E_1931_Zeitung_Nr.077
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K° 77 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Eingabe des<br />
Fussgänger-Schutzverbandes.<br />
Der genauen Berichterstattung zur Ehre :<br />
Die Organisation, welche sich für die Interessen<br />
der Fussgänger einsetzt, nennt sich j<br />
nicht «Schweizerische Fussgängerliga», wie<br />
dies in der letzten Nummer der «A. R.» berichtet<br />
wurde und in verschiedenen Pressemeldungen<br />
bezüglich der Eingabe an den<br />
Ständerat zu lesen war. Die Gruppe bezeieh- ;<br />
net sich als «Fussgänger-Schutzverband,<br />
Zürich» 1 . Wenn auch der Ständerat mit seinen<br />
bisherigen Beratungsergebnissen sich<br />
ordentlich in den Fussstapfen dieses Verbandes<br />
zu bewegen scheint, so möchten wir<br />
doch uns noch kritisch zu der Eingabe äussern.<br />
Einmal in der Annahme, dass verschiedene<br />
Beschlüsse des Ständerates, so die<br />
Wiedereinführung der Höchstgeschwindigkeiten<br />
beim Ausgleich der Differenzen zwischen<br />
den beiden Kammern noch eine Korrektur<br />
erfahren werden. Andererseits gilt es,<br />
den extremen Forderungen dieser Fussgän- |<br />
ger-Schutzbündler entgegenzutreten und ihre |<br />
recht einseitigen und zum Teil sehr schwach<br />
fundierten Behauptungen auf etwas realeren<br />
Boden zu stellen. Wir nehmen zwar keineswegs<br />
an, dass damit irgendwie eine Aussicht<br />
besteht, diese Apostel von ihren einmal j<br />
gefassten Vorurteilen abzubringen, aber es<br />
gilt doch, rechtzeitig für ein weiteres Publikum<br />
Stellung zu beziehen.<br />
Die Eingabe spTicht von «bescheidenen »<br />
Wünschen der Petition, was bei den vielen<br />
Aussetzungen und Anträgen weitmehr auf<br />
Unbescheidenheit schliessen lässt. Wie oberflächlich<br />
von diesem Schutzverband geurteilt<br />
wird und wie sehr sich dessen Führer in<br />
wirklich ausgetretenen und nachgewiesen falschen<br />
Pfaden bewegen, illustriert schon<br />
ihre Jeremiade, wonach die Nichtautomobilisten<br />
«geduldig mit an den starken Steuerlasten<br />
tragen, die besonders durch die Anpassung<br />
der Strassen an den modernen Autoverkehr<br />
gestiegen sind». Wir möchten diesen<br />
Zürcher Fussgänger-Aposteln doch empfehlen,<br />
wenigstens die Staatsrechnungen der<br />
kantonalen Baudirektion für die letzten Jahre<br />
einmal zu studieren. Sie würden beispielsweise<br />
der letztjährigen Rechnung entnehmen<br />
können, dass den Strassenbauausgaben<br />
von 6,7 Millionen Franken Einnahmen aus<br />
dem Strassenfonds. der ausschliesslich von<br />
den Motorfahrzeugbesitzern durch Steuern<br />
und Abgaben aller Art finanziert wird,<br />
vier Millionen Fr. gegenüberstehen, dass also<br />
wenigstens zwei Drittel der Ausgaben ohne<br />
Beanspruchung der übrigen Steuerzahler gedeckt<br />
werden konnten. Allein in den letzten<br />
zehn Jahren wurden diesem Strassenfonds<br />
18,5 Millionen Fr. entnommen und ZUT Verbesserung<br />
des zürcherischen Strassennetzes<br />
verwendet, ohne dass der «geduldige»<br />
Steuerzahler, der kein Motorfahrzeug besitzt,<br />
auch nur einen Rappen an diesen Betrag beigesteuert<br />
hätte. Ebenso leicht lässt sich das<br />
Argument auf eidgenössischem Boden widerlegen,<br />
dank der sorgfältigen statistischen Erhebungen<br />
durch den Verband Schweizerischer<br />
Strassenfachmänner. Wenn wir uns auf die<br />
