E_1931_Zeitung_Nr.105
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Dienstag, 29. Dezember <strong>1931</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
27, Jährgang. - N° 105<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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tnseratenschlusa 4 Tane vor Erscheinen der Nummern<br />
Das Verkehrsgesetz zum letzten Mal<br />
vor dem Ständerat<br />
Nun hätte also das Verkehrsgesetz auch<br />
das Stadium der Differenzenbereinigung<br />
glücklich überstanden. Herr Sigrist, der Präsident<br />
der Ständekammer, konnte am letzten<br />
Dienstag mit Genugtuung feststellen, dass<br />
der Rat bei allen Differenzen — ganz im<br />
Geiste der am gleichen Tage gefeierten Tagung<br />
von Stans — bei allen Differenzen dem<br />
Nationalrat zugestimmt hatte. Das Werk geht<br />
jetzt an die Redaktionskommission, um dann,<br />
wahrscheinlich in der Märzsession, endgültig<br />
von beiden Räten genehmigt zu werden.<br />
Aus der ersten Beratung des Ständerates<br />
war der Entwurf in ziemlich defektem Zustand<br />
hervorgegangen, und nachdem der Nationalrat<br />
das seinige dazu getan hatte, die<br />
Fehler wenigstens zum Teil wieder gut zu<br />
inachen, haben auch die Kantonsvertreter<br />
endlich mehr Einsehen gezeigt und, wie sich<br />
Bundespräsident Häberlin ausdrückte, den<br />
letzten Stein des Anstosses aus dem nun für<br />
das Automobil frei gewordenen Wege geräumt.<br />
Zum letztenmal traten sich in der entscheidenden<br />
Frage der Höchstgeschwindigkeit<br />
Freunde und Feinde der modernen und zeitgemässen<br />
Regelung gegenüber. Auch die<br />
Kommission war nicht einmütig, sondern es<br />
standen sich vier-gegen vier Stimmen gegenüber,<br />
wobei die vom Kommissionspräsidenten<br />
Bolli vertretene Meinung zugunsten der<br />
vom Nationalrat beschlossenen Aufhebung<br />
der automatischen Höchstgeschwindigkeit,<br />
gemäss parlamentarischer Gepflogenheit, als<br />
Mehrheit galt.<br />
Der Sprecher der Mehrheit stellte fest, dass<br />
die Differenz zwischen den Formulierungen<br />
der beiden Räte eigentlich gar nicht sehr<br />
gross sei. Es handle sich einiach darum, ob<br />
wir auch bei leichten Fahrzeugen beim starren<br />
Obligatorium beharren oder es dem Bundesrate<br />
überlassen wollen, da, wo es sich als<br />
nötig erweist, einzugreifen. Der Bundesrat<br />
wird sich ganz gewiss, meinte Herr Bolli,<br />
den sich auf diesem Gebiet ja so zahlreich<br />
geltend machenden Aeusserungen der öffentlichen<br />
Meinung nicht verschliessen. Bei ge-<br />
F E U I L L E T O N<br />
Die vorletzte Liebe<br />
der schönen Frau Erzsebet.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(15. Fortsetzung)<br />
wissen Erscheinungen wird man eben zu dem<br />
Mittel greifen müssen, das Abhilfe schafft,<br />
bis man zur Ueberzeugung kommt, dass Besserung<br />
eingetreten ist und man auf dem Verordnungsweg<br />
wieder auf die temporäre Festsetzung<br />
von Höchstgeschwindigkeit für die<br />
eine oder die andere Gattung von Motorfahrzeugen<br />
verzichten kann. Wir können uns<br />
hier ruhig auf die Vernunft des Bundesrates<br />
verlassen.<br />
Auch diesmal war es wieder der Bündner<br />
Baudirektor Huonder, der den Standpunkt<br />
der Gegner vertrat. Zwar beteuerte der Redner,<br />
dass er beileibe kein Automobilfeind sei.<br />
Allen vernünftigen Bestrebungen der Automobilorganisationen<br />
stehe er freundlich gegegenüber.<br />
Das bezeugt ein Schreiben, das<br />
er jüngst vom Schweizerischen Automobil-<br />
Club für die Unterstützung der «Internationalen<br />
Alpenfahrt » erhalten habe. Aber trotzdem<br />
er vom Automobil-Club als «Collaborateur<br />
» eingeschätzt wurde, kann Herr Huonder<br />
sich mit dem Fallenlassen der Höchstgeschwindigkeit<br />
nicht einverstanden erklären.<br />
Er ist im Gegenteil überzeugt davon, dass<br />
die Beibehaltung dieser Vorschriften, im<br />
wohlverstandenen Interesse der' Automobilisten<br />
selber liege, denn «auch die heutige<br />
schnellebige Zeit verlangt keine bessere<br />
Zeitausnützung als eine Fahrt von Dorf zu<br />
Dorf mit einem maximalen Tempo von 70<br />
Kilometern.» Bei 60 bis 70 km Geschwindigkeit<br />
kann man noch den Wagen beherrschen,<br />
darüber hinaus aber nicht mehr! -'<br />
De.r Redner wies auf verschiedene ihm zugegangene<br />
Zuschriften aus « Fussgängerkreisen<br />
» hin, die alle darauf hinausgehen, zu be*<br />
weisen, dass nur die erste Formulierung des<br />
Ständerates, also das starre Obligatorium,<br />
die «schwer geprüften, harmlosen Strassenbenützer<br />
von den rasenden Autlern» schützen<br />
könne. Er sprach von der erschreckenden<br />
Zunahme der Unglücksfälle, worauf ihm<br />
Bundespräsident Häberlin entgegnen konnte,<br />
dass dieser Umstand eigentlich nicht für die<br />
vom Vertreter der Minderheit befürwortete<br />
Beibehaltung des bisherigen Systems der obligatorischen<br />
Höchstgeschwindigkeit spreche.<br />
Der Chef des eidgenössischen Justiz- und<br />
Polizeidepartements stellte fest, dass wir mit<br />
diesem System sehr schlechte Erfahrungen<br />
gemacht hätten. Mit der andern Lösung, der<br />
Aufgabe der Höchstgeschwindigkeit, haben<br />
wir noch gar keine Erfahrungen gemacht,<br />
wohl aber andere Staaten, und zwar im günstigen<br />
Sinne. Wir können nicht nur auf die<br />
im Auslande, speziell in England, gemachten<br />
Erfahrungen hinweisen, sondern wir haben<br />
auch Stimmen aus Baseil gehört, das die<br />
Damit hat nun knapp vor Jahresende eine<br />
gewaltige Arbeit ihren vorläufigen Abschluss<br />
gefunden. Dank gebührt allen denen, welche<br />
in irgend einer Form daran teilgenommen<br />
haben. Besondere Anerkennung verdienen<br />
Höchstgeschwindigkeit aufgehoben hat, undaber Bundesrat Häberlin, sowie die Kommissions-Referenten<br />
in beiden Räten, diese Stimmen bestätigen die günstigen Mei-<br />
welche<br />
nungsäusserungen aus dem Auslande. Das<br />
Entscheidende scheint aber Bundespräsident<br />
Häberlin vor allem das zu sein, dass die vom<br />
Nationalrat genehmigte Formulierung für die<br />
Zukunft beide Wege offen hält, während die<br />
Lösung mit der Höchstgeschwindigkeit die<br />
Aussicht auf eine Aenderung für Jahre oder<br />
Jahrzehnte — ein solches Gesetz will man<br />
nicht jeden Augenblick revidieren — versperrt.<br />
Man lässt also mit andern Worten<br />
dem Bundesrat die Möglichkeit offen, es nun<br />
einmal mit dem neuen System zu probieren,<br />
mit dem man an andern Orten gute Erfahrungen<br />
gemacht hat, und gibt ihm aber auch die<br />
Mittel, zur Höchstgeschwindigkeit zurückzukehren,<br />
wenn schlechte Erfahrungen sich<br />
einstellen.<br />
Der Sprecher des Bundesrats betonte, wie<br />
er es auch schon im anderen Rate getan<br />
hatte, dass er und seine Kollegen fest entschlossen<br />
seien, von der Kompetenz der<br />
Wiedereinführung der Maximalgeschwindigkeit<br />
Gebrauch zu machen, falls die praktische<br />
Anwendung der neuen Regelung schlechte<br />
Ergebnisse zeitigen sollte. Aber das werden<br />
wir erst erleben müssen. In der Zwischenzeit<br />
haben die Kantone die Möglichkeit, laut<br />
Art. 3 des Gesetzes, überall da, wo. wirklich<br />
die Strassenverhältnisse eine automatische<br />
Verminderung der Geschwindigkeit verlangen,<br />
derartige Massnahmen mit Zustimmung<br />
des Bundesrates zu treffen, wohlverstanden,<br />
unter Vorbehalt des Rekurses an den Bundesrat<br />
gegen dauernde Beschränkungen, wie die<br />
-von beiden Räten jetzt gelehmigte Formulierung<br />
dieses Artikels vorschreibt. Diese<br />
Kompromisslösung schlägt eine Brücke vom<br />
Ständerat zum Nationalrat, von den Automobilisten<br />
zu den anderen Strassenbenützern.<br />
Das Volk wird begreifen, dass es die richtige<br />
Lösung ist.<br />
Wie schon eingangs bemerkt, stimmte der<br />
Rat mit grosser Mehrheit dieser Meinung zu.<br />
Der Entscheid wurde mit 27 gegen 10 Stimmen<br />
gefasst. Im September hatte man Festhalten<br />
am Höchstgeschwindigkeitssystem mit<br />
20 gegen 14 Stimmen beschlossen. Bundespräsident<br />
und Kommissionspräsident haben<br />
also nicht umsonst vom schlecht informierten<br />
an den besser orientierten Ständerat appelliert.<br />
Alle anderen, weniger erheblichen Differenzen,<br />
wurden ohne Diskussion durch Zustimmung<br />
zum Nationalrat erledigt.<br />
«Herr Oberst von Gratt erzählte mir bereits<br />
von Ihnen,» klang es mit ruhiger Stimme<br />
zu mir herüber.<br />
«Gnädige Frau, ich vergass nicht die<br />
Grüsse an Sie zu bestellen, die er mir mitgab,<br />
nur fand ich bisher keine Gelegenheit<br />
dazu.» Sie nickte mit dem Kopfe.<br />
«Sie glauben gar nicht, wie Onkel Hans<br />
sich freut, einen Herrn seines Regiments um<br />
sich zu sehen. So jung sah ich ihn schon<br />
lange nicht mehr wie bei seinem letzten. Besuch,<br />
— er war gestern bei uns — als er von<br />
Ihnen erzählte. Ein Herr seines Regiments!<br />
Was ihm das alles bedeutet! Ich glaube. Sie<br />
^könnten mich ruhig prüfen, ich kenne schon<br />
alle Wachtmeister und alle Chargenpferde<br />
beim Namen.»<br />
«Er ist aber auch heute noch der Stolz<br />
des Regiments.» Abermals wandte sich der<br />
Kopf meiner schönen Nachbarin nach rückwärts<br />
zu dem trabenden Vizegespan.<br />
«Herr Oberst von Gratt ist ein alter Bekannter<br />
von mir. Ich nenne ihn darum immer<br />
Onkel Hans.» ^<br />
Der Hufschlag der trabenden Pferde auf<br />
der harten Landstrasse füllte das Schweigen<br />
zwischen uns aus.<br />
«Als Sie bei Onkel Hans waren, war auch<br />
Herr von Szöky bei ihm?»<br />
«Jawohl, gnädige Frau.»<br />
Wieder wandte sich langsam ihr Kopf nach<br />
dem Reiter.<br />
«Wissen Sie vielleicht, was die beiden Herren<br />
... wie soll ich mich ausdrücken... weshalb<br />
Herr von Szöky zu ihm kam?»<br />
«Ich weiss es nicht, Gnädige, Herr von<br />
Szöky kam gerade, als ich ging.»<br />
Während Rede und Widerrede hatte sie unverwandt<br />
vor sich gesehen und wandte keinen<br />
Blick von den trabenden Pferden.<br />
Klapp... klapp... klapp... trommelte der<br />
Hufschlag auf der harten Strasse. Klapp...<br />
klapp... klapp...<br />
Die unendliche Akazienallee öffnete sich,<br />
einzelne niedrige Bauerngehöfte huschten im<br />
Halbdunkel der sinkenden Nacht an uns vorüber,<br />
erleuchtete, kleine Fenster an ihnen<br />
flammten auf, Hunde kläfften, die Umrisse<br />
eines schwerfälligen Steintores tauchten auf,<br />
durch das der Wagen verschwand, die<br />
Wagenräder knirschten im Sand einer Auffahrt,<br />
der Schatten eines klobigen, stockhohen<br />
Gebäudes umfing uns. Das typische<br />
altungarische Herrenkastell. Mit einem Ruck<br />
hielt der Wagen.<br />
Noch mit angezogenen Zügeln blickte die<br />
schöne Frau zu dem einzigen erleuchteten<br />
Fenster im Erker hinauf, der wie eine Bastion<br />
vorragte.<br />
Ich sprang ab, nahm ihr die Zügel ab; für<br />
einen Augenblick ruhte ihre Hand in der meinen,<br />
als ich ihr beim Absteigen half. Nochmals<br />
flog ihr Blick mit einem zufriedenen<br />
Lächeln zu dem erleuchteten Fenster hinauf.<br />
«Der Pfsta ist noch wach.»<br />
Zärtlich klopfte sie die Pferde ab.<br />
«Ich möchte Sie bitten, seien Sie lieb mit<br />
meinem Mann, heitern Sie ihn auf, wenn Sie<br />
können. Noch eines,» zögernd kamen die<br />
Worte über ihre Lippen, «sagen Sie es Herrn<br />
von Szöky nicht, dass ich davon weiss, dass<br />
er bei Onkel Hans war.»<br />
Durch das Parktor trabte der Vizegespan.<br />
5.<br />
Eine Woche war seit meinem ersten Besuche<br />
bei Tolnays verstrichen. Ruhelos verfolgte<br />
mich das Bild der schönen Frau, immer<br />
und immer wieder fühlte ich auf mir den<br />
durch ihren unbeirrbaren Eifer und den Glauben<br />
an den guten Kern des Gesetzes, den<br />
Entwurf um manche Klippe herumgebracht<br />
haben. Es ist vor allem dem abtretenden<br />
Bundespräsident und Vater des Gesetzes zu<br />
gönnen, dass seine auf Jahre zurückreichenden<br />
Bemühungen endlich von Erfolg gekrönt<br />
wurden. Freilich wird er mit uns darin einig<br />
sein, dass manche wertvolle Anregung und<br />
Neuerung, die unbedingt dem Verkehr im<br />
gesamten zugute gekommen wäre, dahinfiel<br />
und die dafür eingetauschten Kompromisse<br />
das Gesetz nicht gerade für die Motorfahrer<br />
annehmbarer gestalteten. Wir dürfen wohl<br />
annehmen, dass bei der Ausarbeitung der<br />
Vollzugsbestimmungen darauf Rücksicht genommen<br />
wird.<br />
Wenn die weitere Entwicklung nun programmässig<br />
verläuft, so werden wir mit<br />
1. Januar 1933 unter das Regime des eidgenössischen<br />
Verkehrsgesetzes treten. Bis<br />
dahin haben alle Strassenbenützer reichlich<br />
Zeit, sich mit den wichtigsten Bestimmungen<br />
vertraut zu machen. Es sei hauptsächlich<br />
den Automobilisten an dieser Stelle<br />
der Wunsch ans Herz gelegt, bereits im kommenden<br />
Jahre so den Volant zu führen, als<br />
ob der Entwurf schon Geltung hätte und<br />
durch eine stramme Verkehrsdisziplin das<br />
Vertrauen zu rechtfertigen, das alle jene<br />
Bundesbehörden und Parlamentsvertreter in<br />
uns setzten, welche für uns in den langwierigen<br />
Debatten eingestanden sind.<br />
Signalisierung unbewachter<br />
Niveauübergänge.<br />
(Aus dem Bandesgericht.)<br />
Vor einigen Monaten hatte das Bundesgericht<br />
anlässlich eines bei Basel erfolgten<br />
Zusammenstosses zwischen einem Auto und<br />
der Strassenbahn die gegenseitigen Pflichten<br />
abzugrenzen, welche diesen Fahrzeugen an<br />
einem unbewachten unübersichtlichen Niveauübergang<br />
obliegen. Wie jenes Urteil feststellt,<br />
muss ein Motorfahrzeug seine Fahrt hinreichend<br />
verlangsamen, um nötigenfalls noch<br />
vor den Geleisen anhalten zu können und<br />
sein Führer hat sich vor dem Passieren des<br />
Ueberganges nach rechts und links umzusehen,<br />
weil der auf eigenem Bahnkörper<br />
fahrenden Bahn die Priorität zukommt und<br />
ihr ein Verlangsamen vor jedem unabgeschrankten<br />
Uebergang nicht zugemutet werden<br />
kann. Dieser Entscheid wird gewissermassen<br />
ergänzt durch ein neuestes Urteil<br />
vom 4. Dezember, aus welchem hervorgeht,<br />
dass der Bahn hinsichtlich der Gestaltung<br />
des unbewachten Niveauüberganges gewisse<br />
Vorsichtsmassnahmen zur Pflicht gemacht<br />
werden.<br />
Blick dieser tiefen Augen, ich hörte den leise<br />
singenden Tonfall ihrer weichen Stimme,<br />
empfand den leidenschaftslosen Druck ihrer<br />
schmalen Hand, sah im Wachen und im Träumen<br />
die hohe, schlanke Gestalt, wie sie barhaupt,<br />
umkost vom •Abendwind, mir gegenüberstand,<br />
und nur eines verfolgte mich —<br />
wann es mir gelingen würde, sie wiederzusehen.<br />
In quälenden Gedanken versuchte ich, ihr<br />
Inneres zu durchdringen, diese leidenschaftslose<br />
Ruhe, die mir in einem unbestimmten<br />
Bewusstsein wie eine Maske erschien, wie<br />
eine drückende Fessel, die sie als Martyrium<br />
ihres Lebens trug, ohne zu murren und ohne<br />
zu klagen, neben einem Mann, den sie mit<br />
jedem Wort und jedem ihrer Blicke anzubeten<br />
schien, und den sie doch nicht lieben<br />
konnte.<br />
So verfolgte mich auch sein Bild. Er hatte<br />
uns, als wir eintraten, wie geistesabwesend<br />
begrüsst, mit einem lässigen Nicken des<br />
Kopfes, mit einigen verbindlichen, vor sich<br />
hingeflüsterten Worten, seine Blicke aber<br />
tasteten nach der Tür, durch die sie eintreten<br />
musste, und als sie vor ihm stand, flog<br />
eine leichte Röte über fein fahles Krankengesicht,<br />
seine hageren Hände umklammerten<br />
ihre Finger, lösten sich und strichen kosend<br />
über ihren Scheitel, als sie sich auf die Fussbank<br />
neben ihn hockte, ihm fürsorglich den<br />
Lampenschirm tiefer zog und ihm liebevoll<br />
die Decke zurechtzog, die die Füsse des<br />
Kranken bedeckte.<br />
Mit liebkosenden Worten, in einem Tonfall,<br />
mit welchem eine zärtliche Mutter mit ihrem
Die elektrische Schmalspurbahn Vevey-<br />
St-L6gier kreuzt bei der Haltestelle von Clies<br />
eine stark ansteigende Strasse; der Uebergang<br />
ist unbewacht und war früher auch nicht<br />
durch Warnungstafeln kenntlich gemacht.<br />
Eine Automobilistin fuhr im Sommer 1928 in<br />
Begleitung einer Freundin diesen Weg hinauf;<br />
die Bahnlinie wäre zwar auf etwa 20 m<br />
vom Weg aus sichtbar gewesen, wurde dann<br />
aber gegen rechts wieder durch einen Baumgarten,<br />
ein Bahnhäuschen und eine Koniferenhecke<br />
völlig verdeckt. Der unglücklichen Gestaltung<br />
des Niveauüberganges wegen nahm<br />
die Fahrerin den von St-Legier herabkommenden<br />
Zug erst wahr, als er sich bis auf<br />
30 m genähert hatte und das Auto sich gerade<br />
auf dem Geleise befand. In der Verwirrung<br />
blieb sie auf dem Geleise stecken*<br />
anstatt die Fahrt zu beschleunigen. Das Auto<br />
wurde vom Zug erfasst und beschädigt, die<br />
Fahrerin erlitt leichtere, ihre Passagierin<br />
schwere Verletzungen. Wegen der erlittenen<br />
Verletzungen klagten sowohl die Automobilistin<br />
als ihre Freundin gegen die Bahn auf<br />
Schadenersatz und Genugtuung, der Ehemann<br />
der Automobilistin, als Eigentümer des Autos,<br />
auf Schadenersatz für Reparaturkosten und<br />
Minderwert seines Wagens. Die Bahn machte<br />
Widerklagsweise eine Ersatzforderung für<br />
ihren Materialschaden geltend.<br />
In Uebereinstimmung mit dem Waadtländer<br />
Kantonsgericht hat das Bundesgericht (zweite<br />
zivilrechtliche Abteilung) entschieden, dass<br />
die Bahn nicht nur aus der im Eisenbahnhaftpflichtgesetz<br />
aufgestellten Kausalhaftung,<br />
sondern auch aus eigenem Verschulden für<br />
einen Teil der Unfallfolgen verantwortlich<br />
sei. Der betreffende Niveauübergang ist als<br />
gefährlich zu bezeichnen und die Aufsichtsbehörde<br />
hätte auf Grund der Nebenbahnverordnung<br />
seine Abschrankung verlangen<br />
können- Wenn die Behörde davon abgesehen<br />
hat, wurde die Bahn dadurch nicht entlastet,<br />
sondern sie war verpflichtet, in anderer<br />
Weise für die Sicherung dieses auch den<br />
Motorfahrzeugen zugänglichen Ueberganges<br />
zu sorgen. Dieser Pflicht ist die Bahn nicht<br />
nachgekommen, wenn sie gerade an jener<br />
Stelle das Bahnhäuschen und die Hecke<br />
stehen Hess. Auf Grund der Nebenbahnverordnung<br />
wäre sie auch verpflichtet gewesen,<br />
an jener Stelle eine Warnungstafel<br />
mit den wichtigsten bahnpolizeilichen Vorschriften<br />
und eine zweite Tafel mit der Aufschrift<br />
«Achtung vor dem Zug» aufzustellen,<br />
was sie versäumte. Das Fehlen der letzteren<br />
Tafel bedeutet ein für den Unfall kausales<br />
Verschulden, denn die Automobilisten pflegen<br />
auf solche Tafeln zu achten, werden also umgekehrt<br />
aus ihrem Fehlen schliessen, dass<br />
der Weg frei ist. — Die Automobilistin trifft<br />
ein Verschulden, weil sie auf das Geleise<br />
fuhr, ohne sich, eventuell durch Anhalten, zu<br />
überzeugen, dass kein Zug nahe. Die Mehrheit<br />
des Bundesgerichts erachtete jedoch das<br />
Verschulden der Bahn als überwiegend und<br />
verurteilte sie, der Automobilistin und dem<br />
Wageneigentümer drei Viertel des erlittenen<br />
Schadens zu ersetzen, der ersteren ausserdem<br />
1000 Fr. Genugtuungssumme zu bezahlen.<br />
Der Passagierin, der kein Mitverschulden<br />
zur Last gelegt wurde, hat die Bahn den<br />
vollen Schadenersatz und 4000 Fr. Genugtuungssumme<br />
zu zahlen. Anderseits ersetzt<br />
die Automobilistin ein Viertel des Bahnmaterialschadens.<br />
Wp.<br />
Kinde spricht, flüsterte sie ihm zu, ein beruhigendes,<br />
sanftes Lächeln verschönerte ihr<br />
Antlitz, während er mit verklärter Miene zu<br />
ihr aufblickte, deren Nähe ihm alles Vergessen<br />
seiner Leiden zu bringen schien.<br />
Als wir spät nachts heimkehrten, hatte mir<br />
der Vizegespan alles erzählt. Im weiten<br />
Ungarland gab es kaum ein schöneres Paar<br />
als Pista von Tolnay und seine Frau. Wie<br />
so viele der hohen Standesherren seines Landes,<br />
hatte er sich für seine jungen Jahre die<br />
Offizierslaufbahn erwählt. Begütert, führte<br />
der junge Husarenoffizier ein Leben lachenden<br />
Glücks an der Seite seiner vergötterten<br />
Frau, deren Schönheit ihn in jungen Jahren<br />
gefangennahm. Kein Wölkchen trübte den<br />
Himmel ihres Glücks. Aber höhnend stand<br />
hinter ihnen das Schicksal.<br />
Eines Tages brachte man ihn heim. Auf<br />
einem Geländeritt hatte ihn ein Pferd abgeworfen.<br />
Nach monatelangem Siechtum zuckten<br />
die Aerzte die Schultern, sie waren am<br />
Ende ihrer Kunst. Ein erbärmliches, armseliges<br />
Leben war gerettet. Sonst nichts. Ein<br />
Häuflein hilfloser, zerschmetterter Glieder<br />
war übriggeblieben. Mit rettungslos gelähmten<br />
Beinen dämmerte er in seinem Lehnstuhl<br />
dahin, verzehrt von den Schmerzen aus.den<br />
Folgen innerer Verletzungen, für die keine<br />
menschliche Kunst Rat wusste. Dahinsiechend<br />
von einem Tag zum andern, sass er zusammengesunken<br />
in seinem hochlehnigen<br />
Stuhl, die gelähmten Beine unter einer<br />
schützenden Decke verborgen, den leidenden<br />
Christuskopf mit dem gekräuselten Vollbart<br />
auf einem unterschobenen Kissen. So hingen<br />
AUTOMOBTL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 105<br />
Moderne Signalvorschriften.<br />
Am<br />
Der Kanton Baselstadt, welcher mit verschiedenen<br />
neuzeitlichen Verkehrsvorschriften<br />
einen frischen und in vielen Kantonen<br />
eider noch völlig unbekannten Zug in die<br />
Verkehrsgesetzgebung gebracht hat, ist in<br />
dieser Richtung einen weiteren Schritt vorwärtsgegangen.<br />
Das Polizeidepartement hat<br />
mit einer neuesten Verfügung den Gebrauch<br />
akustischer Warnsignale zwischen 23 Uhr<br />
und 6 Uhr morgens verboten und schreibt als<br />
Ersatz ausschliessliche Verwendung optischer<br />
Signale vor. Die Verfügung tritt auf<br />
Neujahr 1932 in Kraft.<br />
Dieser entscheidende Entschluss verspricht<br />
unbedingt weitgehende Abhilfe gegen den<br />
störenden Nachtlärm, der sich besonders<br />
durch rücksichtsloses und unnötiges Hupen<br />
störend bemerkbar machte. Mit dieser Neuordnung<br />
folgt Baselstadt zwar nur dem guten<br />
Beispiel mancher ausländischer Städteverwaltung.<br />
Der Kanton hat aber als erster<br />
in der Schweiz den Versuch gewagt und verdient<br />
damit die Anerkennung aller Strassenbenützer.<br />
Die Neuordnung stellt natürlich erhöhte<br />
Anforderungen sowohl an Motorfahrzeugführer<br />
als an Fussgänger. Sie-setzt vor<br />
allem einwandfreie Licht- und Scheinwerferanlagen<br />
bei den Fahrzeugen voraus und verlangt<br />
im weiteren weitgehende Sorgfalt und<br />
gegenseitige Rücksichtnahme der Strassenbenützer.<br />
Die Verordnung wirkt also weiter<br />
noch in erzieherischem Sinn. Es wird ferner<br />
nicht ausbleiben, dass die Fahrer auch am<br />
Tage viel haushälterischer mit der Hupe und<br />
anderen akustischen Signalen umgehen, indem<br />
ihnen die neue Regelung zeigen wird,<br />
dass man bei der notwendigen Aufmerksamkeit<br />
und Fahrdisziplin mit bedeutend weniger<br />
Signalen auskommt, als gemeinhin angenommen<br />
wird. Durch das Verbot der akustischen<br />
Signale während der Nacht wird den hauptsächlichsten<br />
Klagen wegen Lärmbelästigung<br />
an die Adresse der Motorfahrer der Boden<br />
entzogen und fällt damit auch die Berechtigung<br />
von Ansinnen auf Nachtfahrverbote<br />
dahin, wie sie immer wieder auftauchen. Man<br />
weiss ja zwar, dass der Ruf nach solchen<br />
Verboten vielfach ganz anderen Interessen<br />
dient und damit einfach eine Einschränkung<br />
des Automobilverkehrs zugunsten anderer<br />
Traktionsmittel beabsichtigt ist. Freilich<br />
kann eine gewisse Beeinträchtigung der<br />
Nachtruhe durch den städtischen Verkehr<br />
nicht abgesprochen werden und hatten deshalb<br />
auch diese Verlangen nach Verkehrsverboten<br />
den Schein für sich. Man kann<br />
zwar die Polizei in manchen Kantonen vom<br />
Vorwurf nicht freisprechen, dass sie gerade<br />
bezüglich der Verkehrsordnung in den<br />
Abend- und Nachtstunden herzlich wenig<br />
oder gar nichts vorkehrte, sonst wären gewisse<br />
Auswüchse gar nie möglich gewesen.<br />
Der Kanton Baselstadt will nun das Uebel<br />
samt der Wurzel ausrotten und hoffen wir<br />
im Interesse des Verkehrs und der Anwohnerschaft<br />
belebter Strassen, dass Basel<br />
mit der Verordnung gute Erfahrungen macht<br />
und diese wiederum andere Kantone zur<br />
Nachahmung des Beispiels veranlassen. B.<br />
Scheideweg<br />
Die Jahreswende, mit welcher unser 27. Jahrgang vollendet ist, bedeutet für den<br />
schweizerischen Autornobilismus nicht auch gleichzeitig den Abschluss einer weiteren<br />
