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E_1931_Zeitung_Nr.081

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N° 81 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Strassen und Verkehr<br />

Erfahrungen<br />

mit Gummipflasterung.<br />

Was die Widerstandsfestigkeit gegen Abnützung<br />

anbelangt, so steht der Gummi mit<br />

an erster Stelle. Ueber die Lebensdauer<br />

lässt sich noch nichts Bestimmtes aussagen,<br />

da die Versuchszeit noch zu kurz ist. Der<br />

Hauptvorteil von Gummi bei Verwendung<br />

zu Strassendecken liegt aber weniger in seiner<br />

hohen Lebensdauer, die man nach den<br />

bisherigen Versuchen auf etwa 40 Jahre<br />

Hartgummihälfte zusammen, die ihrerseits<br />

mit dem Stein durch einen Elsenkranz mit<br />

Haken verbunden ist. Die Steinhälfte wird<br />

deshalb kleiner ausgeführt, um dem Bindemittel<br />

(Pech usw.) genügend Fugenraum zu<br />

schaffen, und um anderseits einen mög-<br />

schätzen kann, sondern hauptsächlich in der lichst dichten Verband der Gummikappen zu<br />

Fähigkeit, Erschütterungen weitgehend zu erzielen. Tatsächlich ist der Steinverband<br />

