E_1933_Zeitung_Nr.098
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BERN, Dienstag, 28.November <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N° 98<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Joden Dienstag nnd Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
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Der Ausbau von Wanderwegen<br />
Der moderne Strassenban hat es sich bei<br />
der Anlage neuer wichtiger Verkehrsverbindungen<br />
zur Aufgabe gemacht, Profile zu<br />
wählen, welche eine weitgehende Trennung<br />
nnd Ausscheidung der verschiedenen die<br />
Strasse benützenden Verkehrsarten gestatten.<br />
So ist man bestrebt, beim Neu- oder Ausbau<br />
von Hauptstrassen nicht nur für die Fussgänger<br />
besondere Streifen zu reservieren,<br />
sondern auch den Radfahrern eine eigene<br />
Piste zuzuweisen. In England und Amerika<br />
geht man noch viel weiter, indem die Fahrbahn<br />
selbst, welche für den Wagenverkehr<br />
bestimmt ist, wiederum unterteilt wird, um<br />
besondere Verkehrsstreifen zu gewinnen, wovon<br />
die einen für den ausgesprochenen<br />
Schnellverkehr, die andern^ dagegen den<br />
Fahrzeugen mit geringerem Tempo reserviert<br />
sind. Eine derart weitgehende Unterteilung<br />
wird für schweizerische Verhältnisse<br />
wohl nie in Betracht kommen und es wird<br />
vollständig ausreichen, wenn die Fahrbahn<br />
eine genügende Breite aufweist, damit in jeder<br />
Fahrtrichtung wenigstens zwei Fahrzeuge<br />
einander kreuzen können, ohne die<br />
Bahn der andern Verkehrsrichtung zu behindern.<br />
Auch die Trennung der beiden Fahrbahnen<br />
durch Grünstreifen oder besonderen<br />
mit Hecken bewachsenen Banketten wird der<br />
hohen Kosten wegen kaum für unser Strassennetz<br />
in Frage kommen. Deutlich markierte<br />
Trennungsstreifen, vorab in den Kurven,<br />
dürften auf Jahre hinaus den Zweck erfüllen.<br />
Dagegen ist, gerade was den Ausbau bereits<br />
bestehender Strassen anbetrifft, die<br />
Schaffung von besonderen Fussgängerstreifen<br />
vielfach mit allerlei Schwierigkeiten verbunden,<br />
indem die hiefür notwendige Land-<br />
Beschaffung oft ungewöhnlich hohe Kosten<br />
verursachen kann. Dennoch fordert der heutige<br />
motorisierte Ueberlandverkehr und der<br />
berechtigte Anspruch der Fussgänger auf<br />
Verkehrssicherheit eine möglichst vollkommene<br />
Trennung zwischen dem Verkehr der<br />
Fahrzeuge und der Passanten. Gerade der<br />
I^^T|^H^^rj^Bj^r^^E~^^rj~j<br />
Der geheime Kampf.<br />
Roman von Philipp Klein.<br />
(27. Fortsetzung)<br />
Mit einem bitteren Geschmack im Munde<br />
verliess Eberhard das deutsche Gesandtschaftsgebäude.<br />
Oberst Nicolai hatte ihn<br />
wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass<br />
die zünftige Diplomatie keineswegs über den<br />
Ausbau des Nachrichtenwesens entzückt<br />
war, im Gegenteil ihm immer Steine in den<br />
Weg zu legen suchte. Um Gottes willen<br />
keine Schwierigkeiten mit den fremden<br />
Mächten!<br />
Diese Diplomaten! Das ist die Gesellschaft,<br />
dachte Eberhard, der wir es zum grossen<br />
Teil zu danken haben, dass es so gekommen<br />
ist. Aber sie hat noch immer nichts gelernt.<br />
«Da kann man nix machen!» sagen sie in<br />
Wien! Diesen Legationssekretär sollte man<br />
ausstopfen und in ein Museum geben, zur<br />
Warnung für die Nachwelt!<br />
...Eberhard und Mercedes begannen die<br />
Arbeit. Selbstverständlich nicht unter den<br />
Namen, die auf ihren Pässen standen. Die<br />
Situation war so: Dass Bulgarien an der.<br />
Seite Deutschlands in den Krieg eintreten<br />
würde, war den Eingeweihten sicher. Die<br />
Diplomaten der Entente, die es wahrscheinlich<br />
längst ahnten, die wussten, dass sie ganz umsonst<br />
arbeiteten, taten, als sei ihnen das alles<br />
Mangel von besonderen Fussgängerstreifen<br />
gefährdet die Begehung stark frequentierter<br />
Durchgangsstrassen für Fussgänger ausserordentlich<br />
und ist zudem, je nach der Witterung,<br />
mit allerlei Unannehmlichkeiten verbunden.<br />
Wenn auf diese Weise, der Fussgänger<br />
und Wanderer von den Hauptstrassen<br />
verdrängt wird, so sollte doch irgendwie<br />
ein Ersatz geschaffen werden, da das Wandern<br />
und Spazieren für viele Tausende von<br />
Bürgern eine unentbehrliche Erholung bedeutet,<br />
auf die sie mit Recht nicht verzichten<br />
wollen. Dies führte daher zur Anregung, besondere<br />
Fusswege zu schaffen, welche fern<br />
ab vom geschäftigen Strassenverkehr dem<br />
Fussgänger die notwendige Bewegungsfreiheit<br />
bieten. So wurde vor einigen Jahren im<br />
Namen der demokratischen Fraktion von werden? Der Bau von Trottoirs längs der Auto-<br />
ist nicht immer möglich, weil er viel zu<br />
dem Winterthurer Stadtrat Büchi im Kan-strassetonsrat eine Motion eingereicht, welche den wege entsprechen auch dem Zwecke nur für ganz<br />
teuer zu stehen kommt. Solche asphaltierten Geh-<br />
Regierungsrat ersuchte, die Frage zu prüfen, wenig besondere Fälle, denn sie sind für längere<br />
ob nicht aus den Einnahmen aus Motorfahrzeugsteuern<br />
und Benzinzollviertel Fusswege die Gebiete, deren Schönheit der Wanderer sucht.<br />
Wanderungen ungeeignet; auch führen sie nicht in<br />
Es bestehen aber ganz andere Möglichkeiten für<br />
erstellt werden können, welche Städte und die Ausführung des Gedankens. Im Gebirge vorab<br />
Ortschaften auf unabhängigen, staub- und sind neben den Paßstrassen die alten Saumwege<br />
gefahrlosen Wegen miteinander verbinden. wenigstens teilweise noch erhalten und oft auch<br />
Ob diese Motion bereits beantwortet worden markiert. Daneben bestehen viele abseitige Wege,<br />
die der Wanderer den Talstrassen vorzieht, auch<br />
ist, entzieht sich augenblicklich unserer wenn sie Umwege bedeuten.<br />
Kenntnis. Dagegen scheint sie keine praktischen.<br />
Folgen gehabt zu haben, indem es seit-<br />
aber technisch vielleicht infolge der Bodenverhält-<br />
Für das Flachland ist das Problem brennender,<br />
her in der Angelegenheit der Schaffung besonderer<br />
Fussgänger- und Wanderwege lei-<br />
aus zahlreiche Flurstrassen und Waldwege radial<br />
nisse leichter zu lösen. Es gibt von jeder Ortschaft<br />
nach allen Seiten. Aber der Fremde verliert sich<br />
der recht still geworden ist.<br />
in diesem unbekannten Netz leicht, oder er wagt<br />
Die Frage ist nun anlässlich einer kürzlich sich aus Furcht davor überhaupt nicht hinein. Die<br />
vom schweizerischen Bund für Jugendher-<br />
Hauptaufgabe besteht demnach darin, die vorhandenen<br />
Wege planmässig in ein Netz zu bringen, mit<br />
bergen in Zürich einberufenen Konferenz<br />
neuerdings aufgegriffen worden. Ueber die<br />
Möglichkeit und den Wert der Schaffung<br />
solcher Wanderwege referierte in ausführlicher<br />
Weise Sekundarlehrer Ess, dem wir im<br />
Nachstehenden das Wort geben:<br />
« Wer die Wandermöglichkeiten von heute mit<br />
denjenigen vor 15—20 Jahren vergleicht, wer auf<br />
Grund der prächtigen Schilderungen von J. V. Widmann<br />
oder H. Schmid eine Landschaft durchstreifen<br />
will, wird von Jahr zu Jahr grössere Enttäuschungen<br />
erleben. Das Wandern, früher eine<br />
Lust, ist in gewissen Gegenden fast zur Unmöglichkeit<br />
geworden. Man denke an die Gefahren des<br />
Motorverkehrs, an den für die Füsse unangenehmen<br />
Hartbelag oder den Staub der nicht asphaltierten<br />
Strassen. Ein grosser Teil der früheren Möglichkeiten<br />
ist durch den modernen Verkehr völlig<br />
verloren gegangen.<br />
Diese schlimmen Zustände, wie sie namentlich<br />
für die Jugend bestehen, dürfen uns nicht etwa dazu<br />
veranlassen, zu schimpfen, denn damit ist nichts<br />
geändert oder gewonnen; aber sie drängen gebieterisch<br />
dazu, als Ersatz neue Wege zu schaffen, die<br />
einerseits den Wanderer von der Strasse wegbringen<br />
und auf der andern Seite die Automobilrouten<br />
vom Fussgänger entlasten.<br />
durchaus unbekannt. Als befände sich Bulgarien<br />
noch immer im Zustand der absoluten<br />
Neutralität und könnte vielleicht sogar noch<br />
dazu gebracht werden, an die Seite der Entente<br />
zu treten. Man versprach dem Sofiater<br />
Auswärtigen Amt noch immer das halbe<br />
Griechenland, Hess durchblicken, dass auch<br />
die Wünsche an der serbischen und rumänischen<br />
Grenze befriedigt werden könnten<br />
und markierte grösste Zuversicht. Dabei war<br />
natürlich das grosse Heer der Ententeagenten<br />
in lebhaftester Tätigkeit und notierte<br />
gewissermassen jeden Mann, der zu den<br />
Waffen gerufen wurde. Im Cafe Wardar befand<br />
sich geradezu eine Nachrichtenbörse,<br />
und es wurde mit einer Offenheit über Dinge<br />
gesprochen, die doch eigentlich geheim bleiben<br />
und auf den Fernerstehenden verblüffend<br />
wirken mussten. Der Eingeweihte wusste<br />
freilich, dass es sich um lauter «Luftgeschäfte»<br />
handelte. In der Hauptsache<br />
wenigstens.<br />
Eberhard und Mercedes hatten Anschluss<br />
an diese Kreise gesucht und natürlich auch<br />
gefunden: man hoffte wohl von ihnen einiges<br />
Interessante zu erfahren. Aber es ging umgekehrt.<br />
Die beiden wussten sehr wohl das<br />
Wahre von dem Falschen zu unterscheiden,<br />
und so kam es, dass die Oberste Heeresleitung<br />
schon Mitte September erfuhr, dass<br />
gegen Ende des Monats die grosse französisch-englische<br />
Herbstoffensive einsetzen<br />
sollte. Dass Grosses gegen die Türkei geplant<br />
war, und dass sich in Bukarest das<br />
Mit der Zunahme des Fahrverkehrs ist gleichzeitig<br />
auch das Wanderbedürfnis gewachsen, aus<br />
Freude am Sport und aus gesundheitlichen Gründen.<br />
Der im städtischen und industriellen Getriebe<br />
arbeitende Mensch muss mehr wandern als der<br />
Landbewohner; infolge von Wochenende und reichlicherer<br />
Ferien hat er auch mehr Zeit dazu. Trotz<br />
Bahn und Auto wird die Jugend, die gesunde wenigstens,<br />
die Welt immer erwandern wollen. Die<br />
Autofahrer selbst empfinden das berechtigte Verlangen,<br />
ungehindert verkehren zu können und sich<br />
nicht nach Wanderern oder Wandergruppen richten<br />
zu müssen. Auf ihren Ausflügen mit der Famiae<br />
stellen sie das Auto irgendwo ein und führen mit<br />
grossem Vergnügen einen Streifzug durch die Landschaft<br />
aus. Es handelt sich also um ein Problem<br />
mit gleichlaufenden Interessen der beiden Gruppen<br />
Automobilisten und Fussgänger.<br />
Wie kann nun diesen Bedürfnissen entsprochen<br />
Wegweisern zu versehen und da und dort einzelne<br />
Verbindungsstrecken zu erstellen. Wenn auch von<br />
der nun gegründeten Arbeitsgruppe die Aufgabe zunächst<br />
für den Kanton Zürich an die Hand genommen<br />
werden soll, so ist doch darauf zu achten, dass<br />
es sich im Unterschied zu den vielfach von örtlichen<br />
Kur- und Verkehrsvereinen geleisteten vorbildliehen<br />
Arbeit um eine schweizerische Angelegenheit<br />
handelt, die in Ueberlegungen und Plänen ein<br />
systematisches Vorgehen für ein grösseres Gebiet<br />
erfordert. Nach den ersten Erfahrungen kann in<br />
anderen Kantonen analog vorgegangen werden, wobei<br />
kleinere zu einer grösseren Einheit zusammengefasst<br />
werden sollen, ohne dass dabei für das<br />
Vorgehen im einzelnen die örtliche Freiheit zu sehr<br />
angetastet werden muss.<br />
Zunächst müssen für den Kanton Zürich — um<br />
beim nächsten Beispiel zu bleiben — Hauptwege<br />
festgelegt werden, die von der Hauptstadt ausgehen.<br />
Sodann handelt es sich darum, ihre Führung durch<br />
die Gemeinden an Ort und Stelle auf Grund der<br />
vorhandenen Strässchen und Wege zu ermitteln,<br />
wobei die Siegfriedblätter -wertvolle Dienste leisten.<br />
Für die vorhandenen Wege sollen die Rechtsverhältnisse<br />
abgeklärt werden, wobei es sich ja in<br />
weitaus den meisten Fällen um Flurwege handelt,<br />
die nach ZGB Art. 699 der Oeffentlichkeit ohne<br />
weiteres zugänglich sind. Gleichzeitig wird der nö-<br />
Zünglein der Waage immer mehr zugunsten<br />
der Entente neigte.<br />
Dann kam der Tag, der plötzlich Sofia von<br />
den Ententediplomaten und ihrem Schwärm<br />
von Agenten leerfegte.<br />
Eberhard und Mercedes blieben, und Eberhard<br />
hatte die Genugtuung, dass der gleiche<br />
Oberstleutnant, der ihn und Mercedes vernommen<br />
hatte, sich zu ihm bemühte und ihn<br />
ersuchte, ihm dabei zu helfen, die Reinigung<br />
vollständig zu machen. Denn es konnte der<br />
bulgarischen Regierung, die bisher in voller<br />
Absicht das Treiben der Agenten geduldet<br />
hatte, nicht erwünscht sein, nun, nachdem der<br />
Krieg erklärt war, und der Aufmarsch an den<br />
Grenzen beginnen musste, Spione im Land<br />
zu haben. Eberhard und Mercedes konnten<br />
dem Oberstleutnant ein paar Verwegene bezeichnen:<br />
sie wurden ohne weiteres über die<br />
griechische Grenze abgeschoben, da Eberhard<br />
sich das Versprechen hatte geben lassen,<br />
dass mit diesen Leuten, die immerhin seine<br />
und Mercedes' Kollegen waren, nicht der<br />
übliche kurze Prozess gemacht wurde.<br />
Am 6. Oktober begann der Angriff gegen<br />
Serbien von deutsch-österreichischer und<br />
bulgarischer Seite; am 5. November reichten<br />
sich deutsche und bulgarische Truppen die<br />
Hände. Zugleich war es den Bulgaren gelungen,<br />
die in Saloniki, also im neutralen<br />
Griechenland, gelandeten Truppen des Generals<br />
Sarrail am Vordringen zu hindern.<br />
Eberhard erhielt eine Depesche mit dem<br />
Wort: «Bukarest».<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle od«r<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössero Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratenschlnss 4 Tage vor Erseheinen der Nummern<br />
I tige Bestand an Wegweisern und deren Beschriftung<br />
aufgenommen und einheitlich verzeichnet Zwischen<br />
den genannten Hauptwegen werden Zweigund<br />
Querwege bestimmt, für welche die gleichen<br />
Erhebungen gemacht werden müssen.<br />
Diese lokalen Vorbereitungsarbeiten werden von<br />
örtlichen Mitarbeitern in der Hauptsache auf dein<br />
Wege der Freiwilligkeit ausgeführt. Hierfür kommen<br />
die Sektionen und Mitglieder der interessierten<br />
Verbände: Verkehrsvereine, jugendliche Freizeitgruppen,<br />
Naturfreunde, Automobil-Club, Touring-<br />
Club, Alpen-Club, Heimatschutz, Fussgängerliga,<br />
Lehrerschaft, Organe der Behörden etc. in Frage.<br />
Ein Teil der Vorbereitungen ist bereits geleistet.<br />
Aufgabe des zentralen Arbeitsausschusses ist es,<br />
die Hauptrouten zu bestimmen und nachher die<br />
Angaben der örtlichen Mitarbeiter einheitlich zusammenzufassen<br />
als Vorbereitung für die eigentliche<br />
Aufgabe: die Bezeichnung der Wege mit Wegmarken<br />
und Wegweisern. Dafür ist vor allem auch<br />
die Mitwirkung des Tiefbauamtes und des Oberforstamtes<br />
in Aussicht genommen.<br />
Die Herstellung der Wegweiser kann entweder<br />
in den einzelnen Gemeinden oder durch jugendliche<br />
Arbeitslose in den Winterwerkstätten erfolgen. Im<br />
letzteren Falle käme der Arbeit eine grosse. soziale<br />
Bedeutung zu. Eine Konkurrenzierung des Gewerbes<br />
ist daraus nicht zu befürchten, weil ja die ganze<br />
Arbeit nur auf dem Wege weitgehender Freiwilligkeit<br />
und sozialer Mittel ausgeführt werden kann.<br />
Wichtig ist jedoch, dass min^psfens für einen sanzen<br />
Kanton Art und Beschriftung der Wegweiser<br />
einheitlich ist. Das Anbringen geschieht wiederum<br />
durch jugendliche Arbeitslose in Verbindung mit<br />
den Vertrauensleuten der Gemeinden, denen auch<br />
die spätere Ueberwachung zukommt.<br />
Natürlich stellen sich der Ausführung des Planes<br />
auch gewisse Schwierigkeiten in den Weg. Rechtliche<br />
ergeben sich z. B. dort, wo ein Weg der<br />
Oeffentlichkeit nicht ohne weiteres zugänglich ist.<br />
Dass sie aber nicht allzu gross sein können, erhellt<br />
schon aus der Tatsache, dass für die ganze Arbeit<br />
bereits Vorbilder bestehen. So hat Deutschland,<br />
schon während des Krieges grossartige, einheitliche<br />
Wanderwege angelegt (Schwarzwald!), und das<br />
Tiefbauamt des Kantons Bern hat in den Jahren<br />
1932 und 1033 eine ähnliche Arbeit geleistet. Sie<br />
ist ganz gewiss geeignet, die Schönheiten namentlich<br />
des Mittellandes weiteren Kreisen zu erschliessen,<br />
die Jugend zu aktiver Mitarbeit an Aufgaben<br />
heranzuziehen, die für das Wohl der Allgemeinheit<br />
gelöst werden müssen, und beizutragen zur gesundheit'i<br />
n hfin und sittlich«* HP'MII? un^e^os Vnlkns »<br />
Ueber den Verlauf der Versammlung wird<br />
uns von anderer Seite noch folgendes berichtet<br />
:<br />
" Da die Frage der Schaffung von Wanderwegen<br />
auch die Motorfahrzeugbesitzer sehr interessiert,<br />
waren ausser kantonalen und kommunalen Behörden<br />
und den Fussgänger-, Wander- und Verkehrsvereinen<br />
auch die Zürcher Verkehrsinteressentenverbände<br />
eingeladen.<br />
Es wurde nach gewalteter Diskussion ein Arbeitsausschuss,<br />
bestehend aus den Herren Binder,<br />
Ess, Dr. Furrer, Oberforstmeister Weber, Hufschmied<br />
und je einem Vertreter der Sektion Zürich<br />
des A. G. S. und der Zürcher Fusssjänpterliga, gebildet.<br />
Dessen Tätigkeit soll vorläufig die Schaffung<br />
der erforderlichen Organisation, die Ausarbeitung<br />
10.<br />
Hatzberg hatte leise gehofft, nunmehr,<br />
nachdem der Weg vom Balkan nach Deutschland<br />
frei geworden war, einmal wieder, wenn<br />
auch nur auf kurze Zeit, in die alte Heimat<br />
zurückkehren zu dürfen. Es war eigentümlich:<br />
die sechs Jahre in Amerika hatte er<br />
eigentlich nie Heimweh nach der Heimat gefühlt,<br />
aber nun erwachte die Liebe zu seinem<br />
Vaterland sehr stark.<br />
Nun war es anders bestimmt: Bukarest!<br />
Dass Mercedes mit ihm gehen würde, war<br />
selbstverständlich; der gegenteilige Fall<br />
wurde gar nicht in Erwägung gezogen. Aber<br />
in Rumänien war der Boden gefährlicher,<br />
als er in Bulgarien gewesen war. Die rumänische<br />
Regierung, zu Beginn des Weltkrieges<br />
von König Karol und Carp noch deutschfreundlich<br />
orientiert, hatte, trotz der Siege<br />
der Mittelmächte, sich immer mehr auf die<br />
Seite der Entente geneigt, und es war mit<br />
Sicherheit zu erwarten, dass bei den ersten<br />
militärischen Misserfolgen der Mittelmächte<br />
Rumänien den Anschluss an die Entente suchen<br />
und finden musste. Nun, nachdem Bulgarien<br />
an die Seite Deutschlands getreten<br />
war, noch sicherer. Denn Rumänien konnte<br />
sich ausrechnen, dass ein siegreiches Bulgarien<br />
ihm den Raub von 1913 und noch einiges<br />
dazu wieder abnehmen.würde.<br />
Als Eberhard Hatzberg und Mercedes Farere<br />
konnten Eberhard und Mercedes nicht<br />
nach Rumänien gehen, das von Ententeagenten<br />
wimmelte. Auch von solchen, die
eines Wanderweg-Routennetzes und die weitere<br />
praktische Ausführung der gestellten Aufgaben umfassen.<br />
Der Vertreter der Aütomobilinteressenten<br />
hatte die Förderung der Bestrebungen für die Schaffung<br />
solcher Wanderwege in positiver Weise zugesagt,<br />
während es etwas auffiel, dass gerade von seiten<br />
der Zürcher Fpssgängerliga der neuen Aktion<br />
eine ziemlich kühle Aufnahme bereitet wurde; man<br />
hätte wohl annehmen dürfen, dass das sehr verdankenswerte<br />
Bestreben gerade aus diesen Kreisen mit<br />
Begeisterung aufgenommen worden wäre. Der Laie<br />
staunt und — • ><br />
Gewiss haben die Automobilisten ein reges<br />
Interesse an der Verwirklichung dieser<br />
Projekte, da eine Ueberleitung des Fussgängerverkehrs<br />
von den Hauptstrassen auf besondere<br />
Wanderwege im wohlverstandenen<br />
beidseitigen Interesse liegt. Es ist deshalb zu<br />
begrüssen, dass ein automobilis,tischer Verband<br />
seine Mitarbeit zugesagt hat und bleibt<br />
zu hoffen, das Aktionskomitee werde nach<br />
dieser Richtung hin noch ergänzt. Mit unserem<br />
Gewährsmann werden alle Befürworter<br />
dieser Wanderwege von der Haltung der<br />
zürcherischen Fussgängerliga sonderbar berührt<br />
sein. Hier hätte sie mehr denn je eine<br />
aussichtsreiche Gelegenheit, sich praktisch<br />
zu betätigen und im Interesse der Fussgänger<br />
positive Arbeit zu leisten. Man scheint<br />
sich aber in der Liga mit der bisherigen<br />
Rolle, am Motorfahrzeugverkehr und den Automobilisten<br />
im besondern Kritik zu üben,<br />
auch in Zukunft begnügen zu wollen, auf welchem<br />
Gebiet freilich vielleicht billigere Lotbeeren<br />
zu holen sind! Sei dem wie ihm wolle,<br />
so verdient die Initiative des Bundes für Jugendherbergen<br />
weitgehende Beachtung und<br />
Unterstützung durch Behörden und alle am<br />
Strässenverkehr interessierten Kreise. Es ist<br />
nur zu hoffen, dass die Aktion von Erfolg begleitet<br />
sei, nicht auf den Kanton Zürich beschränkt<br />
bleibe, sondern im ganzen Land<br />
herum ihre Befürworter und begeisterten Anhänger<br />
finden werde.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Steuerermässigung<br />
für Altwagen.<br />
Wir haben immer wieder auf die grosse<br />
volkswirtschaftliche Bedeutung hingewiesen,<br />
die dem Altwagen-Handel in der Schweiz zukommt.<br />
Gerade unser Land, das selbst keine<br />
Personenautomobile produziert, hat alles<br />
Interesse, die einmal eingeführten Fahrzeuge<br />
möglichst restlos auszunützen. Wie gering<br />
diese Ausnützung aber in Wirklichkeit ist,<br />
lehrt ein Gang durch die Garagen, in denen<br />
unverkäuflich gewordene Wagen oft zu Dutzenden<br />
herumstehen. Dass diese Wagen,<br />
die zusammen ein Kapital von Millionen<br />
darstellen, dem Verkehr entzogen bleiben,<br />
hat dabei nur in einem geringen Prozentsatz<br />
aller Fälle technische Gründe. Weitaus die<br />
meisten Wagen sind deshalb unverkäuflich,<br />
weil sie einer grösseren Kategorie angehören,<br />
die für Occasionskäufer bei den gegenwärtigen<br />
Steueransätzen nicht in Betracht<br />
kommen. Wenn sie nicht schliesslich mit<br />
Schleuderpreisen doch noch abgesetzt werden<br />
können, gehen sie nutzlos zugrunde, verursachen<br />
dabei dem Autohandel und ihren<br />
privaten Besitzern grosse Verluste und schädigen<br />
indirekt auch die ganze schweizerische<br />
Handelsbilanz, indem ihre Unverkäuflichkeit<br />
Anlass zum Import neuer Auslanderzeugnisse<br />
bildet.<br />
Die Sektion Bern des Autogewerbe-Verbandes<br />
der Schweiz hat sich nun mit einer<br />
Eingabe an den bernischen Regierungsrat<br />
gewandt, in welcher auf diese Verhältnisse<br />
hingewiesen und zur Behebung der Missstände<br />
eine 50prozentige Verminderung des<br />
bisher in Bulgarien gewesen waren und nun<br />
statt über die griechische, über die rumänische<br />
Grenze gewechselt hatten. Aus Eberhard<br />
Hatzberg wurde also auf dem Weg über<br />
eine Sofiater Vertrauensstelle der Kaufmann<br />
Aleksarider Grigorjewitsch Naschtschenko<br />
aus Moskau, und aus Mercedes die Sängerin<br />
Georgette Ernano aus New Orleans.<br />
Sie reisten auch nicht gemeinsam über die<br />
Grenze. Mercedes wählte den direkten Weg,<br />
nachdem sie sich vorher durch eine Sofiater<br />
Agentur ein Engagement an einem Bukarester<br />
Vergnügungsetablissement hatte sichern lassen<br />
— probeweise; ohne gegenseitige Verpflichtung!<br />
— Eberhard dagegen riskierte,<br />
da er angeblich aus Odessa kam, den Weg<br />
über Konstanza.<br />
Beide kamen vollkommen unangefochten<br />
über die Grenze, und als Eberhard das Hotel<br />
Paris betrat, war die erste Person, die er im<br />
Vestibül traf, Mercedes, die ebenfalls hier abgestiegen<br />
und deren Engagement in dem<br />
Vergnügungsetablissement — einer Singspielhalle.<br />
— nunmehr bereits perfekt geworden<br />
war» ,<br />
Eberhard hatte sich einen besonderen Arbeitsplan<br />
für Bukarest zurechtgelegt, einen<br />
Plan, der sehr kühn aussah, aber sicher auch<br />
von Erfolg begleitet sein musste.<br />
Diesem Plan gemäss Hess er sich schon am<br />
kommenden Tag bei dem französischen Gesandten<br />
melden.<br />
Steueransatzes für alle Fahrzeuge, die seit<br />
mindestens fünf Jahren im Kanton Bern zugelassen<br />
sind, verlangt wird.<br />
Auch technisch lässt sich die Berechtigung<br />
einer Steuerreduktion für Altwagen zweifellos<br />
rechtfertigen. Bei gleichem Zylinderinhalt<br />
entwickeln die modernen Motoren eine<br />
bedeutend höhere Leistung als die der älteren<br />
Wagen und ermöglichen deshalb auch<br />
eine höhere Fahrgeschwindigkeit, was beides<br />
Anlass zu vermehrter Strassenabnützung<br />
gibt. Da aber die Steuerformel nur den Zylinderinhalt<br />
erfasst, werden die niedertourigen<br />
älteren Motoren gegenüber den modernen<br />
Schnelläufern benachteiligt, und zwar<br />
um so mehr, Je grösser die Zeitspanne zwischen<br />
ihren Erstellungsiahren ist. Durch ihren<br />
