E_1933_Zeitung_Nr.014
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Ausgabe: Deutsche Schweiz<br />
BERN, Freitag, 17. Februar <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 14<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Das dringende Problem<br />
Die Angleichung der Konkurrenzbedingungen.<br />
Drei mögliche Auswege aus der heutigen<br />
Lage bieten sich zunächst theoretisch dar.<br />
1. Die Eisenbahn bekämpft mit allen Mitteln<br />
(unter Zuhilfenahme der Staatsgewalt)<br />
das neue Verkehrsmittel auf der Strasse. Dieser<br />
Ausschluss des Autos bedeutet die Hinderung<br />
eines technischen und wirtschaftlichen<br />
Fortschrittes. Wäre der Fortschritt nur technisch,<br />
so könnte eine solche Stellungnahme<br />
unter Umständen wohl wirtschaftlich gerechtfertigt<br />
werden; denn wir sind der Ueberzeugung,<br />
dass es in hohem Masse das Anbeten<br />
des rein technischen Fortschrittes, dass<br />
es die Herrschaft des Ingenieurs ohne Befragung<br />
des Kaufmanns war, die uns einen<br />
Teil der heutigen Massenarbeitslosigkeit geschaffen<br />
und damit die heutige Krisenlage<br />
verschärft haben. Der Fortschritt, den der<br />
verbesserte Strassenzug durch die Motorisierung<br />
brachte, ist aber kein bloss technischer,<br />
sondern auch ein wirtschaftlicher. Das Auto<br />
hat einen nützlichen Verkehr geschaffen, der<br />
früher nicht bestanden hat. Das Auto hat die<br />
Arbeitsteilung und Spezialisierung in der<br />
Wirtschaft verfeinert, es hat die Kosten hoher<br />
Lagerhaltung vermindert, es hat den Verteilungsprozess<br />
ökonomischer gestaltet. Das<br />
Auto hat insbesonders im Nahverkehr wirtschaftliche<br />
Vorteile, auf die wir nicht mehr<br />
verzichten können. Deshalb muss diese erste<br />
und radikale Lösung: das Auto nicht aufkommen<br />
lassen, wegfallen.<br />
2. Die zweite Lösung ist ebenso radikal und<br />
heisst: aufgeben der überlebten und überholten<br />
Eisenbahnen, Umstellung auf die Autostrasse<br />
und den Automobiltransport. Auch<br />
. diese Lösung ist unerwünscht, weil sie die<br />
plötzliche Annullierung eines beträchtlichen<br />
Teils des schweizerischen Volksvermögens<br />
bedeuten würde. Die Lösung ist auch deshalb<br />
unerwünscht, ja unmöglich, weil der<br />
heutige Verkehr durch das Auto allein gar<br />
nicht bewältigt werden könnte. Diese Feststellung<br />
führt logisch zum Schlüsse, dass es<br />
weder volkswirtschaftlich richtig wäre, das<br />
Aufkommen des Autos zu hindern, noch die<br />
*) Aus einem Vortrag von Prof. Dr. P. Keller,<br />
St. Gallen. Siehe in der « A.-R. » Nr. 13.<br />
Abschaffung der Bahnen zu fordern und<br />
durchzuführen. Das Problem heisst deshalb<br />
nicht « Eisenbahn oder Auto », sondern in jedem<br />
Falle « Eisenbahn und Automobil». Dieser<br />
dritte Ausweg ist volkswirtschaftlich<br />
allein zulässig. Es stellt sich die Frage nach<br />
der richtigen Arbeitstellung zwischen beiden.<br />
Man wird hier vielleicht nach liberaler<br />
Maxime erklären: überlassen wir diese<br />
Arbeitsteilung dem freien Wettbewerb der<br />
beiden Verkehrsmittel. Aus der Konkurrenz<br />
wird sich auf die Dauer die angemessene<br />
Arbeitsteilung zwischen Schiene und Strasse<br />
ergeben. Diese Ueberlegung wäre dann richtig,<br />
wenn nicht grosse volkswirtschaftliche<br />
Gefahren mit dem Wettbewerb verknüpft<br />
wären und der Start der beiden Konkurrenten<br />
der gleiche wäre. Wir wissen schon, dass<br />
dem in unserem Falle nicht so ist. Deshalb<br />
ist zunächst eine Angleichung der Kotikurrenzbedingungen<br />
zu versuchen. Was bedeutet<br />
das in wenigen Worten?<br />
Das bedeutet auf Seiten der Eisenbahn die<br />
Entlastung von all jenen Leistungen und Auflagen,<br />
die dem eigentlichen Transportwesen<br />
nicht zugehören, sondern ihm wesensfremd<br />
sind. Das bedeutet, dass die Eisenbahn-, mehr<br />
privatwirtschaftlichen Spielraum erhalte, dass<br />
nicht bloss einer der beiden Konkurrenten<br />
in die volkswirtschaftliche Politik und<br />
ihren Dienst eingespannt sei, währenddem der<br />
andere solche Lasten nicht oder in viel geringerem<br />
Masse kennt. Das bedeutet weiter eine<br />
vorangehende Sanierung der Kapitalverhältnisse<br />
bei der S. B. B. Sie darf nicht mit<br />
Kapitallasten beschwert in den Wettbewerb<br />
mit dem Auto gestellt werden, die unter der<br />
Voraussetzung des Monopols tragbar einst<br />
schienen, nach dem tatsächlichen Wegfall des<br />
Monopols aber als hohe Ueberkapitalisierung<br />
erscheinen müssen. Angesichts der neuen<br />
Lage der Dinge wird man um eine Sanierung<br />
der S.B.B, auf die Dauer nicht herumkommen.<br />
Zu voller Angleichung der Konkurrenzbedingungen<br />
wäre es weiter notwendig,<br />
dass man der Bahn gestattet, jene Linien<br />
abzustossen, die reine Verlustlinien im privatwirtschaftlichen<br />
Sinne sind, dass man ihr die<br />
Post- und Militärbeförderung voll bezahlt und<br />
sie von der Beförderungspflicht befreit, die<br />
die Bereitstellung einer Transportkapazität<br />
bedingt, welche höchst selten voll genutzt<br />
werden kann. Das alles aber heisst im Grunde<br />
nichts anderes, als auf die Leistungen der<br />
Bahn im gemeinwirtschaftlichen Interesse<br />
verzichten, als das massgebende Verkehrsmittel<br />
aus dem Rahmen der Volkswirtschaftspolitik<br />
lösen — und dies erscheint uns im<br />
nationalen Interesse nicht wünschbar.<br />
Die Angleichung der Konkurrenzbedingungen<br />
durch eine Entlastung der Bahn von ihren<br />
gemeinwirtschaftlichen Pflichten ist somit<br />
nicht in einem Masse möglich, die zum gleichen<br />
Start mit dem Konkurrenten «Automobil<br />
» führen könnte. Es bleibt die letzte<br />
Möglichkeit einer Angleichung von seiten des<br />
Automobils her, durch dessen höhere Belastung,<br />
durch dessen stärkere Einbeziehung<br />
in den volkswirtschaftlichen Pflichtenkreis.<br />
Die Berechnungen über die heutige Belastung<br />
des Autoverkehrs durch fiskalische Abgaben:<br />
Zoll bei der Einfuhr des Wagens, Benzinzoll,<br />
Abgaben für die Fahrbewilligungen, Steuern<br />
auf dem im Auto investierten Kapital gehen<br />
weit auseinander und wir sind nicht in der<br />
Lage, die Zahlen nachzuprüfen. Es dürfte<br />
aber im Sinne einer Angleichung der Konkurrenzbedingungen<br />
sein, wenn die Forderung<br />
erhoben wird, dass das Auto alle jene Aufwendungen<br />
im Strassenbau und Strassenunterhalt,<br />
sowie für Sicherungsmassnahmen<br />
twie Bahnunterführungen) tragen solle, die<br />
aus seiner Existenz fHessen (und soweit das<br />
Motorfahrzeug diese Aufwendungen nicht<br />
heute schon leistet, was zum grössten Teil<br />
der Fall sein dürfte. Die Red.). Man kann<br />
noch einen Schritt weiter gehen und im Sinne<br />
der jüngsten Gesetzgebung erklären: wenn<br />
der Eisenbahnverkehr unter verschärften<br />
Sicherheitsvorschriften steht (Sicherungseinrichtungen,<br />
hohe Haftpflicht), so sollen<br />
diese auch für den Strassenverkehr Geltung<br />
haben (was durch das neue Gesetz in bezug<br />
auf die Haftpflicht auf alle Fälle bereits geschehen<br />
ist! Die Red.).<br />
Lösungs-Versuche.<br />
Trotz aller solcher Einzelmassnahmen, wie<br />
sie heute versucht werden, wird jedoch der<br />
Konkurrenzkampf zwischen Eisenbahn und<br />
Auto kein ausgeglichener Kampf werden, den<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ct».<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inserntenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
man sich selbst überlassen könnte. Haben<br />
wir einmal festgestellt, dass der'heutige Strassenverfcehr<br />
nicht in der Lage ist, den gesamten<br />
Gütertransport zu bewältigen, so müssen<br />
wir daraus notwendig den Schluss ziehen,<br />
dass dann jenes andere Transportmittel, die<br />
Eisenbahn, die neben ihm notwendiger Bestandteil<br />
unseres modernen Verkehrswesens<br />
bleibt, auch lebensfähig erhalten werden<br />
muss. Das bedingt besondere Massnahmen zu<br />
einer Arbeitsteilung zwischen Einsenbahn und<br />
Auto, bedingt die sog. «geregelte Konkurrenz<br />
•» der beiden Verkehrsmittel. Hier den<br />
richtigen Weg zu finden, wird die Aufgabe<br />
der nächsten Zukunft sein.<br />
Die Auseinandersetzung zwischen Eisenbahn<br />
und Automobil ist eine sehr delikate<br />
Angelegenheit, welche nicht mit groben, generellen<br />
Massnahmen durchgesetzt werden<br />
darf. So erscheint der Versuch, den Deutschland<br />
durch seine Notverordnungen unternommen<br />
hat, nicht glücklich zu sein. Diese<br />
Massnahmen sind zu primitiv. Sie bestehen<br />
im Prinzip in der Uebertragung der höchsten<br />
Eisenbahntarife auf den Ferngüterverkehr<br />
der Strasse. Man glaubte, durch die Unterwerfung<br />
des Autos unter die Tarifbestimmungen<br />
der Bahn das Konkurrenzproblem<br />
radikal zu lösen. Die Praxis zeigt aber bereits,<br />
dass diese Lösung keine ideale ist.<br />
Für uns interessanter erscheint die englische<br />
Erfahrung und der englische Lösungsversuch.<br />
In England spielt der Personentransport<br />
auf regelmässigen Kursen der Strasse eine<br />
viel bedeutsamere Rolle in der Konkurrenzierung<br />
der Eisenbahn, als dies bis heute auf<br />
dem Kontinent der Fall ist. Autotransportgesellsohaften<br />
haben in England ein dichtes<br />
Netz von regelmässigen Autobuslinien zwischen<br />
den Städten geschaffen. Sie haben<br />
keine Auslagen gescheut, haben Luxuswagen,<br />
sogar Schlafwagen auf langen Strecken eingeführt<br />
und unterboten die Eisenbahn mit Tarifen,<br />
welche nur 40—70% derjenigen der<br />
Bahnen betrugen. Die Eisenbahnen antworteten<br />
mit Spezialbilletten zu reduzierten Preisen,<br />
was nicht viel nützte. Sie verlangten<br />
vom Staat das Recht, die Autobuslinien durch<br />
Autokurse der Eisenbahnkompagnien konkurrenzieren<br />
zu können und erhielten es<br />
durch das Gesetz des Jahres 1928 (Railway<br />
Road Transportation Act). Die Eisenbahngesellschaften<br />
haben aber von diesem Recht<br />
faktisch keinen direkten Gebrauch gemacht,<br />
sondern es dazu benützt, um sich an den bestehenden<br />
privaten Autobuslinien kapitalmäs-<br />
F E U I L L E T O N<br />
Herrn Collins Abenteuer.<br />
Roman von Frank Heller.<br />
(17. Fortsetzung)<br />
Ein leeres Treppenhaus wurde zur Garderobeloge<br />
erkoren, und einige Minuten später<br />
hatte Herr Woerz mit ein paar Handgriffen,<br />
etwas Saft seiner schauerlichen Zigarette und<br />
ein wenig Strassenschmutz den cand. jur.<br />
Philipp Collin in das schönste Exemplar eines<br />
Hafenstrolches verwandelt, das man sich nur<br />
wünschen konnte. Philipp hatte Herrn Woerz'<br />
grosskarierten Ulster übernommen, der ihm<br />
bis zu den Fussknöcheln reichte, sowie seinen<br />
Melonenhut, während dieser sich mit Philipps<br />
Zylinder geschmückt hatte, nachdem derselbe<br />
entsprechend eingetrieben worden war. Dann<br />
setzten sie ihre Wanderung fort, bis Herr<br />
Woerz in einem zwei Meter breiten Gässchen<br />
vor einem roten Ziegelhaus, dessen Fenster<br />
erleuchtet waren, stehen blieb. Von drinnen<br />
hörte man singen und schreien. Plötzlich<br />
sprang die Türe auf, und ein Mann kam kopfüber<br />
auf die Strasse geflogen, mit einer Geschwindigkeit,<br />
die ihm offenbar von aussen<br />
aufgedrängt war. Ehe sich die Türe noch<br />
schliessen konnte, stand Herr Woerz mit<br />
Philipp an der Hand davor.<br />
«Abend!» hörte Philipp ihn flüstern. «Woerz,<br />
zum Teufel... Woerz! — Kein Schwindel»<br />
eine Münze klirrte sachte, und Philipp<br />
wurde von Herrn Woerz in ein dunkles<br />
S.tiegenhaus gezogen. In der nächsten Minute<br />
ging eine Türe auf, und sein Begleiter<br />
schob ihn in ein Zimmer, dessen Temperatur<br />
und Luft ihm jäh den Atem benahm wie ein<br />
Hauch aus dem Vesuv. Seine Augen begannen<br />
zu rinnen, und erst nachdem er ein paar<br />
Minuten nach Luft geschnappt hatte, gelang<br />
es ihm, sich so weit zu sammeln, dass er<br />
seine Umgebung betrachten konnte.<br />
Er fand sich in einem ziemlich grossen<br />
Lokal, mit Eichentischen und langen Bänken<br />
möbliert; grelle Affichen schimmerten undeutlich<br />
von den Wänden, und sechs Gaslampen<br />
keuchten asthmatisch in der furchtbaren<br />
Atmosphäre. Der Rauch war so dick,<br />
dass er in breiten Strömen hinter den Kellnern<br />
herfloss, die im Saal hin und her liefen.<br />
Er erhob sich stossweise aus Dutzenden von<br />
Pfeifen rings an den Tischen; Philipp musste<br />
an Photographien von vulkanischen Gegenden<br />
in Island denken, wo die Schwefelgase aus<br />
den Löchern des Bodens strömen. Er wandte<br />
sich von dem Publikum ab, das durch diesen<br />
Rauchschleier nur undeutlich sichtbar war<br />
und hauptsächlich aus Seeleuten zu bestehen<br />
schien, und erblickte rechts von sich einen<br />
grossen Schanktisch und einen Mann, der dahinter<br />
arbeitete.<br />
Philipp hatte noch selten einen ähnlichen<br />
Kerl gesehen. Grob wie ein Schwergewichtsringer,<br />
hatte er einen ganz kahlen Schädel,<br />
der unter der Gasflamme über dem Schanktisch<br />
blutrot funkelte; ein Walrossschnurrbart<br />
hing über seinen Mund, der unaufhörlich<br />
nach Luft schnappte, und seine blauen Augen<br />
waren in dicke Fettpolster eingebettet. Seine<br />
Arme waren bis zum Ellbogen nackt, und<br />
seine ungeheuren, rotgeschwollenen Hände<br />
befanden sich in ständiger Bewegung. Leere<br />
Biergläser wurden von den Kellnern auf die<br />
Schank geworfen, sie beschrieben eine rasche<br />
Kreisbewegung in seiner Hand, hinunter in<br />
ein Schaff mit rotbraunem Wasser und wurden<br />
in der nächsten Sekunde unter einem der<br />
strömenden Hähne gefüllt, um sofort von den<br />
Kellnern wieder fortgerissen zu werden. Wenn<br />
er einen Augenblick unbeschäftigt war, hielt<br />
er seine Hände unter die tropfenden Bierhähne.<br />
Herr Woerz, der grinsend Philipps Staunen<br />
beobachtet hatte, zog ihn zu der Schank hin.<br />
Sie wurden von dem rotgedunsenen Mann<br />
mit einem schrillen Pfiff begrüsst.<br />
«Na, grüss Gott, Herr Woerz! Verdammt<br />
lange hat sich der Herr Woerz nicht sehen<br />
lassen. Auf Reisen gewesen?» fragte er mit<br />
einer halb servilen, halb unverschämten Verbeugung.<br />
«Und dieser Herr? Der Herr ist<br />
neu hier, das sieht man gleich. Womit kann<br />
man so feinen Herren dienen? Etwas Starkes,<br />
nicht wahr?»<br />
«Gin, Schiemann,» sagte Herr Woerz.<br />
«Aber von der richtigen Sorte!» Das war<br />
also Schiemann, dachte Philipp; er war des<br />
Lokals würdig, und dieses seiner! Herr Woerz<br />
zog ihn auf einen Stuhl neben dem Schanktisch<br />
nieder, und drei Gläser Gin wurden<br />
eingeschenkt.<br />
«Na also, was sagt der Herr zu Schiemanns<br />
Bierhalle?» fragte Herr Woerz. «Das ist was<br />
anderes als Ihre Papilotte, was? Prost, mein<br />
lieber Herr!»<br />
Philipp trank einen Schluck von seinem<br />
blauweissen Gin, der ihm den Hals ärger als<br />
Feuer verbrannte. Er bekam einen heftigen<br />
Hustenanfall, worüber sich Herr Woerz und<br />
Schiemann vor Lachen schier zerkugeln wollten.<br />
Herr Woerz, der gänzlich unberührt ein<br />
ganzes Glas des unheimlichen Gebräus hinabschüttete,<br />
sagte:<br />
«Wird's dem Herrn hier zu schwül?» Er<br />
beugte sich vor und flüsterte:<br />
«Wollen wir in die andere Abteilung gehen?<br />
He? Will der Herr spielen?»<br />
«Spielen?» wiederholte Philipp verständnislos.<br />
«Na ja, Roulette, zum Teufel!»<br />
Roulette, hier, dachte Philipp. Immer schöner<br />
und schöner! Ich bekomme wirklich Respekt<br />
vor Schiemanns Bierhalle.<br />
«Roulette!» sagte er laut. «Gefährliche<br />
Sachen, Herr Woerz, gefährliche Sachen!»<br />
«Warten Sie,» sagte Herr Woerz. «Schiemann<br />
— Herr Schiemann, kommen Sie her!<br />
Prost!» Der rotgedunsene Wirt näherte sich,<br />
nahm sein Ginglas und schleuderte mit unglaublicher<br />
Sicherheit dessen ganzen Inhalt<br />
in seinen schnappenden Mund, worauf er es<br />
mehr auf den Tisch fallen Hess, als dass er<br />
es niederstellte. «Was ist denn los?» sagte er.<br />
«Ja, hören Sie, Herr Schiemann!» sagte<br />
Schuster Woerz und zog ihn am Hemdärmel<br />
zu sich heran. Eine Konversation im Flüsterton<br />
wurde geführt, eine gelbe Münze passierte<br />
rasch den Weg aus Herrn Woerz' Tasche in<br />
die Herrn Schiemanns; und einem der Kellner<br />
— einem untersetzten, hinkenden Kerl<br />
mit Stiernacken und Stieraugen — zurufend,<br />
sich um das Service zu kümmern, zog Herr
sif zu beteiligen. Dies mit dem Resultat, dass<br />
heute ^ der Autobusgesellschaften von den<br />
Eisenbahngesellschaften beherrscht werden.<br />
