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E_1931_Zeitung_Nr.055

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formulierten Verdacht zu kommen, bei unsstellt. Vorwiegend lagen die Gründe des<br />

« auf vorgefasste Meinungen zu stossen und Nichtbestehens der Prüfung in ungenügender<br />

einer durch den Wettbewerb zwischen Bahnen<br />

und Auto zeitweise etwas getrübten At-<br />

4% der Prüflinge mussten sogar bei der 2.<br />

technischer Beherrschung des Fahrzeuges.<br />

mosphäre zuviel Rechnung zu tragen», ß Prüfung zurückgestellt werden.<br />

Sdh<br />

Parlamentarische Kommissionssitzungen. Die<br />

Kommission des Ständerates für das eidgenössische<br />

Verkehrsgesetz versammelt sich<br />

am 28. Juli morgens unter dem Präsidium von<br />

Ständerat Bolli, Schaffhausen, im Kurhaus<br />

Chantarella zur Beratung der Vorlage.<br />

Auch die beiden gemischten Kommissionen,<br />

welche die Erstellung von Garagen für Postautomobile<br />

zu prüfen haben, werden sich<br />

noch diesen Sommer zusammenfinden. Diejenige,<br />

welche das Projekt der Postautogarage<br />

in Chur behandelt, versammelt sich<br />

am 31. August in Chur und die andere Kommission<br />

für die Erstellung einer Postautogarage<br />

in Lugano ist auf 4. September nach<br />

Paradiso aufgeboten. B.<br />

M&ownmsw Nolixen<br />

Der Strassenverkehr<br />

Im Kanton Bern.<br />

Die Sicherheit des Strassenverkehrs verlangt<br />

von den staatlichen Behörden eine<br />

Strenge Handhabung der aufgestellten Ge-<br />

Setzesnormen und insbesondere ein strenges<br />

•Einschreiten gegen Führer, die sich verkehrsgefährdende<br />

Handlungen zu schulden<br />

kommen lassen. Als solche Handlungen befrachten<br />

wir in erster Linie das Führen von<br />

•Motorfahrzeugen in betrunkenem oder angetrunkenem<br />

Zustand, wo die sichere Beherrschung<br />

der Maschine nicht mehr vorhanden<br />

oder erheblich gemindert ist. Im Jahre 1930<br />

wurde 73 Führern die Fahrbewilligung entzogen,<br />

in 63 Fällen wurden Verwarnungen<br />

erlassen, immer dann, wenn der Fall nicht<br />

so schwer war, dass sich ein Entzug ohne<br />

weiteres gerechtfertigt hätte. Von den Be-<br />

•willigungsenteügen entfallen 30 auf gerichtliche<br />

Verurteilung, in 31 Fällen wurde die<br />

'Bewilligung administrativ entzogen, dauernd<br />

oder auf unbestimmte Zeit oder temporär.<br />

In 12 Fällen erfolgte der Entzug provisorisch<br />

bis zur gerichtlichen Beurteilung. 47<br />

Entzüge betrafen Führer, die sich des übertnässigen<br />

Alkoholgenusses schuldig gemacht<br />

hatten. Die übrigen Entzüge erfolgten wegen<br />

anderer Gefährdungen, so beispielsweise<br />

Ueberholen in unübersichtlichen Kurven oder<br />

falsches Kreuzen und ähnlichen Gefährtiungshandlungen.<br />

Die Wiedererteilung einmal<br />

entzogener Fahrbewilligungen erfolgt<br />

"nicht ohne weiteres nach Ablauf der ausgesprochenen<br />

Zeitdauer, sie geschieht erst nach<br />

einer weitern Administrativuntersuchung,<br />

'die festzustellen hat, ob die Voraussetzungen<br />

der Absage gemäss Art. 12, 13 und 16<br />

'des Konkordates erfüllt sind.<br />

Bin weiterer Faktor, der 'ebenfalls zur<br />

Hebung der Sicherheit des Strassenverkehrs<br />

dienen soll, ist die Vornahme bedeutend<br />

strengerer Fahrprüfungen und das Ansetzen<br />

•strengerer Massstäbe an die technischen<br />

Voraussetzungen der zum Betrieb zuzulassenden<br />

Fahrzeuge. Im Jahre 1930 wurden<br />

von den Experten des Strassenverkehrsamtes<br />

1847 Automobile, Lastwagen und Traktoren<br />

und 1951 Motorräder geprüft. Fahrzeuge, die<br />

den gesetzlichen Bestimmungen nicht in<br />

allen Teilen entsprechen, werden ohne weiteres<br />

zurückgewiesen. Einer besonders<br />

scharfen Kontrolle werden die Sicherheitstelemente,<br />

wie Bremsen, Licht, Signalappa-<br />

Irate, unterzogen. Führerprüfungen wurden<br />

für Automobile 2570, für Motorräder 1959,<br />

'für Gesellschaftswagen 20 vorgenommen.<br />

'Auch hier werden die Anforderungen immer<br />

mehr verschärft. Zirka % der Führer wurde<br />

