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E_1933_Zeitung_Nr.104

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BERN, Dienstag, 19. Dezember <strong>1933</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

29. Jahrgang - N» 104<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Uste**<br />

Halbjährlich Fr. 5.—, jahrlich Ft. 10.—. Im Ausland unter Portozusehlag.<br />

Nttn nicht postanvtlich bestellt. Zusehlag für postamtUehe Bertellung 30 REUAKTION a. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97. Bern<br />

Rappen. Poitehack-Kechnung 111/414.<br />

Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Besteuerung<br />

der Motorfahrzeuge.<br />

Die Finanzkommission der französischen<br />

Deputiertenkammer hat in den letzten Tagen<br />

die Einführung eines neuen Gesetzes be-<br />

keiten begangen. Doch darüber weiter unten.<br />

schlossen, laut welchem inskünftig die Besteuerung<br />

der Motorfahrzeuge auf Grund Kriterium für die ungefähre Motorleistung<br />

Heute stimmt die Steuerformel selbst als<br />

ihres Benzinverbrauches geschieht. Die Regierung<br />

erhebt dazu von den Brennstoff- eines Motors berechnen zu können glaubt, so<br />

nicht mehr. Wenn man mit ihr die Leistung<br />

Grosslieferanten pro Brennstoffeinheitsmenge können sich Werte ergeben, die der Wirk-<br />

einen bestimmten Betrag, der sich für den<br />

Verbraucher in einer Erhöhung des Brennstoffbezugspreises<br />

auswirkt. Zusatzbestimmungen<br />

des neuen Gesetzes sehen vor, dass<br />

die Nutzfahrzeuge ausser der Benzinsteuer<br />

noch eine ihrem Gewicht und ihren Abmessungen<br />

entsprechende Sondersteuer zu ent-<br />

ausmacht. Je weiter die Technik fortschritt,<br />

um so mehr muss das, was man früher als<br />

richten haben, während anderseits der all-angemessegemeinen Wohlfahrt dienende Fahrzeugklasnen.<br />

betrachtete, als Willkür erscheisen<br />

von der Steuerentrichtung entbunden Durch Wahl eines andern konstanten Faktors<br />

in der Formeil lässt sich natürlich das<br />

werden können.<br />

Damit ist in Frankreich ein Steuermodus Resultat der Wirklichkeit leicht etwas näher<br />

in Aufnahme gekommen, dessen Tragweite bringen und durch geeigneten Ansatz der<br />

fin Moment noch kaum überblickt werden Einheitstaxe für die « Steuerpferdestärke»<br />

kann. Erst die Zukunft wird lehren, welche hat man es in der Hand, weitere Korrekturen<br />

Auswirkungen er auf den Verkehr haben vorzunehmen. Doch äst das nur Flickwerk.<br />

wird. Es fehlt nicht an Stimmen, die dem Und sicher hat es keinen Sinn, immer und<br />

Experiment ein klägliches Fiasko prophezeien,<br />

ein Fiasko, wie es in ähnlichen andern vornherein nur Notbehelf war. Dass man<br />

ewig an einem Ding herumzuflicken, das von<br />

Fällen tlbrigens auch schon zu verzeichnen sich an den gegenwärtigen Steuermodus gewöhnt<br />

hat, bedeutet sicher keinen Grund,<br />

war. Trotz allem lässt sich jedoch nicht bestreiten,<br />

dass die Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />

auf Grund ihres Verbrauches auch rem abzulehnen. Um so weniger, wenn die<br />

von vornherein die Suche nach etwas besse-<br />

die Möglichkeit von Vorteilen bietet. Im folgenden<br />

sei deshalb etwas näher auf diesen ersichtlich sind und die dadurch verursach-<br />

Mängel des vorliegenden Systems so klar<br />

Gedanken eingegangen, obschon hier keineswegs<br />

definitiv für oder gegen das neue Sy-<br />

Nimmt man sich den ganzen Fragenkomten<br />

Ungerechtigkeiten so offen zu Tag liegen.<br />

stem Stellung genommen werden soil. plex näher vor, so ist einmal sofort zu er-<br />

Man kann sich vorerst fragen, wozu eine<br />

Motorfahrzeugsteuer überhaupt zu dienen<br />

hat. Zweifellos hat die Steuer nur dann Daseinsberechtigung,<br />

wenn sie das Entgelt für<br />

verursachte Strassenabnützung darstellt. Wie<br />

lässt sich dieses Entgelt bemessen ?<br />

Wir sind von Alters her gewohnt, und unseren<br />

meisten Nachbarn geht es nicht anders,<br />

dass irgendwie die « Grosse » des Fahrzeuges<br />

massgebend sein muss. Um diese<br />

Grosse zu erfassen, führte man seinerzeit<br />

die Steuerformel ein, die zwar nicht das Gewicht<br />

und den Raumbedarf des Fahrzeuges<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der geheime Kampf.<br />

Roman von Philipp Klein.<br />

(33. Fortsetzung)<br />

Vom Tage<br />

Der Journalist hatte eine dieser Broschüren<br />

in seinem Schreibtisch und Hess sie<br />

Eberhard sehen. Schon ein oberflächlicher<br />

Blick in das kleine grüne Heft zeigte Eberhard,<br />

dass die Broschüre mit ausserordentlichem<br />

Geschick gemacht war. In einem untadeligen<br />

Deutsch geschrieben, ordentlich und<br />

auf gutem Papier gedruckt. Der Inhalt: ein<br />

Artikel eines deutschen Universitätsprofessors,<br />

der in der Schweiz lebte, und geschickt<br />

zusammengestellte Aeusserungen eines deutschen<br />

Diplomaten, der ebenfalls ausserhalb<br />

der deutschen Grenzen war und seiner zu der<br />

Reichsregierung in schroffem Gegensatz<br />

stehenden Meinung klar und deutlich Ausdruck<br />

gab. Die Alleinschuld Deutschlands an<br />

dem Weltkrieg war «bewiesen». Wenn die<br />

Broschüre grössere Verbreitung fand, konnte<br />

sie nicht ohne Wirkung bleiben, gerade weil<br />

sie bis zu einem gewissen Grad gemässigt<br />

gehalten war.<br />

Eberhard erinnerte sich an das deutsche<br />

«Propagandamaterial», das er in Berlin gesehen<br />

hatte. Ein Reichtagsabgeordneter und<br />

Parteiführer hatten das Material zusammengestellt.<br />

In einem schauderhaften Französisch,<br />

von Druckfehlern wimmelnd, elend gedruckt,<br />

auf miserablem Papier — damit wollte man<br />

erfassten, jedoch einen ungefähren Anhalt<br />

für die Beurteilung der Motorleistung gaben.<br />

Zweifellos hatte man damit um des lieben<br />

Friedens willen schon mehrere Ungenauig-<br />

lichkeit so wenig entsprechen, wie ein Huhn<br />

einem Hühnerei. Jeder Automobilist weiss,<br />

dass die effektive Leistung seines Motors<br />

meist den doppelten, wenn nicht den dreibis<br />

vierfachen Betrag der « Steuerleistung»<br />

auf die Neutralen, auf die Franzosen wirken!<br />

Die «Anderen» verstanden sich besser<br />

auf die «zivile» Kriegsführung. «Le Petit»<br />

übernahm es, das Material nach dem Elsass<br />

zu bringen und für die Weiterbeförderung zu<br />

sorgen. Man schien vor Eberhard keine Geheimnisse<br />

zu haben. Die Namen der Vertrauensleute<br />

in Deutschland wurden ganz<br />

offen genannt, oder doch so bezeichnet, dass<br />

sie unschwer eruiert werden konnten. Man<br />

schien sich hier sehr sicher zu fühlen; wenn<br />

gelegentlich einmal einer von den deutschen<br />

Verrätern erwischt und erschossen wurde —<br />

was machte das schon aus! Es fand sich<br />

stets schnell Ersatz. —<br />

Aber es handelt sich bei dieser Konferenz<br />

nicht um Propaganda allein, sondern auch um<br />

wichtigere Dinge. «Le Grand» zog einen Plan<br />

aus seiner inneren Rocktasche und legte ihn<br />

auf den Tisch. «Das sind», sagte er, «die<br />

Longawerke. Die Zeichnungen sind absolut<br />

verlässlich; sie stammen von einem Vorarbeiter,<br />

der schon lange für uns arbeitet und in<br />

den Werken selber wohnt. Er ist da zugleich<br />

eine Art von Hausmeister. Sie sehen hier die<br />

rot eingezeichneten Stellen. Wenn an diesen<br />

fünf Stellen ein bestimmtes Quantum Sprengstoff<br />

zu gleicher Zeit zur Entladung gebracht<br />

wird, fliegen die gesamten Werke in die Luft.<br />

Die Möglichkeit, den Sprengstoff unterzubringen,<br />

besteht, da der Vorarbeiter, wie gesagt,<br />

in den Werken wohnt. Aber an Ort und<br />

Stelle haben wir keinen Sprengstoff. Die<br />

Möglichkeit, ihn von der Schweiz über die<br />

Grenze zu schaffen, muss bezweifelt werden.<br />

kennen, dass eine « Steuerleistung» für die I<br />

Strassenabnützung nicht mehr massgebend<br />

sein kann. Tatsächlich befördert heute mancher<br />

moderne, kleine Motor bei entsprechend<br />

höherer Strassenabnützung bedeutendere Gewichte<br />

mit viel grösserer Geschwindigkeit,<br />

als es manches andere Modell höherer Steuerleistung,<br />

jedoch 5—10 Jahre älteren Ursprungs,<br />

zu tun vermag. Aber selbst, wenn<br />

sich die effektive Leistung von Fall zu Fall<br />

erfassen Hesse (was praktisch kaum möglich<br />

ist), wäre der Anhalt für die Strassenabnützung<br />

noch lange nicht gegeben. Einmal blieben<br />

ja die Einflüsse des Gewichtes und der<br />

Geschwindigkeit unberücksichtigt. Unberücksichtigt<br />

bliebe aber vor allem der Faktor von<br />

grösster Bedeutung : Die zurückgelegte Kilometerzahl,<br />

d. h. die Länge der auf Abnützung<br />

beanspruchten Strecke.<br />

Keine Steuerberechnung, die den Steuerbetrag<br />

als Entgelt für die Strassenabnützung<br />

betrachtet haben will, kann ohne den Faktor<br />

Kilometerzahl auskommen. Es ist ja ohne<br />

weiteres denkbar, dass dieser einen höheren<br />

Wert annimmt als alle übrigen, genau, wie<br />

man sich auch den Fall vorstellen kann, dass<br />

er zu Null wird und infolgedessen auch jede<br />

Strassenbenützung ausbleibt.<br />

Sucht man nach Möglichkeiten, um den<br />

Faktor « Fahrkilometerzahl > in der Steuerbemessung<br />

zur Auswirkung zu bringen, so<br />

bleibt praktisch kaum eine andere Möglichkeit<br />

als die, ihn anhand der verbrauchten<br />

Brennstoffmenge zu bestimmen. Technisch<br />

geht es ja nicht an, jedes Fahrzeug etwa mit<br />

einem zwangsläufigen Kilometerzähler, dessen<br />

Registrierung alle Jahre den Behörden<br />

mitgeteilt werden müsste, auszurüsten. Ein<br />

anderer Masstab zur noch direkteren Ermittlung<br />

der Strassenabnützung, nämlich die<br />

Erfassung und Besteuerung des Pneuverschtleisses,<br />

scheidet aus technischen Gründen<br />

ebenfalls aus. Anderseits bietet dem gegenüber<br />

die Brennstoffbesteuerung noch den<br />

wertvollen Vorteil, als Anhalt für das beförderte<br />

Gewicht zu dienen. Praktisch dürfte<br />

die Berechnung der Steuer auf Grund des<br />

Brennstoffverbrauches nicht die geringsten<br />

Schwierigkeiten bereiten oder sogar gegenüber<br />

der bisherigen Berechnungsart noch<br />

Erleichterungen bringen.<br />

Wir sind uns vollkommen bewusst, dass<br />

man trotzdem auch bei ihr nicht ohne gewisse<br />

Korrekturen auskäme. Wir übersehen<br />

auch die Gefahr nicht, dass der Staat bei der<br />

Einführung einer Benzinsteuer eventuell der<br />

Versuchung unterliegen könnte, nebenbei den<br />

alten Modus beizubehalten, so dass letzten<br />

Endes die Belastung für den Automobilisten<br />

nur noch grösser würde. Trotzdem glauben<br />

wir nicht, dass man die Dinge weiter so hinnehmen<br />

muss, wie sie sind, und dass nicht<br />

auf bessere Einsicht gehofft werden kann.<br />

Wenn heute der Besitzer «ines mittelstarken<br />

Wagens allein an Automobilsteuergebühr<br />

300—500 Fr. hinzulegen hat, bevor er überhaupt<br />

nur einen Kilometer fahren darf, und<br />

wenn, so er den Wagen vielleicht jährlich<br />

Man müsste in Deutschland selber das Nötige<br />

auftreiben. Ich kann es augenblicklich nicht<br />

riskieren, über die Grenze zu gehen. Haben<br />

Sie jemanden, der dazu geeignet scheint?»<br />

Der Journalist dachte nach. Sein Blick fiel<br />

auf Eberhard. «Was halten Sie von der<br />

Sache?»<br />

«Sie meinen, ob ich persönlich...?»<br />

«Sie verstehen doch, mit Sprengstoffen umzugehen?»<br />

«Allerdings. Aber dazu muss ich sie erst<br />

haben. In Deutschland habe ich, wie Sie sich<br />

denken können, keinerlei Beziehungen, die in<br />

einer solchen Sache in Betracht kommen.»<br />

«Die Beziehungen würde ich Ihnen schaffen.<br />

Ausserdem auch natürlich die Möglichkeit,<br />

über die Grenze zu gehen, ohne dass<br />

sie sich den deutschen Grenzwächtern und<br />

dem deutschen Militär zu zeigen brauchen.»<br />

«Wenn Sie das machen können — warum<br />

nicht?»<br />

«Gut. Wir sprechen nachher noch darüber.»<br />

Es wurden noch verschiedentlich Vorschläge<br />

erörtert, nach Deutschland bestimmte<br />

Eisenbahnzüge zu zerstören, und «le Petit»<br />

hatte die hübsche Idee, Gift in die Wagen<br />

zu streuen, die Vieh über die deutsche<br />

Grenze bringen sollten. Aber Stein hielt davon<br />

nicht viel und war ausserdem der Meinung,<br />

dass man in der Schweiz selbst keine<br />

Anschläge zur Ausführung bringen sollte —<br />

es war zu gefährlich!<br />

Als die beiden «Individuen» sich entfernt<br />

hatten, erstattete Eberhard dem .Anwalt zunächst<br />

Bericht über das, was er von seinen<br />

INSERT10NS-PREIS: Die aehtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oO*<br />

deren Baum 45 Cts. für die Schweiz; (Ur Anzeigen aus dem Ausland 60 Cts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarif.<br />