Damit ist die Konkurrenz zwischen Strasse<br />
und Schiene im Personenverkehr in England<br />
behoben. Die Konkurrenz ist in das Monopol<br />
eingemündet.<br />
Schwieriger ist die Auseinandersetzung auf<br />
dem Gebiet des Gütertransportes. Hier intervenierte<br />
vor kurzem der Staat, indem er eine<br />
Kommission von drei neutralen Mitgliedern<br />
einsetzte, welche die Lizenzen für den Gütertransport<br />
auf der Strasse zu erteilen hat. Die<br />
Erfahrungen, welche man mit diesem System<br />
seit 1931 machte, sind unbefriedigend. Und<br />
so steht auch England noch mitten in der<br />
Ordnung der Arbeitsteilung zwischen Bahn<br />
und Auto. Es hat zur Vorbereitung eine<br />
Kommission unter Arthur Salter eingesetzt,<br />
die ihren Bericht über bestimmte, ihr vorgelegte.<br />
Fragen fertiggestellt hat. Auch diese<br />
Kommission kommt zum Schlüsse, dass für<br />
die Arbeitsteilung zwischen Schiene und<br />
Strasse das System der Lizenzen allein ungenügend<br />
sei. Sie stellt folgende Postulate<br />
auf: 1. Das Auto soll die Strassen, die es<br />
nutzt,, bezahlen. Sie stuft die Gebühren nach<br />
dem Wagengewicht ab, wobei eine rapide<br />
Progression zu Lasten der schweren Transportmittel<br />
eintritt.<br />
2. Weil die Eisenbahnen in den wichtigsten<br />
Teilen ihres Betriebes staatlich kontrolliert<br />
und mit Auflagen belastet sind, so muss sich<br />
auch der Strassenverkehr solche Kontrolle<br />
gefallen lassen.<br />
3. Da niemand und kein Gesetz es dem privaten<br />
Wirtschafttnenchen verbieten kann, die<br />
Offerten von Eisenbahn und Auto gegeneinander<br />
abzuwägen und zwischen ihnen frei zu<br />
wählen, so fordert die Kommission eine positive<br />
Zusammenarbeit zwischen Auto und<br />
Bahn und sieht sie im wesentlichen so: Die<br />
Bahn bedient nur noch weite Strecken und<br />
Iässt Zwischenstationen unbedient. Sie werden<br />
durch regelmässige Autokurse mit den<br />
verbliebenen grossen Stationen der Bahn<br />
verbunden. Das Auto besorgt den ganzen<br />
Zubrirogerdienst und den Nahverkehr.<br />
Eine Lösung im Sinne einer wirtschaftlich<br />
richtigen Arbeitsteilung muss von den besonderen<br />
Vorzügen der beiden Transportmittel<br />
ausgehen. Sie unterscheiden sich in ihrer<br />
wirtschaftlichen Natur und Leistungsfähigkeit<br />
und eine richtige Arbeitsteilung wird nur<br />
dann verwirklicht sein, wenn aus beiden das<br />
volkswirtschaftliche Optimum herausgehol<br />
wird. Der Entscheid über ihre Verwendung<br />
darf aber nicht einem der Konkurrenten über-<br />
. lassen bleiben,, sondern muss von neutraler<br />
volkswirtschaftlicher Seite erfolgen. Deshalb<br />
lehnen wir ein einseitiges Uebergewich<br />
der Eisenbahnen bei der Schaffung der Arbeltsteilung<br />
(wie er etwa nach den Madrider<br />
Beschlüssen des internationalen Eisenbahnkongresses<br />
von 1930 der Fall sein<br />
würde) ebenso ab wie eine rein privatwirt<br />
schaftliche Stellungnahme von seiten de<br />
Automobilinteressenten.<br />
Für die Arbeitsteilung bestehen bereits ei<br />
nige Richtpunkte.<br />
1. Es ist unbestritten, dass das Auto im<br />
Nahverkehr der Eisenbahn überlegen ist.<br />
Diese Ueberlegenheit soll der Volkswirtschaft<br />
nicht verlustig gehen, sondern muss<br />
genutzt werden. Deshalb wird in der geregelten<br />
Konkurrenz der Nahverkehr dem Auto<br />
Schiemann Philipp und den Schuster durch<br />
das Lokal. Am anderen Ende entdeckte Philipp<br />
plötzlich einen alten Mann im Frack, der<br />
im Takt zu einem Pianola Violine spielte, der<br />
Lärm und der Rauch hatte ihn bis dahin ganz<br />
verborgen; neben dem Klavier befand sich<br />
eine verriegelte Türe, die Schiemann öffnete.<br />
Dahinter gähnte ein schwarzer Korridor, und<br />
an seinem anderen Ende standen sie vor<br />
einer neuen Türe, die sich nach einer Serie<br />
Morseklopfen von Herrn Schiemann öffnete.<br />
Dieser schob Philipp und Herrn Woerz hinein<br />
und verschwand mit einem bösartigen<br />
Grinsen.<br />
«Jetzt ist der Herr Mitglied von Schiemanns<br />
Hilfskasse,» sagte Herr Woerz. «Die hält ihre<br />
Zusammenkünfte hier ab. Immer bei Nacht,<br />
mein lieber Herr, denn die Mitglieder sind so<br />
sehr schüchtern.»<br />
Philipp sah sich um. Der Raum war grösser<br />
als der Gasthanssaal, ein Teppich lag<br />
auf dem Boden, und es fänden sich Spuren<br />
von Ventilation vor. Aber obzwar die Luft<br />
im Vergleich mit der in der Bierhalle paradiesisch<br />
zu nennen war, stank es noch beträchtlich<br />
nach Alkohol und Tabak. Um einen<br />
langen Spieltisch in der Mitte des Saales hielt<br />
Schiemanns Hilfskasse ihre Zusammenkunft;<br />
und im Hintergrund war eine Bar, an der die<br />
Mitglieder sich erfrischen konnten. Viele der<br />
Spieler an dem langen Tische -hatten Gläser<br />
in der Hand'.<br />
«Jetzt wird der Herr sehen, was die für<br />
eine Wut kriegen, wenn man gewinnt,» sagte<br />
Herr Woerz. «Trinkt der- Herr Whisky? Dann<br />
bitte schön, holen Sie uns inzwischen zwei<br />
Vierfache an der Bar, und ich fange derweil<br />
an. Hier ist Moos zum Bezahlen.»<br />
Philipp ging an die Bar, um Whisky zu<br />
ötlig freigegeben werden müssen. Für die<br />
Eisenbahn entstehen hieraus wesentliche<br />
Konsequenzen, die zu Neuorganisationen<br />
führen werden. Um nur zwei Momente kurz<br />
nzuführen : es entsteht aus der vollen Konkurrenz<br />
des Autos im Nahverkehr der Zwang<br />
su einer Neuordnung des Eisenbahntarifwesens,<br />
das bis heute gerade diesen Nahverkehr<br />
relativ höher belastete, als den Fernverkehr.<br />
Die Eisenbahn wird hier in stärkerem<br />
Masse auf ihre eigentlichen Kosten abstellen<br />
müssen. Und das Zweite : da sich<br />
vielleicht dabei immer noch die kostenmässige<br />
Ueberlegenheit des Automobils zeigen<br />
wird, wird die Eisenbahnverwaltung zur<br />
stärkeren" Nutzung dieses Transportmittels<br />
im Nahverkehr (etwa nach dem englischen<br />
Vorschlag) kommen müssen.<br />
2. Von besonderer Art ist der sogenannte<br />
Werkverkehr. Er beschlägt angefahrt drei<br />
Viertel der Gütertransporte auf der Strasse.<br />
Der Werkverkehr ist volkswirtschaftlich<br />
hoch bedeutsam; denn unter Verwendung<br />
des Automobils ist die Arbeitsteilung zwischen<br />
Rohstoff-, Halbfabrikat- und Fertigfabrikatindustrien<br />
verfeinert worden. Die<br />
Unternehmungen haben die Möglichkeit erhalten,<br />
sich jederzeit rasch mit den notwendigen<br />
Ausgangsstoffen zu versorgen und ihre<br />
Erzeugnisse rasch und beweglich an ihre Abnehmer<br />
weiterzugeben. Es mag sein, dass<br />
viele Unternehmungen in der Verwendung<br />
des Automobils zu weit gegangen sind. Man<br />
muss innerhalb des ausgedehnten Werkverkehrs<br />
unterscheiden zwischen einem wirklich<br />
rationellen Autotransport und Transporten,<br />
die bei einer anpassungsfähigen Eisenbahnpolitik<br />
auch von der Bahn wirtschaftlich<br />
getragen werden können. Hier hat die<br />
«Sesa» bei uns bereis gangbare Wege gewiesen.<br />
Es scheint mir, dass hier ein Vorgehen<br />
im Sinne der «Sesa »-Abkommen<br />
weiterhin für die Bahn aussichtsreich und<br />
volkswirtschaftlich richtig (im Sinne rationeller<br />
Arbeitsleistung) sein müsste.<br />
3. Es bleibt eine dritte Art von Transporten:<br />
der sog. Ferngüterverkehr. Hier wird<br />
eine Beschränkung des Autotransports nicht<br />
zu umgehen sein, wenn die Eisenbahn lebensfähig<br />
erhalten bleiben soll. Auf der künftigen<br />
Behandlung des Ferngüterverkehrs<br />
liegt denn auch das Schwergewicht der Auseinandersetzung<br />
zwischen Bahn und Auto<br />
Auch hier soll nicht einseitig das Bahninteresse<br />
wegleitend sein. Wenn eine Konzession<br />
nierung des Ferngüterverkehrs bloss den<br />
Sinn haben sollte, das Eisenbahninteresse in<br />
jedem Fall durchzusetzen, dann müsslett<br />
wir diese Konzessionierung ablehnen. Uns<br />
schwebt eme liberalere Lösung der Verständigung<br />
auf der Grundlage gleichberechtigter<br />
Verhandlung über die richtige Arbeitsteilung<br />
(mit Tarifabreden) etwa wie folgt vor<br />
Die S.B.B, wird in einem höheren Masse<br />
als dies heute der Fäll ist. betriebswirtschaft<br />
lieh innerhalb des gesamten Bundeshaushalts<br />
verselbständigt. Dabei müsste sie auch von<br />
jener Kapitallast befreit werden, die ihr au<br />
den ausserordentlichen Aufwendungen zu<br />
Zeit des Rückkaufs und in der Kriegs- und<br />
Nachkriegszeit erwachsen ist Erst eine verselbständigte,<br />
elastischere und durchsieht!<br />
gere Eisenbahnunternehmung erscheint tin<br />
als richtiger Partner in der Arbeitsteilun<br />
mit dem Automobil.<br />
holen; während er darauf wartete, musterte<br />
er das Publikum. Es war offenbar gewählt,<br />
denn es bestand zum grössten Teil aus Ausländern,<br />
Seekapitänen, Steuermännern und<br />
Matrosen, die nicht so leicht aus der Schule<br />
klappern konnten. Aber dass allerlei überaus<br />
zweifelhafte Elemente darunter waren, sah<br />
Philipp auf den ersten Blick; einen Moment<br />
empfand er ein Unbehagen, aber beruhigte<br />
sich dann mit dem Gedanken an Herrn Woerz'<br />
Revolver und seine Bekanntschaft mit Schiemann.<br />
Dann nahm er die beiden Gläser<br />
Whisky und suchte sich durch die Menge<br />
der Spieler am Tisch durchzudrängen.<br />
Das erwies sich als schwer; irgend etwas<br />
schien sich ereignet zu haben, aber endlich<br />
gelang es Philipp unter den Flüchen der Spieler,<br />
zu Herrn Woerz vorzudringen, wo er die<br />
Ursache der Erregung sah. Herrn Woerz<br />
gegenüber sass der Croupier, ein chinesisch<br />
gelbes, eingetrocknetes Männchen mit schwarzen<br />
Reptilaugen, und hinter diesem stand ein<br />
Mann, der niemand anderer sein konnte als<br />
Schiemanns Bruder; derselbe Riesenkörper,<br />
derselbe Schnurrbart, dieselben Augen, dieselben<br />
ungeheuren, rotgeschwollenen Hände.<br />
Er war elegant gekleidet, Bonjour, Blume im<br />
Knopfloch, und für den Augenblick wurden<br />
er sowie der Croupier von Herrn Woerz aus<br />
Altona mit Beschimpfungen überschüttet.<br />
Dieser hatte nämlich gewonnen, und der<br />
Croupier hatte ihm ausbezahlt, aber dem<br />
Schuhmacher zwei falsche Zwanzigmarkstücke<br />
eingeschmuggelt.<br />
«Ehrliche Ware, du gelber Teufel,» schrie<br />
Herr Woerz ein Mal ums andere. «Hier wird<br />
nicht mit Marken gespielt!»<br />
Einige der Spieler lachten über ihn, aber<br />
die meisten fluchten, weil das Spiel verzögert<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Neben sie tritt als zweiter Partner der j<br />
Verband der Motorlastwagenbesitzer für<br />
Ferntransporte (wobei die Ausscheidung<br />
zwischen Nah- und Fernverkehr eine Angelegenheit<br />
der Verhandlung wäre). Kommt<br />
dieser Verband der Motorlastwagenbesitzer<br />
als starke Genossenschaft aus eigener Initiaive<br />
der Interessenten zustande, so kann er<br />
als Partner genügen. Kommt er nicht als<br />
reier Verband zustande, so wäre hier ein<br />
wangskartell wohl eher am Platze als in<br />
vielen andern Zweigen unserer gegenwärtien<br />
Volkswirtschaft.<br />
Neben diese beiden Partner hätte ein<br />
weiterer Interessentenkreis zu treten : die<br />
Vertreter von Landwirtschaft. Handel und<br />
ndustrie, sowie auch eine Vertretung der<br />
Konsumentenschaft. Das Ganze würden wir<br />
unter die Leitung des Vorstehers des eidg.<br />
Voikswirtschaftsdepartementes stellen, der<br />
als berufener Vertreter des volkswirtschaftichen<br />
Gesamtinteresses amten würde. Es<br />
scheint uns, dass in einer solchen Körperschaft<br />
die Auseinandersetzung zwischen Eisenbahn<br />
und Automobil in den Einzelfragen<br />
aus einem Gegeneinanderarbeiten und einer<br />
unhaltbar gewordenen wilden Konkurrenz<br />
zu einer geregelten Konkurrenz und rationellen<br />
Arbeitsteilung führen könnte.<br />
Akuslfiand<br />
Zum Transportmonopol<br />
der deutschen Reichsbahn.<br />
Nicht nur in der Schweiz steht zurzeit die<br />
Frage der Verkehrsteilung — Schiene/Strasse<br />
— im Mittelpunkt der verkehrspolitischen<br />
Auseinandersetzungen, sondern in allen Staaten,<br />
wo Eisenbahnen und Automobile einen<br />
gewissen Aufschwung zu verzeichnen haben,<br />
ist der Kampf in seiner ganzen Stärke entbrannt.<br />
Wir alle kennen die Bemühungen<br />
unserer schweizerischen Bahngesellschaften,<br />
dem Rückgang des Güterverkehrs auf ihren<br />
Netzen einen Damm entgegenzusetzen, wobei<br />
da und dort nicht vor Mittel zurückgeschreckt<br />
wird, die einer fairen Auseinandersetzung mit<br />
dem Konkurrenten «Automobil» nicht entsprechen.<br />
Die Massnahmen, welche die<br />
deutsche Reichsbahn zur Erlangung des<br />
Transportmonopols zu ergreifen gedenkt,<br />
ipteressieren in hohem Masse auch unsere<br />
Automobilisten, hat es sich doch in letzter<br />
Zeit mehrmals erwiesen, dass deutsche<br />
Reichsbahn und S. B. B. Hand in Hand zusammenarbeiten,<br />
um namentlich dem Last-<br />
-wagenverkehr nach Möglichkeit Wasser abzugraben.<br />
Ungefähr vor einem Jahr kam in Deutschland<br />
auf dem Rücken der Verlader eine notdürftige<br />
Einigung zwischen Reichsbahn und<br />
Automobilverkehr zustande. Das Resultat<br />
derselben gipfelte in einer Notverordnung<br />
über den Ueberlandverkehr. Als Grundlage<br />
diente der berüchtigte und vielgenannte<br />
Schenker-Vertrag, der damals, wie auch bei<br />
uns bekannt ist, viel Staub aufwirbelte. Seitdem<br />
hat die Zeit den hohen Wellenschlag<br />
etwas gedämpft, wobei man sich genau bewusst<br />
war, dass die Reichsbahn ihr Transportmonopol<br />
auch weiterhin verfolgte. Neuerdings<br />
scheinen in dieser Hinsicht wieder<br />
Reformprojekte zu bestehen, die in irgendeiner<br />
Form den alten Lieblingsgedanken der<br />
wurde. Endlich hatte Herr Woerz neues Geld<br />
bekommen, das ihn befriedigte, und der Croupier<br />
wollte eben die Kugel auswerfen, als<br />
Herr Woerz ihn unterbrach, mit dem Finger<br />
auf Schiemanns Bruder deutete und fragte:<br />
«Schiemann, was ist Maximum?»<br />
Der rotgedunsene Spielchef betrachtete ihn<br />
hohnvoll und sagte in überlegenem Tone:<br />
«Soviel Sie setzen wollen.»<br />
«500 per Nummer?» fragte Herr Woerz.<br />
Herr Schiemann zögerte einen Augenblick,<br />
warf einen Blick auf den Croupier, der ihn<br />
mit einem unmerklichen Nicken beantwortete,<br />
und sagte dann kurz:<br />
«Bitte sehr.»<br />
«Fein,» sagte Herr Woerz, «nur los, ich<br />
werde schon setzen.»<br />
Inzwischen hatte Philipp den Spieltisch betrachtet<br />
und gesehen, dass es nicht Roulette<br />
war, was man spielte, sondern Boule, ein<br />
ähnliches Spiel mit nur neun Nummern anstatt<br />
der sechsunddreissig der Roulette; in<br />
der Mitte des Tisches war die Schale, in der<br />
die Kugel lief. Kaum hatte der Croupier sie<br />
ausgeworfen, als Herr Woerz, der mit Philipps<br />
eingetriebenem Hut in der Hand dastand,<br />
Geld daraus hervorholte, und es ohne<br />
Zögern auf Nummer 8 placierte. Dann nahm<br />
er sein Whiskyglas aus Philipps Hand.<br />
«Wie können Sie so hoch setzen,» fragte<br />
Philipp, «Sie können doch sicher sein, dass<br />
sie hier ihre Tricks haben.»<br />
«Das will ich ja eben beweisen,» flüsterte<br />
Herr Woerz. «Kann ich das, so lynchen sie<br />
den Schiernann, unfd das ist immer 'ne schöne<br />
Sache. Prost!»<br />
Er leerte, ohne zu blinzeln, die Hälfte des<br />
höllischen schwarzbraunen Whiskys in dem<br />
<strong>1933</strong> - N° U<br />
Reichsbahn, d. h. die Schaffung eines deutschen<br />
Transportmonopols, verwirklichen wollen.<br />
Wenn auch innenpolitisch die deutsche<br />
Reichsbahn über eine nicht zu unterschätzende<br />
Stärke verfügt, so kann sie ihr Ziel mit einem<br />
Schlage schon deswegen nicht erreichen, weil<br />
auch sie auf die zahlreich zu erwartenden<br />
Proteste ebenfalls Rücksicht nehmen muss.<br />
Angeblich sollen jedoch bereits Aussichten<br />
darauf bestehen, dass die D. R. B. die Gründung<br />
einer Reichsgesellschaft für den Ferngüter-Automobilverkehr<br />
für über 50 km erzwingen<br />
will, an dem sie selbst massgeblich,<br />
wenn nicht zu 100 Prozent, beteiligt sein wird.<br />
Eine derartige Entwicklung wäre für den<br />
Verlader um so verhängnisvoller, als die<br />
hohen Benzinpreise ohnehin ein Faktor sind,<br />
der geeignet ist, die Inlandsfrachten in die<br />
Höhe zu treiben und damit an und für sich<br />
schon eine Abwanderung der Güter von der<br />
Strasse auf die Schiene indirekt erzwungen<br />
ist. Bezeichnend für die Verteidigungsstellung,<br />
in welcher sich die deutsche Automobilverkehrsindustrie<br />
gegenwärtig befindet,<br />
ist ein sehr bemerkenswerter Artikel von<br />
dieser Seite, welcher unlängst im Organ des<br />
