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E_1933_Zeitung_Nr.062

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N° 62<br />

II. Blatt<br />

BERN, 25. Juli <strong>1933</strong><br />

N°62<br />

II. Blatt<br />

BERN, 25. Juli <strong>1933</strong><br />

Teefan. Rundschau<br />

Fahrplanmässlges Tempo.<br />

Als Automobilist möchte man oft gerne<br />

wissen, wann man beim Einhalten einer von<br />

vornherein festgesetzten Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

einzelne Ortschaften passiert.<br />

Umgekehrt tritt häufig an den Tourenfahrer<br />

oder Teilnehmer von Wettbewerben die Frage<br />

heran, wie hoch die bisher erzielte Stundengeschwindigkeit<br />

im Durchschnitt sei. Instrumente<br />

geben darüber bekanntlich keinen Aufschluss.<br />

Die bestehenden Geschwindigkeitsmesser<br />

zeigen nur die Momentan-Geschwindigkeiten<br />

an. Wohl hat man schon versucht,<br />

Durchschnittsgeschwindigkeitsmesser zu konstruieren.<br />

Aber diese Instrumente haben sich<br />

infolge ihrer Kompliziertheit noch nicht einzuführen<br />

vermocht.<br />

Wenn die Kopfrechnung zuviel Mühe macht<br />

oder nicht genügend genaue Resultate ergibt,<br />

legt man sich meist eine Tabelle an. Auf einer<br />

Geraden trägt man die Strecken in Kilometern<br />

auf. Eine zweite, zur ersten parallel verlaufende<br />

Gerade reserviert man als Stunden-Massstab.<br />

Die Einteilung dieses zweiten<br />

Massstabes muss dabei natürlich für verschiedene<br />

Durchschnitts - Geschwindigkeiten<br />

verschieden sein. Rechnet man von vornherein<br />

mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

Kilometer -.<br />

von beispielsweise 30 km, so muss auf dem<br />

Stunden-Massstab gegenüber de*r Zahl 30 des<br />

.Strecken-Massstabes die Stundenzahl 1 verzeichnet<br />

werden. Der Ausgangspunkt für die<br />

iveitere Unterteilung des Zeitmassstabes ist<br />

damit gegeben. Man kann dann aus dieser<br />

Tabelle ohne weiteres ablesen, dass man<br />

z. B., um 10 km zurückzulegen, 20 Minuten<br />

braucht und dass für 50 km Fahrt eine<br />

Stunde und 40 Minuten nötig sind. Auch umgekehrt<br />

ist sofort festzustellen, dass man bei<br />

der eingeschlagenen Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

in beispielsweise 80 Minuten 40 km<br />

weit kommt. Zu diesen Feststellungen braucht<br />

man immer nur einfach die beiden einander<br />

gegenüberliegenden Zahlen auf den beiden<br />

Massstäben zu berücksichtigen. Die Berechnungstabelle<br />

ist also soweit ganz bequem.<br />

'Aber sie hat doch einen grossen Nachteil.<br />

Nämlich den, dass die beiden Massstäbe immer<br />

aufeinander abgestimmt sein müssen.<br />

Für jede andere Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

ist eine andere Tabelle notwendig. Liegt<br />

der wirklich erzielte Durchschnitt z. B. unter<br />

dem vorgesehenen Durchschnitt, so kann<br />

man nur feststellen, dass das so ist, weil man<br />

eben für eine gegebene Strecke zuviel Zeit<br />

verbraucht oder in einer gegebenen Zeit eine<br />

vorgesehene Strecke nicht erreicht hat. Wieviel<br />

man unter dem «Pflicht»-Durchschnitt<br />

steht, weiss man aber nicht.<br />

Diese beiden Mängel behebt der sogenannte<br />

«graphische Fahrplan». Alle Laien haben am<br />

Anfang einen Heidenrespekt vor diesem so<br />

überaus wissenschaftlich aussehenden und mit<br />

anscheinend übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten<br />

Ding und trauen sich gar nicht<br />

zu, jemals etwas davon zu begreifen. Wissen<br />

sie aber, dass der graphische Fahrplan nichts<br />

•anderes ist als ein© etwas «abgebogene» Tabelle,<br />

dann denken sie bald anders.<br />

Man betrachte einmal 'die beiden beigefügten<br />

Skizzen. Die erste stellt eine Tabelle dar,<br />

wie wir sie oben besprochen haben, die zweite<br />

einen graphischen Fahrplan. In beiden Fällen<br />

haben wir zwei Massstäbe, einen für die<br />

Strecke und einen für die Zeit. Ein Unterschied<br />

besteht nur darin, dass in der Tabelle<br />

die Massstäbe nebeneinander liegen, während<br />

die im graphischen Fahrplan senkrecht aufeinanderstellen.<br />

Die winklige Anordnung der<br />

Massstäbe bietet die Möglichkeit — anstatt<br />

immer nur mit einer — mit verschiedenen<br />

Durchschnittsgeschwindigkeiten zu rechnen.<br />

Sie ermöglicht also gleichsam ein wunschgemässes<br />

Ausdehnen oder Verkürzen des Zeitoder<br />

Raum-Massstabes unserer alten Tabelle.<br />

Die Veränderungsmöglichkeit verdanken<br />

