E_1931_Zeitung_Nr.083
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Aasgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 9. Oktober <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27. Jährgang. _ N° 83<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
RaibJInrifeJi Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—. Im Ausland unter Portoztigchlag,<br />
tmtum nicht postamtlich bestellt. Zuschlag für postamtliche Bestellung 30 HEDAKTION n. ADMINISTRATION! Breltenrainstr. 97, Bern<br />
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Telephon Bollwerk 39.84.<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Unter dieseT Schlagzeile hat sich ein führendes<br />
Genfer Blatt mit den Ergebnissender<br />
Beratungen über das Verkehrsgesetz im<br />
Ständerat auseinandergesetzt. Wir selbst waren<br />
.ob der, trotz allen Bemühungen von<br />
Bundesrat Häberlin und des Kommissionspräsidenten<br />
Bolli, erfolgten Aenderungen am<br />
Gesetzesentwurf sehr enttäuscht und haben<br />
daraus auch keinen Hehl gemacht. Die Situation<br />
nähert sich aisgemach der jenigen, wie<br />
sie Anno 1926 nach der Durchberatung des<br />
ersten Gesetzesentwurfes bestand und welche<br />
die schweizerische Verkehrsliga veran-<br />
Jasste, den Kampf gegen jenes Stuckwerk<br />
von Verkehrsgesetz aufzunehmen, das vom<br />
bundesrätlichen Entwurf noch übriggeblieben<br />
war, nachdem es die Räte zerzaust hatten.<br />
Damals stand die Verkehrsliga und die<br />
«Automobil-Revue» als Presseorgan der<br />
Motorfahrzeugbesitzer allein auf weiter Flur.<br />
Aber die Solidarität unter dieser mächtigen<br />
Gruppe von Strassenbenützern, die wertvolle<br />
U I<br />
„Rückwärtsgang"<br />
«Typ Evelin»<br />
Autosportroman von Karl Schrnidl.<br />
(18. Fortsetzung)<br />
Kurz vor Bellinzona mussten sie, durch das<br />
Signal eines Abwinkers aufmerksam gemacht,<br />
abstoppen. In langsamer Fahrt glitten sie<br />
durch eine Kurve, in der Arbeiter damit beschäftigt<br />
waren, die Trümmer eines auf die<br />
Sandsäcke aufgeprallten Rennwagens aufzuräumen.<br />
Frank warf einen ernsten Blick auf den<br />
Engländer, der stoisch murmelte: «Schicksal!»<br />
In Como war die Spannung aufs höchste<br />
gestiegen. Eine aufgeregte Menschenmenge<br />
hatte das Ziel umlagert. Rennwagen um<br />
Rennwagen lief ein. Evelin fieberte. Ihr Vater<br />
rauchte in nervöser Hast eine Zigarre um die<br />
andere. Um 11 Uhr war ein Telegramm von<br />
Bellinzona eingelaufen.<br />
«Rennwagen 18 bei Bellinzona verunglückt.<br />
Fahrer und Beifahrer verletzt»<br />
Zehn Minuten später kam eines von Ambri-<br />
Piotta.<br />
«Rennwagen 20 und 21 haben Ambrl-Fiotta<br />
passiert.»<br />
20 war «Knock out», 21 «Typ Evelin».<br />
Kaum 20 Minuten später kam ein neues<br />
Telegramm.<br />
«Rennwagen 21 zwischen Atnbri-Piotta und<br />
Biasca auf 20 aufgefahren und aus der Bahn<br />
geworfen, 21, leicht beschädigt, fährt weiter.»<br />
Unterstützung durch die Radfahrer und<br />
schliesslich auch der ewige Harst der Neinsager,<br />
mit denen jedes Gesetz zu rechnen<br />
hat, haben dem gesetzgeberischen Fehlprodukt<br />
von Anno dazumal den richtigen Empfang<br />
bereitet<br />
Heute können wir nun mit Befriedigung<br />
feststellen, dass wir mit unserer Kritik an<br />
der Arbeit der Räte nicht mehr isoliert stehen.<br />
Es haben sich schon in den -laufenden<br />
Kommentären grosser schweizerischer Tagesblätter<br />
zu den Ratssitzungen Stimmen gemeldet,<br />
welche davor warnten, den neuen<br />
Entwurf auf die nämliche Bahn zu stossen,<br />
den der erste unweigerlich gehen musste.<br />
Während sich also im Ratsaal, und hauptsächlich<br />
beim Ständerat, in der Auffassung<br />
dem modernen Verkehrsmittel gegenüber seit<br />
einem halben Jahrhundert kaum etwas geändert<br />
hat, so vollzog sich doch in der öffentlichen<br />
Meinung eine Wandlung, die für uns<br />
sehr wichtig ist.<br />
Vor allem nimmt das welsche Organ die<br />
Wiedereinführung von GeschwindigVeitsvorschriften<br />
aufs Korn. Auf diese Weise<br />
werde der im Gesetz beabsichtigte Fortschritt<br />
hintangehalten und man bleibe bei der bisherigen<br />
Heuchelei, indem ein Konkordat Geschwindigkeitsvorschriften<br />
macht, die bald<br />
von jedermann als praktisch unhaltbar angesehen<br />
werden und die für die Sicherheit des<br />
Verkehrs nicht die geringste Rolle spielen.<br />
Man wollte dagegen dem Fahrzeugführer die<br />
Verantwortung anvertrauen und ihm die Mittel<br />
in die Hand geben, sein Fahrzeug und<br />
dessen Gangart jederzeit den bestehenden<br />
Bedürfnissen anzupassen. Das würde mehr<br />
zur öffentlichen Sicherheit beitragen als<br />
starre Zahlen, welche nie der Situation gerecht<br />
werden. Es gibt in unseren Ortschaften<br />
noch Strassen, deren Befahren im 30-<br />
Kilometer - Tempo eine Gefahr bedeutet,<br />
während anderseits moderne Verkehrswege<br />
angelegt worden sind, auf denen ohne weiteres<br />
auch höhere Geschwindigkeiten ohne<br />
Bedenken innegehalten werden können, fcs<br />
sei dies eine Ueberlegung, welche auch dem<br />
Kinde einleuchten müsse und für die der<br />
Nationalrat das nötige Verständnis leicht<br />
aufgebracht habe. Den Ständeräten aber, von<br />
denen sich manche noch der Postkutsche bedienten,<br />
falle es nun einmal schwer, im Automobil<br />
etwas anderes als ein Verkehrs- und<br />
gemeingefährliches Beförderungsmittel (und<br />
eine lästige Konkurrenz von Staats- und Dekretsbahnen,<br />
die Red.) zu sehen.<br />
Ueberzeugender hätten die Motorfahrzeuge<br />
halter selbst ihre Sache nicht vertreten können,<br />
als dies in dem Genfer Blatt geschah.<br />
Und dabei handelt es sich glücklicherweise<br />
nicht etwa um einen Rufer in der Wüste, der<br />
weder auf Jünger noch Anhängerschaft zählen<br />
kann. Diese Tatsache ist für die Verkehrsinteressenten<br />
von Bedeutung. Sie wird mit<br />
in Rechnung gestellt werden können, wenn<br />
es etwa nach der Dezember-Session eine unbefriedigende<br />
Situation abzuklären gilt. Referendumspolitisch<br />
hat man zwar im Parlament<br />
die Radfahrer äusserst sorgfältig und schonend<br />
behandelt und jeder Versuch, sie betreffend<br />
Bestimmungen zu ändern, wurde mit<br />
dem. Hinweis darauf abgetan, dass man sich<br />
damit der Gefahr eines Referendums aussetze.<br />
Nun wird die schweizerische Verkehrsliga<br />
auch heute noch auf die in Verbänden<br />
gruppierten Radfahrer rechnen können, wenn<br />
sie auf deren neuerliche Mitarbeit zählen will.<br />
Evelin zitterte. Dr. Maurus und Möller<br />
waren blass geworden. Sie sahen hinter den<br />
kurzen Worten der Depesche den Kampf auf<br />
Leben und Tod, den Frank Hörn mit einem<br />
rücksichtslosen Gegner führte.<br />
Dann kam einige Zeit nichts mehr. Endlich<br />
verkündeten die Lautsprecher:<br />
«Rennwagen «Typ Evelin» 21 passiert Bellinzona<br />
12 Uhr 10 Minuten!»<br />
Erregte Fragen wurden im Publikum hörbar.<br />
Doch niemand konnte Auskunft geben,<br />
wo sich der Sinnisfaerewagen befand.<br />
Endlich um 12 Uhr 45 meldete ein Telegramm:<br />
«Rennwagen 20, «Knock out», passiert Bellinzona<br />
12 Uhr 35 Minuten.»<br />
Evelin jubelte. Frank hatte den Sinnisfaerewagen<br />
überholt.<br />
Die Spannung des Publikums stieg. Plötzlich<br />
herrschte Totenstille auf dem Zielplatz.<br />
Fernes Singen eines Motors wurde hörbar.<br />
Eine Staubwolke tauchte auf. Ein Wagen<br />
raste heran. Das Publikum drängte vor.<br />
«Typ Evelin» passierte das Ziel und stand<br />
nach kurzem Auslauf still.<br />
Da war kein Halten mehr. Unter Beifallsbrüllen<br />
wälzte sich die Menge dem Wagen<br />
entgegen und umdrängte ihn.<br />
Polizei griff ein, bahnte Dr. Maurus, Evelin<br />
und Möller einen Weg zu den beiden Fahrern<br />
und begann die Strasse zu räumen.<br />
Als Evelin Frank sah, erschrack sie. Mit<br />
geschlossenen Augen, blass und regungslos<br />
lag er in seinem Sitz, seine Hand immer noch<br />
lässig am Steuer. Sealson versuchte ihm<br />
etwas Kognak einzuflössen.<br />
Dazu kommt diese bemerkenswerte Wandlung<br />
in der öffentlichen Meinung, welche der<br />
Sache der Motorfahrzeugführer nur dienlich<br />
sein kann.<br />
Es,wird sich deshalb für die Räte in der<br />
letzten Session des Jahres darum handeln,<br />
den Gang zu wechseln und auf «Vorwärts»<br />
einzustellen. Es sollen aber keine neuen Kompromisse<br />
dabei entstehen, dass der Wagen<br />
gar in einen gefährlichen Leerlauf gerät und<br />
dann in seiner Fahrt auf der schiefen Ebene<br />
nicht mehr aufzuhalten wäre.<br />
Wir haben nachgerade von Kompromissen<br />
genug. Bei der Regelung der Haft- und anderen<br />
Pflichten des Fahrzeughalters haben<br />
die Räte nicht lange gefackelt und ganze<br />
Arbeit geleistet. Ja, man ging sogar so forsch<br />
ins Zeug und will ihn für Schäden verantwortlich<br />
machen, an deren Verursachung er<br />
nicht den geringsten Anteil hat. Und jedesmal,<br />
wenn ein Artikel nicht etwa eine Besserstellung<br />
der Motorfahrzeugführer, sondern<br />
lediglich eine erhöhte Anpassung des Paragraphen<br />
an die heutigen Verkehrsverhältnisse<br />
bringen sollte, dann hat ein beschämendes<br />
Feilschen und Handeln eingesetzt. So ist der<br />
Karren unversehens in den Rückwärtsgang<br />
gerutscht, der auch der übrigen Presse nicht<br />
entgangen ist Wir werden deshalb derorts<br />
auch auf das nötige Verständnis stossen,<br />
wenn sich die Motorfahrzeugführer und ihre<br />
Ernsthafte Konstruktionen.<br />
Was bringt der Karossier, sei er nun für<br />
eine Fabrik oder als unabhängiger Künstler<br />
seines Faches tätig, am Salon <strong>1931</strong> Neues?<br />
Natürlich lässt ihm sein Wirkungsfeld einen<br />
weiteren Rahmen, als dies für den Konstrukteur<br />
der Fall ist. Ungestraft kann aber auch<br />
er seine Zügel nicht mehr schiessen lassen,<br />
wenn einmal das Verhältnis zwischen Motorstärke<br />
und Wagengewicht nicht leiden und<br />
das ihm zugebilligte, meist streng bemessene<br />
Budget nicht überschritten werden soll. Trotz<br />
Möller holte ein Auto herbei... Als der<br />
Wagen hinauf zu Maurus' Villa fuhr, ertönte<br />
tausendstimmiger Freudenjubel des Publikums.<br />
Frank hatte die Strecke in Rekordzeit gefahren.<br />
Doch der, dem diese Ovationen galten,<br />
hörte sie nicht. Wohl war Frank bei Besinnung<br />
und fühlte, dass liebevolle Hände um<br />
ihn beschäftigt waren, doch ihm war das alles<br />
namenlos gleichgültig. Er hatte gesiegt und<br />
wollte nichts als Ruhe. Besorgte Führer geleiteten<br />
ihn die Treppe hinauf, in ein mollig<br />
vorbereitetes Zimmer.<br />
Und dann sass Evelin allein auf der<br />
Ottomane, auf der Frank mit geschlossenen<br />
Augen ruhte. Durch die geöffneten Fenster<br />
strömte, die Vorhänge leicht bewegend, die<br />
balsamisch, milde Luft des Südens.<br />
Evelin fühlte, dass in ihr die grösste Wandlung<br />
ihres Lebens vorgegangen war. Sie war<br />
sich selber fremd. Und war doch unendlich<br />
glücklich. Es war etwas in ihr gestorben<br />
und das machte ihr das Herz wunderbar<br />
leicht. Ihr Blick ruhte auf der schlanken Hand<br />
Franks, an der in warm leuchtendem Rot der<br />
Rubin glänzte.<br />
Während all dieser Ereignisse war Sld<br />
Morton nicht untätig gewesen. Er hatte sich<br />
zuerst tagelang in Davos aufgehalten. Am<br />
letzten Tag des Rennens war er dann nach<br />
Como gekommen. Er hatte mit ehrlicher<br />
Freude Franks und Sealsons Triumph miterlebt.<br />
Doch kam er nicht mit zur Villa.<br />
Ruhig eine Pfeife rauchend, wartete er mit<br />
dem übrigen Publikum auf die Ankunft der<br />
INSERTIOXS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Gnindzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach SeltentariL<br />
InseratenschluB« 4 Taoe vor Erscheinen der Nummern<br />
Bundesgenossen nicht mehr gegen diese rückwärtige<br />
Fahrt einsetzen, sondern diese nur<br />
noch zu beschleunigen trachten, weil aus den<br />
Erfahrungen mit dem ersten Entwurf auch<br />
nicht die bescheidensten Lehren gezogen worden<br />
sind, obwohl seither wieder Jahre vergangen<br />
sind, in denen der Verkehr wahrlich<br />
nicht stillgestanden ist<br />
Wir dürfen wohl erwarten, dass die<br />
Bundesväter dieser zugespitzten Situation<br />
Rechnung tragen und sie den bevorstehenden<br />
Ausgleich der Differenzen zwischen den beiden<br />
Kammern dazu benützen, um die noch<br />
strittigen Punkte im Sinne einer modernen<br />
Verkehrsgesetzgebung zu erledigen. Man<br />
glaube ja nicht, dass man die Klippe einer<br />
Abfuhr, wie sie der erste Entwurf erlitt, umsegelt<br />
habe, weil man die Radfahrer Gutkind<br />
sein Hess. Es gibt noch mancherlei Faktoren<br />
und viele Kräfte, die für ein zweites Referendum<br />
mitbestimmend wären und die rechtzeitig<br />
in eine eventuelle Bresche eintreten<br />
würden. Und dazu gehört nicht zuletzt eine<br />
Kritik, wie sie die <strong>Zeitung</strong> von Genf gegen<br />
das Gesetz führte. Sie ist ein scharfes Symptom<br />
für jene Aenderung in der Einstellung<br />
dem Verkehr gegenüber, das uns an ein altes<br />
Liedlein mit dem Refrain erinnert:<br />
«Es taget vor dem Walde, stand uf!<br />
Die Hasen laufen balde, stand uf!» b.<br />
Der Pariser Salon <strong>1931</strong><br />
(Von unserem bi-Berlchterstatter)<br />
Die Karosserle am Salon.<br />
dem sehr begrüssenswerten Streben des<br />
Wagenbauers nach Wahrung seiner Individualität,<br />
ist es nicht schwer, auch in diesem Fach<br />
deutlich gemeinsame Richtungen am Salon zu<br />
erkennen. Der zunehmenden Zahl mittlerer<br />
und kleiner Wagen, dem Bestreben nach<br />
bester Ausnützung der Motorkraft ist durch<br />
merkliche Reduktion des Wagengewichtes<br />
Rechnung getragen worden. Die weitgehende<br />
Verwendung leichterer Metalle und Legierungen<br />
hat dies ermöglicht, ohne dass die notwendige<br />
Solidität und Widerstandskraft des Oberbaues<br />
dadurch benachteiligt worden wären.<br />
Die letztes Jahr oftmals übertriebene Betonung<br />
des niedrigen, am Boden klebenden<br />
Wagens hat einer besseren Berücksichtigung<br />
des Zweckmässigen Platz gemacht Die erzielten<br />
Resultate zeigen, dass auch erhöhter<br />
Sinnisfaerefahrer. Die Menge begrüsste Holm<br />
mit Pfeifen und Johlen. Er hatte eine gewaltige<br />
Niederlage erlitten und fuhr, während<br />
Gritt hochmütig über die Masse wegsah, rasch<br />
davon. Doch mitten auf der Strasse trat<br />
ihnen Morton mit erhobener Hand entgegen.<br />
Gritt erkannte ihn sofort und gebot Holm zu<br />
halten. Der Detektiv trat näher.<br />
«Haben eine schlechte Fahrt gehabt, die<br />
Herren!»<br />
«Was wünschen Sie, mein Herr?» fragte<br />
Gritt, der sich bemühte, kühl und reserviert<br />
zu erscheinen, -während ihn doch das Erscheinen<br />
Mortons in Como mit Befürchtungen<br />
erfüllte.<br />
«Ich habe Ihnen die letzten Grüsse eines<br />
Toten zu überbringen.»<br />
«Eines Toten?» Holm und Gritt wurden<br />
unruhig.<br />
«Ja, meine Herren, der Mörder Soerners<br />
und der von Ihnen beauftragte Spion, Dunker,<br />
lebt nicht mehr. Er hat sich gestern abend<br />
in Davos mit Upas vergiftet, nachdem ich ihm<br />
die lückenlose Kette der Beweise für seine<br />
Schuld vorgelegt hatte.»<br />
Ein tödlicher Schreck durchzuckte die beiden.<br />
Sie sagten kein Wort Jeder fühlte, dass<br />
dies nicht die letzte Ueberraschung war, die<br />
der unheimlich ruhige und sachliche Engländer<br />
für sie bereit hatte.<br />
«Sie haben ihn in den Tod gejagt!» sagte<br />
Holm endlich.<br />
«Ich habe ihn vor die Wahl gestellt:'<br />
Schande oder Tod!»<br />
«Wer gab Ihnen dazu ein Recht?»<br />
(Fortsetzung folgt.)
Komfort sehr wohl mit Eleganz der Linie verr<br />
einbar ist. Genügend .Kopfraum, bequeme<br />
Einsteigmöglichkeit, gutes Sichtfeld des Führers<br />
sind Forderungen, die der Karossier<br />
gleichmässig und mit Erfolg bedachte. Die<br />
Sachlichkeit der Linie ist jeder überflüssigen<br />
Schnörkelei und Spielerei abhold geworden.<br />
Die Beseitigung jedes in bezug auf die Aufgabe<br />
der Karosserie unnötigen Aufwandes ist<br />
typisch. Prof. Gropius hat in dieser Richtung<br />
Bedeutendes geleistet und es an einem deutschen<br />
Wagen bereits letztes Jahr vorzüglich<br />
in die Praxis umgesetzt; Seine Auffassung ist<br />
in einem Katalog, treffend in zwei Sätzen zusammengefasst:<br />
«Das Mass an Schönheit<br />
eines: Autos hängt von der Harmonie seiner<br />
äusseren Erscheinungsform mit der Logik seiner<br />
technischen Funktionen, nicht von der Zu- 1<br />
tat an Schnörkeln und Zierat ab. Der vollendete<br />
technische Organismus muss also seine<br />
würdige Ergänzung in einer wohlproportionierten<br />
Form finden, die-in ästhetischem Sinne<br />
genau so funktioniert wie der technische Teil<br />
selbst.» Diesen Leitsätzen wird im vermehrten<br />
Masse nicht nur das Aeussere, sondern<br />
auch die> Innenausstattung gerecht. All der<br />
Tand und wirklich entbehrliches Zubehör, das<br />
nur Launen befriedigen konnte, ist verschwunderi.<br />
Weder das Wageninnere, noch die Spritzwand-sind<br />
mehr überladen. Einfache Sachlichkeit<br />
überall.<br />
Der offene Wagen ist, soweit wir bei einem<br />
ersten Rundgang beobachten konnten, bis auf<br />
ein einziges Beispiel vollständig verschwunden.<br />
Das Kabriolett hat seine Beliebtheit nicht<br />
nur behauptet, sondern sich sogar vor den geschlossenen<br />
Wagen an erste Stelle gesetzt.<br />
Die 1 letztjährigen Versuche nach Beseitigung<br />
des Trittbrettes oder dessen Beschränkung<br />
auf einen einzigen Tritt haben wenig neue Anhänger<br />
gefunden. Der flache Spitzkühler, wie<br />
ihn Cord allerdings in stärker prononcierter<br />
als vor "zwei Jahren brachte, ist in vielen Varianten<br />
vertreten,, und sogar sehr konservative<br />
Fabriken haben ihm eine Konzession eingeräumt.<br />
Einen interessanten Ansatz zu Stromlinienform<br />
zeigt ein französischer Wagen, dessen<br />
Räder fast vollständig von sich beidseitig<br />
verjüngenden Kotflügeln umgeben sind, die<br />
stark an die Form erinnern, wie siedie Weltfekordwagen,<br />
so der englische «Blue Bird»,<br />
aufweisen. Die durch stärkere Umfassung des<br />
Rades erzielte vergrÖsserte Fläche ist übrigens<br />
nutzbringend als Aufbewahrungsraum für<br />
Werkzeug oder Zubehör ausgenützt. Bei der<br />
Räurriäüfteilung und der Linienführung ist<br />
auch durchwegs auf den Koffer Rücksicht genommen<br />
wordeil, der einen harmonischer] Absehluss<br />
des Wagens", bildet und nicht wehr als<br />
Fremdkörper irgendwie nachträglich angehängt<br />
wurde. Die zunehmende Beliebtheit<br />
des Autokampierens hat es mit sich gebracht,<br />
dass das Fahrzeug auch als Schlafstätte benütet<br />
zu werden wünscht. Dem haben einige<br />
Karossiers ebenfalls Rechnung getragen und<br />
die Sitze so disponiert, dass sie zu Liegeplätzen<br />
und Schlafgelegenheiten rasch umgebaut<br />
werden können. Neue Spielereien im<br />
Karosseriebau finden wir nirgends. Was gezeigt<br />
wird, ist durchw.egs ernsthafte Konstruktion,<br />
die auf die wirklichen Bedürfnisse weiter<br />
Kreise abstellt.<br />
Unverbindliches.<br />
Eine Streife durch den Salon.<br />
Paris, 2. Oktober <strong>1931</strong>.<br />
Ob mir die neue Dekoration der immensen<br />
Ausstellungshalle gefalle, fragt mich ein Offizieller.<br />
Erst diese unerwartete Frage veranlasst<br />
mich, auch der Ausstattung meine Aufmerksamkeit<br />
zu schenken. Der Blick des Besuchers-wird<br />
gleich bei seinem Eintritt in das<br />
Palais so von den nächstgelegenen Ständen<br />
beansprucht, und bei jedem Schritt vorwärts<br />
durch neue Sehenswürdigkeiten der ausgestellten<br />
Wagen gefangen genommen, dass<br />
man weder daran denkt, noch irgendwie Veranlassung<br />
hat, das,gesamte Ausstellungsareal<br />
einem besonderen Rundblick zu unterziehen.<br />
Heute war offizieller Tag, der durch den Besuch,<br />
des Präsidenten der Republik ausgezeich<br />
net war. Man sah mit grösstem Interesse dieser;<br />
ersten Visite des neuen Präsidenten Doumer<br />
im Reiche des Automobils entgegen, nachdem<br />
das liebenswürdige, sprichwörtlich gewordene<br />
Lächeln seines Vorgängers, wenigstens<br />
in offizieller Mission, nicht mehr zu erwarten<br />
war. Mr. Doumer hat die Aussteller<br />
gleich^ bei seiner Antrittsvisite für sich- gewonnen,<br />
indem er seinen Rundgang^ nicht auf<br />
einen amtlichen Eilmarsch beschränkte, nur<br />
um gerade seine Anwesenheit zu dokumentieren<br />
und den einflussreichsten französischen<br />
Konstrukteuren : sein Kompliment zu machen,<br />
sondern er benützte, bei allem Zeremoniell, die<br />
Gelegenheit doch zu einer eingehenden Orientierung.<br />
Die gesamte Pariser Presse weiss es<br />
denn "auch besonders zu würdigen, dass<br />
Mr. DöUmer nicht daran dachte, an dem Rekord<br />
zu rütteln, den seinerzeit Mr. Poiticare<br />
mit knapp halbstündiger" Anwesenheit aufstellte,<br />
und 1 den man ihm immer noch nicht<br />
ganz vergessen hat, sondern annähernd zwei<br />
Stunden dem Salon widmete.<br />
Es ist,Sitte geworden, fur.ifed.eo.-,Salon, eine<br />
Bezeichnung zu finden, welche sein technisches<br />
Gepräge charakterisieren soll. Wir<br />
überlassen es gerne unserem Kollegen vorn<br />
Fach, sich hierüber den Kopf zu zerbrechen.<br />
Nach dem gewichtigen Befunde der französischen<br />
Autorität Ch. Faroux ist es der Salon<br />
des Freilaufes. Für die am Salon beteiligten<br />
Amerikaner mag es stimmen. Für uns Schweizer<br />
wäre dies freilich nichts Neues, denn in<br />
Genf sind wir diesen Frühlings den Schrittmachern<br />
für den Freilauf bereits begegnet.<br />
Wenn es auf die europäische und vorab französische<br />
Fabrikation Anwendung finden soll»<br />
dann ist das Urteil wohl etwas pathetisch. Einzig<br />
zwei Firmen, Mathis und Pilain, wovon die<br />
letztere nur im Inland bekannt sein dürfte, sind<br />
zum Freilauf übergegangen. Die übrigen 50<br />
französischen Marken setzen uns zwar allerlei<br />
technische Leckerbissen vor, aber auf die<br />
«boite de surprise» in Form des Freilaufes<br />
haben sie dieses Jahr noch verzichtet. Es<br />
rumort freilich in den Wandelgängen, dass<br />
eine der bedeutendsten französischen Fabriken<br />
auf das Frühjahr mit Freilauf folgen werde,<br />
aber zurzeit ist noch nichts gewiss. Allerdings<br />
kann sich Mathis eines selten grossen Publikumerfolges<br />
erfreuen. Der Rummel auf diesem<br />
Stand ist dauernd derart, dass. jedes Katalogblatt,<br />
jeder Zoll freier Platz um eines der<br />
Modelle, oder gar ein Bon für eine Probefahrt<br />
geradezu erkämpft werden muss.<br />
Eine weitere Sensation für das französische<br />
Publikum ist die Schwingachse, wie sie Peugeot<br />
und Derby an neuen Modellen aufweisen.<br />
Zu ihnen gesellen sich der neue kleine Mercedes-Benz<br />
und Brennabor, die nicht minder<br />
kommentiert werden als die französischen<br />
Beispiele. Der Vorderradantrieb, den die<br />
Franzosen seit einem Jahr bei Cord, Bücciali,<br />
Tracta und Tatra kennen, welch letztere<br />
Marke übrigens im letzten Augenblick von der<br />
Beschickung des Salons abgesehen hat, fand<br />
dieses Jahr weitere Anhänger. Donnet, Derby<br />
und Brennabor sind dafür sehr interessante<br />
Beispiele. Der Vollständigkeit halber sei auch<br />
in diesem Zusammenhang noch die im Ausland<br />
kaum bekannte französische Firma Claveau<br />
genannt<br />
Ueberhaüpt diese französischen Kleinfirmen!<br />
Obwohl sie sich, ihrer geringen Bedeutung<br />
wegen, auch im Inland keines über- ;<br />
trieben grossen Interesses erfreuen können,<br />
sind sie doch an jedem Salon immer wieder<br />
als typische Träger der Exzentrizitäten und<br />
Sensationellen vertreten. Die iäheste. Marke<br />
davon scheint Bücciali zu sein, deren extra*<br />
vagante Linie das Maximum dessen erreicW:^<br />
was in dieser Richtung geboten wird. Obwohl,<br />
dieses Haus selbst in Frankreich vielerorts<br />
vollständig unbekannt ist, leistet es sich den<br />
Luxus, mit einem Sechzehnzylinder aufzurükken,<br />
der zudem noch als Vorderradantriebmit<br />
Schwingachsen gebaut ist Zu diesen Mauerblümchen<br />
zählt auch Claveau, der ebenfalls<br />
einen Vorderradantrieb präsentiert. Hier überrascht<br />
vorab der erstaunlich billige Preis, jndem<br />
der sehr geräumige Vierplätzer nur auf<br />
14 000 franz. Franken zu stehen kommt, als ob<br />
diese Fabrik am laufenden Band Tausende von<br />
Wagen fabrizierte, um auf einen so niedrigen<br />
Preis kommen zu können. Auch ein Harris<br />
Leon Laisne stellt einen Sechszylinder mit<br />
Schwingachsen aus, und wenn man nicht ganz<br />
zufällig auf seinen und andere Stände dieser<br />
Art stossen würde, so hätte man überhaupt<br />
