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E_1933_Zeitung_Nr.028

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N? 28 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

rfisth«<br />

Die Verteilung des Benzinzolles.<br />

Den vom Bundesrat genehmigten Verteiler<br />

für die auf die Kantone entfallenden Quoten<br />

haben wir bereits in letzter Nummer veröffentlicht.<br />

Nachdem es sich um einen Betrag<br />

von rund 11,5 Mill. Fr. handelt, der auf<br />

diese Weise den Kantonen für den Ausbau<br />

ihres Strassennetzes in den Schoss fällt, verlohnt<br />

es sich wohl, nochmals darauf zurückzukommen.<br />

Da der Gesamtertrag des Benzinzolles<br />

für das^abgelaufene Jahr rund 5 Mill.<br />

Franken höher war als 1931, so stieg auch<br />

der Anteil der Kantone entsprechend und<br />

konnte ihnen 1,25 Mill. Fr. mehr ausgerichtet<br />

werden. Ueber die Beträge, mit welchen die<br />

einzelnen Kantone rechnen können, orientiert<br />

die nachfolgende Aufstellung, die gleichzeitig<br />

darüber Auskunft gibt, wie sich die Zuschüsse<br />

vergleichen mit den im Jahre 1931 erhaltenen<br />

Quoten. In diesen Zahlen sind die Zuschüsse<br />

aus dem Ausgleichfonds inbegriffen, die an<br />

neun Kantone ausbezahlt wurden, um gewisse<br />

Härten, die dem Verteilungsmodus anhaften,<br />

zu mildern.<br />

1931 1932<br />

Fr.<br />

Fr.<br />

Kür** 1.191.843.70 1.297.212<br />

Bern 1.398.167.75 1.558.918<br />

Luzern 252.372.40 320.834<br />

Uri 182.219.10 201.583<br />

Schirr« 163.841.80 233.944<br />

Obwalden 121.673.60 147.015<br />

Kidwaiden 70.949.40 84.552<br />

Glarua 141.554.10 179.534<br />

Zug 157.439.15 128.579<br />

Freibui» 330.725.05 389.820<br />

Solothurn 278.304.35 303.773<br />

Basel-Stadt 244.812.— 254.245<br />

Basel-Land 274-.584.90 262024<br />

Scbaffbausen 112.527.80 105.889<br />

lAppenzell (A.-Rh.) 145.166.60 * 161,770<br />

lAppenzeU (L-Rh.) 36.709.95 43.465<br />

Bt. Gallen 591.333.20 748.326<br />

Graubünden 818.792.15 942.573<br />

Aargau 679.503.60 725.321<br />

Thurgao 491.915.20 489.138<br />

Tessin 571.355.40 637.120<br />

Waadt 1.065.321.4S 1.097.178<br />

~fiallis 526.801.35 641.292<br />

Neuenbnrg 280.984.15 373.185<br />

fienf 204.547.10 227.926<br />

Total 10.233.445.35 11.444.356<br />

Den Angaben ist zu entnehmen, dass prozentual<br />

an den einzelnen Beträgen wenig geändert<br />

hat. Nach wie vor nehmen drei Kantone<br />

mit Beträgen von mehr als 1 Million den<br />

Rahm oben ab, nämlich Zürich, Bern und<br />

Waadt. Diese Stände verfügen allerdings<br />

auch über die umfangreichsten Strassennetze<br />

und dürfen das Verdienst für sich in Anspruch<br />

nehmen, seit Jahren alle Einnahmen<br />

aus dem Motorfahrzeugverkehr dem Strassenwesen<br />

zugewiesen zu haben. Graubünden<br />

steht als Nutzniesserin an vierter Stelle und<br />

ist der Millionenmarke recht nahe gerückt.<br />

