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E_1931_Zeitung_Nr.005

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fahrstellen durchgeführt werden? Zu dieser<br />

Fragestellung sind alle Strassen- und Bahnbenützer<br />

berechtigt. Es scheint mir am<br />

Eisenbahndepartement zu liegen, hier der<br />

Oeffentlichkeit wieder einmal Aufschluss zu<br />

geben.<br />

Die Bahnen können die finanzielle Belastung<br />

der Beseitigung der schienengleichen<br />

Uebergänge nicht allein tragen. Die Automobilisten<br />

vermehrt zu belasten, wird auf<br />

heftigen Widerstand stossen, da die Autog-ebühren<br />

bei uns schon reichlich hoch angesetzt<br />

sind; ausserdem gibt es noch andere<br />

Strassenbenützer als Automobilisten, und<br />

diese neben den Kantonen müssten dann<br />

in gerechter Weise auch an der Kostentragung<br />

mithelfen.<br />

Bis da eine Einigung erzielt werden<br />

könnte, werden sich die Unglücke vermehren<br />

und unser Ruhm als mustergültiges<br />

Reiseland weiter sinken. Was aber getan<br />

werden könnte, wäre die Ersetzung der gefährlichen<br />

Barriere durch die bewährten<br />

optisch-akustischen Signale; durch den Wegfall<br />

der Bewachungskosten ist die Finanzierung<br />

den Bahnen erleichtert. Die Restanz<br />

sollte aus dem Benzinzoll und aus kantonalen<br />

Beiträgen gedeckt werden. Sl.<br />

Noch eine dringliche Anfrage.<br />

Der Totschlag auf der Schiene.<br />

Eine weitere Zuschrift mag die Dringlichkeit<br />

der Massnahmen an den Niveau-<br />

Übergängen dar tun:<br />

Ueber das neueste Unglück bei Pratteln<br />

•will ich hier keine Worte verlieren, sondern<br />

lediglich eine Frage stellen: Tut man an<br />

zuständiger Stelle wirklich alles, was zur<br />

Vermeidung derartiger, sich immer mehr<br />

häufender Unfälle diente? Darauf gibt es<br />

meiner Ansicht nach leider nur eine verneinende<br />

Antwort.<br />

Jedermann sieht ein, dass man den Bahnen<br />

nicht zumuten kann, von einem Tag<br />

auf den andern alle — oder auch nur alle<br />

gefährlichsten — Niveauübergänge abzuschaffen.<br />

Aber ist das vielleicht ein Grund<br />

oder gar eine Entschuldigung dafür, dass<br />

nicht wenigstens bei den gefährlichsten<br />

Fallen sofort sichernde Massnahmen getroffen<br />

werden? Und wäre es bei ganz unfibersichtlilchen<br />

Stellen auch bloss ein Spiegel,<br />

der es dem Fahrzeuglenker wenigstens<br />

ermöglichte, von seinem Fahrzeug aus einen<br />

genügend grossen Teil der Bahnlinie<br />

zu überblicken, um bei offener Barriere<br />

nicht einfach rein zufällig «diesmal noch»<br />

mit dem Leben davonzukommen! Und<br />

warum fährt man nicht rücksichtslos mit<br />

allen an den Bahnübergängen die Sicht<br />

nehmenden Hindernissen (Bahnwärterhäuschen<br />

inbegriffen) ab oder verpflanzt<br />

sie, wo dies möglich ist?<br />

Es wären — in Erwartung der Abschaffung<br />

der Niveauübergänge — noch viele<br />

Anregungen zur Behebung der gröbsten<br />

Kommen zu harren. Die Nacht war von leisen<br />

Geräuschen belebt, dem summenden Geschwirr<br />

der Heuschrecken und dem eintönigen<br />

Bass der Ochsenfrösche in der Ferne.<br />

Unendliche Müdigkeit überkam Joan, und als<br />

Said Hussein beim Weiterschreiten seinen<br />

Arm in den ihren legte, empfand sie diese<br />