leichteren Bau und besseren Federungssysteme,<br />
Schwingachsen, Ballonpneus usw.<br />
steigt allerdings auch beim modernen Wagen<br />
die Strassenabnützung nicht proportional zu<br />
ihrer Mehrleistung. Anderseits muss aber<br />
auch wieder in Betracht gezogen werden,<br />
dass der alte Motor mit grossem Zylinderinhalt<br />
viel Benzin verbraucht und deshalb<br />
dem Staat durch den Benzinzollanteil ohnehin<br />
schon höhere Gebühren einbringt.<br />
Der erwähnte Verband berechnet das Kapital,<br />
das gegenwärtig einzig im Kanton<br />
Bern in solchen aus dem Verkehr geworfenen<br />
Wagen investiert ist, auf rund eine Million<br />
Fr. Wird eine 50prozentige Reduktion<br />
der Steuer dieser Wagen ermöglicht, so hätte<br />
der Staat einesteils den Gewinn der betreffenden<br />
neu eingehenden Steuerbeträge. Anderseits<br />
würde vermieden, dass eine entsprechend<br />
grosse Zahl neuer Fahrzeuge aus dem<br />
Ausland importiert und dadurch seine Handelsbilanz<br />
um viele Millionen verschlechtert<br />
würde.<br />
Die Verordnung über die Arbeits- und<br />
Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />
wird, wie wir von gut orientierter<br />
Seite erfahren, den Bundesrat noch diese<br />
Woche beschäftigen. Die zuständige Abteilung<br />
ist zurzeit mit der endgültigen Redaktion<br />
des Verordnungstextes, sowie der Ausarbeitung<br />
der zugehörigen Botschaft beschäftigt.<br />
Der Bundesrat soll nun die Unterlagen<br />
noch diese Woche beraten und genehmigen,<br />
damit das Geschäft auf die Traktandenliste<br />
der Dezember-Session gesetzt<br />
werden kann.<br />
••<br />
So erfreulich diese speditive Erledigung<br />
der Arbeiten zur endgültigen Verabschiedung<br />
der Verordnung ist, so muss es doch bedauert<br />
werden, dass die nächstinteressierten<br />
Kreise und Verbände keine Gelegenheit mehr<br />
haben, sich zu der Vorlage zu äussern, wie<br />
sie sich als Resultat der Expertenkonferenz<br />
und der Gegenüberstellung der beiden Entwürfe<br />
ergeben hat. Um nachträgliche Unzulänglichkeiten<br />
zu vermeiden, wie sie als<br />
Folge der etwas übereilten Redaktion der<br />
Hauptvollzugsverordnung eintraten, wäre es<br />
gewiss nicht unangebracht gewesen, den<br />
Fachkreisen noch einmal Gelegenheit zu<br />
geben, in die bereinigte Vorlage Einsicht zu<br />
nehmen. So viel uns bekannt ist, hat sich<br />
z. B. der Verband der Motorlastwagenbesitzer<br />
gar nicht mit der Einführung eines<br />
Nachtfahrverbotes einverstanden erklären<br />
können und seinen Standpunkt neuerdings in<br />
einem Protestschreiben an den Bundesrat<br />
dargelegt. Dieses ist durch eine weitere Eingabe<br />
des Schweiz. Handels- und Industrievereins<br />
zur nämlichen Angelegenheit unter-/<br />
stützt worden.<br />
ß<br />
Er wurde sofort empfangen, und zwar von<br />
dem Gesandten selbst.<br />
«Herr Naschtschenko?»<br />
«Zu dienen, Exzellenz!»<br />
«Was wünschen Sie von mir?»<br />
«Ich möchte Exzellenz für die Herausgabe<br />
einer französischen Tageszeitung in Bukarest<br />
interessieren. Ich meine für die Herausgabe<br />
einer — selbstverständlich durchaus neutralen<br />
— Tageseitung in französischer Sprache.<br />
Es ist Exzellenz bekannt, dass in Bukarest<br />
ein deutsches Tageblatt erscheint, das sich<br />
nicht immer in den Grenzen der Neutralität<br />
hält. Da der gebildete Teil der rumänischen<br />
Gesellschaft französisch spricht, und da auch,<br />
wie ich weiss, seine Sympathien auf französischer<br />
Seite sind, würde ein französisches<br />
Blatt sofort, vom ersten Tage seines Erscheinens<br />
an, mit einer zahlreichen Leserschaft<br />
rechnen können. Zahlreiche Leserschaft verbürgt<br />
ein gutes Geschäft, aber auch politischen<br />
Einfluss — ich brauche Exzellenz die.<br />
Vorteile dieses politischen Einflusses, besonders<br />
unter den augenblicklichen Umständen,<br />
nicht näher auseinanderzusetzen.»<br />
«Sie sind Kaufmann, Herr Naschtschenko,<br />
nicht wahr?»<br />
AUTOMOBIL-REVUt <strong>1933</strong> - NO 98<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
Im Monat September und In den ersten 3 Quartalen <strong>1933</strong>.<br />
Starke Exportzunahme im 3. Quartal. — Günstiges Septemberergebnis.<br />
Im Monat September erreichte der Umsatz<br />
k 28.60 33.323<br />
den Betrag von Fr. 5 576 087 (4130655),<br />
1a 2.88 3.121 1.082.273<br />
Italien<br />
6 14.08 11.347<br />
+ 1 445 432 Fr. Die Importe erreichten die<br />
b 23 103<br />
Höhe von 899 (633) Einheiten im Werte von<br />
c 159 1096.09 399.920<br />
Fr. 4,20 (2,98) Millionen. Die vom Bundesrat<br />
d 97 1117.63 401.260<br />
e 44<br />
erlassenen Einfuhrkontingente dürften kaum<br />
613.04 327.675<br />
f 4 266.64 153.015<br />
die Ursache dieser Umsatzbelebung sein,<br />
2.59 1.472<br />
sind sie doch sozusagen von einem Tag auf<br />
k 12.63 15.016<br />
den andern in Kraft getreten.<br />
1<br />
17 446 1.310.344<br />
Die Exiporte verzeichnen eine Zunahme von Belgien a ll 5.87 5.595<br />
ef 1 16.85 4.000<br />
10 auf 27 Stück im Werte von 1,36 (1,14) Millionen<br />
Fr.<br />
23 132<br />
12 264.71 136.937<br />
Wie aus nachstehender Zusammenstellung<br />
6.79 5.945 152.609<br />
Niederlande<br />
3.00 2.406<br />
der Import- und Exportziffern während den<br />
90<br />
ersten drei Quartalen des laufenden Jahres<br />
g<br />
15<br />
2.496<br />
89.86 75.114<br />
Grossbritannien a 27<br />
hervorgeht, ist das 3. Quartal nicht zu den<br />
2.93 1.339<br />
bcdefg<br />
schlechtesten dieses Jahres zu rechnen.<br />
22 165.98 68.801<br />
44 452.00 190.221<br />
Einfuhr Ausfuhr Total<br />
194 264.99 82.560<br />
1. Quartal 11 857 161 3 225 826 15 082 987<br />
111.93 187.833<br />
2. Quartal 15 321164 3 497 719 18 818 883<br />
1.54 643<br />
3. Quarta] 12 784 800 4245 965 17 030 765<br />
|l<br />
36 363<br />
Aus der Tabelle Ist ersichtlich, dass das 3.<br />
k 7.16 10.442<br />
Quartal auf der Importseite den 2. Platz und<br />
1<br />
1.10 1.415 618.731<br />
auf der Exportseite den 1. Platz belegt. Dieses<br />
Resultat ist vor allem auf eine starke Dänemark f 22 220<br />
Irischer Freistaat i 2 34.58 12.797 12.797<br />
Spanien f<br />
14 152<br />
Zunahme unserer Verkäufe an Automobilen<br />
k<br />
3 45 265<br />
und Chassis und elektrischen Apparaten zurückzuführen.<br />
Die Umsätze während des Schweden f<br />
1.13 1.010 1.010<br />
Norwegen f<br />
67 100 100<br />
Polen k<br />
92 650 650<br />
3. Quartals des laufenden Jahres verzeichnen<br />
gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />
k<br />
1.31 1.343 1.563<br />
Tschechoslowakei f 22 220<br />
eine Erhöhung von 15,59 auf 17,03 Mill. Fr. Ungarn f<br />
2 30 30<br />
Während den letzten drei Monaten erreichten<br />
unsere Exporte total 2705 (2642) Einhei-<br />
Canada f 35.96 36.170 36.170<br />
Russl., Ukraine f 2 64.00 20.000 20.000<br />
Marokko f<br />
15 150 150<br />
ten im Werte von 12,78 (12,48) Mill. Fr. Auf Ver. Staaten a 2 6.92 4.548<br />
der Exportseite verzeichnen die ausgeführten<br />
b<br />
2.64 900<br />
Einheiten eine Erhöhung von 51 auf 53 Stück<br />
o 82 595.76 186.315<br />
d 740 8802.60 2.716.343<br />
und eine Wertzunahme von 3,11 auf 4,24<br />
e 352 5224.53 1.547.435<br />
Millionen Franken. Die Beteiligung der einzelnen<br />
Kategorien an den Importen und Ex-<br />
24.79 11.830<br />
f 123 3233.94 1.467.372<br />
6.316<br />
porten geht aus nachstehender Zusammenstellung<br />
hervor:<br />
1 35 439 5.Ö72.01&I<br />
f 1 16.63<br />
k 24.92 30.520<br />
Einfuhr<br />
Ausfuhr<br />
. Quartal a, 72 196.60 159.890<br />
<strong>1933</strong> 1932 <strong>1933</strong> 1932 <strong>1933</strong> b 4 19.78 11.865<br />
1.25% 2.46%<br />
2.71%<br />
0 466 3374.16 1.108.339<br />
0.09%<br />
dl432 16139.34 5.296.235<br />
8.67% 7.11%<br />
e 543 7990.02 2.801.773<br />
41.43%<br />
0.12%<br />
f 185 5654.09 2.960.451<br />
21.91 27.71%<br />
0.31%<br />
38.50 18.271<br />
23.16% 20.64% 47.06% 86.33% l<br />
49 661<br />
0.14% 0.18%<br />
0.002%<br />
1 S 51.86 19.706<br />
0.005% 0.0009%<br />
k 381.17 382.016<br />
0.15% 0.29% 0.02%<br />
25.07 25.593 12.784.800<br />
2.99% 2.99% 48.45% 60.60%<br />
0.20% 0.04% 0.56%<br />
2705 33871.08<br />
0.33%<br />
. Quartal<br />
Nach Ländern und Kategorien aufgeteilt 1932<br />
zeigt die Einfahr während dem 3. Quartal<br />
nachstehende Entwicklung:<br />
Deutschland<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Stack a kz Wert fn Fr. Totti<br />
a 31 68.43 54.295<br />
b 2 0.08 5.665<br />
0 105 1462.82 439.625<br />
d 363 3739.60 1.481.663<br />
e 54 833.81 509.066<br />
f 27 1130.24 664.839<br />
g 3.28 1.976<br />
h 49 661<br />
1 5 30<br />
k 296.68 283.163<br />
1 20.57 20.172 3.460.705<br />
a 2.17 2.262<br />
b 30 265<br />
d 15 180.68 68.100<br />
e 6 77.67 33.700<br />
f 7.35 6.741<br />
g 26 100<br />
k 60 844 112.012<br />
a 5 9.27 6.729<br />
b 2 4.60 3.503<br />
c 8 53.51 13.67 8<br />
d 173 1846.83 438.648<br />
e 67 959.13 297.337<br />
f 13 533.77 283.706<br />
g 5.66 2.028<br />
i 24 200<br />
Zollkategorien siehe Seite 5.<br />
«Ich bin Kaufmann. Aber ich war lange<br />
Jahre im Verlag des «Utto Moskwi» tätig und<br />
bin über die Art, eine <strong>Zeitung</strong> aufzumachen<br />
und in Gang zu bringen, hinreichend durch<br />
meine Erfahrungen unterrichtet. Ich verspreche<br />
mir von den .Nouvelles de Boucarest<br />
für mich einen nicht unbedeutenden<br />
finanziellen und für unsere gemeinsame Sache<br />
einen wesentlichen moralischen Erfolg.»<br />
«Und was wollen Sie von mir, Herr Naschtschenko?»<br />
«Exzellenz, das ist nicht mit zwei Worten<br />
zu sagen. Wenn ich sage: zunächst Geld,<br />
so klingt das nicht besonders gut. Das leuchtet<br />
mir ein. Da jedoch eine Tageszeitung<br />
nicht ohne Barmittel gegründet werden kann,<br />
und ich wohl über einen grösseren Betrag,<br />
aber nicht über die ganze notwendige Summe<br />
verfüge, so ist es klar, dass ich mich bei<br />
Ihnen an den gewissermassen moralischen<br />
Interessenten wende, — und ihn frage: können<br />
Sie mir mit Kapital beispringen? Ich<br />
glaube, das ist logisch.»<br />
«Durchaus, Herr Naschtschenko!»<br />
«Für den Fall also, dass der zweite, der<br />
moralische Interessent sich bis zu einem gewissen<br />
Grad an der Gründung beteiligt, ist<br />
das Zustandekommen des Blattes gesichert<br />
Aber das Blatt braucht nicht Geld allein,<br />
sondern auch Nachrichten, Informationen. Ich<br />
habe mir den Nachrichtendienst der hiesigen<br />
Blätter angesehen, soweit ich das bei<br />
meiner mangelhaften Kenntnis der rumänischen<br />
Sprache kann. Miserabel, Exzellenz.<br />
Nicht frei von Einflüssen der Mittelmächte.<br />
Wenn man hier das Material der grossen<br />
französischen Bureaus richtig verarbeiten<br />
würde, das Material der .Agence Havas', und<br />
ausserdem Informationen von massgebender<br />
a 186 379.64 310.388<br />
b 1 15.99 8.956<br />
0 390 2596.35 886.897<br />
d 1302 14285.07 4.802.082<br />
e 636 9184.44 3.457.533<br />
f 124 4195.68 2.576.395<br />
g 46.65 22.813<br />
h 27 100<br />
1 3 80.27 35.868<br />
k 424.77 373.779<br />
1 2.82 5.27512.480.086<br />
2642 31201.95<br />
Zunahme der Einfuhr<br />
804.714<br />
Unter den 2705 eingeführten Automobilen<br />
und Chassis stammen 1297 (1279) aus den<br />
Vereinigten Staaten, 639 (442) aus Deutschland,<br />
304 (384) aus Italien, 261 (254) aus<br />
Frankreich, 89 (77) aus Grossbritannien. Als<br />
unsere hauptsächlichsten Lieferanten müssen<br />
wir weiterhin die Vereinigten Staaten bezeichnen,<br />
welche 46,71 (51,35) % unseres Bedarfes<br />
an Automobilen und Chassis decken,<br />
gefolgt von Deutschland mit einem Anteil<br />
von 27,06 (20,11) %, Italien mit 10,24 (12,15)<br />
Prozent, Frankreich mit 9,68 (8,46) %, Grossbritannien<br />
mit 4,83 (4,66) %, Belgien mit 1,19<br />
(0,87) % und Oesterreich mit 0,87 (0,97) %.<br />
Seite,» — Eberhard verbeugte sich sehr höflich<br />
vor dem Gesandten — «dann wäre es<br />
möglich, die Bevölkerung Rumäniens in ei-,<br />
ner ganz anderen Weise zu orientieren, als<br />
das bisher geschehen ist. Ich glaube, es ist<br />
nicht notwendig, dass ich mich in dieser Hinsicht<br />
deutlicher ausdrücke!»<br />
Der Gesandte lächelte. «Ich gebe zu, dass<br />
der Gedanke etwas für sich hat. Aber ich<br />
kann natürlich eine so wichtige Entscheidung<br />
nicht treffen, ohne mich vorher mit meiner<br />
Regierung ins Einvernehmen gesetzt zu haoen.<br />
Sie haben natürlich bereits eine Aufstellung<br />
über die Kosten gemacht, die die<br />
Gründung verursachen würde. Was würden<br />
Sie brauchen?»<br />
«Ich nenne runde Summen, Exzellenz:<br />
hunderttausend Lei. Davon würe ich selbst<br />
die Hälfte übernehmen können.»<br />
«Ich will Ihnen etwas sagen, Herr Naschtschenko:<br />
machen Sie mir einen genauen<br />
Plan, den ich dann in seinen wesentlichen<br />
Teilen meiner Regierung vorlegen kann.<br />
Ueber die Summe, glaube ich, — lässt sich<br />
sprechen. Haben Sie schon jemanden für die<br />
Redaktion in Aussicht genommen?»<br />
«Nein, Exzellenz. Denn es müsste das jemand<br />
sein, der das besondere Vertrauen Eurer<br />
Exzellenz besitzt. Ich glaube, es ist augenblicklich<br />
an französischen<br />
in Bukarest kein Mangel!»<br />
(Fortsetzung auf Seit« 5.)<br />
Journalisten<br />
(Fortsetzung im «Autler-Feierabend».)
Postulate und Wünsche unserer Rennfahrer<br />
zum Sportreglement 1934<br />
Wie letztes Jahr, haben sich auch heue<br />
nach Schluss der schweizerischen Rennsaison<br />
eine Anzahl aktiver Fahrer zu einer<br />
freien Aussprache in Zürich eingefunden, um<br />
gemeinsam die gemachten Erfahrungen auszutauschen<br />
und ihre Wünsche für die sich in<br />
Vorbereitung befindlichen Reglemente pro<br />
1934 zu formulieren und diese der Nationalen<br />
Sportkommission bekanntzugeben.<br />
Nachstehend seien aus der gemeinsamen<br />
Eingabe an die NSK. die hauptsächlichsten<br />
Punkte erwähnt, die einer näheren Prüfung<br />
sicher wert sind:<br />
Tourenzahl für Toarenwagen. Die im Rerlement<br />
<strong>1933</strong> bezeichneten maximalen Drehzahlen<br />
für Motoren in serienmässig gebauten<br />
Tourenwagen trugen der neuesten Tendenz<br />
im Motorenbau nach höherer Tourenzah<br />
nicht in genügendem Masse Rechnung. Ein-<br />
r "* x ""<br />
98 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Ein interessantes Rennbild. Was der Photograph<br />
Ton dem im 220-im/St.-Tempo dahinrasenden Panhard<br />
des Engländers Eyston sah. Die Aufnahme<br />
wurde vom obern Rand einer stark erhöhten Kurre<br />
der Montlhery-Bahn aus aufgenommen.<br />
zelne Fabrikate haben bereits mit ihren diesjährigen<br />
Modellen die obere Grenze erreicht,<br />
wenn nicht überschritten, und soweit Details<br />
n die Modelle 1934 bekannt sind, Iässt sich<br />
...e weitere Steigerung der Drehzahl konstatieren.<br />
Es wird daher beantragt, die bisherigen<br />
Maxima um mindestens 300 bis 500 Touren<br />
pro Minute zu erhöhen und folgende<br />
Drehzahlen festzulegen: bis zu 1500 ccm Zylinderinhalt<br />
5000 Umd./Min., 1501 bis 3000<br />
ccm 4500 Umd./Min. und bei mehr als 3000<br />
ccm 4000 Umd./Min.<br />
Schalldämpfer. Die bisherige Bestimmung,<br />
•wonach das Fahren mit offenem Auspuff<br />
während des Rennens untersagt war, sollte<br />
aufgehoben werden. Es ist auf diese Weise<br />
nicht nur mit einer erhöhten Leistungsfähigkeit<br />
der konkurrierenden Fahrzeuge zu rechnen,<br />
sondern es wird damit auch dem Wunsche<br />
des Publikums, den Rennen der Tourenwagen<br />
auch äusserlich einen etwas sportlicheren<br />
Eindruck zu verleihen, Rechnung getragen.<br />
Da sich die Bewilligung, mit offenem<br />
Auspuff zu fahren, ausdrücklich auf das Rennen<br />
selbst beschränken würde, so werden<br />
auf diese Weise die bestehenden gesetzlichen<br />
Vorschriften keineswegs berührt und die Bemühungen<br />
von Behörden und Verbänden um<br />
Verminderung des Verkehrslärmes nicht beeinträchtigt.<br />
Verzeichnis der Klassen. Die bisherige Bestimmung,<br />
wonach für die einzelnen Klassen<br />
eine Minimalzahl von Personen oder deren<br />
Ersatz durch Ballast von je 60 kg Gewicht<br />
vorgeschrieben ist, sollte ebenfalls wegfallen.<br />
Die für die einzelnen Klassen festgesetzten<br />
Personenzahlen stellen auf alle Fälle eine<br />
willkürliche Vorschrift dar, deren Wert technisch<br />
kaum begründet werden kann. Zudem<br />
sind die schweren Fahrzeuge in einer nämlichen<br />
Klasse dadurch, dass sie genau den<br />
gleichen Ballast wie leichtere Fahrzeuge mitzunehmen<br />
haben, benachteiligt. Wenn mit<br />
dem Reglement die Absicht verbunden werden<br />
soll, der Automobiltechnik bestimmte<br />
Wege zu weisen oder die technische Leistungsfähigkeit<br />
der einzelnen Marken zu vergleichen,<br />
so müsste das Wagengewicht in<br />
ein bestimmtes Verhältnis zum Zylinderinhalt<br />
gebracht werden. Eine Vergleichsmöglichkeit<br />
der Leistungen der Fahrer selbst,<br />
ist andererseits erst dann gegeben, wenn das<br />
Wagengewicht zur Motorleistung in Beziehung<br />
gebracht wird. Da aber mit der bisherigen<br />
Vorschrift keine der beiden vorerwähnten<br />
Relationen erreicht wird, so scheint kein<br />
triftiger Grund zu bestehen, die bisherige<br />
Minimalzahl von Personen beizubehalten.<br />
Karosserie-Vorschriften. In bezug auf die<br />
Türen besteht die Bestimmung, dass der untere<br />
Teil der Türen mindestens mit dem<br />
Fussboden des Wagens übereinstimmen<br />
müsse. Bei manchen .Tourenwagen mit moderner<br />
Karosserie, die eine mehr sportliche<br />
Note vermittelt, reichen die Türen selten bis<br />
zum Fussboden. Da es sich aber hier dennoch<br />
um serienmässig karossierte Fahrzeuge<br />
handelt, besteht die Gefahr, dass solche Modelle<br />
von der Tourenwagenkategorie ausgeschlossen<br />
werden können, was als eine ungerechtfertigte<br />
Härte empfunden werden muss.<br />
Diese Bestimmung soll daher fallen gelassen<br />
werden.<br />
In bezug auf das Verdeck schreibt das Reglement<br />
vor, dass alle nicht geschlossenen<br />
Wagen mit einem Verdeck versehen sein<br />
müssen. Verschiedene Marken liefern ihre<br />
Wagen mit abnehmbaren Verdecken, und Beobachtungen<br />
haben' ergeben, dass einzelne<br />
Konkurrenten in der vergangenen Saison<br />
auch ohne Verdeck gestartet sind. Um Meinungsverschiedenheiten<br />
und Differenzierung<br />
der Fahrer von vorneherein auszuschalten,<br />
empfiehlt es sich, auch auf diese Bestimmung<br />
zu verzichten.<br />
Art. 4 besagt, dass Wagen, deren Karosserie<br />
durch ihr Aussehen oder ihre Linie den<br />
Eindruck eines Sportwagens machen, von der<br />
Tourenwagenkategorie ausgeschlossen sind.<br />
Diese Einschränkung trägt der neuen Linienführung<br />
im Bau von Tourenwagenkarosserien<br />
nicht mehr Rechnung, indem die Fabriken<br />
bestrebt sind, auch dem Tourenwagen<br />
ein möglichst sportliches und schnittiges<br />
Aussehen zu verleihen. Deshalb empfiehlt es<br />
sich, Art. 4 um diesen Passus zu kürzen.<br />
Geschlossener Park. Art. 55 schreibt vor,<br />
dass die Wagen nach der Abnahme m einen<br />
geschlossenen Park geführt werden und dort<br />
bis v zum Rennbeginn verbleiben. Diese Vorschrift<br />
hat sich für die Konkurrenten als sehr<br />
Erinnerungen an anno dazumal... Im Spätherbst findet jedes Jahr auf der Strecke London-Brijhton<br />
ein ebenso interessantes wie zahmes Rennen alter Wagen statt. Unser Bild zeigt den Start<br />
zweier dieser altersschwacher Veteranen.<br />
lästig erwiesen, und zwar insbesondere dann,<br />
wenn die Wagen bereits am Vorabend abgenommen<br />
werden und der geschlossene Park<br />
sich örtlich in beträchtlicher Entfernung<br />
vom Quartier der Rennfahrer befindet. Da<br />
bereits auch an einzelnen schweizerischen<br />
Rennen die Wagenabnahme erst am Renntage<br />
selbst und wenige Stunden vor dem<br />
Start erfolgt, hat die ursprünglich dem geschlossenen<br />
Park zugedachte Zweckbestimmung<br />
ihren praktischen Wert verloren. Es<br />
mag auch daran erinnert werden, dass in<br />
einzelnen Fällen von den Organisatoren von<br />
der Einrichtung eines geschlossenen Parkes<br />
überhaupt abgesehen wurde. Wenn diese Institution<br />
nicht eine konsequente Anwendung<br />
findet, so ist es wohl für alle Beteiligten am<br />
einfachsten, wenn überhaupt davon endgültig<br />
Umgang genommen wird. Nachdem übrigens<br />
auch ein geschlossener Park keineswegs<br />
dafür Gewähr bietet, dass Konkurrenten,<br />
welche die feste Absicht haben, ihren<br />
Wagen irgendwie zu frisieren, von diesem<br />
Vorhaben abzuhalten und anderseits Wagen,<br />
die nach dem letzten Training und vordem<br />
Rennen noch irgendeiner Reparatur bedürfen,<br />
von der Renmleitung in zuvokommender<br />
Weise, meistens freigegeben werden, kommt<br />
dem geschlossenen Park doch nie die Bedeu-<br />
erva<br />
der 17 PS. 6 Zylinder, 3 Liter<br />
(15 Steuer-PS), der robusteste<br />
von allen 6 Zylindern, ist ein<br />
5plätziger Wagen, geräumig,<br />
schnell und komfortabel, welcher<br />
seit mehreren Jahren erprobt ist.<br />
WAS SCHWEIZER-BESITZER SCHREIBEN:<br />
„Ich bin mit meinem MINERVA, 17 PS, äusserst<br />
zufrieden, der Motor funktioniert sehr gut,<br />
die Karosserie ist wunderschön, der Wagen<br />
entzückt alle diejenigen, die mitfahren. Ich<br />
kann mir nur gratulieren, dass meine Wahl auf<br />
diese weltberühmte Marke fiel. L. C. in G.<br />
„Ich bin mit dem Minerva-Wagen, 6 Zyl., 17 PS,<br />
den ich imletztenHerbst inAlexandrienkaufte,<br />
sehr zufrieden. Ich habe den Wagen in Aegypten<br />
in heissem Wetter und hier in Regen und Schnee<br />
in den Bergen gefahren. In jeder Beziehung<br />
bin ich über seinen exakten und ruhigen Gang<br />
befriedigt; in den £0 Jahren, in denen ich<br />
Automobile besessen habe, ist der Minerva der<br />
angenehmste gewesen. Wenn ich je wieder einen<br />
guten Wagen kaufen will, werde ich Minerva<br />
den Vorzug geben." A. R. in H.<br />
„Ich bin mit dem MINERVA, Type 3000,17 PS, vollständig<br />
zufrieden und würde mich sehr freuen,<br />
wenn Sie mich als Referenz für Ihre Marke betrachten<br />
würden. E. C. in G.<br />
O-iginale stehen zur Verfügung der Interessenten.<br />
minerva<br />
FABRIK-NIEDERLAGE<br />
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Bureaux und Ausstellung — Utoquai 29 — Telephon 27.083<br />
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4-, 6- und 8-Zyiinder-Modelle ab 10 PS und 7950 Fr.<br />
tung zu, welche das Reglement ihm theoretisch<br />
verleiht.<br />
Nenngelder. Es ist für jedermann ein offenes<br />
Geheimnis, dass der Start selbst an einem<br />
einfachen Rennen und mit einem keineswegs<br />
kostspieligen Wagen für den Fahrer<br />
immer mit ansehnlichen Kosten verbunden<br />
ist, die in der heutigen Zeit immer schwerer<br />
ins Gewicht fallen. Da aber gerade jüngere<br />
Fahrer und Konkurrenten in der Tourenwagenkategorie<br />
nicht mit Spesenzuschüssen<br />
oder Vergütungen von irgendwelcher Seite<br />
rechnen können und es im Interesse eines<br />
möglichst zahlreichen Nachwuchses liegt,<br />
die Rennbeteiligung auch finanziell zu erleichtern,<br />
sind die regelmässigen Konkurrenten<br />
der einheimischen Rennen der Auffassung,<br />
dass auf Nenngelder endgültig verzichtet<br />
werden sollte. Es bleiben den Teilnehmern<br />
auch dann noch genügend Kosten aller<br />
Art, so dass von den Rennveranstaltern<br />
ein Entgegenkommen in dieser Richtung erwartet<br />
werden darf. Dies um so mehr, als<br />
der A. C. S. einen besonderen Fonds geäufnet<br />
hat, welcher dazu bestimmt ist, den einzelnen<br />
Sektionen die Veranstaltung von Rennen<br />
zu erleichtern. Da zudem beim Bezug<br />
der Nenmgelder nicht eine einheitliche Praxis<br />
eingehalten wird und einzelnen Konkurrenten<br />
wiederum Rückvergütungen in irgendeiner<br />
Form zugute kommen, kann eine unterschiedliche<br />
Behandlung der Rennteilnehmer<br />
am besten durch den Verzicht auf jegliches<br />
Nenngeld vermieden werden.<br />
Der Wegfall dieser Geldleistungen soll<br />
aber keineswegs die Durchführungen von<br />
Rennen in dem Sinne erschweren, dass sich<br />
nun Fahrer zur Teilnahme anmelden, nachträglich<br />
aber am Start nicht erscheinen. Um<br />
einer solchen Unsitte zu steuern, wird empfohlen,<br />
auf der Bezahlung des Nenngeldes<br />
bei der Anmeldung auch weiterhin zu bestehen,<br />
dasselbe aber jenen Konkurrenten im<br />
vollen Umfange zurückzuvergüten, welche<br />
tatsächlich starten oder durch am Training<br />
erlittene Havarie forfait erklären müssen.<br />
Preise. Was die zur Verteilung gelangenden<br />
Preise anbetrifft, so werden im Kreise<br />
der aktiven Autosportsleute immer wieder<br />
Postulate vertreten, deren Berücksichtigung<br />
ebenfalls zu einer Belebung des Rennsportes<br />
beitragen können. So würde es begrüsst,<br />
