E_1931_Zeitung_Nr.042
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No 42<br />
II. Blatt<br />
BERN, 19. Mai <strong>1931</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 19. Mai <strong>1931</strong><br />
T«ch<br />
Interessante neue Getriebe.<br />
Seitdem es Automobile gibt, wurde als einer<br />
der grössten Mängel immer der eines<br />
stufenlos veränderlichen Uebersetzungsgetriebes<br />
empfunden. Das übrige Wechselgetriebe<br />
galt anfangs überhaupt als eine<br />
praktisch unmögliche Sache. Auch als man<br />
sich daran gewöhnt hatte und als durch die<br />
Verbesserung der Kupplungen und der Getriebe<br />
selbst das Schaltmanöver mit diesem<br />
Wechselgetriebe seine grössten Schrecken<br />
verloren hatte, betrachtete man es noch nicht<br />
anders als ein notwendiges Uebel. Tausende<br />
von Technikern und Erfindern machten sich<br />
auf die Suche nach besseren Lösungen, und<br />
Dutzende von vermeintlichen Lösungen wurden<br />
auf den Patentämtern angemeldet. Aber I<br />
trotzdem blieb alles beim alten.<br />
Erst in den allerletzten Jahren zeigten<br />
sich Konstruktionen, die ohne grössere Komplikationen<br />
und andere Schwächen das klassische<br />
Wechselgetriebe an Brauchbarkeit<br />
übertrafen. Als vorbildliche derartige Lösung<br />
bezeichneten wir schon bei seinem Erscheinen<br />
das kupplungslos schaltbare Getriebe,<br />
wie es von Maybach und Mercedes-Benz eingebaut<br />
wird. Lediglich durch eine besondere<br />
Form der Klauen, mit denen die ständig miteinander<br />
im Eingriff stehenden Zahnräder<br />
auf der Welle blockiert werden, wird hier<br />
jede Schaltschwierigkeit beseitigt. Die Lösung<br />
erinnert unwillkürlich an das Ei des Kolumbus.<br />
Und wie auch sonst so oft bei guten<br />
Erfindungen, kann man auch hier kaum begreifen,<br />
weshalb man nicht schon vorher auf<br />
diese Lösung verfallen ist.<br />
In etwas vom Original abweichender Bauart<br />
wird dieses Getriebe nun auch von der<br />
amerikanischen Spezialfabrik Ootta hergestellt.<br />
In unserer ersten Skizze ist das neue<br />
Cotta-Getriebe mit aufgeschnittenem Gehäuse<br />
veranschaulicht. Die vier Zahnradpaare,<br />
mit welchem ausser dem direkten<br />
Gang vier Uebersetztmgen erzielt werden<br />
können, stehen miteinander in ständigem Eingriff,<br />
und haben Pfeil-Verzahnung, wodurch<br />
sie praktisch vollkommen geräuschlos laufen<br />
und keiner besonderen Zentrierung bedürfen.<br />
Die wesentlichen Punkte an diesem Getriebe<br />
sind auch hier, wie beim Maybach- und<br />
Mercedes-Getriebe, die besonders geformten<br />
Klauenkupplungen. Aus der Zeichnung geht<br />
deutlich hervor, dass die Klauenkupplungen,<br />
Abb. 1<br />
Das neue kupplungslos<br />
schaltbare Getriebe<br />
von Cotta<br />
a) Antriebewelle<br />
b) angetriebene<br />
Welle<br />
mittels der die Zahnräder auf ihrer Welle<br />
blockiert werden können, abgeschrägte Stirnflächen<br />
aufweisen. Und diese simple Abschrägung<br />
wirkt wahre Wunder.<br />
Wünscht man beispielsweise vom dritten<br />
in den vierten Gang zu schalten, so braucht<br />
man nur das Gaspedal loszulassen und den<br />
Schalthebel auf vierten Gang zu stellen.<br />
Schmerz- und geräuschlos vollzieht sich<br />
dann alles Weitere von selbst. Solange die<br />
Umlaufsgeschwindigkeit des Zahnrades, mit<br />
welchem die Klauenmuffe des vierten Ganges<br />
zum Eingriff gebracht werden soll, grösser<br />
ist als die Umlaufgeschwindigkeit dieser<br />
Klauenmuffe, gleiten die schrägen Stirnflä-<br />
Abb. 2. Schema des Aufbaues und der Wirkungsweise<br />
des Salerni-Getriebes.<br />
chen der Klauenkuppelungen einfach übereinander<br />
hinweg. In dem Moment aber, in welchem<br />
durch das Abdrosseln des Motors das<br />
Zahnrad synchron mit der Klauenmuffe läuft,<br />
springen die Klauen mit mathematischer Sicherheit<br />
ineinander ein.<br />
Während man beim Aufwärtsschalten den<br />
synchronen Lauf der beiden miteinander zum<br />
Eingriff zu bringenden Teile durch das Gaswegnehmen<br />
mit darauffolgendem Gasgeben<br />
Abb. 3. Bas Salerni-Getriebe,<br />
