E_1933_Zeitung_Nr.104
E_1933_Zeitung_Nr.104
E_1933_Zeitung_Nr.104
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BERN, Dienstag, 19. Dezember <strong>1933</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
29. Jahrgang - N» 104<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Uste**<br />
Halbjährlich Fr. 5.—, jahrlich Ft. 10.—. Im Ausland unter Portozusehlag.<br />
Nttn nicht postanvtlich bestellt. Zusehlag für postamtUehe Bertellung 30 REUAKTION a. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97. Bern<br />
Rappen. Poitehack-Kechnung 111/414.<br />
Telephon 28.222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Besteuerung<br />
der Motorfahrzeuge.<br />
Die Finanzkommission der französischen<br />
Deputiertenkammer hat in den letzten Tagen<br />
die Einführung eines neuen Gesetzes be-<br />
keiten begangen. Doch darüber weiter unten.<br />
schlossen, laut welchem inskünftig die Besteuerung<br />
der Motorfahrzeuge auf Grund Kriterium für die ungefähre Motorleistung<br />
Heute stimmt die Steuerformel selbst als<br />
ihres Benzinverbrauches geschieht. Die Regierung<br />
erhebt dazu von den Brennstoff- eines Motors berechnen zu können glaubt, so<br />
nicht mehr. Wenn man mit ihr die Leistung<br />
Grosslieferanten pro Brennstoffeinheitsmenge können sich Werte ergeben, die der Wirk-<br />
einen bestimmten Betrag, der sich für den<br />
Verbraucher in einer Erhöhung des Brennstoffbezugspreises<br />
auswirkt. Zusatzbestimmungen<br />
des neuen Gesetzes sehen vor, dass<br />
die Nutzfahrzeuge ausser der Benzinsteuer<br />
noch eine ihrem Gewicht und ihren Abmessungen<br />
entsprechende Sondersteuer zu ent-<br />
ausmacht. Je weiter die Technik fortschritt,<br />
um so mehr muss das, was man früher als<br />
richten haben, während anderseits der all-angemessegemeinen Wohlfahrt dienende Fahrzeugklasnen.<br />
betrachtete, als Willkür erscheisen<br />
von der Steuerentrichtung entbunden Durch Wahl eines andern konstanten Faktors<br />
in der Formeil lässt sich natürlich das<br />
werden können.<br />
Damit ist in Frankreich ein Steuermodus Resultat der Wirklichkeit leicht etwas näher<br />
in Aufnahme gekommen, dessen Tragweite bringen und durch geeigneten Ansatz der<br />
fin Moment noch kaum überblickt werden Einheitstaxe für die « Steuerpferdestärke»<br />
kann. Erst die Zukunft wird lehren, welche hat man es in der Hand, weitere Korrekturen<br />
Auswirkungen er auf den Verkehr haben vorzunehmen. Doch äst das nur Flickwerk.<br />
wird. Es fehlt nicht an Stimmen, die dem Und sicher hat es keinen Sinn, immer und<br />
Experiment ein klägliches Fiasko prophezeien,<br />
ein Fiasko, wie es in ähnlichen andern vornherein nur Notbehelf war. Dass man<br />
ewig an einem Ding herumzuflicken, das von<br />
Fällen tlbrigens auch schon zu verzeichnen sich an den gegenwärtigen Steuermodus gewöhnt<br />
hat, bedeutet sicher keinen Grund,<br />
war. Trotz allem lässt sich jedoch nicht bestreiten,<br />
dass die Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />
auf Grund ihres Verbrauches auch rem abzulehnen. Um so weniger, wenn die<br />
von vornherein die Suche nach etwas besse-<br />
die Möglichkeit von Vorteilen bietet. Im folgenden<br />
sei deshalb etwas näher auf diesen ersichtlich sind und die dadurch verursach-<br />
Mängel des vorliegenden Systems so klar<br />
Gedanken eingegangen, obschon hier keineswegs<br />
definitiv für oder gegen das neue Sy-<br />
Nimmt man sich den ganzen Fragenkomten<br />
Ungerechtigkeiten so offen zu Tag liegen.<br />
stem Stellung genommen werden soil. plex näher vor, so ist einmal sofort zu er-<br />
Man kann sich vorerst fragen, wozu eine<br />
Motorfahrzeugsteuer überhaupt zu dienen<br />
hat. Zweifellos hat die Steuer nur dann Daseinsberechtigung,<br />
wenn sie das Entgelt für<br />
verursachte Strassenabnützung darstellt. Wie<br />
lässt sich dieses Entgelt bemessen ?<br />
Wir sind von Alters her gewohnt, und unseren<br />
meisten Nachbarn geht es nicht anders,<br />
dass irgendwie die « Grosse » des Fahrzeuges<br />
massgebend sein muss. Um diese<br />
Grosse zu erfassen, führte man seinerzeit<br />
die Steuerformel ein, die zwar nicht das Gewicht<br />
und den Raumbedarf des Fahrzeuges<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der geheime Kampf.<br />
Roman von Philipp Klein.<br />
(33. Fortsetzung)<br />
Vom Tage<br />
Der Journalist hatte eine dieser Broschüren<br />
in seinem Schreibtisch und Hess sie<br />
Eberhard sehen. Schon ein oberflächlicher<br />
Blick in das kleine grüne Heft zeigte Eberhard,<br />
dass die Broschüre mit ausserordentlichem<br />
Geschick gemacht war. In einem untadeligen<br />
Deutsch geschrieben, ordentlich und<br />
auf gutem Papier gedruckt. Der Inhalt: ein<br />
Artikel eines deutschen Universitätsprofessors,<br />
der in der Schweiz lebte, und geschickt<br />
zusammengestellte Aeusserungen eines deutschen<br />
Diplomaten, der ebenfalls ausserhalb<br />
der deutschen Grenzen war und seiner zu der<br />
Reichsregierung in schroffem Gegensatz<br />
stehenden Meinung klar und deutlich Ausdruck<br />
gab. Die Alleinschuld Deutschlands an<br />
dem Weltkrieg war «bewiesen». Wenn die<br />
Broschüre grössere Verbreitung fand, konnte<br />
sie nicht ohne Wirkung bleiben, gerade weil<br />
sie bis zu einem gewissen Grad gemässigt<br />
gehalten war.<br />
Eberhard erinnerte sich an das deutsche<br />
«Propagandamaterial», das er in Berlin gesehen<br />
hatte. Ein Reichtagsabgeordneter und<br />
Parteiführer hatten das Material zusammengestellt.<br />
In einem schauderhaften Französisch,<br />
von Druckfehlern wimmelnd, elend gedruckt,<br />
auf miserablem Papier — damit wollte man<br />
erfassten, jedoch einen ungefähren Anhalt<br />
für die Beurteilung der Motorleistung gaben.<br />
Zweifellos hatte man damit um des lieben<br />
Friedens willen schon mehrere Ungenauig-<br />
lichkeit so wenig entsprechen, wie ein Huhn<br />
einem Hühnerei. Jeder Automobilist weiss,<br />
dass die effektive Leistung seines Motors<br />
meist den doppelten, wenn nicht den dreibis<br />
vierfachen Betrag der « Steuerleistung»<br />
auf die Neutralen, auf die Franzosen wirken!<br />
Die «Anderen» verstanden sich besser<br />
auf die «zivile» Kriegsführung. «Le Petit»<br />
übernahm es, das Material nach dem Elsass<br />
zu bringen und für die Weiterbeförderung zu<br />
sorgen. Man schien vor Eberhard keine Geheimnisse<br />
zu haben. Die Namen der Vertrauensleute<br />
in Deutschland wurden ganz<br />
offen genannt, oder doch so bezeichnet, dass<br />
sie unschwer eruiert werden konnten. Man<br />
schien sich hier sehr sicher zu fühlen; wenn<br />
gelegentlich einmal einer von den deutschen<br />
Verrätern erwischt und erschossen wurde —<br />
was machte das schon aus! Es fand sich<br />
stets schnell Ersatz. —<br />
Aber es handelt sich bei dieser Konferenz<br />
nicht um Propaganda allein, sondern auch um<br />
wichtigere Dinge. «Le Grand» zog einen Plan<br />
aus seiner inneren Rocktasche und legte ihn<br />
auf den Tisch. «Das sind», sagte er, «die<br />
Longawerke. Die Zeichnungen sind absolut<br />
verlässlich; sie stammen von einem Vorarbeiter,<br />
der schon lange für uns arbeitet und in<br />
den Werken selber wohnt. Er ist da zugleich<br />
eine Art von Hausmeister. Sie sehen hier die<br />
rot eingezeichneten Stellen. Wenn an diesen<br />
fünf Stellen ein bestimmtes Quantum Sprengstoff<br />
zu gleicher Zeit zur Entladung gebracht<br />
wird, fliegen die gesamten Werke in die Luft.<br />
Die Möglichkeit, den Sprengstoff unterzubringen,<br />
besteht, da der Vorarbeiter, wie gesagt,<br />
in den Werken wohnt. Aber an Ort und<br />
Stelle haben wir keinen Sprengstoff. Die<br />
Möglichkeit, ihn von der Schweiz über die<br />
Grenze zu schaffen, muss bezweifelt werden.<br />
kennen, dass eine « Steuerleistung» für die I<br />
Strassenabnützung nicht mehr massgebend<br />
sein kann. Tatsächlich befördert heute mancher<br />
moderne, kleine Motor bei entsprechend<br />
höherer Strassenabnützung bedeutendere Gewichte<br />
mit viel grösserer Geschwindigkeit,<br />
als es manches andere Modell höherer Steuerleistung,<br />
jedoch 5—10 Jahre älteren Ursprungs,<br />
zu tun vermag. Aber selbst, wenn<br />
sich die effektive Leistung von Fall zu Fall<br />
erfassen Hesse (was praktisch kaum möglich<br />
ist), wäre der Anhalt für die Strassenabnützung<br />
noch lange nicht gegeben. Einmal blieben<br />
ja die Einflüsse des Gewichtes und der<br />
Geschwindigkeit unberücksichtigt. Unberücksichtigt<br />
bliebe aber vor allem der Faktor von<br />
grösster Bedeutung : Die zurückgelegte Kilometerzahl,<br />
d. h. die Länge der auf Abnützung<br />
beanspruchten Strecke.<br />
Keine Steuerberechnung, die den Steuerbetrag<br />
als Entgelt für die Strassenabnützung<br />
betrachtet haben will, kann ohne den Faktor<br />
Kilometerzahl auskommen. Es ist ja ohne<br />
weiteres denkbar, dass dieser einen höheren<br />
Wert annimmt als alle übrigen, genau, wie<br />
man sich auch den Fall vorstellen kann, dass<br />
er zu Null wird und infolgedessen auch jede<br />
Strassenbenützung ausbleibt.<br />
Sucht man nach Möglichkeiten, um den<br />
Faktor « Fahrkilometerzahl > in der Steuerbemessung<br />
zur Auswirkung zu bringen, so<br />
bleibt praktisch kaum eine andere Möglichkeit<br />
als die, ihn anhand der verbrauchten<br />
Brennstoffmenge zu bestimmen. Technisch<br />
geht es ja nicht an, jedes Fahrzeug etwa mit<br />
einem zwangsläufigen Kilometerzähler, dessen<br />
Registrierung alle Jahre den Behörden<br />
mitgeteilt werden müsste, auszurüsten. Ein<br />
anderer Masstab zur noch direkteren Ermittlung<br />
der Strassenabnützung, nämlich die<br />
Erfassung und Besteuerung des Pneuverschtleisses,<br />
scheidet aus technischen Gründen<br />
ebenfalls aus. Anderseits bietet dem gegenüber<br />
die Brennstoffbesteuerung noch den<br />
wertvollen Vorteil, als Anhalt für das beförderte<br />
Gewicht zu dienen. Praktisch dürfte<br />
die Berechnung der Steuer auf Grund des<br />
Brennstoffverbrauches nicht die geringsten<br />
Schwierigkeiten bereiten oder sogar gegenüber<br />
der bisherigen Berechnungsart noch<br />
Erleichterungen bringen.<br />
Wir sind uns vollkommen bewusst, dass<br />
man trotzdem auch bei ihr nicht ohne gewisse<br />
Korrekturen auskäme. Wir übersehen<br />
auch die Gefahr nicht, dass der Staat bei der<br />
Einführung einer Benzinsteuer eventuell der<br />
Versuchung unterliegen könnte, nebenbei den<br />
alten Modus beizubehalten, so dass letzten<br />
Endes die Belastung für den Automobilisten<br />
nur noch grösser würde. Trotzdem glauben<br />
wir nicht, dass man die Dinge weiter so hinnehmen<br />
muss, wie sie sind, und dass nicht<br />
auf bessere Einsicht gehofft werden kann.<br />
Wenn heute der Besitzer «ines mittelstarken<br />
Wagens allein an Automobilsteuergebühr<br />
300—500 Fr. hinzulegen hat, bevor er überhaupt<br />
nur einen Kilometer fahren darf, und<br />
wenn, so er den Wagen vielleicht jährlich<br />
Man müsste in Deutschland selber das Nötige<br />
auftreiben. Ich kann es augenblicklich nicht<br />
riskieren, über die Grenze zu gehen. Haben<br />
Sie jemanden, der dazu geeignet scheint?»<br />
Der Journalist dachte nach. Sein Blick fiel<br />
auf Eberhard. «Was halten Sie von der<br />
Sache?»<br />
«Sie meinen, ob ich persönlich...?»<br />
«Sie verstehen doch, mit Sprengstoffen umzugehen?»<br />
«Allerdings. Aber dazu muss ich sie erst<br />
haben. In Deutschland habe ich, wie Sie sich<br />
denken können, keinerlei Beziehungen, die in<br />
einer solchen Sache in Betracht kommen.»<br />
«Die Beziehungen würde ich Ihnen schaffen.<br />
Ausserdem auch natürlich die Möglichkeit,<br />
über die Grenze zu gehen, ohne dass<br />
sie sich den deutschen Grenzwächtern und<br />
dem deutschen Militär zu zeigen brauchen.»<br />
«Wenn Sie das machen können — warum<br />
nicht?»<br />
«Gut. Wir sprechen nachher noch darüber.»<br />
Es wurden noch verschiedentlich Vorschläge<br />
erörtert, nach Deutschland bestimmte<br />
Eisenbahnzüge zu zerstören, und «le Petit»<br />
hatte die hübsche Idee, Gift in die Wagen<br />
zu streuen, die Vieh über die deutsche<br />
Grenze bringen sollten. Aber Stein hielt davon<br />
nicht viel und war ausserdem der Meinung,<br />
dass man in der Schweiz selbst keine<br />
Anschläge zur Ausführung bringen sollte —<br />
es war zu gefährlich!<br />
Als die beiden «Individuen» sich entfernt<br />
hatten, erstattete Eberhard dem .Anwalt zunächst<br />
Bericht über das, was er von seinen<br />
INSERT10NS-PREIS: Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oO*<br />
deren Baum 45 Cts. für die Schweiz; (Ur Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />
Inseratemehluu 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
nur 5000 km benützt, auf den Fahrktlometer<br />
10 Rp. Steuer entfallen können, so ist das ein<br />
Unsinn, der den Möglichkeiten unseres hochentwickelten<br />
Zeitalters einfach Hohn spricht.<br />
m.<br />
Ermüdungserscheinungen<br />
(Limousinen-Krankheit).<br />
Die Arbeitsphysiologie befasst sich mit dem<br />
vielgestaltigen Problem «Mensch und Arbeit».<br />
Sie studiert die Rückwirkungen der Arbeit<br />
j auf den menschlichen Organismus und ermittelt<br />
die günstigste Form der Arbeitsgestaltung;<br />
sie bekämpft die Ermüdung; sie<br />
sucht Maschine und Arbeitsgerät der Eigenart<br />
des Menschen anzupassen. Alle diese Untersuchungen<br />
kommen auch den Motorfahrzeugführern<br />
zugute. Darüber hinaus stellt das<br />
Motorfahrzeug der Arbeitsphysiologie aber<br />
noch eine Reihe besonderer Aufgaben. Es sei<br />
nur erinnert an ermüdende Bedienungsgriffe<br />
oder an sinnwidrig angebrachte Verkehrszeichen,<br />
welche die Blicke des Fahrers vom<br />
Strassenverkehr in die höheren Regionen der<br />
Lüfte ablenken.<br />
So interessant es für einen Arbeitswissenschaftler<br />
ist, auf diese Dinge im einzelnen<br />
einzugehen, so möchten wir, schreibt Prof.<br />
Dr. Atzler in der Verkehrswarte, heute ein<br />
anderes Thema besprechen, das uns praktisch<br />
noch viel wichtiger zu sein scheint, nämlich<br />
die sogenannte Limousinenkrankheit. Von ihr<br />
werden viele Menschen befallen, die in geschlossenen<br />
Limousinen längere Zeit fahren.<br />
Die Krankheit äussert sich in Kopfschmerzen<br />
und einem betäubungsähnlichen Ermüdungsgefühl;<br />
bei besonders empfindlichen Personen<br />
kann es sogar zum Erbrechen kommen.<br />
Und gerade dieses letztgenannte Symptom<br />
veranlasste viele Mediziner dazu, die «Limousinenkrankheit»<br />
auf die gleiche Ursache zurückzuführen<br />
wie die allbekannte Seekrankheit,<br />
nämlich auf die schwindelerregenden,<br />
rhythmischen SchwankuYigen des Fahrzeuges.<br />
Aber während die Seekrankheit meist sofort<br />
verschwindet, wenn man festen Boden unter<br />
den Füssen hat, beobachten wir bei der<br />
Limousinenkrankheit kein Nachlassen der<br />
Symptome, wenn der Patient das Fahrzeug<br />
verlässt. Auch der Umstand, dass die Limousinenkrankheit<br />
nie bei Fahrten im offenen<br />
Automobil beobachtet wird, weist uns darauf<br />
hin, dass die Erschütterungen keinesfalls als<br />
alleiniges auslösendes Moment der Krankheit<br />
in Frage kommen können.<br />
russischen Freunden gehört hatte. Das heisst,<br />
er teilte ihm mit, was dieser wissen durfte;<br />
die Fortschritte der Aktion der bürgerlichen<br />
Linken. Der Journalist schien sehr interessiert,<br />
machte sich Notizen und versprach,<br />
dafür zu sorgen, dass diese Art von Berichten<br />
von einer interessierten Stelle "anständig<br />
honoriert würde.<br />
Dann kam er wieder auf die «Longawerke»<br />
zu sprechen, die der Entente offenbar sehr<br />
unangenehm waren. «Der Plan», sagte er,<br />
«mag auf den ersten Anblick sehr abenteuerlich<br />
erscheinen, und er ist es auch, wenn sich<br />
Leute mit ihm beschäftigen, wie die beiden<br />
Herren, die Sie eben gesehen haben. Aber<br />
in dem Augenblick, Herr Naschtschenko, da<br />
er gewissermassen seriös in Angriff genommen<br />
wird, ist die Sache ganz anders. Die<br />
Möglichkeit,, den nötigen Sprengstoff zusammenzubekommen,<br />
besteht. Es muss nur<br />
jemand dahinter sein, der mit solchen Sachen<br />
umzugehen weiss. Wenn Sie in Deutschland<br />
sind, die Verbindung mit meinen Vertrauenspersonen<br />
aufgenommen haben, bin ich überzeugt,<br />
dass Sie in vierzehn Tagen diese verdammten<br />
Werke hochgehen lassen können.<br />
Was halten Sie von der Sache? Ich bemerke,<br />
dass für einen solchen Schlag natürlich ganz<br />
andere Honorare bezahlt würden, als für Berichte<br />
aus russischen Emigrantenkreisen!»<br />
Eberhard schien nachzudenken. «Man riskiert<br />
natürlich dabei sein Leben», sagte er.<br />
«Wenn ich es tue, dann muss ich präzise<br />
wissen, was für mich dabei herausschaut —<br />
Sie entschuldigen — auf Versprechungen hin
Viel näher liegt es, an irgendwelche giftigen<br />
Gase zu denken, die vom Motor her in<br />
das Wageninnere eindringen. In der Tat geben<br />
auch viele unter der Limousinenkrankheit<br />
leidenden Personen an, dass ihnen die Oeldämpfe<br />
ausserordentlich unangenehm seien.<br />
Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, dass<br />
diese Dämpfe allein schon limousinenkrank<br />
machen; viel eher muss man an Kohlenoxyd<br />
denken.<br />
Kohlenoxyd bildet sich, wenn Kohlen langsam<br />
in einem Becken glimmen; die auf den<br />
Kohlen liegende Asche verwehrt den Zutritt<br />
von Luft, so dass die Verbrennung nur unvollständig<br />
ist. Dasselbe Gas ist auch in dem<br />
Leuchtgas enthalten. Eingeatmet wirkt das<br />
Kohlenoxydgas äusserst giftig. Auch die Auspuffgase<br />
der Automobile enthalten reichliche<br />
Mengen von Kohlenoxyd, weil der Verbrennungsprozess<br />
im Explosionsraum des Motors<br />
nicht ganz vollständig ist. Man nahm<br />
nun bis vor kurzem an, dass die Endprodukte<br />
der Verbrennung, vor allem das uns besonders<br />
interessierende Kohlenoxyd, ausschliesslich<br />
durch die Auspuffleitung entfernt werden.<br />
In Versuchen zeigte sich aber, dass diese gesundheitsschädlichen<br />
Verbrennungsgase noch<br />
einen anderen Weg nehmen; sie können besonders<br />
bei älteren Wagen durch den schmalen<br />
Zwischenraum zwischen Kolben und Zylinderwand<br />
entweichen. Sie gelangen dann<br />
durch das Kurbelgehäuse und den Oeleinfüllstützen<br />
unter die Motorhaube und werden<br />
von da durch die Spalten des vorderen<br />
Fussbrettes ins Wageninnere getrieben.<br />
Es ist nun die Frage, ob die Kohlenoxydkonzentration<br />
im Wageninnern so hoch ansteigt,<br />
dass die Insassen gefährdet sind.<br />
Wir untersuchten die Wagenluft und stellten<br />
bereits nach halb- bis einstündigen Fahrten<br />
Kohlenoxydkonzentrationen von 150—240<br />
ccm CO im Kubikmeter Luft fest (150 bis<br />
240 ccm/cbm). Diese Konzentration genügt<br />
bereits, um bei empfindlichen Personen eine<br />
leichte Kohlenoxydvergiftung zu erzeugen.<br />
Man wird nun sagen, dass man der Vergiftungsgefahr<br />
durch Oeffnen der Fenster begegnen<br />
könne. Wir haben auch diese Frage<br />
einer experimentellen Prüfung unterworfen<br />
und sind dabei manchmal zu verblüffenden<br />
Ergebnissen gekommen. Wir fuhren z. B.<br />
einmal mit einer Limousine bei einer durchschnittlichen<br />
Geschwindigkeit von 60 km<br />
über eine ebene Strecke; der Wind kam von<br />
links vorn, und das linke Vorderfenster war<br />
geöffnet. Trotzdem stieg- die Kohlenoxydkonzentration<br />
in der Wagenluft bis zu 210<br />
ccm pro Kubikmeter. Auf der Rückfahrt be-.<br />
trug der Kohlenoxydgehalt nur «180»ccm<br />
pro Kubikmeter, obgleich alle*Fenster-j geVJ<br />
schlössen waren. Es kommt also Wim'Oelf-'<br />
nen der Fenster sehr auf die ,Art, der!:Lüft-; ;j<br />
Strömungen im Wageninnern an. Im allgemeinen<br />
stellte sich heraus, dass der Wagen:<br />
am besten entlüftet wird, wenn man das dem<br />
Winde abgewandte Fenster öifnet.<br />
Das Kohlenoxyd wird von den Insassen<br />
mit der Atmunssluft aufgenommen und ist<br />
dann verhältnismässig einfach im Blut<br />
nachzuweisen. Diese Untersuchungen wirken<br />
vielleicht auf den Laien noch überzeugender<br />
als die erwähnten Luftanalysen; denn durch<br />
die Blutuntersuchung wird der direkte Beweis<br />
dafür erbracht, dass dieses gefürchtete<br />
Gas sich im Körper anzureichern vermag.<br />
Wir untersuchten das Blut auf seinen Kohlenoxydgehalt<br />
an einer Reihe von Führern<br />
von Autoomnibussen unmittelbar vor und<br />
nach Beendigung des Dienstes. Beim Personal,<br />
das seinen Dienst auf älteren Wagen<br />
kann man etwas Derartiges natürlich nicht<br />
unternehmen. Ich müsste Gewissheiten<br />
hahen!»<br />
«Das sollen Sie selbstverständlich. Ich<br />
werde Sie mit einem Herrn- zusammenbringen,<br />
der gewissermassen die finanzielle Garantie<br />
übernimmt und mit Ihnen die Summe<br />
festsetzt, die Sie für die Arbeit zu bekommen<br />
haben. Sie können dann aut dem von unseren<br />
Leuten benützten Wege über die Grenze<br />
gehen. Mit Ausweispapieren, die wir Ihnen<br />
verschaffen — sprechen Sie deutsch, Herr<br />
Naschtschenko?»<br />
«Ja — einigermassen.»<br />
«Mit den Ausweispapieren in der Tasche<br />
werden Sie zunächst unseren Vertrauensmann<br />
in den Longawerken aufsuchen und<br />
dann mit meinen Korrespondenten in Verbindung<br />
treten. Die Art der Ausführung und der<br />
Zeitpunkt bleibt natürlich vollkommen Ihnen<br />
überlassen.»<br />
«Gut. Machen Sie mich mit dem Mann bekannt,<br />
der das Unternehmen finanziert; wenn<br />
ich mit ihm einig werde, kann die Arbeit sehr<br />
bald beginnen.»<br />
«Schön. Ich denke dann, wenn .das glückt,<br />
noch an eine andere Sache. An Friedrichshafen.<br />
Das allerdings ist wesentlich schwieriger,<br />
da wir in der Werft niemanden haben,,<br />
mit dem wir arbeiten können. Aber, wenn<br />
Sie einmal drüben sind — doch davon können<br />
wir später sprechen. Kommen Sie heute<br />
abend ^ in meine, Privatw.ohnüng, Rheirt-<br />
«trasse 25; Sie werden bei mir. ,den Herrn,<br />
verrichtete, stieg die Kohlenoxydkonzentration<br />
im Blut höher an als bei den Fahrern<br />
und Schaffnern der neueren Omnibusse. Einen<br />
sehr grossen Einfluss auf den Kohlenoxydgehalt<br />
des Blutes übte auch die Länge<br />
der Zwischenpausen an den Endstationen aus.<br />
Konnte sich das Personal am Ende jeder<br />
Fahrt eine relativ lange 5 Ruhepause gönnen,<br />
so reicherte sich das Blut im Laufe des<br />
neunstündigen Dienstes nicht wesentlich mit<br />
Kohlenoxyd an. Waren dagegen die Pausen<br />
an den Endstationen kürz, so zeigte, das<br />
Blut am Ende der Dienstzeit einen recht erheblichen<br />
Kohlenöxydgehalt. '<br />
Wir können somit als sicher annehmen,<br />
dass bei längeren Fahrten in geschlossenen<br />
oder ungenügend ventilierten Wagen die<br />
Gefahr einer Kohlenoxydgasvergiftung gegeben<br />
ist. Aber es muss auf der anderen Seite<br />
zugegeben werden, dass das Kohlenoxyd nie<br />
in solchen Mengen auftritt, dass unmittelbar<br />
bedrohliche Vergiftungserscheinungen zu<br />
befürchten sind. Immerhin sind die Konzentrationen<br />
an diesem Gas gross genug, um<br />
bei empfindlichen Personen Kopfschmerz<br />
und starkes Müdigkeitsgefühl auszulösen.<br />
Das eingeatmete Kohlenoxyd steigert aber<br />
auch in den von uns beobachteten Mengen<br />
die Empfindlichkeit unseres Gleichgewichtsorgans.<br />
So ist es verständlich, dass schon<br />
die leichten Erschütterungen und Schleuderungen<br />
des Wagen -genügen, um Schwindelgefühle<br />
hervorzurufen und unter Umständen<br />
sogar den Brechakt auszulösen.<br />
Durch die Untersuchungen scheint uns<br />
heute mancher Unglücksfall in einem neuen<br />
Licht Wenn ein Fahrer am Steuer fühlt,<br />
dass er müder und müder wird, so soll er<br />
sich dessen bewusst sein, dass er vielleicht<br />
schon in den nächsten Minuten nicht mehr<br />
imstande ist,, durch seine Aufmerksamkeitsspannung<br />
die Müdigkeit zu unterdrücken.<br />
Gegen eine Kohlenoxydnarkose kann sich<br />
auch der stärkste Wille nicht durchsetzen.<br />
In solchen Fällen hilft es auch wenig, wenn<br />
dem Fahrer zur Sicherheit ein Begleiter mitgegeben<br />
wird. Man erreicht durch diese vorbeugende<br />
Massnahme lediglich, dass statt eines<br />
zwei Menschen durch das Kohlenoxyd<br />
eingeschläfert werden. Diese Unfall quelle<br />
auszuschalten, ist ein ganz einfaches technisches<br />
Problem.<br />
Sportnachrichten<br />
Vom Grossen Preis der Schweiz 1934<br />
Nun wäre dieses Rennen im Prinzip endlich<br />
unter Dach. Die Genugtuung darob mag<br />
es rechtfertigen, dass wir an dieser Stelle<br />
nicht noch einmal auf die langwierige Vorgeschichte<br />
zurückkommen. Der Erfolg der<br />
seit mehreren Jahren durch die Motorradfahrer<br />
organisierten Grossen Preise und die<br />
zunehmende' Popularität der Rundstreckenrennen<br />
im Aüslande, sowie das vollständige<br />
Fehlen einer derartigen Konkurrenz in unserem<br />
nationalen, Sportkalender legten es<br />
bernischen Autosportkreisen nahe, die Möglichkeit,<br />
der Durchführung von AutomoWl-<br />
RundTeniien auf dem Circuit im Bremgarten-^<br />
wald zu studieren.,Wir haben mit an erster<br />
Stelle den Vorschlag vor zwei Jahren zur<br />
Diskussion gestellt, der dann freudig von<br />
massgebenden Kreisen des A.S;S. und- vorn<br />
Berner Verkehrsyerein aufgegriffen- vfutds.<br />
Die Prüfung der von den Motprrji^faTi.rern<br />
bisher benutzten „Piste durch Fachleute^ ergab<br />