wenn in vermehrtem Masse Barpreise zur<br />
Auszahlung kämen und sofern Naturalgaben<br />
vorgesehen sind, ihr Wert zum voraus im<br />
Reglement festgelegt wird. Dadurch, dass<br />
für die Bestleistungen in den einzelnen Klassen<br />
und Kategorien zum vornherein Preise<br />
von einem bestimmten Wert in Aussicht gestellt<br />
sind, dürfte das Interesse mancher<br />
Fahrer für gewisse Veranstaltungen ein entsprechend<br />
grösseres sein. Es wäre zudem<br />
noch zu prüfen, ob die absolute Klassierung<br />
innerhalb der einzelnen Kategorien in bezug<br />
auf Preise nicht besser berücksichtigt werden<br />
könnte, indem, abgesehen von der Rangordnung<br />
nach Klassen, auch noch eine kleine<br />
Anerkennung nicht nur für die Bestzeit in<br />
jeder Kategorie, sondern auch für den Zweitund<br />
Drittplazierten innerhalb der Kategorie<br />
vorgesehen wird.<br />
Engerer Zusammenschluss der Fahrer.Die<br />
Zürcher Versammlung begrüsste einstimmig<br />
einen Vorschlag auf engeren Zusammenschluss<br />
der Fahrer in einer losen Vereinigung.<br />
Auf diese Weise soll ihnen bessere<br />
Gelegenheit geboten sein, sich gegenseitig<br />
über aktuelle Sportfragen auszusprechen und<br />
eine konstante Zusammenarbeit mit der<br />
N. S. K. zu ermöglichen. Die Autosportsleute<br />
sind überzeugt, dass in solchen gemeinsamen<br />
Aussprachen, die ein bis zweimal<br />
jährlich stattfinden könnten, der von der<br />
N. S. K. gemachten Anregung, jeweilen Wünsche<br />
für die nächste Rennsaison zu äussern,<br />
besser Folge geleistet wird, als wenn dies<br />
der Initiative jedes einzelnen Fahrers überlassen<br />
bleibt.<br />
9
Neue erfolglose Stundenweitrekordversuche.<br />
Die immer wieder scheiternden Angriffe<br />
gegen den Weltrekord über eine Stunde geben<br />
einen deutlichen Begriff von der grossen<br />
Leistung des verstorbenen Grafen Czaikowsky,<br />
der auf der Avus im letzten Mai mit<br />
einem Bugatti das Stundenmittel von 214<br />
km/St, erreichte Sowohl Eyston mit seinem<br />
ausgezeichneten Panhardwagen. als Zehender<br />
mit dem neuen Maserati 3000 ccm, traten<br />
wieder mehrmals vergebens zum Starte<br />
an. Eyston vermochte bekanntlich letzte<br />
Woche wohl den Weltrekord über 100 km<br />
und vier neue Rekorde seiner Klasse aufzustellen,<br />
ohne aber an den Stundenweltrekord<br />
heranzukommen. Auch ein neuer Versuch<br />
des Engländers einige Tage nachher führte<br />
zu keinem Erfolg. Nach einem vielversprechenden<br />
Beginn musste er wegen Bruch des<br />
Magnetantriebes nach der 17. Runde wieder<br />
aufgeben. Er versuchte sein Glück ein zweites<br />
Mal, um nach drei Runden schon wieder<br />
abzustoppen. Ein dritter Versuch führte ebenfalls<br />
bloss zu vier Runden.<br />
Vom gleichen Pech war Zehender verfolgt,<br />
dessen Maschine am letzten Donnerstag<br />
nach dem Zusammenstoss vom Montag<br />
wieder startbereit war. Trotzdem die Witterungsverhältnisse<br />
nicht sonderlich günstig<br />
waren, wagte der Italiener nach 2 Uhr einen<br />
ersten Versuch. Er legte alle Runden mit geringeren<br />
Durchschnitten zurück, als sie zur<br />
Aufstellung eines neuen Stundenweltrekordes<br />
notwendig gewesen wären. Die Konrmissäre<br />
winkten deshalb dem Italiener nach<br />
der 12. Runde ab. Nach halb 3 Uhr folgte ein<br />
zweiter Start und jetzt erreichte Zehender<br />
schon bedeutend höhere Durchschnitte. Nach<br />
13 Minuten hatte er den internationalen Rekord<br />
seiner Klasse über 50 km geschlagen,<br />
nach 23 Minuten war auch der neue internationale<br />
Rekord über 50 Meilen in seitiem Besitz,<br />
und nur 6 Minuten nachher war auch<br />
der internationale Rekord über 100 km aufgestellt.<br />
Der internationale 100-Meilenrekord<br />
wurde ebenfalls eine Beute Zehenders, doch<br />
dann wurde die Rekordfahrt in der 51. Minute<br />
abgebrochen. In der Benzinzufuhr hatten<br />
sich Störungen gezeigt, die zur frühzeitigen<br />
Aufgabe der Fahrt zwangen. Zehender<br />
befand sich mit seinem Durchschnitt ständig<br />
etwas hinter dem Weltrekordmittel und<br />
hatte deshalb von vorneherein keine Aussicht<br />
auf einen endgültigen Erfolg. Sowohl<br />
Zehender wie Eyston haben die Hoffnung<br />
noch nicht aufsreeeben und versuchen auch<br />
weiterhin, dem schwierigen Stundenweltrekord<br />
das Lebenslicht ausblasen zu können.<br />
Die neuen internationalen Rekorde Zehenders<br />
:<br />
50 Kilometer: 14 Min. 17 Sek. 4/100 (Std.-Mittel<br />
210,025 km/St). Alter Rekord: Divo auf Bugatti.<br />
14 Min. 25 Sek. 89/100 (Std.-Mittel 207,879 km/St.).<br />
50 Meilen: 22 Min. 49 Sek. 11/100 (Std.-Miftel<br />
211,584 km/St.). Alter Rekord: Divo auf Bu&atti,<br />
23 Min. 4 Sek. 23/100 (Std.-Mittel 209,272 km/St).<br />
100 Kilomeier: 28'Min. 17 Sek. 49/100 (Stundenmittel<br />
212,079 km/St.). Alter Rekord: Divo auf Bustatti.<br />
28 Min. 38 Sek. 93/100 (Std.rMittel 209.433<br />
km/St.).<br />
100 Meilen: 45 Min. 18 Sek. 40/100 (Std.-Mittel<br />
213,126 km/St.). Alter Rekord: Divo auf Bugatti.<br />
48 Min. 19 Sek. 69/100 (Std.-Mittel 199.801 km/SO<br />
Eyston hat die Zwischenzeit zur Aufstellung<br />
einiger neuer internationaler Rekorde<br />
der Klasse 1500 ccm benützt. Er startete am<br />
letzten Samstag auf einem Riley und schlug<br />
die Rekorde über 500 km, 3t Std. und 500.<br />
Meilen, die erst vor einem Monat der Franzose<br />
Veyron auf Bugatti neu aufgestellt hatte.<br />
Die neuen internationalen Rekorde sind:<br />
500 Kilometer: 2 Std. 45 Min. 53 Sek. 77/100<br />
(Std.-Mittel 180.836 km/St.).<br />
3 Stunden: 542 km 775 (Stundenmittel 180,925<br />
km/St.).<br />
500 Mailen: 4 Std. 31 Min. 24 Sek. 73/100 (Std.-<br />
Mitte! 177,885 km/St.).<br />
mb.<br />
Grosser Preis von Frankreich 1934. Die<br />
Sportkommission' des Automobil-Clubs von<br />
Frankreich besprach am letzten Dienstag die<br />
Grundlagen der Reglementierung des Grossen<br />
Preises von Frankreich vom nächsten<br />
Jahre. Das Rennen wird am 1. Juli 1934 auf<br />
der Montlherybahn nach der neuen internationalen<br />
Rennformel zur Durchführung gelangen.<br />
Die Kommission betonte in einem<br />
an die Presse übermittelten Communique die<br />
Schwierigkeiten, denen heute die Organisation<br />
eines Grossen Preises nach der internationalen<br />
Rennformel begegnet. Um den<br />
Konstrukteuren trotzdem Gelegenheit zu<br />
geben, ihre neuen Maschinen zu erproben,<br />
wird das Rennen erneut veranstaltet. Das<br />
Reglement sieht die persönliche Einlädung<br />
der Equipen und Einzelfahrer durch die<br />
Organisatoren vor. Es sollen so nur erstklassige<br />
Fahrer und Wagen zusammengebracht<br />
werden. Die Höhe der für das Rennen<br />
ausgesetzten Preise wird in Kürze noch<br />
bestimmt. Sofern bis zum 1. Februar 1934<br />
nicht genügend Anmeldungen eingelaufen<br />
sind, sagt die Sportkommission je nach ihrem-<br />
Gutdünken die Veranstaltung wieder,ab.<br />
Mit dem Hinweis der Kommission auf die<br />
organisatorischen Schwierigkeiten soll der<br />
Befürchtung Ausdruck gegeben werden, dasV<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - KP» 98<br />
unter Umständen nur ein Teil der der neuen<br />
Rennformel entsprechenden Rennwagen gemeldet<br />
und dadurch der Erfolg des Rennens<br />
in Frage gestellt wird. Nach unserer Auffassung<br />
handelt es sich hier um grundlose<br />
Schwarzseherei, denn wie man weiss, haben<br />
Bugatti, die Auto-Union und Mercedes-Benz<br />
ihre Maschinen schon fertiggestellt, Maserati<br />
arbeitet gegenwärtig daran und auch Alfa<br />
Romeo besitzt die fertig vorliegenden Pläne.<br />
Gerade das nächste Jahr wird doch zu einer<br />
ausgesprochenen Saison der Konstrukteure<br />
werden. Das offizielle Communique der französischen<br />
Verhandlungen enthielt im übrigen<br />
zuerst eine Unrichtigkeit, die vermuten Hess,,<br />
der Grosse Preis von Frankreich werde nicht<br />
nach der internationalen Formel ausgetragen.<br />
In der gesamten Sportwelt wirkte dieser<br />
vermeintliche Beschluss gleich einem<br />
Donnerschlag. Glücklicherweise klärte sich<br />
das Missverständnis sofort auf, und der Autosport<br />
blieb von einer Krise bewahrt. bo.<br />
Eine Langstreckenfahrt New York—Rom.<br />
Die grossen Langstreckenfahrten von einer<br />
Stadt zur andern und die Weltfahrten mit<br />
dem Automobil erlebten ihre Blütezeit mit<br />
dem endgültigen Aufkommen des Automobils.<br />
Die Dauerfahrten von New York nach<br />
Paris gehören beispielsweise zu den grössten<br />
sportlichen Ereignissen einer vergangenen<br />
Epoche. In der letzten Zeit werden wieder<br />
Anstrengungen gemacht, diese Art sportlicher<br />
Prüfungen zu neuer Blüte zu bringen.<br />
Gegenwärtig beschäftigt man sich in Italien<br />
mit dem Problem einer Dauerfahrt New<br />
York—Rom. Die sportlich interessierten<br />
Kreise sind Feuer und Flamme für diesen<br />
Plan. Es wird betont, dass eine solche völkerverbindende<br />
Veranstaltung nicht nur<br />
sportlichen sondern auch sehr hohen politischen<br />
Wert besitzt, und gerade aus diesen<br />
Erwägungen heraus scheint das Projekt<br />
einer grossen Langstreckenfahrt New York-<br />
Rom in Italien aufgetaucht zu sein. l>ber<br />
den Routenverlauf und andere nähere Einzelheiten<br />
ist noch nichts genaueres bekannt<br />
geworden.<br />
Brlvfo bei Maserati? Zu den tüchtigsten<br />
Mitgliedern der « Scuderia Ferrari « gehörte<br />
1932 und <strong>1933</strong> bekanntlich der italienische<br />
Fahrer Brivio. Wie wir indessen erfahren,<br />
ist Brivio aus dem RennstaH von Ferrari<br />
ausgeschieden. Es besteht die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass der Italiener als offizieller Fahrer<br />
in die Maserati-Fmiine für 1934 eintritt.<br />
D a s O e l f ü r A u t o m ö b i I e u n d M o t o r r ä d e r<br />
Avusgedenkstein für Otto Merz. Zur Erinnerung<br />
an den am 19. Mai beim Training<br />
zum Avusrennen tödlich verunglückten Mercedes-Benz-Fahrer,<br />
Otto Merz, errichtete<br />
das national-sozialistische Kraftfahrkorps an<br />
der Todesstätte einen schlichten Gedenkstein.<br />
Der Führer des N.S.K.K., Obergruppenführer<br />
Hühnlein, weihte den Stein am vergangenen<br />
Mittwoch nachmittags ein. x.<br />
Rennfahrerehrung. Der in den Jahren 1920<br />
bis 1923 sehr erfolgreiche italienische Fiatrennfahrer<br />
Carlo Salamano wurde zum Ritter<br />
der italienischen Krone ernannt. Salamano<br />
gewann seinerzeit einen Grossen Preis<br />
von Italien in Monza und siegte beim ersten<br />
Grossen Preis von Europa. x.<br />
ipoi»! ••»<br />
Schweb<br />
Grosser Preis der Schweiz nach der neuen<br />
internationalen Rennformel Die Sportkommission<br />
des A.C.S. hat die A.I.A.C.R offiziell<br />
davon informiert, dass der Grosse Preis der<br />
Schweiz 1934 in Bern nach der neuen internationalen<br />
Rennformel ausgetragen wird.<br />
Das schweizerische Rennen kommt dadurch<br />
in die Reihe der grossen europäischen Rennen<br />
des nächsten Jahres. x.<br />
Internationales Klausenrennen 1934. Nachdem<br />
die nationale Sportkommisston des<br />
A. C. S. auf ihre Anfrage an die drei Sektionen<br />
Glarus, Uri und Zürich für Uebernahme<br />
der Organisation des Klausenrennens<br />
1934 einen zusagenden Bescheid entgegennehmen<br />
konnte, ist man entschlossen, die notwendigen<br />
Vorarbeiten möglichst bald an die<br />
Hand zu nehmen. Ende dieser Woche findet<br />
in Zürich die erste Besprechung der Delegierten<br />
der drei Sektionen statt, um das<br />
Organisationsgerüst durch die Bestimmung<br />
des Organisationskomitees festzulegen, wobei<br />
auch die Gestaltung und Durchführung<br />
des Rennens besprochen werden dürfte. Es<br />
handelt sich hierbei um die Einschränkuir^<br />
des Rennens auf einen Tag, die Elimination<br />
der Tourenwagen-Kategorie, die Vornahme<br />
der Fahrerengagements auf Einladung hin,<br />
die Streichung des Radrennens etc. Ausserdem<br />
wird man auch in nächster Zeit die Verhandlungen<br />
mit den zuständigen kantonalen<br />
Behörden und der Korporation Uri aufnehmen<br />
müssen.<br />
V<br />
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N°98 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUR<br />
Die Ausfuhrergebnisse während des 3.<br />
Quartals des abgelaufenen Jahres ergeben<br />
sich aus nachstehender Tabelle:<br />
Südafrika<br />
Westafrika<br />
Oatafrik*<br />
Irak, Persien,<br />
Afghanistan<br />
Syrien<br />
Britisch Indien<br />
Burma<br />
Siam<br />
Niederl. Indien<br />
Philippinen<br />
China<br />
Japan<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
Deutschland<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
Grossbritannien<br />
Spanien<br />
Portugal<br />
Dänemark<br />
Norwegen<br />
Schweden<br />
Finnland<br />
Lettland<br />
Litauen<br />
Estland<br />
Polen<br />
Ungarn<br />
Jugoslawien<br />
Griechenland<br />
Bulgarien<br />
Rumänien<br />
Russl., Ukraine<br />
Türkei<br />
Aegypten<br />
Algerien, Tunis,<br />
Libyen<br />
Marokko<br />
Canada<br />
Vor. Staaten<br />
Mexico<br />
Zentralamerika<br />
Jamaica, Antillen<br />
Columbien<br />
Venezuela<br />
Guyana<br />
Brasilien<br />
Argentinien<br />
Peru<br />
Austral. Bund<br />
Neuseeland und<br />
übr. Inseln im<br />
Stillen Ozean<br />
IH. Quartal<br />
<strong>1933</strong><br />
HL Quartal<br />
1932<br />
stock<br />
a<br />
2<br />
f 3<br />
i<br />
k<br />
1<br />
a<br />
f<br />
k<br />
1<br />
a<br />
d<br />
f<br />
k<br />
1<br />
a<br />
f<br />
g<br />
1<br />
a<br />
f<br />
k<br />
a<br />
f<br />
k<br />
a<br />
f<br />
k<br />
1<br />
a<br />
f<br />
k<br />
a<br />
f<br />
k<br />
f<br />
k<br />
f<br />
k<br />
a<br />
f<br />
k<br />
f<br />
k<br />
k<br />
a<br />
f<br />
a<br />
a<br />
f<br />
k<br />
1<br />
Tschechoslowakei a<br />
f<br />
k<br />
1<br />
a<br />
f<br />
a<br />
f<br />
k<br />
f<br />
k<br />
f<br />
f<br />
k<br />
k<br />
f<br />
£<br />
a<br />
k<br />
a<br />
f<br />
k<br />
k<br />
a<br />
f<br />
a<br />
k<br />
f<br />
f<br />
k<br />
f<br />
k<br />
k<br />
k<br />
a<br />
k<br />
f<br />
f<br />
k<br />
a<br />
f<br />
k<br />
k<br />
f<br />
k<br />
k<br />
k<br />
k<br />
f<br />
k<br />
k<br />
f<br />
f<br />
k<br />
f<br />
f<br />
f<br />
f<br />
k<br />
1<br />
1A<br />
18<br />
25<br />
23<br />
o kl<br />
41.16<br />
27.72<br />
1723.66<br />
6<br />
13.67<br />
48<br />
60<br />
45.58<br />
8.28<br />
41<br />
32.05<br />
10.12<br />
922.42<br />
249.61<br />
2.52<br />
1.95<br />
er J i na<br />
48.32<br />
6.52<br />
14<br />
31.60<br />
253.13<br />
14.29<br />
266.47<br />
187.85<br />
82<br />
46.04<br />
66.87<br />
8<br />
13.36<br />
649.87<br />
11.49<br />
1<br />
26<br />
96<br />
5.59<br />
64<br />
6.24<br />
3.67<br />
1<br />
23.85<br />
23.60<br />
2.92<br />
1.52<br />
7<br />
6<br />
17<br />
1<br />
46.77<br />
185.92<br />
27.30<br />
11<br />
4<br />
39.09<br />
143.00<br />
28<br />
7<br />
2.14<br />
8<br />
2.38<br />
24<br />
38<br />
2<br />
4<br />
4.52<br />
3.72<br />
1097.70<br />
31,<br />
1.27<br />
3<br />
2.08<br />
2<br />
6.55<br />
3.74<br />
5<br />
1<br />
12<br />
6<br />
5<br />
70<br />
2.29<br />
7<br />
79<br />
1.08<br />
15<br />
14<br />
2.35<br />
11.35<br />
61<br />
1.43<br />
10<br />
25.96<br />
86<br />
8.23<br />
4.29<br />
1.53<br />
20<br />
1.01<br />
7<br />
42<br />
355.52<br />
4.36<br />
89<br />
2<br />
30.49<br />
69<br />
5.48<br />
1<br />
3.08<br />
2.41<br />
82<br />
43<br />
Wert In Fr.<br />
45.940<br />
13.339<br />
499.213<br />
780<br />
24.196<br />
1.897<br />
601<br />
27.374<br />
11.061<br />
1.210<br />
23.867<br />
5.000<br />
210.613<br />
225.938<br />
4.243<br />
1.413<br />
229.190<br />
110<br />
46.919<br />
14.803<br />
311<br />
36.441<br />
246.408<br />
8.937<br />
31.252<br />
201.513<br />
794<br />
41.658<br />
84.240<br />
445<br />
11.318<br />
419.679<br />
13.932<br />
103<br />
378<br />
1.520<br />
7.176<br />
821<br />
6.996<br />
4.192<br />
16<br />
25.090<br />
22.342<br />
2.915<br />
4.401<br />
166<br />
151<br />
368<br />
17<br />
34.378<br />
147.908<br />
62.063<br />
800<br />
153<br />
54.970<br />
146.078<br />
648<br />
103<br />
2.494<br />
285<br />
1.001<br />
272<br />
75<br />
4.758<br />
9.940<br />
878.265<br />
420<br />
1.927<br />
98<br />
3.140<br />
48<br />
3.402<br />
3.126<br />
61<br />
16<br />
137<br />
62<br />
1.841<br />
2.779<br />
150<br />
910<br />
1.378<br />
192<br />
933<br />
2.214<br />
10.405<br />
1.395<br />
920<br />
226<br />
16.530<br />
950<br />
34.729<br />
3.614<br />
605<br />
561<br />
1.381<br />
84<br />
473<br />
196.466<br />
5.335<br />
1.085<br />
22<br />
27.526<br />
907<br />
5.430<br />
40<br />
2.505<br />
4.101<br />
1.040<br />
S61<br />
179.85 147.230<br />
10.12 5.000<br />
27.72 13.339<br />
4911.66 1.998.375<br />
7 110<br />
6 780<br />
2183.59 2.057.213<br />
9.41 23.918<br />
51 7322.48<br />
14 83.57 84.344<br />
9 2045.53 1.130.579<br />
61 655<br />
16 370<br />
1538.31 1.886.283<br />
3.48 10.320<br />
23 3650.82<br />
Zunahme der Aniluhr<br />
490<br />
156<br />
Total<br />
685.365<br />
40.246<br />
469.661<br />
292.435<br />
283.160<br />
241.732<br />
127.137<br />
444.929<br />
2.001<br />
7.997<br />
11.188<br />
47.448<br />
7.316<br />
166<br />
519<br />
17<br />
245.149<br />
201.691<br />
804<br />
2.882<br />
1.273<br />
75<br />
k.698<br />
878.265<br />
420<br />
1.927<br />
3.238<br />
6.576<br />
61<br />
153<br />
118<br />
1.841<br />
2.929<br />
2.288<br />
192<br />
933<br />
12.619<br />
1.395<br />
1.146<br />
52.239<br />
3.614<br />
1.166<br />
1.381<br />
84<br />
473<br />
201.801<br />
1.085<br />
22<br />
28.433<br />
5.430<br />
40<br />
6.606<br />
1.601<br />
4.245.965<br />
3.112.551<br />
L1SS.414<br />
Russland bleibt nach wie vor unser hauptsächlichster<br />
Kunde. Die russischen Einkäufe<br />
konzentrieren sich hauptsächlich auf elektrische<br />
Apparate, welche 20,68% der Exportquote<br />
ausmachen. Deutschland ist prozentual<br />
an unserer Ausfuhr mit 13,78%, Frankreich<br />
mit 7,30%, Spanien mit 10,47%, Italien<br />
mit 6,88%, Belgien mit 6,16%, Polen mit<br />
5,77%, die Niederlande mit 5,69%, Kolumbien<br />
mit 5,75%, die Tschechoslowakei mit<br />
4,75%, Grossbritannien mit 2,99%, Japan mit<br />
1,23%, Schweden mit 1,11%, Oesterreich mit<br />
0,94%, Brasilien mit 0,66%, Rumänien mit<br />
0,34%, Niederländisch-Indien mit 0,29% und<br />
Norwegen mit 0,26 % beteiligt. Auf diese erwähnten<br />
18 Staaten entfallen die über 10 000<br />
Franken fakturierten Lieferungen, welche<br />
98,31 % der Gesamtexporte ausmachen.<br />
Während den ersten 9 Monaten des laufenden<br />
Jahres verzeichnen wir folgende Wertumsätze<br />
in den einzelnen Kategorien:<br />
a<br />
b<br />
e<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
h<br />
i<br />
Einfuhr:<br />
Januar-Sept. <strong>1933</strong><br />
Wert in Fr.<br />
694.796<br />
27 549<br />
3.296.882<br />
15.763.048<br />
10.764.365<br />
8.082 607<br />
108.652<br />
972<br />
69.981<br />
1.094.068<br />
60205<br />
Januar-Scpt. 1932<br />
Wert in Fr.<br />
1.888.281<br />
71.542<br />
1.936.677<br />
14.946.776<br />
15.187.205<br />
10.189.688<br />
78.326<br />
3.338<br />
276.810<br />
39.963.125 44.578.641<br />
MinderwM-t Fr. 4.C15.516.<br />
Ausfuhr:<br />
Januar-Sept. <strong>1933</strong> Januar-Sipt. 1932<br />
Wert in Fr. Wert in Fr.<br />
487.206 605.142<br />
3.780 —<br />
7.090 72.19»<br />
14.050 —<br />
29 234 6.000<br />
5.106.418 10.336.598<br />
3.673 3.990<br />
1.037 706.420<br />
5.264.194 —<br />
52.828 —<br />
10.969.510 11.730.349<br />
Minderwert Fr. 760.839.<br />
) Liste der Zollkattgorien:<br />
a) Motor-Zwei- and Dreiräder, ohne Lederfiberzag<br />
(Position 913 a);<br />
b) Motor-Zwei- und Dreirider, mit Lederüberzur<br />
(Pos. 913 b);<br />
e) Automobile und Chassis im Stücksewicht unter<br />
800 kg (Poa 914 a);<br />
d) Automobile und Chassis im Stüekrewicht zwischen<br />
800 und 1200 kg (Pos. 914 b) :<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht «wischen<br />
1200 und 1600 kr (Pos. 914 c);<br />
f) Automobile und Chassis im Stückgewicht fibtT<br />
1600 kg (Pos. 914 d);<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile (Position<br />
914 e);<br />
h) Elektrokarren (Pos. 914 f);<br />
i) Traktoren ohne Karosserie (Pos. 914 g);<br />
k) Elektrische Apparate zum Anlassen, zur Zündung,<br />
rur Beleuchtung und Fahrsicherung für<br />
Motorfahrzeuge und Fahrräder; Scheibenwischer<br />
und andere Apparate, eowie Teile vor<br />
solchen (Pos. 924 c);<br />
D Kilometerzähler für Motorfabrzeuge (Position<br />
924 d).<br />
Deutschlands Automobilabsatz. Seit 6 Monaten<br />
ist bekanntlich die c Verordnung zur<br />
Durchführung der Befreiung neuer Personenkraftwagen<br />
von der Kraftfahrzeugsteuer» in<br />
Kraft. Obwohl sich eine abschliessende Beurteilung<br />
der wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
der Steuererleichterung auf den Automobilabsatz<br />
noch nicht eindeutig feststellen lässt,<br />
so geht doch aus den bisher veröffentlichten<br />
Ergebnissen deutlich hervor, dass Deutschland<br />
durch die Erleichterungen seiner Automobilindustrie<br />
in weitgehendem Masse entgegengekommen<br />
ist. Die Besserung des Automobilmarktes<br />
ergibt sich auch daraus, dass<br />
im laufenden Jahre die Saisoneinflüsse wesentlich<br />
schwächer sind als in früheren Perioden,<br />
was speziell auf den Absatz von Personenautomobilen<br />
zutrifft. Im September lag<br />
die Zulassung fabrikneuer Personenwagen<br />
durchschnittlich pro Arbeitstag rund 6 %<br />
unter dem Ergebnis des Vormonats. Seit dem<br />
im Monat Juni erreichten saisonmässigen<br />
Höchststand des Jahres <strong>1933</strong> stellt sich der<br />
Rückgang auf 17,3 % gegenüber einem voriährigen<br />
Rückschlag vom Juni bis September<br />
um 33 %. In der Parallelperiode des<br />
Jahres 1931 betrug die Schrumpfung sogar<br />
60 %, und im Jahr 1930 50 %. Die Zahl der<br />
Zulassungen von 316,5 fabrikneuen Personenwagen<br />
pro Arbeitstag übertrifft diejenige<br />
vom September 1932 (136,8) um mehr als das<br />
Doppelte (September 1931 : 144,3 Zulassungen).<br />
Etwas ungünstiger verlief die Entwicklung<br />
auf dem Lastwagengebiet, indem<br />
im September arbeitstäglich 435 fabrikneu^<br />
Lastwagen gegen 24,1 im Sentember 1932<br />
und 34.2 1931 zugelassen wurden. Der safsonmässiore<br />
Pückgang ist bei den deutsche» 1<br />
Automobilfabriken noch geringer als man an<br />
Hand der Angaben annehmen darf, weil sich<br />
der Anteil der ausländischen Marken am Absatz<br />
weiter verringerte. «<br />
* Siehe auch Seite 2.<br />
Jeder Rekrut hat seinen eigenen Kopf,<br />
für den ein passender Helm gefunden<br />
werden muss; jeder Geschäftsmann hat<br />
seinen eigenen individuellen Betrieb, in<br />
dem ein Wagen ganz bestimmten An«<br />
forderungen zu entsprechen hat.<br />
Beide erreichen ihr Ziel je besser, je grosser<br />
die Auswahl ist, die ihnen zur Verfügung<br />
steht. — Ein Kaufgesuch für Occasionswagen<br />
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Luftfakvt<br />
Europa-Rundflug 1934 Im Anschluss an<br />
die am 20. November in Warschau stattgehabte<br />
Sitzung der am Europarundflug 1934<br />
teilnehmenden Aeroclubs ist für diesen Wettbewerb,<br />
d«r Ende.Juli/Anfang August durchgeführt<br />
wird, folgende Flugstrecke von 9500<br />
km festgelegt: Warschau, Königsberg, Berlin,<br />
Köln, Paris, Bordeaux, Pau. Madrid, Sevilla,<br />
Gasablanea, Meknes. Sidi-Bel-Abbes,<br />
Algier, Biskra, Tunis, Palermo, Neapel, Rom,<br />
Brindisi, Padua, Zagreb, Wien, Brunn, Prag,<br />
Kattowitz, Lodz, Wilna, Warschau. Der<br />
Rundiflug wird also über die ganze nordafrikanische<br />
Küste geleitet, und die Sportflugzeuge<br />
werden genötigt sein, einen Flugweg<br />
von 200 km über offenes Meer zu nehmen.<br />
A<br />
Stratosphärenflug Settle. Oberstlt. Settle,<br />
der bereits im Sommer dieses Jahres einen<br />
missglückten Aufstieg in die Stratosphäre<br />
unternahm, hat seinen Versuch erfolgreich<br />
wiederholt. Am 20. November ist er gemeinsarru<br />
mit Fordney bis zu einer Höhe von<br />
17,532 m gelangt. Er hat zwar damit den anerkannten<br />
Weltrekord Piccards von 16.201 m<br />
überboten, jedoch nicht die von den Russen<br />
gemeldete Höhe von 18,998 m erreicht, die<br />
keinen offiziellen Rekord bedeutet, da Russland<br />
nicht der F.A.I. angehört.<br />
Lufthansa verbessert ihren Maschinenpark.<br />
Die Lufthansa hatte in diesem Jahre versuchsweise<br />
einige ihrer Verkehrsflugzeuge<br />
durch Verkleidung der Fahrgestelle und sonstige<br />
aerodynamische Verbesserungen umgebaut,<br />
mit dem Erfolg, dass die Geschwindigkeit<br />
dieser Maschinen um etwa 20 % erhöht<br />
werden konnte. Die jetzt bevorstehende Zeit<br />