Institutes für Weltwirtschaft und Seeverkehr<br />
erschienen ist. Wie des längeren darin ausgeführt<br />
wird, versucht die Reichsbahn, systematisch<br />
den Automobilverkehr zu schikanieren,<br />
so dass man heute, ein Jahr nach Inkrafttreten<br />
der Notverordnung, ein absolut<br />
negatives Urteil über deren Funktionieren<br />
fällen müsse. Ganz abgesehen von der willkürlichen<br />
Art der Festsetzung von Kampftarifen,<br />
wobei besonders krass der Fall für<br />
Aluminium (und bei uns für Getreide ab<br />
Rheinhafen Basel und Zement) hervorgehoben<br />
wird, zwinge die Reichsbahn die Verlader<br />
durch eine sehr elastische Handhabe ihrer<br />
Konditionen vielfach zur Abwanderung von<br />
der Strasse zur Schiene. Werke, die auf<br />
Reichsaufträge angewiesen sind, und wer ist<br />
dies bei der heutigen Verstaatlichungswelle<br />
nicht, würden so stark unter Druck gesetzt,<br />
dass sie sich zur Einschränkung ihres werk- ,<br />
eigenen Kraftverkehrs gezwungen sehen. An-'<br />
geblich soll die Reichsbahn stellenweise sogar<br />
soweit gehen, dass sie Bäcker, Metzger<br />
und Kolonialwarenhändler, die ihre Waren<br />
per Lastwagen beziehen, mit Boykott bedroht.<br />
Durch Entgegenkommen hinsichtlich<br />
der Bemessung des Rollgeldes, Lagergeldes,<br />
Standgeldes, der Speditionsgebühren etc.<br />
versucht die Reichsbahn, bisherige Kunden<br />
des Automobilfernverkehrs zur Schiene herüberzuziehen.<br />
Die Folge dieser Verkehrspolitik<br />
sei, dass der Bestand an Lastwagen<br />
zwischen drei und fünf Tonnen Eigengewicht,<br />
welche in erster Linie für das Autoferntransportgewerbe<br />
Verwendung finden, im<br />
Laufe des letzten Jahres um nicht weniger<br />
als 21 Prozent zurückgegangen sei. Das<br />
ganze Tarifwerk ist heute äusserst stark<br />
durchlöchert und eine Reform der Bestimmungen<br />
unumgänglich. Es kann kaum einem<br />
Zweifel unterliegen, dass sich die Verlader<br />
mit allen Mitteln dagegen zu wehren versuchen,<br />
dass eine derartige Reform in einseitiger<br />
Weise die Monopolstellung der<br />
Reichsbahn oder einzelner Grossfirmen starke.<br />
Wy.<br />
Glase; im selben Augenblick begann die<br />
Kugel ihren Lauf zu verlangsamen, und ein<br />
paar Sekunden später verkündete der Croupier:<br />
3!<br />
3! Herr Woerz hatte verloren. Mit einem<br />
hässlichen Grinsen zog der Croupier seine<br />
Goldmünzen ein, während Schiemann befriedigt<br />
über seine eigene Schulter spuckte. Wer<br />
am unberührtesten schien, war Herr Woerz,<br />
der unter dem Lachen der anderen Spieler<br />
noch 500 Mark auf Nummer 8 zu setzen begann.<br />
Der Croupier, der rasch die wenigen<br />
kleinen Gewinste ausgezahlt hatte, Hess die<br />
Kugel wieder davonschnurren. Ohne einen<br />
Blick von der Kugel zu wenden, nippte Herr<br />
Woerz an seinem Whisky, und er war schon<br />
fast ausgetrunken, als der Croupier zum<br />
zweitenmal seine Niederlage verkündete. Es<br />
war Nummer 7 gekommen. Herrn Woerz'<br />
500 wurden abermals eingezogen, und Schiemanns<br />
Bruder fragte in unverschämtem Ton:<br />
«Wird noch mehr gesetzt?»<br />
«Nur ruhig, mein lieber Herr,» sagte Herr<br />
Woerz, trank das letzte Schlückchen aus seinem<br />
Glas und gab es Philipp, worauf er eine<br />
Banknote zu 500 Mark aus seiner Tasche zog<br />
und sie gleichgültig auf die Nummer 8 placierte.<br />
Zum drittenmal flog die Kugel davon,<br />
während die anderen Spieler, die rasch ihre<br />
Einsätze gemacht hatten, atemlos vor Spannung<br />
Herrn Woerz betrachteten. 1500 Mark<br />
— hier eine riesenhafte Summe! Philipp sah<br />
scharfe Blicke verschiedener verdächtiger<br />
Individuell, die ihn und seinen Genossen<br />
fixierten. Es ist tollkühn, in einem solchen<br />
Lokal Geld zu zeigen, dachte er. Kommen<br />
wir glücklich davon, will ich der heiligen<br />
Jungfrau eine Wachskerze opfern.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N° - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Das erste Rennen der Saison.<br />
Am Sonntag: Grosser Preis von Pau.<br />
Im Rahmen eines schon seit mehreren Tagen<br />
dauernden Automobilmeetings findet am<br />
nächsten Sonntag der Grosse Preis von Pau,<br />
organisiert vom französischen A. C. Basco-<br />
Bearnais statt. Der Grosse Preis von Pau<br />
kann die Ehre für sich beanspruchen, offiziell<br />
die internationale Rennsaison des Jahres<br />
<strong>1933</strong> zu eröffnen. Zum erstenmal treffen<br />
nach der langen Winterpause am Sonntag<br />
in der pyrenäischen Stadt die Rennfahrer<br />
wieder zusammen.<br />
Die Veranstaltung wird auf einer interessanten<br />
Rundstrecke ausgetragen, die ähnlich<br />
wie in Monte Carlo mitten durch die Stadt<br />
Pau verläuft. Auf das Rennen hin wurde die<br />
ganze Strecke sorgfältig ausgebessert, der<br />
Belag wurde sorgfältig überholt, die Strassen<br />
verbreitert und die Kurven zur Sicherheit<br />
überhöht. An verschiedenen Stellen der<br />
Bahn wurden Tribünen gebaut. Nach der<br />
Ansicht der Rennfahrer, die zu einem Teil<br />
schon seit einigen Tagen in Pau ihrem Training<br />
obliegen, ist diese Stadtrundstrecke<br />
noch schwieriger als die von Monte Carlo.<br />
Man erwartet denn auch ein durchschnittliches<br />
Stundenmittel des Siegers, das unter<br />
dem des Grossen Preises von Monaco liegt.<br />
Der Circuit ist 2,6 km lang, insgesamt führt<br />
das Rennen über 210 km.<br />
Für den Grossen Preis von Pau haben sich<br />
17 Fahrer gemeldet, von denen der weitaus<br />
grösste Teil international bekannt ist. Eine<br />
offizielle Fabrikequioe nimmt in Pau — wohl<br />
weil das Rennen zeitlich noch sehr früh im<br />
Jahr stattfindet — nicht teil. Mit besonderem<br />
Interesse sieht man dem Abschneiden<br />
der Favoriten Rene Dreyfus (Bugatti), Graf<br />
Ozaykowski (Bugatti), Etancelin (Alfa Romeo)<br />
und Lehoux (Bugatti) entgegen. Immerhin<br />
ist es nicht ausgeschlossen, dass auch<br />
aus der Reihe der übrigen Fahrer sich einer<br />
den Sieg erkämpft, man denke nur an den<br />
vielversprechenden jungen Franzosen Wimille<br />
auf Alfa Romeo.<br />
Die Meldungen:<br />
Oaylowsky (Bugatti).<br />
Philippe Etancelin (Alfa Romeo).<br />
Marcel Lehoux (Bugatti).<br />
Honore Lonnand (BugattiX<br />
P. Miguel (Bugatti).<br />
Jean Delorme (Bugatti).<br />
Louis Trintignant (Bugatti).<br />
Pierre Fölix (Alfa Romeo).<br />
Guillaume Moll (Bugatti).<br />
Benoit Falohetto (Bugatti).<br />
Paul Morand (Bugatti).<br />
Robert Brunei (Bugatti).<br />
Rene 1 Dreyfus (Bugatti).<br />
Jean Gaupillat (Bugatti).<br />
J. de Maleplane (Bugatti).<br />
J.-P. Wimille (Alfa Romeo).<br />
Marcel Jacob (Bugatti).<br />
Die das Meeting von Pau eröffnende Sternfahrt<br />
endete mit dem Sieg des französischen<br />
Fahrers Laval auf Salmson. Die Konkurrenten<br />
hatten mindestens 1000 km zurückzulegen und<br />
nach der Ankunft in Pau mit ihren Wagen<br />
verschiedene Prüfungen zu absolvieren. An<br />
dem Rallye nahmen auch zwei Autocars teil;<br />
Haubourdin und Lamberjack führten einen<br />
Saurer-Diesel und Robert Senechal einen<br />
Chenard-Walcker. Der mit zehn Passagieren<br />
besetzte Saurer-Dieselwagen wurde .vor dem<br />
Chenard-Walcker Erster. Den Speziaipreis<br />
für Damen errang sich die bekannte Sternfahrerin<br />
Mme Schell, die sich auch an der<br />
letzten Sternfahrt nach Monte Carlo günstig<br />
plaziert hatte.<br />
Die Resultate.<br />
Gtsamtklassement: 1. Laval (Salmson), 373,53<br />
Punkte. 2. Leroy (Chenard-Walcker), 366,13 P<br />
3. Ren6 Ferrant (Talbot). 4. Frau Schell (Talbot).<br />
ß. Frau Rouault (Salmson). — 10. Graf Gzaykowski<br />
(Bugatti), 347,58 Punkte.<br />
Autocars: 1. Lamberjack und Haubourdin<br />
(Saurer-Diesel), 341,0 Punkte. 2. Senechal (Chenard-Walcker),<br />
323,87 Punkte.<br />
Spezialklassement für Damen: 1. Frau Schell<br />
((Talbot); 2. Frau Rouault (Salmson).<br />
Die 7. Mille Miglia.<br />
Das Reglement.<br />
In diesen Tagen erscheint in Italien das<br />
Reglement für die VII. Mille Miglia, die in<br />
diesem Jahre wieder als grösstes Langstreckenrennen<br />
der Welt am 8. und 9. April<br />
ausgefahren wird. Im grossen und ganzen<br />
weichen seine Bestimmungen von denen der<br />
früheren Rennen nicht wesentlich ab. so dass<br />
auch die diesjährige grandiose Veranstaltung<br />
sich in den gewohnten Bahnen abwickeln<br />
dürfte. Die unvergleichliche Strecke der früheren<br />
Mille Miglia-Konkurrenzen wird auch<br />
in der neuen Saison beibehalten : Brescia.<br />
Cremona, Parma, Bologna, Pass de la Futa,<br />
Florenz, Poggibonsi. Siena. Viterbo. Vetralla,<br />
Rom, Civita Castellana, Terni. Spoleto,<br />
Perugia, Gubbio, Macerata. Porto Recanati,<br />
Ancona, Pesaro, Forli, Bologna. Ferrara. Rovigo,<br />
Padua. Treviso, Feltre. Vicenza. Verona,<br />
Brescia.<br />
Das Rennen ist wie gewohnt für Sportwagen<br />
und Nutzfahrzeuge offen. Die Sportwagen<br />
werden in die folgenden Klassen eingeteilt<br />
: bis 1100 ccm, bis 1500 ccm. bis 2000<br />
ccm, bis 3000 ccm, und über 3000 ccm. Die<br />
frühere Spezialkategorie für Amteure unter<br />
dem Titel « Nicht-Experten > wurde abgeschafft<br />
und durch die kürzlich neugeschaffenen<br />
beiden Fahrergruppen « Erste Kategorie<br />
» und « Amateurfahrer > ersetzt. Die erstere<br />
Kategorie erhält Preise im Gesamtbetrag<br />
von 10,000 Lire, die zweite im Betrage<br />
von 30,000 Lire. *<br />
Bei der speziell gewerteten Wagenklasse<br />
der Innenlenker wird im neuen Reglement<br />
der Kompressor verboten. Die Nutzfahrzeuge,<br />
die genau den Angaben des Fabrikkataloges<br />
entsprechen müssen, sind in die<br />
Klassen bis 1100 und über 1100 ccm untergeteilt.<br />
Der Preis des Chassis darf 18,000<br />
Lire nicht übersteigen, dafür bestehen keine<br />
begrenzenden Bestimmungen bezüglich der<br />
Karosserie.<br />
Der Totalbetrag an Preisen für die verschiedenen<br />
Klassen und die absoluten Sieger<br />
beläuft sich auf 150,000 Lire. 26.000 Lire stehen<br />
als Trostprämien für diejenigen Fahrer<br />
zur Verfügung, die wohl am Ziel eintreffen,<br />
aber keine Preise mehr erhalten. Zusammen<br />
mit den verschiedenen Ehrenbechern und<br />
Naturalgaben dürfte die Mille Miglia <strong>1933</strong><br />
mit über 200,000 Lire dotiert sein.<br />
Auch dieses Jahr schreibt Mussolini wieder<br />
einen Speziaipreis für den Fahrer aus,<br />
der die Strecke Brescia-Rom am schnellsten<br />
zurücklegt. Letztes Jahr gewann bekanntlich<br />
Caracciola auf Alfa Romeo mit dem<br />
Stundenmittel-von 112,4 km den Becher des<br />
Duce. Auch der Prinz von Piemont stiftete<br />
einen wertvollen Silber-becher. der demjenigen<br />
Konkurrenten zukommt, der von Rom<br />
bis Brescia die kürzeste Zeit braucht. 1932<br />
war dies Borzacchini auf Alfa Romeo (Stundenmittel:<br />
112,3 km). Der italienische Kommissär<br />
für Touristik bewilligte, der Bedeutung<br />
der Mille Miglia entsprechend, eine<br />
Subvention für das Rennen, die in Form<br />
eines Preises an die siegende Marke zur<br />
Verteilung gelangen wird.<br />
Der genaue Zeitpunkt des Startes der Fahrer<br />
in Brescia sowie die zeitlichen Distanzen<br />
zwischen der Abfahrt der einzelnen Maschinen<br />
ist noch nicht festgelegt. Bekannt ist<br />
bis jetzt lediglich die Startreihenfolge der<br />
verschiedenen Klassen :<br />
1. Nutzfahrzeuge bis 1100 ccm;<br />
2. Nutzfahrzeuge über 1100 ccm;<br />
3. Sportwagen bis 1100 ccm;<br />
4. Innenlenker-Wagen:<br />
Alle unsere<br />
Produkte wie<br />
Scheinwerfer<br />
Stoplaternen<br />
Scheibenwischer<br />
Seiten laternen<br />
Winker und<br />
Blinker<br />
Hörner<br />
entsprechen den<br />
Vorschriften des<br />
neuen Verkehrsgesetzes.<br />
Zur Sternfahrt nach Genf. Wir haben bereits in unserer letzten Nummer das Reglement der am<br />
11. März stattfindenden Sternfahrt nach Genf besprochen. Die obige Karte zeigt die Orte, die al«<br />
Kontrollstellen gelten. Die verschiedenen Zahlen geben die Längen der einzelnen Streckenabschnitte.an.<br />
5. Sportwagen bis 1500 ccm;<br />
6. Sportwagen über 1500 ccm.<br />
Anmeldungen an den A. C. von Brescia<br />
können bis zum 20. März mit einfacher und<br />
bis zum 30. März mit doppelter Einschreibegebühr<br />
gerichtet werden.<br />
Das Interesse für die Mille Miglia ist schon<br />
jetzt ganz ausserordentlich gross. Verschiedene<br />
Fahrer haben bereits die Strecke befahren,<br />
um so ein erstes Training absolvieren<br />
zu können. Unter ihnen befand sich auch<br />
der Deutsche Manfred von Brauchitsch, der<br />
mit einem Mercedes an der Mille Miglia<br />
startet.<br />
••<br />
Die englischen Rennfahrer Earl Howe, Sir<br />
Birkin und Eyston weilten in den letzten<br />
Wochen ebenfalls in Italien, um zusammen<br />
mit Graf Lurani die ganze Strecke der Mille<br />
Miglia zu studieren. Die genannten Fahrer<br />
wollen als eine eigene M.G.-Equipe an dem<br />
Tausend-Meilen-Rennen teilnehmen. Der König<br />
von Italien sowie Mussolini empfingen<br />
die englischen Rennfahrer persönlich.<br />
Der bekannte Italiener Rosa wird mit<br />
liefern wir ab heute<br />
neben dem bekannten<br />
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einem Maserati an dem Rennen teilnehmen.<br />
Man hofft auch auf eine offizielle Maserati-<br />
Vertretung. Die Scuderia Ferrari wird voraussichtlich<br />
durch die gefährliche Mannschaft<br />
Nuvalori-Borzacchini auf Alfa Romeo<br />
2300 ccm an der Mille Miglia vertreten sein.<br />
mb.<br />
Ein 1000-M eilenrennen in der Tschechoslowakei.<br />
In der Tschechoslowakei wird am<br />
10. und 11. Juni <strong>1933</strong> ein 1000-Meilenrennen<br />
veranstaltet, das in mehreren Beziehungen<br />
grosse Aehnlichkeit mit der italienischen<br />
Mille Miglia aufweist. Die 1600 km lange<br />
Strecke muss von den Konkurrenten ohne<br />
Unterbruch gefahren werden. Zur Wertung<br />
kommt allein die erreichte Schnelligkeit. Das<br />
Rennen ist für Tourenwagen reserviert, die<br />
in die Klassen bis 750, bis 1100. bis 1500, bis<br />
2000 und über 2000 ccm eingeteilt sind. Das<br />
1000-Meilenrennen wird auf einer 400 km<br />
langen Rundstrecke, die die Städte Prag,<br />
Brunn und Pressburg miteinander verbindet,<br />
ausgetragen. Die Fahrer haben den ganzen<br />
Circuit viermal zurückzulegen. Das Reglement<br />
sieht ein Gesamtklassement und eine<br />
gesonderte Bewertung nach Klassen vor.<br />
Für das Rennen sind 60,000 Kronen an Preisen<br />
bereitgestellt. Der Nennungsschluss für<br />
das 1000-Meilenrennen in der Tschechoslowakei<br />
ist auf den 4. Mai angesetzt. Alle Auskünfte<br />
vom Auto-Club Republiky Ceskoslovenske,<br />
Lützowova 2, Praga II. mb.<br />
Fagloli verlässt Maserati. Völlig unerwartet<br />
kommt aus Italien die Meldung von der<br />
Trennung Fagiolis von Maserati. Ueber die<br />
Gründe dieses Austrittes des besten Maseratifahrers<br />
aus der Bologneser Markenequipe<br />
ist nichts bekannt geworden. Fagioli hat sich<br />
einen Maserati 2800 ccm erworben, mit dem<br />
er die hauptsächlichsten Rennen der Saison<br />
als Einzelfahrer bestreiten will. x.<br />
Campbells erste Rekordversuche auf dem<br />
Strande von Daytona, die ursprünglich auf<br />
den letzten Freitag festgesetzt waren, mussten<br />
wegen ungünstiger Witterung und daraus<br />
resultierendem schlechtem Zustand des<br />
Strandes, um einige Tage verschoben werden.<br />
Sobald sich die Verhältnisse ändern,<br />
wird Cambell seine Rekordversuche mit dem<br />
« Blue Bird » unternehmen. x.<br />
Damen-Tourenprüfungsfahrt Paris—St-Raphael.<br />
Zum fünften Male wird in den Tagen<br />
vom 21.—26. Februar die grosse Damen-<br />
Tourenprüfungsfahrt Paris—Saint-Raphael<br />
durchgeführt. Die ganze zu fahrende Strecke<br />
misst 1108 km. Die Fahrzeuge sind nach den<br />
verschiedenen Pferdestärken in 6 Klassen<br />
eingeteilt. Das Reglement schreibt eine bestimmte<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit vor,<br />
mit der die Konkurrenten zu fahren haben.<br />
Die Veranstaltung sieht folgenden Verlauf<br />
vor: 21. Februar: 1. Etappe Paris-Vichy<br />
(333 km); 22. Februar: 2. Etappe Vichy-<br />
Grenoble (293); 23. Februar : Aufenthalt in<br />
Grenoble; 24. Februar : 3. Etappe Grenoble-<br />
Marseille (223 km); 25. Februar : Marseille-<br />
St-Raphael (163 km). x.<br />
EJsrennen auf dem Titlsee verschoben. Die<br />
ursprünglich auf den 12. Februar angesetzten<br />
Eisrennen auf dem Titisee mussten wegen<br />
des Tauwetters aui den 26. Februar verschoben<br />
werden. x.<br />
Der Geschäftssitz des Autodroms von<br />
Monza ist von Mailand nach Rom verlegt<br />
worden. Die Adresse lautet: Via Po 14, Rom.<br />
x.
