E_1931_Zeitung_Nr.045
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JM U 45 — <strong>1931</strong><br />
Zieht man die unaufhörlichen Reifenpannen<br />
der Bugatti-Wagen in Betracht, so<br />
lässt anderseits deren Endklassifizierung<br />
erkennen, dass hier den Alfa-Romeos ein<br />
sehr gefährlicher Gegner gegenüberstand.<br />
Der neue 2300-ccm-Achtzylinder mit zwei<br />
obenliegenden Nockenwellen, wie ihn Chiron-Varzi<br />
und Divo-Bourriat fuhren, hat in<br />
technischer Hinsicht die Feuerprobe in<br />
Monza glänzend bestanden. Seine Maximalgeschwindigkeit<br />
dürfte ebenfalls nahe<br />
an die 220 Stundenkilometer herankommen.<br />
Costantini, der Chefkonstrukteur Bugattis,<br />
kann auch mit dem Verhalten der<br />
älteren Ein-Nockenwellen-Wagen vollauf<br />
befriedigt sein. Die «Nummer 18», der Wagen<br />
von Wimille-Caupillat, musste dadurch,<br />
wie er Stunde um Stunde seine Runden mit<br />
der Regelmässigkeit eines Uhrwerkes absolvierte,<br />
allgemein auffallen.<br />
Der 350-PS-Mercedes-Kompressor von<br />
Ivanowsky-Stoffel entwickelte in den Geraden<br />
imposante Maximalgeschwindigkeiten,<br />
dürfte aber in den Kurven durch schlechtere<br />
Strassenhaltung gehindert gewesen<br />
sein, was auch begreiflich ist, da er seiner<br />
Bauart und Karosserie nach mehr für<br />
Strassenrennen als Bahnrennen bestimmt<br />
ist.. Durch seine im Verhältnis zu der erleichterten<br />
Karosserie sehr schweren unabgefederten<br />
Massen wurde der Wagen<br />
dann in den Geraden stark im ruhigen<br />
Lauf gestört, der Fahrer schien die Motorleistung<br />
nur unvollständig ausnützen zu<br />
können.<br />
Wenn der Talbot von Ruggeri-Ballestreri<br />
Nach<br />
Bunden<br />
5<br />
10<br />
15<br />
20<br />
25<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
Ziel<br />
Varzi-Chiron<br />
Varzi-Chiron<br />
Varzi-Chiroa<br />
Varzi-Chiron<br />
Varzi-Chiron<br />
Varzi-Chiron<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari-Nuvolari<br />
Campari<br />
Campari<br />
Campari<br />
Campari<br />
Campari<br />
Campari<br />
Varzi-Chiron<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzaochlni<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Minoia-Borzacchini<br />
auch in der Maximalgeschwindigkeit merklich<br />
hinter den meisten anderen zurückblieb,<br />
so imponierte er dafür durch seine grosse<br />
Ausdauer bei einem Alter von fünf Rennjahren.<br />
Der Maserati von Klinger-Ghersi war<br />
umgekehrt sehr schnell, wurde aber noch<br />
nach der neunten Stunde durch einen unbekannten<br />
Defekt lange Zeit an seiner Box<br />
festgehalten und konnte das Rennen erst<br />
zwölf Minuten vor Schluss wieder aufnehmen.<br />
Eine einzig dastehende, Tatsache bildet<br />
wohl der Fall, dass ein Kühler durch einen<br />
im Stundentempo von 200 km angefahrenen<br />
Fasan eingedrückt werden kann, ohne<br />
dass er nachher Wasser verliert. Trotzdem<br />
hätte dieses Vorkommnis Borzacchini fast<br />
den zweiten Platz im Klassement gekostet,<br />
gingen doch wertvolle Sekunden verloren,<br />
bis man sich an der Box von der Harmlosigkeit<br />
des Schadens überzeugt hatte.<br />
