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E_1933_Zeitung_Nr.084

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N» 84 - <strong>1933</strong><br />

Fortsetzung von Seite 2<br />

damit verbundene Kraftvergeudung zu vermindern.<br />

Von einer Verallgemeinerung der<br />

Stromlinie oder gar von ihrer Anwendung bis<br />

zur letzten Konsequenz ist leider immer noch<br />

wenig zu verspüren. Zwar sind einzelne Fabriken<br />

und darunter sogar eine Marke, die<br />

durch ihre kleinen und billigen Typen bekannt<br />

geworden ist, dazu übergegangen, ihre neuen<br />

Modelle serienmässig mit einer Karosserie zu<br />

versehen, die allerhand von der Stromlinie<br />

übernommen hat und die sich gewiss im Betriebe<br />

vorteilhaft und rationell auswirken<br />

wird. Bei den meisten Marken blieb es aber<br />

mehr oder weniger bei der konventionellen<br />

Form, die in Details noch einige Aenderungen<br />

zur Vollendung einer harmonischen und dem<br />

Auge gefälligen Linie aufweisen, sonst aber<br />

wenig von der Tradition abweichen. War es<br />

letztes Jahr Maybach, das mit einer Spezialkarosserie<br />

Aufsehen erregte, so kann dieses<br />

Mal Chenard-Walker die Sensation für sich<br />

buchen. Die Firma hat bereits 1926 durch<br />

eine spezielle Tropfenform des Oberbaues<br />

von sich reden gemacht, doch blieb es damals<br />

bei dem Versuch, denn auf dem Markte fand<br />

das Modell wenig Eingang. Diesmal ist es<br />

ein Modell, das nach dem berühmten Wind,<br />

dem « Mistral », bezeichnet wurde. Wir haben<br />

es im Bilde festgehalten, das besser als<br />

jede Beschreibung den Eindruck wiedergibt,<br />

den dieser « superprofilierte » Wagen auf den<br />

Beschauer macht. Man wird sich aber um so<br />

eher mit der Form befreunden können, wenn<br />

man aus graphischen Darstellungen ersehen<br />

kann, dass der Widerstand, den eine normale<br />

Karosserie der Luft entgegenbringt mehr als<br />

dreimal grösser ist, als beim Mistral und<br />

dass auf alle Fälle die Hälfte der nur zur<br />

Ueberwindung des Luftwiderstandes notwendigen<br />

Motorleistung eingespart werden<br />

kann. Ob nun diese Formgebung das letzte<br />

Wort in der Sache darstelle, bleibe danhingestellt.<br />

Auf alle Fälle könnte man sich wohl<br />

auch mit einer nach hinten schräg abfallenden<br />

Karosserie ohne Schwanzflosse befreunden,<br />

die den Einbau eines Fensters im<br />

Rückenteil gestatten würde. Salmson zeigt<br />

übrigens einen ähnlichen Stfomlinienwagen.<br />

Wie gesagt sind Ansätze hiezu noch an manchen<br />

Ständen zu finden, doch sind entweder<br />

die Räder oder datin die Wagenfront- oder<br />

Rückseite nicht einbezogen worden, so dass<br />

sich an diesen Stellen nach wie vor die nämlichen<br />

kraftraubenden Windwirbel bilden<br />

werden. Eine originelle Form zeigt Bugatti,<br />

die ebenfalls im Bilde wiedergegeben! wird<br />

und stark an die frühere Rumplersche Tropfenform<br />

gemahnt. Die Sicht des Fahrers ist<br />

dadurch wesentlich erhöht, dass die Scheibe<br />

stark in das Dach hineingezogen ist, eine<br />

Lösung, die verschiedene Karosseriefabrikanten<br />

ebenfalls übernommen haben.<br />

Bianchi ist hier am weitesten gegangen, indem<br />

diese Marke ein Serienmodell mit einer<br />

solchen weit nach hinten gezogenen Scheibe<br />

ausrüstete, wobei diese sogar gewellt ist, um<br />

einen formvollendeten Uebergang von der<br />

Scheibenfront in die Dachlinie zu erzielen.<br />

Die pfeilerlose Karosserie, bei welcher die<br />

bisherige Mittelstütze wegfällt, so dass die<br />

beiden Türen direkt aufeinandersehliessen,<br />

hat wesentliche Fortschritte gemacht. Sie<br />

wurde von verschiedenen Marken, so vorab<br />

bei Fiat für ihr neues Kleinmodell, bei Adler<br />

u. a. übernommen. Auf diese Weise können<br />

die Türen breiter und der Einstieg bedeutend<br />

geräumiger gehalten werden, wobei<br />

natürlich auch die Sicht aus dem Wageninnern<br />

gewinnt. Diese Türenfixierung, die<br />

vor zwei Jahren erstmals zu sehen war,<br />

