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E_1933_Zeitung_Nr.088

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Rahmen ihrer ordentlichen Einfuhr keine<br />

Hemmnisse in den Weg gelegt werden sollen,<br />

solange bis die vorgesehene Zentralstelle<br />

ihre Wirksamkeit auf 1. Juli <strong>1933</strong> aufnehmen<br />

könne, so hatte zu jener Zeit die<br />

Beschränkung der Einfuhr auf die damaligen<br />

Importeure eine gewisse Berechtigung. Der<br />

Bundesrat wollte dadurch der Gefahr vorbeugen,<br />

dass während 1 der Dauer der Vorbereitungsmassnahmen<br />

für die Organisation<br />

der, Zentralstelle die Importeure ihre Lager<br />

durch stark gesteigerte Einfuhr noch nach<br />

Möglichkeit füllen würden, um von kommenden-<br />

Einschränkungen möglichst wenig<br />

berührt zu werden. Mit dem Inkrafttreten<br />

der Kontingentierung, dl h; vom 1. Juli 1932<br />

an, lag aber kein Grund mehr vor, die Eindfc<br />

<strong>1933</strong> - N» 88<br />

Instrumentes, das im Dienste der Exportförderunggspolitik<br />

die Warenbezüge je nach<br />

dem Verhalten der Produktionsländer vornimmt<br />

und dass dieses Ziel viel wichtiger sei<br />

als die Form, so dass ohne zwingende Notwendigkeit<br />

nicht in bestehende Verhältnisse<br />

eingegriffen werden müsse. Es scheint doch,<br />

dass neben dem Ziel auch die Form eine<br />

nicht unwesentliche Bedeutung zu gewinnen<br />

vermochte und dass ohne 'durchaus zwingende<br />

Notwendigkeit in bestehende Verhältnisse<br />

einschneidend eingegriffen * wurde.<br />

Denn . bis zum Erlass des > Bundesratsbeschlusses<br />

vom 6. Mai 1932 waren die bestehenden<br />

Verhältnisse immerhin so, dass es<br />

jedem Händler freistand, .sein „Benzin selbst<br />

einzukaufen, und es war seiner Initiative und<br />

seiner Geschäftstüchtigkeit überlassen, sei-<br />

nen Bedarf so .billig und so vorteilhaft als<br />

möglich einzudecken. Wäre an seine Stelle<br />

eine Zentralstelle getreten,' denti wäre diese<br />

Lösung für alle Beteiligten eine 'gerechte gewesen.<br />

Eine ganz andere Wendung haben<br />

die Dinge genommen dadurch, dass die Einfuhr<br />

auf einige wenige Grossimpörteure beschränkt<br />

wurde.<br />

Diese Massnahme hatte zur Voraussetzung,^<br />

dass zuerst bestimmt, werden musste,<br />

wer "überhaupt Mitglied der Zentralstelle<br />

werden dürfte. Für die heutigen, mit dem<br />

Einfuhrmonopol ausgestatteten Importeure<br />

musste es eine gegebene Sache sein, dass<br />

nur sie einfuhrherechtigt sein sollen. Das<br />

konnte nur erreicht werden dadurch, dass<br />

das Jahr 1931 als Stichjahr bestimmt wurde.<br />

Die Festsetzung" dieses Jahres hatte für die<br />

heutigen Importeure ihren guten Grund: im<br />

'Jahre 1931 wurde der Benzinkampf zwischen<br />

den verschiedenen Trustgruppen<br />

durchgeführt. Jede Gruppe suchte so viel<br />

Boden als möglich für sich zu gewinnen und<br />

so viel Benzin als möglich auf den Schweizerischen<br />

Markt zu bringen. Durch diesen<br />

Kampf, der auf schweizerischem Gebiet als,<br />

Machtkampf der ausländischen Trustgesellschaften<br />

geführt wurde, wurden die Detailpreise<br />

auf ein tiefes Niveau heruntergedrückt.<br />

Aus diesem Grunde lag für alle diejenigen<br />

schweizerischen Händler, die mit den Trusts<br />

nicht liiert waren, keine Veranlassung vor,<br />

im Jahre 1931 Benzin selbst einzuführen,<br />

weil ja die Trusts ihnen die Ware billiger<br />

anboten, als wi© sie sie selbst importieren<br />

konnten. Darum wurde von den Importeuren<br />

das 'Jahr 1931 als Srichjahr "gewünscht,<br />

denn für dieses Jahr konnten'" nur sie als<br />

«bisherige» Importeure in Betracht kommen*<br />

-alle übrigen 1 schweizerischen Händler<br />

mussten ausscheiden. Das mag wohl der<br />

Grund sein, warum «in Uebereinstimmung<br />

mit der ganz überwiegenden Auffassung der<br />

Interessenten » (III. Bericht) die Importkontingente<br />

« nach den Verhältnissen » des Jahres<br />

1931 festgelegt wurden.<br />

Wenn der Bundesrat am 6. Mai 1932 beschlöss,<br />

dass den bisherigen Importeuren im<br />

Hessen und mir mitteilen würden, wie Sie<br />

