E_1931_Zeitung_Nr.088
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Bern, Dienstag, 27. Oktober <strong>1931</strong> IIL Blatt der „Automobil-Revue" No. 88<br />
Intermezzo<br />
Von Gertrud BürgL<br />
'An der Hauptstrasse der Stadt welken die<br />
Linden. Dann und wann steigt ein Blick zu<br />
ihnen auf, der eines Dichters oder eines Träumers.<br />
Manchmal auch ein Frauenblick.<br />
Eva taucht in das Gewimmel der Vorübereilenden,<br />
um im selben Moment mit einem<br />
Mann zusammenzuprallen. Sein Blick haftet<br />
an ihrem Gesicht, seine rechte Hand streckt<br />
sich in jäh aufquellender Freude nach der<br />
Ihren: «Welche Ueberraschung! Du...! Er<br />
spricht so laut, dass auch andere ihn verstehen<br />
können. Eva bleibt die Antwort in der<br />
Kehle stecken. Sie fühlt, wie ihr das Blut zu<br />
Kopfe gestiegen und flammt, flammt...<br />
Worte der Liebe, die längst vergessen waren,<br />
springen plötzlich gegen sie an, umkreisen<br />
wie buntschillernde Insekten ihr Herz. Sie<br />
forscht in seinen Zügen und möchte zugleich<br />
einen Schleier über die ihren ziehen. Schon<br />
kommt das übliche « Wie geht's? » von seinen<br />
Lippen. Ein Wort, das sie hasst, weil es<br />
im Grunde doch nur eine Teilnahmslosigkeit<br />
ist, denn wie kann man sich auf der Strasse<br />
t^nach inneren Vorgängen erkundigen ? Man<br />
wirft es so hin, wie man « Wie schön ist es<br />
heute » sagt, oder «Wie schade, dass es wieder<br />
regnet.» Daneben, dünkt es sie, lauert<br />
eine andere Frage, die schwerwiegender ist :<br />
* Du bereust? Du siehst ganz darnach aus ! »<br />
Mitleidig gleitet sein Blick ihren abgetragenen<br />
Mantel hinab.<br />
Sie weiss, was er meint. Ein Lächeln geht<br />
vm ihren Mund, sie presst die Ledermappe<br />
unter dem linken Ann zärtlich an sich und<br />
denkt an die vierzig Kinderköpfe, die im nahen<br />
Schulhaus auf sie warten. An helle und<br />
dunkle Augen, welche aufleuchten, wenn sie<br />
ihren Goethe aus der Tasche zieht und vor<br />
sich ausbreitet. Dieser selbe Glanz steht nun<br />
auch auf ihrem Gesicht, das dadurch etwas<br />
ü'eberirdisches bekommt.<br />
Irgendwie in seinen Tiefen berührt, schaut<br />
er sie an: «Du bist noch immer an der<br />
Schale?*<br />
« Ja, und ich bin wunschlos glücklich dabei.<br />
»<br />
« Und das, auf was es eigentlich ankommt<br />
bei der Frau: Liebe? Ehe? Ausgeschaltet? »<br />
Ein leiser Spott spielt in seiner Stimme.<br />
«Ausgeschaltet? Das, was in erster Linie<br />
In Betracht kommt, wirke ich ja aus: Das<br />
Mütterliche im geistigen Sinne. •»<br />
Ein unverhohlenes Erstaunen wandert über<br />
seine Züge. Er denkt an seine Frau zu Hause,<br />
die mit ihren Kindern, ihrem eigenen Fleisch<br />
und Blut, ewig in Fehde liegt.<br />
Da fängt eine alte, längst vernarbte Wunde<br />
wieder zu bluten an. Mit der Miene des Besiegten<br />
geht er davon ...<br />
Vor 30 Jahren<br />
(Schluss aus dem Hauptblatt)<br />
•weniger Zeitverlust verursachen würde. Wo<br />
ein Bedürfnis ist, da findet sich aber auch die<br />
Befriedigung dieses Bedürfnisses. Auf der<br />
Strasse zwischen Paris und Brüssel liegen<br />
heute schon an so und so viel Stellen elektrische<br />
Ladestationen, die einfach dadurch<br />
entstanden sind, dass die Automobilfahrer<br />
von Paris und Brüssel, die auf dieser Strecke<br />
fortwährend unterwegs sind, eben an gewissen<br />
Stellen eine Erneuerung ihrer elektrischen<br />