Inseratemehluu 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

nur 5000 km benützt, auf den Fahrktlometer<br />

10 Rp. Steuer entfallen können, so ist das ein<br />

Unsinn, der den Möglichkeiten unseres hochentwickelten<br />

Zeitalters einfach Hohn spricht.<br />

m.<br />

Ermüdungserscheinungen<br />

(Limousinen-Krankheit).<br />

Die Arbeitsphysiologie befasst sich mit dem<br />

vielgestaltigen Problem «Mensch und Arbeit».<br />

Sie studiert die Rückwirkungen der Arbeit<br />

j auf den menschlichen Organismus und ermittelt<br />

die günstigste Form der Arbeitsgestaltung;<br />

sie bekämpft die Ermüdung; sie<br />

sucht Maschine und Arbeitsgerät der Eigenart<br />

des Menschen anzupassen. Alle diese Untersuchungen<br />

kommen auch den Motorfahrzeugführern<br />

zugute. Darüber hinaus stellt das<br />

Motorfahrzeug der Arbeitsphysiologie aber<br />

noch eine Reihe besonderer Aufgaben. Es sei<br />

nur erinnert an ermüdende Bedienungsgriffe<br />

oder an sinnwidrig angebrachte Verkehrszeichen,<br />

welche die Blicke des Fahrers vom<br />

Strassenverkehr in die höheren Regionen der<br />

Lüfte ablenken.<br />

So interessant es für einen Arbeitswissenschaftler<br />

ist, auf diese Dinge im einzelnen<br />

einzugehen, so möchten wir, schreibt Prof.<br />

Dr. Atzler in der Verkehrswarte, heute ein<br />

anderes Thema besprechen, das uns praktisch<br />

noch viel wichtiger zu sein scheint, nämlich<br />

die sogenannte Limousinenkrankheit. Von ihr<br />

werden viele Menschen befallen, die in geschlossenen<br />

Limousinen längere Zeit fahren.<br />

Die Krankheit äussert sich in Kopfschmerzen<br />

und einem betäubungsähnlichen Ermüdungsgefühl;<br />

bei besonders empfindlichen Personen<br />

kann es sogar zum Erbrechen kommen.<br />

Und gerade dieses letztgenannte Symptom<br />

veranlasste viele Mediziner dazu, die «Limousinenkrankheit»<br />

auf die gleiche Ursache zurückzuführen<br />

wie die allbekannte Seekrankheit,<br />

nämlich auf die schwindelerregenden,<br />

rhythmischen SchwankuYigen des Fahrzeuges.<br />

Aber während die Seekrankheit meist sofort<br />

verschwindet, wenn man festen Boden unter<br />

den Füssen hat, beobachten wir bei der<br />

Limousinenkrankheit kein Nachlassen der<br />

Symptome, wenn der Patient das Fahrzeug<br />

verlässt. Auch der Umstand, dass die Limousinenkrankheit<br />

nie bei Fahrten im offenen<br />

Automobil beobachtet wird, weist uns darauf<br />

hin, dass die Erschütterungen keinesfalls als<br />

alleiniges auslösendes Moment der Krankheit<br />

in Frage kommen können.<br />

russischen Freunden gehört hatte. Das heisst,<br />

er teilte ihm mit, was dieser wissen durfte;<br />

die Fortschritte der Aktion der bürgerlichen<br />

Linken. Der Journalist schien sehr interessiert,<br />

machte sich Notizen und versprach,<br />

dafür zu sorgen, dass diese Art von Berichten<br />

von einer interessierten Stelle "anständig<br />

honoriert würde.<br />

Dann kam er wieder auf die «Longawerke»<br />

zu sprechen, die der Entente offenbar sehr<br />

unangenehm waren. «Der Plan», sagte er,<br />

«mag auf den ersten Anblick sehr abenteuerlich<br />

erscheinen, und er ist es auch, wenn sich<br />

Leute mit ihm beschäftigen, wie die beiden<br />

Herren, die Sie eben gesehen haben. Aber<br />

in dem Augenblick, Herr Naschtschenko, da<br />

er gewissermassen seriös in Angriff genommen<br />

wird, ist die Sache ganz anders. Die<br />

Möglichkeit,, den nötigen Sprengstoff zusammenzubekommen,<br />

besteht. Es muss nur<br />

jemand dahinter sein, der mit solchen Sachen<br />

umzugehen weiss. Wenn Sie in Deutschland<br />

sind, die Verbindung mit meinen Vertrauenspersonen<br />

aufgenommen haben, bin ich überzeugt,<br />

dass Sie in vierzehn Tagen diese verdammten<br />

Werke hochgehen lassen können.<br />

Was halten Sie von der Sache? Ich bemerke,<br />

dass für einen solchen Schlag natürlich ganz<br />

andere Honorare bezahlt würden, als für Berichte<br />

aus russischen Emigrantenkreisen!»<br />

Eberhard schien nachzudenken. «Man riskiert<br />

natürlich dabei sein Leben», sagte er.<br />

«Wenn ich es tue, dann muss ich präzise<br />

wissen, was für mich dabei herausschaut —<br />

Sie entschuldigen — auf Versprechungen hin


Viel näher liegt es, an irgendwelche giftigen<br />

Gase zu denken, die vom Motor her in<br />

das Wageninnere eindringen. In der Tat geben<br />

auch viele unter der Limousinenkrankheit<br />

leidenden Personen an, dass ihnen die Oeldämpfe<br />

ausserordentlich unangenehm seien.<br />

Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, dass<br />

diese Dämpfe allein schon limousinenkrank<br />

machen; viel eher muss man an Kohlenoxyd<br />

denken.<br />

Kohlenoxyd bildet sich, wenn Kohlen langsam<br />

in einem Becken glimmen; die auf den<br />

Kohlen liegende Asche verwehrt den Zutritt<br />

von Luft, so dass die Verbrennung nur unvollständig<br />

ist. Dasselbe Gas ist auch in dem<br />

Leuchtgas enthalten. Eingeatmet wirkt das<br />

Kohlenoxydgas äusserst giftig. Auch die Auspuffgase<br />

der Automobile enthalten reichliche<br />

Mengen von Kohlenoxyd, weil der Verbrennungsprozess<br />

im Explosionsraum des Motors<br />

nicht ganz vollständig ist. Man nahm<br />

nun bis vor kurzem an, dass die Endprodukte<br />

der Verbrennung, vor allem das uns besonders<br />

interessierende Kohlenoxyd, ausschliesslich<br />

durch die Auspuffleitung entfernt werden.<br />

In Versuchen zeigte sich aber, dass diese gesundheitsschädlichen<br />

Verbrennungsgase noch<br />

einen anderen Weg nehmen; sie können besonders<br />

bei älteren Wagen durch den schmalen<br />

Zwischenraum zwischen Kolben und Zylinderwand<br />

entweichen. Sie gelangen dann<br />

durch das Kurbelgehäuse und den Oeleinfüllstützen<br />

unter die Motorhaube und werden<br />

von da durch die Spalten des vorderen<br />

Fussbrettes ins Wageninnere getrieben.<br />

Es ist nun die Frage, ob die Kohlenoxydkonzentration<br />

im Wageninnern so hoch ansteigt,<br />

dass die Insassen gefährdet sind.<br />

Wir untersuchten die Wagenluft und stellten<br />

bereits nach halb- bis einstündigen Fahrten<br />

Kohlenoxydkonzentrationen von 150—240<br />

ccm CO im Kubikmeter Luft fest (150 bis<br />

240 ccm/cbm). Diese Konzentration genügt<br />

bereits, um bei empfindlichen Personen eine<br />

leichte Kohlenoxydvergiftung zu erzeugen.<br />

Man wird nun sagen, dass man der Vergiftungsgefahr<br />

durch Oeffnen der Fenster begegnen<br />

könne. Wir haben auch diese Frage<br />

einer experimentellen Prüfung unterworfen<br />

und sind dabei manchmal zu verblüffenden<br />

Ergebnissen gekommen. Wir fuhren z. B.<br />

einmal mit einer Limousine bei einer durchschnittlichen<br />

Geschwindigkeit von 60 km<br />

über eine ebene Strecke; der Wind kam von<br />

links vorn, und das linke Vorderfenster war<br />

geöffnet. Trotzdem stieg- die Kohlenoxydkonzentration<br />

in der Wagenluft bis zu 210<br />

ccm pro Kubikmeter. Auf der Rückfahrt be-.<br />

trug der Kohlenoxydgehalt nur «180»ccm<br />

pro Kubikmeter, obgleich alle*Fenster-j geVJ<br />

schlössen waren. Es kommt also Wim'Oelf-'<br />

nen der Fenster sehr auf die ,Art, der!:Lüft-; ;j<br />

Strömungen im Wageninnern an. Im allgemeinen<br />

stellte sich heraus, dass der Wagen:<br />

am besten entlüftet wird, wenn man das dem<br />

Winde abgewandte Fenster öifnet.<br />

Das Kohlenoxyd wird von den Insassen<br />

mit der Atmunssluft aufgenommen und ist<br />

dann verhältnismässig einfach im Blut<br />

nachzuweisen. Diese Untersuchungen wirken<br />

vielleicht auf den Laien noch überzeugender<br />

als die erwähnten Luftanalysen; denn durch<br />

die Blutuntersuchung wird der direkte Beweis<br />

dafür erbracht, dass dieses gefürchtete<br />

Gas sich im Körper anzureichern vermag.<br />

Wir untersuchten das Blut auf seinen Kohlenoxydgehalt<br />

an einer Reihe von Führern<br />

von Autoomnibussen unmittelbar vor und<br />

nach Beendigung des Dienstes. Beim Personal,<br />

das seinen Dienst auf älteren Wagen<br />

kann man etwas Derartiges natürlich nicht<br />

unternehmen. Ich müsste Gewissheiten<br />

hahen!»<br />

«Das sollen Sie selbstverständlich. Ich<br />

werde Sie mit einem Herrn- zusammenbringen,<br />

der gewissermassen die finanzielle Garantie<br />

übernimmt und mit Ihnen die Summe<br />

festsetzt, die Sie für die Arbeit zu bekommen<br />

haben. Sie können dann aut dem von unseren<br />

Leuten benützten Wege über die Grenze<br />

gehen. Mit Ausweispapieren, die wir Ihnen<br />

verschaffen — sprechen Sie deutsch, Herr<br />

Naschtschenko?»<br />

«Ja — einigermassen.»<br />

«Mit den Ausweispapieren in der Tasche<br />

werden Sie zunächst unseren Vertrauensmann<br />

in den Longawerken aufsuchen und<br />

dann mit meinen Korrespondenten in Verbindung<br />

treten. Die Art der Ausführung und der<br />

Zeitpunkt bleibt natürlich vollkommen Ihnen<br />

überlassen.»<br />

«Gut. Machen Sie mich mit dem Mann bekannt,<br />

der das Unternehmen finanziert; wenn<br />

ich mit ihm einig werde, kann die Arbeit sehr<br />

bald beginnen.»<br />

«Schön. Ich denke dann, wenn .das glückt,<br />

noch an eine andere Sache. An Friedrichshafen.<br />

Das allerdings ist wesentlich schwieriger,<br />

da wir in der Werft niemanden haben,,<br />

mit dem wir arbeiten können. Aber, wenn<br />

Sie einmal drüben sind — doch davon können<br />

wir später sprechen. Kommen Sie heute<br />

abend ^ in meine, Privatw.ohnüng, Rheirt-<br />

«trasse 25; Sie werden bei mir. ,den Herrn,<br />

verrichtete, stieg die Kohlenoxydkonzentration<br />

im Blut höher an als bei den Fahrern<br />

und Schaffnern der neueren Omnibusse. Einen<br />

sehr grossen Einfluss auf den Kohlenoxydgehalt<br />

des Blutes übte auch die Länge<br />

der Zwischenpausen an den Endstationen aus.<br />

Konnte sich das Personal am Ende jeder<br />

Fahrt eine relativ lange 5 Ruhepause gönnen,<br />

so reicherte sich das Blut im Laufe des<br />

neunstündigen Dienstes nicht wesentlich mit<br />

Kohlenoxyd an. Waren dagegen die Pausen<br />

an den Endstationen kürz, so zeigte, das<br />

Blut am Ende der Dienstzeit einen recht erheblichen<br />

Kohlenöxydgehalt. '<br />

Wir können somit als sicher annehmen,<br />

dass bei längeren Fahrten in geschlossenen<br />

oder ungenügend ventilierten Wagen die<br />

Gefahr einer Kohlenoxydgasvergiftung gegeben<br />

ist. Aber es muss auf der anderen Seite<br />

zugegeben werden, dass das Kohlenoxyd nie<br />

in solchen Mengen auftritt, dass unmittelbar<br />

bedrohliche Vergiftungserscheinungen zu<br />

befürchten sind. Immerhin sind die Konzentrationen<br />

an diesem Gas gross genug, um<br />

bei empfindlichen Personen Kopfschmerz<br />

und starkes Müdigkeitsgefühl auszulösen.<br />

Das eingeatmete Kohlenoxyd steigert aber<br />

auch in den von uns beobachteten Mengen<br />

die Empfindlichkeit unseres Gleichgewichtsorgans.<br />

So ist es verständlich, dass schon<br />

die leichten Erschütterungen und Schleuderungen<br />

des Wagen -genügen, um Schwindelgefühle<br />

hervorzurufen und unter Umständen<br />

sogar den Brechakt auszulösen.<br />

Durch die Untersuchungen scheint uns<br />

heute mancher Unglücksfall in einem neuen<br />

Licht Wenn ein Fahrer am Steuer fühlt,<br />

dass er müder und müder wird, so soll er<br />

sich dessen bewusst sein, dass er vielleicht<br />

schon in den nächsten Minuten nicht mehr<br />

imstande ist,, durch seine Aufmerksamkeitsspannung<br />

die Müdigkeit zu unterdrücken.<br />

Gegen eine Kohlenoxydnarkose kann sich<br />

auch der stärkste Wille nicht durchsetzen.<br />

In solchen Fällen hilft es auch wenig, wenn<br />

dem Fahrer zur Sicherheit ein Begleiter mitgegeben<br />

wird. Man erreicht durch diese vorbeugende<br />

Massnahme lediglich, dass statt eines<br />

zwei Menschen durch das Kohlenoxyd<br />

eingeschläfert werden. Diese Unfall quelle<br />

auszuschalten, ist ein ganz einfaches technisches<br />

Problem.<br />

Sportnachrichten<br />

Vom Grossen Preis der Schweiz 1934<br />

Nun wäre dieses Rennen im Prinzip endlich<br />

unter Dach. Die Genugtuung darob mag<br />

es rechtfertigen, dass wir an dieser Stelle<br />

nicht noch einmal auf die langwierige Vorgeschichte<br />

zurückkommen. Der Erfolg der<br />

seit mehreren Jahren durch die Motorradfahrer<br />

organisierten Grossen Preise und die<br />

zunehmende' Popularität der Rundstreckenrennen<br />

im Aüslande, sowie das vollständige<br />

Fehlen einer derartigen Konkurrenz in unserem<br />

nationalen, Sportkalender legten es<br />

bernischen Autosportkreisen nahe, die Möglichkeit,<br />

der Durchführung von AutomoWl-<br />

RundTeniien auf dem Circuit im Bremgarten-^<br />

wald zu studieren.,Wir haben mit an erster<br />

Stelle den Vorschlag vor zwei Jahren zur<br />

Diskussion gestellt, der dann freudig von<br />

massgebenden Kreisen des A.S;S. und- vorn<br />

Berner Verkehrsyerein aufgegriffen- vfutds.<br />

Die Prüfung der von den Motprrji^faTi.rern<br />

bisher benutzten „Piste durch Fachleute^ ergab<br />

aber ; alsbald die;;;: Gewissheik dass die<br />

Strasse in ihrer jetzigen Führung und Breite<br />

"den viel weitergehenden Ansprüchen, dleWÄ 5<br />

Aujöfehnen an die Strecke stellt, •keineswegs<br />

entsprach. Von den Sportsinstanzen wurde<br />

erklärt, dass die Bewilligung für das Rennen<br />

"nur bei Verbreiterung der Strasse auf 8 m<br />

und bei Verbesserung verschiedener Kurven<br />

erteilt werden könne. Damit mussten die<br />

städtischen und kantonalen Behörden ins<br />

Vertrauen gezogen werden, welche erfreuliches<br />

Interesse an dem Vorschlag bekundeten.<br />

Vorab die Herren Regierungsrat Bösiger<br />

und Finanzdirektor Raaflaub setzten sich für<br />

die notwendigen Vorstudien ein. wobei sich<br />

ein recht beträchtlicher Finanzbedarf für die<br />

Instandstellung der Strasse ergab. Kanton<br />

und Gemeinde haben aber die- hiefür notwendigen<br />

Kredite bereitgestellt und man ist berechtigt<br />

auch vom Bunde eine grössere Subvention<br />

zu erwarten, da die Arbeiten im<br />

Winterhalbjahr und als produktive Arbeitsosenfürsorge<br />

durchgeführt werden, wodurch<br />

zahlreichen Erwerbslosen eine Verdiensti-'<br />

finden, mit dem Sie das Nähere besprechen<br />

können!»<br />

Als Eberhard den Journalisten verliess, de?<br />

über die Ermordung von Tausenden von Arbeitern<br />

— die Longawerke hatten, wie Stein<br />

sehr wohl wusste, keine Feierschicht! — so<br />

glatt hinweg sprach, als handle es sich um<br />

:das Ausheben eines Vogelnestes, stand' der<br />

Entschluss in ihm fest, diesen Menschen und<br />

seine Helfershelfer um jeden Preis' an das<br />

Messer zu liefern. Er war jetzt aufs äusserste<br />

gespannt, wer der Mann sein konnte, der<br />

«das Unternehmen finanzieren» sollte.<br />

Ein paar Stunden später erhielt er von der<br />

französischen Gesandtschaft die Mitteilung,,<br />

dass er eine Artikelserie über «Der Krieg und<br />

die Neutralen» für den Pariser «Matin»<br />

schreiben sollte, unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Schweiz, die ja am.stärksten<br />

unter dem Krieg und unter der ständigen<br />

Bedrohung durch Deutschland zu leiden<br />

hatte. Dem Brief waren fünfhundert französische<br />

Francs in Scheinen beigelegt, als ä<br />

conto-Zahlung auf das Honorar. Eberhard<br />

wusste zwar nicht, wieso die Schweiz ständig<br />

von Deutschland bedroht sein sollte, aber die<br />

Serie konnte er ja wohl schreiben. Die Artikel<br />

sollten durch die Vermittlung der Gesandtschaft<br />

nach Paris gehen — dass sie nie<br />

gedruckt werden würden, davon war Eberhard<br />

im voraus überzeugt.<br />

Mercedes, die vormittags die erste Probe<br />

im Edentheater gehabt hatte, war nicht gerade<br />

begeistert von dem Etablissement, in<br />

ÄUT^ÖBIL-REVUE <strong>1933</strong> — N» 104<br />

möglichkeit geschaffen werden kann. Wie<br />

bereits in letzter Nummer gemeldet, haben<br />

sich auch die bernischen Wirtschaftsverbände<br />

bereit erklärt, an der Bereitstellung<br />

der notwendigen Mittel durch Zeichnung von<br />

Aktien und Obligationen der Rundstrecken-<br />

A.G. aktiv mitzuhelfen. Das ganze Unternehmen<br />

befindet sich demnach auf dem besten<br />

Wege und ist zu hoffen, dass bis zum<br />

20, Januar die noch ausstehenden 360,000 Fr.<br />

voll oder gar überzeichnet sind.<br />

Das Rennen<br />

seSbst wird, wie früher schon gemeldet werden<br />

konnte, als Grosser Preis der Schweiz<br />

ausgefahren und ist als solches durch die<br />

N.S.K. bei der internationalen Sportkommission<br />

angemeldet und im Sportkalender berücksichtigt<br />

und auf Sonntag den 26. August<br />

festgesetzt. Dieses Datum gab in schweizerjsohett<br />

Sportkreisen anfänglich zu etwelehen<br />

Bedenken Anlass, indem für den nämlichen<br />

Tag auch das Stilfserjoehrennen und<br />

"der Grosse Preis von Comminges vorgemerkt<br />

sind. Das erstere soll aber nach italienischen<br />

Mitteilungen aller Wahrscheinlichkeit<br />

nächstes Jahr nicht ausgetragen werden<br />

während der Veranstaltung von Comminges<br />

neben allen übrigen Grossen Preisen, welche<br />

auf französischem Boden noch stattfinden,<br />

nicht die Bedeutung zukommen<br />

dürfte, welche unsere Veranstaltung beanspruchen<br />

darf, vorausgesetzt natürlich,<br />

dass sie von allem Anfang an grosszügig aufgezogen<br />

wird.<br />

Die Veranstaltung selbst ist unterteilt in<br />

zwei Rennen. Das, eine ist für Kleinwagen<br />

Ms 1500 ccm reserviert und nimmt um 10 30<br />

Uhr morgens seinen Anfang. Es führt über<br />

100 km, also ca.-14- Runden. Das rTauptereignrs<br />

des Tages wird der eigentliche Grand<br />

Prix bilden, der für Wagen über 1500 ccm<br />

nach der neuen internationalen Formel ausgetragen<br />

wird, welche das Gewicht des Wagens<br />

ohne Wasser, Brennstoff, Oel und<br />

dem sie nun Abend für Abend auftreten<br />

sollte; ein keineswegs erstklassiges Lokal,<br />

das aber nur den Vorzug hatte, viel von Ententeleuten<br />

besucht zu werden. Eberhard<br />

war gerade darüber sehr wenig erfreut, aber<br />

— das Hess sich nun nicht ändern. So glänzend<br />

sich «beruflich» die Dinge für ihn gestalteten:<br />

sein Gefühl, sein Herz litt um Mercedes.<br />

Freilich — Gefühl, Herz, das waren<br />

Dinge, auf die er wenig Rücksicht nehmen<br />

durfte, wenn er seine Pflicht erfüllen wollte.<br />

Aber es war sehr schwer, unendlich schwer.<br />

Am Abend suchte Eberhard den Journalisten<br />

in seiner Privatwohnung auf. Eberhard<br />

wurde bereits erwartet. Neben dem Journalisten<br />

befand sich in dem Zimmer, das eher<br />

dem Boudoir einer Luxüsdame zu gehören<br />

schien als eines Journalisten, ein hoch^<br />

gewachsener, gut aussehender Mann, dem<br />

man den französischen Aristokraten vom Gesicht<br />

ablesen konnte. Es war der Graf Mougeot,<br />

der Besitzer einer grossen Uhrenfabrik.<br />

Ein früherer französischer Offizier, der es<br />

aber vorzog, seinem Vaterland in anderer<br />

Weise zu dienen als mit der Waffe in der<br />

Hand. Sein Name war Eberhard in Berlin<br />

wiederholt genannt worden — man glaubte,<br />

dass er bei verschiedenen Unternehmungen<br />

die Hand im Spiele gehabt hatte, besass aber<br />

keine Beweise.<br />

Graf Mougeot gab sich sehr höflich, sehr<br />

liebenswürdig. Der Plan, die Longawerke in<br />

die Luft zu sprengen, wurde behandelt, als<br />

ob es sich um etwas durchaus Legales handle.<br />

Graf Mougeot bot die hübsche Summe von<br />

Pneugarnitur auf 750 kg begrenzt. Es geht<br />

über 500 km, also ca. 80 Runden. Die Rundstrecke,<br />

welche erst nach ihrem Ausbau genau<br />

ausgemessen werden kann, wird ungefähr<br />

7200 m lang sein. Die Organisatoren<br />

möchten mit dem Rennen der kleineren Kaliber<br />

hauptsächlich auch jüngeren einheimischen<br />

Fahrern Gelegenheit geben, sich die<br />

notwendige Routine für diese Art Rennen<br />

anzueignen. Daneben darf man aber auch m<br />

dieser Klasse mit internationaler Beteiligung<br />

rechnen. Der Grosse Preis wird unbedingt<br />

grösste Internationalst aufweisen und das<br />

Interesse, welches in Rennfahrerkreisen dem<br />

Projekt eines solchen Austrages auf schweizerischem<br />

Boden entgegengebracht worden<br />

ist, berechtigt zur Annahme, dass wir in<br />

Bern ein Schock ausländischer Meister des<br />

Volants von Ruf beisammen sehen werden.<br />

Unser Land hat sich bereits durch die glänzende<br />

Organisation des Klausenrennens, als<br />

das grösste Bergrennen Europas ein internationales<br />

Ansehen geschaffen, und auch der<br />

Schweizer Franken hat einen guten Klang.<br />

.Es werden nämlich für die Dotierung der<br />

beiden Rennen 50,000 Fr. Bargeld zur Verfügung<br />

gestellt werden, wodurch der Grosse<br />

Preis auch für ausländische Kanonen eine<br />

Attraktion bilden dürfte. Die Zahl der Fahrer<br />

wird gemäss den durch die Strasse gegebenen<br />

Raumverhältnissen begrenzt. Immerhin<br />

wird sich, wie an andern ausländischen Rennen<br />

dieser Art, ein Massenstart von wenigstens<br />

20 Fahrern ergeben, der zum imposantesten<br />

und spannendsten gehört, was der<br />

^utosport zu bieten vermag.<br />

Die Organisation ist im Einvernehmen mit<br />

der N.S.K. von der Sektion Bern des A.C.S.<br />

in ihren Hauptzücren sorgfältig vorbereitet<br />

und bereits festgelegt worden. Dem Orgänisationskomitee<br />

steht der Präsident der Sektion<br />

Bern. Herr Oberst Marbach. vor. Das<br />

Rennkomitee präsidiert W. Ed. Huber, der<br />

Sportoräsktent der Sektion, der gleichzeitig<br />

als Rennleiter fungiert. Als Kommissionspräsidenten<br />

wirken die Herren Pufener, Herren,<br />

Fortmann. Mnrcuard. Oberst Hamberger, Dr.<br />

Bftchi und Dr. med. Walthard. denen ein<br />

Stab tiiehtisfer und sachkundiger Mitarbeiter<br />

zur Seite steht.<br />

Die Anlage<br />

der Rennstrecke wird durch die Rundstrecken<br />

A.-G. ausgeführt, welche zur Bereitstellung<br />

der hiefür notwendigen Mittel Aktien und Obligationen<br />

zur öffentlichen Zeichnung auflegt.<br />

Die Strasse wird fast durchwegs auf 8 m ausgebaut<br />

und weist grösstenteils den nämlichen<br />

Verlauf auf wie die für die Motorradrennen<br />

benützte Piste. Eine wesentliche Aenderung<br />

wird aber durch die Umfahrung der Ortschaft<br />

Bethlehem erreicht, welche Trasseverlegung<br />

vor allem aus Sicherheitsgründen befürwortet<br />

wurde. Die neue Strecke führt durch die an<br />

den Wald angrenzend« mächtige Kiesgrube,<br />

wodurch eine Steigung von gegen 9 Prozent<br />

in den Circuit einbezogen wird, was den Reiz<br />

des Rennens nur erhöht. Für die Sicherheit<br />

des Publikums wird in weitgehendem Masse<br />

durch die Abschrankung der Rennstrecke gesorgt,<br />

wobei die Umzäunung aber so angelegt<br />

wird, dass die Zuschauer die ganze Piste umgehen<br />

können. Bis das endgültige Projekt<br />

der zu erstellenden festen Bauten vorlag,<br />

wurden etwa fünf verschiedene Varianten<br />

ausgearbeitet und studiert. Man hat sich nunmehr<br />

für eine grosse Tribüne auf der prächtigen<br />

Geraden nach dem Forsthaus entschlossen,<br />

die aus Beton und Eisen erstellt wird<br />

hunderttausend Francs im Falle des Gelingens<br />

des Anschlages. Misslang das Unternehmen,<br />

so sollte Eberhard, «falls er zurückkehrte»,<br />

zwanzigtausend Francs erhalten. Die<br />

volle Summe wurde in einer Schweizer Bank<br />

deponiert. Kam Eberhard bei dem Unternehmen<br />

ums Leben — auch davon wurde<br />

ganz offen gesprochen —, so sollte die<br />

Summe nach den bei Stein niederzulegenden<br />

testamentarischen Bestimmungen verwendet<br />

werden. Eberhard nannte hier zum erstenmal<br />

Mercedes Namen.<br />

Er erklärte sich mit den Bedingungen einverstanden<br />

...<br />

Nun Hessen Graf Mougeot und Stein alle<br />

Reserve fallen. Eberhard erfuhr, dass der<br />

Graf seine Uhrenfabrik seit Jahren nur betrieb,<br />

um Reisende nach Deutschland schikken<br />

zu können. Diese Reisenden waren ausschliesslich<br />

Spione und arbeiteten durch den<br />

Grafen für das französische Bureau. Und<br />

nun während des Krieges bereisten diese<br />

Agenten, die mit den allerbesten neutralen<br />

Pässen ausgestattet waren, Süddeutschland,<br />

und sie waren es, die immer wieder neue<br />

Verbindungen mit Deutschen anknüpften und<br />

sie zum Verrat verleiteten. Stein war der<br />

Mittelsmann des Grafen. Der französische<br />

Gesandte war selbstverständlich genauestens<br />

über die Tätigkeit des Grafen Mougeot und<br />

seiner Leute unterrichtet; die Berichte gingen<br />

durch diplomatische Kuriere auf dem kürzesten<br />

Wege nach Paris.<br />

(Fortsetzung im eAutler-Feierabend».)