Entwicklungsperiode. Wichtige Und weittragende Probleme iinden sich noch im Flusse<br />
.der Diskussion und behördlichen Beratung, ohne dass deren endgültige und richtige Lösung<br />
schon als sichergestellt betrachtet werden darf. Obwohl manche dieser Fragen<br />
sogar schon aus dem vorhergehenden Jahre übernommen worden sind, war es nicht<br />
möglich, sie aus der Traktandenliste als erledigt abzuschreiben.<br />
Das neue Jahr wird aber bedeutsame Entscheidungen bringen, die iür die weitere<br />
Entwicklung des Automobilismus und iür die Automobilisten selbst von grösster Tragweite<br />
sind. Wir stehen deshalb unbedingt an einem Scheideweg, an welchem sich jeder Motorfabrzeugbesitzer,<br />
der nicht in den Taghineinlebt, genaue Rechenschaft darüber ablegen<br />
muss, welche Strasse er einzuschlagen gedenkt. Dei• grosse Harsi wird unter Führung<br />
der automobilistischen Presse, deren ä&$ier und damit wohl auch erfahrenster Vertreter<br />
die «Automobil-Revue» ist, and der V'efkehtsverbände die Strasse einschlagen, die<br />
durch unbedingte Solidarität zum Ziele führen muss. Es darf in der nächsten Zeit keine<br />
Gleichgültigen oder Zauderer geben, welche sich einfach von der Bewegung und Entwicklung<br />
mittragen lassen, ohne selbst daran aktiv teilzunehmen. Ein jeder hat sowohl<br />
in seinem Privat- und Geschäftsleben, als auch in öffentlichen Stellungen und Aemtern<br />
die Möglichkeit, für die Anerkennung der automobilistischen Forderungen einzutreten. Es<br />
kann ihm dies nicht schwer fallen, wenn er weiss, dass es sich dabei nicht darum handelt,<br />
einseitige Vorrechte zu Lasten anderer Strassenbenützer zu erreichen, sondern nur<br />
eine gesetzliche und wirtschaftliche Berücksichtigung des Motorfahrzeuges zu erzielen,<br />
wie sie im Ausland vielfach schon längst Tatsache geworden ist.<br />
Mit überlegenem Tone wird heute von den Anfängen des Automobilismus gesprochen.<br />
Wenn man die seither erzielten gewaltigen technischen Fortschritte, die bis heute erreichte<br />
Verbreitung des Fahrzeuges und seine universelle Verwendung betrachtet, hat<br />
dieses Gefühl der Ueberlegenheit seine Berechtigung. Bedenken wir aber, wie schwer<br />
es einem Teil der Bevölkerung und unserer Behörden fällt, der Aufwärtsbewegung zu<br />
folgen und ihr Rechnung zu tragen, so fühlt man sich fast wieder um ein Vierteljahrhundert<br />
zurückversetzt. Das Feilschen um jede Position im neuen Verkehrsgesetz muss<br />
in dieser Beziehung jedem Bürger, der sich um die öffentlichen Angelegenheiten etwas<br />
kümmert, die Augen geöffnet haben. Das Ansinnen von Bundesrat Musy, den fast zweihundertprozentigen<br />
Benzinzoll noch weiter hinaufzusetzen, kennzeichnet die leichtfertige<br />
und irrige Auffassung, dass das Motorfahrzeug als ein unversieglicher Quell fiskalischer<br />
Abzapfungen behandelt werden könne. Das Postulat Klöti, ein Teil der Benzinzolleinnahmen<br />
den Bahnen zuzuhalten, wirft ein besonders grelles Schlaglicht auf die eigenartige<br />
Vorstellung, welche sich sogar hohe Behördemitglieder von der Rolle des motorisierten<br />
Verkehrs gebildet haben.<br />
Aber neben der Vertretung nach aussen, gibt es auch eine Festigung nach innen. Die<br />
Zusammenarbeit der verschiedenen Verkehrsgruppen und -Organisationen muss gefördert<br />
werden. Der nationale und internationale Tourismus verlangt grösste Freizügigkeit und<br />
weitgehende Vereinfachung der damit verbundenen Formalitäten. Die Verkehrsregelung<br />
durch Polizei und Signale bedarf ebenfalls noch der Verbesserung im Sinne einer Vereinheitlichung<br />
und ausgeprägteren Grosszügigkett. Die Aufklärung der kommenden Generation<br />
in Verkehrssachen wird leider von den Schulen und Behörden noch zu sehr der<br />
privaten Initiative überlassen. Die fahrtechnische Ausbildung der Verkehrspolizei und<br />
der richterlichen Instanzen, welche in Verkehrsangelegenheiten zu entscheiden haben,<br />
weist nur bescheidene Ansätze auf.<br />
Unser Blatt hat immer darauf Rücksicht genommen, dass die persönlichen Interessen<br />
und Liebhabereien der aus allen Schichten der Bevölkerung rekrutierten Automobilisten<br />
recht verschieden sind. Deshalb wurde stets die Vielseitigkeit des Gebotenen gefördert.<br />
Volkswirtschaftliche, verkehrstechnische und Standes-Probleme bilden das Schwergewicht,<br />
solange die Stellung des Motorfahrzeuges im öffentlichen Leben nicht eine einigermassen<br />
befriedigende ist. Die Berichterstattung über den Automobilsport im In- und Ausland,<br />
die Umschau im Reiche der Technik ergänzen das Programm als gleichwertige Komponenten.<br />
Mit der Entwicklung des Autoreiseverkehrs ging der Ausbau unserer Touristikabteilung<br />
Hand in Hand. Die dank der vervollkommneten Technik vereinfachte<br />
Handhabung und Pflege des Wagens lässt bei vielen das Interesse an rein technischen<br />
Problemen in den Hintergrund treten. Für sie und auch für die Familie des Automobilisten<br />
wurde der Unterhaltungsteil erweitert. Der kostenlose Dienst durch den technischen,<br />
juristischen und touristischen Sprechsaal, dem erfahrene Fachleute vorstehen, hat sich<br />
derart eingebürgert, dass eigene Ressorts hierfür geschaffen werden mussten. Daneben<br />
hat die « Automobil- Revue» immer Raum für Anregungen und berechtigte Kritik aus<br />
dem Publikum. Trotz unserer angenehmen und vielgestaltigen Beziehungen mit den Verbänden<br />
ist unser Blatt doch ein unabhängiges Organ geblieben, das aber mithilft, die<br />
tätigen Kräfte zu gemeinsamer Aktion zu sammeln. Wir nehmen gerne an, dass sich alle<br />
am Scheideweg nicht nur über die Bedeutung ihrer künftigen Einstellung Rechenschaft<br />
ablegen, sondern sich auch für die Fahrt ins nächste Jahr die richtige Lektüre durch ein<br />
Abonnement auf die & Automobil-Revue» sichern!<br />
Redaktion und Administration.<br />
Einfuhr und<br />
neue Verkehrsbewilligungen.<br />
594 neue Motorfahrzeuge wurden im November <strong>1931</strong><br />
in den Verkehr gebracht, im November 1930 waren<br />
es 573. Die Motorfahrzeug-Einfuhr betrug im November<br />
<strong>1931</strong> 718 Einheiten, währenddem im entsprechenden<br />
Monat des Vorjahres nur 592 Einheiten<br />
über die Grenze kamen.<br />
Die Ergebnisse des Monats November zeigen<br />
jeweilen bei der Erteilung von neuen<br />
Verkehrsbewilligungen selten Aenderungen,<br />
die auffällig in Erscheinung treten. Da kein<br />
Autofahrer bei der heutigen Regelung der<br />
Autobesteuerung in den Kantonen gerne die<br />
Steuer für ein ganzes Vierteljahr oder gar<br />
ein halbes Jahr zahlt, währenddem der Wagen<br />
nur vier bis acht Wochen benützt werden<br />
kann, fällt die Zahl der neuen Verkehrsbewilligungen<br />
im Vergleich zum Monat Oktober<br />
um rund 50 % der Oktoberziffer. Zur<br />
Hauptsache werden nur Motorfahrzeuge in<br />
den Verkehr gesetzt, bei denen die übermässige<br />
Steuerbelastung auf irgend eine Art<br />
kompensiert wird, z. B. Erweiterung des<br />
Kundendienstes durch Lieferwagen in Hinsicht<br />
auf einen vermehrten Umsatz während<br />
der Weihnachtszeit.<br />
Im November <strong>1931</strong> kamen 594 Motorfahrzeuge<br />
neu in den Verkehr, gegenüber 1034<br />
im Vormonat und 573 im November 1930.<br />
Wenn auch der November <strong>1931</strong> im Vergleich<br />
zum November 1930 mit einem Plus von 21<br />
Motorfahrzeugen abschliesst, so tritt dennoch<br />
der saisonmässige Rückgang gegenüber dem-<br />
Oktober <strong>1931</strong> voll in Erscheinung. Nach den<br />
starken Rückgängen im ersten Halbjahr <strong>1931</strong><br />
wäre man geneigt, ebensolche Ergebnisse für<br />
die Restmonate des Jahres zu erwarten, was<br />
aber bis jetzt nicht eintrat. Starke Widerstände<br />
gegen ein weiteres Absinken der<br />
Monatsziffern für die neuen Verkehrsbewilligungen<br />
scheinen sich geltend zu machen. Es<br />
mag darin ein Stück Zähigkeit unserer Erwerbskreise<br />
liegen, die der Krise nicht Tür<br />
und Tor öffnen wollen, sondern mit hartnäckiger<br />
Initiative ihrer geschäftlichen Tätigkeit<br />
-nachgehen, als stände alls zum Besten.<br />
Betrachtet man die Zahl der neuen Ver-,<br />
kehrsbewilligungen nach den einzelnen Fahrzeuggattungen,<br />
so lässt sich bei den Personenwagen<br />
eine Zunahme von 357 Wagen<br />
im November 1930 auf 387 Wagen im November<br />
<strong>1931</strong>, d. h. um 30 Stück erkennen,<br />
bei den Lastwagen eine Zunahme von 96 auf<br />
100 Einheiten und bei den Motorrädern eine<br />
Abnahme von 120 auf 107 Einheiten.<br />
In den ersteh 11 Monaten dieses Jahreswurden<br />
15 894 neue Verkehrsbewilligungen '•<br />
erteilt, gegenüber 17 965 in der gleichen Periode<br />
des Vorjahres. Betrachtet man die Erteilung<br />
von Verkehrsbewilligungen für Personenwagen<br />
für die obigen zwei Vergleichsperioden,<br />
so konstatiert man eine Abnahme<br />
von 8761 auf 8420, bei den Lastwagen eine<br />
Zunahme von 1685 auf 2066 und bei den<br />
Motorrädern eine Abnahme von 7519 auf 5408.<br />
Die Einfuhr nach Einheiten.<br />
Im Berichtsmonat wurden 718 Motorfahrzeuge<br />
eingeführt, im Oktober <strong>1931</strong> deren 670<br />
und 592 im November 1930. Personenwagen<br />
und Lastwagen erreichten im November<br />
<strong>1931</strong> eine Stückziffer von 553 (500 im<br />
November 1930) und die Motorräder eine<br />
solche von 165 (92). Im Gesamteinfuhrergebnis<br />
nach der Stückzahl zeigt sich für<br />
den November <strong>1931</strong>, im Vergleich zum Oktoseine<br />
Blicke unverwandt an den Zügen seiner<br />
schönsten Frau.<br />
«Hast du einen Wunsch, Pista?» liebkosten<br />
ihn ihre Worte.<br />
Ein seliges Lächeln verschönerte sein<br />
Dulderantlitz.<br />
Hier in dem kleinen Erkerzimmer ver^<br />
träumte er in seinem Lehnstuhl die Tage.<br />
«Zum Glück habe ich einen Arzt, der<br />
wenigstens meine Schmerzen zu lindern vermag,»<br />
wandte er sich mit matter Stimme zu<br />
mir. «Wenn es mich hier zu zerreissen<br />
scheint,» mit einer müden Bewegung deutete<br />
er auf seine Brust, «dann legt mir die Erzs6bet<br />
die Hand auf das Herz, und ich fühle<br />
nichts mehr.»<br />
Es schien, dass ihn nur noch die Liebe zu<br />
ihr am Leben erhielt. So hatte er einst zum<br />
Gyuri bäesi gesprochen. Wenn es ihn zu<br />
Boden geschmettert, von den sonnigen Höhen<br />
des Lebens in die Tiefe geschleudert, alles<br />
wolle er in Geduld und Ergebung hinnehmen,<br />
nur das Bewusstsein, dass er sie in seine<br />
Finsternis mitgerissen, dass sie durch ihn<br />
verdammt sei, das nage qualvoll an ihm, der<br />
er ihr habe die Sonne zu Füssen legen wollen.<br />
Kein Möbel füllte sein Krankenzimmer, ausser<br />
dem kleinen Tisch neben seinem Lehn^<br />
stuhl. Aber die Wände ringsum waren getäfelt<br />
mit zahllosen Schubkasten, jeder<br />
säuberlich mit einer beschriebenen Etikette<br />
versehen. Dort verwahrte er in seiner geistigen<br />
Regsamkeit eine letzte Leidenschaft,<br />
die den Bewegungslosen in den Stunden der<br />
Einsamkeit aufrecht erhielt.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° 105 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
ber <strong>1931</strong> und zum November 1930, eine bemerkenswerte<br />
Zunahme, die wohl zur Hauptsache<br />
mit einer Ergänzung der Lagerbestände<br />
zu motivieren ist.<br />
Hervorstechend ist das plötzliche Ansteigen<br />
der Motorrad-Einfuhr auf 165. Da 127<br />
Der schweizerische<br />
Autosportkalender 1932.<br />
Stück von diesen 165 aus England stammen,<br />
steht diese Zunahme zweifellos mit dem Sinken<br />
des Pfundkurses in Zusammenhang. Unsere<br />
Motorradhändler wollen sich die Vorteile<br />
nicht entgehen lassen, die sich durch<br />
den niedrigen englichen Kursstand ergeben.<br />
Einfuhr - Neue Verkehrsbewilligungen<br />
Personenwagen n. Motor- Total Personen- Lastwagen Motor- Total<br />
l.asiwngon rSder wagen rüder<br />
19S0 ätüok 193Ü Zahl<br />
Jannar 855 405 1260 1060 106 606 1762<br />
Februar 794 434 1228 740 162 632 1524<br />
Mira 1123 603 1726 760 163 849 1762<br />
Aprü 1262 621 1783 1234 152 1204 2590<br />
Mai 1081 492 1573 901 186 1023 2110<br />
Juni 902 299 1201 741 136 729 160«<br />
Juli 847 258 1105 1192 213 1151 255«<br />
Angnst 645 184 829 735 137 598 1470<br />
September 644 104 648 508 121 441 1071'<br />
Oktober 543 107 650 543 133 266 942<br />
November 500 92 592 357 96 120 57:1<br />
De^amber 727 207 934 277 75 72 424<br />
Total 9823 3706 13529 9038 H60 7591 lHStxü<br />
Jannar-November 9096 3499 12595 8761 1685 7519 17965<br />
l931<br />
im<br />
Jannar 812 269 1081 945 237 335 161-<br />
Februar 653 342 395 463 151 270 884<br />
Mira 883 428 1311 654 189 617 136«<br />
April 12H1 395 1686 1063 209 898 217i<br />
Mai 1312 361 1673 1003 200 830 2038<br />
Juni 1165 297 1462 883 186 626 1694<br />
Juli 1036 226 1262 1276 279 785 234»<br />
Atuzust 768 105 873 654 166 471 129)<br />
September 726 93 819 5(11 175 301 977<br />
Oktober 604 66 670 691 175 268 1034<br />
November 653 165 718 387 100 107 594<br />
Jannar-Aovember 98Ü3 2747 12550 8420 2066 5408 15894<br />
Sportnachrichten<br />
Im Nachstehenden veröffentlichen wir die<br />
vorläufigen Daten des schweizerischen Sportkalenders<br />
1932. Er enthält alle bis zum<br />
15. Dezember <strong>1931</strong> eingelaufenen Anmeldungen<br />
von Veranstaltungen der nächsten Saison.<br />
Die Daten müssen, entgegen einer anders<br />
lautenden Mitteilung in der schweizerischen<br />
Sportpresse, zusammen mit den<br />
Anmeldungen, die in der Zeit vom 15.<br />
bis 31. Dezember bei der Nationalen<br />
Sportkommission noch eingelaufen sind, in<br />
der nächsten Sitzung der Nationalen Sportkommission<br />
offiziell genehmigt werden. Erst<br />
dann wird der definitive Sportkalender 1932<br />
vorliegen. Die bis 15. Dezember <strong>1931</strong> gemeldeten<br />
Veranstaltungen sind:<br />
12. März: Nationale Sternfahrt nach Genf<br />
(A. C. S. Genf).<br />
13. März: * Nationales Kilometer-Rennen von<br />
Grand-Saconnex (A. C. S. Genf).<br />
April oder Mai: Fuchsjagd (A. C. S. Luzern).<br />
29. Mai: Ballonfuchsjagd (A. C. S. Basel).<br />
12. Juni: Nationales Chaumont-Bergrennen<br />
(A. C S. Neuenburg).<br />
25. Juni: Autavia (A. C. S. Basel).<br />
26. Juni: *Nationale Bergprüiungsfahrt Rheineck—Walzenhausen<br />
(A. C. S. St. Gallen-<br />
Appenzell).<br />
Juni oder Juli: Autavia (A. C. S. Luzern).<br />
Juni (Ende) oder Juli (Anfang): Autavia<br />
(A. C. S. Zürich).<br />
10. Juli: * Nationale Bergprüfungsfahrt Deve-<br />
Her—Les Rangiers (A. C. S. Rangiers).<br />
28. August: Flugzeugverfolgung oder Zuverlässigkeitsfahrt<br />
(A. C. S. Basel).<br />
August: Regelmässigkeitsfahrt mit Gymkhana<br />
(A. C. S. Luzern).<br />
August (Ende): Eventuell: Automobüschönheits-Konkurrenz<br />
(A. C. S. Zürich).<br />
September (Ende): Geschicklichkeitsprüfung<br />
mit Zuverlässigkeitsfahrt (A. C. S. Zürich).<br />
September oder Oktober: Kilometer-Rennen<br />
mit fliegendem Start (A. C. S. Luzern).<br />
Das neue<br />
Tourenwagen-Reglement.<br />
Um eine vorläufige Klärung in der Amateurfrage<br />
in der Schweiz zu erzielen, hat bekanntlich<br />
die Nationale Sportkommission das<br />
bestehende Tourenwagen-Reglement in seinen<br />
Bestimmungen teilweise abgeändert. Wir<br />
waren bereits vor einiger Zeit in der Lage,<br />
unsere Leser über die Modifikationen zu unterrichten;<br />
zur Bestätigung unserer Angaben<br />
veröffentlichen wir nun im folgenden das offizielle<br />
Comtnuniqu6 der NSK.:<br />
Die Sportkommission des Automobil-Club<br />
der Schweiz, dem die Befugnisse ober den<br />
Automobilsport in der Schweiz anvertraut<br />
sind, hat die Reglementierung der Tourenwagen-Kategorie<br />
abgeändert und den heutigen<br />
Verhältnissen angepasst.<br />
Die wichtigsten Aenderungen betreffen die<br />
Karosserie.<br />
Die Karosserie muss mit mindestens zwei<br />
normal hergestellten Türen versehen sein,<br />
die den Zugang zu den Sitzplätzen leicht ermöglichen.<br />
Der untere Rand der Türen<br />
17. Juli: * Jaunpass-Bergrennen (A.C.S. Freibürg).<br />
Wagens übereinstimmen. Jede provisorische<br />
muss mindestens mit dem Fussboden des<br />
27. Juli bis 3. Augast: ** Internationale Alpenfahrt<br />
(A. C. S. von Deutschland, Frankreich, ausgeschlossen.<br />
oder Phantasie-Ausführung ist ausdrücklich<br />
Italien, Oesterreich, der Schweiz).<br />
Was die Kotflügel anbelangt, wurde be-<br />
dass der äussere Teil derselben,<br />
'6.J7. August: ** IX. Internationales Klausen-schlossenrennen<br />
(Automobile und Motorräder). von oben gesehen, den äussersten Punkt der<br />
(A. C.S. Zürich, Glarus und Uri.) Radkapsel verdecken muss. Ausserdem muss<br />
der Kotflügel mindestens ein Drittel des Radumfanges<br />
ununterbrochen bedecken. Die vor-<br />
Veranstaltungen, die für die schweizerische<br />
Automobil-Meisterschaft 1932 jfültij? sind.<br />
** Internationale Veransfaltuncen.<br />
dem Kotflügel müssen obligatorisch durch<br />
einen Backen mit dem Chassis verbunden<br />
sein.<br />
Die Wagen, deren Karosserie durch ihr<br />
Aussehen oder ihre Linie deutlich den Eindruck<br />
eines Sport- oder Rennwagens macht,<br />
sind von der Tourenkategorie ausgeschlossen.<br />
Ebenso sind von dieser Kategorie Fahrzeuge<br />
ausgeschlossen, deren Karosserie vorübergehend<br />
geändert wurde, um das Gewicht<br />
zu verringern oder um die für die Tourenwagen<br />
vorgesehenen Bedingungen zu erfüllen.<br />
Was den Motor anbelangt, würden die<br />
Drehzahlen bei maximaler Leistung wie folgt<br />
angesetzt: bis zu 1500 ccm Zylinderinhalt<br />
4500 Umd./Min.; über 1500 bis 3000 cctn 4000<br />
Umd./Min.; über 3000 ccm 3500 Umd./Min.<br />
Fahrzeuge mit Kompressormotoren sind<br />
für das Jahr 1932 aus dieser Kategorie ausgeschlossen.<br />
Dies sind die hauptsächlichsten Aenderungen,<br />
welche die Reglementierung der Tourenwagen<br />
erfahren hat und die in allen Rennen<br />
von 1932 genau angewendet werden. Die<br />
neue Reglementierung verspricht' gerecht zu<br />
sein, denn sie beruht auf dem, was man<br />
heutzutage unter Tourenwagen versteht und<br />
wird ohne Zweifel die Teilnahme von besonders<br />
zurechtgemachten Wagen in der Tourenwagenkategorie<br />
verhindern können.<br />
Warum keine schweizerischen Automobilveranstaltungen<br />
im Winter ? Ein Zürcher<br />
Blatt scheint sich in letzter Zeit berufen zu<br />
fühlen, den sportlichen Instanzen des A.C.S.<br />
Ratschläge und Winke zu erteilen. Kürzlich<br />
wurde dort in diesem Zusammenhang die<br />
Frage gestellt, warum in der Schweiz keine<br />
Winter - Veranstaltungen vorgesehen sind,<br />
wie sie in verschiedenen Nachbarstaaten alljährlich<br />
im Sportkalender vorgemerkt werden.<br />
Die N. S. K. als oberste sportliche Instanz<br />
hat sich wohl schon in früheren Jahren<br />
mit dieser Frage befasst. ohne dass es<br />
der weisen Lehren des betreffenden Blattes<br />
bedurft hätte. Die Antwort auf die Frage ist<br />
sehr einfach: es fehlen in der Schweiz die<br />
hiezu notwendigen Mittel. Wenn die Automobilclubs<br />
unserer Nachbarstaaten ihren Sportkalender<br />
durch Winterveranstaltungen bereichern<br />
können, so ist dies deshalb möglich,<br />
weil deren wohlfundierten Kassen ganz andere<br />
Beträge zur Verfügung stehen als unserem<br />
Landesverband oder den einzelnen<br />
Sektionen. Schon die Rennen, welche für die<br />
schweizerische Automobilmeisterschaft zählen<br />
und zum grössten Teil durch die Sektionen<br />
finanziert werden, stellen an diese ganz<br />
beträchtliche Anforderungen. Daneben ergeben<br />
sich aus der Organisation internationaler<br />
Anlässe wie Klausenrennen oder Alpenfahrt<br />
recht kostspielige Verpflichtungen,<br />
welche den A. C. S. mit Recht veranlassen,<br />
äusserst sorgfältig zu haushalten und den<br />
Sportkalender mit den Finanzen in Einklang<br />
zu bringen. Unseres Erachtens wäre es viel<br />
wertvoller gewesen, wenn das letztes Jahr<br />
erstmals durchgeführte Rundstreckenrennen<br />
hätte im neuen Kalender wiederum aufgenommen<br />
werden können und zu einer ständigen<br />
Bereicherung des Sportprogrammes<br />
geworden wäre. Es hat sich aber keine einzige<br />
Sektion gefunden, welche das finanzielle<br />
Risiko selbst mit Unterstützung durch den<br />
Zentralverband hätte übernehmen wollen. Die<br />
Sektion Genf war 1930 bekanntlich in der<br />
glücklichen Lage, auf die Mithilfe eines<br />
Sportmäzen rechnen zu können, welcher der<br />
Sektion die finanziellen Sorgen gänzlich abnahm.<br />
Wenn das betreffende Zürcher Blatt<br />
dem A. C. S. einen weiteren generösen Sportfreund<br />
namhaft macht, der mit einigen 10,000<br />
Franken die Veranstaltung unterstützen will,<br />
dann wird man auch bei uns die Möglichkeit<br />
von Winterrennen oder ähnlichen Veranstaltungen<br />
erneut ventilieren. Vorher haben derartige<br />
Erörterungen nur sehr platonischen<br />
Wert.<br />
ß<br />
Sternfahrt nach Monte-Carlo. Nach Meldeschluss<br />
am Abend des 24. Dezember lagen<br />
in Monte-Carlo 103 Anmeldungen für die Internationale<br />
Sternfahrt vor. Es darf noch mit<br />
weitern Nach-Nennungen gerechnet werden,<br />
Von den 103 Wagen entfallen 77 auf die Ii<br />
Kategorie (unter 1500 ccm) und 26 auf die II.<br />
Kategorie (über 1500 ccm). Unter den neuangemeldeten<br />
Fahrern befinden sich wiederum<br />
verschiedene bekannte Namen, u. a. Symons<br />
(Sunbeam), Ivanowsky (Ford), Pesato<br />
(Marmon), Morice (Riley), Miss Richmond<br />
(Riley) und Miss Robertson (Riley). Die drei<br />
letztgenannten Konkurrenten sind die schon<br />
früher mehrmals erwähnten Fahrer, die vergangenen<br />
August in Australien starteten und<br />
über Indien, Persien, Syrien, Palästina und<br />
Aegypten nach Süd-Europa zum offiziellen<br />
Start für die Monte-Carlo-Sternfahrt gelangen<br />
wollen. Die wagemutigen Fahrer befinden<br />
sich augenblicklich in Kairo. Die Organisatoren<br />
der Monte-Carlo-Sternfahrt berücksichtigen<br />
für den Wettbewerb selbst nur<br />
die Strecke Palermo—Monte-Carlo. mb.<br />
VarzI In Argentinien. Hans Stucks Beispiel<br />
macht Schule ! Kaum dass der bekannte<br />
deutsche Rennfahrer Stuck seine Heimat<br />
verlassen hat, um als Rennfahrer in Südamerika<br />
und später auch in Nordamerika<br />
sein Glück zu versuchen, wird nun auch bekannt,<br />
dass der Bugatti-Rennfahrer Achille<br />
Varzi ebenfalls in Argentinien zu Beginn des<br />
neuen Jahres starten wird. Varzi wird sich<br />
im Laufe des Monats Januar in Genua mit<br />
zwei Bugatti 2200 ccm mit doppelter<br />
Nockenwelle nach Argentinien einschiffen,<br />
wo er in Buenos-Aires am 14., 21. u. 28. Februar<br />
drei Automobilrennen bestreiten wird.<br />
bo.<br />
Die Projekte von Biondetti. Der italienische<br />
Rennfahrer Biondetti, der in diesem<br />
Jahre verschiedene Rennen erfolgreich bestritt,<br />
beabsichtigt die Saison 1932 mit einem<br />
eigenartigen Rennwagen zu bestreiten. Biondetti<br />
lässt in das Chassis eines Bugatti-Rennwagens<br />
einen 2800 ccm Maserati-Motor einbauen;<br />
er beabsichtgt, mit diesem Wagen<br />
als Einzelfahrer an verschiedenen grossen<br />
internationalen Veranstaltungen teilzunehmen,<br />
mb.<br />
Jaunpassrennen 1932. Im Laufe des Monats<br />
Januar wird in Bulle zwischen Herrn<br />
J. Decrauzat, dem Präsidenten der schweizerischen<br />
Sportkommission, den Herren Guillaume<br />
de Weck, Sekretär der Sektion Fribourg<br />
des A.C.S., und Despond, Glasson und<br />
Daler, Mitglieder der Sportkommission der<br />
genannten Sektion, eine erste Sitzung zur<br />
Besprechung der Vorarbeiten für das Jaunpassrennen<br />
1932 stattfinden.<br />
mb.<br />
Alfa Romeo am Grossen Preis von Frankreich<br />
1932. Verschiedene Fachleute der italienischen<br />
Automobilfirma Alfa Romeo, sowie<br />
der in der vergangenen Saison auf Alfa<br />
Romeo mehrmals siegreich gebliebene französische<br />
Rennfahrer Philipp Etancelin, besichtigten<br />
vor einigen Tagen den Circuit von<br />
Reims, der für nächstes Jahr als Austragungsort<br />
des Grossen Preises von Frankreich<br />
bestimmt worden ist. Die Rundstrecke<br />
wurde im Hinblick auf die Teilnahme Alfa<br />
Romeos an der grossen französischen Rennveranstaltun«:<br />
eingehend auf ihre Eigenarten<br />
hin untersucht. x.<br />
Mille MigHa 1932. Nach neuen Meldungen<br />
wird an der Mille Miglia 1932 wieder ein<br />
Spezial-Klassement für Wagen bis 1100 ccm<br />
Zylinderinhalt ausgeschrieben. Es bestand<br />
bis vor kurzer Zeit die Absicht, diese Klasse<br />
fallen zu lassen; wie man sieht, ist man nun<br />
von diesem Projekt dennoch wieder abgekommen,<br />
x.
