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E_1933_Zeitung_Nr.087

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Luftf.ak»t<br />

Die Entwicklung Im Bau<br />

mehrmotoriger Flugzeuge.<br />

Zu der in Nr. 75 der «A.-R. > wiedergegebenen<br />

Ansicht des Ozeanfliegers Lindbergh, die<br />

dreimotorigen Verkehrsflugzeuge seien als<br />

überholt zu betrachten, nehmen die Junkers-<br />

Werke wie folgt Stellung :<br />

Gewiss sprechen einige nicht unerhebliche<br />

Gründe gegen die Anordnung eines Motors<br />

vor dem Rumpf, insbesondere bei Passagierflugzeugen;<br />

die Verschlechterung der Sicht,<br />

die stärkere Belästigung der Passagiere<br />

durch Geräusch und Vibrationen sowie besonders<br />

durch Auspuffgase, Oeldämpfe usw.<br />

Bei gleicher Grössenanordnung am einfachsten<br />

und wirtschaftlichsten, weil in Anschaffung<br />

und Unterhaltung am billigsten,<br />

ist zweifellos das einmotorige Flugzeug, welches<br />

auch in aerodynamischer Beziehung in<br />

den letzten Jahren eine recht hohe Vollkommenheit<br />

erreicht hat und entsprechend gute<br />

Leistungen aufweist. Sein grundsätzlicher<br />

Nachteil ist, dass es nach Ausfall seines Motors<br />

zur s ofortigen Notlandung gezwungen<br />

ist. Immerhin ist die Betriebssicherheit der<br />

Motoren und der ganzen Triebwerksanlagen<br />

in den letzten Jahren so verbessert worden,<br />

dass auch mit einmotorigen Flugzeugen bei<br />

vernünftiger Belastung der Motoren ein hoher<br />

Grad von Verkehrssicherheit erreicht<br />

wird. Unter geeigneten Bedingungen werden<br />

daher für viele Zwecke einmotorige Verkehrsflugzeuge<br />

auch in Zukunft mit bestem<br />

Erfolg und Vorteil eingesetzt werden.<br />

Ueberall aber, wo Luftverkehr bei jedem<br />

Wetter, bei Tag und Nacht, über längere,<br />

schwierige Strecken mit unbedingter Sicherheit<br />

und Planmässigkeit durchgeführt werden<br />

soll, wo neben der für das Flugzeug selbstverständlichen<br />

Forderung nach überlegener<br />

Geschwindigkeit die Sicherheit und Zuverlässigkeit<br />

an erster Stelle steht, wird das<br />

mehrmotorige Flugzeug eingesetzt werden.<br />

Bei der Beurteilung der relativen Wertigkeit<br />

2-, 3- und mehrmotoriger Flugzeuge ist<br />

daher in erster Linie die Frage ihrer relativen<br />

Sicherheit bei gleicher Wirtschaftlichkeit<br />

ausschlaggebend. Ist aber schon die gerechte<br />

Abschätzung gleicher Wirtschaftlichkeit<br />

bei mehrmotorigen Flugzeugen mit verschiedener<br />

Motorenzahl nicht ganz einfach,<br />

so bietet die einwandfreie Bewertung der<br />

relativen Flugsicherheit von Flugzeugen mit<br />

verschiedener Motorenzahl ganz erhebliche<br />

Schwierigkeiten, jedenfalls kann leider keine<br />

der bisher bekannt gewordenen Rechnungen<br />

über die Flugsicherheit mehrmotoriger Flugzeuge<br />

als stichhaltig angesehen werden. Der<br />

praktische Flugbetrieb hat bisher einwandfrei<br />

die überlegene Sicherheit des dreimotorigen<br />

Verkehrsflugzeuges gegenüber einund<br />

zweimotorigen Flugzeugen bewiesen.<br />

Voraussetzung dabei ist natürlich, dass Flugzeuge<br />

von annähernd gleicher Leistungsbelastung<br />

verglichen werden.<br />

Erhebliche Veränderungen in der Leistungsbelastung<br />

und den aerodynamischen<br />

Eigenschaften der Flugzeuge gegenüber den<br />

in den letzten Jahren im Luftverkehr meist<br />

verwendeten Maschinen und damit eineVergrösserung<br />

des effektiven Leistungsüberschusses<br />

können die Verhältnisse wesentlich<br />

zugunsten der einen oder anderen Ausführung<br />

verschieben. Einfache Ueberlegungen<br />

zeigen jedenfalls, dass die relative Flugsicherheit<br />

mehrmotoriger Flugzeuge mit verschiedenen<br />

Motorenzahlen sehr stark abhängig<br />

ist von der Leistungsbelastung und aerodynamischen<br />

Güte des Flugzeuges, also<br />

dem vorhandenen Leistungsüberschuss, der<br />

Flugzeit zwischen zwei planmässigen Landeplätzen<br />

und der relativen Betriebssicherheit<br />

der Motoren bei verschiedenen Drosselungsgraden.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass<br />