nie Kenntnis von ihrer Existenz erlangt!<br />
Bugatti ist heuer der Stand der Extreme.<br />
Einerseits das Modell Royale, das zu den<br />
teuersten und stärksten Wagen der Ausstellung<br />
zählt und 600 000 franz. Franken kostet.<br />
Bis dato bestanden hiervon zwei einzige<br />
Exemplare, wovon E. Bugatti das eine selbst<br />
chauffierte und das andere gnädigst dem .früheren<br />
König von Spanien verkauft worden<br />
war. Die Besucher des letztjährigen Klausenrennens,<br />
wenigstens diejenigen, welche sich<br />
am Ziel aufhielten, mögen sich an die gelbschwarze,<br />
hochfeudale Limousine erinnern,<br />
die von weitem wegen ihrer Farbe an einen<br />
Postwagen erinnerte. Es war dies die vielbestaunte<br />
Royale von E. Bugatti, sen. Nun ist<br />
der Bann der Exklusivität etwas gebrochen,<br />
und wer über das- nötige Kleingeld verfügt,<br />
kann sich ein ähnliches Prachtsstück in Molsheim<br />
bauen lassen. Friedlich und fast verschämt<br />
steht daneben der billigste Wagen des<br />
Salons, für 10 000 franz. Franken erhältlich.<br />
Auch ein Produkt von Bugatti, und zwar eines,<br />
das ganz aus der Art geschlagen hat, nämlich<br />
ein Elektromobil. Es wird von Akkumulatoren<br />
gespeist und ist mit einem mächtigen Scintilla-<br />
Anlasser als Motor ausgestattet. Dem Aussehen<br />
nach erinnert das Fahrzeug an eine<br />
Kalesche aus der Viktorianischen Zeit oder an<br />
eine Urform der Automobilkarosserie, wie sie<br />
vor etwa 35 Jahren gebräuchlich war. Das<br />
Dingerchen wiegt nur 350 kg und soll etwa<br />
30 km Stundengeschwindigkeit erreichen. Bugatti<br />
hat es launisch « L'encas » getauft. Dass<br />
es ihm mit diesem Kleinwagen, der sich für<br />
Stadtfahrten und kleine, beschauliche Bummel<br />
eignen wird, Ernst ist, hat er all die Tage damit<br />
dokumentiert, dass er ostentativ um die<br />
Mittagszeit damit höchstpersönlich über die<br />
Boulevards walzte.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> 83<br />
Renault ist seine Ueberraschung auch nicht<br />
schuldig geblieben. Er zeigt zwei neue Modelle,<br />
welche den Flachkühler aufweisen und<br />
ist damit erstmals von seiner traditionellen<br />
Kühlerform, die für einige Jahrzehnte dieser<br />
Marke eigen war, abgewichen. Auch bei den<br />
übrigen Modellen hat sich, wie dies bereits<br />
letztes Jahr der Fall war, die Linie noch mehr<br />
der allgemein üblichen genähert. Ein bekannter<br />
Automobil-Ingenieur hat mir einmal versichert,<br />
dass der alte Vater Renault, der frühere<br />
Seniorchef und Pionier des Hauses, testamentarisch<br />
bestimmt habe, dass die Schrägform<br />
des Kühlers, als Wahrzeichen der Marke,<br />
beibehalten werden müsse. Ob es sich dabei<br />
nun nur um eine Legende gehandelt hat, oder<br />
ob die Nachfolger nun doch irgend einen annehmbaren<br />
Ausweg aus einem eventuellen Gewissensdilemma<br />
gefunden haben, konnte ich<br />
nicht erfahren.<br />
Erstmals am Salon ist Spaniens einzige<br />
Marke, Pescara, vertreten. Sie hat sich dieses<br />
Jahr in internationalen Rennkreisen einen<br />
Namen gemacht, indem Jean Zanelli sich bekanntlich<br />
mit einem solchen Wagen die Europäische<br />
Bergmeisterschaft <strong>1931</strong> in der Rennwagen-Kategorie<br />
sicherte. Der «Nacional<br />
Pescara » wird zwar voraussichtlich von seiner<br />
nationalen Eigenheit in der Zukunft etwas<br />
einbüssen, ohne damit an Qualität nachgeben<br />
zu müssen, da, wie seinerzeit gemeldet, Fiat<br />
nunmehr Hauptaktionär oder gar Besitzer dieser<br />
Unternehmung ist. Das Fabrikationsprogramm<br />
wird deshalb wohl bald einige Umstellungen<br />
erfahren. Ein weiterer Wagen, der<br />
mit internationalen Siegerehren reich beladen<br />
ist, ziert die Schau. Es ist der 8-Zylinder Alfa<br />
Romeo, wie ihn Minoia und Campäri während<br />
dieser Saison fuhren und sich damit den ersten<br />
und zweiten Platz in der internationalen Automobilmeisterschaft<br />
holten. Der Wagen ist<br />
schon rein äusserlich ein Vollblutrenner und<br />
man hat das Gefühl, dass er schon beim leisesten<br />
Druck die 100, km-Grenze hinter sich<br />
lassen müsse.<br />
Es geziemt sich, dass die Organisatoren des<br />
Salons bei Anlass von dessen 25. Jubiläum<br />
auch einen Rückblick werfen, um ob all der<br />
glänzenden Erfolge auf dem Gebiete der Automobiltechnik<br />
doch nicht die rühmlichen Pioniere<br />
zu vergessen, deren schwere Arbeit zu<br />
ihrer Zeit nur in den wenigsten Fällen mit dem<br />
nötigen Verständnis oder gar Anerkennung<br />
rechnen konnte. Die A. I. A. C. R. hat diese<br />
Ehrenpflicht übernommen und in der ihr reservierten<br />
Salonecke den Dampfwagen von<br />
L.Serpollet aufgestellt, der füglich als der<br />
Vorläufer des heutigen Automobils in Frankreich<br />
bezeichnet werden darf. Er wurde im<br />
Jahre 1889 fertig konstruiert und unternahm<br />
eine Demonstrationsfahrt anno 1892 von Paris<br />
nach Bordeaux, wobei die für jene Zeit phantastisch<br />
anmutende Geschwindigkeit von 30 km<br />
erzielt wurde. Der Wagen soll der Nachwelt<br />
erhalten bleiben und aus Privatbesitz angekauft<br />
werden, um einen verdienten Platz im<br />
Musee des Arts et Metiers zu finden. Schon<br />
nach den ersten zwei Tagen konnte die eröffnete<br />
öffentliche Subskription abgeschlossen<br />
werden.<br />
Natürlich ist. der Salon nicht nur der<br />
Sammelplatz für Käufer und Verkäufer, sondern<br />
alle, die irgendwie mit dem Automobilwesen<br />
überhaupt in Beziehung stehen, und vorab<br />
die Prominenten, geben sich Rendez-vous<br />
im Grand Palais. Neben den französischen<br />
Fabrikanten, welche wenigstens in den ersten<br />
Tagen für einige Stunden die Honneurs auf<br />
ihren Ständen machen, haben sich viele der<br />
bedeutendsten Konstrukteure des Auslandes<br />
zum Besuche angemeldet. Aber auch die Elite<br />
des Automobilsportes fehlt nicht. Schon am<br />
ersten Tag begegnete ich Bouriat, Divo, Senechal<br />
und Campari, die, von zahlreichen Freunden<br />
umringt, auf den Ständen ihrer Marke vorsprachen.<br />
Was die bisherigen Besucherzahlen<br />
anbetrifft, so scheint der Salon trotz Krise und<br />
Kolonial-Ausstellung auch gar nichts von sei<br />
ner Bedeutung und Anziehungskraft ein<br />
gebüsst zu haben. Hoffen wir nur, dass dies<br />
auch für die Geschäfte gelte! h.<br />
Der nächstjährige Genfer Salon.<br />
11.—20. März 1932.<br />
Im Palais des Expositions wird vom 11. bis<br />
20. März 1932, wie wir bereits in Nr. 82 angekündigt<br />
haben, die «Internationale Automobilausstellung<br />
in Genf» stattfinden. In da<br />
hohe Patronat des Genfer Salons teilen sich<br />
neben dem schweizerischen Bundesrat noch<br />
die «Schweizerische Syndikalkammer der<br />
Automobil- und Fahrradindustrie » und das<br />
«Syndikat des Automobilhandels und der<br />
Garagenindustrie in der Schweiz».<br />
Neben Herrn Robert Marchand als Präsidenten<br />
figurieren im Organisationskomitee<br />
noch die Herren Albert Goy-Genf, als Vizepräsident,<br />
Rene Baezner-Genf, Charles Hoffer-Genf,<br />
Paul Kehrer-Lausanne, Frank Martin-Genf,<br />
Ernest Maurer-Genf, Luden Picker-<br />
Genf als. Mitglieder des Bureaus. Weitere 19<br />
Mitglieder aus allen Gauen der Schweiz ergänzen<br />
das Komitee.<br />
Die Organisation der Veranstaltung wurde<br />
einem Vorstand übertragen, dessen Mitglieder<br />
vom permanenten Komitee auserwählt<br />
werden.<br />
Als Zweck der internationalen Ausstellung<br />
bezeichnet das Reglement die Schaffung einer<br />
Ausstellungsgelegenheit für die Automobilindustrie<br />
und den Automobilhandel, um<br />
dem Käuferpublikum eine günstige Übersicht<br />
über die Autoproduktion und der damit in<br />
Zusammenhang stehenden Industrien zu geben.<br />
Gleichzeitig soll die wirtschaftliche Bedeutung<br />
des Automobiles und seine internationale<br />
sportliche Bedeutung zur Darstellung<br />
gebracht werden.<br />
Umfang der Ausstellung.<br />
Der Internationale Salon 1932 in Genf wird<br />
folgende Gruppen umfassen :<br />
1. Personen-Automobile und Chassis.<br />
2. Lastwagen sowie weitere, den Industriezwecken<br />
diende Motorfahrzeuge.<br />
3. Karosserlen für Automobile und Lastfahrzeuge<br />
(nur auf Chassis von ausgestellten Marken).<br />
4. Maschinen und Motoren für landwirtschaftliche<br />
und industrielle Zwecke, Motorboote, Motoren.<br />
5. Motorräder und Fahrräder.<br />
6. Bestandteile aller Art für Automobile, Motorräder<br />
und Fahrräder.<br />
7. Räder und Bereifung.<br />
8. Werkzeuge und Maschinen für die Herstellung<br />
und Reparatur von Automobilen, Motorrädern«<br />
Fahrrädern usw.<br />
9. Ausrüstung, Sportanzüge, Fachliteratur.<br />
Die Zulassung.<br />
Das Organisationskomitee, dem der endgültige<br />
Entscheid über die Zulassung obliegt,<br />
bewilligt unter folgenden Bedingungen die<br />
Teilnahme am Salon :<br />
L Fabrikanten mit ihren eigenen Erzeugnissen,<br />
die in der Schweiz niedergelassen und vor dem<br />
1. Dezember <strong>1931</strong> im Handelsregister eingetragen<br />
sind.<br />
2. Anerkannte Händler und Vertreter, in der<br />
Schweiz niedergelassen und vor dem 1. Dezember<br />
<strong>1931</strong> für die ihre Anmeldung betreffende<br />
Branche im Handelsregister eingetragen.<br />
3. Ausländische Fabrikanten mit ihren eigenen<br />
Erzeugnissen, aber nur in den Gruppen 1, 2, 4, 5,<br />
6, 7 und 8.<br />
Die Anmeldungen sind bis spätestens 15 (<br />
November <strong>1931</strong> an das Sekretariat der Internationalen<br />
Automobil-Ausstellung in Genf,<br />
1, Place du Lac, zu richten. Für spätere Anmeldungen<br />
wird ein Zuschlag von 25 Prozent<br />
auf den Mietpreis erhoben. Ueber die genauen<br />
Angaben, die auf einem vorgeschriebenen<br />
Anmeldeformular durch den Aussteller<br />
einzutragen und rechtsgültig zu untenzeichnen<br />
sind, enthält das Reglement detaillierte<br />
Bestimmungen. Wir erwähnen daraus<br />
nur, dass eine Marke in einer Gruppe<br />
nur einen einzigen Stand belegen kann und<br />
dass die darin ausgestellten Objekte absolut<br />
zu dieser Gruppe gehören müssen. Verlangt<br />
ein Aussteller Stände in verschiedenen<br />
Gruppen, so muss er für jede Gruppe eine<br />
gesonderte Anmeldung schreiben.<br />
Grosse der Stände und Mietpreise;<br />
Für die Gruppe 1 sind Stände zwischen<br />
25 und 80 m 2 vorgesehen. Die kleinsten<br />
Stände umfassen 10 m 2 . Die Preise im Erdgeschoss<br />
bewegen sich zwischen 30 bis 50<br />
Franken pro Quadratmeter; auf der Galerie<br />
beträgt die Miete 30 Fr. pro Quadratmeter,<br />
Das Organisationskomitee erledigt endgültig<br />
die Zuteilung der Plätze und versichert obligatorisch<br />
die ausgestellten Objekte auf Kosten<br />
der ausstellenden Firmen gegen Feuer.<br />
Weitere Bestimmungen regeln einen geordneten<br />
Betrieb in den Ausstellungsräumen,<br />
Im Falle eines Betriebsüberschusses des<br />
Salons 1932 wird an die Aussteller 80 Prozent<br />
pro rata der von jedem einzelnen einbezahlten<br />
Platzmieten zurückbezahlt, ferner<br />
15 Prozent an das Garantiekapital und 5<br />
Prozent an das Organisationskomitee der<br />
Ausstellung. Mit diesen Bestimmungen sind<br />
die wichtigsten Fragen der Organisation des.<br />
Salons 1932 gelöst.<br />
Zwei Neuerungen.<br />
Das Reglement 1932 enthält als Neuerung<br />
die Bestimmung, dass der Verkauf von Waren<br />
zum sofortigen Mitnehmen untersagt sei.<br />
Die Ausstellungsleitung will damit offenbar<br />
verhüten, dass aus der Ausstellung eine<br />
Messe oder gar ein «Märit» entsteht. In<br />
Hinsicht auf den beschränkten Platz und auf<br />
den eigentlichen Zweck des Salons wird man<br />
diese Massnahme wohl begrilssen dürfen.<br />
Umgekehrt hat das Reglement eine Bewilligung<br />
zum Auswechseln der Fahrzeuge während<br />
der Ausstellung vorgesehen, die nur für<br />
die Gruppen 1, 2, 3 und 5 gilt und auf eine<br />
einfache schriftliche Anfrage hin vom Organisationkomitee<br />
erteilt wird. Dieses Variieren<br />
der Ausstellungsobjekte ist zweifellos<br />
geeignet, die Anziehungskraft der Ausstellung,<br />
speziell für die Bewohner von Genf<br />
und der nähern Umgebung, zu erhöhen.<br />
Das Reglement ist an mehr als 5000 Adressen<br />
von Firmen gesandt worden, die für die<br />
Teilnahme an der Ausstellung in Betracht<br />
kommen. Die systematische Vorbereitung<br />
des Salons lässt uns auf ein Gelingen des<br />
nächstjährigen Salons schliessen. lt.
N° 83 — <strong>1931</strong> -AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Klausenrennen 1932.<br />
Als der A.C.S. im Herbst 1930 beschloss,<br />
das Internationale Klausenrennen im<br />
Sommer <strong>1931</strong> nicht durchzuführen, dagegen<br />
dessen Wiederaustragung für das<br />
Jahr 1932 damals schon vorzusehen, waren<br />
nicht Befürchtungen hinsichtlich des Erfolges<br />
des Rennens massgebend gewesen,<br />
sondern vielmehr Erwägungen bezüglich<br />
des grossen, mit dem Abhalten des Rennens<br />
verbundenen finanziellen Risikos.<br />
Die stets sich steigernden Ansprüche der<br />
Fahrer stellen in finanzieller Hinsicht zusammen<br />
mit den übrigen Organisationskosten<br />
ganz erhebliche Anforderungen an<br />
die Organisatoren. Dazu kam noch, dass<br />
man beabsichtigte, eventuell mit dem Berninarennen<br />
einen zweijährigen Turnus<br />
zu schaffen, indem jedes Jahr nur eines<br />
der beiden Rennen ausgefahren werden<br />
sollte.<br />
So kam die Absage pro <strong>1931</strong>, wobei man<br />
aber festhielt, möglichst bald, das heisst<br />
schon im Herbst <strong>1931</strong>, mit den Vorarbeiten<br />
für das Klausenrennen 1932 zu beginnen,<br />
wie dies die organisierenden Sektionen des<br />
A. C. S. seinerzeit angeregt hatten. So gelangte<br />
denn der A. C. S. kürzlich an die<br />
Sektionen Zürich, Glarus und Uri mit der<br />
Anfrage, ob sie die Organisation des Rennens<br />
pro 1932 übernehmen. Wie bekannt<br />
geworden ist, hat der Vorstand der Sektion<br />
Zürich des A. C. S. sich dahin ausgesprochen,<br />
die Mitarbeit zuzusagen, und es<br />
ist nun am letzten Samstag bestätigt worden,<br />
dass sich auch die Sektionen Uri und<br />
Glarus in gleichem Sinne bereit erklärten.<br />
Auch von Seiten der beteiligten Kantone<br />
dürften wohl keine Schwierigkeiten zu<br />
erwarten sein. Die Regierung des Kantons<br />
TTri hat bereits letztes Jahr grundsätzlich<br />
und zu den nämlichen Bedingungen<br />
wie 1930 die Bewilligung für die Abhaltung<br />
von zwei weitern Rennen erteilt und<br />
in gleicher Weise liegt auch eine Zusage<br />
von der Korporation Uri vor. Der Kanton<br />
Glarus hat von jeher stets eine sehr beifällige<br />
Haltung gegenüber dem Klausenrennen<br />
eingenommen, und so darf wohl erwartet<br />
werden, dass auch von dieser Seite<br />
die Durchführung des grössten Bergrennens<br />
Europas die übliche tatkräftige Unterstützung<br />
erhält. Den Organisatoren<br />
bringt bekanntlich ein Rennen von solchem<br />
Ausmass gewaltige finanzielle Belastungen<br />
und Risiken, um so mehr dürfte<br />
es notwendig sein, dass sich alle beteiligten<br />
Kreise tatkräftig für das gute Gelingen<br />
des Rennens einsetzen. Speziell kann<br />
auch die Hotellerie nur dankbar sein,<br />
wenn der Klausen nächstes Jahr wieder<br />
abgehalten wird.<br />
Es ist wohl anzunehmen, dass mit dem<br />
Automobilrennen auch kommendes Jahr<br />
ein Motorradrennen verbunden wird, wie<br />
denn wohl mit der Verteilung des Rennens<br />
auf zwei Tage (Samstagnachmittag<br />
und Sonntag) gerechnet werden darf. Die<br />
Konzentration auf einen Tag würde den<br />
rechtzeitigen Aufmarsch der Zuschauer<br />
etwas schmerig gestalten.<br />
Als Datum ist der Internationalen<br />
Sportkommission, wie erwähnt, der 13. und<br />
14. August 1932 vorgeschlagen worden. Es<br />
wäre sehr zu wünschen, wenn dieses Datum<br />
festgehalten und es gleichzeitig<br />
ermöglicht werden könnte, dass acht Tage<br />
vor- und nachher kein anderes bedeutenderes,<br />
internationales Rennen abgehalten<br />
wird. Dass dies nicht so einfach ist, erhellt<br />
schon daraus, dass der Reale Automobile<br />
Club d'Italia ebenfalls für den<br />
15. August die Coppa Acerbo angemeldet<br />
hat, die stets zahlreiche gute Fahrer am<br />
Start vereinigt und so die Teilnahme der<br />
italienischen Fahrer am Klausenrennen<br />
beeinträchtigen könnte.<br />
Die drei Sektionen Zürich, Glarus und<br />
Uri werden nun wohl in Bälde daran gehen,<br />
das Organisationskomitee zu bestellen.<br />
Die Mitwirkung von verschiedenen<br />
der alten, bewährten Hilfskräfte dürfte<br />
als sicher feststehen. Sache der im Sommer<br />
1930 gegründeten Vereinigung «Pro<br />
Klausen» wird es sein, auch von ihrer<br />
Seite aus alles zu tun, um dem Grossen<br />
Bergpreis der Schweiz 1932 wieder zum<br />
gewohnten schönen und eindrucksvollen,<br />
sportlichen und propagandistischen Erfolg<br />
zu verhelfen. S.<br />
Das 500-Meilen-Rennen<br />
von Brooklands.<br />
Das am 3. Oktober die englische Automo-<br />
_ foilsport-Saison beschliessende 500-Meilen-<br />
"^ennen von Brooklands erfreute sich eines<br />
ausserordentlich grossen Erfolges. Nach den<br />
'übereinstimmenden Meinungen der englischen<br />
Sportleute stellte das diesjährige 500-<br />
'Meilen-Rennen von Brooklands gleichzeitig<br />
'den Höhepunkt dieser traditionellen Veranstaltung<br />
dar. Gegen 50 Wagen stellten sich<br />
dem Starter zu dem harten Kampf auf der<br />
Brooklandsbahn, die natürlich sehr hohe Geschwindigkeiten<br />
erlaubt. Das Rennen wurde<br />
nach einer Handicap-Formel ausgetragen,<br />
das dem schwächeren Wagen gewisse Vorteile<br />
verschaffte. Der Austrag vom Samstag<br />
bewies die Vorzüglichkeit der sonst eher mit<br />
kritischen Augen betrachteten Formel. Dies<br />
geht schon aus der Tatsache hervor, dass<br />
sich unter den Wagen der paar Erstklassier-<br />
•ten sowohl Maschinen mit 750 ccm, wie mit<br />
6500 ccm Zylinderinhalt finden. Das 500-<br />
Meilen-Rennen brachte der englischen Industrie<br />
einen sch^ aM Erfolg. Beim Start fanden<br />
sich neben dejn bekanntesten englischen<br />
•Wagen Mercedes, Alfa Romeo, Bugatti, Maserati<br />
und O. M. Alle diese ausländischen<br />
Wagen ausser Bugatti fielen indessen vor<br />
Schluss des Rennens aus, wie überhaupt nur<br />
7 Waeen das Rennen zu Ende führten.<br />
Die Sieger des 500-Meilen-Rennens von Brooklands<br />
J. Dunfree und Cyril Paul (Bentley).<br />
(Photo Suter.)<br />
Der Kampf begann am späten Vormittag<br />
des letzten Samstag mit dem Start der Wagen<br />
mit kleineren Zylinderinhalten. Die<br />
Meute der flinken kleinen Maschinen stürmte<br />
sofort mit höchsten Geschwindigkeiten über<br />
die Bahn dahin. Schon nach elf Runden<br />
musste der Sieger der Kleinwagen beim<br />
•Grossen Preis von Irland und der Tourist-<br />
Trophy, Norman Black auf M. G. Midget,<br />
aufgeben. Nach der ersten halben Stunde<br />
lag Higgin auf M. G. Mjdget an der Spitze.<br />
Nachher wurde er von C. R. Whitcroft- auf<br />
Riley verdrängt, der die Führung übernahm.<br />
Trotz der Weltkrise<br />
Vom Pariser Salon. Die Eröffnungsfeierlichkeiten des Pariser Salons locken alljährlich eine grosse<br />
Menge von Leuten in, das Grand Palais. Unser Bild zeigt den französischen Staatspräsidenten<br />
Doumer (Herr mit Zylinder) beim Verlassen des Grand Palais nach dem Besuch der Ausstellung..<br />
mittags waren die Positionen an der Spitze<br />
immer noch die gleichen,, während sich in<br />
den mittleren Rängen Ausfälle häuften., In<br />
den nun folgenden. Runden hatte sich Lewis<br />
auf Talbot vom'3,. auf den 2. Platz vorgearbeitet<br />
und Dunfee auf Bentley lag nun an<br />
dritter Stelle. In der nächsten halben Stunde<br />
des immer noch überaus schnellen Rennens<br />
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Nach einiger Zeit belebte sich die Bahn auch vollzog sich eine entscheidende Aenderung.<br />
mit den schwereren Wagen, die nun ebenfalls<br />
gestartet waren. Schon nach kurzer Führung besessen hatte, verlor durch Kur-<br />
Whitcroft auf Riley, der bis jetzt ständig die<br />
Zeit folgten die ersten Ausfälle. Kurz vor belwellenbruch alle Chancen auf einen Sieg.<br />
12 Uhr fiel Lord Earl Howe auf Bugatti aus, Dunfee auf Bentley gelangte so an die erste<br />
nachdem er kaum ein paar Runden zurückgelegt<br />
hatte. Um die Mittagszeit befanden Hindmarsh auf Talbot lag an dritter Stelle<br />
Stelle, hinter ihm folgte Lewis als Zweiter,<br />
sich auch die schwersten Wagen auf derund als Vierter der Spitzengruppe fuhr Widengren<br />
auf O. M. Wenige Minuten nach<br />
•Bahn. Mit unheimlicher Schnelligkeit flitzte<br />
der Alfa Romeo von Birkin dahin, der nun 2 Uhr ertötete das Ausscheiden Zehenders<br />
ebenfalls in. den Kampf eingriff, _ nachher auf Alfa Romeo. Zwischen den Spitzenführern<br />
Dunfee und Lewis spielte sich noch<br />
aber durch zahlreiche Halte zurückfiel. Die<br />
Reihenfolge der paar ersten Fahrer war um ein scharfes Duell ab, aus dem abwechslungsweise<br />
bald der eine, bald der andeie als<br />
12 Uhr mittags die folgende : 1. C. R. Whitcroft<br />
(Riley); 2. J. Dunfee (Bentley); 3. Sir Sieger hervorging. Um 3 Uhr raste der. Tälbot<br />
von B. E. Lewis wieder an der Spitze,<br />
Henry Birkin (Alfa Romeo); 4. B. E. Lewis<br />
(Talbot). In der nächsten halben Stunde gab<br />
während Dunfee auf Bentley mit 21 Sekunden<br />
Abstand als Zweiter folgte. Gegen das<br />
es an der Spitze keine entscheidenden Aenderungen,<br />
nur Lewis auf Talbot, der an vierter<br />
Stelle gelegen war, musste seinen Platz an<br />
Ende des Rennens hin befanden sich nur<br />
Widengren auf O. M. abtreten. Um 1 Uhr<br />
noch wenige Wagen auf der Bahn. Die ausserordentlich<br />
schnellen Stundenmittel forderten<br />
fortwährend neue Opfer. Lewis verlor<br />
durch einen Halt bei den Boxen etwas an<br />
Zeit, so dass Dunfee die Führung von neuem<br />
übernehmen konnte. Er hielt auf seinem: grünen<br />
Bentley bis zum Schlüsse siegreich<br />
durch, so dass er zusammen mit seinem Bei.<br />
fahrer Cyril Paul als Erster durchs Ziel<br />
schoss. Zweiter wurde, wie in letzter Nummer<br />
schon erwähnt, Lewis auf Talbot, Dritter<br />
Hall auf M. G. Midget. mb.<br />
Chiron Immer In Führung. In unserm Bericht<br />
über das Masaryk-Ring-Rennen am<br />
27. September wurde erwähnt, dass Rudolf<br />
Caracciola 2 Runden vor seinem bedauerlichen<br />
Unfall das Feld der Rennwagen führte.<br />
Unser Korrespondent legt grossen Wert auf<br />
die Feststellung, dass nach den jetzt vorliegenden<br />
offiziellen Rundenlisten Frankreichs<br />
Meisterfahrer Louis Chiron schon von der<br />
zweiten Runde bis zu seinem Siege an der<br />
Spitze gelegen hat, er wurde von Caracciola<br />
also nicht überholt. Dieser Irrtum war nur<br />
möglich, weil die Information der Presse seitens<br />
des Veranstalters manches zu wünschen<br />
übrig Hess und Rundenergebnisse, wie das<br />
sonst bei internationalen Veranstaltungen<br />
üblich ist, überhaupt nicht bekanntgegeben<br />
wurden.<br />
Thlersee-Bergrennen. Am letzten Sonntag<br />
fand bei guter Witterung auf der Strecke zwischen<br />
Kufstein und Landl, veranstaltet vom<br />
Automobilclub von Tirol, zum drittenmal das<br />
Thiersee-Bergrennen statt, das durch die verschiedenen<br />
Ausfälle von Bergrennen in diesem<br />
Jahre eine erhöhte Bedeutung gewann.<br />
Die Strasse wurde in diesem Jahre ausgebaut<br />
und neu hergerichtet, so dass sie sich am<br />
Sonntag im besten Zustande präsentierte. Das<br />
Rennen erlebte einen grossen Erfolg. Neben<br />
den zahlreichen Tiroler Fahrern starteten<br />
auch international bekannte Konkurrenten. In<br />
sämtlichen Klassen wurden neue Rekorde<br />
aufgestellt. Bei den Tourenwagen siegte der<br />
österreichische Meister der Seniorenfahrer,<br />
Dr. Imhof, auf Austro-Daimler mit 3' 10,4". In<br />
der Kategorie der Sportwagen vollbrachte<br />
Jellen auf Bugatti mit 2 Min. 33,1 Sek. die<br />
beste Zeit. Schnellster des Tages war indessen<br />
Graf Arco-Zinneberg auf Austro-<br />
Daimler, der die Strecke in 2 Min. 32,2 Sek.,<br />
mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />
71,052 km zurücklegte. mb.<br />
« Consuma »-Bergrennen bei Florenz. Am<br />
letzten Sonntag fand bei Florenz das « Consuma<br />
»-Bergrennen statt, das bei guter Beteiligung<br />
einen flotten Verlauf nahm. Die<br />
beste Zeit des Tages erzielte Nuvolari auf<br />
Alfa Romeo, der die 14,95 km mit dem Stundenmittel<br />
von 90 km 817 zurücklegte. Bei<br />
den Sportwagen siegte Borzacchini auf Alfa<br />
Romeo (Stundenmittel 88 km 698). Zweiter<br />
in dieser Kategorie wurde E. Maserati auf<br />
Maserati, Dritter Castelborgo auf Maserati.<br />
)T.