aber ; alsbald die;;;: Gewissheik dass die<br />
Strasse in ihrer jetzigen Führung und Breite<br />
"den viel weitergehenden Ansprüchen, dleWÄ 5<br />
Aujöfehnen an die Strecke stellt, •keineswegs<br />
entsprach. Von den Sportsinstanzen wurde<br />
erklärt, dass die Bewilligung für das Rennen<br />
"nur bei Verbreiterung der Strasse auf 8 m<br />
und bei Verbesserung verschiedener Kurven<br />
erteilt werden könne. Damit mussten die<br />
städtischen und kantonalen Behörden ins<br />
Vertrauen gezogen werden, welche erfreuliches<br />
Interesse an dem Vorschlag bekundeten.<br />
Vorab die Herren Regierungsrat Bösiger<br />
und Finanzdirektor Raaflaub setzten sich für<br />
die notwendigen Vorstudien ein. wobei sich<br />
ein recht beträchtlicher Finanzbedarf für die<br />
Instandstellung der Strasse ergab. Kanton<br />
und Gemeinde haben aber die- hiefür notwendigen<br />
Kredite bereitgestellt und man ist berechtigt<br />
auch vom Bunde eine grössere Subvention<br />
zu erwarten, da die Arbeiten im<br />
Winterhalbjahr und als produktive Arbeitsosenfürsorge<br />
durchgeführt werden, wodurch<br />
zahlreichen Erwerbslosen eine Verdiensti-'<br />
finden, mit dem Sie das Nähere besprechen<br />
können!»<br />
Als Eberhard den Journalisten verliess, de?<br />
über die Ermordung von Tausenden von Arbeitern<br />
— die Longawerke hatten, wie Stein<br />
sehr wohl wusste, keine Feierschicht! — so<br />
glatt hinweg sprach, als handle es sich um<br />
:das Ausheben eines Vogelnestes, stand' der<br />
Entschluss in ihm fest, diesen Menschen und<br />
seine Helfershelfer um jeden Preis' an das<br />
Messer zu liefern. Er war jetzt aufs äusserste<br />
gespannt, wer der Mann sein konnte, der<br />
«das Unternehmen finanzieren» sollte.<br />
Ein paar Stunden später erhielt er von der<br />
französischen Gesandtschaft die Mitteilung,,<br />
dass er eine Artikelserie über «Der Krieg und<br />
die Neutralen» für den Pariser «Matin»<br />
schreiben sollte, unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Schweiz, die ja am.stärksten<br />
unter dem Krieg und unter der ständigen<br />
Bedrohung durch Deutschland zu leiden<br />
hatte. Dem Brief waren fünfhundert französische<br />
Francs in Scheinen beigelegt, als ä<br />
conto-Zahlung auf das Honorar. Eberhard<br />
wusste zwar nicht, wieso die Schweiz ständig<br />
von Deutschland bedroht sein sollte, aber die<br />
Serie konnte er ja wohl schreiben. Die Artikel<br />
sollten durch die Vermittlung der Gesandtschaft<br />
nach Paris gehen — dass sie nie<br />
gedruckt werden würden, davon war Eberhard<br />
im voraus überzeugt.<br />
Mercedes, die vormittags die erste Probe<br />
im Edentheater gehabt hatte, war nicht gerade<br />
begeistert von dem Etablissement, in<br />
ÄUT^ÖBIL-REVUE <strong>1933</strong> — N» 104<br />
möglichkeit geschaffen werden kann. Wie<br />
bereits in letzter Nummer gemeldet, haben<br />
sich auch die bernischen Wirtschaftsverbände<br />
bereit erklärt, an der Bereitstellung<br />
der notwendigen Mittel durch Zeichnung von<br />
Aktien und Obligationen der Rundstrecken-<br />
A.G. aktiv mitzuhelfen. Das ganze Unternehmen<br />
befindet sich demnach auf dem besten<br />
Wege und ist zu hoffen, dass bis zum<br />
20, Januar die noch ausstehenden 360,000 Fr.<br />
voll oder gar überzeichnet sind.<br />
Das Rennen<br />
seSbst wird, wie früher schon gemeldet werden<br />
konnte, als Grosser Preis der Schweiz<br />
ausgefahren und ist als solches durch die<br />
N.S.K. bei der internationalen Sportkommission<br />
angemeldet und im Sportkalender berücksichtigt<br />
und auf Sonntag den 26. August<br />
festgesetzt. Dieses Datum gab in schweizerjsohett<br />
Sportkreisen anfänglich zu etwelehen<br />
Bedenken Anlass, indem für den nämlichen<br />
Tag auch das Stilfserjoehrennen und<br />
"der Grosse Preis von Comminges vorgemerkt<br />
sind. Das erstere soll aber nach italienischen<br />
Mitteilungen aller Wahrscheinlichkeit<br />
nächstes Jahr nicht ausgetragen werden<br />
während der Veranstaltung von Comminges<br />
neben allen übrigen Grossen Preisen, welche<br />
auf französischem Boden noch stattfinden,<br />
nicht die Bedeutung zukommen<br />
dürfte, welche unsere Veranstaltung beanspruchen<br />
darf, vorausgesetzt natürlich,<br />
dass sie von allem Anfang an grosszügig aufgezogen<br />
wird.<br />
Die Veranstaltung selbst ist unterteilt in<br />
zwei Rennen. Das, eine ist für Kleinwagen<br />
Ms 1500 ccm reserviert und nimmt um 10 30<br />
Uhr morgens seinen Anfang. Es führt über<br />
100 km, also ca.-14- Runden. Das rTauptereignrs<br />
des Tages wird der eigentliche Grand<br />
Prix bilden, der für Wagen über 1500 ccm<br />
nach der neuen internationalen Formel ausgetragen<br />
wird, welche das Gewicht des Wagens<br />
ohne Wasser, Brennstoff, Oel und<br />
dem sie nun Abend für Abend auftreten<br />
sollte; ein keineswegs erstklassiges Lokal,<br />
das aber nur den Vorzug hatte, viel von Ententeleuten<br />
besucht zu werden. Eberhard<br />
war gerade darüber sehr wenig erfreut, aber<br />
— das Hess sich nun nicht ändern. So glänzend<br />
sich «beruflich» die Dinge für ihn gestalteten:<br />
sein Gefühl, sein Herz litt um Mercedes.<br />
Freilich — Gefühl, Herz, das waren<br />
Dinge, auf die er wenig Rücksicht nehmen<br />
durfte, wenn er seine Pflicht erfüllen wollte.<br />
Aber es war sehr schwer, unendlich schwer.<br />
Am Abend suchte Eberhard den Journalisten<br />
in seiner Privatwohnung auf. Eberhard<br />
wurde bereits erwartet. Neben dem Journalisten<br />
befand sich in dem Zimmer, das eher<br />
dem Boudoir einer Luxüsdame zu gehören<br />
schien als eines Journalisten, ein hoch^<br />
gewachsener, gut aussehender Mann, dem<br />
man den französischen Aristokraten vom Gesicht<br />
ablesen konnte. Es war der Graf Mougeot,<br />
der Besitzer einer grossen Uhrenfabrik.<br />
Ein früherer französischer Offizier, der es<br />
aber vorzog, seinem Vaterland in anderer<br />
Weise zu dienen als mit der Waffe in der<br />
Hand. Sein Name war Eberhard in Berlin<br />
wiederholt genannt worden — man glaubte,<br />
dass er bei verschiedenen Unternehmungen<br />
die Hand im Spiele gehabt hatte, besass aber<br />
keine Beweise.<br />
Graf Mougeot gab sich sehr höflich, sehr<br />
liebenswürdig. Der Plan, die Longawerke in<br />
die Luft zu sprengen, wurde behandelt, als<br />
ob es sich um etwas durchaus Legales handle.<br />
Graf Mougeot bot die hübsche Summe von<br />
Pneugarnitur auf 750 kg begrenzt. Es geht<br />
über 500 km, also ca. 80 Runden. Die Rundstrecke,<br />
welche erst nach ihrem Ausbau genau<br />
ausgemessen werden kann, wird ungefähr<br />
7200 m lang sein. Die Organisatoren<br />
möchten mit dem Rennen der kleineren Kaliber<br />
hauptsächlich auch jüngeren einheimischen<br />
Fahrern Gelegenheit geben, sich die<br />
notwendige Routine für diese Art Rennen<br />
anzueignen. Daneben darf man aber auch m<br />
dieser Klasse mit internationaler Beteiligung<br />
rechnen. Der Grosse Preis wird unbedingt<br />
grösste Internationalst aufweisen und das<br />
Interesse, welches in Rennfahrerkreisen dem<br />
Projekt eines solchen Austrages auf schweizerischem<br />
Boden entgegengebracht worden<br />
ist, berechtigt zur Annahme, dass wir in<br />
Bern ein Schock ausländischer Meister des<br />
Volants von Ruf beisammen sehen werden.<br />
Unser Land hat sich bereits durch die glänzende<br />
Organisation des Klausenrennens, als<br />
das grösste Bergrennen Europas ein internationales<br />
Ansehen geschaffen, und auch der<br />
Schweizer Franken hat einen guten Klang.<br />
.Es werden nämlich für die Dotierung der<br />
beiden Rennen 50,000 Fr. Bargeld zur Verfügung<br />
gestellt werden, wodurch der Grosse<br />
Preis auch für ausländische Kanonen eine<br />
Attraktion bilden dürfte. Die Zahl der Fahrer<br />
wird gemäss den durch die Strasse gegebenen<br />
Raumverhältnissen begrenzt. Immerhin<br />
wird sich, wie an andern ausländischen Rennen<br />
dieser Art, ein Massenstart von wenigstens<br />
20 Fahrern ergeben, der zum imposantesten<br />
und spannendsten gehört, was der<br />
^utosport zu bieten vermag.<br />
Die Organisation ist im Einvernehmen mit<br />
der N.S.K. von der Sektion Bern des A.C.S.<br />
in ihren Hauptzücren sorgfältig vorbereitet<br />
und bereits festgelegt worden. Dem Orgänisationskomitee<br />
steht der Präsident der Sektion<br />
Bern. Herr Oberst Marbach. vor. Das<br />
Rennkomitee präsidiert W. Ed. Huber, der<br />
Sportoräsktent der Sektion, der gleichzeitig<br />
als Rennleiter fungiert. Als Kommissionspräsidenten<br />
wirken die Herren Pufener, Herren,<br />
Fortmann. Mnrcuard. Oberst Hamberger, Dr.<br />
Bftchi und Dr. med. Walthard. denen ein<br />
Stab tiiehtisfer und sachkundiger Mitarbeiter<br />
zur Seite steht.<br />
Die Anlage<br />
der Rennstrecke wird durch die Rundstrecken<br />
A.-G. ausgeführt, welche zur Bereitstellung<br />
der hiefür notwendigen Mittel Aktien und Obligationen<br />
zur öffentlichen Zeichnung auflegt.<br />
Die Strasse wird fast durchwegs auf 8 m ausgebaut<br />
und weist grösstenteils den nämlichen<br />
Verlauf auf wie die für die Motorradrennen<br />
benützte Piste. Eine wesentliche Aenderung<br />
wird aber durch die Umfahrung der Ortschaft<br />
Bethlehem erreicht, welche Trasseverlegung<br />
vor allem aus Sicherheitsgründen befürwortet<br />
wurde. Die neue Strecke führt durch die an<br />
den Wald angrenzend« mächtige Kiesgrube,<br />
wodurch eine Steigung von gegen 9 Prozent<br />
in den Circuit einbezogen wird, was den Reiz<br />
des Rennens nur erhöht. Für die Sicherheit<br />
des Publikums wird in weitgehendem Masse<br />
durch die Abschrankung der Rennstrecke gesorgt,<br />
wobei die Umzäunung aber so angelegt<br />
wird, dass die Zuschauer die ganze Piste umgehen<br />
können. Bis das endgültige Projekt<br />
der zu erstellenden festen Bauten vorlag,<br />
wurden etwa fünf verschiedene Varianten<br />
ausgearbeitet und studiert. Man hat sich nunmehr<br />
für eine grosse Tribüne auf der prächtigen<br />
Geraden nach dem Forsthaus entschlossen,<br />
die aus Beton und Eisen erstellt wird<br />
hunderttausend Francs im Falle des Gelingens<br />
des Anschlages. Misslang das Unternehmen,<br />
so sollte Eberhard, «falls er zurückkehrte»,<br />
zwanzigtausend Francs erhalten. Die<br />
volle Summe wurde in einer Schweizer Bank<br />
deponiert. Kam Eberhard bei dem Unternehmen<br />
ums Leben — auch davon wurde<br />
ganz offen gesprochen —, so sollte die<br />
Summe nach den bei Stein niederzulegenden<br />
testamentarischen Bestimmungen verwendet<br />
werden. Eberhard nannte hier zum erstenmal<br />
Mercedes Namen.<br />
Er erklärte sich mit den Bedingungen einverstanden<br />
...<br />
Nun Hessen Graf Mougeot und Stein alle<br />
Reserve fallen. Eberhard erfuhr, dass der<br />
Graf seine Uhrenfabrik seit Jahren nur betrieb,<br />
um Reisende nach Deutschland schikken<br />
zu können. Diese Reisenden waren ausschliesslich<br />
Spione und arbeiteten durch den<br />
Grafen für das französische Bureau. Und<br />
nun während des Krieges bereisten diese<br />
Agenten, die mit den allerbesten neutralen<br />
Pässen ausgestattet waren, Süddeutschland,<br />
und sie waren es, die immer wieder neue<br />
Verbindungen mit Deutschen anknüpften und<br />
sie zum Verrat verleiteten. Stein war der<br />
Mittelsmann des Grafen. Der französische<br />
Gesandte war selbstverständlich genauestens<br />
über die Tätigkeit des Grafen Mougeot und<br />
seiner Leute unterrichtet; die Berichte gingen<br />
durch diplomatische Kuriere auf dem kürzesten<br />
Wege nach Paris.<br />
(Fortsetzung im eAutler-Feierabend».)
N° 104 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Der nationale Autosportkalender 1934<br />
Datum Veranstaltung*) Organisierende<br />
A.C.S.-Scktion<br />
Anfang Februar: Winterfahrbarkeitswettbewerb<br />
Zürich<br />
März:<br />
16. Nationale Sternfahrt nach Genf Genf<br />
17. Kilometerrennen von Grand-<br />
Saconnex<br />
Genf<br />
April:<br />
22. Autogymkhana in Bern Bern<br />
29. Ballonfuchsjagd in Basel Basel<br />
April-Mai: Verfolgungsrennen für<br />
Automobile<br />
Zürich<br />
Anfangs Mai: Fuchsjagd<br />
Luzern<br />
Juni:<br />
3. Rundstreckenrennen von Montreux<br />
Waadf<br />
16. oder 23. Ballonverfolgungsjagd<br />
mit dem Berner Aero-Club Bern<br />
29. Zuverlässigkeitsfahrt und Prüfung<br />
in Frauenfeld<br />
Thurgau<br />
30. Juni oder 1. Juli: Autavia oder<br />
Flugzeugverfolgung **) Basel<br />
Ende Juni oder Anfang Juli:<br />
Gymkhana<br />
Luzern<br />
Juni-Juli: Flugzeugverfolgung durch<br />
Automobile<br />
Zürich<br />
Juli:<br />
1. Bergrennen Rheineck-Walzen- Sf. Gallenhausen<br />
Appenzell<br />
15. Bergrennen Develier-Les Rangiers Les Rangiers<br />
August:<br />
5. Internationales Klausenrennen Zürich, Uri,<br />
Glarus<br />
19. Basler Rennsonntag Basel<br />
26. Grosser Preis der Schweiz Bern<br />
September-<br />
•— Geschlossenes Rennen<br />
Luzern<br />
16. Bergrennen Montreux-Caux Waadt<br />
23. Bergrennen vom Monte Cenerl Tessin<br />
23. Autoslalom in Interlaken (offene<br />
Veranstaltung) **)<br />
Bern<br />
29. II. kombinierte Auto-Reit-Konkurrenz<br />
Basel<br />
Ende Sept.: Gymkhana in Winterthur Zürich<br />
21. Fuchsjagd zum Sausertreffen Thurgau<br />
V 27. Autofuchsjagd<br />
Bern<br />
Der oben veröffentlichte schweizerische<br />
Sportkalender 1934 ist von einer sehr erfreulichen<br />
Reichhaltigkeit. Nicht weniger als 9<br />
nationale und internationale Sportveranstaltungen<br />
sind in den Kalender eingetragen, ge-<br />
*) Alle fettgedruckten Veranstaltungen sind<br />
national organisiert, die übrigen stellen alles geschlossene<br />
Konkurrenzen dar. Klausen-Rennen,<br />
Grosser Preis der Schweiz und eventuell das Rennen<br />
von Montreux sind international offen.<br />
**) Infolge Datenkollision mit nationalen Rennen<br />
werden diese geschlossenen Veranstaltungen<br />
voraussichtlich noch eine Ahänderun? erfahren.<br />
Grosser Preis der Schweiz 1934<br />
(Schluss von Seite 2)<br />
und 4000 Sitzplätze fasst. Zu diesen gelangt<br />
man durch drei grosse Aufgänge, während im<br />
Parterre ein geräumiges Restaurant eingerichtet<br />
wird, welche Räumlichkeit das<br />
Jahr hindurch für viele andere Zwecke noch<br />
Verwendung finden kann (Hallensport, Versammlungen<br />
etc.). Weitere Sitzplatzanlagen<br />
sind auf einer Waldwiese beim Pfrundwald<br />
und in der Eymatt vorgesehen. Die Boxen<br />
der Rennfahrer kommen schräg gegenüber<br />
der Haupttribüne zur Aufstellung, von wo aus<br />
das Leben und Treiben, wie auch der Start,<br />
die Ankunft und die Durchfahrt sehr gut beobachtet<br />
werden können. Längs der Geraden,<br />
.zwischen Forsthaus und dem Auslauf, gegen<br />
Bethlehem zu, werden auch Zeittafeln, Chronometerhaus,<br />
Kommandoposten der Rennleitung<br />
etc. Aufstellung finden, welche Anlagen<br />
nach modernsten renntechnischen Gesichtspunkten<br />
erstellt werden. Die Pläne<br />
hiezu stammen vom Baugeschäft Marbach.<br />
Die Finanzierung.<br />
Diese wird, wie bereits erwähnt, durch die<br />
Rundstrecken A.-G. besorgt. Diese gibt, laut<br />
dem soeben veröffentlichten Prospekt, ein<br />
Aktienkapital von 200 000 Fr., sowie ein Obligationenkapital<br />
von 240 000 Fr. aus. Vom<br />
Aktienkapital werden 80 000 Fr. durch Kanton<br />
und Gemeinde übernommen, sofern der<br />
Rest, der nunmehr zur öffentlichen Zeichnung<br />
aufliegt, von privatem Publikum vollständig<br />
aufgebracht wird. Das Obligationenkapital<br />
erfährt eine Verzinsung von 4,5 Prozent und<br />
soll in 15 Jahren durch jährliche Auslosung<br />
zur Rückzahlung gelangen. Üeber den Finanzplan<br />
gibt der Prospekt folgende Auskunft:<br />
I. Feste Anlagen.<br />
A. Strassen, total Kosten Fr. 462,000.—<br />
B. Bauten, inklusive ständigerTribüne<br />
mit zirka 4000 Plätzen und grosser<br />
Restaurationshalle » 381,000.—<br />
Total feste Anlagen Fr. 843,000.-<br />
II. Bewegliche Anlagen<br />
(jährlich wiederkehrende Kosten).<br />
A. Gebühren Fr. 8,650.-<br />
B. Bauten > 35,350.-<br />
Total bewegliche Anlagen Fr. 44,000.-<br />
Finanzierungsplan.<br />
a) Beteiligungen und Beiträge von<br />
Bund, Kanton Bern und Gemeinde<br />
Bern, inkl. Fr. 80,000.— Aktienbeteiligung<br />
Fr. 526,000.-<br />
b) Obligationen-Kapital » 240,000.-<br />
c) Aktien-Kapital von Privaten » 120.000.-<br />
Fr. 886,000.-<br />
Aufwendungen für feste Anlagen<br />
wie obenstehend Fr. 843,000.-<br />
Verbleiben für Reserve und Grüniunsskosten<br />
Fr. 43.000.-<br />
genüber 6 im Vorjahre, wobei dann nur 5 davon<br />
durchgeführt wurden. Während das Jahr<br />
<strong>1933</strong> überhaupt kein internationales Rennen<br />
brachte, sind für 1934 gleich zwei grosse internationale<br />
Konkurrenzen vorgesehen. Der<br />
Grosse Preis der Schweiz und das Klausenrennen<br />
werden für die Schweiz die Höhepunkte<br />
der kommenden lebhaften Saison<br />
darstellen. Ausser diesen beiden Grossveranstaltungen<br />
enthält der Kalender auch vier<br />
traditionelle Bergrennen, nämlioh Rheineck-<br />
Walzenhausen, Develier-Les Rangiers, Montreux-Caux<br />
und Monte CenerL Im weitern<br />
wird auch das traditionelle Kilometerrennen<br />
von Grand Saconnex wieder stattfinden, und<br />
wie gewohnt gelangt auch die Sternfahrt<br />
nach Genf zur neuen Ausschreibung. Wie<br />
aus dem Kalender ersichtlich ist, wurde auch<br />
das projektierte Rundstreckenrennen von<br />
Montreux darin berücksichtigt. Wie unsere<br />
Leser bereits wissen, kann dieses Rennen<br />
von der N.S.K. nur unter der Bedingimg bewilligt<br />
werden, dass gewisse Partien der geplanten<br />
Stadtrundstrecke ausgebaut werden.<br />
Von der rechtzeitigen Durchführung dieser<br />
Arbeit wird das Schicksal dieses Anlasses<br />
abhängen. Sollte er nioht organisiert werden,<br />
dann findet das Bergrennen Montreux-Caux<br />
am 3. Juni statt.<br />
Im grossen und ganzen darf man mit<br />
Freude eine seltene Vielseitigkeit das Kalenders<br />
konstatieren, und alles lässt darauf<br />
•schdiessen, dass das Jahr 1934 nicht nur für<br />
das Ausland sondern auch für die Schweiz<br />
autosportlich ganz besondere Ereignisse<br />
bringt. Man wird vielleicht in der obigen<br />
Aufstellung die Erwähnung der internationalen<br />
Alpenfahrt vermissen. Sie konnte vorläufig<br />
noch nicht in den Kalender aufgenommen<br />
werden, da über die Organisation dieser<br />
Prüfung noch keine definitiven Beschlüsse<br />
gefasst worden sind.<br />
Im übrigen treten auch die meisten A.C.S.-<br />
Sektionen im neuen Jahre wieder mit verschiedenen<br />
geschlossenen Veranstaltungen<br />
hervor. Diese lebhafte Tätigkeit ist sehr erfreulich.<br />
Wie man weiss, haben zwei Mitglieder<br />
der N.S.K. verschiedene Clubveranstaltungen<br />
dieser Art in der Saison <strong>1933</strong><br />
genau geprüft und dabei festgestellt, dass sie<br />
den sportlichen Geist und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
unter den Mitgliedern in<br />
stärkstem Masse fördern.<br />
bo,<br />
Zur Offenhaltung der Julierstraste im Winter. Die<br />
ersten Versuche mit dem oben abgebildeten, von<br />
der Firma Marti, Bern, zur Verfügung gestellten<br />
Traktorpflug, sind vorläufig abgeschlossen worden.<br />
Obwohl äusserst ungünstige Verhältnisse anzutreffen<br />
waren, konnte sich die mit zwei Mann besetzte<br />
Maschine, denen noch drei Wegmacher beigegeben<br />
waren, ihren Weg bis zum Hospiz und<br />
darüber hinaus gegen Bivio hinab bahnen. Da<br />
inerva<br />
Der neue 25-PS-Minerva, 8 Zylinder,<br />
4 Liter (20 Steuer-PS) mit hochkomprimiertem<br />
Motor, ist einer der<br />
schnellsten Touren- und Reisewagen<br />
der Gegenwart und dies mit dem<br />
höchsten Komfort und der maximalen<br />
Fahrsicherheit, dank seinen unübertroffenen<br />
Fahreigenschaften.<br />
WAS EIN SCHWEIZER-BESITZER SCHREIBT:<br />
„Ich bestätige Ihnen gerne, dass die mir im April ds. J.<br />
gelieferte Limousine, 6/7plätzig, MINERVA, 8 Zyl., 25 PS,<br />
mich über alle Massen befriedigt. Wie Ihnen bekannt, bin ich<br />
ein eifriger Fahrer, der sehr hohe Anforderungen an seine<br />
Maschine stellt; aber noch nie hat sich bei derselben auch<br />
nur die geringste Störung gezeigt. Im Gegenteil, ich bin<br />
immer wieder aufs neue von ihren ausgezeichneten Fahreigenschaften<br />
entzückt; ihre aussergewöhnliche Strassenhaltung und<br />
vorzüglichen Bremsen erzeugen ein Sicherheitsgefühl, das<br />
Durchschnittsgeschwindigkeiten zulässt, welche ich nie für<br />
möglich gehalten hätte. Trotz des grossen Gewichtes ist der<br />
MINERVA äusserst leicht zu führen, so dass selbst nach anhaltenden<br />
sehr grossen Tagesleistungen eine starke Ermüdung,<br />
wie ich dies beim Führen anderer Automobile verspürt habe,<br />
nicht in Erscheinung tritt. Was den Verbrauch an Betriebsstoff<br />
anbelangt, so ist derselbe, in Anbetracht der Grosse des<br />
Wagens, äusserst gering. - Ich darf Ihnen offen gestehen,<br />
dass mein MINERVA-Wagen alle die hervorragenden Eigenschaften<br />
aufweist, die ich mir schon jahrelang an einem<br />
Automobil ersehnte, und ich bin in der Tat sehr froh, hach<br />
langem Suchen und Ausprobieren schliesslich einen MINERVA,<br />
25 PS, gewählt zu haben." A. Tsch. In G.<br />
Original steht zur Verfügung der Interessenten.<br />
mmerva FAB TN ?&"""<br />
Bureaux und Ausstellung — Utoquai 29 — Telephon 27.083<br />
Service und Ersatzteile: Badenerstrasse 330 — Telephon 59.372<br />
4-, 6- und 8-Zyl.-Modelle ab 10 PS und 7950 Fr.<br />
die Räumungsarbeiten verspätet einsetzten, war<br />
die unterste Schneeschicht vollständig vereist und<br />
schwer zu beseitigen. Andererseits wurden Schneehöhen<br />
bis zu 2,7 m angetroffen. Oberingenieur<br />
Sutter wird nun den bündnerischen Behörden<br />
einen Bericht unterbreiten, welcher die Möglichkeit<br />
der durchgehenden Offenhaltung der Julierstrasse<br />
bejahen soll. Nunmehr gilt es die finanzielle<br />
Seite des Problems zu regeln. Die notwendigen<br />
Mittel zur Beschaffung von zwei Pflugtraktoren<br />
und den Bau einer zweckmäßigen Garage<br />
auf der Passhöhe, können nicht allein vom Kanton<br />
Graubünden beschafft werden. Es wird Sache<br />
des Bundes und der Nachbarkantone sein, dabei<br />
mitzuhelfen, da es sich letzten Endes um eine eidgenössische<br />
Verkehrsangelegenheit handelt. Die<br />
Verkehrsverbände werden ihrerseits nicht beiseite<br />
stehen. Es sei ausdrücklich darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass damit nicht etwa die Offenhaltung<br />
des Juliers bereits Tatsache geworden ist.<br />
(Photo Niedecken, St. Moritz).<br />
Die Rundstrecken-AG, wird, gestützt auf ihr ausschliesslicb.es<br />
Recht zur Veranstaltung von Rundstrecken-Rennen<br />
auf der ausgebauten Strecke, an<br />
die Rennveranstalter, Sektion Bern des Automobil-<br />
Clubs der Schweiz und Motorfahrer-Club Bern,.<br />
Sektion der U. M. S., die Anlagen vermieten. Die<br />
abgeschlossenen Mietverträge sichern den Mietzins<br />
von Fr. 80,000.—. Die Eingänge dienen ausschliesslich<br />
zur Verzinsung und Amortisation des Obligationenkapitals,<br />
zur Deckung der jährlichen Aufwendungen<br />
für bewegliche Anlagen, der Verwaltungskosten<br />
und zur Ausschüttung einer Dividende auf<br />
das Aktienkapital.<br />
Das Betriebsbudget der Rundstrecken-AG, wird<br />
eich wie folgt gestalten:<br />
Ausgaben.<br />
1. Verzinsung des Obligationenkapitals,<br />
Fr. 240,000.— ä iH Proz. Fr. 10,800 —<br />
2. Amortisation des Obligationenkapitals,<br />
Fr. 240,000.—, in 15 Jahren,<br />
pro Jahr » 16,000.—<br />
3. Jährliche Aufwendungen für bewegliche<br />
Anlagen » 44,000.—<br />
4. Verwaltungs-Unkosten • » 3,200 —<br />
5. Dividende auf das Aktienkapital > 6,000.—<br />
Geldbedarf pro Jahr Fr. 80,000.—<br />
Einnahmen.<br />
Leistungen der Pächter etc.<br />
a) Automobilrennen Fr. 52,000.—<br />
b) Motorradrennen » 27,000.—<br />
c) Vermietung der Tribüne und des<br />
Restaurants für andere Anlässe » 1,000.—<br />
Jährlicher Ertrag Fr. 80,000.—<br />
Angesichts der grossen wirtschaftlichen<br />
und sportlichen Bedeutung der Veranstaltung<br />
ist zu erwarten, dass die bernischen Geschäftskreise,<br />
wie die schweizerischen<br />
Freunde des Automobilsportes durch die<br />
Zeichnung die notwendigen Mittel vollauf bei<br />
reitstellen werden. Die Betriebsrechnung ist<br />
sehr sorgfältig aufgestellt und wird auch<br />
unter ungünstigen Verhältnissen eingehalten<br />
werden können. Dazu kommt, dass die Anlage<br />
später auch für weitere sportliche Veranstaltungen<br />
(Radrennen, Leichtathletik etc.)<br />
in Anspruch genommen werden wird und<br />
auch die Halle grössere Einnahmen abzuwerfen<br />
in der Lage ist. Die Subskription darf<br />
daher auch vom Standpunkt der Rendite aus<br />
empfohlen werden. Als Zeichnungsstellen fungieren<br />
alle bernischen Banken, das Sekretariat<br />
des A. C. S., das Bureau des Verkehrsvereins.<br />
Auch unsere Redaktion ist gerne bereit,<br />
Zeichnungsanmeldungen weiterzuleiten.<br />
Die Zeichnung ist bis 20. Januar 1934 offen,<br />
während die Beträge bis Ende Februar einbezahlt<br />
werden müssen.<br />
Es ist nur zu begrüssen, dass die Schweiz<br />
damit endlich'das von Publikum und Fahrern<br />
gleichermassen seit langem erwartete Rundstreckenrennen<br />
erhält, welches den Automobilsport<br />
mächtig fördern hilft und uns<br />
auch im Ausland erhöhtes Ansehen und Mitspracherecht<br />
in autosportlichen Angelegenheiten<br />
einbringen wird.