Kraft brauchen. Solche Ladestationen wird<br />
man anlegen, so wie man in früheren Zeiten<br />
Wirtshäuser baute, wo die Fuhrleute Halt<br />
machen und ausspannen konnten. Es wird<br />
eben im Interesse jedes Gastwirts an der<br />
Landstrasse liegen, eine kleine elektrische<br />
Kraftanlage aufzustellen, denn die Automobilen,<br />
die bei ihm vorüberkommen und<br />
ihre Akkumulatoren frisch laden lassen, haben<br />
Insassen, die bei ihm etwas verzehren. Wie<br />
schon jetzt viele Gastwirte an der Landstrasse<br />
von den Radfahrern Vorteile haben,<br />
wird das in noch höherem Masse durch dt*s<br />
Motorfahrzeuge der Fall sein.»<br />
«Und meinen Sie, dass die Automobilen<br />
weniger von Privaten angeschafft werden, als<br />
dass vielmehr überall ein Automobilomnibus-<br />
«s^st entsteht?»<br />
«Natürlich wird derjenige im Vorteil sein,<br />
der selbst eine Automobile besitzt. Noch ist<br />
der Preis dieser Motorwagen ja ein ziemlich<br />
hoher aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis<br />
eine Verbilligung eintritt. Denken Sie doch<br />
an die Zwcirädcr. Die ersten guten Fabrikate<br />
kosteten bis 500 Fr. pro Stück. Heute kaufen<br />
Im Wapping Way, einer der Strassendes<br />
Chinesenviertels, die nach rechts und links<br />
dem Wasser zugehen, läuft das Leben,<br />
Schicksale, Menschen schneller, unerbittlicher,<br />
vergesslicher als in irgendeinem Teil<br />
der riesiggrauen Stadt London.<br />
In das Samtschwarz der Nacht ragen Bündel<br />
von Takelwerken und hochgereckte<br />
schlanke Schornsteine. Lyrik in Stahl und<br />
Eisen. Das Steigen und Fallen der Linien ist<br />
ungestüm, rhythmisch und schroff wie ein<br />
moderner Vers. Unter dem kalten Licht der<br />
Bogenlampen eilen die Menschen Asiens mit<br />
ihrer wie ungewollten Geschwindigkeit, die<br />
nie den Eindruck des Hastens gibt. Etwas<br />
von sagenhaften Gefühlen, von gewaltsamem<br />
Glück und freiwilligen Qualen liegt in diesen<br />
Strassen, in der Luft, auf den Gesichtern der<br />
Menschen.<br />
Die Tür des kleinen Varietetheaters hatte<br />
sich hinter dem letzten Zuschauerrücken geschlossen.<br />
Am Bühnenausgang standen zwei<br />
Menchen. Die kleine, zierliche Gestalt in einem<br />
Regenmantel, der ihr fast bis an die<br />
Füsse reichte; der Mann trug einen dicken<br />
Ulster über dem Abendanzug, hatte den steifen,<br />
schwarzen Hut schief auf dem Kopf und<br />
stand dicht, fast unbeweglich vor dem Mädchen.<br />
Seine Haltung war vollkommen die eines<br />
jungen, gutgewachsenen Engländers. Aber<br />
aus dem gelblichen Gesicht blickten dunkle,<br />
mandelförmige Augen, sein Haar war glänzend<br />
und schwarz. Er war ein Halfcast, Sohn<br />
einer englischen Mutter und eines chinesischen<br />
Vaters.<br />
Er legte dem Mädchen beide Hände auf<br />
die Schultern. Ueber sein gelbes Gesicht ging<br />
ein Ausdruck von Leidenschaft, schnell und<br />
stark wie ein Erröten,<br />
Das Mädchen schüttelte den Kopf und<br />
lachte. «Nein, Cheng, nein. Du bist ein netter<br />
Kerl. Wirklich. Aber ich liebe dich nicht.<br />
Nein, nicht ein bisschen. Ich liebe meinen<br />
Jungen. Wir arbeiten auch schon seit fünf<br />
Jahren zusammen. So, das wollte ich dir sagen.<br />
Und jetzt muss ich gehen, sonst wundert<br />
sich Jonny, wo ich bleibe.»<br />
Der junge Kapellmeister Cheng fasste ihre<br />
Hand und sah fast schmerzlich auf die helle<br />
Haut ihrer schmalen Finger, die neben seiner<br />