ÄUTÖMOBiL-REVÜE <strong>1931</strong> — No 83<br />
Durch die Stände des Pariser Salons<br />
(Fortsetzung von No. 82)<br />
Bugatti<br />
bietet immer neue Ueberraschungen. Dieses<br />
Genie eines Automobilkonstrukteurs, das vielleicht<br />
nur in Ford seinesgleichen hat, findet<br />
immer wieder neue höchst originelle Wege,<br />
um die Automobiltechnik weiter zu bringen.<br />
Alle seine Schöpfungen sind dabei von einer<br />
Vollendung und Zweckmässigkeit, wie sie nur<br />
ein Künstler seines Faches hervorbringen,<br />
kann. Kein Wunder, stammt doch Bugatti<br />
selbst aus einer Bildhauer-Familie ab und<br />
hätte selbst Bildhauer werden sollen.<br />
Mit dem Rennwagenbau hat Bugatti seinen<br />
Erzeugnissen ihren einzigartigen Ruf in der<br />
Welt erworben. Mit grösstem Geschick wurden<br />
dann die hier gewonnenen Erfahrungen im<br />
Bau von Tourenwagen ausgewertet, die heute<br />
ebenfalls in ihrer Art fast einzig dastehen. Wir<br />
finden zwei Typen dieser Tourenwagen auf<br />
dem Stand vertreten, und zwar die Achtzylinder-Wagen<br />
von 3,3 Liter und von 5 Liter<br />
Zylinderinhalt. Nebenbei bemerkt, weist übrigens<br />
einer dieser geschlossenen Wagen die<br />
neue Schiebetüre unseres Genfer Karossiers<br />
Gangloff auf.<br />
Als eigentliche Sensationen des diesjährigen<br />
Salons figurieren jedoch auf dem Stand zugleich<br />
das stärkste und das wirtschaftlichste<br />
aller gegenwärtig produzierten Automobile.<br />
Im ersten Fall handelt es sich um den sagenhaften<br />
Typ Royal mit seinem 13 Liter Achtzylinder-Motor<br />
von 300 PS Bremsleistung.<br />
Das billigste Fahrzeug der Welt ist ein zweiplätziges<br />
Elektromobil mit Scintilla-Motor,<br />
das bei einem Aktionsradius von 100 km eine<br />
Geschwindigkeit von 30 Std.-km entwickeln<br />
kann. Manche finden das Wägelchen seines<br />
einfachen Aussehens wegen heute noch lächerlich.<br />
Wer weiss, vielleicht hat Bugatti wieder<br />
schon morgen recht. Als Maschine zum Kommissionen<br />
machen und sreruhsamem Spazierenfahren<br />
erfüllt es jedenfalls seinen Zweck vollkommen,<br />
um so mehr, als seine Betriebskosten<br />
pro Kilometer nur 1 Rappen betragen<br />
sollen und der Kaufpreis nur ca. 2000 Franken<br />
ausmacht.<br />
Delahaye.<br />
Dank ihres sehr ausgedehnten Kundenkreises<br />
konnte sich die Firma Delahaye seit<br />
jeher die gleichzeitige Führung verhältnismässig<br />
vieler Modelle leisten. So verwundert<br />
es auch nicht, wenn sie ihren bisherigen zwei<br />
Vierzylindern und ihren zwei Sechszylindern<br />
für das nächste Jahr einen neuen Sechszylinder<br />
beifügt. Dieser Sechszylinder, wieder ein<br />
ausgesprochenes 'Qualitätsfahrzeug, beansprucht<br />
auf dem Stand von Delahaye das<br />
Hauptinteresse. Sein Motor hat 75 mm Bohrung,<br />
107 mm Hub, 2862 ccm Zylinderinhalt<br />
und hängende, durch Stossstangen und Kipphebel<br />
gesteuerte Ventile. Die Kurbelwelle ist<br />
so stark bemessen, dass auf jeden Schwingungsdämpfer<br />
verzichtet werden konnte. Die<br />
Gemischbildung geschieht durch einen Fallstromvergaser<br />
mit Benzinvorwärmung und<br />
Speisung durch eine mechanische Pumpe. Die<br />
Druckschmierung ist insofern besonders interessant<br />
durchgebildet, als sie eine besondere<br />
Versorgung der Zylinderwände mit Oel während<br />
der Anlass- und Warmlaufperiode des<br />
Motors vorsieht. Die grosse Wichtigkeit, die<br />
eine gute Schmierung und damit eine lange<br />
Lebensdauer des Motors beigelegt wird, geht<br />
daraus hervor, dass das Instrumentenbrett sogar<br />
mit einem Oel-Thermometer ausgerüstet<br />
ist.<br />
Das Getriebe weist wie bei allen Delahaye-<br />
Wagen vier Gänge auf. Das 900 kg schwere<br />
Chassis ruht vorn und hinten auf langen Halbelliptikfedern.<br />
Der geschlossen karossierte<br />
Wagen hat eine Maximalgeschwindigkeit von<br />
115 km.<br />
Ausser diesem Wagen werden auf dem Produktionsprogramm<br />
beibehalten die beiden<br />
Sechszylinder von 70 X 107 mm bzw. 74,4 mal<br />
110 mm und die beiden Vierzylinder von<br />
69 X 100 mm bzw. 80 X 107 mm.<br />
Maybach.<br />
Das den höchsten Grad der Gediegenheit<br />
darstellende, auf grösste Lebensdauer berechnete<br />
Zwölfzylinder-Chassis zeigt gegenüber<br />
dem letzten Jahr kaum irgendwelche Veränderungen.<br />
Dem Zug der Zeit gehorchend,<br />
hat jedoch auch Dr. Maybach neben diesem<br />
Typ «Zeppelin» den Bau eines kleineren, weniger<br />
anspruchsvollen Typs aufgenommen. Es<br />
ist das ein Sechszylinder von 120 PS, der am<br />
Salon mit einem sehr schönen Kabriolett-<br />
Aufbau zu sehen ist Als Antriebsquelle dient<br />
bei diesem Wagen eine Sonderausführung<br />
des berühmt gewordenen Maybach-Ötnniljus-<br />
Motors, der nun u. a. wieder den alten, fabejr<br />
haft sparsamen Maybach-Vergaser mit regelbaren<br />
Lufttrichtern zurückerhalten hat. Das<br />
Chassis gleicht im allgemeinen dem der<br />
Zwölfzylindermodelle. Es hat jedoch das dreigängige<br />
Getriebe des seinerzeitigen Modells<br />
W 5 mit Schnellgang im Kardanrohr. Auch<br />
so vermag das Fahrzeug natürlich noch sehr<br />
weitgehenden Ansprüchen an Schnelligkeit,<br />
Geräuschlosigkeit, guter Strassenhaltung und<br />
langer Lebensdauer zu genügen. Die Ausarbeitung<br />
zeigt bis ins kleinste Detail die Präzision<br />
und Sorgfalt, denen auch die Maybach-<br />
Motoren der Zeppelin-Luftschiffe zum grössten<br />
Teil ihre Berühmtheit verdanken. Auf<br />
einer Weltkarte sind übrigens die Raids des<br />
mit Maybach-Motoren ausgerüsteten «Graf<br />
Zeppelin» durch rote Striche in eindrucksvoller<br />
Form dargestellt.<br />
Das grosse Zwölfzylinder-Chassis wird nach<br />
wie vor mit dem fünfgängigen, vom Lenkrad<br />
aus zu schaltenden Getriebe ausgerüstet. Bekanntlich<br />
hat dieses Getriebe vier geräuschlose<br />
Gänge und einzelne seiner Gänge lassen<br />
sich schalten, ohne dass das Kupplungspedal<br />
auch, nur berührt wird.<br />
Schon an den allgemeinen Abmessungen<br />
des Chassis kann man erkennen, dass man es<br />
hier mit einem Fahrzeug zu tun hat, das die<br />
Lebensdauer einer Lokomotive oder doch<br />
Schnitt durch den Maybach-12-Zylinder-Motor.<br />
mindestens eine solche von mehreren 100 000<br />
Kilometern hat.<br />
Brennabor.<br />
Im Gegensatz zu den meisten andern Firmen,<br />
die ihre Neuigkeiten schon vor dem Salon<br />
und zum mindesten der Fachpresse bekanntgaben,<br />
brachte die Brandenburger Firma<br />
Brennabor ihr letztes Erzeugnis ganz unangemeldet<br />
nach Paris. Vorbereitet war<br />
man allerdings auf einen neuen kleinen Vierzylinder<br />
1-Liter-Typ, dem sogar schon allerhand<br />
erstaunliche Leistungen nachgerühmt<br />
wurden. In Wirklichkeit konnte man aber<br />
seine Erwartungen noch übertroffen sehen.<br />
Neben diesem «Kleinen» beherbergt der<br />
Stand ein Fahrzeug, dem man auf den ersten<br />
Blick keine Aehnlichkeit mit etwas bisher<br />
Bekanntem abgewinnen kann. Bei näherer<br />
Untersuchung zeigt es sich, dass der unbekannte<br />
Spitzkühler eine Attrappe ist und<br />
hinter sich den Mechanismus eines Vorderradantriebes<br />
birgt. Ein Blick unter die Motorhaube<br />
lässt den bekannten «Juwel »-<br />
Sechszylindermotor erkennen — auch Brennabor<br />
ist also zum Vorderadantrieb übergegangen.<br />
Die Erniedrigung der Karosserie,<br />
die diese'Antriebsart gestattet, wurde konsequent<br />
ausgenützt. Die übrigens ausserordent-<br />
USENDE<br />
• «•verlassen sich<br />
täqlich darauf!<br />
Viel Ärger mit Reparaturen kommt von der<br />
Wahl falscher Oele und minderwertiger<br />
Benzine. Wer ruhig, sicher und wirtschaftlich<br />
fahren will, muß sich vor allem auf die Qualität<br />
des Betriebstoffes verlassen können.<br />
Standard Erzeugnisse werden mit besonderem<br />
Hinblick auf Zuverlässigkeit nergestellt.<br />
Das Standard-Verfahren<br />
bürgt dafür!<br />
Standard-Qualität und<br />
Standard - Organisation<br />
brachten der Standard -<br />
Marke in der ganzen Welt<br />
das Vertrauen aller Automobilisten.<br />
.. Sorgfältig<br />
ausgewählte Rohöle und<br />
kostspielige wissenschaftliche<br />
Versuche und Proben<br />
bedingen die Standard-<br />
Qualität. Die Standard -<br />
Organisation macht es<br />
möglich, Standard-Erzeugnisse<br />
überall in stets<br />
gleichbleibender Qualität<br />
zu beziehen.<br />
die Marke, zu der die ganze Welt Vertrauen hat
N° 83 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />
Der im Fond des ausgestellten Brennabor-Vorder-<br />
Tadantriebs-Wagena eingebaute Radio-Empfänger.<br />
Die Fond-Sitze sind quergestellt.<br />
lieh formschöne Karosserie reicht einem mit<br />
dem Dach kaum bis ans Kinn, obschon sie an<br />
Innenhöhe nichts zu wünschen übrig lässt.<br />
Die erwähnte Attrappe vor dem Kühler, der<br />
unmittelbar vor dem Motor ist, reicht bis unter<br />
das Winkelgetriebe hinunter und gilt<br />
gleichzeitig als Schutz gegen Steinschlag.<br />
Amüsant ist die Möblierung des Wagens mit<br />
einem grossen Radioempfänger. Solange man<br />
nicht auf Platz erpicht ist, dürfte sie sehr<br />
angenehm empfunden werden. Natürlich handelt<br />
es sich bei dieser Karosserie mit ihren<br />
zwei quergestellten Vorsitzen nur um eine<br />
Sonderausführung für Liebhaber.<br />
Der kleinste Brennabor, der auch als Chassis<br />
zu sehen ist, zeigt den bisher üblichen,<br />
•wenn auch sehr fortschrittlich durchgebildeten<br />
Aufbau.<br />
Mercedes-Benz.<br />
Wenn es am diesjährigen Salon Schlager zu<br />
Sehen gibt, so ist einer von ihnen unbedingt<br />
der neue kleine Sechszylinder Mercedes, der<br />
ebenfalls in aller Stille herausgekommen ist.<br />
Dieser als Gebrauchswagen gedachte 1,7-<br />
Liter-Typ « 170 » stellt tatsächlich eine Spitzenleistung<br />
des internationalen Automobilbaues<br />
dar, und zwar sowohl was seine Fortschrittlichkeit<br />
im konstruktiven Aufbau, wie<br />
seine Ausführung und nicht zuletzt auch die<br />
Preisgestaltung anbelangt. Kurz zusammengefasst<br />
hat der Wagen, der sogar neben einem<br />
Mercedes-Kompressor-Chassis Typ SS<br />
und einem neuen 3,7-Liter-Sportwagen, wie<br />
ihn Delmar bei der Alpenfahrt benützte, das<br />
Hauptinteresse auf sich zieht, folgende Charakteristiken:<br />
Einzelabfederung der Vorderräder<br />
durch zwei übereinanderliegende Querfedern,<br />
Hinterradabfederung mit Schwingachsen<br />
und dämpfungsfreien Spiralfedern,<br />
Vierganggetriebe mit direktem dritten Gang<br />
und geräuschlosem vierten «Spar- oder<br />
Schongang» (durch blosses Umlegen des<br />
Schalthebels ohne Auskuppeln zu schalten),<br />
Niederrahmen, Zentralschmierung, in Gummi<br />
gelagertes Differentialgehäuse, 32 Brems-PS<br />
bei 3200 Touren und 1692 cem Zylinderinhalt,<br />
nach neuem Verfahren gehärtete Kurbelwellenlager,<br />
eine Ansaugrohr-Vorwärmung neuen<br />
Systems, schwingungsfreie Kurbelwelle, eine<br />
Wasserpumpe mit ganz neuartiger Wasserschmierung,<br />
einen Spezialvergaser mit eingebautem<br />
Anlassvergaser, der alle Anlassschwierigkeiten<br />
beseitigt, den vom «Grossen<br />
Achtzylinder» her bekannten Ueberlauf-Thermostat,<br />
um nur das Wichtigste zu nennen.<br />
Pendelachsen und Schraubenfederung am neuen<br />
1,7-Liter-Meroedes-Wajten.<br />
In fast allen Punkten sind dabei die Konstrukteure<br />
eigene Wege gegangen, so vor<br />
allem bei der hochinteressanten Lösung der<br />
Abfederungsfrage, der Sicherung des Wagens<br />
bei Federbruch und der Vermeidung<br />
eventueller Shimmy-Schwingungen. Durch<br />
Versuchsfahrten, die über Hunderttausende<br />
von Kilometern führten, wurden diese Neuerungen<br />
aber auch den schwersten Gebrauchs-<br />
Dias neue 1,7-Liter-Meircedes-ChAMis.<br />
1. Einer der rassigen, serien-weiae hergestellten Alfa-Romeo-Zweiplätzer, Typ Grand Sport.<br />
proben unterworfen, bevor sie definitiv Aufnahme<br />
fanden. Eine ganz besondere Ueberrisme<br />
Compresseur» in den Handel.<br />
sodann dieser Typ als auch Typ «Grand Touraschung<br />
bietet der für dieses Qualitätsfahrzeug<br />
geforderte Preis.<br />
65 mm Hub und 88 mm Bohrung ist ein direk-<br />
Der Achtzylinder von 2336 ccm Inhalt bei<br />
ter Abkömmling der berühmten Renner, mit<br />
Alfa Romeo.<br />
denen an den diesjährigen Rennen so manche<br />
erste Preise herausgefahren wurden. Der Mo-<br />
Durch wenig andere Beispiele wird die<br />
Theorie vom fördernden Einfluss des Rennwagenbaues<br />
auf den Gebrauchswagenbau<br />
schlagender bewiesen als durch die Alfa<br />
Romeo-Wagen. Die vier Typen von Sechszylindern<br />
und der Achtzylinder, die am Salon<br />
zu sehen sind, stellen wahre Musterbeispiele<br />
fortschrittlicher, rationeller Motorfahrzeuge<br />
dar. Hinter jedem Typ steckt jahrelange Erfahrung,<br />
denn jeder wurde an unzähligen Rennen<br />
bis auf die letzten Einzelheiten geprüft.<br />
Die Sechszylinder haben alle einen gemeinsamen<br />
Inhalt von 1750 ccm. Beim Typ «Tourisme»<br />
hat der Motor senkrecht hängende Ventile,<br />
die alle durch eine einzige, obenliegende<br />
Nockenwelle direkt betätigt werden. Beim<br />
Typ «Grand Tourisme» sind die Ventile schräg<br />
hängend angeordnet und ihre Betätigung geschieht<br />
durch zwei obenliegende Nockenwellen.<br />
Beim Typ «Grand Sport» kommt ausser<br />
der schräghängenden Ventilanordnung ein<br />
Kompressor und eine besondere Ausbildung<br />
der Ansaug- und Auspuffstutzen hinzu, wodurch<br />
der Motor auf eine Bremsleistung von<br />
85 PS bei 4400 Touren gebracht wird. In gleicher<br />
Ausführung, jedoch mit einer für die<br />
Aufnahme grösserer Karosserien in den Abmessungen<br />
etwas geänderten Chassis kommt<br />
CONTRE VENTS<br />
ET MAREES<br />
Der neue Kühler des Alfa Romeo Sechszylinderwagens.<br />
tor zeigt grosse Aehnlichkeit wie der Sechszylinder;<br />
auch hier sind die Ventile schräg<br />
hängend angeordnet. Neuartig ist jedoch der<br />
Antrieb der obenliegenden Nockenwellen von<br />
der mittleren Kurbelwelle aus.<br />
Die Karosserien sind nicht weniger raffiniert<br />
ausgebaut als der mechanische Teil.<br />
Fortsetzung der Standbesprechungen auf<br />
Seite 9.<br />
Man beachte auch die Abbildungen in der<br />
Offset-Beilage.<br />
QBBQ&iaaMauHHn<br />
• •<br />
L'efalon or<br />
du Pneumatique<br />
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IIIBI11IIIBIPIBIII
gebracht wurden.<br />
sind, die ganze Strecke innerhalb von sechs<br />
Der mit einem Junkers «L 88»-Motor von Tagen, unter Einschaltung eines Ruhetages,<br />
800 PS versehene Tiefdecker wurde von dem zurückzulegen. Eine neue Note erhält der<br />
alten, erfolgreichen Segelflieger dipl. Ing. Streckenflug auch dadurch, dass die End-<br />
Hoppe der «Junkers-Flugzeugwerke» geführt, etappe (etwa 300 km) in Form eines reinen<br />
der sich nach der Landung durchaus befrie- Rennens ausgeflogen wird, bei dem die<br />
digt über die fliegerischen Eigenschaften des Höchstgeschwindigkeit allein ausschlaggebendneuen<br />
Typs äusserte. An dieser Stelle sei er- ist. Das Gesamtergebnis der technischen Prütt<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 83.<br />
Luftfahrt<br />
Flugsport.<br />
Der Sportgedanke ist heute zweifellos von<br />
der Mehrzahl der neuzeitlichen Menschen<br />
erfasst. Der Sport hat sich durchgesetzt.<br />
Selbst die Behörden, die noch im vorigen<br />
Jahrhundert recht wenig Verständnis für die<br />
Anfänge der Sportbewegung aufbringen<br />
konnten, ja selbst die Schulbehörden, setzen<br />
sich heute längst für den Sportgedankenein.<br />
Das ist kein Zufall. Der heutige Mensch, der<br />
gezwungen ist, weit intensive/ zu schaffen<br />
als früher, bedarf besonders dringend eines<br />
Gegenmittels, das ihn davor behütet, selbst<br />
zur Maschine zu werden. Da ist es selbstverständlich,<br />
dass bei der eigenartigen Schönheit<br />
des Fluges in weiten Kreisen der<br />
Wunsch besteht, zu fliegen um des Fliegens<br />
willen.<br />
Gefahren-Moment.<br />
Leider ist aber gerade hier die Lage von<br />
Anfang an weit schwieriger als auf allen anderen<br />
Sportgebieten. Ohne Zweifel liegt nämlich<br />
der Gedanke des Fliegens dem auf der<br />
Erde krabbelnden Durchschnittsmenschen<br />
durchaus nicht nahe. Daher waren die Widerstände,<br />
die der Flugsportbewegung von'<br />
Menschen entgegengesetzt wurden, welche<br />
an sich den Sportgedanken erfasst hatten,<br />
recht gross. Denn auch der Sportsmann wird<br />
eine Hinrichtungsmaschine nicht unbedingt<br />
als ideales Sportgerät anerkennen. Und tatsächlich<br />
erschien der Mehrzahl der Aussenstehenden<br />
das Flugzeug nicht viel anders.<br />
Leider hat sich diese Ansicht auch heute<br />
noch nicht in dem erforderlichen Mass geändert.<br />
Wer die Dinge kennt, weiss, dass dieser<br />
Standpunkt stark übertrieben ist. Sicher<br />
werden gerade die kommenden Jahre die<br />
Masse noch mehr von der geringen Gefährlichkeit<br />
des Flugzeuges überzeugen. Die<br />
grösste Schwierigkeit liegt aber in der<br />
Kostenfrage.<br />
Was nötig ist, sind nicht allein Flugzeuge,<br />
die wenig Benzin verbrauchen und in der<br />
Anschaffung billig sind, sondern solche, deren<br />
Konstruktion zugleich so kräftig und<br />
übersichtlich ist, dass sie auch durch Laienhände<br />
bedient werden können. Zweifellos ist<br />
hier noch sehr viel Arbeit zu leisten.<br />
Es bedarf keines Zweifels, dass die Entwäoklung<br />
des schwachmotorigen Flugzeuges<br />
in dieser Hinsicht als Fortschritt zu werten<br />
ist; es ist aber verhängnisvoll, zu glauben,<br />
dass, wie dies nur zu oft geschieht, heute<br />
bereits das ideale Sportflugzeug vorhanden<br />
ist. Zu begrüssen ist das Leichtflugzeug vor<br />
allen Dingen deshalb, weil es bereits sehr<br />
viele dem Flugsport zugeführt hat, denen die<br />
Mittel zum Fliegen mit starkmotorigen Flugzeugen<br />
fehlten. Vor allen Dingen äst auch<br />
die im Schulbetrieb mit schwachmotorigen<br />
Flugzeugen nachweislich bereits erzielte Kostenersparnis<br />
erheblich. Das heutige Leichtflugzeug<br />
stellt meist aber eben noch kein<br />
Sportflugzeug für den Privatmann dar, sondern<br />
bestenfalls eines für eine Gruppe solcher<br />
Leute, also für Vereinigungen.<br />
Hier lassen sich durch gemeinsames Tragen<br />
der Kosten Anschaffung, Betrieb, Instandsetzung<br />
und Ueberwachung eher tragen.<br />
In diesem Sinne ist es unbedingt zu begrüssen,<br />
dass sich auch heute immer mehr<br />
Vereine dazu entschliessen, Sportflugzeuge<br />
zu kaufen. Wenn auch vorerst in kleinem<br />
Masse, werden durch diese Flugzeuge immer<br />
neue Jünger der Flugsportbewegung zugeführt.<br />
In diesem Sinne ist es auch lebhaft zu begrüssen,<br />
wenn man in Europa der<br />
Veranstaltung rein sportlicher Wettbewerbe<br />
grössere Beachtung zu schenken beginnt.<br />
Bei den uns zur Verfügung stehenden beschränkten<br />
Geldmitteln ist es natürlich wesentlich,<br />
die Hauptwettbewerbe nach technischen<br />
Richlinien anzusetzen, vorausgesetzt,<br />
dass diese von wirklich in der Praxis stehenden<br />
Fachleuten aufgestellt werden und<br />
dementsprechend richtig sind. Daneben sollte<br />
aber das sportliche Moment nicht, wie bisher,<br />
meist vernachlässigt werden. Denn die<br />
sportliche Leistungsfähigkeit kann nur durch<br />
Konkurrenz in die Höhe getrieben werden.<br />
Allerdings dürfte es nötig sein, bestimmte<br />
Leistungen zu verlangen und sich nicht mit<br />
einer summarischen Umschreibung zu begnügen.<br />
Selbstverständlich ist es nicht allein damit<br />
getan, billige und leicht zu behandelnde<br />
Flugzeuge zu schaffen. Sicher bietet auch<br />
das Rennflugzeug, wie jedes Rekordflugzeug,<br />
für den Sportflieger einen erheblichen<br />
Anreiz. Unbedingt ist aber die<br />
Schaffung des Volksflugzeuges<br />
heute das Wesentlichste. Wenn hier der<br />
Schritt auch noch weit ist, so kann doch das<br />
Ziel erreicht werden, wenn die, bisherigen<br />
Erfahrungen gesammelt und wirklich verwertet<br />
werden. Es wird dabei natürlich<br />
völlig gleichgültig sein, ob das künftige neut darauf hingewiesen,, dass zur eigent-<br />
Volksflugzeug mehr ein Leichtflugzeug oder liehen Höhen-Erprobung noch gewisse Einein<br />
Kleinflugzeug sein wird.<br />
kauten nötig sind, welche erst im Laufe der<br />
Aus Mangel an finanzieller Unterstützung nächsten Monate erfolgen werden.,<br />
ist leider der Schweizer Flugsportbewegung<br />
ein derart offensichtlicher Erfolg wie in* Segelflugmeeting in Grenchen. Die Sektion<br />
Ausland versagt geblieben. Ständen unseren Grenchen des Ae.C.S. wird voraussichtlich<br />
Vereinen ähnliche staatliche Mittel zur Ver- im Laufe des Monats Oktober auf dem Grenfügung<br />
wie z. B. den verschiedenen engli- chener Flugplatz einen Propagandatag für die<br />
sehen und französischen Flugsportclubs, so Segelfliegerei durchführen. Falls die Sache<br />
würden sich natürlich ganz andere Leistun- wirklich zustande kommt, werden die beiden<br />
gen verwirklichen lassen<br />
Piloten Farner und Baroni starten und ihre<br />
Wesentlich ist es natürlich, dass auch die Segelflugzeuge vorführen. Farner wird sich<br />
. durch eine Wild-Maschine hochschleppen<br />
Bodenorganisation<br />
Jassen und auf dem f i ugp i a t z landen. Baroni<br />
dem kommenden Sportflugverkehr angepasst gedenkt vermittelst Gummiseil und Automowird.<br />
In dieser Hinsicht können gar nicht ge- bilschleppung Flüge zu vollführen und vornug<br />
Aussenlandeplätze entstehen. Wenn das aussichtlich einen Distanzflug mit Start auf<br />
Fliegen populär werden soll, müssen dem e\ nem der umliegenden Hügel zu unterneh-<br />
Sportflieger hier billige Hilfsmittel zur Ver- men# rj ie Veranstaltung verspricht hochinfügung<br />
stehen. Das wird sich bei planmässi- teressant zu werden,<br />
ger Organisation auch ohne allzu grosse Kosten<br />
ermöglichen lassen.<br />
Europa-Rundflug 1932. Der Aero-Club von<br />
Sehr wahrscheinlich wird der Flugsport Deutschland, der wiederum mit der Organinicht<br />
die gleiche Ausdehnung gewinnen wie sation des Internationalen Rundfluges 1932<br />
der Motorfahrsport, solange er sich mehr betraut worden ist, veröffentlicht jetzt die<br />
oder weniger weit von den Städten entfernt Ausschreibung zu diesem Wettbewerb der<br />
abspielen muss. Trotzdem können wir auf Leichtflugzeuge. Der «Europa-Rundflug 1932»<br />
Grund der heutigen Sporterfahrungen schon verspricht schon jetzt eine flugsportliche Verin<br />
den nächsten Jahren mit einer gegenüber anstaltung zu werden, die alles bisher Däden<br />
heutigen Verhältnissen ganz erheblichen gewesene übertrifft. Alle europäischen Staa-<br />
Ausdehnung dieses Sportzweiges rechnen. ten bekunden ein ausserordentlich grosses<br />
Mr, , . Interesse. Neben den bisher bereits beteiligrlm^WOtiaEen<br />
ten Staaten Deutschland, England, Belgien,<br />
"••••••^•^••^•••'^•••••••'•••"""^ Frankreich, Polen, Schweiz und Tschechoslo-<br />
Start des Höhenflugzeuges Junkers « Ju wakei werden im nächsten Jahre auch noch<br />
49». Nachdem am letzten Freitag Nachmit- zahlreiche andere Länder, insbesondere Itatag<br />
der erste Erprobungsflug des von Jun- Hen, in Wettbewerb treten. Dänemark, Holkers,<br />
der «Notgemeinschaft der Deutschen land, Oesterreich, Schweden und die Türkei<br />
Wissenschaft» und der «Deutschen Versuchs- haben dem Organisationskomitee den Wunsch<br />
anstalt für Luftfahrt» gemeinsam entwickel- unterbreitet, .die Flugstrecke des Europafluges<br />
ten Höhenflugzeuges «Ju 49» über dem Des- so zu legen, dass auch ihre Gebiete angeflosauer<br />
Werkflugplatz erfolgt ist, verstummen gen werden. Die endgültige Streckenführung<br />
hoffentlich die sensationellen Nachrichten der wird allerdings erst im Dezember <strong>1931</strong> festletzten<br />
Wochen über dieses neue Wunder- gelegt werden, da die Zusagen der Länder,<br />
werk deutscher Flugzeugtechnik. Ernsthafte die am Wettbewerb teilnehmen wollen, bis<br />
deutsche Forscherarbeit sollte man endlich in Mitte Dezember eingehen können. Der<br />
Ruhe lassen und mit solchen lächerlichen Streckenflug wird über etwa 6000 bis 7500 km<br />
Nachrichten verschonen, wie sie gottlob nur führen; er stellt insofern härtere Anforderunvon<br />
einem geringen Teil der deutschen Presse gen an die Bewerber, als diese gezwungen<br />
Zu jeder Stund 9 in aller Welt:<br />
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iiUvvn'llieilSie lila Bern, Solothurn, Ölten, Basel, Luzern, Zürich, Flawil.