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> -<br />
N° 104<br />
Neueste Verbesserung an Diesel - Motoren :<br />
vollständige Verbrennung<br />
Keine Rauchbelästigung mehr<br />
Variangen 81« Referenzen und Atteste,<br />
sowie die BrosohQre: «Der neue Saurer-Pahrzeug-Dlesel-Moton».<br />
Lastwagen 2-6T. — Omnibusse<br />
Cars-Alpins<br />
mit 4- und 6-Zylinder Benzin- und<br />
DIESEL-MOTOREN<br />
AKTIENGESELLSCHAFT ADOLPH SAURER<br />
ARBON - BASEL — MORGES - ZÜRICH<br />
Pour vo»<br />
ktBOBINAGES<br />
de Magnetoa • Dynamo<br />
adressez-vous au speclaliste<br />
MAISON JOZ-ROLAND<br />
16. Rue Voltaire, tel. 23.671, GENEVE<br />
Prima Occasion!<br />
4-Tonnen-SAURER-LASTWAGEN<br />
mit neuer Bereifung, wegen Betriebsumstellung zu<br />
günstigen Bedingungen mit Garantie sofort abzugeb.<br />
Offerten unter Chiffre Z 2779 an die 10990<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
FORD<br />
1 Vz—2 Tonnen<br />
Offerten mit genauen<br />
Angaben unter Chiffre<br />
61461 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Kleinauto<br />
6—12 PS, geschlossen, 4-<br />
plätzig. — H. PfäffH,<br />
Autohandel, Uetendorf bei<br />
Thun. Telephon 70.25 ""'<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
AUTO<br />
10—12 PS, neueres Mod.<br />
Offerten erbeten an<br />
Otto Schibli, z. Linde.<br />
M m<br />
Watt b. Regensdorf.<br />
Wenn Sie in Lausanne<br />
oder Umgebung eine<br />
VILLA<br />
zu kaufen suchen, wenden<br />
Sie sich gefl. an Galland<br />
& Cie., 3. pl. St-Francois,<br />
Lausanne, welche Ihnen<br />
gratis und franko die vollständige<br />
Liste senden werden.<br />
11082<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
gegen Kassa gute<br />
Occasion<br />
Conduite Inter.<br />
4/öplätzig, event ßplätzig,<br />
Modell <strong>1933</strong>. 9348<br />
Angebote gefl. unt. Chiffre<br />
14169 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zukaufen, gesucht<br />
Lieferungswagen<br />
7—8 PS, in einwandfreiem Zustande und den heutigen<br />
Vorschriften entsprechend. Preis Fr. 1500.—<br />
bis Fr. 2000.—. Offerten an Osk. Dürsteier, Garage,<br />
Mellingen (Aargau). 61470<br />
Zukaufen* gesucht<br />
Personen-Auto<br />
4-Plätzer-Limousine<br />
von bekannter Marke, nicht unter Jahrgang 1930<br />
nicht über 10 PS.<br />
Nur schriftl. Offerten unter Chiffre 61400 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen gesucht<br />
von Möbelfabrik<br />
Lisferungswagen<br />
mit geschlossener Kabine. — An Zahlung müssen<br />
fabrikneue Möbel genommen werden.<br />
Offerten unter Chiffre 61459 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen gesucht<br />
gebrauchtes, offenes<br />
AUTOMOBIL<br />
12 bis 17 PS, neueres Modell.<br />
Offerten unter Chiffre 61476 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu kaufen gesucht<br />
Occasions - Auto<br />
per sofort, nicht älter als 1929, geschlossen, am liebsten<br />
mit Hintertüre. Nur solche in einwandfreiem<br />
Zustande kommen in Frage, 7—8 PS, nicht stärker.<br />
Offerten mit genauer Beschreibung und Preisangabe<br />
an Postfach 500, Murgenthal. 61474<br />
Liegenschaf ts-Ma rkt<br />
»••••••••0—••••••—————<br />
Konkursamt Bern-Stadt.<br />
Einzige Liegenschaftssteigerung<br />
In der konkursamtlichen Liquidation des Hans<br />
Hofstetter-Regez, gewes. Gutsbesitzer in Emdtal, wird<br />
gestützt auf Requisitionsauftrag des Konkursamtes<br />
Frutigen, Donnerstag, d. 4. Januar 1934, von 15 Uhr<br />
an, im Caf6 Simplon In Bern, öffentlich versteigert.<br />
Eine Besitzung an der Stadtbachstrasse, Stadtund<br />
Einwohnergemeindebezirk Bern, enthaltend:<br />
Grundbuchblatt Nr. 266, Kreis II<br />
1. Die Automobilgarage mit Reparaturwerkstätte<br />
Nr. 8A, brandversichert für Fr 116 500.—.<br />
2. Hausplatz und Hofraum im Halte von 4.89,5 Ar.<br />
Grundsteuerschatzung Fr. 147 800.—<br />
Amtliche Schätzung Fr. 121 500.—<br />
Zubehör zur Liegenschaft: 1 elektrischer Fahrstuhl<br />
mit Motor und Zuleitung im Schätzungswert<br />
von Fr. 5000.—.<br />
Die Steigerungsgedinge liegen 10 Tage vor der<br />
Steigerung auf der unterzeichneten Amtsstells zur<br />
Einsicht öffentlich auf.<br />
Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass nur eine einziga Steigerung stattfindet<br />
und der Zuschlag ohne Rücksichtnahme auf jdip<br />
amtliche Schätzung erfolgt. 61479<br />
Bern, den 29. November <strong>1933</strong>.<br />
Konkursamt Bern-Stadt: Martz.<br />
Die beste<br />
Bremsleistung<br />
erzielt die 61467<br />
hydraul.<br />
Oeldruckbremse<br />
von J. Good, Trübbach.<br />
H«IM»IMIMMMHMMIMIIHIl<br />
ACHTUNG!<br />
Neue konstruierte<br />
Hydr. - pneumat.<br />
Autoheber<br />
von 3—10 Tonnen. Modell<br />
T. liefert zu billigem<br />
Preis Verlangen Sie deshalb<br />
heute noch Spezial- mittelflüssig, gegen neue<br />
RIZINOL<br />
Offerte von den Fabrikanten<br />
11083 Autopneus<br />
Gebr. Stlerli. Konstruktionswerkstätte.<br />
Baden<br />
(Aareau) Telephon 1011<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
für Zweiradanhänger<br />
liefert in einfachster,<br />
bestbewäh rtester<br />
Ausführung, fertig<br />
eingebaut zum Preise<br />
von Fr. 150.- bis 200.-<br />
FORD-<br />
Scheibenrad<br />
Modell 1929, Occasion I<br />
R. Rüegg, Badenerstr.<br />
Nr. 360, Zürich 4. 10515<br />
Zukaufen gesucht<br />
TAUSCH!<br />
Vertausche<br />
1 Fass Ia.<br />
Automobile»!<br />
765X105. 61415<br />
Hans Leu, Maschinenhandlung,<br />
Gysenstein (Kt.<br />
Bern). Telephon 123.<br />
bis Jahresschluss er«<br />
halten neu eintretende<br />
Abonnenten die<br />
sind fast ausnahmslos Automobil-Besitzer<br />
und regelmässige<br />
Leser der „Automobil<br />
- Revue".<br />
Haben Sie solche Objekte<br />
zu verkauten, dann<br />
machen Sie eine „Kleine Anzeige<br />
in die<br />
„Automobil - Revue"<br />
neues oder bereits neues<br />
61471<br />
KLAVIER<br />
Occasion<br />
Black & Decker-<br />
Ventilschleifmaschine<br />
in Verrechnung mit AUTOMOBIL, fabrikneu oder mit Zubehör und Fräsern.<br />
Occasion. — Offerten unter Chiffre 0. F. 1650 Li. Offerten unter Chiffre<br />
an Orell FQssli-Annoncen, Basel 1.<br />
61446 an die<br />
Auiomobil-Revui. Bern.<br />
Gratis<br />
.Automobil-Revue*.<br />
Zu verkaufen:<br />
Oeldunstabzuqsröhre<br />
zum Abziehen der gesundheitsschädlichen<br />
Oxydgase<br />
aus dem Kurbelgehäuse,<br />
so lange Vorrat, zum<br />
Sedan, 6pL, auf FIAT-<br />
Preise von Fr. 6.— per CHASSIS 512.<br />
Stück. 10522 Offerten unter Chiffre<br />
L. Chytil-Strauh, ChyTO- 61468 an die<br />
Kühlerfabrik, Rorschach. Automobil-Revue. Bern.<br />
Telephon 248.<br />
Erste Schweiz. Automobilzeitung<br />
vorläufig bis 30. Juni 1934 gegen Nachnähme<br />
von 6 Fr.<br />
Name:..<br />
Beruf:.<br />
Ort: .<br />
Interessenten für<br />
Tc€€en mit 9aA4igen<br />
M<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Zukaufen<br />
gesucht<br />
Karosserie<br />
Abonnementsbestellung<br />
Senden Sie mir die<br />
„AUTOMOBIL-REVUE"<br />
Der neue<br />
Gennheimer Skihalter<br />
gemäss eidg. Verkehrsgesetz<br />
Einfachste Montage.<br />
Für alle Wagen und<br />
Karosserien ohne besondere<br />
Vorrichtung<br />
passend. Kein Anbohren<br />
der Karosserie.<br />
Türen und Winker<br />
frei funktionierend.<br />
Beliebige Anzahl Skipaare<br />
in 3 Sekunden<br />
befestigt od. abgenommen.<br />
Billig. Solid. Praktisch.<br />
Stets gebrauchsfertig.<br />
Automat. Bremsvorrichtungen<br />
W. STURZINGER, mech. Werkstätte<br />
UESSLINGEN (Frauenfeld) - Tel. 28<br />
Kastenwagen<br />
ca. 6—700 kg Tragkraft,<br />
10 PS. passend f. Bäcker<br />
oder Metzger, in Ia. Zustand,<br />
billig abzugeben.<br />
ZOrich 4, Badenerstr. 392,<br />
Tel. 37.084. 61431<br />
Zu verkaufen<br />
Sportwagen<br />
AMILCAR<br />
1927, 4 Zyl., 5 St.-PS, 2-<br />
plätzig, 4-Radbremsen, in<br />
tadellosem Zustande.<br />
Fr. 600.—.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
14170 an die 10655<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Pat. angem.<br />
Schöne, gegossene CH-SCHILDER<br />
mit eingebauter Beleuchtung<br />
und poliertem Rand. In allen<br />
Garagen und Fachgeschäften<br />
erhältlich ä Fr. 24.—. Verschiedenste<br />
Halter ä Fr. 6.50<br />
Vertreter gesucht.<br />
WERNER RISGH - ZÜRICH<br />
Neumühlequai 30
N° 104 - <strong>1933</strong> AUTOMOBTL-1?r!VUC<br />
Verkehr<br />
Die Traktoren in der Ausführungsverordnung<br />
zum Automobilgesetz. Endlich sind wir<br />
in der Lage unsern Mitgliedern und weitern<br />
Interessenten die Vernehmlassung des eidgenössischen<br />
Justiz- und Polizeidepartementes<br />
auf unsere verschiedenen diesbezüglichen<br />
Eingaben bekanntgeben zu können. Leider<br />
entspricht dieselbe unsern berechtigten Erwartungen<br />
durchaus nicht in allen Teilen, so<br />
dass jedenfalls noch weitere energische Anstrengungen<br />
nötig werden. Es rächt sich bitter,<br />
dass allen unsern Begehren zum Trotz<br />
die Traktorbesitzer selbst nie Gelegenheit<br />
hatten bei den vorbereitenden Beratungen<br />
die den speziellen Bedürfnissen des Traktorbetriebes<br />
entsprechenden Bestimmungen zu<br />
beantragen und zu begründen. Alles was erreicht<br />
werden konnte musste auf langwierigem<br />
Umwege mittels Eingaben erkämpft<br />
werden, und es ist äusserst bemühend, konstatieren<br />
zu müssen, wie wirklichkeitsfremd<br />
viele unserer Begehren einfach vom grünen<br />
Tisch aus behandelt worden sind, so dass<br />
auch die Ihnen nun hiermit zur Kenntnis gebrachten<br />
Verfügungen zum Teil unbedingt<br />
noch einer weitern Abklärung bedürfen. Die<br />
Möglichen hiezu liegt vor, indem das Justizund<br />
Polizeidepartement unterm 4. dies verfügt<br />
hat, dass vorläufig von Strafanzeigen<br />
abzusehen sei, sofern nicht böser Wille vorliege.<br />
Wir geben demnach im folgenden auch<br />
die Punkte bekannt, die wir weiter verfolgen<br />
und abzuklären als unbedingt nötig erachten.<br />
Die Besitzer von Traktoren können<br />
sich also bei diesbezüglichen Beanstandungen<br />
darauf berufen, dass diese Fragen auf<br />
Grund einer bevorstehenden neuen Eingabe<br />
noch pendent und sie deshalb nicht gewillt<br />
seien, vor dem Eintreffen eines endgültigen<br />
Entscheides die gegenwärtig verlangten Umänderungen<br />
vornehmen zu lassen.<br />
Nach den bisher vorliesenden Entscheiden<br />
müssen die verschiedenen Traktortypen wie nachstehend<br />
ausgerüstet sein:<br />
I. Rein landwirtschaftliche Traktoren. (Dieselben<br />
sind generell auch zur Vornahme landwirtschaftlicher<br />
Drittmannsarbeit ermächtigt. Nur das<br />
Problem der Marktfuhren auch für Dritte ist noch<br />
pendent.)<br />
Kennzeichnung: Der Traktor nruss an<br />
einer leicht zugänglichen Stelle folgende Angaben<br />
aufweisen:<br />
a) Hersteller des Fahrgestells;<br />
b) Fabrikmimmer des Fahrgestells;<br />
c) Fabriknummer des Motors. (Art. 16, V. V.).<br />
Traktoren mit zwei voneinander unabhängigen<br />
Bremseinrichtunsren. Art. 38, Abs. 1,<br />
15t. b. V V schreibt vor dass landwirtschaftliche<br />
Traktoren mit zwei voneinander unabhängigen<br />
Bremseinrichtungen versehen sein müssen. Wir<br />
haben beantragt, dass auch das eingeschaltete Getriebe<br />
als Bremse gewertet werden soll, da jedermann,<br />
-der einmal auf einem Traktor gesessen hat,<br />
weiss, dass ein Traktor der 20 km/St. Geschwindigkeit<br />
nicht überschreiten kann, sicherer als mit<br />
jeder Bremse, sofort stillsteht, wenn die Zündung<br />
abgeschaltet wird, da das eingeschaltete Getriebe<br />
in diesem Falle als absolut zuverlässige Bremse<br />
funktioniert. Unsere Mitglieder und die übrigen<br />
Traktorbesitzer werden ersucht, diese Feststelhing<br />
bei der Abnahme ihrer Maschinen den Experten<br />
vorzudemonstrieren. Es besteht dann die Möglichkeit,<br />
dass es zuletzt auch die Herren am grünen<br />
Tisch glauben, von denen jedenfalls noch keiner<br />
selbst je auf einem Traktor gesessen ist. Wir werden<br />
also das Problem der zweiten Bremse in einer<br />
neuen Eingabe weiter verfolgen und ersuchen<br />
sämtliche Traktorbesitzer bis dahin dafür besorgt<br />
sein zu wollen, dass ihre Maschinen neben dem<br />
Getriebe mit einer wirklich einwandfrei funktionierenden<br />
zweiten Bremse versehen sind.<br />
Warnvorrichtung. Sofern der Traktor,<br />
wenn auch nur gelegentlich die Strasse benützt,<br />
muss er mit einer Warnvorricbtung von tiefem<br />
Ton versehen sein. Diese wird somit wohl fast<br />
von allen Traktorbesitzern beschafft werden müssen<br />
Ṡchalldämpfungsvorricht-uflg. Diese<br />
Vorschrift ist auch im persönlichen Interesse<br />
jedes Traktorführers berechtigt. Dass es sich dabei<br />
nicht um einen vollständig geräuschlosen Automobilauspufftopf<br />
handeln kann, liegt auf der<br />
Hand.<br />
Beleuchtung Nach Eintritt der Dämmerung<br />
müssen auf der Strasse verkehrende landwirtschaftliche<br />
Traktoren vorn mit zwei weissen<br />
und hinten mit einem roten Schlusslicht versehen<br />
sein. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass also keine permanente Lichtanlage<br />
verlangt wird, sondern dass die verlangte Beleuchtung<br />
von Fall zu Fall mittels Laternen vorgesehen<br />
werden kann. Wir haben uns dafür bemüht,<br />
dass die rote Schlusslaterne durch eine permanent<br />
angebrachte rote Reflexliase von grossem<br />
Durchmesser ersetzt werden dürfe, sind aber mit<br />
unserem Begehren, welches der Absicht des Gesetzgebers<br />
sicher bedeutend besser entsprochen<br />
hätte, zweimal abgewiesen worden.<br />
Art. 38, Abs. 4, schreibt vor- • Landwirtschaftliche<br />
Anhängewagen müssen vom Beginn der<br />
Dämmerung an vorn links mit einem weissen<br />
Licht versehen sein. Der letzte Wagen muss hinten<br />
ein rotes Licht oder eine fest angebrachte rote<br />
Reflexlinse von grossem Durchmesser aufweisen,<br />
die in der Richtung der Fahrzeugachse wirkt. ><br />
Für sterzengeführte Maschinen genügt ein VOTderes<br />
Licht.<br />
Bereifung. Für landwirtschaftliche Traktoren<br />
und deren Anhänger sind ausdrücklich<br />
sämtliche Bereifungsarten zugelassen, nur darf<br />
der spezifische Druck 150 kg (für die Anhänger<br />
100 kg — warum?) auf den cm Breite Auflageflache<br />
nicht übersteigen. Bei Stollenbereifung ist<br />
bei Inanspruchnahme der Strasse eine Vorrichtung<br />
zur Aufhebung der schädigenden Wirkungen anzubringen.<br />
(Glatter Eisenreif, Gummikiesen, Holzklötze<br />
etc.)<br />
II. Gemischtwirtschaftliche und Industrletrakforen.<br />
Das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />
anerkennt keinen Unterschied zwischen gemischtwirtschaftlichen<br />
und Industrietraktoren, auch wieder<br />
eine Auswirkung des Umstandes, dass die<br />
Traktorbesitzer als Quantite negligeable bei der<br />
uTspünglichen Beratung der Vollziehungsverordnung<br />
nicht gehört worden sind.<br />
Unserem Begehren für die Schaffung einer<br />
speziellen Kategorie von gemischtwirtschaftlichen<br />
Traktoren ist also mit einer uns durchaus unverständlichen<br />
Begründung nicht entsprochen worden,<br />
eo dass wir auch diesbezüglich mit einer<br />
neuen Eingabe versuchen müssen, ob es uns gelingt,<br />
bei den massgebenden Behörden letzten Endes<br />
doch noch Verständnis für eine etwa differenziertere<br />
Betrachtung der Betriebsverhältnisse<br />
für TraktoTen zu wecken.<br />
Alle gemischtwirtschaftlichen und Industrietraktoren<br />
müssen also grundsätzlich den auf das<br />
schnellaufende Automobil zugeschnittenen und für<br />
den Traktorbetrieb weit über das Ziel hinausschiessenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.<br />
Ein Zugeständnis haben wir bezüglich der gemischtwirtschaftlichen<br />
Traktoren nur in der Frage<br />
der sog. Dächlivorschrift (Art. 12, Abs. 2) erreicht,<br />
indem diese Vorschrift gemäss Verfügung vom<br />
5. Dezember <strong>1933</strong> zum Sammeln von Erfahrungen<br />
vorderhand bis zum 31. Dezember 1934 fallen gelassen<br />
wird.<br />
Ferner sind generell für alle Traktoren folgende<br />
Zugeständnisse erreicht worden:<br />
Fallenlassen der Vorschrift der Vierradbremse<br />
(Verfügung vom 24. Mai <strong>1933</strong>); Zulassung der<br />
Luftkammerbereifung (Verfügung vom 18. Juli<br />
<strong>1933</strong>); Fallenlassen der Stoplichtvorrichtung (Verfügung<br />
vom 6 Dezember <strong>1933</strong>).<br />
Leider sind wir bezüglich der Vorschriften von<br />
Art. 12, AI. 1, g, h und i (Rückblickspiegel, Scheibenwischer<br />
und Fahrrichtungsanzeiger), welche<br />
speziell für die gemischtwirtschaftlichen Traktoren,<br />
aber sicherlich auch für eine ganze Anzahl von<br />
ausschliesslich dem Lokalverkehr dienenden Industrietraktoren<br />
direkt unverständlich sind, auf das<br />
Einverständnis der zuständigen kantonalen Behörden<br />
zurückverwiesen worden, welche gestützt<br />
auf Art. 12, AI. 4, in der Lage sind, die diesbezügliche<br />
Ausnahmebewilligung zu erteilen. Die<br />
Präsidenten und Geschäftsführer der Sektionen<br />
sind ersucht worden, unverzüglich die notwendigen<br />
Schritte vorzukehren.<br />
Bereifung der Anhänger. (Art. 17,<br />
Abs. 3, V. V.) Der Widersinn dnr VoTschritt dieses<br />
Artikels gegenüber dem was für den Zugwagen<br />
gültig ist (Luftkammerbereifung und 150 kg<br />
spezifischer Druck per cm Auflagefläche), wird<br />
amtlich zugegeben und für eine allfällige Revision<br />
der Vollziehungsverordnung eine Ueberprüfung<br />
dieser Frage -in Aussicht gestellt. Vorläufig sind<br />
aber auch für diesen Entscheid wieder die kantonalen<br />
Behörden zuständig!<br />
Ausweise und Kon trollschil deT<br />
fflr Anhäser. (Art. 23 und 25, V. V.) Unser<br />
wohlbegründetes Begehren, auch den gemischtwirtschaftlichen<br />
Traktoren die Verwendung landwirtschaftlicher<br />
Anhängewagen (für die lokale Abfuhr<br />
von Holz, Kohle, Baumaterial, Kies, etc.), für<br />
welche zweckmäasigerweise nur gewöhnliche ungefederte<br />
Brückenwagen, Bannen, Schnappkarren<br />
usw. in Frage kommen, zu gestatten, und für<br />
diese einen generellen Anhängerausweis zu verabfolgen,<br />
ist ohne irgendwelche stichhaltige Begründung<br />
— die vollständige Unkenntnis der einschlägigen<br />
Verhältnisse verrät — abgelehnt worden und<br />
muss von uns erneut aufgegriffen werden.<br />
Unsere für den Traktorbetrieb äusserst<br />
wichtige, ja lebensnotwendige Eingabe betreffend<br />
die Erledigung von vernünftigen Belastungsnormen<br />
für das Traktorzugaggregat<br />
und zwar speziell für den so häufig vorkommenden<br />
Einachseranhänger ist leider vorläufig<br />
vollständig negativ behandelt worden,<br />
indem unsere sämtlichen diesbezüglichen<br />
Einsendungen unberücksichtigt blieben und<br />
das Gesuch abgelehnt wurde. Wir werden<br />
aber auch in dieser Richtung neue Anstrengungen<br />
machen müssen und vorläufig demnächst<br />
in einem weiteren Artikel etwas eingehender<br />
auf den diesbezüglichen Entscheid<br />
des eidg. Justiz- und Polizeidepartementes<br />
vom 7. Dezember <strong>1933</strong> eingehen.<br />
Geschäftsstelle Schweiz. Traktorverbandes.<br />
Erweiterung des Winterthurer Autobusnetzes.<br />
Seit einiger Zeit sind Bestrebungen<br />
im Gange, um den städtischen Autobusbetrieb<br />
in das Breitequartier auszudehnen. Wegen<br />
der ausserordentlichen Belastung der<br />
städtischen Finanzen sind jedoch diesbezügliche<br />
Verhandlungen mit dem Stadtrat vorläufig<br />
gescheitert. Das bestellte Aktionskomitee<br />
versucht nun, den Autobusbetrieb durch<br />
ein Privatunternehmen verwirklichen zu lassen.<br />
Nach stattgefundenen Probefahrten, di«<br />
ein befriedigendes Ergebnis gezeigt haben,<br />
ist dem Stadtrat ein Gesuch eingereicht worden,<br />
um für einen Monat probeweise die<br />
Konzession zur Errichtung einer privaten<br />
Autobusverbindung: Archplatz - Technikumstrasse<br />
- Zeughausstrasse - Breitestrasse -<br />
Storchenbrücke - Vogelsangstrasse - Archnlatz<br />
und in umgekehrter Richtung, zu erteilen.<br />
Im Verlauf des vom 10. Dezember bis<br />
10. Januar angesetzten Probemonats sollen<br />
die notwendigen Unterlagen über die Freauenzhöhe<br />
beschafft werden. Es ist zu hoffen,<br />
dass die verantwortlichen Behörden den<br />
Verkehrswünschen der an der neuen Linienführung<br />
interessierten Bevölkerung entsprechen<br />
werden.<br />
-my-<br />
Autobusbetrieb der Stadt Schaffhausen. In den<br />
ersten 11 Monaten des laufenden Jahres wurden<br />
529.312 (376.663) Personen befördert, woraus Einnahmen<br />
in der Höhe von 118.421 (8R.091) Fr. resultierten<br />
Die Mehrausgaben in der Berichtsperiode<br />
stellen sich auf 31.311 (23.237) Fr An<br />
dem finanziellen Ergebnis ist der Monat November<br />
mit einer Einnahmenhöhe von 10.407 (10.226)<br />
Fr. beteiligt, die von 47.083 (47.221) beförderten<br />
Personen einsenommen wurden. =<br />
Seit Jahren stellen die Wanderer-Werke jene Werkzeugmaschinen her,<br />
mit denen die Automobile fabriziert werden, und sie nehmen darin<br />
international eine führende Stellung ein. Für ihre eigenen Wagen<br />
bauen sie immer wieder genauere, vollkommenere Maschinen und diese<br />
Tatsache verschaffte der Marke Wanderer den dauernden Ruf von<br />
PRÄZISION, QUALITÄT UND FORTSCHRITT<br />
Der Wanderer-Sechszylinder ist bekannt durch unbedingte Zuverlässigkeit<br />
und grösste Lebensdauer. Er entspricht in Leistungsfähigkeit,<br />
Geräumigkeit (3 m Radsland!), Fahrruhe, Federung und Kurvenhaltung<br />
(Schwingachsen!), in Bequemlichkeit und Schönheit durchaus dem Niveau<br />
teuerster Wagen. Aber neben den Vorteilen seiner modernen Ausrüstung,<br />
wie Zentral-Chassisschmierung, geräuschlosem Getriebe, Oeldruckbremse<br />
usw., ist er mit seinen 10-Steuer PS. und dem geringen Verbrauch ein<br />
vorbildlich ökonomischer und in der Anschaffung preiswerter Wagen.<br />
MODELLE<br />
19 3 4<br />
LIMOUSINEN, ROLLDACHLIMOUSINEN, CABRIOLETS<br />
AUTOMOBILE A.G.<br />
BASEL am Bahnhof SBB, Tel. 24.860<br />
ZÜRICH, Falkenstrasse, Tel.26.964
Luftfahrt<br />
Südpolforschung durch<br />
Flugzeug.<br />
Das Motorschiff c Wyatt Earp» ist von<br />
Dunedin auf Neu-Seeland aus zu einer Fahrt<br />
über den südlichen Stillen Ozean zur Walfisahbay<br />
in See gegangen. An Bord befinden<br />
sich die Teilnehmer an der Expedition der<br />
Polarforscher Lincoln Ellsworth und Bernt<br />
Baichen. In den Kreisen der Wissenschaftler<br />
wird diese Expedition < das grösste Abenteuer<br />
in der Südpolerforschung > genannt.<br />
Schon dreimal haben die beiden Piloten<br />
Ellsworth und Baichen mit grossem wissenschaftlichen<br />
Erfolg das Gebiet um den Nordpol<br />
überflogen. Jetzt haben sie sich die Antarktis<br />
für ihre Forschungsarbeit ausersehen.<br />
Und zwar wollen sie mit ihrem Motorschiff<br />
die Walfischbay im Norden des riesigen Gebietes<br />
um den Südpol erreichen und dort ein<br />
grosses Lager aufschlagen. Dort sollen dann<br />
alle Vorbereitungen für einen Non-Stop-FIug<br />
über das Festland getroffen werden.<br />
Der Flug, der noch viele Monate sorgfältiger<br />
Vorbereitungen erfordert, wird nach<br />
der Vorausberechnung nicht länger als 20<br />
Stunden dauern. Er führt über die weite unbekannte<br />
Strecke zwischen der Weddel-See<br />
und der Ross-See, über etwa 4500 km.<br />
Es soll durch ihn erforscht werden, ob das<br />
Gebiet um den Südpol ein zusammenhängender<br />
Kontinent ist, ob es aus zwei Kontinenten<br />
besteht, die durch den grossen Einschnitt<br />
durch die Ross-See und die Weddell-See<br />
voneinander getrennt werden und wie diese<br />
Trennung verläuft, oder ob das Gebiet durch<br />
viele einzelne Inseln gebildet wird, zwischen<br />
denen sich das ewige Eis gestaut hat. Es ist<br />
das eine ausserordentlich wichtige Frage;<br />
denn sohliesslich handelt es sich um ein<br />
Land, das nahe 2 Millionen Quadratkilometer<br />
grösser ist als Europa.<br />
Baichen wird auf diesem Flug neben seinem<br />
Amt als Flugzeugführer die Bedienung<br />
der Funkstation übernehmen, während Ellsworth<br />
als Navigator und Photograph arbeitet.<br />
Die Flugroute ist genau festgelegt und<br />
errechnet, jedoch werden sich die beiden<br />
Flieger keineswegs an diese Route halten,<br />
wenn sie durch einen plötzlichen Sturm oder<br />
einen sonstigen Zwischenfall überrascht werden<br />
sollten. Da sie keinen Rekordflug vorhaben,<br />
werden sie auch nicht über den Süd-<br />
pn" -7H fHep-nn versuchen.<br />
Die Flughöh« soll etwa 3000 ra betraren-<br />
Von dieser Höhe aus hoffen die beiden Forscher<br />
einen Ausblick über 150 km nach jeder<br />
Seite zu haben. Aber auf diesen Ausblick<br />
kommt es ihnen weniger an, als auf die Möglichkeit,<br />
die verschiedenen photographischen<br />
Apparate in Stellung zu bringen. Während<br />
des Fluges sollen fortgesetzt Aufnahmen gemacht<br />
werden: denn nur durch sie bekommt<br />
der Flug wirklich wissenschaftlichen Wert.<br />
Zu diesem Zweck sind zwei grosse Zeissapparate<br />
am Rumpf angebracht, die sowohl<br />
Schrägaufnahmen als auch waagrechte Aufnahmen<br />
zulassen. Neben diesen beiden Hauptapparaten<br />
ist aber noch ein dritter angebracht,<br />
der, durch einen Elektromotor betrieben,<br />
alle 6 Sekunden ein neues Bild belichtet,<br />
und der ebenfalls während der ganzen Fahrt<br />
in Betrieb sein soll.<br />
Zwei Telegraphenapparate vervollständigen<br />
die Ausrüstung. Einer ist fest in den<br />
Rumpf eingebaut und bezieht seine Stromkraft<br />
aus einer vom Motor betriebenen<br />
Dynamomaschine, der andere ist transportabel<br />
und kann mit der Hand betrieben werden.<br />
Er soll die Verbindung mit der Funkstelle<br />
der Expeditionsbasis in der Walfischbay<br />
herstellen, wenn das Flugzeug etwa im<br />
Eise zu landen gezwungen sein sollte. Für<br />
diesen Fall ist auch die Farbe der Flügel und<br />
des Rumpfes knallrot gehalten: denn erfahrungsgemäss<br />
hebt sich diese Farbe am deutlichsten<br />
vom Eise ab, so dass den Suchexpeditionen<br />
die Auffindung erheblich erleichtert<br />
wird.<br />
Das Flugzeug kann auf Skiern wie auf Rädern<br />
landen und hat einen Flugradius von<br />
über 10,000 km. Seine Fluggeschwindigkeit<br />
liegt über 300 km in der Stunde.<br />
Ehe der Flug stattfinden kann, muss aber<br />
die « Wyatt Earp » die Walfischbay erreicht<br />
haben, und das ist keine kleine Aufgabe.<br />
Viele tausend Kilometer liegen noch vor dem<br />
kleinen Motorschiff, das sich seinen Weg mitunter<br />
durch Eissprengungen wird freimachen<br />
müssen. +<br />
Swissalr bestellt neue Schnellflugzeuge.<br />
Die Swissair beabsichtigt ihren Expressdienst<br />
im nächsten Jahr auf mehrere neue<br />
Strecken auszudehnen und zu diesem Zweck<br />
ihren Park ausser durch die bereits gekauften<br />
Clarkflugzeuge noch durch solche der<br />
Typen Douglas DC-1 und Lockheed Electra<br />
zu ergänzen. Zur Anschaffung der neuen<br />
amerikanischen Expressflugzeuge, die zu den<br />
modernsten Konstruktionen der Gegenwart<br />
ÄÜTÖMOBTC-PEVtrB <strong>1933</strong> - N° 104<br />
Das amerikanische Douglas-SchnellverkehTsflugzeur Type DC-1, dessen Anschaffung von der Swissair<br />
für das nächste Jahr Yorgesehen ißt Jeder der beiden 700-PS-Wright-Cyclone-Motoren vermag<br />
die Maschine beim Aussetzen des anderen voll flugfähig zu erhalten. Die Propeller sind verstellbar,<br />
die Räder einziehbar. Leergewicht 5157 kg, 12—18 Passagiere, Nutzlast 1542 kg, Maximaljeschwindigkeit<br />
331 km/St, Reisegeschwindigkeit 300 km/3t., Landegeschwindigkeit 95 km/St.<br />
zählen, soll ein Betrag von rund einer Million<br />
Franken vorgesehen sein.<br />
Die oben abgebildete Douglas-Schnellverkehrsmaschine<br />
haben wir bereits mehrmals<br />
beschrieben. Die Hauptdaten der Type Lockheed<br />
Electra gehen aus folgenden hervor :<br />
Der zwölfsitzige, mit zwei Motoren<br />
von zusammen 840 PS ausgerüstete Tiefdecker<br />
entwickelt eine Reisegeschwindigkeit<br />
von 290 km/St. Man hat bei dieser Maschine<br />
weniger Wert darauf gelegt, die Höchstgeschwindigkeit<br />
so hoch wie möglich zu treiben,<br />
sondern betont in jeder Einzelheit vollkommen<br />
zweckmässige und bequeme Ausstattung.<br />
So ist z. B. der Fluggastraum automatisch<br />
gelüftet und beheizt, und es ist in<br />
dem bootförmig nach vorn gezogenen Rumpf<br />
sowie in den Flügeln ein bedeutender Raum<br />
für Gepäck vorhanden. Das Einziehen des<br />
Fahrgestells erfolgt auf elektrischem Wege,<br />
und zwar werden die Räder nach hinten eingeschwenkt<br />
und sind in eingezogenem Zustande<br />
vollständig verkleidet. Mit derselben<br />
Sorgfalt ist man bei der Verkleidung des gesamten<br />
Rumpfes, der Flügel usw. vorgegangen.<br />
Die beiderseits des Rumpfes in den Flügeln<br />
angeordneten Motoren sind mit den<br />
neuesten Mitteln und unter Verwendung der<br />
besten schalldämpfenden Materialien gegemacht-<br />
Oummiaufhänsnineen verhindern<br />
die Uebertragung von Schwingungen<br />
auf den Rumpf. An den Flügeln sind Landeklappen<br />
vorgesehen, um Start und Landung<br />
zu erleichtern. Im Führerstand sind nicht nur<br />
sämtliche Instrumente für Blindflug vorhanden,<br />
sondern es ist auch eine ausreichende<br />
Radioanlage eingebaut. Das in Bezug auf<br />
Windschnittigkeit ausserordentlich sorgfältig<br />
durchgearbeitete Flugzeug hat in der amerikanischen<br />
Oeffentlichkeit grosse Beachtung<br />
gefunden.<br />
Hu;£nc»4HZ@n<br />
2000 neue Hilfslandeplätze in U. S. A. Der Direktor<br />
der Zivilluftfahrt im Handels-Departement<br />
der Vereinigten Staaten beabsichtigt die Errichtung<br />
von 2000 Hilfslandeplätzen. Von den für öffentliche<br />
Arbeiten bestimmten Krediten sind 10 Millionen<br />
Dollar für diese Zwecke reserviert worden.<br />
80% der Ausgaben werden für Arbeitslöhne verwendet,<br />
und es sollen 50 000 Arbeitslose beschäftigt<br />
werden können. Die bereitgestellten Mittel werden<br />
nicht für den Ankauf, sondern für den Ausbau der<br />
von Gemeinden zur Verfügung gestellten Gelände<br />
verwendet. Die Kosten werden unabhängig von der<br />
Bevölkerungsdichte gleichmässig auf die Staaten<br />
verteilt. Mit der Erhöhung der Zahl der Flugplätze<br />
wird hauptsächlich der Zweck verfolgt, das<br />
Luftstrassennetz über das ganze Land auszudehnen,<br />
die Entwicklung der Privatfliegerei zu fördern und<br />
die Sicherheit im Luftverkehr zu erhöhen, itav.<br />
Es besteht eine Schweizer-Kerze, die die gleichen Leistungen ergibt wie die beste ausländische Kerze. Verlangen Sie überall<br />
F o r d e r n Sie die I n d u s t r i e des Landes.<br />
General-Vertreter: SIMPEX A.-G., GENF, Rue Merle d'Aubiqne 5. Telephon 49.094. — Filiale: SIMPEX A.-Q., Langenthai.<br />
Zu verkaufen<br />
1 Packard-Sport-Coupe<br />
(8 Zyl., 2/4 PL), neueres Modell, in Ia. Zustand, mit<br />
allem Komfort ausgerüstet.<br />
Offerten unter Chiffre 61460II an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
5<br />
Zu verkaufen<br />
SAURER-DIESEL<br />
Tonnen, tadellos erhalten. Günstige Konditionen.<br />
Offerten unter Chiffre Z 2778 an die 10990<br />
Automobil-Revue. Bureau Zürich.<br />
AUTO-<br />
OCCASION<br />
CITROEN<br />
4pl., Mod. <strong>1933</strong>, 9 PS, Fr. 4500.—<br />
CITROEN<br />
6 Zyl., 4pl., geschlossen, Md.<br />
1929, in sehr gutem Zustd., » 2800.—<br />
CITROEN<br />
6pl., geschlossen, Mod. 1930,<br />
wenig gefahren, » 4500.—<br />
CITROEN<br />
B 2, 4pl., mit Ballon und<br />
Rollverdeck, » 600.—<br />
PACKARD<br />
geschloss., 7pl., gut erhalten, » 2000.—<br />
BUICK<br />
2türig, 5pl., gut erhalten, » 2000.—<br />
Zu besichtigen bei 9986<br />
G. Fuchser, Oberdiessbach<br />
Telephon 26.<br />
Zu verkaufen:<br />
NASH<br />
CABRIOLET<br />
2/4plätz., 1929, 15 St.-PS,<br />
6 Zylindes, prima Zustand,<br />
Fr. 2500.—.<br />
I0693<br />
Offerten unter Chiffre<br />
14174 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
FIAT 521L<br />
letzte Serie 1931, Innensteuer,<br />
6/7plätzig, 13 St.-<br />
PS, ganz wenig gefahren,<br />
im Zustande wie neu. unter<br />
Garantie. 8611<br />
Preis Fr. 4800.—.<br />
Moser & Cie., Garage,<br />
Langnau. Telephon 210<br />
Zu verkaufen<br />
UIC<br />
Limousine<br />
Modell 1929, 5-Plätzer,<br />
mit allem Komfort, in Ia.<br />
Zustand, Fr. 3000.—.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
14173 an die 10733<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
8P EZ IA L.GITROEN-REPARATUR WERKST ATTE<br />
„auto-kas"<br />
ice — Telephon 166<br />
• ca nee lerv<br />
Rü Tl - Z 0 R I C H<br />
Qrösetes La gar In CITROEN-OC OASIONS-WAQEN<br />
Patent-<br />
EMERO-BREMSBELAG<br />
Der grösste Fortschritt der letzten<br />
Jahre in der Bremstechnik<br />
vereinigt die Vorteile des starren und biegsamen Bandes,<br />
ohne deren Nachteile aufzuweisen; gewährleistet sanftes,<br />
aber kräftiges und zuverlässiges Bremsen, auch bei Erhitzung<br />
bis zur Rotglut; besitzt höchste Druckfestigkeit,<br />
weshalb ein Versagen oder Blockieren nicht vorkommen<br />
kann.<br />
Patent „Emero"-Bremsbelag kann für alle Systeme geliefert<br />
werden. - Ein Versuch wird Sie von den vielen<br />
Vorteilen überzeugen.<br />
Von der technischen Hochschule bis 24 kg<br />
pro qcm Anpressdruck und 400° Cels.<br />
amtlich geprüft. - Zeugnisse, selbst bis<br />
70000 km und von schweizerischen Lastwagenfabriken,<br />
liegen vor.<br />
Qe neral ver tretu ng:<br />
TH. E. WILD, Limmatstr. 214, ZÜRICH V<br />
Prima<br />
Mietwagen<br />
mit Spezial-Karosserien<br />
Wir verkaufen zu günstigen Konditionen<br />
2 Limousinen, 8 3plätzig •<br />
mit Rollverdeck, auf Chassis LANCIA und<br />
MINERVA.<br />
1 Landaulet, 8/9plätzig<br />
auf Chassis FARMAN.<br />
mit sehr geräumigen und modernsten fabrikneuen<br />
Spezial-Karosserien.<br />
Interessenten belieben uns zu schreiben unter<br />
Chiffre 14171 an die 10458<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
STUDEBAKER<br />
1930, President, 8 cyl.<br />
cond. int., 7 pl., avec Separation, voiture en parfait<br />
etat, ä vendre directement par son proprietaire. Pour<br />
renseignements, essai et visite, s'adresser ä la<br />
S. A. Garage et Ateliers des Jordils, Lausanne. Telephone<br />
23.745. 10874<br />
AMERIKANER-<br />
LIMOUSINE<br />
8 Zylinder, 6/7plätzig, mit Sonnendach, in sehr gutem<br />
Znstande, wegen Nichtgebrauch<br />
billig abzugeben<br />
Offerten unter Chiffre 14167 an die<br />
Automobli-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
FORD<br />
2tfirig, wenig gefahren, in sehr gutem Zustande, 17<br />
HP, mit Steuer u. Versich, f. 33. In Tausch wird<br />
ein neuer Wagen genommen, höchstens 10—13 HP<br />
Offerten unter Chiffre 61414 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.