der Winterüberholung soll dazu benutzt werden,<br />
um den gesamten Flugzeugpark in ähnlicher<br />
Weise zu modernisieren und die Reisegeschwindigkeit<br />
bei allen Maschinen bis auf<br />
200 km/St, zu bringen. Die Umbauten werden<br />
nach den bisherigen Erfahrungen als lohnend<br />
angesehen, weil die entstehenden Kosten<br />
sich bereits nach kurzer Zeit durch die<br />
eintretende Betriebsstoffersparnis bezahlt<br />
A<br />
machen.<br />
Luftverkehr im Nebel. In der vergangenen<br />
Woche lag ein derartig dichter Nebel über<br />
England, dass selbst der "Eisenbahnverkehr<br />
nur schwierig durchführbar war. Die Imperial<br />
Airways teilen mit, dass in diesem Zeitraum<br />
ein Frühflugzeug in Richtung Paris<br />
ausfiel, und dass ein weiteres Flugzeug in<br />
Lympne unterbrechen musste. Drei weitere<br />
Maschinen der Imperial Airways landeten in<br />
Heston an Stelle von Croydon. Der Fluggastverkehr<br />
wickelte sich trotzdem in vorzüglicher<br />
Weise ab, und der Wochenendverkehr<br />
musste verdoppelt werden. In den ersten<br />
sechs Novembertagen wurden 560 Passagiere<br />
befördert. Der Imperial Airways-<br />
Dienst London-Paris findet während der<br />
Winterperiode nur zweimal täglich in jeder<br />
Richtung statt. Die nicht subventionierten<br />
Hillman's Airways führen zur Zeit einen<br />
einzigen Tagesverkehr in beiden Richtungen<br />
aus. Es ist bemerkenswert, dass bei dieser<br />
Gesellschaft kein Flugzeug trotz schlechten<br />
Wetters ausfiel. Auch bei Hillman hält der<br />
Passagierverkehr an, und es muss häufig mit<br />
Zusatzflugzeugen gearbeitet werden, -itav-<br />
Um den Südatlantikverkehr. In einem in<br />
der italienischen Zeitschrift « Le Vie dell'Aria<br />
» erschienenen Artikel wurden die in der<br />
letzten Zeit von der Air France und der Deutschen<br />
Lufthansa durchgeführten Versuche<br />
zur Verwirklichung des Südatlantik-Luftverkehrs<br />
einer Betrachtung unterzogen. Nach<br />
einem Hinweis auf die seinerzeit vom Luftmarschall<br />
Bailbo geäusserte Ansicht, dass<br />
diese Strecke ohne Zwischenlandung von<br />
Kontinent zu Kontinent geführt werden sollte,<br />
wird erklärt, dass die Wasserflugboote<br />
«Savoia-Marchetti S-55 X» durchaus den<br />
Anforderungen eines solchen transatlantischen<br />
Verkehrs bereits heute gewachsen<br />
Entwurfskizze des neuen<br />
amerikanischen «Rreider-<br />
Reisner»-Amphihiums mit<br />
einziehbaren, in den Flügeln<br />
versenkbaren Rädern<br />
und Schwimmern. Gegenwärtig<br />
werden sechs Maschinen<br />
dieser Type für<br />
die «Pan American Airways<br />
> gebaut.<br />
(Photo: Inteiavia.)<br />
Cot auf die Notwendigkeit der absoluten Reorganisation<br />
der ihm anvertrauten Luftwaffe seines<br />
Landes hin, und redet insbesondere dem mehrsitzigen<br />
Kampfflugzeug, als der ausschlaggebenden<br />
Waffe des Luftkrieges, das Wort. Dieses Kampfflugzeug<br />
stellt für ihn durch seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten<br />
die Idealwaffe dar. In der<br />
Tat besitzt Frankreich auf diesem Gebiete in dem<br />
« Breguet-413 >, einem zweimotorigen 12Ybrs Hispano-Motor<br />
860 PS) Ganzmetall-Anderthalbdecker,<br />
der sich zur Zeit beim « SeTvice Teclmique» in<br />
Vülacoublay befindet, ein hervorragendes Flugzeug.<br />
Desgleichen ist bei Potez ein leichter gebautes,<br />
aber wesentlich schnelleres zweimotoriges<br />
mehrsitziges Kampfflugzeug in gemischter Bauweise<br />
mit einziehbarem Fahrgestell in Vorberei-<br />
A<br />
seien.<br />
tung. Auf dem Gebiete dieser mehrsitzigen Kampfflugzeuge<br />
besitzt Frankreich zur Zeit unbedingt<br />
Französische Militärluftfahrt. Pierre Cot hat<br />
gemeinsam mit seinem neuen Staatssekretär für die Hegemonie. Nicht so günstig ist das französische<br />
Luftheer mit grossen, schnellen, schweren<br />
Luftfahrt, Delesalle. die geplante Reorganisation<br />
Bombenflugzeugen ausgerüstet. Die bekannten<br />
zweimotorigen Liore & Olivier Bombenflugzeuge,<br />
die da3 GTOS der ausgesprochenen französischen<br />
Bombenfliegerei ausmachen, sind veraltet. Aber<br />
auch hier ist neues Material in Vorbereitung. Es<br />
sei auf den neuen zweimotorigen Marcel Bloch<br />
BM-4 verwiesen, dessen Leistungen ausgezeichnet<br />
sind. In dem genannten Interview bezieht sich<br />
der französischen Luftwaffe in Angriff genommen.<br />
Zunächst tritt dies durch die Erteilung von serienmässigen<br />
Aufträgen von Jagdflugzeugen in Erscheinung.<br />
Devoitine hat einen Auftrag auf 60<br />
Jagdmaschinen D-500 erhalten. Daneben sollen<br />
Bestellungen für Jagdeinsitzer bei Morane-Saulnier<br />
— man spricht von 55 Stück des Musters 225<br />
mit Gnome-K-9-Motor von 450 PS und weiteren<br />
17 Stück des Musters 275 mit Gnome-K-9-Motor<br />
von 600 PS — in Aussicht genommen sein. Auch<br />
die anderen Herstellerfirmen für Maschinen dieses<br />
Typs, wie die Vereinigten Firmen Nieuport-Chantiers<br />
de la Loire, Bernard, Les Mureaux, Gourdou-<br />
Leseurre und Hanriot dürften bei der Auftragserteilung<br />
nicht leer ausgehen. Diese Aufträge sind<br />
von doppeltem Interesse im Hinblick auf das in<br />
der Sondernummer für Luftfahrt der französischen<br />
Zeitschrift « VU » vom 11. November <strong>1933</strong> wiedergegebene<br />
Interview des französischen Luftministers<br />
Pierre Cot, das er einem der namhaftesten Fachjournalisten<br />
seines Landes Herve Lauwick gewährte.<br />
In dieser Veröffentlichung weist Pierre<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 98<br />
Pierre Cot mit Stolz auf die Aeusserungen Lindberghs<br />
bei dessen Besuch in Frankreich. Lindbergh<br />
hat ihm gegenüber erklärt, dass er die französische<br />
Zivilluftfahrt keineswegs für die beste,<br />
hingegen die französische Militärfliegerei für die<br />
überlegenste der Welt halte. Insbesondere rühmt<br />
Lindbergh Frankreich das Verdienst nach, einen<br />
der besten Motoren der Welt und die beste Jagdmaschine<br />
aller Heeresfliegereien zu besitzen. Die<br />
Ansicht Lindberghs bezüglich des Hispano-Motors,<br />
auf den er offensichtlich anspielt, ist blind zu<br />
unterschreiben. Bezüglich seiner Einschätzung der<br />
Qualität der französischen Jagdflugzeuge daTf bis<br />
heute noch eine leichte Einschränkung vorbehalten<br />
bleiben. Lindbergh hat fraglos seinem Gutgeber<br />
mit Recht einige Freundlichkeiten sagen<br />
wollen, hat aber dabei übersehen, dass die neuen<br />
französischen Jagdtypea noch nicht gründlich<br />
durchprobiert sind und Prototypen darstellen,<br />
während England beispielsweise im Jagdflugzeug<br />
Hawker und Fairey, Italien im Fiat, Polen im<br />
PZL und auch die Vereinigten Staaten im Boeing<br />
und Curtiss Jagdtypen besitzen, die bereits ßeTienmässig<br />
hergestellt sind und denen Frankreich<br />
noch nichts Gleichwertiges entgegenzustellen hat.<br />
Die bevorstehenden Neubauten der französischen<br />
Jagdwaffe können allerdings in naher Zukunft<br />
dieses Bild ändern.<br />
-itav-<br />
Pläne der amerikanischen Militärfliegerei. Wir<br />
hören, dass die Pläne der amerikanischen Militärfliegerei<br />
eich in erster Linie auf die Schaffung<br />
schneller (300 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit),<br />
weitreichender (1200 km), hohe Gipfelhöhe erzielender<br />
(6000 m mit voller Nutzlast), Bombentragfähigkeit<br />
von 1100 kg erlaubender Kampfflugzeuge<br />
erstrecken. Diese Maschinen sollen in geschlossenem<br />
Verbände auch ohne Schutz von Jagdflugzeugen<br />
die Hauptschlagkraft der amerikanischen<br />
Luftwaffe darstellen. Um die Verletzbarkeit dieser<br />
Flugzeuge herabzumindern, wird von den Konstrukteuren<br />
unmittelbare Luftkühlung des Motors,<br />
Einschränkung der Tragflächengrösse auf das<br />
Mindestmass, äusserste Verbesserung der Schusslinie<br />
durch Vermeidung toter Winkel verlangt.<br />
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nächsten Zeit einen neuen luftgekühlten Sechszylinder-Reihenmotor<br />
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N» 98 - 1935 AUTOMOBIL-REVUE<br />
StBTOS9E«3n<br />
Die Strassensignalisation macht erfreuliche<br />
Fortschritte. Bekanntlich brachte das neue<br />
Bundesgesetz hierüber eine besondere Verordnung,<br />
welche über Zuverlässigkeit, Einteilung<br />
und Aufstellung der Signale bestimmte<br />
Normen festsetzt, vor allem aber die Strassensignalisation<br />
vereinheitlicht und die neuen<br />
Tafeln mit den internationalen Zeichen in<br />
Einklang bringt.<br />
Besonders angenehm empfindet der Fahrer,<br />
dass an Stelle der Anschriften durchwegs<br />
das Sinnbild tritt; es gibt also nicht<br />
mehr die vielerlei Mahnungen wie Achtung,<br />
Vorsicht, Gefahr usw., sondern lediglich das<br />
Ausrufezeichen im rotrandigen Dreieck bzw.<br />
das weisse Dreieck im blauen Feld.<br />
Auch mit der Strassennummerierung wurde<br />
endgültig aufgeräumt, nachdem es wenige<br />
Automobilisten gab, welche dieser Nummerierung<br />
jemals irgendeine oraktische Bedeutung<br />
zumassen, wird den Strassennummern<br />
keine Träne nachgeweint: sowohl die Nummerierung<br />
als die damit verknüpfte Signalisation<br />
hat ihren Zweck von jeher verfehlt,<br />
sie hatte ihre Hauptaufgabe in der Aufstellung<br />
von Reklametafeln, mit denen die neue<br />
Strassensignalisation gemäss Art. 4 kurzen<br />
Prozess machte.<br />
Sehr wohltuend wird die deutliche Ortsanschrift<br />
an den Hauptstrassen empfunden,<br />
die eine Seit« der Tafel ist zweckmässig<br />
einer stets willkommenen Kilometerangabe<br />
gewidmet. Merkwürdigerweise stösst man<br />
bei der Kilometrierung auf sonderbare Widersprüche,<br />
so z. B. wird dem Fahrer bei der<br />
Ausfahrt aus Bern bekanntgegeben, dass die<br />
Strecke nach Zürich 132 km misst, die Zürcher<br />
hingegen machen es «billiger >; wer.<br />
aus der Limmatstrasse ausfährt wird orientiert,<br />
dass die Strecke nach Bern nur 122 km<br />
beträgt; ähnliche Differenzen haben wir auch<br />
in andern innerkantonalen Massen festgekeilt.<br />
Die Zürcher haben, was die Distanz<br />
i-ürich-Bern bezw. Bern-Zürich anbelangt,<br />
sofort einige boshafte Erklärungen bei der<br />
Hand, die mit dem « Berner Tempo > zusammenhängen<br />
! Auf alle Fälle ist es schade,<br />
dass für interkantonale Strecken keine allgemeine<br />
schweizerische Vermessungsgrundlage<br />
zur Verfügung stand.<br />
A<br />
Von der Wallenseestrasse. In der < Neuen<br />
Glarner <strong>Zeitung</strong>» wird auszugsweise ein<br />
Schreiben veröffentlicht,- welches das Eidg.<br />
Departement des Innern dem Arbeitsausschuss<br />
der am Bau einer Wallenseestrasse<br />
interessierten Verkehrskreise zugehen<br />
Hess.<br />
«Die vom Departement des Innern um Vernehmlassung<br />
gebetenen Instanzen sprechen eich über<br />
die Projekte u. a. wie folgt aus: Das Militärdepartement<br />
misst einer Strassenverbindung längs des<br />
Wallensees grosse Bedeutung zu und gibt einer<br />
Südsti-asse den Vorzug, während die Leitung' der<br />
Bundesbahnen einer Nordstrasse eher zustimmen<br />
könnte, weil durch sie die Bahn weniger geschädigt<br />
würde als durch eine linksufrige. Die Generaldirektion<br />
der Post- und Telegraphenverwaltung hält<br />
dagegen die Erstellung einer Wallenseestrasse für<br />
den Automobilverkehr als notwendig; sie würde einer<br />
Strasse mit weniger Tunnels den Vorzug geben.<br />
Die Direktion erwähnt im besondern die Nacnteile<br />
der alten Strasse über den Kerenzerberg, soweit<br />
solche durch Umbauten noch nicht behoben<br />
sind. Die Schweizerische Verkehrszentrale sagt,<br />
dass die Strasse ein Bedürfnis für den Autotourismus<br />
sei. Das Post- und Eisenbahndepartesment erwähnt<br />
seinerseits, dass ein Teil der vom Strassenbau<br />
erwarteten Vorteile mit dem Umbau der Kerenzerbergstrasse<br />
erfüllt werde und fragt sich, OB<br />
der Zeitpunkt heute schon gekommen sei, um unter<br />
sehr erheblichem Kostenaufwand die Erstellung<br />
eines neuen Strassenzuges an die Hand zu<br />
nehmen. Das eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />
meint, dass die Strasse ausschliesslich verkehrswirtschaftlichen<br />
sowie militärischen Interessen<br />
diene und dass eine Ausgabe von 10 Mill. Franken<br />
vor jeder weitern Stellungnahme noch gründlich<br />
untersucht werden müsse. Das Oberbau-Inspektorat<br />
ist der Ansicht, dass sich technisch die linksufrige<br />
Strasse viel leichter ausführen lasse und<br />
dass man bei ihr sicherer auf die Innehaltung des<br />
Voranschlages rechnen dürfte als bei einer<br />
rechtsufrigen Strasse Wie sich zuletzt das Departement<br />
des Innern vernehmen lässt, soll die «ausserordentlich<br />
grosszügige» Initiative betreffend<br />
Ausbau des schweizerischen Strassennetzes abgewartet<br />
werden. Bei der Behandlung der bevorstehenden<br />
Strassenfrage soll dann aber die Wallenseestrasse<br />
in erster Linie im Auge behalten werden.<br />
Inzwischen bitten wir Sie, heisst es zum<br />
Schluss, sich noch gedulden zu wollen.»<br />
Gerade erfreulich ist der Inhalt dieses<br />
Schreibens des Departements des Innern<br />
nicht. Betrüblich ist auch die Feststellung,<br />
dass die verschiedenen eidgenössischen Abteilungen<br />
zu so vielseitiger Beurteilung der<br />
Wichtigkeit der neuen Wallenseestrasse kommen.<br />
Man hätte doch wünschen mögen, dass<br />
zum mindesten der Bund eine einheitliche<br />
klare Stellungnahme vertreten würde. Rührend<br />
ist wirklich der Schlusssatz; «Inzwischen<br />
bitten wir Sie, sich noch gedulden zu<br />
wollen». Das heisst doch wohl nichts anderes,<br />
als dass die ganze Frage wieder einmal<br />
mehr auf die lange Bank geschoben werden<br />
soll. Diese Tatsache mahnt denn doch<br />
zum Aufsehen. Gerade in dem Augenblick,<br />
WQ Anstrengungen gemacht werden zum<br />
Ausbau einer ganzjährig befahrbaren Nord-<br />
Süd-Alpenstrasse, die vorläufig nur durch<br />
Graubünden führen kann, ist es unverständlich,<br />
dass der möglichst rasche Ausbau der<br />
neuen Wallenseestrasse, die unbedingt ein<br />
integrierender Bestandteil einer Nord-Süd-<br />
Alpenstrasse ist, nicht energischer gefördert<br />
wird. Es ist zu hoffen, dass der Arbeitsausschuss<br />
der am Bau einer Wallenseestrasse<br />
interessierten Verkehrskreise sich<br />
durch das wenig erfreuliche Schreiben des<br />
Departements des Innern nicht entmutigen<br />
lasse. Nun gilt es erst recht, kräftig für das<br />
Projekt einzutreten. Das ewige Hinauszögern<br />
des Ausbaues unserer Strassen und besonders<br />
der Alpenübergänge hat unserem Fremdenverkehr<br />
heute schon allerschwerste Nachteile<br />
gebracht. So wäre der Moment für die ganzjährige<br />
Oeffnung einer Nord-Süd-Alpenstrasse<br />
nie günstiger gewesen als heute, weil<br />
man den gesamten deutschen Automobilverkehr,<br />
der nach Italien geht, auf eine solche<br />
schweizerische Strasse hätte ziehen können,<br />
da die Durchfahrt durch Oesterreich und<br />
über den Brenner für die deutschen Automobilisten<br />
praktisch geschlossen ist Lr.<br />
Die Bündner wehren sich I Gleich in den<br />
ersten Tagen der Wintersession des Bündner<br />
Grossen Rates wurde" eine von zahlreichen<br />
Mitgliedern des kantonalen Parlamentes<br />
unterzeichnete Motion eingereicht, die<br />
erkennen lässt, dass man es mit den lang<br />
erdauerten Strassenprojekten ernst meint.<br />
Glücklicherweise ist man sich auch in Alt-<br />
Fry Rätien klar, dass mit der ewigen Diskussion<br />
und dem Streit über die Frage, welcher<br />
Route der Vorzug gebühre, die Verkehrswünsche<br />
nie praktische Form werden<br />
annehmen können, weshalb die Einigung auf<br />
vorläufig ein Trace" angestrebt werden soll,<br />
Wenn nicht noch weitere Millionen der Arbeitslosenunterstützung<br />
ohne Gegenleistung<br />
ausgegeben werden sollen, dann ist es wirklich<br />
höchste Zeit, wenn der Strassenbau als<br />
produktive Arbeitslosenfürsorge unverzüglich<br />
an Hand genommen wird. Die Motion<br />
hat im Uebrigen folgenden Wortlaut:<br />
Der durch die Motion Gugelberg verlangte Ausbau<br />
einer Nord-Süd-Verbindung, wie auch der<br />
Bau einer Wallenseestrasse als verbesserte Zufahrt<br />
nach Graubünden, bilden lebenswichtige Postulate<br />
nicht bloss des bündnerischen, sondern auch des<br />
gesamtschweizeriscben Verkehrs.<br />
: Dem Kanton Graubünden selber l*t «• aber<br />
angesichts der beutigen Verhältnisse unmöglich,<br />
namhafte Beiträge für dies« Projekte aufzubringen<br />
und aus eigenen Mitteln sein Strassennetz so<br />
auszubauen, wie es sowohl die Interessen des Verkehrs,<br />
als auch die billige Rücksicht auf die Strassennnwohner<br />
verlangen. Er hat aber ein mehrfaches<br />
moralisches und materielles Anrecht darauf,<br />
dass diese Begehren durch den Bund verwirklicht<br />
werden.<br />
Der Grosse Rat verdankt der Regierung und den<br />
Verkehrsverbänden ihre bisherigen Bemühungen in<br />
dieser Richtung und beauftragt den Regierungsrat:<br />
1. eine möglichst geschlossene und energische Aktion<br />
des ganzen Kanton^, zusammen mit der<br />
gesamten Ostschweiz einzuleiten zur sofortigen<br />
Verwirklichung dieser Postulate.<br />
2. Zu diesem Zwecke u. a. die Initiative zum Ausbau<br />
der Alpenstrassen kräftig zu unterstützen.<br />
3. Eine friedliche Verständigung innerhalb des<br />
Kantons anzustreben über die Tracewail.<br />
4. Angesichts der grossen Arbeitslosenziffern die<br />
sofortige Inangriffnahme dieser Projekte als<br />
produktive und grosszügige<br />
zu verlangen.<br />
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Deutschland. — Neue Autostrasse in der<br />
Schwäbischen Alp. Die vor mehr als 20 Jahren<br />
angelegte Steige auf den 869 m hohen<br />
Rossberg ist laut neuesten Meldungen zu<br />
einer schönen Autostrasse ausgebaut worden.<br />
Der Rossberg ist nun für Motorfahrzeuge<br />
von Reutlingen aus auf der neuen<br />
schönen Höhenstrasse der neuen Stuhlsteige,<br />
ferner von Gönningen aus auf einer ebenfalls<br />
durch eine prachtvolle Landschaft führenden<br />
Höhenstrasse, sowie vom berühmten Schloss<br />
Lichtenstein aus auf einer Verbindungsstrasse<br />
zur neuen Rossbergsteige erreichbar.<br />
ET<br />
Deutschland. — Bau einer Autostrasse<br />
Hamburg-Lübeck. Es wurde der Bau einer<br />
Autostrasse Hamburg-Lübeck beschlossen<br />
und mit den Vorarbeiten bereits begonnen.<br />
Die Vorarbeiten dürften deshalb rasch beendigt<br />
sein, weil sie sich auf Pläne der Hafraba<br />
stützen können, die die Strecke Hamburg-Lübeck<br />
schon als nördliches Anfangsstück<br />
der Autostrasse<br />
Basel vorgesehen hatte.<br />
Vetkehr<br />
Hamburg-Frankfurt-<br />
ET<br />
Ermässigung der Wintersaisontaxen auf den<br />
Alpenpos'en. Auf den Postautolinien mit Wintersaisonbetrieb,<br />
auf denen bisher vom 15. Dezember<br />
bis 28. Februar erhöhte Taxen erhoben wurden,<br />
gelten diesen Winter die niedrigeren, in den Fahrplänen<br />
mit «übrige Zeit» bezeichneten Fahrpreise,<br />
was einer Ermässigung von 10 Rp. für den km<br />
oder von 25% gleichkommt.<br />
Es betrifft folgende Linien: Bez-Les-Plan«,<br />
Troistorrents-Morgins, Küblis-Pany, Chur-Tschiertschen,<br />
Chur-Lenaerheide-Tiefencasitel-Mühlenen-<br />
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N°98<br />
II. Blatt<br />
BERN,28.Nov.l933<br />
98<br />
II. Blatt<br />
BERN,28.Nov.l933<br />
Ted*»* Rundschau<br />
Kraftübertragung durch<br />
Flüssigkeit.<br />
Wir haben in der letzten Zeit mehrmals<br />
auf die hydraulische Kupplung, das «Flüssigkeitsschwungrad»,<br />
hingewiesen, wie sie beispielsweise<br />
die englischen Daimler-, Lanthester-<br />
und B. S. A.-Wagen aufweisen.<br />
Nachdem die auf diese Kupplung und ähnliche<br />
Apparate bezüglichen Patentrechte teils<br />
schon erloschen sind, teils bald erlöschen<br />
werden, stehen der hydraulischen Kraftübertragung<br />
im Automobilbau bedeutende Zukunftsaussichten<br />
bevor. Es ist dabei interessant,<br />
die bisherige Entwicklung der hydraulischen<br />
Kraftübertragung einer näheren Betrachtung<br />
zu unterziehen, denn wie so oft<br />
auch sonst in der Technik zeigt diese Entwicklung<br />
manche ganz unerwartete Wendungen.<br />
Dem geistigen Urheber der heutigen hydraulischen<br />
Kupplung, Ingenieur Foettinger,<br />
lag es ursprünglich daran, ein Organ zu finden,<br />
das eine bis zu gewissem Grad nachgiebige<br />
Verbindung zwischen der Dampfturbine<br />
und der Schraube eines Schiffes ermöglichte.<br />
Ohne ein solches Organ war der<br />
Dampf-Turbinenantrieb damals in der Entwicklung<br />
stark gehemmt. Die im Jahre 1902<br />
«aufgekommenen Parsons-Dampfturbinen verlangen<br />
hohe Tourenzahlen, um mit gutem<br />
Wirkungsgrad arbeiten zu können. Anderseits<br />
darf aber, ebenfalls mit Rücksicht auf<br />
•den Wirkungsgrad, die Tourenzahl einer<br />
Schiffsschraube nicht zu hoch sein. Da Zahn-<br />
Tadgetriebe, wie sie heute gebaut werden,<br />
Idamals in der erforderlichen Qrösse noch<br />
Abb. 1. Das Aufbauprinzip<br />
des elektrischen Drehmo- (V<br />
mentwandlers. aus welchem<br />
Foettinger den •hydraulischen<br />
Drehmoment-<br />
•wandler ableitete.<br />
nicht hergestellt werden konnten, behalf man<br />
sich vorerst mit rein elektrischer Kraftübertragung.<br />
Die Turbine betrieb einen Generator,<br />
dessen Strom dann zur Speisung eines<br />
langsamlaufenden, auf der Schraubenwelle<br />
sitzenden Elektromotors diente. Störend<br />
wirkte aber bei dieser Kraftübertragung<br />
das sehr hohe Gewicht.<br />
Um eine Gewichtsverminderung zu erreichen,<br />
versuchte nun Foettinger zuerste eine<br />
der beiden elektrischen Maschinen zu vermeiden.<br />
Anstatt zum Antrieb der Schiffsschraube<br />
einen besonderen Elektromotor zu<br />
Abb. 2. Schnitt durch einen der ersten hydraulischen<br />
Drehmomentwandler von Foettinger.<br />
verwenden, verband er den Stator der Dynamo<br />
direkt mit der Schraubenantriebswelle.<br />
Zwischen der Turbinenwelle und der SchraubenweUe<br />
fand so eine direkt magnetische<br />
Kraftübertragung statt, da ja der Dynamoanker<br />
den Stator ständig mitzudrehen strebte.<br />
Gleichzeitig fand dabei schon eine Reduktion<br />
der Tourenzahl statt, indem die magnetischen<br />
Mitnahmekräfte erst dann auftraten,<br />
wenn zwischen dem Anker und dem Stator<br />
eine Relativbewegung stattfand.<br />
Um jedoch die Tourenzahl-Differenz noch<br />
zu vergrössern und ausserdem an der<br />
Umdrehung versetzt. Durch Führungsschaufeln<br />
C wird schliesslich die aus dem Schaufelrad<br />
B austretende Flüssigkeit wieder in bildung 4. Man kann sich leicht vorstellen,<br />
Schraubenwelle ein grösseres als das ur-dasprüngliche Drehmoment zu erhalten, ging rungschaufeln C sind direkt in das Gehäuse<br />
Schaufelrad A zurückgeführt. Die Füh-dass das im Gehäuse links sichtbare Schau-<br />
Foettinger darauf zu der Anordnung nach eingegossen und machen infolgedessen die<br />
Abbildung 1 über, d.h. er wandte ausserdem Rotation der übrigen Teile nicht mit.<br />
mit der Schraubenwelle verbundenen Stator Die Erwartungen Foettingers wurden durch<br />
noch einen feststehenden Stator an. Gegen-<br />
die Erfahrungen der Praxis vollauf bestätigt.<br />
über der Anwendung einer Dynamo und eines<br />
Elektromotors hatte diese Anordnung<br />
bereits den Vorteil eines 50% grösseren Wirkungsgrades.<br />
Durch eine zufällige Beobachtung kam<br />
dann jedoch Foettinger auf den Gedanken,<br />
dass nach zwar demselben Prinzip, jedoch<br />
auf hydraulischem Weg, dieselben Wirkungen<br />
mit noch weit geringeren Gewichten erhältlich<br />
sein müssten. Er hatte dabei die<br />
Kombination einer Art Zentrifugalpumpe und<br />
einer Wasserturbine im Auge, wobei wieder<br />
das erste Organ mit der Dampfturbine und<br />
das zweite mit der Schiffsschraube verbunden<br />
sein sollte. Nach mühevollen Berechnungen<br />
war ein solches Aggregat geschaffen.<br />
Wie es im wesentlichen aussah und noch<br />
heute aussieht, zeigt Abbildung 2. Wird durch<br />
die treibende Welle 1 das Schaufelrad A in<br />
Umdrehung versetzt, so schleudern seine<br />
Schaufeln Flüssigkeit in der Pfeilrichtung<br />
nach aussen. Die Flüssigkeit trifft auf die<br />
'Schaufeln des Laufrades B auf, wobei sie<br />
dieses und damit die Welle 2 ebenfalls in<br />
Abb. 3. Durch Weglassung der feststehenden Leitschaufeln<br />
entstand die Flüssigkeitskupplung.<br />
Der beschriebene hydraulische Drehmomentwandler<br />
arbeitete mit ebenso hohem Wir-<br />
Abb. 4. Die ungefähre Wirkungsweise einer<br />
Flüseigkeitskupplung.<br />
kungsgrad wie die elektrische Kraftübertragung<br />
und hat dabei ein vielfach geringeres<br />
Gewicht und Raumbedürfnis.<br />
Weltbekannt wurde der Drehmomentwandler<br />
dadurch, dass sich die grosse Schiffsbauwerft<br />
Vulcan in Stettin seiner annahm. Nachdem<br />