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europeennes. Vraiment economique<br />
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N°U - <strong>1933</strong><br />
Sg»o<br />
Ein deutscher Rennwagen<br />
für <strong>1933</strong>.<br />
Schon glaubte man fest daran, in der neuen<br />
Saison Deutschland nur gelegentlich durch<br />
ältere Rennwagen an internationalen Veranstaltungen<br />
vertreten zu sehen. Ganz überraschend<br />
kommt nun die Meldung, dass das<br />
Jahr <strong>1933</strong> doch einen neuen deutschen Rennwagen<br />
bringen wird. Wie die « A. A. Z.» berichtet,<br />
wird schon seit einiger Zeit in aller<br />
Stille am Bau eines neuen deutschen Renn-<br />
Wagentyps gearbeitet. Der Wagen ist von<br />
dem bekannten deutschen Konstrukteur Dr.<br />
Porsche entworfen und wird zurzeit in sechs<br />
Exemplaren bei Zündapp in Nürnberg gebaut.<br />
Die neue Konstruktion wird voraussichtlich<br />
als « P-Wagen » oder « Porsche-Wagen » der<br />
Oeffentlichkeit vorgestellt werden. In Stuttgart<br />
soll sich für die Konstruktion und für<br />
die Teilnahme an Rennen eine besondere<br />
Firma unter dem Namen «Hochleistungsfahrzeug<br />
G.m.b.H.» (H. F. B.) gebildet haben.<br />
Wie man hört, haben sich eine ganze Reihe<br />
verschiedener Autofabriken an der Gründung<br />
dieser Firma beteiligt. Zur Deckung eines<br />
Teils der Spesen rechnet man fest auf Rennpreise,<br />
da das erwähnte Modell an Leistung,<br />
wie behauptet wird, alle bisher existierenden<br />
Rennwagen überbieten soll. Wie weit dies<br />
seine Richtigkeit hat, lässt sich im Augenblick<br />
noch nicht feststellen. Die als 16-ZyIinder<br />
gebauten 3000-ccm-Wagen sind bereits auf<br />
die neue, im Jahre 1934 erstmals geltende<br />
Rennformel (750 kg ohne Reifen) eingestellt.<br />
Bei dem Bau der Maschinen wurde in weitestgehendem<br />
Masse Leichtmetall verwendet, um<br />
ein günstiges Verhältnis zwischen Leistung,<br />
und Gewicht zu erzielen. Der als Monoplace<br />
konstruierte Wagen soll Geschwindigkeiten<br />
von über 250 Stdkm. erreichen.<br />
Die neuen Wagen werden nur ganz wenige<br />
bedeutende Rennen bestreiten, die auch in<br />
^anzieller Hinsicht vielversprechend sind.<br />
e H. F. B.. wird den Versuch wagen, selber<br />
wirtschaftlich zu arbeiten; sie soll deshalb<br />
kein Zuschussunternehmen darstellen. Man<br />
beabsichtigt die Bildung eines festen Teams<br />
von drei Fahrern. Die Konstruktion der Wagen<br />
ist so robust, dass diese nicht unter Zuhilfenahme<br />
besonderer Transportmittel von<br />
Rennbahn zu Rennbahn befördert werden<br />
müssen, sondern auch auf der Strasse fahrbar<br />
sind. Nach Schluss der ersten Rennsaison<br />
will die H. F. B. ihre neuen Wagen in kleinen<br />
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Serien fabrizieren., und diese nur an ausgesuchte<br />
Sportleute verkaufen. Die nächste<br />
Zukunft wird weisen, ob die gespannten Err<br />
Wartungen, mit denen man diesen Rennwagen<br />
entgegensieht, erfüllt werden können, mb.<br />
Fahrt Stuck weiter auf Mercedes ? Auch<br />
um Hans Stuck wollen die Gerüchte über<br />
seine Absichten für die neue Sportsaison<br />
nicht zur Ruhe kommen. Nach neuen Meldungen<br />
sollen sich seine Verhandlungen mit<br />
der italienischen Scuderia Ferrari wieder<br />
zerschlagen haben, so dass Stuck nun doch<br />
weiter auf Mercedes starten werde. Es<br />
handelt sich dabei lediglich um ein Gerücht,<br />
das noch der Bestätigung bedarf. Eine gewisse<br />
Wahrscheinlichkeit dürfte es allerdings<br />
schon deshalb für sich haben, weil Stuck<br />
schon am vorletzten Sonntag bei den Eibseerennen<br />
auf Mercedes fuhr und am 26. Februar<br />
wieder auf dem gleichen. Wagen auf dem<br />
Titisee startet.<br />
Stuck interessiert sich übrigens stark für<br />
die diesjährige Mille Miglia. Es besteht<br />
grosse Aussicht, dass er mit einem Mercedes<br />
S.S.K. an dem schweren Langstreckenrennen<br />
teilnimmt. x.<br />
Die Verkehrsunfallstatistik der Stadt Zu-<br />
rieh weist für das dritte Viertaliahr 1932<br />
wiederum einen Rückgang der Unfallereignisse<br />
im Vergleich zum Vorjahre auf. Allerdings<br />
sind nur die Unfälle mit Sachschaden<br />
von 572 auf 389 zurückgegangen, währenddem<br />
die Ereignisse mit Personenverletzungen<br />
sich um 13 auf 343 erhöhten. Die Ergebnisse<br />
der Vierteljahres-Zusammenstellung<br />
lassen darauf schliessen, dass die Unfälle im<br />
allgemeinen schwerer Natur waren als im<br />
Vorjahre. Obwohl die Sachschaden-Unfälle<br />
sehr stark zurückgegangen sind, so ergab<br />
sich doch mit 216,000 Fr. eine um 9000 Fr.<br />
höhere Schadensumme als in der gleichen<br />
Periode 1931. Auch bei den Verletzungen<br />
zeigt sich leider ein ähnliches Bild, indem<br />
zwar die Zahl der Leichtverletzten um 15<br />
auf 200 abgenommen hat, dagegen die<br />
schweren Verletzungen um 43 auf 183 stiegen.<br />
Auch sind 6 Todesopfer gegenüber 2<br />
im Vorjahre zu beklagen. Bei den in Mitleidenschaft<br />
gezogenen Personen ist freilich<br />
die Zahl der Fussgänger mit 131 leicht zurückgegangen,<br />
so dass die bedauernswerten<br />
Folgen von Verkehrsunfällen in vermehrtem<br />
Masse Fahrzeugführer oder Passagiere betrafen.<br />
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Was die Beteiligung der einzelnen Qrup- 8. Winterbetriebswoche der Autoposten in<br />
pen von Strassenbenützern an den Unfällen den Alpen. Die Reisendenzahl auf den Autoanbetrifft,<br />
so ist diese durchwegs zurückge- posten vom 6.—12. Februar betrug 7460 Per»<br />
gangen. Von den insgesamt beteiligten 1244 sonen gegenüber 6182 in der entsprechenden<br />
Fahrzeugen waren 521 Personenautomobile. Woche des Vorjahres. Ohne Einberechnung<br />
Die Abnahme der Unfälle dürfte teilweise der Kurse: Gurnigel, Schwarzenburg-Ryffenauf<br />
eine geringere Verkehrsintensität zufolge matt, Balsthal-Waldenburg. Siebnen-Innenungünstiger<br />
Witterung zurückzuführen sein, thal und Utznach-Wattwil. die 1931 nicht im<br />
Da aber gerade die nasse Strasse wegen Bulletin standen, ergibt sich eine Minderihrer<br />
Schleudergefahr eine grosse Verkehrs- frequenz von 221, deren Uusache in der dem<br />
gefährdung darstellt, so ist es auch erklär- Wintersport ungünstigen Witterung liegt,<br />
lieh, dass die Unfälle in ihren Auswirkungen Eine grössere Minderfrequenz hatte nur die<br />
schwererer Natur waren als in der Ver- Kurslinie Nesslau-Buchs (minus 1000). Begleichsperiode<br />
des Vorjahres. z. deutende Mehrfrequenzen verzeichneten u. a.<br />
Das Binnlnger Trara wird doch gebaut, die Postkurse St. Moritz-Maloja (plus 275)<br />
Der baselstädtische Grossratsbeschluss über Chur-Lenzerheide (plus 212). lt.<br />
den Bau einer Tramlinie nach Binningen gr* g C El<br />
(über den Dorenbachviadukt) wurde am %M4&WMif4&Wf MSMm4>WM<br />
Sonntag durch den Souverän mit 9923 Ja "^——'—^—»"•'••'WM—^———<br />
gegenüber 3451 Nein gutgeheissen. Wir wa- Der i nterna tionale Charakter des Genfer<br />
ren uns klar dass m Basel gegen den Auto- Sa, ons Zu , den gemeldeten 54 ausstellenden<br />
bus bei der Mehrheit des Volkes kerne gun- Automobllmarken haben sich zwei weitere<br />
stige S immun* herrscht. Wenn nun der hlnzUKese]ltt < so dass insgesamt 56 Personen-<br />
Kampf für den Autobus, der vom Initiativ- wagenrnarken in Q en f vertreten sein werden,<br />
kom.tee mit besonderer Energie betrieben An der Spitze der ^ ^ stehen die Verei.<br />
wurde, nicht zum Erfofc führte dürfen wir . gt { Nordamerika mit 20<br />
nicht entmutigt sein. Dieser Austrag, war im jyi k .<br />
Interesse des besseren Verkehrsmittels und " nba m, Buick; Cadmac< Chevro, et , Chrysler,<br />
des sparsamen Finanzhaushaltes notwendig, Continental, Cord, Dodge, Essex, Ford, Graham,<br />
und weitere Kämpfe — in Verbindung mit Hudson, Hupmobile, Nash, Packard, Pontiad,<br />
stetiger Aufklärung — werden die BasJer Rockne, Studebaker, Vauxbail und Willys.<br />
Autobusfreunde ausfechten müssen, um eine Frankreich folgt im zweiten Rang mit 11 MarrirhHe-p<br />
7nsammpnarhpit rwicrhfn rfpm ken Es sind dios:<br />
-<br />
B«S atti > Citroen, Delage, Hisncntige<br />
Zusammenarbeit zwischen dem pano, Suiza H otohkiss, Mathis, Peugeot. Renault,<br />
Tram- und dem Autobusverkehr in der Mu- Roseng art> Talbot und Voisin.<br />
stermessestadt zu fördern. Das Abstim- Deutschland weist 10 Marken auf: Adler. Audi,<br />
mungsresultat ist bestimmt kein Misstrauens- B.M W., D.K.W., Horch, Mercedes-Benz, Opel,<br />
votum gegen den Autobus, da hier leider noch Röhr, Stoewer und Wanderer,<br />
manche andere Faktoren als nur Verkehrs- Weniger als 10 ausstellende Marken verpolitische<br />
Ueberlegungen mitausschlaggebend zei C hnen die nachstehenden Länder :<br />
wareJ1-<br />
und<br />
.«___ ' ^' Enqland: Austin. Hillman, Humber. Morris;<br />
"""-"~ Rolls-Royce, Singer, Standard und Wolseley.<br />
Beschwerde wegen der Vollziehungsver- " a } le . n: Alfa-Romeo, Biancbi, Fiat und Lancia.<br />
A i -ir L» j • , ir • •• T i Belgien: Impena und Minerva.<br />
Ordnung. Zwölf bundnersiche Kreisamter ha- Oesterrcich- Graf und Stift<br />
ben sich in einer Eingabe an den Kleinen Rat D, Lastwagen sind mit" den untenstehenden<br />
der jetzigen Fassung von Art o3 der den Marken e s ben{a], s vertret e„ :<br />
Vo Ziehungsverordnung beschwert der das Verein staaten: „,. ChevroIet. Bedford , Fe.<br />
Mitfuhren von Drittpersonen auf Lastwagen deral Ford> Fordsoil) G.M.C, international. •<br />
mit Ausnahme des Arbeitspersonals stark Frankreich: Citroen, DeM, Renault<br />
einschränkt und den gewerbsmässigen Per- Deutsehland: Büssing-Nag, Mercedes-Benz.<br />
sonentransport überhaupt vefbietet. Es wird I la ,! Ien , : F l at r» • ir n w n »•* -<br />
u A u , , . , ,., , Schweiz: Berna, Draize, F.B.W., Moser, Oetikef<br />
geltend gemacht, dass das Automobilgesetz und saurer.<br />
selbst keinerleit Handhabe biete, um in den _.. „ , T, . . , .<br />
Ausführungsbestimmungen den Personen- r , Die J Qr "? pe der Karosserien verzeichnet<br />
transport derart einzuschränken und dass<br />
fo] s ende Firmen :<br />
die Bestimmune' nichts nnriprps spi ak pin Karosserie F. Brichet, Karossen« Langenthal<br />
aie Bestimmung ments anderes sei. als ein A__ G Karosserie worbiaufen, Gangioff A.-G.. Gn-<br />
Schutz zugunsten von Bahn und AutopQSt befi M. Hartmann, A. & E. Hess, J. Gygax A.-G,,<br />
und deshalb eine Rechtswillkür bedeute. A. Lauber & Söhne, Seitz &. Cie.<br />
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<strong>1933</strong>. - N° II<br />
Sportflugzeug-Südatlantikflug und Schleppflug<br />
über die Alpen. Die letzten vierzehn<br />
Tage haben ausser dem glänzenden Distanzrekordflug<br />
der Engländer Gayford und Nicholetts<br />
von London nach der Westküste Afrikas<br />
noch zwei weitere höchst beachtenswerte<br />
Flugleistungen gebracht. Als « einziger<br />
Mann an Deck » leistete sich der Engländer<br />
Mollison, der Gatte von Amy Johnson,<br />
den Spass, mit einem simplen 135-PS-<br />
Puss-Moth-Sportflugzeug in nur drei Tagen<br />
und 11 Stunden von London nach Natal in<br />
Südamerika zu fliegen. Seinem letztiährigen<br />
Flug über den Nordatlantik auf demselben<br />
Flugzeug hat damit Mollison ein Gegenstück<br />
geschaffen, das .nicht weniger Fähigkeiten<br />
und Wagemut voraussetzte, und gegen das<br />
der Raid des französischen Grossflugzeuges<br />
«Arc-en-Ciel » stark in den Hintergrund<br />
tritt. Die französische Küstenstation Thies,<br />
die als Ausgangspunkt für den Südatlantikflug<br />
diente, erreichte Mollison von London<br />
aus in vier Etappen und insgesamt 33 Flugstunden.<br />
Die 3200 km über das Meer legte<br />
er in ITV2 Stunden zurück. Start morgens<br />
0 50 Uhr an der afrikanischen Küste. Ankunft<br />
1820 Uhr an der südamerikanischen Küste.<br />
Das akrobatiktaugliche Segelflugzeug, mit welchem<br />
sich Farner von Fretz mit einer Puss-Moth von<br />
Zürich über die Alpen nach Mailand schleppen<br />
Hess. Der Führersitz ist durch eine Zelluloidhaübe<br />
abgeschlossen.<br />
Mollison gehört damit zu den wenigen Fliegern,<br />
die zwei Qzeanüberquerungen zu buchen<br />
haben.<br />
Ende der letzten Woche glückte den beiden<br />
Zürcher Sportfliegern Fretz und Farner<br />
auch der mit Spannung erwartete Schleppsegelflug<br />
über die Alpen.<br />
Der Leistung gebührt alle Anerkennung.<br />
Wenn technisch der Flug auch von Anfang<br />
an möglich erschien, so schloss er doch das<br />
Risiko grosser Ueberraschungen in sich.<br />
Schleppsegelflüge wurden bisher fast ausnahmslos<br />
nur in flachem oder schwach gebirgigen<br />
Gelände ausgeführt. Im Hochgebirge<br />
musste von vornherein mit viel stärkeren<br />
vertikalen Luftströmungen gerechnet<br />
werden. Jeder Pilot eines Motor- und Segelflugzeuges<br />
weiss, dass durch solche Strö-<br />
mungen, die man früher als «Luftlöcher»<br />
bezeichnete, die Maschine oft im Zeitraum<br />
weniger Sekunden sehr stark aufwärts geworfen<br />
oder niedergedrückt wird. Wie sich<br />
ein Schleppzug unter diesen Umständen verhält,<br />
war bisher ganz unbekannt. Würde das<br />
Schleppkabel den beiden Maschinen genügende<br />
Bewegungsfreiheit gestatten ?<br />
Fretz und Farner haben die Antwort auf<br />
die Frage auf die einzig mögliche Art erzwungen<br />
: durch den Versuch. Und das Gelingen<br />
des Unternehmens selbst unter den<br />
ungünstigen Umständen, die durch die anormal<br />
starke Belastung des Segelflugzeuges,<br />
unter anderem 50 kg Post, verursacht waren,<br />
bedeutet eine Erfahrung, die vielleicht<br />
einmal noch von grossem Wert sein kann.<br />
Zweifellos wird man ja in Zukunft von der<br />
Möglichkeit des Schluppfluges noch ungleich<br />
vielseitiger Gebrauch machen, als man heute<br />
gemeinhin noch annimmt. Es ist durchaus<br />
möglich, dass jedem Grossstrecken-Verkehrsflugzeug<br />
in Zukunft ein Segelflugzeug als<br />
Anhänger beigegeben wird, sei es zum Absetzen<br />
einzelner Kurzstrecken-Passagiere<br />
unterwegs, oder zu anderen Zwecken. Verschiedentlich<br />
spekulieren Flugfachleute auch<br />
schon mit dem Gedanken, als Anhängerflugzeuge<br />
Autogiros zu verwenden, die gegenüber<br />
dem Drachenflieger den Vorteil der nahezu<br />
oder sogar ganz automatischen Stabilisierung<br />
hätten.<br />
Dass der Rückflug über die Aloen nicht<br />
gelang, war bei dem herrschenden sturmartigen<br />
Gegenwind nicht zu verwundern.<br />
Hier zeigte sich übrigens der grosse Wert<br />
der von den beiden Piloten erstmalig angewandten<br />
telefonischen Verbindung zwi-<br />
Der englische Flieger Mollison und sein 135-PS-<br />
Puss-Moth-Sportflugzeug c The Hearts Content»,<br />
mit dem er Ende der letzten Woche in 3 Tagen<br />
u. 11 Stunden von England nach Südamerika flog.<br />
Luftfahrtminister Balbo die Absicht nie aufgegeben,<br />
mit einem Flugzeuggeschwader von<br />
20 Wasserflugzeugen auch den Nord-Atlantik<br />
zu durchqueren. Die Vorarbeiten sind<br />
nun so weit gediehen, dass dieser Flug voraussichtlich<br />
im Juni zur Durchführung gelangen<br />
wird. Die Flugroute wird von Italien<br />
über England, Island, Grönland und Neufundland<br />
nach New-York und zurück in<br />
einem Non-Stop-Flug über Neufundland und<br />
Irland oder über die Bermudas und die Azoren<br />
> führen. 80 Piloten, die gegenwärtig in<br />
einem besonderen Training stehen, werden<br />
an diesem Fluge teilnehmen. Als Maschinen<br />
sind Savoya-Marchetti-Flugboote mit zwei<br />
Isotta-Fraschini-Motoren in Aussicht genommen.<br />
Ursprünglich bestand die Absicht, mit<br />
demselben Geschwader einen Weltrundflug<br />
durchzuführen. Balbo wäre dabei der Südküste<br />
Asiens entlang bis zum Golf von Bombay<br />
geflogen, hätte dann Indien durchquert,<br />
und über Japan, die aleutischen Inseln und<br />
Alaska Amerika angepeilt, um von dort wieder<br />
in einem Non-Stop-Flug Italien zu erreichen.<br />
Es zeigte sich jedoch, dass die Organisation<br />
der Zwischenlandestationen für<br />
das grosse Geschwader unüberwindliche<br />
Schwierigkeiten mit sich brachte. at.<br />
Das Flugzeug auf Schienen."Zwei deutsche<br />
Erfinder sollen einen Flugzeugtyp geschaffen<br />
haben, der auf einer Eisenbahnschiene<br />
sowohl starten und landen, wir auch mit zu-<br />
schen dem Schleppflugzeug und der ge-sammengeklappteschleppten Maschine. .. .-s, zen zurücklegen kann. Angeblich befassen<br />
Flügeln grössere Distan-<br />
Balbos Geschwaderflug über dem Ozean. sich, finanzkräftige Interessenten in Amerika<br />
Seit seinem sensationellen Geschwaderflug bereits , mit dem Plan, die Erfindung im<br />
über dem Süd-Atlantik hat der italienische. grossen auszubauen und von New-York aus<br />
in allen Richtungen ein Schienennetz anzulegen,<br />
das speziell für die Benützung durch<br />
die neuerfundenen deutschen Flugzeuge be-,-^<br />
stimmt ist. Es ist dabei vorgesehen, dass die<br />
Luftreisenden das Flugzeug inmitten der Ortschaft<br />
in einem Bahnhof besteigen, dass das<br />
Flugzeug nun auf den Schienen aus der Ortschaft<br />
herausrollt, sich dann in die Luft erhebt<br />
und erst vor dem Erreichen der nächsten<br />
Ortschaft wieder auf die Schiene zurückgeht,<br />
um darauf von neuem in einen<br />
Bahnhof einzurollen.<br />
Das Projekt ist reichlich phantastisch. Es<br />
erscheint auch nicht sehr wahrscheinlich,<br />
dass man gerade im Zeitalter der Abkehr<br />
von der Eisenbahn das Flugzeug als modernstes<br />
Verkehrsmittel wieder mit Eisenbahnschienen<br />
in Verbindung zu bringen sucht. 1<br />
Luftgekühlter Serien-Dieselmotor für kleine<br />
Flugzeuge. Deutschen Meldungen zufolge beginnen<br />