gelben phantastisch weiss wirkte. Und<br />
versuchte, seine chinesische Zärtlichkeit in<br />
englische Worte zu kleiden. « Kleine, weisse<br />
Lilie, Blume du. Zartes. »<br />
Das Mädchen lachte leise. Und als er im<br />
Gehen wie sinnlos ihren Aermel streichelte,<br />
begann sie unbefangen weiter zu sprechen.<br />
— «Never mind, alter Junge, ärgere dich<br />
Sie für 150 bis 200 Fr. ein sehr gutes Rad.<br />
Gegenwärtig kostet ein Automobilwagen<br />
3500 bis 6000 Fr., aber es wird nicht lange<br />
dauern, und man wird wahrscheinlich für<br />
1500 bis 2500 Fr. einen solchen herstellen.<br />
Dieses Geld bildet ja ein Anlagekapital, das<br />
bedeutend grösser ist als bei einem Zweirad;<br />
aber die Automobile erfordert auch lange<br />
nicht so viel Reparaturen als das Zweirad,<br />
denn sie ist fester und haltbarer gebaut. Man<br />
fährt auf der Automobile ohne Anstrengung,<br />
und es können, je nach der Konstruktion, bis<br />
zu vier Personen mit einem solchen Fahrzeug<br />
befördert werden. Wenn heutzutage eine<br />
Familie von vier Personen sich vier Räder<br />
anschaffte, von denen das Stück 250 Fr.<br />
kostete, so würde auch viel Geld verauslagt,<br />
und die Familie könnte dann nur mit körperlicher<br />
Anstrengung fahrend, während sie in<br />
einem Motorwagen leicht, rasch und bequem<br />
dahinrollt, denn die Räder der Automobile<br />
haben kolossale Pneumatiks von einer Dicke<br />
und Stärke, welche diese Gummireifen fast<br />
unzerreissbar machen. Es kommt eben auf<br />
ein paar Kilogramm Gewicht mehr bei der<br />
Automobile nicht an, ja, ein Belastungsunterschied<br />
von ein bis zwei Zentnern macht<br />
gar nichts aus. Ist die Konstruktion nur eine<br />
geschickte, ist die Betriebskraft gehörig ausgenutzt,<br />
so fährt die Automobile auch mit<br />
der Mehrbelastung selbst im durchschnittenen<br />
Gelände und ziemlich steil bergauf mit unverminderter<br />
Geschwindigkeit.»<br />
«So liegt also nach Ihrer Ansicht die Zukunft<br />
der Automobile nicht in der Grossstadt,<br />
sondern ausserhalb der grossen Städte?»<br />
«Ganz gewiss. Die Zukunft der Automobile<br />
liegt auf dem flachen Lande. Die Verbindung<br />
der Grossstadt mit weit entfernten Vororten,<br />
die Verbindung der Orte des Flachlandes mit<br />
der weit entiernten Eisenbahn, die Verbindung<br />
Der Einsatz<br />
Von Thomas Burke.<br />
nicht. Schlechter Abend heute, nicht? Ich<br />
dachte schon, er würde draufgehen heut', der<br />
Jonny, als du den Einsatz verpasstest. Du<br />
must aufpassen, hörst du. Jonny macht diese<br />
Sache am Trapez seit fünf Jahren nach der<br />
Musik vom « Bridal Chorus ». Da ist jeder<br />
falsche Einsatz gefährlich. »<br />
«Hier muss ich gehen. Auf Wiedersehen,<br />
Cheng. »<br />
Cheng hielt ihre Hand fester. Seine Stimme<br />
änderte sich plötzlich. Eine drängende, fordernde<br />
Wildheit war über seiner Zärtlichkeit.<br />
Er hob sie hoch und presste ihren kleinen,<br />
schmalen Körper an sich. Sein schmallippiger.<br />
grosser Mund suchte nach der Weisse<br />
ihres Gesichtes.<br />
Das Mädchen hob eine kleine, feste Hand<br />
und Hess sie auf sein Gesicht fallen. « Lass<br />
das. Chinky », sagte sie und lachte spöttisch.<br />
Sie wusste, wie ihn dieser Name, der sein Chinesentum<br />
verspottete, treffen würde. « Mach<br />
das nicht noch einmal, mein Lieber. Nicht<br />
mit mir, hörst du? Du bist doch eine gelbe<br />
Ratte, nicht mehr.»<br />
In seinen schmalen Augen funkelte es kurz<br />