N° 104 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Der nationale Autosportkalender 1934<br />

Datum Veranstaltung*) Organisierende<br />

A.C.S.-Scktion<br />

Anfang Februar: Winterfahrbarkeitswettbewerb<br />

Zürich<br />

März:<br />

16. Nationale Sternfahrt nach Genf Genf<br />

17. Kilometerrennen von Grand-<br />

Saconnex<br />

Genf<br />

April:<br />

22. Autogymkhana in Bern Bern<br />

29. Ballonfuchsjagd in Basel Basel<br />

April-Mai: Verfolgungsrennen für<br />

Automobile<br />

Zürich<br />

Anfangs Mai: Fuchsjagd<br />

Luzern<br />

Juni:<br />

3. Rundstreckenrennen von Montreux<br />

Waadf<br />

16. oder 23. Ballonverfolgungsjagd<br />

mit dem Berner Aero-Club Bern<br />

29. Zuverlässigkeitsfahrt und Prüfung<br />

in Frauenfeld<br />

Thurgau<br />

30. Juni oder 1. Juli: Autavia oder<br />

Flugzeugverfolgung **) Basel<br />

Ende Juni oder Anfang Juli:<br />

Gymkhana<br />

Luzern<br />

Juni-Juli: Flugzeugverfolgung durch<br />

Automobile<br />

Zürich<br />

Juli:<br />

1. Bergrennen Rheineck-Walzen- Sf. Gallenhausen<br />

Appenzell<br />

15. Bergrennen Develier-Les Rangiers Les Rangiers<br />

August:<br />

5. Internationales Klausenrennen Zürich, Uri,<br />

Glarus<br />

19. Basler Rennsonntag Basel<br />

26. Grosser Preis der Schweiz Bern<br />

September-<br />

•— Geschlossenes Rennen<br />

Luzern<br />

16. Bergrennen Montreux-Caux Waadt<br />

23. Bergrennen vom Monte Cenerl Tessin<br />

23. Autoslalom in Interlaken (offene<br />

Veranstaltung) **)<br />

Bern<br />

29. II. kombinierte Auto-Reit-Konkurrenz<br />

Basel<br />

Ende Sept.: Gymkhana in Winterthur Zürich<br />

21. Fuchsjagd zum Sausertreffen Thurgau<br />

V 27. Autofuchsjagd<br />

Bern<br />

Der oben veröffentlichte schweizerische<br />

Sportkalender 1934 ist von einer sehr erfreulichen<br />

Reichhaltigkeit. Nicht weniger als 9<br />

nationale und internationale Sportveranstaltungen<br />

sind in den Kalender eingetragen, ge-<br />

*) Alle fettgedruckten Veranstaltungen sind<br />

national organisiert, die übrigen stellen alles geschlossene<br />

Konkurrenzen dar. Klausen-Rennen,<br />

Grosser Preis der Schweiz und eventuell das Rennen<br />

von Montreux sind international offen.<br />

**) Infolge Datenkollision mit nationalen Rennen<br />

werden diese geschlossenen Veranstaltungen<br />

voraussichtlich noch eine Ahänderun? erfahren.<br />

Grosser Preis der Schweiz 1934<br />

(Schluss von Seite 2)<br />

und 4000 Sitzplätze fasst. Zu diesen gelangt<br />

man durch drei grosse Aufgänge, während im<br />

Parterre ein geräumiges Restaurant eingerichtet<br />

wird, welche Räumlichkeit das<br />

Jahr hindurch für viele andere Zwecke noch<br />

Verwendung finden kann (Hallensport, Versammlungen<br />

etc.). Weitere Sitzplatzanlagen<br />

sind auf einer Waldwiese beim Pfrundwald<br />

und in der Eymatt vorgesehen. Die Boxen<br />

der Rennfahrer kommen schräg gegenüber<br />

der Haupttribüne zur Aufstellung, von wo aus<br />

das Leben und Treiben, wie auch der Start,<br />

die Ankunft und die Durchfahrt sehr gut beobachtet<br />

werden können. Längs der Geraden,<br />

.zwischen Forsthaus und dem Auslauf, gegen<br />

Bethlehem zu, werden auch Zeittafeln, Chronometerhaus,<br />

Kommandoposten der Rennleitung<br />

etc. Aufstellung finden, welche Anlagen<br />

nach modernsten renntechnischen Gesichtspunkten<br />

erstellt werden. Die Pläne<br />

hiezu stammen vom Baugeschäft Marbach.<br />

Die Finanzierung.<br />

Diese wird, wie bereits erwähnt, durch die<br />

Rundstrecken A.-G. besorgt. Diese gibt, laut<br />

dem soeben veröffentlichten Prospekt, ein<br />

Aktienkapital von 200 000 Fr., sowie ein Obligationenkapital<br />

von 240 000 Fr. aus. Vom<br />

Aktienkapital werden 80 000 Fr. durch Kanton<br />

und Gemeinde übernommen, sofern der<br />

Rest, der nunmehr zur öffentlichen Zeichnung<br />

aufliegt, von privatem Publikum vollständig<br />

aufgebracht wird. Das Obligationenkapital<br />

erfährt eine Verzinsung von 4,5 Prozent und<br />

soll in 15 Jahren durch jährliche Auslosung<br />

zur Rückzahlung gelangen. Üeber den Finanzplan<br />

gibt der Prospekt folgende Auskunft:<br />

I. Feste Anlagen.<br />

A. Strassen, total Kosten Fr. 462,000.—<br />

B. Bauten, inklusive ständigerTribüne<br />

mit zirka 4000 Plätzen und grosser<br />

Restaurationshalle » 381,000.—<br />

Total feste Anlagen Fr. 843,000.-<br />

II. Bewegliche Anlagen<br />

(jährlich wiederkehrende Kosten).<br />

A. Gebühren Fr. 8,650.-<br />

B. Bauten > 35,350.-<br />

Total bewegliche Anlagen Fr. 44,000.-<br />

Finanzierungsplan.<br />

a) Beteiligungen und Beiträge von<br />

Bund, Kanton Bern und Gemeinde<br />

Bern, inkl. Fr. 80,000.— Aktienbeteiligung<br />

Fr. 526,000.-<br />

b) Obligationen-Kapital » 240,000.-<br />

c) Aktien-Kapital von Privaten » 120.000.-<br />

Fr. 886,000.-<br />

Aufwendungen für feste Anlagen<br />

wie obenstehend Fr. 843,000.-<br />

Verbleiben für Reserve und Grüniunsskosten<br />

Fr. 43.000.-<br />

genüber 6 im Vorjahre, wobei dann nur 5 davon<br />

durchgeführt wurden. Während das Jahr<br />

<strong>1933</strong> überhaupt kein internationales Rennen<br />

brachte, sind für 1934 gleich zwei grosse internationale<br />

Konkurrenzen vorgesehen. Der<br />

Grosse Preis der Schweiz und das Klausenrennen<br />

werden für die Schweiz die Höhepunkte<br />

der kommenden lebhaften Saison<br />

darstellen. Ausser diesen beiden Grossveranstaltungen<br />

enthält der Kalender auch vier<br />

traditionelle Bergrennen, nämlioh Rheineck-<br />

Walzenhausen, Develier-Les Rangiers, Montreux-Caux<br />

und Monte CenerL Im weitern<br />

wird auch das traditionelle Kilometerrennen<br />

von Grand Saconnex wieder stattfinden, und<br />

wie gewohnt gelangt auch die Sternfahrt<br />

nach Genf zur neuen Ausschreibung. Wie<br />

aus dem Kalender ersichtlich ist, wurde auch<br />

das projektierte Rundstreckenrennen von<br />

Montreux darin berücksichtigt. Wie unsere<br />

Leser bereits wissen, kann dieses Rennen<br />

von der N.S.K. nur unter der Bedingimg bewilligt<br />

werden, dass gewisse Partien der geplanten<br />

Stadtrundstrecke ausgebaut werden.<br />

Von der rechtzeitigen Durchführung dieser<br />

Arbeit wird das Schicksal dieses Anlasses<br />

abhängen. Sollte er nioht organisiert werden,<br />

dann findet das Bergrennen Montreux-Caux<br />

am 3. Juni statt.<br />

Im grossen und ganzen darf man mit<br />

Freude eine seltene Vielseitigkeit das Kalenders<br />

konstatieren, und alles lässt darauf<br />

•schdiessen, dass das Jahr 1934 nicht nur für<br />

das Ausland sondern auch für die Schweiz<br />

autosportlich ganz besondere Ereignisse<br />

bringt. Man wird vielleicht in der obigen<br />

Aufstellung die Erwähnung der internationalen<br />

Alpenfahrt vermissen. Sie konnte vorläufig<br />

noch nicht in den Kalender aufgenommen<br />

werden, da über die Organisation dieser<br />

Prüfung noch keine definitiven Beschlüsse<br />

gefasst worden sind.<br />

Im übrigen treten auch die meisten A.C.S.-<br />

Sektionen im neuen Jahre wieder mit verschiedenen<br />

geschlossenen Veranstaltungen<br />

hervor. Diese lebhafte Tätigkeit ist sehr erfreulich.<br />

Wie man weiss, haben zwei Mitglieder<br />

der N.S.K. verschiedene Clubveranstaltungen<br />

dieser Art in der Saison <strong>1933</strong><br />

genau geprüft und dabei festgestellt, dass sie<br />

den sportlichen Geist und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

unter den Mitgliedern in<br />

stärkstem Masse fördern.<br />

bo,<br />

Zur Offenhaltung der Julierstraste im Winter. Die<br />

ersten Versuche mit dem oben abgebildeten, von<br />

der Firma Marti, Bern, zur Verfügung gestellten<br />

Traktorpflug, sind vorläufig abgeschlossen worden.<br />

Obwohl äusserst ungünstige Verhältnisse anzutreffen<br />

waren, konnte sich die mit zwei Mann besetzte<br />

Maschine, denen noch drei Wegmacher beigegeben<br />

waren, ihren Weg bis zum Hospiz und<br />

darüber hinaus gegen Bivio hinab bahnen. Da<br />

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Der neue 25-PS-Minerva, 8 Zylinder,<br />

4 Liter (20 Steuer-PS) mit hochkomprimiertem<br />

Motor, ist einer der<br />

schnellsten Touren- und Reisewagen<br />

der Gegenwart und dies mit dem<br />

höchsten Komfort und der maximalen<br />

Fahrsicherheit, dank seinen unübertroffenen<br />

Fahreigenschaften.<br />

WAS EIN SCHWEIZER-BESITZER SCHREIBT:<br />

„Ich bestätige Ihnen gerne, dass die mir im April ds. J.<br />

gelieferte Limousine, 6/7plätzig, MINERVA, 8 Zyl., 25 PS,<br />

mich über alle Massen befriedigt. Wie Ihnen bekannt, bin ich<br />

ein eifriger Fahrer, der sehr hohe Anforderungen an seine<br />

Maschine stellt; aber noch nie hat sich bei derselben auch<br />

nur die geringste Störung gezeigt. Im Gegenteil, ich bin<br />

immer wieder aufs neue von ihren ausgezeichneten Fahreigenschaften<br />

entzückt; ihre aussergewöhnliche Strassenhaltung und<br />

vorzüglichen Bremsen erzeugen ein Sicherheitsgefühl, das<br />

Durchschnittsgeschwindigkeiten zulässt, welche ich nie für<br />

möglich gehalten hätte. Trotz des grossen Gewichtes ist der<br />

MINERVA äusserst leicht zu führen, so dass selbst nach anhaltenden<br />

sehr grossen Tagesleistungen eine starke Ermüdung,<br />

wie ich dies beim Führen anderer Automobile verspürt habe,<br />

nicht in Erscheinung tritt. Was den Verbrauch an Betriebsstoff<br />

anbelangt, so ist derselbe, in Anbetracht der Grosse des<br />

Wagens, äusserst gering. - Ich darf Ihnen offen gestehen,<br />

dass mein MINERVA-Wagen alle die hervorragenden Eigenschaften<br />

aufweist, die ich mir schon jahrelang an einem<br />

Automobil ersehnte, und ich bin in der Tat sehr froh, hach<br />

langem Suchen und Ausprobieren schliesslich einen MINERVA,<br />

25 PS, gewählt zu haben." A. Tsch. In G.<br />

Original steht zur Verfügung der Interessenten.<br />

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die Räumungsarbeiten verspätet einsetzten, war<br />

die unterste Schneeschicht vollständig vereist und<br />

schwer zu beseitigen. Andererseits wurden Schneehöhen<br />

bis zu 2,7 m angetroffen. Oberingenieur<br />

Sutter wird nun den bündnerischen Behörden<br />

einen Bericht unterbreiten, welcher die Möglichkeit<br />

der durchgehenden Offenhaltung der Julierstrasse<br />

bejahen soll. Nunmehr gilt es die finanzielle<br />

Seite des Problems zu regeln. Die notwendigen<br />

Mittel zur Beschaffung von zwei Pflugtraktoren<br />

und den Bau einer zweckmäßigen Garage<br />

auf der Passhöhe, können nicht allein vom Kanton<br />

Graubünden beschafft werden. Es wird Sache<br />

des Bundes und der Nachbarkantone sein, dabei<br />

mitzuhelfen, da es sich letzten Endes um eine eidgenössische<br />

Verkehrsangelegenheit handelt. Die<br />

Verkehrsverbände werden ihrerseits nicht beiseite<br />

stehen. Es sei ausdrücklich darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass damit nicht etwa die Offenhaltung<br />

des Juliers bereits Tatsache geworden ist.<br />

(Photo Niedecken, St. Moritz).<br />

Die Rundstrecken-AG, wird, gestützt auf ihr ausschliesslicb.es<br />

Recht zur Veranstaltung von Rundstrecken-Rennen<br />

auf der ausgebauten Strecke, an<br />

die Rennveranstalter, Sektion Bern des Automobil-<br />

Clubs der Schweiz und Motorfahrer-Club Bern,.<br />

Sektion der U. M. S., die Anlagen vermieten. Die<br />

abgeschlossenen Mietverträge sichern den Mietzins<br />

von Fr. 80,000.—. Die Eingänge dienen ausschliesslich<br />

zur Verzinsung und Amortisation des Obligationenkapitals,<br />

zur Deckung der jährlichen Aufwendungen<br />

für bewegliche Anlagen, der Verwaltungskosten<br />

und zur Ausschüttung einer Dividende auf<br />

das Aktienkapital.<br />

Das Betriebsbudget der Rundstrecken-AG, wird<br />

eich wie folgt gestalten:<br />

Ausgaben.<br />

1. Verzinsung des Obligationenkapitals,<br />

Fr. 240,000.— ä iH Proz. Fr. 10,800 —<br />

2. Amortisation des Obligationenkapitals,<br />

Fr. 240,000.—, in 15 Jahren,<br />

pro Jahr » 16,000.—<br />

3. Jährliche Aufwendungen für bewegliche<br />

Anlagen » 44,000.—<br />

4. Verwaltungs-Unkosten • » 3,200 —<br />

5. Dividende auf das Aktienkapital > 6,000.—<br />

Geldbedarf pro Jahr Fr. 80,000.—<br />

Einnahmen.<br />

Leistungen der Pächter etc.<br />

a) Automobilrennen Fr. 52,000.—<br />

b) Motorradrennen » 27,000.—<br />

c) Vermietung der Tribüne und des<br />

Restaurants für andere Anlässe » 1,000.—<br />

Jährlicher Ertrag Fr. 80,000.—<br />

Angesichts der grossen wirtschaftlichen<br />

und sportlichen Bedeutung der Veranstaltung<br />

ist zu erwarten, dass die bernischen Geschäftskreise,<br />

wie die schweizerischen<br />

Freunde des Automobilsportes durch die<br />

Zeichnung die notwendigen Mittel vollauf bei<br />

reitstellen werden. Die Betriebsrechnung ist<br />

sehr sorgfältig aufgestellt und wird auch<br />

unter ungünstigen Verhältnissen eingehalten<br />

werden können. Dazu kommt, dass die Anlage<br />

später auch für weitere sportliche Veranstaltungen<br />

(Radrennen, Leichtathletik etc.)<br />

in Anspruch genommen werden wird und<br />

auch die Halle grössere Einnahmen abzuwerfen<br />

in der Lage ist. Die Subskription darf<br />

daher auch vom Standpunkt der Rendite aus<br />

empfohlen werden. Als Zeichnungsstellen fungieren<br />

alle bernischen Banken, das Sekretariat<br />

des A. C. S., das Bureau des Verkehrsvereins.<br />

Auch unsere Redaktion ist gerne bereit,<br />

Zeichnungsanmeldungen weiterzuleiten.<br />

Die Zeichnung ist bis 20. Januar 1934 offen,<br />

während die Beträge bis Ende Februar einbezahlt<br />

werden müssen.<br />

Es ist nur zu begrüssen, dass die Schweiz<br />

damit endlich'das von Publikum und Fahrern<br />

gleichermassen seit langem erwartete Rundstreckenrennen<br />

erhält, welches den Automobilsport<br />

mächtig fördern hilft und uns<br />

auch im Ausland erhöhtes Ansehen und Mitspracherecht<br />

in autosportlichen Angelegenheiten<br />

einbringen wird.


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N° 104 - <strong>1933</strong> AUTOMOBTL-1?r!VUC<br />

Verkehr<br />

Die Traktoren in der Ausführungsverordnung<br />

zum Automobilgesetz. Endlich sind wir<br />

in der Lage unsern Mitgliedern und weitern<br />

Interessenten die Vernehmlassung des eidgenössischen<br />

Justiz- und Polizeidepartementes<br />

auf unsere verschiedenen diesbezüglichen<br />

Eingaben bekanntgeben zu können. Leider<br />

entspricht dieselbe unsern berechtigten Erwartungen<br />

durchaus nicht in allen Teilen, so<br />

dass jedenfalls noch weitere energische Anstrengungen<br />

nötig werden. Es rächt sich bitter,<br />

dass allen unsern Begehren zum Trotz<br />

die Traktorbesitzer selbst nie Gelegenheit<br />

hatten bei den vorbereitenden Beratungen<br />

die den speziellen Bedürfnissen des Traktorbetriebes<br />

entsprechenden Bestimmungen zu<br />

beantragen und zu begründen. Alles was erreicht<br />

werden konnte musste auf langwierigem<br />

Umwege mittels Eingaben erkämpft<br />

werden, und es ist äusserst bemühend, konstatieren<br />

zu müssen, wie wirklichkeitsfremd<br />

viele unserer Begehren einfach vom grünen<br />

Tisch aus behandelt worden sind, so dass<br />

auch die Ihnen nun hiermit zur Kenntnis gebrachten<br />

Verfügungen zum Teil unbedingt<br />

noch einer weitern Abklärung bedürfen. Die<br />

Möglichen hiezu liegt vor, indem das Justizund<br />

Polizeidepartement unterm 4. dies verfügt<br />

hat, dass vorläufig von Strafanzeigen<br />

abzusehen sei, sofern nicht böser Wille vorliege.<br />

Wir geben demnach im folgenden auch<br />

die Punkte bekannt, die wir weiter verfolgen<br />

und abzuklären als unbedingt nötig erachten.<br />

Die Besitzer von Traktoren können<br />

sich also bei diesbezüglichen Beanstandungen<br />

darauf berufen, dass diese Fragen auf<br />

Grund einer bevorstehenden neuen Eingabe<br />

noch pendent und sie deshalb nicht gewillt<br />

seien, vor dem Eintreffen eines endgültigen<br />

Entscheides die gegenwärtig verlangten Umänderungen<br />

vornehmen zu lassen.<br />

Nach den bisher vorliesenden Entscheiden<br />

müssen die verschiedenen Traktortypen wie nachstehend<br />

ausgerüstet sein:<br />

I. Rein landwirtschaftliche Traktoren. (Dieselben<br />

sind generell auch zur Vornahme landwirtschaftlicher<br />

Drittmannsarbeit ermächtigt. Nur das<br />

Problem der Marktfuhren auch für Dritte ist noch<br />

pendent.)<br />

Kennzeichnung: Der Traktor nruss an<br />

einer leicht zugänglichen Stelle folgende Angaben<br />

aufweisen:<br />

a) Hersteller des Fahrgestells;<br />

b) Fabrikmimmer des Fahrgestells;<br />

c) Fabriknummer des Motors. (Art. 16, V. V.).<br />

Traktoren mit zwei voneinander unabhängigen<br />

Bremseinrichtunsren. Art. 38, Abs. 1,<br />

15t. b. V V schreibt vor dass landwirtschaftliche<br />

Traktoren mit zwei voneinander unabhängigen<br />

Bremseinrichtungen versehen sein müssen. Wir<br />

haben beantragt, dass auch das eingeschaltete Getriebe<br />

als Bremse gewertet werden soll, da jedermann,<br />

-der einmal auf einem Traktor gesessen hat,<br />

weiss, dass ein Traktor der 20 km/St. Geschwindigkeit<br />

nicht überschreiten kann, sicherer als mit<br />

jeder Bremse, sofort stillsteht, wenn die Zündung<br />

abgeschaltet wird, da das eingeschaltete Getriebe<br />

in diesem Falle als absolut zuverlässige Bremse<br />

funktioniert. Unsere Mitglieder und die übrigen<br />

Traktorbesitzer werden ersucht, diese Feststelhing<br />

bei der Abnahme ihrer Maschinen den Experten<br />

vorzudemonstrieren. Es besteht dann die Möglichkeit,<br />

dass es zuletzt auch die Herren am grünen<br />

Tisch glauben, von denen jedenfalls noch keiner<br />

selbst je auf einem Traktor gesessen ist. Wir werden<br />

also das Problem der zweiten Bremse in einer<br />

neuen Eingabe weiter verfolgen und ersuchen<br />

sämtliche Traktorbesitzer bis dahin dafür besorgt<br />

sein zu wollen, dass ihre Maschinen neben dem<br />

Getriebe mit einer wirklich einwandfrei funktionierenden<br />

zweiten Bremse versehen sind.<br />

Warnvorrichtung. Sofern der Traktor,<br />

wenn auch nur gelegentlich die Strasse benützt,<br />

muss er mit einer Warnvorricbtung von tiefem<br />

Ton versehen sein. Diese wird somit wohl fast<br />

von allen Traktorbesitzern beschafft werden müssen<br />

Ṡchalldämpfungsvorricht-uflg. Diese<br />

Vorschrift ist auch im persönlichen Interesse<br />

jedes Traktorführers berechtigt. Dass es sich dabei<br />

nicht um einen vollständig geräuschlosen Automobilauspufftopf<br />

handeln kann, liegt auf der<br />

Hand.<br />

Beleuchtung Nach Eintritt der Dämmerung<br />

müssen auf der Strasse verkehrende landwirtschaftliche<br />

Traktoren vorn mit zwei weissen<br />

und hinten mit einem roten Schlusslicht versehen<br />

sein. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass also keine permanente Lichtanlage<br />

verlangt wird, sondern dass die verlangte Beleuchtung<br />

von Fall zu Fall mittels Laternen vorgesehen<br />

werden kann. Wir haben uns dafür bemüht,<br />

dass die rote Schlusslaterne durch eine permanent<br />

angebrachte rote Reflexliase von grossem<br />

Durchmesser ersetzt werden dürfe, sind aber mit<br />

unserem Begehren, welches der Absicht des Gesetzgebers<br />

sicher bedeutend besser entsprochen<br />

hätte, zweimal abgewiesen worden.<br />

Art. 38, Abs. 4, schreibt vor- • Landwirtschaftliche<br />

Anhängewagen müssen vom Beginn der<br />

Dämmerung an vorn links mit einem weissen<br />

Licht versehen sein. Der letzte Wagen muss hinten<br />

ein rotes Licht oder eine fest angebrachte rote<br />

Reflexlinse von grossem Durchmesser aufweisen,<br />

die in der Richtung der Fahrzeugachse wirkt. ><br />

Für sterzengeführte Maschinen genügt ein VOTderes<br />

Licht.<br />

Bereifung. Für landwirtschaftliche Traktoren<br />

und deren Anhänger sind ausdrücklich<br />

sämtliche Bereifungsarten zugelassen, nur darf<br />

der spezifische Druck 150 kg (für die Anhänger<br />

100 kg — warum?) auf den cm Breite Auflageflache<br />

nicht übersteigen. Bei Stollenbereifung ist<br />

bei Inanspruchnahme der Strasse eine Vorrichtung<br />

zur Aufhebung der schädigenden Wirkungen anzubringen.<br />

(Glatter Eisenreif, Gummikiesen, Holzklötze<br />

etc.)<br />

II. Gemischtwirtschaftliche und Industrletrakforen.<br />

Das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />

anerkennt keinen Unterschied zwischen gemischtwirtschaftlichen<br />

und Industrietraktoren, auch wieder<br />

eine Auswirkung des Umstandes, dass die<br />

Traktorbesitzer als Quantite negligeable bei der<br />

uTspünglichen Beratung der Vollziehungsverordnung<br />

nicht gehört worden sind.<br />

Unserem Begehren für die Schaffung einer<br />

speziellen Kategorie von gemischtwirtschaftlichen<br />

Traktoren ist also mit einer uns durchaus unverständlichen<br />

Begründung nicht entsprochen worden,<br />

eo dass wir auch diesbezüglich mit einer<br />

neuen Eingabe versuchen müssen, ob es uns gelingt,<br />

bei den massgebenden Behörden letzten Endes<br />

doch noch Verständnis für eine etwa differenziertere<br />

Betrachtung der Betriebsverhältnisse<br />

für TraktoTen zu wecken.<br />

Alle gemischtwirtschaftlichen und Industrietraktoren<br />

müssen also grundsätzlich den auf das<br />

schnellaufende Automobil zugeschnittenen und für<br />

den Traktorbetrieb weit über das Ziel hinausschiessenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen entsprechen.<br />