N&104 - <strong>1933</strong><br />
Erhöhung ies Rohölzolles.<br />
vorauszuschicken, dass eine Zollerhöhung<br />
auf Oele im allgemeinen, wie sie von gewisser<br />
Seite vorgeschlagen wurde, nicht beabsichtigt<br />
ist, ebenso nicht für landwirtschaftliche<br />
Traktoren. Eine weitere Ausnahme soll<br />
auch in bezug auf Motoren für Eisenbahnfahrzeuge<br />
und Schiffe bestehen bleiben. Was<br />
dagegen die Strassenfahrzeuge anbetrifft,<br />
kann die grundsätzliche Frage aufgeworfen<br />
werden, ob für diesen ausschliesslichen Zweck<br />
Rohöl nicht gleich behandelt werden sollte<br />
wie Benzin als Betriebsstoff. Ursprünglich<br />
bestand diese Absicht. Sie ist aber durch die<br />
Konferenz vom Dezember 1929 als verfrüht<br />
bezeichnet worde I, da der Dieselmotor dazumal<br />
erst im Entwicklungsstadium angelangt<br />
war. Heute stehen wir, nach den Ausführungen<br />
des Vertreters der Oberzolldirektion, insofern<br />
vor einer veränderten Situation, als<br />
sich in der Schweiz nunmehr 460 Dieselfahrzeuge<br />
im Betrieb befinden, die auf der<br />
einen Seite das Erträgnis des Benzinzolles<br />
herabmindern und auf der andern Seite die<br />
Strassen in genau gleicher Weise abnützen<br />
wie die Benzinfahrzeuge. Der Bund braucht<br />
Geld und kann daher diesem Ausfall nicht<br />
gleichgültig gegenüberstehen. Das Zolldepartement<br />
hat lange Verständnis für die neue<br />
technische Erfindung gezeigt, und es sollten<br />
vorerst der Landesindustrie keine künstlichen<br />
Hemmungen auferlegt werden, damit<br />
eine natürliche Entwicklung möglich war.<br />
Es musste darauf Rücksicht genommen werden,<br />
dass die Motoren ihre Abnehmer finden<br />
und so die Neuerung durch praktische Erfahrungen<br />
ergänzt werde.<br />
Ausdrücklich verwahrt sich das Zolldepartement<br />
gegen eine allfällige Behauptung,<br />
hinter der geplanten Zollmassnahme steckten<br />
Bahnschutzinteressen. Sie ersucht die Frage<br />
aüsschliesslich nur vom firianzpolitischen<br />
Standpunkte aus zu beurteilen, wobei zu berücksichtigen<br />
bleibt, dass sie die Krisenverhältnisse<br />
lange zur Zurückhaltung veraru<br />
lasst haben, woraus sich die bisherige Nichteinfiihrung<br />
einer Zollerhöhung begründet<br />
Wie zu erwarten, setzte von allen Seiten<br />
sofort eine entschiedene Opposition gegen<br />
die Absichten der Zolldirektion ein, die<br />
zum mindesten die Massnahme im gegenwärtigen<br />
Moment als untragbar und verfrüht<br />
bezeichnete. Die Importeure vermögen<br />
nicht einzusehen, warum es immer die Motortriebstoffe<br />
sein sollen, die man mit ausserordentlichen<br />
Zöllen bedenkt. Diese Betriebsstoffe<br />
können heute nicht mehr, wie<br />
man früher gelegentlich zu hören bekam,<br />
als Luxusartikel betrachtet werden. Sie sind<br />
als allgemeinen Bedarfsartikel zu bewerten<br />
und demzufolge gemäss Zollgesetz nur mit<br />
einem geringen Zoll zu belegen. Es gibt<br />
noch zahlriche andere Waren, welche viel<br />
eher in den Bereich der Luxusartikel hinübefreichen,<br />
wo ein Zollzuschlag besser<br />
tratbar wäre.<br />
Die Industrie machte geltend, dass der Bau<br />
von Diesplmotoren noch so neu ist, dass er immer<br />
noch mit kostspieligen Abänderungen und Verbesserungen<br />
zu rechnen hat. Zubern leidet heute nicht<br />
nur der Export an einer offensichtlichen Absatzstockung,<br />
sondern ebenso der Inlandmarkt, wofür<br />
nicht nur die Krise im Warentransport verantwortlich<br />
gemacht werden kann, sondern ebenso die<br />
•unsichere Lage wegen dem kommenden Gesetz<br />
über eine Transportteilung mit den Bahnen. Ist<br />
demzufolge der Umsatz in schweren Lastwagen<br />
stark zurückgegangen, so muss heute eine Anwendungsmöglichkeit<br />
des Dieselmotors auf leichten<br />
Lastwagen gesucht werden. Diese Umstellung stellt<br />
die Industrie vor eine ähnliche Sachlage wie 1929<br />
anlässlich der ersten Rohöl-Zollkonferenz. Neue<br />
Versuche müssen gemacht und neue Gelder in dieselben<br />
investiert werden. Damit verträgt sich somit<br />
keine Verteuerung der Betriebsstoffe. Ausserdem<br />
sind erst noch die Verkaufsmöglichkeiten bei<br />
diesen leichten Wagenkategorien durch die ausländische<br />
Industrie viel eher bedroht als bei den<br />
Schwerlastwagen. Man kann wohl an einen Kompensationsverkehr<br />
denken. Darin steckt aber eine<br />
derart unnatürliche Wirtschaftspolitik, dass sie<br />
kaum auf die Dauer aufrechterhalten werden kann.<br />
Ausserdem zeigt sich bei allen derartigen Kompensationsabkommen<br />
ein sehr unnatürlicher Ausgleich<br />
zwischen den Mengen, die das betreffende Land<br />
nach der Schweiz importieren darf, gegenüber der<br />
Menge, die umgekehrt der Schweiz zum Export zugestanden<br />
wird.<br />
Die Vertreter der grossen Wirtschaftsverbände.<br />
Handels- und Industrieverein und Schweiz. Gewerbeverband,<br />
erblicken in einer Zollerhöhnng im<br />
gegenwärtigen Moment ebenfalls eine gefährliche<br />
Massnahme. Unsere Maschinenindustrie ist nun<br />
einmal auf den Export eingestellt. Fehlt dieser, so<br />
leiden darunter grosse wirtschaftliche Interessen,<br />
die nicht durch Steigerung des Inlandsabsatzes genügend<br />
kompensiert werden können. Aber nicht<br />
nur diese Exportindustrie sieht sich vor starken<br />
AhsatzstörunRen, sondern ebenso die eng damit verbundene<br />
einheimische Zubehörindustrie. Werden<br />
dazu erst noch die Transportkosten durch unbedachte<br />
Massnahmen gesteigert, so entsteht bei unseren<br />
an und für sich schon hohen Produktions-<br />
Die von der Oberzolldirektion auf den<br />
14. Dezember nach Zürich einberufene Konferenz<br />
war von ca. 30 Delegierten aus den Gleichgewicht gestört wird und die Folgen nicht<br />
kosten ein derartiges Missverhältnis, dass das<br />
ausbleiben können. So wie die Zubehörindustrie davon<br />
betroffen wird, ist das gleiche der Fall für<br />
Kreisen der Importeure, der Automobilindustrie,<br />
der Konsumenten und der grossen zahlreiche. Gewerbebetriebe, die sowohl an der Lieferung<br />
von Ausstattungsmaterialien für den Auto-<br />
Wirtschaftsverbände beschickt. Sie hatte zu<br />
der Frage Stellung zu nehmen, ob nicht nach mobilhandel mitinteressiert sind, als auch durch<br />
den Umsatz ihrer Erzeugnisse an den Transportkosten<br />
überhaupt. Heute, wo allgemein der Ruf<br />
den heutigen Verhältnissen eine «leichte Anpassung<br />
des Rohölzolles» — um sich mit den nach Abbau der Transportspesen ertönt, ist daher<br />
Worten des Departementsvertreters auszudrücken<br />
— an den Benzinzoll angezeigt er-<br />
für ein wichtiges Betriebsmittel nicht angezeigt<br />
eine Verteuerung durch Erhöhung des Zollansatzes<br />
Auch diese Vertreter geben, der Befürchtung Ausdruck,<br />
dass sehr leicht eine Begünstigung der Ausscheint.<br />
Heute beträgt dieser Zollsatz, wenn<br />
das Oel für motorische Zwecke verwendet landskonkurrenz, eintreten könnte. Ausserdem ste-<br />
•wird, 3 Fr. per 100 kg, und für alle andern<br />
Zwecke nur 30 Rp. per 100 kg. Dabei ist<br />
hen wir neuerdings vor dem Faktum, dass nach den<br />
soeben gehörten Zusicherungen der Oberzolldirektion<br />
die Heraufsetzung des Zollansatzes Post und<br />
Militär nicht betreffen soll, sondern die ganze Last<br />
einzig und allein wiederum der Privatwirtschaft zugedacht<br />
ist.<br />
Der Vertreter der konzessionierten Automobilbetriebe<br />
kann sich trotz den gehörten Zusicherungen<br />
nicht des Eindruckes erwehren, dass hinter der geplanten<br />
Massnahme eben doch gewisse Bahninteressen<br />
verfochten werden. Dem Automobil sind heute<br />
gerade in bahnlosen Gegenden wichtige volkswirtschaftliche<br />
Aufgaben zugewiesen. Dabei darf nicht<br />
übersehen werden, dass der Automobilbetrieb unter<br />
allen Umständen auf höhere Transportkosten kommt<br />
als die Bahn, womit die vom Automobil bedienten<br />
Gegenden rechnen müssen. Jetzt will man durch<br />
eine unberechtigte Zollerhöhung die Verhältnisse für<br />
die Landwirtschaft weiterhin verschlechtern. Das<br />
kann sich aber diese Bevölkerung unter keinen-Umständen<br />
gefallen lassen. Es liegt auch die Vermutung<br />
nahe, dass der Bund Geld sucht, um die Sanierung<br />
der Bahnen durchfuhren zu können. Was<br />
liegt dabei näher als die Vermutung, dass ein Teil<br />
der Deckungskosten hiefür durch eine starke Belastung<br />
des unbequemen Gegners, des Automobils,<br />
gesucht wird. Suche man den Ausweg anderswo<br />
aber nicht immer nur bei den Strassentraktionsmitteln,<br />
die der allgemeinen Wirtschaft dienen und<br />
durch Abgaben an die Kantone durch Steuern und<br />
Gebühren aller Art und schliesslich auch durch den<br />
Benzinzoll heute bereits genug beansprucht und betroffen<br />
sind. Die Verkehrsinteressen müssen a<br />
6erdem darauf gerichtet sein, gute und solide<br />
Schweizer Wagen beziehen zu können. Die Zollmasshahme<br />
lässt jedoch befürchten, dass dieses Privilegium<br />
zerstört wird. Ein Postulat des industriellen<br />
Heimatschutzes ist jedoch darauf gerichtet, dass<br />
Schweizer Wägen nicht nur gekauft, sondern mit<br />
geringeren Gebühren belastet werden sollen.<br />
Die Vertreter der Aspa wehren sich im Interesse<br />
der Konsumenten ebenfalls gegen jedwede Verteuerung<br />
der Betriebsmittel. Das neue Automobilgesetz<br />
hat* für viele Wagenbesitzer bereits bedeutende Unkosten<br />
und Mehrkosten durch die Anpassung an die<br />
technischen Vorschriften neben den erhöhten Haftpflichtprämien<br />
zur Folge gehabt. Das Gesetz über<br />
die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />
bringt neuerdings für viele Automobilbesitzer<br />
Erschwerungen ihrer Betriebsbedingungen,<br />
und das kommende Transportteilungsgesetz<br />
schafft nochmals für viele Unternehmer eine sehr<br />
.unsichere Sachlage. Es lässt sich daraus eher ein<br />
Rückgang der Wagenbestellungen voraussehen oder,<br />
dann eine Bevorzugung ausländischer Fabrikate<br />
Die Begründung einer Zollerhöhung in einer starke^<br />
Strassenabnützung, womit man wohl einen<br />
Ausgleich für die Kantone befürworten will, ist<br />
nicht stichhaltig. Auf der einen Seite weisen die<br />
Dieselmotoren zumeist höhere Pferdestärken auf als<br />
Benzinmotoren, bezahlen demzufolge auch an die<br />
Kantone gemäss dem heutigen Besteuerungssystem<br />
höhere Automobilsteuern. Sodann ist die Frage berechtigt,<br />
ob aus dem Rohölzoll gleich wie beim Ben-<br />
/smzoll ein gewisser Anteil dieser Bundeseinnahme<br />
den Kantonen zufliessen soll, wie sie seinerzeit vom<br />
Parlament bei der Benzinzollerhöhung zu einer der<br />
Hauptbedingungen für die vorgeschlagene Zollsteigerung<br />
gemacht worden ist. Schliesslich erscheint<br />
auch die Weitere Frage berechtigt, was die Zollverwaltung<br />
unter den heutigen Verhältnissen unter<br />
einer « leichten Anpassung des Rohölzolles an den<br />
Benzinzoll > überhaupt versteht, um so mehr als bereits<br />
anlässlich der Konferenz von 1929 von Seiten<br />
der Oberzolldirektion darüber gewisse Zahlen namhaft<br />
gemacht worden sind.<br />
Die Traktorenbesitzer beklagen sich schon an<br />
und für sich über die hohe Belastung der Traktoren,<br />
die bei der verminderten Leistungsfähigkeit<br />
in einem krassen Missverhältnis zti dem weitaus leistungsfähigeren<br />
Motorlastwagen steht. Der Traktor<br />
ist bis jetzt hei der Gesetzgebung und den fiskalischen<br />
Massnahmen als Stiefkind behandelt worden<br />
und verträgt keine höhere Belastung mehr.<br />
Die Oberzolldirektion hätte es gerne gesehen,<br />
wenn man sich aus Konferenzkreisen darüber ausgesprochen<br />
hätte, welche Zollerhöhung noch als<br />
tragbar betrachtet wird, um dem Bundesrat einen<br />
diesbezüglichen Antrag, unterbreiten zu können.<br />
Sie selbst ist nicht in der Lage, sich über die zahlenmässige<br />
Belastung auszusprechen. Nach der allseitig<br />
ablehnenden Stellungnahme, die übrigens zu<br />
erwarten war, sieht sie sich genötigt, das weitere<br />
Vorgehen nunmehr dem Gutdünken des Zolldepartementes<br />
anheim'zustellen.<br />
Nach 3%stündiger Dauer konnte die negativ<br />
verlaufene Konferenz mit dem Hinweis<br />
geschlossen werden, dass sich zwar bis heute<br />
nur das Zolldepartement mit der Sache befasst<br />
habe. Ob die Angelegenheit auch vor<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
den Bundesrat zur Behandlung gebracht<br />
werden soll, wird von dem weiteren Entscheid<br />
des Departementes abhängen.<br />
Soweit ez die Stellungnahme der konferenziell<br />
angehörten Kreise anbetrifft, wäre<br />
somit eine weitere Hinausschiebung einer<br />
Zollerhöhung für Rohöl allseitig empfohlen.<br />
Ob sich auch die Oberzolldirektion der gleichen<br />
Auffassung anschliesst, bleibt abzuwarten.<br />
Eines ist sicher, dass wir trotz der zwischenliegenden<br />
Zeitperiode vor einer ähnlichen<br />
Situation, stehen wie 1929, wozu heute<br />
noch wirtschaftliche Momente ein ernstes<br />
Wort mitsprechen, die jede willkürliche Belastung<br />
der Motortriebstöffe durch den<br />
Bund in diesem Moment als verfehlt erscheinen<br />
lassen. Die Konferenz hat auf der andern<br />
Seite keine klare Stellungnahme der<br />
eidgenössischen Behörden gezeitigt und<br />
bleibt somit weiterhin abzuwarten, was unsj<br />
6 Zyl., 15 St.-PS, 1927,<br />
prima Zustand, neu bereift.<br />
Preis Fr. 1600.—.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
14177 an die 10593<br />
die nächste Zukunft bringen wird. 1 Automobil-Revue, Bern.<br />
6 und 8 Zylinder, ventillos, 15 und 20<br />
Steuer PS, In Limousine u. Cabrlo'et,<br />
Mcdaüe <strong>1933</strong> — ohne Aenderungen<br />
für 1934 — zu äusserst günstigen<br />
Bedingungen mit Fabrikgarantie<br />
Bureaux und Ausstellung: Utoquai 29, Telephon 27.083<br />
Service und Ersatzteile: Badenerstr. 330, Telephon 59.372<br />
Elektro- u. Autogen.-<br />
Schweisserei<br />
samtlicher zerbrochener Maschinenteile<br />
aller Art aus allen Metallen,<br />
auch Aluminium.<br />
Wegen Anschaffung eines neuen<br />
Wagens zu verkaufen:<br />
1927, 8 Zylinder, mit aufklappbarem<br />
Verdeck, sehr gut erhalten, von Berufschautfeur<br />
gewartet, vorzüglich geeignet<br />
für Hotelbetrieb.<br />
Anfragen unter Chiffre 14152 an<br />
die Automobil-Revue, Bern.<br />
ist in seiner Wirkung einfach grossartig<br />
Stock-Lager: Basel: C.WecKerie & C1e.,A.-G., Hohlbeinstr.ba.<br />
St.Gallen: A.Winterhalter, Schmiedgasse26.<br />
Bern: U Henry Uogenschiltzenätr. 8. Lausanne: L.<br />
Meüt, Av.Ruchonnet 8-10. Gent: E.Roehat, Auto-PWcee,<br />
rae de la Buanderie 6. Zu rieh: Autopatts A.-Q., lalstr.83<br />
Innensteuer, 6/7pl., mit<br />
Separation, Lederpolster,<br />
6 Zyl., 18 PS, 6 Räder,<br />
in gutem Zustd. Fr. 1500.<br />
Moser & Cie., Langnau<br />
I. E. Tel. 210. 8611<br />
Die besten<br />
zu verkaufen<br />
einige Vorführungswagen<br />
M. GATTLEN - BERN<br />
Belpstrasse 38a - Telephon Nr. 20.262<br />
HiipmobiSe-Limousine, 6/7pi.<br />
J3 remsbelag<br />
Generalvertretung tür die Schweiz:<br />
Paul Landis, Ingenieur, Zürich4<br />
Stauftacherstr. 54 Tel. 36.530<br />
Zu verkaufen<br />
SEQMI<br />
y&sr<br />
min@rva FabrI Ä d H e age<br />
Zu verkaufen<br />
R'ntR19<br />
aut. Auflaufbremsen „MOSER"<br />
„FREMO"-SERVO-BREMSE<br />
E. MOSER, Anhängerfabrik, BERN<br />
aller Modelle<br />
(Lager in Occasions-<br />
Ersatzteüen)<br />
Prompte Spedition<br />
Nachtdienst<br />
1OLOT H U R|V<br />
TEL.1OOO<br />
alterer Modelle liefert<br />
ab Lager zu Liquidationspreisen.<br />
10500<br />
Automobilwerke Franz<br />
A.-G.. Zürich. Tel. 52.607<br />
Zahn- und Schneckenräder,<br />
jede Dreh-, ITräs-,<br />
Hobel-und Sohleitarbeit<br />
mit Garantie tür Präzision<br />
durch<br />
E. Schmitt, Zürich<br />
Seefeldstrasse 172<br />
Tel. 43.067<br />
DELAGE5 T.-SAURER,<br />
Original-Ersatzteile. »3-4<br />
H. LANZ, ROHRBACH<br />
b; Huiiwil. Telephon 22.38<br />
DODGE-<br />
VICTORY<br />
1929, 6 Zyl., hydr. 4-Rad-<br />
Bremsen, extra Luxus-<br />
Ausführung, mit 2 seitl.<br />
Reserverädern, Gepäckträger<br />
hinten, Fr. 2400.—.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
14175 an die 10593<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
4-Zyl. - Benzin - Motor,<br />
120X180 mm, Pneubereifung:<br />
38X7", elektr.<br />
Licht, alles in betriebsfäh.<br />
Zustand, wird wegen<br />
Neuanschaffung<br />
sofort abgegeben.<br />
Anfragen unt. Chiffre<br />
Z 2790 an d. Automobil-Revue,<br />
Bureau<br />
Zürich. 61333<br />
Hans Weibel<br />
UBC<br />
Spezial-Werkstätte<br />
Hammerjlr. • Fetsemtr. 12<br />
Sedan, 7pl., 23 PS, 40 000<br />
km gefahren, garant. unfallfrei,<br />
maschinell und<br />
Tel. 41.275-ZÜRICH 8<br />
hins. Karosserie in best.<br />
Zustande. 2 bar. Reservefelgen,<br />
hinten mont. Reise-<br />
ORIGINAL<br />
koffer m. Einlagen, elektr.<br />
Fordson Ausrüstung dem neuen<br />
Gesetze angepasst. 61422<br />
ERSATZTEILE<br />
Grösstes Lager<br />
Preis Fr. 5900.—.<br />
TOURING MOTOR<br />
A. Q.<br />
Bestandteile<br />
Anfertigung<br />
von Automobil-<br />
Bestandteilen<br />
und die<br />
Schwarztorstrasse 101 — TeleDhon 22.381<br />
^*flF^!; ; S,<br />
OGGASIONSWAGEN<br />
WERNER RISCH ZÜRICH<br />
Zu verkaufen<br />
SAURER<br />
4—5 Tonnen<br />
sehr billig<br />
Zu verkaufen<br />
Master<br />
Postfach 528. St. Gallen.<br />
Zu verkaufen<br />
geschlossener 4/5-Plätzer<br />
10 PH<br />
sind<br />
iMtNtNIMtMH<br />
FORD<br />
in prima Zustand.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
61444 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Lastwagen<br />
Marke RENAULT, m.<br />
Luftbereifung, äusserst<br />
starke Konstruktion. Preis<br />
Fr. 1200.-. — Offert, unt.<br />
Chiffre D 8079 Q an Publicitas,<br />
Basel. 61423<br />
Günstige Occasions-<br />
Lastwagen<br />
3<br />
_ T—SAURER mit<br />
4-Zyl.-Benzin-Motor<br />
BT.-F.B.W. mit 6.<br />
5 Zyl.-Benzin • Motor<br />
4<br />
.T. -SAURER, Typ<br />
AD, 4- Zyl. -Motor<br />
5<br />
BT.-BERNAmit4-<br />
Zyl. - Benzin-Motor<br />
""•<br />
m Dreiseitenkipper<br />
mit Diesel-Motor<br />
Alle luftbereift, den<br />
neuesten Vorschriften<br />
entsprechend ausgerüstet.<br />
GünstigeBedingungen.<br />
Anfragen<br />
unter Chiffre Z 2781<br />
an die Automobil-<br />
Revue. Büro Zürich
AUTOMOBIL-REVUE<br />
ist das Weihnachts- und Neujahrspräsent<br />
das sicher Freude macht und das Sie jedem<br />
Freund unserer Heimat, ob daheim oder in<br />
der Fremde, schenken können. Die über<br />
100 Bilder stellen in ihrer Gesamtheit<br />
einen treuen Spiegel der bekannten und<br />
unbekannten Schönheiten aller Landesteile<br />
der Schweiz dar, und dazu hat jeder Besitzer<br />
von „Pro Helvetia " noch die Freude,<br />
Wer kennt die schweizer. Bergbahnen?"<br />
mitmachen zu können. Die Chance, einen<br />
ansehnlichen Barbetrag (L Preis Fr. 100.-)<br />
zu gewinnen, gibt dem Geschenk noch ein<br />
ganz besonderes und nicht alltägliches<br />
Gepräge.<br />
Aus mehrfachen Gründen also:<br />
Pro Helvetia 1934 schenken!<br />
Gehen Sie bald—heute oder morgen —zu<br />
Ihrem Papeteristen oder Buchhändler; er<br />
liefert Ihnen Pro Helvetia in sorgfältiger<br />
Packung für den Versand.<br />
Kostenpunkt dieses allen Freude bereitenden<br />
Weihnachtsgeschenkes Fr. A—<br />
Verlag HaUwag, Bern
N° 104<br />
II. Blatt<br />
BERN, 19.Dezemberl933<br />
N° 104<br />
II. Blatt<br />
BERN, 19.Dezember <strong>1933</strong><br />
Ted»»». Rundsd»<br />
Autotechnische Tagung der<br />
englischen Stadtverwaltungen/)<br />
Die letzte Tagung beschäftigte sich mit<br />
der Notwendigkeit einer Vervollkommnung<br />
des Wechselgetriebes. Inzwischen hat man<br />
Erfahrungen mit Flüssigkeitstransmissionen<br />
nnd -Wendegetrieben gemacht, die viele für<br />
zukunftsreich halten und die manche grundsätzlichen<br />
Vorteile haben. Zweifellos wird<br />
eine Verbesserung der Kraftübertragung verlangt.<br />
Hier liegt ein besonders wichtiges<br />
Feld für die gemeinsamen Betriebsversuche.<br />
Ueber die Normalisierung der Bedienungsgriffe<br />
für den Fahrer besteht eine Norm in<br />
dem Blatt 51 des Instituts der Automobil-Ingenieure.<br />
Diese empfiehlt Betätigung der<br />
Handbremse durch Anziehen. Der Handbremshebel<br />
muss aussen vom Getriebehebel<br />
liegen. Einige weitere Vorschriften sind bei<br />
verschiedenen Fahrzeugtypen nicht beachtet.<br />
Es wird den Fabrikanten empfohlen, sich<br />
fiber eine einheitliche Anordnung zu einigen.<br />
Ueber Oelverlust aus der Hinterachse ist<br />
verschiedentlich diskutiert worden. Hervorgehoben<br />
wird, dass dadurch nicht nur die<br />
Bremsbacken verölt werden und leiden, sondern<br />
auch an der Strassendecke mancher<br />
Schaden verursacht wird. Bei den oben erwähnten<br />
Bremsversuchen war die Verölung<br />
der Bremsbacken sehr hartnäckig und nachteilig.<br />
In manchen Fällen sind gute Resultate<br />
mit Metall auf Metall erzielt worden,<br />
wobei beide Reibflächen zusammen durch<br />
biegsame Metallbälge gedichtet sind.<br />
, Der Gebrauch eines einzelnen grossen<br />
Bremsschuhes für die Hinterradbremstrommeln<br />
ist eine aussichtsreiche Neukonstruktion.<br />
Sie verbessert beträchtlich das Verhalten der<br />
Trommeloberfläche. Erfreulich wäre bessere<br />
Belüftung der Bremstrommeln, doch sind<br />
die Fabrikanten offenbar durch die Abmessungen<br />
eingeengt. Manche Betriebsleiter haben<br />
Fortschritte dadurch erzielt, dass sie<br />
Löcher in die Räderscheiben bohrten, und<br />
man sollte Speichenräder oder andere Formen<br />
belüfteter Räder in Betracht ziehen. In<br />
einer ausserordentlich grossen Anzahl von<br />
Fällen haben sich Achsbriiche ereignet, und<br />
*) Siehe auch A.-K. No. 103.<br />
Das Neueste auf dem Gebiet des Karosseriebaues.<br />
Unten: Die ausziehbare Limousine, die «ich<br />
durch wenige Handgriffe in einen geräumigen<br />
Schlafwagen verwandeln lässt. Rechtsr Ein<br />
Heckmotor-Panzer-Auto mit selbsttragender Karosserie,<br />
wie es von der Postbehörde von Washington<br />
unlängst eingeführt wurde.<br />
eine Vergrösserung der Festigkeit erscheint<br />
hier bei manchen Konstruktionen erwünscht.<br />
Lichtzubehör gewinnt noch an Ausdehnung,<br />
und Verbesserung der Grosse und Isolation<br />
der Kabel werden gewünscht. Zu bestimmen<br />
wäre noch diejenige Kabeltype, die sich bei<br />
exponierter Lage am besten eignet. Die Beriebsleiter<br />
wünschen eine Standardisierung<br />
der verschiedenen Beleuchtungsmittel; einige<br />