Wenn man weiss, wie gerade dieser Kanton<br />

yor riesigen Aufgaben im Ausbau seines<br />

Älpenstrassennetzes steht, die seine Kräfte<br />

fast übersteigen, so möchte man ihm und den<br />

anderen Gebirgskantonen einen bedeutend<br />

grösseren Zuschuss gönnen. Mit etwas über<br />

43 000 Fr. steht Appenzell I.-Rh. an letzter<br />

Stelle, Der dieses Mal ausgerichtete Mehrbetrag<br />

wird allen Kantonen hoch willkommen<br />

sein. Die gesamte Subvention, die sich auf<br />

11,44 Mill. Fr. beziffert, stellt eine tatkräftige<br />

Hilfe für die Kantone dar, aber sie steht in<br />

keinem Verhältnis zu den von den Ständen<br />

gemachten Ausgaben für das Strassennetz<br />

oder zu den Bauaufgaben, die noch ihrer harren.<br />

Der Motorfahrzeugbesitzer könnte die<br />

Belastung des Benzins, obwohl diese nachgerade<br />

exorbitant wirkt, noch verwinden,<br />

wenn er wüssfce, dass diese Millionen letzten<br />

Endes doch wieder dem Verkehr zugute kommen.<br />

Dagegen sehen wir uns immer noch der<br />

bedauerlichen Tatsache gegenüber, dass der<br />

Bund in Strassenfragen grösste Passivität an<br />

den Tag legt, mit Ausnahme der Strolche.nfahrtversicherung<br />

überhaupt nichts für den<br />

Verkehr und seine Regelung aufbringt, dafür<br />

aber seelenruhig die vielen Millionen einsteckt,<br />

welche die Gesamtheit der iMotorfahrzeugbesitzer<br />

durch ihre Arbeit auf irgendeine<br />

Weise wieder herauswirtschaften muss. Es<br />

muss füglich verwundern, wie lange Volk und<br />

Parlament einer unseren Fremdenverkehr<br />

deutlich schädigenden Inaktivität des Bundes<br />

in Sachen Strassenbau noch zusehen wollen.<br />

Ein Schienenomnibus in der Schweiz. Seit<br />

letzten Samstag fanden auf verschiedenen<br />

Strecken des schweizerischen Eisenbahnnetzes<br />

Vorführungs- und Versuchsfahrten<br />

mit einem Austro-Daimler-Schnelltriebwagen<br />

statt. Das Hauptkennzeichen dieses 32plätzigen<br />

Schienenomnibusses besteht darin, dass<br />

die Triebräder mit Pneus bereift sind, jedoch<br />

ausserdem noch einen Stalil-Laufreifen<br />

aufweisen. Die Pneus sind somit gegen Verletzungen<br />

weitgehend gesichert. Wir hatten<br />

Gelegenheit, an einer der Fahrten teilzunehmen<br />

und werden darüber noch in der nächsten<br />

Nummer eingehender berichten (Bild<br />

siehe Seite 3). , - m.<br />

z.<br />

Spo<br />

Neue Rekorde in Montlbery. In Montlhery<br />

hagelt es gegenwärtig nur so von Internationalen<br />

Rekorden. Die von der Firma Spido<br />

unternommenen Versuche führten zu folgenden<br />

internationalen Rekorden der Klasse<br />

3000 ccm:<br />

4000 Kilometer: 33 Std. 37. Min. 38 Sek. (Stundenmittel<br />

118,951).<br />

3000 Meilen: 40 Std. 25 Min. 7 Sek. SS/100<br />

(Stundenmittel 119,450).<br />

5000 Kilometer: 41 Std. 52 Min. 23*Sek. 81/100<br />

(Stundenmittel 119,408 km).<br />

2 Tage: 5737,970 km (Stundenmittel 119,541).<br />

