E_1933_Zeitung_Nr.063
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N« 63 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />
den kleineren Klassen wäre voraussichtlich<br />
noch günstiger gewesen, wenn nicht viele<br />
alte, abgenützte Fahrzeuge beteiligt gewesen<br />
wären. Die einzige ausländische Equipe<br />
Graf Lurani und Rossi auf Alfa Romeo hielt<br />
sich sehr gut und konnte in der dritten<br />
Gruppe mit dem geforderten Stundendurchschnitt<br />
von 74 km/St, durchs Ziel gehen.<br />
Das grösste Interesse konzentrierte sich<br />
begreiflicherweise auf das Duell Stuck-<br />
Brauchitsch in der grossen Wagenklasse.<br />
Brauchitsch führte einen Mercedes-Benz<br />
S.S.K. und Stuck verfügte über einen 5-Liter-<br />
Horch-Wagen. Von Baden-Baden aus rasten<br />
die beiden auf Biegen und Brechen über die<br />
Strassen Deutschlands: beide absolvierten<br />
ein Rennen für sich. Brauchitsch kam mit<br />
seinem Mercedes zuerst an die Spitze, bis<br />
in der Nähe Nürnbergs sein S-S.K. am Abhang<br />
schleuderte und gegen einen Baum geriet,<br />
der ihm ein Rad abriss. Damit war das.<br />
Schicksal des jungen Berliners besiegelt.<br />
Nun ging Stuck an die Spitze vor, der für<br />
Köln vorsichtigerweise einen neuen Bremsbelag<br />
bestellt hatte. Es reichte aber nicht<br />
mehr bis zu der grossen Rheinstadt, denn<br />
schon bei Potsdam musste Stuck mit defekten<br />
Bremsen aufgeben.<br />
Der ganze Organisationsapparat der 2000-<br />
km-Fahrt, der inszeniert worden war, um die<br />
Bedeutung des modernen Motorfahrzeuges<br />
zu demonstrieren, nahm gigantische Formen<br />
an. Wie schon erwähnt, riegelten 70 000 S.A.-<br />
Männer die ganze 2000 km lange Strecke<br />
hermetisch ab, so dass kein Hund und keine<br />
Katze die Strassen betreten konnten. Millionen<br />
von Menschen umsäumten die ganze<br />
Rennstrecke. Kaum jemand ging in der Nacht<br />
vom letzten Samstag auf Sonntag in Deutschland<br />
schlafen, bevor der letzte Teilnehmer<br />
des Riesenfeldes von 455 Fahrern passiert<br />
war. Mit Radio, Telephon und durch Flugzeuge<br />
wurde ein phantastisch umfangreicher<br />
Nachrichtendienst durchgeführt, und an den<br />
Grossstationen der Hilfsindustrie und an den<br />
Tankstellen arbeiteten Belegschaften bis zu<br />
60 Mann, von denen jeder nur einen bestimmten<br />
Handgriff zu tun hatte. An vielen Orten<br />
wurden die Fahrer in der Nacht, wenn sie<br />
auftauchten, mit Scheinwerfern angestrahlt.<br />
Grosse Lichtinschriften wiesen an Kurven<br />
den Weg. Alle Wünsche wurden den Durchkommenden<br />
erfüllt* sogar Pfivattelegramme<br />
weitergeleitet. Die Tankstellen waren regelrechte<br />
« Mädchen für alles ». Als eine Konkurrentin<br />
aus dem vorüberrasenden Wagen<br />
in Nürnberg sich durch Zettelabwurf in Berlin<br />
Borwasser für die entzündeten Augen und<br />
ein Gesellschaftskleid für die Preisverteilung<br />
in Baden-Baden bestellte, konnte sie in Berlin<br />
sofort die geforderten Dinge in Empfang<br />
nehmen...<br />
Die 2000-km-Fahrt, für deren rein sportliche<br />
Seite überall Interesse vorhanden war,<br />
hatte bekanntlich auch politische Hintergründe<br />
und war yon den Herren des neuen<br />
Deutschland propagiert worden. Im Interesse<br />