es sich bei einem ersten Versuch, bei<br />
welchem eine Schiffmaschinenleistung von<br />
100 PS bei einer Tourenzahl Verminderung von<br />
1000 auf 225 Touren pro Minute übertragen<br />
wurde, gezeigt hatte, dass ein Wirkungsgrad<br />
von 83% zustande kam, wurde bald zu grösseren<br />
und ganz grossen Ausführungen geschritten.<br />
So wurden u. a. 1916 drei deutsche<br />
Schlachtkreuzer mit einer Maschinenleistung<br />
von je 45,000 PS mit Foettinger-Drehmomentwandlern,<br />
die hier bis 91,3% Wirkungsgrad<br />
aufwiesen, gebaut.<br />
Inzwischen hatte sich in der Schiffbautechnik<br />
der Bedarf nach einem Uebertragungsorgan<br />
eingestellt, welches, da man nun Zahnradgetriebe<br />
zu bauen gelernt hatte, nicht<br />
mehr unbedingt drehmomentwandelnd zu<br />
wirken brauchte, jedoch eine elastische, leicht<br />
lösbare Uebertragung ergeben sollte. Durch<br />
Weglassung der Leitschaufeln in seinem<br />
Drehmomentwandler schuf Foettinger die in<br />
Abbildung 3 schematisch dargestellte hydraulische<br />
Kupplung. Das anschaulichste, wenn<br />
auch nicht wahrheitsgetreue Bild von der<br />
Wirkungsweise dieser Kupplung ergibt Ab-<br />
felrad in Umdrehung versetzt wird, wenn<br />
sich das ganze Gehäuse mit seinem Flüssigkeitsinhalt<br />
dreht. Die Umdrehung des flüssigen<br />
Gehäuseinhaltes kommt durch die mit<br />
dem Gehäuse fest verbundenen Schaufeln zustande,<br />
und das Gehäuse selbst ist an die<br />
treibende Welle angeschlossen. In einer der<br />
Panne... was nun?<br />
Auf einsamer Strecke ist Ihr Wagen<br />
plötzlich stehen geblieben. Am Benzinvorrat<br />
fehlt es nicht, trotzdem<br />
macht der Motor keinen Mucks<br />
mehr. Auf Hilfe warten scheint aussichtslos.<br />
Und dann sollten Sie in<br />
einer Stunde am Ziel sein, wo die<br />
Fahrzeit ohnehin schon knapp gerechnet<br />
wart Sicher fehlt nur<br />
eine Kleinigkeit. Wo aber anpacken<br />
? Wenn man wüsste ...<br />
Wollen Sie morgen schon wieder<br />
dasselbeerleben? Auch der modernste<br />
Wagen bleibtein unsicheres Verkehrsmittel,<br />
wenn ihn sein Lenker<br />
nicht kennt. Fahren Sie nicht nur<br />
spazieren, so haben Sie sich ebenso<br />
selbstverständlich mit einigem Wissen<br />
zu rüsten, wie mit etwas Werkzeug.<br />
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Abb. 5. Schnitt und Wirkungeweise einer neueren Flüssigkeitskupplung.<br />
Wirklichkeit etwas mehr angenäherten Ausführungsform<br />
zeigt den Aufbau und die Wirkungsweise<br />
der hydraulischen Kupplung die<br />
Abbildung 5. Man erkennt, dass die Schaufel-<br />
'kränze des treibenden und des angetriebenen<br />
Teils durch schraubenförmige, gegeneinander<br />
versetzte Ringkanäle gebildet werden,<br />
die der Flüssigkeit eine ständig kreisende<br />
und dabei fortschreitende Bewegung<br />
erteilen. Die Abbildung 6 zeigt schliesslich in<br />
Abb. 6. Teilschnitt durch das « Flüssigkeitsschwungrad<br />
> des Daimler-Wagens.<br />
teilweise aufgeschnittenem Zustand die beim<br />
englischen Daimler-Wagen angewandte Ausführungsform<br />
der hydraulischen Kupplung.<br />
Um die Bedeutung der Foettinger-Kupplung<br />
im allgemeinen Maschinenbau noch klarer<br />
darzulegen, sei nochmals auf ihre Entwicklungsgeschichte<br />
zurückgegriffen. Bereits<br />
im Jahre 1910 wurde mit ihr ein Wirkungsgrad<br />
von 95—97% erreicht. Foettinger-Kupplungen<br />
finden heute zur Uebertragung höchster<br />
Leistungen im Schiffbau sehr oft dort<br />
Anwendung, wo die pulsierende Kraft von<br />
U<br />
Dieselmotoren weich und stossfrei auf die<br />
'Schraubenantriebs-Zahnradgetriebe Überträgen<br />
werden soll. Das Ein- und Auskuppeln<br />
kann dabei höchst einfach dadurch geschehen,<br />
dass man die Kupplung mit der Flüssigkeit<br />
auffüllt oder die Flüssigkeit auslaufen<br />
lässt. Mit vier Flüssigkeitskupplungen, von<br />
denen je zwei zur Vorwärtsfahrt und zwei<br />
zur Rückwärtsfahrt dienen und die je 210 PS<br />
zu übertragen haben, ist auch der bekannte<br />
deutsche Schienenzeppelin ausgerüstet. Das<br />
Gewicht dieser Kupplungen macht dabei nur<br />
ungefähr V 6 des Betrages aus, mit dem bei<br />
elektrischer Kraftübertragung gerechnet werden<br />
müsste.<br />
Im Automobilbau hat die Flüssigkeitskupplung<br />
bis jetzt hauptsächlich in Verbindung<br />
mit dem unlängst beschriebenen selbstschaltenden<br />
Wilson-Getriebe Anwendung gefunden.<br />
Sie ist jedoch ohne weiteres auch in jedem<br />
gewöhnlichen Schubrädergetriebe anwendbar,<br />
sofern dieses Getriebe Synchronisierungsvorrichtungen<br />
aufweist.<br />
Wird statt der Flüssigkeitskupplung ein<br />
hydraulischer Drehmomentwandler angewandt,<br />
der an der Sekundärwelle bis 180%<br />
des Primärwellen-Drehmomentes abzugeben<br />
vermag, so braucht ein zweiter Gang nur<br />
noch für außergewöhnliche Fahrverhältnisse<br />
vorgesehen zu werden. Normalerweise hat<br />
dann der Fahrer mit einer Getriebebedienung<br />
überhaupt nichts mehr zu tun. Er regelt seine<br />
Fahrweise nur noch durch mehr oder weniger<br />
starkes Gasgeben, während die ganze<br />
übrige Anpassung des Uebersetzungsverhältnisses<br />
durch den Drehmomentwandler geräuschlos<br />
und feinfühlig vorgenommen wird.<br />
m.<br />
Ein alter Wärmebeutel aus Gummi kann<br />
noch sehr gute Dienste als Werkzeug-Etui<br />
leisten. Man braucht ihn dafür zuerst nur<br />
zu « enthaupten », so dass eine oben mehr<br />
oder weniger offene Tasche entsteht. at.<br />
Abb. 7. Beispiel einer deT Verwendungsarten von Flüssigkeitskupphingen im<br />
Schiffbau. U = Flüssigkeitskupplungen. G = Reduktionsgetriebe. N = Dieselmotoren.<br />
Tedinlsdae<br />
Nol<br />
en<br />
Erstes Erfordernis: Wirtschaftlichkeit. Eine<br />
kürzlich in Kanada an 39,000 Automobilisten<br />
gerichtete Rundfrage nach den Erfordernissen,<br />
denen ein Automobil zu entsprechen habe,<br />
hatte das Ergebnis, dass in erster Linie<br />
Wirtschaftlichkeit, dann Sicherheit. Komfort,<br />
leichte Handhabung, Geräuschlosigkeit, niedriger<br />
Preis, gutes Aussehen, und erst in<br />
letzter Linie hohe Geschwindigkeit verlangt<br />
wird.<br />
-s.<br />
Entgiftung der Auspuffgase. Der englische<br />
Chemiker Dr. John Harger soll ein neues,<br />
einfaches Verfahren zur Entgiftung der Auspuffgase<br />
von Fahrzeugmotoren entdeckt haben,<br />
zu dessen Auswertung in Liverpool bereits<br />
eine Gesellschaft gegründet wurde.<br />
Nach Dr. Harger braucht der Auspufftopf<br />
nur mit Bauxit ausgefüttert zu werden. Das<br />
giftige Kohlenoxyd geht dann mit diesem<br />
Stoff eine Verbindung ein. und dem Ende<br />
des Auspuffrohrs entströmt nur mehr die relativ<br />
unschädliche Kohlensäure zusammen<br />
Automobilmotoren und Metallspritzverfahren.<br />
Man bittet uns um Aufnahme folgender Mitteilung:<br />
Die «AutamobiJ-Revue> brachte in No. 95 eine Notiz,<br />
wonach eine englische Firma die Explosionskainmern<br />
von Automobilmotoren mit Aluminium be*<br />
spritzt, um dadurch' eine gesteigerte Wärmeabfuhr<br />
zu erhalten. Hinsichtlich der Priorität dieser Mee<br />
sei nun bemerkt, dass der Erfinder des Metallspritzverfaihrens<br />
Dr. Schoop-Zürich schon vor Jahren<br />
die thermischen Eigenschaften des Aluminiura-<br />
mit Wasserdampf. Ob. und wie oft, dasUeberzuges erkannte und in die Motoreninduetrie<br />
einführte. So wurden z. B. die Kolbenboden mit<br />
Bauxit-Futter gewechselt werden muss, wird einer Aluminiumschicht bespritzt, welche gegen da«<br />
'eider nicht angegeben. -y- Zentrum bin eich verstärkte. Die hohe Wärmeleitfähigkeit<br />
des Aluminiums bewirkte einen schnellen<br />
Teanperaturausgleich, welcher genügte, um die<br />
Ein Motorhaubenhalter aus Gummi wurde<br />
kürzlich patentiert. Er lässt sich nachträglich<br />
mit ganz wenig Schrauben an jedem<br />
Wagen anbringen und wird sicher bald weite<br />
Verbreitung finden, wenn man weiss, dass er<br />
weder klappern, noch rosten, auslottern oder<br />
den Lack der Motorhaube oder der Kotflügel<br />
beschädigen kann. Seiner Form nach besteht<br />
der Halter aus einem Weichgummistab<br />
von ca. 20 cm Länge, der unten mit einer<br />
Oese am feststehenden Beschlag eingehängt<br />
ist, und der an seinem obern Ende einen<br />
Ouergriff und darunter eine kugelförmige<br />
aufweist 7utn Befestigen<br />
Motorhaube wird der Halter auseinanderjezogen<br />
und dann mit der kugelförmigen Verdickung<br />
in einen schalenförmigen Beschlag<br />
der Haube eingehängt.<br />
-s.<br />
Markierung abgenützter Reifen. Es besteht<br />
kein Zweifel darüber, dass zu weitgehende<br />
Abnutzung der Autoreifen ein erhebliches<br />
Gefahrmoment mit sich bringt. Für den<br />
Durchschnitts-Autofahrer ist es aber oft<br />
schwer, festzustellen, wann seine Reifen für<br />
ihn und andere gefährlich werden. Verschiedene<br />
Vorschläge wurden bereits gemacht,<br />
um ihn auf das Erreichen dieses Gefahrpunktes<br />
aufmerksam zu machen. Die einfachste<br />
Lösung scheint die zu sein, dass in<br />
die Lauffläche ein Streifen aus rotem oder<br />
weissem Gummi eingelegt wird, und dass<br />
die Reifenverbraucher aufgefordert werden;'<br />
die Reifen auszuwechseln, wenn die Abnutzung<br />
so weit vorgeschritten ist, dass dieser<br />
Streifen zum Vorschein kommt. Hiermit<br />
wäre viel gewonnen, denn ausreichende<br />
Griffigkeit der Lauffläche muss bei den heute<br />
üblichen hohen Fahrgeschwindigkeiten im<br />
Interesse aller Strassenbenutzer verlangt<br />
werden.<br />
-fi<br />
in«l>el<br />
Einflüsse der enormen Explosionsfemperatur zu<br />
paralisieren. Mit der Einführung des Leichtmetall*<br />
kolbens in die Motorenindustrie büsste natürlich<br />
die Veraluminierung von Stahlgusskolben beträcht-,<br />
lieh an Bedeutung ein; nicht abeT das Metallsprits*<br />
verfahren, denn es hat sich neuerdings gezeigt,<br />
dass die Versahleissfestigkeit von Leichtnietallkolben<br />
durch aufgespritzte Ueberzüge aus Spezialstah!<br />
bedeutend erhöht werden kann. Dä-<br />
D!e beste Bremswirkung kommt nicht<br />
dann zustande, wenn das Rad blockiert ist,<br />
sondern wenn es erst «beinahe» blockiert<br />
wird.<br />
-s.<br />
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herausgegebenen Schweizerischen Radiokalender<br />
ein vielseitiges Nachschlagewerk.<br />
Worüber Sie sich auch orientieren wollen, in der<br />
soeben erschienenen Ausgabe 1934 dieses Beraters<br />
finden Sie stets Auskunft über<br />
Tausend nützliche und interessante Dinge.<br />
Für den täglichen Gebrauch:<br />
Kalendarium für Radiohörer.<br />
Liste der Sender*<br />
a) in alphabetischer Länderfolge,<br />
b) in der Wellenlänge-Folge.<br />
Verteilungsplan der Rufzeichen.<br />
Zeitvergleichstabelle.<br />
Wo fehlt's?<br />
Schlüssel zum Aufsuchen der Apparatestörungen<br />
Fehler und Störungen und deren Behebung.<br />
Wie können Radiostörungen vom Empfangsapparat<br />
ferngehalten werden?<br />
Wohin wende ich mich?<br />
Wie gehen Radio-Uebertragungen vor sich?<br />
Welche Emissionen und Emissionsstunden<br />
werden bevorzugt?<br />
Der Einfluss der Jahres- und Tageszeit auf<br />
den Radio-Empfang.<br />
Die Wellenlängen- u. Senderenergie-Aenderungen<br />
<strong>1933</strong>/34.<br />
Radiotechnische Zeitfraqen in laienverständlicher<br />
Darstellung.<br />
Drahtrundsprucb oder Telephonmndspruch?<br />
Wie weit ist es mit dem Fernsehen?<br />
Das Zeitsignal der Sternwarte Neuchätel.<br />
Die Richtungsbestimmung durch Radioapparate.<br />
Die Entwicklung des Superhet<br />
Eine ühr die durch Radio kontrolliert wird.<br />
Der Bau eines Kurzwellen-Teil-Erapfängers.<br />
Einiges aus dem Inhalt:<br />
Das Radio im fiffentllchen Dienste:<br />
Der Radiodienst in der Schweiz. Luftschifffahrt<br />
Das Mikrophon im Operationssaal.<br />
Aufgabe und Entgegennahme von Telegrammen<br />
durch Passagiere.<br />
Radio in der Kirche.<br />
Den Einsamen und Verlassenen ein Radio.<br />
Lautsprecheranlage auf dem Jungfraujoch.<br />
Modernisierung alter ScbaJlplatten.<br />
Das Radio in der Schweiz:<br />
Die schweizerische Fabrikation von Radio-<br />
Apparaten.<br />
Die Organisation des schweizerischen Rundspruches.<br />
Schweiz. Radio-Bibliothek.<br />
Schweiz. Radio-Museum.<br />
Die Radiovereine für die Hörer.<br />
Die Schweizer Radio-Kameraden.<br />
Schweiz Amateur-Sendestationen.<br />
Aus der Geschichte der drahtlosen Telephonie:<br />
Aus der Geschichte des Nachrichtenwesens.<br />
30 Jahre Radiotechnik — 30 Jahre Telefunken.<br />
Rückblick und Ausblick.<br />
Belehrendes und unterhaltendes Allerlei.<br />
Radiostörungen — Die Hilfe.<br />
Die Vereinigung der Radio-Opfer.<br />
Wann ist der elektrische Strom lebensgefährlich?<br />
Das Morse-Alphabet<br />
Die Radio-Fuchsjagd.<br />
Hans Redlich macht eine Wendung durch.<br />
Hotte Illnstriernng and vornehme Ausstattung machen das 136 Seiten starke<br />
Buch zur Zierde jedes Salons, es sollte bei keinem Apparat foulen. Der Preis ist nur<br />
Fr. 2.—. Erhältlich bei den Sektionen des Schweiz. Aadioverbandes and allen<br />
Buchhändlern; wo nicht, direkt beim Verlag<br />
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Bern, Dienstag, 28. November <strong>1933</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 98<br />
Karriere<br />
einer Gänsehirtin<br />
Debüt an der Grossen Oper zu Paris.<br />
Von Robert Peiper, Paris.<br />
Diese Geschichte hat die besondere Eigenart,<br />
wahr zu sein. Sie ist seltsam, doch<br />
nicht erfunden. Viel haben wir schon von<br />
sonderbaren Karrieren gehört, von nicht alltäglichen<br />
Wegen zu Ruhm und Glück, die<br />
wohl meist nur Fabeln waren. Diese Geschichte<br />
aber ist wahr.<br />
Märchen beginnen mit «Es war einmal...»,<br />
diese Geschichte aber mit «Eines Tages...».<br />
Eines Tages also erhielt der Direktor der<br />
Grossen Oper zu Paris einen anonymen<br />
Brief, in welchem «ein Opernfreund» darauf<br />
hinwies, dass in Bourgival, einem kleinen<br />
Ort unweit der Hauptstadt, eine Gänsehirtin<br />
lebe, deren Sopran die Welt erobern<br />
müsste. Er schrieb: «Jeden Nachmittag treffen<br />
Sie das schöne Landmädchen auf der<br />
grossen Wiese links von der Bahnstation.»<br />
Dieses anonyme Schreiben zeichnete sich<br />
von anderen dadurch aus, dass es nicht in<br />
den Papierkorb wanderte.<br />
Der Direktor fuhr einige Tage später in<br />
Begleitung des ersten Kapellmeisters in die<br />
ländliche Gegend, um möglicherweise eine<br />
Entdeckung zu machen.<br />
Die Herren finden das Mädchen inmitten<br />
Hunderten von Gänsen. Die Unschuld vom<br />
Lande entpuppte sich tatsächlich als ein<br />
grosses Naturtalent. Die beiden Herren der<br />
Pariser Oper sind hocherfreut, eine Gänseiiirtin<br />
als Sängerin entdeckt zu haben. Man<br />
bietet ihr freie Ausbildung an. Man will ihr<br />
sogar eine Gage bezahlen, nur um sie sofort<br />
nach Paris zu bekommen und sie vorläufig<br />
im Chor verwenden zu können. Das Mädchen<br />
willigt ein.<br />
Der Direktor ist nicht wenig erstaunt, als<br />
zwei Tage später das Mädchen, nach der<br />
neuesten Pariser Mode gekleidet, geschminkt<br />
und mit sehr grossstädtischen Manieren, das<br />
Bureau betritt. Die Kleine lächelt und gesteht,<br />
dass sie gar kein Dorfmädel, sondern<br />
die .Tochter eines Pariser Gemeindebeamten<br />
sei. Sie habe wiederholt versucht, zum<br />
Probesingen in der Oper vorgelassen zu<br />
werden, alle ihre Anstrengungen wären vergeblich<br />
gewesen und so habe sie zu einer<br />
List gegriffen. Sie bitte jetzt, noch einmal<br />
geprüft zu werden, falls man ihre Prüfung<br />
in der Maske eines Landmädchens für ungültig<br />
erklären würde. Der Kapellmeister wird<br />
seh geholt und informiert und ist nicht weniger<br />
verblüfft wie sein Chef. Die Schöne<br />
singt wieder, zur Freude ihrer zwei Zuhörer.<br />
Von dem schauspielerischen Talent des Mädchens<br />
war man nach seinem Geständnis überzeugt.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der geheime Kampf<br />
Von Philipp Klein.<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
«Ich bin darüber nicht informiert, aber ich<br />
werde unterrichtet sein, wenn die Angelegenheit<br />
spruchreif wird. Noch eines: beziehen<br />
Sie sich auf die diplomatische Vertretung<br />
Ihres Landes, Herr Naschtschenko? »<br />
«N—nein, Exzellenz. Aus bestimmten Gründen.<br />
Exzellenz sind Franzose, Exzellenz haben<br />
das Glück, einem freien Volk anzugehören<br />
und können deshalb vielleicht verstehen,<br />
dass ein Russe, der jahrelang in Paris gelebt<br />
hat, sich schwer in die politischen Verhältnisse<br />
seines Vaterlandes findet. Ich habe<br />
mein Vaterland vor neun Jahren unter Umständen<br />
verlassen, die mir nicht das Recht<br />
geben, mich auf seine diplomatische Vertretung<br />
zu berufen!»<br />
«Ich verstehe, Herr Naschtschenko! —Was<br />
könnten Sie mir sonst für Bürgschaften geben?»<br />
«Mein Vermögen, Exzellenz, das ich in<br />
dem Unternehmen investieren will, und —<br />
den sehnlichen Wunsch, möglichst viel Geld<br />
Jetzt ist es bald ein Jahr seit jenem Tage.<br />
Am 1. Dezember aber tritt das Mädchen aus<br />
dem Chor ins Solopersonal der Grossen Oper<br />
über. Vielleicht wird die Gärisehirtin von<br />
Wenn Christoph Baree mit seinem Zirkus<br />
in eine Stadt kam, setzte er dem Anton<br />
Wurzwallner einen Zylinder auf, Hess ihn<br />
einen auf Taille gearbeiteten Gehrock, einen<br />
Stehkragen, gelbe Glace und einen grellgrünen<br />
Binder anlegen, gab ihm einen Spazierstock<br />
und stieg mit dem Miniatur-Dandy<br />
los, durch die belebtesten Strassen. Das<br />
war, neben dem hünenhaften Direktor, ein<br />
qualvoller Spaziergang für Wurzwallner.<br />
Besonders das Lachen der jungen Mädchen<br />
brachte ihn fast zur Verzweiflung. Alles<br />
bewunderte dieses niedliche Menschenspielzeug<br />
Liliput. Dabei hatte Wurzwallner ein<br />
ganz erwachsenes, vergrämtes Gesichtchen,<br />
und er wusste mit seinen zweiundzwanzig<br />
Jahren recht gut, wie einsam er unter all<br />
den grossen Menschen war. Seinen Beruf<br />
hasste er. Und gar der Athlet Holzmüller,<br />
— der verfolgte ihn bis in den Traum. Nur<br />
dem Schwesternpaar, den böhmischen Zirkusreiterinnen<br />
Novotny, war er gut, zumal<br />
der kleineren, der fünfzehnjährigen Bozena.<br />
Die ältere, die Ludmilla, hatte in seinen<br />
Augen viel verloren, seitdem sie mit<br />
dem Holzmüller ging.<br />
... Wurzwallners Nummer war vorüber.<br />
Sie bestand in einem Exerzierakt. Der Liliputaner<br />
war Rekrut und wurde von einem<br />
baumlangen August, der als Korporal auftrat,<br />
gedrillt. Es ist nicht zu leugnen, dass<br />
es ungemein grotesk aussah, wenn der<br />
Kleine seine winzigen Beinchen fast waagrecht<br />
streckte, die Brust wölbte, die Pup-<br />
mit einer möglichst guten Sache zu verdienen!»<br />
Dem Gesandten gefiel die Art des Mannes.<br />
«Sie sind wenigstens ehrlich», sagte er<br />
lachend. «Machen Sie mir also ein Expose,<br />
und was ich tun kann, Ihre Idee, die mir gefällt,<br />
zu verwirklichen, das wird geschehen!»<br />
Vierzehn Tage später erschienen die<br />
«Nouvelles de Boucarest». Es war Eberhard<br />
unschwer gelungen, eine Druckerei ausfindig<br />
zu machen, die fünfzigtausend Lei Bargeld<br />
einsteckte, hunderttausend quittierte<br />
und dabei die Verpflichtung übernahm, dafür<br />
das neue Tageblatt herauszugeben. Wenigstens<br />
so lange, bis das Kapital aufgezehrt<br />
war. Die Gesandtschaft hatte ausserdem einen<br />
Redakteur zur Verfügung gestellt; Hilfspersonal<br />
fand sich rasch, das nötige Material<br />
wurde auf dem kürzesten Wege beigeschafft,<br />
und so war der deutsche Nachrichtenagent<br />
Graf Eberhard Hatzberg der Herausgeber<br />
eines französischen Blattes, das<br />
stramm für die Entente eintrat. Wenigstens<br />
wie es den Anschein hatte.<br />
Eberhard arbeitete selbst sehr intensiv an<br />
dem neuen Blatte mit. Er hatte sich sämtli-<br />
Liliput im Zirkus<br />
Von Hans Natonek.<br />
Bougival bald ein Star und weit über Paris<br />
hinaus bekannt werden.<br />
Ihren Namen, liebe Leser, sollt ihr nicht<br />
erfahren. Denn diese Geschichte ist seltsam,<br />
aber nicht erfunden. Sie ist wahr .-.<br />
penärmchen recht geschmeidig krümmte<br />
und mit tiefernstem Gesicht seine Uebungen<br />
machte. Das Publikum unterhielt sich bei<br />
diesen Albernheiten vorzüglich und liess<br />
sich seine naive und etwas rohe Vergnügtheit<br />
nicht durch den schwächsten Schatten<br />
der Erkenntnis trüben, dass hinter der komischen<br />
Szene das nackte Leiden lag.<br />
Wurzwallner hatte heute ohne Lust gearbeitet.<br />
Er schlich nach dem Stall und<br />
streichelte einen grauen Schecken mit hellroten<br />
Nüstern. Indes kamen aus einem<br />
der grünen Wagen zwei junge Mädchen in<br />
kurzen Röckchen gesprungen, schwangen<br />
sich auf die glitzernde, breite Samtschabracke<br />
des Schecken und trabten bei den<br />
Klängen einer Polka in die Manege.<br />
Erst arbeiteten die beiden Schwestern gemeinsam.<br />
Dann trat die ältere ab. Bozena<br />
stand allein auf der Samtschabracke, ihre<br />
Erscheinung war durch die ihrer erwachsenen,<br />
überragenden Schwester nicht mehr<br />
gestört und beherrschte in ihrer vollkommenen<br />
Zierlichkeit und Anmut das Rund<br />
der Manege. Das aber war der Höhepunkt<br />
für Wurzwallner: Bozena schwebte mit<br />
leicht emporgestreckten Aermchen, das<br />
linke Bein nach rückwärts ein wenig erhoben,<br />
in ernster, schwärmerischer Haltung<br />
gleich einem Sieges-Cherub durch den<br />
Raum. Sogar der graue Schecke hielt das<br />
Schnauben an, und man hörte nur den gedämpften,<br />
rhythmischen Anschlag der Hufe<br />
im Sand.<br />
Wurzwallner sah mit jenem verklärten<br />
Blick, der Seele und Körper in eins erf asst.<br />
Er sah Bozenas rosige Beine und Arme, die<br />
durchsichtig waren wie Karneol; er sah<br />
ihre veilchenblauen, schimmernden Augen,<br />
die etwas Ahnungsvolles hatten und fast zu<br />
Wissen Gereiftes; sah das Spiel ihres Körpers,<br />
das so seltsam geheimnisvoll war, und<br />
dem man die Unbewusstheit nicht glaubte.<br />
Das alles sah Anton Wurzwallner, und er<br />
war sehr, sehr in die fünfzehnjährige Bozena<br />
verliebt.<br />
Bozena spielte gern mit ihm. Er hatte<br />
so kleine hübsche Händchen wie sie, ein<br />
niedlich modelliertes Köpfchen und war<br />
überhaupt so puppenhaft zierlich, bis auf<br />
den traurigen Zug in seinem Gesicht, aber<br />
den sah sie nicht, nein, den sah Bozena<br />
wirklich nicht. Sie wusste auch nicht, dass<br />
sie Anton weh tat, wenn sie ihn zu ihren<br />
kindlichen Spielen herabzog. Sie wusste ja<br />
gar nicht, dass er zweiundzwanzig Jahre<br />
alt war, wusste nicht, dass er sie liebte.<br />
Wurzwallner liess alle Torheiten des übermütigen<br />
Mädchens über sich ergehen. Er<br />
ging auf ihre Spiele ganz ernsthaft ein,<br />
liess sich seine überlegene Erwachsenheit<br />
nicht merken und verschloss seine Liebe in<br />
der Tiefe seines Herzens.<br />
An einem Vormittag aber, als er allein<br />
mit Bozena in der Manege spielte, fasste er<br />
sich ein Herz. «Bozena», flüsterte er stokkend,<br />
«ich muss dir etwas gestehen: ich liebe<br />
dich — du bist das einzige Wesen, das ich<br />
liebe, und wir wollen uns heiraten. Aber<br />
wir müssen fort von hier. Ich will tüchtig<br />
che in Rumänien erscheinenden Blätter abonniert<br />
und studierte sie, mit Hilfe eines kleinen,<br />
sehr sprachgewandten Juden aus der<br />
Bukowina, äusserst fleissig durch. Und zwar<br />
nicht nur die hauptsächlichsten, sondern auch<br />
die Blätter der Provinzpresse. Und nicht nur<br />
den Nachrichtenteil, sondern auch die Annoncen.<br />
So war er eingehender als die rumänische<br />
Regierung darüber unterrichtet, was<br />
an Arbeiten und Wegebauten vergeben wurde,<br />
wo man überall Munitionsarbeiter suchte<br />
und wieviele, welche Regimenter zu «Uebun-<br />
arbeiten, ich will hinaus in die Welt zu<br />
den Menschen — denn hier im Zirkus gehe<br />
ich zugrunde. Ich bin ein erwachsener<br />
Mensch, Bozena, wenn ich auch klein bin.<br />
Ich will für dich sorgen und dich beschützen,<br />
Bozena, ich liebe dich», flüsterte er bebend<br />
und trat ganz dicht an sie heran, und<br />
dabei empfand er wie so oft die Seligkeit,<br />
dass Bozena ihn an Leibesgrösse kaum<br />
überragte. Das gah ihm Mut und Sicherheit,<br />
er streckte seine Arme aus, das Mädchen<br />
zu umfassen, bekam aber einen ziemlich<br />
derben Stoss vor die Brust. Bozena<br />
war sehr ungehalten und kräuselte hochmütig<br />
die Lippen.
Querfahrt durch die Riesenstadt, natürlich<br />
wieder mit verbundenen Augen, wird Charlie<br />
in Freiheit gesetzt, kulanterweise in der<br />
Nähe seiner Villa. Ganz benommen und ver-<br />
