E_1931_Zeitung_Nr.078
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No 78 - <strong>1931</strong><br />
Strassen im Ausland<br />
Der Ausbau<br />
des Italienischen Strassennetzes<br />
Vor noch nicht allzu langer Zeit bildeten<br />
die italienischen Strassen für den über die<br />
Grenzen seiner engeren Heimat hinaus<br />
kommenden Automobilisten ein beliebtes<br />
Gesprächsthema, wobei allerdings die Ursache<br />
zu diesem Interesse für Italien wenig<br />
schmeichelhaft war. Man sprach von den<br />
Strassen unseres südlichen Nachbars im<br />
Tone des Schreckens, von der Staubplage<br />
im Sommer, dem Schmutz und den grossen<br />
Wasserpfützen in den Regenmonaten, von<br />
den grossen Steinen auf den ungepflegten<br />
Strassen Hessen sich wahre Schauermären<br />
erzählen. Dass die Ausnahmen die Regel<br />
nur bestätigten, sei gebührend vermerkt.<br />
Dieser für Italien nicht sehr günstige Zustand<br />
seiner Reichsstrassen hat sich in den<br />
letzten Jahren nun überraschend geändert.<br />
Für Fahrer, die das Land heute bereisen,<br />
wirken die Ueberlieferungen beinahe märchenhaft.<br />
Dieser Umsturz in den Wegverhältnissen,<br />
der Hand in Hand mit anderen<br />
Revisionen der öffentlichen Einrichtungen<br />
in Italien ging, wurde durch die Gründung<br />
der «AziendaAutonomaStatale dellaStrada»<br />
(A. A. S. S.) bewirkt, einer selbständigen<br />
staatlichen Strassenverwaltung, deren<br />
Gründung von einer persönlichen Anregung<br />
Mussolinis ausging und die, von Giurati geschaffen,<br />
am 1. Juli 1928 ihre Arbeit aufnahm.<br />
Die dreijährige Tätigkeit der A.A.S.S.<br />
hat für Italien bereits grössten Nutzen ergeben.<br />
Zahlreiche italienische Reichsstrassen<br />
sind bereits in Ordnung gebracht, mit<br />
dauerhaftem Unterbau, Kilometersteinen<br />
und Wegweisern versehen, oder, in Erwartung<br />
des definitiven Ausbaues, mit einfachem<br />
Makadampflaster belegt und nach<br />
Möglichkeit vor der Bildung von Unebenheiten<br />
und Staub geschützt. Die bereits instand<br />
gestellten Strassen in Italien werden<br />
vom Automobilisten durchwegs als vorzüglich<br />
anerkannt, während die noch repara-<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
turbedürftigen Strecken in Hinsicht auf<br />
die Grosse der Ausbauarbeiten zunächst in<br />
Kauf genommen werden müssen. Dass der<br />
eingeschlagene Weg jedoch richtig ist, beweisen<br />
die vielen Anerkennungen, die der<br />
A.A.S.S. sowohl im Parlament, auf Kongressen<br />
als in Fachblättern zuteil werden.<br />
Es mag interessant sein, mit einigen Zahlen<br />
die gewaltige Arbeitsleistung vom<br />
1. Juli 1928 bis zum 31. Dezember 1930 zu<br />
beleuchten. Die staatliche Strassenverwaltung<br />
in Italien hat in diesem Zeitraum für<br />
die Herstellungs-, Verbesserungs- und Unterhaltungsarbeiten<br />
von Strassen die Summe<br />
von rund 2 x /% Milliarden Lire aufgewendet.<br />
In dieser Zeit systematisierte sie<br />
ganz oder teilweise 427 Kilometer Strassen,<br />
ferner wurden 4015 Kilometer Strassen an<br />
der Oberfläche in Ordnung gebracht. Wenn<br />
man noch hinzurechnet, was in der Zwischenzeit<br />
die Provinzen von Mailand und<br />
Bologna aus eigener Initiative geleistet<br />
haben, so ergibt sich die schöne Gesamtsumme<br />
von nicht weniger als 5015 Kilometern<br />
ausgebauten Strassen. Einer Reparatur<br />
unterzogen waren Ende des letzten<br />