teilweise aufgeschnitten, a) Antriebswelle,<br />
b) Blockierverzahmmg<br />
des Käfigs, c) Synehronisier.platte<br />
des Käfigs, d) eines<br />
der drei Satellitenpaare. e)<br />
Innenverzahnung der Trommel,<br />
ei) Bloekierverzabnung der Trommel,<br />
f) Synchronisierscheibe der<br />
Trommel, g) verschiebbare<br />
Klauenmuffe, h) Blockiervorrichtung,<br />
i) Kardanwelle, k)<br />
Friktionsring, 1) Lagerung der<br />
Satelliten im Käfig, m) Lagerung<br />
eines Innenzahnrades auf<br />
den Satelliten, n) Innenzahnrad,<br />
o) Antriebs-Innenzahnrad, p)<br />
Blockier- und Synohronisiervorrichtung<br />
des Käfigs, q) Führungsringe<br />
zur achsialen Abstützung<br />
der Zahnräder 1 .<br />
t, 2, 3, 4) KlauenkupplungenL<br />
herbeiführt, ist beim Abwärtsschalten nur ein<br />
momentanes Gasgeben erforderlich. Das<br />
Kupplungspedal braucht in keinem der Fälle<br />
berührt zu werden.<br />
Konstruktiv ganz besonders originell und<br />
interessant und ebenfalls kupplungslos schaltbar<br />
ist das in den Abbildungen 2, 3, 4 und<br />
5 dargestellte Salerni-Getriebe. Es handelt<br />
sich dabei um eine Zwischenform zwischen<br />
einem Planetengetriebe und einem Differentialgetriebe,<br />
wobei ausserdem noch durch<br />
eine ganz neuartige Form von Klauenkupplungen<br />
das geräuschlose Ineingriffkommen<br />
der betreffenden Klauen gewährleistet ist.<br />
Es würde zu weit führen, hier die genaue<br />
Wirkungsweise des Getriebes allgemeinverständlich<br />
zu beschreiben. Eine deutlichere<br />
Sprache sprechen übrigens die Zeichnungen.<br />
Abbildung 2 zeigt das Getriebe schematisiert,<br />
wobei an Stelle der drei in Wirklichkeit vorhandenen<br />
Satellitenpaare nur eines davon<br />
eingezeichnet ist. Mit F ist die (von der<br />
Kupplung herkommende) Antriebswelle bezeichnet,<br />
mit V die Kardanwelle. Die Satelliten<br />
sitzen auf einer Welle, die im drehbaren<br />
Käfig G gelagert ist, während die N die innenverzahnte<br />
Trommel darstellt, in welcher<br />
die Satelliten eingreifen.<br />
In der Stellung O ist das Getriebe auf Leerlauf<br />
geschaltet. Eine Uebertragung von Arbeit<br />
auf die Kardanwelle findet hier nicht<br />
IMMER VORTEILHAFTER IN BEZUG AUF KONSTRUKTI<br />
IMMER V0RTE3LHAFTER IN BEZUG AUF DEN PREIS<br />
klassierte sich ERSTE am TOUR DE FRANCE und GEWINNT die von allen beneidete COUPE<br />
ANSALDO (PREIS des Siegers), den CHALLENGE SPIDO, den CHALLENGE DUNLOP,<br />
sowie 6 Gold-Medaillen<br />
PREIS-LISTE <strong>1931</strong><br />
TORPEDO, 2 PL, «Luxe>, auf normalem Chassia<br />
TORPEDO, 4 PL, , auf langem Chassis<br />
TORPEDO COMMERCIAL, 400 kg<br />
TORPEDO SPORT, «Luxe», Spezial-Ausstattung<br />
COUPE, 2 PL, Halbblech, mit Spider<br />
COUPE, 2 PL, , auf langem<br />
Chassis, Stahlblechkarosserie, mit grossein<br />
Reisekoffer hinten und grossein Koffer innen,<br />
Stoff- und Kunstholzausstattung, Scheinwerfer<br />
und Stoßstangen vorne und hinten verchromt,<br />
Innenlicht<br />
INNENLENKER, 4 PL, Holz-Jfetall-Bauart, langes<br />
Chassis,<br />
INNENLENKER, 4 PL, , mit Stoßstangen,<br />
INNENLENKER, 4 PL, umstellbar für Lieferungswagen<br />
FOURGON, Stahlblech, 400 kg, mit 2 PL in geschlossenem<br />
Führersitz, grosse Hintertür©<br />
GENERALVERTRETUNG<br />
FÜR DIE SCHWEIZ:<br />
Vertreter:<br />
Fr.<br />
3900.-«<br />
4350.—,<br />
4150.—<br />
4500.-«<br />
4260.—><br />
4425.—*<br />
4895.—i<br />
5550.-.<br />
4395.-*<br />
4795.-"<br />
4755—<br />
4300.—»<br />
GARAGE MOND1AL S.A., GENF<br />
-EQUIPE<br />
Das neue „CoupS Berline". 2 Pl Super-Luxe, auf langem Chassis. Karosserle ganz aus Stahlblech<br />
Quai des Eaux-Vives 26<br />
Telephon 53.000.<br />
BASEL: Stalder & Stöcklin - TAVANNES: R. Pethoud - ZÜRICH : R. Egg, Bellerivestrasse 22 - BERN-BÜMPLIZ : Garage E. Schlbter<br />
ROMANSHORN: H.Müller - LAUSANNE: Wuillemin - ST-PREX: Aubert - CHUR: Garage Staedeli - BERGÜN: Garage Liesch<br />
LUZERN (-SCHÜPFHEIM): Garage E. Enzmann.<br />
H| Seriöse Vertreter werden noch für einige Kantone gesucht. F*"<br />
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