4000 Meilen: 53 Std. 42 Min. 51 Sek. 60/100<br />

(Stundenmittel 119,844 km).<br />

5000 Meilen: 66 Std. 57 Min. 2 Sek. 50/100<br />

(Stundenmittel 120,188 km).<br />

3 Tage: 8640,392 km (Stundenmittel 120.008).<br />

10 000 Kilometer: 83 Std. 13 Min. 13 Sek. 41/100<br />

(Stundenmittel 120,163 km).<br />

4 Tage: 11545,282 km (Stundenmittel 120.263).<br />

Auch der Wagen «Petite Rosalie» der<br />

Firma Yaco hat in Montlhery neue Bestzeiten<br />

aufgestellt (Klasse 1500 ccm).<br />

15 000 Kilometer: 165 Std. 24 Min. 28 Sek. 66/100<br />

(Stundenmittel 90,685 km).<br />

7 Tage (168 Stunden): 15 250,660 km (Stundenmittel<br />

90,778 km).<br />

10 000 Meilen: 176 Std. 41 Min. 19 Sek. 4/100<br />

(Stundenmittel 91,083).<br />

8 Tage: 17.546,930 kn> (Stundenm. 91.388 km).<br />

9 Tage: 19 754,986 km (Stundenmittel 91,458).<br />

20 000 Kilometer: 218 Std. 31 Min. 15 Sek. 6ö/lOO<br />

(Stundenmittel 91,524 km).<br />

10 Tage: 22 044,791 km (Stundenmtttel 91.853).<br />

Ende dieser Woche beabsichtigen im übrigen<br />

die beiden französischen Fahrer Cesar<br />

Marchand und Fortin, mit einem Citroen auf<br />

der Bahn von Montlhe'ry den absoluten Weltrekord<br />

über 24 Stunden zu schlagen, den seit<br />

dem Jahre 1925 die Engländer Duff und Barnato<br />

(Bentley) mit einem Stundendurchschnitt<br />

von 152,930 km inne haben. Auch die bekannte<br />

Rekordfahrerin Mme Stewart trainiert mit<br />

einem Miller in Montlhöry, um neue internationale<br />

Rekorde anzugreifen. mb.<br />

Schweizerfahrer an internationalen Rennen.<br />

Bekanntlich konkurrierten sowohl Villars<br />

wie auch Baron von Waldthausen am Sonntag<br />

beim Grossen Preis von Tunis auf Alfa<br />

Romeo; zu ihnen kam noch der dritte<br />

junge Welschschweizer Braillard auf Bugatti.<br />

Diese drei bildeten somit zusammen<br />

eine eigentliche schweizerische Mannschaft.<br />

Angesichts dieser erfreulichen Tatsache erhebt<br />

sich, aber eine besondere Frage. Ist es<br />

richtig, dass diese Fahrer, die unsere Farben<br />

im Ausland verteidigen, keinerlei wirksame<br />

Unterstützung von Seiten ihres Landes geniessen.<br />

Wir denken im Momente nicht einmal<br />

an finanzielle, sondern mehr an moralische<br />

und sportliche Hilfe. In Wirklichkeit ist bei<br />

grossen Rennen jede nationale Mannschaft<br />

zum mindesten von einem Delegierten begleitet,<br />

der die nationalen Behörden des betreffenden<br />

Landes vertritt. Dieser Delegierte<br />

hat die Aufsicht darüber, dass die Fahrer<br />

seines Landes in'keinerlei Weise hintangesetzt<br />

werden, und dass sie nicht etwa das<br />

Opfer von Vergünstigungen von anderen,<br />

besser organisierten Equipen sind. Solange<br />

unsere Fahrer im Auslande unbekannt sind<br />

— einige von ihnen sind es allerdings nicht<br />

mehr — haben sie nicht viel zu fürchten, sobald<br />

man aber mit ihnen als einer gefährlichen<br />