der Motorfahrzeugindustrie wäre aber zu<br />
wünschen, dass dieser einzigartigen Veranstaltung<br />
jeder politische Einschlag entzogen<br />
und sie im nächsten Jahre als internationale<br />
Prüfung wieder aufgezogen wird.<br />
Der internationale Sportkalender würde auf<br />
diese Weise mit einem grossartigen Anlass<br />
bereichert.<br />
bo.<br />
Am Sonntag: Coppa Ciano. Das wichtigste<br />
Rennen vom kommenden Sonntag stellt<br />
das Rundstreckenrennen um die Coppa Ciano<br />
auf dem berühmten Montenero-Circuit<br />
bei Livorno dar. Jedes Jahr vereinigt diese<br />
Veranstaltung, die als Lauf für die italienische<br />
Automobilmeisterschaft gilt, eine grosse<br />
Zahl hervorragender Konkurrenten. Die teilnehmenden<br />
Wagen sind in die Klassen bis<br />
1100 und über 1100 ccm untergeteilt, wobei<br />
die kleinen Fahrzeuge 8 Runden der 20 km<br />
langen Strecke, total 160 km, und die grossen<br />
12, total 240 km, zu befahren haben. Der<br />
Sieger des Rennens erhält 40.000 Lire, der<br />
Zweite 20,000 Lire usw. Die Nennliste enthält<br />
auch in diesem Jahre eine grosse Zahl<br />
prominenter Piloten. Nuvolari wird mit dem<br />
2600 ccm Alfa Romeo an den Start gehen.<br />
Borzacchini ist mit der gleichen Maschine<br />
angemeldet; Campari startet mit dem Maserati-Monoposto,<br />
Pietro. Ghersi rückt mit<br />
Bugatti 2300 ccm auf und die beiden Schweizer<br />
von Waldthausen und Villars werden<br />
voraussichtlich in Livorno auf Alfa Romeo<br />
ebenfalls an den Start gehen. In der kleineren<br />
Klasse sind zu nennen : Orsini (Maserati),<br />
Tuffanelli (Maserati), Chambqst (Salmson),<br />
Lord Howe (M.G.) usw. Die Nennungen :<br />
Orgini (Maserati 1100 ccm), Corsi (Maserati<br />
1500), Campari (Maserati 2800), Minozzi (Bugatti<br />
3000), Page (Alfa Romeo 2300), Tuffanelli (Maserati<br />
1500). Aymini (Maserati 2500), Balestrero<br />
(Alfa Romeo 2300), Fourmanik (Maserati 1100),<br />
Taruffi (Alfa Romeo 2300), Nuvolari (Alfa Romeo<br />
2600), Borzacchini (Alfa Romeo 2600), Scuderia<br />
Ferrari. X (Alfa Romeo 2300), Ghersi Pietro<br />
(Bugatti 2300), Scuderia Capredoni, X (X),<br />
Barbieri ("Maserati 1100), X (Alfa Romeo). Biondetti<br />
(X), Vioo (Maserati 2000). Battaglia (Alfa<br />
Romeo 2300), Plate (B. M. G. 1100), Ohambost<br />
(Salmson 1100), Lord Howe (M.G. 1100), Villars<br />
(Alfa Romeo 2300). von Waldthausen (Alfa Romeo<br />
2300), Boucly (X), Marret (X),<br />
*•»<br />
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Luzerner Gelände-Zlelfahrt.<br />
Am 5. und 6. August feiert die Sektion<br />
Luzern des A. C. S. ihr 25j ähriges Jubiläum.<br />
Im Rahmen der verschiedenen Festlichkeiten<br />
wird am Samstag, den 5. August, eine interessante<br />
Gelände-Zielfahrt durchgeführt, die<br />
eine sportlich-touristische Prüfung darstellt<br />
und national offen ist. Die Veranstaltung soll<br />
im Kartenlesen, Routenzusammenstellen und<br />
in fahrtechnischer Hinsicht einige Schwierigkeiten<br />
bieten. Verschiedene, von den Organisatoren<br />
zum voraus fixierte hervorragende<br />
Aussichtspunkte und historische Stätten, bei<br />
denen Kontrollposten eingerichtet sind, müssen<br />
anhand einer Blindkarte und der Dufourkarte<br />