Bei einer Entrussung meines Saurer-Wagens<br />
naob Ihren Angaben war der Zusatz QireS<br />
Produktes durch bedeutend besseres Ziehen<br />
des Wagens sofort bemerkbar. Der ruhigere<br />
Gang, ein überaus leichtes Anspringen des<br />
kalten Motors haben diesen Vorteil noch verstärkt,<br />
eo dass ich mit dem Erfolg überaus<br />
zufrieden bin. F. R. in U.<br />
Ueber die mit Ihrem „Terpena- Kampfer" an«<br />
gestellten Versuche kann ich Ihnen berichten,<br />
dass ein Verrussen des Motors bis jetzt nicht<br />
konstatiert werden konnte, loh Hess vor Gebrauch<br />
des Kampfers den Motor entrussen and<br />
legte unter vorschriftsgemässer Verwendung von<br />
„Terpena-Kampfer" 5000 km zurück, ohne dasa<br />
sieb dabei eine nach solcher Anzahl km übliche<br />
Russschicht bildete. Das bisschen Kuss, das<br />
unvermeidlich ist, ist flockig und hat absolut<br />
keine Nachteile. - Ich möchte Terpena-Kampfer<br />
AUTOMOBIL-REVUE - W105<br />
Bewährter Brennstoff-Zusatz zur<br />
Verhinderung der Russbildung<br />
100 Tabletten Fr. 12.-<br />
Herstellerin: TERPENA A.-Q., CHEMISCHE FABRIK<br />
Niederglatt (Zürich)<br />
FAL KENSTRASSE 14 Zürich<br />
TELEPHON 45.288<br />
nicht mehr missen und werde dieses Pripara<br />
auoh jedermann nur empfehlen können. C.P. in Zj<br />
Anrait bestelle ich Ihnen 2 Schaohteln Ter»<br />
pena-Kampfer. Ich bin nun schon über 5000 km<br />
mit Terpena-Kampfer gefahren und bin sehr<br />
sufrieden mit seiner Wirkung. Der Motor zieht<br />
bedeutend besser als früher and bleibt in der<br />
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gelassen hatte. Naob einigen Entrussunzs-Proben<br />
nach Ihren Angaben zieht er wieder besser<br />
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N° 105 - <strong>1931</strong> AUTOMOB1L-REVUE<br />
Auto und Wirtschaft.<br />
Deutschlands Petroleum-<br />
Industrie Im Jahre <strong>1931</strong>.<br />
Fortschritte und Erkenntnisse.<br />
Obwohl sich die phantastischen Erwartungen,<br />
die man noch vor Jahresfrist unter dem<br />
Eindruck einiger günstiger Neuaufschlüsse<br />
bezüglich der einheimischen Erdölproduktion<br />
gehegt hatte, bei weitem nicht erfüllten,<br />
so kann doch zugegeben werden, dass manche<br />
beachtenswerte Fortschritte und Neuerkenntnisse,<br />
insbesondere geologischer Natur,<br />
gewonnen wurden, so dass sich die Aussichten<br />
auf eine wachsende Rohölgewinnung<br />
vermehrt haben. Auf keinem anderen Gebiete<br />
des Bergbaues sind jedoch sichere Voraussagen<br />
und konkrete Berechnungen so wenig<br />
möglich, wie gerade in der Erdölindustrie und<br />
nirgends spielen Zufälle eine so grosse Rolle<br />
wi» gerade hier.<br />
Nach den Angaben über die einheimische<br />
Förderung während den ersten neun Monaten<br />
<strong>1931</strong> wurden im hannoverschen Erdölgebiet<br />
insgesamt 127,135 t gegenüber 115,561<br />
Tonnen in der Parallelperiode des Vorjahres<br />
gewonnen.<br />
Zu diesem Ergebnis ist noch die von Burbach<br />
im Schacht von Volkenroda erzielte<br />
Rohölausbeute hinzuzurechnen, welche sich in<br />
den ersten acht Monaten dieses Jahres auf<br />
36,338 t stellt, wobei im Juni bis August ein<br />
besonders starker Anstieg zu verzeichnen<br />
war.<br />
Die Produktion hat sich im Monat August<br />
gegenüber dem Januar mehr als verfünffacht,<br />
ein Ergebnis, wie es auch in Deutschland<br />
überrascht hat. Würde die Förderung in diesem<br />
Tempo weitergehen, so hätte man aus<br />
dem Schacht von 'Volkenroda tatsächlich<br />
noch Verschiedenes zu gewärtigen. Man wird<br />
sich aber auch in dieser Beziehung zunächst<br />
noch keinem Optimismus hingeben dürfen,<br />
weil diese Vorkommen immer noch nicht<br />
genügend geologisch durchforscht sind.<br />
Für das ganze Jahr wird man die Rohölförderung<br />
Deutschlands im hannoverschen<br />
Gebiet auf 169,600 t annehmen dürfen. Es ist<br />
dies fast genau das gleiche Quantum wie im<br />
Vorjahre mit 169,592 t Dieses Jahr kommt<br />
nun die Ausbeute von Burbach von rund<br />
53,000 t hinzu, so dass zusammen mit dem in<br />
Hannover gewonnenen Rohöl eine gesamte<br />
deutsche Rohölproduktion von 222.500 t sich<br />
WISSEN SIE<br />
ergibt. Gegenüber dem Vorjahre bedeutet<br />
dies eine Zunahme von über 31 Prozent.<br />
Bei der Beurteilung der Aussichten für das<br />
Jahr 1932 ist zu berücksichtigen, dass die im<br />
laufenden Jahre im hannoverschen Gebiet<br />
gewonnenen Rohölmengen nicht, wie in früheren<br />
Jahren, mit der Leistungskapazität der<br />
produktiven Bohrungen identisch sind, sondern<br />
dass eine recht ansehnliche pontenzielle<br />
Produktion gedrosselt vorhanden ist. Diese<br />
Förderreserve konnte bisher aus Mangel an<br />
Lagerungs- und Verarbeitungsanlagen nicht<br />
voll ausgenützt werden. Bekanntlich hat die<br />
dortige Gewerkschaft, welche über diese Reservequantitäten<br />
verfügt, mit einem Konzern<br />
gewisse Beziehungen, der eine Verarbeitungsanlage<br />
in Bau genommen hat, welche<br />
im Frühjahr 1932 in Betrieb genommen werden<br />
soll Die in der Nähe der Stadt Hannover<br />
errichtete Raffineriearilage nach dem Crakkingverfahren<br />
verfügt über eine Jahreskapazität<br />
von etwa 80,000 t Rohöl. Um sie zu alimentieren<br />
wird die Gewerkschaft die jetzt<br />
z. T. stark gedrosselten Sonden öffnen und<br />
mit ihrer vollen Ergiebigkeit zur Produktion<br />
heranziehen müssen. Wenn die Raffinerie,<br />
wie es geplant ist, im April 1932 ihre Tätigkeit<br />
aufnehmen kann, so würde sich vom Monat<br />
Mai ab eine Mehrproduktion in Hannover<br />
von etwa 6500 t monatlich ergeben.<br />
Wie sich die Gesamtförderung Deutschlands<br />
im allgemeinen gestaltet, hängt in hohem<br />
Masse von der weitern Entwicklung bei<br />
Burbach ab. Hier haben wir es dagegen mit<br />
einer mehr oder minder unbekannten Grosse<br />
zu tun. Endlich wird der Entwicklungsverlauf<br />
der deutschen Förderkurve im Jahre<br />
1932 entscheidend davon abhängen, ob es ge-<br />
rund Rm. 24,000 täglich zollfrei einbrachten.<br />
* Schätzungsweise.<br />
Schwere Schädigung unserer Tankstellen<br />
Die Tschechoslowakei ermässigt ihre Moforfahrzeugsteuern.<br />
Mit Röcksicht auf die Massnahmen, Treibstoffe von « Tankfahr-<br />
war neben dem Zollverlust die Folge.<br />
lingt, ausser den bekannten und in Ausbeutung<br />
begriffenen Feldern noch neue zu er-ministerium entschlossen, mit Wirkung ab<br />
wirtschaftliche Krise hat sich das Finanzschliessen<br />
und gute Fündigkeiten zu erzielen.<br />
Trotz intensivster Bohrtätigkeit in verschiedenen,<br />
als ölhöffig angesehenen Landesteilen<br />
ist in diesem Jahre von neuen Funden<br />
in noch unerschlossenem Gebiete nichts<br />
bekannt geworden.<br />
Wy.<br />
Die europäische Automobilproduktion ist in<br />
einer statistischen Arbeit im < Officiel de<br />
1924 334 500 1928 589 900<br />
1925 460678 1929 650000<br />
1926 529 343 1930 581107<br />
1927 578 201<br />
Behebung des Brennstoffschmuggels über<br />
die deutsche Grenze. Die vor einiger Zeit<br />
erlassene Vorschrift der Zollbehörden, dass<br />
bei Einreise nach Deutschland nur 20 Liter<br />
des im Tank befindlichen Brennstoffes zollfrei<br />
bleiben, zog zahlreiche Bemängelungen<br />
nach sich. Der Automobilclub von Deutschland<br />
hatte sich deshalb an den Reichsminister<br />
der Finanzen gewandt, um die Aufhebung<br />
dieser Bestimmung zu veranlassen.<br />
Nach dem alten Grundsatz, dass man immer<br />
beide Seiten hören müsse, ist es nun<br />
überaus interessant, die dem A.v. D. gewordene<br />
Antwort des Reichsfinanzministeriums<br />
zu vernehmen.<br />
Im wesentlichen besagt das Antwortschreiben<br />
folgendes : Seit der Erhöhung des Zollsatzes<br />
(Ende Mai <strong>1931</strong>), der den Unterschied<br />
zwischen in- und ausländischen Treibstoffpreisen<br />
bis zu Rm. 0.27 je Liter vergrösserte,<br />
hatte sich ein ausserordentlicher Missbrauch<br />
der Zollfreiheit für Autotreibstoffe entwickelt.<br />
Es wurden in in- und ausländischen Motorfahrzeugen<br />
besonders grosse Behälter eingebaut,<br />
ja Reservetanks festgestellt, die bis<br />
zu 350 Liter fassten ! ! Der Handel mit billigem<br />
Auslandsbenzin blühte, viele Wagenbesitzer<br />
fuhren zu diesem Zweck mehrmals am<br />
Tage über die Grenze.<br />
Eine Schätzung ergab, dass die etwa 4000<br />
allein die holländische Grenze passierenden<br />
Motorfahrzeuge Benzin im Zollwerte von<br />
ten » ins Ausland zu verzollen, erwiesen sich<br />
als unzulänglich. Daher wurde ein Maximalquantum<br />
von 20 Liter verhältnismässig hoch<br />
angesetzt, um Motorräder und Kleinwagen<br />
überhaupt bei der Verzollung auszuschalten.<br />
Wie der Reichsfinanzminister betont, ist<br />
alles vorgekehrt, um lange Grenzaufenthalte<br />
zu vermeiden. Die mit besondern Zollberechnungstabellen<br />
versehenen Beamten sind<br />
angewiesen, nicht kleinlich zu verfahren,<br />
in der Tschechoslowakei wird bestimmt<br />
1'Automobile» behandelt worden. Wir ent-zahlreichnehmen den Angaben die nachfolgenden Zah-<br />
ursprünglichen Absicht abbringen, den Be-legt. Z. B. ist für den grossen Reiseverkehr<br />
Motorfahrzeugbesitzer von ihrer überdies sind wichtige Ausnahmen festgelen<br />
für die Produktion an Automobilen in trieb für das erste Quartal oder Halbjahr über weite Strecken völlige Zollfreiheit beibehalten<br />
worden. Diese Erklärungen werden<br />
Europa. Es handelt sich dabei um die ausschliessliche<br />
Fabrikation, so dass also die erscheint uns als allzu grosse Utopie, einen die rechtlich denkenden Autofahrer zweifel-<br />
1932 aus Sparrücksichten einzustellen. Es<br />
Montage amerikanischer Wagen in europäi- ähnlichen Schritt für die Schweiz zu emp- los befriedigen. A. v. D.<br />
dass die Grosszahl der Unfälle durch das Schleudern der Wagen entsteht ? Die<br />
Mehrzahl der heutigen Strassen sind nicht mehr rauh; sie sind glatt asphaltiert oder<br />
geteert und bieten einem gewöhnlichen Gleitschutz keine Angriffsfläche. Kommt der<br />
Wagen ins Rutschen, so sind die Insassen in Gefahr. Fahren Sie mit<br />
sehen Werkniederlassungen hierin nicht berücksichtigt<br />
ist. Die Zahlen zeigen eine wir herzlich froh sein müssen, wenn es für<br />
fehlen, indem alles darauf hindeutet, dass<br />
ständig zunehmende Entwicklung für diedas kommende Jahr bei der jetzigen Belastung<br />
sein Bewenden hat! ß<br />
Zeit von 1924 bis 1929, in welchem Jahr der<br />
Höchststand der Produktion erreicht wurde.<br />
Bereits 1930 macht sich ein fühlbarer Rückgang<br />
bemerkbar, der dieses Jahr weitere<br />
empfindliche Fortschritte gemacht haben<br />
dürfte.<br />
Was der Automobilbesitzer in Frankreich<br />
an die Strassen zahlt. Das ständige internationale<br />
Bureau der Automobilkonstrukteure<br />
zeigt an Ziffern, die für Frankreich gelten, in<br />
welcher Weise und wie hoch das Automobil<br />
für die Strassenkosten aufkommt. An der<br />
letzten Sitzung des genannten Bureaus in<br />
London wurde eine Zusammenstellung ausgefertigt,<br />
aus der man interessante Streiflichter<br />
über die Entwicklung des Strassenwesens<br />
im Verhältnis zum Automobilwesen<br />
entnehmen kann:<br />
i<br />
1910 *200 000.000<br />
1913 251.000.000<br />
1924 1.427.500.000<br />
1925 1.487.000 000<br />
1926 1.601900.000<br />
1927 1.803000 000<br />
1928 1.854.100 000<br />
1929 2.234.500.000<br />
t930 2.45R 300.000<br />
13.683.000<br />
48.834 000<br />
774.461.000<br />
998.520.000<br />
1.480.450.000<br />
1.882.000.000<br />
2.132 431.000<br />
2.717 245 000<br />
2.982.380.000<br />
104<br />
115 %<br />
121,5%<br />
121,5%<br />
79 000.000<br />
278.331000<br />
482.745 000<br />
526.080.000<br />
1. Januar 1932 eine Reduktion der Kraftfahrzeugsteuern<br />
von 30 Prozent vorzunehmen.<br />
Man beschreitet also in der Schwesterrepublik<br />
den umgekehrten Weg, als ihn unser<br />
eidgenössischer Finanzminister vorschlägt,<br />
der eine Erhöhung des Benzinzolls propagiert.<br />
Die nicht unbeträchtliche Steuererleichterung<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — N° 105<br />
mu<br />
t£i»<br />
sehe«<br />
Beförderungen und Mutationen.<br />
der Motorartillerie und der Motorwagentruppe.<br />
STABSOFFIZIERE<br />
Zu Obersten die Oberstleutnants:<br />
Meier Eugen, Liestal, Kdt. Mot.-Art.-Reg. 8, neu:<br />
zur Verf. des Kdt. der St. Gotthar-dbesatzung.<br />
Ehren sperger Friedrich, Winterthur, Kdt. Mot.-Art.<br />
Reg. 7. neu: zur Verf des Kdt. der St. Gottbardtosatzung.<br />
Ruf Ernst Thun, Stab der St. Gotthardbesatzung,<br />
Chef des M.W.D., bleibt.<br />
Zu Oberstleutnants die Majore:<br />
Geneux William, Genf, Kdt. Gr. art. auto. 1. neu:<br />
zur Verf. des Kdt. der Festung St. Maurice.<br />
Moosberger Karl. Zürich, Kdt. Seh. Mot-Kan.-Abt.<br />
7, neu: z, D.<br />
Luchsinger Jakob, Solothura, Kdt. Seh. Mot.-Kan.-<br />
Abt. 10. neu: z. Verf. des Kdt. der St. Gotthardbesatzung.<br />
Demmer Karl, Zürich, Stab 6. Div., Chef des M.W.<br />
D., bleibt. *<br />
Endtner Robert, Thun, Stab 3. Div., Chef des M.W.<br />
D., bleibt.<br />
Zu Majoren die Hauptleute:<br />
von Erlach Hans, Oberhofen bei Thun, Gst., bleibt.<br />
Hauser Alfred, Bern, Kdt. battr. can. Id. auto 18,<br />
neu: Kdt. gr. art. auto 1.<br />
Wächter Ernst, Wettingen, Kdt Fest-Art.-Kp. 10,<br />
neu: Stab Mot.-Art.-Reg. 7, zuget. Stabsoffizier.<br />
Teutsch Alfred, Riehen, Kdt. Seh. Mot.-Kan.-Bttr.<br />
22, neu: Kdt Seh. Mot.-Kan.-Abt. 10.<br />
Amstutz Rudolf, Bern. Kdt. Seh. F.-Haub.-Bttr. 2,<br />
neu: Stab Seh. Art.-Reg. 2, zuget Stabsoffizier.<br />
Muggli Max, Buren a. A., Kdt. Mot.-Haub.-Bttr. 94.<br />
neu: Kdt. Mot.-Art.-Aht. 4.<br />
Pfiffner Otto. Aarau, Kdt. F.-Bttr. 59, neu: Stab<br />
Soh. Art.-Reg. 3, zuget. Stabsoffizier.<br />
Sohneiter Walter, Zürich, Kdt. Fest.-Art.-Kp. 6,<br />
neu: Stab Mot-Art.-Reg. 6, zuget. Stabsoffizier.<br />
Bussy Andre, Lausanne, E.-M. R. art. auto. 5, adj.,<br />
neu: z. D.<br />
Wild Leo, Frauenfeld, Kdt. ad int. Schatz-Platz 12.<br />
neu: Kdt. Schatz.-Platz 12.<br />
Beyer Christian, Neuhausen, Kdt. ad ini Motor-<br />
Fahrz.-Rep.-Werkstätte 1, neu: Stab d. 6. Div.,<br />
Chef des M.W.D.<br />
Guttmann Jean, La Chaux-de-Fonds, Kdt. ad int.<br />
Mot.-Fahrz.-Rep.-Werkstätte 3, Kdt. Mot.-Fahrzeug-Rep.-Werkstätte<br />
3.<br />
Steiger Robert, Bern, Kdt. ad int. Mot.-Lastw.-Abt.<br />
2, neu: Kdt. Mot.-Lastw-Abt. 2.<br />
Olza Alfred, Genf, Section du service des autos, Gr.<br />
transport. bleibt.<br />
Egger Paul, Herzogenbuchsee, Kdt. ad int. Mot.-<br />
Lastw-Abt. 3, neu; Kdt. Mot.-Lastw-Abt. 3.<br />
Schmid Max, Basel, Kdt. ad int. Mot.-Lastw.-Abt. 4,<br />
neu: Kdt. Mot.Lastw-Abt. 4.<br />
Neueinteilungen der Motorartillerie:<br />
Oberst» de Montraollin Marcel. Neuchätel. Kdt. R.<br />
art. auto 5. neu: Stab der Besatzung von St.<br />
Maurice, Artilleriechef.<br />
Oberstlt. Gubler Fritz. Airolo, Stab 2. A.-K., zuget.<br />
Art-Off., neu: Kdt. Mot.-Art-Re?r. 7.<br />
Oberstlt. Sohälchlin Hans, Rüsnacht, Kdt. Fest.-Art.-<br />
Abt 4, neu: Kdt. Mot.-Art.-Reg. 8.<br />
Oberstlt. Sturzenegger Hugo, zur Verf. St. Gotthard-<br />
Bes., neu: Kdt. Fest.-Art.-Abt. 4.<br />
Oberstlt. Girardet Charles, Loeche, Cdt. gr. art. fort.<br />
2, neu: Cdt. R. art. auto. 5.<br />
Major Rieder Walter, Urlaub, Sta>b Seh. Art.-R. 3,<br />
zuget. Stabsoffizier, neu: z. D.<br />
Hauptm. Hefti Ernst, Winterthur, Kdt. F.-Bttr. 62,<br />
neu: Kdt. ad int. Steh. Mot.-Kan.-Aht. 7.<br />
Neueinteilungen. der Motorwagentrupp©:<br />
Oberstlt. Megevet Jules, Genf, E.-M. lere div.. chef<br />
du S. A., neu: Section du service des auto., Gr.<br />
de transports.<br />
Oberstlt. Roth Hans, Bern, Sektion M.W.D., Gruppe<br />
Transp., neu: Kdt. Armee-Mot.-Fahrz.-Park 3.<br />
Major Vallotton Henry, Cdt. gr. cam. auto. 1, neu:<br />
E.-M. lere div.. chef du service des auto.<br />
Hauptm. Tavema Paul, Lausanne, Cdt. col. cam.<br />
auto I/l, neu: Cdt. ad int. gr. cam. auto. 1.<br />
SUBALTERNOFFIZIERE<br />
Motorwagentruppe.<br />
Zu Hauptleuten die Oberleutnants:<br />
Feigel Charles, Thun, E. M. R. art. Id. 1. bleibt.<br />
Wanner Jakob, Ostermundigen, Stab Seh. Art. R. 4,<br />
bleibt.<br />
Pfister Hans, Wabern b. Bern, Stab Seh. Art R. 2,<br />
bleibt.<br />
Wagner Emil, St. Gallen, Stab Mot.Art. R. 6. bleibt.<br />
Bräm Fritz. Bern. Stab Mot R. 8, bleibt.<br />
Zu Oberleutnants die Leutnants:<br />
Riethmann Roland, Zollikon, Bttr. can. Id. auto. 2,<br />
bleibt.<br />
Metzger Jakob, Kollbrunn (Zeh.), Mot. Lastw. KoL<br />
1/5, bleibt.<br />
Aerni Willy, Herzogenbuchsee, Mot. Lastw. Kol. IV/3,<br />
bleibt.<br />
Lüscher Ernst, Bern, Stab Kav. Br. 2, bleibt.<br />
Robert Rena, Lausanne, Cp. obs. art. 1, bleibt.<br />
Besmer Arnold, Zürich, Mot. Lastw Kol. IV/5, bleibt,<br />
leiser Harald, Bern, Mot. Hb. Battr. 93, bleibt<br />
Hefti Emil, Oberuzwil, Mot. Lastw Kol. 1/6, bleibt.<br />
Schneider Erw., Bern, Seh. Mot. Kan. Bttr. 6, bleibt.<br />
Schwarzenbach Heinrich, Zürich, Art. Beob. Kp. 4,<br />
bleibt.<br />
Doerks Mai, Thun, z. D., Weiht.<br />
Streun, Fritz, Bern, Mot. Hb Bttr. 94, bleibt.<br />
König Erich. Zürich, Soh. Mot. Kan. Bttr. 10, bleibt.<br />
Zu Leutnants die Unteroffiziere:<br />
Peter Gottfried, Oberhofen bei Thun, Seh. Mot. Kan.<br />
Bttr. 23, z. D.<br />
P&ermann Rene, Bern, CoL cam. auto. IV/2, t. D.<br />
Zünd Ferdinand, Lausanne, Seh. Mot. Kan. Bttr. 24,<br />
z.D.<br />
Arthaud Pierre, Geneve, Bttr. can. Id. auto. 1, z. D.<br />
Cand Fernand, Grandson, Bttr. ob. auto. 91; z. D.<br />
Moser Wilhelm, Bern, Mot. Lastw. Kol. IV/3, z. D.<br />
Rüedi Kurt, Steffisburg, Mot. Lastw. Kol. 1/3, z. D.<br />
Steimer Hermann, Wasen i. E., Seh. Mot. Kan.<br />
Bttr.5, z.D.<br />
Guindani Pietro, Viganello, Bttr. can. pes. auto. 25,<br />
z.D.<br />
Ringer Walter, Erlenbach (Zeh.), Mot. Fahrz. Rep.<br />
Werkst. 4, z.D.<br />
Spozio Georges, Moutier, Bttr. can. Id. auto. 4, z. D.<br />
Quartiermeister<br />
Scheidegger Willy, Bern, Mot. Lastw. Kol. IV/3, z. D.<br />
Mäder Hans, Ried bei Keners, Mot Lutw. Kol. V/2,<br />
z.D.<br />
Schwere nnd Motorartfllerte.<br />
Zu Hauptleuten die Oberleutnants:<br />
Hörn Werner. Bern, Stab Seh. F. Hb. Abt. 1 AAj.,<br />
neu: Kdt. Seh. F. Hb. Bttr. 2.<br />
Plattner Gottfried, Thun, Stab Seh. Art. R. 1 Tf-Ott,<br />
bleibt.<br />
Busch Walter, Wildegg. Kdt. ad int. Mot Kan. Bttr.<br />
86, neu: Kdt Mot. Kan. Bttr. 86.<br />
Haigenhuch Fritz, Aarau, Kdt. ad int Seh. Mot. Kan.<br />
Bttr. 12, neu: Kdt. Soh. Mot. Kan. Battr. 12.<br />
Belser Wilhelm, Zürich, Cdt. ad int bttr. can. ML<br />
auto. 1, neu: Cdt. bttr. can. 3d. auto. 1.<br />
Curchod Andre, Frauenfeld. Cdt «d int. bttr. can.<br />
Id. auto 2, neu: Cdt bttr. can. Id. auto. 2.<br />
Jordi Gottfried. Klus, Kdt. ad int Seh. Mot. Kan.<br />
Bttr. 5, neu: Kdt. Seh. Mot Kan. Bttr. 5.<br />
Kellerhals Otto, Witzwil, Seh. F. Hb. Bttr. U neu:<br />
Kdt. Soh. F. Hb. Bttr. 1.<br />
Zu Oberleutnants die Leutnants;<br />
Borer BeTtold, Basel, Stab Mot Art B- 8 Tf. Oft,<br />
bleibt.<br />
Frisch Franz, Zürich, Mot. Hb. Bttr. 95. netc Stab<br />
Mot. Art. Abt. 5 Adj.<br />
Joss Hans, Baden, Seh. F. Hb. Bttr. 5. bleibt<br />
Steiner Ernst, Köniz, Seh. F. Hb. Bttr. 6. bleibt<br />
Gätzi Jakob, Neuhausen. Seh. Mot Kan. Bttr. 14,<br />
bleibt.<br />
Lüdm Alfred, Zürich, Seh. Mot. Kau. Bttr. 12, bleibt<br />
Notz Edouard. Geneve, Bttr. can. Id. auto 18, bleibt<br />
Pache Fra.nc.ois, Geneve, Bttr. can. Id. auto. 1, bleibt<br />
Renfer Gustav. Urlaub, Seh. F. Hb. Bttr. 1. b'leibt<br />
Schärer Paul, Basel, Stab Seh. F. Hb. Abt. 4 Tf.<br />
Off., bleibt.<br />
Müry Wilhelm, Basel, Seh. Mot San. Bttr. 10, neu:<br />
Stab Seh. Mot. Kam. Abt 5 Adj.<br />
Ammann Achilles, Basel. Mot Kan. Bttr. 87, bleibt.<br />
Bolter Leopold, Buch« (St Gallen). Seh. F. Hb.<br />
Bttr. 7, bleibt.<br />
Grog? Friedrich, Basel, Seh. Mot Kan. Bttr. 22.<br />
bleibt<br />
Hegi Erich, Bern, Stab Seh. Mot Kau. Abt 10 Tf.<br />
Off., bleibt.<br />
Herren Otto, Brogg, Seh. F. H. Bttr. 2. neu: Stab<br />
Seh. F. Hb. Abt. 1 Adj.<br />
Landis Rolf, Urlaub, Stab Seh. Mot Abt 7 Adj.,<br />
bleibt.<br />
Mathiss Erich, Basel, Mot. Kan. Bttr. 89. bleibt<br />
Veinet Albert. Bäle, Bttr. can. auto. 85. bleibt<br />
Vogt Kurt, Reinach. Seh. Mot Kam. Bttr. 23, bleibt<br />
Wilhelm Jakob, Luzern, Stab Mot. Art Abt. 4 Tf.<br />
Off., bleibt<br />
Hintermeister Otto, Winterthnr. Seh. Mot Kan.<br />
Bttr. 20, bleibt.<br />
Matter Albert, Basel, Mot. Hb. Bttr. 92, bleibt<br />
Mutnix Hri, Lausanne, Bttr. can. Id. auto. 18, bleibt,<br />
de Quervain Friedrich, Thun, Seh. Mot. Kan. Bttr. 7,<br />
bleibt.<br />
Schüttler Emil, Basel, Stab Seh. Mot. Kan. Abt. 11<br />
Tf. Off., bleibt<br />
Wagner Hans, Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 5, bleibt<br />
Wertli Alfred, Zürich, Mot Hb. Bttr. 94, bleibt<br />
Krähenbühl Hans, Rorschach, Seh. F. Hb. Bttr. 6,<br />
bleibt.<br />
Unsere Spezialität:<br />
Herr Oberst Marbach.<br />
Präsident der Sektion Bern des A.&8, bat wßrend<br />
33 Jahren bei der Kavallerie Dienst raleiatet<br />
nnd tritt auf Ende <strong>1931</strong> nach 11 jähriger Führnnf<br />
vom Kommando der Kavalleriebrigade 2 zurück.<br />
\^wU^Uw<br />
Der Pariser Strassenbahnbetrleb wird reduziert<br />
Seit 1926 wurde bei 25 Strasscnbahnlinien<br />
der Verkehr durch Verkürzunr<br />
der Betriebslänge eingeschränkt Davon wurden<br />
in der Zwischenzeit zehn Linien vollständig<br />
aufgehoben. Der Qeneralrat hat in<br />
seiner letzten Augustsitzung die Beseitigunz<br />
von weitern 21 Linien beschlossen, so dass<br />