der grösseren Betriebe sind bereits dazu<br />
übergegangen, solche selbst zu entwerfen.<br />
Ein allgemein anerkannter Entwurf aber<br />
würde auch den kleineren Betrieben zugute<br />
kommen und die Kosten reduzieren.<br />
Anlass-Motoren sind oft teuer und schwer<br />
zu unterhalten. Dazu kommen die Störungen<br />
der zugehörigen Batterien, so dass ihre Eigung<br />
für den Stadtbetrieb fraglich erscheint.<br />
Eins der hauptsächlichsten Bedenken der<br />
;tädtischen Transportbetriebe ist der grosse<br />
Unterschied in den Unterhaltungskosten der<br />
verschiedenen Unternehmungen. Sicher ist,<br />
dass lokale Bedingungen grossen Einfluss<br />
darauf haben. Doch besteht ziemliche Unsicherheit<br />
darüber, welche Materialien und<br />
Fahrzeugtypen für den einzelnen Zweck geeignet<br />
sind und welche Wartungstnethoden<br />
sich empfehlen. Der Ausschuss beabsichtigt,<br />
später darauf zurückzukommen und dabei auf<br />
das Versuchsprotokoll Bezug zu nehmen, das j<br />
neuerdings durch einen führenden Diesel- '<br />
motoren-Fabrikanten eingeführt wurde und<br />
die Werte seiner Fabrikate auf die kilometrische<br />
Leistung bezieht. Bei der weiteren Arbeitsplanung<br />
ist dann auch die Frage, ob<br />
Einheitstype oder Verwendung besonderer<br />
Fabrikate und Typen besser ist, zu beantworten.<br />
Betriebserfahrungen Ober Dieselmotoren,<br />
deren Anwendung auch in England ständig<br />
wächst, wurden nicht ausgetauscht, sondern<br />
zunächst nur Vergasermaschinen erörtert.<br />
Die Untersuchungen sollen aber demnächst<br />
bestimmt auch auf Schwerölmotoren ausgedehnt<br />
werden. Der Ausschuss ist sich bewusst,<br />
dass viele der von ihnen geforderten<br />
Verbesserungen eine Erhöhung von Gewicht<br />
und Kosten bedingen. Er erwartet aber, dass<br />
diese Nachteile durch grössere Zuverlässigkeit<br />
und geringere Wartung aufgewogen werden.<br />
In bezug auf das Gewicht sind die Fabriken<br />
durch gesetzliche Reglung beschränkt,<br />
während sie gleichzeitig durch die Betriebsleiter<br />
zu grösserer Sitzzahl gedrängt werden.<br />
Wenn die Fabrikanten angeben könnten,<br />
welche Gewichtsvermehrung die Befolgung<br />
der Richtlinien des Ausschusses bedingen,<br />
so könnten die beiderseitigen Organisationen<br />
für eine Abänderung der einschränkenden<br />
Verordnungen eintreten. |<br />
Aber auch in anderer Beziehung soll die<br />
gemeinsame Arbeit der beteiligten Gewerbe<br />
fruchtbarer gestaltet werden. Ein gemeinsamer<br />
Ausschuss der Transportunternehmungen<br />
und des Verbandes der Automobil-<br />
Ingenieure hat bereits eine einleitende Sitzung<br />
abgehalten und soll regelmässig weitertagen,<br />
um die technische Entwicklung za<br />
fördern. Dabei will man sich nicht lediglich<br />
auf Rundfragen und theoretische Gutachten<br />
beschränken, sondern systematische Betriebsversuche<br />
auf breitester Basis durchführen.<br />
Zur Vorbereitung derselben werden einheitliche<br />
Versuchsschemata ausgearbeitet.<br />
0. S.<br />
Praxis de<br />
Fahrers<br />
Ein Luftkissen unter den Füssen wird von<br />
einem langjährigen Automobilisten als eines<br />
der Mittel empfohlen mit denen auf langen<br />
Touren der Fahrkomfort sehr fühlbar gesteigert<br />
werden kann.<br />
Bolzen mit versplinteten Muttern sollten<br />
an ihrer Stirnseite immer eine Marke aufweisen,<br />
mit deren Hilfe auf einen Blick zu<br />
erkennen ist, in welcher Richtung der Splint<br />
eingebracht werden muss. Ein als Marke<br />
dienender Strich kann ganz einfach mit<br />
einem Meissel eingeschlagen oder mit einer<br />
Feile eingeritzt werden. at.<br />
Achten Sie darauf, dass die Dynamo<br />
ladet, der LECLA NCH £-Akkumulator<br />
wird für das weitere sorgen.<br />
Verlangen Sie<br />
eine Batterie<br />
aus der bekannten Fabrik In Yi/erdon<br />
Verlangen Sie Ihren Wagen<br />
spritzlackiert mit<br />
SADO-<br />
Nitrocellulose-Emaille<br />
Grosste Dauerhaftigkeit schönste und modernste Nuancen<br />
SADOLIN &. HOLMBLAD A.-G., Kopenhagen<br />
Gegründet 1777<br />
Lieferanten der bedeutendsten Automobilfabriken Europas<br />
Generalvertreter für die Schweiz:<br />
HERMANN SCHOELLKOPF, BASEL<br />
Telephon 23.309 Mülhausexsträsse 150
10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 104<br />
mn •_ ^ m m nicht, so empfiehlt sich doch wenigstens nach die-<br />
" ^*»*»»» ipVOlhsaal eer Fahrstrecke im Interesse einer ruten BrennpmauMHMwiiif'*|V'f^^W1M1TiTIIWIilllMMIIMMilTlflllWraiMBW<br />
stoffausnützun? ein Einschleifen der Ventile. Von<br />
_ „„.„ , .. __. , _. der Verwendung verschiedener Benzinmarken ist<br />
Frage 8919. Pneufrasen. .Welche Firma liefert kein merklicher Einfluss auf die Schnelligkeit des<br />
Fräsen, um Lastwagen-Vollreifen mit einem neuen RussansaUes zu erwarten. at.<br />
Profal zu versehen? A. A. m B.<br />
Frage 8920. Fliegender und stehender Kilo- , /f a °? ^ Störung des Ladevorganges. Das<br />
meter. Man liest häufig in Ihrer <strong>Zeitung</strong> vom Ladekontrol lampchen meiner vjerpohgen 12-Vo.lt-<br />
« fliegenden Kilometer» und vom «stehenden Dynamo erlischt, mit wenig Ausnahmen erst bei<br />
Kilometer» bei Rekordversuchen usw. Für eine «?« Geschwindigkeit von c^u 45 km/St-, statt wie<br />
Erklärung dieser Sportausdrücke bin ich Ihnen sehr •*"&** «hon bei 18 km/St Dadurch wird die Batdankbar<br />
G M in Z<br />
6 P ar ' lcn gespiesen. Als Eigenart sei beene<br />
ee r<br />
. . „. _ . . _, . ' _.. ' merkt, dass das Lämpchen bei abnehmender Ge-<br />
An_t wort: Eine Fahrt über einen Kilometer schwi ndi g keU m nO rtnalem Zeitpunkt wieder a«fmit<br />
fliegendem Start will heissen, dass das Fahr- leuchtet nämlich bei 20 km/St, also arbeitet dor<br />
zsug schon auf Anlauf in die gemessene Kilometer- Reg!er in , der phage normal Eine Verschmutzung<br />
strecke hineinfahrt. Gewohn ich wird dabei die de$ Vibrier-Regulators liegt nicht vor, auch sind<br />
Anlaufstrecke so_ gross gewählt, dass das Fahrzeug die Bürsten sauber, ebenso sitzen letztere gut auf<br />
beim Einfahren m den abgemessenen Kilometer be- dem KoI!ektor. Die fragliche Dynamo besitzt konreits.<br />
annähernd auf seiner maxraalen^ Geschwin- tinuierlichen stronl welcher auf ParalleJ-Erregung<br />
digkeit angelangt ist. Die Bedeutung eines «Kilo- basiert ist Wekher FeMer k5nnte hierin vor.<br />
meters mit stehendem Start > werden Sie darnach ij egen ? W B in F<br />
ohne weiteres verstehen. Die abgemessene Kilo- . . •»» TT i » t ,.' " M J<br />
meterstrecke wird dabei absolviert, indem aus dem , Antwort: Dem umstand nach beurteilt, dass<br />
der<br />
Stillstand ansefahren wird<br />
at<br />
L adevorgang bei abnehmender Dynamo-Tonren-<br />
•stiUstaaa angelanren wird. at. ^ b(j} f 2Q ^ ^ Faf, T gj S8 < ! i iwill j| i g bBH ^ ^ ^<br />
Frage 8921. Rostiges Kühlwasser. Ich verwende aussetzt und sich nur bei steigender Tourenzahl<br />
für den »Kühler des Wagens nur Regen wasser oder anormal verhalt, spricht eher dafür, dass^ etwas im<br />
destilliertes Wasser. Als ich nun dieses abliess, . Relais nicht in Ordnung ist. Gänzlich schhesst das<br />
bemerkte ich, dass das Wasser rostig, war, was ein e Störung m der Stromabgabe der Dynamo<br />
mich sehr beunruhigte. Wie kann ich dem vorbeu- nicht aus. Da eine richtige Kontrolle der Anlage<br />
gen? Wäre es nützlich, den Kühler mit Sodawasser Prufinstrumente erfordert,,über die Sie wohl kaum<br />
auszuspülen? G. M. in D. verfugen, raten wir Ihnen einen Spezialisten zu<br />
, . , T,- T> »u-u • TT-I.1 . konsultieren. Ein Pröbeln führt hier nur selten<br />
An wort: Die Rostbildung im Kuhlsystem zuffl ziel d kann leifcW den Schaden nur T8r.<br />
stellt eine alltäglich zu beobachtende Erscheinung g r g ggern ,: at<br />
dar und hat, wenn sie nicht übermässig stark auftritt,<br />
keine praktische Bedeutung. Ein Ausspülen Frage 8924. Wirkungswelse der Jaener-Gedes<br />
Kühlsystems mit Sodawasser würde den Uebel- schwindigkeitsmesser. Nach welchem Prinzip argtand<br />
nur verstärken. Sollte die Rostbildung so' beiten die bekannten Jaeger-Geschwindigk'eitsnwsstark<br />
sein, dass Anlass zu Befürchtungen besteht, scr? - ' • F. K. in K<br />
so können Sie eines der zu ihrer Beseitigung im Antwort: Der Jaeger-Geschwindigkeitsmes-<br />
Autozubenor-Handel erhältlichen Spezialpraparate ser registri erti ähnlich wie auch der Tel-Geschwinverwenden.<br />
Auf Wunsch können wir Ihnen der- digkeitsmesser, die in einer gewissen Einheitsartige<br />
Präparate angeben. at. zeit VDn) Wagen zurückgelegte Wegstrecke. Eine<br />
.,„ ... ,. •,»••. Art Uhrwerk Verbindet den Anzeige-Mechanismus-<br />
T[ a9e T i P 2 - Abnül J . zun ? bw •; »orcleirtern Betrieb. interniittierend während gleich langer Zeitspan,'<br />
Welche Lebensdauer ist bei einem Sechszylinder- nen mit dem Antrieb. Rotiert der Antrieb- rasch,<br />
Amenkanerwasen der billigeren Preislage der von , gQ ertei]t : er dem Anzeige-Mechanismus während<br />
einem Reisenden ständig stark beansprucht wird, der Einheits-Zeitspaime eine grosse Verschiebung,<br />
von den Pneus zu erwarten? Nach wieviel Kilo- der Zeiger fflacht a]g0 auf dem zifferblaU einen<br />
metern soll der Motor normalerweise entrusst wer- grossen Ausschlag. Rotiert der Antrieb nur langden<br />
müssen? Kann es einen Emfluss auf die Ver- ganli wie es bei i angsam fahrendem Wagen der'<br />
russung hahen, wenn man nicht immer die gleuhe Fall ist> g0 entsteht während der Einheits-Zelt-<br />
Benzinmarke tankt, sondern je nachdem das Ben- spanne nur eine geringe Verschiebung des Anzin,<br />
das gerade zu finden ist? P. Q. in Z. zetee-Mechanismus, der Zeiger macht, auf dem<br />
Antwort: Bei normalem, wenn auch sehr Zifferblatt nur einen kleinen Ausschlag,<br />
häufisem Gebrauch des Wagons durch einen Oe- Die notwendige Einheitszeitspanne wird durch •<br />
Bchäftsreisenden sollten die Reifen 25.000—30.000 eine Unruhe, wie sie auch die Taschenuhren auf-<br />
Kilometer aushalten Werden überwiegend schlechte weisen, dosiert. Konstruktiv zeigt der Zähler dazu ,<br />
Strassen befahren, so könnte sich die Lehensdauer folgenden Aufbau:<br />
eventuell auf 15.000 km vermindern, Während bei Die biegsame, von einem Wagenrad oder den?<br />
einem' Betrieb auf ausschliesslich guten Strassen Getriebe in Umdrehung versetzte Welle, treibtüber<br />
vielleicht 35 000 km möglich sind. Eine sehr grosse eine Rutschkupplung eine kleine Nockenwelle an,<br />
Rolle spielt natürlich die Art und Weise, wie de.r deren Umdrehungszahl durch die erwähnte Un-<br />
Wagen bedient wird. Ständiges abwechsiunsswei- ruhe konstant gehalten wird. Eine Nocke der<br />
ses Anfragen mit Vollgas und scharfes Abstoppen sich drehenden Nockenwelle bewirkt, dass der Anvermiijrlert<br />
die Pneulebensdauer mindestens um zeige-Mechanismus immer während % Sekundent<br />
10.000 km. ., • mit der biegsamen Welle verkuppelt wjrd. Di?-.<br />
Die,.:.Notwendigkeit_ zum Entmssen stellt sieh' sich drehende Welle rückt dann •den Zeiger wjih^gewöbniieh<br />
naeh 15.ÖÖ0 bis 25.000 >m ein. "Wenn rend dieser Zeit um einen bestimmten Betrasr "vor?<br />
der dem In der Zeiteinheit zurückgelegten Weg,<br />
also auch der Geschwindigkeit, entspricht.<br />
Da sich die Nockenwelle gleichmässig weiterdreht,<br />
würde nach Ablauf der *A Sekunde der<br />
Zeiger wieder auf Null zurückfallen. Durch eine<br />
zweite. Nocke, die den entkuppelten Anzeige-Mechanismus<br />
vorübergehend festhält, wird dies jedoch<br />
verhindert. Die Festhalte-Nocke bleibt solange<br />
in Funktion, bis eine dritte Nocke eine<br />
neue Messung analog der zuerst beschriebenen<br />
vorbereitet hat In diesem Moment wird die Arretierung<br />
des Anzeige-Mechanismus aufgehoben<br />
und der Zeiger kann sich wieder neu einstellen.<br />
In unserer Skizze stellt D den Anschluss der<br />
Antriebswelle dar, E den Balancier, der mit Hilfe<br />
der Unruhe (links) die Tourenzahl der Nockenwelle<br />
(rechts) konstant hält, nnd M die Achse des<br />
Zeigers. Die auf der Zeigerwelle sichtbaren Zahnrädchen<br />
und Scheiben dienen zum Vorschieben<br />
bzw. Arretieren des Zeigers.<br />
*t.<br />
• |uvist. Spvechsaal<br />
Anfrage 359. Beanstandung der Höhe der Reparaturrechnung.<br />
Ich führte einem Kunden eine<br />
Motorrevision aus. Am Ende des Monats machten<br />
wir wie üblich sämtliche Fakturen. Auf den Rechnungsformularen<br />
befindet eich ein Aufdruck:<br />
Reklamationen können nur innert<br />
8 Tagen nach Empfang der Faktur berücksichtigt<br />
werden.<br />
Der betreffende Kunde, dem die Rechnung zu<br />
teuer war, reklamierte mit einem eingeschriebenen<br />
Brief, der vordatiert war. Da die Reklamation<br />
>4 Tage zu spät einlief, nahmen wir sie auch nicht<br />
mehr an, indem wir den Kunden auf erwähnte Aufschrift<br />
aufmerksam machten. Dieser wollte trotzdem<br />
nicht -bezahlen,.' obschon ich die Rechnung etwas<br />
reduzierte. (Nach 4 Monaten.) Kurz gesagt,<br />
eine friedliche Regelung war nicht möglich.<br />
Wie stellt sich wohl der Richter zu dieser Anigtslegenhejt?•-••<br />
' W. L. in S.<br />
Antwort: Die Beanstandung der Höhe einer<br />
Repar,aturre,chnung darf nicht mit deT im Gesetz?<br />
geregelten- Mängelrüge verwechselt werden. In bezug<br />
auf diese letztere bestimmt Art. 367 0-R. al-<br />
Tefrlings. Hass der Besteller das Werk so bald als<br />
möglich auf seine Beschaffenheit prüfen nnd allfälliäfe<br />
Mängel dem Unternehmer anzeigen eolle. Dagegen<br />
enthält daa Gesetz keine Vorschriften für die<br />
Fälle, in denen nicht die geleistete Arbeit, sondern<br />
•die Berechnung des Werklohnes beanstandet wird.<br />
Von Gesetzes wegen ist der Besteller also nicht verpflichtet,<br />
dem Unternehmer mitzuteilen, dass er die<br />
Reparaturrechnung ihrer Höhe nach nicht anerkennen<br />
will.<br />
Nun haben Sie allerdings auf Ihren Rechnungsformularen<br />
den Vermerk aufgedruckt, dass Reklamationen<br />
nur innert § Tagen nach Eingang der<br />
Rechnung berücksichtigt werden könnten. Allem es<br />
ist ganz klar, dass diese einseitige Erklärung für<br />
den Vertragsgegner in keiner Weise verbindlich<br />
sein kann.<br />
Der Umstand, dass der Besteller die auf der<br />
Rechnung angemessene Frist nicht einhielt, hindert<br />
ihn also nicht, die Zahlung zu verweigern<br />
und den Richter darüber entscheiden zu lassen,<br />
ob der Werklohn im Hinblick auf die geleistete<br />
Arbeit angemessen berechnet worden ist oder nicht.<br />
Anfrage 360. Haftung des Garaglsten bei Einbruch.<br />
In meiner Garage ist eingebrochen worden<br />
und aus zwei deutschen Wagen sind insgesamt<br />
drei Koffer erbrochen und Kleider im Werte von<br />
ca. 600—700 Fr. gestohlen worden. Eine Versicherung<br />
gegen Diebstahl besteht nicht. Bin ich im<br />
vollem Umfange für die in den Wagen aufbewahp><br />
ten Gegenstände verantwortlich? H. S. in F.<br />
Antwort: Die Haftung der Stallwirte ist"in<br />
Art 490 des Schweiz. Obligationenrechtes geordnet<br />
Die für die Stallwirte geltende Haftung gilt analog<br />
auch für alle diejenisen, welche gewerbsmässig<br />
Beförderungsmittel (Pferde, Wagen, Auto«,<br />
Sidecars, sowie die dazugehörenden Ausrüstungsgegenstände,<br />
wie Reisedecken usw.) vom Reisenden'<br />
zur Einstellung entgegennehmen. Die Stallwirts<br />
haften für die Beschädigung, Vernichtung oder<br />
Entwertung der bei ihnen eingestellten oder von<br />
ihnen oder ihren Leuten auf andere Weise übernommenen<br />
Tiere und Wagen und der dazu gehörigen<br />
Sachen, sofern sie nicht beweisen, dass der<br />
Schaden durch den Einbringenden selbst oder<br />
seine Besucher, Begleiter oder Dienstleute, oder<br />
durch höhere Gewalt oder durch die Beschaffenheit<br />
der Sache selbst verursacht worden ist. Diese<br />
Haftung besteht jedoch, wenn dem Stallwirte oder<br />
seinen Dienstleuten kein Verschulden zur Last<br />
fällt für die übernommenen Tiere, Fahrzeuge und<br />
dazu gehörigen Sachen eines jeden Einbringenden<br />
nur bis zum Betrage von Fr. 1000.— Gestützt auf<br />
diese gesetzliche Bestimmung sind Sie somit bis<br />
zum Betrage von Fr. 1000.— haftbar, sofern der<br />
entstandene Schaden nicht durch den Einbringenden<br />
selbst oder seine Begleiter verursacht worden<br />
ist. — •<br />
Briefkasten der Re
Bern, Dienstag, 19.Dezember <strong>1933</strong><br />
///. Blatt der *' Automohi^^£'<br />
No ' 104<br />
Weihnachten in Russland<br />
Eine kleine Weihnachtsgeschichte.<br />
«Rassolow,» sagte Dimitri Verga, «Rassolow,<br />
hier hat man eine Tanne geschlagen.»<br />
Rassolow, Gruppenführer der Grenzwache<br />
Lomsk, nahm den Karabiner vom Rücken<br />
und beugte sich zu dem winzigen Baumstumpf.<br />
«Richtig,» murmelte er, «da hat<br />
einer von den Kulacken den Wald des russischen<br />
Volkes bestohlen.»<br />
«Das ist nicht so schlimm,» sagte Dimitri<br />
Verga, «das gibt nicht mehr als zehn Tage<br />
Kerker. Aber heute ist der 24. Dezember.<br />
Der Kulacke hat den Baum gefällt, nicht um<br />
seine dreckigen Glieder zu wärmen, sondern<br />
um — Weihnachten zu feiern.»<br />
«Und das,» hob Rassolow den Kopf, «und<br />
das, meinst du, kostet zwei Jahre Zwangsarbeit?»<br />
«Jawohl,» nickte Dimitri Verga, «das meine<br />
ich. Und ich meine weiter, dass dies hier —<br />
und er zeigte auf den schneebedeckten Boden<br />
— die Fussspuren sind, die »<br />
«Hm,» machte Rassolow, «wir werden in<br />
der Bezirkszeitung eine lobende Anerkennung<br />
bekommen.»<br />
«Gewiss,» sagte Dimitri Verga, «wir werden<br />
in der Bezirkszeitung von Lomsk eine<br />
lobende Anerkennung bekommen, wenn<br />
wir »<br />
Sie gingen den Fussspuren nach. Eine<br />
Stunde. Und noch eine Stunde. Dann standen<br />
sie vor der Tür des Bauern Polja. «Im<br />
Namen des Volkes!» polterten sie. «Mach'<br />
auf!» Der Bauer öffnete. Die Grenzwächter<br />
gingen in die Stube. Ein Griff, und sie hatten<br />
die Tanne hinter dem Bett hervorgezogen.<br />
Ein kleines, verkrüppeltes Ding, aber bedeckt<br />
mit Fetzen von Staniolpapier, wie man es in<br />
den Zigarettenschachteln findet An den<br />
stärksten Zweigen aber hingen in Mehlstaub<br />
getauchte Tannenzapfen.<br />
Dimitri Verga nahm den Baum, Rassolow<br />
den Bauer. Zwei Stunden gingen sie zurück<br />
durch den Schnee. Dann sass Polja in der<br />
Zelle der Grenzpolizei von Lomsk, Rassolow<br />
und Dimitri Verga aber warfen den silberfunkelnden<br />
Baum auf den Tisch der Wachtstube.<br />
«Zwei Stunden habt ihr ihn getragen?»<br />
fragte der Kommandant. «Warum habt ihr<br />
ihn nicht fortgeworfen?»<br />
Rassolow zuckte die Achseln.<br />
Dimitri Verga kratzte sich den Kopf.<br />
«Ein anderer hätte Missbrauch damit treiben<br />
können,» sagte schliesslich Rassolow.<br />
«Und ausserdem,» murmelte Dimitri Verga,<br />
«wir müssen ihn als Beweisstück haben.»<br />
Der Kommandant nahm den Baum, schüttelte<br />
ihn und stellte ihn auf den Tisch. In<br />
dem Tisch war ein Loch, und der Stamm<br />
des Baumes passte genau hinein. Jetzt stand<br />
er da und funkelte. Rassolow, Dimitri Verga<br />
und der Kommandant betrachteten ihn. Dann<br />
ging Rassolow zu seinem Schrank, zögerte,<br />
schloss auf, nahm eine lange weisse Kerze<br />
heraus und schnitt sie in acht Stücke.<br />
Die Wachtstube wurde hell. Der Weihnachtsbaum<br />
leuchtete. Als aber Rassolow anfing,<br />
eine Melodie zu brummen, stampfte der<br />
Kommandant mit dem Fuss auf und ging<br />
hinaus. —<br />
Die Kerzen waren schon im Verlöschen,<br />
als er wiederkam.<br />
Das war mir Weihnacht<br />
Das war mir Weihnacht: in verschneitem Parke<br />
Ein stilles Haas an abgelegnem Plad —<br />
Am Himmel schwimmt des Halbmonds lichte Barke,<br />
Erglimmt das Gold verstreuter Sternensaat.<br />
Das war mir Weihnacht: tief ins niedre Zimmer<br />
Hängt leicht geschwärzter Deckenbalken Last ~.<br />
In alten Spiegeln bricht sich Kerzenschimmer —<br />
Es duftet nach verbranntem Tannenast.<br />
Das war mir Weihnacht: auf gebleichten Haaren<br />
Ein Glanz, der nicht von dieser Erde scheint —<br />
0, dürft' ich knien vor euch, die schon seit Jahren<br />
Das gleiche Grab im Gottesgarten eint! 7. L.<br />
«Wo warst du?» fragte Dimitri Verga.<br />
«Ich habe,» sagte der Kommandant, und<br />
seine Brust hob und senkte sich, «ich habe<br />
ihn freigelassen.»<br />
«Wir werden keine lobende Anerkennung<br />
in der Bezirkszeitung bekommen,» flüsterte<br />
Dimitri Verga.<br />
«Und vier Stunden sind wir im Schnee<br />
gelaufen,» murmelte Rassolow. Dann sangen<br />
sie, leise, aber mit zitternden Bässen, ein<br />
altes russisches Weihnachtslied. H. R,-V.<br />
Die Geschichte des<br />
Spielzeugs<br />
Wie die erste Puppe — das beliebteste<br />
aller Spielzeuge — aussah, die eine Mutter<br />
dem Kinde in die Wiege legte, darüber<br />
schweigen sich Chroniken und Sagen- aus.<br />
Man darf jedoch ohne weiteres annehmen,<br />
dass es ein kleines, ungeschicktes, mit ungelenker<br />
Hand, aus Lehm geformtes Ungeheuer,<br />
oder ein so gut wie gar nicht zürechtgehobeltes<br />
Holzklötzchen gewesen sein<br />
muss, eine misslungene Nachbildung des<br />
Urtyps, den natürlich stets der Mensch abgab.<br />
Im Laufe der Zeit entwickelte sich der<br />
Weihnachtlicher Alpdruck.<br />
Schönheitssinn, es wuchsen die Kenntnisse<br />
und damit nahm auch die Puppe ästhetischere<br />
Formen an. Sie bildete natürlich nicht<br />
das einzige Spielzeug, das zur Freude der<br />
jungen Generation bestimmt war. Die Fabrikanten<br />
des Altertums verstanden auch, Tiere,<br />
Vögel und andere Gegenstände zu verfertigen,<br />
wobei sie sich nicht nur des Holzes und<br />
des Lehms, sondern auch des Elfenbeins und<br />
der Metalle bedienten. Plinius z.B. erwähnt<br />
einen gewissen Kaliistrates, der aus Elfenbein<br />
winzige Tiere von ausgezeichneter Gestaltungsform<br />
drechselte. Hyrmecides verstand<br />
Quadrigen (Viergespanne) und Schiffe zu<br />
formen, die eine Biene mit ihren Flügeln verdecken<br />
konnte! Bei Athenäus lesen wir, dass<br />
König Lysimachus, der 300 Jahre vor Christus<br />
lebte, einen feigen Höfling damit erschreckte,<br />
dass er einen täuschend ähnlichen<br />
Skorpion aus Holz auf dessen Kleid warf,<br />
vor dem der Höfling beinahe in Ohnmacht<br />
fiel.<br />
Nicht nur am Neujahrstage, sondern bei<br />
allen öffentlichen Festen beschenkte man in<br />
Rom die Kinder mit Spielzeug. Ebenso in<br />
Griechenland. Macrobius schreibt, dass man<br />
sich an den Sagillarien, die das Ende der<br />
Saturnalien bildeten, gegenseitig Wachskerzen<br />