aufgesucht werden. Die beiden Karten<br />
werden den Teilnehmern eine halbe Stunde<br />
vor dem Start ausgehändigt. Jeder Konkurrent<br />
kann zur Auffindung der ihm auf der<br />
Blindkarte angegebenen Orte seine Route beliebig<br />
zusammenstellen und die Posten anfahren,<br />
die ihm am besten zusagen.<br />
Zur Lösung der Aufgabe stehen fünf Stunden<br />
zur Verfügung. Nach der Ankunft am<br />
Ziel hat jeder Fahrer noch eine Aufgabe, die<br />
aus der täglichen Fahrpraxis entnommen ist,<br />
zu lösen. Die einzelnen Kontrollen werden<br />
mit verschiedenen Punkten gewertet, da die<br />
Distanz vom Start, sowie die Schwierigkeiten,<br />
die das Auffinden der betreffenden Oertlichkeit<br />
bietet, in Betracht gezogen sind. Die<br />
Wertungspunkte werden addiert und davon<br />
die Strafpunkte abgezogen. Jede Minute ZU<br />
spätes Ankommen am Ziel gibt 4 Strafpunkte.<br />
Sieger bleibt, wer die höchste Punktzahl erreicht.<br />
Die Wagen sind in die Klassen bis<br />
2000 und bis 3000 ccm eingeteilt. Auch ein<br />
Handycap ist vorgesehen, indem die in Stadt<br />
und Kanton Luzern wohnenden Mitglieder<br />
der Sektion Luzern des A. C. S. einen Abzug<br />
von 20 Prozent an der Summe der von ihnen<br />
erzielten Wertungspunkte durch das Anfahren<br />
der Kontrollstellen erhalten.<br />
Jedem Konkurrent wird ein- Preis zugesprochen.<br />
Ferner sind Speziaipreise für den<br />
besten Fahrer mit ausserkantonaler (nicht<br />
luzernischer) Polizeinummer, den besten Fahrer<br />
mit Luzerner Polizeinummer und die bestklassierte<br />
Dame vorgesehen. Meldungen mit<br />
dem Nenngeld von Fr. 5.— sind bis zum<br />
3. August an das Sekretariat der Sektion Luzern<br />
des A. C. S., Löwenstr. 3, einzusenden.<br />
Sonnenzielfahrt nach Arosa. Die Sonnssnzielfahrt<br />
nach Arosa beginnt heute Freifäg<br />
und dauert bis zum Sonntag. Zwischen 15<br />
und 19 Uhr treffen heute die Teilnehmer der<br />
Sonnenzielfahrt am Obersee in Arosa ein, wie<br />
es scheint, wirkliche Sonnenfahrer, die sich<br />
über nötige Wärme nicht zu beklagen haben<br />
werden. Zwischen 15 und 17 Uhr 15 laufen<br />
am Samstag am Obersee die Kreuz- und<br />
Querfahrer ein, und abends folgt dann eine<br />
R6union sämtlicher Fahrer und Sportkameraden.<br />
Um 14 Uhr des Sonntags schliesst sich<br />
die Gymkhana an,- worauf am Sonntag abend<br />
die Preisverteilung mit anschliessendem Bai]<br />
im Kursaal die Sonnenzielfahrt-Veranstaltung<br />
beendet. Da wir leider bis Redaktionsschluss<br />
nicht in den Besitz von Nennungen gekommen<br />
sind, können wir über die Fahrt keine<br />
näheren Angaben machen. x.<br />
Automeeting St. Moritz. Man braucht gar<br />
nicht optimistisch angehaucht zu sein, um<br />
dem St. Moritzer Automeeting vom 10.—13.<br />
August eine zahlreiche, internationale Beteiligung<br />
zu prophezeien. Die Sache ist nämlich<br />
die, dass Anfragen bei den Organisatoren,<br />
eingegangen sind, kaum dass das Reglement<br />
seinen Weg in die Welt hinaus genommen<br />
hat. Aus Italien, Belgien. Oesterreich<br />
und natürlich in erster Linie aus der Schweiz<br />
macht sich lebendiges Interesse an der vielseitigen<br />
Veranstaltung geltend. Um den Erfolg<br />
braucht einem also nicht zu bangen, die<br />