den Betrieb bei uns finden und welcher Art<br />

diie ; Unterschiede zwischen Ihren und unsern<br />

Methoden sind.»<br />

« Sehr gern, Exzellenz ! »<br />

Der General reichte ihm die Hand zum Abschied,<br />

«..Auf Wiedersehen also, mein Herr.<br />

Und sehen Sie sich nur ordentlich um ! »<br />

Eberhard empfand das Komische dieses<br />

Wunsches; er verbiss ein Lachen. Allerdings<br />

würde er sich ordentlich umsehen!<br />

Kapitän Rybkow ging mit Eberhard hinaus.<br />

«Was wünschen Sie zu sehen* Herr Pigeof?»<br />

.-,<<br />

« Möglichst alles, Herr Kapitän ! ><br />

«Ist es Ihnen recht, wenn ich Sie morgen<br />

früh um 8 Uhr persönlich zu den Werken<br />

bringe ? ><br />

•<br />

«.Ich wäre Ihnen sehr dankbar. Herr Kapitän,<br />

denn ich nehme an. dass man mich<br />

nicht so ohne weiteres einlassen würde. Bei<br />

uns wenigstens ist man Fremden gegenüber<br />

sehr vorsichtig.*<br />

« Wir sind es nicht minder. Herr Pigeot.<br />

Sie' würden trotz des Passierscheines vermutlich<br />

nicht in die Werke kommen, ehe<br />

man sich hier vergewissert hätte. ! ob der<br />

Schein in O'dnung ist. Sie müssten also sicher<br />

ein paar Stunden irgendwo herumsitzen,<br />

und das will ich Ihnen ersparen.»<br />

« Sehr liebenswürdig, Herr Kapitän ! »<br />

fuhr weiterhin nur auf die Importeure des<br />

Zwischenstadiums vom 6. Mai 1932 bis zum<br />

1. Juli 1932 zu beschränken.<br />

Dadurch, dass dieses « Zwischenstadium »<br />

zum dauernden System erklärt und! Einfuhrbewilligungen<br />

nur an einen geschlossenen<br />

Kreis von Importeuren erteilt werden, ist<br />

eine grosse Anzahl schweizerischer Benzinhändler<br />

in ihrer Geschäftstätigkeit wenn<br />

nicht vollständig lahmgelegt, so doch in einer<br />

Weise eingeschränkt worden, die unerträglich<br />

ist.<br />

Wenn das Ziel — Schaffung eines Instrumentes,<br />

das im Dienste der Exportförderungspolitik<br />

die Warenbezüge ie nach dem<br />

Verhalten, der Produktionsländer vornimmt<br />

viel wichtiger als die Form ist. dann ist<br />

nicht einzusehen, warum der Zentralstelle<br />

nicht jeder schweizerische Händler soll angehören<br />

können, der in der Lage ist, Benzin<br />

selbst zu importieren. Denn für das Volkswirtschaftsdepartement<br />

kommt es aufs gleiche<br />

heraus, ob der Zentralstelle ein Dutzend<br />

oder zwei Dutzend oder noch mehr Mitglieder<br />

angehören. Das Völkswirtschaftsdepartement<br />

gibt ja seine Weisungen, wie die<br />

Warenbezüge je nach dem Verhalten der<br />

Produktionsländer verteilt werden sollen, der<br />

Zentralstelle und nicht den einzelnen Importeuren<br />

und die Zentralstelle gibt dann die<br />

Weisungen an diese letztem weiter. Das ist<br />

ihre Funktion, die sie vollständig unabhängig<br />

von der Anzahl der Vereinsmitglieder<br />

erfüllen kann.<br />

Wenn mit der Zentralisierung der Importe<br />

wirklich nur das erreicht werden soll, was als<br />

Zweck bezeichnet ist, dann kann es auch erreicht<br />

werden bei Freigabe der Einfuhr, das<br />

selbstverständlich gemäss den Weisungen<br />

des Volkswirtschaftsdepartementes und unter<br />

der Kontrolle der Zentralstelle.<br />

Wenn die vom Bundesrat nachträglich geltend<br />

gemachten Zwecke auch im Bundesbeschluss<br />

vom 23. Dezember 1931 nicht vorgesehen<br />

sind, aber im Interesse unserer<br />

Volkswirtschaft doch als zweckmässig erachtet<br />

wurden, so ist an und für sich gegen<br />

sie nichts einzuwenden, obschon diese neuen<br />

Zwecke vollständig ausserhalb des durch den<br />

Bundesbeschluss gezogenen Rahmens liegen.<br />

Aber gegen das System, wie die Benzinimporte<br />

seither handelspolitisch ausgenützt<br />

werden und wie Importeure es planmässig<br />

zn einer Monopolstellung für sich ausbauen<br />

konnten, muss Einspruch erhoben werden.<br />

Die heute immerhin noch verfassungsmässfe<br />

garantierte Handels- und Gewerbefreiheit<br />

wurde ohne gesetzliche Grundlage und ohne<br />

zwingende Gründe einfach über Bord geworfen.<br />

(Fortsetsang folgt.)<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Kontingentierung von Oelen. Ende letzter<br />