1930 für eine zweite Prüfung zurückge-<br />

Durch die Verkehrsordnung wird die Lernfahrdauer<br />

auf 4 Wochen festgesetzt. Diese<br />

Dauer wird nur ausnahmsweise verkürzt,<br />

wenn die Führer bereits früher im Besitz<br />

eine Fahrbewilligung gewesen sind, dieselbe<br />

aber während 3 Perioden nicht mehr erneuert<br />

haben, oder wenn die Führer im Besitze<br />

der Fahrbewilligung eines andern<br />

Staates sich befinden. Die Prüfung selbst<br />

zerfällt in einen praktischen und theoretischen<br />

Teil. Neben der technischen Beherrschung<br />

der Fahrzeuge müssen die Prüflinge<br />

die wichtigen gesetzlichen Bestimmungen<br />

über das Verhalten im Strassenverkehr und<br />

die Signalvorschriften kennen.<br />

Die Toleranzfrist der bernischen Verkehrsordnung<br />

abgelaufen. Seit dem 1. Januar <strong>1931</strong><br />

steht im Kanton Bern die neue Verkehrsordnung<br />

in Kraft, die am 15. September 1930 angenommen<br />

worden ist. Als zweckmässiges<br />

Novum enthält die Verordnung einen besondern<br />

Fussgängerparagraphen. Da die Erziehung<br />

der Fussgänger eine langwierige Arbeit<br />

ist und man der Polizei diese Aufgabe nicht<br />

ausschliesslich überbürden kann, hielt es die<br />

kantonale Polizeidirektion für notwendig,<br />

dem Berner Publikum eine Toleranzzeit zur<br />

Anpassung an die neuen Fussgängervorschriften<br />

zu lassen. Die Polizei begnügte<br />

sich in diesem ersten halben Jahre mit Verwarnungen,<br />

wird aber in Zukunft Strafanzeigen<br />

einreichen, wenn sich Personen auf polizeiliche<br />

Aufforderung hin nicht an die kantonalen<br />

oder örtlichen Verkehrsvorschriften<br />

halten. Wir werden auf dieses Thema noch<br />

eingehend zu sprechen kommen. go..<br />

Der Stand der Verkehrsbewilligungen auf<br />

31. Mai <strong>1931</strong> geht aus dem kürzlich erschienenen<br />

Verzeichnis hervor, welches die kantonale<br />

Motorfahrzeugkontrolle mit traditioneller<br />

Promptheit zusammengestellt hat und<br />

publizieren Hess. Den Unerlagen zufolge<br />

wurden insgesamt 20,710 Bewilligungen abgegeben,<br />

wovon _14,093 für Automobile aller<br />

Art, und 6617" "für Motorräder und Seiten*,<br />

wagen. Ueber die Entwicklung -'des -Verkehrs<br />

gegenüber dem Vorjahre orientiert<br />

am besten nachfolgende Zusammenstellung:<br />

Erteilte Verkehrsbewilligungen<br />

<strong>1931</strong> 1930<br />

1.1—31.5 1.1—31.5<br />

hältnis langsamer fortgeschritten. Immerhin<br />

ist deT Fortschritt gegenüber 1930 um so beachtenswerter,<br />

als man zufolge der wirtschaftlichen<br />

Krise eine allgemeine Abdrosselung<br />

in der Nachfrage nach Verkehrsbewilligungen<br />

erwarten zu können glaubte. Weiterhin<br />

hat auch der Winter mit seinen anormal<br />

grossen und spät- einsetzenden Schneefällen<br />

den Motorfahrzeugverkehr zu Beginn<br />

des Jahres sehr stark behindert.<br />

Die zuletzt ausgegebene Kontrollnummer<br />

lautet auf 427 Y, während zur gleichen Zeit<br />

des Vorjahres 945 W den Abschluss der Berechnung<br />

bildete. Es wird also nicht mehr<br />

lange dauern, bis der Kanton Zürich beim<br />

Sohlussbuchstaben des Alphabetes angelangt<br />

ist. Das zwanzigste Tausend der Verkehrsbewilligungen<br />

ist bereits reichlich überschritten<br />

und bis Semesterende wird wohl das einundzwanzigste<br />

Tausend erreicht worden sein.<br />

Bemerkenswert ist der Stand bei den Motorrädern,<br />

wo gegenüber 1930 keine nennenswerte<br />

Bestandänderung zu beobachten ist.<br />

Ob sich die Wirtschaftskrise gerade bei der<br />

Bevölkerungsklasse am meisten geltend<br />

gemacht hat, welche für die Anschaffung<br />

von Motorrädern in Frage kommt oder ob<br />

ein vermehrter Uebertritt der Motorradbesitzer<br />

zu der Kategorie der Automobilsten die<br />

Ursache hiefür ist, lässt sich auf Grund des<br />

Zahlenmaterials nicht entscheiden. Auf alle<br />

Fälle hat Zürich seine Führung als automobilreichster<br />

Kanton, trotz aller wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten, auch in den ersten<br />