Ergebnisse der letzten beiden Jahre beschränken,<br />
so ergibt sich folgendes Bild: Für das<br />
Jahr 1928 stehen 52 Millionen Fr. für Gesamtaufwendungen<br />
der Kantone für das<br />
Strassenwesen 42 Millionen Einnahmen gegenüber,<br />
die sich hauptsächlich aus den<br />
Nettoeinnahmen aus Verkehrsabgaben und<br />
den Benzinzollerträgnissen ergaben. Für 1929<br />
verausgabten die Kantone 66 Millionen Fr.,<br />
wogegen sie 35 Millionen Fr. aus dem Motorfahrzeugverkehr<br />
und dem Benzinzoll vereinnahmten.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass der Bund, der seinerseits jährlich 55<br />
Millionen Fr. aus dem Motorfahrzeugwes«n<br />
einnimmt, pro 1929 ganze 9 Millionen Fr. In<br />
Form von Benzinzoll-Anteilen an die Kantone<br />
weiterleitete. Nicht genug, dass sich die<br />
Eingabe dieses unrichtigen SteueraTgumentes<br />
bedient, spielen sich die Verfasser noch als<br />
Beschützer der Bahnbetriebe auf, indem sie<br />
behaupten, dass die Automobilkonkurrenz einen<br />
Taxabbau der Bahnen verunmöglicht und<br />
die Volkswirtschaft dadurch unnötig verteuert<br />
habe. Wer auch nur von weitem die Tarifbewegungen<br />
der Bahnen in den letzten Jahren<br />
verfolgt hat, konnte ohne weiteres feststellen,<br />
dass gerade unter dem Druck der<br />
Automobilkonkurrenz bei den Bahnen zahlreiche<br />
Vorteile für Verfrachter und Reisende<br />
erzielt werden konnten. Die besonderen Abkommen,<br />
welche die S.B.B, beispielsweise<br />
durch die Sesa oder direkt mit bedeutenden<br />
Verfrachtern atischliesst und diesen ganz beträchtlich<br />
reduzierte Frachtkosten einräumt,<br />
all die Ausnahmetaxen für Gesellschaftsreisen,<br />
die neueingeführten Familienbillets<br />
etc. kamen nur unter dem Zwang der Auto-<br />
(mobükonkurrenz zustande, eine Binsenwahrheit,<br />
welche nicht einmal die Bahnen bestrei-<br />
tung, die Eisenbahnen seien durch Sicherungs-<br />
und Haftpflichtmassnahmen stark belastet,<br />
während der weit gefährlichere Automobilverkehr<br />
erleichtert und von Sicherungsmassnahmen<br />
entbunden werde. Die Verkehrsvorschriften<br />
im Qesetzesentwurf sowie<br />
die strengen Vorbedingungen, welche an die<br />
Erteilung einer Fahrbewilligung geknüpft<br />
sind, illustrieren wohl genügend die bedenklich<br />
oberflächliche Behauptung von der Entbindung<br />
des Automobilverkehrs von Sicherungsmassnahmen.<br />
Die Eingabe vergleicht<br />
den jetzigen Gesetzesentwurf mit dem von<br />
Behörden und Verkehrsinteressenten gleicherweise<br />
als veraltet kritisierten Konkordat,<br />
wobei, sage und schreibe, ein rückschrittlich-materieller<br />
Geist der jetzigen Vorlage<br />
konstatiert wird. Zur Begründung wird unter<br />
anderem die Tatsache angeführt, dass die<br />
Kantone nicht mehr von sich aus dauernde<br />
Fahrverbote für einzelne Strassen erlassen<br />
können, eine Neubestimmung, die einzig im<br />
Interesse einer Vereinheitlichung der Vorschriften<br />
auf eidgenössischem Boden gutgeheissen<br />
wurde. Dabei ist als sicher anzunehmen,<br />
dass der Bundesrat den wirklich begründeten<br />
Anträgen der Kantone nichts entgegenhalten<br />
wird.<br />
Geradezu an den Haaren herbeigezogen ist<br />
der weitere «Beweis» für die Vorteile des Konkordates,<br />
dass stationierende Motorfahrzeuge,<br />
welche auf beleuchteter Strasse aufgestellt<br />