Ein Zugeständnis haben wir bezüglich der gemischtwirtschaftlichen<br />

Traktoren nur in der Frage<br />

der sog. Dächlivorschrift (Art. 12, Abs. 2) erreicht,<br />

indem diese Vorschrift gemäss Verfügung vom<br />

5. Dezember <strong>1933</strong> zum Sammeln von Erfahrungen<br />

vorderhand bis zum 31. Dezember 1934 fallen gelassen<br />

wird.<br />

Ferner sind generell für alle Traktoren folgende<br />

Zugeständnisse erreicht worden:<br />

Fallenlassen der Vorschrift der Vierradbremse<br />

(Verfügung vom 24. Mai <strong>1933</strong>); Zulassung der<br />

Luftkammerbereifung (Verfügung vom 18. Juli<br />

<strong>1933</strong>); Fallenlassen der Stoplichtvorrichtung (Verfügung<br />

vom 6 Dezember <strong>1933</strong>).<br />

Leider sind wir bezüglich der Vorschriften von<br />

Art. 12, AI. 1, g, h und i (Rückblickspiegel, Scheibenwischer<br />

und Fahrrichtungsanzeiger), welche<br />

speziell für die gemischtwirtschaftlichen Traktoren,<br />

aber sicherlich auch für eine ganze Anzahl von<br />

ausschliesslich dem Lokalverkehr dienenden Industrietraktoren<br />

direkt unverständlich sind, auf das<br />

Einverständnis der zuständigen kantonalen Behörden<br />

zurückverwiesen worden, welche gestützt<br />

auf Art. 12, AI. 4, in der Lage sind, die diesbezügliche<br />

Ausnahmebewilligung zu erteilen. Die<br />

Präsidenten und Geschäftsführer der Sektionen<br />

sind ersucht worden, unverzüglich die notwendigen<br />

Schritte vorzukehren.<br />

Bereifung der Anhänger. (Art. 17,<br />

Abs. 3, V. V.) Der Widersinn dnr VoTschritt dieses<br />

Artikels gegenüber dem was für den Zugwagen<br />

gültig ist (Luftkammerbereifung und 150 kg<br />

spezifischer Druck per cm Auflagefläche), wird<br />

amtlich zugegeben und für eine allfällige Revision<br />

der Vollziehungsverordnung eine Ueberprüfung<br />

dieser Frage -in Aussicht gestellt. Vorläufig sind<br />

aber auch für diesen Entscheid wieder die kantonalen<br />

Behörden zuständig!<br />

Ausweise und Kon trollschil deT<br />

fflr Anhäser. (Art. 23 und 25, V. V.) Unser<br />

wohlbegründetes Begehren, auch den gemischtwirtschaftlichen<br />

Traktoren die Verwendung landwirtschaftlicher<br />

Anhängewagen (für die lokale Abfuhr<br />

von Holz, Kohle, Baumaterial, Kies, etc.), für<br />

welche zweckmäasigerweise nur gewöhnliche ungefederte<br />

Brückenwagen, Bannen, Schnappkarren<br />

usw. in Frage kommen, zu gestatten, und für<br />

diese einen generellen Anhängerausweis zu verabfolgen,<br />

ist ohne irgendwelche stichhaltige Begründung<br />

— die vollständige Unkenntnis der einschlägigen<br />

Verhältnisse verrät — abgelehnt worden und<br />

muss von uns erneut aufgegriffen werden.<br />

Unsere für den Traktorbetrieb äusserst<br />

wichtige, ja lebensnotwendige Eingabe betreffend<br />

die Erledigung von vernünftigen Belastungsnormen<br />

für das Traktorzugaggregat<br />

und zwar speziell für den so häufig vorkommenden<br />

Einachseranhänger ist leider vorläufig<br />

vollständig negativ behandelt worden,<br />

indem unsere sämtlichen diesbezüglichen<br />

Einsendungen unberücksichtigt blieben und<br />

das Gesuch abgelehnt wurde. Wir werden<br />

aber auch in dieser Richtung neue Anstrengungen<br />

machen müssen und vorläufig demnächst<br />

in einem weiteren Artikel etwas eingehender<br />

auf den diesbezüglichen Entscheid<br />

des eidg. Justiz- und Polizeidepartementes<br />

vom 7. Dezember <strong>1933</strong> eingehen.<br />

Geschäftsstelle Schweiz. Traktorverbandes.<br />

Erweiterung des Winterthurer Autobusnetzes.<br />

Seit einiger Zeit sind Bestrebungen<br />

im Gange, um den städtischen Autobusbetrieb<br />

in das Breitequartier auszudehnen. Wegen<br />

der ausserordentlichen Belastung der<br />

städtischen Finanzen sind jedoch diesbezügliche<br />

Verhandlungen mit dem Stadtrat vorläufig<br />

gescheitert. Das bestellte Aktionskomitee<br />

versucht nun, den Autobusbetrieb durch<br />

ein Privatunternehmen verwirklichen zu lassen.<br />

Nach stattgefundenen Probefahrten, di«<br />

ein befriedigendes Ergebnis gezeigt haben,<br />

ist dem Stadtrat ein Gesuch eingereicht worden,<br />

um für einen Monat probeweise die<br />

Konzession zur Errichtung einer privaten<br />

Autobusverbindung: Archplatz - Technikumstrasse<br />

- Zeughausstrasse - Breitestrasse -<br />

Storchenbrücke - Vogelsangstrasse - Archnlatz<br />

und in umgekehrter Richtung, zu erteilen.<br />

Im Verlauf des vom 10. Dezember bis<br />

10. Januar angesetzten Probemonats sollen<br />

die notwendigen Unterlagen über die Freauenzhöhe<br />

beschafft werden. Es ist zu hoffen,<br />

dass die verantwortlichen Behörden den<br />

Verkehrswünschen der an der neuen Linienführung<br />

interessierten Bevölkerung entsprechen<br />

werden.<br />

-my-<br />

Autobusbetrieb der Stadt Schaffhausen. In den<br />

ersten 11 Monaten des laufenden Jahres wurden<br />

529.312 (376.663) Personen befördert, woraus Einnahmen<br />

in der Höhe von 118.421 (8R.091) Fr. resultierten<br />

Die Mehrausgaben in der Berichtsperiode<br />

stellen sich auf 31.311 (23.237) Fr An<br />

dem finanziellen Ergebnis ist der Monat November<br />

mit einer Einnahmenhöhe von 10.407 (10.226)<br />

Fr. beteiligt, die von 47.083 (47.221) beförderten<br />

Personen einsenommen wurden. =<br />

Seit Jahren stellen die Wanderer-Werke jene Werkzeugmaschinen her,<br />

mit denen die Automobile fabriziert werden, und sie nehmen darin<br />

international eine führende Stellung ein. Für ihre eigenen Wagen<br />

bauen sie immer wieder genauere, vollkommenere Maschinen und diese<br />

Tatsache verschaffte der Marke Wanderer den dauernden Ruf von<br />

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(Schwingachsen!), in Bequemlichkeit und Schönheit durchaus dem Niveau<br />

teuerster Wagen. Aber neben den Vorteilen seiner modernen Ausrüstung,<br />

wie Zentral-Chassisschmierung, geräuschlosem Getriebe, Oeldruckbremse<br />

usw., ist er mit seinen 10-Steuer PS. und dem geringen Verbrauch ein<br />

vorbildlich ökonomischer und in der Anschaffung preiswerter Wagen.<br />

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Luftfahrt<br />

Südpolforschung durch<br />

Flugzeug.<br />

Das Motorschiff c Wyatt Earp» ist von<br />

Dunedin auf Neu-Seeland aus zu einer Fahrt<br />

über den südlichen Stillen Ozean zur Walfisahbay<br />

in See gegangen. An Bord befinden<br />

sich die Teilnehmer an der Expedition der<br />

Polarforscher Lincoln Ellsworth und Bernt<br />

Baichen. In den Kreisen der Wissenschaftler<br />

wird diese Expedition < das grösste Abenteuer<br />

in der Südpolerforschung > genannt.<br />

Schon dreimal haben die beiden Piloten<br />

Ellsworth und Baichen mit grossem wissenschaftlichen<br />

Erfolg das Gebiet um den Nordpol<br />

überflogen. Jetzt haben sie sich die Antarktis<br />

für ihre Forschungsarbeit ausersehen.<br />

Und zwar wollen sie mit ihrem Motorschiff<br />

die Walfischbay im Norden des riesigen Gebietes<br />

um den Südpol erreichen und dort ein<br />

grosses Lager aufschlagen. Dort sollen dann<br />

alle Vorbereitungen für einen Non-Stop-FIug<br />

über das Festland getroffen werden.<br />

Der Flug, der noch viele Monate sorgfältiger<br />

Vorbereitungen erfordert, wird nach<br />

der Vorausberechnung nicht länger als 20<br />

Stunden dauern. Er führt über die weite unbekannte<br />

Strecke zwischen der Weddel-See<br />

und der Ross-See, über etwa 4500 km.<br />

Es soll durch ihn erforscht werden, ob das<br />

Gebiet um den Südpol ein zusammenhängender<br />

Kontinent ist, ob es aus zwei Kontinenten<br />

besteht, die durch den grossen Einschnitt<br />

durch die Ross-See und die Weddell-See<br />

voneinander getrennt werden und wie diese<br />

Trennung verläuft, oder ob das Gebiet durch<br />

viele einzelne Inseln gebildet wird, zwischen<br />

denen sich das ewige Eis gestaut hat. Es ist<br />

das eine ausserordentlich wichtige Frage;<br />

denn sohliesslich handelt es sich um ein<br />

Land, das nahe 2 Millionen Quadratkilometer<br />

grösser ist als Europa.<br />

Baichen wird auf diesem Flug neben seinem<br />

Amt als Flugzeugführer die Bedienung<br />

der Funkstation übernehmen, während Ellsworth<br />

als Navigator und Photograph arbeitet.<br />

Die Flugroute ist genau festgelegt und<br />

errechnet, jedoch werden sich die beiden<br />

Flieger keineswegs an diese Route halten,<br />

wenn sie durch einen plötzlichen Sturm oder<br />

einen sonstigen Zwischenfall überrascht werden<br />

sollten. Da sie keinen Rekordflug vorhaben,<br />

werden sie auch nicht über den Süd-<br />

pn" -7H fHep-nn versuchen.<br />

Die Flughöh« soll etwa 3000 ra betraren-<br />

Von dieser Höhe aus hoffen die beiden Forscher<br />

einen Ausblick über 150 km nach jeder<br />

Seite zu haben. Aber auf diesen Ausblick<br />

kommt es ihnen weniger an, als auf die Möglichkeit,<br />

die verschiedenen photographischen<br />

Apparate in Stellung zu bringen. Während<br />

des Fluges sollen fortgesetzt Aufnahmen gemacht<br />

werden: denn nur durch sie bekommt<br />

der Flug wirklich wissenschaftlichen Wert.<br />

Zu diesem Zweck sind zwei grosse Zeissapparate<br />

am Rumpf angebracht, die sowohl<br />

Schrägaufnahmen als auch waagrechte Aufnahmen<br />

zulassen. Neben diesen beiden Hauptapparaten<br />

ist aber noch ein dritter angebracht,<br />

der, durch einen Elektromotor betrieben,<br />

alle 6 Sekunden ein neues Bild belichtet,<br />

und der ebenfalls während der ganzen Fahrt<br />

in Betrieb sein soll.<br />

Zwei Telegraphenapparate vervollständigen<br />

die Ausrüstung. Einer ist fest in den<br />

Rumpf eingebaut und bezieht seine Stromkraft<br />

aus einer vom Motor betriebenen<br />

Dynamomaschine, der andere ist transportabel<br />

und kann mit der Hand betrieben werden.<br />

Er soll die Verbindung mit der Funkstelle<br />

der Expeditionsbasis in der Walfischbay<br />

herstellen, wenn das Flugzeug etwa im<br />

Eise zu landen gezwungen sein sollte. Für<br />

diesen Fall ist auch die Farbe der Flügel und<br />

des Rumpfes knallrot gehalten: denn erfahrungsgemäss<br />

hebt sich diese Farbe am deutlichsten<br />

vom Eise ab, so dass den Suchexpeditionen<br />

die Auffindung erheblich erleichtert<br />

wird.<br />

Das Flugzeug kann auf Skiern wie auf Rädern<br />

landen und hat einen Flugradius von<br />

über 10,000 km. Seine Fluggeschwindigkeit<br />

liegt über 300 km in der Stunde.<br />

Ehe der Flug stattfinden kann, muss aber<br />

die « Wyatt Earp » die Walfischbay erreicht<br />

haben, und das ist keine kleine Aufgabe.<br />

Viele tausend Kilometer liegen noch vor dem<br />

kleinen Motorschiff, das sich seinen Weg mitunter<br />

durch Eissprengungen wird freimachen<br />

müssen. +<br />

Swissalr bestellt neue Schnellflugzeuge.<br />

Die Swissair beabsichtigt ihren Expressdienst<br />

im nächsten Jahr auf mehrere neue<br />

Strecken auszudehnen und zu diesem Zweck<br />

ihren Park ausser durch die bereits gekauften<br />

Clarkflugzeuge noch durch solche der<br />

Typen Douglas DC-1 und Lockheed Electra<br />

zu ergänzen. Zur Anschaffung der neuen<br />

amerikanischen Expressflugzeuge, die zu den<br />

modernsten Konstruktionen der Gegenwart<br />

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Das amerikanische Douglas-SchnellverkehTsflugzeur Type DC-1, dessen Anschaffung von der Swissair<br />

für das nächste Jahr Yorgesehen ißt Jeder der beiden 700-PS-Wright-Cyclone-Motoren vermag<br />

die Maschine beim Aussetzen des anderen voll flugfähig zu erhalten. Die Propeller sind verstellbar,<br />

die Räder einziehbar. Leergewicht 5157 kg, 12—18 Passagiere, Nutzlast 1542 kg, Maximaljeschwindigkeit<br />

331 km/St, Reisegeschwindigkeit 300 km/3t., Landegeschwindigkeit 95 km/St.<br />

zählen, soll ein Betrag von rund einer Million<br />

Franken vorgesehen sein.<br />

Die oben abgebildete Douglas-Schnellverkehrsmaschine<br />

haben wir bereits mehrmals<br />

beschrieben. Die Hauptdaten der Type Lockheed<br />

Electra gehen aus folgenden hervor :<br />

Der zwölfsitzige, mit zwei Motoren<br />

von zusammen 840 PS ausgerüstete Tiefdecker<br />

entwickelt eine Reisegeschwindigkeit<br />

von 290 km/St. Man hat bei dieser Maschine<br />

weniger Wert darauf gelegt, die Höchstgeschwindigkeit<br />

so hoch wie möglich zu treiben,<br />

sondern betont in jeder Einzelheit vollkommen<br />

zweckmässige und bequeme Ausstattung.<br />

So ist z. B. der Fluggastraum automatisch<br />

gelüftet und beheizt, und es ist in<br />

dem bootförmig nach vorn gezogenen Rumpf<br />

sowie in den Flügeln ein bedeutender Raum<br />

für Gepäck vorhanden. Das Einziehen des<br />

Fahrgestells erfolgt auf elektrischem Wege,<br />

und zwar werden die Räder nach hinten eingeschwenkt<br />

und sind in eingezogenem Zustande<br />

vollständig verkleidet. Mit derselben<br />

Sorgfalt ist man bei der Verkleidung des gesamten<br />

Rumpfes, der Flügel usw. vorgegangen.<br />

Die beiderseits des Rumpfes in den Flügeln<br />

angeordneten Motoren sind mit den<br />

neuesten Mitteln und unter Verwendung der<br />

besten schalldämpfenden Materialien gegemacht-<br />

Oummiaufhänsnineen verhindern<br />

die Uebertragung von Schwingungen<br />

auf den Rumpf. An den Flügeln sind Landeklappen<br />

vorgesehen, um Start und Landung<br />

zu erleichtern. Im Führerstand sind nicht nur<br />

sämtliche Instrumente für Blindflug vorhanden,<br />

sondern es ist auch eine ausreichende<br />

Radioanlage eingebaut. Das in Bezug auf<br />

Windschnittigkeit ausserordentlich sorgfältig<br />

durchgearbeitete Flugzeug hat in der amerikanischen<br />

Oeffentlichkeit grosse Beachtung<br />

gefunden.<br />

Hu;£nc»4HZ@n<br />

2000 neue Hilfslandeplätze in U. S. A. Der Direktor<br />

der Zivilluftfahrt im Handels-Departement<br />

der Vereinigten Staaten beabsichtigt die Errichtung<br />

von 2000 Hilfslandeplätzen. Von den für öffentliche<br />

Arbeiten bestimmten Krediten sind 10 Millionen<br />

Dollar für diese Zwecke reserviert worden.<br />

80% der Ausgaben werden für Arbeitslöhne verwendet,<br />

und es sollen 50 000 Arbeitslose beschäftigt<br />

werden können. Die bereitgestellten Mittel werden<br />

nicht für den Ankauf, sondern für den Ausbau der<br />

von Gemeinden zur Verfügung gestellten Gelände<br />

verwendet. Die Kosten werden unabhängig von der<br />

Bevölkerungsdichte gleichmässig auf die Staaten<br />

verteilt. Mit der Erhöhung der Zahl der Flugplätze<br />

wird hauptsächlich der Zweck verfolgt, das<br />

Luftstrassennetz über das ganze Land auszudehnen,<br />

die Entwicklung der Privatfliegerei zu fördern und<br />

die Sicherheit im Luftverkehr zu erhöhen, itav.<br />

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N&104 - <strong>1933</strong><br />