Macht zu rechnen beginnt, müssen sie<br />

\or Uebervorteilungen verschiedenster Art<br />

geschützt werden, so dass dann eine besondere<br />

sportsbehördliche Begleitung notwendig<br />

ist. Die Frage sei der nationalen Sportkommission<br />

zur Prüfung vorgelegt, diese kann<br />

sich im gegebenen Falle dann weiter an die<br />

administrative und finanzielle Leitung des<br />

Clubs in- dieser Angelegenheit wenden, bo.<br />

Schweizerischer Kongress für Touristik und Verkehr.<br />

Für den in den Tagen vom 30. März bis<br />

2. April <strong>1933</strong> in Zürich stattfindenden Kongress<br />

ist dieser Tage ein gefälliges Programmheft erschienen.<br />

Ueber die Zielsetzung des Kongresses besagt<br />

das Programm folgendes:<br />

Der Fremdenverkehr ist einer der wichtigsten<br />

Faktoren in der Volkswirtschaft unseres Landes.<br />

Etwa ein Viertel der schweizerischen Bevölkerung<br />

ist direkt oder indirekt am schweizerischen Fremdenverkehr<br />

interessiert. Das Wohlergehen dieses<br />

Wirtschaftszweiges, in dem etwa ein Zehntel unseres<br />

Volksvermögens investiert ist und der wie kein<br />

anderer die schweizerische Zahlungsbilanz positiv<br />

zu gestalten vermag, ist daher von grundlegender<br />

Bedeutung für das Wohl unseres gesamten Landes,<br />

unserer gesamten Bevölkerung.<br />

Die Verbände, Organisationen und Persönlichkeiten,<br />

denen das Gedeihen des schweizerischen<br />

Fremdenverkehrs im Interesse des gesamten Volkswohls<br />

am Herzen liegt, tagen vom 30. März bis 2.<br />

April in Zürich, um den ersten Schweizerischen<br />

Kongress. für Touristik und Verkehr zur machtvollen,<br />

einmütigen Kundgebung und damit zu einer<br />

Grundlage für fruchtbare, weitere Aufbauarbeit an<br />

der gesamten schweizerischen Volkswirtschaft werden<br />

zu lassen. Der Kongress, der in 21 Referaten<br />

prominenter Fachleute die theoretische und wissenschaftliche<br />

Begründung des Fremdenverkehrs als<br />

produktiver Quelle der Volkswirtschaft schaffen •will,<br />

fasst seine Ziele wie folgt zusammen:<br />

Feststellung der natürlichen, kulturellen und<br />

technischen Grundlagen, auf denen der Fremdenverkehr<br />

sich aufbaut.<br />

Darstellung der Entwicklung und des Umfanges<br />

des schweizerischen Fremdenverkehrs, und<br />

Abgrenzung seines Geltungsbereiches innerhalb<br />

der gesamten schweizerischen Volkswirtschaft<br />

Das Schweizervolk soll durch diese vielseitige<br />

Veranstaltung aufgeklärt werden über die Bedeutung<br />

aller Gewerbe des Fremdenverkehrs<br />

(Transportanstalten, Automobilismus, Hotellerie<br />

und Gastwirtsgewerbe, Institute, Bäder, Sanatorien<br />

usw.) für die Erhaltung des schweizerischen<br />

Volkswohlstandes, für unsere Zahlungsbilanz und<br />

für den Absatz der heimischen Erzeugnisse von<br />

Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie.<br />

Der Kongress will somit eine Zusammenfassung<br />