sind, entgegen dem Konkordat nicht<br />
mehr beleuchtet zu sein brauchen. Der Schutzverband<br />
befürchtet nun, dass bei ungenügender<br />
Strassenbeleuchtung Fussgänger in das<br />
stationierte Automobil hineinlaufen (und sich<br />
wahrscheinlich furchtbar verletzen könnten?<br />
Die Red.). Nach unserer Auffassung sind aber<br />
diejenigen Passanten, die auf beleuchteter<br />
Strasse in ein stationiertes Automobil hineinlaufen,<br />
aus irgend einem Grunde nicht mehr<br />
normal und verdienen wohl kaum noch besondere<br />
gesetzliche Rücksicht. Wenn vom Fussgänger<br />
nicht einmal mehr soviel Aufmerksamkeit<br />
auf der Strasse erwartet werden darf,<br />
dass er stillstehenden Fahrzeugen ausweichen<br />
kann, dann allerdings können die Promotoren<br />
und Befürworter eines Verkehrsgesetzes ihre<br />
Bemühungen endgültig aufgeben.<br />
Ueberflüssig zu sagen, dass bei einer derartigen<br />
Einstellung dem Strassenverkehr<br />
gegenüber die Aufhebung der Geschwindigkeitsgrenzen<br />
ein weiterer Hauptstein des Anstosses<br />
für die Petitionäre ist. Die Eingabe<br />
führt aus, dass es «in das Belieben des Fahrers<br />
gelegt wird, die Geschwindigkeit des Fahrzeuges<br />
den Verhältnissen anzupassen». Dabei<br />
schreibt Art. 25 ausdrücklich vor, dass der<br />
Führer sein Fahrzeug beständig beherrschen<br />
und die Geschwindigkeit den gegebenen<br />
Strassenverhältnissen anpassen muss. Er hat<br />
auch in Ortschaften, bei Uebergängen und<br />
überall da, wo das Fahrzeug Anlass zu Verkehrsstörung,<br />
Belästigung des Publikums oder<br />
Unfall bieten könnte, den Lauf zu massigen<br />
oder anzuhalten. Mit diesen prinzipiellen Vorschriften<br />
ist das Verhalten beim Fahren dem<br />
Belieben des Führeres unbedingt entzogen und<br />
jede entgegengesetzte Behauptung beweist<br />
Unkenntnis der tatsächlichen Verkehrsverhältnisse.<br />
Ein Anwurf, der entschieden zurückgewiesen<br />
werden muss, ist die weitere Feststellung<br />
der Eingabe, «dass die bisherigen Erfahrungen<br />
und Prozesse im allgemeinen nicht<br />
zugunsten eines grossen Verantwortlichkeitsgefühls<br />
der Automobilisten gegenüber den<br />
übrigen Strassenbenützern sprechen». Dabei<br />
wird ganz übersehen, dass mit den Prozessen,<br />
sofern sie sich mit Fehlern der Fahrzeugführer<br />
zu befassen haben, gerade diese geahndet<br />
werden und Prozesse eben nur wegen begangenen<br />
Fehlern oder Verstössen gegen die Vorschriften<br />
stattfinden. Daneben fahren Tausende<br />
von Automobilisten Hunderttausende<br />
von Kilometern in Stadt und Land, ohne dass<br />
sie auch nur im geringsten mit den übrigen<br />
Strassenbenützern oder gar mit den Behörden<br />
in Konflikt kämen. Wegen etwaigem Mangel<br />
des Verantwortlichkeitsgefühls, das sich in<br />
einzelnen Gerichtsverhandlungen ergibt, kann<br />
keineswegs auf die Gesamtheit der Automobilisten<br />
geschlossen werden, sonst müsste auch<br />
wegen der Diebstahlsprozesse an der Ehrlichkeit<br />
der Menschheit und wegen aller übrigen<br />
Gerichtsverhandlungen an der anständigen<br />
Gesinnung der gesamten Bürgerschaft gezweifelt<br />
werden. Wir möchten den Fussgängern,<br />
denen der Ständerat bezüglich Begrenzung<br />
der Geschwindigkeit vorläufig entsprochen<br />
hat, die Schlussbetrachtungen ins<br />
Stammbuch schreiben, mit welchen Ständerat<br />