Woche wurde vom Bundesrat eine weitere<br />

Beschränkung der Einfuhr beschlossen,<br />

welche den Import von technischen Oelen,<br />

die unter Nr. 1128 im Gebrauchszolltarif zusammengefasst<br />

sind, betreffen. In dieser<br />

Zollposition sind gruppiert: Solventnaphtha<br />

auch Auflösungsnaphtha genannt, bestehend<br />

aus besondern Fraktionen des Steinkohlenteeröles,<br />

das in der Hauptsache als Lösungsmittel<br />

für Kautschuk und in der Lackfabrikation<br />

dient. Solventnaphtha, soweit es zu<br />

motorischen Zwecken verwendet wird, fäll<br />

unter eine andere Zolltarifnummer. Im weitern<br />

gehören zur Gruppe 1128 Mineral- und<br />

Teeröle aller Art, welche nicht anderweitig<br />

genannt sind. Rohe und raffinierte Mineralöle,<br />

wie sie für die Schmierung und den Betrieb<br />

der Automobilmotoren verwendet wer-<br />

Als Eberhard sich vom Kapitän verabschiedete,<br />

schien es ihm, als ob irgendwo in<br />

den Augen dieses verhältnismässig noch jungen<br />

Mannes noch ein Rest von Misstrauen<br />

sässe. Dieser Kapitän mit dem hartgeschnittenen,<br />

echten Sarmatengesicht war bestimmt<br />

nicht so vertrauensselig wie der General<br />

selbst, den hinters Licht zu führen keine<br />

Heldentat war. Vor dem Kapitän musste<br />

man auf der Hut sein; seine graugrünen Augen<br />

schienen sehr scharf zu sehen !<br />

Am andern Morgen, wenige Minuten vor<br />

acht, klopfte der Kellner an der Tür Eberhards:<br />

ein Offizier halte mit einem Wagen<br />

vor dem Hotel und ersuch© Herrn Pigeot,<br />

sich bereitzumachen. Eberhard, der eben mit<br />

Mercedes beim Frühstück sass, goss den<br />

letzten Schluck Tee hinunter, nahm Ueberrock<br />

und Hut, verabschiedete sich zärtlich<br />

von der geliebten Frau und eilte die beiden<br />

Treppen hinunter. Mit einem kurzen, höflichen<br />

Gruss stieg er zu Kapitän Rybkow in<br />

den Wagen. Der Chauffeur Hess den Motor<br />

anspringen und das Auto surrte durch die<br />

noch wenig belebten Strassen.<br />

«Wie sind Sie auf dieses Hotel Moskwa<br />

gekommen, Herr Pigeot», fragte der Kapitän.<br />

«Waren Sie früher schon in Petrograd<br />

? ><br />

«Nein. Es ist mir von einem Freund empfohlen<br />

worden, den seine Geschäftsreisen<br />

den, sind unter Position 1131b aufgeführt.<br />

Sie fallen daher nicht unter die neue Kontingentierungsmassnahme.<br />

Die dadurch betroffenen<br />

Oele können künftig nurmehr gestützt<br />

auf eine Einfuhrbewilligung der Carbura, der<br />

schweizerischen Zentralstelle für den Import<br />

flüssiger Brennstoffe, eingeführt werden,<br />

welche bekanntlich auch heute schon den<br />

Benzinimport regelt<br />

2tu* den Kaintfonen<br />

PoHzelliche Kontrollen im Kanton Zürich.<br />

Wie dies im Kanton Bern schon dieses Jahr<br />

gehandhabt wurde, wird die Kantonspolizei<br />

des Kantons Zürich anfangs Januar mit planmässigen<br />

und kontinuierlichen Kontrollen auf<br />

den Landstrassen hinsichtlich der technischen<br />