Stütze als eine Wohltat. Sie hob das Antlitz<br />

zu den Sternen.<br />

«Was für ein grossartiger Schauspieler<br />

dieser Mann doch war!»<br />

«Vielleicht! Könnte man ihm aber ins<br />

Herz blicken, so würde man wahrscheinlich<br />

finden, dass er selber diese grösste aller<br />

Oualen, dass er unglückliche Liebe erduldet.<br />

Waren Sie jemals verliebt, Frau Averil?»<br />

«Ich war drei Jahre verheiratet. So muss<br />

ich es wohl gewesen sein.»<br />

«Wie ruhig Sie das sagen! Wissen Sie,<br />

dass im Osten Männer an der Liebe starben,<br />

die keine Gegenliebe erweckt? Ihre Sehnsucht<br />

verzehrt sie, wie die Lampe das Oel<br />

aufsaugt, und sie siechen dahin, weil sie<br />

nicht mehr den Wunsch fühlen, zu leben.<br />

Haben Sie je solche Liebe empfunden?»<br />

Missstände zu machen, wie: direkte oder<br />

indirekte (durch Spiegel, Kataphoten etc.)<br />

optische und akustische Signale des Lokomotivführers;<br />

System der abwechslungsweise<br />

die Strasse und den Schienenstrang<br />

sperrenden Barriere; eventuell gänzliche<br />

Abschaffung der sog. bewachten Barrieren,<br />

unter genügender, doppelter Sicherung und<br />

mit für die ganze Schweiz gleichmässiger<br />

und gleichförmiger Voranzeige der Uebergänge<br />

usw. usw.<br />

Als einziges, aber bezeichnendes Beispiel<br />

eines *Bahnüberganges, wie er nicht sein<br />

soll, führe ich die berüchtigte Falle von<br />

Meyriez (Doleyres!) bei Murten, auf einer<br />

der stärkstbefahrenen grossen Durchgangsetrassen<br />

der Schweiz (Lausanne—Moudon<br />

—Bern) an. Jeder, der diesen Uebergang<br />

einmal passierte, wird ihn in Erinnerung<br />

behalten, denn eine Sicht auf die Bahnlinie<br />

ergibt sich erst dann, wenn die Vorderrader<br />

des Fahrzeuges die Schiene bereits<br />

berühren!<br />

Ist unter solche» Umständen ein Spiegel<br />

oder irgend sonst eine zweckmässige Massnahme<br />

wirklich zu viel verlangt? Es bleiben<br />

auch dem vorsichtigsten Fahrer gewiss<br />

ohnehin noch genug Möglichkeiten vorbehalten,<br />

sich von Dritten der Schädel einrennen<br />

zu lassen! W. 0. L.<br />

Falschmeldungen<br />

bei Verkehrsunfällen.<br />

Ausdrückliche Berichtigung von wesentlichen<br />

Irrtümern.<br />

Wir veröffentlichen nachstehend Erklärungen<br />

der Schweizerischen Depeschenagentur<br />

in Sachen Nachrichtendienst über den Verkehrsunfall<br />

Pratteln (s. «Automobil-Revue»<br />

Nr. 2). Damals haben wir den Wunsch ausgesprochen,<br />

man möchte bei Falschmeldungen<br />

(«Die Barriere war geschlossen») eine<br />

Berichtigung mit ausdrücklichem Hinweis<br />

auf den Irrtum erscheinen lassen. Wir sind<br />

erfreut, genauere Ausführungen der Depeschenagentur<br />

zu erhalten, glauben aber, im<br />

Interesse tatsachengemässer Berichterstattung<br />

nochmals auf die Wichtigkeit eines<br />

deutlichen Widerrufes bei begangenem Irrtum<br />

hinweisen zu müssen. Die Erklärungen<br />

der Depeschenagentur lauten:<br />

«In der «Automobil-Revue» Nr. 2 vom<br />

9. Januar lesen wir, die Schweiz. Depeschenagentur<br />

habe über den Unfall vom 29. De 7<br />

zember am Niveauübergang der Hardstrasse<br />

in Pratteln eine Meldung verbreitet, in der es<br />

hiess: «Die Barriere war geschlossen». In<br />

einer weiteren Mitteilung sei dann diese<br />