in absehbarer Zeit vop 125 Linien nur noch<br />
79 betrieben sein werden. Damit ist das Pariser<br />
Strassenbahnnetz um mehr als ein Drittel<br />
eingeschränkt worden. Wenn die beabsichtigten<br />
weiteren Betriebseinschränkungen<br />
in gleichem Tempo durchgeführt werden, so<br />
wäre innerhalb der nächsten 20 Jahre das<br />
Pariser Tramwaysnetz vollständig aufgehoben.<br />
Das Zentrum der Seinestadt ist bereits<br />
vollständig strassenbahnfrei und allmählich<br />
wird der Betrieb immer mehr gegen die<br />
Aussenquartiere hin zurückgedrängt Sofern<br />
die eingegangenen Linien überhaupt ersetzt<br />
wurden, erfolgte der Ersatz durchwegs durch<br />
den Autobus. B.<br />
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N° 105 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Verkehr und Strassen im Ausland<br />
London beschränkt den Fuhrwerkverkehr.<br />
' Zur Bewältigung des Verkehrs in der bekannten<br />
Oxfordstrasse im Westen Londons,<br />
eine der verkehrsreichsten Adern des Londoner<br />
Strassennetzes, hat die dortige Verkehrspolizei<br />
eine neue Regelung ausgearbeitet<br />
und vor kurzem in die Praxis umgesetzt.<br />
Dadurch werden an die 20 Querstrassen als<br />
Einbahnstrassen bezeichnet, so dass meistens<br />
nur auf der Hauptverkehrsader ausgefahren,<br />
dagegen nur in wenigen Fällen von Querstrassen<br />
her eingefahren werden darf. Eine<br />
einschneidende Aenderung brachte aber vorab<br />
die Vorschrift, dass Pferdefuhrwerke und<br />
alle andern Fahrzeuge, welche weniger als<br />
8 Meilen pro Stunde zurücklegen, während<br />
den Tagesstunden mit Spitzenverkehr in der<br />
Oxfordstrasse überhaupt nicht mehr verkehren<br />
dürfen. Da sich diese Anordnung bereits<br />
als stark verkehrserleichternd erwiesen hat,<br />
soll sie auch bei der Neuregelung des Verkehrs<br />
in andern Hauptstrassen Anwendung<br />
finden. B.<br />
Die Entwicklung des Omnibusverkehrs in<br />
Amerika spiegelt sich am besten in einigen<br />
Zahlen wieder, die der amerikanischen<br />
Presse entnommen sind. Den Berichten zufolge<br />
dient der Omnibus bereits in 200<br />
Städten als einziges öffentliches Verkehrsmittel.<br />
Im Jahre 1930 nahm die Benützung<br />
der Omnibusse beträchtlich zu und wurden<br />
10 Millionen mehr Passagiere befördert als<br />
im Vorjahre. Bereits bestehen 56 Omnibusgesellschaften,<br />
von denen jede über ein Betriebskapital<br />
von über einer Million Dollar<br />
verfügt. Für den Ausbau von Stationsgebäulichkeiten,<br />
hauptsächlich Endstationen, wurden<br />
1930 insgesamt 13 Millionen Dollar ausgegeben.<br />
Elektrische Ueberlandbahnen haben zur<br />
Ergänzung und Erweiterung ihres Verkehres<br />
bis dato über 12,000 Omnibusse in Dienst genommen.<br />
Auch Eisenbahngesellschaften verfügen<br />
über einen Park von gegen 2000 Omnibussen<br />
und sind als Aktionäre an einer<br />
Reihe von Omnibusunternehmungen interessiert<br />
und beteiligt. In 400 Städten ist bereits<br />
der Omnibus oder der Trolleybus neben die<br />
Strassenbahn getreten und wird mit der Zeit<br />
die erstere vollständig ersetzen. Es werden<br />
täglich rund 1,5 Millionen Schulkinder in<br />
45,000 Omnibussen von der elterlichen Behanwn?<br />
narb der Srhnlp und<br />
befördert In den letzten 5 Jahren haben die<br />
sämtlichen Omnibusgesellschaften an die 110<br />
Millionen Dollar an Steuern an den Staat abgeliefert,<br />
der seinerseits die Mittel grösstenteils<br />
zur Finanzierung des Strassenbaues verwendete.<br />
Trotz des beträchtlichen Verkehrs sind<br />
Unfälle verhältnismässig selten. Erst auf je<br />
75,000 transportierte Personen fällt ein verletzter<br />
Passagier, wobei auch die unbedeutendsten<br />
Verletzungen bei der Berechnung<br />
in Berücksichtigung gezogen worden sind.<br />
B.<br />
Bedeutende französische Kredite für den<br />
Stcassenbau. Die französische Deputiertenkammer<br />
behandelte kürzlich den von Tardieu<br />
eingebrachten Gesetzesentwurf über den<br />
wirtschaftlichen Aufbau des Landes (loi sur<br />
l'oiitillage national). Vergangene Woche<br />
wurde der Abschnitt «Strassen» behandelt,<br />
wobei folgende Kredite in Aussicht genommen<br />
wurden: 480 Millionen für den Ausbau<br />
des nationalen Strassennetzes samt dazu gehörigen<br />
Radfahrwegen. Der Kredit wurde<br />
nach -kurzer. Diskussion mit grosser Mehrheit<br />
bewilligt. B.<br />
Mehreinnahmen des tschechoslowakischen<br />
Strassenfonds. Der in der Tschechoslowakei<br />
nach dem Muster anderer Länder geschaffene<br />
Fonds für Strassenbauten hat während<br />
der abgelaufenen 9 Monate <strong>1931</strong> eine Oesamteinnahme<br />
von über 140 Mill. Tschechokronen<br />
zu verzeichnen und steht damit um<br />
nahezu 39 Mill. höher als in dem gleichen<br />
Zeitraum des Vorjahres. Der grössere Teil<br />
dieser Mehreinnahmen ist auf die Verbrauchssteuer<br />
für Mineralöle zurückzuführen.<br />
H.B.<br />
Stahlpflasterung in Prag. Auf Ersuchen<br />
einer dortigen Brückenbaufirma hat das<br />
technische Präsidium der Stadtverwaltung<br />
von Prag diesem Unternehmen eine beschränkte<br />
Strassenfläche vor dem Masarvk<br />
bahnhof, also an einer stark frequentierten<br />
Stelle, zur versuchsweisen Durchführung<br />
einer Stahlpflasterung zur Verfügung gestellt<br />
Die Pflasterung wird mit Stahlpanzerplatten<br />
auf Betonunterlage ausgeführt werden. Die<br />
betreffende Firma hat sich verpflichtet,<br />
die Arbeiten auf eigene Kosten zu besorgen,<br />
und, falls sich die neue Pflasteningsart<br />
nicht bewähren sollte» die Strasse wieder in<br />
ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.<br />
Ausserdem übernimmt sie die Versicherung<br />
aller eventuellen Schäden und Unfälle, die<br />
durch die neue Pflasterung verursacht werden<br />
sollten.<br />
Bi.<br />
Die Glasstrasse im Betrieb. Die im Frühjahr<br />
auf der Strecke Nitra-Leutschau (Levoca)<br />
begonnene Glasstrasse, die erste dieser<br />
Art in der Tschechoslowakei, ist vor einiger<br />
Zeit beendet worden. Bei deren Bau wurde<br />
zum erstenmal das sogenannte Silberbyt, eine<br />
slowakische Erfindung, verwendet, das ein<br />
Gemisch aus Zement und Glasstaub darstellt.<br />
Die Strasse ist bereits seit einigen Monaten<br />
in einzelnen Abschnitten befahren worden.<br />
Nach den bisherigen Erfahrungen scheint sie<br />
sich zu bewähren, indem sie, besonders in<br />
den Sommermonaten, grössere Dauerhaftigkeit<br />
als andere Belagsarten gezeigt haben<br />
soll.<br />
Bi.<br />
des der Strassen garantieren, so werden<br />
Strassenpflaster aus Kautschuk. Die niederländisch-englische<br />
Petroleumgesellschaft<br />
morgen — nach der erfolgten Zerstörung der<br />
Strassen — um der gesamten Wirtschaft<br />
soll ein Verfahren gefunden haben, nach welchem<br />
Strassen mit einer Mischung von Kautschuk<br />
und Asphalt gepflastert werden können.<br />
Diese Methode soll sich bereits so gut<br />
bewährt haben, dass sich die Gesellschaft<br />
mit erheblichen GummimenKen eingedeckt<br />
hat. Da alle Versuche, dem notleidenden<br />
Kautschuk auf diesem Wege einen neuen Absatzmarkt<br />
zu eröffnen, bis heute fehlgeschlagen<br />
haben, misst man dem Verfahren erosse<br />
Bedeutung bei.<br />
Wy.<br />
Strassen in Not. In einer Resolution, welche<br />
die Vertreter der Unternehmer- und Arbeiterorganisationen<br />
des deutschen Strassenbaugewerbes<br />
fassten, wird u. a, folgendes<br />
ausgeführt : « Blieb der Strassenbau schon in<br />
den Jahren des wirtschaftlichen Gleichgewichts<br />
weit hinter den Anforderungen des<br />
Kraftwagenverkehrs zurück, so wirkt sich<br />
jetzt die Finanz- und Wirtschaftskrise für<br />
den Strassenbau zur völligen Katastrophe<br />
aus. Schon seit zwei Jahren sind die Strassenbaubetriebe<br />
und deren Arbeiter nur zu 50<br />
Prozent beschäftigt gewesen. Jetzt, wo die<br />
Krise ihrem Gipfel zustrebt, liegen 80 Prozent<br />
der Strassenbaubetriebe völlig still.<br />
Nicht nur für die betroffenen Unternehmer<br />
und Arbeiter bringt diese Drosselung des<br />
Strassenbaues, die mit einem völligen Abstoppen<br />
jeder Tätigkeit gleichzusetzen ist,<br />
die grössten Nachteile und Nöte, sondern in<br />
nobh grösserem Masse erleidet dadurch die<br />
gesamte Wirtschaft ungeheure Verluste.<br />
Hunderte von Millionen Rm. wurden seit<br />
dem 'Jahre 1924 für die Verbesserung der<br />
durch Krieg und Inflation völlig zerstörten<br />
deutschen Strassen ausgegeben. Man schätzt,<br />
dass seit der Inflation 4 Milliarden Rm. in<br />
deutschen Strassen investiert sind. Diese<br />
Werte müssen erhalten bleiben.<br />
Durch die Drosselung des Strassenbaugewerbes<br />
aber besteht die riesige Gefahr, dass<br />
mangels Pflege und Unterhaltung der im letzten<br />
Jahrzehnt gebauten Strassen, diese durch<br />
den unverminderten Kraftwagenverkehr völlig<br />
zerstört v/erden. Auch in Notzeiten dürfen<br />
Strassen — die Instrumente des Verkehrs<br />
— in ihrem Bestand nicht vernachlässigt<br />
werden. Die Folge dieser gewaltsamen Eingriffe<br />
in den Strassenbau ist, dass die Unterlassungen<br />
von heute, morgen in doppelter<br />
und dreifacher Höhe bezahlt werden müssen.<br />
Wenn die geringen Mittel nicht aufgebracht<br />
werden, die heute die Sicherung des Bestan-<br />
willen doppelt und dreifach höhere Summen<br />
ausgegeben werden müssen, um das Zerstörte<br />
wieder herzustellen.<br />
Zehntausendc von Arbeitskräften können<br />
zur Bewältigung der Aufgaben des deutschen<br />
Strassenbaues Arbeit erhalten. Das Gutachten<br />
der Brauns-Kommission wies mit Nachdruck<br />
auf die Unterbringung eines grossen<br />
Teiles der Arbeitslosen im Strassenbau hin.<br />
Jetzt aber steht das Strassenbaugewerbe vor<br />
dem völligen Zusammenbruch. Mittel und<br />
Wege sind genug gewiesen worden, den seit<br />
zwei Jahren dahinvegetierenden Strassenbau<br />
zu heben. Die Erträgnisse der Kraftfahrzeug-,<br />
und Betriebsstoffsteuern sind vor allen Dingen<br />
in grösserem Masse den Zwecken des<br />
Strassenbaues zuzuführen. Trotz der entgegenstehenden<br />
Schwierigkeiten muss die einheitliche<br />
Aufnahme grosser Strassenbauanleihen.<br />
die durch Teile des Ertrages der Kraftfahrzeuß'Steuer<br />
zu verzinsen und zu amortisieren<br />
sind, angestrebt werden. Die Verwendung<br />
heimischer Baustoffe muss in diesen<br />
Notzeiten das Gegebene sein.»<br />
Verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. BOch!<br />
W. Mafhys. — H. Labhart.<br />
Telephon der Redaktion: Bollwerk 39.84 ("Hallwag),<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit- Bollwerk 32.95.<br />
Redaktion für die Ostschweiz: Dr. A. Büchi.<br />
— Sprechstunden nach Verein harune mit der Geschäftsstelle<br />
Zürich (Löwenstr 51. Telephon 39.743).<br />
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N« 105 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />
Tedin. Rundschau<br />
Schwingachsen.<br />
Bei den weitaus meisten Automobilen bildet<br />
die Hinterachse mit den beiden Hinterrädern<br />
eine starre Brücke, die an den beiden<br />
Hinterfedern aufgehängt ist. Wenn ein Hinterrad<br />
über eine Unebenheit oder ein Hindernis<br />
zu laufen gezwungen ist, so wird nicht<br />
nur das Rad, sondern auch die ganze Hinterachse<br />
angehoben. Dies tritt erst recht ein,<br />
wenn beide Hinterräder über Hindernisse<br />
laufen. Der Stoss der Strasse auf die Hinterräder<br />
wird gedämpft durch die Luftbereifung,<br />
die heute mit den Ballonreifen eine erstaunlich<br />
hohe Elastizität erreicht hat. Diesen<br />
ist es in erster Linie zu danken, wenn<br />
der Stoss nicht zu stark empfunden wird,<br />
denn sie bewirken die erste und wirksamste<br />
Abfederung des Wagens und erst der Rest<br />
des Stosses wird von den Federn aufgenommen.<br />
Die « unabgefederten Massen », die hier<br />
in Gestalt der Räder und Hinterachse, einschliesslich<br />
Bereifung, durch den Stoss der<br />
Strassenunebenheiten in schwingende Bewegung<br />
versetzt werden, sind recht beträchtlich.<br />
Je schwerer sie sind, desto länger dauert<br />
es, bis sie wieder zur Ruhe kommen, und<br />
aus den vielen Stössen wird ein dauerndes<br />
Auf- und Niedertanzen während der Fahrt.<br />
Diese Erschütterungen übertragen sich auch<br />
auf die Karosserie. Je stärker sie sind, desto<br />
schneller lockern sich die Verbände und desto<br />
früher fängt der Wagen an zu klappern.<br />
Ausserdem lässt das Springen der Räder auf<br />
schlechter Strasse den Wagen schlecht auf<br />
der Fahrbahn haften und verursacht obendrein<br />
unnötigen Kraftverbrauch und Reifenverschleiss.<br />
Scbwmuaohs-Hinterwagenabfederung. Der Schub<br />
der Achsen wird hier durch besondere Balken aufgenommen.<br />
Man ist deshalb bestrebt, diese Nachteile<br />
durch leichte und doch feste Bauart der Hinterachsen<br />
nach Möglichkeit zu beseitigen und<br />
das Gewicht der unabgefederten Massen herabzudrücken.<br />
Man hat sich aus den früheren Konstruktionselementen<br />
des Automobilbaus den Antrieb<br />
der Hinterräder mittels kurzer Kardanwellen<br />
wieder herausgesucht. Schon im Jahre<br />
1904 hatte die Firma De Dion-Bouton diese<br />
Konstruktion mit Erfolg angewandt, weil<br />
bei den damaligen Baustoffen die geschlossene<br />
Hinterachse zu schwer wurde. Mit dem<br />
Steigen der Motorleistungen und des Wagengewichtes<br />
wurde diese Bauart wieder verlassen,<br />
weil die geschlossene Hinterachse<br />
fester und, mit Verwendung von Aluminium<br />
und Blech, auch leichter wurde. Es lag kein<br />
Bedürfnis mehr für diese teure Konstruktion<br />
vor.<br />
den Hinterachswellen im Differential mit je<br />
einem Kardangelenk, so dass sie sich nicht<br />
nur drehen, sondern auch mit dem Rad aufund<br />
niederschwingen können. Daher ihr<br />
Name.<br />
Das Differentialgehäuse ist in diesem Falle<br />
fest am Rahmen des Fahrgestelles aufgehängt.<br />
Damit die Kardangelenke nicht durch<br />
den Staub und den Schmutz der Strasse vorzeitig<br />
abgenutzt werden, sind sie durch Ledertrichter<br />
geschützt, die darüber gestülpt<br />
sind und fest abdichten. Die äusseren Enden<br />
der beiden Schwingachsen enden in den<br />
Radnaben und nehmen die Räder mit<br />
Die Schwingachse hat besonders ihre Berechtigung<br />
auf schlechten Strassen, und es<br />
ist charakteristisch, dass der Absatz von<br />
Schwingachsen - Wagen in Ländern mit<br />
schlechten Strassen viel stärker ist als in<br />
Ländern mit gutem Strassennetz. Die Wagen<br />
allein nach oben und unten aus, ohne das<br />
Gewicht des Differentials oder das andere<br />
Rad mit in schwingende Bewegung zu versetzen.<br />
Während sonst die beiden Hinterachswellen,<br />
die rechts und links vom Differential<br />
ausgehen und in den Hinterradnaben<br />
enden, in dem starren Achsgehäuse an beiden<br />
Enden fest gelagert sind und sich nur um<br />
ihre Längsachse zu drehen vermögen, enden<br />
bei der SchwingachsenkonstruVtion die bei-<br />
Sohwiiigacb.s-Vorderwa{jenabfederung. Auch hier ist die Feder meist quer zum Chassisraiunen<br />
angeordnet.<br />
Jetzt ist seit etwa zwei Jahren die Schwingachse<br />
wieder zu einem Konstruktionselement auf der Strasse. Die Durchschnittsgeschwinlaufen<br />
ohne zu springen und i haften sicher<br />
geworden, das wahrscheinlich eine grosse digkeit bleibt ungeachtet der, schlechten<br />
Verbreitung gewinnen wird. Voraussetzung Strassen eine relativ hohe und trotzdem wird<br />
dafür ist, dass Konstruktion, Material und der ganze Wagen geschont. Diese Eigenschaften<br />
machen die Schwingachsen, auch<br />
Fabrikation absolut erstklassig sind.<br />
Der Vorteil dieser Bauart liegt darain, dass für sogenannte Geländewagen fast unentbehrlich.<br />
+<br />
man durch den Gelenkwellenantrieb der beiden<br />
Räder vom Differential aus jedes Rad<br />
für sich beweglich macht. Wenn ein Rad Tedhnasd*«» Notncien<br />
über eine Unebenheit läuft, so schwingt es<br />
Weltproduktion 1932: 5 Millionen Autos ?<br />
Anlässlich einer Versammlung der National<br />
Association of Finance Companies der Vereinigten<br />
Staaten prophezeite ein bekannter<br />
Fachmann für das nächste Jahr eine Automobilproduktion<br />
von 5 Millionen Personenwagen.<br />
Die diesjährige Produktion betrug<br />
ca. 4 Millionen. Vom Vizepräsidenten -der<br />
General Motors Company, R. H. Grant, wird<br />
iedoch die sreschäMe Produktimmahl als zu<br />
Die «unabhängig Radabfederung, die vielfach mit<br />
der «Schwingachse« verwechselt wird. Die unabhängige<br />
Radabfederung bringt wie die Scbwingachsabfederung<br />
eine Verminderung der schwingenden<br />
Massen mit sich und verbessert deshalb die<br />
Laufeigenschaften des Wagens.<br />
hoch angesehen. Grant glaubt, dass die Produktion<br />
im nächsten Jahr 2 Millionen nicht<br />
übersteigen werde, wobei aber 45 Prozent<br />
dieser Zahl vom General Motors-Konzern<br />
allein erreicht werden sollen. at.<br />
Neue italienische Wagen. Inoffiziell wird<br />
bekannt, dass Fiat nächstens mit einem<br />
neuen Kleinwagenmodell herauskommt, dessen<br />
Hauptcharakteristiken ein 980 ccm-Vierzylindermotor,<br />
Vorderradantrieb, ein Vierganggetriebe<br />
und hydraulische Bremsen sind.<br />
Einen weitern Kleinwagen bereitet der<br />
durch seine Aussenbordmotoren bekannte<br />
Laros-Konzern vor. Der Vierzylindermotor<br />
hat hier einen Inhalt von nur 800 cem, soll<br />
aber trotzdem stark genug sein, um Fahrgeschwindigkeiten<br />
bis 80 Stdkm. zu ermöglichen.<br />
Das Getriebe hat drei Vorwärtsgänge,<br />
die Batteriezündung und übrige elektrische<br />
Ausrüstung sind Fabrikat Bosch und die<br />
kabelbetätigten Bremsen haben die bekannte<br />
Bendixbauart. Die Stahlkarosserie soll aus*<br />
sergewöhnlich geräumig sein und sich in der<br />
Linienführung an das Vorbild des in Amerika<br />
gebauten Austin-Seven-Typs halten.<br />
-thy-<br />
Oer Wagen von Hans-guck-in-dle-Luft.<br />
Ein amerikanischer Multimillionär hat sich<br />
in England einen Wagen bauen lassen, dessen<br />
geschlossene Karosserie im obern Teil<br />
ausschliesslich aus Glas besteht. Der sonderbare<br />
Besteller ist nämlich auch ein enragierter<br />
Flugsportler und möchte deshalb,<br />
wenn er im Auto sitzt, ungestört gen Him- i<br />
mel blicke« ^nnen. at.<br />
Hören Sie unsere Kunden:<br />
bewährt sich glänzend auf holperigen, ungepflegten Strassen.<br />
Unter aussergewöhnlicher Beanspruchung, wie dies nur zu<br />
Versuchszwecken der Fall ist, legt „Pallas-Cord" an Personenwagen<br />
gegen 30.000 km Fahrstrecke, bei ununterbrochener<br />
Höchstleistung, zurück. Die Bereifungen sind noch<br />
für mehrere tausend Kilometer als fahrtüchtig bezeichnet.<br />
Überzeugen Sie sich bei nächster Gelegenheit durch An-<br />
Schaffung von „Pallas-Cord"-Reifen von der hervorragenden<br />
Qualität dieses Schweizerpneus.<br />
AKTIENGESELLSCHAFT R. & E. HUBER<br />
SCHWEIZ. KABEL-. DRAHT.<br />
UND GUMMI.WERKE<br />
PFÄFFIKON-ZÜRICH<br />
0 •.. • dass wir mit dem Berna<br />
Lastwagen mit Rohölmotor bis<br />
jetzt sehr zufrieden waren. Oer<br />
Wagen nimmt jede Steigung an«<br />
standslos and hatten wir bis<br />
jetzt absolut keine Störungen.<br />
Die Brennstoftersparnis ist sehr<br />
bedeutend. Wir können die Berna<br />
Lastwagen nur bestens empfehlen."<br />
Motorwagenfabrik BERNA A.-G.<br />
Olfen
10 AUTOMOBIL-REVUE<br />
a«?*<br />
Fah<br />
Die Einwinterung des Autos ist unwirtschaftlich.<br />
Wer seinen Wagen nicht nur zu<br />
seinem Vergnügen, für Ausflüge und sommerliche<br />
Reisen, sondern in der Hauptsache<br />
für seine geschäftlichen Zwecke hat, für den<br />
gibt es keinen Unterschied zwischen Sommer<br />
und Winter. Vielmehr ist doch jeder<br />
bemüht, die in dem eigenen Verkehrsmittel<br />
investierten Beträge durch wirtschaftliche<br />
Ausnutzung wieder hereinzubringen, und ein<br />
Automobil lässt sich mit verschwindend geringen<br />
Kosten im kältesten Winter genau so<br />
gut betriebsfertig halten wie im Sommer.<br />
Man berechnet vielfach die Rentabilität<br />
von Automobilen auf Grund der in einem<br />
bestimmten Zeitabschnitt zurückgelegten Kilometer.<br />
Da werden die festen und die variablen<br />
Betriebskosten zusammengestellt und<br />
durch die Zahl der im Jahre gefahrenen Kilometer<br />
dividiert. Das ergibt den Unkostenpreis<br />
pro Kilometer, der um so kleiner wird,<br />
fe mehr gefahrene Kilometer im Jahr angesetzt<br />
werden.<br />
Diese Rechenweise trifft in sehr vielen<br />
Fällen gar nicht den wirtschaftlichen Kern<br />
der Autounterhaltung.<br />
Wodurch wird denn ein Motorfahrzeug im<br />
Stadtbezirk rentabel ? Nicht nur die zurückgelegte<br />
Entfernung, oder durch eventuelle<br />
Ersparnisse gegenüber andern Verkehrsmitteln<br />
(wenngleich auch Ersparnisse beim Betrieb<br />
eines Kleinwagens schon eine Rolle<br />
spielen können). Der grosse Vorteil der Wagenhaltung<br />
liegt in der Zeitersparnis gegenüber<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und<br />
auch hier wieder ist es nicht der Vergleich<br />
der reinen Fahrzeiten, der entscheidend ist,<br />
sondern die grösste Rolle spielen die jeweiligen<br />
Wartezeiten, die Unbequemlichkeit des<br />
Laufens von und zu den Haltestellen und<br />
Bahnhöfen. Wer durch Uebergang vom eigenen<br />
Wagen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
einmal Gelegenheit hatte, Vergleiche<br />
anzustellen, der wird bestätigen, dass die<br />