Bozena bestieg, um ein wenig zu proben, da straffte sich ihre Gestalt wieder empor. Da stört schleicht er unbemerkt in sein Schlafzimmer.<br />
Und was sieht er dort in einer Ecke?<br />
noch nicht alle Uebungen mit der wün-fällschenswerten Sicherheit gingen. Bozena rektor auf Anton Wurzwallner. Froh, ein Sein geliebtes Spazierstöckchen, sein Glücks-<br />
der noch gereizte Blick der Frau Di-<br />
hüpfte auf Kleinmädchenart über ihre Objekt für ihre böse Laune gefunden zu haben,<br />
herrscht sie ihn barsch an, aus dernicht in der Hand hatte. Und nun begreift<br />
stöckchen, das er einmal ausnahmsweise<br />
Springschnur, tändelte in gut gespielter<br />
Kindhaftigkeit mit einer Puppe, alles, während<br />
der graue Schecke mit den hellroten und Bo=ena versunken, überhört auch noch scheinliche Abenteuer passiert ist, warum er<br />
Manege zu gehen. Wurzwallner, in sich Charlie erst, warum ihm dieses unwahr-<br />
Nüstern schnaubend und in gleichmässig den zweiten Anruf, wird von der zornigen diese peinliche Rolle spielen musste, die weder<br />
seiner grossen Kunst, noch der Sicher-<br />
ruhiger Gangart Runde um Runde abtrabte. Frau mit roher Hand gepackt und gegen<br />
Dann aber kam der Höhepunkt: Bozena die Einfassung der Manege geschleudert, heitsverhältnisse Neuyorks würdig ist ...<br />
schwebte mit leicht emporgestreckten Aermchen,<br />
das linke Bein ein wenig erhoben, in blick, als Bozena auf dem grauen Schecken<br />
unglücklicherweise gerade in dem Augen-<br />
Es war sein teuerster Film, aber, weiss<br />
ernster, schwärmerischer Haltung durch<br />
Gott, nicht sein bester ...<br />
herankommt. Sein Vorderhuf trifft wie ein<br />
den Raum. Sogar der graue Schecke hielt Keulenschlag Anton Wurzwallners Köpf-<br />
das Schnauben an. Wurzwallner sah das<br />
hundertmal gesohaute verklärte Bild durch<br />
einen Schleier von Blut. Ob denn wirklich<br />
alles zu Ende war und verloren? Stand<br />
Bozena nicht unverändert oben auf der rotsamtnen<br />
Schabracke wie ein kleiner Siegesengel?<br />
Konnte die Welt wirklich so hoffnungslos<br />
sein?<br />
Frau Direktor Baroe knallte tadelnd und<br />
drohend ihre Peitsche. Bozenas rechtes<br />
Bein, auf dem die Last des Körners ruhte,<br />
war ein wenig eingeknickt. Aber gleich<br />
Der Tagesfilm<br />
chen und zerschmettert es. Der Schecke,<br />
wie unwillig über die Störung, schnaubt<br />
kurz auf, und Wurzwallner kann noch mit<br />
beruhigtem Lächeln sehen, wie das geistesgegenwärtige<br />
Tier, ohne aus seiner rhythmischen<br />
Gangart zu fallen, Bozena heil und<br />
unbeschädigt weiterträgt, einen kleinen<br />
schwebenden Sieges-Cherubin in feierlichernster<br />
Haltung und mit einem wundervoll<br />
kindlichen Lächeln himmelwärts.<br />
Dann stirbt er im Sand...<br />
jetzt bekannt wurde, macht, obwohl es ihm<br />
wirklich passiert ist, einen absolut unwirklichen<br />
Eindruck. Im Grundeinfall und in der<br />
Ausführung, im Tempo, in der Maskierung<br />
der Mitwirkenden und in den Requisiten mutet<br />
das Ganze wie einer jener übertrieben<br />
grotesken und komisch spannenden Kurzfilme<br />
an, die auch Chaplin am Anfang seiner<br />
Karriere gespielt hat. Wenn man den Bericht<br />
liest, hat man geradezu das Gefühl, in<br />
einem Kino zu sitzen, natürlich in einem Vorstadtkino,<br />
in dem ausser dem grossen Detektivfilm<br />
noch ein Vorprogramm geboten<br />
wird. Und man wundert sich, dass einem<br />
heutigen Publikum noch solche grelle Wildwestromantik<br />
zugemutet wird ...<br />
Wildwest? Nein. Der Kurzfilm spielt ja in<br />
Neuyork, im Villenviertel der reichen Leute.<br />
In einer friedlich stillen Hochsommernacht,<br />
soweit diese Nächte drüben still und friedlich<br />
sind. Immerhin, es ist Schlafenszeit, und<br />
Charlie, der glückliche Besitzer der prachtvollen<br />
Villa, macht eben Nachttoilette. Man<br />
sieht, wie er vor dem Spiegel sein nicht mehr<br />
junges Gesicht mit dem melancholischen<br />
Schnurrbärtchen betrachtet und wie er eine<br />
Frisierhaube anlegt. Dann gurgelt er, weil<br />
Unfreiwilliger, wahrer Chaplin-Film. das immer ein komischer Effekt ist, schlüpft<br />
Amerika hat sich wieder einmal als dasin einen modischen Seidenpyjama und will<br />
Land der unbegrenzten Unwahrscheinlichkeiten<br />
erwiesen. Denn das sonderbare Enträuschlos,<br />
mit abgeblendeten Lichtern, also<br />
zur Ruhe gehen. Indessen aber ist fast geführungsabenteuer<br />
Charlie Chaplins, das erst ganz unbemerkt, ein Auto bei der Villa vor-<br />
nach dem ersten Auftreten in der neuen Rolle<br />
erlitt die Künstlerin einen Autounfall und<br />
kam ums Leben. Nun fand sich in der vorigen<br />
Spielzeit keine Bühnenkünstlerin mehr Der Beschluss der N.R.A., den Filmstars<br />
Filmstars von Hollywood In Aufruhr.<br />
in London, die bereit war, die Rolle der Dubarry<br />
zu übernehmen. Das Stück musste<br />
Höchstgehälter vorzuschreiben, veranlasste<br />
vom Spielplan abgesetzt werden. In dieser<br />
: Saison nun versuchte man abermals, das<br />
gefahren. Sieben Männer entsteigen ihm. Sie Werk herauszubringen, an einem andern<br />
haben sich durch schwarze Masken unkenntlich<br />
gemacht und kommen dem Zuschauer Hilliard übertragen, Die Proben waren in<br />
Theater. Die Titelrolle wurde der Soubrette<br />
schon deshalb sehr bekannt vor ... Einer vollem Gang, die Premiere sollte stattfinden,<br />
steigt auf die Schultern des andern und soda erkrankte die Künstlerin an einem bis da-<br />
gelangen sie über die Mauer in den Garten.<br />
Auf welche Art der Letzte das Kunststück<br />
macht, das sieht man nicht mehr, aber er<br />
kommt auch hinüber ... Und schon stehen sie<br />
im Schlafzimmer Charlies, mit gezückten Revolvern.<br />
3anz entsetzt, dass so etwas heute<br />
im Film noch möglich ist, folgte der zu Tode<br />
Erschrockene seinen Entführern willenlos<br />
und mit verbundenen Augen. Die gehen ihm<br />
erst auf, als er das Lösegeld bezahlen muss:<br />
25,000 Dollar, über welchen Betrag er sofort<br />
einen Scheck ausstellt. Denn in solchen Kurzfilmen<br />
führt das reiche Opfer das Scheckbuch<br />
selbstverständlich auch im Pyjama mft<br />
sich. Am nächsten Morgen aber schicken, die<br />
Gangsters in aller Früh zur Bank und /lösen<br />
den Scheck ein, bevor der Dollar noch weiter<br />
fällt ... Und dann, nach einer Kreuz- und<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 98<br />
; Die unheilvolle Dubarry-Rolle.<br />
In Londoner Theaterkreisen kursieren seit<br />
längerer Zeit abergläubische Gerüchte: Wer<br />
die Rolle der Madame Dubarry spiele, sei<br />
von furchtbarer Gefahr bedroht. Die Wiener<br />
Soubrette Anny Ahlers stand im vergangenen<br />
Jahr auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes.<br />
Ihre Darstellung der Dubarry war für ganz<br />
London eine unerhörte Sensation. Wenige<br />
Tage nach der Premiere stürzte die Künstlerin<br />
vom Balkon ihres Hotelzimmers. Ob<br />
ein Unglücksfall vorlag oder ein Selbstmord<br />
wegen einer unglücklichen Liebe, ist ungeklärt<br />
geblieben. Man übertrug die Rolle der<br />
jugendlichen Soubrette Evans, Wenige Tage<br />
hin unbekannten Leiden. Die Aerzte bemühten<br />
sich vergebens, sie konnten ihr keine<br />
Rettung bringen. Fräulein Hilliard starb. Dadurch<br />
haben die dunklen Gerüchte wieder<br />
neue Nahrung gefunden und es ist unmöglich,<br />
eine Künstlerin zu finden, die bereit wäre,<br />
die «Unglücksrollo zu übernehmen ...<br />
Sie transit gloria mundi.„<br />
Alexander Sibirjakov, einst einer der<br />
wohlhabendsten und freigebigsten Mäzen im<br />
zaristischen Russland, ist neulich in Nizza im<br />
Alter von 84 Jahren allein, arm und vergessen,<br />
gestorben. Durch die Intervention von<br />
Schweden wurde verhindert, dass er auf<br />
: dem Armenfriedhof bestattet wurde. Die<br />
Freigebigkeit Sibirjakovs hat eines der<br />
grössten geographischen Resultate des vorigen<br />
Jahrhunderts, nämlich die Entdeckung<br />
der Nordostpassage, ermöglicht, worunter<br />
die Umschiffung der Nordküste Asiens von<br />
dem schwedischen Forscher Baron E. A.<br />
Nordenskiöld in den Jahren 1878/80 gemeint<br />
ist. Der russische Millionär, der selbst ein<br />
arktischer Forscher war, unterstützte nicht<br />
nur freigebig die Expedition Nordenskiöld's,<br />
sondern auch mehrere andere wissenschaftliche<br />
Untersuchungsfahrten in Sibirien und<br />
den arktischen Regionen. Wie viele andere<br />
Kulturpersönlichkeiten wurde er durch die<br />
russische Revolution gezwungen zu emigrieren<br />
und sah sich seines riesenhaften Vermögens<br />
bis auf den letzten Heller beraubt. Er<br />
lebte in vollkommener Verlassenheit, bis die<br />
schwedische Regierung im Jahre 1920 von<br />
seinem Schicksal erfuhr und ihm eine Stäatspension<br />
von 3000 Kr. im Jahre sicherte. Auch<br />
seine letzte Ruhestätte in dem wunderschön<br />
gelegenen russischen Kirchhof in Nizza wurde<br />
von Schweden gestiftet. Der einzige<br />
Kranz, der .sein frisches Grab schmückte,<br />
wurde vom schwedischen Erziehungs- und<br />
Kultusminister gewidmet und trug die<br />
schwedischen Farben. Nur vier Personen<br />
folgten seinem Sarge, die Hauswirtin, der<br />
schwedische Konsul in Nizza und zwei andere<br />
Schweden, aber von den Landsleuten<br />
des Verstorbenen war ausser dem russischen<br />
Priester niemand zugegen. Die schwedische<br />
Presse gedenkt mit Ehrfurcht und Dankbarkeit<br />
dieses Mannes.<br />
diese unter Führung Eddie Canters. zu Massenversammlungen<br />
und Demonstrationsumzügen.<br />
Man erklärt, die Regierung benehme<br />
sich einfach «unwürdig >. wenn sie den<br />
Stars vorschreiben wolle, welches Gehalt<br />
sie beziehen dürften. Wenn man eine Gleichheit<br />
der Gehälter anstrebe, würde man in<br />
eine Sackgasse geraten. Joan Crawford, die<br />
jetzt 4000 Dollars wöchentlich bezieht,<br />
müsste dann dasselbe Gehalt bekommen wie<br />
Greta Garbo, die an jeder Produktion 225,000<br />
Dollars verdiene. Man zieht Vergleiche zwischen<br />
der Stellung des Präsidenten der Vereinigten<br />
Staaten und der der Filmstars. Irrj^<br />
letzten Jahre wurde ein Film gezeigt, in de<br />
das Weisse Haus und der Kongress verulkt<br />
wurden. Man wies darauf hin. dass der Präsident<br />
der Vereinigten Staaten weniger Gehalt<br />
beziehe als ein Filmstar. Wenn der Präsident<br />
und die N.R.A. es als ungerecht empfänden,<br />
dass ein Filmstar mehr verdient als<br />
sie, so müsse demgegenüber betont werden,<br />
dass der Präsident auf vier oder gar acht<br />
Jahre gewählt wird, während bei den Filmstars<br />
ausser Charlie Chaplin, Douglas Fatrbanks<br />
und Harold Lloyd niemand wisse, ob<br />
er dem Publikum vier oder gar acht Jahre<br />
gefalle.<br />
Was immerhin ein höchst dürftiges Argument<br />
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Selbst wenn man davon überzeugt ist, dass<br />
ein Pelz anderen Modegeboten zu folgen hat,<br />
als beispielsweise ein Stoffmantel, darf nicht<br />
übersehen werden, dass jede Saison gewisse<br />
Aenderungen auch in der Fasson und der<br />
Ausarbeitung der Pelze bringt, die eben jenes<br />
geheimnisvolle Etwas bedeuten, das unsere<br />
Erscheinung mehr oder weniger modisch<br />
erscheinen Iässt. Und auch wenn die Wandlungen<br />
im Bereich der Pelze nicht so krass<br />
sind wie die andern, es sind ihrer genug, um<br />
hier verzeichnet zu werden, zumal die Pelzmode<br />
und ihre Schöpfer sich wohlweislich<br />
den Umstand vor Augen gehalten haben,<br />
dass man auch durch Umarbeitung oft die<br />
gleichen Effekte erzielen kann wie durch Anschaffung<br />
ganz neuer Stücke.<br />
Bei einer Modenschau'' allerdings werden<br />
solche Modelle nicht gerade vorgeführt,<br />
aber die intelligente Beobachterin wird bei<br />
etwas Phantasie auch der knappsten Beschreibung<br />
der vorgeführten Mäntel und<br />
Jacken so manches finden, das selbst weniger<br />
gespickten Geldtaschen erschwinglich<br />
ist. Nicht anders wie bei einem Mantel aus<br />
kostbarem Material genügt auch beim Pelzwerk<br />
oft die Kostbarkeit als einziger<br />
Schmuck, weshalb man vergebens bei einem<br />
Nerzmantel nach schmückenden Beigaben<br />
suchen würde. Der Schnitt verfolgt, wie<br />
übrigens bei allen vorgeführten Modellen,<br />
durchaus die Linien des Körpers, ist also ausgesprochen<br />
schlank und um diese Schlankheit<br />
besonders zu betonen, gehen die Vorderblätter<br />
weit übereinander und der Mantel<br />
wird an der linken Seite mit einem Knopf<br />
geschlossen. Die Kragen sind von verschiedener<br />
Höhe, meist vorne weit auseinandergehend,<br />
so dass der Kopf und der Hals frei<br />
bleiben, die Aermel zeigen ganz amüsante<br />
Ausarbeitungen, manche sind mit Epauletten,<br />
andere mit bis zum Ellbogen reichenden<br />
Pelerinenteilen versehen, andere über oder<br />
unter dem Ellbogen geschoppt, in allen Fällen<br />
aber ums Handgelenk schlank und ohne<br />
Manschette, teils mit Rücksicht auf die Stulpen<br />
der Handschuhe, teils weil zu den meisten<br />
Garnituren der Muff gehört.<br />
Von unleugbarer Eleganz sind alle diese<br />
Modelle, ob es nun der Breitschwanzmantel<br />
mit einem Kragen aus AHaskafuchs ist oder<br />
ein grauer Breitschwanzmantel mit Polarfuchs,<br />
der Nutriamantel, zu dem Mütze und<br />
Muff gehören oder der Breitschwanzmantel<br />
mit einem Schalkragen aus zwei Silberfüchsen.<br />
Für Sportmäntel sind Leopardenfelle<br />
und Jaguar beliebt; sie werden mit Gürtel<br />
oder mit Dragoner getragen, mit dem Stehkragen<br />
aus dem gleichen Material oder mit<br />
kleinem Kragen und Manschetten aus Biber.<br />
In eine andere Kategorie gehört der weisse<br />
Breitschwanzabendmantel, dessen kleiner<br />
Stehkragen rechts in einen grossen Revers<br />
ausmündet, während die linke Seite glatt<br />
bleibt. Für den Abend sind die verschiedenen<br />
Füchse bestimmt, der graue Polarfuchs,<br />
der echte Blaufuchs, die Pelerinen aus Hermelin<br />
und jene aus braunem Buenos mit Verbrämung<br />
aus Zobelfäh, der Silberfuchs und<br />
das Collier aus zwei Steinmardern.<br />
Ausserordentlich kleidsam sind das Jäckchen<br />
aus gefärbtem Buenos mit Aermeln,<br />
Kappe und Muff aus weissem Hermelin, das<br />
Jäckchen aus Jaguar mit Ledergürtel oder<br />
der Astrachanbolero mit kurzen Aermeln, die<br />
auch unter dem Mantel zu tragen sind. Apart<br />
ITfT<br />
HD»CE SEHTE<br />
Die Pelzmode<br />
IDQ^ID<br />
die Hermelingarnitur, aus breitem Schulterkragen,<br />
Muff und Mütze bestehend, und— um<br />
den Herren der Schöpfung auch einen Raum<br />
in dieser Uebersicht einzuräumen — die<br />
Stadtpelze, sowohl der dunkle mit Hamsterfutter<br />
und schwarzem Zersianerkragen, wie<br />
der englische mit dem Futter aus Bisambauch<br />
und dem Biberkragen.<br />
Und wenn wir auch nicht alle Aussicht<br />
haben, bei einem Schönheitswettbewerb unserer<br />
Pelzgarderobe mit Marlene Dietrich<br />
wetteifern zu können, die jüngst bei einer<br />
Modenschau der «Pelze aus eigenem Besitz<br />
» auf einem Ozeandampfer mit 17 (!)<br />
kostbaren Pelzen den Vogel abschoss, während<br />
eine Bankiersgattin aus New York mit<br />
16 Pelzen erst nach ihr rangierte und die<br />
weniger begüterten Teilnehmerinnen des<br />
Wettbewerbes, die sich nur mit 8 oder 9<br />
Pelzen ausweisen konnten, überhaupt keine<br />
Preise erhielten, so können wir aus Pelzen,<br />
die wir einst getragen, unversehrte Stücke<br />
herausschneiden und Aermel- oder Kragengarnituren<br />
daraus fabrizieren lassen und auf<br />
diese Weise mit der Mode gehen. Denn —<br />
Pelz ist Trumpf und wenn er auch billiger geworden<br />
ist, der gute Pelz ist immer noch so<br />
teuer, dass man ihn nicht jedes Jahr neu<br />
kaufen kann. Aber sicher ist guter Pek eine<br />
gute Investition, das wird Ihnen jeder<br />
Kürschner gerne bestätigen. p.<br />
Neue Stoffe<br />
Man kann ruhig behaupten, dass alle neuen<br />
Stoffe trotz aller Verschiedenheiten einen Macht Wassertrinken fett?<br />
gemeinsamen Zug aufweisen: nämlich eine<br />
ungemein phantasievolle Note. Die Gewebe<br />
Immer wieder hört man. Trinken während<br />
sind seit Menschengedenken nicht so amüsant<br />
gewesen. Da ist z. B. ein Wollstoff, der<br />
der Mahlzeiten, ebenso Suppen usw. fördern<br />
mit weissen Härchen förmlich beschneit ist, zenden Tupfen, in Braun oder Dunkelblau<br />
ein anderer, der von goldenen Nägeln wimmelt.<br />
Eine flaumige Seide scheint ein Gelaps,<br />
gestreift, kariert, mit Nervüren gear-<br />
sehr beliebt. Und die ganze Familie der Djawebe<br />
aus Marabouts zu sein, eine andere ist beitet, erhöht die Qual der Wahl!<br />
sozusagen mit Fransen durchwirkt. Man Für angezogene Kleider und Ensembles<br />
kann sagen, dass der glatte, einfarbige Stoff<br />
kaum mehr existiert. Man sieht fast nichts<br />
als Streiken. Karo, geflochtene, diagonale<br />
Stoffe. Härchen, Borsten, Pastillen, aufgerauhte,<br />
gewellte Gewebe.<br />
Die erste Frage, die uns der Beginn des<br />
Winters vorlegt, lautet: «Woraus machen<br />
wir unsern Wintermantel?» Handelt es sich<br />
um einen einfachen Sportmantel, dann wählen<br />
wir z. B. Burnatte, einen dicken, geflochtenen<br />
Wollstoff, der sich besonders gut in<br />
Marineblau ausnimmt. Auch Brizah mit seinen<br />
dicken Nervüren ist dankbar, ebenso<br />
Rodier, der gerippt, rauh und vielfarbig ist.<br />
Dicke, haarige, gelockte englische Stoffe<br />
wirken geradezu wie Pelze und werden ebenfalls<br />
Anklang finden. Aber für angezogene<br />
Mäntel kommt Samt in Betracht und jene<br />
Stoffe, die ihn imittieren. Vlap, ein dicker,<br />
aber' dabei geschmeidiger Velours de Laine,<br />
verdient unter ihnen den ersten Preis. In<br />
Grau macht er sich unvergleichlich schön.<br />
.Für Schneiderkleider empfiehlt es sich, Bavella<br />
zu wählen, ein gerippter Wollsamt, der<br />
flotte Jäckchen liefert, während der Rock<br />
aus glattem Tuch ist.<br />
Für einfache Kleidchen, die man unter dem<br />
Mantel trägt, gibt es geschmeidige Wollstoffe,<br />
Plumilap, Djalap usw. Djalap, mit<br />
Schnee bestäubt, macht sich sehr gut in Lavendelblau.<br />
Cloudor ist ein Gewebe mit glän-<br />
Unsere Ecke der Hausfrau:<br />
Kleine Winke — grosse Hilfe<br />
Uebermässlges Schwitzen den Fettansatz. Manche schlanken Damen<br />
kommt, sieht man von fieberhaften Erkrankungen,<br />
nervösem Schwitzen usw. ab, aufser. In Wirklichkeit, dies hat E. Heilner<br />
verabscheuen daraufhin geradezu! das Was-<br />
Grund besonderer Schweissdrüsenverardagung<br />
zustande. In solchem Fall ist als Ge-beim Menschen zur Fettzersetzung. Wasser-<br />
nachgewiesen, führt überschüssiges Wasser<br />
genmassnahme die Nahrung stärker zu salzen<br />
(zur Bindung des Wassers in Blut und weshalb auch die Wasserenthaltsamkeit zu<br />
entzug fördert diese dagegen keineswegs,<br />
Geweben), die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken<br />
und der Genuss heisser Flüssigren<br />
landwirtschaftliche Erfahrungen, dass<br />
Abmagerungszwecken sinnlos ist. Auch lehkeiten<br />
möglichst zu vermeiden. Nicht immer reichliche Wasserzufuhr dem Ansatz von<br />
ist leichteste Kleidung am besten, sondern Fett beim Mastvieh entgegenwirke.<br />
eine solche, die die Strahlung abfängt. Vorsichtiges<br />
Betupfen stark schwitzender Körperpartien<br />
mit 5 % Formaldehydlösung wird<br />
empfohlen, aber keinesfalls konzentrierte Lösunzen.<br />
Auch Abwaschungen mit Essiglösungen<br />
und verdünntem Franzbranntwein sind<br />
von Nutzen.<br />
Weinessig oder Zitronensaft?<br />
Durch Vergleichsversuche konnte Professor<br />
Bickel nachweisen, dass das gesundheitschädliche<br />
Vorurteil gegen Essig zu Unrecht<br />
besteht und die Ansicht, dass jeder Tropfen<br />
Essig den Untergang eines Tropfen Blutes<br />
herbeiführe, vollkommen irrig sei. Durch allzu<br />
grosse Mengen Essig könne allerdings<br />
Blutarmut herbeigeführt werden, die aber<br />
ebenfalls beim Genüsse desselben Ouantums<br />
Zitronensaft eintrete. Bei allen Versuchen<br />
wurde ersichtlich, dass Weinessig von Gesunden<br />
in der üblichen Menge ohne gesundheitsschädliche<br />
Nachteile genossen wenden<br />
konnte. Wobei Essig gegenüber der Zitrone<br />
sogar den Vorteil besass, eine stärkere Maeensaftabsonderung<br />
zu erzeugen. Lediglich<br />
bei besondern Magenkrankheiten war Zitrone<br />
vorzuziehen.<br />
Herbst und Winter in den Schaufenstern.<br />
Die Mode ist im allgemeinen wohl an die<br />
Jahreszeiten gebunden und hat für jede Saison<br />
besondere Neuigkeiten. Aber der Erfindungsgeist<br />
der Modeschöpfer Iässt sich nicht<br />
auf vier begrenzte Termine festlegen. Fast<br />
jeden Tag kann man in den Schaufenstern<br />
Überraschungen entdecken. Schwarze Abendkleider<br />
{Hessen an den schlanken, holzgeschnitzten<br />
Puppen herab und wirken durch<br />
ein farbiges Gürtelband und durch einen<br />
Blumentuff an der Taille. Die Schulterträger<br />
Ueberwintern von Balkonpflanzen.<br />
Alle jene Pflanzen, die während des Sommers<br />
grünen und blühen, haben im Winter<br />
Ruhe nötig. Es ist daher falsch, sie im Winter<br />
im gut geheizten Zimmer unterzubringen.<br />
Sie stellen ihre Balkonpflanzen daher am besten<br />
während der kalten Jahreszeit in den<br />
Keller, der frostfrei sein soll, dessen Temperatur<br />
im allgemeinen jedoch nicht höher sein<br />
darf als 3—8 Grad über dem Gefrierpunkt.<br />
Die Pflanzen müssen dort zwar etwas Licht<br />
erhalten, aber vor direkter Sonnenbestrahlung<br />
geschützt werden. Die Räume dürfen<br />
also auch nicht durch die Rohre der Zentralheizung<br />
allzusehr erwärmt werden. Es genügt,<br />
wenn Sie ihre Pflanzen dort einmal im<br />
Monat giessen. Sollte starker Frost eintreten<br />
und daher die Gefahr bestehen, dass es im<br />
Keller friert, so dürfte es in den meisten Fällen<br />
genügen, den Raum mittels einer brennenden<br />
Petroleumlampe oder auch eines Petroleumofens<br />
etwas zu. erwärmen. Es ist<br />
darauf zu achten, dass die überwinternden<br />
Pflanzen nicht unter Fäulnis leiden. Angefaulte<br />
Pflanzenteile müssen daher regelmässig<br />
entfernt werden. Selbstverständlich kann,<br />
auch ein kühler Flur oder ein Treppenhaus<br />
als Überwinterungsraum dienen, falsch aber<br />
ist unbedingt, die Pflanzen ins warme Zimmer<br />
zu nehmen.<br />
haben sich aus den schlichten Bändchen, die<br />
sie vor Jahren waren, zu schmückender-<br />
Vielheit entwickelt. Einmal sind sie aus Pelz,<br />
als wollten sie den Versuch machen, den<br />
entblössten Rücken zu wärmen. An einem:'<br />
sind Samt, lackierte Cloquestoffe, gauffrierte, andern Kleid sind sie aus Blütenranken.<br />
matte Seide, glänzender Satin, Moire 1 in erster Manchmal wird Panne Sauvage oder silbrige<br />
Seide an den Schultern drapiert, von<br />
Reihe zu nennen. Nichts wird schicker sein<br />
-als ein Nachmittagsensemble aus schwarzem, Clips gehalten oder durch Ringe gezogen.<br />
lackiertem Cloque: Rock, kurze Jacke mit Auch Ketten und phantasievolle Perlenschnüre<br />
lösen sich aus dem vorn hochdra-<br />
einem Cape, elfenbeinweisse Satinbluse. Und<br />
ebenso verführerisch ist ein Samtkostüm, pierten Leibchen und schlingen sich über<br />
eine Schösschenjacke, ein gerader Rock, in den Rücken der braun gebeizten, exotischen<br />
Schwarz, Rabenblau, Dunkelrot, Goldbraun. Schaufensterfigurine. Und zu Füssen dieses<br />
Sehr viele Lame'blusen werden diesen<br />
Puppenmannequins liegen alle Kleinigkeiten,<br />
dunklen Samtkostümen beigesellt, selbst<br />
die der Frau von heute zugedacht sind:<br />
Wollkostüme werden durch sie erhellt werden.<br />
Es ist sehr praktisch, im Salon, im Re-<br />
Gürtel aus Metallketten und Gürtel aus Leder.<br />
Und, seit heute erst, ein Gürtel aus Filz,<br />
dessen bunte Zusammensetzung einem indianischen<br />
Kriegsgewand entlehnt scheint. Aus<br />
staurant, im Kino die einfache Jacke auszuziehen<br />
und in der gold- oder silberdurchwirkten<br />
Schösschenbluse auf der Höhe der Si-sen Abendkleid tragen will. Ein Fächer aus<br />
Federreihen ist der Muff, den man zum grostuation<br />
zu sein.<br />
Reiherfedern liegt daneben; zwei Epauletten,<br />
die an den Schultern der abendlichen Robe<br />
befestigt werden, machen durch ihre deko*<br />
rative Garnierung rasch und mühelos aus<br />
einem einfachen Theater- und Souperkleid<br />
eine Grandtoilette. Reizend ist ein Handtäschchen<br />
aus zartem Silberlame, dessen<br />
Schliessmechanismus in einer tief dunkel roten<br />
Rose verborgen ist. Die Juweliere legen wieder<br />
Diademe in die Schaufenster, wo sie neben<br />
Clips, Armbändern und kostbaren Puderdosen.<br />
Zigarettenetuis, Crayons und Flacons<br />
die Wünsche der vorübergehenden Frauen<br />
entzünden. Die Toques und Baretts werden,<br />
Itadio<br />
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Kostüm wird man Handschuhe, Schal und<br />