erste Meldung in einem sehr wichtigen<br />

Punkte widerrufen worden, ohne dass ein<br />

ausdrücklicher Vermerk auf den Irrtum hingewiesen<br />

hätte. Das Vertrauen in die Meldungen<br />

der Schweiz. Depeschenagentur sei<br />

auf diese Weise in Mitleidenschaft gezogen<br />

worden usw.<br />

Hierzu möchten wir bemerken, dass in den<br />

von unserer Filiale Basel ausgegebenen und<br />

von unserem Hauptbureau Bern weitergeleiteten<br />

Meldungen über das Unglück<br />

nichts von einer geschlossenen Barriere<br />

stand. Dagegen hat unsere Zürcher Filiale,<br />

gestützt auf eine ihr direkt zugekommene<br />

Information, die erste Basler<br />

Meldung in dem gedachten Sinne ergänzt.<br />

Die irrige Annahme, das Automobil sei gegen<br />

eine geschlossene Barriere angerannt, scheint<br />

ursprünglich auch anderswo bestanden .zu<br />

haben. Ein Augenzeuge berichtete der<br />

«National-<strong>Zeitung</strong>»: «Ich begab mich sotort<br />

zum Geleise. Auf der einen Seite war die<br />

Barriere geschlossen, auf der anderen hing<br />

die Schranke, stark verbogen, in der Luft».<br />

Was unsere Agentur anbetrifft, so war,<br />

wie gesagt, der Irrtum auf den von unserer<br />

Zürcher Filiale ausgegebenen<br />

«Ich kenne den Liebeskummer wohl, denn<br />

auch mir hat die Liebe Leid gebracht.»<br />

«Ich weiss — ich las es in Ihren Augen, am<br />

ersten Abend, als ich Sie sah. Und ich war<br />

voll Bitterkeit erfüllt gegen den blinden<br />

Narren, der das Glück, Sie zu besitzen, nicht<br />

begriff...»<br />

«Mein Mann ist tot!» wehrte sie ihm.<br />

Er achtete der sanften Mahnung nicht. «Ein<br />

anderer doch könnte bewirken, dass wieder<br />

Zärtlichkeit statt kühler Ruhe aus Ihren<br />

Augen spricht!»<br />

Sie zuckte die Achseln. «Ich habe vergessen,<br />

was Liebe ist!»<br />

Sie hatten eine kleine Nische erreicht, hinter<br />

Palmen verborgen, deren Zweige sich<br />

massig im Mondlicht wiegten. Der Prinz<br />

blieb stehen, nahm ihre Hände tn die seinen.<br />

Seine Finger prickelten, wie von einem elektrischen<br />

Strom durchpulst. «Ich — ich will<br />

Sie lieben — und Liebe lehren...» stammelte<br />

er flammenden Auges. Mit ruhiger Würde<br />

entzog sie sich ihm. «Nie wieder! Weder<br />

Sie noch ein anderer Mann!» Klar und kalt<br />

klang ihre Stimme. Sie sah sich um. «Kehren<br />

wir nun um, ja?»<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N» 5<br />

Dienst beschränkt;<br />

in den Dienstausgaben des Hauptbureaus<br />

Bern und der Filiale Basel, sowie<br />

im gesamten französischen und italienischen<br />

Dienst war er nicht enthalten, und es war<br />

hier also nichts zu berichtigen. Der Fehler<br />

in der ersten Meldung des Zürcher Dienstes<br />

hat durch die nachfolgenden Meldungen seine<br />

Korrektur erfahren, und es ist daher nicht<br />

ganz zutreffend, wenn Ihr Blatt von einer<br />

«unwiderrufenen Falschmeldung» spricht.<br />

Immerhin hätten wir bei Kenntnis der von<br />

Zürich ausgegangenen abweichenden Fassung<br />

eine etwas deutlichere Berichtigung für<br />

den dortigen Rayon veranlasst.»<br />

Kein Defizit der S. B. B.<br />

im letzten Jahre.<br />

Die Befürchtungen der Direktion der<br />

Schweizerischen Bundesbahnen, dass ihre<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr<br />