und Lehmfiguren schenkte, mit denen<br />
später die Kinder spielten. Im Pariser Louvre<br />
ist eine bedeutende Sammlung solcher Figuren<br />
zu sehen.<br />
Aus den Ausgrabungen geht hervor, dass<br />
man damals auch Kleinode für Puppen<br />
kannte, ferner bronzene Glöckchen, Buchstaben<br />
aus Elfenbein, verschiedenartige Klappern,<br />
Bleifiguren und Spielzeugschachteln.<br />
Ein beliebtes Spielzeug war das trojanische<br />
Pferd, in dessen Innern Soldaten verborgen<br />
waren. Auch mit Hampelmännern, Bajazzound<br />
Harlekin-Figuren spielten die Kinder auf<br />
der Strasse zur Zeit des Perikles. «Diese<br />
Holzfiguren,» schreibt Apulejus, «nicken mit<br />
dem Kopf, verdrehen die Augen und heben<br />
die Arme in die Höhe.» Lehmfiguren sind<br />
gleichfalls uralt.<br />
Schauen wir nach Bajä, dem antiken Modebad<br />
der Römer. Im Gefolge der Patrizier<br />
befinden sich Höflinge, Geschäftsleute,<br />
Schmarotzen Die kleinen Mädchen erhielten<br />
dort «Tränen der Heliaden», was wir unpoetischer<br />
Bernstein nennen, verschiedenartigste<br />
Puppen, die man baden, an- und auskleiden<br />
konnte, und vieles andere mehr.<br />
Das Museum Giscari in Cotana besitzt eine<br />
schöne Sammlung von Puppen aus gebranntem<br />
Lehm und Elfenbein. Im Museum Campana<br />
ist eine Holzpuppe mit beweglichen<br />
Armen und Beinen. Die ältesten Stücke fand<br />
man jedoch in Gräbern: Rümpfe mit Löchern,<br />
die zur Befestigung von Köpfen, Armen und<br />
Beinen dienten. Die in Camarina gefundene<br />
Puppe besass eine gemalte Tunika. Wie aus<br />
verschiedenen Stellen bei den antiken Schriftstellern<br />
hervorgeht, waren diese Puppen, besonders<br />
die aus Wachs, sehr teuer.<br />
Die Kinder Griechenlands und Roms spielten<br />
genau so mit ihren Puppen wie die Kinder<br />
unserer Tage. Ja, man opferte Puppen<br />
verschiedenen Gottheiten, besonders Bacchus.<br />
Starb ein Kind, dann opferte man sein Spielzeug<br />
vor allem den Göttern der Unterwelt<br />
und legte es in das Grab.<br />
Knaben opferten, wenn sie heranwuchsen,<br />
ihr Spielzeug Mars und Jupiter, Mädchen der<br />
Diana und Venus.<br />
Die heidnische Sitte, Spielzeug ins Grab<br />
zu legen, erhielt sich auch unter den ersten<br />
Christen. Die schönsten fand man im Grab<br />
der Maria, der Tochter des Stylikon. Die<br />
grösste Puppe ist 18 cm gross, die kleinste 6.<br />
Dann tauchen Puppen erst im 13. Jahrhundert<br />
wieder auf, wo sie nicht nur zum<br />
Spielen allein, sondern zur Verbreitung französischer<br />
Moden an Fürstenhöfen dienten.<br />
Im 17. und 18. Jahrhundert werden immer<br />
häufiger Puppen zum Geschenk an ausländische<br />
Höfe gesandt, wo sie die Rolle der<br />
Heizkissen besitzen stets<br />
einen im Innern montierten<br />
Feuchtschutz und dürfen daher<br />
auch zum Wärmen nasser<br />
Umschläge benützt werden.<br />
In Eiektriiitäts- und Sanitäts<br />
Beschatten ab Fr. 21." er<br />
hiltlich.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der geheime Kampf<br />
Von Philipp Klein.<br />
(Fortsetzung an« dem Hauptblatt.)<br />
Er wusste, dass man sich schon seit langer<br />
Zeit mit dem Gedanken eines Anschlages auf<br />
die Longawerke befasste — Eberhard machte<br />
sich jetzt keine Bedenken mehr, dass er diesen<br />
liebenswürdigen Diplomaten nach allen<br />
Regeln der Kunst betrog! Es wurde vereinbart,<br />
dass Eberhard als Uhrenreisender<br />
nach Deutschland gehen sollte — nicht offen<br />
über die Grenze, was vielleicht gefährlich<br />
hätte werden können, sondern auf einem anderen<br />
Wege, der sicherer und verlässlicher<br />
schien. Den Zeitpunkt des Antritts seiner<br />
Reise sollte er selbst bestimmen. Er schlug<br />
das Frühjahr vor. Der Graf war einverstanden.<br />
Stein zeigte Eberhard eine Liste von<br />
deutschen Vertrauensleuten — die Adressen<br />
musste er sich selbstverständlich merken, da<br />
der Journalist sie nicht aus der Hand gab.<br />
Es waren acht Namen.<br />
Man trennte sich mit herzhaftem Handschlag;<br />
Hatzberg sollte in ständiger Fühlung<br />
mit Stein bleiben und von ihm mit allem ausgerüstet<br />
werden, was zu der Expedition nötig<br />
war.<br />
Eberhard blieb in Fühlung. Mit dem Journalisten,<br />
den er fast jeden zweiten Tag entweder<br />
im Bureau oder in seiner Wohnung<br />
aufsuchte. Mit dem französischen Gesandten,<br />
der offenbar von dem «Vorhaben» Eberhards<br />
unterrichtet war und diesen brauchbaren<br />
Mann fortgesetzt gut honorierte, ihn Artikel<br />
schreiben Hess, die nie zum Abdruck gelangten...<br />
Und mit den Russen, die von Woche<br />
zu Woche zuversichtlicher wurden.<br />
Inzwischen gingen die Ereignisse ihren<br />
furchtbaren Gang weiter. Die Entente hatte<br />
den Vorschlag der Mittelmächte, Friedensverhandlungen<br />
einzuleiten, schroff abgelehnt<br />
Daraufhin erklärte Deutschland den unbeschränkten<br />
U-Boot-Krieg. Es war den zuständigen<br />
deutschen Stellen die Gefahr bekannt,<br />
dass die Vereinigten Staaten von Amerika<br />
nunmehr erwogen, an der Seite der Entente<br />
in den Krieg einzutreten, den sie lange<br />
genug gewünscht hatten; aber man dachte in<br />
Berlin: vor Jahresfrist können die amerikanischen<br />
Truppen nicht nach Europa kommen,<br />
und bis dahin muss der U-Boot-Krieg eben<br />
seine Schuldigkeit bereits getan haben. Der<br />
französische Gesandte in Bern lachte herzlich,<br />
als er mit Eberhard über diesen deutschen<br />
Optimismus sprach.<br />
Am 18. März brach in Russland die Revolution<br />
aus. Eberhards russische Freunde hatten<br />
recht behalten; ihre Berechnung hatte<br />
genau gestimmt. Die Diplomaten der Entente<br />
waren durch dieses Ereignis durchaus nicht<br />
niedergeschmettert, wie man in Berlin<br />
glaubte; sie wussten genau, dass die neuen<br />
Beherrscher Russlands den Krieg fortführen<br />
würden, und zwar energischer, als es die<br />
Zarenregierung getan hatte. Eberhard und<br />
seine russischen Freunde erwarteten einen<br />
energischen Vorstoss des deutschen Ostheeres,<br />
der die russischen Linien über den<br />
Haufen werfen und die Autorität der neuen<br />
Regierung erschüttern musste. Aber es geschah<br />
nichts. Die Berliner Diplomaten waren<br />
der Obersten Heeresleitung in den Arm gefallen;<br />
die neue Regierung in Russland<br />
musste geschont werden, denn vielleicht gelang<br />
es, mit ihr in Friedensverhandlungen einzutreten.<br />
.Wozu habe ich eigentlich die ganze Zeit<br />
gearbeitet?' — dachte Eberhard. Er war sehr<br />
enttäuscht — seine russischen Freunde waren<br />
es nicht minder. Denn es ging kostbare Zeit<br />
verloren.<br />
Dann ereignete sich etwas, was Bern noch<br />
mehr in Aufregung brachte als die Ereignisse<br />
auf der Weltbühne. An dem Abend, an dem<br />
Eberhard seine Fahrt nach Deutschland antreten<br />
sollte — er war genau informiert, an<br />
welcher Stelle des Bodensee-Ufers der Mann<br />
mit dem Kahn auf ihn wartete! — wurde der<br />
Journalist Stein verhaftet. Auch Graf Mougeot<br />
wurde nach Bern geholt und ins Gefängnis<br />
eingeliefert Desgleichen eine Anzahl von<br />
Uhrenreisenden, von Hotelangestellten, die<br />
Briefe vermittelt hatten, und einige Fremde,<br />
die zu den häufigsten Besuchern des Bureaus<br />
von Stein gehört hatten. Die Schweizer Regierung<br />
zog nun endlich die Schlinge zu.<br />
Eberhard stürzte auf die französische Gesandtschaft<br />
— der Gesandte hatte sich schon<br />
in seine Privatwohnung begeben. Eberhard<br />
suchte ihn dort auf; er musste über eine halbe<br />
Stunde warten, bis er empfangen wurde.<br />
«Exzellenz — ich muss so schnell wie möglich<br />
fort! »<br />
(Fortsetzung folgt.)
u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°104<br />
heutigen Modezeitschriften spielten, weshalb<br />
auch Exportschwierigkeiten entstanden.<br />
Auch die Puppenkleider sind uralt. Puppenhäuser<br />
und Puppenstuben kamen dagegen<br />
erst viel später auf und hier errang vor allem<br />
Deutschland eine nicht unbeträchtliche Berühmtheit.<br />
Der Preis dieser Spielzeug-Häuser<br />
betrug oft Hunderte von Talern.<br />
Im Inventarverzeichnis eines bayerischen<br />
Fürsten, um das Jahr 1560, ist ein solches<br />
Haus erwähnt. Es hatte vier Stockwerke,<br />
einen Hof und eine Front von 15 Fenstern.<br />
Unten waren Wagenremise, ein Pferde- and<br />
Kuhstall, ein Speicher und ein Keller. Im<br />
ersten Stock waren Bäckerei, Ankleideraum<br />
und Bad, im zweiten Salons und zwei Schlafzimmer,<br />
im dritten eine Kapelle, ein Oratorium<br />
und die Kinderzimmer untergebracht.<br />
Da dieses Haus nicht nur möbliert, sondern<br />
auch bewohnt ist, gibt es uns ein getreues<br />
Abbild privaten Lebens im Mittelalter. Im<br />
Badezimmer sieht man eine Messingwanne<br />
und alle Badegeräte, im benachbarten Raum<br />
befindet sich ein Sofa, und auf einem Tischchen<br />
liegt Wäsche. Der Keller ist überreichlich<br />
mit Fässern und mit Geräten zum Weinabziehen<br />
versehen. Die Küche weist eine vollständige<br />
Sammlung aller üblichen Geschirre<br />
auf. Selbst eine Zinnwanne zur Fischzubereitung<br />
und silberne Pastetenschüsseln fehlen<br />
nicht. Im Hofe sieht man einen viereckigen,<br />
mit Bronzefiguren geschmückten Brunnen<br />
und eine marmorne Zisterne. Ein Tor führt<br />
in den Garten, wo inmitten von Hecken und<br />
Sträuchern Bänke stehen. Im Tanzsaal des<br />
ersten Stockwerks setzen die Ausmasse in<br />
Erstaunen. Das Fürstenpaar sitzt unter<br />
einem gestickten Baldachin, umgeben vom<br />
Hofe, der den tanzenden Paaren zuschaut.<br />
Der kleinere, mit schweren Wandteppichen<br />
bekleidete Raum dient für Empfänge. Auf<br />
zahlreichen Konsolen und Etageren sieht man<br />
überaus schöne Miniatur - Schmuckgegenstände.<br />
In der Mitte steht wieder das<br />
Fürstenpaar und neben ihm eine englische<br />
Dogge, drei Pudel, ein Papagei und ein Hofnarr.<br />
Im Schlafzimmer stehen wunderbare<br />
Betten mit einem kostbaren Himmel. Auf den<br />
Tischchen sieht man Kopfbekleidungen, Hemden,<br />
seidene Tücher, Pantoffeln, Bürsten,<br />
Kämme usw. Am Kamin steht ein Sessel,<br />
darin sitzt der Fürst, der sich mit einem<br />
Fächer gegen die Hitze des Feuers schützt.<br />
In der Kaoelle sieht man alle zur katholischen<br />
Andachtsübung nötigen Geräte, und in der<br />
verglasten Loge betet das Fürstenpaar. Im<br />
Wohnzimmer stehen Spinnräder aus Elfenbein,<br />
winzige Webstühle und Handarbeitsschatullen.<br />
Im Germanischen Museum in Nürnberg<br />
stehen fünf solcher Häuser aus verschiedenen<br />
Epochen. Lange Zeit belieferte Deutschland<br />
fast ausschliesslich die ganze Welt mit Puppen.<br />
Erst 1862 begannen die Franzosen mit<br />
der Fabrikation von Puppenköpfen aus Porzellan.<br />
Die Modelle stammten aus Künstlerhand.<br />
Die Augen waren aus Emaille, und<br />
Menschenaugen täuschend ähnlich. Sie schlössen<br />
und öffneten sich. Auch Arme und Beine<br />
waren beweglich. Die Haare stammten vom<br />
Fell tibetanischer Ziegen und konnten gekämmt,<br />
aber auch in verschiedenen Farben<br />
angeheftet werden, da der Hinterkopf aus<br />
Kork und nicht aus Porzellan bestand. .<br />
Schliesslich schuf die Mechanik wahre<br />
Puppenwunder: sprechende, sich verneigende,<br />
fächelnde, schwimmende und Klavier spielende<br />
Puppen.<br />
In Indien besitzen die Puppen nicht<br />
Menschengestalt. Trotzdem sind sie sehr beliebt.<br />
Sie bewohnen einen besonderen Raum<br />
im Hause, sind reich angezogen und werden<br />
wie Kinder gepflegt. Wenn eine Puppe zerschellt,<br />
trauert das ganze Haus, «heiratet»<br />
sie, so wird dieses Fest feierlich begangen.<br />
Aehnlich schätzen auch die Japaner die<br />
Puppe, die sogar eines ihrer grossen Jahresfeste<br />
den Puppen weihten. An diesem Fest<br />
reissen die Frauen schon am frühen Morgen<br />
blühende Birkenäste ab und schmücken mit<br />
ihnen das schönste Zimmer der Wohnung,<br />
wo inmitten buntfarbiger Chrysanthemen<br />
eine Ausstellung aller Puppen untergebracht<br />
ist, die die Kinder seit der Geburt erhielten.<br />
Wie schon die alten Römer das Zweckmassige<br />
mit dem Angenehmen zu verbinden<br />
verstanden und z. B. Gewichte in Form von<br />
Puppenfiguren kannten, so auch .unsere Zeit.<br />
Bekannt sind u. a. die Tee- und Zimmer-<br />
Puppen, die vor allem in der Hand von wirklichen<br />
Künstlerinnen zu erstaunlichen Kunstwerken<br />
wurden. So lebt die Puppe also trotz<br />
aller Wandlung des Zeitgeschmacks als eines<br />
der verbreitetsten Spielzeuge fort und wird<br />
sich immer mit den Menschen und seinen Anschauungen<br />
wandeln, aber niemals ganz verschwinden.<br />
K.<br />
Weihnachtlicher Büchertisch<br />
Der Amerika-Johann. Roman von Felix Möschlin.<br />
333 Seiten. Montana-Verlag, A.-G., Horw-<br />
Luzern -.— Man muss es freudig begrüssen, dass<br />
Möschlins unglaublich lebendige, in bestem Sinne<br />
schweizerische Werke in einem Augenblicke in<br />
endgültig bereinigter Form nochmals erscheinen,<br />
in dem zur Besinnung auf die eigene Art aufgerufen<br />
wird. Der Amerika-Johann ist vor mehr<br />
als 20 Jahren erstanden, und er wirkt auch jetzt<br />
so unveraltet, so lebensnah wie nur je. Mit Beschämung<br />
registriert man, wie sehr man diese<br />
Werke eines Mannes vergessen hatte, der doch<br />
heute noch mitten im kulturellen Leben unseres<br />
Landes steht, und mit warmem Herzen für Fortschritt<br />
und menschliche Freiheit kämpft. Die Geschichte<br />
des Amerika-Johannes ist die Tragödie<br />
der Wurzellosigkeit, der Abwendung von den tragenden<br />
Kräften der Heimat. Ob es nun auch<br />
hoch in Schweden oben ist, wo durch den Einfluss<br />
eines geschäftsgerissenen, amerikatüchtigen<br />
Schnorrers die Bauern ihre Heimat für den schäbigen<br />
Lohn billigen Fabriktandes und modern<br />
übertünchter Zivilisation verkaufen — diese Geschichte<br />
vom Zerfall des Arteigenen zugunsten<br />
einer bodenlos oberflächlichen Neu-«Kultur» ist so<br />
aktuell aus nur möglich. Und wenn Möschlin erzählt,<br />
wie diese gleichen innerlich haltlos gewordenen<br />
Bauern, die aus den Zusammenhängen, in<br />
denen sie aHein wachsen können, herausgerissen<br />
sind, nachher wieder das Alte zu einem gespenstischen<br />
Scheindasein erwecken, weil auch das<br />
wieder Geld durch die Touristen bringen soll —<br />
dann kann man flieh mir mit Nachdenklichkeit an<br />
ähnliche solche Versuche auch bei uns erinnern,<br />
das wahrhafte Volkstum zu einem traurigen Theaterdasein<br />
zu erwecken. Der Verfall echter Sitten<br />
bildet das grosse Hauptthema, zwischen dem zahlreiche<br />
erschütternde Einzelschicksale gestaltet sind.<br />
Die Geschichte etwa des Skog-Anders und seiner<br />
Maja, des alten Pellas-Jerk und der Jung-Kerstin<br />
sind so bezwingend geformt, dass man unwillkürlich<br />
an den grossen Sänger des Nordens<br />
denkt; Knut Hamsun. Ueberhaupt — es ist die<br />
ganze Welt Hamsuns in diesem herrlich Teichen<br />
Buch, aber doch nach eigenen Gesetzen gestaltet.<br />
Das schweizerische Schrifttum hat wenige Romane<br />
von solcher echter Kraft des Gefühls und<br />
dichterischer Grosse.<br />
bo.<br />
Wir und das Auto. Denkmal einer Maschine.<br />
Von Eugen Diesel. Mit 239 zum Teil ganzseitigen<br />
Bildkompositionen. 160 Seiten. Biographisches Institut<br />
A.-G., Leipzig. — Ein Bilderbuch von betörendem<br />
Reiz! Der interessante deutsche Dichter-Ingenieur<br />
Eugen Diesel, der über die geistigen<br />
Hintergründe unserer technischen Gegenwart<br />
schon manches bedeutende Wort fand, hat sich<br />
von dem Wunderwesen « Auto > bezaubern lassen.<br />
Was erst als eine Art von Auto-Epos vor seiner<br />
Seele stand, wurde dann zu einem Photo-Buch<br />
edelster Art, das in seiner sachlichen Weise für<br />
dieses neue Verkehrsmittel wirbt. Man braucht<br />
sich bloss die Mühe zu nehmen, die hauptsächlichsten<br />
Titel aufzuzählen, unter denen die Bilder<br />
zusammengefasst sind, um eine Ahnung von diesem<br />
Werke zu vermitteln: Entwicklung des Autos<br />
(erste Versuche, Autos in Massen, Durchbruch<br />
zum modernen Wagen), das Auto in der<br />
Geschichte (Weltkrieg usw.), Fabrikation (der<br />
Triumph des Autos), die Vollendung, vom Werk<br />
in die Welt (Ausstellung), Fahrerlebnis und<br />
Reise (Fahrgefühl, Strassen im Nebel, Strassen<br />
bei Nacht, Passstrassen, Städte, Landschaft, Uebersee),<br />
Alltag, Arbeit, Beruf, Verkehr, Garage,<br />
Werkstatt, Organisation der Betriebsstoffe. Autokult<br />
(Bewunderung und Sehnsucht, geliebter Besitz,<br />
Mondänität, vergangene Mondänität, Schönheitskonkurrenz),<br />
Auto und Kind (die Sehnsucht),<br />
Autoschrullen, der Unfall, das Ende der Laufbahn,<br />
die Züchtung des Autos (Rennen vor dem Krieg,<br />
Zuverlässigkeitsfahrten, Alpenfahrten, Bahnrennen,<br />
Rennwagen, Fahrer, das Ueberauto). Man<br />
sieht — der ganze Begriffskomplex, der heute das<br />
Auto umschliesst, ist in diesem sehr vornehm ausgestatteten<br />
Bande enthalten. Die Bilder sind von<br />
begeisternder Schönheit, der Beitext ist in gepflegtestem<br />
Stil gesehrieben. Die von Diesel verfasste<br />
Einleitung bemüht sich, das seelische Menschheits-Erlebnis<br />
«Auto» richtig einfühlend zu deuten.<br />
Wie sehr geschickt dies getan wird, zeige nur<br />
der folgende Abschnitt: « Eines Tages war daa<br />
Auto eben wirklich ganz und gar da, war unzweifelhafter<br />
Besitz des Menschen geworden, eine neue<br />
Epoche war angebrochen. Der Idee des Menschen<br />
hat sich in Wirklichkeit die Idee des selbstfahrenden<br />
Wagens hinzugesellt.» bo.<br />
Heinrich Hauser: Ein Mann lernt fliegen. Mit<br />
75 Bildern nach Aufnahmen des Verfassers. —<br />
Heinrich Hauser wird manchem unserer Leser<br />
schon durch seine «Letzten Segelschiffe», das<br />
«Schwarze Revier», die «Feldwege nach Chicago»<br />
oder sein «Noch nicht» bekannt sein. Wie jene<br />
Bücher, ist auch sein neuestes Werk in erster Linie<br />
ein präziser Tatsachen-Bericht, eine Reportage<br />
besten Stils. Mit minutiöser Genauigkeit hat Hauser<br />
seinen ganzen Werdegang als Pilot niedergeschrieben,<br />
den Wunsch, fliegen zu können, die<br />
erste Bekanntschaft mit Maschine und Fluglehrer,<br />
die ersten Instruktionen, seine Anfängerrunden<br />
und die damit verbundenen gemischten Gefühle,<br />
die Fehler, die Entdeckungen, die Genugtuungen,<br />
Depressionen, die Freuden und den Aerger, die<br />
keinem angehenden Flieger erspart sind. Unwillkürlich<br />
macht der Leser alles mit. Je weiter er<br />
in der Lektüre fortschreitet, um so mehr fühlt er<br />
sich eins mit der Maschine, bis er zuletzt den ganzen<br />
Flugkursus selbst miterlebt zu haben glaubt<br />
Wie scharf gesehen und wie wahrheitsgetreu<br />
das neueste Werk Hausers ist, weiss niemand<br />
besser als der, welcher seihst Aehnliches erlebt<br />
hat, und immer wieder fassen Flieger ihr Urteil<br />
über Hausers Buch in dem einfachen Sata zusammen:<br />
Genau so ist es, genau so haben auch<br />
wir empfunden!<br />
Der Text ist durch ausgezeichnete Photographien<br />
s-eschmückt.<br />
—s.<br />
K. DEHNE - BERN<br />
vormals Demme & Krebs. A.-G.<br />
Dampfbrennerei und Spirituosenfabrik<br />
Dalmaziweg43, Tel. 21.887<br />
Gegründet 1864<br />
empfiehlt seine<br />
CognaoSj erstklassige Marken<br />
Rhums, hochfeine Qualitäten<br />
Malaga - Portwein© - Sherry<br />
Rhum-Punchu.Arrac-Punch<br />
Original-Süssliköre, franz. u.<br />
holt. Provenienz - Sirups etc.<br />
Grosses Lager in gutgepflegten<br />
Burgunderweinen. Prompte Bedienung.<br />
DÜBENDORF<br />
MEISTER, Keramik<br />
Geschenke von künstlerlscnem Wert<br />
Warum sollten Sie den Versuch<br />
nicht auch selbst einmal machen? Sie<br />
erhalten Maag-Klingen, die in der<br />
Schwei? hergestellt werden, in allen<br />
grösseren einschlägigen Geschäften.<br />
Hch. Jenny & Co., Zürich<br />
wleumlraili<br />
7. Telephon 26.807<br />
PFLANZEN<br />
-TOPF E<br />
Als vorteilhafte Geldanlage empfehlen wir Ihnen unsere<br />
Clichefabrik der Hallwaq<br />
Weihnachten<br />
und ein*<br />
SMITH PREMIER<br />
PORTABLE<br />
Marktsasse ig<br />
L'raniastrasse 35<br />
Elisabethenstrasse 54<br />
Seevorstadt 70 a<br />
Rite de Lausanne 14<br />
Hirsehengraben 15<br />
St. Leonhardstrasse 49<br />
OENEVE- LAUSANNE<br />
Besser können Sie nicht<br />
achenken. Unter 7 Modellen,<br />
von Fr. 815.- an<br />
aufwärts, finden Sie bestimmt<br />
dte Kiemmaschine<br />
die Ihrer Bfirse und den<br />
Wünschen des Beschenkten<br />
entspricht. — Wir<br />
liefern auch in Miete<br />
oder gegen bequeme Monatsraten.<br />
— Verlangen Sie<br />
unverbindlich nähere Auskunft<br />
durch<br />
SMITH PREMIER<br />
Sehreibmaschinen A6.<br />
BERN Tel.<br />
ZUERICH Tel.<br />
BASEL Tel.<br />
BIEL Tei.<br />
FRIBOURG Tel.<br />
LUZERN Tel.<br />
ST. GALLEN Tel.<br />
- NEUCHATEI<br />
20.37»<br />
32.5K5<br />
21.52»<br />
14.89<br />
12.80<br />
20.901<br />
22.99<br />
8 ION<br />
von Fr. 500.— an, 3—7 Jahre fest.<br />
Depositenhefte 3 % - 4 7<br />
0/9<br />
je nach Anlagedauer und Betrag.<br />
Besorgung sämtlicher Bankgeschäfte.<br />
Schweizerische Genossenschaftsbank<br />
St. Gallen, Zürich, Basei, Gent Appenzeli,<br />
Au. Brig, Frlbourg, Martlgny Ölten, Rorschach<br />
Schwyz, Sierre. Widnau<br />
Garantie-Kapital und Reserven rund Fr. 22,000,000.—
N« 104 - <strong>1933</strong><br />
Weihnachtsgeschenke aus dem<br />
Modereich<br />
Konfektionierte Kleider in Wfßl'e und<br />
Seide wenden sich an Frauen und Kinder.<br />
An die Frauen überdies die fertigen Jupes<br />
und die eleganten, modischen Seidenblusen.<br />
Letztere sind aus karriertem Taffet oder<br />
aus schwerem Satin und werden gerne zur<br />
Teestunde und für allerlei abendliche Gelegenheiten<br />
gewählt. Damit können wir, besonders<br />
wenn wir im ganzen mit weniger Kleidern<br />
auskommen sollen, viel Abwechslung<br />
schaffen. Für alle diese Artikel lassen wir<br />
uns manchmal mit Vorteil in den Geschäften<br />
Qeschenkbons geben; denn gewöhnlich<br />
•wählen die Frauen ihre Kleider oder Blusen<br />
gern selber oder die Sachen sitzen<br />
nicht wie sie sollten.<br />
Unbedenklich können wir dagegen Unterwäsche,<br />
hübsche Nachthemden oder Unterröcke<br />
kaufen. Hier werben feinste Kunstseidenartikel,<br />
wie auch wollene oder wollene<br />
mit Seide gemischte um die Gunst der<br />
Frauen. So elegant wie gegenwärtig war<br />
