28.02.2018 Aufrufe

E_1931_Zeitung_Nr.039

E_1931_Zeitung_Nr.039

E_1931_Zeitung_Nr.039

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

W 39 —<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVÜE 7<br />

nenden» Maschine ist nichts anderes als ein<br />

harmloses Gas, das aus einem Druckbehälter<br />

abgelassen wird.<br />

Neben diesen «billigen» Effekten werden<br />

aber, auch Aufnahmen gezeigt, die von den<br />

Darstellern Unglaubliches an Kühnheit und<br />

Todesverachtung verlangen. Ais Darsteller<br />

wirken v darin allerdings in den seltensten<br />

Fallen jfie Filmheiden persönlich, sie lassen<br />

sich ,vielmehr in den kritischen Momenten<br />

durch sogenannte «Stuntmen» vertreten.<br />

Einer der berühmtesten dieser wirklichen<br />

Helden ist Dick Grace, ein in Hollywood<br />

lebender Amerikaner. Dick Grace produzierte<br />

sich u. a. im Film «Wings», wo er sein<br />

Leben mehrmals bis zum äussersten aufs<br />

Spiel setzte. Den Film selbst werden viele<br />

unserer Leser gesehen haben und durch seine<br />

oft fast unwahrscheinlich natürlichen Szenen<br />

noch gut im Gedächtnis haben.<br />

In" einer der Szenen dieses Filmes war<br />

Dick Grace die zugleich einfache und höchst<br />

komplizierte Aufgabe gestellt, ein Kampfflugzeug<br />

bei. der Landung zu zerschlagen,<br />

wenn möglich nicht weiter als 20 Meter vor<br />

dem Aufnähme-Apparat entfernt. Grace<br />

wählte -zur Ausführung dieses Experimentes<br />

aus seinem Rennstall ein altes Spad-Kampfffugzeug<br />

aus, das immerhin noch seine 140<br />

Stundenkilometer Geschwindigkeit erzielte.<br />

Als Landungsplatz wurde ihm ein vollständig<br />

zerschossenes, von Granattrichtern übersätes,<br />

mit Stacheldrahtverhauen überspanntes<br />

1 Schlachtfeld angewiesen. Jeder<br />

andere Pilot hätte die Chance, bei einer<br />

noch so gekünstelten Notlandung auf die-1<br />

sem Landungsplatz noch einigermassen heil<br />

davon zu kommen, als 99prozentig unwahrscheinlich<br />

gehalten. Aber Dick Grace macht<br />

sich keine langen Gedanken über die Arbeit,<br />

die man von ihm verlangt. Er ging nur daran,<br />

wenigstens den «Spad» möglichst zweckmässig<br />

einzurichten. Dazu wurden einmal<br />

die äussern Rippen der Flügel halbwegs<br />

durchgesägt. Dann verleimte Grace die Bespannung<br />

mit den Holmen des Rumpfes und<br />

verstärkte durch Stahlrohrverstrebungen den<br />

Baldachim und den Boden des Führersitzes.<br />

Weiter wurde das ursprünglich unter dem<br />

Pilotensitz eingebaute Benzinreservoir in den<br />

oberen Flügel verlegt, um im Fall eines<br />

Brandausbruches eine Flucht zu erleichtern.<br />

Schliesslich Hess Dick Grace den Sitz ringsum<br />

noch etwas auspolstern, um beim Aufschlagen<br />

die schlimmsten Stösse abzuschwächen.<br />

Unterdessen war auch das Gelände etwas<br />

vorbereitet worden. Mit Kalk hatte man<br />

einen grossen Kreis markiert, in dessen Mitte<br />

sich die Maschine bei der Aufnahme überschlagen<br />

sollte. In der Nähe des Kreises<br />

wurden Männer mit Feuerlöschern aufgestellt.<br />

Als Dick Grace zur festgesetzten Stunde den<br />

Landungsplatz kurz inspizierte, legte er im<br />

Kreis noch ein mysteriöses weisses Tuch<br />

nieder. •<br />

Dann hatte wieder einmal eine seiner letzten<br />

Stunden geschlagen. Die Kino-Operateure,<br />

Feuerwehrmänner und der ganze andere<br />

Stab der Gruppe bezogen ihre Posten. Allen<br />

war eingeschärft, nur im äussersten Notfall<br />

zu weichen, selbst die Feuerwehrleute hatten<br />

Instruktion, nur auf besonderen Befehl ihre<br />

Standorte zu verlassen. Dick Grace.schwang<br />

sich in seine Maschine, winkte mit der Hand<br />

und stob davon. Seine Freunde glaubten ihn<br />

das letzte Mal lebend gesehen zu haben.<br />

Aber zu langem Nachdenken blieb keine Zeit<br />

Wie ein Sperber, der sein Opfer beobachtet,<br />

kreiste Grace in einigen hundert Metern<br />

Höhe über dem Platz. Wenige Sekunden später<br />

schon stellte er die Maschine auf den<br />