fünf Monaten dieses Jahres behaupten können,<br />

z.<br />

Rückvergütung auf internationale Fahrausweise.<br />

Bekanntlich haben die vor dem 15.<br />

Juni <strong>1931</strong> ausgestellten alten Fahrausweise<br />

eine Gültigkeit nur bis zum 24. Oktober <strong>1931</strong><br />

erhalten, d. h. nicht für ein volles Jahr wie<br />

üblich, sondern nur für eine Anzahl Monate.<br />

Auf eine Eingabe der Sektion Zürich des<br />

A.C.S. hat nun die kantonale Polizeidirektion<br />

Zürich beschlossen, dass bei deren Ablauf<br />

(24. Oktober <strong>1931</strong>) den Inhabern dieser alten<br />

Fahrausweise für jeden nicht angebrochenen,<br />

Ms zu einem Jahr fehlenden Monat eine<br />

Entschädigung von 40 Rp. ausbezahlt wird.<br />

War beispielsweise ein Ausweis am 2. Januar<br />

<strong>1931</strong> ausgestellt worden, so erhält der<br />

Inhaber des Fahrausweises diese Entschädigung<br />

für die Monate November und Dezember<br />

mit _80_Rp._ ausbezahlfc-Es-fet-sehr-ver-<br />

;dankenswertr dass die kantonale Polizeidirektion<br />

diesem berechtigten Verlangen Folge<br />

gegeben hat, da es nicht verständlich gewesen<br />

wäre, wieso gerade diese Fahrer, die damals<br />

einen internationalen Ausweis nötig hatten,<br />

zu Schaden kommen sollen.<br />

Für eine linksufrige<br />

Wallenseestrasse.<br />

Auf den 27. Juni hatte der Verkehrsverein<br />

Mühlehorn die Vertreter der Seegemeinden<br />

bieten würde. Vom Standpunkt der Glarner<br />

aus würde sich ohne Zweifel die linksufrige<br />

Strasse bedeutend besser rechtfertigen lassen<br />

als die rechtsufrige, die nicht ohne eine<br />

grössere Anzahl von Tunnelstrecken erstellt<br />

werden könnte.' Die Gemeinden des linken<br />

Ufers und die dort ansässige Industrie mitsamt<br />

dem Gewerbe würden einen starken Impuls<br />

erhalten. Dazu kommen noch die touristischen<br />

und militärischen Vorteile, die<br />

für den Erfolg einer linksufrigen Strasse<br />

sprechen.<br />

In der Diskussion legte der Vertreter von<br />

Filzbach Wert darauf,' dass der bereits begonnene<br />

Ausbau der Kerenzerbergstrasse<br />

dadurch nicht aufgehalten werde, währenddem<br />

der Vertreter von Mollis erklärte, die<br />

Gemeinde werde mit ihren Forderungen für<br />

eiweiterten Ausbau der Kerenzerbergstrasse<br />

zurücktreten, sofern damit der Bau einer linksufrigen<br />

Wallenseestrasse beschleunigt werden<br />

könne.<br />

Die Versammlung bestellte nach der Diskussion<br />

ein siebzehngliedriges Komitee zur<br />

Werbung für eine linksufrige Wallenseestrasse<br />

und sprach den Wunsch aus, man<br />

möchte auf glarnerischer Seite die Interessen<br />

für eine linksufrige Strasse mit allem<br />

Nachdruck verfechten, da die Initianten für<br />

ein rechtsufriges Projekt bereits kräftig an<br />