Mütze aus einem in Leopardenzeichnung bedruckten<br />
Plüsch tragen. Als unentbehrliches<br />
Modeattribut dieser Saison erweisen sich<br />
schliesslich Halstücher, die, in unzähligen<br />
Farbennuancen hergestellt, letzten Schick<br />
bedeuten.<br />
Touren -Sprechsaal<br />
Tonren-Antworten<br />
T. A. 942. Formalitäten und Kartenmaterial für<br />
Deutschland. Sie benötigen für Ihre Reise nach<br />
Deutschland folgende Ausweise:<br />
1. Pass (visumfrei).<br />
2. Triptyk oder Grenzpassierscheinheft.<br />
3. Internationaler Führerschein und Internationaler<br />
Zulassungsschein (Internationaler Fahrausweis<br />
wird anerkannt). Für Staatsangehörige<br />
schweizerischer Nationalität genügen die nationalen<br />
Fahrausweise infolge gegenseitiger<br />
Vereinbarung der beiden Länder.<br />
4. Nationalitätenschild.<br />
Als KaTtenmaterial eignet sich für diese Tour<br />
vorzüglich:<br />
Die Land erkalte Deutschland, Massetab<br />
1 :1,000,000, doppelseitig bedruckt. Diese<br />
Karte ist nicht nur äusserst sorgfältig gearbeitet,<br />
sondern auf der Fahrt sehr praktisch zu benützen,<br />
weil sowohl Vorder- wie Rückseite durch einfaches<br />
Handumdrehen ohne umständliches Auseinanderhielten<br />
gelesen werden kann. Fünffarbig, mit Gebirgsterrain,<br />
wetterhartes Papier. Das Grenzgebiet<br />
der Schweiz ist noch weitgehend angefügt, so dass<br />
Ein- und Ausfahrten nach Deutschland deutlich erkennbar<br />
sind. Preis Fr. 3.20. Verlag: Hallwag,<br />
Bern.<br />
Die Schwarz waldkarte, Maßstab 1:<br />
250,000, Preis Fr. 3.20, Verlag: Hallwag. Bern.<br />
Diese Spezialkarte gilt durch die genaue Darstellung<br />
des Geländes und durch die grosse Uebersichtlichkei»<br />
als das beste Orientierungsmittel für das<br />
Gebiet zwischen Heidelberg und Oberrhein.<br />
Ein vorzüglicher Reisebegleiter dürfte Ihnen<br />
der Deutschlandführer sein, Preis Fr. 6.—,<br />
Verlag: Hallwag, Bern. Er enthält eingehende Angaben<br />
über Vorschriften, Land und Leute, sowie<br />
ein Ortsregister, Tourenvorschläge, Bilder, Karten,<br />
usw.<br />
Tz.<br />
Touren -Fragen<br />
T. F. 943. Lengnau-Toulouse und zurück. Welches<br />
ist die kürzeste Route von Lengnau nach Toulouse<br />
und ist es möglich, diese Reise in zwei Tagen<br />
auszuführen? Für die Rückreise habe ich dann<br />
drei Tage zur Verfügung und würde eine andere<br />
Route vorziehen. E. R. in Lengnau b. Biel.<br />
Büchertisch<br />
Im Dienste der reichsten Frau. Von Emil Ammann.<br />
Montana-Verlag A.-G., Horw-Luzern. Diese<br />
Enthüllungen eines Schweizer Chauffeurs über sein<br />
Leben und insbesondere seine mehr oder weniger<br />
extravaganten Abenteuer im Dienste der Mrs. Rockefeiler,<br />
die sich bekanntlich lange Zeit auf schweizerischem<br />
Boden aufgehalten hat, dürften unseren<br />
Lesern nicht ganz unbekannt sein. Ein Schweizer<br />
illustriertes Blatt setzte die pikante Kost bereits<br />
einmal dem auf Sensationen erpichten Publikum<br />
vor, und unter der Rubrik «Leserkreis» unseres<br />
Blattes nahm seiner Zeit ein Berufskollege Ammanns<br />
zu diesen merkwürfligen Enthüllungen* Stellung.<br />
Was damals gesagt wurde, können wir auch<br />
heute wieder unterstreichen: Es bedünkt uns seltsam,<br />
das? ein Chauffeur über seine Vorgesetzten<br />
vor aller Oeffentlichkeit in dieser Art ausschwätzt<br />
und mit grösster Offenherzigkeit einen Einblick in<br />
eine Welt gewährt, über die er als Angestellter normalerweise<br />
zu schweigen hätte. Gewiss, dem unbequemen<br />
Mitwisser verschiedener Seitensprünge in<br />
rlfir Schweiz hat man es in Amerika sehr eklig ge-<br />
macht, indem man Ihn kurzerhand als geisteskrank<br />
erklären und eum Verschwinden bringen wollte.<br />
Ammann musste einen langen Kampf bestehen und<br />
•wurde nach vieler Mühe wieder freigelassen. Dass<br />
er aber über diesen für ihn sehr schmerzlichen<br />
Lebensabschnitt nun nicht schweigt, sondern ihn zu<br />
typisch sensationell aufgebauschten, absichtlich in<br />
naivem Tone abgefassten anklägerischen Memoiren<br />
verwertet, will uns nicht besonders begreiflich erscheinen.<br />
Zugegeben sei, dass dieser von einen»<br />
merkwürdigen Schicksal umhergeworfene Mensch,<br />
der sich gerade auf seine Don-Juan-Erlebnisse<br />
nicht wenig einzubilden scheint, wirklich in alle<br />
Tiefen der Welt gesehen hat Irgendwelchen literarischen<br />
oder auch menschlichen Wert können wir<br />
mit dem besten Willen hinter diesem Buch nicht<br />
entdecken; es ist spannend, führt in alle Welt, bietet<br />
unglaubliche Einblicke und öffnet, neue Aspekte —<br />
das ist aber auch sein einziger Vorzug. Man sollte<br />
»ich wirklich in der Schweiz hüten, derartige amerikanisch<br />
aufgemachte Sensationsenthüllungen zu<br />
veröffentlichen, denn unserem Volke wird damit ein<br />
schlechter Dienst erwiesen.<br />
bo.<br />
Kriegsbriefe gefallener Studenten. Herausgegeben<br />
von Prof. Dr. Philipp Witkop. Volksausgabe.<br />
Verlag Albert Langen-Georg Müller, München. —<br />
Vor zweieinhalb Jahren ist dieses einzigartige Buch<br />
bereits einmal kurz im «Autler-Feierabend> gewürdigt<br />
worden. Aus der ergreifenden Fülle tiefer<br />
Worte, wie sie angesichts eines ebenso sinnlosen<br />
wie grauenhaften Todes gesprochen wurden, veröffentlichten<br />
wir einige besonders erschütternde<br />
Briefe. Heute legt der Verlag diese «Kriegsbriefe<br />
gefallener Studenten» als Volksausgabe neu vor. Es<br />
wird ihr im dritten Reiche zweifellos ein gewaltiger<br />
Erfolg beschieden sein. Der Geist des neuen<br />
Deutschlands und die Auffassung vom heroischen<br />
Leben erfährt durch dieses Buch zum Teil wenigstens<br />
eine Bestätigung. Hier ringt der wirkliche<br />
deutsche Mensch in faustischem Drange um Erkenntnis.<br />
Es ist nicht unsere Sache, zu den politischen<br />
Auslegungen dieser Briefe Stellung zu nehmen;<br />
aber man darf sie vor einer einseitigen, mit<br />
Schlagwörtern um sich werfenden Theorie schützen,<br />
die in allen diesen jungen Menschen bloss Kämpfer<br />
des neuen, nun angebrochenen Reiches sehen will,<br />
Verteidiger der nationalen Ideen, ja sogar der<br />
Rasseprinzipien. Das Menschliche, das so erschütternd<br />
zum Ausdruck kommt und die religiöse Sehnsucht<br />
nach einem wahren Leben durchziehen alle<br />
Briefe, und wenn einer in den Worten von Goethes<br />
Faust vor dem irrsinnig tobenden Kriegsgeheul<br />
Vergessen findet, dann sucht er seinen Halt in<br />
ewigen Werten. In keiner Weise sei gegen dieses<br />
Buch Stellung genommen, das in edler Haltung<br />
für den Frieden wirbt Nicht ernst genug kann aber<br />
darauf hingewiesen werden, dass es heute dort, wo<br />
in wildem Ringen um ein neues Bewusstsein gekämpft<br />
wird, so ernst als möglich genommen werden<br />
sollte, und dass es ein Vergehen gegen den<br />
edlen Geist dieser von Liebe, Gerechtigkeit und<br />
Wahrhaftigkeit erfüllten Menschen, die schon<br />
zwanzig Jahre tot sind, bedeutete, wenn<br />
nichts als die Bestätigung moderner politischer<br />
Ideen gesucht würde. In diesen Briefen lebt ein<br />
Drang zum wahrhaft Guten und wahrhaft Christlichen,<br />
der es mit dem eigenen Volke so gut als<br />
nur. möglich meint, aber auch nicht vergisst, dass<br />
über allen Grenzen die ewigen menschheitlichen<br />
Ziele stehen. Wir werden in Kürze nochmals eine;<br />
Probe aus dem Werke veröffentlichen. bo.<br />
O<br />
Meisterbildnisse von Hoyningen-Huene. Mit einer<br />
Einführung von H. K. Frenzel. Verlag Dietrich<br />
Reimer, Berlin. — Hoyningen-Huene ist, das muss<br />
man wissen, ein Pariser Photograph von Ruf. Er<br />
begann als Maler und Illustrator, um dann zu dieser<br />
neuen Kunst überzugehen, die einen phantastischen<br />
Zauber auszuüben vermag. Das wundervoll<br />
ausgestattete, kostbare dünne Buch enthält eine<br />
Anzahl seiner besten Bilder. Sie müssen unbestritten<br />
verblüffen. H. K. Frenzel bemüht sich mit unleugbarer<br />
Geschicklichkeit, sie verständlich zu machen.<br />
Aller Aufwand an Worten, und alle Beschwö-<br />
Vornehme Esskultur<br />
im Heime des Automobilisten<br />
Auf Ihren Fahrten haben Sie es sicher schon erlebt, wie<br />
reich unser Land an Kochspezialitäten ist. In allen Gauen<br />
der Schweiz gibt es in der Tat Delikatgerichte für den<br />
verwöhntesten Gourmet. Wie würden diese erst an der<br />
festlichen Familientafel schmecken, wie würden Ihre<br />
Damen vor gaumenkundigem Besuch bestehen können,<br />
wenn sie diese Platten zu Hause herstellen könnten.<br />
Elsa Raaflaub hat 234 dieser Kochspezialitäten liebevoll<br />
gesammelt und stellt diese Semmlung unter dem Titel<br />
234 fini Plättli<br />
allen Feinschmeckern zur Verfügung. Als Geschenk für<br />
die Damen der bessern Stände eignet sich diese auch<br />
durch ihre elegante Ausstattung hervorragende Rezeptsammlung<br />
ausgezeichnet. Denn mit diesem gastronomischen<br />
Vademecum, das auch die pikantesten Genüsse der<br />
ausländischen Kochkunst beschreibt, kommen Sie überall<br />
gut an. Sie drücken damit Ihre hohe Meinung von der<br />
kulinarischen Kunst der Beschenkten aus.<br />
P R E I S D E S B A N D E S N U R F r . 5 . —<br />
Automobile der Zukunft<br />
/-><br />
Der Weltrekordwajren.<br />
V E R L A G H A L L W A G B E R N<br />
7<br />
Die kommende unabhängige Federunr<br />
Der richtig« Radstand für absolute StabiliUHi,<br />
Die schnittige Linie.<br />
rungen des Geistes eines Jean Cocteau können indessen<br />
nicht von der inneren Qualität dieser Photographien<br />
überzeugen, die «von den Licht- und<br />
Schattenwirkungen einer beispiellos funktionierenden<br />
technischen Maschinerie magisch erhellt sind».<br />
Das ist es eben, was an ihnen auszusetzen ist: die<br />
leblose Gestelltheit, die schematisierte Bewegung,<br />
die gleichsam erfroren ist und als tote Geste weiterexistiert,<br />
während der bewegende Lebenshauch sie<br />
längst verlassen hat. Dass diese raffinierten Bilder<br />
unbestritten mit seltener Geschicklichkeit die Schönheit<br />
einer grossen Toilette ins rechte Licht zu<br />
setzen wissen, mag unumstritten zugegeben werden.<br />
Kunst kann das aber kaum genannt werden. Die<br />
geschmäcklerische Manier ist teilweise von quälender<br />
Peinlichkeit. Modische Eleganz und mondäne<br />
Frauenschönheit in allen Ehren, aber die wahrhaft<br />
lebendige Photographie, die Hervorragendes leisten<br />
kann, übertrumpft alle diese Bildnisse. Die ordnende,<br />
zurechtstellende Hand ist überall zu spüren,<br />
nirgends aber hat ein sehendes Auge dem so unerhört<br />
bunten Leben eine typische Aeusserung abgelauscht.<br />
So bleiben diese Bilder Zeuge einer<br />
sicher grossen Geschicklichkeit — aber nichts mehr.<br />
bo.<br />
Aus der Reklameküche, Karl Lauterer, Verlag:<br />
Organisator A.-G., Zürich 6. Fast jeder Kaufmann<br />
der mit Reklame zu tun hat, weiss ein Liedchen<br />
zu singen von den Fachleuten und den angeblichen<br />
Fachleuten, die mit diesem Zaubermittel<br />
der Neuzeit verblüfften und betörten, und manchen<br />
Kaufmann um eine Anzahl sauer verdienter<br />
Franken brachten Karl Lauterer ist der Senior<br />
der Schweizer Reklamefachleute und hat als Reklamechef<br />
einer der grössten Schweizer Unternehmungen<br />
die ganze Entwicklung der Reklame in<br />
unserem Lande miterlebt. Er hat auch wie kaum<br />
ein anderer Gelegenheit gehabt, Einblicke zu tun,<br />
in alles, was sich auf diesem Gebiete breit macht<br />
und konnte so in gerechtem Zorn in diesem Büchlein<br />
brandmarken, was an der jungen neuen Branche<br />
sich als Mißstand zeigte. Der Reklarnefachmann,<br />
aber auch jeder Kaufmann wird die Broschüre<br />
mit Vergnügen lesen.<br />
Kleine Notizen<br />
Kaffee-Geschenkdosen. Unter der Devise «Schenk<br />
vom Guten stets das Beste» bringt # Kaffee Hag<br />
zum diesjährigen Weihnachtsfest zwei Geschenkpackungen<br />
heraus, die jedem Geschmack Rechnung<br />
tragen und es einem jeden ermöglichen, ohne groseen<br />
Kostenaufwand praktisch und aufmerksam zu<br />
schenken. Die grosse, ovale Dose, vornehm in<br />
Tiefblau und Gold gehalten, erinnert an die Rokokozeit,<br />
während die kleinere Würfeldose mehr<br />
der modernen Geschmacksrichtung entspricht. Welche<br />
Freude für die Hausfrau, wenn ihr eine oder<br />
mehrere dieser künstlerischen Dosen auf den Weihnachtstisch<br />
gelegt werden. Dazu bilden die beiden<br />
Dosen, die keine sichtbare Reklameaufschrift tragen,<br />
eine Zierde für jeden Haushalt. Sie leisten<br />
nachher jahrelang als Kaffee-, Tee-, Keks oder Konfektbehälter<br />
gute Dienste. Hag-Geschenkdosen kaufen<br />
heiest aber nicht nur vom Guten das Beste<br />
wählen, sondern zugleich auch unsere einheimische<br />
Industrie unterstützen, denn sowohl Kaffee Hag,<br />
wie die Dosen, werden ausschliesslich in der<br />
Schweiz hergestellt.<br />
Der nächste «Autler-Feierabend erscheint als<br />
erste<br />
Weihnachts-Sondernummer<br />
Verantwortliche Redaktion des Autler-Feierabend:<br />
M. Bolliger.
N»03 - 1935 AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
T m zu vergleichen ist, entsteht<br />
manchmal infolge mangelhafter Schmierung<br />
des Kupplungsdrucklagers. Nehmen Sie vor allem<br />
also eine diesbezügliche Kontrolle vor. -y-<br />
Frage 8905. Gang springt heraus. Bei meinem<br />
Personenwagen springt seit längerer Zeit beim<br />
Bergfahren der zweite Gang der Schaltung immeT<br />
heraus. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn<br />
Sie mir sagen könnten, worauf dies zurückzuführen<br />
ist' R. R. in B.<br />
Antwort: Das Herausspringen eines Ganges<br />
ßeim Bergfahren ist auf eine starke Abnutzung<br />
der gerade im Eingriff stehenden Getriebe-Zahnräder<br />
zurückzuführen. Es besteht jedoch auch die<br />
Möglichkeit, dass die zur Verschiebung der Zahnräder-<br />
dienende Schaltgabel verbogen ist. Ein voller<br />
Eingriff der betreffenden Räder wird dann<br />
nicht erreicht. Schliesslich kann die Arretierung<br />
der Schaltstange defekt oder die Arretierungsfedern<br />
können erlahmt sein.<br />
Frage 8906. Flugzeug-Fallschirme. Meines Wissens<br />
wurde schon verschiedene Male versucht, die<br />
Gefahr von Flugzeug-Abstürzen dadurch zu beseitigen,<br />
dass das Flugzeug einen grossen Fallschirm<br />
erhält, an welchem es im Notfall mitsamt seiner<br />
Ladung zur Erde niederschweben kann. Warum<br />
hat man aber von einer weiteren Nutzanwendung<br />
dieses Prinzips nie mehr etwas gehört?<br />
H. I. in Z.<br />
Antwort: Die Sicherung eines Flugzeuges<br />
mit Hilfe eines sehr grossen Fallschirmes ist er-<br />
Btens technisch nur schwer durchführbar; zweitens<br />
aber auch in der Wirkung in den meisten Fällen<br />
ungenügend. Selbst wenn es gelänge, einen Fallschirm<br />
von solcher Grosse mitzuführen, dass das<br />
Flugzeug nicht rascher sinken würde als der an<br />
einem « Menschen »-Fallschirm hängende Mensch,<br />
und angenommen ferner, es wäre vollkommen<br />
windstill, wäre eine Landung mit dem am Fallschirm<br />
hängenden Flugzeug noch eine höchst ungemütliche<br />
Angelegenheit. Um sich davon einigeTmassen<br />
ein Bild machen zu können, braucht man<br />
sich nur vorzustellen, man fiele in einer Kiste aus<br />
einer Höhe von 2—3 Meter hinunter. Ganz abgesehen<br />
von der Kiste, würden dabei wohl auch<br />
einige Knochen in die Brüche gehen. In Wirklichkeit<br />
kämen aber zu dem Holzsplitter- und Knochensalat<br />
noch Glassplitter, Reisekoffer und andere<br />
Steine des Anstosses hinzu, und letzten Endes<br />
müsste immer noch mit der Möglichkeit einer Kremation<br />
gerechnet werden. Im günstigen Fall von<br />
Windetille! Bei einigem Wind, der leicht 40 bis<br />
60 km/h' Geschwindigkeit erreichen kann, würde<br />
das am Fallschirm hängende Flugzeug, abgesehen<br />
von seiner Fallgeschwindigkeit noch mit dieser<br />
Horizontalgeschwindigkeitskomponente auf dem Boden<br />
oder einem anderen Hindernis aufprallen. Wer<br />
aber hält es für harmlos, mit einem doch schon<br />
auf dem Boden befindlichen, Auto mit dieser Geschwindigkeit<br />
gegen ein Hindernis zu stossen<br />
oder auch nur einen Ueberschlag zu machen? Was<br />
geschähe, wenn das « glücklich» gelandete Flugzeug<br />
durch seinen Fallschirm noch eine Strecke<br />
weit mit dieser Geschwindigkeit geschleift würde?<br />
Das Risiko eines richtigen Flugzeuabsturzes ist<br />
heute nur noch so gering, dass die Vornahme von<br />
so unzulänglichen, dabei aber so umständlichen Sicherungen,<br />
wie sie der Flugzeug-Fallschirm darstellt,<br />
keiüen Sinn, mehr hat,<br />
«i.<br />
II. Antwort 346. Verkauf eines Occasionswagens.<br />
Der Fragesteller schreibt,, er habe sich bei der<br />
Uebergabe des Wagens vom Käufer ein 'Schreiben<br />
unterzeichnen lassen, in welchem stehe, dass der<br />
Wagen vom Käufer üiid einem mitgebrachten<br />
Autokenner nach Untersuchung der Maschine und<br />
einer Probefahrt zu genannter Bar- und Ratenzahlung<br />
vom ersteren gekauft worden sei. Dieses unterzeichnete<br />
Schreiben kann ohne weiteres als<br />
Kaufvertrag betrachtet werden und damit als<br />
Schuldanerkennungstitel. Dr. J. P. hat also gar<br />
nichts anderes zu tun, als den Käufer zu betreiben.<br />
Erhebt derselbe Rechtsvorschlag,, so kann der Verkäufer<br />
gestützt auf das ' unterzeichnete Schreiben,<br />
das ohne weiteres als Schuldanerkennung im Sinne<br />
von Art. 82 des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes<br />
angesprochen werden kann, provisorische<br />
Rechtsöffnung verlangen, die ihm auch erteilt<br />
wird. Will dann der Käufer seine angebliche<br />
Mängelrüge noch geltend: machen, so muss er innert<br />
10 Tagen seit Erteilung der Rechtsöffnung,<br />
Aberkennungsklage einreichen. Das tut er aber<br />
nicht, da können Sie sicher sein. Die Rollen zur<br />
Prozessanhebung werden also auf die genannte<br />
Weise vertauscht. Der Verkäufer hat einzig ein<br />
Rechtsöffnungsgesuch einzureichen. Das ist aber<br />
unter den vorliegenden Umständen eine Kleinigkeit.<br />
Wenn der Käufer solvent ist, können dem<br />
Verkäufer höchstens Kosten in einem Betrage von<br />
ca. 30 bis 40 Franken entstehen. Es scheint mir,<br />
dass dieser Betrag nicht derart ist, dass es nicht<br />
die Mühe lohnen würde, 250 Franken einzukassieren.<br />
H. G.<br />
Dazu äussert sich unser juristischer Mitarbeiter<br />
wie folgt: H. G. täuscht sich, wenn er glaubt, dass<br />
auf das von ihm erwähnte Schreiben die Rechtsöffnung<br />
erteilt würde. Allerdings stellt das Schreiben<br />
einen Kaufvertrag und eine Schuldanerkennung<br />