der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen<br />

aller Gewerbe des Fremdenverkehrs sein und die<br />

Schicksalsverbundenheit mit den übrigen Wirtschaftsgruppen<br />

dartun.<br />

Zürich heisst seine Gäste von nah und fern, die<br />

gekommen sind, um in etnster Arbeit, aber auch in<br />

geselliger Vereinigung zusammen zu wirken zum<br />

Wohle unseres ganzen Volkes, herzlich willkommen!<br />

Der umfangreichen Liste des Ehrenkomitees,<br />

dem prominente Persönlichkeiten aus Handel, Verkehr<br />

und Industrie angehören, entnehmen wir, dass<br />

ihm neben den drei Bundesräten Schulthess, Pilet-<br />

Golaz und Meyer auch die Spitzen der zürcherischen<br />

Regierung angehören. Das Organisationskomitee<br />

präsidiert bekanntlich Herr Dr. Ehrensperger, der<br />

Präsident des Schweizerischen Fremdenverkehrs-<br />

Verbandes, der als Initiant und Hauptorganisator<br />

des Kongresses angesprochen werden muss. Das<br />

Programm sieht die Eröffnung des Kongresses am<br />

Donnerstag, den 30. März vor; am Abend findet im<br />

Grand Hotel Dolder ein offizieller Empfang für<br />

Kongressteilnehmer, Gäste und Referenten statt.<br />

Die Vorträge beginnen am Freitagmorgen und erstrecken<br />

sich über zwei Tage. Ferner ist eine Reihe<br />

von Filmvorführungen, sowie der Besuch besonderer<br />

Ausstellungen vorgesehen. Die Tagung wird am<br />

Sonntagmorgen abgeschlossen. Dem Programm beigegeben<br />

ist die umfangreiche Liste der für die Verkehrslotterie<br />

gestifteten Preise. Daraus ist ersichtlich,<br />

dass auch die Automobilverhände unter den<br />

Donatoren figurieren, indem sowohl A. C, S. wie<br />

T. G. S. als Preis je zwei Gar Alpins für eine ganztägige<br />

Fahrt zur Verfügung stellen. Das Programm<br />

enthält noch eine Reihe weiterer nützlicher Angaben<br />

über Organisation und Verlauf des Kongresses,<br />

sowie die Quartier-Fürsorge für die Kongressteilnehmer.<br />

Der Vortragszyklus « Strassenbau und Strassenverkehr<br />

», der unter der. Aegide der V. S. S. in den<br />

Tagen vom 22. bis 24. März in Zürich zur Durchführung<br />

kam, erfreute sich weitgehenden Interesses.<br />

Aus allen Teilen des Landes waren Zuhörer,<br />

meistens Strassenfachmänner und Verwaltungsleute,<br />

wie auch Verkehrsinteressenten, anwesend,<br />

und einzelne Referate wiesen einen Besuch von gegen<br />

300 Personen auf. In dieser und der folgenden<br />

Nummer werden wir auszugsweise auf bestimmte<br />

Vorträge zurückkommen, welche auch für die Automobilisten<br />

von Interesse sind. Am Freitagabend<br />

fanden sich Referenten, Ehrengäste und Kursteilnehmer<br />

zu einem abschliessenden Bankett zusammen,<br />

an welchem der Präsident der Vereinigung,<br />

Herr Kantonsing. Mean, allen Beteiligten und vorab<br />

auch der Geschäftsstelle, welche-sich .besonders um<br />

das Zustandekommen der Veranstaltung bemüht<br />