1930 mit einem spürbaren Defizite abschliessen<br />

werde, sind nicht eingetroffen.<br />

Die Zusammenstellung der Zahlen ist allerdings<br />

noch nicht endgültig abgeschlossen.<br />

Es steht aber schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit<br />

fest, dass die Rechnung 1930 mit<br />

einem, allerdings bescheiden zu nennenden,<br />

Gewinne abschliessen wird.<br />

Die S. B. B. hat allen Grund, sich über<br />

dieses Ergebnis zu freuen. Nicht nur hat<br />

der Betrieb der Eisenbahnen, im zweiten<br />

Halbjahr wenigstens, unter den allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Krisenerscheinungen<br />

zu leiden gehabt, es liegt auch ein Jahr hinter<br />

uns, in dem die Wetterverhältnisse für<br />

den Tourismus und damit für die schweizerischen<br />

Eisenbahnen ausgesprochen<br />

schlechte waren. In den ersten Monaten<br />

herrschte durchwegs mildes Wetter. Es gab<br />

eigentlich keine einzige länger andauernde<br />

Periode mit Schnee und Frost, also keine<br />

richtige Sportsaison, was die Bundesbahnen<br />

in ihren Abschlüssen bestimmt verspürt haben<br />

werden. Nicht weniger ungünstig waren<br />

die Sommermonate. Fast andauernd<br />

schlechtes Wetter untergrub die Reiselust<br />

der Leute. Namentlich wurden fast alle<br />

Feiertage verregnet, was für die Bahnen<br />

stets einen ganz erheblichen Ausfall bedeutet.<br />

Wenn trotz der schlechten Wirtschaftslage,<br />

die sich auf den Güterverkehr und<br />

zum Teil auch auf den Personenverkehr<br />

auswirkte, und trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse,<br />

die mehr den Personenverkehr<br />

beeinflussten, die Abschlussrechnung<br />

für das vergangene Jahr ein relativ<br />

so gutes Ergebnis zeigt, so kann die<br />

Lage doch keine so verzweifelte sein, wie<br />

sie die Generaldirektion der S. B. B. in ihrer<br />

Kampfschrift gegen das Automobil darzustellen<br />

versucht.<br />

Es muss auch auffallen, dass gerade der<br />

Betrieb der Schweizerischen Bundesbahnen,<br />

für den die Konkurrenz des Automobils<br />

sich am schärfsten auswirken sollte,<br />

weil sie über sehr wenig ausgesprochen<br />

grosse Distanzen, (Jenen das Auto nicht<br />

mehr gewachsen ist, verfügt, im vergangenen<br />

Jahre, wenn auch nicht einen sehr<br />

guten, so doch nicht einen ausgesprochen<br />

schlechten Abschluss erzielte. Die Bahnen<br />

der meisten andern Staaten haben ein bedeutend<br />

schlechteres Jahr hinter sich. W.<br />

Die Gefahr<br />

der Verkehrs-Isolierung.<br />

In einem Artikel «Soll die Stadt Frauenfeld<br />

Unifahren werden?» befasst sich die «Thurgauer<br />

<strong>Zeitung</strong>» in beachtenswerter Weise<br />

mit der Bedeutung des heutigen Automobilverkehrs<br />

für unsere Ansiedelungen. Anlass<br />

zu den Betrachtungen gaben in Frauenfelder<br />

Kreisen diskussionsweise geäusserte Anregungen,<br />

den Verkehr von der die Stadt<br />

durchziehenden Zürcherstrasse nach der noch<br />

auszubauenden Bahnhofstrasse abzuleiten.<br />

Auf diese Weise würde der Durchgangsverkehr<br />

die Stadt nicht mehr im Herzen traversieren,<br />

sondern nur mehr in einem äusseren<br />

Viertel tangieren, was fast einer Umfahrung<br />

von Frauenfeld gleichkäme. Ein in<br />

seinen Konsequenzen noch weitergehendes<br />

Projekt ist im dortigen Gemeindeverein diskutiert<br />

worden, das die Erstellung einer<br />

Zweigstrasse von Langdorf über die Murg<br />