namentlich die Wollwäsche noch nie. Nachthemden<br />
werden zu koketten Kleidern, und<br />
die Tagwäsche folgt den Körperlinien, wie<br />
es die Hüftgürtel und die Korselets unserer<br />
sich immer mehr vervollkommenden<br />
Korsettindustrie tun. Schöne Farben überall!<br />
Hellblau dürfte momentan sehr verbreitet<br />
sein «und ist kleidsam. Aelteren Leuten werden<br />
die gitterartig oder sonstwie phantasievoll<br />
gestrickten Bettjäckchen ebensoviel<br />
Freude machen wie den Jungen. Seidenwäsche<br />
in farbigen Reinseidengeweben sind<br />
immer eine Zierde des Weihnachtstisches<br />
und werden wirklich schick herausgebracht.<br />
Dann wenden wir uns den Strümpfen zu,<br />
den hauchdünnen, seidenen wie den wärmen^<br />
den, den Sportstrümpfen samt den Unterziehstrümpfen,<br />
die im Winter unentbehrlich<br />
sind. Strümpfe, deren richtige Grosse im allgemeinen<br />
leicht zu ermitteln ist, sind ein stets<br />
auch AF Nr. 102.<br />
/Os\aD<br />
begehrtes Geschenk. Dann das Heer der<br />
Echarpen, seidene und wollene, gewobene<br />
und gestrickte, alle Farben, vielerlei kräftige<br />
Karos, Streifen und Schattierungen sind<br />
hier vertreten. Dazu kommen die heute so<br />
vielfältigen Kopfbedeckungen, wie Berets<br />
oder auch Hüte. Hier muss man schon die<br />
Trägerin selbst wählen lassen. Ein willkommenes<br />
Geschenk sind auch Wollstrangen zum<br />
Stricken. Daran denken wir vielleicht weniger.<br />
Und wir können mit diesen schönen<br />
Wollsorten, die jetzt bei uns fabriziert werden,<br />
manche Weihnachtsgabe selbst herstellen.<br />
Bleiben noch Schuhe und Handschuhe als<br />
begehrtes Geschenk. Samt allerlei willkommenen<br />
Ledersachen, wie Gürteln, Geldbeutel,<br />
Handtaschen und anderen ledernen Kleinigkeiten.<br />
Hausschuhe, Schuhe fürs Boudoir<br />
aus Satin mit Schwan besetzt. Abendschuhe<br />
sind kleine Luxusgaben, die stets<br />
Freude machen. Geschenke dürfen überhaupt<br />
nicht das graue Kleid der Sorge tragen.<br />
Sie sollen den Beschenkten nicht mit<br />
Bedürftigkeit umgeben. Doch da fallen mir<br />
gleich die — Tränen und damit die Taschentücher<br />
ein, mit denen in eigenen Spezialgeschäften<br />
ein wahrer Kultus getrieben wird.<br />
Wie ansprechend sehen sie aus, seidenbebändert,<br />
in einer schönen Geschenkpackung.<br />
Herren, Damen und Kinder freuen sich damit.<br />
Im allgemeinen kommen wohl die Frauen<br />
an Weihnachten besser weg, was Beschenktwerden<br />
anbetrifft. Wenigstens, was die Gaben<br />
der Mode anbelangt. Alles sieht viel liebenswürdiger<br />
aus, duftiger, während über<br />
der Herrengarderobe eine gewisse Strenge<br />
liegt. Die Stoffe haben wir schon erwähnt.<br />
Bleibt die Konfektion mit ihren vielerlei<br />
Modellen. Beispielsweise haben auch Herren,<br />
namentlich junge Leute, gerne ein paar<br />
Mäntel. Vielleicht einen, der zu ihrem<br />
Knickerbocker, den sie sich schenken lassen,<br />
pasxt. Denn das Assorti hat, wie die aufgehellten,<br />
lebhafteren Farben, auch den Herrenanzug<br />
ergriffen.<br />
Seitdem unsere Theater Gesellschaftstollette<br />
für Premieren vorschreiben, rückt für<br />
viele der Smoking, wenn nicht der Frack, in<br />
den Vordergrund. Und es ist gut, wenn auch<br />
der Herr einmal wörtlich den Alltag auszieht<br />
und auf ein paar Stunden Toilette<br />
macht. Die Ergänzung oder Neuanschaffung<br />
des Gesellschaftstenues gehört deshalb zu<br />
den dankbaren Weihnachtsgaben. Also einmal<br />
die Frack- und Smokinghemden, samt"<br />
Bindern, die Hemd- und Manschettenknöpfe<br />
für abends, die Taschenuhr mit dem Breloque<br />
aus Gold und schwarzem Seidenband<br />
her! Dann vielleicht Abendschuhe, ferner dazu<br />
passende Seidensocken. Und für abends ein<br />
weisses. reinseidenes Foulard! Wie auch<br />
AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
schöne Handschuhe, die die schweinsledernen<br />
für einmal ausschalten, die zum Autofahren<br />
dienen. Handschuhe sind ein beliebtes<br />
Geschenk. Namentlich die Peccaries,<br />
aber auch die waschbaren, sämischen, ferner<br />
die gefütterten Nappas. Für das Interieur<br />
werden jetzt vielfach Hausjacken und namentlich<br />
Schlafröcke aus breit gestreifter,<br />
dunkler Seide getragen, die wirklich kleidsam<br />
sind. Es gehören natürlich Hausschuhe<br />
dazu aus Lack mit Absätzen, in weichem<br />
Leder oder wärmende in Wolle. Diese lassen<br />
sich mit Vorteil schenken. Einem jungen<br />
Mann legen wir, wie dem jungen Mädchen,<br />
einen Skianzug oder eine Schlittschuhausrüstung<br />
vor. Wobei die Pullover an die<br />
Reihe kommen. Diese sind ein recht gangbarer<br />
Geschenkartikel, auch als ärmelloses<br />
Modell. Wer vergässe die Krawatte, von denen<br />
schon bei den Seidenstoffen die Rede<br />
war? Und wisst ihr, dass Wollschals für den<br />
Herrn gegenwärtig obligatorisch sind? Welche<br />
Auswahl hat da die Industrie herbeigebracht!<br />
Und wie vielseitig ist sie in Skisocken,<br />
in langen schottischen Strümpfen,<br />
wie in Socken für den täglichen Gebrauch.<br />
Hier gehen wir nie fehl, wenn wir etwas<br />
davon schenken. Das gleiche gilt von Mützen,<br />
BSrets basques und von Hüten. Und junge<br />
Leute freuen sich, wenn sie einen Zylinder<br />
erhalten. Denn er wird zwar oft verlacht —<br />
Angströhre getauft — aber er ist doch unerlässlich.<br />
Für jeden passen Wäschestücke<br />
als Geschenk. Farbige Wäsche beherrscht<br />
die Tagesmode. Daneben meldet sich wieder<br />
feine Weisswäsche, die zu dunklen Anzügen<br />
sehr gut passt. Weiche Silkings, sonstige<br />
feine Popelinegewebe, Panamastoff für<br />
Sport, feine Wollsachen in Form von Polohemden<br />
sind, in schöner Ausführung, nicht<br />
bloss einheimische Erzeugnisse, sondern<br />
auch willkommene Weihnachtsspenden. Wobei<br />
Kragen nicht zu vergessen sind, angefangen<br />
bei den sportlichen Fassonen bis zu den,<br />
zu den Tanzanzügen benötigten, steifen<br />
Kragen mit gebrochenen Ecken, die neben die<br />
übrigen Modelle treten.<br />
Im übrigen lassen sich den Herren natürlich<br />
schöne Ledersachen schenken, Brieftaschen,<br />
Portemonnaies, Zigarettenetuis, obschon<br />
darin das silberne Etui den Vorrang<br />
hat. Vergessen wir zum Schluss die Gamaschen<br />
nicht, noch die neue Hülle für den<br />
Autokühler. (Schluss.)<br />
E. Seh.<br />
Büchertisch<br />
Meine indische Ehe. Von Frieda Hauswirth.<br />
360 Seiten. Rotapfelverlag, Erlenbach-Zürich. —<br />
Wer den englischen Büchermarkt etwae genauer<br />
verfolgt, weiss, dass vor einiger Zeit das Buch<br />
« Meine indische Ehe », Aufsehen erregt hat. Vor<br />
kurzem hat der Rotapfelverlag eine ausgezeichnete<br />
deutsche Uebersetzung dieses Werkes<br />
von Frieda Hauswirth herausgegeben und damit<br />
die Bekanntschaft mit einem in jeder Beziehung<br />
ungewöhnlichen Buche vermittelt Fried« Hauswirth<br />
ist eine Schweizerin, die seinerzeit einen<br />
Hindu auf einer amerikanischen Universität kennen<br />
lernte und später mit ihm nach seiner Heimat<br />
übersiedelte. Das Buch ist nun die Frucht ihres<br />
langjährigen Aufenthaltes in Indien, das sie nicht<br />
nur am Rande erlebte, sondern in dessen Sittan,<br />
Auffassungen und Geheimnisse sie mit den wachen<br />
Sinnen einer Frau eindrang. Die Literatur<br />
über Indien ist unermesslich gross, aber fast immer<br />
fehlt ihr das persönliche Erlebnis. Die Begegnung<br />
zwischen Europa und Indien spiegelt sich<br />
in dem Leben dieser Schweizerin, die die indische<br />
Gesellschaft genau kennen lernte. Sie betrat<br />
den ihr ziemlich fremden Boden voll Begeisterung<br />
und Freude, um menschliche Schranken der Ungerechtigkeit<br />
niederreissen und Duldsamkeit und<br />
gegenseitiges Verständnis fördern zu können. Es<br />
war ihr mit anderen Worten darum zu tun, mit<br />
den eigenen schwachen Kräften an der Versöhnung<br />
zwischen Europa und Indien — zwei Gegenpolen<br />
—• mitzuarbeiten. Das Elend und der<br />
Wirrwar der Kasten lastete schwer auf ihrer<br />
Seele. Was in dieser Frau, deren tapfere Haltung<br />
man das ganze Buch hindurch immer wieder IU<br />
bewundern Gelegenheit findet, unter schweren<br />
Kämpfen, die indessen auch wieder von schönen<br />
Erinnerungen abgelöst werden, zum Bewusstsein<br />
kommt, ist ein tief menschliches Erlebnis: Sie<br />
ahnt, dass auch dieses Land aus eigenen Kräften<br />
heraus sich selber helfen muss, und dass alles<br />
Eingreifen von fremder Hand, auch wenn es mit<br />
Liebe geschah, diesem ringenden Körper nur Sohaden<br />
bringen kann. Das Buch klingt in einer gans<br />
leisen Resignation aus, die nur schwach zu spüren<br />
ist; eben der Erkenntnis der tiefen Unmöglichkeit,<br />
selbst entscheidend helfen zu können. Man<br />
wird aus diesen kurzen Andeutungen heraus schon<br />
ahnen, wie überaus schätzenswert das Werk ist.<br />
Die interessante Art der Erzählung und das Geschick,<br />
die eigenen Erlebnisse sehr lebendig gestalten<br />
zu können, erhöhten seinen Reiz, so dass<br />
als ein gutes Schweizerbuch von Herzen empfohlen<br />
werden darf.<br />
bo.<br />
Das treue Eheweib. Novellen von Georg Britting.<br />
Verlag Albert Langen-Georg Müller, München.<br />
— Georg Britting hat sich seinerzeit mit<br />
dem merkwürdigen Roman c Lebenslauf eines<br />
dicken Mannes, der Hamlet hiess », über ein ausserordentliches<br />
dichterisches Talent ausgewiesen.<br />
Mit seinen neuen Novellen erfüllt er alle Hoffnungen,<br />
die das deutsche Schrifttum in ihn<br />
setzte. Sie sind von einem ganz erstaunlichen<br />
Grade menschlicher und künstlerischer Reife. Für<br />
den Eingeweihten bedeutet der neue Britting um<br />
so mehr eine Ueberraschung, als dies« sich von<br />
der lyrischen Haltung abgewandt und nun der<br />
reinen Epik ergeben hat. Seine Novellen haben<br />
die Zurückhaltung und die Stärke der besten<br />
deutschen Erzählungen. Mit schöner Straffheit<br />
wird die sich stets steigernde Handlung gestaltet,<br />
um dem unausweichlichen Ende entgegenzuführen.<br />
Das Erschütternde daran ist das Schicksalshafte,<br />
das sich über allem ausbreitet und dem die<br />
Gestalten gleich einem lähmenden Zwang unterliegen.<br />
Dieses Schicksal bricht über sie gleich<br />
einem blind waltenden Naturereignis herein und<br />
reisst sie im blinden Strome mit sich fort. Das<br />
Walten einer fremden Macht Wesen gegenüber,<br />
die keinen faustischen Trieb nach Erkenntnis in<br />
sich tragen, kommt wohl am Teinsten in den Novellen<br />
«Waldhorn», «Treues Eheweib», «Gespann<br />
des Vetters» zum Ausdruck. Zu visionärer Grosse<br />
steigert sich der Kampf zweier Hengste miteinander,<br />
die sich in wildem Rasen gegenseitig zerfleischen.<br />
Britting hat hier eine Szene von atemberaubender<br />
Eindringlichkeit gestaltet. Wenn die<br />
Sprache auch scheinbar gleichmässig dahinfliesst,<br />
so ahnt man doch aus ihrem Rhythmus ein lei-<br />
Park-<br />
Platz:<br />
Gemüsebrücke<br />
''~,iiMt"ffl/%<br />
Tafel-Service und dazu das passend«<br />
Besteck (20 Mustsr am Lager), Kaffee-,<br />
Tee- und Moccaservice, Bowlen, Hort<br />
d'ceuvre-Platten, Cremeservice, Servierboys,<br />
Toilettegarnituren, Vasen, Schalen<br />
und all die vielen Meinen Geschenke, **<br />
viel Freude machen und doch nicht viel<br />
kosten.<br />
umrmann<br />
Zeitgemäss tiefe<br />
Preise.<br />
MARKTGASSE'TRAM RATHAUS<br />
•Wiais*i_l<br />
ß/tiA<br />
Woll-<br />
Decken<br />
Auto-<br />
Decken<br />
OERUKON-ZÜRICH - Ueberlandstr. 3<br />
Gasthaus z. MARKUS<br />
Telephon Nr 68.101 Waidrarten<br />
verschiedene Lokalitäten für Gesellschaftsanlasse<br />
und Hochzeiten. Sitzungssaal Zimmer mn »Hess.<br />
Wasser Bestge' Küche. Ausen Weine Garage.<br />
FRAU L BROTSCH früher Hailauer Weinstube.<br />
£Tr-HAUS-BESTAUB AN i<br />
POXY-BAR<br />
ZÜRICH - Tel. 56.707<br />
Badenerstrasse - |VIOllerstrasse<br />
Das Restaurant, In dem Sie vorzüglich<br />
Speisen. Mittag- und Abend-, sowie<br />
spezielle Festtag-Menus. Die moderne<br />
Bar Zürichs mit den preiswerten Drinks.<br />
Erwachsene<br />
eine Schokolade, wie<br />
keine andere —<br />
warum — wieso?<br />
Probieren Sie, denn<br />
das lässt sich nicht<br />
beschreiben!<br />
Magenleiden<br />
Die bewährten<br />
Magenpulver von D. Schüepp<br />
sind ein sicheres Mittel zur Beseitigung selbst<br />
veralteter Fälle von Magenleiden.<br />
Verdauungsstörungen oder chronischen Magenkatarrh<br />
bezeichnet man gewöhnlich als Magenleiden,<br />
und die meisten Menschen sind heutzutage<br />
damit belastet. Die vorkommenden Beschwerden<br />
äussern sich verschiedenartig. —<br />
Nach dem Essen werden die meisten voll gegen<br />
die Brust hin, es liegt ihnen schwer auf dem<br />
Magen, bekommen Kopfweh über den Augen,<br />
Schwindel, manche glauben, sie könnten einen<br />
Schlag bekommen, sind überdrüssig, sehr schnell<br />
bös und aufgeregt, so dass sich Herzklopfen<br />
einstellt. In der Regel ist wenig Appetit vorhanden,<br />
hat man aber nur weniges genossen,<br />
so bringt man nichts mehr hinunter. Auch<br />
gibt es solche, welche alle 2 Stunden Hunger<br />
haben, und doch nehmen ihre Kräfte ab. Auoh<br />
kommt öfters Erbrechen vor. — Gewöhnlich<br />
ist harter Stuhlgang, auch Abweichungen vorhanden,<br />
saures Aufstossen oder Magenbrennen,<br />
manchmal Rücken- und Unterleibsschmerzen<br />
und gewöhnlich kalte Füsse. Viele glauben<br />
irrtümlich, sie seien lungenleidend, indem ihnen<br />
das vorhandene Magengas das Atmen erschwert.<br />
Durch diese Verdauungsstörungen werden die<br />
genossenen Speisen unverdaut fortbefördert, so<br />
dass das Blut zu wenig Nährstoffe erhält und<br />
hiedurch Blutarmut und Bleichsucht<br />
entsteht. Auch die vielen Schlaganfälle, welche<br />
ein frühes Ableben herbeiführen, rühren von<br />
diesen Verdauungsstörungen.<br />
Die Mittel sind ohne Berufsstörung<br />
zu nehmen. Preis einer Kurp. Fr. 6.75<br />
Erhältlich durch:<br />
Apotheke J. FREY, HEIDEN 28 (Appenzell).<br />
# Ihr Aussehen #<br />
gewinnt durch eine Behandlung im<br />
Salon Dittli, Zürich<br />
Weinbergstr. 17 Tel. 43.020<br />
•<br />
Ein Versuch wird<br />
Sie Dberzeugen I<br />
A<br />
^^
16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 104<br />
denechaftliches Herz, das hinter ihnen «teilt DM »Her Bejahung der stark trennenden Grenzen xm- filmen mitgewirkt und treulich mitgeholfen, jrn- T r<br />
Buch wird dem Leser zum Erlebnis. bo. sehen den einzelnen Völkern sich offen um ein an- seliges Schicksal in der gewaltigen Bergnatur zu HiXTIXOY<br />
10,000 Meilen Im Sattel. (Vom Kreuz de« Sü- ständiges Verstehen und ein gutes Verhältnis von spielen. Es gibt allerdings Alpinisten — und nicht<br />
dens zum Polarstern.) Von A. F. Tschiffely. Mit Nachbar zu Nachbar bemühen. Deutsches Dorf — die schlechtesten unter ihnen gehören dazu — die ^^ II ______ ._iZz^JS»<br />
19 Abbildungen auf Kunstdruckpapier. Montana- rumänisches Dorf sind die Antipoden der Ausein- sich heilig Ton solchen Filmen hüten weil sie der -j^Uß^^^^*^^ '^^^^^3?<br />
Verlag A.-G., Horw-Luzern. — Gibt es irgendwo auf andersetzung, die im Rahmen einer ausserordentlich Ansicht sind, dass man Kino und Sensationen *EEy r\——>/?""^ilifi|r^ S&^§M\<br />
der Welt einen Lehrer, der nicht wenigstens ein- interessanten Welt vor sich gehen. Die Natur ver- nicht unbedingt in eine Welt hineintragen sollte, ^^y^^^^Sr^^ßv 3^_2SkSl<br />
mal im Leben drauf und dran war, über die leiht dem Ganzen einen zaubervollen Hintergrund, die soviel ernster, grösser, erschütternder ist ba —^ .ip/SifiPsö^^TlIilP^ ^ÄK^JIr^wv<br />
Schulbänke zu springen, die Bücher aus dem Fen- und alte Kultur und volkskundliche überlieferte Sa- _. »,«..,. n-„u «/_ u... CL.M, ITS„« Sä^ßflk3rT\ $Umr _^S»ll erkundigen. Sicher gibt es viele Frauen, die noch<br />
men. » Und nun ahnt man, dass hier das Thema und wie er sich alsbald in die Herzen der Kino- Der gesunde Eislauf. Der diesjährige Winter nicht wissen, dass auch in der Schweiz ein ausgeder<br />
Volksgemeinschaft, mit andern Worten des im seligen hineinspielte. Leni Riefenstahl erzählt, hat beizeiten mit einem Temperament eingesetzt, zeichnete« Parfüm hergestellt wird. Das einheimi-<br />
Ausland lebenden Deutschen, aufgegriffen worden was zugegeben werden muss, durchaus interes- das sämtlichen Wintersportlern das Herz höher sehe Produkt cBrise Marine» ist erst nach monateist.<br />
Wittstock vermittelt in grossen Zügen einen sant und wird bei denen, die für ihre Filme klopfen Hess. Skisport und Schlittschuhlaufen ist langen Versuchen in den Handel gebracht worden<br />
Einblick in das Land Siebenbürgen und studiert an schwärmen. Begeisterung wecken. Sie hat recht- grosse Mode geworden, und nur wer altmodisch und genügt heute auch den verwöhntesten Andiesem<br />
Beispiel eminent wichtige volkspolitische zeitig vorgesorgt, diese warm zu erhalten, und fügt und verschroben ist, sitzt heute noch ängstlich sprächen. Es vereinigt die Vorzüge eines erstklas-<br />
Probleme. Wie man sieht, demnach höchst aktuelle dem Buche eine Unzahl von Aufnahmen bei, ih hinter dem warmen Ofen. In der Schweiz verfü- sigen Ean de Cologne mit diskretem, feinduften-<br />
Dinge. Drei Völker strömen durcheinander. Die Span- denen wir den Star in allen möglichen und un- gen mehrere Städte über prächtige Einslaufanla- dem Parfüm von nachhaltiger Wirkung. Der hen>nungen,<br />
die entstehen, sind vom Verfasser in aner- möglichen Situationen und Posen wiedererkennen, gen, die diesen Sport ganz besonders zum Blühen liehe Duft, die elegante Aufmachung und dieniekennenswert<br />
objektiver Weise geschildert. Wittstock Somit scheint sie sich also ziemlich ernst zu neh- gebracht haben. Eishockeymatchs geboren zu den deren Preise sprechen gleichermaßen für dieses<br />
scheint zu jener Kategorie zu gehören, die trotz men! Leni Riefenstahl hat bis ietzt immer in Ber?- grossen Ereignissen während der Wintersaison und Produkt der Parfa A.-G. in Zürich.<br />
Zürcher<br />
Wochenprogramm<br />
Stadttheater<br />
Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags S Uhr.<br />
Di. abend IS. Dez. Der VogelhSndler.<br />
Mi. abend 20. Dez. Venus (B-Ab. 8).<br />
Do. abend 21. Dez. Carmen, mit Sigried Onegin.<br />
Abend« 8H Uhr. Sonntag<br />
nachm. 3H Uhr-<br />
Di, abend 19. Dez. 8 Uhr: Die Rassen, Schauspiel<br />
von Ferdinand Bruckner.<br />
Mi. abend 20. Dez. 8 Uhr: Juarez und Maximilian,<br />
Schauspiel von Franz Werfel.<br />
Do. abend 21. Dez. Premiere: Der zerbrochene Krug,<br />
von Kleist, hierauf: Der eingebildete<br />
Kranke, von Moliere.<br />
Grand Cafe Esplanade,utoquai 21<br />
Im Restaurant: Kapelle Jean Borel.<br />
Bar: Hermann Ehrlich am FlügeL<br />
Cabaret: Elmy Schwank, Tanz.<br />
, Beatengasse 15<br />
Die grösste und schönste TOB Zürich.<br />
Cafe-Tea-Room Kolibri,<br />
NQschelerstr. 30, neben Spira<br />
Vorzügl. französische Küche, feine Patisserie.<br />
Mittag- u. Abendessen ä Fr. 1.65 bis<br />
Fr. 2.50.<br />
Cinema Olympia, Bahnhofstr. 51<br />
«Phantome des Glücks», mit Michael Tschechoff<br />
und Karina Bell.<br />
«r»1 Sorten haben den Ruf «Je« echtem Ktrtofr<br />
Fttchlbi begrOndst!<br />
JFH SJährlg, r«Mlg, teM Ffc •>••<br />
Aitt>r»nd tO » . edel, aromatisch . 9.8O<br />
Urbrand 20 . duftig, mild . U.B0<br />
fISCHUN<br />
tadarmann sttr Fnud»<br />
tiilM» AM», Zfak*<br />
Blumen für Ihr Auto<br />
In naturgetreuer Nachbildung.<br />
Bukettchen von Fr. 1.20 bis<br />
3.— und hoher. Mandelblüten,<br />
Mimosa, Rosen, Nelken, Flieder,<br />
Dotterblumen, Feld- und Alpenblumen,<br />
ferner Palmen, Brautkranze<br />
und -Schleier etc.<br />
J. Fr. Gubser, Blumenfabrik, Zürich<br />
Peterstrasse 20 - Telephon 36.070<br />
HUDORA<br />
der weltbekannte<br />
Qualitäts - Schlittschuh<br />
das Vorbild aller<br />
Nachahmung en<br />
Zu beziehen im Fachgeschäft<br />
Jul. Schoch & Co. - Zürich<br />
Strehlgasse 10<br />
Telefon 31.882<br />
Elsenhandlung<br />
am Rüdenplatz<br />
R.LEUTHOLD,ZÜRICH 1<br />
HUDORA<br />
Schlittschuhe<br />
v.Eisenwaren-Geschäft<br />
Ad. Byland, Zürich<br />
Rennweg48,Tel.38.842<br />
versch. Systeme<br />
und auch andere<br />
Fabrikate in allen<br />
Preislagen empf.<br />
Cafe Regence, Beatengasse<br />
Orchester Battle: Nachm. Tee-Konzert von<br />
•4—6 Uhr; Abendkonzert 8—11 Uhr.<br />
Chs. Burhop.<br />
Restaurant Urania, uraniastr. 9<br />
Die beliebte Unterhaltungsstätte, Konzert<br />
und Variete. Anerkannt gute Küche.<br />
Zett-Restaurant u. Roxy Bar<br />
Rebgasse 8<br />
Mittag- und Abendessen von Fr. 1.60 an.<br />
Festgeschenke<br />
ZINNKANNEN<br />
Becher, Platten, Teller,<br />
Kaffee-, Teekannen, Strrieet<br />
Verlangen Sie Katalo*<br />
A-Rapold, ^Cno'n'äTsi Zürich<br />
ZlnnstaMre« u. Reparatorwiratarta, SMfiaintehUt t. Zlnnatetilrr<br />
dicke<br />
.He*<br />
unter Beschwerden mannigfacher Art.<br />
Tallen-Tabletten<br />
bekämpfen körperliche Oberfülle<br />
und heben das Allgemeinbefinden<br />
ganz wesentlich. Dick sein ist<br />
auch nicht schön. Wer sich durch<br />
Doppelkinn, Nackenpolster, zu<br />
starke Brust und Hüften belästigt<br />
fühlt, verlange kostenlose<br />
Broschüre (auch französisch).<br />
60 Tabletten Fr. 4.—, 200 Tabletten<br />
Fr. 14.—<br />
Victoria-Apotheke Zürich<br />
H. Feinstein vorm. C. Haerlln, Bahnhofstr.<br />
Zuverlässiger Stadt- und Postversand.<br />
71<br />
Die Schweizer Portable. Sämtliche Einrichtungen<br />
der grossen Bureaumodelle und 10 neue<br />
Patente, leiser Gang, einzige Fonnsohönheit,<br />
bahnbrechender Verkaufspreis.<br />
Fabrikanten E. Paillard k de. 8. A., Yrerdon<br />
und Ste. Croix. Gegründet 1814<br />
119JAHREFEINMECHANIK<br />
Verlangen Sie Luxusprospekt A und Angabe<br />
des nächsten Vertreters durch die Generalvertr.:<br />
r AUGUST J BAG6ENST0S<br />
Für die welsche Schweiz:<br />
L. M. Campiche, Lausanne, St.Pierre 2, Tel. SS.317<br />
wurden, sind<br />
abzugeben.<br />
Diese Decken<br />
Für empfindliche Raucher!<br />
Nur ca. 1,1% Nikotingehalt,<br />
aber dennoch<br />
sehr aromatisch.<br />
Vereinigte Tabakfabriken<br />
A.-G., Solothurn.<br />
Ia Waqendechen<br />
fehlerfrei, die<br />
einmal gebraucht<br />
sind<br />
Qualitätsware<br />
wasserdicht und<br />
solange Vorrat.<br />
in jeder Grosse erhältlich.<br />
Verlangen Sie Offerte von<br />
Zelt- und Deckenfabrikation<br />
PIC ARD.<br />
zu sehr günstigen Preisen<br />
BIEL<br />
VerUg, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-O. Hallereche BucbJrvckwai ntd Wagnencti« VarlmcMUuUlt, Bern.