durch das eigene Verkehrsmittel zu erzielende<br />
Zeitersparnis enorm ist. Sie beträgt, um<br />
nur einmal Zahlen anzuführen, erfahrungsgemäss<br />
bei 6 mittiern Stadtfahrten wenigstens<br />
eine Stunde. Das kann sich jeder selbst<br />
errechnen, ebenso wie jeder selbst wissen<br />
muss, wie kostbar ihm die eigene Zeit ist,<br />
mit welchem Wert sie also in die «Rentabilitätsberechnung»<br />
für Fahrzeuge einzu-<br />
Dem Schaffenden ist jedenfalls seine Arbeitszeit<br />
im Winter genau so wertvoll wie<br />
im Sommer. Wenn deshalb ein Motorfahrzeug<br />
im Sommer wirtschaftlich ist, kann im<br />
Winter seine Ausserbetriebsetzung nur unwirtschaftlich<br />
sein.<br />
Numerierte Stadtstrassen. Die meisten<br />
Verkehrsverordnungen kennen schon heute<br />
Haupt- und Nebenstrassen. Die Differenzierung<br />
wurde hauptsächlich geschaffen, um<br />
Unklarheiten, welchem von zwei Fahrzeugen<br />
an Kreuzungen das Vorrecht vor dem<br />
andern zukommt, aus der Welt zu schaffen.<br />
Die bisherigen Bestimmungen setzen dabei<br />
aber immer als selbstverständlich voraus,<br />
dass auch der Fahrzeuglenker auf der Hauptstrasse<br />
bei Kreuzungen auf den Verkehr in<br />
der Nebenstrasse achtet und nötigenfalls abbremst.<br />
Sein Vorrecht bringt ihm also praktisch<br />
keine sehr grossen Vorteile ein. Stossen<br />
zwei Fahrzeuge zusammen, was erfahrungsgemäss<br />
gar nicht so selten vorkommt,<br />
so ist die Verantwortungsfrage trotz der<br />
Bestimmung des Kreuzungsvorranges oft<br />
sehr schwer zu beantworten. Der Fahrer<br />
in der Nebenstrasse wird eine Schuld mit<br />
dem Hinweis abstreiten, dass er eben früher<br />
als der andere an der Kreuzung angelangt<br />
sei, was ihm vielleicht mangels an Zeugen<br />
nicht widerlegt werden kann. Der andere<br />
Fahrer dagegen wird sich bockbeinig einfach<br />
auf das Vorrecht der Hauptstrasse berufen.<br />
Im «Motor und Sport» glaubt nun ein<br />
Einsender alle Unsicherheiten dadurch ausgeschlossen<br />
zu haben, dass er die Strassen<br />
sichtbar mit 1 und 2 numeriert. Die Strassen<br />
der Kategorie 1 sollen dabei noch in viel<br />
höherem Grad als bisher zu Schnellverkehrsstrassen<br />
gestempelt werden. Fahrzeuglenker,<br />
die sich auf ihnen bewegen, hätten sich<br />
überhaupt nicht mehr um Kreuzungen zu<br />
kümmern. Der Fahrer auf einer Strasse der<br />
Kategorie 2 dagegen müsste die ganze Verantwortung<br />
des Kreuztmgsmanövers auf sich<br />
nehmen. Er hätte also vor jeder Kreuzung<br />
mit einer 1-Strasse soweit abzubremsen,<br />
dass er nötigenfalls vollends anhalten kann,<br />
wenn die Kreuzung nicht frei ist oder wenn<br />
überhaupt nur die Möglichkeit besteht, dass<br />
er den Verkehr in der 1-Strasse stören könnte<br />
Käme es zu einem Zusammenstoss, so<br />
könnte nur er der schuldige Teil sein.<br />
Die Kennzeichnung der Strassen stellt sich<br />
der Einsender durch am Randstein aufgestellte,<br />
verschiedenfarbige grosse Tafeln vor.<br />
wobei die Erstellungskosten dieser Tafeln<br />
durch die Vermietung von Reklameflächen<br />
eingebracht würden.<br />
Das neue System sieht auf den ersten<br />
Blick sicher verlockend aus. In Wirklichkeit<br />
dürfte es aber doch nicht ganz alle<br />
Schwierigkeiten beseitigen. Denn was passiert<br />
z. B., wenn eine 1-Strasse von einer<br />
andern 1-Strasse gekreuzt wird ? Wollte<br />
man aber eine der 1-Strassen in mehr oder<br />
weniger grossem Abstand von der Kreuzung<br />
plötzlich als 2-Strasse bezeichnen, so könnte<br />
das entsprechende Signal nur zu leicht übersehen<br />
werden. Anderseits geht es natürlich<br />
f»»«al«t<br />
nicht, dass beispielsweise einfach alle Längsstrassen<br />
als 1-Strassen und alle Querstrassen<br />
als 2-Strassen bezeichnet werden, sonst<br />
müssten schliesslich alle Städte nach dem<br />
Typus grosser Zeilendörfer errichtet oder<br />
für einen rascheren Querverkehr Hochstrassen<br />
oder Tunnels gebaut werden.<br />
Auf der Tafel, welche die Strassenkategorie<br />
bezeichnet, müsste also mindestens noch<br />
der Hinweis zu lesen sein, wie viele 100 m<br />
oder km man es mit dieser Strassenkategorie<br />
zu tun hat. Ob sich dadurch aber nicht<br />
wieder eine grössere Komplikation ergäbe,<br />
könnte nur die Praxis zeigen. -s.<br />
sehr zuverlässig halten lassen.<br />
Ein Rohrschlüssel als Ventilhalter. Hängende<br />
Ventile moderner Motoren haben oft Zum Prüfen der Zündkerzen wird in Ereinen<br />
tulpenförmigen Teller, der das Ein-mangelunoder Ausströmen der Gase erleichtert. Bei befindlichen Geräte vielfach ein Schrauben-<br />
eines der speziell dafür im Handel<br />
dieser Ventilform fehlt aber meist der Schlitz zieher oder ein anderes Werkzeug mit isolierendem<br />
Griff verwendet. Lässt man den<br />
zum Ansetzen des Schraubenziehers für den<br />
Fall, dass man das Ventil einschleifen will. Motor langsam leer laufen und schliesst man<br />
Man muss sich dann beim Einschleifen so nacheinander alle Zündkerzen gegenüber der<br />
behelfen, dass man das Ventil am Schaft auf<br />
geeignete Weise fest anfasst und so in Hinund<br />
Herdrehung versetzt.<br />
Wie man sich zum Halten<br />
eines tulpen formten Ventils<br />
beim BinscMeifen eine<br />
Handhabe schaffen kann.<br />
Fehlt einem zu diesem Anfassen ein Spezialinstrument<br />
und will man, um Beschädigungen<br />
des Ventilschaftes zu vermeiden, die<br />
Verwendung eines Feilklobens oder gar einer<br />
Brennerzange vermeiden, so kann das<br />
oben skizzierte Verfahren sehr willkommen<br />
sein. Man schiebt dabei eine Mutter in einen<br />
Steckschlüssel hinein und zwar so, dass sie<br />
hinter eines der Löcher des Steckschlüssels<br />
zu liegen kommt, schraubt nun von der Aussenseite<br />
den zur Mutter passenden Bolzen in<br />
die Mutter hinein, schiebt den Ventilschaft in<br />
Zieht Ihr Motor<br />
!3S«f»4B»<br />
nke<br />
No 105<br />
das Rohr und zieht den Bolzen fest. Mittels<br />
des Rohrschlüssels wird sich nun das Ventil<br />
Ein praktisches, leicht herstellbares Gerät zum<br />
Prüfen der Zündkerzen.<br />
Masse kurz, so braucht man sich nur den Zylinder<br />
zu merken, bei dem das Kurzschliessen<br />
keine Veränderung der Tourenzahl und des<br />
Auspuffgeräusch-Rhythmus zur Folge hatte,<br />
um auch die streikende Zündkerze zu erkennen.<br />
Noch bequemer im Gebrauch als der<br />
Schraubenzieher ist aber das oben skizzierte,<br />
aus einer Kette und einem Holzgriff bestehende<br />
Gerät. Mit der Kette lässt sich eine<br />
sichere Erdung der mittleren Zündkerzenelektrode<br />
erreichen, meist sogar dann, wenn<br />
man den Holzgriff loslässt, um die Hände für<br />
andere Arbeiten frei zu bekommen. at.<br />
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Tech<br />
»da<br />
Antwort 8155. Akkumulatoren-Ladeapparat. Zuschriften<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 8161. Lehrmodelle von Autochassis.<br />
Zuschrift -weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 8164. Hydraulische Bremse. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 8165.<br />
weitergeleitet<br />
«•><br />
Vergasereinstellung. Zuschriften<br />
Red.<br />
II. Antwort 8165. Vergasereinstellung. Analoge<br />
Erscheinungen machte ich mit meinem Auto von<br />
5,75 PS, Jahrgang 1923. Als früherer Angestellter<br />
einer Maschinenfabrik, in der auch Flugzeugmotoren<br />
gebaut wurden, verfüge ich über etwelche<br />
Kenntnisse des Motorenbaues und habe als Besitzer<br />
einer mechanischen Werkstätte big dato die Reparaturen<br />
an meinem Wagen immer selbst besorgt,<br />
und zwar mit gutem Erfolge, denn der Wagen befindet<br />
sich heute noch in einem solch guten Zustande,<br />
dass er trotz seinem Alter mehr leistet als<br />
in den Anfangsjahren. Diese Mehrleistung ist eine<br />
Folge von verschiedenen kleinen Abänderungen,<br />
wie Verstellen der Nockenwelle, der Zündung. Einbau<br />
eines neuen Solex-Vergasera. Auswechslung<br />
des Ankers im Mahnet zwecks besserer Funkenbildung<br />
bei hoher Tourenzahl. Letztere Abänderung<br />
wurde bedingt durch die Erscheinung, dass<br />
sich der Motor nicht auf hohe Tourenzahl bringen<br />
Hess, weder im Gebirge noch auf der Ebene. Ich<br />
verdächtigte den Magnet als den Störefried und<br />
Hess denselben in einer Spezialwerkstätte in<br />
Zürich aus dem Wagen ausbauen, um auf dem<br />
Prüfstande den Magnet einer Kontrolle zu unter<br />
ziehen, der Ich, nebenbei bemerkt, beizuwohnen<br />
Gelegenheit halte. Die Prüfung ergab auf dem<br />
Stande dieselben Erscheinungen wie im Wagen<br />
während der Fahrt. Sobald deT Magnet die Tourenzahl<br />
von 55 km erreichte, fing die Zündung an<br />
zu unterbrechen, um bei 65 km beinahe ganz auszusetzen.<br />
Nach Ersatz des Ankers durch einen<br />
neuen Anker, nebst einigen- kleinen Ausbesserungen,<br />
wie neue Kugellager, Platinstiften. Fiberbüchse<br />
für ünterbrecüerhammer. war der Fehler<br />
restlos behoben. Leider konnte Ich mich nicht<br />
lange des Erfolges freuen, denn es stellte sich nach<br />
kurzer Zeit derselbe üebelstand abermals ein. Da<br />
ich nun wusste, dass die Zündung einwandfrei<br />
funktioniert, auch der Vergaser in Ordnung sein<br />
sollte, verlegte ich mich auf die Benzinzufuhr und<br />
untersuchte, wie schon öfters, vorher die Zuleitunf<br />
vom Benzinreservoir zum Vergaser, ohne jedoch<br />
in der Leitung einen Fehler zu finden. Alsdann<br />
scbloss ich an der Benzinzufuhrleitung einen<br />
Gummischlauch an und entnahm bei ranz geöffnetem<br />
Hahnen dem Benzinreservoir einen Liter Benzin,<br />
wobei ich an Hand der Taschenuhr die hiezn<br />
nötige Zeit feststellte. Die Umrechnung pro Stunde<br />
ergab genau 7 Liter, was der Wagen im Flach<br />
lande bisher auch benötigte, sobald ich aber in dif<br />
Berge fuhr oder auf dem Flachlande forcieren<br />
wollte, fing deT Motor an zu streiken, weil er eben<br />
dann mehr als 7 Liter verbrauchte. Also muss<br />
der FehleT doch in der Benzirmifuhr liegen und<br />
wenn eben nicht In der Zuleitung. Im Hahnen<br />
Eine Demontage des Hahnen förderte dann auch<br />
den Kobold zu Tage in der Form eines kleinen<br />
plattgedrückten Stückchen Zinn, das sich aus dem<br />
Benzinreservoir in den Hahnen verirrt hatte, es<br />
hätte natürlich ebensogut ein anderer Fremdkörper<br />
sein können. Seither sind 2 Jahre verflossen<br />
ohne die geringsten Störungen. A. M. In W<br />
Frage 6170. Automobil-Dieselmotor mit Schiebersteuerung.<br />
Gibt es auch Autcmobil-Dioselraotoren<br />
•mit Schiebersteuerung? Ich habe bisher von solchen<br />
Motoren noch nie etwas gehört, e* scheint mir aber,<br />
das Dieselverfahren sollte sich ebensogut mit dieser<br />
Steuerungsart zusammen anwenden lassen, wie<br />
mit dei Ventilsteuerung. R. V. in A.<br />
Antwort: Ein Leichtgewicht-Dieselmotor mit<br />
Schiebersteuerung wurde von der Firma Panhard<br />
konstruiert. Die Schiebersteuerung ist dabei genau<br />
gleich durchgebildet wie bei den Benzinmotoren der<br />
gleichen Marke, sie arbeitet mit zwei konzentrischen<br />
Schiebern nach dem System Knight. Aus<br />
dem beistehenden Schnitt geht hervor, dass der<br />
Dieselmotor auch sonst die typischen Bauformen<br />
der Panhard-Motoren aufweist Natürlich wurden<br />
aber der Zylinder und der Zylinderkopf, der Kolben,<br />
die Pleuelstange, die Kurbelwelle und die anderen<br />
Hauptorgane den höheren Beanspruchungen entsprechend<br />
stärker ausgeführt. Der Motor hat 4,fi<br />
Liter Inhalt und leistet bei 1800 Touren 66 Brems-<br />
PS.<br />
-s.<br />
Frage 6171. Kalte Füsse. Können Sie mir einen<br />
Hat geben, wie meirfen kalten Füssen während der<br />
Fahrt begegnet werden kann? C. H in E.<br />
Antwort: Kalte Füsse hat man beim Fahren<br />
vor allem dann, wenn die Pedalschlitze im Wagenboden<br />
unnötig breit sind und deshalb viel Zugluft<br />
durchtreten lassen. Solche Schlitze lassen sich aber<br />
meist unschwer abdichten. Man kann z. B. auf der<br />
Rückseite der Bodenbretter Gummilappen aufnageln,<br />
welche den Schlitz dort, wo sich nicht gerade<br />
das Pedal befindet, verschliessen. Manchmal erfüllt<br />
den gleichen Zweck auch schon eine dicke, auf den<br />
Boden gelegte Matte, bei der nur ganz schmale<br />
Schlitze für die Pedale ausgeschnitten sind.<br />
Eines der besten Mittel zur Warmhaltung der<br />
Russe stellen ausserdem besondere Fahrerschuhe<br />
dar, für die Sie Bezugsquellen in unserem Inseratenteil<br />
finden.<br />
at<br />
Mitteilung Nr. 109 Die Signalisierung von be<br />
wachten und unbewachten Uebergängen. Durch die<br />
bundesrätliche Verordnung vom 7 Mai 1929 ist der<br />
Abschluss und die Signalisierung der Niveaukreuzungen<br />
der Eisenbahnen mit öffentlichen Strassen<br />
und Wegen neu geordnet worden Danach werden<br />
die dieser Verordnung unterstellten Niveaukreuzungen<br />
gegen die Strasse hin einheitlich durch<br />
Bahnttberganfssignale, sog. Haupt-<br />
Signale, gekennzeichnet, welche unmittelbar bei<br />
den die Strasse schneidenden Bahnschienen, wenn<br />
immer möglich in der Anfahrtrichtung der Fahrzeuge,<br />
anzubringen sind, und dem Strassenbenützer<br />
anzeigen sollen, wie das Bahngebiet gegenüber der<br />
Strasse gesichert wird Die bundesrätliche Verordnung<br />
kennt drei Arten von Sicherungen der Nireauübergänge:<br />
a) Barrieren, die durch Bahnpersonal<br />
bedient oder automatisch durch<br />
den Zug betätigt werden. Als Hauptsignal<br />
soll an der Barriere eine gleichseitige Dreiecktafel<br />
ton 70 cm Seitenlänge mit 7 cm breitem, schwarzem<br />
Rande und weissem Felde an der für die Anfahrtsrichtung<br />
bestsiebtbaren Stelle angebracht sein Je<br />
nach den örtlichen Verhältnissen sind entweder im<br />
schwarzen Rande deT Dreieckstafeln }e 15 Stück<br />
rot reflektierende Glaskörper oder im weissen Feld<br />
ein rotes gegen die Bahn geblendetes Licht anzubringen.<br />
b) Optische und akustische Signa-<br />
Ilsierung, die durch Bahnpersonal oder automatisch<br />
durch den Zug betätigt wird Als Hauptsigna]<br />
werden hier Blinklichtsignale in Dreieckform<br />
mit 8 roten Blinklichtern mit Warnglocke oder Sirene<br />
auf 2.57 m hohem, rot-weissem Mäste verwendet.<br />
Das Blinken sowie das Ertönen der Warnglocke<br />
soll 30 bis 46 Sekunden vor dem Eintreffen<br />
des Zuges beginnen.<br />
Bei einfachen Verhältnissen und Wegen kann<br />
auch die Anbringung von Signalen mit nur einem<br />
statt 3 roten Blinklichtern wie auch die Aufstellung<br />
nur optischer (also nur Blinklichter) oder nur akustischer<br />
(also nur Warnglocke) Signale zugelassen<br />
werden.<br />
c) BIosseKenntlichmachnnicdernnbewachten<br />
Uebergänge, vor deren Ueberschreiten<br />
der Strassenbenützer sich selbst vergewissern<br />
muss, dass kein Zug naht, durch Warnsignale.<br />
Als Hauptsignal wird hier ein grosses Kreuzsignal<br />
mit 1 m. bei kleineren Wegen 75 cm langen und<br />
26 cm breiten Annen und breitem, rotem Rande<br />
und weissem Felde verwendet. Während bei lit. a<br />
und b die Strassenbenützer durch die Schliessung<br />
der Barriere mit dem Dreiecksschild und durch das<br />
Blinken und Läuten auf das Herannahen eines Zuges<br />
aufmerksam gemacht werden, haben sie bei lit. c<br />
auf eigene Gefahr und Verantwortung in den Niveauiibergang<br />
einzufahren.<br />
Die mit Barrieren und Blinklichtern abgeschlossenen<br />
Niveauübergänge gelten deshalb als bewachte,<br />
die mit dem Kreuzsignal versehenen als<br />
unbewachte Uebergänge.<br />
Um nun dem Strassenbenfltzer auf Strassen mit<br />
ziemlichem Verkehr anzuzeigen, dass er sich einem<br />
Niveauübergange nähert, werden ca. 150—250 m<br />
vor dem Niveauübergange sog. Vorsignale gestellt,<br />
d. h. Dreieckstafeln mit dem Gatterzeichen<br />
oder dem Bild der stilisierten Lokomotive.<br />
Das Gatterzeichen zeigt immer die bewachten<br />
Uebergänge an, d. h. die mit Barrierenanlage oder<br />
mit Blinklichtern und Warnglocke versehenen<br />
Uebergänge.<br />
Die unbewachten Niveauübergänge hingegen, d. h.<br />
die mit dem rot-weissen Kreuzsignal versehenen,<br />
werden mit dem Bilde der stilisierten Lokomotive<br />
gekennzeichnet.<br />
Die Verordnung sieht ferner noch vor, dass zwischen<br />
dem Vor- und Hauptsignal, um die Entfernung<br />
zwischen beiden zu kennzeichnen, weisse Distanzpfähle<br />
alle 50 m weit am rechten Strassenrande<br />
aufgestellt werden; die Entfernung vom Bahnübergang<br />
ist an ihnen durch schwarze Streifen zu bezeichnen,<br />
so dass der 200 m entfernte Pfahl vier<br />
schwarze Ringe, der 150 m entfernte drei schwarze<br />
Ringe usw. tragen würde.<br />
Diese Distanzpfähle, die nachts für den ortsfremden<br />
Strassenbenützer besonders vorteilhaft sind,<br />
sind leider erst bei wenigen Uebergännen gestellt<br />
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BERN. 29. Dezember <strong>1931</strong><br />
N°105<br />
II. Blatt<br />
BERN, 29. Dezember 193!<br />
Leitsätze für die Neuanlage von<br />
Einstellplätzen und Tankstellen<br />
In Nr. 95 veröffentlichten wir einen Auszug<br />
aus den Leitsätzen des Ausschusses « Planung »<br />
der deutschen Studiengesellschaft für Automobilstrassenbau,<br />
die Richtlinien für den Autostrassenbau<br />
enthalten, welche sich an die heutige verkehrstechnische<br />
Entwicklung anpassen. Den « Mitteilungen<br />
der Studiengesellschaft für Automobilstrassenbau<br />
> entnehmen wir nun noch auszugsweise<br />
die wichtigsten provisorischen Leitsätze für<br />
den Neubau von Einstellplätzen und Tankstellen.<br />
Red.<br />
II. Einstellräume.<br />
7. Die Oeffentlichkeit hat ein Interesse daran,<br />
dass die nötige Anzahl von Einstellräumen<br />
geschaffen und planmässig vorgesehen wird.<br />
Bei der städtebaulichen Erschliessung ist daher<br />
auf die Errichtung von mittleren und<br />
grösseren Einstellbauten hinzuwirken. Die<br />
Schaffung von Einstellräumen zur vorübergehenden<br />
Unterbringung von Motorwagen,<br />
besonders in den Geschäftsgebieten der<br />
Städte, ist zwecks Freihaltung der Strassen<br />
möglichst zu fördern.<br />
8. Bei der Erschliessung der Wohngebiete<br />
sind geeignete Plätze für kleinere Sammeleinstellräume<br />
-vorzusehen. Die Einstellung<br />
von mehr als fünf Motorwagen ist indessen<br />
nur zulässig, wenn ausreichender Schutz der<br />
Anwohner gegen Belästigungen durch die Anlage<br />
möglich ist.<br />
Die Anordnung kleinerer Sammeleinstellräume<br />
für jeden Wohnblock (Blockgemeinschaftsgaragen)<br />
ist oft der Anordnung von<br />
Einstellräumen bei jedem einzelnen Hause<br />
vorzuziehen.<br />
9. Es bestehen keine Bedenken, gesetzlich<br />
festzulegen, dass durch örtliche Bauordnungen<br />
für bestimmte Wohngebiete Einfahrtsmöglichkeiten<br />
für Motorwagen durch entsprechende<br />
Bemessung der Bauwiche vorzusehen<br />
sind und dass bei grösseren Wohnanlagen<br />
dem voraussichtlichen Bedarf an Einstellräumen<br />
für Motorwagen planmässig zu<br />
entsprechen ist.<br />
10. Soweit auf Grund gesetzlicher Bestimmungen<br />
Bauland für Wohnungen im Wege<br />
der Enteignung erworben werden kann, müssen<br />
diese Bestimmungen auch für Wohnungen<br />
mit Einstellräumen als Zubehör anwendbar<br />
sein.<br />
11. Bei Anordnung der Zu- und Abfahrten<br />
für Einstellbauwerke ist folgendes zu beachten:<br />
a) Bei Einstellung von mehr als 20 Motorwagen<br />
ist die Zufahrt möglichst getrennt von<br />
den Zugängen zu anderen Baulichkeiten anzulegen;<br />
bei Einstellung von mehr als 50<br />
Motorwagen können getrennte Zu- und Abfahrten<br />
gefordert werden.<br />
b) Liegen Zu- und Abfahrt dieses Einstellbauwerkes<br />
für mehr als 50 Motorwagen in<br />
derselben Strasse, so ist mit Rücksicht auf<br />
den Fussgängerverkehr ein Abstand von etwa<br />
20 m zwischen Zu- und Abfahrt anzustreben.<br />
c) An Strassen, auf denen der Verkehr<br />
durch ein- und ausfahrende Wagen fühlbar<br />
behindert werden würde, sind Zu- und Abfahrt<br />
gegebenenfalls zu trennen und in verschiedene<br />
Strassen des Baublocks zu legen.<br />
12. Die Polizeiverwaltung muss die Berechtigung<br />
haben, bei der Genehmigung von Einstellräumen<br />
Anordnungen zu treffen, die eine<br />
Gefährdung des Strassenverkehrs möglichst<br />
ausschalten.<br />
IIL Tankstellen.<br />
Die nachfolgenden Vorschläge gelten für<br />
Neuanlagen; eine Aenderung bestehender Anlagen<br />
wird im allgemeinen nur in Betracht<br />
kommen, wenn sich bei dem heutigen Zustand<br />
untragbare Schwierigkeiten ergeben. Auf<br />
einen Ausgleich der Belange des Wegeunterhaltungspflichtigen<br />
und des Unternehmers<br />
der Tankstelle ist hinzuwirken.<br />
13. Für die Anlage ortsfester Tankstellen<br />
sind vor allem Rücksichten auf die Sicherheit<br />
und Leichtigkeit des Strassenverkehrs massgebend.<br />
In unmittelbarer Nähe von unübersichtlichen<br />
Kreuzungen und in unübersichtlichen<br />
Krümmungen sollen Tankstellen nicht angelegt<br />
werden; auch bei übersichtlichen Kreuzungen<br />
ist darauf zu achten, dass die Einund<br />
Ausfahrten zu den Tankstellen möglichst<br />
nicht in den Eckverkehr einmünden (Abstand<br />
zweckmässig 10 m).<br />
Auf die Verteilung der Tankstellen beiderseits<br />
der Verkehrsstrassen ist Bedacht zu<br />
nehmen, um unnötige Ueberquerungen der<br />
Fahrbahn durch tankende Wagen möglichst<br />
zu vermeiden; jedoch sollen auf Fahrbahnen<br />
mit seitlicher Strassenbahn Tankstellen auf<br />
Im New Yorker Zentralbureau für die Verkehrsregulierung besorgen fünf Beamte mit Hilfe der automatischen<br />