hatte, den verdienten Dank aussprach. Die Vorträge<br />

boten sehr viel des Wissenswerten und haben<br />

teilweise zu einer wertvollen Abklärung von strassenbaülichen<br />

und verkehrspolitischen Fragen beigetragenr<br />

Sie würden deshalb eine möglichst weitgehende<br />

Publizität verdienen.<br />

Sport-Ausstellung, Zürich. Trotz vieler Schwierigkeiten,<br />

die nicht allein in der wirtschaftlichen<br />

Depression liegen, hat sich neuerdings, ermutigt<br />

durch die Erfolge der vorjährigen Weekend- und<br />

der Baufach-Ausstellung, private Initiative die<br />

Aufgabe gestellt, Zürich, eine Sport-Ausstellung zu<br />

geben. Ueber diese Veranstaltung wurden die<br />

Pressevertreter kürzlich durch Architekt E. Schulthess<br />

orientiert; sie findet vom 4* bis 14. Mai in<br />

den Ausstellungshallen an der Badenerstrasse-<br />

Stadtgrenze statt und umfasst Aviatik, Jagd, Fischerei,<br />

Leichtathletik, Rasensport, Touristik, Wassersport<br />

und Weekend. Als Protektoren haben sich<br />

bekannte, grosse Verbände erklärt, u. a. auch die<br />

Swiss-Air, für welche Direktor Mittelholier einen<br />

schönen Stand errichten will, die verschiedenen<br />

Sportvereine und der A. C. S. Ee ist diesmal auf<br />

reinliche Scheidung von .Ausstellern und Verkäufern<br />

gesehen; letzteren wird die Halle II zugewiesen,<br />

während die grosse Halle I einzig den verschiedenen<br />

Auesteilem überlassen wird, die sich<br />

ermuntert durch frühere Erfolge, schon zahlreich<br />

gemeldet haben, so dass mit einer interessanten<br />

Schau aller den Sport umfassenden Branchen zu<br />

rechnen ist. Erwähnenswert mag gewiss noch<br />

sein, dass für die zehntägige Ausstellungsdauer<br />

schon ein Programm der Veranstaltungen vorliegt,<br />

die täglich irgendeinen besonderen Sportzweig heraushebt.<br />

U. a. wird ein Jäger- und Fischertag mit<br />

Tontauben-Schiessen, ein Fliegertag mit Wettbewerb<br />

von Modellsegelflugzeugen und schliesslich<br />

auch am Freitag, den 12. Mai, ein Automobilistentag<br />

in der Ausstellung stattfinden. , ht.<br />

Jk. C. S.<br />

SEKTION ZÜRICH. Generalversammlung. Die<br />

Frühjahrsgeneralversammlung der Sektion Zürich<br />

des A. C. S. vom 23. März im Hotel « Waldhaus<br />

Dolder > in Zürich erledigte unter der straffen Leitung<br />

von Hrn. Präsident Heinrich Hürlimann (Zürich)<br />

die ordentlichen Jabrestraktanden. Der umfangreiche<br />

Jahresbericht pro 1932 zeugt nicht nur<br />

von einer erfreulichen Entwicklung der Ende 1932<br />

3050 Mitglieder zählenden grössten Sektion des<br />

A. G. S., sondern auch von der zielbewussten Tätigkeit<br />

der Sektionsorgane, die nichts unterliessen, um<br />

machtvoll für die Sache des Automobilismus zu<br />

werben und die Interessen der Automobilisten auf<br />

wirksamste Weise zu verfechten.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wurde 1932 den Verkehrs-<br />