Erhöhung ies Rohölzolles.<br />

vorauszuschicken, dass eine Zollerhöhung<br />

auf Oele im allgemeinen, wie sie von gewisser<br />

Seite vorgeschlagen wurde, nicht beabsichtigt<br />

ist, ebenso nicht für landwirtschaftliche<br />

Traktoren. Eine weitere Ausnahme soll<br />

auch in bezug auf Motoren für Eisenbahnfahrzeuge<br />

und Schiffe bestehen bleiben. Was<br />

dagegen die Strassenfahrzeuge anbetrifft,<br />

kann die grundsätzliche Frage aufgeworfen<br />

werden, ob für diesen ausschliesslichen Zweck<br />

Rohöl nicht gleich behandelt werden sollte<br />

wie Benzin als Betriebsstoff. Ursprünglich<br />

bestand diese Absicht. Sie ist aber durch die<br />

Konferenz vom Dezember 1929 als verfrüht<br />

bezeichnet worde I, da der Dieselmotor dazumal<br />

erst im Entwicklungsstadium angelangt<br />

war. Heute stehen wir, nach den Ausführungen<br />

des Vertreters der Oberzolldirektion, insofern<br />

vor einer veränderten Situation, als<br />

sich in der Schweiz nunmehr 460 Dieselfahrzeuge<br />

im Betrieb befinden, die auf der<br />

einen Seite das Erträgnis des Benzinzolles<br />

herabmindern und auf der andern Seite die<br />

Strassen in genau gleicher Weise abnützen<br />

wie die Benzinfahrzeuge. Der Bund braucht<br />

Geld und kann daher diesem Ausfall nicht<br />

gleichgültig gegenüberstehen. Das Zolldepartement<br />

hat lange Verständnis für die neue<br />

technische Erfindung gezeigt, und es sollten<br />

vorerst der Landesindustrie keine künstlichen<br />

Hemmungen auferlegt werden, damit<br />

eine natürliche Entwicklung möglich war.<br />

Es musste darauf Rücksicht genommen werden,<br />

dass die Motoren ihre Abnehmer finden<br />

und so die Neuerung durch praktische Erfahrungen<br />

ergänzt werde.<br />

Ausdrücklich verwahrt sich das Zolldepartement<br />

gegen eine allfällige Behauptung,<br />

hinter der geplanten Zollmassnahme steckten<br />

Bahnschutzinteressen. Sie ersucht die Frage<br />

aüsschliesslich nur vom firianzpolitischen<br />

Standpunkte aus zu beurteilen, wobei zu berücksichtigen<br />

bleibt, dass sie die Krisenverhältnisse<br />

lange zur Zurückhaltung veraru<br />

lasst haben, woraus sich die bisherige Nichteinfiihrung<br />

einer Zollerhöhung begründet<br />

Wie zu erwarten, setzte von allen Seiten<br />

sofort eine entschiedene Opposition gegen<br />

die Absichten der Zolldirektion ein, die<br />

zum mindesten die Massnahme im gegenwärtigen<br />

Moment als untragbar und verfrüht<br />

bezeichnete. Die Importeure vermögen<br />

nicht einzusehen, warum es immer die Motortriebstoffe<br />

sein sollen, die man mit ausserordentlichen<br />

Zöllen bedenkt. Diese Betriebsstoffe<br />

können heute nicht mehr, wie<br />

man früher gelegentlich zu hören bekam,<br />

als Luxusartikel betrachtet werden. Sie sind<br />

als allgemeinen Bedarfsartikel zu bewerten<br />

und demzufolge gemäss Zollgesetz nur mit<br />

einem geringen Zoll zu belegen. Es gibt<br />

noch zahlriche andere Waren, welche viel<br />

eher in den Bereich der Luxusartikel hinübefreichen,<br />

wo ein Zollzuschlag besser<br />

tratbar wäre.<br />

Die Industrie machte geltend, dass der Bau<br />

von Diesplmotoren noch so neu ist, dass er immer<br />

noch mit kostspieligen Abänderungen und Verbesserungen<br />

zu rechnen hat. Zubern leidet heute nicht<br />

nur der Export an einer offensichtlichen Absatzstockung,<br />

sondern ebenso der Inlandmarkt, wofür<br />

nicht nur die Krise im Warentransport verantwortlich<br />

gemacht werden kann, sondern ebenso die<br />

•unsichere Lage wegen dem kommenden Gesetz<br />

über eine Transportteilung mit den Bahnen. Ist<br />

demzufolge der Umsatz in schweren Lastwagen<br />

stark zurückgegangen, so muss heute eine Anwendungsmöglichkeit<br />

des Dieselmotors auf leichten<br />

Lastwagen gesucht werden. Diese Umstellung stellt<br />

die Industrie vor eine ähnliche Sachlage wie 1929<br />

anlässlich der ersten Rohöl-Zollkonferenz. Neue<br />

Versuche müssen gemacht und neue Gelder in dieselben<br />

investiert werden. Damit verträgt sich somit<br />

keine Verteuerung der Betriebsstoffe. Ausserdem<br />

sind erst noch die Verkaufsmöglichkeiten bei<br />

diesen leichten Wagenkategorien durch die ausländische<br />

Industrie viel eher bedroht als bei den<br />

Schwerlastwagen. Man kann wohl an einen Kompensationsverkehr<br />

denken. Darin steckt aber eine<br />

derart unnatürliche Wirtschaftspolitik, dass sie<br />

kaum auf die Dauer aufrechterhalten werden kann.<br />

Ausserdem zeigt sich bei allen derartigen Kompensationsabkommen<br />

ein sehr unnatürlicher Ausgleich<br />

zwischen den Mengen, die das betreffende Land<br />

nach der Schweiz importieren darf, gegenüber der<br />

Menge, die umgekehrt der Schweiz zum Export zugestanden<br />

wird.<br />

Die Vertreter der grossen Wirtschaftsverbände.<br />

Handels- und Industrieverein und Schweiz. Gewerbeverband,<br />

erblicken in einer Zollerhöhnng im<br />

gegenwärtigen Moment ebenfalls eine gefährliche<br />

Massnahme. Unsere Maschinenindustrie ist nun<br />

einmal auf den Export eingestellt. Fehlt dieser, so<br />

leiden darunter grosse wirtschaftliche Interessen,<br />

die nicht durch Steigerung des Inlandsabsatzes genügend<br />

kompensiert werden können. Aber nicht<br />

nur diese Exportindustrie sieht sich vor starken<br />

AhsatzstörunRen, sondern ebenso die eng damit verbundene<br />

einheimische Zubehörindustrie. Werden<br />

dazu erst noch die Transportkosten durch unbedachte<br />

Massnahmen gesteigert, so entsteht bei unseren<br />

an und für sich schon hohen Produktions-<br />

Die von der Oberzolldirektion auf den<br />

14. Dezember nach Zürich einberufene Konferenz<br />

war von ca. 30 Delegierten aus den Gleichgewicht gestört wird und die Folgen nicht<br />

kosten ein derartiges Missverhältnis, dass das<br />

ausbleiben können. So wie die Zubehörindustrie davon<br />

betroffen wird, ist das gleiche der Fall für<br />

Kreisen der Importeure, der Automobilindustrie,<br />

der Konsumenten und der grossen zahlreiche. Gewerbebetriebe, die sowohl an der Lieferung<br />

von Ausstattungsmaterialien für den Auto-<br />

Wirtschaftsverbände beschickt. Sie hatte zu<br />

der Frage Stellung zu nehmen, ob nicht nach mobilhandel mitinteressiert sind, als auch durch<br />

den Umsatz ihrer Erzeugnisse an den Transportkosten<br />

überhaupt. Heute, wo allgemein der Ruf<br />

den heutigen Verhältnissen eine «leichte Anpassung<br />

des Rohölzolles» — um sich mit den nach Abbau der Transportspesen ertönt, ist daher<br />

Worten des Departementsvertreters auszudrücken<br />

— an den Benzinzoll angezeigt er-<br />

für ein wichtiges Betriebsmittel nicht angezeigt<br />

eine Verteuerung durch Erhöhung des Zollansatzes<br />

Auch diese Vertreter geben, der Befürchtung Ausdruck,<br />

dass sehr leicht eine Begünstigung der Ausscheint.<br />

Heute beträgt dieser Zollsatz, wenn<br />

das Oel für motorische Zwecke verwendet landskonkurrenz, eintreten könnte. Ausserdem ste-<br />

•wird, 3 Fr. per 100 kg, und für alle andern<br />

Zwecke nur 30 Rp. per 100 kg. Dabei ist<br />

hen wir neuerdings vor dem Faktum, dass nach den<br />

soeben gehörten Zusicherungen der Oberzolldirektion<br />

die Heraufsetzung des Zollansatzes Post und<br />

Militär nicht betreffen soll, sondern die ganze Last<br />

einzig und allein wiederum der Privatwirtschaft zugedacht<br />

ist.<br />

Der Vertreter der konzessionierten Automobilbetriebe<br />

kann sich trotz den gehörten Zusicherungen<br />

nicht des Eindruckes erwehren, dass hinter der geplanten<br />

Massnahme eben doch gewisse Bahninteressen<br />

verfochten werden. Dem Automobil sind heute<br />

gerade in bahnlosen Gegenden wichtige volkswirtschaftliche<br />

Aufgaben zugewiesen. Dabei darf nicht<br />

übersehen werden, dass der Automobilbetrieb unter<br />

allen Umständen auf höhere Transportkosten kommt<br />

als die Bahn, womit die vom Automobil bedienten<br />

Gegenden rechnen müssen. Jetzt will man durch<br />

eine unberechtigte Zollerhöhung die Verhältnisse für<br />

die Landwirtschaft weiterhin verschlechtern. Das<br />

kann sich aber diese Bevölkerung unter keinen-Umständen<br />

gefallen lassen. Es liegt auch die Vermutung<br />

nahe, dass der Bund Geld sucht, um die Sanierung<br />

der Bahnen durchfuhren zu können. Was<br />

liegt dabei näher als die Vermutung, dass ein Teil<br />

der Deckungskosten hiefür durch eine starke Belastung<br />

des unbequemen Gegners, des Automobils,<br />

gesucht wird. Suche man den Ausweg anderswo<br />

aber nicht immer nur bei den Strassentraktionsmitteln,<br />

die der allgemeinen Wirtschaft dienen und<br />

durch Abgaben an die Kantone durch Steuern und<br />

Gebühren aller Art und schliesslich auch durch den<br />

Benzinzoll heute bereits genug beansprucht und betroffen<br />

sind. Die Verkehrsinteressen müssen a<br />

6erdem darauf gerichtet sein, gute und solide<br />

Schweizer Wagen beziehen zu können. Die Zollmasshahme<br />

lässt jedoch befürchten, dass dieses Privilegium<br />

zerstört wird. Ein Postulat des industriellen<br />

Heimatschutzes ist jedoch darauf gerichtet, dass<br />

Schweizer Wägen nicht nur gekauft, sondern mit<br />

geringeren Gebühren belastet werden sollen.<br />

Die Vertreter der Aspa wehren sich im Interesse<br />

der Konsumenten ebenfalls gegen jedwede Verteuerung<br />

der Betriebsmittel. Das neue Automobilgesetz<br />

hat* für viele Wagenbesitzer bereits bedeutende Unkosten<br />

und Mehrkosten durch die Anpassung an die<br />

technischen Vorschriften neben den erhöhten Haftpflichtprämien<br />

zur Folge gehabt. Das Gesetz über<br />

die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />

bringt neuerdings für viele Automobilbesitzer<br />

Erschwerungen ihrer Betriebsbedingungen,<br />

und das kommende Transportteilungsgesetz<br />

schafft nochmals für viele Unternehmer eine sehr<br />

.unsichere Sachlage. Es lässt sich daraus eher ein<br />

Rückgang der Wagenbestellungen voraussehen oder,<br />

dann eine Bevorzugung ausländischer Fabrikate<br />

Die Begründung einer Zollerhöhung in einer starke^<br />

Strassenabnützung, womit man wohl einen<br />

Ausgleich für die Kantone befürworten will, ist<br />

nicht stichhaltig. Auf der einen Seite weisen die<br />

Dieselmotoren zumeist höhere Pferdestärken auf als<br />

Benzinmotoren, bezahlen demzufolge auch an die<br />

Kantone gemäss dem heutigen Besteuerungssystem<br />

höhere Automobilsteuern. Sodann ist die Frage berechtigt,<br />

ob aus dem Rohölzoll gleich wie beim Ben-<br />

/smzoll ein gewisser Anteil dieser Bundeseinnahme<br />

den Kantonen zufliessen soll, wie sie seinerzeit vom<br />

Parlament bei der Benzinzollerhöhung zu einer der<br />

Hauptbedingungen für die vorgeschlagene Zollsteigerung<br />

gemacht worden ist. Schliesslich erscheint<br />

auch die Weitere Frage berechtigt, was die Zollverwaltung<br />

unter den heutigen Verhältnissen unter<br />

einer « leichten Anpassung des Rohölzolles an den<br />

Benzinzoll > überhaupt versteht, um so mehr als bereits<br />

anlässlich der Konferenz von 1929 von Seiten<br />

der Oberzolldirektion darüber gewisse Zahlen namhaft<br />

gemacht worden sind.<br />

Die Traktorenbesitzer beklagen sich schon an<br />

und für sich über die hohe Belastung der Traktoren,<br />

die bei der verminderten Leistungsfähigkeit<br />

in einem krassen Missverhältnis zti dem weitaus leistungsfähigeren<br />

Motorlastwagen steht. Der Traktor<br />

ist bis jetzt hei der Gesetzgebung und den fiskalischen<br />

Massnahmen als Stiefkind behandelt worden<br />

und verträgt keine höhere Belastung mehr.<br />

Die Oberzolldirektion hätte es gerne gesehen,<br />

wenn man sich aus Konferenzkreisen darüber ausgesprochen<br />

hätte, welche Zollerhöhung noch als<br />

tragbar betrachtet wird, um dem Bundesrat einen<br />

diesbezüglichen Antrag, unterbreiten zu können.<br />

Sie selbst ist nicht in der Lage, sich über die zahlenmässige<br />

Belastung auszusprechen. Nach der allseitig<br />

ablehnenden Stellungnahme, die übrigens zu<br />

erwarten war, sieht sie sich genötigt, das weitere<br />

Vorgehen nunmehr dem Gutdünken des Zolldepartementes<br />

anheim'zustellen.<br />

Nach 3%stündiger Dauer konnte die negativ<br />

verlaufene Konferenz mit dem Hinweis<br />

geschlossen werden, dass sich zwar bis heute<br />

nur das Zolldepartement mit der Sache befasst<br />

habe. Ob die Angelegenheit auch vor<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

den Bundesrat zur Behandlung gebracht<br />

werden soll, wird von dem weiteren Entscheid<br />

des Departementes abhängen.<br />

Soweit ez die Stellungnahme der konferenziell<br />

angehörten Kreise anbetrifft, wäre<br />

somit eine weitere Hinausschiebung einer<br />

Zollerhöhung für Rohöl allseitig empfohlen.<br />

Ob sich auch die Oberzolldirektion der gleichen<br />

Auffassung anschliesst, bleibt abzuwarten.<br />

Eines ist sicher, dass wir trotz der zwischenliegenden<br />

Zeitperiode vor einer ähnlichen<br />

Situation, stehen wie 1929, wozu heute<br />

noch wirtschaftliche Momente ein ernstes<br />

Wort mitsprechen, die jede willkürliche Belastung<br />

der Motortriebstöffe durch den<br />

Bund in diesem Moment als verfehlt erscheinen<br />

lassen. Die Konferenz hat auf der andern<br />

Seite keine klare Stellungnahme der<br />

eidgenössischen Behörden gezeitigt und<br />

bleibt somit weiterhin abzuwarten, was unsj<br />

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N° 104<br />

II. Blatt<br />

BERN, 19.Dezemberl933<br />

N° 104<br />

II. Blatt<br />

BERN, 19.Dezember <strong>1933</strong><br />

Ted»»». Rundsd»<br />

Autotechnische Tagung der<br />

englischen Stadtverwaltungen/)<br />

Die letzte Tagung beschäftigte sich mit<br />

der Notwendigkeit einer Vervollkommnung<br />

des Wechselgetriebes. Inzwischen hat man<br />

Erfahrungen mit Flüssigkeitstransmissionen<br />

nnd -Wendegetrieben gemacht, die viele für<br />

zukunftsreich halten und die manche grundsätzlichen<br />

Vorteile haben. Zweifellos wird<br />

eine Verbesserung der Kraftübertragung verlangt.<br />

Hier liegt ein besonders wichtiges<br />

Feld für die gemeinsamen Betriebsversuche.<br />

Ueber die Normalisierung der Bedienungsgriffe<br />

für den Fahrer besteht eine Norm in<br />

dem Blatt 51 des Instituts der Automobil-Ingenieure.<br />

Diese empfiehlt Betätigung der<br />

Handbremse durch Anziehen. Der Handbremshebel<br />

muss aussen vom Getriebehebel<br />

liegen. Einige weitere Vorschriften sind bei<br />

verschiedenen Fahrzeugtypen nicht beachtet.<br />

Es wird den Fabrikanten empfohlen, sich<br />

fiber eine einheitliche Anordnung zu einigen.<br />

Ueber Oelverlust aus der Hinterachse ist<br />

verschiedentlich diskutiert worden. Hervorgehoben<br />

wird, dass dadurch nicht nur die<br />

Bremsbacken verölt werden und leiden, sondern<br />

auch an der Strassendecke mancher<br />

Schaden verursacht wird. Bei den oben erwähnten<br />

Bremsversuchen war die Verölung<br />

der Bremsbacken sehr hartnäckig und nachteilig.<br />

In manchen Fällen sind gute Resultate<br />

mit Metall auf Metall erzielt worden,<br />

wobei beide Reibflächen zusammen durch<br />

biegsame Metallbälge gedichtet sind.<br />

, Der Gebrauch eines einzelnen grossen<br />

Bremsschuhes für die Hinterradbremstrommeln<br />

ist eine aussichtsreiche Neukonstruktion.<br />

Sie verbessert beträchtlich das Verhalten der<br />

Trommeloberfläche. Erfreulich wäre bessere<br />

Belüftung der Bremstrommeln, doch sind<br />

die Fabrikanten offenbar durch die Abmessungen<br />

eingeengt. Manche Betriebsleiter haben<br />

Fortschritte dadurch erzielt, dass sie<br />

Löcher in die Räderscheiben bohrten, und<br />

man sollte Speichenräder oder andere Formen<br />

belüfteter Räder in Betracht ziehen. In<br />

einer ausserordentlich grossen Anzahl von<br />

Fällen haben sich Achsbriiche ereignet, und<br />

*) Siehe auch A.-K. No. 103.<br />

Das Neueste auf dem Gebiet des Karosseriebaues.<br />

Unten: Die ausziehbare Limousine, die «ich<br />

durch wenige Handgriffe in einen geräumigen<br />

Schlafwagen verwandeln lässt. Rechtsr Ein<br />

Heckmotor-Panzer-Auto mit selbsttragender Karosserie,<br />

wie es von der Postbehörde von Washington<br />

unlängst eingeführt wurde.<br />

eine Vergrösserung der Festigkeit erscheint<br />

hier bei manchen Konstruktionen erwünscht.<br />

Lichtzubehör gewinnt noch an Ausdehnung,<br />

und Verbesserung der Grosse und Isolation<br />

der Kabel werden gewünscht. Zu bestimmen<br />

wäre noch diejenige Kabeltype, die sich bei<br />

exponierter Lage am besten eignet. Die Beriebsleiter<br />

wünschen eine Standardisierung<br />

der verschiedenen Beleuchtungsmittel; einige<br />

der grösseren Betriebe sind bereits dazu<br />

übergegangen, solche selbst zu entwerfen.<br />

Ein allgemein anerkannter Entwurf aber<br />

würde auch den kleineren Betrieben zugute<br />

kommen und die Kosten reduzieren.<br />

Anlass-Motoren sind oft teuer und schwer<br />

zu unterhalten. Dazu kommen die Störungen<br />

der zugehörigen Batterien, so dass ihre Eigung<br />

für den Stadtbetrieb fraglich erscheint.<br />

Eins der hauptsächlichsten Bedenken der<br />

;tädtischen Transportbetriebe ist der grosse<br />

Unterschied in den Unterhaltungskosten der<br />

verschiedenen Unternehmungen. Sicher ist,<br />

dass lokale Bedingungen grossen Einfluss<br />

darauf haben. Doch besteht ziemliche Unsicherheit<br />

darüber, welche Materialien und<br />

Fahrzeugtypen für den einzelnen Zweck geeignet<br />

sind und welche Wartungstnethoden<br />

sich empfehlen. Der Ausschuss beabsichtigt,<br />

später darauf zurückzukommen und dabei auf<br />

das Versuchsprotokoll Bezug zu nehmen, das j<br />

neuerdings durch einen führenden Diesel- '<br />

motoren-Fabrikanten eingeführt wurde und<br />

die Werte seiner Fabrikate auf die kilometrische<br />

Leistung bezieht. Bei der weiteren Arbeitsplanung<br />

ist dann auch die Frage, ob<br />

Einheitstype oder Verwendung besonderer<br />

Fabrikate und Typen besser ist, zu beantworten.<br />

Betriebserfahrungen Ober Dieselmotoren,<br />

deren Anwendung auch in England ständig<br />

wächst, wurden nicht ausgetauscht, sondern<br />

zunächst nur Vergasermaschinen erörtert.<br />

Die Untersuchungen sollen aber demnächst<br />

bestimmt auch auf Schwerölmotoren ausgedehnt<br />

werden. Der Ausschuss ist sich bewusst,<br />

dass viele der von ihnen geforderten<br />

Verbesserungen eine Erhöhung von Gewicht<br />

und Kosten bedingen. Er erwartet aber, dass<br />

diese Nachteile durch grössere Zuverlässigkeit<br />

und geringere Wartung aufgewogen werden.<br />

In bezug auf das Gewicht sind die Fabriken<br />

durch gesetzliche Reglung beschränkt,<br />

während sie gleichzeitig durch die Betriebsleiter<br />

zu grösserer Sitzzahl gedrängt werden.<br />

Wenn die Fabrikanten angeben könnten,<br />

welche Gewichtsvermehrung die Befolgung<br />

der Richtlinien des Ausschusses bedingen,<br />

so könnten die beiderseitigen Organisationen<br />

für eine Abänderung der einschränkenden<br />

Verordnungen eintreten. |<br />

Aber auch in anderer Beziehung soll die<br />

gemeinsame Arbeit der beteiligten Gewerbe<br />

fruchtbarer gestaltet werden. Ein gemeinsamer<br />

Ausschuss der Transportunternehmungen<br />

und des Verbandes der Automobil-<br />

Ingenieure hat bereits eine einleitende Sitzung<br />

abgehalten und soll regelmässig weitertagen,<br />

um die technische Entwicklung za<br />

fördern. Dabei will man sich nicht lediglich<br />

auf Rundfragen und theoretische Gutachten<br />

beschränken, sondern systematische Betriebsversuche<br />

auf breitester Basis durchführen.<br />

Zur Vorbereitung derselben werden einheitliche<br />

Versuchsschemata ausgearbeitet.<br />

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Praxis de<br />

Fahrers<br />

Ein Luftkissen unter den Füssen wird von<br />

einem langjährigen Automobilisten als eines<br />

der Mittel empfohlen mit denen auf langen<br />

Touren der Fahrkomfort sehr fühlbar gesteigert<br />

werden kann.<br />

Bolzen mit versplinteten Muttern sollten<br />

an ihrer Stirnseite immer eine Marke aufweisen,<br />

mit deren Hilfe auf einen Blick zu<br />

erkennen ist, in welcher Richtung der Splint<br />

eingebracht werden muss. Ein als Marke<br />

dienender Strich kann ganz einfach mit<br />

einem Meissel eingeschlagen oder mit einer<br />

Feile eingeritzt werden. at.<br />

Achten Sie darauf, dass die Dynamo<br />

ladet, der LECLA NCH £-Akkumulator<br />

wird für das weitere sorgen.<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 104<br />

mn •_ ^ m m nicht, so empfiehlt sich doch wenigstens nach die-<br />

" ^*»*»»» ipVOlhsaal eer Fahrstrecke im Interesse einer ruten BrennpmauMHMwiiif'*|V'f^^W1M1TiTIIWIilllMMIIMMilTlflllWraiMBW<br />

stoffausnützun? ein Einschleifen der Ventile. Von<br />

_ „„.„ , .. __. , _. der Verwendung verschiedener Benzinmarken ist<br />

Frage 8919. Pneufrasen. .Welche Firma liefert kein merklicher Einfluss auf die Schnelligkeit des<br />

Fräsen, um Lastwagen-Vollreifen mit einem neuen RussansaUes zu erwarten. at.<br />