Jahres weitere 2051 Kilometer, sodass sich<br />
bei dem bereits fortgeschrittenen Stand<br />
dieser Arbeiten erwarten lässt, dass mit dem<br />
kommenden 31. Dezember rund 7000 Kilometer<br />
Strassen, damit mehr als ein Drittel<br />
des gesamten italienischen Strassennetzes,<br />
in Ordnung gebracht sein werden. Seit dem<br />
1. Januar <strong>1931</strong> sind weitere 600 Kilometer<br />
zum Ausbau vergeben worden. In den ersten<br />
drei Jahren des Bestehens der staatlichen<br />
italienischen Strassenverwaltung<br />
sollten nach aufgestellten Plänen 4500 Kilometer<br />
Strassen in Italien modernisiert werden.<br />
Das Pensum ist jedoch von der Verwaltung<br />
bedeutend überschritten worden,<br />
indem sie schon ungefähr 7700 Kilometer<br />
Strassen ausgebaut oder für Reparaturen in<br />
nächste Aussicht genommen hat. Kürzlich<br />
beschloss der Verwaltungsrat der A.A.S.S.<br />
weiter, um den Betrag von 230 Mill. Lire<br />
weitere 1400 Kilometer in Angriff zu nehmen.<br />
Der Ausbau sollte noch im Herbst<br />
dieses Jahres begonnen werden.<br />
Die Arbeiten der ersten drei Jahre betrafen<br />
natürlich in erster Linie die wichtigsten<br />
Strassen, die die bedeutenderen Städte<br />
Italiens verbinden. Dies sind vor allem die<br />
Strassen, die von folgenden Städten aus<br />
ihren Ausgang nehmen: Rom, Turin, Mailand,<br />
Venedig, Genua, Bologna, Florenz,<br />
Neapel, Bari und Palermo; weiter wurden<br />
die verkehrsreichen Grenzstrassen gegen<br />
Frankreich, die Schweiz und Oesterreich<br />
in Angriff genommen, ferner wurden ausgebaut<br />
die Via Aurelia von Ventimiglia<br />
nach Rom, verschiedene längs der Meeresküste<br />
laufende Strecken in Campanien, m<br />
Calabrien, in Apulien, in den Abruzzen, den<br />
Marken und der Romagna (Via Adriatica),<br />
von wo aus über Emilien eine Verbindung<br />
mit Mailand hergestellt wurde, die Via Padana<br />
Superiore von Turin nach Triest,<br />
einige Strecken der Via Padana Inferiore,<br />
die Via Flaminia von Rom bis Fano, die<br />
über den Apennin führende Strasse zwischen<br />
Foggia und Neapel, in Sizilien über 1200<br />
Kilometer und in Sardinien die hauptsächlichsten<br />
Verkehrsstrassen, ganz abgesehen<br />
von zahlreichen Nebenstrassen im ganzen<br />
Land. Das mit dem vergangenen 1. Juli<br />
dieses Jahres begonnene vierte Arbeitsjahr<br />
sieht folgende Arbeiten vor: Ausbau des von<br />
Turin ausgehenden Strassennetzes mit besonderer<br />
Berücksichtigung der gegen<br />
Frankreich laufenden Grenzstrassen, Fortführung<br />
der Via Padana Inferiore von Piemont<br />
nach Veneto, wobei über Udine der<br />
Predilpass erreicht wird, Verbindung zwischen<br />
Triest und Fiume, von Bergamo nach<br />
Breno gegen den Tonale, Ausbau der Via<br />
Cassia und der Via della Puta, um eine<br />
rasche und moderne Verbindung zwischen<br />
dem Brenner mit Verona, Bologna, Florenz<br />
und Rom zu erreichen, eine Verbindung<br />
von Aquila mit Rom, Ausbau der Via<br />
Appia Nuova zwischen Rom und Neapel,<br />
Verbesserung der Strecke Rimini-Ravenna-<br />
Ferrara und grössere Arbeiten im Süden<br />
des Landes und in Sizilien.<br />
Die Tätigkeit der A.A.S.S. in Italien hat,<br />
wie man sieht, bereits grosse Erfolge gezeitigt,<br />
die der zielbewussten Verwaltung ein<br />
gutes Zeugnis ausstellen. Wenn die Arbeiten<br />
in diesem frischen Tempo weitergehen, so<br />