Perspektiven tun sich vielverheissend auf.<br />
Für Geschicklichkeitsprüfungen haben die<br />
St. Moritzer von jeher eine Vorliebe und eine<br />
besondere Begabung an den Tag gelegt. Die<br />
Aufgaben der Geschicklichkeitsprüfungen<br />
tauchten da und dort bei einer Gymkhana<br />
wieder auf, Beweis genug dafür, dass sie<br />
gemeiniglich als «reizvoll > befunden<br />
wurden, als der Nachahmung wert. Es ist<br />
dafür gesorgt, dass auch die diesjährige Konkurrenz<br />
ihren Vorgängern rühmlichen Gedenkens<br />
in nichts nachstehen wird. Wir wollen<br />
und dürfen nicht aus der Schule schwatzen,<br />
aber soviel sei immerhin ausgeplaudert,<br />
dass die Teilnehmer hinlänglich Gelegenheit<br />
haben werden, sich mit einer Anzahl von<br />
Hindernissen auseinanderzusetzen, die an<br />
Originalität des Einfalls und an heimlichen<br />
Tücken keinen Wunsch unbefriedigt lassen<br />
werden. Es kommt aber nicht nur darauf an,<br />
möglichst ungeschoren und strafpunktlos den<br />
Irrgarten zu absolvieren, sondern auch darauf,<br />
Sekunden zu schinden und mit der Zeit<br />
zu rechnen. Fügen wir noch bei. dass sowohl<br />
Touren- wie Sportwagen an diesem Wettbewerb<br />
stäftberechtigt sind, br.<br />
inmo<br />
Der<br />
rys er<br />
AMAG<br />
muss heute unbedingt Freilauf und automatische<br />
Kupplung besitzen!<br />
hat diese Neuerungen und dazu noch viele<br />
andere, die Wagen gleicher und selbst<br />
höherer Preisklasse nicht aufweisen, z. B.<br />
schwebender Motor, Antiquietschfederung,<br />
stopfbüchsenfreie Wasserpumpe, Stahlventilsitze,<br />
hydr. Bremsen etc.<br />
Profitieren Sie vom heutigen Dollarkurse;<br />
warten Sie nicht, bis die Fabrik die Preise<br />
weiter erhöht.<br />
Preise ab . . . . Fr. 6 9 0 0 a 1 *<br />
Daneben die einfache Ausführung:<br />
Coach • .<br />
Sedan ; ;<br />
Fr. 5900.-<br />
F, 6400.-<br />
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Automobil- u. Motoren A. G., Zürich<br />
Bureaux und Ausstellungslokal: Bahnhofstr. 10, Tel. 56.716<br />
Ersatzteillageru. Werkstätten: Panorama-Garage,Kreuzstr.4<br />
Sie haben recht<br />
und abermals recht!<br />
Schon seit langem werfen Sie Ihrem Motor vor,<br />
er brauche zuviel Benzin,<br />
er beanspruche Ihre Batterie Obermässig,<br />
er gebe Ihnen Anlass zu Sorge und Arger,<br />
er ermögliche Ihnen kein rasches Anfahren;<br />
endlich entschliessen Sie sich, das bewährte Radikalmittel anzuwenden;<br />
Sie lassen sich Ihren jetzigen Vergaser bei Ihrem Garagisten durch einen<br />
•vergaser mit automatischem Starter<br />
ersetzen.<br />
Damit Ist dann endlich Schluss mit all den Widerwärtigkeiten; Im<br />
Sommer und Winter fahren Sie leicht und ohne Schwierigkeiten an:<br />
Eine einzige Bewegung genügt, um Ihren Motor nach einer Vierteldrehung<br />
der Kurbelwelle anspringen zu lassen, eine gewaltige Entlastung<br />
der Batterie)<br />
Aussetzen des Motors Im Stadtgedränge wird zu einem Ding längst<br />
vergangener Zeiten: der Benzinverbrauch vermindert sich ganz erheb! ich.<br />
Montage<br />
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ymouf<br />
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Henri Bachniann<br />
Genf Zürich<br />
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