und böse. Das Mädchen riss sich aus seinem<br />
Griff und lief davon.<br />
Cheng ging mit starren Augen und unbeweglichem<br />
Gesicht. Vor seinen Augen tanzte<br />
Jewell Angels weisses Gesicht. Jewell Angel<br />
schmaler Körper am Trapez. Und daneben<br />
der Breite, Riesenstarke, der Partner.<br />
Beide hatten weisse Gesichter. Beide lachten.<br />
Beide konnten verächtlich sagen: der<br />
Chinky.<br />
In jedem Schritt, den Cheng machte, in<br />
jedem Blick, in jedem Herzschlag war der<br />
eine Wunsch, der alles andere überschrie:<br />
Diesem schönen, weissen Geschöpf, das ihn<br />
gelbe Ratte genannt hatte, weh zu tun.<br />
Sein halbasiatisches Gehirn warf alle träumerische<br />
Trägheit ab. Cheng schlief in dieser.<br />
Nacht in einem wirren Wald wilder, niegedachter<br />
Gedanken.<br />
Am nächsten Abend stand er wie immer<br />
mit dem ruhigen, konzentrierten Dirigentengesicht<br />
vor seinen Leuten. «Diabolo und Angela»<br />
waren die vierte Nummer. Sie waren<br />
noch in der Garderobe.<br />
Diabolos Sensation bestand darin, vom<br />
schwingenden Trapez auf ein viel tieferes zu<br />
springen. Seit fünf Jahren sprang Diabolo<br />
beim ersten Takt des «Bridal Chorus». Er<br />
hatte diesen Takt in den Pulsen, im Gehirn,<br />
im Griff. Alles übrige geschah im Unterbewusstsein.<br />
Er arbeitete schon so lange an<br />
dieser Uebung, dass er kaum mehr Erregung<br />
spürte, wenn er sprang, als ein Mensch, der<br />
der Provinzorte untereinander, das sind die<br />
Zukunftsaufgaben der Automobile, und die<br />
Lösung dieser Aufgaben wird nicht nur einen<br />
immensen Aufschwung des Verkehrs, sondern<br />
auch eine Veränderung auf sozialem, auf<br />
industriellem Gebiete bringen, wie wir das im<br />
kleinen ja zu unserer eigenen Ueberraschung<br />
schon mit dem Zweirad erlebt haben. Letzteres<br />
wird jedoch durch die Automobile<br />
keineswegs beseitigt werden. Seine Benutzung<br />
wird sich vielleicht vermindern, aber<br />
«totgemacht» wird es nicht durch die Automobile.<br />
Ebensowenig wird diese die Eisenbahn<br />
schädigen. Sie wird im Gegenteil den<br />
Eisenbahnverkehr für Personen und Güter<br />
vermehren, wenn auch nur indirekt. Die einzige<br />
schwere Konkurrenz werden wohl nur<br />
die elektrischen Strassenbahnen erfahren, die<br />
zur Verbindung ziemlich weit voneinander<br />
entfernter Orte dienten. Auch die elektrische<br />
Bahn erfordert eben Geleiseanlagen, an manchen<br />
Stellen kostspielige Ueberbrückungen,<br />
Geländeveränderungen und eine immerwährende<br />
Zuleitung durch ein System von<br />
Drähten, deren Anlage und Montierung ebenfalls<br />
grosse Kosten verursacht. Die Automobile<br />
ist von allen diesen Dingen unabhängig.<br />
Sie fährt auf ieder nur einigertrmssen<br />
fahrbaren Strasse: sie fährt im Sommer und<br />
im Winter, bei schönem Wetter und bei<br />
Regen. Selbst ein Schneetreiben macht für<br />
die Automobile nichts aus. Ihre Fahrt wird<br />
dadurch vielleicht verlangsamt, abe- der Winter<br />
hat keine Schrecken ftir sie. Die Automobile<br />
lauft eben nicht auf Schienen, sie<br />
kommt selbst durch dicke Schneehaufen, die<br />
der Wind auf der Strasse vielleicht zusammengetrieben<br />
hat. snielenrl hindurch, und<br />
so ist sie ein Gefährt, das selbst im Winter<br />
den Verkehr sicher vermittelt, wenn alle anderen<br />
Gefährte den Dienst versasren, wenn i<br />
Nachts, vom Turme aus<br />