Profal zu versehen? A. A. m B.<br />

Frage 8920. Fliegender und stehender Kilo- , /f a °? ^ Störung des Ladevorganges. Das<br />

meter. Man liest häufig in Ihrer <strong>Zeitung</strong> vom Ladekontrol lampchen meiner vjerpohgen 12-Vo.lt-<br />

« fliegenden Kilometer» und vom «stehenden Dynamo erlischt, mit wenig Ausnahmen erst bei<br />

Kilometer» bei Rekordversuchen usw. Für eine «?« Geschwindigkeit von c^u 45 km/St-, statt wie<br />

Erklärung dieser Sportausdrücke bin ich Ihnen sehr •*"&** «hon bei 18 km/St Dadurch wird die Batdankbar<br />

G M in Z<br />

6 P ar ' lcn gespiesen. Als Eigenart sei beene<br />

ee r<br />

. . „. _ . . _, . ' _.. ' merkt, dass das Lämpchen bei abnehmender Ge-<br />

An_t wort: Eine Fahrt über einen Kilometer schwi ndi g keU m nO rtnalem Zeitpunkt wieder a«fmit<br />

fliegendem Start will heissen, dass das Fahr- leuchtet nämlich bei 20 km/St, also arbeitet dor<br />

zsug schon auf Anlauf in die gemessene Kilometer- Reg!er in , der phage normal Eine Verschmutzung<br />

strecke hineinfahrt. Gewohn ich wird dabei die de$ Vibrier-Regulators liegt nicht vor, auch sind<br />

Anlaufstrecke so_ gross gewählt, dass das Fahrzeug die Bürsten sauber, ebenso sitzen letztere gut auf<br />

beim Einfahren m den abgemessenen Kilometer be- dem KoI!ektor. Die fragliche Dynamo besitzt konreits.<br />

annähernd auf seiner maxraalen^ Geschwin- tinuierlichen stronl welcher auf ParalleJ-Erregung<br />

digkeit angelangt ist. Die Bedeutung eines «Kilo- basiert ist Wekher FeMer k5nnte hierin vor.<br />

meters mit stehendem Start > werden Sie darnach ij egen ? W B in F<br />

ohne weiteres verstehen. Die abgemessene Kilo- . . •»» TT i » t ,.' " M J<br />

meterstrecke wird dabei absolviert, indem aus dem , Antwort: Dem umstand nach beurteilt, dass<br />

der<br />

Stillstand ansefahren wird<br />

at<br />

L adevorgang bei abnehmender Dynamo-Tonren-<br />

•stiUstaaa angelanren wird. at. ^ b(j} f 2Q ^ ^ Faf, T gj S8 < ! i iwill j| i g bBH ^ ^ ^<br />

Frage 8921. Rostiges Kühlwasser. Ich verwende aussetzt und sich nur bei steigender Tourenzahl<br />

für den »Kühler des Wagens nur Regen wasser oder anormal verhalt, spricht eher dafür, dass^ etwas im<br />

destilliertes Wasser. Als ich nun dieses abliess, . Relais nicht in Ordnung ist. Gänzlich schhesst das<br />

bemerkte ich, dass das Wasser rostig, war, was ein e Störung m der Stromabgabe der Dynamo<br />

mich sehr beunruhigte. Wie kann ich dem vorbeu- nicht aus. Da eine richtige Kontrolle der Anlage<br />

gen? Wäre es nützlich, den Kühler mit Sodawasser Prufinstrumente erfordert,,über die Sie wohl kaum<br />

auszuspülen? G. M. in D. verfugen, raten wir Ihnen einen Spezialisten zu<br />

, . , T,- T> »u-u • TT-I.1 . konsultieren. Ein Pröbeln führt hier nur selten<br />

An wort: Die Rostbildung im Kuhlsystem zuffl ziel d kann leifcW den Schaden nur T8r.<br />

stellt eine alltäglich zu beobachtende Erscheinung g r g ggern ,: at<br />

dar und hat, wenn sie nicht übermässig stark auftritt,<br />

keine praktische Bedeutung. Ein Ausspülen Frage 8924. Wirkungswelse der Jaener-Gedes<br />

Kühlsystems mit Sodawasser würde den Uebel- schwindigkeitsmesser. Nach welchem Prinzip argtand<br />

nur verstärken. Sollte die Rostbildung so' beiten die bekannten Jaeger-Geschwindigk'eitsnwsstark<br />

sein, dass Anlass zu Befürchtungen besteht, scr? - ' • F. K. in K<br />

so können Sie eines der zu ihrer Beseitigung im Antwort: Der Jaeger-Geschwindigkeitsmes-<br />

Autozubenor-Handel erhältlichen Spezialpraparate ser registri erti ähnlich wie auch der Tel-Geschwinverwenden.<br />

Auf Wunsch können wir Ihnen der- digkeitsmesser, die in einer gewissen Einheitsartige<br />

Präparate angeben. at. zeit VDn) Wagen zurückgelegte Wegstrecke. Eine<br />

.,„ ... ,. •,»••. Art Uhrwerk Verbindet den Anzeige-Mechanismus-<br />

T[ a9e T i P 2 - Abnül J . zun ? bw •; »orcleirtern Betrieb. interniittierend während gleich langer Zeitspan,'<br />

Welche Lebensdauer ist bei einem Sechszylinder- nen mit dem Antrieb. Rotiert der Antrieb- rasch,<br />

Amenkanerwasen der billigeren Preislage der von , gQ ertei]t : er dem Anzeige-Mechanismus während<br />

einem Reisenden ständig stark beansprucht wird, der Einheits-Zeitspaime eine grosse Verschiebung,<br />

von den Pneus zu erwarten? Nach wieviel Kilo- der Zeiger fflacht a]g0 auf dem zifferblaU einen<br />

metern soll der Motor normalerweise entrusst wer- grossen Ausschlag. Rotiert der Antrieb nur langden<br />

müssen? Kann es einen Emfluss auf die Ver- ganli wie es bei i angsam fahrendem Wagen der'<br />

russung hahen, wenn man nicht immer die gleuhe Fall ist> g0 entsteht während der Einheits-Zelt-<br />

Benzinmarke tankt, sondern je nachdem das Ben- spanne nur eine geringe Verschiebung des Anzin,<br />

das gerade zu finden ist? P. Q. in Z. zetee-Mechanismus, der Zeiger macht, auf dem<br />

Antwort: Bei normalem, wenn auch sehr Zifferblatt nur einen kleinen Ausschlag,<br />

häufisem Gebrauch des Wagons durch einen Oe- Die notwendige Einheitszeitspanne wird durch •<br />

Bchäftsreisenden sollten die Reifen 25.000—30.000 eine Unruhe, wie sie auch die Taschenuhren auf-<br />

Kilometer aushalten Werden überwiegend schlechte weisen, dosiert. Konstruktiv zeigt der Zähler dazu ,<br />

Strassen befahren, so könnte sich die Lehensdauer folgenden Aufbau:<br />

eventuell auf 15.000 km vermindern, Während bei Die biegsame, von einem Wagenrad oder den?<br />

einem' Betrieb auf ausschliesslich guten Strassen Getriebe in Umdrehung versetzte Welle, treibtüber<br />

vielleicht 35 000 km möglich sind. Eine sehr grosse eine Rutschkupplung eine kleine Nockenwelle an,<br />

Rolle spielt natürlich die Art und Weise, wie de.r deren Umdrehungszahl durch die erwähnte Un-<br />

Wagen bedient wird. Ständiges abwechsiunsswei- ruhe konstant gehalten wird. Eine Nocke der<br />

ses Anfragen mit Vollgas und scharfes Abstoppen sich drehenden Nockenwelle bewirkt, dass der Anvermiijrlert<br />

die Pneulebensdauer mindestens um zeige-Mechanismus immer während % Sekundent<br />

10.000 km. ., • mit der biegsamen Welle verkuppelt wjrd. Di?-.<br />

Die,.:.Notwendigkeit_ zum Entmssen stellt sieh' sich drehende Welle rückt dann •den Zeiger wjih^gewöbniieh<br />

naeh 15.ÖÖ0 bis 25.000 >m ein. "Wenn rend dieser Zeit um einen bestimmten Betrasr "vor?<br />