die Kruppwerke in den nächsten Tagen<br />
mit dem serienmässigen Bau eines luftgekühlten<br />
Vierzylinder-Dieselmotors von 50<br />
PS, der speziell für Sport- und Kleinflugzeuge<br />
bestimmt ist. Der Motor wurde aus<br />
einem luftgekühlten 60 PS-Vergasermotor<br />
heraus entwickelt und gehört seiner Bauart<br />
nach zu den Vorkammer-Motoren. " at.<br />
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N° U - <strong>1933</strong> AirrOMÖBlL.REVUC<br />
Stfvassen<br />
Der Betonstrassenbau hat auch Im abge<br />
Iaufenen Jahre weitere Fortschritte in der<br />
Schweiz gemacht. Es sind 1932 insgesamt<br />
44,500 qm Betonbelege neu erstellt worden,<br />
womit sich die Gesamtfläche auf 310,000 qm<br />
erhöht. Die Zunahme ist weniger durch die<br />
Gewinnung neuer Freunde dieses Belages<br />
als durch weitere Arbeiten, der bereits für<br />
ihre Betonstrassen bekannten Kantone erfolgt.<br />
So hat Thurgau durch den Ausbau der<br />
Strasse Bleiken-Kradolf seine Betonstrassen-<br />
•fläche um 14,700 qm vermehrt und Genf erhielt<br />
mit dem Ausbau der Strasse Vengeron-<br />
Tulleries 4200 qm neuen Betonbelag. Im Tessin<br />
ist die Strasse über den Monte Ceneri um<br />
6000 qm verlängert worden. Die Bundesbahnen<br />
haben zudem beim Ausbau von Bahnunterführungen<br />
und deren Zufahrten auf<br />
Qrund der bisherigen günstigen Erfolge in<br />
vermehrtem Masse ebenfalls Beton verwendet.<br />
Einen weiteren Versuch hat Bern gemacht<br />
durch den in Beton ausgeführten Ausbau,<br />
der Papiermühlestrasse. Fernerhin ist<br />
im Kanton Waadt eine grössere Strassenbaute<br />
mit diesem Material erfolgt. z.<br />
Die Strasse durch das Suhrental ist momentan<br />
Gegenstand eifriger Debatten in der<br />
aargaulschen Tagespresse und in Versammlungen.<br />
Ueber das Verkehrsproblem des<br />
Suhrentales (denn neben der Strassenfrage<br />
beansprucht die Bahnverlegungs- bzw. Bahnausbaufrage<br />
viel Aufmerksamkeit) diskutierte<br />
eine von den Gemeinderäten von Oberentfelden.<br />
Muhen und Hirschthal eingeladene<br />
und von 400 Personen besuchte Volksversammlung.<br />
Die beiden einleitenden Referate<br />
wandten sich gegen die Anträge des Regierungsrates.<br />
Bedauerlicherweise wurde für<br />
diese Versammlung kein Verfechter des regierungsrätlichen<br />
Projektes, dem man Unvollständisrkeit<br />
vorwerfen will, zum Referate<br />
gestellt In einer Resolution, die an den<br />
grrossen Rat gerichtet ist. wurde der unverzügliche<br />
Ausbau der alten Suhrentalstrasse<br />
verlangt und der Wunsch ausgesprochen, die<br />
Gemeinden möchten die Beiträge an den<br />
Bau eines neuen Trasses ablehnen. Auffallend<br />
und kennzeichnend für den Charakter<br />
dieser Tagung, die für eine sachliche Orientierung<br />
recht wenig beitrug, ist die Tatsache,<br />
dass sich viele Teilnehmer der Stimme enthielten,<br />
weil schon in der Diskussion mit<br />
persönlichen und verunglimpfenden Bemerkungen<br />
nicht gespart wurde. ' lt.<br />
Zur Abstimmung über die Meientalstrasse.<br />
Im Kanton Uri wird, wie bereits gemeldet,<br />
am 19. Februar die beanstandete Abstimmung<br />
über die Kredite für den Bau einer Güterstrasse<br />
ins Meiental wiederholt. Der urnerischen<br />
Lokalpresse nach zu schliessen, wirft<br />
der bevorstehende Volksentscheid hohe Wellen<br />
der Erregung, da man durch die Annahme<br />
der Kredite ein neues Wanken des kantonalen<br />
Finanzhaushaltes — wir erinnern an<br />
die Gefahr eines Bankrottes in den Jahren<br />
1923 bis« 1926 — befürchtet. Zwei Momente<br />
sprechen für den baldigen Bau der Güterstrasse:<br />
die Durchführung des Baues als Notstandsarbeit<br />
und die Herstellung eines längst<br />
notwendigen Verkehrsanschlusses des Meientals<br />
mit Wassen und dem Reusstal. An eine<br />
gefährliche Finanzaktion zu denken braucht<br />
man bei dieser Krediterteilung nicht, denn<br />
ein guter Teil der vorgesehenen Kapitalien<br />
müsste ja auf diese oder andere Weise durch<br />
den Staat verausgabt werden, für Krisenhilfe<br />
und Notunterstützungen. Gegen die Vorlage<br />
spricht indessen das prinzipielle Argument,<br />
dass das Projekt der Güterstrasse nicht als<br />
vollwertiger Vorläufer für die kommende<br />
Alpenstrasse über den Sustenpass angesehen<br />
werden kann.<br />
hl.<br />
Tourismus<br />
Schweiz. — Alpenpässe. Ausser der ganzjährig<br />
befahrbaren Malojaroute sind sämtliche<br />
wichtigen Alpenpässe gesperrt. Brünig<br />
und die Hauptstrassen im Jura. Appenzellerland,<br />
Toggenburg und Berner Oberland sind<br />
wieder ohne Ketten passierbar. ET<br />
Frankreich/Italien. — Alpenpässe. Die<br />
« Route d'hiver des Alpes > ist ohne Ketten<br />
befahrbar. In Italien sind sämtliche grossen<br />
Dolomitenpässe gesperrt. Für das Befahren<br />
des Brennerpasses sind Ketten notwendig.<br />
ET<br />
Österreich. — Gesperrte Alpenübergänge:<br />
Arlberg (Autoverlad Langen bzw. St. Anton),<br />
, Flexenpass, Radstättertauern. Katschberg,<br />
Turracherhöhe, Loiblpass, Pötschen, Präbichl,<br />
Packstrasse und Glocknerstrasse. ET<br />
Erleichterung im Reiseverkehr Deutschland-Schweiz.<br />
Der deutsche Reichswirtschaftsminister<br />
verfügte kürzlich, dass die<br />
Mitnahme von Reisekreditbriefen und Akreditiven<br />
deutscher Devisenbanken nach der<br />
Schweiz (wie auch nach Frankreich) ohne<br />
besondere Genehmigung bis zum Höchstbetrag<br />
von 500 Rm. über die Freigrenze (200<br />
Rm.) hinaus —- pro Persop und pro Monat<br />
— zulässig sei. Notwendig ist nur ein entsprechender<br />
Vermerk in den Pässen der<br />
Reisenden.<br />
zo.<br />
Liste der Strasiensperrangen and<br />
VerkefirserschweriMgtn.<br />
Bulletin Nr. 7<br />
vom 17.—23. Februar. Nachdruck verbeten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudlrektoronkonftrenz.<br />
Aargau: Bauarbeiten: RupporswiKWildegg;<br />
Untersiggental, Obersiggental, Kölliken - Muhen;<br />
Leimbach innerorts.<br />
Baselland: Sperrung: Aesch - Pfeffingen.<br />
Bauarbeiten: Bubendorf - Ziefen, nach Bubendorf;<br />
Binningen . Bottminfen; Allschwil -<br />
Neubad.<br />
Bern, Krei» I: Bauarbeiten: Briens • Wilerbrücke<br />
zwischen Kienholz und Bahnhof; Inter-.<br />
laken • Brienz, zwischen Ringgenberg - Oberried;<br />
Frotigen-Adelboden, oberhalb Frutigen; Simroentalstrasse,<br />
zwischen Erlenbach und Latterbicb;<br />
Wimmis • Spiez, in Spiezwiler.<br />
Kreis II: Sperrung: Hunzikenbxücke zwischen<br />
Rubigen-Belp gesperrt.<br />
Bauarbeiten; Dmbau der Steinbaehbrüofce<br />
zwischen Sangernboden und Zollbaus, Gesaratlast<br />
3 t; Schwarzenburg-Lanzonhausern, nach<br />
Schwarzenburg; Wattenwii innerorts.<br />
Kreis III: Sperrung: Strasse St. Imier-Lc<br />
Pont gesperrt. Umleitung über VjUeret.<br />
Kreis IV: Bauarbeiten; Strtase Utzenetorf-<br />
Kirchbarj, zwischen Wydenhof-Neuhaus; Strasse<br />
Ramsei-Huttwil, zwischen Häusernmoo« und Weier<br />
und im Dorf Dürrenroth, zwischen Schwarze»'<br />
bach-Huttwü; Strasse Burgdorf-Thun, Länjaokcr<br />
stutz ob Schafhausen; Strasse Burgdorf-Lanfn»»,<br />
zwischen Gemeindegrenze Lauperswil bis Hübcli<br />
vor Langnau; Dorf Lauperswil innerort«; Porf<br />
Bleienbach innerorts; Strasse Burgderf-Lanfnau,<br />
zwischen Marchgräbli-Oberfrittenbach zeitweis«<br />
gesperrt. Umleitung der Lastwagen über Lauper»<br />
wil und der Personenwagen über die Qbermattbrüoke.<br />
Kreis V: Sperrung: Strai»» Cornot - Fr4g<br />
court für Lastautos gesperrt. Bauarbeiten:<br />
Les Rangiers-Develier, nach Les Rangier«. Cr6»<br />
minos-Gänsbrunnen.<br />
Genf: Bauarbeiten: Straase Cenf - St.Julien,<br />
au lieu dit «Bachet de Pesay»; Straist Genf-<br />
Nyon, Dorfeingang von Versoix.<br />
Glarus: Bauarbeiten: Bahnhofstras«« Nifels•<br />
Mollis; Mollis - Filzbach; Obstalden - Mühlehorn<br />
tuztrn: Bauarbeiten: Weggis • Vitznau; Halle •<br />
Entlebuch; Wiggon - Trubiehachen; O«»n»u-Wjl<br />
üsau; Altishofen - Dagmersellen; Neudorf - HUdisrleden;<br />
Hochdorf - Baldefg; Ruswil-Hellbühl,<br />
nördlich Bothenburg.<br />
Niuenburg: Bauarbeiten: Bevaix • Boudry-<br />
St.Galltn: Bauarbeiten: Plattis - Trübbach;<br />
Eschenbach - Wagen; Rickenbach - Bazenheid;<br />
Murg - Tiefenwinkel; Ragaz - Tardisbrücke.<br />
Schaffhausen: Sperrnng: Strasse Herblingen-<br />
Dörflingen, nach Herblingen.<br />
Schwyz: Bauarbeiten: Küssnacht - Immensee,<br />
Hohle Gasse; Schwyz - Sattel, bei Gründelisbach;<br />
Buttikon - Reichenburg; Arth - Langacker; Scbindellegi<br />
• Wollerau.<br />
Solothurn: Sperrungen: Fasswangstraate;<br />
Strasse Oensingen - Aeussere Klus.<br />
Bauarbeiten: Balsthal - Mümliswil; Wolfwü<br />
innerorts; Loitorf - Obergö«g«n; Niedtrorlinsbach<br />
- Obererlinebachj Niedergerlafjngen - Kantonsgrenze<br />
gegen Koppigen; Bellach - Selzach.<br />
Tessin: Bauarbeiten: Cadenazzo innerorU.<br />
Thurgau: Bauarbeiten: Seestrasse zwischen<br />
Mammern und Glarisegs, bei Triboltingen; Kradolf<br />
- Bischofszell; Täschliberg » Neukirch; bei WJgoltingen,<br />
bei SiUerdorf; Erlon - Ehstegen; Zihlschlacht<br />
• Amriswil,<br />
Uri: Bauarbeiten! Gotthardstrasse, oberhalb<br />
Amsteg und vor Wassen.<br />
Waadt: Sperrungen: Stra§s» St Legier - Chätel<br />
- St. Denis, au pont de la Den6vaz; Strasee<br />
zwischen Luins - B6gnins.<br />
Bauarbeiten: Rolle - Gilly; Assens - Etanieres;<br />
Assens - Bioley - Orjulaz; Ste. Croix -<br />
Bullet; Lausanne • Pully (A la Perraudettaz);<br />
Abord Est de Lutry; Veytaux - Villeneuv»; Vallorbe<br />
- Bretonniere; Lavigny - St. Livre«; Riere<br />
Pr^verenges; Ri6ra Carrouge. Entre Cheseaux-<br />
Boussens.<br />
Zug: Bauarbeiten: Stresse Zug - Arth, «wischen<br />
Zug und Schwy*er Grenze.<br />
Zürich: Sperrungen: Linksufrige Seestrasse,<br />
von Käpfnach bis Wädenswil, für Lastwagen gesperrt.<br />
Der interkantonale Lastwagenveikehr wird<br />
auf die rechtsufrige Zürichseestrasse und den<br />
Seedamm Pfäffikon - Rapperswil verwiesen:<br />
Strasse Unter wetzikon - Floss. Bergstrasse auf<br />
der Strecke Zopfrank - Schmiede in Samstagern<br />
gesperrt, Einbahnverkehr; Strasse Rüti - Tann -<br />
Dümten gesperrt; Grundstrasse in Stäfa, zwischen<br />
Goethestrasse und Berrstrasse gesperrt.<br />
Umleitung über Bergstrasse. Straese Ossingen-<br />
Gütikhausen von Ossingen bis Ziegelhütte gesperrt.<br />
Umleitung: Motorfahrzeuge über Andelfingen,<br />
übrige Fahrzeuge über Ober-Neunforn.<br />
Bauarbeiten: Ueberlandstrasa« iwiscbea<br />
Schlieren -Dietikon; Seeetrasie, zwlichen Färberei<br />
Weidmann in Thalwil und Tischenloo; Seestrasse<br />
von der Grenze Oberrieden bis Gasfabrik<br />
in Horgen; Zollikon: Forchstrasee von der Stadtgrenze<br />
Rehalp bis zum Zollikerberg; Meilen: Seestrasae<br />
Feldmeilen bis Grenze Herrliberg; Wetzikon:<br />
Usterstrasao Aabach - Talstrafige; Wald:<br />
Walderstraese zwischen Rüti und. WalrJ<br />
iro Grundtal; Pfäffikon * Hittnau: .HlttoauaN<br />
strasse zwischen Freienstein und Langi; BSret»-<br />
wil: Baumastrasse im Dorfe; Opflkon; Schaffhaor<br />
serstrasse von der Grenze Seebach bis Glattbrücke.<br />
Brüekeniperrunrj Ober dlt alt« Aare bei Biel.<br />
Der Kreisoberingenieur III des Kantons Bern teilt<br />
mit, dass die Brücke über die alte Aare, zwischen<br />
Studen und Buetigen, infolge Reparatur für den<br />
Verkehr am 13 Februar 1938 für zirka drei Wochen<br />
gesperrt wurde. Während dieser Zeit iet der<br />
Verkehr für Lastautos, Autos, Motorveloe und<br />
Fuhrwerke über Dotzigen-Scheuren-Orpund oder<br />
über Busswil-Worben zu leiten.<br />
Verantwortliche Redaktion<br />
Dr. A. BQchL<br />
W. MaJhy» - H. Labhari<br />
Telephon der Redaktton: 28823 (Ballwu).<br />
Ausserbalb der Geschäftszeit: 88205.<br />
Redaktion fOr die Ottsehwiii; Dr. 4- Böehi<br />
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No U<br />
II. Blatt<br />
BERN, 17. Februar <strong>1933</strong><br />
N° U<br />
l. Blatt<br />
BERN, 17. Februar <strong>1933</strong><br />
TcscHn. Rundschau<br />
Berliner Autoschau.<br />
Nach genau zweijährigem Unterbruch wurde<br />
am letzten Samstag in den Hallen am Kaiserdamm<br />
durch Reichskanzler Hitler die Berliner<br />
Internationale Automobil - Ausstellung<br />
eröffnet. Ueber 300 Firmen aus 9 Ländern<br />
sind auf der Schau vertreten; ihre Stände<br />
umfassen zusammen eine Fläche von rund<br />
16 000 m 2 . In einer der Hallen sind die Personenwagen,<br />
Karosserien und Motorräder, in<br />
der anderen die Lastwagen ausgestellt. Der<br />
Zubehör-Industrie sind die Seitengänge und<br />
Galerien vorbehalten. Den Grossanteil der<br />
ausgestellten Personenwagen- und Lastwagen-<br />
Marken stellen die 28 deutschen Firmen. Der<br />
internationale Einschlag wird durch 19 ausländische<br />
Firmen gewahrt, unter ihnen Austin,<br />
Fiat, Citroen, Renault, Austro-Daimler, Tatra,<br />
Ford, Lincoln, Chevrolet, Chrysler, Buick,<br />
Hudson, Willys, Cadillac und Packard.<br />
Die Erzeugnisse des deutschen Automobilbaues,<br />
die hier an erster Stelle interessieren,<br />
lassen deutlich den Einfluss der Krise erkennen.<br />
Gegenüber 1931 ist auf der Schau<br />
ein Rückgang der Personenwagen-Typen um<br />
rund 25 Prozent zu erkennen. Die Tendenz<br />
zum Kleinwagen mit Motoren von ein bis zwei<br />
Liter Zylinderinhalt kommt stärker zum Ausdruck<br />
denn je, während der Anteil der grossen<br />
Fahrzeuge zurückgeht. Ueberraschend<br />
hoch ist für unsere Begriffe vor allem die Anzahl<br />
der Dreirad-Fahrzeuge, deren Beliebtheit<br />
in Deutschland durch die weitgehend zugestandene<br />
Steuer- und Führerschein-Freiheit<br />
erklärt wird. Wenn jedoch überall, auch unter<br />
dem Druck der Krise, auf Vereinfachung und<br />
Verbilligung des Betriebes geachtet worden<br />
ist, so will das nicht heissen, dass damit auch<br />
das Aussehen und die Leistungsfähigkeit der<br />
Fahrzeuge Einbusse erlitten haben. Durch<br />
raffinierte technische Vervollkommnungen<br />
zeigen im Gegenteil schon manche Kleinwagen<br />
alle Annehmlichkeiten und guten<br />
Eigenschaften der bisherigen Mittelgewichts-<br />
Fahrzeuge. Gerade die Krise hat sich durch<br />
die auf das Aeusserste angespannte Konkurrenz<br />
für den Verbraucher damit auch wieder<br />
günstig ausgewirkt.<br />
Kleinwagen bevorzugt<br />
Den verkleinerten Motoren tnusste das<br />
Wagengewicht angepasst werden. Ganz allgemein<br />
lässt sich eine Verringerung des<br />
Wagengewichtes feststellen, so dass insbesondere<br />
bei den Wagen bis etwa 2% Liter<br />
Zylinderinhalt das Verhältnis von PS:kg erheblich<br />
günstiger geworden ist. Zu dieser<br />
Entwicklung hat wesentlich beigetragen, dass<br />
die Motorbremsleistung im Durchschnitt eine<br />
nicht unbeträchtliche Erhöhung erfahren hat.<br />
Man ist genötigt, aus verhältnismässig kleinen<br />
Motoreinheiten verhältnismässig hohe<br />
Leistungen herauszuholen.<br />
Auf dem Gebiet der elektrischen Ausrüstung<br />
hat sich die Batteriezündung eine<br />
Monopolstellung erobert; bei keinem deutschen<br />
Wagen ist mehr Magnetzündung zu finden.<br />
Wie die Batteriezündung, so befindet<br />
sich auch das hydraulische Bremssystem in<br />
starkem Vormarsch; die Zahl der Typen, in<br />
denen an Stelle der mechanischen Bauart<br />
hydi aulische Bremsen verwendet werden, hat<br />
erheblich zugenommen.<br />
Das Bemühen, neuartige Fahrgestell-Konstruktionen<br />
zu entwickeln, zeigt sich sehr<br />
deutlich in der Vermehrung der Typen, die<br />
mit Schwingachsen versehen.sind; sie haben<br />
gegenüber dem vorjährigen Bauprogramm<br />
der deutschen Personenwagen-Industrie um<br />
mehr als 70 Prozent zugenommen. Die mit<br />
Vorderradantrieb ausgestatteten Typen haben<br />
zur Verwendung gelangt. Dementsprechend<br />
hat die Zahl der Wagen, die mit 18"- oder<br />
19 "-Felgen ausgerüstet sind, abgenommen.<br />
Die Preise des deutschen Personenwagens<br />
liegen heute schon so niedrig, dass eine noch<br />
stärkere Senkung vernünftigerweise nicht erwartet<br />
werden kann. Auf der anderen Seite<br />
aber hat die Industrie eine Steigerung der<br />
Preise vermieden; der Käufer mag berücksichtigen,<br />
dass er für den gleichen Preis ein<br />
erheblich vervollkommnetes Fahrzeug erhält,<br />
das ausgezeichnet ausgestattet und — wohl<br />
der wichtigste Fortschritt — durchwegs unter<br />
Verwendung allerbesten Materials hergestellt<br />
worden ist.<br />
Rundgang durch die Stande.<br />
Im folgenden seien die Ausstellungsobjekte<br />
der für uns wichtigsten deutschen Marken<br />
kurz gestreift:<br />
Adler zeigt die bewährten Typen «Favorit»,<br />
«Standard», «Primus» und «Trumpf», die in<br />
der Schweiz schon wohlbekannt sind, auf der<br />
Berliner Schau aber teilweise noch mit neuen<br />
Karosserien ausgerüstet sind. Die Bayerischen<br />
Motorenwerke bringen als beachtenswerte<br />
Neukonstruktion einen Sechszylinder mit 1,2<br />
Liter Zylinderinhalt, der aus dem bisherigen<br />
Vierzylinder heraus entwickelt wurde und<br />
gleichzeitig mit diesem auf dem Produktionsprogramm<br />
figuriert. Mercedes-Benz präsentiert<br />
neben den Typen «Mannheim», «Nürbufg»<br />
und dem «Grossen Achtzylinder» drei<br />
merken, dass die 17 "-Radfelge sich in bemerkenswertem<br />
Masse durchgesetzt hat; sie<br />
ist in doppelt so grosser Zahl als im Vorjahr<br />
um über 50 Prozent zugenommen. Aus der überaus fortschrittliche Schwingachser-Typen<br />
Tatsache, dass die Standard-Bauart in der mit Schonganggetriebe. Diese Typen, «200»,<br />
Fahrgestell-Konstruktion ebenfalls höchsten «290» und «380». zeigen deutlich ihre Abkunft<br />
Ansprüchen genügt und starken Anklang bei von dem weltbekannt gewordenen Schwingachser<br />
«170» und haben Sechszylindermotoren<br />