absorbieren. Oerade heute, wo man immer<br />

sehr dauerhaft, und es kommen weder Wellenbildungen<br />

noch Verschiebungen vor. Beim<br />

noch bestrebt ist, sowohl die höchstzulässige<br />

Fahrgeschwindigkeit als auch das Gesamtgewicht<br />

der Lastfahrzeuge heraufzusetzen,<br />

Gaismann-Block ist eine etwa B / 8 Zoll dicke<br />

ist die Frage der erschütterungsfreien<br />

Weichgummikappe, die auf der Aussenseite<br />

Strasse von grundlegender Bedeutung.<br />

schmale Rillen besitzt, auf einen hartgebrannten<br />

Ziegelstein aufvulkanisiert. In London<br />

mussten nach zwei Jahren nur 4 Von P. Digby sind zahlreiche Messungen<br />

Pro-<br />

über die Schwingungserscheinungen in Häusern<br />

der verschiedensten Stadtteile Londons<br />

ausgeführt worden, wobei festgestellt wurde,<br />

dass die Erschütterungen in Gebäuden, die<br />

an gummigepflasterte Strassen grenzen, nur<br />

40 Prozent derjenigen betragen, die an gut<br />

ausgeführten Holzstrassen liegen, wobei nach<br />

Möglichkeit darauf geachtet wurde, dass die<br />

Häuser gleichen Schwingungscharakter hatten.<br />

Die Eigenschaft des Gummis, Erschütterungen<br />

zu absorbieren, wird gerade auch<br />

in Amerika, besonders bei der Pflasterung<br />

von Brücken, ausgenützt, wodurch die Lebensdauer<br />

und Sicherheit der Konstruktion<br />

erhöht wird.<br />

Noch nicht völlig abgeklärt ist die Frage<br />

der Gleitgefahr von Oummistrassen, doch<br />

scheint es, als ob sich die anfänglichen Befürchtungen<br />

nicht bestätigen würden. In der<br />

New Bridge Street in London, die im Jahre<br />

1926 mit Gummi belegt wurde, hat sich bisher<br />

innerhalb der 700 Meter langen Strecke<br />

kein Unfall ereignet, obwohl die Strasse zu<br />

den belebtesten der Altstadt gehört Eine<br />

Aufrauhung der Oberfläche zum Schutz gegen<br />

das Ausgleiten hat sich als zwecklos<br />

erwiesen, da die Oberfläche nach einiger<br />

Zeit glatt gerieben wird.<br />

Wie ist nun die Gummipflastenmg beschaf-<br />

DEM<br />

DEM<br />

l# Wm IIB<br />

Ein Jahr Garantie und die Referenz<br />

der Lorraine-Fahrer!<br />

fen? Abgesehen vom sog. Cowperblock bestehen<br />

alle übrigen zur Pflasterung verwendeten<br />

Blöcke aus zwei Teilen, einem Kunststein,<br />

der den Uebenraricr zur Unterlage darstellt,<br />

und einer Gummikappe, dte mit der<br />

Unterhälfte möglichst dauerhaft verbunden<br />

ist. Der North-British-Gummiblock ist auf<br />

einen Kunststein von etwas kleineren Aus<br />

ma8sen, aber grösserer Tiefe angebracht<br />

und setzt sich aus einer Weich- und einer<br />

zent der Gummiblöcke erneuert werden, und<br />

am Ende des dritten Jahres 10 Prozent, obwohl<br />

diese Strasse, eine der meist belasteten<br />

in London, nach amtlichen Angaben von<br />

8 bis 20 Uhr mit über 51000 t befahren wird.<br />

Der Cowper-Block besteht nur aus Gummi,<br />

und zwar auf der Ober- und Unterseite aus<br />

Weichgummi und in der Mitte aus einer härteren<br />

Mischung, Der Cresson-Block besteht<br />

wieder aus einem Kunststein, der als Bindemittel<br />

Kautschuklatex enthält und nach dem<br />

Pressen zusammen mit der s /„ Zoll starken<br />

Oummikappe vulkanisiert wird.<br />

Die schwierigste, aber auch wichtigste<br />

Frage des ganzen Problems der OummipfJasterung<br />

unserer Orossstadtstrassen ist die<br />

Kostenfrage. In solchen Fällen. In denen<br />

die Anfangskosten eine ausschlaggebende<br />

Rolle spielen, scheidet Gummi sonderbarer,<br />

weise vorläufig immer noch aus, obwohl das<br />

Rohmaterial Ja ganz gewaltig im Preise gesunken<br />

ist.<br />

Autodrom Sahara.<br />

Vor 1916 schien dem Automobil in der<br />

Wüste Sahara weder Verwendungsmöglichkeit<br />

noch Zukunft beschieden. Nach verschiedenen<br />

Versuchen erreichten jedoch im Januar<br />

1919 der französische General Laperinne und<br />

Leutnant Ballot mit dem Kraftwagen die<br />

Oase In Salah und die wilden Arakschluch.<br />

ten (300 km südöstlich von In Salah); ein<br />

Jahr später gelang es 9 Militärlastautos, bis<br />

AUTOMOBILISTEN<br />

die Eleganz der Karosserie<br />

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Salon 1.-11. Okt. <strong>1931</strong><br />

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ms Herz der Sahara, nach Tamanchrasset<br />

