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E_1933_Zeitung_Nr.086

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N»8« - <strong>1933</strong> AlfTOMOBIL-REVUC 15<br />

EDIEIDQ<br />

ÖD««<br />

Interview mit dem berühmten Modeschöpfer.<br />

Paul Poiret gilt bekanntlich als Herrscher Röcke wurden kürzer und<br />

im Reiche der Mode. Sein Wort gilt bei geradezu grotesk wirkten •<br />

den Frauen, seine Schöpfungen sind tonangebend.<br />

Es mag deshalb interessieren, folgenden<br />

Auszug aus einem Interview mit<br />

Poiret in der «Prager Presse » zu lesen.<br />

Darin führt der berühmte Pariser aus: «Die<br />

Mode wird in Paris kreiert...» Diese Worte<br />

kann, man häufig sagen hören. Ich möchte<br />

nicht behaupten, dass sie auf Richtigkeit beruhen.<br />

Die Entstehung der Mode durchläuft<br />

einen sonderbaren, nicht immer ganz<br />

normalen Weg...<br />

Die Krinoline erblickte das Licht deT Welt,<br />

Schöne<br />

als Prinzessin Eugenie ein Kleid zu tragen<br />

wünschte, das ihre matronenhafte Fülle verbergen<br />

sollte. König Eduard pflegte in der<br />

Eile den untersten Westenknopf offen zu<br />

lassen — und diese kleine Gewohnheit wurde<br />

bald zur Mode.<br />

Betrachten wir einmal den Schnitt der<br />

Aufschläge der Herrenröcke! Es ist ein<br />

Ueberbleibsel aus der Zeit Napoleons, wo<br />

die Revers ihm zu Ehren den Buchstaben N<br />

darstellen sollten. Heute bilden sie kein N<br />

mehr, ihr ursprünglicher Zweck ist vergessen,<br />

doch die Mode besteht fort.<br />

Die Statuen der alten Griechen zeigen<br />

Frauen mit fliessenden Gewändern. Der Faltenwurf<br />

rührt davon her, dass die Frauen<br />

ihre Kleider, wenn sie sie gewaschen und<br />

trocken gerungen hatten, ungeplättet anlegten,<br />

wodurch der Stoff in üppigen Falten<br />

herabrieselte.<br />

In unseren Tagen ist die Mode in den Zustand<br />

einer teilweisen Lethargie verfallen.<br />

Alles was man anzieht ist einfach. Schnitt<br />

*nd Machart sind wohl kunstgerecht und<br />

Kleidsam, doch es mangelt an der Aufmerksamkeit<br />

für ornamentale Details. Das liegt<br />

an der Tatsache, dass Amerika Paris viele<br />

Jahrzehnte hindurch in Dingen der Mode<br />

fÜT tonangebend gehalten hat. Die amerikanischen<br />

Modeschöpfer kamen regelmässig<br />

nach Paris, um sich zu inspirieren. Sie kehrten<br />

zurück und brachten die Kopien heraus.<br />

Da sie aber nicht über den Schick und die<br />

Fertigkeit der Pariser verfügten, kamen die<br />

letzten Pointen und Feinheiten der Modelle<br />

nicht richtig zur Geltung. Dessen waren sie<br />

sich bewusst und stellten auf Grund dessen die<br />

Forderung nach Einfachheit auf. Paris müsse<br />

in Betracht ziehen, dass die Modelle leicht<br />

kopierbar sein sollten. Das also ist der<br />

Orund, warum selbst die glänzendsten Modeschöpfungen<br />

jeglicher Details und Ornamentationen<br />

entbehren.<br />

Das spricht deutlich dafür, dass die Mode<br />

an sich etwas ganz Exklusives, ja geradezu<br />

Unantastbares ist. Meiner Ansicht nach verhält<br />

es sich mit ihr wie mit einer alternden<br />

Frau: zuweilen ein wenig närrisch und voller<br />

Widersprüche, dann wieder mit einemmal<br />

kerngesund. Die Mode ist nun mal ein<br />

klein wenig verrückt und abwechslungsbedürftig.<br />

Es gibt Leute, die sie für irrsinnig<br />

halten, doch alle Welt ist sich darüber einig,<br />

dass sie niemals gefährlich werden<br />

kann.<br />

Immer wieder schlägt die Mode den Weg<br />

zur Exzentrizität ein. Wenn es sich dann herausstellt,<br />

dass es nicht mehr weiter geht,<br />

gefällt sie sich plötzlich in Natürlichkeit. Die<br />

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den englischen Modezeichnern, nach Paris.<br />