Apparate die ganze Verkehrsregelung von New York, wozu sonst ein ganzes Heer von<br />
Schutzleuten nötig, wäre. Man sieht hinten an der Wand die mit Lämpchen versehene Kontrollkarte,<br />
auf der jede Störung sofort angezeigt wird.<br />
(Photo Delius.)<br />
der Strassenbahnseite nicht angeordnet werden.<br />
Aus verkehrstechnischem Interesse ist die<br />
Verteilung von Tankstellenanlagen über das<br />
ganze Stadtgebiet erwünscht. Die Ausgabe<br />
verschiedener Brennstofferzeugnisse an einer<br />
Zapfstelle ist vielfach empfehlenswert. Die<br />
Verkehrsregelung der Grosstädte<br />
Anordnung von Tankstellenanlagen in der<br />
Nähe von Parkplätzen, Einstellräumen und<br />
Instandsetzungsstellen ist* anzustreben; indessen<br />
dürfen auf Tankstellengelände im<br />
öffentlichen Verkehrsraum der Strasse Instandsetzungsarbeiten<br />
nicht ausgeführt werden.<br />
Bei engen Ortsdurchfahrten ist die Anordnung<br />
von Tankstellen an den Ortseingängen<br />
solchen im Inneren der Ortslage vorzuziehen.<br />
Bei Autobahnen sollen Tankstellen nur an den<br />
Auf- und Abfahrten, nicht aber auf der freien<br />
Strecke angeordnet werden.<br />
14. Tankstellen im Zuge von Strassen können<br />
auf, an oder neben der Strasse angelegt<br />
werden.<br />
Bei Tankstellen auf der Strasse liegen sowohl<br />
die Zapfanordnung als der Aufstellraum<br />
für die tankenden Wagen innerhalb des Verkehrsraumes<br />
der Strasse. Bei Tankstellen an<br />
der Strasse liegt die Zapfanordnung ausserhalb,<br />
der Aufstellraum für die tankenden Wagen<br />
innerhalb des Verkehrsraumes der<br />
Strasse. Bei Tankstellen neben der Strasse<br />
liegen die Zapfanordnung und der Aufstellraum<br />
für die tankenden Wagen ausserhalb<br />
des Verkehrsraumes der Strasse.<br />
(Schluss folgt.)<br />
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Neue Startmethoden für den Segelflug.<br />
Ueber den vielseitigen Wert des Segelfluges<br />
haben wir uns hier schon mehrfach ausgesprochen.<br />
Die letzte Zeit hat erwiesen, dass<br />
der motorlose Flug sich auch als Volkssport<br />
betreiben lässt. Vor allem hat dazu beigetragen,<br />
dass Schulungs- und Betriebsmethoden<br />
gefunden wurden, die die Anforderungen<br />
an die notwendigen Mittel herabsetzen.<br />
Während man in der Anfangszeit des Segelfluges<br />
auf ein geeignetes bergiges Gelände<br />
angewiesen war, viele Hilfskräfte nötig<br />
hatte und über sehr viel Zeit verfügen können<br />
musste, lässt sich heute die Segelflugschulung<br />
ohne grossen Kosten auch auf jedem<br />
Flugplatz in der Ebene durchführen.<br />
Starts in der Ebene waren allerdings<br />
schon lange bekannt. Man betrachtete sie<br />
aber vorerst höchstens als Notbehelf. Um<br />
die motorlose Maschine so hoch in die Luft<br />
zu «schiessen», dass der Schüler wenigstens<br />
während einiger Sekunden Gelegenheit zum<br />
Erlernen der Steuerbetätigung hatte, mussten<br />
8—12 Mann vor das Gummiseil gespannt<br />
werden. So grosse Gruppen waren<br />
aber nicht immer leicht zusammenzubringen,<br />
besonders da der einzelne Teilnehmer<br />
nur relativ selten ans Fliegen kam und der<br />
ganze Betrieb sehr mühsam und zeitraubend<br />
war.<br />
Die Amerikaner haben dann als erste dit><br />
menschliche Zugkraft durch motorische<br />
Zugkraft ersetzt und so den «Autostart» eingeführt.<br />
Gruppen von vier Teilnehmern genügen<br />
bei dieser Startmethode ohne weiteres<br />
zur Durchführung eines Schulbetriebes, die<br />
Zahl der Flüge lässt sich in der Zeiteinheit<br />
leicht auf das Fünffache vermehren, und<br />
die Flughöhe kann bis zu 200 Meter und<br />
mehr getrieben werden. Bei einiger Vorsicht<br />
braucht dabei der Betrieb nicht wesentlich<br />
gefährlicher zu sein als bei Handstart<br />
Je nach der Stärke des zur Verfügung<br />
stehenden Wagens und nach dem Uebungsterrain<br />
wurden bisher hauptsächlich zwei<br />
Methoden des Autostartes angewandt: der<br />
Schleuderstart und der Start mit dauerndem<br />
Zug. Beim Schleuderstart wird das<br />
Flugzeug unter Zwischenschaltung eines<br />
50—70 m langen doppelten oder dreifachen<br />
Gummiseils an das Auto angehängt. Setzt<br />
sich das Auto in Gang, so zieht es vorläufig<br />
nur das Gummiseil auseinander und speichert<br />
Energie in diesem auf. Erst wenn ein<br />
gewisser Maximalzug erreicht ist, wird das<br />
Flugzeug, das am Schwanzsporn festgehalten<br />
wurde, losgelassen. Nach einem Rutschen<br />
von wenigen Metern Länge erreicht<br />
es dann die Geschwindigkeit von 40, 50 oder<br />
60 km, die es zum Steigen befähigt. Bei genügend<br />
langem Gummiseil nimmt auch<br />
während des Steigens die Geschwindigkeit<br />
noch einige Sekunden lang zu. Erst wenn<br />
das Flugzeug eine Höhe von 4—30 m erreicht<br />
hat, fällt das an einem Haken eingehängte,<br />
nun spannungslos gewordene Gummiseil<br />
ab. Der Pilot geht dann nach und I<br />
nach zum Gleitflug über.<br />
Beim Autostart mit dauerndem Zug wird<br />
das Flugzeug mit dem Auto durch ein<br />
Drahtseil oder Hanfseil von möglichst grosser<br />
Länge verbunden.. Das Auto zieht das<br />
Flugzeug wie einen Drachen von Anfang an<br />
hinter sich her. Damit aber eine genügende<br />
Geschwindigkeit entwickelt werden kann,<br />
um das Flugzeug zum Aufsteigen zu befähigen,<br />
muss das Auto mindestens über etwa<br />
30 Brems-PS verfügen, und das Terrain<br />
darf nicht zu uneben und weich sein, weil<br />
sonst die nötigen Fahrgeschwindigkeiten<br />
von etwa 40 km/h aufwärts den Wagen zu<br />
stark beanspruchen. Die Beschleunigung<br />
auf die Geschwindigkeit, bei welcher das<br />
Flugzeug zu steigen beginnt, sollte auch<br />
möglichst stossfrei und deshalb möglichst<br />
ohne zu schalten erfolgen, weil sonst gewöhnlich<br />
bei jeder Entspannung das eingehakte<br />
Zugseil aushängt. Wo sich diese<br />
Bedingungen erfüllen Hessen, wurden mit<br />
dieser Methode schon Flüge bis zu 200 m<br />
Höhe und mehr ausgeführt.<br />
Als dritte und in manchen Fällen wohl<br />
beste Methode hat Kronfeld nun noch eine<br />
Startmethode mit Autowinde entwickelt, die<br />
er in Frankreich kennen gelernt und seither<br />
in der Deutschen Verkehrsfliegerschule<br />
Braunschweijj angewandt hat. Das lange,<br />
auch schon beim Dauerzug-Start angewandte<br />
Schleppseil wird nicht mehr durch<br />
ein fahrendes Auto angezogen, sondern auf<br />
NEUE>JM£<br />
einer Trommel aufgewickelt, die KronfeW<br />
ganz einfach auf das aufgebockte Hinterrat<br />
eines Automobils aufsetzt. Das Drahtseil<br />
zugkabel ist etwa 1000 m lang. Die Tromme<br />
hat einen Durchmesser von ca. 60 cm um<br />
eine Breite von ca. 40 cm, bleibt ein füj<br />
allemal am Rad befestigt und hindert nicht<br />
dass man nach jedem Start nötigenfalls ode:<br />
aus Bequemlichkeitsgründen mit dem Aut<<br />
einen neuen Standort aufsucht. Da bein<br />
Winden-Start nicht auch noch die ganzi<br />
Trägheit des Autos und sein eventuell gros<br />
ser Fortbewegungswiderstand überwunde]<br />
werden müssen, sind die bei dieser Start<br />
methode erreichbaren Flugergebnisse in<br />
allgemeinen bedeutend besser als bisher<br />
Vor allem ist wichtig, dass auch Verhältnis<br />
massig schwache, ältere und deshalb billig<br />
Wagen zum Starten benützt werden könnei<br />
und dass die Glitschigkeit des Bodens un<<br />
starke Terrainunebenheiten sich nicht meh:<br />
störend auswirken können wie bisher.<br />
Natürlich bleibt das Ideal des Segelfluge<br />
immer der Segelflug am Hang. Wo abe<br />
die Gelegenheit dazu fehlt und vor allen<br />
in allen jenen Fällen, in denen man dej<br />
Schülern mit möglichst geringem Aufwani<br />
an Zeit und Material die Anfangsgrund<br />
des Segelfliegens eintrainieren will, wir<<br />
der Segelflug mit maschinellem Start imme<br />
grössere Bedeutung erlangen. tn.<br />
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und Umgebung<br />
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UTO-GARAGE AUTOMOBIL AG, ZÜRICH<br />
Telephon 26.060<br />
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18 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> — JV* 105<br />
$*• •«»«*«© wv«e>i«l*«>l»»<br />
Strassenmarkierungen beachten ! Von der<br />
«Schweizerischen Strassenverkehrsliga» geht<br />
uns nachstehende Aufforderung an die Fahrer<br />
zu, welche alle Beachtung verdient:<br />
Es wird mit einer gewissen Berechtigung<br />
sehr oft darüber Klage geführt, dass viele<br />
Fahrzeuglenker den Strassenmarkierungen<br />
zu wenig Beachtung schenken und besonders<br />
die mit grossen Nagelköpfen bezeichneten<br />
Fussgänger-Uebergänge, die sog. «Passages<br />
cloutes» überfahren werden, so dass den<br />
Fussgängern das reibungslose Ueberschreiten<br />
der Strasse erschwert wird.<br />
Durch gegenseitiges Rücksichtnehmen können<br />
im Strassenverkehr viele Kollisionen und<br />
damit Unglücksfälle vermieden werden. —<br />
Wir möchten daher sämtlichen Fahrzeuglenkern<br />
empfehlen, korrekt zu fahren und<br />
besonders vor diesen Fussgänger-Uebergängen<br />
rechtzeitig anzuhalten. Es wird dies<br />
wesentlich dazu beitragen, den Verkehr flüssiger<br />
und reibungsloser zu gestalten.<br />
Verbreiterung der Zufahrtsrampen zur<br />
Wettsteinbrücke. Wir haben bereits vor<br />
einigen Nummern von der beabsichtigten Verbreiterung<br />
der Basler Wettsteinbrücke berichtet.<br />
Im Basler Grossen Rat ist nun ein<br />
Antrag eingelaufen, in dem der Regierungsrat<br />
eingeladen wird, zu prüfen und zu berichten,<br />
ob nicht vorgängig der Studien und Ausführung<br />
der Verbreiterung der Wettsteinbrücke<br />
die beiden Zufahrtsrampen verbreitert<br />
und verkehrstechnisch verbessert angelegt<br />
werden könnten. Der Regierungsrat<br />
erklärte die Bereitschaft zur Prüfung des Antrages.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />
Wir machen unsere Mitglieder heutn schon darauf<br />
aufmerksam, dass die nächste ordent'iche Generalversammlung<br />
Sonntag, den 24 Januar 1932.<br />
nachmittags 2% Uhr im Hotel «Schiff» in.Rorschach<br />
stattfindet. Die genaue Traktandenliste<br />
wird seiner Zeit an dieser Stelle bekanntgegeben<br />
Der Vorstand.<br />
Autosektion Waldstätte <<br />
Maskenball. Auf die kommenden Festtage entbietet<br />
der Vorstand allen Clubmitgliedern die besten<br />
Wünsche. Wir glauben, ihnen kaum ein besseres<br />
Weihnachtsgeschenk machen zu können, als mit<br />
der Voranzeige für die Wiederholung des bei alt<br />
und jung so sehr beliebten Touring-Club-Maskenball<br />
ä la Innerschweiz. Nachdem es dem Vorstande<br />
nicht gelungen ist, die Bewilligung zu erhalten, diesen<br />
Anlass intra muros abzuhalten, fiel es nicht<br />
schwer, das Angebot unseres Mitgliedes Frau<br />
X.<br />
Sigrist in Hergiswil anzunehmen und dort unsere<br />
Maskenreunion vor sich gehen zu lassen. Das Datum<br />
ist auf Mittwoch, den 20. Januar 1932 festgelegt<br />
worden. Obschon der Saal, Bar übrige Lokalitääten<br />
um 400 Personen fassen können, hat der<br />
Vorstand nur für die Platzfrage einige Bedenken,<br />
nach dem Massenaufmarsch beim letzten Maskenball<br />
und besonders beim letzten Jahresfest; für den<br />
Erfolg garantieren die Erinnerung an das letzte<br />
Jahr und die zahlreichen spontan schon jetzt eingelaufenen<br />
Anfragen. Ein ausführliches Zirkular<br />
folgt noch. Einstweilen reservieren Sie sich, bitte,<br />
die Nacht des 20. Januar für den T. G. S., Sektion<br />
Waldstätte. Dr. R. Z.<br />
«*d*<br />
Neugründunuen:<br />
Importation Automobiles S. A., Neuchätel. Unter<br />
dieser Firma wurde eine Aktiengesellschaft mit<br />
einem Kapital von Fr. 20000.— gegründet. Zweck<br />
der Unternehmung ist der Handel mit Automobilen,<br />
Zubehör und Ersatzteilen. Die Gesellschaft übernimmt<br />
Aktiven und Passiven der früheren Einzelfirma<br />
0. Zahn, Bern, Diesem werden in Zahlung<br />
10 Aktien ä Fr. 1000.— übertragen. Der Verwaltungsrat<br />
setzt sich zusammen aus 0. Zahn, Präsident,<br />
Ch. Zahn, V. Demmö und J. H. Giere, Domizil:<br />
Rue du Musee.<br />
Grand Garage Modern« S. A.. Biel. Unter dieser<br />
Firma wurde eine Aktiengesellschaft mit einem<br />
Kapital von Fr. 40 000.— gegründet. Zweck der<br />
Unternehmung ist die Erwerbung eines Bauterrains,<br />
die Erstellung eines Garagebaus auf dieser<br />
Parzelle, sowie die Verwaltung oder Vermietung<br />
der Liegenschaft, eventuell den Selbstbetrieb der<br />
Garage. Dem Verwaltungsrat gehören an A. Hassler,<br />
Kaufmann, Biel. Präsident, J. Corti. Architekt<br />
und 0. Frey. Architekt, beide in Biel. Geschäftsdomizil:<br />
Zentralstrasse.<br />
Firmenänderunn:<br />
Leo Baudere, Garage. Freiburg. Diese Einzelfirma<br />
tritt an Stelle der früheren Kollektivgesellschaft<br />
Eggimann & Baudere, Garage de Perolles,<br />
welche nach erfolgter Liquidation gelöscht wird.<br />
Reduktion des Aktienkapitals:<br />
Garage 11.11 A.-G., Aarau. In der ausserordentlichen<br />
Generalversammlung wurde die Herabsetzung<br />
des Aktienkapitals um 40 000 Fr. auf 100000<br />
Franken beschlossen und durchgeführt.<br />
Firmenlöschunn:<br />
Aktiengesellschaft für Autotechnik. Zürich.<br />
Durch Beschluss der ausserordentlichen Generalversammlung<br />
hat sich die Gesellschaft aufgelöst.<br />
Nach durchgeführter Liquidation wurde die Firma<br />
gelöscht.<br />
Stuber, Schmidt & Cie., A.-G. in Liq.. Solothurn.<br />
Die Firma ist nach beendigter Liquidation erloschen.<br />
Konkurseröffnung:<br />
E. Stettier, Autobedarf, Zürich. Konkurseröffnung:<br />
16. Dezember, Gläubigerversammlung: 5. Januar,<br />
Eingabefrist bis 23. Januar.<br />
TOURISTIK<br />
Touristik-Bulletin des A.C.S.<br />
vom 23. Dezember <strong>1931</strong>.<br />
o. K. = ohne Ketten, m. K. = mit Ketten.<br />
Mit wenigen Ausnahmen ist die Passierbarkeit<br />
unseTer hochgelegenen Strassen, gegenüber der<br />
Vorwoche, gleich geblieben. Die Schneedecke auf sportgebiet<br />
den Strassen ist grösstenteils festgefahren und<br />
vereist, der Automobilverkehr mit Schneeketten ist<br />
vorläufig gut möglich. Die Lage der Berg- und<br />
Passstrassen am 23. Dezember ist folgende :<br />
Appenzellerland: Hauptstrassen schneehart, teilweise<br />
vereist, Ketten trotz Sandung notwendig.<br />
Toggenburg: Strasse Wattwil-Wildhaus-Gams<br />
glatt, Autos mit griffigen Pneus zirkulieren o. K.,<br />
Mitnahme derselben vorsichtshalber empfohlen.<br />
Rickenstrasse bei geringer Schneeschicht gesandet,<br />
Autoverkehr m. und o. K., je nach Stärke des<br />
Wagens. Hulftegg (Uebergang ins Zürcheroberland)<br />
durchgehend gepfadet, m. K. gut passierbar.<br />
Strasse Weesen-Amden vereist und teilweise<br />
Schlittbahn, Ketten schon ab Weesen.<br />
Schwyz: Zufahrt nach Einsiedeln vom Zürichsee<br />
her o. K. bis Schindellegi, weiterhin m. K. bis<br />
Einsiedeln, Oberiberg und Alptal. Strasse Biberbrücke<br />
- Rothenthurm - Sattel - Schwrz schneehart, bar m. K. Molendruz schneefrei, ebenso St. Cer-<br />
Cure. Marchairuz und Farucille m. K. Rho-<br />
ebenso Abzweigung nach Aegeri, beide m. K. gutgue-La<br />
passierbar. Etzel m. K.<br />
netal schneefrei bis Fiesch und a. K. befahrbar bis<br />
Glarnerland: Talstrasse schneefrei big Schwanden.<br />
Weiterfahrt m. K. bis Linthal und nach Elm.<br />
Oberwald.<br />
Kerenzerbergstrasse hart und glitschig.<br />
Graubünden: Prättigauerstrasse befahrbar m. K.<br />
bis Klosters. Ueberfahrt über den Wolfgang unpassierbar.<br />
Westliche Zufahrt nach Davos via Lenz- uns: Aus Pressemitteilungen vernimmt man, dass von<br />
Zur Besteuerung der Kleinautos. Man schreibt<br />
Wiesen immer noch m. K. möglich (Bauarbeiten der Strasson-Verkehrskommission, zuhanden des<br />
zwischen Brienz und Lenz, Verkehr umgeleitet Grossen Rates, eine Steuererleichterung für Leicht-<br />
über Alvaneu) Chur-Arosa befahrbar m. K. bismotorräder geprüft wird. Warum werden hierbei<br />
Langwies. Ghur - Lenzerheide - Oberhalbstein zirka nicht auch die Kleinautos berücksichtigt?<br />
10 cm schneebedeckt, vereist, befahrbar m. K. bis Wenn für das Leichtmotorrad die Ueberlegung<br />
Mühlen. Albulastrasse auf der Nordseite streckenweise<br />
vereist, jedoch m. K. befahrbar bis Bergün. Anschaffungskosten und Unterhaltungskosten eines<br />
richtig ist, dass es einen bescheidenen Bruchteil der<br />
Südseite unpassierbar. Italienische Strasse Chur- mittleren Motorrades erfordert und sicher auch nur<br />
Reichenau-Thusis-St. Bernhardin sozusagen schneefrei<br />
bis Thusis, alsdann m. K. bis Hinterrhein; Mizung<br />
eines solchen bewirkt, ist es nur logisch,<br />
einen Teil der ohnehin nur minimen Strassenabnüt-<br />
dass<br />
sox aper bis Dorf San Bernardino. Unter- und<br />
Oberengadin streckenweise schneebedeckt und vereist,<br />
Ketten überall empfohlen. Maloapass m. K<br />
passierbar, glitschige Fahrbahn bis Casaccia. Pontresina<br />
sowohl von Samaden als von Celerina her<br />
m. K. erreichbar. Vorderes Rheintal offen bis Sedrun,<br />
geringe Schneelage bis über Flims, Ketten<br />
immerhin ab Reichen an empfohlen. Seitentaler<br />
Lugnez und Vals m. K. passierbar.<br />
Innerschweiz: Brünig schwach schneebedeckt<br />
und hart gefroren, o. K. möglich. Zufahrt nach<br />
Engelberg leicht bis Grafenort, weiterhin nur m. K<br />
Zufahrt auf den Zugerber* auf der Variante Zug-<br />
Loretto-Rötelberg-Blasenbers m. und o. K. möglich,<br />
max. Schneehöhe 30 cm. — Albisstrasse und<br />
beim Gantrisch auf sämtlichen Zufahrtsstrassen<br />
schneefrei, so bis zum Hotel Gurnigel.<br />
bis Riffenmatt. Kurhaus Schwarzbühl, ob Riffenmatt<br />
m. K. erreichbar. Gurnigel gesperrt.<br />
Schallenberg nur wenig angeschneit, immer noch<br />
durchgehend m. K. offen. Gsteig im Saanetal m.<br />
K. erreichbar. Weiterfahrt über den Col de PiUon<br />
immer noch m. K. möglich.<br />
Jura: Bözberg und Hauensten schneefrei, regelmässige<br />
Sandungen, befahrbar o. K. Weissenstein<br />
zirka 10 cm Schnee. Ueberfahrt m. K. möglich.<br />
Berner Jura, auch Freiberge und Pierre Pertuis<br />
überall o. K. passierbar. Neuenburger Jura<br />
ohne Schnee, Vereisungen gesandet.<br />
Uebrige Westschweiz: Strasse Aigle-SÄpey-Leysin<br />
sozusagen schneefrei. Col des Mosses 20 cm<br />
Schnee, m. K. durchgehend offen. Pas de Morgins<br />
m. K. Strassen nach Champery. La© de Champex,<br />
Villars-Chesieres und Montana sämtliche befahr-<br />
dann auch nur ein Bruchteil der Steuern eines vollwertigen<br />
Motorrades entrichtet werden solle.<br />
Genau dieselben Argumente dürfen und müssen<br />
aber auch für das Kleinauto in Betracht gezogen<br />
werden. Wenn die Verkehrssteuer als Wertsteuer<br />
(Vermögenssteuer) angesehen wird, dann ist es unrichtig,<br />
dass für ein Kleinauto im Minimalwert von<br />
ca. Fr. 2500 dieselbe Steuer wie für den Maximalwert<br />
von ca. Fr. 10.000 entrichtet werden soll (innerhalb<br />
derselben Steuerklasse!). Bezieht man dia<br />
Steuer auf die Strassenabnützung, so ergibt sich ein<br />
ähnliches Bild: Kleinauto min. = ca. 400 kg, mittlerer<br />
Wagen bis 8 PS = ca. 1200 kg.<br />
Besonders hervorzuheben ist dabei die Eignung<br />
des Kleinautos für den Kleingewerbebetrieb im Hinblick<br />
auf die geringen Unterhaltskosten, die beim<br />
Leichtmotorrad von denen eines mittleren Motorrades<br />
nicht so stark abweichen (absolut), es sei<br />
denn, dass auch die Garagierungsvorschriften abgeändert<br />
würden. (Garagieren in der Wohnung oder<br />
Hirzel zwischen Zürichsee und Sihltal gesandet<br />
und o. K. befahrbar.<br />
Gotthard: 'Strasse Erstfeld-Göschenen in ganzer<br />
Breite gepfadet, m. K. leicht passierbar. Zufahrt<br />
nach Andermatt wegen starken Vereisungen nicht<br />
empfehlenswert. Südseite schneefrei ab Airolo. im Keller etc.)<br />
Berner Oberland: Haslital gepfadet und geschaufelt<br />
bis Guttannen, Ketten notwendig ab In-welche Direktiven geben zu wollen, dürfte doch dax-<br />
Ohne der Strassen-Verkehrskommission irgendnertkirchen.<br />
Strasse Interlaken - Lauterbrunnen<br />
schneefrei bis Zweilütschinen. dann angeschneit,<br />
auf hingewiesen werden, dass im Kanton Baselstadt<br />
der Minimalansatz für 5 PS Fr. 60.— beträgt und<br />
aber o. K. passierbar bis Lauterbrunnen. Strasse dass es gewiss nicht unbillig wäre, Kleinautos mit<br />
nach Grindelwald m. K. ab Zweilütschinen. Strasse bis zu 5 PS auch für denselben Betrag zuzulassen.<br />
Frutigen-Adelboden durchgehend befahrbar m. K. Es ist anzunehmen, dass der sicherlich geringe<br />
Kandertal bei dünner Schneeschicht m. K. bis Einnahmenausfall dem Staate durch rascheres Anwachsen<br />
dieser Kategorie Fahrzeuge bald wett-<br />
Kandersteg befahrbar. Simmental und Saanenmöser<br />
o. K. passierbar. Strasse über den Jaun- gemacht wird, wie das in andern Ländern, die sogar<br />
•pass schneehart, m. K. gut befahrbar, einzelne ein steuerfreies Minimum kennen, zur Genüge bewiesen<br />
wird. M. E. in starke Wagen verkehren o. K. Berner Winter-<br />
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N° 105 — <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-PEVUri 19<br />
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Internationales Klausenrennen 1932. Dank<br />
den gemeinsamen Anstrengungen der U.M.S.<br />
und des A. C. S. ist es nun doch noch möglich<br />
geworden, die Eintragung des Klausen-Motorradrennens<br />
in den internationalen Motorradsportkalender<br />
1932 vorzunehmen. Das eine<br />
Zeitlang die Aussichten auf eine gute internationale<br />