wird Rom bald mit allen Landesteilen durch<br />
ein modernes Netz von Strassen verbünden<br />
sein, deren Vorzüglichkeit in erster Linie<br />
dem Automobilismus zum Vorteile gereicht.<br />
Er dürfte nicht mehr lange gehen, so sind<br />
die italienischen Strassen wegen ihrer Vorzüge<br />
ebenso berühmt, wie früher wegen<br />
ihres fragwürdigen Zustandes. bo.<br />
Puricelli baut Strassen In Polen. Die italienische<br />
Strassenbauaktiengesellschaft Puricelli,<br />
die in Mailand ihren Sitz hat, erhielt<br />
vom polnischen Staat den Auftrag 150 Kilometer<br />
Strassen zu bauen. Gleichzeitig erteilt<br />
die Banca Comerciale Italiana einen Kredit<br />
von 17 Millionen Zloty für 10 Jahre. Dieser<br />
Kredit für den polnischen Strassenbau durch<br />
Puricelli muss von der polnischen Regierung<br />
mit 7% Prozent verzinst werden. eo.<br />
Amerikanische Strassenflnanzen. Der sogenannten<br />
Bundesstrassenhilfe, der Verwaltungsabteilung,<br />
welche die für den Strassenbau<br />
der Union zur Verfügung stehenden<br />
Mittel betreut, stehen als regulärer jährlicher<br />
Beitrag der Bundesregierung 125 Millionen<br />
Dollar zur Verfügung. Dazu kamen<br />
als Saldo der vorhergehenden Finanzperioden<br />
170 Millionen, sowie eine Reserve für<br />
Notfälle von 80 Millionen, so dass zusammen<br />
rund 250 Millionen Dollar bereit stehen,<br />
als Beitrag der Union an das Strassenwesen<br />
der 48 Staaten und zur Deckung der Strassenkosten,<br />
welche durch die Zentralverwaltung<br />
zu tragen sind. Für besondere Aufgaben<br />
stehen noch einige. Spezialfonds zur Verfügung,<br />
so für den Bau von Durchgangsstrassen<br />
in den grossen Wäldereien und den<br />
Strassenunterhalt im riesigen Nationalpark.<br />
Der Strassenverwaltung ist ein Studienbureau<br />
angegliedert, welches sich mit den<br />
technischen und wirtschaftlichen Fragen des<br />
Strassenbaues eingehend beschäftigt. Verkehrszählungen<br />
und das Studium der Wechselbeziehungen<br />
zwischen Strassenbau und<br />
Neuansiedlungen erleichtern die Bearbeitung<br />
kommender Strassenprogramme. Das nämliche<br />
Bureau unternimmt auch eine Analyse<br />
über die Wirkung des Strassenbaues und<br />
Motorfahrzeugverkehrs auf die Landwirtschaft<br />
und deren Absatzmöglichkeiten. Auch<br />
soll demnächst ein Bericht über die Verwendung<br />
des Motorfahrzeuges in Lastwagenzügen<br />
bekanntgegeben werden. Das<br />
Erziehungsdepartement seinerseits wurde<br />
beauftragt, die Frage der Schülertransporte<br />
durch Omnibusse genau zu studieren. Alle<br />
diese Untersuchungen und ihre Ergebnisse<br />
werden dem Strassenbureau zur Verfügung<br />
gestellt, das hieraus wieder wertvolle Fingerzeige<br />
für den weiteren Ausbau des gesamten<br />
Strassennetzes und die Art der Subventionierung<br />
erhält. B.<br />
Zwei Automobiltunnels In Antwerpen. Die<br />
belgische Regierung beschloss, in Antwerpen<br />
unter dem Flusse Escaut zwei Tunnels für<br />
den Automobil- und Fussgängerverkehr zu<br />
bauen. Der erste Tunnel wird 500 Meter<br />
lang sein, einen Durchmesser von 5 Metern<br />
aufweisen und 10 tief unter dem Flussbett<br />
durchführen. Der andere Tunnel wird<br />
2100 Meter lang sein und einen Durchmesser<br />
von 9 Meter aufweisen. Mit den Vorarbeiten<br />
für die Bauten wurde bereits begonnen.<br />
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