dar. H. G. vergisst aber, dass es genügt, im Rechtsöffnungsverfahren<br />
Einwände, welche die Schuldanerkennung<br />
entkräften, bloss glaubhaft zu<br />
machen, d. h. also nur zu behaupten. Ein strikter<br />
Beweis ist nicht erforderlich. Wenn nun Mängel<br />
elaubhaft gemacht werden, so ist es nicht am<br />
Rechtsöffnungsrichter, zu untersuchen, ob diese<br />
Behauptung richtig ist oder nicht. Er wird eben<br />
auf die Glaubhaftmachung bin das Rechtsöffnungsgesuch<br />
abweisen, wobei es dann den Parteien unbenommen<br />
ist, die tatsächlichen Verhältnisse durch<br />
den Zivilrichter feststellen und entscheiden zu iassen.<br />
Die Sache ist also nicht ganz so einfach, wie<br />
sich H. G. vorstellt.<br />
Anfrage 357. Kollision auf Strassenkreuzung.<br />
Unser Personenwagen wurde diesen Sommer auf<br />
einer Strasenkreuzung von einem rechts kommenden<br />
Fahrzeug hinten rechts angefahren und beschädigt.<br />
Jene Versicherung lehnt die Haftpflicht mit der<br />
Begründung kurzweg ab, ihr Versicherungsnehmer<br />
habe das Vortrittsrecht, und es treffe ihn deshalb<br />
keine Schuld. Unser Wagen fuhr laut Augenzeugen<br />
langsam und korrekt in die Strassenkreuzung und<br />
hat rechtzeitig Signal gegeben. Die Uebersicht nach<br />
rechts ist durch eine ca. 2% m hohe grüne Hecke<br />
und durch herabhängende Baumäste vollständig<br />
verdeckt. Als nun unser Wagen bereits mehr als<br />
zur Hälfte die Kreuzung passiert hatte, fuhr der 1<br />
andere Wagen mit voller Wucht hinten rechts<br />
hinein, so dass der unsrige gehoben und links abgedreht<br />
wurde. Der Fahrer von rechts sagte aus,<br />
dass er unsern Wagen erst auf 2 m Distanz erblickt<br />
habe. Wir können dies kaum glauben, da er<br />
bei etwas Aufmerksamkeit denselben unbedingt früher<br />
hätte sehen sollen, da er diesen direkt vor sich<br />
hatte. Er konnte deshalb nur unmittelbar vor dem<br />
Zusammenstoss bremsen, was sich mit den Aussagen<br />
unseres Fahrers vollständig deckt. Unser<br />
Wagen wiegt ca. 1400 kg und war mit 300 kg mit<br />
Musterkoffern beladen, der andere ist ein alter<br />
Fiat mit Ladebrücke und hat nur 2-Radbremsen.<br />
Da unser Wagen zuerst auf der Kreuzung anlangte,<br />
was ja deutlich aus der Art der Kollision<br />
bewiesen ist, so kommt das Vortrittsrecht von rechts<br />
kaum in Betracht. Der Fahrer von rechts wünschte,<br />
nichts mit der Versicherung zu tun haben zu wollen,<br />
sondern wollte den Schaden, den er durch<br />
einen Mechaniker hat abschätzen lassen, sofort vergüten;<br />
heute will er nichts mehr davon wissen.<br />
Ist die Versicherung oder der Autofahrer nach<br />
Gesetz zum Schadenersatz verpflichtet, und gegen<br />
welchen müssen wir vorgehen? Zeugenmaterial ist<br />
genügend vorhanden. F. in H.<br />
Antwort: Art. 27 des Automobilgesetzes<br />
schreibt vor, dass bei Strassengabelungen und<br />
Strassenkreuzungen der Führer die Geschwindigkeit<br />
des Fahrzeuges zu massigen und einem gleichzeitig<br />
von rechts kommenden Motorfahrzeug den<br />
Vortritt zu lassen hat. Grundsätzlich hat also das<br />
von rechts kommende Motorfahrzeug den Vortritt,<br />
sofern es gleichzeitig gegen die Strassenkreuzung<br />
heranfährt. Befindet sich bereits ein Motorfahrzeug<br />
im Strassenkreuz, so fehlt die Voraussetzung des<br />
Vortrittsrechtes. In konstanter Praxis haben bis<br />
heute die Gerichte die Gleichzeitigkeit immer angenommen,<br />
wenn nicht einwandfrei der Nachweis<br />
erbracht war, dass das von links kommende Fahrzeug<br />
die Kreuzung nicht bereits schon zum grössten<br />
Teile überfahren hatte. Der von links Kommende<br />
hat immer erhöhte Sorgfaltspflicht. Damit<br />
soll nicht gesagt sein, dass das Vortrittsrecht den<br />
Fahrzeugführer jeglicher Pflicht zur Sbrgfalt entbindet.<br />
Auch der Vortrittsberechtigte hat das Tempo<br />
zu massigen. Das Mass der Verminderung der Geschwindigkeit<br />
hängt von den allgemeinen Verhältnissen<br />
ab. In Ihrem Falle sind wir der Auffassung,<br />
dass jedenfalls auch den von rechts kommenden .<br />
Fahrzeugführer ein Verschulden trifft. Auch er<br />
hat eben so zu fahren, dass er nötigenfalls das<br />
Fahrzeug anhalten kann.. Er darf nicht einfach<br />
blindlings in die Kreuzung hineinfähren. Wenn<br />
nun dessen Haftpflichtversicherung sich weigert,<br />
Ihren Schaden, resp. einen Teil desselben, zu übernehmen,<br />
so empfehlen wir Ihnen, sei es gegen den<br />
betr. Motorfahrzeugführer Strafanzeige einzureichen<br />
und Ihre Schadenersatzansprüche im Strafverfähren<br />
geltend zu machen, oder den Eigentümer des<br />
Fahrzeuges (Halter) direkt auf Schadenersatz einzuklagen.<br />
Voraussichtlich dürfen Sie nicht damit<br />
rechnen, dass Ihnen der ganze Schaden zurückvergütet<br />
wird. Dies wäre nur dann der Fall, wenn<br />
Sie selbst keinerlei Verschulden treffen würde.<br />
Sollte der Richter jedoch der Auffassung, sein, dass<br />
auch Sie ein Mitverschulden an der Kollision trifft,<br />
würde der Ihnen entstandene Schaden in der Höhe<br />
des Prozentsatzes des Verschuldens des Gegenfahrers<br />
zurückvergütet werden. *<br />
Der VerwaJtatngsrat de» Touring • Clubs der<br />
Schweiz tagte am Sametag in Genf unter dem<br />
Vorsitz von Zentralpräsident Dr. H. Henneberj. *Es<br />
wurde u. a. die Frage der Volksinitiative für die<br />
Instandsetzung der schweizerischen Alpenstrassen<br />
besprochen und ihre Unterstützung beschlossen.<br />
Weiter wurde Bericht erstattet über die gegenwärtige<br />
Lage auf dem Benzinmarkt und über die<br />
von der Einheitsfront der schweizerischen Verkehrsvexhände<br />
ins Auge gefassten Massnahmen,<br />
um im Interesse der Konsumenten eine Reorganisation<br />
und Sanierung des Benzinmarktes herbeizuführen.<br />
Die hierbei ergriffenen Massnahmen<br />
wurden gutgeheissen. Dem Organisationskomitee<br />
des Eidg. Schützenfestes 1934 in Freiburg wird ein<br />
Ehrenpreis zur Verfügung gestellt<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Familienabend. Traditionsgemäss ist beim Touring-Club<br />
immer alles auf Touren eingestellt, und'<br />
gar erst, wenn es auf einen Familienabend zugeht!<br />
Man weiss das in Luzern und den Waldstätten,<br />
und so waren die Geschäftsräume der Sektion<br />
Waldsfätte in den letzten Tagen nur noch von<br />
Triptyk-Heischenden besucht, die sich einen Geleitschein<br />
zu den Freuden der grossen Saison besohliessenden<br />
Clubveranstaltung im «Union» ausstellen<br />
Hessen. Und das war ganz in der Ordnung.<br />
Denn dieser FamiHenabend war eine Reise wohl<br />
wert. Musterhaft ist auch die Parole des Abends<br />
gewesen; musterhaft flott und amüsant. So die<br />
schön heitere Dekoration des Saale, das Arrangement<br />
der Vergnügungen, Ueberraschungn und<br />
Darbietungen, die in fast überreicher Fülle vorüberwirbelten.<br />
Da Hess Ambergs Handharmonika-<br />
Orchester seine Bälge zu Stimmungsweisen fröhlich<br />
und gemütlich schwellen; dort entlockte das<br />
Schützenquartett Kriens den Manneskehlen gesangliche<br />
Feinheiten, und da wiederum gestalteten<br />
nicht weniger als zehn Girls der Damenriege des<br />
B. T. V. mit hübschen Beinen ein ganzes Problem<br />
der Verkehrsentwicklung aus -Verwicklung; Jongleure<br />
und Akrobaten des B. T. V. tauchten wie<br />
aus fernsten Artistenländern auf und verblüfften<br />
mit reihenweisen eleganten Pantomimen und<br />
Kunststücken. Schliesslich ging noch der Bühnenvorhang<br />
für einen träfen Schwank der Theatergesellschaft<br />
Ebikon hoch, in welchem die Geduld<br />
der Männer und die Schrecklichkeit der Frauen<br />
am Waschtrog dangestellt wurde. Und all das<br />
wurde hübsch aneinandergereiht mit Geistesblitzen<br />
und Witzen des Conferenciers Marfini, der als geschickter<br />
Taschenspieler die beste Stimmung nur<br />
so aus seinen Smokingärmeln zauberte. Mächtiges<br />
Echo gab dazu «Famous band»-Musäk, und unsichtbar<br />
führte geschickte Regie das lorbeerwürdige<br />
Vergnügungskomitee. Aber vergessen sei keineswegs<br />
der unermüdliche Präsident des Clubs. Er<br />
verstand in träfem- Begrüssungswort gleich den<br />
richtigen Auftakt zu geben, als er allen Erschienenen,<br />
darunter den Delegierten der Stadtpolizei,<br />
des A C.S. Luzern, des Chauffeurclubs etc. beste<br />
Stunden im Clubkreise wünschte. Interessant war<br />
der Rückblick auf die Saison, die eine Reihe von<br />
Veranstaltungen sportlicher wie gesellschaftlicher<br />
Natur aufzuweisen hatte, darunter vor allem die;<br />
für Hie Sektion Waldstätte erfolgreiche Solothurner<br />
Sternfahrt, an der mit 13 Wagen 15 Preise,<br />
worunter zwei Speziaipreise, gewonnen wurden.<br />
Die Miteliederzahl beträgt 1164, dazu sind 75<br />
Neueintritte zu vermerken — Beweis für die Anziehungskraft<br />
des Clubs. Mit grossem _Beifall<br />
wurde auch diese Grussdarbietung des Präsidenten<br />
entgegengenommen — dann konnte die Tanzstunde<br />
starten. Und so rannen die Stunden wie<br />
eine glatte Strasse unter wirbelnden Radern, a les<br />
funktionierte tadellos und nur eins versagte leider:<br />
die Zeitbremse! Der Augenblick fuhr im<br />
Renntempo weiter und entschwand, leider — und<br />
doch so äutomobilistisch! J- N.<br />
*. c. s.<br />
SEKTION ZÜRICH. Um denjenigen Mitgliedern,<br />
welche ihre Wagen an den autotechnischen<br />
Kontrollen vorgeführt haben,, Gelegenheit<br />
zu geben, die Behebung der bei der ersten<br />
Kontrolle festgestellten Mängel in der Kontrollkarte<br />
bescheinigen zu lassen, finden anfangs Dezember<br />
in Zürich und WinterthuT Nachtkontrollen<br />
Brünig, Kerenzerberg, Col des Mosses, Saanen-><br />
statt. Alle Mitglieder sind ersucht worden, sich möser, Maloja. In Frankreich sind mit Ketten<br />
hiefür bei den Touristikbureaux des A.C.S. Zürich noch befahrbar der Col de la Faucille und der<br />
und Winterthur anzumelden. Dabei besteht die Mont-Genevre. (Ohne Ketten die «Route d'hiver dee<br />
Möglichkeit, dass diejenigen Mitglieder, die dieAlpes»). In Italien sind sämtliche bedeutenden<br />
Ä.C.S.-Kontrolle noch nicht besucht haben, das Dolomitenpässe geschlossen (ganzjährig befahrbar<br />
Versäumte noch nachholen können.<br />
Brenner)." In Oesterreich können mit Schneeketten<br />
befahren werdem: Aflenzer Seeberg, Pyhrnpass,*<br />
Pötschenpass, Prebichl, Stubalpe und Zellerain.<br />
A C.S.-DAMENVERANSTALTUNGEN DER SEK-<br />
TION ZÜRICH. Martinimahl. Da sich unsere Damen<br />
des A.C.S. nicht nur in sportlicher Hinsicht<br />
die Leistungen der Herren der Schöpfung «um<br />
Vorbild setzen, wurde auch diesmal mit Pünktlichkeit<br />
und zielgerechtem Eifer das Martinimahl im<br />
•ndel u. Indusffie<br />
Hotel St. Gotthard abgehalten, zur gleichen Zeit<br />
in welcher der « Herrenabend » im Waldhaus Dolder<br />
stattfand. Die Präsidentin, Frau E. Beyer, be-<br />
sich nun um den Personen- oder den Lieferwagen<br />
Die Benutzung des Wagens im Winter, ob es<br />
gTÜsste mit freundlichen Worten die zahlreiche handelt, ist für viele Autobesitzer ein unbedingtes<br />
Versammlung. 68 Damen hatten sich eingefunden Muss.<br />
und es herrschte von Anfang an fröhliche Stimmung.<br />
Es war, als ob jedes einzelne dem andern<br />
beweisen wollte, dass heiter sein eine wirkliche,<br />
glückbringende Tugend ist, eine Zierde der Menschheil<br />
Die Martinigans mundete vortrefflich und<br />
es gab dazu flotte Tafelmusik und Vorführungen<br />
von Künstlern des Kabaretts Metropole, welche wir<br />
unserm Mitglied Frau E. Töndury zu verdanken<br />
hatten. Nun kam in wahrer, aus dem Herzen<br />
kommender Schönheit eine humorvolle Schnitzelbank,<br />
welche mit anschaulicher, schmissiger Bildkunst,<br />
ausgeführt von Herrn Kunstmaler und Malermeister<br />
J. Baur in Zürich, sowie mit packenden,<br />
witzigen Versen, den anwesenden Damen aktuelle<br />
und persönliche Neuigkeiten aufdeckte! Um K12<br />
Uhr wurden wir durch eine chevalereske Delegation<br />
voni Herrenabend überrascht. Herr Dr. jur. Bircher<br />
sprach verbindliche Worte und überreichte im<br />
Namen des Clubs unserer Präsidentin, Frau E.<br />
Beyer, einen silbernen Becher als Anerkennung für<br />
die erfolgreiche Tätigkeit als Patin bei Neuanmeldungen.<br />
Frau Prof. Bürgi dankte den 4 Delegierten<br />
für den allerdings nur kurzen Besuch und für<br />
die freundlichen Bemühungen. Der Abend nahm<br />
einen sehr vergnügten Verlauf und gegen Schluss<br />
stellten sich viele Herren vom Waldhaus ein, um<br />
bei fröhlichem Tanz mit ihren. Damen, den Martini-<br />
Anlass zu beschliessen. A.<br />
!1 * « *<br />
« Veibändlen<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Verehrte Vereinsmitglieder!<br />
Einen dringenden Appell an<br />
unsere säumigen Mitglieder, die<br />
mit den finanziellen Angelegenheiten<br />
im Rückstande sind:<br />
Diese werden freundlichst ersucht,<br />
an der nächsten Monatsv<br />
er Sammlung, am<br />
Mittwoch, 6. Dezember <strong>1933</strong>, abends 8.15 Uhr, im<br />
RestauTant Du Pont, 1. Stock, Litnmatseite, zu<br />
erscheinen, damit der Vorstand Gelegenheit hat,<br />
die Angelegenheit der Rückstände mit den betreffenden<br />
Kollegen zu besprechen. (Zahlungsausweise<br />
mitbringen!) Es braucht keiner zu zögern. Es wird<br />
im Gegenteil jedem sein eigener Vorteil sein. Wenn<br />
momentan auch di« Mittel knapp sind, so spielt<br />
das keine Rolle, aber wenigstens zeigen können<br />
sich auch diese Mitglieder. Wir werden allen denjenigen<br />
Kollegen, die nicht an dieser Versammlung<br />
teilnehmen, eine letzte Frist einräumen, bis<br />
zur Monatsversammlung vor der Generalversammlung,<br />
am 3. Januar 1934, um ihre Rückstände in<br />
Ordnung zu bringen, oder wenigstens ein Stundungsgesuch,<br />
laut Statuten, einzureichen. Andernfalls<br />
werden sie bei der Mitgliederbereinigung<br />
an der Generalversammlung laut Statuten,<br />
Art. 4, §§ 17 b, c, d, behandelt und ihre<br />
Namen im Vereinsorgan «Automobil-Revue» zur<br />
Publikation kommen. Lieber weniger Mitglieder<br />
mit Interesse, als viele Mitglieder und unnütze Arbeit.<br />
Mit kollegialem Chauffeurgruss:<br />
Der Vorstand.<br />
AUTOGEWERBEVERBAND. Sektion Bern. Generalversammlung,<br />
Die Sektion Bern des A.G.V.S.<br />
hielt vor acht Tagen in Thun ihre ordentliche Generalversammlung<br />
ab. Bei einer starken Beteiligung<br />
wurden unter der Leitung des Präsidenten, Herrn<br />
R. Hilfiker, die ordentlichen Geschäfte rasch erledigt.<br />
Ein spezielles Traktandum bildete die Stellungnahme<br />
&a den verschiedenen Vorschlägen betreffend<br />
Abänderung des Automobilsteuerdekretes.<br />
Die Versammlung beschloss einstimmig:<br />
1. Die Vierteljahrsteuer, wie sie von verschiedenen<br />
Interessengruppen verlangt wird, abzulehnen.<br />
Er sieht darin eine Bedrohung der Existenz des<br />
Autogewerbes und eine Umwandlung desselben in<br />
ein ausgesprochenes ßaisongewerbe, was jeden<br />
Herbst weitgehende Arbeiterentlassungen zur Folge<br />
hätte. Daneben würden dem Staate Steuerausfälle<br />
von über Fr. 500 000.— entstehen, was in den heutigen<br />
Zeiten speziell in Anbetracht der Notwendigkeit<br />
eines modernen Strassenbaues und richtigen<br />
Strassenunterhaltes direkt gegen die Interessen der<br />
Automobilisten wäre. Der A.G.V.S. könnte höchstens<br />
dahin Konzessionen machen, dass die Verkehrsbewilligung<br />
für bereits dem Verkehr übergebene<br />
Wagen am 1. April für die neun restlichen Monate<br />
des Jahres gelöst werden kann. Niemals könnte er<br />
aber dem Verlangen zustimmen, dass für einen<br />
Wagen, der im letzten Vierteljahre eingestellt wird,<br />
eine Rückvergütung der Steuer gewährt wird. Neue<br />
Wagen sollen jederzeit pro rata der Zeit ihrer in<br />
Verkehrsetzung Steuern bezahlen.<br />
2. Der Verband verlangt, dass die Steuern auf<br />
alte Wagen herabgesetzt werden. Fünf Jahre alte<br />
Wagen sollten nur Hoch 50% der Steuerabgaben<br />
bezahlen unter Vorbehalt der geltenden Minimalsteuer.<br />
Zufolge der hohen Steuern liegen unzählign<br />
alte Wagen im Kanton Bern herum, die niedrig<br />
geschätzt im Minimum den Wert von 1 Million Fr.<br />
repräsentieren. Durch Herabsetzung der Steuern<br />
auf alte Wagen wäre es möglich, der Volkswirtschaft<br />
diese grossen Summen zu erhalten.<br />
Ferner ist nachgewiesen, dass die Art und Weise<br />
der Steuerfestlegung auch in technischer Hinsicht<br />
dem alten Wagen nicht mehr gerecht wird, da der<br />
moderne Wagen im Vergleich zum alten mit einem<br />
kleineren, d. h. steuertechnisch schwächeren Motor<br />
ganz erheblich mehr leistet als ein Wagen älterer<br />
Konstruktion. (Siehe separate Meldung an anderer<br />
Stelle dieses Blattes. Die Red.)<br />
Befahrbarkeit der Albenstrassen. Nach neusten,<br />
unserem Touristikbureau eingegangenen Meldungen<br />
sind trotz reichlichen Neuschnees von den schweizerischen<br />
Alpenstra,ssen noch folgende für Automobile<br />
mit Schneeketten fahrbar:<br />
Diese Notwendigkeit zwang die chemische Industrie,<br />
ein Gefrierschutzmittel für das Autokühlwasser<br />
zu finden, das Kühler und Motorblock auch<br />
bei grösster Kälte zuverlässig vor dem Zersprengen<br />
schützt, ohne dabei das Metall und andere Teile<br />
anzugreifen. Das Problem wurde Vor .einer Reihe<br />
von Jahren durch « Glysantin» gelöst. Bei dem<br />
von der I. G. hergestellten Produkt handelt es sich<br />
um das Frostschutzmittel, das- allen Anforderungen<br />
entspricht und dadurch zu einem unentbehrlichen<br />
Autozubehör-Artikel für die Winterfahrt ge*<br />
worden ist.<br />
Glysantin wird dem Kühlwasser bei Beginn der<br />
kalten Jahreszeit beigegeben und bleibt während<br />
des ganzen Winters im Kühler. Es verdampft weder<br />
aus der kochenden Wassermischung, noch wird<br />
es zersetzt. In diesem Zusammenhang soll noch<br />
darauf hingewiesen werden, dass die Verwendung<br />
unzuverlässiger Gefrierschutzmittel nicht nur teurer<br />
ist, sondern eine unmittelbare Gefahr für deil<br />
Kijhler darstellt. Glysantin ist in seiner Frostschutzwirkung<br />
und in den anderen Eigenschaften<br />
erstklassig und der Preis der Qualität angemessen.<br />
Dringend muss vor Gefrierschutzmitteln gewarnt<br />
werden, die verdampfen, so dass nie die<br />
Gewissheit besteht, ob der gewünschte Frostschutz<br />
wirklich vorhanden fet; oder solchen, die Metalle<br />
angreifen und so mit der Zeit die dünnen Kühler-<br />
Lamellen durchlöchern.
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 98<br />
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