k<br />
W 83 - <strong>1931</strong><br />
fung, der Reisegeschwindigkeit und der Zuverlässigkeit<br />
im Streckenflug sowie die<br />
Höchstgeschwindigkeit auf der End-Etappe<br />
•wird die Reihenfolge der Sieger bestimmen.<br />
In der technischen Prüfung, die vor dem<br />
Streckenflug erledigt wird, ist als neues Moment<br />
zu erwähnen, dass sowohl Start und<br />
Landung über ein 8 m hohes Hindernis, wie<br />
im Vorjahre, als auch die Mindestgeschwindigkeit,<br />
wie in diesem Jahre im Deutschlandflug,<br />
bewertet werden. Erwähnt sei noch,.<br />
dass der nächstjährige Wettbewerb für<br />
Deutschland von besonderer Bedeutung ist,<br />
insofern, als der wertvolle Wanderpreis nach.<br />
den Erfolgen von Morzik in den Jahren 1929<br />
und 1930 im Falle eines dritten deutschen<br />
Sieges endgültig an Deutschland fallen würde.<br />
Stvassen<br />
Bau der neuen Stossstrasse. Bekanntlich<br />
wurde die alte Stossstrasse schon vor längerer<br />
Zeit durch Rutschungen unbefahrbar<br />
gemacht. Der Bau der neuen Stossstrasse,<br />
die oberhalb des Rutschgebietes durchführen<br />
soll, steht unmittelbar bevor. Zwischen den<br />
interessierten Kantonen St. Gallen und Appenzell<br />
A.-Rh. ist nun bezüglich des Strassenbaues<br />
eine Vereinbarung getroffen worden.<br />
Der Bau der Strasse kommt für die<br />
dortige Gegend sehr erwünscht, einesteils<br />
•weil er vielen Arbeitslosen willkommene Beschäftigung<br />
bringt und anderseits weil die<br />
alte Stossstrasse schon vor den Rutscliungen<br />
dem grossen Verkehr zwischen dem Appenzellerland<br />
und dem Rheintal nicht mehr genügte,<br />
x.<br />
Schutzinseln auf dem Basler Aeseheriplatz.<br />
Der Basler Grosse Rat bewilligte für die An-<br />
. legung von Schutzinseln auf dem Aeschenplatz<br />
einen Kredit von 17,000 Fr. Die Vorlage<br />
erfuhr zuerst Opposition, da sie die Verkehrsverhältnisse<br />
nicht endgültig bessert. Da os<br />
aber sehr schwer fällt, rasch eiiie Lösung zu<br />
finden, bequemte sich der Rat schliesslich zu<br />
dieser provisorischen, jedenfalls dringenden<br />
Massnahme. x.<br />
Strassenbau In Wädenswil. Der Gemeinderat<br />
von Wädenswil verlangt von der Gemeindeversammlung<br />
einen Kredit von 150,000<br />
Franken für die Verbesserung des Strassennetzes<br />
als .Notstandsarbeiten. x.<br />
Ausbau schwyzerlscher Strassen. Die Korrektion<br />
der Strasse Merleschachen-Kü'ssnacht<br />
a, R. wird in den nächsten Tagen beendet<br />
sein. Auch der Ausbau dör Greppenstrasse<br />
geht dem Ende entgegen. Damit sind zwei<br />
wichtige Durchgangsstrassen korrektioniert.<br />
Auch die Strasse - gegen die Hohle Gasse-<br />
Immensee soll schon in nächster Zeit in Angriff<br />
genommen werden«<br />
mb.<br />
Eine Güterstrasse im Kanton Uri. Das urnerische<br />
Wyttenwassertal soll durch eine<br />
Alp- und Güterstrasse von 6 km Länge, beginnend<br />
hinter dem Hotel « Alpenhof» in Realps<br />
besser erschlossen werden. Der Regierungsrat<br />
des Kantons Uri erteilte dem Projekte<br />
die Genehmigung und leitete es an das<br />
eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement<br />
weiter. X.<br />
Radfahrerwege in Basel. Der Entwurf zum<br />
Vorschlag betreffend der Erstellung von Radfahrerwegen<br />
in Basel wurde vom Regierungsrat<br />
genehmigt und an den Grossen Rat<br />
zur Behandlung weitergeleitet. x.<br />
Beginn des Baues der Basler Dreirosenbrücke.<br />
Am letzten Dienstag ist in Basel mit<br />
dem Bau der Dreirosenbrücke — der fünften<br />
Rheinbrücke — begonnen worden. x.<br />
WevE^^Bva*<br />
ÄUTOMOBIL.REVUE<br />
Pietät und Forderungen der Neuzelt. Dass<br />
man auch noch in unserer verhetzten Zeit<br />
alten Erinnerungen eine schöne Pietät entgegenbringt,<br />
hat an sich gewiss viel Erfreuliches.<br />
Allerdings ereignete es sich schon<br />
oft, dass Pietät und die Forderungen der<br />
heutigen Zeit nicht länger zu einander passten,<br />
so dass man wohl oder übel einen Ausweg<br />
suchen musste. Vor dieser verzwickten<br />
Frage steht man auch in Baden. Der massive,<br />
imponierende Wachtturm der Bäderstadt bildet<br />
bekanntlich eines der Wahrzeichen des<br />
Ortes. Leider stellt der Turm schon seit langer<br />
Zeit ein grosses Verkehrshindernis dar,<br />
das sich vor allem in den Stosszeiten beängstigend<br />
deutlich bemerkbar macht. Zum<br />
Schütze des Publikums wurden — um wenigstens<br />
eine, wenn auch ungenügende Sicherung<br />
vorzukehren — auf dem Schlossbergplatz<br />
zwei Trottoirinsein erstellt, die von den<br />
Autos umfahren werden müssen. Auch ein<br />
Verkehrspolizist waltet vor dem Turm seines<br />
verantwortungsvollen Amtes. Trotzdem kann<br />
diese Lösung auf die Dauer nicht genügen.<br />
Man wird auch in Baden einen Ausweg finden<br />
müssen, und der''Wird ob kurz oder lang<br />
doch nur durch eine radikale Aenderung erzielt<br />
werden können. Dass die erwähnten<br />
ungünstigen Verkehrsverhältnisse — zu denen<br />
1 dann' noch die beiden Niveauübergänge<br />
kommen '— in Baden selbst als unhaltbar<br />
empfunden werden, das zeigt am deutlichsten<br />
der Ruf nach Besserung der Verhältnisse<br />
in der aargauischen Presse. bo.<br />
Autoraobilkurse im Kanton Thurgau. Im<br />
Kanton Thurgau bestehen gegenwärtig 14<br />
konzessionierte Automobilkurse, die zum<br />
Teil von der Postverwaltung und zum Teil<br />
von privaten Unternehmungen betrieben<br />
werden. Die Gemeinden des Kantons richteten<br />
im letzten Jahre an die Betriebsdefizite<br />
Beiträge im Gesamtbetrage von rund 33 000<br />
Franken aus. Der Kanton gab den Gemeinden<br />
an diese Leistungen einen Staatsbeitrag<br />
von 12 Prozent ab. Das grösste Betriebsdefizit<br />
wies die Verbindung Sulgen-Kreuzlingen<br />
auf.<br />
X<br />
Verkehrsunterricht in den Schulen. Die<br />
Stadt Baden beabsichtigt, in der Schule den<br />
Verkehrsunterricht einzuführen. Die Schüler<br />
sollen von der Verkehrspolizei klassenweise<br />
unterrichtet werden, wie sie die Strassen zu<br />
begehen und zu kreuzen haben. Auch die<br />
Schulpflege der Stadt Aarau beschloss, an<br />
den städtischen Schulen den Verkehrsunterricht<br />
einzuführen. Im weiteren richtete die<br />
aarsrauische Erziehunsrs-Direktion an die<br />
Schulpflegen, Inspektorate und die Lehrerschaft<br />
ein Kreisschreiben, in dem die Erteilung<br />
von Verkehrsunterricht gegen die Gefahren<br />
der Strasse empfohlen wird. mb.<br />
*Ut<br />
Und die Mora! von der Geschieht... Die<br />
Geschichte beginnt höchst harmlos und romantisch,<br />
und endet mit einer grossen Moral.<br />
«Er» ist ein 19jähriger Lehrling in Basel, dessen<br />
Papa ein Auto besitzt. Nun hat er bei<br />
irgend einem Wettbewerb mehrere hundert<br />
Liter Benzin gewonnen, und da diese doch<br />
irgendwie verbraucht werden müssen, benützt<br />
er die schönen, warmen Herbstabende zu idyllischen<br />
Bummelfahrten mit seiner 17jährigen<br />
Dulcinea. Sie lassen es sich wohl sein und<br />
finden es wundernett, ein Auto zu besitzen.<br />
Da sticht ein Teufelchen auf einer der Fahrten<br />
das blonde Kind. Sie will ihr Glück am<br />
Volant auch mal versuchen. Schwache<br />
Männerherzen widerstanden noch nie den betörenden<br />
Worten einer Frau, und so rückt<br />
der junge Mann vom Lenkrad ab, um es seiner<br />
völlig unerfahrenen Begleiterin zu übergeben.<br />
Er weiss allerdings, dass jeder Autoführer<br />
mindestens 18 Jahre alt sein und eine<br />
behördlich ausgestellte Lehrbewilligung besitzen<br />
muss. Mit einer Anfängerin mitten in<br />
der Stadt herum zukutschieren, wird ihm im<br />
übrigen selbst nicht ganz gepasst haben. Er<br />
setzte eben auf gut Glück und fuhr mit seinem<br />
netten Kinde los. Schon in der Basler Greifengasse<br />
ist das Unglück da: eine ältere Frau<br />
will die Strasse überqueren, die Kleine verliert<br />
ihren Kopf, drückt statt auf das Bremspedal<br />
auf den Gashebel, und die Frau liegt<br />
überfahren am Boden. Geschrei, Schrecken,<br />
Reue! Und doch kamen die beiden Unüberlegten<br />
mit einem blauen Auge davon. Die<br />
Ueberfahrene zog den Strafantrag wegen<br />
Körperverletzung zurück, so dass es mit<br />
einer Polizeiverzeigung sein Bewenden hatte.<br />
Sie wurden zu je 20 Fr. Busse verdonnert.<br />
Wäre die Frau schwerer verletzt worden, die<br />
beiden zu einer Juxfahrt ausgezogenen jungen<br />
Leute wären voraussichtlich mit Haft bestraft<br />
worden.<br />
Und die Moral von der Geschieht? Man<br />
soll auch schönen Augen gegenüber keine<br />
Schwäche bekommen, wenn man am Volant<br />
sitzt. Es geht eben immer um mehr als nur<br />
um die private Seligkeit. Man soll überhaupt<br />
so klug sein, um zu wissen, dass diese ganze<br />
Art des Autofahren-Lernens mitten in der<br />
Stadt abscheulich dumm und verdarhmenswürdig<br />
ist.<br />
bo.<br />
Die Unzuverlässigkeit von Zeugenaussagen<br />
ist bei der jüngsten Behandlung eines<br />
Verkehrsunfalles durch das aargauische<br />
Obergericht neuerdings krass beleuchtet<br />
worden. Ein Strolchenfahrer, der mit einem<br />
Kameraden ein gestohlenes Motorrad zu einer<br />
Fahrt benützte, stiess an einer Strassenkreuzung<br />
in Baden mit einem Automobil zusammen,<br />
wobei der Dieb tötlich verletzt<br />
wurde. Die Aussagen einer grossen Reihe<br />
von Zeugen, welche den Zusammenstoss beobachtet<br />
haben wollen, widersprechen sich<br />
nun in auffallendster Weise. Hauptsächlich<br />
gehen die Behauptungen über die Geschwindigkeit<br />
der beiden Fahrzeuge sehr stark auseinander.<br />
Bezeichnend für die Schwierigkeit<br />
in den wenigen Augenblicken, welche solchen<br />
Unfällen vorausgehen, genau beobachten<br />
zu können, ist der Umstand, dass Verschiedene<br />
des Bestimmtesten behaupteten,<br />
der Motorradfahrer habe ein Fräullein auf<br />
dem Soziussitz mitgeführt. Die nähern Feststellungen<br />
ergaben aber, dass es sich bei dem<br />
Passagier um eine männliche Person gehandelt<br />
hat ! Staatsanwälte und Richter mögen<br />
aus diesem typischen Beispiel die notwendigen<br />
Schlüsse über den Wert von Zeugenaussaeen<br />
ziehen. z.<br />
WISSEN<br />
dass die Grosszahl der Unfälle durch das Schleudern der Wagen entsteht ? Die<br />
Mehrzahl der heutigen Strassen sind nicht mehr rauh; sie sind glatt asphaltiert oder<br />
geteert und bieten einem gewöhnlichen Gleitschutz keine Angriffsfläche. Kommt der<br />
Wagen ins Rutschen, so sind die Insassen in Gefahr. Fahren Sie mit<br />
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Der Autobesitzer : L.-M., den 7. August <strong>1931</strong>.<br />
Letzte Woche konnten wir nun eine gründliche Probe mit dem Stabilisator durchführen,<br />
der wir mit grosser Spannung entgegensahen, war doch unser Auto infolge<br />
uns heute noch nicht bekannten Gründen seit einiger Zeit ganz bedenklich an Shimmy<br />
erkrankt. Wir konnten oft kaum über 25—30 km hinaus, so dass wir uns bereits<br />
mit dem Gedanken befassten, den Wagen zu verkaufen. Heute ist der Shimmy<br />
vollständig verschwunden und der Wagen fährt wieder wie zu neu.<br />
Die Probe erstreckte sich auf rund 1500 km, darunter eine Tagesfahrt Locarno,<br />
Gotthard, Zürich, Winterthur, Schaffhausen, Donaueschingen, Stuttgart, 455 km.<br />
Seitdem noch zwei Mal über den Gotthard. • W. K.<br />
Der Fachmann :<br />
E3 ist bekannt, dass die Schwingungen der Vorderräder sich in geradezu<br />
gefährlicher Weise potenzieren, sich stoss- und schlagweise auf den übrigen Lenkmechanismus<br />
übertragen, woraus sich eine ganze Anzahl von Autounfällen<br />
erklären. Durch den Einbau dieses Stabilisators wird die Potenzierung dieses<br />
gefährlichen Schwingungsrhythmus nicht nur gedämpft, sondern völlig unterbunden<br />
C. W. N., Ingenieur und Sachverständiger.<br />
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-gesuche siehe auch Seite 16
N°83<br />
II. Blatt<br />
BERN. 9. Oktober <strong>1931</strong><br />
Dodge.<br />
Auf einem gemeinsamen Stand mit dem<br />
neuen Plymouth-Wagen sind die ebenfalls<br />
von Chrysler fabrizierten neuen Dodge-<br />
Modelle ausgestellt. Alle diese drei Modelle<br />
zählen schon zu der Klasse der stärkeren<br />
Wagen, was seit jeher ein Charakteristikum<br />
der Marke darstellt. Sie sind<br />
auch im allgemeinen technischen Aufbau<br />
auf anspruchsvollen Betrieb berechnet<br />
und zeigen eine Robustheit, die von vornherein<br />
lange Lebensdauer und grosse<br />
Strapazierfähigkeit erwarten lässt.<br />
Der Sechszylinderwagen hat einen Motor<br />
von 82,5 mm Bohrung, 107,95 mm Hub,<br />
3500 ccm Zylinderinhalt, 68 PS Bremsleißtung<br />
und seitlich gesteuerte Ventile.<br />
Grosse Filter für Luft, Benzin und Oel<br />
sorgen für störungsfreien Betrieb. Die<br />
Zündverstellung geschieht automatisch,<br />
kann aber auch von Hand bedient werden.<br />
Die Betätigung der Vierrad-Innenbackenbremsen<br />
erfolgt hydraulisch, und hydraulisch<br />
ist auch die Wirkungsweise der<br />
Stossdämpfer. Um einen niedrigen Ge-<br />
. samtaufbau zu ermöglichen, ist das Chassis<br />
doppelt gekröpft; die Maximalgeschwindigkeit<br />
beträgt 115 Std./km.<br />
Beim kleinen Achtzylinder betragen die<br />
Motorabmessungen 73 mm Bohrung, 107,9<br />
Millimeter Hub und 3700 ccm Zylinderinhalt.<br />
Bei 3200 Touren leistet dieser Motor<br />
80 PS an der Bremse. Zur Gemischbildung<br />
dient ein Stromberg-Fallstromyergaser.<br />
Der Aufbau des Chassis entspricht<br />
im übrigen generell dem des Sechszylinders.<br />
Als Maximalgeschwindigkeit erreicht<br />
der Wagen 120 Std./km.<br />
Der grosse Achtzylindermotor hat 76,2<br />
Millimeter Bohrung, 107,9 mm Hub, 4000<br />
ccm Zylinderinhalt und 84 PS bei 3200<br />
Touren. Dem Stromberg-Fallstromvergaser<br />
ist ein Ansauggeräuschdämpfer vorgeschaltet.<br />
Die maximale Fahrgeschwindigkeit<br />
beträgt 128 Std./km.<br />
Auburn-Cord.<br />
Auburn-Cordwagen mit Vorderradantrieb und schnittiger Zweiplätzer-Serienkarosserie.<br />
werden konnte. Die ganze Anordnung des<br />
Antriebsrnechanismus zwingt zudem der Karosserie<br />
eine Linie auf, die vom Sportsmann<br />
besonders geschätzt wird. Das zur Schau gebrachte<br />
serienmässige, zweiplätzige Cabriolet<br />
stellt mit seiner langen Motorhaube geradezu<br />
ein Sinnbild der Kraft und der Schnelligkeit<br />
dar. Es hat eine Maximalgeschwindigkeit<br />
von 135 Std./km.<br />
Wie viele andere amerikanische Firmen<br />
bringt die Firma Aubürn ihre neuen Modelle<br />
auch erst auf den New Yorker Salon heraus.<br />
Auf dem Stande finden wir deshalb die Wagen,<br />
die uns schon vom Genfer Salon her bekannt<br />
sind. Es betrifft das den 4360 ccm<br />
Achtzylinder in Linie mit 76 mm Bohrung,<br />
120 mm Hub, seitlichgesteuerten Ventilen,<br />
98 PS Bremsleistung bei 3400 Touren und<br />
Hinterradantrieb. Das Chassis wird mit zwei<br />
verschieden langen Radständen geliefert,<br />
was hauptsächlich mit Rücksicht auf die darauf<br />
aufzubauende Karosserie geschieht. In<br />
beiden Fällen weist jedoch der Wagen ein<br />
Getriebe mit drei geräuschlosen Gängen,<br />
die, dank einer Synchronisier-Vorrichtung,<br />
ohne jede Schwierigkeit zu schalten sind, sowie<br />
einen ausrückbaren Freilauf auf. Der<br />
Auburn-Wagen ist besonders bekannt für<br />
seine hohe Geschwindigkeit, die mindestens<br />
125 Std./km beträgt Die Karosserien sind<br />
dem Sportcharakter des Wagens angepasst<br />
und zeigen sehr fortschrittliche, rassige Linienführung.<br />
Immer noch eines der schönsten Fahrzeuge<br />
der ganzen Ausstellung ist der,Typ «Cord»<br />
mit Vorderradantrieb. Der Motor hat hier bei<br />
82 mm Bohrung und 114 mm Hub einen Zylinderinhalt<br />
von 4900 ccm und leistet "an der<br />
Bremse bei 3400 Touren 125 PS. Die Ventilanordnung<br />
ist wiederum seitlichstehend. Mit<br />
seinem Vorderradantrieb wird dem Wagen<br />
eine besonders gute Strassenhaltung nachgerühmt,<br />
schon deswegen, weil die Aufbauhöhe<br />
des Wagens, auf -ein Minimum, reduziert<br />
De Soto.<br />
Der neue De Soto hat einen Sechszylindermotor<br />
von 73 mm Bohrung, 111,1 mm<br />
Hub und rund 3 Liter Zylinderinhalt, also<br />
die gleichen Abmessungen wie der 19,8-HP-<br />
Ghrysler-Wagen. Das Getriebe hat drei<br />
Gänge. Die Karosserien zeigen, einige sehr<br />
geschmackvolle Neuerungen und werden<br />
zum Teil auch mit Lederpolsterung geliefert.<br />
Ein ganz neues Gesicht haben die<br />
Wagen durch die Verwendung eines Kühlers<br />
mit nur ganz schmalem seitlichen Profil<br />
erhalten. Der Kühler hat dabei aber die<br />
normale Tiefe. Der neuartige Eindruck<br />
kommt nur dadurch zustande, dass ein<br />
grösserer Teil des Kühlers durch die Motorhaube<br />
verdeckt wird.<br />
Der Motor weist maximal 58 Brems-PS<br />
auf und hat seitlich gesteuerte Ventile.<br />
Diese im Verhältnis zum Zylinderinhalt<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Oktober <strong>1931</strong><br />
von 2787 ccm ziemlich hohe spezifische<br />
Leistung kommt durch einen Hochkompressions-Zylinderkopf<br />
zustande, der gute Verbrennungsverhältnisse<br />
schafft. Die Schmierung<br />
geschieht durchgehend unter Druck.<br />
An die Zylinderwände- gelangt dabei Oel<br />
aus einer kalibrierten Düse in den Pleuelstangenlagern.<br />
Die vierfach gelagerte, Kurbelwelle<br />
ist dynamisch und statisch ausbalanciert<br />
und mit einem Torsions-«Impuls-Neutralisator»<br />
ausgerüstet. Die Kolben<br />
bestehen aus einer Stahllegierung und<br />
sind reichlich mit Versteifungsrippen verstärkt.<br />
Das Kurbelgehäuse besitzt eine gute<br />
Entlüftung. Der Einlass- und Auslasssfutzen<br />
sind derart miteinander kombiniert,<br />
dass ein «beisser Punkt» zur Vorwärmung<br />
der Frischgase entsteht. Um unangenehme<br />
Wärmestrahlungen nach dem Führerabteil<br />
zu vermeiden ist das Auspuffrohr vorn am<br />
Motor hinuntergeleitet. Dem Vergaser ist<br />
ein Luftreiniger vorgeschaltet. Weitere<br />
charakteristische Punkte sind der gemeinsame<br />
Antrieb der Dynamo und des Ventilators<br />
durch einen endlosen Riemen, der<br />
durch Pedaldruck eingerückte Anlasser,<br />
die mechanische Brennstoffpumpe und die<br />
Gummila'gerung des Motors.<br />
Reo.<br />
Wir finden hier die Modelle wieder, die<br />
schon am letztjährigen Salon hauptsächlich<br />
durch ihre fortschrittliche, formenschöne<br />
Karossierung grosses Aufsehen erregten.<br />
In Einzelheiten sind die Wagen<br />
seither noch verbessert worden. Alle Linien<br />
der Karosserien sind harmonisch<br />
aufeinander abgestimmt. Der Endzweck<br />
ihrer glatten Aussengestaltung besteht in<br />
einer Verminderung des Luftwiderstandes,<br />
was bei einem Wagen von der Schnelligkeit<br />
des Eeo grosse Bedeutung hat. Die<br />
Ingenieure von Reo haben nachgewiesen,<br />
dass einzig durch die Beseitigung vorspringender<br />
Sonnendächer, durch allgemeine<br />
Abrundung der Kanten und Beseitigung<br />
anderer Luftwirbel bildender<br />
Einzelheiten bei höheren Geschwindigkeiten<br />
bis 20 Prozent an Luftwiderstand vermieden<br />
werden können. Windkanal-Versuche<br />
mit Modellen und Messungen auf<br />
der Rennbahn haben gezeigt, dass die<br />
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N°8S<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Oktober <strong>1931</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. Oktober <strong>1931</strong><br />
Dodge.<br />
Auf einem gemeinsamen Stand mit dem<br />
neuen Plymouth-Wagen sind die ebenfalls<br />
von Chrysler fabrizierten neuen Dod ge-<br />
Modelle ausgestellt. Alle diese drei Modelle<br />
zählen schon zu der Klasse der stärkeren<br />
Wagen, was seit jeher ein Charakteristikum<br />
der Marke darstellt. Sie sind<br />
auch im allgemeinen technischen Aufbau<br />
auf anspruchsvollen Betrieb berechnet<br />
und zeigen eine Robustheit, die von vornherein<br />
lange Lebensdauer und grosse<br />
Strapazierfähigkeit erwarten lässt.<br />
Der Sechszylinderwagen hat einen Motor<br />
von 82,5 mm Bohrung, 107,95 mm Hub,<br />
3500 ccm Zylinderinhalt, 68 PS Bremsleistung<br />
und seitlich gesteuerte Ventile.<br />
Grosse Filter für Luft, Benzin und Oel<br />
sorgen für störungsfreien Betrieb. Die<br />
Zündverstellung geschieht automatisch,<br />
kann aber auch von Hand bedient werden.<br />
Die Betätigung der Vierrad-Innenbackenbremsen<br />
erfolgt hydraulisch, und hydraulisch<br />
ist auch die Wirkungsweise der<br />
Stossdämpfer. Um einen niedrigen Ge-<br />
.. samtaufbau zu ermöglichen, ist das Chassis<br />
doppelt gekröpft; die Maximalgeschwindigkeit<br />
beträgt 115 Std./km.<br />
Beim kleinen Achtzylinder betragen die<br />
Motorabmessungen 73 mm Bohrung, 107,9<br />
Millimeter Hub und 3700 ccm Zylinderinhalt.<br />
Bei 3200 Touren leistet dieser Motor<br />
80 PS an der Bremse. Zur Gemischbildung<br />
dient ein Stromberg-Fallstromyergaser.<br />
Der Aufbau des Chassis entspricht<br />
im übrigen generell dem des Sechszylinders.<br />
Als Maximalgeschwindigkeit erreicht<br />
der Wagen 120 Std./km.<br />
Der grosse Achtzylindermotor hat 76,2<br />
Millimeter Bohrung, 107,9 mm Hub, 4000<br />
ccm Zylinderinhalt und 84 PS bei 3200<br />
Touren. Dem Stromberg-Fallstromvergaser<br />
ist ein Ansauggeräuschdämpfer vorgeschaltet.<br />
Die maximale Fahrgeschwindigkeit<br />
beträgt 128 Std./km.<br />
Auburn-Cord.<br />
Getriebe mit drei geräuschlosen Gängen,<br />
die, dank einer Synchronisier-Vorrichtutig,<br />
ohne jede Schwierigkeit zu schalten sind, sowie<br />
einen ausrückbaren Freilauf auf. Der<br />
Auburn-Wagen ist besonders bekannt für<br />
seine hohe Geschwindigkeit, die mindestens<br />
125 Std./km beträgt Die Karosserien sind<br />
dem Sportcharakter des Wagens angepasst<br />
und zeigen sehr fortschrittliche, rassige Linienführung.<br />
Immer noch eines der schönsten Fahrzeuge<br />
der ganzen Ausstellung ist der,Typ « Cord »<br />
mit Vorderradantrieb, Der Motor hat hier bei<br />
82 mm Bohrung und 114 mm Hub einen Zylinderinhalt<br />
von 4900 ccm und leistet an der<br />
Bremse bei 3400 Touren 125 PS. Die Ventilanordnung<br />
ist wiederum seitlichstehend. Mit<br />
seinem Vorderradantrieb wird dem Wagen<br />
eine besonders gute Strassenhaltung nachgerühmt,<br />
schon deswegen, weil die Aufbauhöhe<br />
des Wagens-auf-ein Minimum, reduziert-<br />
Auburn-Cordwagen mit Vorderradantrieb und schnittiger Zweiplätzer-Serienkarosserie.<br />
werden konnte. Die ganze Anordnung des<br />
Antriebsmechanismus zwingt zudem der Karosserie<br />
eine Linie auf, die vom Sportsmann<br />
besonders geschätzt wird. Das zur Schau gebrachte<br />
serienmässige, zweiplätzige Cabriolet<br />
stellt mit seiner langen Motorhaube geradezu<br />
ein Sinnbild der Kraft und der Schnelligkeit<br />
dar. Es hat eine Maximalgeschwindigkeit<br />
von 135 Std./km.<br />
Wie viele andere amerikanische Finnen<br />
bringt die Firma Auburn ihre neuen Modelle<br />
auch erst auf den New Yorker Salon heraus.<br />
Auf dem Stande finden wir deshalb die Wagen,<br />
die uns schon vom Genfer Salon her bekannt<br />
sind. Es betrifft das den 4360 ccm<br />
Achtzylinder in Linie mit 76 mm Bohrung,<br />
120 mm Hub, seitlichgesteuerten Ventilen,<br />
98 PS Bremsleistung bei 3400 Touren und<br />
Hinterradantrieb. Das Chassis wird mit zwei<br />
verschieden langen Radständen geliefert,<br />
was hauptsächlich mit Rücksicht auf die darauf<br />
aufzubauende Karosserie geschieht. In<br />
beiden Fällen weist jedoch der Wagen ein<br />
De Soto.<br />
Der neue De Soto hat einen Sechszylindermotor<br />
von 73 mm Bohrung, 111,1 mm<br />
Hub und rund 3 Liter Zylinderinhalt, also<br />
die gleichen Abmessungen wie der 19,8-HP-<br />
Chrysler-Wagen. Das Getriebe hat drei<br />
Gänge. Die Karosserien zeigen, einige sehr<br />
geschmackvolle Neuerungen und werden<br />
Zum Teil auch mit Lederpolsterung geliefert.<br />
Ein ganz neues Gesicht haben die<br />
Wagen durch die Verwendung eines Kühlers<br />
mit nur ganz schmalem seitlichen Profil<br />
erhalten. Der Kühler hat dabei aber die<br />
normale Tiefe. Der neuartige Eindruck<br />
kommt nur dadurch zustande, dass ein<br />
grösserer Teil des Kühlers durch die Motorhaube<br />
verdeckt wird.<br />
Der Motor weist maximal 58 Brems-PS<br />
auf und hat seitlich gesteuerte Ventile.<br />
Diese im Verhältnis zum Zylinderinhalt<br />
von 2787 ccm ziemlich hohe spezifische<br />
Leistung kommt durch einen Hochkompressions-Zylinderkopf<br />
zustande, der gute Verbrennungsverb<br />
ältnisse schafft. Die Schmierung<br />
geschieht durchgehend unter Druck.<br />
An die Zylinderwände' gelangt dabei Oel<br />
aus einer kalibrierten Düse in den Pleuelstangenlagern.<br />
Die vierfach gelagerte Kurbelwelle<br />
ist dynamisch und statisch ausbalanciert<br />
und mit einem Torsions-«Impuls-Neutralisator»<br />
ausgerüstet. Die Kolben<br />
bestehen aus einer Stahllegierung und<br />
sind reichlich mit Versteifungsrippen verstärkt.<br />
Das Kurbelgehäuse besitzt eine gute<br />
Entlüftung. Der Einlass- und Auslassstutzen<br />
sind derart miteinander kombiniert,<br />
dass ein «bei.sser Punkt» zur Vorwärmung<br />
der Frischgase entsteht Um unangenehme<br />
Wärmestrahlungen nach dem Führerabteil<br />
zu vermeiden ist das Auspuffrohr vorn am<br />
Motor hinuntergeleitet. Dem Vergaser ist<br />
ein Luftreiniger vorgeschaltet. Weitere<br />
charakteristische Punkte sind der gemeinsame<br />
Antrieb der Dynamo und des Ventilators<br />
durch einen endlosen Riemen, der<br />
durch Pedaldruck eingerückte Anlasser,<br />
die mechanische Brennstoffpumpe und die<br />