bei dem bisher meist üblichen Leistungsüberschuss<br />

mehrmotoriger Maschinen das<br />

dreimotorige Flugzeug dem zweimotorigen<br />

an Sicherheit erheblich überlegen, dem viermotorigen<br />

zumindest ebenbürtig war. Allerdings<br />

kann durch die ausserordentliche aerodynamische<br />

Verfeinerung der Flugzeuge und<br />

Verminderung der Leistungsbelastung, wie<br />

sie in den enormen Geschwindigkeitssteigerungen<br />

der letzten Jahre deutlich zum Ausdruck<br />

kommt, eine wesentliche Verschiebung<br />

zugunsten der zwei- und viermotorigen Maschine<br />

eintreten.<br />

-itav-<br />

Gepäckaufnahme im Flug. Juan de la Cierva,<br />

der Erfinder des Autogiro- oder Windmühlenflugzeuges<br />

hat kürelieh bei einer Propaganda-Vorführung<br />

vor englischen Militärbehörden<br />

die ausserordentliche Manövrierbarkeit<br />

seiner Flugzeugtype dadurch demonstriert,<br />

dass er sich, ohne zu landen, von<br />

einer am Boden stehenden Person einen<br />

Handkoffer übergeben Hess.<br />

Die englischen Militärbehörden orüfen gegenwärtig<br />

die Frage, ob die «fliegende<br />

Windmühle» mit Rücksicht auf ihre Fähigkeit,<br />

in der Luft fast stillzustehen, nahezu<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 87<br />

Das neue Savoia-Marchefti-Sport-Amphibiumflugzeug mit 130-PS-CoJombo-Motor, 11 m Spannweite,<br />

18 qm Flügelfläche, 700 kg Leergewicht, 1000 kg Fluggewicht, 227 km/St. Höchst- und 88 km/St.<br />

Mindestgeschwindigkeit, 5200 m Gipfelhöhe und 1000 km Reichweite mit 2 Personen und 300 kg<br />

Zuladung. Zum Niedergehen auf dem Wasser und im Flug können die Räder in die unter den Tragflächen<br />

sichtbaren Verschalungen hinaufgeklappt werden. Photo Interavia.<br />

senkrecht niederzugehen und auf beschränktestem<br />

Platz landen und starten zu können,<br />

nicht auch neben andern Flugzeugen für besondere<br />

militärische Zwecke, z.B. die Artilleriebeobachtung<br />

und die Nachrichtenübermittlung<br />

eingeführt werden soll.<br />

Auch in sportlicher Hinsicht wird dem<br />

Autogiroflugzeug in England immer grössere<br />

Anerkennung entgegengebracht. Der neueste<br />

Typ dieser Maschine, dessen Rotorflügel<br />

an Stelle der bisherigen vier Blätter nur noch<br />

drei Blätter aufweist, deren Rotationsebene<br />

jedoch durch den Steuerknüppel zur Höhetiund<br />

Quersteuerung verstellt werden kann,<br />

und die keine Hilfsflügel, Höhen- und Querruder<br />

mehr besitzt, erreicht mit ihrem 120<br />

PS-Motor bereits 180 km Stundengeschwindigkeit.<br />

Auf ihre grosse Sicherheit deutet die<br />

Tatsache hin, dass die Autogirofabrik für die<br />

Flugschulung bis zur A-Lizenz nur 35 Pfund<br />

verlangt.<br />

-s.<br />

25 Jahre Motorilug. Am 18. Dezember<br />

1908, vor 25 Jahren, unternahm Wilbur<br />

Wright bei Le'Mans, auf dem Plateau von<br />

Auvours, seine historischen Flugversuche,<br />

bei denen es ihm gelang, 1 Stunde, 54 Minuten<br />

und 53 2/5 Sekunden in der Luft zu<br />

bleiben und eine Strecke von 62 Meilen zurückzulegen.<br />

Aus diesem Anlass sollen in<br />

Le Mans am 18. Dezember dieses Jahres<br />

Feierlichkeiten stattfinden, denen der französische<br />

Minister für Luftfahrt seine Unterstützung<br />

zugesagt hat. Mittelpunkt dieser<br />

Veranstaltungen wird das berühmte Fliegerdenkmal<br />

sein, das der Bildhauer Landowsky<br />

zur Erinnerung an den historischen Flug geschaffen<br />

hat. Da Le Mans nur etwa 200 km<br />

von Paris entfernt und mit dem Schnellzug<br />

in zwei Stunden zu erreichen ist. wird eine<br />

starke Beteiligung aller an der Luftfahrt interessierten<br />

Kreise erwartet. (SI)<br />

Zur Aufhebung des Azoren-Monopols. Die<br />

Kündigung des Vertrages zwischen Portugal<br />

und einer französisch-portugiesischen Gesellschaft,<br />

welcher der ehemaligen « Aeropostale»<br />

das alleinige Landerecht auf den<br />

Azoren einräumte, ist von den übrigen am<br />

Uebersee-Verkehr interessierten Staaten mit<br />

grosser Befriedigung aufgenommen worden.<br />

So streben u. a. die deutschen Luftverkehrspläne<br />

Verbindungen mit überseeischen Ländern<br />

an, nicht zuletzt mit U.S.A. Ein Luftverkehr<br />

von Europa nach Nordamerika ist<br />

indes nach den gemachten Erfahrungen am<br />

ehesten auf dem Wege über die Azoren und<br />

A<br />

Bermudas möglich.<br />

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4-Zyl. 7/30 PS<br />

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6-Zyl. 10/55 PS<br />

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