Die Lichter der grossen Stadt zünden<br />
Zu mir empor.<br />
Meine Augen schweifen und finden<br />
Wieder, was ich am Tage verlor...<br />
Tief unten schwinden<br />
Leben und Lärm dahin.<br />
Mein Herz schweigt und piein Sinn<br />
Lenkt sich nach oben,<br />
Hinauf, wo die vielen Sterne<br />
Leuchten in ewigem Glanz.<br />
Und es verklingt in der Ferne<br />
Der Lärm der Stadt und ihr Toben<br />
Und des Lebens wilder Tanz. Ko.<br />
eine Stufe hinuntergeht. Sein Gehör und seine<br />
Muskeln arbeiteten fast selbständig.<br />
Diabolo und Angela standen auf der Bühne<br />
und prüften die Apparate. «Hallo, Fred»,<br />
rief Diabolo dem Boy zu, « sag mal gleich<br />
dem Kapellmeister, er möchte auf den Einsntz<br />
aufnass^n. Gleich die Nummer fünf ^.nieten,<br />
wenn ich auf dem obersten Trapez sitze.»<br />
Der Vorhang ging hoch. Das Haus war<br />
schlecht besucht. Wenige, gelangweilte Gesichter<br />
sahen auf Diabolo und Angela. Diese<br />
leeren Blicke trugen ein lähmendes, entnervendes<br />
Gefühl auf die Bühne, das am Seil<br />
hinaufkroch und sich an Diabolos für alles<br />
andere fühllosen harten Schenkeln festsog.<br />
Während Diabolo arbeitete, stand seine<br />
Partnerin Angela, die kleine, schöne Jewell<br />
Angel, mit grossen, aufgeregt geschminkten<br />
Augen an die Hintertür gelehnt. Sie konnte<br />
gerade in das unbewegte, gelbe Gesicht<br />
Chengs sehen, dem die grelle Orchesterlampe<br />
einen harten, grausamen Ausdruck gab.<br />
Jetzt war Diabolo hoch oben. Unter ihm<br />
schwang langsam und gleichmässig das<br />
zweite Trapez.<br />
Cheng beugte sich zu dem Empfangshörer<br />
des Telephons, das am Dirigentenpult stand.<br />
«Nummer fünf», sagte die Stimme des<br />
Managers aus dem Telephon zu Cheng, dem<br />
Kapellmeister.<br />
«Nummer neun», sagte Cheng, der Kapellmeister<br />
zu seinen Musikern.<br />
«Eins, zwei, drei », schrie Diabolos Stimme<br />
von hoch oben.<br />
« Nummer neun », hatte Cheng gesagt. Die<br />
Kapelle spielte «Stars and Stripes*. Diabolo,<br />
der auf dem obersten Trapez schwang,<br />
machte seine Muskeln locker zum Sprung,<br />
eine Sekunde, bevor er den ersten Ton seiner<br />
Melodie hörte.<br />
Dann Sprang er, und im Sprung erfasste<br />
er die fremde Melodie. Sie kam unerwartet,<br />
betäubend wie ein Schlag. Sein Ohr, seine<br />
Nerven, seine Muskeln, die immer zusammen-<br />
selbst das alte System des Pferdebetriebes<br />
keine Anwendung mehr finden kann, weil die<br />
Pferde infolge von Glätte stürzen oder wegen<br />
Kälte und Wind nicht mehr weiter können.»<br />
Wie die jüngste Automobil-Ausstellung in<br />
Paris gezeigt, hat die Konstruktion der<br />
Motorfahrzeuge, um die sich die beiden<br />
deutschen Mechaniker Daimler und Benz die<br />
wesentlichsten Verdienste erworben, schon so<br />
gewaltige Fortschritte gemacht, und zwar gerade<br />
bezüglich der Elektromobile, dass die<br />
vorstehend gemachten Ausführungen über<br />
ihre Zukunft vollkommen gerechtfertigt erscheinen.<br />
ENDE<br />
Unschädlicher<br />
echter Kaffee<br />
für Herz, Nerven, Nieren,Gesunde<br />
oder Kranke, Kinder oder Greise,<br />
das ist Kaffee Hag.der Freund Ihres<br />
ruhigen und tiefen Schlafes nach<br />
abendlichem Genüsse. Seine hohe<br />
Qualität und seine absolute Unschädlichkeit<br />
haben Kaffee Hag<br />
zum Kaffee von Millionen gemacht.<br />
Jede Bohne Qualität<br />
1 Jeder Tropfen ein Genuss<br />
Herz u. Nerven schonend<br />
Das ist KAFFEE HAG