Hier fand er alle künstlerischen Anregungen,<br />

deren er bedurfte. Paris wurde zum Mittelpunkt<br />

der Mode sowohl in künstlerischer, als<br />

auch kommerzieller Hinsicht.<br />

Seit damals ist Paris immer empfänglicher<br />

für neue Errungenschaften geworden. Die<br />

Tradition hat es zu der Stadt der schönsten<br />

Modeschöpfungen gemacht<br />

kürzer, bis sie Ich muss gestehen, dass ich mich mit der<br />

und einen Au-<br />

Generallinie der gegenwärtigen Mode nicht<br />

einverstanden erklären kann. Ich ziehe es<br />

sindäusserst unangenehm Dieselben verschwinden<br />

aber nach kurzer Zeit beim Gebrauch von<br />

unschädliches Mittel gegen Verdauungsstörungen<br />

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genblick später reichten sie bis an die Knöchel.<br />

Meiner Ansicht nach ist die Damenmode<br />

nicht immer so gut durchdacht wie die Hesrrenmode.<br />

Die Frau ist immer geneigt, Abwechslungen<br />

und neue Einfälle auf sich wirken<br />

zu lassen. Sie schätzt die Originalität<br />

eines Kleides unbedingt höher als die Serienproduktion.<br />

Viele Leute sind fest überzeugt, dass alles<br />

aus Paris kommt. Sie vergessen vollkommen,<br />

dass es England war, wo sich viele<br />

von den früheren Pariser Modeschöpfern Inspirationen<br />

holten. Im 18. und 19. Jahrhundert<br />

bildete England das Modezentrum. Beim<br />

Durchblättern der Modezeitschriften jener<br />

Zeit werden Sie finden, dass beinahe alle<br />

guten Modezeichner aus der Old Bondi Street<br />

stammten.<br />

Dann kam Worth, der berühmteste unter<br />

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vor, die Frauen in phantasievollen Toiletten<br />

zu sehen. In unsern Tagen ist jedermann bekümmert<br />

und die Frauen sollen die Kümmernisse<br />

ihrer Tage nicht verkörpern. Es gibt<br />

Frauen, welche die ganze Woche hindurch<br />

Pullowers und Mützen tragen. Das schliesst<br />

natürlich alle Abwechslung aus und ist gar<br />

nicht interessant.<br />

Meiner Ansicht nach ist der moderne Faktor<br />

für die Richtlinie der Modelle eine gewisse<br />

Anpassung. Der Effekt ist nicht immer<br />

gut. Gegenwärtig bildet das höchste Schönheitsideal<br />

der Greta-Garbo-Typus und selbst<br />

jene Frauen, die dem berühmten Star nicht<br />

im entferntesten vergleichen, versuchen, ihre<br />

tadellos gearbeiteten Toiletten nachzuahmen.<br />

Aber wie dem auch sei. der Film bietet den<br />

Frauen aller Klassen Gelegenheit, die verschiedenen<br />

Variationen der Mode kennen zu<br />

lernen.<br />

Tourismus<br />

Fahrten durch Schweden *<br />

IV.<br />

Oalarna (Dalekarlien).<br />

Für den Touristen bietet das mittlere Dalekar-<br />

Die Landstrassen, in Dalekarlien sind durchwegs üen das grössete Interesse, so die reizvolle Landgut.<br />

Sie wurden in den letzten Jahren auf vielen schaft um den Siljansee (290 qkm), der mit seinen<br />