Beteiligung gefährdende italienische<br />
Susa-Montcenis-Rennen wurde vom<br />
Moto-Club di Torino abgesagt, so dass den<br />
Aussichten zu einem vollen Erfolg des Klausenrennens<br />
1932 nichts mehr im Wege steht.<br />
gehen, um zuerst Holywood einen Besuch abzustatten/<br />
da dort die Beteiligung an Sportfilmen<br />
festgelegt ist. Stuck führt zwei Mercedes-Benz-S.<br />
S. K., sein Cabriolet, sowie<br />
zahlreiche Ersatzteile mit. Der treue Monteur<br />
von Stuck, Heinrich Kühnle, wird Stuck auf<br />
seiner grossen Fahrt begleiten. mb.<br />
ALUssf^Bluin^en<br />
Dem Genfer Salon entgegen. Die Auslosung<br />
und Zuteilung der Stände fand vergangene<br />
Woche unter dem Vorsitz von Vizepräsident<br />
Goy im Hotel des Bergues in Genf<br />
statt. Mit Ausnahme von fünf Ausstellern<br />
waren sämtliche angemeldeten Finnen an<br />
bekannter. Man hatte deshalb mit grossem stutz-Bernstrasse ist ein Brennpunkt, denn es sind<br />
-r. , . , , T -J„„ dort die meisten Unfälle zu verzeichnen. Mit der<br />
Bedauern von seinem zunehmendem Leiden Verlegung der Tramhaltcstelle wird sich vieles besund<br />
der Notwendigkeit einer nicht ungefähr- sern. Auch weitere Plätze und Kreüzstrassen werlichen<br />
Operation Kenntnis genommen. Um den eine Aenderung erfahren, indem die zu breiten<br />
SO erfreulicher ist die Kunde, dass Sich Herr Trottoirs etwas abgenommen und die Fahrbahn<br />
.-., ... .., . , ., . , . j übersichtlicher gemacht wird. Beim Pilatusplatz<br />
Oberstlt. Megevet bereits Wieder auf dem haben die Vorarbeiten bereits begonnen und wird<br />
Wege der Besserung befindet und die Fest- hier durch Verlegung der Tramhaltestelle sowie<br />
tage Sogar im Kreise seiner Familie verbrin- Entfernen einiger Bäume und des Teilbrunnens der<br />
gen durfte. Wir hoffen mit seinen vielen Krciselyerkehr eingeführt Es würde zu weit füh-<br />
2, , j n , i i . ,i. ren, alles Vorgetragene hier zu schildern. Herrn<br />
Freunden und Bekannten auf eine baldige Dr Lionert sei an dieser Ston e für seine vorzügprompte<br />
Genesung.<br />
liehen Darbietungen volle Anerkennung und der<br />
beste Dank ausgesprochen. Jedes Mitglied, das an<br />
Verkehrsregelung am Pilatusplatz in Lu- diesem Vortrage teilgenommen, hat viel Lehrreiches<br />
zern. Auf dem Pilatusplatz in Luzern ereig- gesehen. A.B.<br />
neten sich häufig Unfälle, da die heutige Ver- Mitteilungen. Werte Kollegen, es sind immer<br />
kehrsregelling den Anforderungen des Stän- noch einige Nachnahmen nicht eingelöst. Es ist<br />
dig wachsenden Verkehrs nicht mehr ent- 2^^o^t^^'^llZ<br />
spricht. Der btadtrat beSChlOSS daher, au! treuer Finanzmann einen korrekten Abschluss vordem<br />
Platze den Kreiselverkehr einzuführen legen kann. Die Generalversammlung wird vorausund<br />
in der Mitte desselben eine ovale Trot- sichtlich am 17. Januar, nachmittags 2 Uhr, statttolnnsel<br />
einzubauen die aber, bis weitere aÄStÄSSEÄ<br />
Erfahrungen gesammelt Sind, nur m nolz er- Vereinen und Clubs sowie den werten Freunden nnd<br />
Stellt wird. Für das AUS- Und das Einsteigen Gönnern wünschen wir recht glückliche Fahrt im<br />
der Trampassagiere stehen nun < Perrons > neuen Jahr Der<br />
-<br />
Vorstand,<br />
zur Verfügung, weshalb die Strasse auch in ^^^ PU/HICCCHOMCDCIM Tn m pu<br />
dieser Hinsicht eine Entlastung erfährt. Mit y^£v Si U 22Ki193Z 'St<br />
mb.<br />
Internationale Alpenbergmeisterschaft 1932.<br />
Nach Italien und Frankreich erklärte auch der Versammlung vertreten. Zum erstenmal<br />
Deutschland durch den Präsidenten derstellt das Ergebnis der Verlosung gleichzeitig<br />
auch die definitive Aufteilung des zur<br />
Sportkommission des Automobilclubs von<br />
Deutschland sein Einverständnis mit dem von Verfügung stehenden Ausstellungsraumes dar.<br />
der nationalen Sportkommission des A. C. S. indem von keiner Seite weder Reklamationen<br />
noch Wünsche auf Abtausch der zuge-<br />
unterbreiteten Gedanken der Schaffung einer<br />
internationalen Alpen-Bergmeisterschaft. Es wiesenen Stände eingingen. An die Verlosung<br />
anschliessend hielt das Bureau eine<br />
steht nun nur noch die Zustimmung des<br />
Automobilclubs von Oesterreich aus. WieSitzung ab. in welcher zahlreiche administra-<br />
man vernimmt, soll als italienischer Lauf für tive Geschäfte beraten wurden. Es lagen bereits<br />
auch verschiedene Plakatenrwürfe vor, dem Bau soll demnächst begonnen werden. SMMmM&\ entbieten allen unsern verehrten<br />
die Alpen-Bergmeisterschaft das Stilfserjoch-<br />
lt P ^füüäfliSS^ f Aktiv-, Ehren-, Frei- nnd Pas-<br />
Rennen vorgeschlagen worden sein. Es handelt<br />
sich allerdings noch um keine bestimmte getroffen.<br />
/*Ao %^m S>«» i^Mi^^Wffl 5 lie ' )en Familien- Angehörigen, 80-<br />
iedoch wurde noch keine definitive Wahl<br />
B ^\ f(> \ bVMguiSffijSj 5 siv-Mitgliedern, allen unsern<br />
Festlegung, da der Automobilclub von Genua<br />
q|)jp||fllppgBMBqjpl[jfljQjj0j[ll^jljj^^ C^Sfe^, Ä',J wie unsern Freunden nnd Gönsich<br />
mit seinem Rennen Pontedecimo-Qiovi KLE NE CHRON<br />
*^T\|p'\!j^ nern des Chauffeur-Verein Zü-<br />
DIE SEKTION BERN hat auf Samstag den ^•r&ü^<br />
um den italienischen Lauf für die Alpen-<br />
ri cn) e in glückliches, fröhliches<br />
Bergmeisterschaft beworben hat. x. Gegen eine Benzinzollerhöhung. Der lei-1tende Ausschuss des Verbandes Schweize-<br />
setzt, bereits ist der grooee Kasinosaal für diesen und wünschen aIlen Gesundheit nnd ^ ^ Port.<br />
März <strong>1931</strong> ihren grossen C 1 u b b a 11 ange- Neujahr<br />
Stucks Start zur Amerikafahrt. Ausgerechnet<br />
am 1. Weihnachtsfeiertag, morgens<br />
rischer Motorlastwagenbesitzer hat die von Das EreTgnis dürfte auch heuer wieder zum ge- * oa £2 a neuen Jahr Der<br />
;<br />
V ° rSta , nd ;<br />
sellschaftichen Mittelpunkt des Clubs nnd der ihm<br />
Bundesrat Musy geplante neue Zollerhöhung<br />
NB -<br />
D « nächste Honatsversammlung findet<br />
nahestehenden Kreise werden; es empfiehlt sich, Mittwoch den 6. Januar 1932, abends 20 Uhr 15,<br />
früh, startete der bekannte deutsche Automobil-Rennfahrer<br />
Hans Stuck mit der Jour-<br />
auf Benzin besprochen und beschlossen, parallel<br />
mit uns, das Schweizervolk mit Nach-<br />
und den 12. März für den A. C. S. zu reservieren.<br />
bltten . unsere o w ? rten t<br />
mt shedei, diesen Abend zn<br />
diesen Tag jetzt schon im Kalender vorzumerken Vereinslokal Du Pont, Schützenstube, statt Wir<br />
nalistin Paula von Reznicek von Berlin aus<br />
druck dahin aufzuklären, dass es verfassungswidrig<br />
ist, diesen Gebrauchsartikel SEKTION LUZERN. Der traditionelle Clubball der Prämierungskommission zugunsten der Mit-<br />
reservieren. Bekanntmachung eines Beschlusses<br />
zu der grossen Amerika-Fahrt. Die Unsicherheit<br />
über das Rennprogramm der nächsten<br />
Saison und der Rückzug der Mercedes-<br />
noch mehr zu belasten, da der heutige Zoll der Sektion Luzern findet Samstag den 23. Januar, | Iled f:<br />
Dles " Beschluas erfordert ein vollzähliges<br />
schon über 150 Prozent des Warenwertes in den festlichen Räumen des Hotels .Schweizer- Erscheinen aller Vereinsmitgheder. Reklamationen<br />
hof» statt. Für die Organisation der Veranstaltung, nach Beschlussfassung werden strikte abgelesen,<br />
Benz-Werke vom Autosport im nächsten<br />
beträgt. Diese indirekte Steuer würde eine<br />
Fur den<br />
die im gesellschaftlichen Leben Luzerns einen Höhe- Chauffeur-Verein Zürich: Die Kommission,<br />
Jahre veranlasste Hans Stuck, eine Einladung<br />
ungerechtfertigte Verteuerung des Warenund<br />
Personentransportes herbeiführen und Herrn Dr. A. Riedweg bestellt. Wir möchten unsere<br />
punkt bildet, wurde ein besonderes Komitee mit miin»r"-—-*HMiiniiiim im irr—*—T^"—— 1^~^^—<br />
des südamerikanischen Automobil-Clubs zur<br />
Teilnahme an verschiedenen Rennen anzunehmen.<br />
Stuck trat gestern Montag von<br />
eine weitere Schädigung der Volkswirtschaft Mitglieder jetzt schon bitten, diesen Tag für den FrcrhpinPII At*r nÜrrLCTPII NlimitiPr«<br />
bedeuten. Handel, Industrie und Gewerbe Automobilclub zu reservieren. pp. CrSCHeinei! ÜBT IiaCnSlBIl nUmmBr.<br />
Ml{ der<br />
Boulogne aus die Ueberfahrt nach Argeratinien<br />
an. Das erste Rennen bestreitet er am<br />
vermögen in der gegenwärtigen Krise diese Aug d«s— V«s»l»«5wcB«g>ga<br />
heut te en Nummer Ist der 27. Jahrneue<br />
Belastung nicht zu ertragen. (Einges.) ^smmmmmmimimmmmmimmm-»mimM.!m^' r gang der «Automobil-Revue» abgeschlossen.<br />
23. Januar in Argentinien. Es geht um den<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERN UND UMGE- Nr. 1 des 28. Jahrganges wird<br />
Personelles. Oberstlt. Megevet, Oenf, der<br />
Grossen Preis von Argentinien, der über eine<br />
BUNG. Vortrag. Samstag, don 19. Dez., hielt unser »>, . . - w„____<br />
Präsident der Schweiz. Syndikalkammer für<br />
Strecke von 1500 Strassenkilometern zwischen<br />
den Städten Buenos Aires und Cordoba<br />
«Verkehrs-Fragen» in der Stadt Luzern. Herr Dr. zum Versand kommen.<br />
Club einen Lichtbilder-Vortrag ab, mit dem Thema<br />
Dienstag, den 5. Januar<br />
Automobilhandel hat 2 schwere Operationen<br />
glücklich überstanden. Der Patient ist<br />
führt. Später begibt sich Stuck nach Brasilien<br />
und Chile,« um ebenfalls Rennen zu be-<br />
vorführte. Zuerst demonstrierte der Referent eine entbieten wir die besten Wünsche Iflf das<br />
^^^J^^eZT^Z<br />
Unsern geschätzten Lesern nnd Inserenten<br />
als früherer Zentralpräsident des A.C.S. und<br />
nachmaliger Vorsitzender der Schweizerjschen<br />
Verkehrsliga weiten Kreisen kein Un-<br />
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Bern, Dienstag, 29. Dez. <strong>1931</strong> ///. Blatt der „Automobil-Revue" No. 105<br />
Leitspruch für 1932!<br />
1 Wir wünschen uns zum Beginn des neuen<br />
Jahres — ja, was nicht alles? Vieles, vieles<br />
streift unsere Sehnsucht, das wir gern erlangen,<br />
vieles unsere Hoffnung, das wir gern<br />
erreichen, vieles unsere Liebe, das wir behalten<br />
möchten. Dabei steht, bewusst oder<br />
ünbewusst, vielleicht bei der Mehrzahl wenigstens<br />
der reiferen Menschen, ein Wunsch<br />
Händig im Hintergrunde und spricht bei<br />
lllem mit, was unsere Gedanken ausmalen:<br />
väre es doch wie früher, als wir noch nicht<br />
ihnten, welch' schwere Zeiten uns bevoritehen,<br />
als die Saat des Misstrauens noch<br />
rieht so dicht gestreut war, als die Völker<br />
freundlich voneinander dachten und friedlich<br />
ieistige wie materielle Werte austauschten.<br />
Ms wir noch glauben durften an den Aufstieg<br />
der Menschen! Was das Schicksal uns<br />
euch an persönlichen Gütern schenken mag,<br />
jmes Glück, das wir als selbstverständlich<br />
Hnnahmen, ist verloren. Wir können uns<br />
heuen an dem, was der Tag bringt, können<br />
m Freude und Erfolg der anderen teilmhmen.<br />
Aber tief im Herzensgrunde weint<br />
tad klagt es um einen Niedergang, für den<br />
vir kein Wiedererstehen hoffen. Oder doch?<br />
Bedeutet die Krise, in der wir uns befinden,<br />
utbedingten Niedergang? Fehlt es nicht auch<br />
m uns; am Vertrauen, am inneren Halt, am<br />
Wissen um Werte, die nichts mit materiellen<br />
B-wägungen zu tun haben? Uns scheint, hier<br />
mchen wir es uns sehr leicht. Zu leicht!<br />
Tun wir recht? «Was dahin ist, kehrt nicht<br />
v),eder,r> freilich. In eben der Gestalt kehrt<br />
nichts Gestorbenes wieder. Aber wir sehen<br />
ei nicht nur alljährlich in der Natur, wir<br />
kamen es bei einigem Nachdenken auch im<br />
Lfoen der Menschheit beobachten: der Kern,<br />
de Begriff alles Seienden taucht nur unter,<br />
un über kurz oder lang in neuer Form wiede<br />
aufzutauchen. Vielleicht müssen wir<br />
laige^ dQTQUf_JMaLtgtk-~Xielleicht reicht'unser<br />
leben kaum dazu aus, aber wiederkehren<br />
vird das Verlorene ganz gewiss. Wenn wir<br />
ins nur daran gewöhnen könnten, nicht bloss<br />
nit, sondern auch ein wenig über den Dinlen<br />
zu leben! Eben reichen sich altes und<br />
neues Jahr die Hände als Glieder einer Kette,<br />
die Unendlichkeit heisst. Wem hallt in der<br />
Silvesternacht beim zwölften Glockenschlag<br />
nicht ein Ton aus Ewigkeitsfernen mit? Davon<br />
müsste etwas in uns weiterklingen, eine<br />
tröstliche Begleitmusik aller wechselnden<br />
Ereignisse.<br />
Wir sind im Weltengrunde verankert, an<br />
ewige Gesetze geknüpft, und müssen ans<br />
dessen würdig erweisen. Wir wünschen, wir<br />
wünschen zum neuen Jahre... an uns müssen<br />
wir unsere ernstesten Wünsche richten.<br />
Wer sich nur vom Zufall abhängig glaubt,<br />
ja, der steht und fällt mit dem Zufall. Wer<br />
sich aber einbegriffen fühlt in ein harmonisches<br />
Ganzes, der darf nicht anders als<br />
den edlen Gesetzen der Harmonie gemäss<br />
handeln. Dazu gehört, dass er mitwirkt<br />
an allem Sich-neu-Gebärenden, Aufbauenden,<br />
und nicht nutzlos Kraft verschwendet mit<br />
Klagen um Erschüttertes, Zusammengebrochenes.<br />
Zweifelt man, dass unter dem Schutt<br />
des Umsturzes bereits neue Segenskeime<br />
sprossen? Sahen wir nie, wenn das welke<br />
Laub fortgeräumt wurde, zarte grüne Spitzen<br />
von Krokus und Schneeglöckchen aus der<br />
Erde lugen, die dort lange schon heimlich<br />
geschafft haben? Gerade wir, die wir noch<br />
die schönen Bilder des Zertrümmerten vor<br />
Augen haben, können dazu mitwirken, dass<br />
sie neu in angemessener — einer anderen Zeit<br />
angemessener — Gestalt wieder erstehen.<br />
Die Jugend sucht, tastet, irrt. Die Ueberlieferang<br />
kann ihr Stütze sein. Oft auch<br />
Mass und Vorbild, aber das müssen wir dem<br />
Wachstum des Neuen überlassen. Wir sollen<br />
nur nicht meinen, wir müssten schon ganz<br />
beiseite treten, das neue Geschlecht wolle ja<br />
doch alles ganz anders einrichten. Es wird<br />
noch längst nicht jeder abgelehnte Ratschlag<br />
verworfen, und nicht jede mit Widerspruch<br />
aufgenommene Mahnung verweht der Wind.<br />
Wir dürfen uns nur nicht zur verderblichen<br />
Hemmung neuen Wachstums machen. Gerade<br />
wer etwas vom Klang ewiger Harmonie in<br />
sich vernimmt, wird Verständnis haben für<br />
die Verschiedenheit der neu sich bildenden<br />
und seiner längst festgelegten, erprobten<br />
Auffassung. Und mit Verstand, Nachsicht,<br />
Festigkeit und gutem Willen kann er in<br />
seinem Kreis eine regulierende Kraft vertreten,<br />
die für den Aufbau von unschätzbarem<br />
Wert ist.<br />
Und siehe, was steigt ihm dann allmählich den Tisch in der Silvesternacht für zwei<br />
in der Ferne herauf? Ein neues Gedeihen<br />
der Menschheit, der Völker. Ein Blühen nach<br />
Leid und Kampf, dessen schwere Kosten er<br />
getragen hat. Waren nicht seine Wünsche<br />
die Keime dieses Glückes?<br />
Silvester<br />
Von Etta Federn-Kohlhaas.<br />
Der ernste Heilige und Papst Silvester hat<br />
sicher nicht geahnt, dass der letzte Tag des<br />
Jahres, der nach ihm genannt wird, einmal<br />
die Gelegenheit zu so viel Fröhlichkeit und<br />
Uebermut geben würde, wie ihn jetzt der<br />
Silvesterabend in den grossen Städten entfesselt<br />
Und auch in der Literatur finden wir<br />
im allgemeinen diesen Uebermut nicht begründet.<br />
Es erscheint seltsam, wie wenig Dichter<br />
sich eigentlich mit dem letzten Abend des<br />
Jahres in ihren Werken beschäftigt haben.<br />
Vielleicht hat das seinen Ursprung in dem<br />
unmittelbaren Naturgefühl der Dichter. In<br />
einem seiner tiefen und schönen Märchen<br />
lässt Andersen die frierenden Spatzen im<br />
Januar sagen, vielmehr piepsen, dass die<br />
Menschen mit ihrem Kalender unrecht hätten.<br />
Das neue Jahr könne noch nicht geboren<br />
sein, denn man friere noch schlimmer<br />
als im alten. Und das neue Jahr beginnt erst<br />
wirklich, wenn die Störche auf ihrem Rücken<br />
den jungen König und die Königin des Jahres<br />
hereintragen ins Land, wenn der Frühling<br />
einzieht. Dieses unmittelbare und echte<br />
Naturgefühl mag es sein, das die Dichter<br />
hindert, mitten im kalten Winter in der<br />
dunklen Zeit der «Zwölf Nächte» den Jahreswechsel<br />
zu besingen.<br />
Diese «Zwölf Nächte» stammen aus dem<br />
alten Germanenglauben, der in der Sonnenwendzeit<br />
des Winters Wotans Jagd durch<br />
die Wälder und über die Felder stürmen<br />
lässt. Wotans Jagd, das «Wilde Heer», aus<br />
dem schliesslich in falscher Wortableitung<br />
das «wütende» Heer wurde. Sie spielen eine<br />
Rolle in manchem alten Volksglauben und<br />
Aberglauben, und es ist nicht verwunderlich,<br />
Prosit Neujahr!<br />
dass diese Volksüberlieferungen manchem<br />
Dichter Stoff zu Gestaltungen gegeben hat.<br />
Da ist zunächst der den Berlinern und unserer<br />
heutigen Zeit nächststehende Dichter<br />
Fontane, der in seiner deutschen Ballade<br />
«Silvester-Nacht» schildert, wie die Tochter<br />
deckt, weil sie, während die Mutter schläft,<br />
die Erscheinung des zukünftigen Freiers erwartet.<br />
Sie sitzt am Tisch, da es Mitternacht<br />
schlägt und starrt auf die Tür in bitterster<br />
Angst, aber niemand tritt ein, und sie will<br />
schon erleichtert aufatmen — da sitzt der<br />
schreckliche Gast neben ihr, der spricht:<br />
« Heut nacht noch bist du mein!<br />
Ich bin ein stürmischer Gesell,<br />
ich wähle rasch und freie schnell!<br />
Ich bin der Bräut'gam, du die Braut<br />
und bin der Priester, der uns traut! »<br />
Sie schreit auf, da er sie packt, — die Mutter<br />
kommt, aber zu spät, der Wein ist verschüttet,<br />
die Tochter ist tot — und allein.<br />
Diesem Volksglauben nahe verwandt, wenn<br />
auch weniger entsetzlich, ist die Ueberlieferung<br />
aus den Pyrenäen, die Annette<br />
von Droste-Hülshoff in ihrem Gedicht<br />
«Silvesterfei» darstellt. Da hat die Mutter,<br />
die Hausfrau, die Tafel gedeckt, weil die<br />
Silvesterfei in der Nacht das Glück und das<br />
Unglück durch die Häuser führt, und wo der<br />
Tisch rein und wohl bestellt ist, da setzt sich<br />
das Glück zu Tisch. Wo aber etwas zu tadeln<br />
ist, da weint das Unglück. Manon hat alles<br />
wohl bereitet und liegt in Angst und mit zugepressten<br />
Augen, um das Glück nicht zu<br />
verscheuchen, aber trotzdem hat sich das<br />
Unglück bei ihr eingefunden. Das Kind, der<br />
Knabe, ist unruhig und fiebernd; es ist ins<br />
Haus gekommen als krankes Kind.<br />
Nicht an Volksglauben, sondern an die<br />
seltsame Dichtung Chamissos von Peter<br />
Schlehmihl, der seinen Schatten verlor,<br />
schliesst sich E. Th. A. Hoffmann an, der die<br />
«Abenteuer der Silvesternacht» als phantastische,<br />
schreckhafte Rahmenerzählung ge-<br />
Sonne in Klosters<br />
Vornehmes Familien- und<br />
Wasser in allen Zimmern.<br />
Ganz soignierte Küche..<br />
Zur Jahreswende.<br />
Geht das Jahr auch still zur Neige<br />
über einem Tannenzweige,<br />
über einem kleinen Licht,<br />
über vielem, was wohl leicht ist,<br />
über manchem, das voll Arglist,<br />
schwer und mühsam an Gewicht,<br />
weiss man doch, dass dieses Leben,<br />
wechselnd zwischen Nehmen, Geben,<br />
nie ganz dunkel, nie ganz fielle,<br />
wie des Meeres blaue Welle,<br />
voll von Glanz ist und Gesicht...<br />
Gertrud Bürgi.<br />
staltet hat, um von dem Manne zu berichten,<br />
der sein Spiegelbild an die schöne, verführerische<br />
Giulietta, die dämonische Gestalt<br />
der Julia, von der Hofimann, der Enthusiast,<br />
begeistert ist, auf Verlangen des Doktors und<br />
Charlatans Dapertutto hingibt. Dapertutto,<br />
das ist der Sandmann-Coppelius, das ist der<br />
Graf S-i, das ist das böse Element in all den<br />
abenteuerlichen, gespenstischen Erzählungen<br />
des 'von grauenvollen Phantasien gemarterten,<br />
tollen, phantastischen, trinkenden,<br />
musizierenden, seelenkranken, elend unglücklichen<br />
Juristen Hoffmann.<br />
An die Vorstellung eines wirklichen Jahresendes,<br />
eines Einschnittes, eines Aufhörens,<br />
erinnert das wundervolle Andersen-Märchen<br />
vom «Kleinen Mädchen mit den Schwefelhölzchen».<br />
Der Kleinen erscheint im Licht<br />
der brennenden Zünder nach beglückenden<br />
Weihnachtsvisionen die Gestalt der toten<br />
Grossmutter, der Einzigen, die zu dem verlassenen<br />
Kinde gut gewesen war, und sie<br />
holt die arme erfrorene Kleine hinauf in den<br />
Himmel, wo im Sternenschein der ewige<br />
Weihnachtsbaum leuchtet. Ein Widerschein<br />
dieses Glanzes bleibt auf ihrem Gesicht.<br />
Auch die Dichterin Droste-Hülshoff hat<br />
diesen Einschnitt im Leben zum Anlass eines<br />
anderen Gedichtes genommen, einer schweren<br />
und wehmütigen Betrachtung. Arn leczten<br />
Abend des Jahres denkt sie an die Toten<br />
des Jahres zurück und fragt sich, da vielleicht<br />
auch ihr Sargbaum schon gefällt ist,<br />
wer dann ihrer wohl'gedenken werde, wenn<br />
sie gestorben sein wird. Bekannte, Freunde<br />
und Verwandte, ja selbst die Geschwister<br />
werden Gründe haben, sie zu vergessen. Nur<br />
die Mutter wird sie in jedem Grabe wieder<br />
sehen, wird ihre Stimme im Rauschen des<br />
Haines vernehmen. «Oh, vergessen kann<br />
eine Mutter von zwanzig Kindern nicht<br />
ein's!» Das ist der letzte Schluss dieser<br />
Silvesterüberlegung.<br />
Aber die anderen Dichter, Goethe an der<br />
Spitze, haben lieber den Neujahrstag zum<br />
Gegenstand eines Liedes genommen- Kaum<br />
einer ist, der nicht diesen Anfang, diesen<br />
Uebergang zu etwas Neuem gefeiert hätte.<br />
Besonders innig und tief hat es Möricke in<br />
seinem herrlich schönen «Kirchengesang<br />