Dr. Bolli sein vorzügliches Eintretensreferat<br />
beendete:<br />
« Vor allem aber sei hervorgehoben, dass es<br />
sich um die Regelung eines Verkehrs handelt, bei<br />
dem alles darauf ankommt, dass die Uebung und<br />
die Sitte des Verkehrs, das aufeinander Achtgeben<br />
und Rücksichtnehmen, überall mit Entgegenkommen<br />
und ritterlicher Freundlichkeit geübt werde. Es<br />
sind das Sachen, die nicht durch einen Codex, durch<br />
Polizeivorschrift oder den Polizeistock aufgestellt<br />
und erhalten bleiben können. Den guten Verkehr<br />
schafft nur freundliche Rücksichtnahme des einen<br />
Strassenbenützers gegenüber dem andern. Solches<br />
l, auch der innern Gesinnung entspringen, sei<br />
Durch die<br />
Schöpfung des neuen<br />
High-Speed Ballon-Reitens<br />
wurde ein neuer<br />
Leistungsstandard<br />
geschaffen.<br />
ten möchten. Den scheinbar weltfremden<br />
Führern des Fussgänger-Schutzverbandes<br />
sind . aber diese wesentlichen Aenderungen in<br />
den Bahntarifen entweder entfallen oder gar<br />
entgangen. Ganz im Fahrwasser der Bahnen<br />
ist die Eingabe mit ihrer weiteren Behauphöhere<br />
Kilometerresultate sind seit seinem<br />
Erscheinen an Tausenden von<br />
Wagen registriert<br />
worden.<br />
Firestone-Ingenieure haben es fertig gebracht,<br />
durch die Verbindung von Gummi mit Gewebe<br />
ein Produkt herzustellen, das an Sicherheit und<br />
Leistung lange nicht erreicht werden dürfte.<br />
Fahren Sie deshalb nur noch<br />
der Mann Automobilist oder Fussgänger. Bei nns<br />
in der Schweiz könnte man vielleicht in dieser Hinsicht<br />
noch lernen. »<br />
Nun mögen sich die Anhänger des Zürcher<br />
Fussgänger-Schutzverbandes daraufhin prüfen,<br />
ob sie die vorerwähnte innere Gesinnung<br />
besitzen und nicht auch noch zu denjenigen<br />
gehören, die noch etwas zu lernen hätten.<br />
Finden sie sich als vollkommen, dann mögen<br />
sie den ersten Stein auf die Automobilisten<br />
werfen. Aber erst dann! b.<br />
Si»<br />
«J.*<br />
Hohensyburg-<br />
Rundstreckenrennen.<br />
Hans Stuck (Mercedes-Benz) Tagessieger.<br />
Das Hohensyburgrennen bei Bochum in<br />
Westfalen wird in Deutschland jedes Jahr als<br />
das einzige noch bestehende Rundstreckenrennen<br />
auf Landstrassen ausgefahren. Begreiflich,<br />
dass sich deshalb die Organisatoren<br />
alle Mühe geben, der Veranstaltung möglichst<br />
grosse Bedeutung zu verleihen. Trotzdem<br />
klappte der Anlass am Sonntag doch nicht<br />
bis in alle Details; sportlich hingegen erlebten<br />
die rund hunderttausend begeisterten Zuschauer<br />
ein ebenso spannendes wie schnelles<br />
Rennen. Die Veranstaltung wurde in vier<br />
Etappen, an denen sich rund 150 Automobile<br />
und Motorräder beteiligten, abgewickelt. Die<br />
Sportwagen hatten vier, die Rennwagen<br />
sechs Runden zurückzulegen. Die 14,8 km<br />
lange Rundstrecke weist neben sehr schnellen<br />
Geraden einige gefährliche Kurven und<br />
verschiedene Steigungen auf. Trotzdem wurden<br />
sehr hohe Rundenmittel aufgestellt. In<br />
verschiedenen Klassen gab es neue bemerkenswerte<br />
Rekorde. Die Sensation des Tages<br />
bildete das Zusammentreffen der beiden<br />
auch in der Schweiz bekannten Konkurrenten<br />
Stuck auf Mercedes-Benz in der Rennwagenkategorie<br />
und Burggaller auf Bugatti<br />
in der Sportwagenkategorie. Stuck hatte<br />