gegenüber Kurzdorf hin vorsieht. Dieses<br />

Strassenstück würde erst am westlichen<br />

Ende des Stadtgebietes in die bestehende<br />

Zürcherstrasse einmünden. Würde der Verkehr<br />

auf diese Weise umgeleitet, so würde<br />

die Stadt Frauenfeld vom Durchgangsverkehr<br />

im wahrsten Sinne des Wortes links<br />

liegen gelassen.<br />

Der Artikel warnt in überzeugenden Argumenten<br />

vor der Verwirklichung derartiger<br />

Projekte, welche den Handel und Wandel in<br />

Frauenfeld ganz bedeutend beeinträchtigen<br />

müssten. Frauenfeld hat in verkehrstechnischer<br />

Hinsicht heute eine Vorzugsstellung,<br />

«Einen Augenblick!» bat er. «Ich habe Sie<br />

hierher geführt, um Ihnen ein kleines Andenken<br />

an den ersten Abend in meinem<br />

Hause zu verehren.» Er zog ein goldenes<br />

Döschen hervor. «Bitte, weisen Sie es nicht<br />

zurück!»<br />

Die kleine Dose war aus schwerem Gold,<br />

mit herrlichen Arabesken verziert und trug<br />

einen Verschluss aus Türkisen. Der Prinz<br />

drückte sie ihr fast gewaltsam in die widerstrebenden<br />

Hände: «Oeffnen Sie!»<br />

Sie' hob den Deckel und fand auf goldgewebtem<br />

Futter einen herrlichen Smaragd,<br />

der grünes Feuer sprühte.<br />

«0 Prinz, das kann ich nicht annehmen!»<br />

Röte stieg in Joans Wangen. «Solch ein<br />

Stein ist doch Zehntausende von Dollar wert!<br />

Glauben Sie mir, ich schätze Ihre Aufmerksamkeit<br />

sehr, aber »<br />

Sie reichte ihm die Dose zurück.<br />

Mit umdüstertem Gesicht fügte er sich. .<br />

Wortlos und beklommen ging Joan an seiner<br />

Seite zum Palast. Ihre Abwesenheit war<br />

kaum bemerkt worden, denn die anderen<br />

standen am Brunnen, um einen indischen<br />

Zauberer herum, der seine Reauisiten auf<br />

indem es im Schnittpunkt von zwei sehr bedeutenden<br />

Fernverkehrs-Strassen, nämlich<br />

Zürich-Bodensee und St. Gallen-Toggenburg-<br />

Schaffhausen, liegt. Ueber die wirtschaftliche<br />

Auswirkung dieses sich in Frauenfeld<br />

kreuzenden Verkehrs schreibt das zitierte<br />

Blatt wie folgt: «Das ist alles nicht bloss<br />

auf dem Papier, auf der Karte, sondern auch<br />

auf den Strassen von Frauenfeld selbst zu<br />

sehen. Es geht ein grosser Automobilverkehr<br />

von Ost nach West und von Süd nach Nord<br />

durch die Stadt. Und dass von diesem Verkehr<br />

etwas in Frauenfeld hängen bleibt,<br />

kann man in jedem Gasthof, in jeder Konditorei<br />

erfragen.» Diese Feststellung leitet<br />

zu nachstehender Schlussfolgerung:<br />

«In die Stadt hinein und mitten durch die<br />

Stadt, in der ganzen Länge der in der<br />

Hauptverkehrs-Richtung orientierten Zürcherstrasse,<br />

da durch -muss der grosse Autoverkehr.»<br />

Es wird mit Recht auf die Erfahrungen<br />

aufmerksam gemacht, welche mittlere und<br />

kleinere Städte in Frankreich und Italien mit<br />

dem Autoverkehr gemacht haben. Der Grossstädter<br />

benützt jede Gelegenheit, um mit seinem<br />

Wagen aus der nervenzermürbenden<br />

Riesenansiedelung herauszukommen und<br />

sucht kleinere und kleinste Städtchen und<br />

Dörfer auf, um sich in deren Ruhe und Gemächlichkeit<br />

zu erholen. Deshalb sind auch<br />

die kleineren Städtchen, die landschaftlich<br />

oder baulich dem Besucher etwas zu bieten<br />

vermögen, in ungeahnter Weise wieder zu<br />

Ehren gekommen. Der Zug nach der Grossstadt,<br />

der diesen mittleren und kleineren Ansiedelungen<br />

wirtschaftlich empfindlich geschadet<br />