Gummila-gerung des Motors.<br />
Reo.<br />
Wir finden hier die Modelle wieder, die<br />
schon am letztjährigen Salon hauptsächlich<br />
durch ihre fortschrittliche, formenschöne<br />
Karossierung grosses Aufsehen erregten.<br />
In Einzelheiten sind die Wagen<br />
seither noch verbessert worden. Alle Linien<br />
der Karosserien sind harmonisch<br />
aufeinander abgestimmt. Der Bndzweck<br />
ihrer glatten Aussengestaltung besteht in<br />
einer Verminderung des Luftwiderstandes,<br />
was bei einem Wagen von der Schnelligkeit<br />
des Reo grosse Bedeutung hat. Die<br />
Ingenieure von Reo haben nachgewiesen,<br />
dass einzig durch die Beseitigung vorspringender<br />
Sonnendächer, durch allgemeine<br />
Abrundung der Kanten und Beseitigung<br />
anderer Luftwirbel bildender<br />
Einzelheiten bei höheren Geschwindigkeiten<br />
bis 20 Prozent an Luftwiderstand vermieden<br />
werden können. Windkanal-Versuche<br />
mit Modellen und Messungen auf<br />
der Rennbahn haben gezeigt, dass die<br />
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Karosserien, wie wir sie auf dem Stand<br />
sehen, gegenüber denjenigen früherer Modelle<br />
tatsächlich zugleich eine höhere<br />
Fahrgeschwindigkeit und geringeren<br />
Brennstoffverbrauch ergeben. Die Kafbsserie-Bauart<br />
von Eeo hat während des<br />
letzten Jahres in Amerika denn auch<br />
stark Schule gemacht.<br />
»- Der Keo Royal-Achtzylindermotor zeigt<br />
ebenfalls fortschrittliche Bauart, lässt<br />
aber auch deutlich die grosse Erfahrung<br />
äer-Fabrik erkennen, deren Gründung auf<br />
das Jahr 1904 zurückreicht. Bei einem<br />
Zylinderinhalt von 5,9 Litern leistet er<br />
bei 3300 Touren 125 PS. Das Getriebe hat<br />
zwei geräuschlose Gänge, die durch<br />
Klauen-Kupplung sehr leicht zu schalten<br />
öiöd. Die Geräuschlosigkeit kommt bemerkenswerterweise<br />
durch Pfeil-Verzahnung<br />
der ständig im Eingriff bleibenden Zahnräder<br />
zustande.<br />
; Neben den Royal-Modellen ist auch; ein<br />
Modell der Serie « Flying Cloud » ausgestellt,<br />
die seit Jahren Weltruf geniesst.<br />
Hudson-Essex.<br />
Auch hier treffen wir wieder auf Modelle,<br />
die bei uns seit dem Genfer Salon schon zu<br />
Hunderten im Verkehr stehen. Dank ihrer<br />
Preiswürdigkeit erfreuen sich diese beiden<br />
Wagen bei unseren Automobilisten ganz besonderer<br />
Gunst und sind auch im Begriff,<br />
sich in Frankreich immer mehr einzuführen.<br />
Der Essex vor allem zeichnet sich noch<br />
durch ein ungewöhnlich gutes Leistungs-Gewichtsverhältnis<br />
aus, das ihm die Basse manches<br />
Sportwagens verleiht. Hinzu kommt ein<br />
reichlich bemessenes Kühlsystem, so dass<br />
der Wagen auch als Bergsteiger über dem<br />
Durchschnitt steht. Bohrung und Hub des<br />
diejenige mit .stromlinienförmia abgerundeten<br />
Kanten und schräggesteHter Windschutzscheibe<br />
beachtet. Wir haben es hier mit einer<br />
Vorstufe der gänzlich stromlinienförmig<br />
gestalteten Karosserie zu tun, die wegen ihres<br />
bedeutend geringeren Luftwiderstandes hauptsächlich<br />
in Amerika immer stärker propagiert<br />
wird.<br />
Austin.<br />
Als Neuheit für den Pariser Salon figuriert<br />
auf dem Stand von Austin der im Januar eingeführte<br />
und seinerzeit schon in Genf ausgestellte<br />
Sechszylinder-Typ «Twelve-Six», eine<br />
echt englische, seriöse, nur aus langjährig erprobten<br />
Elementen aufgebaute Konstruktion.<br />
Der Motor entwickelt bei 65,5 mm Bohrung<br />
und 111 mm Hub (Zylinderinhalt 2550 ccm)<br />
bei der verhältnismässig niedrigen Tourenzahl<br />
von 2400 eine Bremsleistung von 36 PS. Seine<br />
Steuerung geschieht durch seitlich stehende<br />
Ventile. Die Zündung arbeitet mit Batterie<br />
und Zündspule. Zur Brennstoff-Förderung<br />
dient eine Pumpe. Das Getriebe ergibt vier<br />
Vorwärtsgänge. Das Chassis-Gewicht beträgt<br />
1100 kg und die Maximalgeschwindigkeit 100<br />
Std.-km. Neben der bisherigen geschlossenen<br />
Karosserie, Modell «Harley», kommt nun<br />
noch eine sogenannte Luxuskarosserie zur<br />
Verwendung, die sich von der ersten hauptsächlich<br />
durch die Lederpolsterung und durch<br />
ein Schiebedach unterscheidet Die bisher<br />
schon sehr reichlichen Abmessungen sind die<br />
gleichen geblieben.<br />
Die Karosserie - Aufbauten des Chassis<br />
«Twelve Six» stellen sehr schöne Stahlblech-<br />
Pressstücke dar. Besonders zu beachten ist<br />
die innige Verbindung der Karosserie mit dem<br />
Chassis-Rahmen, wodurch der Rahmen versteift<br />
und die Karosserie zum Mittragen herangezogen<br />
wird und gleichzeitig die Geräusch-<br />
Essex-Sechszylindermotors betragen 73 mm,<br />
bzw. 114,3 mm, sein Zylinderinhalt 2870ccm bildung vermieden wird.<br />
und die Bremsleistung 60 PS. Die Kurbelwelle<br />
ist nach einem besonderen, geschützten radezu zum Prototyp eines Kleinwagens ge-<br />
Der berühmte Typ «Austin Seven», der ge-<br />
Verfahren ausbalanciert. Mit seinen neuen worden ist und in mehreren Ländern in Lizenz<br />
hydraulischen Stossdämpfern genügt der gebaut wird, zeigt ebenfalls noch wertvolle<br />
Wagen hohen Ansprüchen an Strassenhaltung;<br />
die Wirkungsweise der mechanischen Ausrüstung.<br />
Verbesserungen hinsichtlich der äusseren<br />
Innenbackenbremsen mit Servowirkung entspricht<br />
der hohen Maximalgeschwindigkeit Humber-Hillman.<br />
von 120 Std./km.<br />
Humber stellt die schon gut bekannten 16/50<br />
Der Hudson zeigt im allgemeinen einen HP-Modelle «Snipe» und «Pullman» aus, die,<br />
ähnlichen Aufbau, hat jedoch einen obengesteuerten<br />
Achtzylindermotor von 69*85 mm ben, noch verschiedene interessante Verbes-<br />
seitdem wir sie am Genfer Salon gesehen ha-<br />
Bohrung, 114,3 mm Hub, 3516 ccm Zylinderinhalt<br />
und 80 PS Bremsleistung.<br />
Abänderungen im mechanischen Aufbau zeiserungen<br />
der Karosserie, sowie auch einzelne<br />
Von den auf dem Stand vertretenen serienmäßigen<br />
Karosserietypen, wird vor allem mit zwei geräuschlosen Üebersetzungen,<br />
gen. Beide ,Wagen haben, Vißrgangg«fcri©Jje<br />
me-<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 83<br />
chanische Bremsen mit Servowirkung und hydraulische<br />
Stossdämpfer. Der Motor hat im<br />
einen Fall 65 mm Bohrung, 106 mm Hub, 2110<br />
ccm Zylinderinhalt und seitlich gesteuerte<br />
Ventile, im andern Fall 80 mm Bohrung, 116<br />
Millimeter Hub, 3498 ccm Zylinderinhalt, 12<br />
Brems-PS und übereinander angeordnete Ventile.<br />
Gemeinsam ist beiden Sechszylindermotoren<br />
wieder der Fallstromvergaser und die<br />
Brennstoffpumpe.<br />
Auf dem gleichen Stand werden die neuen<br />
Modelle von Hillmari präsentiert, und zwar der<br />
im April herausgekommene «Wizard» und der<br />
neue kleine Vierzylinder «Minx». Besonders<br />
dieser letztere übt als ausgesprochener Gebrauchswagen<br />
eine grosse Anziehungskraft<br />
auf das Publikum aus. Der seitlich gesteuerte<br />
Motor hat einen Inhalt von 1181 ccm. Der Kurbelgehäuse-Oberteil<br />
bildet mit dem Zylinder-<br />
Steuerungsdetails des neuen, kleinen Hillman-<br />
Minx-Motors. a z= Antriebswelle des Verteilers,<br />
b = Tunnel der Brennstoffpumpe, c = Antriebswelle<br />
der Oelpumpe, d = Verschalung der Nockenwelle.<br />
Der Raum der Stösselführunsren ist gegen<br />
das Kurbelgehäuse hin offen.<br />
block ein einziges Gussstück. Der ganze Motorblock<br />
ist in dem sehr kräftigen Chassis-<br />
Rahmen unter Zwischenlage von Gummiplatten<br />
in drei Punkten gelagert. Am Schmiersystem<br />
ist beachtenswert, dass an Stelle von<br />
Oelleitungen grösstenteils gebohrte" oder gegossene<br />
Kanäle angewandt werden, so dass<br />
Undichtigkeiten ausgeschlossen erscheinen.<br />
Weitere Charakteristiken dieses kleinen, aber<br />
sehr lebhaften Wagens sind das Dreiganggetriebe,<br />
halbelliptische Federung vorn und hinten,<br />
Bendix-Perrot-Bremsen mit Servowirkung<br />
und Kabelbetätigung für einen Kleinwagen<br />
und die aussergewöhnlich geräumigen<br />
Karosserien.<br />
Lancia<br />
Der neue Achtzylinder Lancia Motor. Typ Astui*<br />
bietet mit einem; neuen Vierzylinder- und mit<br />
einem Achtzylinder-Chassis zwei der interessantesten<br />
Objekte der Schau. Die beiden<br />
Chassis stellen Weiterentwicklungen der<br />
weltbekannten Typen Lambda und Dilambda<br />
dar und zeigen in manchen Fällen den gleichen<br />
originellen Aufbau. Sie sind aber bedeutend<br />
leichter und haben auch entsprechend<br />
kleinere Zylinderinhalte.<br />
Beim Modell « Artena », dessen vier Zylinder<br />
wie diejenigen des Lambda-Motors paarweise<br />
in ganz spitzem Winkel v-förmig zueinander<br />
angeordnet sind, beträgt der Zylinderinhalt<br />
1924 ccm. Die hängenden Ventile<br />
werden durch eine obenliegende Nockenwelle<br />
und Kipphebel betätigt. Die ungewöhnlich<br />
kurze und steife Kurbelwelle ist dreimal gelagert.<br />
Der ganze äusserst kompakte Motorblock<br />
ist unter Verwendung von Gummi- und<br />
Blattfedern im Rahmen auf neuartige vibrations-isolierende<br />
Weise eingebaut. Weitere<br />
Charakteristiken des Motors sind der Zenith-<br />
Fallstromvergaser mit Speisung durch elektrische<br />
Pumpe, die Temperaturregelung durch<br />
Thermostat und Jalousien und ein sich automatisch<br />
reinigender Oelfilter. Das Chassis<br />
zeigt, im Gegensatz zum Typ Lambda, den<br />
üblichen Rahmen, der jedoch besonders<br />
leicht und steif ausgebildet ist. Wesentliche<br />
Punkte sind hier ausserdem das Vierganggetriebe<br />
mit zwei geräuschlosen obersten<br />
Gängen, die zweimal gelagerte Kardanwelle,<br />
der Hinterachsantrieb durch Hypoid-Kegelräder,<br />
die Zentralchassis-Schmierung, die<br />
schon bekannte unabhängige Vorderradfederung<br />
und die elektrische Anlage, System<br />
Bosch.<br />
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N° 83 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Beim Achtzylinder, Typ «Astura», sind die<br />
Chassis-Charakteristiken im allgemeinen die<br />
gleichen ; der ebenfalls gedrängt gebaute<br />
Motor hat hier jedoch acht Zylinder, 2414 ccm<br />
Zylinderinhalt und fünffach gelagerte Kurbelwelle.<br />
Citroen.<br />
Die Konstruktion der durch ihre Zuverlässigkeit<br />
und Dauerhaftigkeit über ganz<br />
Europa verbreiteten Typen G 4 F und G 6 F<br />
hat noch einige kleinere Abänderungen erfahren.<br />
Die Zylinderbohrung wurde von<br />
72 auf 75 mm erhöht, so dass der Motor<br />
nun die gleiche Leistung schon bei einer<br />
wesentlich niedrigeren Tourenzahl abgibt.<br />
Entsprechend der Vergrösserung der Zylinderbohrung<br />
wurden auch die Ventildurchmesser<br />
vergrössert, und schliesslich<br />
haben auch die Kühlwasserdurchlässe im<br />
Innern des Motors eine Erweiterung erfahren.<br />
Bei den Ventilfedern wurden<br />
Schwingungsdämpfer angebracht. Zur Erzeugung<br />
des Oeldruckes im Schmiersystem<br />
dient eine von der Nockenwelle angetriebene<br />
Zahnradpumpe. Der Vergaser wurde mit<br />
einer neuen Startvorrichtung ausgerüstet,<br />
die auch bei ungünstigen äusseren Umständen<br />
ein leichtes Anspringen des Motors<br />
sicherstellt. Die Kraftabnahme von der<br />
Nabe der Kupplung geschieht nun durch<br />
ein elastisches Organ, die Kupplung selbst<br />
hat automatische Schmierung. Die Vorderfedern<br />
wurden verlängert. Als wichtigste<br />
Neuerung ist wohl der Ersatz der bisherigen<br />
Unterdruck-Servobremse durch ein<br />
vom Motor unabhängiges Bremssystem zu<br />
bezeichnen, bei dem die Bremse jedes Rades<br />
mit Servowirkung arbeitet.<br />
- Die neuen Modelle werden als G 4 G und<br />
G6G bezeichnet, wobei die Zahl die Zylinderzahl<br />
des Motors bedeutet.<br />
Als hocherfreuliche Nachricht werden<br />
übrigens die zahlreichen Citroen-Anhänger<br />
begrüssen, dass die bisher dem Typ C 6 F<br />
Grand Luxe reservierte Karosserie-Ausstattung<br />
nun auch beim gewöhnlichen Typ<br />
G 6 G geliefert wird.<br />
Technische Streiflichter. müht, den Lesern wenigstens einen allgemeinen<br />
Ueberblick über die in der Schweiz<br />
Als der Weise, der er war, soll Sokrates<br />
einmal — Irrtum vorbehalten — geantwortet<br />
haben, er wisse nur soviel, dass er ken und ihre Neuschöpfungen zu geben.<br />
am stärksten vertretenen Automobilmar-<br />
nichts wisse. Aehnliche Gefühle beschleichen<br />
einen, wenn man als Weiser in Saten<br />
wir die Vermittlung eines Quer-<br />
In den technischen Betrachtungen erstrebchen<br />
des modernen Automobilbaues vom schnittes durch die internationale Automobilkonstruktion.<br />
In den allgemeinen<br />
Pariser Salon heimzukehren glaubt, und<br />
dann diese Weisheit vor sich selber wieder<br />
Revue passieren lässt. Wieviel hat falls noch manche fette technische Rosi-<br />
Salonärtikeln dieser Nummer sind eben-<br />
man gesehen, aber wieviel mehr hat man nen zu finden. Aber trotzdem glauben wir,<br />
übersehen! Welche Unmenge neues Wissen<br />
hat man sich aneignen können, welche «technische Streiflichter» vorsetzen zu<br />
unsern Lesern noch mindestens einige<br />
Unendlichkeit von Erscheinungen ist einem<br />
aber trotzdem verborgen geblieben. Da geistert uns z. B. ein fabelhaftes<br />
können.<br />
Wirklich, man müsste Jahre im Salon verbringen,<br />
müsste ja eigentlich überhaupt im Kopf herum, eine Maschine von einer<br />
neues Zwölfzylinder-Hispano-Suiza-Chassis<br />
bei jedem der Aussteller in den alltäglichen<br />
Fabrikbetrieb hineinsehen können, sie kaum als neu erkennt. Die glatten,<br />
Gediegenheit und Vollendung, dass man<br />
um vollständig auf dem Laufenden zu selbstverständlichen Formen des Motors<br />
sein.<br />
verraten die Genialität, mit der Marc<br />
Und vor allem: Unsere « Automobil-Revue<br />
» müsste ein dutzendbändiges Lexikon zu ordnen und gestalten weiss. Wir sind<br />
Birkigt den komplizierten Mechanismus<br />
sein, wenn sie Anspruch auf die wirklich überzeugt, dass dieses 9,5-Liter-Chassis<br />
vollständige Berichterstattung alles dessen<br />
erheben möchte, was gegenwärtig auf wird wie heute, wie ja auch die berühm-<br />
noch in zehn Jahren so modern aussehen<br />
dem Gebiet des Automobilbaues und seiner<br />
verwandten Industriezweige an Tenbauformen<br />
kein Altern und keine Mode<br />
ten Hispano-Sechszylinder in ihren Aufdenzen,<br />
Bemühungen, Versuchen und Erfolgen<br />
miterlebt werden kann. Mit den dass beim neuen Zwölfzylinder Birkigt<br />
kennen. Interessant ist die Feststellung,<br />
-Standbesprechungen haben wir uns be-die direkte Ventilbetätigung mittels einer<br />
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Stossstangen- und Kipphebel-Steuerung<br />
mit einziger Nockenwelle zwischen den<br />
zwei Zylinderblöcken ersetzt hat, offenbar,<br />
um einen noch geräuschloseren Motorlauf<br />
zu erzielen.<br />
Ein technischer Leckerbissen, diesmal<br />
zwar ganz anderer Art, ist auch der in<br />
der gleichen Flucht ausgestellte, schon an<br />
anderer Stelle erwähnte Claveau-Wagen.<br />
Ein 1100-ccm-Motor, dabei aber 105 km<br />
Maximalgeschwindigkeit, 600 kg Gesamtgewicht,<br />
aber dennoch Raum für fünf<br />
oder sechs, wenn es sein muss sogar acht<br />
Personen. Alles das ermöglicht Claveau<br />
durch eine kastenartige, vorn abgerundete<br />
und hinten stromlinienförmig auslaufende<br />
«Tank»-Karosserie, ähnlich wie sie seinerzeit<br />
Chenard & Walcker am Genfer Salon<br />
ausstellten. Zu alledem kostet das Fahrzeug<br />
umgerechnet keine 3000 Schweizerfranken,<br />
trotz Vorderradantrieb, Doppellenkung<br />
und anscheinend grosser Festigkeit,<br />
Eigenschaften also, die doch sonst<br />
nicht zu Minimalpreisen zu haben sind-<br />
Was kann man von einem Volksfahrzeug<br />
mehr verlangen?<br />
Da ist denn doch die Konstruktion von<br />
Harris Leon Laisne schon unendlich weiter<br />
von der Wirklichkeit entfernt. Laisne<br />
zeigt wie seit Jahren sein Chassis mit<br />
Rädern, die durch kurze Arme einzeln am<br />
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armdicken Stahlrohren.<br />
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auch gut. Ebenso sicher teuer upd<br />
unnötig kompliziert.<br />
Weil wir bei einzeln abgefederten Bädern<br />
sind, kommt uns in den Sinn, dass<br />
eine weitere ganz grosse europäische Automobilfabrik<br />
auf den Winter mit einem<br />
Schwingachsen-Serienwagen herauskommen<br />
soll. Wir würden ein heiligstes Versprechen<br />
brechen, verrieten wir welche»<br />
Gerade die strenge Geheimhaltung zeigt<br />
aber, dass es sich um etwas sehr Bedeutendes<br />
handeln wird.<br />
Eine andere Zwischenbemerkung: Wir<br />
sind durchaus nicht überzeugt, dass alle<br />
von den zahlreichen neuen Kühlerschutzgittern<br />
das Aussehen der betreffenden<br />
Wagen verbessern. Im Gegenteil: Uns persönlich<br />
wenigstens hat es in manchen Fällen<br />
geschienen, als hätte man einen auflackierten<br />
Ofenrost oder einen besseren<br />
Gartenzaun vor den Kühler gehängt. Die<br />
unseres Erachtens « hässlichen » Kühlerschutzgitter<br />
sind vielfach sicher autelt<br />
schlecht, indem sie den Fahrtwind aufhalten<br />
und damit die kostbare Kühlwirkung<br />
beeinträchtigen. Anderseits geben<br />
(Fortsetzung Seite 13.)<br />
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Frankreich<br />
Unser grosser westlicher Nachbar htt den Automobilist«<br />
stet» in seinen Bann rezogmi. Die verfeinerte Kultur des französischen<br />
Volkes sein« Höflichkeit und seine Lebenskunst, wie<br />
die Geschieht«; dieses interessanten Landes üben immer wieder<br />
einen srrossen Zauber auf den Fremden aus. Grosse Städte mit<br />
historischer Tradition und schöne Gegenden bereichern die Ein»<br />
drücke, die man von diesem Lande erhält.<br />
Dem Automobilisten, der nach Frankreich reist, ist nnn in<br />
der Automobilkarte von Frankreich samt Führer eine Hilfe erstanden,<br />
die er nicht missen werden kann. Die Karte ist im<br />
Massstabe von t 1.500000 gehalten; zum bessern Verständnis<br />
und zur Ergänzung ist noch 6in Führer beigelegt« der in sorffältigei<br />
Weise über alles Interessante und irgendwie Wissenswerte<br />
orientiert Der Automobilist kann sieb mühelos Auskunft<br />
erteilen lassen über die Formalitäten für Einreise und Durchreise<br />
über Strassenverhältnisse and Charakter des Landes überhaupt,<br />
kurz, der Führer wird stets als treuer und nieversagender<br />
Berater dem Automobilisten helfen, sich in dem fremden<br />
Lande zurechtzufinden. Auch eine knappe Schilderung der<br />
Städte und der Bewohner ist in dem Führer aufgenommen. Die<br />
Karte enthält in der bekannten sorgfältigen Ausführung all«<br />
irgendwie wichtigeren Strsssenzüge Frankreichs, ihr ist eine<br />
Anzahl von Stadtplänen beigefügt Die ganze Aufmachung und<br />
die sorgfälttee Bearbeitung des Stoffes lassen diese Karte mit<br />
Führer zu einem kleinen Meisterwerk der Autotouristik werden.<br />
Der Frankreichreisende wird mit ihr sich stet» mühelos zurechtfinden.<br />
Diese Karte erübrigt das Mitnehmen einer andern Karte oder<br />
eines andern Führers, denn sie reicht bis weit in die Schweiz<br />
hinein.<br />
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ö — i&öi<br />
Auto-Sektion Waldstätte.<br />
Herbstausfahrt ins Melchtal. Das schlechte<br />
Wetter, für Luzern, wohl dor Grundton in<br />
der' Harmonie der Kalamitäten dieses Sommers,<br />
hat auch im Clubloben der Sektion Waldstätte ein<br />
nachhaltiges Echo gefunden. Nicht nur. dass verschiedene<br />
geplante kleinere Abendausfahrten ins<br />
Wasser gefallen sind, auch die geplanto Fahrt über<br />
den Klausen mit dem Sympathie-Besuch, den die<br />
Sektion Waldstätfc ihren wackern Bundesgenossen<br />
in Genf schuldete, musste leider vorläufig unterbleiben.<br />
Um so schöner verlief unsere letzte Ausfahrt<br />
ins Melchtal, eine herrliche «Automobilfahrt im<br />
Farbenrausch des Herbstes». Niemand wird bestreiten,<br />
dass ein gemächliches Dahingleiten auf<br />
tadelloser Strasse entlang dem unvergleichlichen<br />
Gestade des immer schönen Viörwaldstättersees<br />
über Winkel, Hergiswil, Acherogg. Alpnach, m einem<br />
warmen, sonnigen Herbsttag ein auserlesener<br />
Genuss bedeutet; aber nicht weniger Reiz bot das<br />
schmale Strässchen durch dio malerische Schlucht<br />
von Kerns bis Melchtal, dessen buntes Laubdach<br />
und lebhaft gefärbte Gebüsche beinahe kulissenhaft<br />
wirkten und ausserordentlich viel Abwechslung<br />
boten.<br />
Den denkbar krassesten Gegensatz zu diesem<br />
•weichen, farbenprächtigen Stimmungsbild der Natur<br />
bot der Talgrund von Melchtal. durchwühlt und<br />
durchlöchert wie ein Goldgräiberfeld, dessen gewaltige<br />
und klotzige Verbauungen in armiertem<br />
Beton wohl das Herz eines Baumeisters rascher<br />
schlagen liess, unter dessen Anblick aber der<br />
Freund von Natur und Heimat einen bittern<br />
Schmerz empfand, dass unter dem Druck .der Verhältnisse<br />
die Naturkräfte gefasst und in Geld umgewandelt<br />
werden müssen.<br />
Dass der Vorstand mit der Ausführung dieser<br />
Fahrt gut beraten war, zeigte die über Erwarten<br />
grosse Beteiligung, indem zirka 200 Personen in<br />
über HO Wagen sich an dieser Veranstajtung beteiligten.<br />
Die ganze Gesellschaft liess es sich denn<br />
auch nicht nehmen, den Werkplatz, den Eingang<br />
zum Stollen und die im Bau begriffenen Arbeiten<br />
für das Staubecken einer eingehenden Prüfung zu<br />
unterziehen. Wer heraimeselndes Wasser und ein<br />
paar kotige Schuho nicht scheute, bewaffnete sich<br />
mit einer Bergmannslampo und drang je nach<br />
Lust und Laune mehr oder weniger weit in das Innere<br />
des Berges ein. (Der Stollen misst auf der Melchtalerseite<br />
nahezu 3 km.) So war das Tal schon<br />
ziemlich tief im Schatten, als unsere Gruppe wieder<br />
das Licht dos Tages erblickte; man benützte<br />
daher die Gelegenheit, dieses freudig« Ereignis<br />
mit einem kräftigen «Zobig> bei unserm Mitglied<br />
H. Michel-Ettlin im Kurhaus zu feiern. H. Helmlin,<br />
Präsident der Sektion Waldstätte, begrüsste<br />
die Anwesenden und machte auf den demnächst<br />
beginnenden Motorenkurs aufmerksam. Besondern<br />
Dank schulden wir H. Ringwald, Direktor der zontralschweizerischen<br />
Kraftwerke, für seine Freundlichkeit,<br />
uns den Besuch des interessanten Bauwerkes<br />
gestattet zu haben, das wohl für alle et-<br />
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T. C. S.<br />
Gegen Abend verzog man sich wieder aus dem<br />
Hochtale und machte noch einen kleinen. Halt bei<br />
Frau Sigrist in Hergiswil, wo in fröhlicher Kilbistimmung<br />
das beinahe unterbliebene obligate Tänzchen<br />
noch zu seinem Rechte kam. Hier, wo wir<br />
die erste Ausfahrt des Jahres zum denkwürdigen<br />
«Hergiswiler T. C. S.-Maskenball» (remacht hatten,<br />
endete auch die letzte Ausfahrt des Jahres.<br />
Auf. Wiedersehen nächstes Jahr!<br />
Motorenkurt. Der Vorstand der Sektion Waldstätte<br />
hat im Hinblick auf die in. den Jahren 1927,<br />
1928, 1929 und 1930 gemachten sehr guten Erfahrungen<br />
beschlossen, auch dieses Herbst den theoretisch-praktischen<br />
Motorenkurs durchzuführen, falls<br />
hierfür genügend Interesse vorhanden ist. Der Motorenkurs<br />
soll im gleichen Rahmen wie früher abgehalten<br />
werden, derart, dass in Garagen und<br />
Werkstätten an Hand von Chassis, Bestandteilen<br />
und Modelten die wichtigsten Teile des Automobils<br />
und ihre Funktionen demonstriert sowie eventuelle<br />
Störungen besprochen werden. Als besonders wertvolle<br />
Ergänzung wird uns dieses Jahr ein seiner<br />
Zeit am Automobilsalon in Genf ausgestelltes Modell<br />
eines Automobils zu sehen sein, dessen Motor und<br />
andere wichtige Teile aufgeschnitten sind und auf<br />
elektrischem Wege in Bewegung gebracht werden.<br />
Als Kursleiter konnten wiederum die bestbewährten<br />
letztjährigen gewonnen werden, nämlich:<br />
für den mechanischen Teil: Hr. Ernst Epper;<br />
für den elektrischen Teil: Hr. Hans Güdel;<br />
für die Pflege der Batterie: Hr. Th. Frey.<br />
Ort und Zeit: Die Kurse beginnen jeweils abends<br />
punkt 20.15 Uhr, tind zwar für den mechanischen<br />
Teil: Garage Epper, Kleinmattstrasse (beim Tramdepot);<br />
für den elektrischen Teil: Firma Ferrier,<br />
Güdel & Gie., Moosstrasse 2; für die Pflege der Batterie:<br />
Th. Frey, Autobeleuchtunsr, Winkelriedstr. 32.<br />
Kosten des Kurses: Mitglieder der Sektion Waldstätte<br />
bezahlen Fr. 10.—, alle übrigen Teilnehmer<br />
Fr. 20.—. Der Betrag kann auf das Postscheckkonto<br />
der Sektion Waldstätte VII/1674 oder am<br />
ersten Kursabend bezahlt werden.<br />
Kursabende: Bei genügend Beteiligung findet ein<br />
Parallelkurs statt (Gruppe 2).<br />
Montag, 19. Oktober. Hr. Epper, Gruppe 1:<br />
Das Automobil im allgemeinen.<br />
Dienstag, 20. Oktober, Hr. Epper, Gruppe 2:<br />
Das Automobil im allgemeinen.<br />
Mittwoch, 21. Oktober, Hr. Epper, Gruppe i:<br />
Der Automobilmotor.<br />
Donnerstag, 22. Oktober, Hr. Epper, Gruppe 2:<br />
Der Automobilmotor.<br />
Montag, 26. Oktober, Hr. Epper, Gruppe 1:<br />
Getriebe und Kardan.<br />
Dienstag, 27. Oktober, Hr. Epper, Gruppe 2:<br />
Getriebe und Kardan.<br />
Mittwoch, 28. Oktober, Hr. Epper, Gruppe 1:<br />
Steuerung und Bremsen.<br />
Mittwoch, 28. Oktober, Hr. Frey, Gruppe 2:<br />
Leidensweg des Akkumulators.<br />
Donnerstag, 29. Oktober, Hr. Frey, Gruppe 1:<br />
Leidensweg des Akkumulators.<br />
Donnerstag, 29. Oktober, Hr. Epper, Gruppe 2:<br />