im Hoggarmassiv vorzudringen. 1923 fuhr<br />

die Citroen-Mission mit ihren Raupenautos<br />

quer durch die Sahara bis zum Niger; im<br />

Dezember 1926 unternahm eine Mission der<br />

algerischen Handelskammern von verschiedenen<br />

Ausgangspunkten (Algier, Oran und<br />

Constantine) die Durchquerung der Wüste<br />

nach Bourrem am Niger und im Januar 1927<br />

stellte George Estienne mit einem 6-PS-Renault-Auto<br />

von Paris zum Tschadsee (8000<br />

Kilometer) in elf Tagen einen Wüstenfahrtrekord<br />

auf. Die Sahara war damit dem Automobilverkehr<br />

erschlossen.<br />

Touristische Unternehmungen erfassten die<br />

Gelegenheit (Cie. Generale Transatiantique),<br />

um die Sahara dem modernen Reiseverkehr<br />

zu öffnen. Heute transportieren bereits die<br />

Motorlastwagen, wenn auch noch in bescheidenem<br />

Umfang, Reisende und Waren vom<br />

Mittelmeer zum Niger und umgekehrt. Anlässlich<br />

der algerischen Jahrhundertfeier 1930<br />

wurde sogar in diesem riesigen Autodrom der<br />

lange Wüstenstrecke vom Norden nach Süden<br />

hinter sich gebracht. Nach nur zwei<br />

Stunden Rast in Gao traten sie um 18 Uhr<br />

die Rückfahrt über die gleiche Route an und<br />

erreichten am 27. März die Stadt Algier. Die<br />

6500 km lange Strecke der zweifachen Saharadurchquerung<br />

wurde somit in der fabelhaften<br />

Zeit von 5% Tagen oder mit einer<br />

durchschnittlichen Stundengeschwindigkeit<br />

von 48,5 km zurückgelegt. Diese Saharafahrt<br />

stellt eine ausserordentliche Sportleistung<br />

dar. L.<br />

Japanische Aspirationen. Das japanische<br />

Parlament beauftragte letztes Jahr eine besondere<br />

Prüfungskommission mit dem Studium<br />

der Möglichkeiten, eine eigene Automobilindustrie<br />

in Japan zu entwickeln. Für<br />

diese Vorstudien wurde der Kommission,<br />

welche drei besondere Untergruppen bildete,<br />

ein Kredit von gegen 200,000 Yen eingeräumt.<br />

Der Handelsminister wurde mit dem<br />

Präsidium der Kommission betraut. In einer<br />

ersten Denkschrift empfiehlt nun die Kommission<br />

eine gründliche Revision der geltenden<br />

Verkehrsvorschriften, um den Motorfahrzeugverkehr<br />

zu stimulieren und dem einheimischen<br />

Kapital den Entschluss zur Finanzierung<br />

von Automobilfabriken zu erleichtern.<br />

Es wnd auch empfohlen, die Verkehrssteuern<br />

so abzustufen, dass für Wagen einheimischer<br />

Produktion eine geringere Taxe<br />

zu entrichten wäre. In massgebenden Regierungskreisen<br />

hofft man in den nächsten Jahren<br />

eine Automobilindustrie ins Leben zu rufen,<br />

die wenigstens einer Produktion von 5000<br />

Wagen jährlich genügen würde, womit ein.<br />

grosser Teil der jetzigen Nachfrage durch<br />

das Inland gedeckt werden könnte. B.<br />

Sahara eine Sternfahrt Mittelmeer-Niger-<br />

Mittelmeer ausgetragen, an der über 40 Motorwagen<br />

teilnahmen und die Strecke von<br />

6500 km in 30 Tagen mehr oder weniger<br />

erfolgreich zurücklegten. Im Januar und Februar<br />

1932 organisiert nun der algerische Automobil-Club<br />

mit der Gesellschaft «Les Amis<br />

du Sahara» eine touristische Rundfahrt von<br />

einem Monat, welche von Algier zum Hoggar<br />

und zurück nach Algier führt.<br />

Die Sahara hat sich nun aber auch zum<br />

sportlichen Tummelplatz der Autler entwikkelt<br />

und es wurde vor wenigen Monaten von<br />

zwei sportbegeisterten und mutigen Autofahrern<br />

aus Algier ein Saharadurchquerungsrekord<br />

aufgestellt, der den bisherigen Rekord<br />

_ Algier-Gao (Niger)-Algier von 156 Gegen die Strassenreklame. Im Grossherzogtum<br />

Luxemburg, für dessen Wirtschaft<br />

Stunden auf 125 Stunden 40 Minuten herunterdrückte.<br />

der Autotourismus eine beträchtliche Rolle<br />

Mit einem Serien-Ford-Wagen, der von den spielt, hat sich in letzter Zeit eine ständig<br />

Rekordlern für eine direkte Tankuns ihrer zunehmende Kritik der Strassenreklame geltend<br />

gemacht. Die nationale Kommission zum<br />

mitgeführten 250 1 Benzin- und 60 1 Wasservorräte<br />

vom Sitze aus zum Brennstoffbehälter<br />

und Kühler, ingeniös und doch einfach, bei der Regierung vorstellig geworden und<br />

Schütze der Landschaften und Denkmäler ist<br />

hergerichtet worden war, starteten die zwei hat erreicht, dass die Plazierung von weitern<br />

Reklametafeln längs den Strassen von<br />

waghalsigen Fahrer am 22. März in Algier<br />

und erreichten gegen Abend desselben Tages<br />

die 650 km entfernte Oase Ghardaia. macht werden muss, die von Fall zu Fall neu<br />

einer behördlichen Erlaubnis abhängig ge-<br />

Ohne Unterbruch über El Golea, Reggan und einzuholen ist. Da diese Bewilligung an zahlreiche<br />

Bedingungen geknüpft wird, ist anzu-<br />

den Tanezruft weiterfahrend, kamen sie bereits<br />

am 24. März in Gao (am Niger) an und nehmen, dass eine Weiterung dieser von den 1<br />

hatten somit in 56 Stunden und 40 Minuten Automobilisten immer mehr verpönten Art<br />

und einer stündlichen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 56,4 km die schwierige. 3250 km kommt.<br />

der Reklame praktisch nicht mehr in Frage<br />

ß<br />

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