der Arbeit seien. (Wirklich? Red.)<br />

Es ist vorauszusehen, dass die Finanzierungsfrage<br />

den entscheidenden Ausschlag<br />

geben wird. Sowohl der Kanton St. Gallen<br />

mit seiner Betonung des rechtsufrigen Projektes,<br />

als auch der Kanton Glarus mit seiner<br />

Bevorzugung der linksufrigen Strasse,<br />

sind von einer gehörigen Bundessubvention<br />

abhängig. Der Einfluss des eidgenössischen<br />

Oberbauinspektorates wird sich daher bei<br />

der Abfassung der Projekte geltend machen<br />

müssen.<br />

Das Wort haben nun die Befürworter der<br />

rechtsufrigen Strasse.<br />

lt.<br />

und alle Gemeinden, die ein Interesse ander<br />

Wenn auch die Zahl der Verkehrsbewilligungen<br />

nicht genau den Stand der verkehrsstrasse<br />

am linken Waüenseeufer haben, zu<br />

Abklärung des Baues einer Durchgangsberechtigten<br />

Fahrzeuge wiedergibt, da für einer Besprechung eingeladen.<br />

ein und dasselbe Vehikel innerhalb eines Die Notwendigkeit eines Baues einer<br />

Jahres mehr als eine Bewilligung gelöst Durchgangsstrasse am Wallensee wird von<br />

werden kann, so dürfte das vorgenannte •keiner Seite bestritten. Im Gegenteil: von<br />

Endresultat doch nicht weit von den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entfernt sein, da die Bau einer den heutigen Verkehrsverhältnis-<br />

allen Seiten drängt man auf den raschen<br />

Handänderungen zu Beginn des Jahres noch sen genügenden Durchgangsstrasse längs<br />

wenig zahlreich sind. Verglichen mit derdem Wallensee. In der Besprechung vom ländischen Besuchern von Nutzen sein zu<br />

Aufwärtsbewegung des Vorjahres ist die 27. Juni, von der wir bereits in Nr. 54 berichtet<br />

haben, fielen hauptsächlich Voten Samariterdienst ausgebildet, so dass bei Un-<br />

können. Weiterhin werden die Lotsen im<br />

Gesamtzunahme an Automobilen fast die<br />

nämliche geblieben. Bei den Personenwagen<br />

ist eine ganz bescheidene Zunahme liche Seegemeinden würden sich nur für diemiteingreifen können. Es schweben bereits<br />

für den Bau einer linksufrigen Strasse. Sämtfällen<br />

die Lotsenstationen ebenfalls helfend<br />

zu verzeichnen, die bei den Lieferungswagen Erstellung einer linksufrigen Strasse erwärmen<br />

können, da dieselbe infolge ihrer geoburg.<br />

Köln, Frankfurt und Leipzig über die<br />

mit den Behörden weiterer Städte, so Ham-<br />

sowie den Omnibussen grössere Dimensionen<br />

aufweist. Dagegen ist die Vermehrung graphischen Lage und wegen den günstigen Einführung ähnlicher Lotsenorganisationen<br />

bei den Lastwagen und Traktoren im Ver-<br />

Bauverhältnissen bedeutend mehr Vorteile aussichtsreiche Verhandlungen. B.<br />

dem Mädchen wenige Fuss näher war undeinen einzigen Sprung und doch wollte er es<br />

regungslos wie eine Bildsäule stehen blieb. wagen. In demselben Augenblick, da der<br />