N°104 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-PEVUC 11<br />
Kostspielige<br />
Gelegenheitsfahrten.<br />
(Aas dem Bundesgericht.)<br />
Nach dem Besuche einer Generalversammlung<br />
in Lenzburg wurde am 20. April 1929<br />
der Handelsredaktor der «Neuen Zürcher <strong>Zeitung</strong>»,<br />
Dr. A. Schütz, von einem Zürcher Kaufmann<br />
eingeladen, die Rückreise nach Zürich<br />
in seinem Auto mitzumachen. Bei dieser<br />
Rückfahrt, an der noch zwei andere Passagiere<br />
teilnahmen, wurde in Brestenberg ein<br />
längerer Zwischenhalt gemacht. Auf der<br />
Weiterreise fuhr der Wagen über das Strassenbord<br />
hinaus und überschlug sich. Während<br />
die anderen Insassen mit Verletzungen davon<br />
kamen, wurde Dr. Schütz getötet.<br />
Die Witwe und die beiden minderjährigen<br />
Knaben des Verunglückten belangten den<br />
Automobilisten auf 200 000 Fr. Schadenersatz<br />
und Genugtuung. Beide kantonalen Instanzen<br />
bejahten die Schadenersatzpflicht des<br />
Beklagten; das Zürcher Obergericht sprach<br />
der Witwe eine lebenslängliche Monatsrente<br />
von 360 Fr., 3000 Fr. Genugtuungssumme und<br />
den Ersatz der Bestattungskosten zu, den beiden<br />
Knaben eine bis zum zurückgelegten<br />
20. Altersjahr zu zahlende Rente von monatlich<br />
je 225 Fr. und je 1000 Fr. Genugtuungssumme.<br />
In seinem Urteil vom 13. Dezember hat das<br />
Bundesgericht die Schadenersatzpflicht des<br />
Automobilisten gleichfalls bejaht. Der Unfall<br />
ereignete sich auf einer Strasse von 5M m<br />
Breite, welche bei der Kurve nach links geneigt<br />
war und wegen des frischen Kiesbelages<br />
die Adhäsion der Wagenräder verringerte.<br />
Diese Mängel der Strasse waren für den<br />
Fahrer erkennbar, ganz abgesehen von seiner<br />
Ortskenntnis; obschon diese Umstände<br />
zur Vorsicht mahnten, hat er eine Geschwindigkeit<br />
von etwa 60 km eingehalten, was<br />
unter den obwaltenden Umständen eine grobe<br />
Fahrlässigkeit bedeutete.<br />
Kann so über die grundsätzliche Schadenersatzpflicht<br />
des Automobilisten kein Zweifel<br />
bestehen, so hat der Richter nach Art. 43 des<br />
Obligationenrechtes bei der Festsetzung des<br />
Schadenersatzes auch die übrigen Umstände<br />
zu berücksichtigen und diese sprechen zum<br />
Teil zugunsten des Beklagten. Ist auch nicht<br />
nachgewiesen, dass der Fahrer angetrunken<br />
war, so hat doch der Verunglückte bewusster<br />
Weise ein gewisses Risiko übernommen,<br />
als er der Einladung zum Mitfahren Folge leistete;<br />
die kantonale Instanz hat aus diesem<br />
Grunde die Schadenersatzpflicht des Beklagten<br />
um 10 Prozent herabgesetzt, aber damit<br />
das übernommene Risiko noch nicht genügend<br />
berücksichtigt. Für eine Herabsetzung der<br />
Ersatzpflicht sprechen auch die finanziellen<br />
Verhältnisse der Prozessparteien: eine gewisse<br />
Ermässigung des Schadenersatzes ist<br />
für die Klägerschaft erträglicher als die Leistung<br />
des vollen Schadenersatzes für den Beklagten,<br />
da dieser grosse Familienlasten trägt<br />
und sein leidender Zustand eine gewisse Uhstabilität<br />
seiner Erwerbsverhältnisse bedingt.<br />
Aus diesen Erwägungen wurde die der<br />
Witwe auszurichtende Monatsrente auf 300<br />
Franken, die Monatsrente der beiden Kinder<br />
auf je Fr. 187.50 ermässigt. Hinsichtlich der<br />
Genugtuungszahlungen wurde das obergerichtliche<br />
Urteil bestätigt. Wp.<br />
Zur Auslegung der Vollziehungsverordnung.<br />
Wie in letzter Nummer bekanntgegeben, geht<br />
die Auffassung des eidsr. Justiz- und Polizeidepartementes<br />
in Bezug des genügenden<br />
Gleitschutzes dahin, dass dieser nur dann<br />
vorhanden sei, wenn das Reifenprofil auf der<br />
Lauffläche noch deutlich erkennbar sei. Da<br />
diese Interpretation einerseits bei den Kontrollen<br />
zu Meinungsverschiedenheiten und<br />
Auseinandersetzungen führen muss und anderseits<br />
die Pneus nur in ungenügendem<br />
Masse ausgenützt werden könnten, sahen<br />
sich die Vertreter der Kor" , -„ veranlasst,<br />
dieserhalb beim Departement vorstellig<br />
zu werden. In einer gemeinsamen Sitzung,<br />
welche gestern Montag stattfand,<br />
wurde durch die Vertreter der Verbände der<br />
Standpunkt der Automobilisten dargelegt, ß<br />
T. C. S.<br />
Autosektion Aargau<br />
Protokollauszug über die Vorsfandssltzung vom<br />
12. Dezember. Nach Verlesen des Protokolls, das<br />
genehmigt wird, werden folgende Traktanden behandelt:<br />
1. Die Jahresfeier der Sektion Aargau wird auf<br />
Samstag, den 20. Januar 1934, in den Saalbau nach<br />
Aarau festgelegt.<br />
2. Jedes Mitglied der Sektion Aargau wird pro<br />
1934 vom Sekretariat unentgeltlich Reiserouten ausarbeiten<br />
lassen können. Ueber 1000 Reiserouten<br />
Hegen bereits ausgearbeitet vor. Bedingung: Sektionsmitglied.<br />
3. Der Verkehrsfilm, der sowohl Fussgänger,<br />
Radfahrer, wie Automobilisten über die Verkehrsdisziplin<br />
auf den Strassen orientiert, wird erst nach<br />
der Jahresfeier abgewickelt werden.<br />
4. Als Clublokal für die Sektion Aargau wird<br />
das neuerbaute Restaurant zum Sahnen bezeichnet.<br />
Jedes Mitglied der Sektion Aargan wird sich dort<br />
an einem besonders bezeichneten Tisch mit Kameraden<br />
über Autofragen aussprechen können.<br />
5. Pro 1934 wird an alle Automobilisten eine ber<br />
sondere Werbeschrift mit Nennung der Vorteile der<br />
Mitgliedschaft verschickt. r.<br />
Winter-Delegiertenversammlung des A.C.S. in Bern<br />
An dieser Versammlung, welche In würdigem<br />
Rahmen in kurzer Zeit eine Reihe wichtiger administrativer<br />
Geschäfte erledigte, konnte der Zentralprä-,<br />
sideni Dr. Mende 112 Delegierte begrüssen, welche<br />
25 Sektionen vertraten. Er gab einleitend seiner<br />
Befriedigung über die Mitgliederbewegung im abgelaufenen<br />
Jahre Ausdruck, die durch eine Sektionsneugründung<br />
und vermehrte Werbeaktionen in den<br />
Sektionen eine sehr beachtliche Zunahme brachte.<br />
Im weiteren stellte er mit Genugtuung ein lebhaftes<br />
. Interesse der Gruppen an den Geschäften des Zentral-Clubs<br />
fest, und eine Arbeitsfreudigkeit, die es<br />
der Clubleitung fast schwer macht, alle Angebote<br />
für Mitwirkung in den leitenden Instanzen und<br />
Kommissionen zu befriedigen.<br />
Ein weiterer Schritt in der eingeleiteten Neuorganisation<br />
des Clubs wird die nunmehr endgültig<br />
am 1. Mai 1934 stattfindende Uebersiedlung der<br />
Zentralverwaltung nach Bern darstellen. Dann<br />
wird auch in absehbarer Zeit der Entwurf für die<br />
neuen Zentralstatuten vorliegen, der manchen Wünschen<br />
aus den Sektionen in vermehrtem Masse<br />
Rechnung trägt Mit Rücksicht auf diese Umgestaltung<br />
bringt die Sektion Wäadt einen Antrag ein, es<br />
möchten dieses Mal nicht die ordentlichen statutengomässen<br />
Neuwahlen für eine Amtsdauer von zwei<br />
Jahren stattfinden, sondern es sei einfach eine Verlängerung<br />
der Jetzigen Amtsperiode um ein Jahr<br />
vorzunehmen. Auf diese Weise ist es dann unmittelbar<br />
mit Inkraftsetzen der revidierten Statuten<br />
möglich, die .verschiedenen zentralen Instanzen und<br />
Kommissionen nach den neuen Gesichtspunkten zu<br />
berufen. ^ Dieser Antrag, der weitere Unterstützung<br />
findet, wird angenommen, nachdem vom Zentralpräsidenten<br />
noch die Zusicherung gegeben wird,<br />
dass der Statutenentwurf bis zur Frühjahrsversammlung<br />
vorliegen werde. Damit verbleiben Zentralpräsident,<br />
Zentralkomitee, die Kontrollorgane,<br />
die ständigen Zentralkommissionen wie auch die<br />
Delegationen in bisheriger Zusammensetzung weiterhin<br />
in Funktion, soweit nicht Demissionen vorliegen.<br />
Stillschweigend werden gemäss den vorliegenden<br />
Anträgen dadurch auch zwei in der Nationalen<br />
Sportkommission entstandenen Vakanzen ausgefüllt,<br />
wobei die Herren W. E. Huber, Bern, und A. Geneux,<br />
Genf, in die oberste sportliche Behörde vorrücken.<br />
Beide haben durch die Organisation und<br />
Leitung grosser sportlicher Veranstaltungen ihre<br />
Fähigkeiten und Eignung zur Mitarbeit in diesem<br />
wichtigen Gremium mit Erfolg erwiesen.<br />
Das Budget 1934 ist trotz erheblicher und erhöhter<br />
Anforderungen an die Zentralkasse sorgfältig<br />
ausbalanciert. Die durch die Neugestaltung des<br />
offiziellen Cluborgans bedingte beträchtliche Mehrbelastung<br />
der Clubfinanzen kann durch den von<br />
den Sektionen einmütig bewilligten Mehrbeitrag an<br />
die Zentrale grösstenteils ausgeglichen werden.<br />
Gleich wie sich bei Mutter Helvetia alle Kantone<br />
regelmässig mit Subventionsgesuchen aller Art anmelden,<br />
so gingen auch hier aus Sektionskreisen<br />
Anträge um Gewährung von besonderen Beiträgen<br />
ein, die im Budget nicht vorgesehen waren. So<br />
wünscht die Sektion Les Rangiers eine Unterstützung<br />
zur Finanzierung ihres touristischen<br />
Grenzbureaus bei Boncourt. Demgegenüber erheben<br />
sich prinzipielle Bedenken. Um aber die Sektion<br />
andererseits in ihren touristischen Anstrengungen<br />
nicht zut entmutigen, fällt der-Präsident den salo»-<br />
monischen Entscheid, Sass ihr nicht unter dein<br />
titel «Touristik», sondern aus dem Fonds für Unvorhergesehenes<br />
der. gewünschte Beitrag zu bewilligen<br />
sei, was allgemeine Zustimmung findet. Da ?<br />
rat finanziellen Sicherstellung des internationalen*<br />
Klausen-Rennens ein Fonds besteht, der von der<br />
Zontralverwaltung aus jeweilen mit ansehnlichen<br />
Beiträgen gespeist wird, melden sich auch die Berner<br />
mit dem Hinweis auf die grossen finanziellen<br />
Anforderungen, welche der Grosse Preis an die<br />
Organisatoren stellen wird. Sie sind jedoch bereit,<br />
ihr Gesuch bis zum Frühjahr zurückzustellen, in<br />
der Meinung, dass bis dahin über die Mittel, welche<br />
für die Durchführung dieses Rennens notwendig<br />
sind, genaue Unterlagen vorliegen. Nicht im<br />
Zusammenhang mit dem Budget, aber doch dia<br />
Finanzen des Clubs tangierend, wurde von den<br />
Freiburger Delegierten der Antrag eingebracht, es<br />
möchte für das eidg. Schützenfest eine Ehrengabe<br />
gestiftet werden. Mit dem Hinweis auf die eigentlichen<br />
Aufgaben des Clubs, die statutarisch festgelegt<br />
sind, und die Konsequenzen, 'welche daraus<br />
entstehen können, wenn vollständig anders gerichtete<br />
Sportzweige offiziell vom A. C. S. unterstützt<br />
werden, wurde von verschiedener Seite Ablehnung<br />
empfohlen. Die Versammlung sch'loss sich dieser<br />
prinzipiellen Entscheidung an. die dann allerdings<br />
in dem Sinne ein freundeidgenössisches Korrektiv<br />
erfuhr, als eine beim Bankett durchgeführte Tellersammlung<br />
den schönen Betrag von Fr. 500.— er-<br />
?ab, welcher durch die Vermittlung der Sektion<br />
Freiburg den Schützen zur Verfügung gestellt werden<br />
wird. Die Budgetvorlage wird in der vorliegenden<br />
Form unter bester Verdankung an den<br />
Kassier genehmigt und auch der erhöhte Zentralbeitrag<br />
diskussionslos bewilligt. Ebenso gab die<br />
Neuregelung in Bezug auf das Cluborgan keine<br />
Veranlassung zu irgendwelcher Rückfrage, und<br />
wird dasselbe ab Neujahr in neuem Gewände zweimal<br />
monatlich erscheinen.<br />
Der Antrag der Sektion Zürich auf Einführung<br />
einer eigenen Tripfykversicherung findet eine rasche<br />
Erledigung. Nach ausführlicher Vorboratung der<br />
Angelegenheit mit der Zentralverwaltung ist die<br />
Sektion auf ihren Antrag zurückgekommen, nachdem<br />
vom Direktionskomitee aus die Zusicherung abgegeben<br />
werden konnte, dass eine allen Teilen entsprechende<br />
Neuordnung der Versicherungsfrage in<br />
den nächsten Jahren zu erwarten sei und dies ohne<br />
besonderes finanzielles Risiko des Clubs.<br />
Die Frühjahrsdelegierfenversammlung 1934 wird<br />
in Lausanne abgehalten. Nachdem sich während der<br />
geschäftlichen Sitzung keine Sektion darum beworben<br />
hatte, gab die Sektion Waadt am Bankett ihre<br />
Einladung bekannt.<br />
Nationalrat Dr. Stadler konnte im Auftrage des<br />
C. C. eine sehr interessante Mitteilung machen. Es<br />
wurde nämlich im Prinzip die Durchführung einer<br />
schweizerischen Verkehrswoche beschlossen, welche<br />
in den Dienst der Verkehrsaufklärung und -erziehunsr<br />
aller Strassenbenützer gestellt werden soll. Die<br />
Verkehrswoche, welche vom 1. bis 7. Juli' 1934 auf<br />
kantonaler Basis und unter Mitwirkung der am Verkehr<br />
interessierten Organe stattfinden soll, wird<br />
noch durch ein besonderes Komitee gründlich vorbereitet<br />
werden. Der vom A. C. S. vorgesehene Verkehrsdienst,<br />
eine durch die Mitglieder zu handhabende<br />
Kontrolle des Strassenverkehrs, steht seit<br />
längerer Zeit zur Diskussion. Die Sektionen hatten<br />
Gelegenheit, zu einem Entwurf der Verkehrskommission<br />
Stellung zu nehmen Es wurden dabei recht<br />
interessante Anregungen und Vorschläge eingereicht,<br />
welche eine Neufassung des Projektes als J<br />
zweekmässig erscheinen Hessen, zu welcher sich die<br />
einzelnen Clubs ebenfalls noch äussern können.<br />
Nachdem Herr Oberst Marbach noch im Namen<br />
der Berner Gastgeber die Delegierten herzlich willkommen<br />
geheissen und an diese einen warmen Appell<br />
zur Mithilfe am Zustandekommen des Grossen<br />
Preises gerichtet hatte, konnte der Vorsitzende den<br />
geschäftlichen. T«ü mit dem verdienten Dank an die<br />
Versammlung schliessen.<br />
Das Bankett.<br />
Nach fcurzer Pause und stärkendem Aperitif<br />
setzte man sich im prächtigen Saale des Bellevue<br />
zu Tisch. An offiziellen Gästen waren die Herren<br />
-Minister Stucki, Stadtpräsident Lindt, Finanzdirektor<br />
Raaflaub und Dr. Schorrer, als Vertreter der<br />
kanl, Baudirektion, anwesend. Dr. Rothmund (Justiz-<br />
und Polizeidepartement) hatte sich entschul<br />
digt.<br />
•<br />
In vielbeachteten Ausführungen, denen programmatische<br />
Bedeutung zukam, eröffnete Dr. Mende<br />
den Reigen der Ansprachen, indem er neuerdings<br />
die Bereitwilligkeit des Clubs, an allen aktuellen<br />
Verkehrsproblemen mitzuarbeiten, betonte, dabei<br />
aber sehr richtig auch die Forderung erhob, dass<br />
der Fussgänger unbedingt mit in Rechnung gezogen<br />
werde. Immer wieder setzen Passanten sich<br />
und Fahrzeugführer vermehrten Verkehrsgefahren<br />
aus, weil ihr Verhalten den Notwendigkeiten des<br />
heutigen Strassenbetriebes nicht angepasst ist und<br />
davon zeugt, dass sie sich der Gefährlichkeit ihres<br />
Tuns gar nicht bewusst sind. Auf wirtschaftliche<br />
Fragen eingehend, führte der Zentralpräsident aus,<br />
dass die Frage des Benzinzolles, der Kontingentierungs-<br />
und Preisraassnahmen immer noch gleich<br />
einem Damoklesschwert über den Automobilisten<br />
drohe. Es werde zur Abklärung der verschiedenen<br />
Angelegenheiten intensiv gearbeitet, allerdings ohne,<br />
dass davon viel in die Oeffentlichkeit getragen<br />
werde. Es scheint, dass die Kontingentierungsmassnahmen<br />
die weitere freie Entwicklung des<br />
Autoverkehrs doch zu beeinträchtigen drohen, doch<br />
wollen wir uns gerne durch die Vertreter des Staates<br />
eines anderen belehren lassen. (Ein zarter<br />
Wink, den Minister Stucki nachher in glänzender<br />
Replik beantwortete.) In Bezug auf den Tourismus<br />
wird immer wieder versucht, Behörden und<br />
Oeffentlichkoit aus ihrem Schlaf auf veralteten Lorbeeren<br />
aufzurütteln, um sie auf die gewaltigen Anstrengungen<br />
aufmerksam zu machen, welche das<br />
Ausland in Bezug auf den Ausbau seiner Talund<br />
Gebirgsstrassen unternimmt. Mit der Gewissheit<br />
allein, dass unser Land auf kleiner Fläche<br />
hundertfache landschaftliche Reize zu bieten vermag,<br />
ist es nicht mehr getan. Die Alpenstrassen-<br />
Initiative der Verkehrsliga ist daher sehr zu begrüssen<br />
und zu unterstützen. Sie soll zu einer<br />
machtvollen Kundgebung werden. In sportlicher<br />
Hinsicht bringt das nächste Jahr zwei Veranstaltungen<br />
von grösstem internationalem Ausmass: den<br />
Klausen und den Grossen Preis in Bern. Endlich<br />
\Yird auch des allerdings nur kurzlebigen Weltrekordes<br />
von H, Ruesch, Zürich, gedacht, und diese<br />
erstmals von einem Schweizer erzielte Weltbestleistung<br />
(wenn von der aus unbekannten Gründen<br />
aus 1 der Liste der internationalen Rekorde gestrichenen<br />
Bestleistung des .Fahrer Düfaux aus Versbix<br />
abgesehen wird) durch die Ueberreichung<br />
eines silbernen Plateau gebührend geehrt.<br />
Minister Stuck! stellte sich eingangs seiner<br />
formvollendeten Darlegungen als Clubkollege und<br />
sehr aktiver Automobilist vor, der als Konsument<br />
gleich gerichtete'"' Interessen hat wie alle Anwesenden.<br />
Das Volkswirtschaftsdepartement hat von seinem<br />
Standpunkt aus gesehen keinerlei Interesse<br />
an einer weiteren Belastung des Benzins, da vor<br />
allem ja keine einheimische Industrie zu schützen<br />
ist. Dagegen kann er natürlich keine verbindliche<br />
Erklärung für die ganze Landesbehörde abgeben,<br />
da der Finanzminister von anderen Erwägungen<br />
ausgeht und seine fiskalischen Forderungen im<br />
Bundesrat anzubringen berechtigt ist. Immerhin<br />
wird das Gesamtkollegium zu beschliessen haben,<br />
und die Automobilisten können auf alle Fälle im<br />
Volkswirtschaftsdepartement einen Bundesgenossen<br />
erblicken.<br />
Auch an der Einfuhrregelung der Fahrzeuge,<br />
des Zubehörs, an der Kontingentierung der Pneus,<br />
von Benzin etc. ist der Sprechende als Konsument<br />
interessiert. Es gilt aber gleichzeitig, den Standpunkt<br />
als Staatsbürger wahrzunehmen, denn<br />
schliesslich ist der Staat nichts anderes als das<br />
Kollektiv aller Einzelbürger. Von dieser Warte aus<br />
gesehen, ist es unsere Pflicht, der Arbeitslosigkeit<br />
mit allen Mitteln entgegenzusteuern und im Konkurrenzkampf<br />
auf dem internationalen Markte unsere<br />
wenigen Trümpfe in den Händen zu behalten,<br />
um sie im rechten Augenblick ausspielen zu können.<br />
Wenn die Einfuhr geregelt wurde, so deshalb, weil<br />
einzig auf diese Weise die Arbeitslosigkeit gemildert<br />
und der Schweizer Franken gestützt werden<br />
kann. Natürlich wird durch diese staatliche Intervention<br />
die Bewegungsfreiheit des einzelnen beschränkt.<br />
Aber damit soll keineswegs der Verbrauch<br />
als solcher und der Konsument in seinen Interessen<br />
als Zahler beeinträchtigt werden. Der Import<br />
wird nur in dem Sinne geregelt, dass wir diejenigen<br />
Länder bevorzugen, welche zu unseren Abnehmern<br />
zählen und damit unserer Exportindustrie<br />
die Weiterexistenz ermöglichen. Das gilt auch auf<br />
dem Pneumarkt. Der einheimische Pneu hat sich<br />
nach gründlicher Prüfung als gut erwiesen. Die<br />
Einfuhr wird nur insoweit beschränkt, als es notwendig<br />
ist, den einheimischen Arbeitern eine Erwerbsmöglichkeit<br />
zu gewährleisten. Darüber hinaus<br />
ist der Pneuimport frei, immerhin mit der selbstverständlichen<br />
Korrektur, dass unsere Kundenländer<br />
den Vorzug erhalten.<br />
Es gilt aber nicht nur den Verkehr mit Waren<br />
und Devisen zusammenzufassen* um die Gesamtheit<br />
des Warenaustausches in den Dienst der Gegenseitigkeit<br />
zu stellen, sondern auch der Verkehr mit<br />
Menschen, d. h. der Tourismus muss in die nationale<br />
Handelsbilanz eingestellt werden: Die Arbeitslosigkeit<br />
und die sonstige Krise im Hotelgewerbe<br />
muss überwunden werden. Also auch hier hat das<br />
Volkswirtschaftsdepartement gleichgerichtete Interessen.<br />
Minister Stucki kann deshalb aus voller<br />
Ueberzeugung auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit<br />
zwischen A. C. S. und Staat anstossen.<br />
In diesem Sinne äusserte sich auch noch Stadtpräsident<br />
Lindt, der das bisherige gute Einvernehmen<br />
und die enge Fühlungnahme in allen Verkehrsfragen<br />
sehr begrüsste. Die Verbände haben eine<br />
verantwortungsvolle und dankbare Aufgabe, um dem<br />
neuen Gesetz zu voller Achtung zu verhelfen. Auf<br />
diese Weise wird auch verhütet, dass aus Äerger<br />
Einschränkungen verlangt werden, die unbedingt<br />
das Kind mit dem Bade ausschütten müssten. Dazu<br />
Jehört auch der bereits verlautbarte Wünsch nach<br />
zahlenmäßiger Beschränkung der Fahrgeschwindigkeiten.<br />
Im übrigen haben Kantons- und Stadtbehörden<br />
die Initiative zur Durchführung des Grossen<br />
Preises in Bern freudig begrüsst und werden<br />
das Unternehmen nach Kräften unterstützen. Auch<br />
sein Toast gilt den weiteren guten Beziehungen.<br />
So klang die Tagung in einem erfreulichen und<br />
beachtenswerten Bekenntnis des gegenseitigen guten<br />
Einvernehmens und guten Willens zwischen<br />
Behörden und Club aus. Alle waren sich der Tatsache<br />
bewusst, dass jede Instanz an ihrer Stelle<br />
schliesslich auf das gleiche Ziel hinarbeitet, wenn<br />
auch die Mittel und der Einsatz der Kräfte naturgemäss<br />
ein verschiedener sein muss.<br />
In eigener Sache sei schlussendlich noch beigefügt,<br />
dass die zu Beginn der Verhandlungen an die<br />
Adresse eines Sportblattes gerichtete Kritik wegen<br />
begangener Indiskretionen nicht die Automobil-<br />
Revue betrifft, deren Berichterstattung im Einvernehmen<br />
mit der Zentralverwaltung erfolgte. B.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN SCHAFFHAUSEN. Monatsversammlung<br />
vom 7. Dezember <strong>1933</strong> im Restaurant<br />
Bergmann. Ein schöner Abschluss war der<br />
letzten zahlreich besuchten Monatsversammlung dieses<br />
Jahres beschieden. Der Präsident erledigte innert<br />
kürzester Zeit die zahlreichen Traktanden. Als<br />
Mutation lag eine Aktiv-Anmeldung vor (Hugo<br />
Lutz), welche einstimmig genehmigt wurde. Die Generalversammlung<br />
wurde auf Samstag den 13. Januar<br />
1934 mit Menü angesetzt. Die mit Beiträgen<br />
im Rückstand sich befindenden Mitglieder werden<br />
dringend ersucht, die Nachnahmen einzulösen, damit<br />
der Kassier an der Generalversammlung eine<br />
glatte Abrechnung vorlegen kann. Als weiteres<br />
Traktandum musste die Festsetzung des Vereins-<br />
Abends erledigt werden, welcher auf Samstag den<br />
3. Februar 1934 anberaumt wurde. Zur Erledigung<br />
der diesbezüglichen Vorarbeiten wurde eine Unterhaltungskommission<br />
gewählt, welche sich alle Mühe<br />
geben wird, den Abend mit einem guten Programm<br />
zu schmücken. Anschliessend an die Monatsversammlung<br />
folgte der Vortrag von unserem Passivmitglied<br />
Herr Scheibenstock über: Serum, bakteriologische<br />
Untersuchung und Alkohol im Blut. Dieser<br />
Vortrag bildete den eigentlichen Schluss des Samariterkurses,<br />
welcher diesen Herbst im Verein<br />
durchgeführt wurde. Für diesen sehr lehrreichen<br />
und wissenswerten Vortrag fand unser Referent<br />
aufmerksame Zuhörer. Der Präsident verdankt dem<br />
Referenten seine Mühe und Arbeit. Nach der Versammlung<br />
blieb man noch bei einem gemütlichen<br />
Hock beisammen.<br />
H. St.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Stammtischabend vom 7. Dezember<br />
Im «Zeughauskeller».<br />
Die längst versprochene und<br />
sehnlichst erwartete Ueberraschung<br />
durch das Jodler Doppelquartett<br />
« St. Jakob » hatte<br />
am 7. Dezember ihre Verwirklichung<br />
erfahren. Eine fröhliche<br />
und recht zahlreiche Gesellschaft harrte<br />
schon um 20 Uhr der Dinge die da kommen sollten.<br />
Alles schien gut gelaunt zu sein, Verlockend<br />
standen 2 Bierfäßschen im Kreise des Stammes,<br />
dje aber,!:;fif-fenbffir
12 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 104<br />
für Garagenbeheizung<br />
sichern Ihnen auch im strengsten<br />
Winter ein sofortiges Anspringen des<br />
Motors. Kein Gefrieren des Kühlwassers,<br />
kein unnötiger Benzinverbrauch,<br />
kein Zeitverlust, äusserst<br />
bequeme und einfache Handhabung<br />
verlangen Sie unsere<br />
Spezialprospekte und<br />
kostenlose Beratung 1<br />
Wie die Stahlzähne eines Riesentraktors sich durch<br />
sandigen oder lehmigen Boden arbeiten, so greifen sich<br />
die WEED-Ketten auf vereisten oder aufgeweichten<br />
Strassen fest. Ihre verstärkten Quergelenke dringen tief<br />
in Schnee und Eis und bieten grösste Griffestigkeit.<br />
Während 25 Jahren sind WEED-Ketten überall als die<br />
besten der Welt bezeichnet worden. Es gibt für jeden<br />
Personen- und Lastwagen einen genau passenden Typ. Verlangen<br />
Sie „American", die berühmte neue WEED-Kette.<br />
... Und wenn Sie dann noch Ihre Bremsen mit Manville-Bremsbelag<br />
versehen, so haben Sie für Ihre<br />
eigene Sicherheit und die Ihrer Passagiere getan, was<br />
möglich ist; denn Manville-Bremsbelag, seit Jahren<br />
in der Schweiz tausendfach erprobt, ist nicht nur der<br />
billigste, sondern auch der zuverlässigste.<br />
WEED-Schneeketten und<br />
MANVILLE-Bremsbelag<br />
R<br />
Sg*ez<br />
S/fz&jrnjcx.<br />
elektrische<br />
RuSoJsiählerw ärmer<br />
sowie<br />
cslh eizkörper<br />
„ Therma " A. -G., Schwanden-Gi.<br />
General Motors hat uns das<br />
HAUPT-ERSATZTEILLAGER<br />
für die Schweiz offiziell übertragen.<br />
T I T A N A.-G., ZÜRICH 4<br />
Stauffacherstrasse 45 Telephon 58.633<br />
leitsicherheit<br />
Generalvertretung:<br />
M D n t h ZÜRICH, Kreuzbötilstrasse 1, Telephon 44.696<br />
. III. lUllll - BERN, Monbijoustrasse 30. Telephon 24.080<br />
Komplettes Ersatzteillager für alle Amerikaner-Marken<br />
In allen Garagen erhältlich<br />
Gelegenhetts-Kauf<br />
im Kanton St Gallen.<br />
Weg. Platzmangel verkaufe geschloss. 4/5-Plätzer,<br />
10,8 PS, in fahrbereitem Zustand, den neuesten Vorschriften<br />
entsprechend. Es würde auch ein Zweiplätzer<br />
oder andere Ware in Tausch genommen.<br />
Offerten unter Chiffre 61419 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Mod. 1932, ganz neu, den neuen Verkehrsvorschriften<br />
angepasst, für Fr. 650O.— zu verkaufen (Neupreis<br />
Fr. 8400.—). Der Wagen hat eine sehr schöne Kabine<br />
und Ladebrücke mit Seitenteilen, Brücke 1,75V<br />
2,6 m. — Offerten unter Chiffre Z 2803 an die Automobil-Revue,<br />
Bureau Zürich, oder Tel. 27.558 Zürich.<br />
4/5pl., 6 Zyl., wenig und solid gefahren, in bestem<br />
Zustd. Tausch an Neuwagen bekannter Marke nicht<br />
ausgeschlossen. — Offerten unt. Chiffre 61477 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
BLITZ, 3 Tonnen<br />
3-Seitenkipper, wie neu, zu sehr vorteilhaftem Preise<br />
zu verkaufen. — Offerten unter Chiffre 14153 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
passend als Liefernngswagen, Vierradbremse, total<br />
40 000 km gefahren, äusserst robuster und zuverläss.<br />
Wagen. Zu jedem annehmbaren Preis zu verkaufen.<br />
Offerten unter Chiffre 61456 an die<br />
Zu verkaufen<br />
Abschleppwagen<br />
(Packard, 8 Zyl.), mit neuer, kompl. Abschleppvorrichtung,<br />
geschl. Führerkabine, neu bereift und nach<br />
Vorschrift ausgerüstet. In Ia. Zustand.<br />
Offerten unter Chiffre 614601 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
10 PS, 4 Zyl.,<br />
2pl. Cabriolet<br />
mit Spider, 22 000 km gefahren,<br />
vollständig reyid.,<br />
frisch lackiert (Duco), aus<br />
erster Hand äusserst günstig<br />
abzugeben.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
M 8106 Q an Publicitas,<br />
Basel. 61465<br />
Fr. 550.—. 61464<br />
Postfach 68, Solothurn.<br />
Seltene<br />
Gelegenheit!<br />
6platzig, gut erhalten. Für<br />
Gärtner, Händler sowie<br />
Reisende vorzüglich.<br />
GRAHAM<br />
Limousine<br />
Zu verkaufen<br />
BUICK-AUTO<br />
OCCASION!<br />
DELAGE<br />
11 PS<br />
Zu verkaufen<br />
Auburn<br />
Sedan<br />
neu, umständehalber billig<br />
abzugeben. 10733<br />
Offerten gefl. unt. Chiffre<br />
14172 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Auto-<br />
Mechaniker<br />
(Zentralschweiz), Spezialist<br />
auf Amerikaner bevorzugt.<br />
— Ausführliche<br />
Offerten mit Bild, Lohnansprüchen<br />
und Referenzen<br />
sind zu richten unter<br />
Chiffre 61475 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Garape-<br />
Portier<br />
Könnte baldmöglichst<br />
einem tüchtigen, verheirateten<br />
Mann, der Deutsch<br />
und etwas Französisch<br />
spricht, in geheizt. Grossgarage<br />
zu einer guten<br />
Dauerstelle verhelfen. —<br />
6 Zyl., 15 St.-PS, 1927 Wohnung steht zur Verfügung.<br />
Nur tüchtige Be-<br />
Preis Fr. 1200 .<br />
Offerten unter Chiffre werber wollen sich melden<br />
mit Zeugniskopien<br />
14176 an die 10593<br />
gegen kleinere Entschädi-<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
gung. — Offerten unter<br />
Chiffre 61473 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Zweipläizer<br />
FIAT 509<br />
Aeusserst billig zu verkaufen<br />
61457<br />
BENZ<br />
Torpedo<br />
Garage Burgernziel. Bern,<br />
Munstrasse 60.<br />
ACHTUNG!<br />
(1934)<br />
a *_ ._t.EI w%.^_._.._ •• A_M<br />
WIEN<br />
Gesucht<br />
junger, tüchtiger<br />
Gesucht<br />
Chauffeur<br />
junge, solide u. tüchtige<br />
Kraft, sucht pass. Stelle.<br />
Könnte Fr. 5000 bis 25 000<br />
Einlage leisten. 11030<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 2802 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Einen<br />
vertrauenswürdigen<br />
Chauffeur<br />
finden Sie<br />
durch eine<br />
„Kleine Anzeige"<br />
in der<br />
Automobil-Revue<br />
In welcher<br />
Garage<br />
hätte tüchtiger, zuverläss.<br />
Mechaniker<br />
Gelegenheit, sich speziell<br />
nach der elekiro-menhanischen<br />
Seite, bei bescheidenen<br />
Lohnansprüchen, weiterzubilden?<br />
— Offerten<br />
erbeten an das Jugendsekretariat,<br />
Rüti (Zrch.)<br />
ELECTRO-PISTOL<br />
AUTOBESITZER!<br />
KALTE- UND WARMER ISSE kennen nach dem<br />
„Kaltschweiss"-Verfahren<br />
Werke für Metallisierung<br />
In einer Stunde repariert werden.<br />
>y^-.<br />
Automobilisten!<br />
LA LAS<br />
Tel. 62.315 ZÜRICH<br />
Eine vorteilhafte Versicherung, wertvolle<br />
juristische Auskünfte, Kontrolle Ihrer<br />
Rechnungen, verschiedene Reduktionen,<br />
in einem Wort, alles was Ihr Fahrzeug<br />
anbetrifft, durch eine Adresse:<br />
verbogener Felgen-, Scheiben» und Drahtspeichenräder,<br />
sowie das Richten von Vorderund<br />
Hinterachsen, wie auch von Gehäusen.<br />
Ich verfertige alle<br />
In beliebiger Stärke und Länge.<br />
61469<br />
Bahnhofstr. 13, BIEL, oder d. Vertreter<br />
MEINE<br />
^erlag, Administration, Druck und Clicherie; HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />
SPEZIALITAT<br />
ist das<br />
Richten und Instandstellen<br />
DRAHTSPEICHEN<br />
För die Zuweisung derartiger Spezfal-Aufträge<br />
empfiehlt sich<br />
AUTO-REPARATURWERKSTÄTTE<br />
ZÜRICH, Dufourslrasse 201, Tel. 46.868<br />
WEIHNACHTEN<br />
Wir wünschen jedem Garagisten recht frohe<br />
Weihnachten, und hoffen, dass er sie ungetrübt<br />
durchReklamationen über fehlerhafte Ersatzteile<br />
verbringe. Vor Aerger möchten wir Sie geschont<br />
wissen, denn diesen erträgt auf die Dauer kein<br />
Mensch. Darum empfehlen wir Ihnen:<br />
..DoDhle-Diamond"-Tellerräder mit Antriebskolben<br />
„Double-Diamond"- gehärtete Anlasserkränze<br />
„Double-Diamond"-Diff.- u. Kardanwellen aus<br />
Chromnickelstahl<br />
Wenn Sie fürderhin nur diese einbauen, dann<br />
können Sie bestimmt sorglos sein und angenehme<br />
Weihnachten verbringen.<br />
WEWERKA<br />
Spezialhaus für Auto-Ersatzteile<br />
ZÜRICH Tel. 41.626, Dufourstr. 24<br />
BASEL" 1 "® 1 47.977, Leonhardstr. 34