Der Dienst an den Boxen<br />
verdient ebenfalls als -technische Glanzleistung<br />
gewürdigt zu werden.<br />
An der Box von Alfa Romeo dirigierte<br />
Chefkonstrukteur Jano und an der von<br />
Bugatti Chefkonstrukteur Costantini in<br />
eigener Person. Durch Aufschriften auf<br />
Tafeln und Signalbilder, die aus der Box<br />
herausgestreckt wurden, bei Alfa-Romeo<br />
auch durch Winkzeichen, standen die Fahrer<br />
dauernd in Verbindung mit ihrer «obersten<br />
Heeresleitung». Sie erhielten ihre Zeichen,<br />
wenn sie tanken, schneller oder langsamer<br />
fahren, Reifen wechseln sollten, und<br />
Etancelin-Lehoux<br />
Lehoux-Etancelin<br />
Lehoux-Etancelin<br />
Lehoux-Etancelin<br />
Lehoux-Etancelin<br />
Lehoux-Etancelin<br />
Minoia-Borzacchini<br />
Divo-Bouriat<br />
Klinger-Ghersi<br />
Divo-Bouriat<br />
Divo-Varzi<br />
Divo-Varzi<br />
Divo-Varzi<br />
Divo-Varzi<br />
Divo-Varzi<br />
Divo-Bouriat<br />
Dtvo-Bonriat<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der jeweilige Stand des Rennens:<br />
auf ähnliche Art wurde ihnen ihre Lage<br />
gegenüber den Konkurrenten mitgeteilt.<br />
Der Ersatz aller vier Räder, Tanken von<br />
Brennstoff und Oel und Wechsel der Fahrer<br />
erforderte in keinem normalen Fall mehr<br />
als drei Viertelsminuten, in einem bestimmten<br />
Fall konnte sogar ein Reifenwechsel in<br />
23 Sekunden beobachtet werden. Hielt ein<br />
Wagen vor der Box an, wurden, bevor auch<br />
nur der Motor vollends stillstand, gleichzeitig<br />
beide Achsen durch lange Hebel hochgehoben.<br />
Unterdessen hatten schon zwei<br />
Spezialisten die Radnaben verschraubung<br />
aufgeschlagen. Die alten Räder fliegen ab,<br />
einige Sekunden später haben weitere Spezialisten<br />
die neuen Räder aufgesteckt, die<br />
Nabenverschraubungen fliegen zu, jede Verschraubung<br />
erhält noch ein paar Schläge<br />
durch einen Hammerschwingenden, die<br />
Wagenheber fliegen zur Seite, der Brennstoffschlauch<br />
wird noch überlaufend aus<br />
dem Tank herausgerissen, der Motor heult<br />
auf, der Wagen rast davon.<br />
Millionen von Umdrehungen haben die<br />
Motoren in den zehn Stunden gemacht,<br />
Zehnmjllionen von Zündungen die Magnetapparate<br />
geliefert, Hunderte von Kilometern<br />
hat jeder Kolben in seinem Zylinder<br />
zurückgelegt. Trotzdem wird mancher Wagen<br />
ohne viel mehr als eine allgemeine Untersuchung<br />
wieder für ein nächstes Rennen<br />
bereit sein. Solche mechanische Wunderwerke<br />
sind unsere Tourenwägen der Zukunft.<br />
Erster Zweiter Dritter Vierter Fünfter<br />
Klinger-Ghersi<br />
Minoia<br />
Minoia<br />
Minoia<br />
Minoia<br />
Nuvolari-Borzacchini<br />
Lehoux-Etancelin<br />
Klinger-Ghersi<br />
Divo-Bouriat<br />
Klinger-Ghersi<br />
Klinger-Ghersi<br />
Klinger-Ghersi<br />
Klinger-Ghersi<br />
Klinger-Ghersi<br />
Wimille-Gaupillat<br />
Wimille-Gaupillat<br />
WimiUe-GaupUIat<br />
Ivanowsky- Stoffel<br />
Nuvolari-Borzacchini<br />
Nuvolari-Borzacchini<br />
NuvQlari-Borzacchini<br />
Nuvolari-Borzacchini<br />
Minoia-Zehender<br />
Divo-Bouriat<br />
Buggerj-Balestrero<br />
Buggeri-Balestrero<br />
Wimille- Gaüpillat<br />