wird, sofern sie sich in der Praxis bewährt,<br />

bestimmt ihren Teil zur weiteren Popularisierung<br />

der kleinen Wagen beitragen), da gerade<br />

bei diesen der Einstieg oftmals mit<br />

allerlei Akrobatik verbunden war. Die Idee,<br />

das Blickfeld der Insassen durch die Erweiterung<br />

der Scheibe ins Dach hinein zu vergrössern,<br />

ist bei einzelnen Karosserien bereits<br />

auch schon für die Türfenster angewandt<br />

worden, indem die Türfüllung nicht<br />

bündig mit der Dachkante abschiliesst, sondern<br />

im Dach eine Aussparung, eine Art Lukarne<br />

eingelassen ist. die aus Glas bestellt<br />

und damit auch den Insassen auf den Rücksitzen<br />

einen bassern Ausblick nach oben gestattet.<br />

Im übrigen haben sich die Wagenbauer<br />

darauf konzentriert durch weitgehende<br />

Verwendung von Leichtmetall das Totgewicht<br />

zu verringern, mit viel Gummi die Geräuschquellen<br />

zu dämmen und in der Innenausstattung<br />

eine betonte Sachlichkeit zu erzielen.<br />

Um dem Wagen einen strojnlinienmässigeren<br />

AbscMuss zu geben, ist vielfach<br />

der Koffer weggefallen und dafür im Fond<br />

des Wagens genügend Raum für Gepäck<br />

vorgesehen. Die Mode der trittbrettlosen Karosserie<br />

hat keine Nachahmer gefunden und<br />

beschränkt sich nach wie vor auf wenige<br />

Liebhabermodelle, lieber den Wagenbau der<br />

Nutzfahrzeuge wird im Zusammenhang mit<br />

einer kurzen Würdigung der Lastwagenab*-<br />

noch efniefifs zu sacren sein. ß<br />

AWOMOBIL-REVUE<br />

Durch die Stände<br />

Minerva.<br />

Das Hauptinteresse konzentriert sich am<br />

Stand auf den neuen 2-Liter-Vierzylindertyp<br />

«M 4 », durch welchen die bisherige Typenreihe<br />

der belgischen Qualitätsmarke, die 2<br />

Sechzylinder und 4 Achtzylinder umfasst,<br />

eine gerade in der gegenwärtigen Zeit vielfach<br />

begrüsste Erweiterung erfahren hat.<br />

Wenn schon der neue Typ zu einem relativ<br />

niedrigen Preis in den Handel kommt, so<br />

lässt er doch keines der Merkmale vermissen,<br />

die der Firma ihren Weltruf eingetragen<br />

haben. Die gesamte Konstruktion ist nachdrücklich<br />

auf Dauerhaftigkeit abgestellt. Als<br />

Motor wurde nach wie vor das Doopelschieberprinzip<br />

von Knight angewandt wobei die<br />

Exzenterwellen, durch welche die Schieber<br />

gesteuert werden, ihren Antrieb durch geräuschlose<br />

Rollenketten erhalten. Die normale<br />

Betriebstourenzahl beträgt 3500 und bei<br />

4000 Touren leistet der Motor seine Maxiimalleistung<br />

von 50 PS. Das Dreigang-Getriebe<br />

hat zwei geräuschlose oberste Stufen, die<br />

auch mit Synchronisierungs-Vorrichtungen<br />

ausgestattet sind. Weitere technische Hauptcfiarakteristiken<br />

stellen die durch Kabel betätigten<br />

Duo-Servo-Innenbackenbremsen. die<br />

vier halbelliptischen Federn, die mit Silentblocbüchsen<br />

ausgerüsteten Gelenke, der mit<br />

1,2-PS-Leistung sehr stark bemessene Anlasser,<br />

der Zenithvergaser mit Startervorrichtung,<br />

die Batteriezündung und der Thermostat<br />

im Kühlumlauf-System, dar. Besondere<br />

Beachtung verdient der torsionsfeste,<br />

aus kastenförmigen Längsträgern aufgebaute<br />

Chassisrahmen. Das Gewicht des Wagens<br />

beträgt ca. 1250 kg und seine Maximalgeschwindigkeit<br />

wird mit 100 km/St, angegeben.<br />

Renault.<br />

Das Produktionsprogramm dieser französischen<br />

Weltmarke zeigt gegenüber bisher<br />

nur verhätaismässige geringe Abweichungen.<br />

Es umfasst die drei Vierzylinder-Modelle<br />

«Monoquatre 8 PS». « Primaquatre<br />

11 PS> und «Vivaquatre 11 PS», die drei<br />

Sechszyimdermodelle « Primastella 16 PS »,<br />

« Vivastella 16 PS» und « Vivasport 21 PS »<br />

sowie die Achtzylindeiimodelle «Nervasport<br />

28 PS », « Nervastella 28 PS » und « Reinasport<br />

41 PS ». Die Modelle « Nervasoort» und<br />

.«Nervastella» haben gegenüber bisher durch<br />

Ausbohren der Zylinder ein etwas grösseres<br />

Hubvolumen erhalten, das nun 4 Liter beträgt.<br />