der Verbraucherschaft findet, erklärt sich,<br />
dass auch heute noch zahlenmässig Wagen von 2 Liter und 2,9 Liter, bzw. einen Achtzylinder-Kompressor-Motor<br />
von 3,8 Liter<br />
dieser Bauart überwiegen.<br />
Die Kraftübertragungsaggregate sind ebenfalls<br />
stark verbessert worden. Die Zahl der<br />
Zylinderinhalt. Eine absolut technische Novität<br />
stellt beim neuen Achtzylindertyp die Anwendung<br />
einer Schraubenfeder auch zur Ab-<br />
Wagen, die mit Schongang ausgerüstet sind,<br />
hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt;<br />
der Freilauf, der sich bisher im deutstützung<br />
der Vorderräder dar. Hanomag ist<br />
mit einem neuen Typ «23 PS» vertreten, einem<br />
schen Automobilbau nicht stärker hat durchsetzen<br />
können, hat nur wenig neue Anhänger<br />
Kleinwagen, der jedoch an Leistungsfähigkeit<br />
und Geräumigkeit den bisherigen bekannten<br />
gefunden.<br />
«18 PS»-Typ noch bedeutend übertrifft. Maybach<br />
hat seinen bekannten Luxustypen noch<br />
Als interessante Einzelheit ist za ver-<br />
einige Vervollkommnungen angedeihen lassen.<br />
So wurde der Typ «W 6» mit einem<br />
brandsicheren Vergaser und der Typ «Zeppelin»<br />
mit einem Zweistufen-Vergaser versehen.<br />
Der schon am Pariser Salon viel beachtete<br />
Maybach - Stromlinienwagen bildet<br />
eine der Hauptattraktionen der Schau. Opel<br />
zeigt ausser den bereits in weitesten Kreisen<br />
eingeführten Modellen «1,2 Liter» und «Regent»<br />
ein neues 1-Liter-Modell, das hauptsächlich<br />
als Gegengewicht für den neuen<br />
kleinen Ford gedacht ist. Durch vergrösserte<br />
Einlassventile und Saugquerschnitte Hess sich<br />
bei den Motortypen 1,2 Liter und 1,8 Liter<br />
noch eine Mehrleistung erzielen. Die Röhr-<br />
Werke sind mit drei neuen Typen vertreten,<br />
einem Typ «R 4» mit luftgekühltem, liegendem<br />
Vierzylindermotor, einfachem Rohrrahmen,<br />
einem Typ «R A» mit V-Achtzylindermotor,<br />
einem Typ «F» mit Reihen-Achtzylinder<br />
und eingesetzten Zylinder-Laufbüchsen.<br />
Alle Typen haben unabhängige Radabfederung.<br />
Stoewer findet besonders mit einem<br />
neuen 2-Liter-Achtzylinder-Wagen mit Vorderradantrieb<br />
und Schwingachse viel Beachtung,<br />
und Horch präsentiert als vielbewundertes<br />
neues Edelprodukt ein Chassis mit<br />
V-Achtzylindermotor.<br />
d«B:<br />
Kurbelgehäuse-Entleerungs- und Soülapparat.<br />
Bei Anwendung eines neuen, von einer<br />
amerikanischen Gesellschaft entwickelten<br />
Kurbelgehäuse-Entleerungs- und Spülapparates<br />
wird das zu beseitigende alte Oel mit<br />
einem Tauchrohr aus dem Kurbelgehäuse<br />
herausgesaugt. Das gleiche Tauchrohr dient<br />
dann anschliessend zum Einspritzen von<br />
Spülöl unter hohem Druck, sowie zum<br />
Schluss zum Zurücksaugen des verwendeten<br />
Spülöls und Einbringen von Frischöl.<br />
Das Reinigen des Motors und Auffrischen<br />
seines Oelinhaltes erfordert mit dem Apparat,<br />
der fahrbar eingerichtet ist. nur 3—4<br />
Minuten. Der Arbeiter, der den Apparat bedient,<br />
braucht sich nicht im geringsten zu<br />
beschmutzen, da nach dem Einführen des<br />
Tauchrohrs in die Kurbelgehäuse-Oeffnung,<br />
die sonst zur Aufnahme des Oelmassstabes<br />
dient, nur einige Ventile zu betätigen sind.<br />
Propagandistisch günstig für die Oelgesell-<br />
. Schaft wirkt ein auf dem Apparat aufgebau-<br />
I ter Glasbehälter, in welchen das aufgesaugte<br />
Fragen Sie diejenigen<br />
welche für die Wintersaison<br />
Mobiloil Arctic<br />
gewählt haben, ob ihnen dasselbe wirklich erlaubt, bei Kälte sofort zu starten,<br />
und ob es ihnen in der Tat bei 1 Erhitzung den bestmöglichen Schutz gewährt<br />
Fragen,Sie auch, wie gross der Verbrauch ist.<br />
Aue werden Ihnen sagen:<br />
Entleeren Sie sofort und fällen Sie das echte Winteröl ein<br />
für doppelten Verwendungszweck: Bei Kälte und Hitze.<br />
Aber... Verlangen Sie<br />
omb<br />
IC<br />
Packungen
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°14<br />
alte Oel zuerst gelangt. Die offensichtliche<br />
Verschmutzung des alten Oels wird manchen<br />
Automobilisten rascher als sonst zur<br />
Erneuerung des Oelvorrates veranlassen.<br />
Immerhin ist es aber auch möglich, das alte<br />
Oel nach der Besichtigung im Glasgefäss<br />
wieder in den Motor zurückströmen zu lassen,<br />
at.<br />
Ein Halter für zu prüfende Zündkerzen.<br />
Um eine verdächtige Zündkerze auf ihre<br />
Zündfähigkeit zu prüfen, legt sie der Praktikus<br />
zur Herstellung des Massenschlusses<br />
meist irgendwo auf einen Metallteil des Motors,<br />
beispielsweise den Zylinderkopf, lässt<br />
dann den Motor laufen und stellt fest, ob bei<br />
an der Mittelelektrode der Kerze angeschlossenem<br />
Zündkabel die Funken überspringen.<br />
Der am Zylinderkopf befestigte Zündkerzenhalter.<br />
Oft wird dann aber die Zündkerze immer<br />
wieder von ihrer Auflagestelle heruntergerüttelt.<br />
Klemmt man jedoch unter einer der<br />
Zylinderkopfmuttern einen Halter fest, wie<br />
er oben dargestellt ist und steckt man die<br />
Kerze in diesen hinein, so sind alle solchen<br />
Zufälle und Unannehmlichkeiten ausgeschaltet.<br />
Der Halter kann selbstverständlich dauernd<br />
an Ort und Stelle bleiben. at.<br />
Wenn die Unterbrecherfeder bricht. Die<br />
beistehenden Skizzen zeigen zwei Möglichkeiten<br />
für behelfsmässige Behebung von Defekten,<br />
wie sie am Unterbrecher des Magnetapparates<br />
vorkommen können. Bricht z. B.<br />
die Unterbrecherfeder knapp an ihrem Befestigungspunkt<br />
ab und geht die Befestigungsschraube<br />
verloren, so kann man manchmal<br />
die Feder doch noch unter Spannung setzen,<br />
indem man sie, wie in Abbildung 1 dargestellt,<br />
festbindet. Es it dabei aber zu verhindern,<br />
dass die Feder mit dem Amboss des<br />
Unterbrechers In stromleitende Verbindung<br />
kommen kann, da der Unterbrecher sonst<br />
kurzgeschlossen wäre. In der Skizze 1 ist angedeutet,<br />
dass man einer solchen stromleitenden<br />
Berührung durch einen eingelegten<br />
Gummistreifen vorbeugen kann. - ><br />
Abb. 1. Behelfsmäßige<br />
Befestigung der Unterbrecherfeder<br />
mit einer<br />
Drahtschleife b. a =<br />
Gummistreifen zur Isolierung!;.<br />
Die Skizze 2 zeigt einen Behelf für den<br />
Fall, dass die Unterbrecherfeder nicht mehr<br />
brauchbar ist. Mit einem gewöhnlichen<br />
Gummiband lässt sich dann manchmal der<br />
Abb. 2. Behelfsmässiger<br />
Ersatz der Unterbrecherfeder<br />
durch ein Gummiband<br />
a. b.= Haltfeder des<br />
Unterbrecherhammers.<br />
Unterbrecherhammer genügend stark gegen<br />
den Amboss spannen, um wenigstens eine<br />
Weiterfahrt mit verminderter Geschwindigkeit<br />
zu ermöglichen.<br />
at.<br />
Notbehelf bei Benzinrohrbruch. Ein Benzinoder<br />
Oelrohrbruch gehört mit zu den peinlichsten<br />
Ueberraschungen. die ein Motorfahrer<br />
erleben kann. Ein solcher Defekt bereitet<br />
besonders dann Kopfzerbrechen, wenn der<br />
Weg bis zur nächsten Reparaturwerkstatt<br />
recht weit ist. Am Schluss aller Ueberlegungen<br />
bleibt meist nur noch der Gedanke, wie<br />
der Wagen am schnellsten abgeschleppt<br />
werden kann. Zu diesem letzten Mittel<br />
braucht man indessen nicht zu greifen, wenn<br />
man einen Korken zur Verfügung hat. Damit<br />
lässt sich eine Notreparatur vornehmen, die<br />
dem Wagen die Weiterfahrt auch bis zu<br />
einer entlegeneren Reparaturwerkstatt gestattet.<br />
Der Korken wird in der Längsrichtung<br />
entsprechend der Stärke des Rohres<br />
durchbohrt und dann auf die Bruchstelle des<br />
Roh'res geschoben. Wenn man ihn nun noch<br />
an beiden Enden mit Draht abschnürt, liegt<br />
er ganz fest an und überbrückt so die Bruchstelle,<br />
-f<br />
Teth<br />
«»dhi<br />
Frage 8572. Radiolite. Wer liefert ein Elektrolytensalz<br />
« Radiolite »V H. M. in L.<br />
Frage 8573. Putz- und Pollermittel aStrato».<br />
Kann ipir ein Leser mitteilen, wo das Putz- und<br />
Poliermittol «Strato» bezogen werden kann? Das<br />
Fabrikat ist schweizerischen Ursprungs. H. 0. in D.<br />
Frage 8574. Wagen-Waschmawhine. Durch die<br />
Uebernahme einer bestehenden Garage beabsichtige<br />
ich, mich selbständig zu machen, und wünsche die<br />
Einrichtung derselben zu ergänzen. Insbesondere<br />
interessiere ich mich für eine Wagenwaschinachino<br />
und möchte gerne Näheres wissen über Bezugsquelle,<br />
Anschaffungspreis, Leistungsfähigkeit, Unkosten<br />
pro Wagenwaschung etc. Lohnt sich überhaupt<br />
die Anschaffung einer solchen Maschine?<br />
A. B. in T.<br />
Frage 8575. Aufrauhen von Pneus. Ist es möglich,<br />
die Lauffläche abgenützter Pneus auf irgendeine<br />
Art wieder aufzurauhen? F. H. in B.<br />
Antwort: Im Zubehörhandel sind besondere<br />
Instrumente, meist in der Form von Metallbürsten,<br />
zu diesem Zweck erhältlich. Die Pneulauffläche<br />
wird durch diese Instrumente überflächlich leicht<br />
aufgekratzt, wodurch sie dann auf glattem Strassenbelag<br />
auch wieder etwas besser greift.<br />
Ein anderes Verfahren besteht darin, den abgelaufenen<br />
Mantel mit einem aufvulkanisierten neuen<br />
Gleitschutzstreifen za versehen, wobei dem neu aufgebrachten<br />
Gummi manchmal noch Quarzkörner zur<br />
Erhöhung der Adhäsion beigemischt werden. Das<br />
«Neuprotektieren» von Reifen lohnt sich aber beuto<br />
bei den niedrigen Pneupreisen nur noch dann,<br />
wenn der Gewebeunterbau der Reifen noch vollständig<br />
intakt ist.<br />
at.<br />
Frage 8576. Lebensdauer einer Akkumulatorenbatterie.<br />
Wie gross ist durchschnittlich die Lebensdauer<br />
einer Automobilbatterie? Ich habe meinen<br />
Wagen nun vier Jahre und sehe mich schon zum<br />
Auswechseln aller positiven Platten veranlasst.<br />
Deutet das nicht darauf hin, dass die Batterie<br />
schlecht gepflegt wurde? H. K. in F.<br />
Antwort: Je nachdem, wie eine Autobatterie<br />
gepflegt und beansprucht wird, beträgt ihre Lebensdauer<br />
3—5 Jahre. Der Grad der Beanspruchung<br />
hängt hauptsächlich vom Verhältnis der<br />
Batteriekäpazität zu der verlangten Leistung ab,<br />
wobei für die Leistung wieder hauptsächlich die<br />
Häufigkeit der Benützung des Anlassers massgebend<br />
ist. Hat z. B. ein Wagen eine Batterie von<br />
verhältnismässig kleiner Kapazität und wird dabei<br />
die Batterie durch häufige Benützung des Antassors<br />
noch ungewöhnlich stark beansprucht, so beträgt<br />
ihre Lebensdauer auch bei guter Pflege kaum<br />
mehr als drei Jahre. Anderseits kann auch eine<br />
reichlich bemessene Batterie durch schlechte<br />
Pflege oder Ladungen mit zu grosser Stromstärke<br />
in weniger als drei Jahren zugrunde gehen.<br />
Mit dem uns gemeldeten Resultat können Sie<br />
sich wohl zufrieden geben. Es kommt zwar in besonders<br />
günstigen Fällen vor, dass selbst die positiven<br />
Platten länger als fünf Jahre halten. Durchschnittlich<br />
kann man jedoch nicht damit rechnen.<br />
at. '<br />
Fragt 8577. KDhler-Ornamentt. Aus welchem<br />
Material bestehen die Figuren und anderen nachträglich<br />
an den Kühlern amerikanischer Wagen<br />
angebrachten Ornamente? Offenbar handelt es sich<br />
um ein Material mit ziemlich niedrigem Schmelzpunkt.<br />
F. U. in Z.<br />
Antwort: Die meisten derartigen Ornamente<br />
bestehen aus Zink und werden nach dem Spritzguss-Verfahren<br />
hergestellt. Dasselbe trifft für manche,<br />
Ornamente zu, die im Wageninnern und auch<br />
aussen an der Karosserie Verwendung finden, at.<br />
Fragt 8578. Wiederherstellung gebrauchter<br />
Splinte. Wie kann man erreichen, dass die beiden<br />
Schafthälften eines schon verwendeten oder sonst<br />
aus irgendeinem Grund verbogenen Splintes wieder<br />
genau aneinanderliegen, so dass dem Einführen<br />
des Splintes in das Loch keine Schwierigkeiten<br />
entgegenstehen? Das gewöhnlich angewandte Ver-,<br />
fahren, das darin besteht, dass man jede Hälfte<br />
einzeln zurechtbiegt, ist umständlich und zeitraubend.<br />
R. I. in B.<br />
An t w o r t: Spannen Sie den Splint in einen<br />
Schraubstock derart ein, dass die beiden Schafthälften<br />
fest aufeinandergepresst werden. Uebt man<br />
nun auf die aus dem Schraubstock herausragendo<br />
Oese dea Splintes mit dem Hammer einen sanften<br />
Schlag aus und staucht damit die Oese etwas ein,<br />
so entsteht eine Spannung, die nachher ein Sichspreizen<br />
der Schafthälften verhindert. at.<br />
Frage 8579. Bremsweg. Sie haben vor einiger<br />
Zeit eine einfache Formel zur Berechnung des<br />
Bremsweges bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten<br />
veröffentlicht. Leider habe ich die betr. Nummer<br />
der « A.-R. » verlegt und die Formel vergessen.<br />
Hätten Sie die Liebenswürdigkeit, die Formel<br />
nochmals bekanntzugeben? R. I. in G.<br />
Antwort- Auf einfachste Art lässt sich der<br />
ungefähre Bremsweg ermittoln, indem man die<br />
Stundenkilometerzahl durch 10 dividiert und dann<br />
das Ergebnis mit sich selbst multipliziert. Auf<br />
diese Art erhält man beispielsweise für eine Fahrgeschwindigkeit<br />
von 60 Stundenkilometern einen<br />
Bremsweg von 36 m. Dieser Bromsweg ist nun<br />
allerdings reichlich gross und trifft nur für ungünstige<br />
Verhältnisse zu, wie sie beispielsweise bei<br />
schlüpfrigen Strassen vorliegen. Einen der Wirklichkeit<br />
besser entsprechenden Wert erhält man,<br />
wenn man die Stundenkilometerzahl nicht durch<br />
10, sondern durch 13 dividiert, im übrigen aber<br />
gleich verfährt.<br />
at.<br />
Frage 8580. Schmierung der Radnaben. Mein<br />
Wagen ist mit Zentral-Chaßsisschmierung versehen.<br />
Werden durch dieses Schmiersystem die Radnaben<br />
ebenfalls mit Schmiermittel versorgt? Oder muss<br />
hier vielmehr von Hand nachgeschmiert werden?<br />
Wenn ja, wie oft? F. L. in S.<br />
Antwort; Di« Schmierung der Naben ist<br />
von der Zentral-Chassisschrnjerung unabhängig.<br />
Die Naben müssen deshalb etwa alle 15.000 kra<br />
neu mit Fett versorgt werden, was meist sehr<br />
einfach geschehen kann, indem man ihre Deckel<br />
abschraubt, mit Fett auffüllt und dann wieder an<br />
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Es Kann sein, dass die Schmierung der Naben nach<br />
besonderer Vorschrift durchgeführt werden muss.<br />
Abgesehen von der Schmierung empfiehlt es<br />
eich, die Räder mit den Naben jede Saison mindestens<br />
einmal abzunehmen, damit der Zustand<br />
der Lager nachkontrolliert werden kann. Auch die<br />
Dichtungen (meist Filzringe), die das Eindringen<br />
von Wasser in die Lager zu verhindern haben, sind<br />
dabei auf ihre weitere Brauchbarkeit hin zu untersuchen.<br />
Wasser, das in die Wälzlager eindringen<br />
kann, bringt diese nach kurzer Zeit zum Rosten<br />
und macht sie so bald unbrauchbar.<br />
Beim Wiederaufsetzen der Nabe ist, streng auf<br />
die richtige Einstellung des Lagers zu achten. Die<br />
Nabe darf weder Spiel haben, noch beim Drehen<br />
ein Klemmen fühlbar werden lassen. at.<br />
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Anfrage 244. Kollision auf Strassenkreuzung.<br />
Einer Kollision zwischen einem Auto- und einem<br />
Motorradfahrer liegt ein Tatbestand zugrunde<br />
(derselbe geht aus der Antwort hervor. Die Red.),<br />
aus dem schwierig festzustellen ist, wen der Hauptanteil<br />
der Schuld trifft. Wie beurteilen Sie den<br />
Fall, der bereits die erste Gerichtsinstanz passiert<br />
hat? H. W. in A.<br />
Antwort: Nach den uns von Ihnen zur Verfügung<br />
gestellten erstinstanzlichen Akten, sind<br />
leider verschiedene Punkte, die bei der Beurteilung<br />
der Haftpflichtsfrage eine wichtige Rolle spielen,<br />
nicht aus den Akten ersichtlich.<br />
Auch ist es schwierig,- ohne zum mindesten eine<br />
Planskizze vor sich zu haben, sich einigermassen<br />
genaue Rechenschaft von der Oertlichkeit geben zu<br />
können. Aus diesem Grande können wir Ihnen<br />
kein abschliessendes Urteil über den Rechtsfal! unterbreiten,<br />
sondern müssen uns gestützt auf die<br />
uns zur Verfügung gestellten Angaben begnügen,<br />
eine allgemeine Auffassung über den Unfall ausssudrücken.<br />
Nach den uns gemachten Angaben steht fest,<br />
dass der Motorradfahrer W. mit abgeblendeter<br />
Beleuchtung die Nebenstrasse befuhr und von ihr<br />
aus- eine gute Sicht auf die Hauptstrasse, haben<br />
tnusste. Dies ergibt sich aus der Aussase des unbeteiligten<br />
Zeugen D., der den Motorradfahrer von<br />
der Hauptstrasse aus auf ziemliche Distanz vor<br />
der Strassenkreuzung wahrgenommen hat. (Mehr<br />
als 63 m; siehe Seite 13 des erstinstanzlichen Urteils.)<br />
Daraus muss gefolgert werden, dass der<br />
Motorradfahrer bei nötiger Vorsicht die auf der<br />
Hauptstrasse mit ziemlicher Geschwindigkeit heranfahrenden<br />
Motorfahrzeuge hätte wahrnehmen<br />
können. An dieser Aufmerksamkeit Hess er esHerrn K. auch ein ganz erhebliches Verschulden<br />
offenbar mangeln. Denn der Zeuge D. erklärt, der trifft. Es ist nun zu untersuchen, ob die erste Instanz<br />
Beklagte habe auf der Einmündung auf der alle Faktoren berücksichtigt hat, wenn sie annahm,<br />
Hauptstrasse einen Moment geschwankt und sei dieses Mitverschulden des Herrn K. steigere sich<br />
dann auf die linke Strassenseite .gefahren. Der bis zu absoluten Selbstverschulden.<br />
Beklagte habe sich zirka 1,3 m in der Hauptstrasse Fest steht nach eigenen Angaben des Herrn K.,<br />
darin befunden, als er nach links abschwenkte. dass er mit 75 km Geschwindigkeit gefahren ist,<br />
Die bundesgerichtliche Praxis hat in Zivilsachen<br />
bereits im Jahr 1927 den Grundsatz aufgestellt,<br />
