaus neutralen<br />
Angaben Parkinsons bringen in manchen<br />
dieser Punkto Klarheit und sind deshalb unseres<br />
Erachtens höchst wertvoll. Sie wurden auf Grund<br />
der Betriebsergebnisse mit zwölf Lastwagen (erfreulicherweise<br />
fast ausschliesslich schweizerischen<br />
Fabrikates) über eine Fahrtstrecke von total<br />
140 000 Meilen ermittelt.<br />
Red.<br />
Den Unterhalt von Fahrzeug-Dieselmotoren<br />
betrachtet man am besten unter folgenden<br />
vier Gesichspunkten:<br />
1. Betriebs-Instandhaltungsarbeiten. — Einspritzdüsen,<br />
Pumpeneinstellung usw., elektrische<br />
Ausrüstung, Anlassen.<br />
2. Zylinder, Kolbenringe, Ventile usw.,<br />
Lager.<br />
3. Versuche.<br />
4. Allgemeines.<br />
Betriebs-Instandhaltungsarbeiten.<br />
Wichtig ist hier vor allem das Anlassen.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass die moderne elektrische<br />
Ausrüstung keine der Störungen hat<br />
eintreten lassen, die man zu erwarten geneigt<br />
war. Theoretisch war die schwächste<br />
Stelle die Batterie, aber praktisch hat selbst<br />
nicht eine einzige Batterie bei den in Betracht<br />
stehenden Fahrzeugen ein Neuaufladen<br />
benötigt.<br />
Obschon die Stromabgabe beim Anlassen<br />
sehr hoch ist und schätzungsweise beim Anlassen<br />
eines kalten Motors während 20—30<br />
Sekunden 400 Ampere und beim Anlassen<br />
eines warmen Motors während 10—20 Sekunden<br />
300 Ampere beträgt, sind die Bedingungen<br />
wahrscheinlich nicht so schwer,<br />
wie beim Anlassen eines gleich starken<br />
Links oben: Der zwischen den Vordersitzen versenkt eingebaute, keinen Platz versperrende, aber doch<br />
gut zugängliche Handbremshebel.<br />
Rechts oben: In das Differentialgehäuse eingebaute Pumpe, die gleichzeitig zum Auffüllen und Entleeren<br />
des Gehäuses, wie auch zur Messung des Oelstandes dienen kann.<br />
Links unten: An die Zentralschmierung angeschlossenes Federpaket. Das Oel wird durch den hohlen<br />
Feder-Zentrierbolzen eingepresst und gelangt so zwischen die einzelnen Federblätter.<br />
Rechts unten: Zur Lüftung des Wageninnern wird dieses Fenster nicht mehr versenkt, was ohnehin<br />
wegen der Hinterradeinbuchtung in der Karosserie nur teilweise möglich wäre, sondern um eine senkrechte<br />
Achse schräg nach aussen geschwenkt.<br />
Benzinmotors. Unter normalen atmosphärischen<br />
Umständen und bei Anwendung von<br />
Heizspiralen garantieren 30 Sekunden einen<br />
sicheren Start Bei wirklich kaltem Wetter<br />
erweist sich das Einspritzen von etwas Benzin<br />
in den Luftreiniger als sehr wirksam.<br />
Wenn die Heizspiralen versagten und der<br />
Anlasser genügend lange beansprucht wurde,<br />
Interessante technische Neuerungen<br />
liess sich allerdings ein schlechter Einüuss<br />
auf die Batterie feststellen. Anormal lange<br />
Beanspruchung des Anlassers ist aber auch<br />
sonst zu vermeiden, weil bei offenem Brennstoff-Regulierhebel<br />
die Zylinder rasch mit<br />
Brenrfstoff überschwemmt werden und dsr<br />
Motor dann einige Minuten lang überhaupt<br />
nicht mehr zum Anlaufen zu bringen Ist.<br />
N»107<br />
II. Blatt<br />
BERN. 23. Dezember <strong>1930</strong><br />
Einspritzdüsen.<br />
Bei Motoren mit direkter Einspritzung, die<br />
von Hand angelassen wurden, haben wir<br />
keinerlei Schwierigkeiten beobachtet; unsere<br />
Erfahrung mit diesen Motortypen beschränkt<br />
sich allerdings auf eine Betriebszeit mit günstigen<br />
atmosphärischen Umständen. Immerhin<br />
lief ein Motor dieser Type während<br />
20 000 Meilen, teilweise auch im letzten Winter,<br />
ebenfalls vollkommen störungsfrei.<br />
Die umgebauten Saurer- und Gardner-<br />
Wagen haben eine durch elektromagnetische<br />
Pumpe unterstützte Brennstoff-Förderung.<br />
Abgesehen von dem Ersatz einer oder zweier<br />
Korkdichtungen, haben diese Pumpen keinerlei<br />
Beachtung erfordert. Störungen durch<br />
Lufteintritt in die Brennstoffleitungen, wie<br />
sie beim Ausgehen des Brennstoffvorrates<br />
oder Brechen einer Brennstoffleitung vorkommen<br />
können, scheinen die einzigen Unannehmlichkeiten<br />
zu sein, die normalerweise<br />
vorkommen können. Die Behebung dieser<br />
speziellen Störung ist aber so einfach, dass<br />
wir sie hier übersehen können.<br />
Die Notwendigkeit einer Düsen-Reinigung<br />
tritt ungleich häufig auf und in manchen Fällen,<br />
in denen die Motoren mit geringer<br />
Rauchbildung laufen, wurden 10 000 Meilen<br />
ohne Düsenreinigung erreicht. Meim Gardner-<br />
Wagen erwies es sich allerdings als vorteilhaft,<br />
die Düsen alle 2000 Meilen zu reinigen.<br />
Die Einspritzpumpe erfordert keine nennenswerte<br />
Pflege, abgesehen von einer periodischen<br />
Einstellung der Anschläge, der Reinigung<br />
der Rückschlagventile und der Kontrolle<br />
der Schmierung.<br />
Die Pumpeneinstellung<br />
ist genau so einfach vorzunehmen wie das<br />
Einstellen eines Magneten, und da die Stellung<br />
der Pumpenkolben leicht zu erkennen<br />
ist, macht die Bestimmung der Zündzeitfolge<br />
ebenfalls keine Schwierigkeiten.<br />
Die Filter benötigen eine Reinigung etwa<br />
alle 5000 Meilen. Wenn diese überschritten<br />
werden, zeigt sich eine teilweise Störung<br />
des Brennstoffzuflusses, daran erkenntlich,<br />
dass Fehlzündungen auftreten. Sorgfäitiges<br />
Filtern des Brennstoffes beim Tanken hilft<br />
mit, um den Unterhalt in dieser Beziehung<br />
zu vereinfachen.<br />
AUTOMOBILES RALLY<br />
Usine: 35 ä 41, Rue du Bournand, Colombes<br />
Magasin de vente: 212 ter Boulevard P6reire<br />
PARIS XVII«<br />
Paris, Dezember <strong>1930</strong><br />
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102 658: «Dispositif pour Commander ä distance<br />
dans les automobiles un changement de vitesse ä<br />
pignons baladeurs ». 47911<br />
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AUTOMOBILES RALLY<br />
sig. C. R.