und Strassenfragen gewidmet. Die Unter "der<br />

aktiven Leitung von Hrn. M. Gassmann, Zürich,<br />

stehende Verkehrskommission hatte 1 ein vollgerutteltes<br />

Mass von Arbeit zu leisten. Durch ca. 100<br />

Augenscheine, Eingaben, Konferenzen und Besprechungen<br />

suchte sie die verschiedenartigsten Verkehrsprobleme<br />

befriedigenden Lösungen entgegenzuführen.<br />

Mit besonderem Nachdruck nahm Inan<br />

sich der Verbesserung der Fahrdisziplin und des<br />

Zustandes und der Handhabung der Motorfahrzeugbeleuchtung<br />

an.<br />

Der kostenlose Rechtsauskunftsdienst wurde<br />

durch einen unentgeltlichen. technischen Auskunftsdienst,<br />

wie solchen kein anderer schweizerischer<br />

Club besitzt, erweitert, der autotouristische Dienst<br />

weiter ausgebaut. Die Einführung der eidgenössischen<br />

Gesetzgebung brachte besonders auf dem Versicherungsgebiet<br />

erhebliche Mehrarbeit. Die Veranstaltungen<br />

verzeigen ein Sehr abwechslungsreiches<br />

Programm; sie erfreuten sich starker Teilnahme.<br />

Das Jahr 1932 war für die,Zürcher Sektion dfes<br />

A. G. S. ein Jahr unermüdlichster Arbeit, aber aufth<br />

ein Jahr des tatsächlichen Erfolges. Die Mitglieder<br />

schätzen die vielen kostenlosen Vorteile sehr, ebenso<br />

auch die kraftvolle Leitung der Sektion. '<br />

Die Jahresrechnung und Bilanz 1932 verzeigen<br />

ein sehr erfreuliches Bild. Jahresbericht und -rechnung<br />

wurden nach Anhören der Revisorenberichte<br />

und der erläuternden Angaben von Herrn Rob. R.<br />

Steiger, Zürich, einstimmig genehmigt und die Dechargeerteilung<br />

mit Akklamation" vollzogen, Herr<br />

Präsident Heinr. Hürlimann benutzte die Gelegenheit,<br />

um nochmals die wichtigern Marksteine des<br />

Berichtsjahres Revue passieren zu lassen und Vorstand,<br />

Sektionsorganen und Sekretariat den verdienten<br />

Dank auszusprechen, welchem sich die Generalversammlung<br />

- durch ein Votum von Herrn<br />

Wunderly-Volkart anschloss und speziell auch Herrn<br />

BJürlimänn dankte. ,<br />

Die Wahlen, wie übrigens die ganze Abwicklung<br />

der Generalversammlung, verliefen in vollster Harmonie,<br />

zumal Demissionen nicht vorlagen; Als Präsident<br />

wurde Herr Heinrich Hürlimann, Zürich,<br />

mit Akklamation wiedergewählt, ebenso als weitere<br />

Vorstandsmitglieder die Herren: M. Gassmann, F<br />

Frey, Rob. R. Steiger, C. Diener, H. von Schulthess,<br />

W. Honegger, J. Guallini, F. Steinfels-Hirzel, H.<br />

Häsler, alle in Zürich, Nat.-Rat Dr. E. Stadler,<br />

Uster, J. Koch, Schlieren, Dr. H. Diener, Regensdorf,<br />

E. Hceerni, Oberwinterthur, A. Egolf, Horgen,<br />

J. Larcher, Meilen, und Dr. G. Hasler. Winterthur.<br />

Als Rechnungsrevisoren beliebten die Herren H-<br />

Jecklin, Zürich, und B. Denzler, Wetzikon, als Geschäftsptuifungsstelle<br />

die Schweiz. Revisionsgesellschaft<br />

A.-G., Zürich.<br />

Herr Hürlimann konnte alsdann noch die Ernennung<br />

von acht Mitgliedern zu Veteranen vornehmen,<br />

während Herr Dr. E. Bircher, Zürich, in<br />

energischer Weise das unverständliche Verhalten<br />

der känt. Polizeidireküon brandmarkte, die, wie in<br />

dieser Nummer der « A.-R. » ausgeführt wird, trotz<br />

der im November) abgegebenen schriftlichen Zusicherung<br />

den zürcherischen Verkehrsinteressentenverbänden<br />

nicht Gelegenheit geben will, sich zum<br />

Entwurf für das kantonale Einführungsgesetz zum<br />

eidg. Automobilgesetz äussern zu können. Die anschliessende<br />

Diskussion ergab, dass die Sektionsorgane<br />

nicht gewillt sind, diese unbegreifliche Stellungnahme<br />

zu akzeptieren und, sofern die kant.<br />

Polizeidirektion ihre schriftliche Zusicherung nicht<br />

einhalten will, im Kantonsrat die nötige Auseinandersetzung<br />

herbeiführen wird, wobei dann das<br />