Ausrüstung der Fahrzeuge beginnen.<br />

Unter genauer Beachtung der eidgenössischen<br />

Vorschriften wird jede nicht vorschriftsgemässe<br />

Ausrüstung streng mit Busse gdahndet.<br />

Eine Verwarnung erfolgt nicht mehr, indem<br />

die Karenzzeit, die Ende <strong>1933</strong> abläuft,<br />

genügend! Gelegenheit bot, die nötige Anpassung<br />

vorzunehmen. Es kann daher nicht dringend<br />

genug allen Motorfahrzeuigbesitzern angeraten<br />

"werden, die nötigem Äenderunjjsarbeiten<br />

unverzüglich vornehmen zu lassen,<br />

wenn man nicht unliebsame Bussen, gegen<br />

die jede Einrede aussichtslos sein wird, mit<br />

in den Kauf nehmen will. Es ist wohl anzunehmen,<br />

dass die Stadtpolizei in Zürich und<br />

Winterthur auf- analoge Weise vorgehen<br />

v<br />

wird.<br />

Neuregelung der Autotaxen im Kanton<br />

Wallis. In einer am 10. Oktober stattgefundenen<br />

Sitzung hat der Staatsrat des Kantons<br />

Wallis ein neues Gesetz genehmigt, welches<br />

die Taxen und die Einnahmen aus dem<br />

Motorfahrzeug- und Veloverkehr neu regelt.<br />

Die verschiedenen, dem neuen Gesetz zugrunde<br />

liegenden Artikel sind vom Chef des<br />

Justiz- und Polizeidepartements ausgearbeitet<br />

und erläutert Worden. Sie enthalten verschiedene<br />

Neuregelungen, welche in den 1 interessierten<br />

Kreisen sicherlich einer guten<br />

Aufnahme begegnen werden. Es sind vor<br />

, Die vor kurzem zu Ende gegangene Saison<br />

<strong>1933</strong> hat sowohl in der Schweiz als auch<br />

im Ausland die Bekanntschaft mit einigen<br />

neuen Fahrern vermittelt, die sich wohl früher<br />

schon als Anfänger gelegentlich versuchten,<br />

aber nun erst in letzter Zeit deutlicher<br />

ins Rampenlicht gerückt sind. Der<br />

vor dem Krieg häufig hierher führten. Es<br />

liegt sehr zentral und man scheint ganz gut<br />

da zu wohnen. Es ist wenigstens sauber.<br />

Aber wenn ich länger hierbleiben sollte,<br />

werde ich mir wohl ein Privatquartier suchen<br />

— Sie begreifen, Herr Kapitän, für<br />

meine Frau ist es nicht gerade angenehm,<br />

ihre Tage in einem Hotel verbringen zu<br />

müssen. Besonders wenn sie kaum ein paar<br />

Worte Russisch versteht. ><br />

« Ihre Frau Gemahlin ist hier ? »<br />

« Gewiss!»<br />

« Petrograd ist augenblicklich kein angenehmer<br />

Aufenthalt, besonders für eine<br />

Frau ! »<br />

Eberhard lächelte. «Wir sind erst ein paar<br />

Monate verheiratet — Sie verstehen, Herr<br />

Kapitän !»<br />

Kapitän Rybkow verstand. Auch das Misstrauen<br />

schwand aus seinen Augen.<br />

Der Wagen bremste scharf. Ein grauer,<br />

hässlicher, ineinander verschachtelter Riesenkomplex<br />

lag im Dunst und Rauch vor<br />

ihnen. Zwei Posten präsentierten vor dem<br />

aussteigenden Kapitän; die ganze Strasse<br />

hinauf und hinunter war militärisch besetzt.<br />

Ein grosses Tor öffnete sich.<br />

Eberhard trat ein und sah in einen Hof, in<br />

dem Eisenbahnwaggons rangierten. Und auf<br />