der dem In der Zeiteinheit zurückgelegten Weg,<br />

also auch der Geschwindigkeit, entspricht.<br />

Da sich die Nockenwelle gleichmässig weiterdreht,<br />

würde nach Ablauf der *A Sekunde der<br />

Zeiger wieder auf Null zurückfallen. Durch eine<br />

zweite. Nocke, die den entkuppelten Anzeige-Mechanismus<br />

vorübergehend festhält, wird dies jedoch<br />

verhindert. Die Festhalte-Nocke bleibt solange<br />

in Funktion, bis eine dritte Nocke eine<br />

neue Messung analog der zuerst beschriebenen<br />

vorbereitet hat In diesem Moment wird die Arretierung<br />

des Anzeige-Mechanismus aufgehoben<br />

und der Zeiger kann sich wieder neu einstellen.<br />

In unserer Skizze stellt D den Anschluss der<br />

Antriebswelle dar, E den Balancier, der mit Hilfe<br />

der Unruhe (links) die Tourenzahl der Nockenwelle<br />

(rechts) konstant hält, nnd M die Achse des<br />

Zeigers. Die auf der Zeigerwelle sichtbaren Zahnrädchen<br />

und Scheiben dienen zum Vorschieben<br />

bzw. Arretieren des Zeigers.<br />

*t.<br />

• |uvist. Spvechsaal<br />

Anfrage 359. Beanstandung der Höhe der Reparaturrechnung.<br />

Ich führte einem Kunden eine<br />

Motorrevision aus. Am Ende des Monats machten<br />

wir wie üblich sämtliche Fakturen. Auf den Rechnungsformularen<br />

befindet eich ein Aufdruck:<br />

Reklamationen können nur innert<br />

8 Tagen nach Empfang der Faktur berücksichtigt<br />

werden.<br />

Der betreffende Kunde, dem die Rechnung zu<br />

teuer war, reklamierte mit einem eingeschriebenen<br />

Brief, der vordatiert war. Da die Reklamation<br />

>4 Tage zu spät einlief, nahmen wir sie auch nicht<br />

mehr an, indem wir den Kunden auf erwähnte Aufschrift<br />

aufmerksam machten. Dieser wollte trotzdem<br />

nicht -bezahlen,.' obschon ich die Rechnung etwas<br />

reduzierte. (Nach 4 Monaten.) Kurz gesagt,<br />

eine friedliche Regelung war nicht möglich.<br />

Wie stellt sich wohl der Richter zu dieser Anigtslegenhejt?•-••<br />

' W. L. in S.<br />

Antwort: Die Beanstandung der Höhe einer<br />

Repar,aturre,chnung darf nicht mit deT im Gesetz?<br />

geregelten- Mängelrüge verwechselt werden. In bezug<br />

auf diese letztere bestimmt Art. 367 0-R. al-<br />

Tefrlings. Hass der Besteller das Werk so bald als<br />

möglich auf seine Beschaffenheit prüfen nnd allfälliäfe<br />

Mängel dem Unternehmer anzeigen eolle. Dagegen<br />

enthält daa Gesetz keine Vorschriften für die<br />

Fälle, in denen nicht die geleistete Arbeit, sondern<br />

•die Berechnung des Werklohnes beanstandet wird.<br />

Von Gesetzes wegen ist der Besteller also nicht verpflichtet,<br />

dem Unternehmer mitzuteilen, dass er die<br />

Reparaturrechnung ihrer Höhe nach nicht anerkennen<br />

will.<br />

Nun haben Sie allerdings auf Ihren Rechnungsformularen<br />

den Vermerk aufgedruckt, dass Reklamationen<br />

nur innert § Tagen nach Eingang der<br />

Rechnung berücksichtigt werden könnten. Allem es<br />

ist ganz klar, dass diese einseitige Erklärung für<br />

den Vertragsgegner in keiner Weise verbindlich<br />

sein kann.<br />

Der Umstand, dass der Besteller die auf der<br />

Rechnung angemessene Frist nicht einhielt, hindert<br />

ihn also nicht, die Zahlung zu verweigern<br />

und den Richter darüber entscheiden zu lassen,<br />

ob der Werklohn im Hinblick auf die geleistete<br />

Arbeit angemessen berechnet worden ist oder nicht.<br />

Anfrage 360. Haftung des Garaglsten bei Einbruch.<br />

In meiner Garage ist eingebrochen worden<br />

und aus zwei deutschen Wagen sind insgesamt<br />

drei Koffer erbrochen und Kleider im Werte von<br />

ca. 600—700 Fr. gestohlen worden. Eine Versicherung<br />

gegen Diebstahl besteht nicht. Bin ich im<br />

vollem Umfange für die in den Wagen aufbewahp><br />

ten Gegenstände verantwortlich? H. S. in F.<br />

Antwort: Die Haftung der Stallwirte ist"in<br />

Art 490 des Schweiz. Obligationenrechtes geordnet<br />

Die für die Stallwirte geltende Haftung gilt analog<br />

auch für alle diejenisen, welche gewerbsmässig<br />

Beförderungsmittel (Pferde, Wagen, Auto«,<br />

Sidecars, sowie die dazugehörenden Ausrüstungsgegenstände,<br />

wie Reisedecken usw.) vom Reisenden'<br />

zur Einstellung entgegennehmen. Die Stallwirts<br />

haften für die Beschädigung, Vernichtung oder<br />

Entwertung der bei ihnen eingestellten oder von<br />

ihnen oder ihren Leuten auf andere Weise übernommenen<br />

Tiere und Wagen und der dazu gehörigen<br />

Sachen, sofern sie nicht beweisen, dass der<br />

Schaden durch den Einbringenden selbst oder<br />

seine Besucher, Begleiter oder Dienstleute, oder<br />

durch höhere Gewalt oder durch die Beschaffenheit<br />

der Sache selbst verursacht worden ist. Diese<br />

Haftung besteht jedoch, wenn dem Stallwirte oder<br />

seinen Dienstleuten kein Verschulden zur Last<br />

fällt für die übernommenen Tiere, Fahrzeuge und<br />

dazu gehörigen Sachen eines jeden Einbringenden<br />

nur bis zum Betrage von Fr. 1000.— Gestützt auf<br />

diese gesetzliche Bestimmung sind Sie somit bis<br />

zum Betrage von Fr. 1000.— haftbar, sofern der<br />

entstandene Schaden nicht durch den Einbringenden<br />

selbst oder seine Begleiter verursacht worden<br />

ist. — •<br />

Briefkasten der Re


Bern, Dienstag, 19.Dezember <strong>1933</strong><br />

///. Blatt der *' Automohi^^£'<br />

No ' 104<br />

Weihnachten in Russland<br />

Eine kleine Weihnachtsgeschichte.<br />

«Rassolow,» sagte Dimitri Verga, «Rassolow,<br />

hier hat man eine Tanne geschlagen.»<br />

Rassolow, Gruppenführer der Grenzwache<br />

Lomsk, nahm den Karabiner vom Rücken<br />

und beugte sich zu dem winzigen Baumstumpf.<br />

«Richtig,» murmelte er, «da hat<br />

einer von den Kulacken den Wald des russischen<br />

Volkes bestohlen.»<br />

«Das ist nicht so schlimm,» sagte Dimitri<br />

Verga, «das gibt nicht mehr als zehn Tage<br />

Kerker. Aber heute ist der 24. Dezember.<br />

Der Kulacke hat den Baum gefällt, nicht um<br />

seine dreckigen Glieder zu wärmen, sondern<br />

um — Weihnachten zu feiern.»<br />

«Und das,» hob Rassolow den Kopf, «und<br />

das, meinst du, kostet zwei Jahre Zwangsarbeit?»<br />

«Jawohl,» nickte Dimitri Verga, «das meine<br />

ich. Und ich meine weiter, dass dies hier —<br />

und er zeigte auf den schneebedeckten Boden<br />

— die Fussspuren sind, die »<br />

«Hm,» machte Rassolow, «wir werden in<br />

der Bezirkszeitung eine lobende Anerkennung<br />

bekommen.»<br />

«Gewiss,» sagte Dimitri Verga, «wir werden<br />

in der Bezirkszeitung von Lomsk eine<br />

lobende Anerkennung bekommen, wenn<br />

wir »<br />

Sie gingen den Fussspuren nach. Eine<br />

Stunde. Und noch eine Stunde. Dann standen<br />

sie vor der Tür des Bauern Polja. «Im<br />

Namen des Volkes!» polterten sie. «Mach'<br />

auf!» Der Bauer öffnete. Die Grenzwächter<br />

gingen in die Stube. Ein Griff, und sie hatten<br />

die Tanne hinter dem Bett hervorgezogen.<br />

Ein kleines, verkrüppeltes Ding, aber bedeckt<br />

mit Fetzen von Staniolpapier, wie man es in<br />

den Zigarettenschachteln findet An den<br />

stärksten Zweigen aber hingen in Mehlstaub<br />

getauchte Tannenzapfen.<br />

Dimitri Verga nahm den Baum, Rassolow<br />

den Bauer. Zwei Stunden gingen sie zurück<br />

durch den Schnee. Dann sass Polja in der<br />

Zelle der Grenzpolizei von Lomsk, Rassolow<br />

und Dimitri Verga aber warfen den silberfunkelnden<br />

Baum auf den Tisch der Wachtstube.<br />

«Zwei Stunden habt ihr ihn getragen?»<br />

fragte der Kommandant. «Warum habt ihr<br />

ihn nicht fortgeworfen?»<br />

Rassolow zuckte die Achseln.<br />

Dimitri Verga kratzte sich den Kopf.<br />

«Ein anderer hätte Missbrauch damit treiben<br />

können,» sagte schliesslich Rassolow.<br />

«Und ausserdem,» murmelte Dimitri Verga,<br />

«wir müssen ihn als Beweisstück haben.»<br />

Der Kommandant nahm den Baum, schüttelte<br />

ihn und stellte ihn auf den Tisch. In<br />

dem Tisch war ein Loch, und der Stamm<br />

des Baumes passte genau hinein. Jetzt stand<br />

er da und funkelte. Rassolow, Dimitri Verga<br />

und der Kommandant betrachteten ihn. Dann<br />

ging Rassolow zu seinem Schrank, zögerte,<br />

schloss auf, nahm eine lange weisse Kerze<br />

heraus und schnitt sie in acht Stücke.<br />

Die Wachtstube wurde hell. Der Weihnachtsbaum<br />

leuchtete. Als aber Rassolow anfing,<br />

eine Melodie zu brummen, stampfte der<br />

Kommandant mit dem Fuss auf und ging<br />

hinaus. —<br />

Die Kerzen waren schon im Verlöschen,<br />

als er wiederkam.<br />

Das war mir Weihnacht<br />

Das war mir Weihnacht: in verschneitem Parke<br />

Ein stilles Haas an abgelegnem Plad —<br />

Am Himmel schwimmt des Halbmonds lichte Barke,<br />

Erglimmt das Gold verstreuter Sternensaat.<br />

Das war mir Weihnacht: tief ins niedre Zimmer<br />

Hängt leicht geschwärzter Deckenbalken Last ~.<br />

In alten Spiegeln bricht sich Kerzenschimmer —<br />

Es duftet nach verbranntem Tannenast.<br />

Das war mir Weihnacht: auf gebleichten Haaren<br />

Ein Glanz, der nicht von dieser Erde scheint —<br />

0, dürft' ich knien vor euch, die schon seit Jahren<br />

Das gleiche Grab im Gottesgarten eint! 7. L.<br />

«Wo warst du?» fragte Dimitri Verga.<br />

«Ich habe,» sagte der Kommandant, und<br />

seine Brust hob und senkte sich, «ich habe<br />

ihn freigelassen.»<br />

«Wir werden keine lobende Anerkennung<br />

in der Bezirkszeitung bekommen,» flüsterte<br />

Dimitri Verga.<br />

«Und vier Stunden sind wir im Schnee<br />

gelaufen,» murmelte Rassolow. Dann sangen<br />

sie, leise, aber mit zitternden Bässen, ein<br />

altes russisches Weihnachtslied. H. R,-V.<br />

Die Geschichte des<br />

Spielzeugs<br />

Wie die erste Puppe — das beliebteste<br />

aller Spielzeuge — aussah, die eine Mutter<br />

dem Kinde in die Wiege legte, darüber<br />

schweigen sich Chroniken und Sagen- aus.<br />

Man darf jedoch ohne weiteres annehmen,<br />

dass es ein kleines, ungeschicktes, mit ungelenker<br />

Hand, aus Lehm geformtes Ungeheuer,<br />

oder ein so gut wie gar nicht zürechtgehobeltes<br />

Holzklötzchen gewesen sein<br />

muss, eine misslungene Nachbildung des<br />

Urtyps, den natürlich stets der Mensch abgab.<br />

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der<br />

Weihnachtlicher Alpdruck.<br />

Schönheitssinn, es wuchsen die Kenntnisse<br />

und damit nahm auch die Puppe ästhetischere<br />

Formen an. Sie bildete natürlich nicht<br />

das einzige Spielzeug, das zur Freude der<br />

jungen Generation bestimmt war. Die Fabrikanten<br />

des Altertums verstanden auch, Tiere,<br />

Vögel und andere Gegenstände zu verfertigen,<br />

wobei sie sich nicht nur des Holzes und<br />

des Lehms, sondern auch des Elfenbeins und<br />

der Metalle bedienten. Plinius z.B. erwähnt<br />

einen gewissen Kaliistrates, der aus Elfenbein<br />

winzige Tiere von ausgezeichneter Gestaltungsform<br />

drechselte. Hyrmecides verstand<br />

Quadrigen (Viergespanne) und Schiffe zu<br />

formen, die eine Biene mit ihren Flügeln verdecken<br />

konnte! Bei Athenäus lesen wir, dass<br />

König Lysimachus, der 300 Jahre vor Christus<br />

lebte, einen feigen Höfling damit erschreckte,<br />

dass er einen täuschend ähnlichen<br />

Skorpion aus Holz auf dessen Kleid warf,<br />

vor dem der Höfling beinahe in Ohnmacht<br />

fiel.<br />

Nicht nur am Neujahrstage, sondern bei<br />

allen öffentlichen Festen beschenkte man in<br />

Rom die Kinder mit Spielzeug. Ebenso in<br />

Griechenland. Macrobius schreibt, dass man<br />

sich an den Sagillarien, die das Ende der<br />

Saturnalien bildeten, gegenseitig Wachskerzen<br />

und Lehmfiguren schenkte, mit denen<br />

später die Kinder spielten. Im Pariser Louvre<br />

ist eine bedeutende Sammlung solcher Figuren<br />

zu sehen.<br />

Aus den Ausgrabungen geht hervor, dass<br />

man damals auch Kleinode für Puppen<br />

kannte, ferner bronzene Glöckchen, Buchstaben<br />

aus Elfenbein, verschiedenartige Klappern,<br />

Bleifiguren und Spielzeugschachteln.<br />

Ein beliebtes Spielzeug war das trojanische<br />

Pferd, in dessen Innern Soldaten verborgen<br />

waren. Auch mit Hampelmännern, Bajazzound<br />

Harlekin-Figuren spielten die Kinder auf<br />

der Strasse zur Zeit des Perikles. «Diese<br />

Holzfiguren,» schreibt Apulejus, «nicken mit<br />

dem Kopf, verdrehen die Augen und heben<br />

die Arme in die Höhe.» Lehmfiguren sind<br />

gleichfalls uralt.<br />

Schauen wir nach Bajä, dem antiken Modebad<br />

der Römer. Im Gefolge der Patrizier<br />

befinden sich Höflinge, Geschäftsleute,<br />

Schmarotzen Die kleinen Mädchen erhielten<br />

dort «Tränen der Heliaden», was wir unpoetischer<br />

Bernstein nennen, verschiedenartigste<br />

Puppen, die man baden, an- und auskleiden<br />

konnte, und vieles andere mehr.<br />

Das Museum Giscari in Cotana besitzt eine<br />

schöne Sammlung von Puppen aus gebranntem<br />

Lehm und Elfenbein. Im Museum Campana<br />

ist eine Holzpuppe mit beweglichen<br />

Armen und Beinen. Die ältesten Stücke fand<br />

man jedoch in Gräbern: Rümpfe mit Löchern,<br />

die zur Befestigung von Köpfen, Armen und<br />

Beinen dienten. Die in Camarina gefundene<br />

Puppe besass eine gemalte Tunika. Wie aus<br />

verschiedenen Stellen bei den antiken Schriftstellern<br />

hervorgeht, waren diese Puppen, besonders<br />

die aus Wachs, sehr teuer.<br />

Die Kinder Griechenlands und Roms spielten<br />

genau so mit ihren Puppen wie die Kinder<br />

unserer Tage. Ja, man opferte Puppen<br />

verschiedenen Gottheiten, besonders Bacchus.<br />

Starb ein Kind, dann opferte man sein Spielzeug<br />

vor allem den Göttern der Unterwelt<br />

und legte es in das Grab.<br />

Knaben opferten, wenn sie heranwuchsen,<br />

ihr Spielzeug Mars und Jupiter, Mädchen der<br />

Diana und Venus.<br />

Die heidnische Sitte, Spielzeug ins Grab<br />

zu legen, erhielt sich auch unter den ersten<br />

Christen. Die schönsten fand man im Grab<br />

der Maria, der Tochter des Stylikon. Die<br />

grösste Puppe ist 18 cm gross, die kleinste 6.<br />

Dann tauchen Puppen erst im 13. Jahrhundert<br />

wieder auf, wo sie nicht nur zum<br />

Spielen allein, sondern zur Verbreitung französischer<br />

Moden an Fürstenhöfen dienten.<br />

Im 17. und 18. Jahrhundert werden immer<br />

häufiger Puppen zum Geschenk an ausländische<br />

Höfe gesandt, wo sie die Rolle der<br />

Heizkissen besitzen stets<br />

einen im Innern montierten<br />

Feuchtschutz und dürfen daher<br />

auch zum Wärmen nasser<br />

Umschläge benützt werden.<br />

In Eiektriiitäts- und Sanitäts<br />

Beschatten ab Fr. 21." er<br />

hiltlich.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der geheime Kampf<br />

Von Philipp Klein.<br />

(Fortsetzung an« dem Hauptblatt.)<br />

Er wusste, dass man sich schon seit langer<br />

Zeit mit dem Gedanken eines Anschlages auf<br />

die Longawerke befasste — Eberhard machte<br />

sich jetzt keine Bedenken mehr, dass er diesen<br />

liebenswürdigen Diplomaten nach allen<br />

Regeln der Kunst betrog! Es wurde vereinbart,<br />

dass Eberhard als Uhrenreisender<br />

nach Deutschland gehen sollte — nicht offen<br />

über die Grenze, was vielleicht gefährlich<br />

hätte werden können, sondern auf einem anderen<br />

Wege, der sicherer und verlässlicher<br />

schien. Den Zeitpunkt des Antritts seiner<br />

Reise sollte er selbst bestimmen. Er schlug<br />

das Frühjahr vor. Der Graf war einverstanden.<br />

Stein zeigte Eberhard eine Liste von<br />

deutschen Vertrauensleuten — die Adressen<br />

musste er sich selbstverständlich merken, da<br />

der Journalist sie nicht aus der Hand gab.<br />

Es waren acht Namen.<br />

Man trennte sich mit herzhaftem Handschlag;<br />

Hatzberg sollte in ständiger Fühlung<br />

mit Stein bleiben und von ihm mit allem ausgerüstet<br />

werden, was zu der Expedition nötig<br />

war.<br />

Eberhard blieb in Fühlung. Mit dem Journalisten,<br />

den er fast jeden zweiten Tag entweder<br />

im Bureau oder in seiner Wohnung<br />

aufsuchte. Mit dem französischen Gesandten,<br />

der offenbar von dem «Vorhaben» Eberhards<br />

unterrichtet war und diesen brauchbaren<br />

Mann fortgesetzt gut honorierte, ihn Artikel<br />

schreiben Hess, die nie zum Abdruck gelangten...<br />

Und mit den Russen, die von Woche<br />

zu Woche zuversichtlicher wurden.<br />

Inzwischen gingen die Ereignisse ihren<br />

furchtbaren Gang weiter. Die Entente hatte<br />

den Vorschlag der Mittelmächte, Friedensverhandlungen<br />

einzuleiten, schroff abgelehnt<br />

Daraufhin erklärte Deutschland den unbeschränkten<br />

U-Boot-Krieg. Es war den zuständigen<br />

deutschen Stellen die Gefahr bekannt,<br />

dass die Vereinigten Staaten von Amerika<br />

nunmehr erwogen, an der Seite der Entente<br />

in den Krieg einzutreten, den sie lange<br />

genug gewünscht hatten; aber man dachte in<br />

Berlin: vor Jahresfrist können die amerikanischen<br />

Truppen nicht nach Europa kommen,<br />

und bis dahin muss der U-Boot-Krieg eben<br />

seine Schuldigkeit bereits getan haben. Der<br />

französische Gesandte in Bern lachte herzlich,<br />

als er mit Eberhard über diesen deutschen<br />

Optimismus sprach.<br />

Am 18. März brach in Russland die Revolution<br />

aus. Eberhards russische Freunde hatten<br />

recht behalten; ihre Berechnung hatte<br />

genau gestimmt. Die Diplomaten der Entente<br />

waren durch dieses Ereignis durchaus nicht<br />

niedergeschmettert, wie man in Berlin<br />

glaubte; sie wussten genau, dass die neuen<br />

Beherrscher Russlands den Krieg fortführen<br />

würden, und zwar energischer, als es die<br />

Zarenregierung getan hatte. Eberhard und<br />

seine russischen Freunde erwarteten einen<br />

energischen Vorstoss des deutschen Ostheeres,<br />

der die russischen Linien über den<br />

Haufen werfen und die Autorität der neuen<br />

Regierung erschüttern musste. Aber es geschah<br />

nichts. Die Berliner Diplomaten waren<br />

der Obersten Heeresleitung in den Arm gefallen;<br />

die neue Regierung in Russland<br />

musste geschont werden, denn vielleicht gelang<br />

es, mit ihr in Friedensverhandlungen einzutreten.<br />

.Wozu habe ich eigentlich die ganze Zeit<br />

gearbeitet?' — dachte Eberhard. Er war sehr<br />

enttäuscht — seine russischen Freunde waren<br />

es nicht minder. Denn es ging kostbare Zeit<br />

verloren.<br />

Dann ereignete sich etwas, was Bern noch<br />

mehr in Aufregung brachte als die Ereignisse<br />

auf der Weltbühne. An dem Abend, an dem<br />

Eberhard seine Fahrt nach Deutschland antreten<br />

sollte — er war genau informiert, an<br />

welcher Stelle des Bodensee-Ufers der Mann<br />

mit dem Kahn auf ihn wartete! — wurde der<br />

Journalist Stein verhaftet. Auch Graf Mougeot<br />

wurde nach Bern geholt und ins Gefängnis<br />

eingeliefert Desgleichen eine Anzahl von<br />

Uhrenreisenden, von Hotelangestellten, die<br />

Briefe vermittelt hatten, und einige Fremde,<br />

die zu den häufigsten Besuchern des Bureaus<br />

von Stein gehört hatten. Die Schweizer Regierung<br />

zog nun endlich die Schlinge zu.<br />

Eberhard stürzte auf die französische Gesandtschaft<br />

— der Gesandte hatte sich schon<br />

in seine Privatwohnung begeben. Eberhard<br />

suchte ihn dort auf; er musste über eine halbe<br />

Stunde warten, bis er empfangen wurde.<br />

«Exzellenz — ich muss so schnell wie möglich<br />

fort! »<br />

(Fortsetzung folgt.)


u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°104<br />

heutigen Modezeitschriften spielten, weshalb<br />

auch Exportschwierigkeiten entstanden.<br />

Auch die Puppenkleider sind uralt. Puppenhäuser<br />

und Puppenstuben kamen dagegen<br />

erst viel später auf und hier errang vor allem<br />

Deutschland eine nicht unbeträchtliche Berühmtheit.<br />

Der Preis dieser Spielzeug-Häuser<br />

betrug oft Hunderte von Talern.<br />

Im Inventarverzeichnis eines bayerischen<br />

Fürsten, um das Jahr 1560, ist ein solches<br />

Haus erwähnt. Es hatte vier Stockwerke,<br />

einen Hof und eine Front von 15 Fenstern.<br />

Unten waren Wagenremise, ein Pferde- and<br />

Kuhstall, ein Speicher und ein Keller. Im<br />

ersten Stock waren Bäckerei, Ankleideraum<br />

und Bad, im zweiten Salons und zwei Schlafzimmer,<br />

im dritten eine Kapelle, ein Oratorium<br />

und die Kinderzimmer untergebracht.<br />

Da dieses Haus nicht nur möbliert, sondern<br />

auch bewohnt ist, gibt es uns ein getreues<br />

Abbild privaten Lebens im Mittelalter. Im<br />

Badezimmer sieht man eine Messingwanne<br />

und alle Badegeräte, im benachbarten Raum<br />

befindet sich ein Sofa, und auf einem Tischchen<br />

liegt Wäsche. Der Keller ist überreichlich<br />

mit Fässern und mit Geräten zum Weinabziehen<br />

versehen. Die Küche weist eine vollständige<br />

Sammlung aller üblichen Geschirre<br />

auf. Selbst eine Zinnwanne zur Fischzubereitung<br />

und silberne Pastetenschüsseln fehlen<br />

nicht. Im Hofe sieht man einen viereckigen,<br />

mit Bronzefiguren geschmückten Brunnen<br />

und eine marmorne Zisterne. Ein Tor führt<br />

in den Garten, wo inmitten von Hecken und<br />

Sträuchern Bänke stehen. Im Tanzsaal des<br />

ersten Stockwerks setzen die Ausmasse in<br />

Erstaunen. Das Fürstenpaar sitzt unter<br />

einem gestickten Baldachin, umgeben vom<br />

Hofe, der den tanzenden Paaren zuschaut.<br />

Der kleinere, mit schweren Wandteppichen<br />

bekleidete Raum dient für Empfänge. Auf<br />

zahlreichen Konsolen und Etageren sieht man<br />

überaus schöne Miniatur - Schmuckgegenstände.<br />

In der Mitte steht wieder das<br />

Fürstenpaar und neben ihm eine englische<br />

Dogge, drei Pudel, ein Papagei und ein Hofnarr.<br />

Im Schlafzimmer stehen wunderbare<br />

Betten mit einem kostbaren Himmel. Auf den<br />

Tischchen sieht man Kopfbekleidungen, Hemden,<br />

seidene Tücher, Pantoffeln, Bürsten,<br />

Kämme usw. Am Kamin steht ein Sessel,<br />

darin sitzt der Fürst, der sich mit einem<br />

Fächer gegen die Hitze des Feuers schützt.<br />

In der Kaoelle sieht man alle zur katholischen<br />

Andachtsübung nötigen Geräte, und in der<br />

verglasten Loge betet das Fürstenpaar. Im<br />

Wohnzimmer stehen Spinnräder aus Elfenbein,<br />

winzige Webstühle und Handarbeitsschatullen.<br />

Im Germanischen Museum in Nürnberg<br />

stehen fünf solcher Häuser aus verschiedenen<br />

Epochen. Lange Zeit belieferte Deutschland<br />

fast ausschliesslich die ganze Welt mit Puppen.<br />

Erst 1862 begannen die Franzosen mit<br />

der Fabrikation von Puppenköpfen aus Porzellan.<br />

Die Modelle stammten aus Künstlerhand.<br />

Die Augen waren aus Emaille, und<br />

Menschenaugen täuschend ähnlich. Sie schlössen<br />

und öffneten sich. Auch Arme und Beine<br />

waren beweglich. Die Haare stammten vom<br />

Fell tibetanischer Ziegen und konnten gekämmt,<br />

aber auch in verschiedenen Farben<br />

angeheftet werden, da der Hinterkopf aus<br />

Kork und nicht aus Porzellan bestand. .<br />

Schliesslich schuf die Mechanik wahre<br />

Puppenwunder: sprechende, sich verneigende,<br />

fächelnde, schwimmende und Klavier spielende<br />

Puppen.<br />

In Indien besitzen die Puppen nicht<br />

Menschengestalt. Trotzdem sind sie sehr beliebt.<br />

Sie bewohnen einen besonderen Raum<br />

im Hause, sind reich angezogen und werden<br />

wie Kinder gepflegt. Wenn eine Puppe zerschellt,<br />

trauert das ganze Haus, «heiratet»<br />

sie, so wird dieses Fest feierlich begangen.<br />

Aehnlich schätzen auch die Japaner die<br />

Puppe, die sogar eines ihrer grossen Jahresfeste<br />

den Puppen weihten. An diesem Fest<br />

reissen die Frauen schon am frühen Morgen<br />

blühende Birkenäste ab und schmücken mit<br />

ihnen das schönste Zimmer der Wohnung,<br />

wo inmitten buntfarbiger Chrysanthemen<br />

eine Ausstellung aller Puppen untergebracht<br />

ist, die die Kinder seit der Geburt erhielten.<br />

Wie schon die alten Römer das Zweckmassige<br />

mit dem Angenehmen zu verbinden<br />

verstanden und z. B. Gewichte in Form von<br />

Puppenfiguren kannten, so auch .unsere Zeit.<br />

Bekannt sind u. a. die Tee- und Zimmer-<br />

Puppen, die vor allem in der Hand von wirklichen<br />

Künstlerinnen zu erstaunlichen Kunstwerken<br />

wurden. So lebt die Puppe also trotz<br />

aller Wandlung des Zeitgeschmacks als eines<br />

der verbreitetsten Spielzeuge fort und wird<br />

sich immer mit den Menschen und seinen Anschauungen<br />

wandeln, aber niemals ganz verschwinden.<br />

K.<br />

Weihnachtlicher Büchertisch<br />

Der Amerika-Johann. Roman von Felix Möschlin.<br />

333 Seiten. Montana-Verlag, A.-G., Horw-<br />

Luzern -.— Man muss es freudig begrüssen, dass<br />

Möschlins unglaublich lebendige, in bestem Sinne<br />

schweizerische Werke in einem Augenblicke in<br />

endgültig bereinigter Form nochmals erscheinen,<br />

in dem zur Besinnung auf die eigene Art aufgerufen<br />

wird. Der Amerika-Johann ist vor mehr<br />

als 20 Jahren erstanden, und er wirkt auch jetzt<br />

so unveraltet, so lebensnah wie nur je. Mit Beschämung<br />

registriert man, wie sehr man diese<br />

Werke eines Mannes vergessen hatte, der doch<br />

heute noch mitten im kulturellen Leben unseres<br />

Landes steht, und mit warmem Herzen für Fortschritt<br />

und menschliche Freiheit kämpft. Die Geschichte<br />

des Amerika-Johannes ist die Tragödie<br />

der Wurzellosigkeit, der Abwendung von den tragenden<br />

Kräften der Heimat. Ob es nun auch<br />

hoch in Schweden oben ist, wo durch den Einfluss<br />

eines geschäftsgerissenen, amerikatüchtigen<br />

Schnorrers die Bauern ihre Heimat für den schäbigen<br />

Lohn billigen Fabriktandes und modern<br />

übertünchter Zivilisation verkaufen — diese Geschichte<br />

vom Zerfall des Arteigenen zugunsten<br />

einer bodenlos oberflächlichen Neu-«Kultur» ist so<br />

aktuell aus nur möglich. Und wenn Möschlin erzählt,<br />

wie diese gleichen innerlich haltlos gewordenen<br />

Bauern, die aus den Zusammenhängen, in<br />

denen sie aHein wachsen können, herausgerissen<br />

sind, nachher wieder das Alte zu einem gespenstischen<br />

Scheindasein erwecken, weil auch das<br />

wieder Geld durch die Touristen bringen soll —<br />

dann kann man flieh mir mit Nachdenklichkeit an<br />

ähnliche solche Versuche auch bei uns erinnern,<br />

das wahrhafte Volkstum zu einem traurigen Theaterdasein<br />

zu erwecken. Der Verfall echter Sitten<br />

bildet das grosse Hauptthema, zwischen dem zahlreiche<br />

erschütternde Einzelschicksale gestaltet sind.<br />

Die Geschichte etwa des Skog-Anders und seiner<br />

Maja, des alten Pellas-Jerk und der Jung-Kerstin<br />

sind so bezwingend geformt, dass man unwillkürlich<br />

an den grossen Sänger des Nordens<br />

denkt; Knut Hamsun. Ueberhaupt — es ist die<br />

ganze Welt Hamsuns in diesem herrlich Teichen<br />

Buch, aber doch nach eigenen Gesetzen gestaltet.<br />

Das schweizerische Schrifttum hat wenige Romane<br />

von solcher echter Kraft des Gefühls und<br />

dichterischer Grosse.<br />

bo.<br />

Wir und das Auto. Denkmal einer Maschine.<br />

Von Eugen Diesel. Mit 239 zum Teil ganzseitigen<br />

Bildkompositionen. 160 Seiten. Biographisches Institut<br />

A.-G., Leipzig. — Ein Bilderbuch von betörendem<br />

Reiz! Der interessante deutsche Dichter-Ingenieur<br />

Eugen Diesel, der über die geistigen<br />

Hintergründe unserer technischen Gegenwart<br />

schon manches bedeutende Wort fand, hat sich<br />

von dem Wunderwesen « Auto > bezaubern lassen.<br />

Was erst als eine Art von Auto-Epos vor seiner<br />

Seele stand, wurde dann zu einem Photo-Buch<br />

edelster Art, das in seiner sachlichen Weise für<br />

dieses neue Verkehrsmittel wirbt. Man braucht<br />

sich bloss die Mühe zu nehmen, die hauptsächlichsten<br />

Titel aufzuzählen, unter denen die Bilder<br />

zusammengefasst sind, um eine Ahnung von diesem<br />

Werke zu vermitteln: Entwicklung des Autos<br />

(erste Versuche, Autos in Massen, Durchbruch<br />

zum modernen Wagen), das Auto in der<br />

Geschichte (Weltkrieg usw.), Fabrikation (der<br />

Triumph des Autos), die Vollendung, vom Werk<br />

in die Welt (Ausstellung), Fahrerlebnis und<br />

Reise (Fahrgefühl, Strassen im Nebel, Strassen<br />

bei Nacht, Passstrassen, Städte, Landschaft, Uebersee),<br />

Alltag, Arbeit, Beruf, Verkehr, Garage,<br />

Werkstatt, Organisation der Betriebsstoffe. Autokult<br />

(Bewunderung und Sehnsucht, geliebter Besitz,<br />

Mondänität, vergangene Mondänität, Schönheitskonkurrenz),<br />

Auto und Kind (die Sehnsucht),<br />

Autoschrullen, der Unfall, das Ende der Laufbahn,<br />

die Züchtung des Autos (Rennen vor dem Krieg,<br />

Zuverlässigkeitsfahrten, Alpenfahrten, Bahnrennen,<br />

Rennwagen, Fahrer, das Ueberauto). Man<br />

sieht — der ganze Begriffskomplex, der heute das<br />

Auto umschliesst, ist in diesem sehr vornehm ausgestatteten<br />

Bande enthalten. Die Bilder sind von<br />

begeisternder Schönheit, der Beitext ist in gepflegtestem<br />

Stil gesehrieben. Die von Diesel verfasste<br />

Einleitung bemüht sich, das seelische Menschheits-Erlebnis<br />

«Auto» richtig einfühlend zu deuten.<br />

Wie sehr geschickt dies getan wird, zeige nur<br />

der folgende Abschnitt: « Eines Tages war daa<br />

Auto eben wirklich ganz und gar da, war unzweifelhafter<br />

Besitz des Menschen geworden, eine neue<br />

Epoche war angebrochen. Der Idee des Menschen<br />

hat sich in Wirklichkeit die Idee des selbstfahrenden<br />

Wagens hinzugesellt.» bo.<br />

Heinrich Hauser: Ein Mann lernt fliegen. Mit<br />

75 Bildern nach Aufnahmen des Verfassers. —<br />

Heinrich Hauser wird manchem unserer Leser<br />

schon durch seine «Letzten Segelschiffe», das<br />

«Schwarze Revier», die «Feldwege nach Chicago»<br />

oder sein «Noch nicht» bekannt sein. Wie jene<br />

Bücher, ist auch sein neuestes Werk in erster Linie<br />

ein präziser Tatsachen-Bericht, eine Reportage<br />

besten Stils. Mit minutiöser Genauigkeit hat Hauser<br />

seinen ganzen Werdegang als Pilot niedergeschrieben,<br />

den Wunsch, fliegen zu können, die<br />

erste Bekanntschaft mit Maschine und Fluglehrer,<br />

die ersten Instruktionen, seine Anfängerrunden<br />

und die damit verbundenen gemischten Gefühle,<br />

die Fehler, die Entdeckungen, die Genugtuungen,<br />

Depressionen, die Freuden und den Aerger, die<br />

keinem angehenden Flieger erspart sind. Unwillkürlich<br />

macht der Leser alles mit. Je weiter er<br />

in der Lektüre fortschreitet, um so mehr fühlt er<br />

sich eins mit der Maschine, bis er zuletzt den ganzen<br />

Flugkursus selbst miterlebt zu haben glaubt<br />

Wie scharf gesehen und wie wahrheitsgetreu<br />

das neueste Werk Hausers ist, weiss niemand<br />

besser als der, welcher seihst Aehnliches erlebt<br />

hat, und immer wieder fassen Flieger ihr Urteil<br />

über Hausers Buch in dem einfachen Sata zusammen:<br />

Genau so ist es, genau so haben auch<br />

wir empfunden!<br />

Der Text ist durch ausgezeichnete Photographien<br />

s-eschmückt.<br />

—s.<br />

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N« 104 - <strong>1933</strong><br />