Steuerung und Bremsen.<br />
Montag, 2. November, Hr. Güdel, Gruppe 1:<br />
Magnet- und Batteriezündung.<br />
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Dienstag, 3. November, Hr. Güdel, Gruppe 2:<br />
Magnet- und Batteriezündung.<br />
Mittwoch, 4. November, Hr. Güdel, Gruppe 1:<br />
Dynamo, Schalter und Anlasser.<br />
Donnerstag, 5. November, Hr. Güdel, Gruppe 2:<br />
Dynamo, Schalter und Anlasser.<br />
Montag, 9. November, Hr. Epper, Gruppe 1:<br />
Unterhalt des Wagens, Pneus.<br />
Dienstag, 10. November, Hr. Epper, Gruppe 2:<br />
Unterhalt des Wagens, Pneus.<br />
Mittwoch, 11. November, Hr. Epper, Gruppe 1:<br />
Störungen und Reparaturen.<br />
Donnerstag, 12. November, Hr. Epper, Gruppe 2:<br />
Störungen und Reparaturen.<br />
Wir bitten, im Interesse einer geordneten Durchführung<br />
des Kurses dringend um rechtzeitige, wenn<br />
möglich schriftliche Anmeldung, mit gleichzeitiger<br />
Angabe, ob für Gruppe 1 oder 2, bis spätestens<br />
10. Oktober 1Ö31 an das Sekretariat der Sektion<br />
(Tel. 44.44), woselbst noch näher© Auskünfte gegeben<br />
werden.<br />
Alle Angemeldeten werden durch ein weiteres<br />
Zirkular über die definitive Gestaltung des Kurses<br />
resp. der Kurse in Kenntnis gesetzt werden. Bei<br />
ungenügender Beteiligung resp. Anmeldung findet<br />
der Kurs nicht statt.<br />
Für den Vorstand der Sektion Waldstätte<br />
der Aktuar: Dr. R. Z.<br />
Nach längerem Unterbruche trat der Arbeitsausschuss<br />
zur Behandlung der wichtigsten Traktanden<br />
am 1. Oktober in Flawil zusammen. Nach<br />
der üblichen Verlesung des Protokolls der letzten<br />
Sitzung und Genehmigung desselben wurde festgestellt,<br />
dass sich der Mitgliederbestand seit der letzten<br />
Sitzung von 1155 auf 1248 Mitglieder erhöht<br />
hat Der während den Monaten Mai, Juni und Juli<br />
dieses Jahres durchgeführte Mitglieder-Anwerbungswettbewerb<br />
brachte unserer Sektion einen Zuwachs<br />
von 126 Mitgliedern. Die ersten Preise fielen auf:<br />
Hrn. Otto Fierz, St. Gallen (43 Neumitglieder) —<br />
Hrn. Eugen Pribil, Rorschach (30 Neumitglieder)<br />
— Hrn. Hch. Burk, St. Gallen (14 Neumitglieder).<br />
Ferner wurden gemäss Wettbewerbsbestimmungen<br />
prämiiert: Hr. J. Bachmann, T. G. S.-Agent,<br />
St. Gallen — Hr. S. Braunschweig, Oberuzwil —<br />
Hr. Emil Gross, St. Gallen — Hr. Gustav Knecht,<br />
Wil — Hr. Präsident Emil Lutz, Flawil — Hr. E.<br />
Peterli, Wil — Hr. 0. Horsch, Oberegg — Hr. Martin<br />
Huber, St. Gallen — Hr. Anton Müller, Buchs,<br />
Räfis — Hr. H. Sprenger, Uzwil — Hr. Hch. Binder,<br />
Ulmonstrasse 6, St. Gallen — Hr. L. Chytil,<br />
Rorschach — Hr. Karl Etter, Herisau — Hr. Albert<br />
Fey, Metzgermeister, St. Gallen — Hr. B. Kölbener,<br />
Appenzell — Hr. Locher, jun., Altstätten —<br />
Hr. F Lüdi, Mogeisberg — Hr. H. Prey, Herisau.<br />
Auch an dieser Stelle herzlichen Dank allen unsern<br />
Mitgliedern, welche durch Zuführung von<br />
neuen Kandidaten am Aufstieg unserer Sektion<br />
mithelfen.<br />
Da ein grosser Teil unserer Mitglieder Abonnent<br />
des < Auto-Touring, Zürich» ist, beschliesst man,<br />
nebst dem obligatorischen Publikationsorgan, der<br />
« Automobil-Revue, Bern », den « Auto-Touring > als<br />
Nachrichtenblatt einzuführen und in letzterm ebenfalls<br />
unsere Sektionsnachrichten erscheinen zu lassen<br />
Ȧls Vertreter in das Aktionskomitee für den Bau<br />
einer Walenseestrasse wird der Sektionspräsident<br />
Hr.E. Lutz, Flawil, bestimmt.<br />
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Die Gründung einer Gruppe St. Galler Oberland-<br />
Werdenberg ,wird ins Auge gefasst; es sollen diesbezügliche<br />
Verhandlungen mit massgebenden Persönlichkeiten<br />
eingeleitet werden.<br />
Vom Bericht des Vorsitzenden über die Verhandlungen<br />
anlässlich der Präsidentenkonferenz<br />
deutschschweizerischer Sektionen nimmt man Kenntnis.<br />
Die -vom Kassier vorgelegte Abrechnung über<br />
die Tessinerfahrt mit Fr. 766. 45 Ausgaben wird genehmigt.<br />
Sportpräsident Burk gibt einen kurzen Ueberblick<br />
über das finanzielle Ergebnis der Ballonverfolgung.<br />
Eine definitive Abrechnung konnte noch<br />
nicht erfolgen; immerhin steht fest, dass die Veranstaltung,<br />
welche in propagandistischer und sportlicher<br />
Hinsicht ein grosser Erfolg war, ohne Defizit<br />
abschliosst. Der Vorsitzende würdigt und verdankt<br />
speziell die umfangreiche organisatorische Arbeit<br />
des Sportpräsidenten Herrn Burk.<br />
Als Ziel für die diesjährige Sauserfahrt wird<br />
Thal (Hotel « Ochsen » und als Datum Sonntag, der<br />
25. Oktober bestimmt. Für musikalische und humoristische<br />
Unterhaltung soll gesorgt werden. Fz.<br />
le<br />
Abschaffung der Sucherlampe im Kanton Bern.<br />
Zu diesem Thema, das wir sowohl von behördlicher<br />
wie auch von unserer Seite beleuchtet haben, sendet<br />
uns ein bernischer Automobilist eine humoristisch<br />
gefärbte Mcinungsäusserung.:<br />
«Die bernische kantonale Polizeidirektion hat<br />
verordnet, dass allen Hunden die Zähne ausgezogen<br />
werden müssen. Begründet wird diese Massnahme<br />
damit, dass öfters Hunde von ihren Zähnen nicht<br />
nur den behördlich genehmigten Gebrauch des<br />
Kauens der Nahrung machen, sondern auch etwa<br />
andere Hunde oder gar Menschen beissen.<br />
Was würde wohl der Spiessbürger sagen, wenn<br />
eine solche Verordnung eines schönen Tages im<br />
Anzeiger erschiene?<br />
Und doch ist eine dieser gleichwertigen Verordnung<br />
erlassen worden, ohne dass die Proteste<br />
der dadurch Betroffenen irgend etwas genützt<br />
hätten. Wir meinen die Abschaffung der Sucherlampe<br />
im grossen Kanton Bern. Weil etwa damit<br />
Missbrauch getrieben werden könnte, müssen alle<br />
Sucherlampen verschwinden. Ob bei dor vielfach<br />
unübersichtlichen Anordnung der Wegweiser, meist<br />
auf hohen Pfosten, der des Weges Kommende imstande<br />
ist, die darauf verzeichneten Namen nachts<br />
zu sehen, ist gleichgültig; er kann ja an der Stange<br />
hochklettern und ein Zündholz anzünden, um die<br />
Richtung zu finden. Ebenso ist es ganz gleichgültig,<br />
ob der Automobilist nachts Hausnummern oder<br />
Strassennamen, beide meist im Schatten von Vordächern<br />
und Bäumen angebracht, findet: die bernischo<br />
Polizeidirektion hat den Ukas in ihrer<br />
« Ukäserei » verfertigt und nun muse er. aller Vernunft<br />
zum Trotz, in Kraft erklärt werden.<br />
Die Sache ist um so komischer, als alle auswärtigen<br />
Automobile natürlich nicht veranlasst werden<br />
können bei ihren Fahrten auf bernischen<br />
Strassen ihre Sucherlampen abzumontieren. Also<br />
werden nur die Berner betroffen.» Dr. F.<br />
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andern Grund ihren Namen geheim halten wollen.<br />
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wenn wir, sei es brieflich, telephonisch oder<br />
mündlich, von andern P'ivatpersonenum Angabe<br />
der Adresse ersucht werden, so wird dieselbe<br />
in keinem Falle bekanntgegeben.<br />
Wollen Sie in der „Automobil-Revue" ein Inserat<br />
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E:u*«»l»«s<br />
Tourin^<br />
(Europa-Touring-Auskunftsdienst, Bern).<br />
Alpenpässe.<br />
Schon haben wir beinahe die Hälfte des<br />
Oktobers hinter uns, und noch sind sämtliche<br />
Alpenpässe für den Verkehr geöffnet. Die<br />
schönen Herbsttage wollen nun wieder gut<br />
machen, was der nicht sehr erfreuliche Sommer<br />
alles auf dem Gewissen hat. Bis heute<br />
melden die sämtlichen Stationnen an den<br />
Alpenpässen, dass dieselben sogar ohne Ketten<br />
überall befahrbar seien. Ratsam wird es<br />
a freilich sein, in dieser späten Jahreszeit<br />
vorsichtshalber die Ketten wenigstens im<br />
Wagen mitzuführen, denn ein Wetterumschlag,<br />
der jederzeit eintreten kann, bringt auf den<br />
Höhen unwiderruflich Schnee, und wenn es<br />
auch vielleicht nicht viel ist, so ist man auf<br />
alle Fälle ruhiger, wenn man Ketten bei<br />
sich hat.<br />
Hoffen wir, dass die schönen Herbsttage<br />
noch lange anhalten und sich noch mancher<br />
entschliesst zu einer Fahrt über unsere Alpenpässe,<br />
die gerade jetzt zum Schönsten gehört,<br />
was man überhaupt erleben kann. Lr.<br />
Dänemark. Brückenbau. Im Zuge der Bahnlinie<br />
Kolding—Frederica in Südjütland nach<br />
Middelfart auf der dänischen Insel Fünen ist<br />
eine Hochbrücke über den Kleinen Belt in Bau<br />
begriffen. Ursprünglich war sie nur als Eisenbahnbrücke<br />
gedacht, hat aber jetzt auf Beschluss<br />
des dänischen Reichstages eine bemerkenswerte<br />
Erweiterung erfahren. Der<br />
neue Konstruktionsplan sieht nun auch einen<br />
Auto-, Wagen- und Fussgängerverkehr vor.<br />
Diese Hochbrücke wird 825 m lang und ragt,<br />
von vier Pfeilern getragen, 33 m über den<br />
Wasserspiegel hinaus. Die Vollendung des<br />
imposanten Werkes ist auf Frühjahr 1934 vorgesehen.<br />
Dann kann man in respektabler Höhe<br />
per Auto über die Meerenge fahren<br />
Frankreich. Verkehrsumstellung. Die epochemachende<br />
Erfindung, das Schienenauto, findet<br />
in Frankreich sympathische Aufnahme. Die<br />
Gummiwerke Michelin haben eine besondere<br />
Konstruktionsart herausgebracht, die in hohem<br />
Masse dem Reiseverkehr zum Vorteil gereichen<br />
soll. Durch die Verwaltungen der Chemin<br />
de fer de l'Est, Le Midi et l'Etat sind grössere<br />
Bestellungen solcher Schienen-Omnibusse<br />
an die Michelin-Werke getätigt worden. Man<br />
nennt 30 Einheiten dieser Neukonstruktion<br />
und man wird auf obgenannten Linien in absehbarer<br />
Zeit abwechslungsweise Schienenund<br />
Strassen-Autofahren können. ET<br />
Autostrasse Valtournanche-—BreuH. Ende<br />
September haben die Arbeiten an der neuen<br />
Strasse begonnen, die von Valtournanche aus<br />
über Gouffre des Busserailles vorbei an der<br />
Kapelle Notre-Dame de la Garde nach Breuil<br />
führt. Die Länge der Strasse beträgt 8,4 km<br />
und sie überwindet eine Höhendifferenz von<br />
500 m. ET<br />
Frankreich. In einer französischen Hotelfach-Zeitschrift<br />
sind vor kurzem zwei interessante<br />
Artikel bekannter Persönlichkeiten erschienen,<br />
die die Schaffung eines Fernverkehrsstrassen-Netzes<br />
als wichtige Aufgabe<br />
des französischen Strassenbaues forderten,<br />
da die « Routes Nationales », trotz ihres guten<br />
Zustandes, für den zukünftigen Autoverkehr<br />
zu schmal seien.<br />
ET<br />
Ungültigkeit des alten internationalen Fahrausweises<br />
ab 25. Oktober. Das Modell 1909<br />
des internationalen Fahrausweises für Automobilisten<br />
und Motorradfahrer wird am 25.<br />
Oktober ausser Kraft gesetzt. Ab 15. Juni<br />
wurden indessen die neuen Ausweise — der<br />
eine gilt als Dokument für den Wagen und<br />
der andere als persönliches Dokument — die<br />
den alten Ausweis zu ersetzen haben, bereits<br />
ausgegeben. Eine Mehrzahl unter den Automobilisten<br />
und Motorradfahrern werden im<br />
Besitze der neuen Papiere sein. Alle andern<br />
Fahrer, die in der nächsten Zeit ins Ausland<br />
zu fahren gedenken, können die beiden neuen<br />
Ausweise entweder bei der kantonalen Automobilkontrolle<br />
oder bei einem Sekretariat<br />
des A.C.S. oder T.C.S. beziehen. lt.<br />
Touren-Antworten:<br />
T. A. 759. Flexensfrasse. Seit 1. Mai <strong>1931</strong> sind<br />
die meisten Mauten in Oesterreich aufgehoben worden,<br />
so dass auch die Flexenstrasse heute, ohne<br />
Gebühren zu bezahlen, befahren werden kann.<br />
Als neueste Karte von OberbaTern. dem Tirol<br />
und Salzkammergut sei Ihnen die im Verlag der<br />
Automobil-Revue erschienene «Ob&rbaTernkarte»,<br />
Massstab 1:250 000, Preis Fr. 3.20, empfohlen.<br />
M. K in 0.<br />
Touren-Fragen:<br />
T. F. 760. Alpensirassen. Auf welchen Zeitpunkt<br />
ist mit der Schliessung der bedeutenderen Alpeustrassen<br />
der Schweiz zu rechnen?<br />
Ist die Route des Alpes d Hivers den ganzea<br />
Winter befahrbar? Th. J. in R.<br />
T. F. 761. Lugano. Welchen Weg empfehlen Säe<br />
mir von Bern aus nach Lugano? Ist die Route über<br />
den Gotthard oder den Simplon voxzuziehei? Bei<br />
einer evtl. Schliessung der Alpenstrassen gestaltet<br />
sich der Verlad durch den Gotthard oder durch dea<br />
Simplon billiger und einfacher? R. A. in G.<br />
Gesperrte Strassen.<br />
Kanton Strecke Bemerkungen<br />
Aargau AiteLandstr. Wobien Ab lö. Angust für ilrta<br />
Bremgarten (Woh- 8 Wochen gesperrt. Umlen<br />
Oberdort t>le<br />
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S'bwei »erhall« Matten z-Pratt ein<br />
Bern<br />
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iSchwetaerhans) bis November <strong>1931</strong> gesperrt.<br />
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Sehwyz Axenstrasse Gesperrt bis 10. Okt.<br />
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Zürich Uster: Bankstrasse Gesperrt bis 15. Oktober<br />
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Zürich Maschwanden: Dort- Gesperrt.<br />
strasse von der Säge<br />
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Kllonberg: Alte Land- Gesperrt;<br />
«ri«s» Rornhalde<br />
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2 Stoppuhren. (9.7.)_<br />
Appenzell I.-Eh. Gemeinde Oberegg Versteckte Kontrolle ohne<br />
Stoppuhr (5. 8. 1<br />
B«rn Steffisburg Kontrolle mit Stoppuhr<br />
auf der Hokbrücke beim<br />
Bahnhof (3 Mann) [4.10J<br />
Frelbnrg Meyrle* (Herlach) b. Kontrolle (25.7.1<br />
Murten<br />
Eanton GUrns<br />
Graubünden<br />
Im ganzen<br />
Sila<br />
Ortekontrolle an Sonnte.<br />
Kontrolle innerorts mit<br />
Stoppuhr (22. 7.)<br />
Schwy» Lauen Kontrolle Innerorts<br />
mit Stoppuhr (6.7.)<br />
Schwy» rbaen Versteckte Kontrolle<br />
Innerorts (1.7., 25. 7.)<br />
Thnrgan<br />
8olothura Balsthatu.TImgebang Kontrolle, üebertrlebena<br />
Anzeigen. (10. 8.)<br />
Tbnrgan Amriswil Geheime Kontrolle Innerorts<br />
mit Stoppuhr.<br />
Sittersdorf (Richtung Kontrolle mit 3 Stopp-<br />
Zihlschlacht) uhren (25. 7.)<br />
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Zürich Brütlsellenn. Balters- Häufige Kontrollen (20.8.)<br />
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Strecke Breslau - Oberschlesien. Auf kurze Distanz<br />
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Italien. Küstenstrasse von Carrodano (bei Spezia)<br />
bis Massa im umbau. Befahren möglich.<br />
Strasse Verona-Nogara im Umbau, jedoch befahrbar.<br />
Strecke Ponte sul Ticino-Chivasso der Routo<br />
Mailand-Turin im Umbau. Befahren möglich.<br />
Strecken Alessandria-Tortona und Alessandria-<br />
Novi-Liirure im Umbau. Befahren möglich.<br />
Ungarn: Strasse Budapest • Szolnok - Debrecen.<br />
Umbauten zwischen Cegled und Abony (Umleitung<br />
fibeT TörteO<br />
Strecke Budapest-Gyöngyös-Miskolc im Umbau,<br />
ebenso Strecke Budapest-Dunaföldvar-Szekszard-<br />
Monacs(-Belgrn d).<br />
Belgien. Linkes Ufer des Kanals von Terneuzen<br />
auf unbestimmte Zeit gesperrt. Strecke Audenarde-<br />
Alost gesperrt.<br />
Spanien — Sizilien?<br />
2 Polizisten mit Stoppuhr<br />
(Kontr. 25. Sept.)<br />
Die Daten bedeuten den Zeitpunkt, von dem die Meldung der<br />
Kontrolle stammt.<br />
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kostenlos zur Verfügung steht. Benützen Sie<br />
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Breitenrainstrasse 97, Telephon Bollwerk 39.84.<br />
Verantwortliche Redaktion -<br />
Dr. Arnold Büchl.<br />
Walter Mathys. — Hugo Labhart.<br />
Telephon der Redaktion: Bollwerk 39.84 (Hallwag).<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: Bollwerk 32.05.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. Arnold BüchL<br />
— Sprechstunden nach Vereinbarung mit der Geschäftsstelle<br />
Zürich (Löwenstr. 51, Telephon 39.743).
83 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Technische Streiflichter.<br />
(Schluss von Seite 11)<br />
wir gerne zn, dass die meisten « schönen »<br />
Gitter auch gut oder wenigstens unschädlich<br />
sind.<br />
Den zweitstärksten Wagen (der stärkste<br />
ist der 300-PS-Bugatti-Royal) stellt diesmal<br />
Düsenberg mit seinem 265-PS-Serientyp<br />
aus. Es wird ehrfurchtsvoll geflüstert,<br />
dass fast jedes Stück an diesem Wagen<br />
von Düsenberg selbst hergestellt; werde.<br />
•was bei amerikanischen Fabrikanten etwas<br />
heissen will. Der Motor dieses Wa<br />
gens ist übrigens nicht etwa bloss ein ungeschlachtes<br />
Monstrum, sondern sogar ein<br />
sehr feines Gebilde mit zwei obenliegenden<br />
Nockenwellen, über 4000 minutlichen<br />
Touren und einer Literleistung von rund<br />
30 PS. Das Vergnügen, sinen Düseribwg<br />
zu besitzen, kostet 375 000 französische<br />
Franken.<br />
Ein Pendant zum Düsenberg, wenn auch<br />
schon ein etwas gesitteteres und kultivierteres,<br />
finden wir gleich beim Eingang im<br />
Isotta-Fraschini-Stand. Trgehdwio erinnert<br />
der weisse Sportzweisitzer mit Schweinslederpolsterung<br />
an eine märchenhafte<br />
Pflanze. Vielleicht seiner extravangatiten<br />
Form wegen (ein typisch italienischer<br />
Entwurf), vielleicht auch durch seine vollendet<br />
schöne Ausarbeitung. Technischreal<br />
konstatiert man am neuen Isotta die<br />
Anwendung eines Getriebes, dessen Gänge<br />
vom Lenkrad aus vorgewählt werden können.<br />
Im Bedarfsfall genügt kurzes Niedertreten<br />
des Kupplungspedals, um den vorgewählten<br />
Gang in Wirkung zu bringen.<br />
Das gleiche Getriebe mit Gangvorwähhmg<br />
findet sich auch bei einem der englischen<br />
Armstrong-Siddely-Wagen, dem<br />
Typ, mit dem unser Kollege Bradley die<br />
Alpenfahrt bestritt. Ein Getriebe, das die<br />
Alpenfahrt anstandslos durchhält, wie wir<br />
es seinerzeit selbst mit Bewunderung konstatieren<br />
konnten» hat seine Feuerprobe<br />
bestanden.<br />
Auf dem Gebiet der Getriebe ist ein<br />
Ende der Entwicklung überhaupt noch<br />
nicht abzusehen. Am Salon führte uns ein<br />
gütiger Zufall mit einem Konstrukteur<br />
eines kleinen, sinnreichen Automaten zusammen,<br />
welcher Automat absolut selbständig<br />
und in jeder Situation den geeignetsten<br />
Getriebegang wählt. Eine längere<br />
Probefahrt durch das dichtesta Pariser.<br />
Strassengewühl ergab, dass der mit dem<br />
Automaten ausgerüstete Citroen tatsächlich<br />
nur mit dem Gaspedal und der Bremse<br />
bedient zu werden brauchte, ganz<br />
gleichgültig, ob man rasch anfahren,<br />
rasch oder längere Zeit anhalten, langsam<br />
fahren oder Steigungen erklimmen wollte.<br />
Fleisehel, der Erfinder und Konstrukteur<br />
dieses denkenden Schaltautomaten, hat<br />
diesen vorläufig mit einem Cotalgotriebe<br />
verbunden, wie es beim Voisinwagen eingebaut<br />
ist. Beabsichtigt ist jedoch eine<br />
heue Kombination mit dem Getriebe unseres<br />
Landsmannes Henriod, das wir vor<br />
nicht zu langer Zeit ausführlich beschrieben<br />
haben.<br />
Wer die Serienkarosserien sehen will,<br />
die nach unserem Empfinden diesmal den<br />
Inbegriff der Gediegenheit und Eleganz<br />
verkörpern, der begebe sich auf den Stand<br />
von Panhard. Die neuen, geschlossenen<br />
Aufbauten von Panhard dürften am Salon<br />
<strong>1931</strong> mindestens den ersten Preis unter<br />
den französischen Erzeugnissen verdienen.<br />
A.C.<br />
m.<br />
SEKTION BERN. Kreuz und quer durch Bolivien.<br />
Am letzten Montag hielt vor einer zahlreichen<br />
Zuhörerschaft im Hotel « Schweizerhof»<br />
Herr Philipp Vacano einen eindrucksvollen<br />
Lichtbildervortrag über Erlebtes und Geschautes im<br />
fernen, unbekanntem südamerikanischen Lande Bolivien.<br />
Den anwesenden Mitgliedern der Sektion<br />
Bern und ihren Angehörigen wurde ein farbenprächtiges,,<br />
naturgetreues Bild dieses erst in junger<br />
kultureller Entwicklung sich mühenden Staatswesens<br />
vordemonstriert. Vor einein Jahrhundert<br />
erst hat sich dieses Staatsgebilde der spanischen<br />
Willkürherrschaft entledigt und ist.dazu übergegangen,<br />
sich ein eigen Haus zu gründen. Bis es<br />
darin nach unsern' europäischen Begriffen wohnlich<br />
aussehen wird, werden aber noch Jahrzehnte<br />
verstreichen und müssen gewaltige Opfer gebracht<br />
werden.<br />
Herr Hauptmann Vacano weilte in Bolivien in<br />
der Person eines Instruktors der dortigen Fliegertruppe.<br />
Er hat während dreier Jahre seines Auslandaufenthaltes<br />
ein reiches Material gesammelt,<br />
das ihm, heute erlaubt, als, wohlausgerüstqter Kenner<br />
von den tausenderlei Erscheinungen in Natur<br />
und Volk dieses Landes zu erzählen. Sein Film<br />
zeugt von einer überaus feingefühlten Auswahl der<br />
Objekte und es gibt wohl nichts, das nicht in irgend<br />
einer Typengestalt im Bilde festgehalten wäre, ausser<br />
jenen Dingen, über denen- selbst für den kühnen<br />
Flieger noch, nach seinen Forschungsflügen der<br />
Schleier des Geheimnisses sich breitot. Es muss<br />
wohl beachtet werden, dass in diesem Lande mit<br />
einem Flächeninhalt vrtn 1.500.000 km 5 nur rund<br />
3 Millionen Menchen leT>en, dass die bolivianische<br />
Hochebene, begrenzt im Westen durch die Anden,<br />
im Osten durch dio Kordilleren, mit ihren 100.000<br />
km 2 FJ,äche zwischen 3600 und 4300 m, über Meer<br />
liegt, flass die Gipfel der Kordilleren bis zu 7Q00 nv<br />
ansteigen und dass sehliesslieh in grossen Teilen<br />
Vom Pariser Salon.<br />
Der neue Bianchi-AchtzyMnder mit geschlossener Karosserie. Typ Amalfi.<br />
Bolivions, wie im Chaco und im bolivischen Oriente<br />
sich unermessliche Urwälder ausbreiten. Bolivien<br />
ist eine wahre Vegetationsmusterkarte. Man trifft<br />
alle klimatischen Verhältnisse an und das sich begebende<br />
Leben in Tier- und Pflanzenreich ist entsprechend<br />
vielgestaltig.<br />
Der bolivianische Staatsbürger ist bald Indianer,<br />
bald Mischling, bald Weisser. Die Indianerstämme<br />
haben sich zum Teil noch in ihrer Urnatürlichkeit<br />
erhalten, sind unnahbare, kriegerische Horden, zum<br />
Teil haben sie gelernt, sich mit den Nachkommen<br />
der eingewanderten Spanier abzufinden und mit<br />
ihnen Staat und Gesellschaft zu fördern. Wenn sie<br />
aber auch die friedfertigen Subjekte des bolivianischen<br />
Staates geworden sind, wenn ihre Repräsentanten<br />
der Hochebene und der Kordilleren die besten<br />
Soldaten der bolivianischen Armee geworden<br />
sind, so bewahren sie doch unverholen eine reiche<br />
Yülle von Tradition. Was Herr Vacano über sie<br />
zu berichten und im Filme darzustellen wusste, war<br />
hoch interessant und originell.<br />
Im Vortrag kam vor allem auch das Kapitel<br />
Wirtschaft und Verkehr sehr ansprechond zur Geltung.<br />
Gold und Silber, die Lockvögel der vor<br />
einigen Jahrhunderten nach Südamerika eingewanderten<br />
Spanier spielen heute sozusagen keine<br />
Rolle mehr. Der Reichtum des Landes liegt in den<br />
Zinnbergwerken, über die fast ausschliesslich der<br />
Weisse disponiert. Er besetzt auch die höheren<br />
Beamtenstellen. Der bolivianische Mischling ist vielfach<br />
Gewerbetreibender und Handwerker, indes der<br />
Indianer sich von den Früchten des Bodens und<br />
seiner primitiven Viehzucht ernährt. — Der Verkehr<br />
gestaltet sich ausserordentlich mühsam. Eine<br />
einzige Eisenbahnlinie durchzieht das Land und<br />
verbindet die bolivianische Hochebene mit dem argentinischen<br />
Verkehrsnetz. Lasttiere, wie Lamas,<br />
Esel, Maultiere und Pferde, sind das ursprüngliche<br />
Transportmittel und noch heute die zuverlässigsten,<br />
oft einzig brauchbaren Fortbowegungsmittel<br />
in-den schwergangbaren Gebieten des Landes.<br />
Flugzeug und Automobil sind neuesten Datums<br />
und fristen noch ein bescheidenes Dasein. Für<br />
das Automobil fehlen die Strassen und Automobilismus<br />
ist in Bolivien Sport, Akrobatik im eigentlichen<br />
Sinne des Wortes.<br />
Es würde viel zu weit führen, den erschöpfenden<br />
Ausführungen des Vortragenden nur einigermassen<br />
gerecht zu werden. Applaus und ein herzliches<br />
Dankeswort des Präsidenten der Sektion<br />
Bern, Herrn Oberst Marbach, haben genugsam<br />
bewiesen, dass bei allen über Gehörtes und<br />
Geschautes am ersten Vortragsabend dieser Saison<br />
eitel Freude herrschte. a.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL, Einladung<br />
zur Herbst- und Sauserfahrt auf Sonntag«<br />
11. Oktober <strong>1931</strong>, ins Werdenberg. Besichtigung<br />
des Städtchens Werdenberg unter ortskundiger<br />
Führung. Treffpunkt %% Uhr beim Eingang zum<br />
Städtchen (beim Gasthaus «Rössli» Werdenberg).<br />
Gang durch das Städtchen und Aufstieg in den,<br />
Schlosshof. Ab nachmittags 3J4 Uhr: Gemütlich©<br />
Vereinigung mit Xanzunterhaltung in Buchs, Hotel<br />
«Rhätia».<br />
Der Automobilist hat Gelegenheit recht vieles<br />
zu sehen, meist aber nur in vorübergehender Hast.<br />
Das winzige Städtchen Werdenberg, mit seiner interessanten<br />
geschichtlichen Entwicklung seit den<br />
Grafen von Wordenberg, und seiner Eigenart voll<br />
architektonischer Reize, soll diesmal den Besuch<br />
der Automobilisten erhalten. Am See. dort wo das<br />
Tor zum Städtchen sich noch bruchstückartig zeigt,<br />
sammeln sich die Freunde städtebaulicher Schönheiten,<br />
um unter kundiger Führung dem altertümlichen<br />
Städtchen einen kurzen Besuch abzustatten.<br />
Dem Miniatursee entlang,, erreicht man das Hotel<br />
«Rhätia» in Buchs in 10 Minuten zu Fuss. Bort<br />
wird dann eine flotte Musikkapelle zum Tanze aufspielen<br />