Strecken umgebaut und erneuert, um dem immer anmutigen Ufern und Dörfern viele Tausende von<br />

lebhafteren Automobilverkehr gerecht zu werden, Besuchern heranlockt. In den grossen Kirchsprenso<br />

dass Dalekarlien heute ein ideales Gebiet für den sein um den Siljansee haben die Dalekarlier am<br />

Autotouristen darstellt. In allen grösseren Ortschaf- meisten von der Kultur ihrer Väter bewahrt. Von<br />

ten kann man auch Autos für kürzere oder längere dea vielen Aussichtspunkten, die rings um den See<br />

Fahrten mieten. Die reichsten Gelegenheiten zu ab- aufgesucht werden, gewinnt man immer neue Einwechslungsvollen<br />

Ausflügen und Rundfahrten sind drücke.<br />

vorhanden, an welchem Ort man sich auch befinden Die bedeutendsten Orte um den Siljansee sind<br />

mag.<br />

Leksand im Süden, Rättvik im Osten, Mora<br />

Die Landbevölkerung hält vielfach immer noch im Norden und Orsa am Orsasee, der mit dem<br />

an ihren alten, farbenfrohen Nationaltrachten fest. Siljan- und dem Insjönsee ein zusammenhängendes<br />

Besonders Sonntags versammeln sich noch in zahl- Wassersystem bildet, das einen durchgehenden<br />

reichen Ortschaften Frauen und Männer in der Dampferverkehr ermöglicht.<br />

Kirche in ihren alten, heimatlichen Trachten, die Leksand, ein grosses Kirchdorf und wichtiger<br />

für jede Gemeinde verschiedenartig sjnd,<br />

Marktflecken am Ausfluss des Oestra Dalälven aus<br />

In ganz Schweden, aber vor allem in Dalekarlien, dem Siljansee, ist im Sommer und Winter einer von<br />

ist der Mittsommerabend, der 23. Juni, einer' der Dalekarliens bedeutendsten Touristenorten. Hübsch<br />

grössten Festtage des Jahres. Beinahe jedes Dorf ist seine Kirche und sein Gerichtsgebäude (Tingshat<br />

dann seinen mit Ringen und Girlanden ge- hus), und auf dem Wege nach Insjön streift man<br />

schmückten Maibaum, um den die Bevölkerung in das schöngelegene Sätergläntan, das eine von<br />

ihren malerischen Trachten zur Handharmonika Ausländern sehr besuchte Webschule besitzt,<br />

und Geige die helle, nordische Sommernacht durch- Eine schöne Landstrasse führt von Leksand nordtanzt.<br />

Dieses Fest, in das auch der Fremde mit wärts dem See entlang nach Tällberg, wo man<br />

hineingewirbelt wird, bleibt als eine der seltsamsten das Gehöft Holen des Künstlers Gustaf Ankarcrona<br />

und schönsten Erinnerungen für immer zurück. besichtigen sollte. Eine prachtvolle Aussicht geniesst<br />

In Dalekarlien hat man wie nirgends sonst in man vom Waldtura des Dorfes Plintsberg oberhalb<br />

Schweden Gelegenheit, die tausendjährige Entwick- Tällberg. Rättvik, das man 15 Kilometer nordlung<br />

schwedischer Kultur kennenzulernen. Das östlich erreicht, ist im Winter wie im Sommer von<br />

häusliche Kunsthandwerk steht auf hoher Stufe; Ausländern sehr besucht. Die Kirche liegt malebis<br />

auf den heutigen Tag sind Muster aus dem Mit- risch auf einer kleinen Halbinsel des Siljansee?,<br />

telalter, ja aus der Zeit der Wikinger im Gebrauch, wo sich auch zahlreiche kleine Stallungen für die<br />

Dalekarliens Wirtschaftsleben bietet glänzende Pferde der Kirchenbesucher befinden. Ein Besuch<br />

Beispiele der- hauptsächlichsten Industrien Schwe- des Rättviker Altgehöft (Heimatmuseum) ist ebendens,<br />

des Bergbaues und des Forstbetriebes. Einige falls empfehlenswert.<br />

der dalekarlischen Eisenhütten und Holzveredlungs- yji e Rückfahrt nach Leksand wird am eindruckswerke<br />

gehören zu den grössten des Landes. Der voii s ten über Bergsäng ausgeführt, wo sich ein<br />

südliche und südöstliche Teil der Provinz ist das bezaubernd schöner Fernblick über das ganze Siljandichtbevölkerte<br />