Bei den Modellen. «Stella» und<br />

« Sport •» wurden die Kühlerjalousien durch<br />

einen auf den Wasserumlauf einwirkenden<br />

Thermostaten ersetzt. Als weitere Neuerung<br />

ist zu verzeichnen, dass auch bei den Vierund<br />

Sechszylinder-Modellen durch Anwendung<br />

schräg verzahnter Räder der zweite<br />

Gang geräuschlos gestaltet wurde.<br />

Ausser mit den gewöhnlichen Karosserien<br />

werden die Wagen mit sogenannten Stromlinienaufbauten<br />

geliefert, die einen ungewöhnlich<br />

harmonischen und gediegenen Eindruck<br />

hinterlassen. Der Kühler wurde bei<br />

einzelnen Modellen in der Form noch etwas<br />

verändert. Ein verchromtes Siejnschlag-<br />

Schutzgitter vor dem Kühlernetz vervollständigt<br />

das elegante Aussehen des Wagens.<br />

Die Hauptattraktion des Standes bildet ein<br />

in der Mitte durchgeschnittener Wagen der<br />

Type Vivasport, an dem auch der Laie die<br />

sorgfältige Durchbildung aller Einzelteile verfolgen<br />

kann. Einzelne Ausstellungsstücke<br />

von Motoren vervollständigen die interessante<br />

Schau.<br />

Citroen.<br />

setzt die Produktion der im letzten Jahr eingeführten<br />

Vierzylindermodelle von 8 bezw.<br />

10 PS, und des Sechszylinders von 15 PS<br />

mit kleinen Detailabweichungen fort. Gemeinsames<br />

Charakteristikum aller dieser<br />

Modelle bildet der aus kastenförmigen Längs-»<br />

trägem aufgebaute, torsionssteife Chassisrahmen,<br />

welcher der Karosserie sowie denn<br />

mechanischen Teil eine grosse Lebensdauer<br />

verbürgt und die Strassenhaltung des Wagens<br />

weitgehend verbessert. Das geschlossene<br />

Profil der Längsträger kommt dadurch.<br />

zustande, dass auf das hochkantgestellte^ U-<br />

Profil eines offenen Trägers ein zweiter<br />

Steg auf elektrischem Wege seitlich aufgeschweisst<br />

wird. Gemeinsam ist allen Modellen<br />

weiter ein vollschwebender Einbau des<br />

Motors, eine Einbauart, für die- Citroen ia<br />

Europa das alleinige Anwendungsrecht besitzt.<br />

Das Getriebe hat überall zwei geräuschlose<br />

oberste Stufen und Synchronisierungs-<br />

Vorrichtungen für den höchsten und zweithöchsten<br />

Gang. Die Modelle 10 und 15 PS<br />

sind mit Freilauf hinter dem Getriebe ausgerüstet.<br />

Bohrung und Hub betragen beim Modelt<br />

8 PS 68 bezw. 100 mm, was einem Zyilinderinhalt<br />

von 1452 ccm entspricht; beim Modell<br />

10 PS 75 bezw. 100 mm (1767 ccm), und beim<br />

Die<br />

Autosportsaison<br />

<strong>1933</strong><br />

Inhalts-Übersicht<br />

der Sport-Nummer<br />

der „Auto-dllustrlerten":<br />

1, Lob des Rennsportes.<br />

2. Die schweizer.<br />

Autosportsaison<br />

<strong>1933</strong><br />

3. Internationale<br />

Autosportsaison<br />

<strong>1933</strong><br />

4. Das Autokarussell<br />

von Monte Carlo<br />

5. Die Rennformel<br />

des Jahres 1934<br />

6. Die Toten des<br />

Jahres <strong>1933</strong><br />

7. Rennwagen der<br />

Saison <strong>1933</strong><br />

8. Die internationale<br />

Saison im Bild<br />

9. Ihr schönstes<br />

Rennen<br />

(Rundfrage unter<br />

schweizerischen<br />

Rennfahrern)<br />

10, Die Gefahr des<br />

geplatzten Pneus<br />

Ausserdem:<br />

11, Miszelleni Humor Zürich<br />

Die soeben erschienene 3. Jahresnummer<br />

der „Auto-dllustrierten", widmet sich<br />

vorzugsweise dem Autosport. Sie enthält<br />

reich bebilderte Berichte über die<br />

wichtigsten Veranstaltungen dieser Art<br />

im In- und Ausland, die in Wort und<br />

Photo noch einmal Revue passieren.<br />

Besonderes Interesse dürfte das Ergebnis<br />

einer Rundfrage erwecken, welche die<br />

Redaktion bei den prominentesten schweizerischen<br />

Fahrern über ihr eindruckvolIstes<br />

Rennerlebnis veranstaltete.<br />

Preis der Nummer Fr. 1.—. Jahresabonnemente,<br />

unter Nachlieferung von Nr. 1 (Katalog.<br />

Nummer), Nr. 2 (Lastwagen-Nummer) nur Fr. 2.—.<br />

Erhältlich in allen Buchhandlungen und Kiosken,<br />

sowie direkt beim Verlag<br />

Bern<br />

Genf

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