letzte. Wort in der Volksabstimmung gesprochen<br />

werden dürfte. Es ist sehr begrüssenswert, dass<br />

der A. G. S. mit Energie die Interessen der Automobilisten<br />

vertritt und zu Kompromisslösungen<br />

nicht Hand bieten wird. Die Zürcher Motorfahrzeugbesitzer<br />

werden ihm dafür dankbar sein, zumal<br />

es beim kant. Einfsührungsgesetz bekanntlich<br />

um bedeutsame finanzielle Fragen geht.<br />

Die Generalversammlung war von einem Nachtessen<br />

und einem wohlgelungenen Unterhaltungsabend<br />

gefolgt. He» Hürlimann konnte eine Delegation<br />

der Sektion Aargau des A. C. S. und ) und Dr. Bierbaum<br />

(« N. Z. Z. ») als Vertreter der Presse begrüssen.<br />

Herr Dr. Hagenbuch überbrachte die Grüsse der<br />

Aargauer Clubkollegen, die die Schaffung, engerer<br />

Beziehungen--der/beiden Sektionen sehr begrüssen.<br />

-+- Die Vergnügungskommission hatte ein ebenso<br />

unterhaltsames wie abwechslungsreiches Programm<br />

bereitgestellt. Gesangsvorträge, Tanzdarbietungen<br />

wechselten mit Imitatipns- und chinesischen Zauberkünsten<br />

und amüsantem Komikerhumor. Daneben<br />

ergötzte man sicfr an einem lebhaften Tanzvergnügen,<br />

so dass es nicht verwunderlich war,<br />

wenn die rund 200 Köpfe "'zählende A. C. S.-Gemeinde<br />

recht lange bis in den Morgen hinein ausbielt.<br />

!<br />

S -<br />

T. C. S.<br />

TAGUNG DES VERWALTUNGSRATES DES<br />

T. C. S. Der Verwaltungerat des T. C. S. tagte am<br />

letzten Samstag in Genf, um den Rechenschaftsbericht<br />

-nnd aktuellen automobilistischen Fragen zu besprechen.<br />

33 Verwaltungsräte nahmen an der von<br />

Herrn Dr. Henneberg präsidierten Tagung teil.<br />

Den Rechenschaftsb'e'richt legte Herr Robert Marchand<br />

vor. Im Jahresergebnis 1932 ist ein kleiner<br />

Uebeischüss zu verzeichnen. Die finanzielle Lage<br />

des Clubs is.t gesund, ,Der V.erwaltungsrat,, genehmigte<br />

den Rechnungsabschluss, nachdem der<br />

Schatzmeister noch über einzelne Posten Auskünfte<br />

erteilt hatte.<br />

Als neues Mitglied in dem VerwaltunEsrat an<br />

Stelle'von Herrn Rene Levaillant, wurde Herr Robert<br />

Stamm, Basel aufgenommen.'<br />

Einen guten Teil der Tagungszeit beanspruchte<br />

die Debatte über die Haftpflichtversicfoerungsfragen.<br />

Wichtige und interessante Vorschläge kamen<br />

bei diesem Traktandum zur Sprache. Die bisherigen<br />

Massnahmen des Bureaus des Verwaltungsrates<br />

wurden durch die Versammlung sanktioniert. Mit<br />

-den Versicherungsgesellschaften gehen die Verhandlungen<br />

weiter. Der T. C. S. ergriff kürzlich<br />

die Initiative zu einer neuen Sitzung der Verbandsvertreter<br />

(A. C. S., A. S. P. A. und T, C. S.) mit den<br />

Vertretern der Versicherungsgesellschaften, um die<br />

Versicherungsbedingungen für die Verbands-Mi^glieder<br />

noch günstiger zu gestalten.<br />

Den Abschluss. der Beratungen bildet« ein instruktives<br />

Referat von Herrn, Andre Bussy, Lausanne,<br />

über das neue Verkehrsgesetz und die zugehörige<br />

eidgenössische Verordnung. Dann bejahen<br />

sich die Teilnehmer der Verwaltüiigsratsitzung zu<br />

einem Rundgang in den Automobilsalon und trafen<br />

sich um 20 Uhr zum traditionellen Bankett im Hotel<br />

des Bergues. ~ " " - ' go.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Die nächste Monatsversammlung<br />

findet am Mittwoch, den<br />

5. April, 20.15 Uhr, im Vereinslokal<br />

Du-Pont, .1. Stock, statt.<br />

Wir möchten uHsere verehrten<br />

Mitglieder- jetzt schon darauf<br />

aufmerksam machen. Da einige<br />

wichtige Traktanden vorliegen,<br />

ist ein vollzähliger und pünktlicher Besuch dringend<br />

erwünscht; Für Aktive ist die Teilnahme<br />

obligatorisch.<br />

Der Vorstand.

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