Kopf und pfiff nun mit rasend zunehmender<br />

Geschwindigkeit auf das verhängnisvolle<br />

Ziel hin. Einige Meter vom Boden, Zehntelssekunden<br />

vor dem Aufschlagen, hatte er<br />

seinen eigenen eingebauten Kinoapparat in<br />

Funktion zu setzen, Gas und Zündung abzustellen,<br />

die Maschine mit dem Höhensteuer<br />

aufzureissen.... und, sich selbst zu schützen.<br />

Ein scharfer Ausschlag des Steuerknüppels<br />

nach rechts. Der rechte Flügel schlägt auf<br />

dem Boden auf, reisst eine tiefe Furche und<br />

zersplittert. Der Rumpf erhält einen schweren<br />

Schlag. Noch ein Sprung, dann zermalmt der<br />

Apparat endgültig sein Fahrgestell Ein<br />

gewaltiger Stoss, der Motor bohrt sich in den<br />

Boden ein, Splittern, Krachen, ringsum fliegen<br />

Einzelteile der Maschine davon, der<br />

Rumpf stellt sich senkrecht, die- Maschine<br />

legt, sich auf den Rücken und rutscht in<br />

einer Staubwolke noch einige Meter über den<br />

Boden dahin.<br />

Fünf Meter vom nächsten Kamera-Mann<br />

entfernt liegt ein Trümmerhaufen, der kaum<br />

mehr als Ueberrest eines Flugzeuges zu erkennen<br />

ist.<br />

Der Held des Schauspiels ist nicht tot Er<br />

liegt allerdings bewusstlos unter den Trümmern,<br />

hat aber nur zwei Rippen eingedrückt,<br />

ein Handgelenk gebrochen und einige Fleischwunden<br />

und Schürfungen. Wenn er wieder<br />

hergestellt sein wird, geht er von neuem auf<br />

Arbeit aus.<br />

-s.<br />

Internationale ilugtechnische Ausstellung in<br />

Stockholm. Vom 15.—31. Mai findet in Stockholm<br />

eine internationale flugtechnische Ausstellung<br />

statt. Zwei altbekannte Kämpen der<br />

Aviatik werden die Ausstellung mit ihrer Gegenwart<br />

beehren, Louis Bleriot und Louis<br />

Breguet. Frankreich sendet auch den Inhaber<br />

des Weltrekords im Weitstreckenflug<br />

Gostes und Bossoutrot, der den Rekord im<br />

Dauerflug geschlagen hat, nach Stockholm-<br />

Aus Grossbritannien kommt der bekannte<br />

Flugzeugkonstrukteur Sir Handley Page. Der<br />

amerikanische Flieger Frank Hawks, der den<br />

Geschwindigkeitsreofd mit 340 km in der<br />

Stunde aufgestellt hat, wird in Stockholm<br />

seine Geschicklichkeit vordemonstrieren. Aus<br />

Deutschland erwartet man den Ozeanflieger<br />

von Gronau, der beabsichtigt, mit einem ganzen<br />

Geschwader aus der Fliegerschule in<br />

Warnemünde nach Stockholm zu starten.<br />

Der Spanier Cierva wird seine « Autogiros»<br />

vorführen.<br />

Wy.<br />

m &A:<br />

LES FAITS PARLENT:<br />

UN HOTEL DE L'IMPORTANCE DE 200 OHAMBRES AUTO-<br />

RISE LA PUBLICATION DES CHIFFRES SUIVANTS:<br />

Consommation totale en dgeembre 1930 pour le chauffage et le Service<br />

d'eau chaude: 178B3 kg de gasoil ä fr. 13.— 7.<br />

v<br />

, Consommation journaliere 576 kgs.<br />

Consommation horaire 24 kgs.<br />

Consommation horaire par m s de surface de chauffe<br />

(4 chaudleres de 15 m 2 *— 0,400 kg.<br />

D6pense horaire par m 2 de surface de chauffe fr. 0,052<br />

DEPENSE JOURNALIERE POUR LE CHAUFFAGE ET LE<br />

SERVICE D'EAU CHAUDE DE 200 CHAMBRES<br />

(Tempe'rature de l'eau de la chaudiere 80° Celsius) FR. 74.88.—<br />

L'EXAMEN DE OES OHIFFRES VOUS CONVAINCRE DE<br />

L'EXCELLENOE DU BRULEUR «SIAM»!<br />

Modeies divers pour instailatlons de toute importancel<br />

SIAM<br />

V E V E Y<br />

TELE PHON E 247<br />

R EPR ESENTANTS<br />

ä ZÜRICH, LUCERNE,<br />

ÖLTEN, MART1GNY,<br />

GENEVE. NEUCHATEL<br />

Mehr Luft<br />

in die Garage. Pressluft muss heute in jeder Garage sein.<br />

Nicht allgemein bekannt ist, dass sie audi zum Betrieb<br />

von Benzin« und Oeltanks dienen kann. Dazu kommen<br />

Färb«, Pefrol* und Waschpistolen sowie pneumatisch«<br />

Wagenheber. Zu diesem Zwecke muss jedoch ein guter<br />

Kompressor zur Verfügung stehen, welcher konstant<br />

genau regulierbare und reine Druckluft liefert. Diesen<br />

:<br />

Kompressor haben wir.<br />

Verlangen Sie ausführlich« Prospekt« und Offert«!<br />

Unsere Service

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!