hat, findet hier einen interessanten<br />

und willkommenen Ausgleich.<br />

Wir brauchen übrigens gar nicht ins Ausland<br />

zu gehen, um die kritischen Folgen<br />

einer Stadt-Umfahrung beobachten zu können.<br />

— Die Hauptroute von Zürich nach<br />

Bern über Lenzburg-Herzogenbuchsee lässt<br />

Langenthai aus, weil sich s. Zt. diese Gemeinde<br />

gar nicht für deji Anschluss an die<br />

Durchgangsstrasse erwärmen konnte.- Es<br />

werden aber heute keine drei Prozent von<br />

all den hundert Fahrern, welche täglich diese<br />

Strecke passieren, sich veranlasst sehen,<br />

einen besonderen Abstecher nach Langenthai<br />

zu machen. Soll ein Halt eingeschaltet werden,<br />

so erfolgt er in der «Kalten Herberge»<br />

oder in Herzogenbuchsee oder sonstwo in<br />

einem Ort an der Heeresstrasse. Langenthai<br />

ist heute vollständig vom vorerwähnten<br />

Durchgangsverkehr abgeschnürt und würde<br />

sicher vieles darum geben, wenn es den Ver-><br />

kehr wieder über seine Mühle leiten könnte.<br />

Es ist äusserst verdienstlich, wenn die<br />

Tagespresse mithilft, über die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Automobilverkehrs aufzuklären.<br />

Ebenso erfreulich ist es für uns, dass<br />

die für uns schon lange feststehende Tatsache<br />

nunmehr allmählich auch Eingang in<br />

massgebende Redaktionen findet. Wir hoffen<br />

nur, dass sie bei grossen Entscheidungen<br />

in Verkehrsangelegenheiten auch immer an<br />

diesem Verständnis festhalten. 6.<br />

Die zürcherische «Gebühr»<br />

für Führerbewilligungen.<br />

In Nr. 108 der «Automobil-Revue» vom<br />

29. Dezember 1930 wurde im Auszug ein Entscheid<br />

des Bundesgerichts wiedergegeben,<br />

in welchem dasselbe den Gebührencharakter<br />

der jährlichen ErneuerungsgebühT bejaht und<br />

den nicht nur vom Unterzeichneten, sondern<br />

auch von Prof. Fritz Fleiner in einem zu dieser<br />

Frage erstatteten Gutachten ebenfalls<br />

eingenommenen Standpunkt, es handle sich<br />

um eine ungesetzliche Steuer, verneint. Es<br />

sei hier anhand des amtlichen Zahlenmaterials<br />

eine kurze Kritik des Entscheides gestattet.<br />

Die Einnahmen des Kantons Zürich aus<br />

der Erneuerung der Führerbewilligungen, aus<br />

der Prüfung der Führer und der Motorfahr-<br />

einem Tuch am Boden ausgebreitet hatte.<br />

Es herrschte Begeisterung über seine Kunststücke.<br />

Er verzauberte Korke unter metallenen<br />

Gefässen, er zog ein lebendes Hühnchen<br />

aus Osman el Maghrabys Fes hervor,<br />

Hess es wieder verschwinden und' siehe da:<br />

Das flaumige Wesen hockte auf Herrn Richboroughs<br />

Hemdbrust! Er gab Joan ein Zehnpiasterstück,<br />

das sie in der geschlossenen<br />

Hand halten sollte, und beim Oeffnen der<br />

Hand hatte es sich in einen englischen Penny<br />

verwandelt.<br />

«Das ist echt ägyptische Magie!» rief<br />

Aimde Richborough, als der Gaukler sich<br />

unter tiefen Verbeugungen entfernt hatte.<br />

«Pah!» widersprach Beifort, «lauter<br />

Schwindel! Seit fünf Jahren lebe ich schon<br />

in Aesrypten und bin noch nie einem brauchbaren<br />

Wahrsager begegnet!»<br />

Der Prinz neigte sich zu Joan: «Möchten<br />

Sie sich wahrsagen lassen?»<br />

«Für mein Leben gern!»<br />

«Fürchten Sie sich nicht vor der Zukunft?»<br />

Sie sah ihn unsicher an. «Glauben Sie denn<br />

ernstlich an derlei?»<br />

(Fortsetzung folgt.)

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