wir einer neuen Linie, um die sich nun, wie<br />

um einen Angelpunkt, alles drehen muss. In<br />

der Skizze sind zwei solcher Linien mit a<br />

und b bezeichnet. Davon gilt die Linie a als<br />

Angelpunkt für Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

von 30 km und die L'nie b für Durchschnitte<br />

von 50 km. Wie die Linien selbst zu<br />

finden sind, *st leicht ersichtlich. Als Beispiel<br />

die Linie a: Man errichtet eine Senkrechte<br />

auf der Kilometerzahl 30, zieht von der Stundenzahl<br />

1 eine Waagrechte hinüber und erhält<br />

einen Schnittpunkt, der zusammen mit<br />

dem Schnittpunkt der beiden Massstäbe die<br />

Richtung der 3(Wkm-Durchschnitt-« Angel »<br />

ohne weiteres angibt. Um diese «Angel»<br />

muss sich nun alles bewegen, was mit der<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit 30 zusammenhängt.<br />

Um also z. B. die Zeit zu finden, die einer<br />

Fahrstrecke von 10 km im 30-km-Durchschnitt<br />

entspricht, geht man von der Strekkenzahl<br />

10 direkt und senkrecht auf die «Angel»<br />

los, macht hier linksum und stösst bei weiterem<br />

direktem Vormarsch unfehlbar auf die<br />

Minutenzahl 20. Ganz gleich verhält es sich<br />

umgekehrt. Möchte man aber vielleicht wissen,<br />

ob die Durchschnittsgeschwindigkeit, die<br />

man mit dem Durchfahren von m Kilometern<br />

in n Minuten erzielt hat, grösser oder kleiner<br />

ist als der vorgesehene Durchschnitt, so<br />

braucht man nur die auf den betreffenden<br />

Zahlen errichteten Senkrechten miteinander<br />

zum Schnitt zu bringen: Man erkennt dann<br />

mit einem Blick, ob der Schnittpunkt über<br />

oder unter der Durchschnitts-«Angel» liegt<br />

und wieviel.<br />

Wozu noch weitere Erklärungen? Jeder<br />

wird nach auch nur zehn Minuten des praktischen<br />

Versuchens einsehen, dass die Sache<br />

viel einfacher ist, als sie überhaupt erklärt<br />

werden kann. m.<br />

Tedinisdie Nofizen<br />

Der «Bauch » der Stromlinienwagen. In<br />

einer Versammlung des Verbandes der fran-.<br />

zösischen Automobilkonstrukteure wurde der '<br />

Vorschlag gemacht, zu verlangen, dass die<br />

Stromlinienautomobile hochgehoben ausgestellt<br />

werden, damit man sich überzeugen<br />

kann, dass das Prinzip auch unterhalb des<br />

Wagens streng durchgeführt wurde oder nur<br />

eine dementsprechend geformte Karosserie<br />

aufgesetzt ist, um das Auge des Käufers zu<br />

täuschen. Denn die Karosserie allein macht<br />

ja noch lange keinen wirklichen Stromlinienwagen<br />

aus.<br />

Va.<br />

Ein neuer Riemen für Antriebszwecke.<br />

Sowohl als Ventilatorantrieb an Autos, wie<br />

auch für Motorräder, verspricht ein neuer<br />

Riemen, der « Brammer »-Riemen einen vollen<br />

Erfolg. Dieser Riemen ist aus vielen kleinen<br />

Teilstückchen zusammengesetzt, welche<br />

sich in einfachster Weise verbinden lassen,<br />

wobei die Kraft stets durch 3 Riemenquerschnitte<br />

übertragen wird. Wie aus den Skizzen<br />

zu ersehen ist, hat jedes Riemenstückchen<br />

an einem Ende eine Art Niete oder<br />

Knopf, am andern drei durch Schlitze miteinander<br />

verbundene Löcher. Das mittlere<br />

Loch ist grösser, um den Knopf einführen zu<br />

können, der dann beim obenliegenden Teil-<br />

LMämmmmmw-%<br />

Der neue zusammensetzbare Riemen und die Einzelteile,<br />

aus denen er besteht.<br />

stück in das äussere, beim mittleren in das<br />

innere Loch verbracht wird. Der Riemen ist<br />

infolge dieser Anordnung sehr weich, kann<br />

rasch und ohne Werkzeug auf jede gewünschte<br />

Länge gebracht und auch ebenso<br />

rasch repariert werden, dürfte ausserdem<br />

infolge der besseren Möglichkeit der Materialausnützung<br />

billiger sein; va.<br />

Um seinen Kunden<br />

immer mehr Sicherheit garantieren<br />

können, unterzieht<br />

zu<br />

seine Wagen der schärfsten Kontrolle.<br />

Elll 8-IIP-CitrOeil-Serienwagen läuft nun<br />

seit 3000 Stunden ohne Anhalt und erreichte bis heute<br />

290,000 km bei 93 km pro Stunde.<br />

Ein 15-HP-Citroen legte 80,072km<br />

zurück bei einer Geschwindigkeit von 119 km pro Stunde.<br />

Somit eignete sich Citroen 178 internationale<br />

Rekorde und 93 Weltrekorde an.<br />

Ein derart zuverlässiger und rassiger Wagen, der solche<br />

Leistungen vollbringt, muss Se interessieren!<br />

Probieren Sie daher<br />

einen Citroen!<br />

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ZÜRICH<br />

25, (Ttoquai<br />

Tel. 27.338<br />

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