Bergwerks- und Industriegebiet. tal öf {net . Weit im Nordwesten erblickt man den<br />

Um die älteste Grube Schwedens, die schon im charakteristischen Gesundaberg, der sich hinter der<br />

Jahre 1220 erwähnte Falu-Kupfergrube, wuchs die I nge ] Sollerön erhebt.<br />

Stadt F a 1 u n , Dalekarliens bedeutendste Stadt, üm eine der für Dalekarlien typischen Senneempor.<br />

So reich war der Ertrag der dalekarlischen rei(m 2U besuchen, eignet sich besonders ein Aus-<br />

Berge, dass man sie im ganzen Mittelalter und noch flug von Leksand nach dem Berg Skinnarasen,<br />

lange nachher die «Schatzkammer der Krone> südlich des Siljansees. Zuerst fährt man auf sehönannte,<br />

und bis zum heutigen Tage hat Dalekarlien . ner i, an dstrasse nach dem Dorf Skeberg (Auto einseinen<br />

Rang als Schwedens bedeutendstes Bergbau- stellen). Von dort führt ein Motorboot über den<br />

gebiet behauptet.<br />

Djursjönsee. Nach einer 2 km langen Wanderung<br />

*) 'Siehe auch No. 78, 80 und 82. auf dem Bergabhang jenseits des Sees erreicht man<br />

Hotel Müller Lugano-Castagnola<br />

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die Sennerei und geniesst von dort aus einen weiten<br />