graue Wände.<br />

Hinter diesen Wänden wurde der Tod f&r<br />

allem die Art. 12 und 13 des erwähnten Gesetzes,<br />

in welchen die Neuerungen umschrieben<br />

sind. Vor allem ist dem berechtigten Anspruch<br />

aus Automobilkreisen auf vierteljährliche<br />

Steuerentrichtung entsprochen worden,<br />

eine Massnahme, die speziell in Bergkantonen,<br />

wo die Motorfahrzeuge sowieso nur<br />

während eines Teiles des Jahres gebraucht<br />

werden können, nur als berechtigt erscheint.<br />

Die Abstufungen sehen für drei Quartale<br />

Reduktion um 20%, ffir ein halbes Jahr um<br />

40%, tmd für die Erneuerung während des 4.<br />

Quartals eine solche von 70% vor. Eine<br />

weitere Neuerung bezieht sich auf die Taxenreduktion<br />

von 30% für die Besitzer von zwei<br />

Tourenwagen', wobei die Reduktion auf demjenigen<br />

Wagen in Abschlag gebracht wird,<br />

der weniger PS besitzt. Die übrigen Artikel<br />

beziehen sich auf die Festsetzung von Grundtaxen<br />

für Velos, Motorvelos und Automobile<br />

sowie die Gebühren für Expertisen und verschiedene<br />

Dokumente. =.<br />

Für die Ausbildung von Automoflninechanikern.<br />

Die Genfer Regierung zieht sich im<br />

Hinblick auf die prekäre Lage der öffentlichen<br />

Finanzen auch auf dem Gebiete des<br />

kantonalen Erziehungswesens zu Erspamisumd<br />

Rationalisieruntgsmassnahmen veranlasst.<br />

So wird 1 gegenwärtig von einer Kommission<br />

des Grossen Rates ein von Staatsrat vorgelegtes<br />

Projekt geprüft, das die AngMederung<br />

der bisher selbständigen Genfer Uhrmacherschule<br />

an die dortige Kunst- und Gewerbeschule<br />

vorsieht. Nach den Erklärungen des<br />

Regierungspräsidenten Paul Lachenal wird<br />

dadurch eine viel stärkere Benutzung gewisser<br />

Werkstätten ermöglicht werden. Im<br />

besondem gedenkt man durch die Entlastung<br />

der Mechanikerabteilung der Gewerbeschule<br />

von gewissen Spezialfächern welche die Zusammenlegung<br />

bringen soll, das Schwergewicht<br />

dieser Sektion auf die Ausbildung ftbr<br />

die Automobjlbranche verlegen zu können.<br />

Sportnachrichten<br />

Der Nachwuchs Im Autosport.<br />

Nachwuchs drängt auch im Autosport gebieterisch<br />

nach vorn, und eine alternde Generation,<br />

die wohl noch die berühmtesten Namen<br />

zu den ihren zählt, muss sich mit neu aufsteigenden<br />

Kräften messen. An der Schwelle<br />

zu einer neuen Rennformel, die untejr Umständen<br />

geeignet ist, einen Markstein in der<br />

Geschichte des Autosportes zu bilden, erscheint<br />

es beinahe als Notwendigkeit, das<br />

Thema des Nachwuchses einer näheren Betrachtung<br />

zu unterziehen, und gerade deshalb,<br />

weil dieser Uebergang als Beginn einer<br />

neuen Periode auch das erste Eingreifen der<br />

«Jungen» sieht.<br />

Die Zukunft jedes Sportes hängt eng mit<br />

der Frage seines Nachwuchses zusammen,<br />

und das Problem der Heranziehung einer<br />