dass der aus der Nebenstrasse kommende<br />
Fahrer alle Vorsichtsmassnahmen zu treffen habe,<br />
um die auf der Hauptstrasse zirkulierenden Fahrzeuge<br />
nicht zu gefährden (Journal des Tribuneaux<br />
1927, 237), und zwar wurde von der bundesgerichtlichen<br />
Rechtssprechung dieser Grundsätze beobachtet,<br />
auch wenn die kant- Motorfahrzeuggesetzgebung<br />
diese Vorschrift nicht ausdrücklich enthielt.<br />
Wir müssen daher untersuchen, ob der Motorradfahrer<br />
W. alle Vorsichtsmassregeln beim Einfachren<br />
aus der Nebenstrasse in die Hauptstrasse<br />
getroffen hat? Wie wir bereits oben dargetan<br />
haben, wäre es ihm möglich gewesen, schon vor<br />
seinem Einmünden in die Hauptstraese die heranfahrenden<br />
Automobile, und speziell dasjenige, das<br />
von Herrn K. gesteuert wurde, so rechtzeitig zu<br />
bemerken, dass er überhaupt die Grenzlinie der<br />
Hauptstrasse nicht zu überschreiten brauchte.<br />
Nach den uns gemachten Angaben mus« er aber<br />
erst beim Einmünden sich über die Situation auf<br />
•der Hauptstrasse Rechenschaft abgelegt haben.<br />
Durch dieses Einmünden wurde beim Automobilisten<br />
K. eine psychische Reaktion ausgelöst, indem<br />
dieser seinen Wagen scharf nach rechts in dio<br />
Wiese herausriss, um eine Kollision zu verhüten.<br />
Die Strafkammer des bernischen Obergericbtes<br />
hat in «mem Entscheide festgestellt, dass auch<br />
durch die Regel, der Fahrer aus der Nebenstrasse<br />
solle vorsichtig in die Hauptstrasse fahren, die psychische<br />
Wirkung eines plötzlich aus der Nebenstraese<br />
in raschem Tempo, einfahrenden Fahrzeuges<br />
auf die Befahrer der Hauptstrasse ausgeschlossen<br />
werden wolle. Es genüge mithin nicht, dass<br />
der aus der Nebenstrasse kommende Fahrer sein<br />
Fahrzeug bei Ansichtigwerden einer Kollisionsgefahr<br />
plötzlich abstoppe, um eine direkte Kollision<br />
zu vermeiden, denn durch das plötzliche Auftauchen<br />
eines in raschem Tempo in die Hauptstrasse<br />
einfahrenden Motorfahrzeuges werden die Benutzer<br />
der Hauptstrasse naturgemäss reranlasst, ihre<br />
Fahrtrichtung zu ändern.<br />
Wie rasch der Motorradfahrer daherkam, ergibt<br />
sich aus den Akten nicht ohne weiteres. Der<br />
Automobilist K. schätzt das Tempo auf 30 bie<br />
35 km. Die erste Instanz nach Angaben des Beklagten<br />
auf 20. Dieses Tempo scheint uns für die<br />
Behandlung des hängigen Falles von nicht grosser<br />
Bedeutung; denn nach den Feststellungen des Zeugen<br />
D. fuhr der Motorradfahrer noch zirka 1,3 m<br />
in die Hauptstrasse hinein, d. h. er tauchte im<br />
Räume der Hauptstrasse auf. und veranlagte die<br />
psychische Reaktion beim Fahrer K.. während nach<br />
den örtlichen Verhältnissen ein Anhalten vor der<br />
Einmündung der Hauptstrasse bei einem Tempo<br />
von 20—35 km für den Motorradfahrer ein Leichtes<br />
hätte sein sollen, wenn man die sruten Sichtverhältnisse<br />
berücksichtigt.<br />
Unseres Erachtens trifft deshalb den Motorradfahrer<br />
das primäre Verschulden am Unfälle. Die p<br />
Klägerschaft hat mit Recht angenommen, dass<br />
einem Tempo, welches die kantonale erlaubte maximale<br />
Ausserortsgeschwindigkeit mit 40 km um<br />
rund 35 km übersteigt.<br />
Diese Geschwindigkeitsübertretung. welche eine<br />
Verletzung einer SchuUvorschrift darstellt, muss<br />
zweifellos in Berücksichtigung gezogen werden, da<br />
dadurch die Bremsstrecke verlängert und die<br />
Wucht des Anpralles vergrössert worden is.t. '<br />
Was die Bremsstrecke betrifft, so wäre es wünschenswert<br />
gewesen zu wissen, ob Herr K., als er<br />
den Motorradfahrer in die Hauptstrasse einmünden<br />
sah, in einem Tempo von 40 km noch rechtzeitig<br />
hätte stoppen können. Wäre dies der Fall<br />
gewesen, so muss allerdings anerkannt werden,<br />
dass unter diesen Umständen die Geschwindigkeitsüberschreitung<br />
die kausale und alleiniee Ursache<br />
des Unfalles und Schadens gewesen ist.<br />
Wenn hingegen das von K. gesteuerte Fahweug<br />
bereits so nahe an die Kreuzung herangerückt war,<br />
dass ein rechtzeitiges Stoppen auoh bei 40 km<br />
nicht mehr möglich gewesen ist. so erscheint die<br />
Gescbwindigkeitsübertretung wohl als ein Verschulden<br />
des K., nicht aber als die alleinige Ursache<br />
des Unfalles. Allerdings tritt zu diesem Verschulden<br />
hinzu, dass K. es als nicht ortskundiger<br />
Fahrer auch an der nötigen Vorsicht fehlen Hess,<br />
indem er offenbar zu wenig darauf acht gab, ob<br />
Nebenstrassen in die Hauptstrasse einmünden.<br />
Wäre allerdings die Hauptstrasse absolut gerade<br />
und beidseitig freies Feld, so ist diese Unachtsamkeit<br />
weniger schwer zu werten. Hingegen erscheint<br />
K. nach den Aussagen des Zeusen D. einen zweiten<br />
schweren Fehler begangen zu haben. ind«m er<br />
angibt, der linke Kotflügel des von K. Besteuerten<br />
Autos sei im Augenblicke, als er sich auf der Höhe<br />
des Motorradfahrers W. befunden habe. 80—40 cm<br />
vom Motorrade des W. entfernt gewesen. Wir wissen<br />
nun, dass W. mit seinem Motorrade zirka<br />
1,3 m in die Hauptstrasse eingefahren igt, nnd<br />
dass die Strasse laut amtlicher Feststellung 6.50 m<br />
misst. Der linke Kotflügel des von K. gesteuerten<br />
Wagens war somit zirka 1.70 m vom linken Strassenrande<br />
entfernt. Nehmen wir seine Wagenbreite<br />
mit 1.80 m an, so erhalten wir 3.50 m. d. h., er<br />
befuhr eher die linke Strassenseite als die rechte.<br />
Offenbar hat daher K. die Strassenmitte befahren<br />
und ist etwas zu weit nach links geraten. Dies<br />
ist nun bei einer so breiten Strasse ein schwerer<br />
Fahrfehler und fällt bei der Beurteilung der<br />
Schuldfrage entschieden ins Gewicht. Das Bundesgerioht<br />
(Band 58, II, Seite 130) hat in einem ähnlichen<br />
(nicht gleichen) Falle den Motorradfahrer,<br />
welcher in übersetztem Tempo die Hauptstrasse befahren<br />
hat und den einmündenden Automobilisten<br />
auf ziemliche Distanz wahrnahm, aber nicht bremste,<br />
sondern nach links auswich, statt rechts hinter<br />
dem Automobilisten durchzufahren, das Verschulden<br />
des auf der Hauptstrasee befindlichen<br />
Motorradfahrerg wegen dieser Umstände auf 60%<br />
angesetzt und das Verschulden des Automobilisten,<br />
der dieses Einfahren zu langsam vollzog (und dadurch<br />
die primäre Ursache des Unfalles setzte),<br />
auf 40% bemessen<br />
<strong>1933</strong> - NO 14<br />
Wir halten nun dafür, dass in Anbetracht dieses<br />
Urteiles, das wir eines ähnlichen Tatbestandes<br />
wegen als Wegleitung nehmen dürfen, bei K. mit<br />
einem Verschulden von 60—80% zu rechnen ist, da<br />
er als Ortsunkundiger in sehr übersetztem Tempo<br />
fuhr und dazu noch grösstenteils die linke Strassenhälfte<br />
benutzte.<br />
Der Motorradfahrer dürfte unseres Erachtens<br />
ein Verschulden von 20, maximal 40% treffen, da<br />
es ihm bei den guten Sichtverhältnissen irröglich<br />
gewesen wäre, an den Lichtern der heranfahrenden<br />
Automobilen festzustellen, dass er nicht mehr in<br />
die Hauptetrasse hätte einmünden sollen. Durch<br />
sein Einmünden verletzte er aber die Sorgfaltspflichten,<br />
die dem Fahrer aus der Nebenstrasse<br />
auferlegt sind, und provozierte die Tisychisohe<br />
Reaktion des Automobilisten K. Aus diesem Grunde<br />
erachten wir, dass eine Berufung an die obere Instanz<br />
nicht von vornherein aussichtslos ist. Was<br />
die Höhe des gegenseitigen Verschuldens betrifft,<br />
so ist dies eine Ermessensfrage; wir glauben aber,<br />
dass sich das gerichtliche Urteil in den von tins<br />
vorgezeichneten Minimal- nnd Maximalzrenzen bewegen<br />
dürften, sofern nicht irgendein Umstand besteht,<br />
der sich unserer Kenntnis entzieht und der<br />
geeignet wäre, das Ermessen der richterlichen Behörden<br />
zuungunsten des Klägers zu beeinflussen.<br />
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Behandlung der Apparate. Praktisch«<br />
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2. Tag: Vortrag: Schweissvorbereitungon, Stoss-,<br />
Flanken-, Ueberkopf. und Ecksehweissungen,<br />
überlappte Schweissungen. Kontrollmothode. —<br />
Praktische Arbeiten.<br />
3. Tag: Vortrag über Anwendung der Schweissungen<br />
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Stahlschweissunggen, Reparatursebweissungen.<br />
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Arbeitsstücke in Eisenblech.<br />
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der Schweissnähte. Uebungen dazu.<br />
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Anwendung, das Schwoissen verschiedener Metalle.<br />
Uebungen dazu. Prüfungen der Schweissproben.<br />
6. Tag: Vortrag über das autogene Schneiden. Unterwasserschneiden,<br />
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Kostenberechnungen der Schweiss- und Schneidoarbeiten.<br />
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sie, soweit möglich, am Kurs geschweisst werden.<br />
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14 AUTOMOBIL-REVU15 <strong>1933</strong> - N° II<br />
WÄ afiB-«k«s<br />
Zur Benzinzollfrage. Die Zentralstelle für<br />
die Verteidigung der Automobilinteressen<br />
hat neuerdings an das eidg. Finanzdepartement<br />
eine Eingabe gerichtet und auf die katastrophalen<br />
Folgen für die Wirtschaft hingewiesen,<br />
wenn die in einigen <strong>Zeitung</strong>en angekündigte<br />
Erhöhung des Benzinzolls um 33<br />
Prozent in Kraft gesetzt werden sollte. Das<br />
Departement antwortete am 25. Januar wie<br />
folgt:<br />
« Unter bester Verdankung Ihres Schreibens<br />
vom 18. dies beehren wir uns. Ihnen<br />
mitzuteilen, dass uns nicht bekannt ist, woher<br />
die Meldung betreffend eine Zollerhöhung<br />
von 33 Prozent' auf Benzin stammt. Die<br />
Behauptung entbehrt jeder Grundlage, indem<br />
weder der Bundesrat noch das Zolldeoartement<br />
in der Frage des Benzinzolls bestimmte<br />
Beschlüsse gefasst oder neue Richtlinien<br />
festgelegt haben. »<br />
Diese Antwort wirkt nicht sehr beruhigend<br />
und man wird die Weiterentwicklung<br />
der Angelegenheit mit aller Aufmerksamkeit<br />
verfolgen müssen. Die in der Bauernpresse<br />
aufgetauchte Forderung nach einer Erhöhung<br />
des Benzinzolls mahnt jedenfalls zur<br />
Vorsicht.<br />
(säe.)<br />
Deutschlands Steuereinnahmen aus dem<br />
Motorfahrzeugwesen bezifferten sich in den<br />
ersten drei Quartalen des laufenden Finanzjahres<br />
auf 138.3 Millionen Mark. Die voraussichtlichen<br />
Erträgnisse waren im Budget<br />
mit 180 Millionen Mark eingesetzt, so dass<br />
sich ein Manko von rund 40 Millionen Mark<br />
ergibt, das durch die Ergebnisse des letzten<br />
Quartals eher noch erhöht, keineswegs aber<br />
verbessert werden dürfte. Neben der wirtschaftlichen<br />
Krise ist vor allem die gewaltige<br />
Ueberlastung der deutschen Motorfahrzeughalter<br />
mit Sondersteuern hiefür verantwortlich.<br />
Es ergibt sich deutlich aus diesem Beispiel,<br />
dass der Steuerbogen auch überspannt<br />
werden kann.<br />
-z-<br />
Der englische Motorfahrzeugbestand betrug<br />
am 30. September 1932 total 2,239,000<br />
Automobile und Motorräder aller Art.<br />
Es ergibt dies gegenüber dem Vorjahre<br />
eine Zunahme von 25,845 Fahrzeugen. An<br />
Personenwagen waren 1.12 Millionen auf<br />
den vorgenannten Zeitpunkt verkehrsberechtigt<br />
und hat sich deren Zahl im Laufe eines<br />
Jahres um 44,224 erhöht. Erstmals in den<br />
Verkehr kamen 143,053 Fahrzeuge.<br />
Die amerikanische Automobilproduktion<br />
bezifferte sich im November 1932 nach den<br />
definitiven Ergebnissen des Statistischen Bureaus<br />
auf 59,556 Einheiten. Dies bedeutet im<br />
Vergleich zum Vormonat Oktober eine Zunahme<br />
von 10,854 Fahrzeugen. Die gesamte<br />
Produktion umfasste 47,293 Personenwagen,<br />
12,024 Lastwagen und 239 Taxameter. Dagegen<br />
ist die kanadische Monatsproduktion<br />
von 2923 Einheiten auf 2204 zurückgegangen.<br />
Nach den Angaben der Automobilhandelskammer<br />
bezifferte sich die Fabrikation im<br />
Monat Dezember auf 102,770 Fahrzeuge und<br />
schnellte damit gegenüber dem Vormonat<br />
um 66 Prozent hinauf. Die gesamte Jahresproduktion<br />
ergibt somit 1,426,966 Motorfahrzeuge.<br />
'<br />
Der Verkauf an Personenwagen wird für<br />
Amerika im Jahre 1932 mit 1,097,716 Fahrzeuge<br />
angegeben. Da die Dezemberergebnisse<br />
noch nicht vollständig bekannt sind,<br />
dürfte diese Zahl noch eine geringe Korrektur<br />
erfahren. Immerhin kann heute schon<br />
festgestellt werden, dass das Verkäufsergebnis<br />
das niedrigste der letzten 11 Jahre darstellt.<br />
Vergleichsweise sei nur erwähnt, dass<br />
im Jahre 1931 1,9 Millionen, im Jahre" 1930<br />
noch 2,6 Millionen, und 1929 sogar 3.8 Millionen<br />
Personenwagen in den Vereinigten<br />
Staaten käuflich abgesetzt werden konnten.<br />
Der Verkauf an Lastwagen betrug 1932<br />
181,291 Einheiten- und steht damit ebenfalls<br />
erheblich hinter dem Resultat für 1931 zurück,<br />
indem dazumal 313.884 neue Lastfahrzeuge<br />
als verkauft gemeldet wurden. z.<br />
Die volkswirtschaftlichen Aufgaben und die<br />
wirtschaftspolitische Bedeutung der Eisenbahnen.<br />
Ein Beitrag zur Beurteilung des Wettbewerbes<br />
zwischen Eisenbahn und Automobil, von Dr, >M-<br />
Saitzew, Zürich. Verlag: Librairie Edition .§. A.,<br />
Bern, 1932.<br />
BüJiorl^d.<br />
I.<br />
Unter diesem Titel hat Herr Prof. Dr. Saitzew<br />
im Auftrag der Generaldirektion der'.Bundesbahnen<br />
eine Broschüre veröffentlicht. In 6 Abschnitten befasst<br />
er sich darin mit der Stellung der Bahnen ii$<br />
der Volkswirtschaft, der Bedeutung der Bahneri 1 für<br />
Wirtschaft und Gesellschaft, der innern ökonomischen<br />
Struktur der Bahnen, dem Eingriff des Staates<br />
in den Bahnverkehr, der Kostenstruktur jand<br />
Preisbildung im Bahnverkehr, de» Frage Eisenbahn<br />
und Automobil, um dann in einem siebenten Abschnitt<br />
seine Folgerungen zu ziehen.<br />
n "''<br />
Die Ausführungen und Folgerungen von Profi<br />
Saitzew bewegen sich, was nicht überraschen kann,<br />
im Gedankengang der Auftraggeber der Broschüre<br />
nnd bringen daher wenig Gesichtspunkte, die nicht<br />
schon erörtert worden wären. Dagegen ist die<br />
Gliederung übersichtlich, und ein reiches Zahlenmaterial<br />
will die Richtigkeit der Ausführungen beweisen.<br />
Im Rahmen einer kurzen Abhandlung ist es<br />
nicht möglich, die einzelnen Argumente von Herrn<br />
Prof. Saitzew über die Entwicklung, den Aufbau,<br />
die ökonomische Struktur und den^ Eingriff des<br />
Staates in den Bahnbetrieb zu kommentieren. Wir<br />
greifen daher lediglich die Punkte heraus, in denen<br />
die Argumentation fehlgeht, oder wo für die Allgemeinheit<br />
und für den Automobilsmus wichtige Fragen<br />
ausser acht gelassen wurden.<br />
Gegen die Ausführungen des Verfassers in den<br />
ersten beiden Abschnitten ist nicht viel einzuwenden.<br />
Im dritten Abschnitt kommt er auf die ökonomische<br />
Struktur der Bahnen und auf deren Kapitalintensität<br />
zu sprechen. Er schreibt dort: « Ist<br />
der Verkehr entsprechend gross und verteilen sich<br />
somit die durch die Investition hervorgerufenen<br />
jährlichen. Kapitalkosten, die mittelbaren Betriebskosten,<br />
auf eine grosse Anzahl von Einzelleistungen,<br />
so stellen sich die gesamten Transportkosten für die<br />
Einzelleistung im Eisenbahnverkehr bei korrekter<br />
Berechnung billiger als bei irgend einer andern Art<br />
des Landtransport. »<br />
Mit diesem Satz hat der Verfasser eine der<br />
wichtigsten Ursachen der heutigen Bahnmisere umschrieben.<br />
Viele Zweiglinien der Bundesbahnen<br />
und ein grosser Teil der Nebenbahnen sind gebaut<br />
worden, ohne dass die Voraussetzung des im Verhältnis<br />
zu den Kapitalaufwendungen nötigen, genügend<br />
grossen Verkehrs vorhanden gewesen wäre.<br />
Die Kapitallast erdrückt diese Linien und hat sie<br />
schon zu den Zeiten unrentabel gemacht, da es<br />
noch keine Autokonkurrenz gab. Bei manchen Linien<br />
lässt sich das Missverhältnis zwischen Kapitalaufwendung<br />
und Verkehr nicht einmal mit volkswirtschaftlichen<br />
Vorteilen begründen. In der Zeit<br />
des Gründungsfiebers sind zahlreiche Bahnen lediglich<br />
aus spekulativen. Ursachen und um den regionalen<br />
Ehrgeiz zu befriedigen geschaffen worden.<br />
Das wird bei der Behandlung des Verkehrsproblems<br />
Bahn - Auto — bewusst oder unbewusst — ausser<br />
acht gelassen. Geht man den Gründungsakten der<br />
Bahnen nach, so stösst man immer wieder auf<br />
einen uns heute unbegreiflichen Optimismus, auf<br />
den absoluten Glauben, der Besitz einer Bahn bedeute<br />
für jede Gegend die Garantie für einen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung, für Arbeits- und Gewinnmöglichkeiten.<br />
Fast durchwegs wurde die Verkehrsentwicklung<br />
überschätzt und die Möglichkeit von<br />
wirtschaftlichen Krisenperioden ausser acht gelassen.<br />
Nachdem nun eine solche Krisenperiode eingetreten<br />
ist, musste sich das Missverhältnis zwischen<br />
Kapitalinvestierung und Verkehr bei den<br />
schon in guten Zeiten unrentablen Bahnen katastrophal<br />
auswirken.<br />
Aus der Zusammenstellung der Betriebsergebnisse<br />
der Bundesbahnen geht hervor, dass von 1903<br />
bis 1909 die Rechnung fünfmal mit Verlust und nur<br />
zweimal mit Gewinn abschloss. Damals konnte man<br />
aber weder von einer Krisenzeit noch von einer<br />
Konkurrenz des Automobils reden, und damit ist<br />
der Beweis erbracht, dass schon vor 30 Jahren die<br />
wirtschaftlichen Grundlagen der Bundesbahnen ungenügend<br />