zum neuen Jahr» getan:<br />
Wie heimlicherweise<br />
Ein Englein leise<br />
Mit rosigen Füssen<br />
Die Erde betritt,<br />
So nahte der Morgen.<br />
Jauchzt ihm, ihr Frommen<br />
Ein heilig' Willkommen,<br />
Ein heilig' Willkommen!<br />
Herz, jauchze du mit!<br />
in ihm sei's begonnen,<br />
Der Monde und Sonnen<br />
An blauen Gezeiten<br />
Des Himmels bewegt.<br />
Du, Vater, du rate!<br />
Lenke du und wende!<br />
Herr, Dir in die Hände,<br />
Sei Anfang und Ende,<br />
Sei alles gelegt!<br />
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Der doppelte Silvesterabend<br />
An jedem Silvesterabend entsteht der<br />
Konflikt 1 «Wo werde ich den heutigen<br />
Abend verbringen?» Zwei Möglichkeiten<br />
werden ins Auge gefasst. das Elternhaus<br />
und «sie*. Mit der Familie kommt man<br />
schwer zu Rande, deshalb bleibt man zu<br />
Hause, ohne jenes einsame ferne Häuschen<br />
zu vernachlässigen, in dem «sie» bis spät in<br />
die Nacht wartet, sich sehnt und vor Ungeduld<br />
vergeht.<br />
«Liebes Kind», sagte Enrique zu «ihr»,<br />
«ich werde den Silvesterabend mit dir verbringen.»<br />
Der letzte Jahrestag kam. Enriques Eltern<br />
hielten Champagner, Obst und Süssigkeiten<br />
bereit «Du wirst doch diesen Abend<br />
bei uns verbringen?» fragte die Schwester.<br />
«Aber natürlich!» entgegnete er.<br />
Dann ging er zu Dolores. Sie nahm ihn<br />
liebevoll auf und machte ihm die Mitteilung,<br />
dass sie Wein (allerdings Obstwein) und<br />
Süssigkeiten eingekauft habe.<br />
Enrique sass düster auf dem Stuhle und<br />
dachte über den Konflikt nach.<br />
Zwölf schlägt es nur einmal im Laufe<br />
des Abends. Dieses Schlagen der zwölften<br />
Stunde ist nun einmal das ganze Fest. Hier<br />
gibt es nicht zwei Teile eines Abends. Entweder<br />
man ist dort oder man ist hier, etwas<br />
Mittleres gibt es nicht.<br />
Traurig blickte er auf das Zifferblatt der<br />
Uhr, deren Zeiger sich unerbittlich vorwärtsschoben.<br />
^<br />
«Schau, ich habe schon den neuen Kalender<br />
aufgehängt. Punkt Zwölf werde ich<br />
das erste Blatt abreissen!» rief Dolores heiter<br />
aus.<br />
«Was soll man da tun?» dachte Enrique<br />
angestrengt nach und suchte einen Ausweg.<br />
Plötzlich entriss sich ein Seufzer der Linderung<br />
seiner Brust. Er hatte es gefunden!<br />
Er hatte einen Weg ausgeklügelt, der ihm<br />
die Verbindung der zwei Verpflichtungen<br />
ermöglichte. Ja, so wird es ausgezeichnet<br />
sein.<br />
Er wird die Uhr in Dolores Wohnung<br />
nachstellen, um Zwölf nach Hause gehen<br />
und dann noch zur rechten Zeit zu ihr zurückkommen,<br />
zur zweiten Zwölf, um zum<br />
zweitenmal das Neue Jahr zu begrüssen.<br />
Wie eine plötzlich zum Leben erweckte<br />
Puppe begann Enrique in der Wohnung<br />
umherzulaufen. In der Küche sagte er voll<br />
kindlicher Freude zu seiner Geliebten:<br />
«Also, du bäckst jetzt die Pfannkuchen!<br />
Wir werden sie um zwölf Uhr essen! Mach'<br />
auch den Rum zurecht! Das blaue Flämmchen<br />
des angezündeten Rums soll das Neue<br />
Jahr begrüssen!» Dann kehrte er eiligst ins<br />
Wohnzimmer zurück, um die Zeiger der<br />
Empire-Uhr zurückzustellen.<br />
«Um eine Viertelstunde? Nein! Das ist<br />
zu wenig! Zwanzig Minuten! Ach was,<br />
wenn ich nun nicht zurechtkomme? Wieviel<br />
also? Eine halbe Stunde? Nein! Das<br />
könnte sie merken. Man hört von hier aus<br />
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das Schlagen der Turmuhr. Und sie könnte<br />
aufmerksam werden, wenn gleichzeitig dort<br />
die ganze und hier die halbe Stunde schlagen<br />
würde. Zwanzig Minuten, das wird<br />
gerade so recht sein.»<br />
Und so tat er auch.<br />
Aber als er mit dem Gefühl der Linderung<br />
vom Stuhl herabstieg, erinnerte er sich,<br />
dass man auch die anderen Uhren in der<br />
Wohnung umstellen müsste: im Speisezimmer,<br />
den Wecker in der Küche und, beim<br />
Henker, die Armbanduhr an Dolores Hand!<br />
Im Speisezimmer gelang es ihm ohne weiteres,<br />
auch in der Küche, da die Köchin<br />
einen Augenblick lang fortgegangen war<br />
und Dolores Geld für den Rum holte.<br />
Aber nun die Armbanduhr? Wie sollte<br />
man das machen?<br />
Er setzte sich neben Dolores in den Sessel<br />
und begann ihre Hände zu liebkosen, wobei<br />
er aufmerksam auf die Uhr schaute. Dass<br />
er sich ja nicht irrte und die Zeiger vorstatt<br />
zurückstellte!<br />
«Ein wie schönes Jahr erwartet uns!»<br />
sagte er und streichelte ihre Händchen.<br />
«Wieviel Glück wird es uns bringen!» Während<br />
er dies sagte, schob er die Zeiger um<br />
zehn dann um fünf Minuten zurück. Dann<br />
folgten noch einige gefühlvolle Sätze, und<br />
die Zeiger schoben sich noch zehn Minuten<br />
rückwärts.<br />
Das Werk war vollbracht. Enrique<br />
stand auf und wischte sich den Schweiss<br />
von der Stirn. Er verabschiedete sich von<br />
Dolores. Er würde sicher noch vor Zwölf<br />
kommen. Erfreut fuhr er nach Hause. Als<br />
die zwölfte Stunde schlug, die er voll Ungeduld<br />
erwartete, stiess er das Glas mit allen<br />
an, brummte Glückwünsche und verabschiedete<br />
sich rasch. Wie der Sturm eilte<br />
er die Treppen hinunter zum wartenden<br />
Auto hin. Im Auto hielt er krampfhaft die<br />
Uhr in der Hand und verfolgte im Schein<br />
der vorbeiflitzenden Laternen voll Unruhe<br />
den Lauf der Zeiger wie ein Mensch, der<br />
den Zug zu verspäten befürchtet.<br />
«Ob sie vielleicht meine Hinterlist entdeckte?»<br />
dachte er unruhig und wurde<br />
sqhon bei dieser Vermutung rot. Auf der<br />
Strasse hörte man den Lärm der Menge, die<br />
auf einem riesigen Platze vor der Rathausuhr<br />
Mitternacht erwartet hatte und sich<br />
nun nach allen Richtungen verstreute. Enrique<br />
erschrak beim Gedanken, ob nicht der<br />
Klang der Schläge der Turmuhr bis zu Dolores<br />
gedrungen war und ob sie nicht vielleicht<br />
bemerkte, dass er sie betrogen hatte.<br />
Endlich machte das Auto vor ihrem<br />
Hause Halt, und Enrique stürzte auf die<br />
Treppen. Dolores erwartete ihn voll Ungeduld.<br />
«Ich dachte schon, dass du zu spät<br />
kommst», sprach sie voll Freude, «und dass<br />
ich nun allein das Neue Jahr beginnen<br />
müsste. Es ist sieben Minuten vor Zwölf...»<br />
Scham und Gewissensbisse packten den<br />
Kein<br />
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jungen Mann. Wusste er doch, dass das,<br />
was sie befürchtet hatte, tatsächlich der<br />
Fall war. Würde ihm dies nicht vielleicht<br />
Unglück bringen, weil er sie an der Schwelle<br />
des Neuen Jahres allein gelassen hatte?<br />
Die Uhr begann zu schlagen. Man hörte<br />
zwölf dumpfe Schläge ... Wein füllte die<br />
Gläser Sie tranken. Aber der süsse Trank<br />
freute Enrique nicht. Er presste die Lippen<br />
auf die seiner Dolores und küsste sie so<br />
wie damals, da er sie um Verzeihung ge-<br />
Essbare Seite.<br />
Es ist der chemischen Wissenschaft gelungen,<br />
eine eigenartige Verbindung herzustellen<br />
: eine essbare Seife. Sie hat weder Geschmack<br />
noch Geruch, ist nicht nur völlig<br />
unschädlich, sondern hat auch einen Wert als<br />
Nahrungsmittel der dem des Specks ähnlich<br />
ist Für die Körperpflege dürfte diese Seife<br />
grosse Bedeutung erlangen. Ihre Nahrhaftigkeit<br />
wird wohl kaum ausgebeutet werden,<br />
aber trotzdem ist diese Eigenschaft wertvoll,<br />
wenn es sich darum handelt. Zahnputzmittel<br />
aller Art herzustellen. Die meisten von ihnen<br />
enthalten in irgendeiner Form Seife, die<br />
durch Beimischung von Zucker oder Sacharin<br />
und wohlriechenden Oelen erträglich gemacht<br />
wird. Schon lansre suchte man nach<br />
einer Seife, die in ieder Beziehung neutral ist,<br />
und eine Beimischung von Geschmacksverbesserern<br />
nicht erforderlich macht. Die essbare<br />
Seife dürfte diesen Zweck endlich erfüllen,<br />
denn sie ermöglicht es, in grossen<br />
Mengen dem Zahnputzmittel zugesetzt zu<br />
werden, sie ist reinigend und desinfizierend,<br />
ohne die Haut zu reizen oder zu schädigen.<br />
Auch wenn man. wie es etwa vorkommt, die<br />
Seife verschluckt, hat man keine unangenehmen<br />
Folgen zu befurchten.<br />
Ein Mann erinnert sich plötzlich.<br />
Amnesie heisst es in der ärztlichen Wissenschaft,<br />
wenn ein Mensch sein Gedächtnis<br />
verliert und sich an seine eigene Vergangenheit<br />
nicht mehr zurückerinnert. Ein solch seltener<br />
Fall fand nun seine merkwürdige Aufklärung,<br />
in seinen Einzelheiten würdig, um<br />
daraus einen Roman oder zumindest einen<br />
Film zu machen. Im Jahre 1915, also vor 16<br />
Jahren, zog der verheiratete englische Soldat<br />
John Charles Qouldney, Vater mehrerer<br />
Kinder, in den Krieg. Auf dem französischen<br />
Kriegsschauplatz verschwand er eines Tages<br />
spurlos, niemand hörte mehr von ihm, so<br />
wurde er nach einigen Jahren offiziell für tot<br />
erklärt. Qouldney aber hatte bei einer Ex<br />
plosion sein Gedächtnis verloren, wurde in<br />
verschiedenen Spitälern gepflegt, bis er endlich,<br />
infolge verschiedener Verwechslungen<br />
von Namen und Truppenangehörigkeit, als<br />
amerikanischer Kriegsteilnehmer mit einem<br />
Rücktransport nach den Vereinigten Staaten<br />
kam, wo eine Mutter in ihm ihren verschollenen<br />
Sohn wiederzuerkennen glaubte. Gouldney,<br />
übrigens der Sprache und des Verstandes<br />
mächtig, lebte nun weiter sein Leben im<br />
Verlangt Prospekte, Schemas u. Auskünfte<br />
bei der Oeneral-Agentur für die Schweiz:<br />
er verein für Verbreitung<br />
guter Schriften in Bern,<br />
Distelweg 15, hat seine vor<br />
1930 erschienene Literatur im<br />
Preise so angesetzt, dass fast<br />
jedes Bändchen nur noch 20<br />
Rp. Kostet, einige ganz grosse<br />
50 Rp. Wer für wenig Geld<br />
ein gutes Buch erwerben will,<br />
wende sich an obige Adresse<br />
um Gratiszustellung des Verzeichnisses.<br />
beten hatte. Dann setzte er sich kummervoll<br />
neben sie.<br />
«Was ist dir?» fragte sie.<br />
«Ich mache mir Gedanken, dass wir nun<br />
ein Jahr älter sind!» sagte er verwirrt; aber<br />
er hatte das Gefühl, als wenn er zwei Jahre<br />
älter geworden wäre, weil er zweimal die<br />
Schwelle des Neuen Jahres überschritten<br />
hatte.<br />
(Aus dem Spanischen<br />
Leo Koszella.)<br />
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übersetzt von<br />
Kreise seiner neuen Familie, ohne sich an<br />
sein vorhergegangenes Leben zurückzuerinnern.<br />
Als fleissiger und arbeitsamer Mann<br />
eröffnete er in Los Angeles ein gutgehendes<br />
Benzin- und Oelgeschäft, richtete einige<br />
Tankstellen ein und als er entsprechend verdiente,<br />
heiratete er von neuem. Fünfzehn<br />
Jahre ungetrübten Glückes wurden ihm in<br />
der neuen Heimat zu teil, bis er plötzlich eines<br />
Tages von quälenden Gedanken gepackt,<br />
erwachte. Seine Vergangenheit begann in<br />
ihm zu dämmern. Langsam, allmählich kam<br />
ihm alles in Erinnerung, nahm feste Formen<br />
an und zwang ihn, nach England zu fahren.<br />
Dort traf Gouldney seine Familie vor. Eines<br />
seiner Kinder war bereits verheiratet, die anderen<br />
berufstätig. Seine alte Mutter, die infolge<br />
eines unheilbaren Leidens im Sterben<br />
lag, konnte ihren längst verlorenen Sohn<br />
noch wiedererkennen. Nun wurde Gouldneys<br />
Identität so von den Militär-, wie von den<br />
Zivilbehörden gleichfalls festgestellt und er<br />
als militärpensionsberechtigt anerkannt. Da?<br />
merkwürdige Doppelleben bedarf einer<br />
schwierigen juristischen Entscheidung und<br />
eines Studiums seitens der ärztlichen Wissenschaft.<br />
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Do. abends 31. Dez. Der Feldherrnhügel.<br />
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Fr. abends 1. Jan. Der FeldherrnhDgel.<br />
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Prosit Neujahr! Freundinnen, Freunde,<br />
Prosit Neujahr 1<br />
Lasst mich in eure Augen blicken, die ein<br />
wenig traurig sind, weil ein Jahr gestorben<br />
ist und weil ein neues Jahr beginnt, von dem<br />
man noch nichts weiss.<br />
Ja, das alte Jahr fiel in eine Nacht hinein,<br />
die heimlich und dunkel wie jede beliebige<br />
Nacht begann, es fiel hinein und ertrank in<br />
der Zeit... Der Zeiger der Uhr raste gegen<br />
Mitternacht, als könne er es nicht erwarten,<br />
dass das junge Jahr geboren werde.<br />
Nun ist es da,. Freunde, es ist da... Es sei<br />
gegriisst, es sei geliebt, auf dass es auch uns<br />
liebe und uns schon in der ersten Stunde<br />
ein gütiges Lächeln schenke.<br />
Ach, lasst uns den Augenblick nur nicht<br />
zu tragisch, zu wichtig nehmen. Seht, die<br />
Wolken ziehen wie sonst und die Sterne<br />
leuchten aus der Ewigkeit hernieder, aus<br />
einer schwarzblauen Ewigkeit, wo ein Jahr<br />
so viel bedeutet wie bei uns der tausendste<br />
Teil eines Augenblickes.<br />
Und morgen wird die Sonne da sein, wie<br />
gestern und wie vor 7777 Jahren wird sie<br />
da sein, vielleicht ein wenig freundlich, vielleicht<br />
nicht recht ausgeschlafen, woran aber<br />
nur unsere Augen schuld sein werden.<br />
Kleine Freundin, du spottest mit deinen<br />
koketten Augen... So, du meinst, ich sei auf<br />
dem geraden Wege, das neue Jahr mit einer<br />
sehr billigen philosophischen Rede zu beginnen.<br />
Aber, du weisst eben nicht, wie sehr<br />
fvir Menschen oft die schönsten Momente<br />
des Lebens ernst nehmen. Du weisst nicht,<br />
llass wir es vielleicht deshalb tun, um unsere<br />
Neugier zu verbergen; ja, ich möchte gerne<br />
tvissen, ob mir das geheimnisvolle neue Jahr<br />
plück bereit hält, Glück, das es mir mit so<br />
yeichen, kleinen Händen schenkt, wie deine<br />
'lande sind.<br />
Wenn er nur so sein wird, wie du bist...<br />
Dann bin ich zufrieden.<br />
Du lächelst, du drückst meine Hand ?...<br />
I:h danke dir, ich nehme es als ein gutes,<br />
zauberhaftes Vorzeichen.<br />
Der_Turm, von dem dJe—SÜvesterglooken<br />
läuten, springt in die Nacht hinauf wie in die<br />
unbekannte Zukunft, die uns eben wieder ein<br />
Stück näher gerückt ist... Die Glocke schlug<br />
— Spürtest du nicht einen leichten Schauer<br />
in dir, meintest du nicht, du müsstest plötzlich<br />
den Blick in das neue Jahr richten können...<br />
Und du sahst nur in meine Augen.<br />
Nur in meine Augen...<br />
Es wird ein Tag sein, da werden andere<br />
Menschen da sein und so wie wir werden<br />
sie das Jahr beginnen, bange, hoffend, Furcht<br />
und Erwartung im Herzen und in verliebten<br />
Augen... Und bald werden auch diese im<br />
Grabe Hegen wir wir...<br />
Wer sprach vom Grabe ?... Ich sei es gewesen<br />
"> Nein, es war nicht meine Stimme.<br />
LPD<br />
Neujahrsgruss an eine kleine Freundin<br />
Von Dr. J. R. narrer.<br />
vielleicht sprach ein Kobold aus mir... Ja,<br />
denn diese Nacht ist nicht geheuer. Die Seelen<br />
vieler Jahrhunderte schweben um uns,<br />
sie wollen uns ein Zeichen geben...<br />
Ich sprach nicht; denn ich sah doch zu,<br />
wie dort das Mädchen ihrem Begleiter einen<br />
leisen Kuss auf den Mund zauberte.<br />
So, ich küsse auch dich. Wer wehrt es<br />
mir? Es ist die Nacht, in der die Herzen<br />
sich aneinanderschliessen. Es ist. als begänne<br />
die Liebe und das Vertrauen von<br />
neuem...<br />
Es muss schön werden, da du gut bist.<br />
Halte dich nur fest bei mir. sonst verlieren<br />
wir einander in diesem Gewühle fröhlicher<br />
Menschen. Wir müssen auch froh<br />
sein, da alles sich freut.<br />
Wer ist die Kleine dort, die mich anlacht ?<br />
Ich kenne sie nicht. Ja, in dieser Nacht sind<br />
alle Menschen Brüder, alle haben einen<br />
Wunsch für alle auf den Lippen. Und ich<br />
nickte ihr zu.<br />
« Prosit ! Prosit! »<br />
Wer kann die Hoffnung verlieren, wenn<br />
er so viel Zuversicht erblickt ? !...<br />
Und überall herrscht ausgelassene Lustigkeit,<br />
fremde Menschen drücken sich die<br />
Hand.<br />
Du bist müde ? Wir wollen heimgehen.<br />
Wir wollen uns Glück wünschen und die<br />
erste Nacht des Jahres träumen...<br />
...Gute Nacht, mein Kind, es ist schon zwei<br />
Uhr früh, ich sollte dir eigentlich einen guten<br />
Morgen wünschen... Du lächelst noch, aber<br />
schon fallen deine Augen zu... Und ich blicke<br />
mit viel Liebe auf dich; mögest dn Glück finden.<br />
Freude und ein munteres Herz...<br />
Ich aber liege ohne Schlaf... Und ich denke<br />
zurück. Ja, ich kann das alte Jahr noch<br />
nicht ganz vergessen. Es brachte mir Freud'<br />
und Leid. Es hatte blühende Sommertage...<br />
Damals am Strand, schöne Mädchen, spielende<br />
Wellen, goldblauer Himmel, schneeweisse<br />
Wölkchen... Dann Wege durch den<br />
dunkelgrünen Wald,<br />
1 eises Rauschen der<br />
Bämue, nickende Blumen... Gang durch die<br />
-Stadt, immer wieder... Sonnenuntergänge,,<br />
singende Regentage... Dann Musik, Oper,<br />
Konzert... Spiel und schöne Bücher... Erfolg<br />
im Schaffen, ein wenig Geld... Ich denke mit<br />
Dank an dich zurück, entschwundenes Jahr,<br />
du gabst mir manches und du hattest viel<br />
Humor... Ja, du hattest auch Launen wie<br />
eine verwöhnte Frau, aber dafür konntest du<br />
auch so schön sein wie sie... Ein schlanker<br />
Leib, weiche Arme, die sich gerne an mich<br />
schmiegten, verlockende Augen... Ja, das alles<br />
botest du mir; und auch verstohlene<br />
Tränen...<br />
Wie still es um mich ist. Von der Strasse<br />
tönt nur bisweilen das Lachen von Menschen<br />
herauf, die unbedingt die ganze Neuiahrsnacht<br />
wach bleiben müssen und nun durch<br />
die Strassen ziehen und jedem ein Prosit<br />
Neujahr wünschen...<br />
Und meine Gedanken eilen weiter... Was<br />
wird morgen sein ? Was übermorgen, was<br />
in drei, in 100 Tagen, was in einem Jahr ?<br />
Schon spüre auch ich Müdigkeit... Ich will<br />
nicht daran denken. Ich will hoffen und zufrieden<br />
sein.<br />
Man muss nur Mut haben, dann freut sich<br />
das Glück an uns und vergisst weiterzuwandern,<br />
es bleibt bei uns.<br />
Ein Frühling wird kommen, ein warmer<br />
Sommer mit Strand und Wald, Musik wird<br />
sein und Bücher wird es geben...<br />
Ach, lasst uns alle das Leben und die Welt<br />
lieben. So kann man am besten durch die<br />
Pforte des neuen Jahres treten.<br />
Und lasst uns nur das Lachen nicht vergessen<br />
!<br />
Und keine Angst, keine Furcht... Und vor<br />
allem keine Sentimentalität, sie macht uns<br />
schwach...<br />
Und die geheimen Wünsche wollen wir<br />
hegen und recht oft daran denken, dann<br />
werden sie auch in Erfüllung gehen.<br />
Das neue Jahr hat gut begonnen, Freunde,<br />
Freundinnen, besonders du kleine, liebe<br />
Freundin, ich wünsche euch allen, während<br />
mir das neue Jahr den ersten Schlummer<br />
auf die Lider senkt, ich wünsche euch allen<br />
ein lautes,<br />
glückliches Jahr 1932 !<br />
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T. A. 781. Frankfurt a. Main. Sie schlagen<br />
am besten folgende Route ein -<br />
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Messkirch, Krauchenwies, Herbertingen. Riedlingen<br />
Ehingen, U1 m, 250 km.<br />
TJäm, GünzbiiTg, Gundiplfingen, Dillingen, Donauwörth,<br />
Rain, Neuburg, In gol Stadt. 140 km.<br />
Ingolstadt. Denkendorf, Beilngries. Pollanten,<br />
Neumarkt, Feucht, Nürnberg, Erlangen, Forchheim,<br />
Bamberg, 160 km.<br />
Bamberg, Burgebrach, Ebrach Neuses. Dettelbach,<br />
Würzburg, Markt Heidenfeld. Hessenthal,<br />
Aschaffenburg, Hanau, Frankfurt am M.,<br />
200 km.<br />
Die Gesamtkilometerzahl der Fahrt beträgt<br />
demnach 750 km. W. E. in H.<br />
f. Touren -Fragen<br />
T. F. 782. Ölten—Nancy. Welche beste Route<br />
können Sie mir für die Fahrt von Ölten nach<br />
Nancy empfehlen, wenn ich unterwegs noch St.<br />
Loup besuchen will? Wieviel Kilometer zählen<br />
die Strecken Ölten—St. Loup und St. Loup—<br />
Nancy? H. A. in B.<br />
Adelboden im Winter durch Auto erreichbar.<br />
Wohl ist dieser Wintersportplatz in aller Welt<br />
bestens bekannt, aber ein grosser Teil der Automobilisten<br />
weiss nicht, dass dieser auf 1400 m<br />
ü. M. gelegene Kurort während des ganzen Winters<br />
mit dem Auto erreicht werden kann.<br />
In sehr anerkennenswerter Weise sorgen die<br />
Gemeinden und die Automobilgenossenschaft Frutigen—Adelboden<br />
für die Freihaltung der Staatsstrasse.<br />
Adelboden, das bereits immer in der<br />
Sonne liegt, währenddem in den Niederungen Nebelwetter<br />
herrscht, ist von Bern aus leicht in<br />
2 Stunden erreichbar, wesshalb es sich Sonntags<br />
lohnt, einen Ausflug dorthin zu machen. Gute,<br />
geheizte Garagen stehn genügend zur Verfügung,<br />
um auch während einem Wochenendaufenthalt<br />
den Wagen unterbringen zu können. All die vielen<br />
Sportveranstaltungen bieten den Besuchern<br />
viel Interessantes.<br />
Th.<br />
Humor<br />
cWarum ist denn das Geschäft bei Ihnen geschlossen?»<br />
«Wegen Todesfall!»<br />
«Aia, der Inhaber ist wohl gestorben ?><br />
«Nein, der letzte Kunde.»<br />
«Ich muss einfach lachen, wenn ich ein komisches<br />
Gesicht sehe !»<br />
«Dann unterhalten Sie sich aber sicher gut,<br />
•wenn Sie sich rasieren !»<br />
«Wir haben leider keinen Hut in Ihrer Grosse,<br />
aber vielleicht setzen Sie zwei auf!»<br />
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nur hohe und der andere nur tiefe Frequenzen überträgt l Da diese beiden Lautsprecher parallel<br />
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