Wimille- Gaüpillat<br />
Wimille- Gaüpillat<br />
Wimille-Gaupillat<br />
Wimille- Gaüpillat<br />
Ivanowsky- Stoffel<br />
Ivanowsky- Stoffel<br />
Ivanowsky-Stoilel<br />
Luftlakvt<br />
Gsell 20 Jahre Flieger.<br />
Am 30. Mai 1911 bestand Dipl. Ing. Robert<br />
Gsell, Sektionschef beim Eidg. Luftamt in<br />
Bern, das Flugzeugführerbrevet in der Bleriot-<br />
Fliegerschule in Frankreich. Ing. Gsell, der<br />
seither ununterbrochen in der deutschen und<br />
schweizerischen Luftfahrt tätig war, gehört<br />
somit zu den wenigen, heute noch aktiven<br />
Piloten Europas aus dieser ersten Epoche.<br />
Ing. Gsell besitzt nicht nur sämtliche Bewilligungen<br />
für Sport-, Akrobatik- und Transportflüge,<br />
sondern er ist auch geprüfter Freiballon-<br />
und Segelflugzeugpilot. Während seiner<br />
nunmehr 20jährigen Fliegerlaufbahn hat<br />
er 4043 Flüge als Pilot und 777 Flüge als<br />
Passagier ausgeführt. Dabei hat er als alleiniger<br />
Pilot 59 verschiedene Zivil-, 17 Militärund<br />
7 Segelflugzeuge gesteuert. Auf 34 Flugzeugtypen<br />
flog Gsell am Doppelsteuer und<br />
auf 24 weiteren Typen als Passagier mit. In<br />
seinem verantwortungsvollen und oft recht<br />
gefährlichen Berufe als Abnahme- und Kontrollpilot<br />
erlitt Gsell eine ganze Reihe schwerer<br />
Unfälle, die jedoch ausnahmslos alle für<br />
ihn ohne Verletzungen abliefen.<br />
An der Förderung der schweizerischen<br />
Aviatik nahm Ing. Gsell entscheidenden Anteil<br />
und sein Ruf als flugtechnischer Experte<br />
reicht weit über die Grenzen unseres Landes<br />
hinaus.<br />
Krankentransporte auf dem Luftwege. In der<br />
letzten Woche sind wiederholt gelähmte oder schwer<br />
kranke Personen von Zürich nach Stuttgart im<br />
Flugzeug mit Begleitung befördert worden. Eine<br />
Patientin wurde von London nach Basel im Flugzeug<br />
gebracht, und zu diesem Zwecke wurde in der<br />
Kabine durch Vorhänge ein komfortables Abteil<br />
eingerichtet. Die Kranke wurde in Basel in ihrem<br />
Bett vom Flugzeug auf den Sanitätswagen umgeladen.<br />
Luftverkehr Basel-Zürich-München-Prag. Am<br />
1. Juni wird die Linie Basel-Zürich-München-Prag<br />
durch die Swissair und die Tschechische Luftverkehrsgesellschaft<br />
eröffnet. Damit erhalten Basel sowie<br />
auch Bern (Bern ab 7.20, Zürich an 8.05) einen<br />
direkten Anschluss nach dem Osten. Für Zürich<br />
(ab 8.20) besteht damit ein zweiter Kurs nach München.<br />
SLU.<br />
Sicherheit des Luftverkehrs. Im Zeitpunkt ihres<br />
Zusammenschlusses zur «Swissair» tm-uen die beiden<br />
schweizerischen Luftverkehrsgesellschaften Ad Astra<br />
(gegründet 1920) und Baiair (gegründet 1926) im<br />
regelmässigen Streckenverkehr eine Totaldistanz<br />
von 3,2 Millionen Flugkilometer zurückgelegt.<br />
Auf dieser gewaltigen Strecke, die der 8,3-<br />
fachen Entfernung von der Erde zum Mond entspricht,<br />
wurde kein einziger Passagier getötet, und<br />
keine einzige Sendung Fracht oder Briefpost ging<br />
verloren.<br />
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1. Campari-Nuvolari (Alfa-Romeo)<br />
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