und wir hoffen, Sie werden einen rocht<br />
vergnügten Nachmittag mit uns verleben.<br />
Unsere verehr!. Mitglieder und Angehörigen laden<br />
wir zu diesem Herbstanlass freundlich ein.<br />
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Teile des Motors schmiert, die von der Untenschmierung nur<br />
sehr unvollkommen erfasst werden, ilso insbesondere die Kolbenbahn.<br />
ist die Zusatznahrüng für den Motor; welche in kleinen Mengen dem.<br />
Brennstoff beigefügt, bedeutende ßrenhstoifersparnisse zeitigt, ein Verrussen<br />
der'^öndkerzen und Ventile verhindert und ein Klopfen des<br />
Motors unmöglich macht.<br />
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Wir haben das QUICK-OIL, der Vorschrift entsprechend, dem Brennstoff<br />
zugesetzt und den Wagen ca. drei Wochen fast täglich gefahren. Der<br />
Motor lief bei Verwendung von QUIcK-OIL ruhig und leicht und die<br />
Verbrennung fles Oasgemisches erfolgte einwandfrei. Durch dauernde<br />
Schmierung der in der Feuerzone liegenden Teile dürfte eine gewisse<br />
Leistungssteigerung und dementsprechende Brennstoffersparnis in geringerem<br />
Masse zu erwarten sein. Die Untersuchung des Motors<br />
nach Beendigung der obigen Fahrzeit zeigt, dass ein Verrussen der<br />
Zündkerzen und Ventile nicht stattgefunden hatte. Im übrigen konnte<br />
eine klopfdämpfende Wirkung beobachtet werden.<br />
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Fünfundzwanzig Jahre Pariser Automobil-<br />
Salon! Seine Geschichte ist gleichzeitig eine<br />
Geschichte des Automobils, von dessen ersten<br />
Anfängen an, da es mit Staunen von der damaligen<br />
Zeit aufgenommen wurde, bis zu dem<br />
vollendeten technischen Objekt unserer Tage.<br />
Bei der Gelegenheit des 25. Jubiläums des<br />
Pariser Salons, der in diesen Tagen wieder in<br />
Paris einen Mittelpunkt der Aufmerksamkeit<br />
bildet, gebührt es sich wohl, einen zusammenfassenden<br />
Rückblick über seine Entwicklung<br />
zu werfen.<br />
Der «Fahrrad-Salon» — so lautete damals<br />
der Name — fand im Jahre 1894 zum ersten<br />
Male im Industriepalast,, einmal im Januar<br />
und einmal im Dezember, statt. Im folgenden<br />
Jahre wurde die Ausstellung i\n gleichen Qebäude<br />
abgehalten; die Schau im Dezember<br />
wurde indessen nicht mehr durchgeführt.<br />
Unter den Ständen der 500 Aussteller bemerkte<br />
man damals die ersten Automobile.<br />
Im Jahre 1896 fand im Industriepalast eine<br />
eigentliche Automobil-Ausstellung statt. Dieses<br />
Experiment konnte um so eher gewagt<br />
werden, als das neue Vehikel grossen Anklang<br />
fand. 1897 wurde die Ausstellung in<br />
zwei Partien getrennt, der erste Teil wurde<br />
im Sportpalast, der zweite Teil im Wagram-<br />
Saal untergebracht. Im Jahre 1898 nahm der<br />
Automobil-Club von Frankreich, der zu jenem<br />
Zeitpunkt seit drei Jahren existierte, die Organisation<br />
des Salons in die Hand. Unglücklicherweise<br />
richtete am Tage der Eröffnung<br />
ein schweres Gewitter an der Ausstellung im<br />
Jardin des Tuileries grossen Schaden an. So<br />
blieb der. erwartete Erfolg in diesem Jahre<br />
aus und erst die Ausstellung von 1899 erzielte<br />
ein besseres Ergebnis.<br />
Das Jahr 1901 bedeutet für die Geschichte<br />
des Pariser Salons einen wichtigen Markstein.<br />
Zum ersten Male fand die Ausstellung<br />
im Grand Palais, unmittelbar nach der Welt-<br />
Ausstellung in Paris, statt, für die das erwähnte<br />
Gebäude speziell erbaut wurde. In<br />
diesem Jahre besuchte der Präsident der<br />
französischen Republik erstmals die Schau.<br />
Fünfhundert Wagen waren ausgestellt, 45 000<br />
Besucher wurden gezählt. In den Jahren 1901<br />
bis 1907 stieg die Bedeutung des Salons ständig<br />
mit der wachsenden Verbreitung des<br />
Automobils. Im Jahre 1908 g4ng die Organisation<br />
in die Hände der «Chambre Syndicale<br />
des Industries de l'Automobile et du Cycle»<br />
über. 1909 und 1911 fanden keine Salons statt.<br />
Die letzte Automobil-Ausstellung in Paris vor<br />
dem Krieg wurde im Jahre 1913 durchgeführt.<br />
Dann folgten die Kriegsjahre, die natürlich<br />
auch die Veranstaltung des Salons lange Zeit<br />
verunmöglichten. Erst 1919 fand wieder ein<br />
Salon statt. Sein Erfolg übertraf alle Erwartungen.<br />
1921 übernahm die «Föderation<br />
Nationale de l'Automobile» die Durchführung<br />
der Schau, gleichzeitig organisierte sie eine<br />
Ausstellung für Industriefahrzeuge auf der<br />
Esplanade des Invalides. Auch in den Jahren<br />
1922, 1923 und 1924 wurde die Ausstellung<br />
für Tourenwagen und für Schwergewichte getrennt.<br />
Einzig im Jahre 1922 verblieb die letztere<br />
Ausstellung auf der Esplanade des Invalides.<br />
In den folgenden Jahren bildete sie<br />
immer die Fortsetzung der Tourenwagen-<br />
Ausstellung im Grand Palais. Die gewaltige<br />
Ausdehnung der «Exposition des Arts decoratifs»<br />
im Jahre 1925, die im Grand Palais<br />
untergebracht war, zwang zur Absage des<br />
Salons in diesem Jahre. Die durch die Presse<br />
lancierten «Vierzehn Tage des Automobils»<br />
konnten bei allem Erfolg und allem guten<br />
Willen keinen Ersatz für den Salon bieten.<br />
Die Ausstellung von 1926 wurde deshalb mit<br />
um so grösserem Interesse aufgenommen.<br />
Das Jahr 1927 brachte einen gewaltigen<br />
finanziellen und technischen Erfolg. Dieser<br />
Salon wurde zum Salon der «Sechszylinder».<br />
Er bedeutete den eigentlichen Auftakt für<br />
diesen Motortyp, der seitdem den Markt beherrscht.<br />
Auch diese Ausstellung war in zwei<br />
Gruppen geteilt. Hundertzwanzig Marken<br />
Revue<br />
waren ausgestellt und 60000 Besucher bewunderten<br />
die damaligen Errungenschaften<br />
auf dem Gebiete der Automobilkonstruktion.<br />
1928 wurden alle Aussteller-Rekorde geschlagen.<br />
Die Zahl der Besucher näherte sich<br />
einer Million. Zum ersten Male wurde der<br />
Generalansicht des Pariser Automobilsalons<br />
Vue generale du Salon de l'Automobile.<br />
Salon in drei Gruppen durchgeführt: Ausstellung<br />
für Tourenwagen, für Motorräder<br />
und Fahrräder und für Schwergewichte. Das<br />
Hauptcharakteristikum bildete die zunehmende<br />
Zahl von Vielzylinder-Wagen und das<br />
Dominieren der Wagen mit geräuschlosem<br />
Motor und weichem Gang. Sehr grossen Erfolg<br />
hatte auch die Ausstellung im Jahre 1929<br />
aufzuweisen. Jeden Tag wälzte sich ein<br />
wahrer Strom von Besuchern nach dem<br />
Grand Palais. Bei den Tourenwagen zählte<br />
N« 88<br />
Ulme feuille<br />
Berne, 9 oct obre <strong>1931</strong><br />
i<br />
man 102 Aussteller. Bei den Motorrädern und<br />
Fahrrädern 372 und bei den Schwergewichten<br />
272 Aussteller. Das Merkmal des Jahres 1929<br />
war das vermehrte Streben nach Geräuschlosigkeit,<br />
Komfort und Elastizität des Motors,<br />
die auch heute noch die ersten Erfordernisse<br />
<strong>1931</strong>.<br />
für alle — auch billigere — Wagen sind. Man<br />
bemerkte auch weiterhin eine Tendenz zur<br />
Bevorzugung von Maschinen mittlerer Stärke<br />
mit sechs oder acht Zylindern und Vierganggetriebe.<br />
Zahlreiche Detail-Verbesserungen<br />
konnten festgestellt werden; sie machten sich<br />
hauptsächlich bei den mittleren und kleinen<br />
Modellen geltend. Auch stellte man weitere<br />
Fortschritte in dem Bestreben nach vermehrter<br />
Sicherheit und Beseitigung von eventuellen<br />
Lärmquellen fest. Letzteres vor allem durch<br />
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18<br />
AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE <strong>1931</strong> _ Mo 83<br />
Allgemein Technisches zum Pariser Salon<br />
Auch in Frankreich gehört die gegenwärtige<br />
Aera in erster Linie dem Kleinwagen. Der<br />
diesjährige Pariser Salon, der die örtlichen<br />
ebenso wie die auswärtigen Verhältnisse<br />
widerspiegelt, zeigt dies durchaus augenfällig.<br />
Der Prozentsatz der Kleinwagen ist<br />
heuer grösser als je. Diese Tatsache ist um<br />
so interessanter, als es vor einiger Zeit den<br />
Anschein hatte, als ob die französischen Fabrikanten<br />
ihre kleineren Typen zugunsten der<br />
grösseren zurückstellen wollten. Doch nun<br />
macht sich wieder der kleine Wagen von etwa<br />
1500 ccm stärker bemerkbar.<br />
Die Gründe hierfür liegen eigentlich klar<br />
Eine neue Käuferschicht ist auf den Plan<br />
getreten, ebenso wie dies in England zu konstatieren<br />
war, als die Kleinwagenbewegung<br />
dort ihren Weg ins breitere Publikum nahm.<br />
Diese Käuferschichten fragen nicht nach<br />
hohen Geschwindigkeiten, sondern nur nach<br />
einem gewissen Grad von Bequemlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit, und vor allem nach Oekonomie<br />
ihres Wagens, das heisst, in erster<br />
Linie nach geringem Brennstoffverbrauch,<br />
denn die sich andernfalls ergebenden Lasten<br />
für den Automobilbesitzer sind "sehr wesentlich.<br />
Sowohl Brennstoffpreis wie Versteuerung<br />
spielen dabei eine Rolle.<br />
Kein Museumsstück, sondern ein Bugatti-Mode.l 1932 mit elektrischem Antrieb. Das Wägelchen hat<br />
einen Aktionsbereich von 100 km und erreicht maximal eine Stundengeschwindigkeit von 30 km.<br />
Une piece de musee ? non ! uns Bugatti modele 1932 ä traction electrique. Cette petite voiture a<br />
un rayon rt'action de 100 km. et atteint une vitesse maximum de 30 km. ä l'heure.<br />
die vermehrte Verwendung von Gummi,<br />
hauptsächlich auch für die Lagerung des<br />
Motors.<br />
Wie sein Vorgänger wurde der Salon des<br />
Jahres 1930 unterteilt. Der Salon der Tourenwagen<br />
fand vom 2.—12. Oktober statt und<br />
schloss wie gewohnt mit einem beträchtlichen<br />
Erfolg ab. Die Stände der Aussteller rivalisierten<br />
in ihrer Ausstattung. Von den 103<br />
vertretenen Wagenmarken entfielen 60 auf<br />
Frankreich, 20 auf Amerika, 7 auf Deutschland,<br />
je 5 auf England und Italien, 3 auf Belgien<br />
und je eine Wagenmarke auf die Tschechoslowakei<br />
und Oesterreich. Jeder Stand<br />
bemühte sich, alles bis dahin Gezeigte in den<br />
Schatten zu stellen. Vom technischen Standpunkte<br />
aus brachte er zwar keine umwälzenden<br />
Neuerungen. Die weiteren Vervollkommnungen<br />
der Modelle betrafen im allgemeinen<br />
Detail-Konstruktionen. Die Tendenz ging<br />
wiederum nach der Erzielung von erhöhtem<br />
Komfort und Annehmlichkeit und nach Verbesserung<br />
der Zubehörteile.<br />
Das Aufkommen des geräuschlosen Motors<br />
im Laufe der letzten Jahre Hess zahlreiche<br />
Lärmquellen entdecken, die bis dahin durch<br />
das Surren des Motors verdeckt gewesen<br />
waren. So kamen die Getriebe mit einem<br />
dritten geräuschlosen Gang und Getriebe mit<br />
zwei direkten geräuschlosen Gängen immer<br />
mehr auf. Man brachte ebenfalls die geräuschlosen<br />
Vierganggetriebe. Verschiedene Konstrukteure<br />
lancierten indessen auch den Freilauf,<br />
der von seinen Anhängern als das Mittel<br />
par excellence zur Steigerung von Komfort<br />
und Wirtschaftlichkeit gepriesen wird. bo.<br />
Der 16-Zylinder-Bucciali-Wagen, wie schon letztes Jahr eine der Sensationen des Salons.<br />
La Bucciali 16 cylindres, comme l'annee derniere une des sensations du Salon.<br />
zutage: auch die französische Automobüindustrie<br />
hat gleich jenen anderen Länder<br />
unter der allgemeinen Weltdepression zu leiden.<br />
Freilich ist es mit dem einheimischen<br />
Markt nicht gar so schlecht bestellt, im<br />
Gegenteil sogar besser als in vielen anderen<br />
Ländern.<br />
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Eine der Tendenzen des diesjährigen Salons<br />
drückt sich unbedingt in der Verbesserung<br />
der Karosserien aus. Der Standard der französischen<br />
Wagenausrüstung war relativ bis<br />
vor kurzem noch ein wenig dürftig zu nennen,<br />
wenngleich auch der äussere Eindruck der<br />
Wagen — dem französischen Geschmack entlnstalle<br />
sur votre moteur augmentent<br />
son rendement. Leur prix est vite recupere<br />
par une economie sensible en<br />
benzine et huile.<br />
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Fahrstrecken von mehr als<br />
30,000 km<br />
nachgewiesen<br />
wobei die gefahrenen Reifen noch als „fahrtüchtig"<br />
bezeichnet sind. „Pallas-Cord" ist dem allerersten<br />
ausländischen Qualitäts-Erzeugnis ebenbürtig.<br />
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sprechend — in den meisten Fällen ausgezeichnet<br />
war. Die Karosseriemodelle nähern<br />
sich jetzt mehr dem englischen Baumuster:<br />
breite, bequemere Sitze, luxuriösere Innenausstattung<br />
gehören nun zum selbstverständlichen<br />
Standard der Wagenaufbauten.<br />
AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE<br />
Punkten Muster und Vorbild, freilich mehr in Linienführung, sondern auch in der Ausstattung<br />
und besonders in der Farbe zum Aus-ler in den Details, die sich allerdings beim<br />
Dagegen sind die Amerikaner wahre Künst-<br />
den Details als im ganzen. Auf den Salons,<br />
die vor zwei und drei Jahren in Paris stattfanden,<br />
war man fast gewöhnt, dass die Fahr-<br />
den offenen Wagen wählt man naturgemäss machen.<br />
druck. Man «trägt» meist nur eine Farbe. Für Fahren auch sehr angenehm bemerkbar<br />
gestelle aus Amerika, die Aufbauten aus helle Anstriche, aber keine krassen Farbenunterschiede!<br />
Für den geschlossenen Reprä-<br />
hervortretende Geräusche und manche andere<br />
Sie bringen zur Dämpfung auch weniger<br />
Frankreich stammten — soweit sie zu den<br />
sentationswagen gibt es eigentlich nur das Dinge, für die wir in Europa gerade auch<br />
elegante Schwarz mit Verchromung. nicht zu dumm wären, für die uns aber der<br />
Das staunende Nachahmen der amerikanischen<br />
Musterbeispiele ist so ziemlich vorüber. Gewisse am traditionellen Standardbau<br />
nervus rerum fehlt.<br />
Man wird vielleicht einwenden wollen, dass festhaltende Firmen sind den Neuerungen der<br />
z. B. der Vorderradantrieb in Amerika zuerst letzten Jahre gegenüber immer noch etwas<br />
serienmässig eingebaut wurde und wir ja doch zurückhaltend. Sie wissen, dass ihre schönen,<br />
bemüht sind, auf diesem Gebiet weiterzuarbei- geräumigen Wagen auch ohne Schwingachsen<br />
Einer der neuen PackaTd-Achtrylinder.<br />
un des nouveaux modcles Packard' 8 cylindres.<br />
Man muss zugeben, dass alle diese Kleinwaeentypen<br />
ausgesprochene Gebrauchswagen<br />
sind, aber auch die Nachfrage nach den leichten,<br />
schnellen Sportwagen hat keineswegs gelitten.<br />
Doch für die vorhin erwähnten Käufer<br />
sind vor allem die Gebrauchswagen und weniger<br />
die Sport- und Halbsportwagen von Interesse.<br />
Die Anhänger der schnellen kleinen<br />
Sportwagen bleiben so ziemlich dieselben wie<br />
bisher, die der Gebrauchsfahrzeuge sind aber<br />
stark in der Ueberzahl.<br />
Vollführt man einen allgemeinen, überblickenden<br />
Rundgang durch den diesjährigen<br />
Salon, so fällt dem einigermassen kundigen<br />
Beschauer vor allem eines auf: Amerika hat<br />
von seiner früher unbedingt tonangebenden,<br />
merklich führenden Stellung manches eingebüsst.<br />
Dies soll durchaus nicht etwa einen<br />
Rückschritt der Amerikaner andeuten; eher<br />
im Gegenteil. Sie sind nach wie vor in vielen<br />
Marksteinen der Ausstellung zählten. Das hat<br />
sich nun ziemlich grundlegend geändert. Man<br />
kann ruhig sagen, dass die europäischen Konstrukteure<br />
die Situation nicht nur an sich gerissen<br />
haben, sondern die Linie der Entwicklung<br />
mit starker Hand beherrschen und beeinflussen.<br />
Die eigenartigen Verhältnisse auf dem Kontinent<br />
schufen den Rahmen zum europäischen<br />
Kleinwagenbau. Daneben finden sich formvollendete,<br />
äusserst anziehende Karosserien<br />
französischen Geschmacks; nicht zu vergessen<br />
die neuen, noch einigermassen problematischen<br />
Versuche mit der Tendenz zur Sachlichkeit.<br />
Ein paar Worte über die Farben: die<br />
« Ostereier-Aufbauten », die alle Farben des<br />
Regenbogens in sich vereinigten, sind — gottlob<br />
— in der Minderzahl. Die schon vorhin<br />
erwähnte Sachlichkeit kommt nicht nur In der<br />
Schnittoodel] des neuen, kleinen 1 Liter 4 Zylinder Brennabor-Motors.<br />
Coupe du moteur de la petite Brennaboiv Htre, 4 cylindres.<br />
ten. Gewiss! Aber entstanden ist er in Europa.<br />
Auch die bekannten und berühmten<br />
Rohrrahmenkonstruktionen (Austro-Daimler,<br />
Tatra usw.) sind in Europa geboren worden.<br />
Aus dem Rennwagen entwickelte sich der<br />
Kompressor.<br />
und Vorderradantrieb gut auf der Strasse liegen<br />
und angenehm zu fahren sind. Sie arbeiten<br />
mit den erprobten Mitteln des' vorzüglichen<br />
Materials, der tadellosen, ausgereiften<br />
Konstruktion und wissen, dass sie ihre Kundschaft<br />
damit sicher haben.<br />
DEM AUTOMOBILISTEN<br />
DEMKENNER<br />
die Eleganz der Karosserie<br />
dazu<br />
das durchkonstruierte Qualitäts-<br />
Chassis<br />
des neuen<br />
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der Lorraine-Fahrer!<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE — REVUE AUTOMOBILE <strong>1931</strong> - N°83<br />
.•-.vi^-<br />
Wl0r^Mmilf0Uhg<br />
V/ir isuiJtijeh: noch einige^K
NO 83<br />
AUTOMOBIL-REVUE - REVUE AUTOMOBILE 21<br />
drängten und doch phlegmatischen Reisenden<br />
der sparsame Hinweis.<br />
In diesem durchrasselten, reklamedurchschrienen<br />
und von zuckendem Buntlicht<br />
überduschten Paris ist eine bunte menschliche<br />
Gesellschaft kaleidoskopartig zusammengeschüttet.<br />
Zunächst gibt es wie in jeder<br />
Weltstadt ganz verrufene Viertel, wo man an<br />
die Verbrecherwelt von Chicago oder New<br />
York erinnert wird. Es gibt hier Strassen,<br />
wo es keinem Boxer und keinem Schnellläufer<br />
ratsam scheint, allein zu wandeln. Hier<br />
leben unberechenbare Menschen, unabhängig<br />
von Konjunktur und Wirtschaftslage, die kein<br />
Roman je wahr geschildert hat. Aber mit<br />
diesen anrüchtigen Vierteln wird mitunter<br />
ein ganz grosser Mumpitz getrieben. Man<br />
blufft die Fremdenwelt mit einem grotesken<br />
vorgetäuschten Apachenleben. Zudem wird<br />
jeder harmlose Arbeiter, der, unbekümmert<br />
um die modische Kleiderkultur, mit einem<br />
roten Halstuch einherläuft, sofort als Apache<br />
schlimmster, beängstigender Sorte verdächtigt.<br />
Die Autocars führen diese Fremden in<br />
Betzeit noch nicht in der Moschee ist. Dann<br />
fällt er eben an Ort und Stelle auf die Knie<br />
und betet.<br />
Eine knusperige Sensation für den Fremden<br />
ist auch die Negerbevölkerung. Schwarz-<br />
Weiss ist so Trumpf wie in der heutigen<br />
Mode. Die Neger stammen aus Afrika und<br />
den Antillen. Ihr Stammlokal ist in einem<br />
Bai colonial.<br />
Hier sind aber bereits die Weissen eingedrungen,<br />
und die Neger scheinen ein anderes<br />
Lokal nun zu suchen. Die Neger amerikanischer<br />
Herkunft bilden ihre eigene<br />
Gruppe: sie dienen wesentlich der Vergnügungsindustrie,<br />
unterhalten mit grotesken,<br />
hampelmännischen Bewegungen und mit Jazz<br />
die Fremden und singen in Varietes sentimentale<br />
Lieder. Je vornehmer das Lokal ist, um<br />
so schwärzer sind die Neger. Auch die gelbe<br />
Rasse beschickt Paris mit Vertretern. Hier<br />
handelt es sich zwar zumeist um wohlhabende<br />
Leute, mit Brille und klassischer Bildung.<br />
Sie studieren an der Sorbonne und wohnen<br />
im Quartier latin. Wahrscheinlich würde die<br />
Das Maybach-Chassis 200 PS 12 Zylinder jjehört auch diesmal wieder zu den schönsten Objekten<br />
der Schau.<br />
Le chäsis Maybach 200 eh., 12 cylindres appaxtient, cette fois-ci encore, aux plus beaux objets de<br />
l'exposition.<br />
Zahlreiche technische Probleme liegen noch mert polypenhaft die Nervenstränge der<br />
Im Halbdunkel; sie brauchen Zeit, um aus den Menschen: der Herzschlag von Paris hat dauernd<br />
den rhythmisch bewegten Takt.<br />
Anfangsstadien über jahrelange Proben und<br />
Verbesserungen in die Serienfabrikation einzudringen,<br />
wenn sie nicht gar inzwischen von Stadt und immer ist man wieder zum ersten-<br />
Man kommt lOOmal in diese zaubervolle<br />
anderen Konstruktionen abgelöst werden. mal hier und lässt sich verblüffen durch die<br />
Auch die gegenwärtige Zeit des Strebens grellen Gegensätze. Hier gibt es Strassen<br />
nach Wirtschaftlichkeit im Fabrikbetriebe<br />
lässt Neuerungen erst dann aufkommen, bis<br />
man ganz sicher ist, keinen Fehlschlag damit<br />
zu tun. Bis dahin ist man vorsichtig und studiert<br />
— bei sich und bei der lieben Konkurrenz<br />
— aber mit Ausschluss der Oeffentlichkeit.<br />
Streifzüge durch Paris.<br />
Zu allen Jahreszeiten bleibt Paris eine Welttouristenstadt.<br />
Die Menschen stehen scharenweise<br />
an den Strassenrändern, im Trommelfeuer<br />
der Hupen. Man zwängt sich in die<br />
Omnibusse und in die Metros. <strong>Zeitung</strong>sverkäufer<br />
und andere Strassenhändler, alle<br />
mit ihrem eigenen Schlachtruf, womit sie die<br />
Konkurrenz überschreien wollen, schlängeln<br />
sich eidechsenhaft durch die dichte Fülle. Die<br />
Kaffeehäuser schieben ihre Tische beinahe bis<br />
auf die Strasse, in die Nähe der Strassenbahn,<br />
die sich mühsam und bimmelnd einen<br />
Weg durch das Qeknäuel der Menschen bahnt.<br />
Hundert Gerüche liegen schwer über dieser<br />
eigenherrlichen Stadt, Benzin und Parfüm<br />
überwiegen unleugbar. Der Lärm umklam-<br />
zum Elend und Strassen zum Gold, Strassen<br />
inmitten der Verkehrsekstase und Winkel<br />
heimlicher und trauter Romantik. Die Reisenden,<br />
die sich diese Weltstadt im Gefühl<br />
und im Gehirn einhämmern wollen, eilen zunächst<br />
auf die Reisebureaux. Von hier aus<br />
geht es in bequemen Autocars kreuz und quer<br />
durch Paris. Ein Conferencier, der sein ohnehin<br />
ohrenbetäubendes Pathos noch durch ein<br />
Megaphon verstärkt, enthüllt den bequemen<br />
und sensationslüsternen Fremden die heimlichen<br />
und unheimlichen Sehenswürdigkeiten,<br />
die im Geäder dieser Stadt offen oder überfirnt<br />
pulsen. Seinen Worten ist oft kaum<br />
mehr zu glauben als den Leidensgeschichten<br />
all der kleinen, netten Mädels, die in Paris ihr<br />
volles Weibtum entfalten. Im* Fllmtempo —<br />
wie ehemals die Fürsten ihre Reisen mit der<br />
Uhr in der Hand abliefen — werden dürre<br />
Angaben hingeschleudert oder phantastisch<br />
verbrämt. An viele Häuser knüpft der Conferencier<br />
seltsame Legenden, Märchen oder<br />
historische Tatsachen. Zuweilen stimmt es.<br />
Und wie Hungrige bereits vom Bratenduft<br />
gesättigt sind, so genügt diesen hitzig ge-<br />
Der Motor des neuen Acht-ZyHiMier-Mathis-Wagen«.<br />
Le moteur de la nouvelle voiture Mathis 8 cylindres. (Photo Meurisse. Paris.)<br />
Ein teilweise aufgeschnittener 15 PS r 6 Zylinder Renault-Motor.<br />
Coupe partielle du moteur Renault, 15 eh.. 6 cylindres.<br />
solche scheinbar verwegene, geiährliche Lokale,<br />
denn ein Fremder, der nicht hier war,<br />
gleicht dem Reisenden, der in Aegypten die<br />
Pyramiden nicht sah. Die einfachen und<br />
harmlosen Arbeiter reissen nun, bei Ankunft<br />
irgend eines Autocars, ihre Mützen tief in die<br />
Stirne, wenden ihre Röcke, so dass das Futter<br />
gegen die Strasse schaut, knüpfen ihr<br />
Halstuch fester als je der gordische Knoten<br />
geknüpft war, schielen wie weiland Wotan<br />
mit einem Auge hin und her, und wenn Blicke<br />
töten könnten, gäbe es eine Menge Leichen<br />
unter den Fremden. Dann wird ein Apachentanz<br />
in Szene gesetzt, eine Frau dreht sich<br />
wild und im furor im Kreis rum, und die<br />
Fremden amüsieren sich für ihr liebes Geld<br />
ob dieser wohlgelungenen Kopie aus dem<br />
Herd der Apachen, der bestimmt irgendwo in<br />
Paris schwelt, nur nicht dort, wo man die<br />
Fremden hinführt. Es genügt, dass man aber<br />
den Kitsch für bare Münze nimmt und dass<br />
man zu Hause von dem Paris der Apachen<br />
erzählen kann, so wie man im Mittelalter von<br />
Hexen auf dem Blocksberg schwabbelte. Man<br />
fällt darauf herein, wie Vögel auf gemalte<br />
Früchte.<br />
Irgendwo im Norden stösst man auf ein<br />
Stück waschechtes Orient, auf eine Moschee,<br />
in der man blendenden türkischen Kaffee und<br />
Tee trinkt. Auch die türkischen Bäder, die<br />
man hier haben kann, sind nicht zu verachten.<br />
Zuweilen geschieht es, dass ein Gläubiger zur<br />
Statistik hier überhaupt mehr Asiaten als<br />
Europäer ergeben. Im Brennpunkt abenteuerlicher<br />
Interessen sind die opiumrauchenden<br />
Chinesen. Die Japaner haben Fouhjita<br />
als Repräsentanten ihrer Rasse und feiern ihn<br />
nicht minder, als die Europäer ihn mitunter<br />
beriörgeln.<br />
Unter jden Taxichauffeuren gibt es eine Unmenge<br />
Russen, beinahe alles ehemalige russische<br />
Offiziere, die allerlei grausame und<br />
schöne Geschichtchen erzählen. Auch haben<br />
die Russen sich hier als Maler, Sänger,<br />
Schneider, Schriftsteller, Schauspieler etabliert.<br />
Einen Nimbus von Aktualität webt man<br />
um den Mörder Rasputins: Fürst Jussupoff<br />
und dessen Gattin, einer Grossfürstin von<br />
Geblüt. In gleich starkem Mass wie die russische<br />
Invasion, zeigt sich auch der amerikanische<br />
Einfall in Paris. Wenn auch der<br />
Börsenkrach in New York gewaltige Lücken<br />
in die Reihen der Amerikaner in Paris riss,<br />
so nährt sich heute doch noch ein grosser<br />
Teil der Vergnügungsindustrie vom Dollar.<br />