wieder einen guten Tag und vermochte seine<br />
Pechsträhne abzureissen. Er wurde von<br />
Runde zu Runde schneller und nach ganz<br />
kurzer Zeit schon hatte er das ganze Rudel<br />
von Konkurrenten überrundet; er stellte bei<br />
seinem eindrucksvollen Rennen die beste<br />
Tageszeit auf. Burggaller siegte überlegen<br />
in der Sportwagenkategorie. Beiden Fahrern<br />
wurde am Schlüsse des Rennens begeisterte<br />
Ovationen zuteil. Mit besonderer Erwartung<br />
sah man dem schon oft gemeldeten Start<br />
von Volkhart mit seinem Neander Spezialwagen<br />
entgegen; das Stundenmittel von nur<br />
71 km bedeutet allerdings keine besondere<br />
Meisterleistung. Ausser dem Brand eines<br />
Mercedes-Benzwagens ereigneten sich keinerlei<br />
nennenswerte Unfälle.<br />
Die Resultate:<br />
Sportwagen bis 500 ccm (4 Runden): 1. Boes-<br />
Mülheim (DKW) 49 • 48,2 (71 Km.-Std.). — Bis 750<br />
ccm (4 Runden): 1. Kohlrausch-München (BMW)<br />
40:54,2 (86,5 Km.-Std.). Bis 1100 ccm (6 Runden):<br />
1. Lehmann-Essen (Amilcar) 1:1:9,2 (87 Km.-Std.).<br />
— Bis 1500 ccm: 1. Dilthey (Bugatti) 1:2:54,1 (83,5<br />
Km.-Std.). — Bis 2000 ccm: 1. Dr. Risse-Solingen<br />
(Bugatti) 1:1:43,2 (86,5 Km.-Std.). — Bis 3000 ccm:<br />
1. Burggaller-Berlin (Bug) 47:11,4 (112,1 Km.-Std.),<br />
beste Zeit der Sportwagen.<br />
Rennwagen bis 750 ccm: 1. Theisen-Dortmund<br />
(DKM) 58:43,4 (91 Km.-Std.). — Bis 1100 ccm:<br />
1. Volkhordt-Düsseldorf (Neander) 1:10:8 (71 Km.-<br />
Std.). — Bis 1500 ccm: 1. Ollendorf-Bitterfeld (Bug)<br />
50:44,4 (105 Km.-Std.). — 5000—8000 ccm: 1. Hans<br />
Stuck - Untertürckheim (Mercedes-Benz) 46:13,3<br />
(115,9 Km.-Std.), beste Zeit des Tages und neuer<br />
Streckenrekord.<br />
Nach dem Sechsstundenrennen «des routes<br />
pavfies». Wie wir noch in letzter Nummer<br />
mitteilen konnten, gewann Zehender auf<br />
Alfa Romeo nach einem dramatischen<br />
Kampf über sechs Stunden den Grossen<br />
Preis des «Meeting des routes pave"es».<br />
Nachstehend die genauen<br />
Resultate:<br />
1. F Zehender (Alfa Romeo), 651,547 km (Stundenmitte]:<br />
105,257 km).<br />
2. Roca (Bugatti), 620,125 km (Stundenmittel:<br />
103,354 km).<br />
3. Ferrand (Peugeot), 595.093 km.<br />
4. Pesato (Alfa Romeo), 573,086 km.<br />
Im übrigen ereignete sich während des<br />
Rennens ausser dem in letzter Nummer<br />
schon gemeldeten Zusammenstoss der beiden<br />
Fahrer Cornil und Brisson, der ernste<br />
Folgen hatte, noch ein schwererer Unfall,<br />
der leider ein Todesopfer forderte. Vier Minuten<br />
vor Schluss des Rennens (!) geriet der<br />
Fahrer Corsini im Dörfchen La Capelle beim<br />
Versuch, den Konkurrenten Pesato zu überholen,<br />
ins Schleudern, dabei kam er von der<br />
Strasse ab und drang, mit seiner Maschine<br />
in voller Geschwindigkeit ins Publikum. Ein<br />
Kind wurde sofort getötet, und über ein<br />
Dutzend Personen mussten mit Verletzungen<br />
in die Spitäler von Lille verbracht werden,<br />
mb.<br />
Zirierbergrennen abgesagt. Das «grosse<br />
Sterben» unter den für dieses Jahr ausgeschriebenen<br />
Auto-Veranstaltungen hält immer<br />
noch an. Nachdem der österreichische<br />
Automobilclu'b bekanntlich schon vor einiger<br />
Zeit das Semmering-Rennen absagte, meldeje<br />
der Automobilclub von Tirol nun auch<br />
die Absage des Zirlerbergrennens, das auf<br />
den 4. Oktober festgesetzt war. x.