Rundblick über das ganze Gebiet von den Gefilden<br />

Ostdalekarliens bis hinüber zu den westdalekarlischen<br />

Wäldern.<br />

Eine höchst eindrucksvolle grössere Rundfahrt,<br />

die landschaftlich einzigartige Gegenden berührt,<br />

ist die Fahrt, die zuerst nach Gagnef führt und<br />

von hier an der Djura-Kapelle vorbei nach K. o m -<br />

t i 11 m a 11 a, wo die Strasse nach Westen und<br />

Osten abzweigt. Man wähle die nach Westen, immer<br />

dem linken Ufer des Västra Dalälven entlang,<br />

so dass man an der Mockfjärder Kapelle vorbei<br />

(in deren Nähe ein grossartiges elektrisches Kraftwerk<br />

steht) in den Kirchsprengel Floda gelangt.<br />

In der Nähe der Kirche Floda liegen mehrere<br />

grosse Dörfer. Diese Gegend wird wegen ihrer idyllischen<br />

Schönheit die «Westdalekarlische Kornkammer<br />

genannt. Die lebhafte und zugängliche Bevölkerung<br />

trägt eine der farbenprächtigsten Nationaltrachten<br />

Dalekarliens. Weiter führt die Strasse nach<br />

Björbo und dann, sich dicht an alle Windungen<br />

des Västra Dalälvens anschliessend, nach, der Kirche<br />

von N a s , der Sage nach die älteste Siedelung<br />

in Westdalekarlien. Von Nas hat Selma Lagerlöf<br />

das Motiv ihrer auf Tatsachen beruhenden Erzählung<br />

geschöpft. Von hier leitet die<br />

Strasse nach Järna, einer ebenfalls uralten Siedelung<br />

und weiter über Vansbro, Malung und<br />

0 e j e wieder nach dem Siljangebiet zurück, von<br />

wo aus man über Mora Rättvik und Leksand wieder<br />

erreicht.<br />

Der Marktflecken Mora auf dem fruchtbaren<br />

Flach- und Deltaland zwischen dem Orasee und dem<br />

Siljansee ist der Hauptort Ostdalekarliens. Im<br />

ganzen Siljantal ist der Moraer Kirchturm sichtbar.<br />

Das teilweise aus altertümlichen Gebäuden<br />

(darunter ein Feuerhaus aus dem frühen Mittelalter)<br />

bestehende Besitztum des 1920 gestorbenen,<br />

berühmten schwedischen Malers Anders Zorn ist<br />

unverändert erhalten geblieben.<br />

0 r s a , an der nordöstlichen Spitze des Orsasees<br />

ist ein behäbiges Kirchdorf, das eine sehenswerte<br />

Kirche aus dem 14. Jahrhundert besitzt, die<br />

reiche Kalkmalereien aufweist. Der Kirchsprengel<br />

von Orsa hat in seinen ausgedehnten Waldungen<br />

einen Forstreichtum, der ihn zu einer der wohlhabendsten<br />

Gemeinden Schwedens macht, in der —•<br />

welch ein Paradies! — keine Gemeindesteuern erhoben<br />

werden. Das Gebiet um Orsa besitzt zahlreiche<br />

vorzügliche Landstrassen, selbst nach entlegenen<br />

Dörfern und Sennereien, von welch letzteren die<br />

Sennereien von F r y k s a s (14 km) gern besucht<br />

sind. Die naheliegende Höhe (503 Meter) ist mit<br />

ihren Fernblicken einer der schönsten Aussichtspunkte<br />

Dalekarliens.<br />

Be.<br />

Aus der Heimat<br />

Herbst im Thurgau.<br />

Es herbstelt stark. Rauchschwaden der Standenfeuer<br />

ziehen über die Aecker, und auf den Feldern<br />

warten bald nur noch Raben und Runkeln<br />

auf die Fahrt unter Dach und Fach. Die Blütenpracht<br />

des Frühlings hat sich, wenn auch nicht<br />

durchwegs im gewünschten Sinne, zum Obstsegen<br />

des Herbstes verwandelt, und wenn nicht alle Zeichen<br />

trügen, entwickelt sich auch in den Rebbergen,<br />

an den sonnigen Hängen ob der Thür bei<br />

Neunforn, Dietingen, Iselisberg, Karthause, Warth,<br />

Weiningen und weiter oben im Bachtobel und am<br />

Ottenberg gleich wie in den ausgedehnten Rebgefilden<br />

am lieblichen üntersee, ein guter Tropfen<br />

33er! Die Trauben sind gereift. Die Traubenwachen<br />

sind aufgezogen. Nicht etwa, weil der geplagte<br />

Weinbauer sich schützen müsste vor Mitmenschen,<br />

die nicht wissen, was dein und mein ist — apropos,<br />

so etwas kommt im Thurgau nicht vor —r sondern<br />

hauptsächlich des gefiederten Volkes wegen. Die<br />

Stare, die zu Tausenden im Thurvorland nächtigen,<br />

schätzen die reifen Weintrauben ebenso sehr, wie<br />

der Spiesser den Schoppen. Daher der Mann nüt<br />

der Schrotflinte im Rebberg. Aber auch der sehwerfällige<br />

Dachs würde sich, wenn der Traubenhüter<br />

nicht wäre, am gedeckten Tisch des Herbstes einfinden,<br />

und nicht unbedeutend sind jeweilens die Spuren<br />

einer Dachsmahlzeit im Rebberg. Der «Wümmet»<br />

ist da, die Fuhrwerke rollen, befrachtet mit<br />

blumengeschmückten Fässern, durchs Land: Sauser<br />

im Stadium!<br />

Wenden wir uns vom Obst- und Rebgelände im<br />

Unterlande dem hintern Thurgau zu, dann finden<br />

wir den Meister Herbst als bewährten Landschaftsmaler<br />

tüchtig an der Arbeit. In voller Färbenr<br />

pracht liegt das reizende Ländli vor uns, und wer<br />

jetzt durch die herbstlichen Wälder und Felder,<br />

über die sanften Höhen und durch die lieblichen<br />

Täler des hintern Thurgau wandert, fühlt sich losgelöst<br />

und frei vom Ungemach der Zeit und von<br />

den Sorgen des Alltags. Darum, hinaus in die<br />

Natur, hinein in den mit Reizen so reich gesegneten<br />

ländlichen Thurgau; nach Mostindien zeigt<br />

der Wegweiser des Herbstes!<br />

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