neuen leistungsfähigen Generation bildet gerade<br />

die Sorge der Besten. Auf den verschiedensten<br />

Sportgebieten lässt sich auf die Mühen<br />

hinweisen, mit denen ein hoffnungsvoller<br />

Nachwuchs gesammelt und erzogen wird.<br />

Wenn man diese Bestrebungen, wie sie,bej,;<br />

mannigfachen Sportarten zu finden sind, mit<br />

denen vergleicht, wie sie im Autosport — jenen<br />

Sport, wo menschliche und technische<br />

Höchstleistung auf unvergleichliche Weise<br />

kombiniert werden — vorhanden sind* dann<br />

wird man kaum sehr viel Erfreuliches antreffen.<br />

Nur mit Mühe lässt sich nachweisen,<br />

was beispielsweise im internationalen Autosport<br />

für den Fahrernachwuchs, der einst<br />

bestimmt ist, die technischen Produkte in<br />

harten Kämpfen zu erproben, getan wird. Im<br />

Gegenteil, viel eher liessen sich Beweise dafür<br />

zusammentragen, dass dem Nachwuchs<br />

teilweise geradezu verunmöglicht wird,<br />

seine Kräfte mit gleichwertigen Gegnern zu<br />

messen. Gewiss, es ist im Autosport eine<br />

glatte Unmöglichkeit, einen blutigen Dilettanten<br />

im ersten besten Grand Prix auf die<br />

ganze internationale Elite loszulassen, da<br />

dieser schlimmstenfalls nicht einfach bloss<br />

rettungslos zurückbleibt, sondern gleichzeitig<br />

zu einer ernsten Gefahr für die andern<br />

Konkurrenten wird. Die wenigen einleitend<br />

erwähnten neuen Fahrer, wie etwa Rüesch,<br />

Braillard, Whitney Straight, Hamilton, Moll,<br />

Wimille, der verstorbene Baron von Waldthausen<br />

u. a. kamen selbstverständlich nicht<br />

Tausende von feindlichen Soldaten vorbereitet;<br />

hier arbeiteten Zehntausende von Händen<br />

an dem grossen Vernichtungswerk<br />

Der Kapitän sprach mit einem älteren Subalternoffizier,<br />

der das Kommando an der<br />

Hauptpforte hatte. «Dieser Herr hier, der<br />

Ingenieur Andre Pigeot, betritt von nun an<br />

gegen Vorzeigung der Einlasskarte jeden<br />

Tag die Werke und verlässt sie nach seinem<br />

eigenen Belieben. Besonderer Befehl seiner<br />

Exzellenz! »<br />

Der Angesprochene fasste Eberhard schaff<br />

ins Auge, las den Passierschein und schlug<br />

die Hacken zusammen.<br />

«Kommen Sie!» Kapitän Rybkow führte<br />

Eberhard zunächst zu dem stellvertretenden<br />

Leiter der Werke, einem Zivilingenieur, und<br />

machte ihn dann mit einer ganzen Anzahl<br />

von Abteilungsleitern bekannt, zum grössteh<br />

Teil Artillerieoffizieren, von denen einige<br />

offenbar Invalide waren, die bereits an sich<br />

erfahren hatten, was der Krieg bedeutete.<br />

Dann erhielt ein junger Leutnant, der nur'<br />

noch einen Arm besass, den Auftrag, Eberhard<br />

das ganze Werk zu zeigen und schliesslich<br />

in der Abteilung abzusetzen, in der Andre<br />

Pigeot seine informatorische Tätigkeit beginnen<br />

sollte. Bei der Fabrikation von Ma«<br />

schinengewehrmunition.<br />

(Fortsetzung im .«Autler-Feierabend»j

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