Einmal nur machte er eine schnelle Wendung Mann Miene machen würde, seine Deckung zu<br />

und blickte forschend den Hang hinauf. Blitz verlassen, musste Blitz zum Angriff übergehen.<br />

beschrieb einen weiten Bogen, um hinter ihn<br />

zu gelangen, äusserst behutsam, denn er Minutenlang rührte sich keiner — der Mann<br />

durfte nicht gesehen werden. Inzwischen war schien sich zu dem entscheidenden Schritt<br />

der Mann beträchtlich vorgerückt. Blitz kam nicht entschliessen zu können. Da neigte er<br />

jetzt die Erfahrung im Beschleichen aller Art sich vor — Blitz 1 ganzer Körper spannte sich<br />

von Wild gut zustatten und sein Coyotengehirn<br />

war in vollster Tätigkeit. Ein echt-<br />

zurück, jeder hinter seine Deckung.<br />

zum Sprung und plötzlich fuhren beide<br />

bürtiger Hund wäre bei dem ersten Anzeichen Durch dieses gefahrvolle Beschleichen waren<br />

Blitz' Sinne so völlig beansprucht ge-<br />

einer Gefahr für seinen Herrn verwegen auf<br />

den Gegner losgegangen und hätte dadurch wesen, dass sie für alles andere unempfindlich<br />

waren. Des Mannes scharfe Ohren hat-<br />

alles verdorben. Denn dieser Mann hatte zwei<br />

Pistolen im Gürtel stecken, und Blitz wusste, ten ein Geräusch vernommen und im selben<br />

wie gefährlich ihm dies werden konnte. Die Augenblick witterte Blitz einen neuen Geruch.<br />

Ein zweiter Mann kam um eine Bie-<br />

einzige Aussicht auf Erfolg bestand darin, zu<br />

warten, bis er den Mann gedeckt im Sprunge gung des Wildpfades und näherte sich langsam.<br />

Er war von schmächtigem Wuchs und<br />

erreichen konnte.<br />

Der Mann war nach und nach auf knappe aufrechter Haltung. Sein sorgfältig gepflegter<br />