waren. Die Kapitalintensität war im<br />
Verhältnis zum Verkehr zu gross. Diese Tatsache<br />
ist Von Prof. Saitzew nicht genügend gewürdigt<br />
worden.<br />
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Kapital und dem Verkehr ist aber, trotzdem wenig<br />
neue Bahnen gebaut wurden, nicht geringer geworden,<br />
im Gegenteil, es hat zugenommen. Die Betriebslänge<br />
der S. B. B. belief sich im Jahre 1903<br />
auf 2433 km und im Jahre 1931 auf 2942 km, die<br />
Baulänge des gesamten schweizerischen Bahnnetzea<br />
auf 4430 bzw. 5856 km. Nach dem statistischen<br />
Jahrbuch beliefen sich die Baukosten im Jahre<br />
1903 auf Fr. 1,428,530,000.—, im Jahre 1930 dagegen<br />
auf Fr. 3,750,632,000.— Während also die<br />
Baulänge nur um 32 Prozent zugenommen hat,<br />
wurde das Anlagekapital um 162 Prozent vermehrt.<br />
Die Ueberkapitalisierung hat ihren Fortgang auch<br />
in der Zeit genommen, da die Bahnen bereits stark<br />
mit der Konkurrenz des Autos rechnen mussten. So<br />
wurde das Bundesbahnkapital in der Zeit von 1913<br />
bis 1931 verdoppelt und selbst in den letzten Jahren<br />
noch um jährlich 80—90 Millionen erhöht.<br />
Trotz stark rückläufigem Verkehr sind für das Jahr<br />
<strong>1933</strong> weitere 65 Millionen Neuausgaben bewilligt<br />
worden und steht der Ausbau zahlreicher Bahnhöfe,<br />
der Bau von doppelspurigen Geleiseanlagen usw.<br />
auf dem Ausbauplan. Von einem Bedürfnis kann,<br />
solange nicht ein sehr starker Konjunkturaufstieg<br />
in Aussicht steht, nicht geredet, werden, denn was<br />
nützt der Bahn ihre vollkommene technische Rüstung,<br />
wenn der nötige Verkehr nicht vorhanden<br />
ist?<br />
Wie gross das Missverhältnis zwischen Kapitalaufwendung<br />
und Verkehr bei uns geworden ist, geht<br />
aus weitern Zahlen der Broschüre hervor. Die Kapitalbelastung<br />
auf den Kilometer Streckenlänge beträgt<br />
bei den Bundesbahnen Fr. 1,005,600—, oder<br />
unter Abzug der Elektrifikationskosten Fr. 854,000.-,<br />
bei der deutschen Reichsbahn, ohne Berücksichtigung<br />
der Inflation, Fr. 623,000.—, bei den französischen<br />
Hauptbahnen Fr. 273,100.—. Dabei rollen<br />
in der Schweiz über den Kilometer Bundesbahnstrecke<br />
705,000 tkm, in Deutschland dagegen<br />
1,375,000 und in Frankreich 1,065,000 tkm.<br />
Prof. Saitzew folgert daraus aber nicht, dass bei<br />
den Bahnen äusserste Sparsamkeit und Vermeidung<br />
jeder Neuausgabe am Platze sei. Er sucht das Heil<br />
in einer Vermehrung des Verkehrs durch Unterdrückung<br />
der Autokonkurrenz, um auf diese Weise<br />
die Kosten pro Leistungseinheit bei den Bahnen<br />
vermindern zu können. Dabei lässt er die volkswirtschaftliche<br />
Seite der Angelegenheit vollständig<br />
ausser acht Das Verkehrsproblem ist aber nicht<br />
einseitig ein Problem der Bahnen, es ist ein solches<br />
der Wirtschaft.<br />
Beim Missverhältnis zwischen Kapitalintensität<br />
und Leistung zeigt sich auch der grundsätzliche Unterschied<br />
zwischen dem Staats- und Privatbetrieb.<br />
Der Staat baut und organisiert für Leistungen, wie<br />
sie bei dauernd stark ansteigendem Verkehr im<br />
Verlauf der Jahre maximal vorkommen können.<br />
Die Privatwirtschaft dagegen stellt sich auf mittlere<br />
Leistungen ein, da sonst die zu grosse Kapitalinve<br />
stierung den Bestand der Unternehmungen bei geringem<br />
Rückschlag gefährden würde. Die Bahnen<br />
rufen jetzt, wo sich ein solcher Rückschlag zeigt,<br />
wie er naturgemäss von Zeit zu Zeit unvermeidlich<br />
ist, nach der Hilfe des Staates und der Unterdrückung<br />
der Konkurrenz. Der Privatbetrieb dagegen<br />
muss sich in solchen Zeiten gegen eine notgedrungen<br />
verschärfte Konkurrenz mit eigenen Mitteln<br />
wehren. Hat er in guten Zeiten über seine<br />
Verhältnisse gelebt, wie es bisher die Bahnen getan<br />
haben, so geht er in schlechten einfach zugrunde.<br />
Die Bahnen wollen sich, wie der gegenwärtige Ministerpräsident<br />
Deladier im Jahre 1931 in der fran-<br />
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HANS RUDOLF KANNE - ZÜRICH 8
N° U - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
logischen Kammer sagte, die bei ihnen gemachten<br />
Fehler durch das rationeller betriebene Strassentransportmittel<br />
bezahlen lassen. (Fortsetzg. folgt.)<br />
Sektion Graubunden<br />
Vorstandssitzung. Am 26. November hatte uneere<br />
Sektion an das Bau- und Forstdepartement<br />
eine Eingabe gerichtet, in welcher vier Anträge<br />
betr. Neuregelung der Taxordnung gestellt wurden.<br />
Alle vier Postulate gehen von der Erwägung aus,<br />
das Automobil von heute ist, im Gegensatz zur bisherigen<br />
Auffassung, als Arbeitswagen zu würdijn<br />
und in entsprechender Weise muss die finanzielle<br />
Bnlastung (geordnet werden. Erfreulicherweise<br />
haben unsere verantwortlichen Automobilbehörden,<br />
die kantonale Automobilkontrolle, wie<br />
das Baudepartement und die Regierung sich unseren<br />
Argumenten nicht verschlossen und grundsätzlich<br />
Erleichterungen gegenüber den bestehenden<br />
Zuständen bewilligt. Es betrifft dies:<br />
1. Die Möglichkeit der monatsweisen Abstufung<br />
der Bewilligungsgebühren. Die Gebühren sind in<br />
foleender Weise geordnet worden: Für 1 Monat<br />
10% der Jahresgebühr, 2 Monate 20%, 3 :30%,<br />
4 • 40%, 5 • 50%. 6 • 60%, 7 70%, 8 : 75%, 9 ; 80%,<br />
10:85%, 11:90% Ein Automobilist, welcher*«. B.<br />
tm 1. März den Wagen löst, bezahlt 85?» der Jahrestaxe,<br />
gibt er die Nummer bereiti am 1. Notember<br />
wieder ab, erhält er noeh eine Rückvergütung<br />
von 10%, er hat somit insgesamt 75Ä der Jahrestaxe<br />
bezahlt.<br />
2. Da speziell im Gebirge hochpferdige Wagen<br />
benötigt werden und weil es ungerecht erscheint,<br />
die 15 PS übersteigende Leistung dea Wagen* In<br />
erhöhter Weise finanziell zu belasten, wurde auch<br />
auf diesem Gebiet eine anerkennenswerte Erleichterung<br />
geschaffen. Während bisher die Wagen<br />
bis zu 15 PS Fr. 20.— pro PS und für alle folgenden<br />
PS je Fr. 15. zu entrichten hatten, bezahlen<br />
nach der Neuordnung die Wagen bis zu 18 PS je<br />
Fr. 20.— und ab 18 PS noch je Fr. 10.—, z. B. bezahlten<br />
20 PS Fr. 425.—, heute Fr. 380.— Trots-<br />
tor-Wüthrkh (bisbor); Beisitzende: Frau Zeier (bisher);<br />
Frau Schibier (bisher); Frau Plüss (neu).<br />
SEKTION AARGAU. Vortrag über das neue<br />
Automobilgesetz. Herr Dr. H. Rothmund, Chef dor<br />
Rechnungsrevisoren: Frau Zeier und Frau Zimmermann<br />
(bisher).<br />
Polizeiabteilung des Eidg. Justiz- und Folizeidepartementes,<br />
referiert auf unsere Einladung hin Mittwoch,<br />
den 22. Februar <strong>1933</strong>, 20.15 Uhr, im Saal<br />
gesehen.<br />
Im Jahresprogramm sind folgende Ausflüge vor-<br />
des Hotel Aarauerhof in Aarau über « Die Regelung<br />
7. Mai: Bluestfahrt ins Baslergebiet. — 4./5. Juni<br />
des Strassenverkehrs nach der neuen Automobilgesetzgebung<br />
des Bundes ». Nachdem es uns ge-<br />
-*- 25. Juni: Strandbadleben am Murtensee. — 1.<br />
(Pfingsten): Brüni« - Hasliberg - Hohfluh (2 Tage).<br />
lungen ist, einen hervorragenden Mitarbeiter des<br />
August: Nachtessen am Thunersec. — 2. September:<br />
Weekendausflug auf den Gurnigel; abends<br />
Gesetzes für dieses aktuelle Thema zu gewinnen, dem die Verordnung mit diesen Erleichterungen<br />
hoffen wir auf zahlreiches Erscheinen unserer Mitglieder.<br />
Zu diesem Vortrage, der öffentlich ist, sind den ist, bat die kantonale Automobilkontrolle die dem Schallenbarg. Zuverlässigkeitsprüfung. — 15.<br />
erst im Laufe des Monats Januar genehmigt wor-<br />
Konzert und Ball. — -24. September: Picknick auf<br />
auch die übrigen interessierten Verbände eingeladen.<br />
Anschliessond freie Vereinigung der Mitgebühren<br />
zu erstatten. Manchen Automobilisten, Die Auskunftsstelle wird nach wie vor von Frl.<br />
Mühe nicht gescheut, die bereits bezahlten Höher-<br />
Oktober: Rund um den Bielersee.<br />
glieder.<br />
welcher sich um die Arbeiten des Clubs nicht bekümmert,<br />
diesen vielleicht nieht einmal finanziell an sie zu richten: Telephon 35.525.<br />
0. Messerli weitergeführt. Alle Anfragen sind direkt<br />
SEKTION BERN. Grosser Clubball Samstag, den<br />
18. Februar <strong>1933</strong>, 21 Uhr, im Hotel « Bellevue-Palace<br />
», Bern. Morgen abend ist die grosse A. C. S.- wartet RückveTgütunfen von 50 bis 100 Fr. in den SCHWEIZERISCHER DAMEN - AUTOMOBILduroh<br />
den Beitritt unterstützt, fielen hier uner-<br />
Gemeinde in den gediegenen Räumlichkeiten des Schoss.<br />
CLUB SEKTION ZÜRICH. Generalversammlung.<br />
«Bellevue-Palace» zu Tanz und frohem Treiben<br />
Wir gestatten uns, unsere geschätzten Mitglieder an<br />
Der Vorstand nahm sodann Kenntnis von den<br />
vorsammelt. Willkommen ist jedes Sektionsmitglied<br />
die erfolgte Einladung zur Teilnahme an der Generalversammlung<br />
zu erinnern. Dieselbe<br />
Bestrebungen bezüglich Neuordnung des Untersuchungsyerfahrens<br />
bei Automobilunfällen. Es ist<br />
und dessen Eingeführte. Der Schlager des Abends,<br />
das Genfer Tanzorchester * Robylton and his boys »,<br />
ist auf Freitag, den 24. Februar <strong>1933</strong>, nachmittags<br />
beabsichtigt, in Verbindung mit den übrigen Automobilclubs<br />
den Antrag auf Schaffung eine« prompt<br />
eine schmissige Ballmusik von seltener Ausdrucksweise,<br />
wird Tanzlustige und Musikfreudige in glei-<br />
Abends treffen «ich die Mitglieder mit ihren Ange-<br />
3 Uhr, im Cafe Huguenin, I. Stock, festgesetzt<br />
und zuverlässig arbeitenden Expertisenapparates zu<br />
cher Weise befriedigen. Verschiedene gesellschaftliche<br />
Darbietungen sorgen für don wünschenswerten<br />
viele Mitglieder begrüssen su können.<br />
hörigen in der Odeon-Bar. Wir hoffen gerne, recht<br />
Händen def Straf- und Zivilgerichte anlässlich der<br />
Schaffung des Einführungsgesetjses zum eidg. Automobilgesetze<br />
einzubringen.<br />
Ballbetrieb. Ueber die besonderen Geschehnisse des<br />
Abends hüllt sich der « Maitre de plaisir > in tiefes<br />
Schweigen, wohl nur deshalb, um vorurteilsfreie<br />
Aus «§«>•» V«e>»l»«5mcl««i<br />
Menschen um sich zu sehen. Der Autopark ist diesmal<br />
auf dem Bundosplatz und wird polizeilich be-<br />
ORTSGRUPPE ST, ßALLEN^STADT. Als ver-<br />
VtrtwM*«NeugrOndung. In Bern wurde der<br />
Autosektion 8t, Q allen-Appenzel!<br />
wacht Der Billetvorverkauf dauert noch bis Samstagtnittag,<br />
bis wann bei der Touristikstelle der Ber-<br />
fahrtam 18. Februar lassen wir einen soeben «ich die Inhaber von Taxametergeschäften aus dem<br />
lockendste Einladung ju der lustigen Neapel« schweizerische Taxihalter-Verband gegründet, dem<br />
ner Handelsbank und bei der Reception des < Bellovue<br />
> Eintrittskarten zu Fr. 5.—, inkl. Steuer, begesottensten<br />
Trockenbrötler in den Uhler Bwingt gung bezweckt die Wahrung der Standesinteressen,<br />
erhaltenen Brief folgen, der gans gewiss den hart-<br />
ganzen Lande angeschlossen haben. Die Vereinizogen<br />
werden können. Für Nachzügler ist eine<br />
Napoli, il 15 febraio 33. so vorab die Bekämpfung der illoyalen Konkurrenz.<br />
Abendkasse eingerichtet.<br />
Cari Svizzerit<br />
Gester Abig bin i eicho von bella mare, bringe<br />
mia mama granda lettera von Touring-Club San<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />
Gallo, dass si fumme Sabbato 18 febraio in nostra<br />
UND UMGEBUNG<br />
T. C. S.<br />
cittä per far una granda: festa con devisa: 0 mia<br />
Versammlung vom 4. Februar.<br />
bella Napoli! Ani seit; Ise keibe guet. Mues i molto<br />
Bei einer leider sehr schwachen<br />
pressiere sum magge alles parat. Bin i Sprunge<br />
Beteiligung seitens der Mitglieder<br />
eröffnete der Präsident die<br />
ufstegge molto Girlande und belli Decorazione in<br />
ganze Stadt. Ani neu astriche, 11 mare e il Vesuvo.<br />
Versammlung um 8.45 Uhr. Das<br />
Ani funde Albergo Uhler, Via Bogen, wo ia tutti<br />
Protokoll der Generalversammlung<br />
wurde ohne Diskussion ge-<br />
in prima ordine. Ani bestell» gueti musica napolitani<br />
originale. Is au da buono Vino: Chianti, Barbera<br />
(is es molto billig in Italia). In euccinä magge dankt. Unter Mutationen waren 2 Austritte zu vernehmigt<br />
und vom Vorsitzenden aufs beste ver-<br />
gueti Spaghotti napolitani, insalata italiana, risotto zeichnen, denen 3 Neuaufnahmen gegenüber standen-<br />
Aus dem Club ausgeschlossen wurde: Bülow<br />
milanese, salami, mortadella und vieli ander! gueti<br />
Specialitä. Tutti git e granda Comedia mit vieli Albert Wir müssen darauf hinweisen, dass Bülow<br />
keine Berechtigung mehr hat, sich auf den<br />
bella Costumi, Attrazioni und söni Sazzeli und<br />
mueste nüt magge als au ko.<br />
Namen des Clubs zu berufen.<br />
Tante saluti au rivederei<br />
Ueber die vorgesehene Rechtsschutzversicherung<br />
II Podesta di Napoli: Martino Uberto- kann erst an der nächsten Versammlung eine definitive<br />
Vorlage zur Besprechung kommen. Es lag<br />
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Bern. Am 20. Januar hielt die Sektion Bern<br />
des Schweiz. Damen-AutomobU-Clubs in ihrem Clublokal<br />
«Du The'atre» ihre Generalversammlung ab.<br />
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Der Vorstand wurde wie folgt gewählt: Präsidentin:<br />
Fräulein G. Messerli (neu); Vizepräsidentin 1 .<br />
Frau A. Glaser (bisher); I. Sekretärin: Fräulein<br />
H. Lüthi (bisher); II. Sekretärin: Fräulein E. Kaufmann<br />
(bisher); I. Kassiererin: Frau M. Keller-<br />
Raraseyer (bisher); II. Kassiererin: Frau K. Wal-<br />
Fahren dank seinem „schwebenden Motor",<br />
Größtmögliche Sicherheit dank seinem kreuz*<br />
verstrebten Tiefrahmenchassis mit Doppel*<br />
rahmen, Ganzstahl «Karosserie und starken»<br />
staub* und wasserdichten hydraulischen Brem*<br />
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Oktober, von langjährig.<br />
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auch ein Bericht vor, von den Delegierten in die<br />
Verkehrekommission. Wir ersuchen die Mitglieder,<br />
sich eur Pflicht zu machen, wieder regelmässiger an<br />
den Versammlungen zu erscheinen, da es für jedes<br />
Mitglied von grösstem Nutzen sein kann, wenn es<br />
über 4ie heutigen Verkehrsverhältniese orientiert<br />
Einer sagt's dem andern<br />
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CHAUFFEURVEREIN SCHAFFHAUSEN. Monatsversammlung<br />
vom 3. Februar im Hotel «Löwen>.<br />
Die wiederum zahlreich besuchte Versammlung<br />
bot einen erfeulichen Anblick Unser Präsident<br />
konnte die Traktanden in kurzer Zeit erledigen.<br />
Es wurde ein neues Aktivmitglied aufgenommen:<br />
Ernst Schweizer. Verkehrsfragen boten Anlass zn<br />
regen Diskussionen (Verkehrstafel in der Unterstadt).<br />
Eine erfreuliche Ueberraschung bereitete<br />
uns Kollege Ernst mit einer sehr schönen Standarte.<br />
Wir möchten der Spenderin, der Motorwagenfabrik<br />
Berna in Ölten, unsern besten Dank<br />
aussprechen.<br />
Einladung zum Bunten Abend: Samstag, den<br />
18. Februar <strong>1933</strong>, punkt 20 Uhr, im Restaurant<br />
«Schützenhaus» (1. Stock). Der Vorstand hat sich<br />
nach reiflicher Ueberlegung entschlossen, dieses<br />
Jahr einen Bunten Abend zu veranstalten. Das gut<br />
ausgewählte, reich dotierte Programm, das von einigen<br />
Mitgliedern selbst durchgeführt wird, verspricht<br />
einen genussreichen Abend. Also versäume es kein<br />
Mitglied, mit seinen Angehörigen unsere erste Veranstaltung<br />
zu besuchen. Eine flotte Musik wird<br />
uns aufspielen. Wir erwarten einen vollzähligen<br />
Aufmarsch aller Mitglieder und ihrer Angehörigen.<br />
Saalöffnuns 19 H Uhr.<br />
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Monatsversammlung vom 1. Februar<br />
im «Du Pont». Der Präsident<br />
eröffnete um 8% Uhr di«<br />
gut besuchte erste Versammlung<br />
im neuen Vereinsjahr und bioss<br />
die Kollegen herzlich willkommen.<br />
Es wurden folgende Mutationen<br />
behandelt: Aufgenommen<br />
wurde als Aktiv: Jakob Bluraor. Der Austritt<br />
von Hans Sachs wurde genehmigt. — Da«<br />
vorgesehene Preisjassen wurde wegen Lokalmangel<br />
abgesagt. Die Durchführung folgender Anlässe ist<br />
vorzubereiten: familiäre Zusammenkunft (5. März);<br />
Gartenfest in der « Alhambra • am 11. Juni, bzw.<br />
18. Juni als Hallenfest bei ungünstiger Witterung;<br />
Ausfahrt am 2. Juli nach Freiburg i. Br., sowie<br />
Abendunterhaltung am 30. September im Caslno<br />
Aussersihl. Das im Druck befindliche Vorstandsund<br />
Firmenverzeichnis wird den Mitgliedern nächsthin<br />
zukommen. An freiwilligen Spenden gingen ein:<br />
von Ed. Hatt Fr. 20.—, Herrn Dr. Büchi Fr. 5.—,<br />
Jos. Wiget Fr. 1.— und von F. Iten Fr. 4,—, was<br />
zu Protokoll bestens verdankt wurde.<br />
Arbeitslose und in Not geratene Mitglieder werden<br />
gebeten, sich beim Vorstande zu melden. Ferner<br />
wurde beschlossen, jedem Mitglied mit 20jähriger<br />
Fahrpraxis und mindestens öjähriger Mitgliedschaft<br />
eine Prämie auszuhändigen, sofern dieses<br />
seinen Vereinspflichten nachgekommen ist. —<br />
Zur Beherbergung von eingehenden Kartengrüssen<br />
auswärtsweilender Mitglieder wird am Stammtisch<br />
ein Karten-Album aufgelegt.<br />
Der Präsident las ein an den Stellenvermittler<br />
gerichtetes Instruktionaschreiben vor, in welchem<br />
er" ihm für "die Ausführung seiner Tätigkeit hauptsächlich<br />
die Statuten in Erinnerung ruft. Um<br />
10 Uhr waren die Traktanden erledigt. H. Q,<br />
NB. Der Kassier bittet die Mitglieder um Begleichung<br />
der fälligen Beiträge.<br />
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