Wir begegnen auch auf Schritt und Tritt<br />
amerikanischen Bars. — Chinesen und Chinesinnen<br />
tragen zwar die europäische, unauffällige<br />
Tracht, indes Inder und Inderinnen das<br />
Strassenbild durch ihre malerische Nationaltracht<br />
beleben.<br />
Man sieht: es gibt wohl in Paris kaum ein<br />
Volk der Erde, das nicht hier seine Vertreter<br />
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N" 83<br />
IV. Blatt<br />
Bern, 9. Oktober <strong>1931</strong><br />
nntomobil-Revue<br />
Ein Autosalon dient — so weiss man es —<br />
grossen wirtschaftlichen Interessen. Er ist<br />
eine Messe, in der die modernsten und neuesten<br />
Gebilde geschickter Hände sich vor dem<br />
Besucher präsentieren. Es flirrt durch die<br />
gewaltigen Hallen von Zahlen, technischen<br />
Impression vom Salon<br />
alle die farbigen, von leisen Lichtern überflammten,<br />
von blauen Himmeln überdachten,<br />
von Wind durchweinten, Regen durchströmten<br />
Erinnerungen an Berge, Menschen, Täler,<br />
Tiere, Hügel, fliessendes Wasser, Seen,<br />
Winkel, Bäume. Das Auto hat in die enge<br />
Revue Untomolnle<br />
N«83<br />
IVme feuille<br />
Berne, 9octobre <strong>1931</strong><br />
Welt des 19. Jahrhunderts ein Loch gerissen,<br />
und dieser Riss leitet den Blick in Dimensionen<br />
der Weite, die verwirrend schön sind.<br />
Ein Salon beherbergt Hunderte von diesen<br />
Maschinen, die dazu gebaut sind, um durch<br />
das Loch hindurch in die Weite zu gleiten.<br />
Die Welt zu erobern. Die Wagen stehen in<br />
langen Reihen. Kein Motor schenkt ihnen<br />
Leben. Aber man weiss in diesen grossen,<br />
gebändigten Hauben eine mühsam zurückgehaltene<br />
Kraft, die nach Auslösung drängt,<br />
nach dem erlösenden Schrei, der über die<br />
lange, weisse Landstrasse hin zitternd verfliegt.<br />
Sie sind sauber wie edle Rassentiere.<br />
Ihre Nüstern scheinen in geheimer Erschütterung<br />
zu beben. Dekadente, hochgezüchtete<br />
Geschöpfe der Zeit. Stolz, von vergangenem<br />
Qlanz gefährlich umwittert wie ruinierte Edelleute.<br />
Die Linien singen in erlesenen Schwinwie<br />
eine Herde Rassepferde, die des Tages<br />
harrt, um davonstieben zu können, nach allen<br />
Himmelsrichtungen, in wilde Einsamkeiten.<br />
Die Besucher promenieren unruhvoll durch<br />
die Gänge. Die Geschmeidigkeit der Linien,<br />
das Spiel des Glanzes, die Kraft der Motoren<br />
Worten, Preisen. Ein Glied der wunderbaren,<br />
beengenden wirtschaftlichen Verflechtung der<br />
Interessen.<br />
Er kann auch ausgefalleneren, das Oekonomische<br />
fälschlich umgehenden Illusionen dienen.<br />
Hört, hört! Es könnte beispielsweise<br />
einem Unverbesserlichen die verflixte Idee<br />
kommen, dass sich in diesem Salon im Grunde<br />
genommen eine grosse Romantik berge. Eine<br />
Symphonie der Schönheit. Was denn nur?<br />
Ein Auto ist schön. In mehreren Hinsichten.<br />
Aesthetisch kann es allem Verlangen entsprechen.<br />
Man legt in diesen Begriff Auto<br />
Neuer Hispano-Zwöluylinder-Motor.<br />
Le nouveau moteur Hispano, 12 cylindres.<br />
Die neue Scbwinjjachsen-Vorderradfederung des Peugeot-Modells 201 Gonfort.<br />
La Suspension des roues avant independantes chez la Peugeot 201 Confort. (Photo Meurisse, Paris.)<br />
gungen. Die harten Töne sind von Künstlerhand<br />
ausgewischt, verscheucht worden.<br />
Zaubervolle Innigkeit, weiche Reinheit, strahlender<br />
Glanz.<br />
Noch hat das Erleben keine Zeichen in ihre<br />
Leiber gegraben. Deshalb sind sie so schön,<br />
weil man in sie hinein alle die kommenden<br />
Tage der Jagd in den verfliessenden Horizont<br />
hinein auf weiten Strassen denken kann.<br />
Das Lenkrad ist noch verwaist, aber die Tage<br />
der Haft sind gezählt. Bald werden sich die<br />
befehlenden Menschenhände um das glänzende<br />
Holz des Rades legen. Noch ruhen<br />
sie hier im Salon, wartend auf den Morgen<br />
entzünden Freude in ihnen. Sie schlürfen mit<br />
Wohlbehagen die angenehm gesättigte, leicht<br />
verweste Luft von vollendeter Eleganz, Anmut,<br />
Kultur, Geschmack in sich ein. Mit besitzergreifenden,<br />
begierigen Blicken umschmeicheln<br />
sie die Wagen.<br />
Ueber der Ausstellung liegt blasses, gedämpftes<br />
Licht. Das Lärmen steigt als dumpfes<br />
Brausen in die unendliche Höhe des Palastes.<br />
Ein Duft von Lack hängt einsam in<br />
der Luft. " bo.<br />
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Le passe triomphal du Salon de Paris<br />
Les difförentes etapes de son developpement<br />
Premiere apparition de l'auto.<br />
C'est en 1894 que le Premier Salon du<br />
« Cycle » — tel etait son nom alors — eut<br />
lieu pour la premiere fois au Palais de l'Industrie<br />
d'abord en janvier, puis en decembre.<br />
L'annee suivante, le meme local fut conserve,<br />
mais, par contre, on supprima la seconde<br />
exposition. C'est lä que l'automobile fit son<br />
apparition parmi 500 exposants.<br />
AUTOMOBIL-REVUE — REVUE AUTOMOBILE <strong>1931</strong> -<br />
En 1898, ce fut cette fois l'A. C. F., qui<br />
comptait alors trois annees d'existence, qui<br />
prit en main l'organisation du premier Salon<br />
de 1'Automobile, du Cycle et des Sports au<br />
Jardin des Tuileries. Malheureusement, un<br />
orage vint, le jour de l'inauguration, detruire<br />
les Stands et abimer le materiel. Aussi n'estce<br />
que l'annee suivante que la nouvelle exposition<br />
obtint un succes merite.<br />
De 1902 ä 1907, egal succes. En 1908, l'organisation<br />
passe aux mains des Chambres<br />
Syndicales des Industries de 1'Automobile et<br />
du Cycle, dont M. Henry Cezanne prit la<br />
tete en 1910. 1911 se passa sans Salon, ainsi<br />
que les annees de guerre, entre 1914 et 1920.<br />
de 1 immense et somptueux edifice qu'est le<br />
Grand Palais par l'Exposition des Arts decoratifs<br />
avait force les organisateurs ä y renoncer<br />
totalement cette annee-lä. La quinzaine<br />
automobile, mise alors en scene sur l'initiative<br />
de la presse, n'y supplea que d'une<br />
Antriebsaggregat des vorn angetriebenen Tracta-Wagens.<br />
Groupe de comnrande de la. Tracta ä roues avant motrices.<br />
. En 1 annee 1896, la nouvelle machine ayant<br />
pris une extension plus considerable, I'experience<br />
d'un salon automobile fut renouvelee,<br />
toujours au Palais de l'Industrie. En 1897, ä<br />
Ja suite d'un incident, l'exposition fut scindee<br />
en deux parties : lä premiere s'installait au<br />
« Palais Sport», rue de Berry, la seconde ä<br />
la salle Wagram.<br />
L'installation du Salon au Grand Palais<br />
date de janvier 1901, immediatement apres<br />
l'exposition universelle, ä l'occasion de laquelle<br />
le ditQrand Palais avait ete construit.<br />
Pour la premiere fois, le President de la Republique,<br />
M. Emile Loubet, visita officiellement<br />
le Salon de 1'Automobile. Les 500 voitures<br />
exposees furent admirees par 45.000 visiteurs.<br />
Motorblock des neuen Sechszylinder-Chassis von Rosengart.<br />
Bloc-moteur du nouveau chässis Rosengart, 6 cylindres.<br />
Et ce n'est qu'en 1921 que la Föderation<br />
Nationale de 1'Automobile en reprend l'organisation<br />
avec, cette fois, une annexe pour les<br />
vehicules industriels installes sur l'Esplanade<br />
des Invalides.<br />
Le developpement d'apres-guerre.<br />
En 1922 et 1923, puis enfin en 1924, le<br />
Salon comprenait de nouveau deux series,<br />
l'une reservee au tourisme, l'autre aux poids<br />
lourds. Seule l'annee 1922 conserva cette<br />
seconde exposition ä l'annexe des Invalides.<br />
Les annees suivantes eile fut, en effet, abritee<br />
au Grand Palais quelques jours apres la<br />
produetion du tourisme.<br />
II y a six ans, en 1925, l'accapafement<br />
facon infinitesimale. L'Olympia de Londres,<br />
malgre tous ses efforts et malgre les dates<br />
qu'il s'etait empresse d'aecaparer, ne put pretendre<br />
ä le remplacer comme valeur de synthese,<br />
encore qu'il ait forcement concentre<br />
sur lui une bonne partie de l'interet qu'eveille<br />
la manifestation frangaise.<br />
En 1926, ce fut donc .une reprise, et par<br />
cela meme d'autant plus vigoureuse et sensationnelle.<br />
Comme ses trois predecesseurs, ce<br />
XXme Salon etait, lui aussi, divise en deux<br />
series bien distinetes : vehicules de tourisme<br />
et, une semaine plus tard, vehicules industriels.<br />
En 1927, le Salon fut un immense succes<br />
technique et financier. Denomme «Salon du<br />
Simplicite<br />
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sont les caracteristiques de la boTte de vitesses<br />
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83 - <strong>1931</strong> REVUE AUTOMOBILE - AUTOMOBIL-REVUE 25<br />
six cylindres», il fut la consecration de ce<br />
type de moteurs qui, depuis lors, n'a cesse de<br />
conquerir le marche. II fut un vrai triomphe,<br />
divise, comme ses predecesseurs immediats,<br />
en deux series, l'une des voitures de tourisme,<br />
l'autre consacree aux Poids lourds, 120 marques<br />
exposerent et 600,000 visiteurs accoururent<br />
admirer pendant ces dix jours Ies<br />
joyaux de la mecanique renfermes dans l'ecrin<br />
admirable qu'est le Qrand Palais.<br />
En 1928, tous Ies records de participation<br />
furent battus ; le nombre des visiteurs s'approcha<br />
des trois quarts de million. Et pour<br />
la premiere fois, le Salon dut etre divisS en<br />
trois series: 1. voitures de tourisme ; 2. cycles<br />
et motos ; 3. poids lourds.,<br />
La caracteristique principale fut le nombre<br />
croissant des polycylindres et I'avenement<br />
de la voiture silencieuse et souple d'une part<br />
et la diffusion toujours plus grande de la voiture<br />
utilitaire, consideree enfin comme «engin<br />
de travail».<br />
La manifestation de 1929.<br />
Puis vint le XXIVeme Salon, qui enregistra<br />
un succes plus triomphal encore que tous ses<br />
predecesseurs. CJiaque jour, en effet, ce fut la<br />
ruee vers le Grand Palais oü cette premiere<br />
serie n'avait pas groupe moins de 1020 exposants.<br />
Car il y deux ans encore, le Salon de<br />
Paris eut Iieu en trois series : celies des voitures<br />
de tourisme, qui fut suivie de celle des<br />
motoeyclettes et cycles qui compta 372 exposants;<br />
et enfin celle des Poids Lourds qui en<br />
groupa 272.<br />
La principale caracteristique du Salon<br />
1929 fut la recherche plus approfondie du<br />
silence, du confort et de la souplesse, qui<br />
sont aujourd'hui encore Ies conditions requises<br />
de toutes Ies voitures, meme celies<br />
de faible prix d'aehat. Aussi vit-on se prolonger<br />
la vogue des machines de puissance<br />
moyenne munies de moteurs ä six et huit<br />
cylindres et de boites de vitesses ä quatre<br />
combinaisons. De nombreuses ameliorations<br />
de detail furent ä enregistrer. Ces ameliorations<br />
portaient surtout sur Ies voitures utilitaires<br />
de tres faible puissance et sur Ies<br />
machines de puissance eievee, tandis que Ies<br />
modeles intermediaires courants conserverent<br />
ä peu pres intactes leurs caracteristidevenu<br />
inutile de le dire, un succes considerable.<br />
Elle avait groupe dans la grande nef,<br />
un total de 107 exposants dont Ies Stands rivaliserent<br />
de luxe et de bon goüt: Sur Ies<br />
103 marques de voitures representees, 60<br />
etaient d'origine francaise, tenant ainsi le haut<br />
Diesmal kein Modell *i»r sondern ein 1889 von Serpolet konstruierter Dampf wagen, der ebenfalls<br />
am Salon zu sehen war.<br />
Pas de modele 1932, cette fois, mais une voiture a vapeur Serpolet construite en 1889 et qui constitue<br />
bien, neanmoinä. Tun des « olous » du Salon.<br />
Vorderansicht des neuen 70 PS<br />
Vue de l'avant du nouveau chässis<br />
ques generales. Enfin, on releva de notables<br />
progres dans la recherche de la securitö et<br />
la lutte contre le bruit. Dans ce dernier domaine,<br />
la boite de vitesses ä deux prises silencieuses<br />
avait dejä conquis de nombreux<br />
suffrages.<br />
Enfin, le Salon de l'an dernier.<br />
Comme son prädecesseur, le Salon de 1930<br />
ne compta que deux series : celle r£servee<br />
aux voitures de tourisme et ä leurs accessoires,<br />
celle des cycles, motocycles et accessoires<br />
divers, etc. La premiere, qui nous interesse<br />
plus particulierement ici, se tint du<br />
2 au 12 octobre et remporta, ainsi qu'il est<br />
Sechszylinder-Lorraine-Ghassis.<br />
Lorraine 6 cylindres, 20 eh.<br />
du parve, puis venaient dans l'ordre l'Amerique<br />
avec 20 marques, l'Allemagne avec 7<br />
marques, l'Angleterre, l'Italie avec chaeune 5<br />
marques, la Belgique avec 3 marques et enfin<br />
la Tchecoslovaquie et l'Autriche avec chaeune<br />
1 marque. Et chaque stand depassa en interSt<br />
tout ce qui avait ete presente jusqu'ä ce moment.<br />
Au point de vue purement technique, il est<br />
tres difficile encore aujourd'hui de donner la<br />
caracteristique qui definitif la manifestation<br />
de 1930, car Ies perfectionnements apportes<br />
aux voitures porterent en general sur des<br />
questions de dötails. Tout dans la construc-<br />
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tion de 1930 fut dirige vers I accroissement<br />
des qualites de confort et d'agr6ment, et vers<br />
le perfectionnement des accessoires.<br />
L'adoption, au cours des precedentes annöes,<br />
des moteurs silencieux avait fait decouvrir<br />
quantite de sources de bruits restes<br />
ignords jusqu'alors, couverts qu'ils etaient par<br />
le seul ronflement du moteur. C'est ainsi<br />
qu'on vit adopter successivement la boite de<br />
vitesses ä troisieme silencieuse et la boite ä<br />
deux prises directes, lesquelles eurent causes<br />
tionnement simple et d'une technique admirable.<br />
Et nous avons vu que le Salon de <strong>1931</strong><br />
nous a rdv61e de nouveaux perfectionnements.<br />
Oü nous arr6terons-nous ?<br />
Les ä-cöt6s du Salon.<br />
Quels sont Jes vehicules qui roulent en<br />
France ?<br />
Les statistiques des automobiles circulant<br />
en France ont marque pendant l'annee 1930<br />
une tres nette Progression sur l'annee 1929 •<br />
Cyclecars de moins de 9 ans 22,870<br />
Cyclecars de plus de 9 ans *586<br />
Soit un total de 1,544,157 vehicules automobiles.<br />
gue des motoeyclettes et la disparition du<br />
cyclecar.<br />
Quant aux vehicules industriels, notez la<br />
tres forte Proportion de voitures de plus de<br />
gagnees au salon de 1 an dernier. On decouvrit<br />
egalement des bottes possedant les<br />
quatre rapports silencieux. Mais on vit aussi<br />
certains construeteurs abandonner completement<br />
la boite classique pour lancer sur le<br />
marche, des dispositifs selecteurs d'un fonc-<br />
Der neue Zwölfzylinder-Horch-Motor, 120 PS.<br />
La nauvelle Horch 12 cylindres 120 eh.<br />
(Photo Glass.)<br />
.Automobiles servant au transport des<br />
personnes (de moins de 9 ans) 1,026,842<br />
Memes autos (de plus de 9 ans) 82,164<br />
Automobiles servant au transport des<br />
marchandises (de moins de 9 ans) 294,621<br />
Meines autos (de plus de 9 ans) 115,995<br />
Automobiles ä gazogene 879<br />
Extravaganter Alabaster-Imitation-Anstrich eines bekannten französischen Kleinwagens. Selbst die<br />
Franzosen sind geteilter Meinung, ob man diesen fahrenden Steiniblock wundervoll oder abscheulich<br />
finden soll.<br />
(Photo Glass.)<br />
Peinture imitation albätre pratiquep sur une petite voiture franfais«' Les Francais eu?-memes different<br />
d'avis sur la question de savoir si l'on doit admirer ce bloc de piorre ambulant ou s en detourner<br />
avec le sourire.<br />
On remarque tout de suite que les automobiles<br />
ä gazogene ne progressent pas. Une<br />
longue etude serait necessaire pour en rechercher<br />
les causes, mais le fait est lä; malgre<br />
l'interessant concours technique organise<br />
chaque annee par 1'Automobile Club de France,<br />
cette sorte de vehicu'.es ne fait .aueun<br />
progres. Et c'est dommage.<br />
Les cyclecars, eux aussi, diminuent. Ce<br />
n'est pas etonnant. Les cyclecars etaient,<br />
autrefois, l'apanage des classes modestes qui<br />
ne pouvaient acheter une voiture automobile<br />
et ne-voulaient neanmoins pas d'une motocyclette<br />
trop peu confortable. Aujourd'hui,<br />
les voitures de 5 ä 6 eh. sont vendues ä<br />
des prix tres abordables, d'une part; d'autre<br />
part, les motoeyclettes sont confortables et<br />
le tan-sad permet d'emmener un passager,<br />
tout comme le cyclecar; enfin, le prix d'une<br />
bonne moto ti'est guere different du prix<br />
d'un cyclecar; ce qui explique la grosse voneuf<br />
ans : 115,995 contre 294,621 voitures de<br />
moins de neuf ans; c'est que le commercant<br />
modeste fait durer longtemps son vöhicule<br />
transportant des marchandises et c'est<br />
lä encore un indice dont les construeteurs<br />
doivent tenir compte pour la revision" possible<br />
des voitures commerciales.<br />
Pour mieux apprecier la Progression du<br />
nombre d'automobiles circulant en France,<br />
voiei les chiffres, annee par annee, depuis la<br />
fin de la guerre :<br />
1919<br />
1920<br />
1921<br />
1922<br />
1923<br />
1924<br />
1925<br />
1925<br />
1927<br />
1928<br />
1929<br />
1930<br />
160,000<br />
260,500<br />
320,500<br />
402,500<br />
500,500<br />
602,000<br />
750,500<br />
836,500<br />
976,500<br />
1,088,500<br />
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LA ROBUSTESSE DU MOTEUR D'AVIATION<br />
par Pemploi des memes amen d»ne sa oonstmotion,<br />
ainsi que 8ECURITE DE MARCHE<br />
Nos modelee <strong>1931</strong> n'ont subi auoune modifioation,<br />
oonaaarant ainsi la parfaite rnise au point d«<br />
oette maohine<br />
A^reable en Tille, imbattoble en oöt« 1» S. 4 est la<br />
mtute du oonnaisseur.<br />
LAUSANNE, AVMM d'Eelalliit. TU. 31.865<br />
CHATEAÜ-D'OEX. TiliphMi 162<br />
FEUMCl (Wtt), Mr. Myur. T«. 13<br />
Spezial-Modell des A. C. S.<br />
Sektion Zürich, zusammengestellt<br />
nach den Angaben ihres<br />
Vertrauensarztes.<br />
Preis Fr. 29.-<br />
FürIVlitgliederdesA.C.S. und<br />
T.C.S. Vorzugspreis Fr.25.-.<br />
Futteral mit je 1 grossen und<br />
kleinen, zusammensteckbaren<br />
Kramerschiene Fr. 7.—.<br />
Sorgfältig zusammengestellter<br />
Inhalt. Uebersichtliche, praktische<br />
und zuverlässige Anordnung<br />
für die erste Hilfe, auch<br />
in schweren Fällen.<br />
Versand durch Abteilung 3 des<br />
Sanitätigeschäft Hausmann<br />
ST. GALLEN ZÜRICH BASEL DAVOS ST. MORITZ LAUSANNE<br />
Blenden Sie nur<br />
besteht<br />
keine Blendgefahr mehr!<br />
Keine Montage nötig, an jeden Wagen selbst<br />
anzubringen. Preis Fr. 6.— und 8.—.<br />
Postcheck VI11/19392<br />
M.WENDEL, ZÜRICH<br />
Umzeichnen von Photos<br />
in Strichmanier besorgt prompt und preiswert die<br />
Clichefabrik der Hallwag A. G. Bern<br />
Telephon Bollwerk 39.84<br />
denn durch die Blendschutzscheibe<br />
TELEPHON 23.727 KREUZSTRASSE 37
N° 83 — <strong>1931</strong> REVUE AUTOMOBILE — AUTOMOBIL-REVUE 27<br />
Progression tres honnete de 1930, par rapport<br />
ä 1929, mais il est probable que l'annee<br />
<strong>1931</strong> marquera un progres bien moindre par<br />
rapport ä 1930. C'est en ceci que le XX'Ve<br />
Salon sera plein d'enseignements.<br />
Pris aux mots :<br />
On assure qu'une grande fa'brique de mi-<br />
:rophones met au point un minuscule appareil<br />
enregistreur de poche.<br />
C'est pour le coup que les « contrats ver-<br />
3aux » prendraient de la valeur, et les interrogatoires<br />
de la staibilite. C'est pour le coup<br />
gue les journalistes qui vont faire l'intervieiw<br />
d'une personnalite notoire, mais quinteuse, ne<br />
:raindraient plus les dementis.<br />
Et c'est pour le coup que les amoureux<br />
timite, leurs declarations et Ieurs promesses.<br />
volages iferaient bien de surveiller, dans l'intimite.<br />
leurs declarations et leurs promesses.<br />
II y a mieux, mais... moins eher.<br />
Une rue ä Lausanne. Ils sont deux qui descendent<br />
d'un faux cabriolet eblouissant, portant<br />
plaque d'un autre canton.<br />
Aupres de la belle voiture neuve, un anti-<br />
Adler-Wagen mit Gropius-Cabriolet.<br />
La voiture Adler avec cabriolet Gropius.<br />
que « tacot » montagnard vient se ranger.<br />
Les nobles « etrangers » se gaussent de la<br />
pauvre auto demodee.<br />
Mais son proprietaire, les poings sur les<br />
hanches, narquois :<br />
— Hein ? Ca vous e"tonne d'en voir une<br />
qui est payee!<br />
A l'horizon, sans insister, les rieurs disparaissent.<br />
tlj.<br />
Touvfsmus<br />
Herbsttouren.<br />
Eine grüne, stachelige Kugel fällt vor mir<br />
zu Boden, zerplatzt und heraus rollt in grotesken<br />
Ouersprüngen eine herrlich glänzend-<br />
Ein stilreines 8 Zylinder 22 PS Cabriolet von Talbot.<br />
Une voiture de style tres pur : le cabriolet Talbot 8 cylindres 22 eh.<br />
braune, pralle Kastanie. Eine ganz gewöhnliche<br />
Rosskastanie ist es, aber man hat doch<br />
seine helle Freude daran.<br />
Ausser dem Sammeln möglichst grosser<br />
und möglichst glänzender Kastanien gibt es<br />
für die Jugend in der jetzigen Jahreszeit nur<br />
noch zwei mit gleicher Begeisterung betriebene<br />
Betätigungen: Heruntergefallene Aepfel<br />
und Nüsse darf man auflesen, weshalb man<br />
sie (da sie es nicht in genügendem Masse<br />
selbst tun) kunstvoll «herunterfällt».<br />
Aber wir wollen von Herbsttouren reden!<br />
Das können wir um so mehr, da uns nach<br />
dem Kastanien- und Apfel-Vorspiel die Tatsache<br />
des beginnenden Herbstes wieder genügend<br />
zum Bewusstsein gekommen ist. Man<br />
überlegt sich also weniger, wo es etwa Aepfel<br />
«herunterzufallen» gäbe, als wo man wohl im<br />
Laufe des Herbstes hinfahren könne. Fahrten<br />
an sonnig-milden Herbsttagen gehören ja zu<br />
den bleibendsten und eindrucksvollsten Erlebnissen.<br />
wieviel liegt noch an den grösseren und kleineren<br />
Nebenstrassen verborgen?!<br />
Unzählige schöne Erinnerungen sind mit<br />
dem Namen Tessin verbunden: Wer denkt<br />
nicht sofort an weissgetünchte, fast fensterlose<br />
Häuser mit abgeflachtem Dach, an aus<br />
Steinplatten geschichtete Mäuerchen an Stelle<br />
der Gartenzäune, an die von jedem Tessinfahrer<br />
unvermeidlich zitierten krummen Telegraphenmasten?<br />
Man denkt an eine Gruppe<br />
nicht allzu sauberer, barfüssiger, spielender<br />
Kinder, die schwarzgelockt, braunhäutig, mit<br />
dunklen Feueraugen so recht in ihre Umgebung<br />
passen, an malerisch drapierte Männer<br />
und Frauen. Die Bilder eines kleinen<br />
Palmengartens am See, eines besonnten Rebberges,<br />
wo auf halbzerfallenen Stützmauern<br />
Eidechsen sich wohlig braten lassen, die<br />
Gegensätze eines eleganten Kurort-Boulevards<br />
und eines weltverlorenen Dörfchens mit<br />
einem Dutzend Häuser und einer Kapelle —<br />
man hat sie noch nicht vergessen.<br />
Der teuerste und stärkste Wagen des diesjährigen Salons, der 300 PS »Royal« Bugatti, der zirka<br />
600000 französische Franken kostet.<br />
La voiture ,1a plus chere et la plus forte du Salon de Paris de cette annee la « Royal Bugatti »<br />
300 eh. gui coüte 600.000 francs irancais enviion (100.000 fr suisses).<br />
Eine Fahrt durch farbenglühenden Wald,<br />
die unendlich klare Fernsicht von irgend<br />
einer Kuppe, der Besuch froher Weinlese am<br />
See — das ist nur ein kleiner Teil schönen<br />
Herbsterlebens. Wir finden es im Mittelland<br />
und im Jura, in den Vorposten des Berner<br />
und Bündner Oberlandes, am Bieler-, Neuenburger-<br />
und Genfersee. Es gibt kaum ein Ge-<br />
Pepn der Schweiz, das, nicht auch jm Herbst<br />
hie besonderen •»•Reizte: hätte. ' v<br />
f. Am schönsten aber ist es jetzt wohl im<br />
Südzipfel unseres Landes, jenseits des Gotthard.<br />
Wer je die wärmende Sonne, die Sattheit<br />
der Farben, die über allem liegt, erlebt<br />
hat, der weiss, was das heisst: Herbst im<br />
Tessin. Wie schön ist es doch, dass dieses<br />
Stück Sehnsucht noch zur Schweiz gehört.<br />
Wieviel Schönheit liegt nur an den beiden<br />
Hauptrouten, die über Locarno nach Brissago<br />
und über Lugano nach Chiasso führen? Und<br />
Da kommt einem wahrhaftig von neuem die<br />
Lust an, in den Wagen zu sitzen, über den<br />
Gotthard zu ziehen und ein paar sonnige Tage<br />
drüben zu verbringen, sei es nun am Luganeroder<br />
Langensee. Eine einzige kleine Gefahr<br />
ist dabei: dass man es zu Hause nachher<br />
reichlich kühl findet und friert, wenn es auch<br />
gar nicht so kalt ist — die Sonne verwöhnt<br />
einem ennet dem Gotthard. 7"^'*^3^3jfi(^|l?J}<br />
wird uns trotzdem nichYlabhälfen^MserfTbei<br />
Ticino zu besuchen, und sollte inzwischen der<br />
Pass einschneien, dann verladen wir eben in<br />
Airolo den Wagen durch den Tunnel.<br />
Wem aber das Tessin doch etwas zu weit<br />
vom Geschütz liegt, weil seine Zeit zu beschränkt<br />
ist, der wird, wie schon gesagt, auch<br />
in der übrigen Schweiz genügend auf seine<br />
Rechnung kommen. Auf jeden Fall: Viel Vergnügen<br />
und wenig Regen für alle Herbsffahrten.<br />
eb.<br />
„Madame B. aus Lausanne<br />
mit MARTINI, Type NF 6,<br />
Modell 1932"
28 AUTOMOBIL-REVUE — REVUE AUTOMOBILE <strong>1931</strong> - N° 85<br />
FILIALE<br />
IN<br />
LAUSANNE.<br />
AVENUE DE,<br />
IAGARE }<br />
231<br />
V«rl«i Administration, ROTOFF-Druck und Clicherie: HAU/WAG A.-G. Haller«che BuchdruAerei &, Wafnersche Verlagsanstalt, Bern