grauer Bart bewies, dass er erst vor kur-<br />

dreissig Fuss an das Mädchen herangekommen<br />

und Hess sich jetzt hinter einem zem in diese Gegend gekommen war.<br />

schützenden Wall gefallener Baumstämme<br />

auf die Knie nieder. Vierzig Fuss hinter ihm<br />

kauerte Blitz. Noch immer war es zu weit für<br />

Diese neue Komplikation war zu viel für<br />

Blitz. Die bedenkenlose Angriffslust des<br />

Hundes drohte stärker zu werden als alle<br />

AUTOMOBIL-REVUE' <strong>1931</strong> — N« 55~<br />

Zunahme<br />

in %<br />

Personenwagen '10.310 9395 10,7<br />

Lastwagen für Personenbeförderung<br />

und<br />

Gesellschaftswagen 129 lOi 24<br />

Lieferungswagon 1088 1060 26,4<br />

Lastwagen 2395 2173 10,2<br />

Traktoren 171 163 4,8<br />

Total 14.093 12.895 9.3<br />

Wolfsvorsicht und nur ein letzter rettender<br />

Strahl von Erinnerung an ein Erlebnis, das in<br />

nebelhafter Vergangenheit lag, bewahrte ihn<br />

davor? diesem gefährlichen Impuls zu folgen,<br />

sich auf beide Männer zu stürzen und derart<br />

sich selbst zu opfern, um nur das Mädchen<br />

zu warnen.<br />

Diesen zweiten Mann hatte er einst auf<br />

einer mondbeschienenen Lichtung getroffen,<br />

damals, als er das Mädchen zum erstenmal gesehen<br />

hatte. Es war kein klares Erinnerungsbild,<br />

mehr ein eigenartiges Gefühl der Vertrautheit<br />

mit Aussehen und Geruch dieses<br />

Mannes, der mit dem Mädchen verwandt<br />

schien. Sein Gefühl sagte ihm, dass er keine<br />

neue Gefahr für ihn bedeutete, sondern eher<br />

eine Hilfe.<br />

Betty, in Gedanken versunken, bemerkte<br />

ihn erst, als er schon ganz nahe war. Mit<br />

einem leisen Schrei sprang sie auf, lief ihm<br />

entgegen und warf sich in seine Arme. Blitz<br />

war es bekannt, dass diese sonderbare Bewegung<br />

ein Zeichen von Vertraulichkeit unter<br />

Menschen war, die solche merkwürdige Gewohnheiten<br />

hatten. Betty und dieser Mann<br />

waren also Freunde!<br />

AUSLAND»<br />

Autobusanschlüsse an die Eisenbahn sind<br />

neuerdings in vermehrtem Masse durch die<br />

tschechische Staatsbahndirektion dekretiert<br />

worden. Durch die Eingliederung von Autobuslinien<br />

zwischen einzelne Eisenbahnstrekken_sittd_ji,eue<br />

günstige Reiseanschlüsse und<br />

durchgehende Verbindungen geschaffen worden,<br />

welche viel zur Erleichterung des Reiseverkehrs<br />

beizutragen bestimmt sind. Die<br />

neue Kombination ist auch in tarif arisch er<br />

Hinsicht sehr interessant, indem die Eisenbahnbillets<br />

ohne weiteres auch für die Beförderung<br />

per Omnibus berechtigen. B.<br />

Der deutsche Autolotsendienst. In verschiedenen<br />

deutschen Städten, vorab Berlin,<br />

ist letztes Jahr ein wohlorganisierter Autolotsendienst<br />

eingeführt worden, welcher ortsfremden<br />

Fahrern der Verkehr in der Grossstadt<br />

oder die Durchfahrt erleichtert. Während<br />

der Sommersaison waren letztes Jahr<br />

allein in Berlin 20 ständige Lotsen und etwa<br />

25 Aushilfsführer beschäftigt. Die Lotsen,<br />

welche ursprünglich nur als Führer für den<br />

selbstfahrenden Automobilisten gedacht waren,<br />

sind nun als Chauffeure ausgebildet worden,<br />

so dass sie jederzeit auch selbst das<br />

Steuer übernehmen können. Diese Leute<br />

müssen sich ferner über genügend Kenntnisse<br />

in fremden Sprachen ausweisen können, um<br />

so hauptsächlich den fremdsprachigen aus-<br />

Aehnlich wie Blitz ein Tier von ungewöhnlichen<br />

Eigenschaften war, so waren auch<br />

diese zwei Männer in ihrer Art ganz ausserordentliche<br />

Charaktere. Schwerlich wäre<br />

irgendeine Ueberraschung imstande gewesen,<br />

sie aus der Fassung zu bringen. Trotzdem<br />

schien es dem einen, der auf der Lauer stand,<br />

an der sonstigen Entschlossenheit zu fehlen;<br />

doch schon erhob er sich hinter seiner Dekkung<br />

und griff mit der Rechten nach der<br />

Pistole an seiner Seite.<br />

Ohne einen Laut von sich zu geben,<br />

schnellte Blitz vor. Die Pistole war schon<br />

halb aus der Tasche herausgezogen, als seine<br />

Zähne den Vorderarm packten und ihn vom<br />

Ellbogen bis zum Handgelenk aufschlitzten.<br />

Der Mann liess die Waffe zu Boden fallen.<br />

Die Wucht des Ansprungs liess Blitz zu<br />

Boden stürzen und unter das Gewirr der<br />

Baumstämme rollen. Nicht einmal diese<br />

blitzartige Ueberraschung und der furchtbare<br />

Schmerz hatten Hartes Sinne zu betäuben<br />

vermocht. Die einzige Wirkung war ein kurzes<br />

keuchendes Atemholen und ein hastiger<br />

Griff nach der zweiten Pistole.<br />

(Fortsetzung folgt.)

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