Weihnachtsgeschenke aus dem<br />

Modereich<br />

Konfektionierte Kleider in Wfßl'e und<br />

Seide wenden sich an Frauen und Kinder.<br />

An die Frauen überdies die fertigen Jupes<br />

und die eleganten, modischen Seidenblusen.<br />

Letztere sind aus karriertem Taffet oder<br />

aus schwerem Satin und werden gerne zur<br />

Teestunde und für allerlei abendliche Gelegenheiten<br />

gewählt. Damit können wir, besonders<br />

wenn wir im ganzen mit weniger Kleidern<br />

auskommen sollen, viel Abwechslung<br />

schaffen. Für alle diese Artikel lassen wir<br />

uns manchmal mit Vorteil in den Geschäften<br />

Qeschenkbons geben; denn gewöhnlich<br />

•wählen die Frauen ihre Kleider oder Blusen<br />

gern selber oder die Sachen sitzen<br />

nicht wie sie sollten.<br />

Unbedenklich können wir dagegen Unterwäsche,<br />

hübsche Nachthemden oder Unterröcke<br />

kaufen. Hier werben feinste Kunstseidenartikel,<br />

wie auch wollene oder wollene<br />

mit Seide gemischte um die Gunst der<br />

Frauen. So elegant wie gegenwärtig war<br />

namentlich die Wollwäsche noch nie. Nachthemden<br />

werden zu koketten Kleidern, und<br />

die Tagwäsche folgt den Körperlinien, wie<br />

es die Hüftgürtel und die Korselets unserer<br />

sich immer mehr vervollkommenden<br />

Korsettindustrie tun. Schöne Farben überall!<br />

Hellblau dürfte momentan sehr verbreitet<br />

sein «und ist kleidsam. Aelteren Leuten werden<br />

die gitterartig oder sonstwie phantasievoll<br />

gestrickten Bettjäckchen ebensoviel<br />

Freude machen wie den Jungen. Seidenwäsche<br />

in farbigen Reinseidengeweben sind<br />

immer eine Zierde des Weihnachtstisches<br />

und werden wirklich schick herausgebracht.<br />

Dann wenden wir uns den Strümpfen zu,<br />

den hauchdünnen, seidenen wie den wärmen^<br />

den, den Sportstrümpfen samt den Unterziehstrümpfen,<br />

die im Winter unentbehrlich<br />

sind. Strümpfe, deren richtige Grosse im allgemeinen<br />

leicht zu ermitteln ist, sind ein stets<br />

auch AF Nr. 102.<br />

/Os\aD<br />

begehrtes Geschenk. Dann das Heer der<br />

Echarpen, seidene und wollene, gewobene<br />

und gestrickte, alle Farben, vielerlei kräftige<br />

Karos, Streifen und Schattierungen sind<br />

hier vertreten. Dazu kommen die heute so<br />

vielfältigen Kopfbedeckungen, wie Berets<br />

oder auch Hüte. Hier muss man schon die<br />

Trägerin selbst wählen lassen. Ein willkommenes<br />

Geschenk sind auch Wollstrangen zum<br />

Stricken. Daran denken wir vielleicht weniger.<br />

Und wir können mit diesen schönen<br />

Wollsorten, die jetzt bei uns fabriziert werden,<br />

manche Weihnachtsgabe selbst herstellen.<br />

Bleiben noch Schuhe und Handschuhe als<br />

begehrtes Geschenk. Samt allerlei willkommenen<br />

Ledersachen, wie Gürteln, Geldbeutel,<br />

Handtaschen und anderen ledernen Kleinigkeiten.<br />

Hausschuhe, Schuhe fürs Boudoir<br />

aus Satin mit Schwan besetzt. Abendschuhe<br />

sind kleine Luxusgaben, die stets<br />

Freude machen. Geschenke dürfen überhaupt<br />

nicht das graue Kleid der Sorge tragen.<br />

Sie sollen den Beschenkten nicht mit<br />

Bedürftigkeit umgeben. Doch da fallen mir<br />

gleich die — Tränen und damit die Taschentücher<br />

ein, mit denen in eigenen Spezialgeschäften<br />

ein wahrer Kultus getrieben wird.<br />

Wie ansprechend sehen sie aus, seidenbebändert,<br />

in einer schönen Geschenkpackung.<br />

Herren, Damen und Kinder freuen sich damit.<br />

Im allgemeinen kommen wohl die Frauen<br />

an Weihnachten besser weg, was Beschenktwerden<br />

anbetrifft. Wenigstens, was die Gaben<br />

der Mode anbelangt. Alles sieht viel liebenswürdiger<br />

aus, duftiger, während über<br />

der Herrengarderobe eine gewisse Strenge<br />

liegt. Die Stoffe haben wir schon erwähnt.<br />

Bleibt die Konfektion mit ihren vielerlei<br />

Modellen. Beispielsweise haben auch Herren,<br />

namentlich junge Leute, gerne ein paar<br />

Mäntel. Vielleicht einen, der zu ihrem<br />

Knickerbocker, den sie sich schenken lassen,<br />

pasxt. Denn das Assorti hat, wie die aufgehellten,<br />

lebhafteren Farben, auch den Herrenanzug<br />

ergriffen.<br />

Seitdem unsere Theater Gesellschaftstollette<br />

für Premieren vorschreiben, rückt für<br />

viele der Smoking, wenn nicht der Frack, in<br />

den Vordergrund. Und es ist gut, wenn auch<br />

der Herr einmal wörtlich den Alltag auszieht<br />

und auf ein paar Stunden Toilette<br />

macht. Die Ergänzung oder Neuanschaffung<br />

des Gesellschaftstenues gehört deshalb zu<br />

den dankbaren Weihnachtsgaben. Also einmal<br />

die Frack- und Smokinghemden, samt"<br />

Bindern, die Hemd- und Manschettenknöpfe<br />

für abends, die Taschenuhr mit dem Breloque<br />

aus Gold und schwarzem Seidenband<br />

her! Dann vielleicht Abendschuhe, ferner dazu<br />

passende Seidensocken. Und für abends ein<br />

weisses. reinseidenes Foulard! Wie auch<br />

AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

schöne Handschuhe, die die schweinsledernen<br />

für einmal ausschalten, die zum Autofahren<br />

dienen. Handschuhe sind ein beliebtes<br />

Geschenk. Namentlich die Peccaries,<br />

aber auch die waschbaren, sämischen, ferner<br />

die gefütterten Nappas. Für das Interieur<br />

werden jetzt vielfach Hausjacken und namentlich<br />

Schlafröcke aus breit gestreifter,<br />

dunkler Seide getragen, die wirklich kleidsam<br />

sind. Es gehören natürlich Hausschuhe<br />

dazu aus Lack mit Absätzen, in weichem<br />

Leder oder wärmende in Wolle. Diese lassen<br />

sich mit Vorteil schenken. Einem jungen<br />

Mann legen wir, wie dem jungen Mädchen,<br />

einen Skianzug oder eine Schlittschuhausrüstung<br />

vor. Wobei die Pullover an die<br />

Reihe kommen. Diese sind ein recht gangbarer<br />

Geschenkartikel, auch als ärmelloses<br />

Modell. Wer vergässe die Krawatte, von denen<br />

schon bei den Seidenstoffen die Rede<br />

war? Und wisst ihr, dass Wollschals für den<br />

Herrn gegenwärtig obligatorisch sind? Welche<br />

Auswahl hat da die Industrie herbeigebracht!<br />

Und wie vielseitig ist sie in Skisocken,<br />

in langen schottischen Strümpfen,<br />

wie in Socken für den täglichen Gebrauch.<br />

Hier gehen wir nie fehl, wenn wir etwas<br />

davon schenken. Das gleiche gilt von Mützen,<br />

BSrets basques und von Hüten. Und junge<br />

Leute freuen sich, wenn sie einen Zylinder<br />

erhalten. Denn er wird zwar oft verlacht —<br />

Angströhre getauft — aber er ist doch unerlässlich.<br />

Für jeden passen Wäschestücke<br />

als Geschenk. Farbige Wäsche beherrscht<br />

die Tagesmode. Daneben meldet sich wieder<br />

feine Weisswäsche, die zu dunklen Anzügen<br />

sehr gut passt. Weiche Silkings, sonstige<br />

feine Popelinegewebe, Panamastoff für<br />

Sport, feine Wollsachen in Form von Polohemden<br />

sind, in schöner Ausführung, nicht<br />

bloss einheimische Erzeugnisse, sondern<br />

auch willkommene Weihnachtsspenden. Wobei<br />

Kragen nicht zu vergessen sind, angefangen<br />

bei den sportlichen Fassonen bis zu den,<br />

zu den Tanzanzügen benötigten, steifen<br />

Kragen mit gebrochenen Ecken, die neben die<br />

übrigen Modelle treten.<br />

Im übrigen lassen sich den Herren natürlich<br />

schöne Ledersachen schenken, Brieftaschen,<br />

Portemonnaies, Zigarettenetuis, obschon<br />

darin das silberne Etui den Vorrang<br />

hat. Vergessen wir zum Schluss die Gamaschen<br />

nicht, noch die neue Hülle für den<br />

Autokühler. (Schluss.)<br />

E. Seh.<br />

Büchertisch<br />

Meine indische Ehe. Von Frieda Hauswirth.<br />

360 Seiten. Rotapfelverlag, Erlenbach-Zürich. —<br />

Wer den englischen Büchermarkt etwae genauer<br />

verfolgt, weiss, dass vor einiger Zeit das Buch<br />

« Meine indische Ehe », Aufsehen erregt hat. Vor<br />

kurzem hat der Rotapfelverlag eine ausgezeichnete<br />

deutsche Uebersetzung dieses Werkes<br />

von Frieda Hauswirth herausgegeben und damit<br />

die Bekanntschaft mit einem in jeder Beziehung<br />

ungewöhnlichen Buche vermittelt Fried« Hauswirth<br />

ist eine Schweizerin, die seinerzeit einen<br />

Hindu auf einer amerikanischen Universität kennen<br />

lernte und später mit ihm nach seiner Heimat<br />

übersiedelte. Das Buch ist nun die Frucht ihres<br />

langjährigen Aufenthaltes in Indien, das sie nicht<br />

nur am Rande erlebte, sondern in dessen Sittan,<br />

Auffassungen und Geheimnisse sie mit den wachen<br />

Sinnen einer Frau eindrang. Die Literatur<br />

über Indien ist unermesslich gross, aber fast immer<br />

fehlt ihr das persönliche Erlebnis. Die Begegnung<br />

zwischen Europa und Indien spiegelt sich<br />

in dem Leben dieser Schweizerin, die die indische<br />

Gesellschaft genau kennen lernte. Sie betrat<br />

den ihr ziemlich fremden Boden voll Begeisterung<br />

und Freude, um menschliche Schranken der Ungerechtigkeit<br />

niederreissen und Duldsamkeit und<br />

gegenseitiges Verständnis fördern zu können. Es<br />

war ihr mit anderen Worten darum zu tun, mit<br />

den eigenen schwachen Kräften an der Versöhnung<br />

zwischen Europa und Indien — zwei Gegenpolen<br />

—• mitzuarbeiten. Das Elend und der<br />

Wirrwar der Kasten lastete schwer auf ihrer<br />

Seele. Was in dieser Frau, deren tapfere Haltung<br />

man das ganze Buch hindurch immer wieder IU<br />

bewundern Gelegenheit findet, unter schweren<br />

Kämpfen, die indessen auch wieder von schönen<br />

Erinnerungen abgelöst werden, zum Bewusstsein<br />

kommt, ist ein tief menschliches Erlebnis: Sie<br />

ahnt, dass auch dieses Land aus eigenen Kräften<br />

heraus sich selber helfen muss, und dass alles<br />

Eingreifen von fremder Hand, auch wenn es mit<br />

Liebe geschah, diesem ringenden Körper nur Sohaden<br />

bringen kann. Das Buch klingt in einer gans<br />

leisen Resignation aus, die nur schwach zu spüren<br />

ist; eben der Erkenntnis der tiefen Unmöglichkeit,<br />

selbst entscheidend helfen zu können. Man<br />

wird aus diesen kurzen Andeutungen heraus schon<br />

ahnen, wie überaus schätzenswert das Werk ist.<br />

Die interessante Art der Erzählung und das Geschick,<br />

die eigenen Erlebnisse sehr lebendig gestalten<br />

zu können, erhöhten seinen Reiz, so dass<br />

als ein gutes Schweizerbuch von Herzen empfohlen<br />

werden darf.<br />

bo.<br />

Das treue Eheweib. Novellen von Georg Britting.<br />

Verlag Albert Langen-Georg Müller, München.<br />

— Georg Britting hat sich seinerzeit mit<br />

dem merkwürdigen Roman c Lebenslauf eines<br />

dicken Mannes, der Hamlet hiess », über ein ausserordentliches<br />

dichterisches Talent ausgewiesen.<br />

Mit seinen neuen Novellen erfüllt er alle Hoffnungen,<br />

die das deutsche Schrifttum in ihn<br />

setzte. Sie sind von einem ganz erstaunlichen<br />

Grade menschlicher und künstlerischer Reife. Für<br />

den Eingeweihten bedeutet der neue Britting um<br />

so mehr eine Ueberraschung, als dies« sich von<br />

der lyrischen Haltung abgewandt und nun der<br />

reinen Epik ergeben hat. Seine Novellen haben<br />

die Zurückhaltung und die Stärke der besten<br />

deutschen Erzählungen. Mit schöner Straffheit<br />

wird die sich stets steigernde Handlung gestaltet,<br />

um dem unausweichlichen Ende entgegenzuführen.<br />

Das Erschütternde daran ist das Schicksalshafte,<br />

das sich über allem ausbreitet und dem die<br />

Gestalten gleich einem lähmenden Zwang unterliegen.<br />

Dieses Schicksal bricht über sie gleich<br />

einem blind waltenden Naturereignis herein und<br />

reisst sie im blinden Strome mit sich fort. Das<br />

Walten einer fremden Macht Wesen gegenüber,<br />

die keinen faustischen Trieb nach Erkenntnis in<br />

sich tragen, kommt wohl am Teinsten in den Novellen<br />

«Waldhorn», «Treues Eheweib», «Gespann<br />

des Vetters» zum Ausdruck. Zu visionärer Grosse<br />

steigert sich der Kampf zweier Hengste miteinander,<br />

die sich in wildem Rasen gegenseitig zerfleischen.<br />

Britting hat hier eine Szene von atemberaubender<br />

Eindringlichkeit gestaltet. Wenn die<br />

Sprache auch scheinbar gleichmässig dahinfliesst,<br />

so ahnt man doch aus ihrem Rhythmus ein lei-<br />

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Tafel-Service und dazu das passend«<br />

Besteck (20 Mustsr am Lager), Kaffee-,<br />

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Toilettegarnituren, Vasen, Schalen<br />

und all die vielen Meinen Geschenke, **<br />

viel Freude machen und doch nicht viel<br />

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Verdauungsstörungen oder chronischen Magenkatarrh<br />

bezeichnet man gewöhnlich als Magenleiden,<br />

und die meisten Menschen sind heutzutage<br />

damit belastet. Die vorkommenden Beschwerden<br />

äussern sich verschiedenartig. —<br />

Nach dem Essen werden die meisten voll gegen<br />

die Brust hin, es liegt ihnen schwer auf dem<br />

Magen, bekommen Kopfweh über den Augen,<br />

Schwindel, manche glauben, sie könnten einen<br />

Schlag bekommen, sind überdrüssig, sehr schnell<br />

bös und aufgeregt, so dass sich Herzklopfen<br />

einstellt. In der Regel ist wenig Appetit vorhanden,<br />

hat man aber nur weniges genossen,<br />

so bringt man nichts mehr hinunter. Auch<br />

gibt es solche, welche alle 2 Stunden Hunger<br />

haben, und doch nehmen ihre Kräfte ab. Auoh<br />

kommt öfters Erbrechen vor. — Gewöhnlich<br />

ist harter Stuhlgang, auch Abweichungen vorhanden,<br />

saures Aufstossen oder Magenbrennen,<br />

manchmal Rücken- und Unterleibsschmerzen<br />

und gewöhnlich kalte Füsse. Viele glauben<br />

irrtümlich, sie seien lungenleidend, indem ihnen<br />

das vorhandene Magengas das Atmen erschwert.<br />

Durch diese Verdauungsstörungen werden die<br />

genossenen Speisen unverdaut fortbefördert, so<br />

dass das Blut zu wenig Nährstoffe erhält und<br />

hiedurch Blutarmut und Bleichsucht<br />

entsteht. Auch die vielen Schlaganfälle, welche<br />

ein frühes Ableben herbeiführen, rühren von<br />

diesen Verdauungsstörungen.<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N» 104<br />

denechaftliches Herz, das hinter ihnen «teilt DM »Her Bejahung der stark trennenden Grenzen xm- filmen mitgewirkt und treulich mitgeholfen, jrn- T r<br />

Buch wird dem Leser zum Erlebnis. bo. sehen den einzelnen Völkern sich offen um ein an- seliges Schicksal in der gewaltigen Bergnatur zu HiXTIXOY<br />

10,000 Meilen Im Sattel. (Vom Kreuz de« Sü- ständiges Verstehen und ein gutes Verhältnis von spielen. Es gibt allerdings Alpinisten — und nicht<br />

dens zum Polarstern.) Von A. F. Tschiffely. Mit Nachbar zu Nachbar bemühen. Deutsches Dorf — die schlechtesten unter ihnen gehören dazu — die ^^ II ______ ._iZz^JS»<br />

19 Abbildungen auf Kunstdruckpapier. Montana- rumänisches Dorf sind die Antipoden der Ausein- sich heilig Ton solchen Filmen hüten weil sie der -j^Uß^^^^*^^ '^^^^^3?<br />

Verlag A.-G., Horw-Luzern. — Gibt es irgendwo auf andersetzung, die im Rahmen einer ausserordentlich Ansicht sind, dass man Kino und Sensationen *EEy r\——>/?""^ilifi|r^ S&^§M\<br />

der Welt einen Lehrer, der nicht wenigstens ein- interessanten Welt vor sich gehen. Die Natur ver- nicht unbedingt in eine Welt hineintragen sollte, ^^y^^^^Sr^^ßv 3^_2SkSl<br />

mal im Leben drauf und dran war, über die leiht dem Ganzen einen zaubervollen Hintergrund, die soviel ernster, grösser, erschütternder ist ba —^ .ip/SifiPsö^^TlIilP^ ^ÄK^JIr^wv<br />

Schulbänke zu springen, die Bücher aus dem Fen- und alte Kultur und volkskundliche überlieferte Sa- _. »,«..,. n-„u «/_ u... CL.M, ITS„« Sä^ßflk3rT\ $Umr _^S»ll erkundigen. Sicher gibt es viele Frauen, die noch<br />

men. » Und nun ahnt man, dass hier das Thema und wie er sich alsbald in die Herzen der Kino- Der gesunde Eislauf. Der diesjährige Winter nicht wissen, dass auch in der Schweiz ein ausgeder<br />

Volksgemeinschaft, mit andern Worten des im seligen hineinspielte. Leni Riefenstahl erzählt, hat beizeiten mit einem Temperament eingesetzt, zeichnete« Parfüm hergestellt wird. Das einheimi-<br />

Ausland lebenden Deutschen, aufgegriffen worden was zugegeben werden muss, durchaus interes- das sämtlichen Wintersportlern das Herz höher sehe Produkt cBrise Marine» ist erst nach monateist.<br />

Wittstock vermittelt in grossen Zügen einen sant und wird bei denen, die für ihre Filme klopfen Hess. Skisport und Schlittschuhlaufen ist langen Versuchen in den Handel gebracht worden<br />

Einblick in das Land Siebenbürgen und studiert an schwärmen. Begeisterung wecken. Sie hat recht- grosse Mode geworden, und nur wer altmodisch und genügt heute auch den verwöhntesten Andiesem<br />

Beispiel eminent wichtige volkspolitische zeitig vorgesorgt, diese warm zu erhalten, und fügt und verschroben ist, sitzt heute noch ängstlich sprächen. Es vereinigt die Vorzüge eines erstklas-<br />

Probleme. Wie man sieht, demnach höchst aktuelle dem Buche eine Unzahl von Aufnahmen bei, ih hinter dem warmen Ofen. In der Schweiz verfü- sigen Ean de Cologne mit diskretem, feinduften-<br />

Dinge. Drei Völker strömen durcheinander. Die Span- denen wir den Star in allen möglichen und un- gen mehrere Städte über prächtige Einslaufanla- dem Parfüm von nachhaltiger Wirkung. Der hen>nungen,<br />

die entstehen, sind vom Verfasser in aner- möglichen Situationen und Posen wiedererkennen, gen, die diesen Sport ganz besonders zum Blühen liehe Duft, die elegante Aufmachung und dieniekennenswert<br />

objektiver Weise geschildert. Wittstock Somit scheint sie sich also ziemlich ernst zu neh- gebracht haben. Eishockeymatchs geboren zu den deren Preise sprechen gleichermaßen für dieses<br />

scheint zu jener Kategorie zu gehören, die trotz men! Leni Riefenstahl hat bis ietzt immer in Ber?- grossen Ereignissen während der Wintersaison und Produkt der Parfa A.-G. in Zürich.<br />

Zürcher<br />

Wochenprogramm<br />

Stadttheater<br />

Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags S Uhr.<br />

Di. abend IS. Dez. Der VogelhSndler.<br />

Mi. abend 20. Dez. Venus (B-Ab. 8).<br />

Do. abend 21. Dez. Carmen, mit Sigried Onegin.<br />

Abend« 8H Uhr. Sonntag<br />

nachm. 3H Uhr-<br />

Di, abend 19. Dez. 8 Uhr: Die Rassen, Schauspiel<br />

von Ferdinand Bruckner.<br />

Mi. abend 20. Dez. 8 Uhr: Juarez und Maximilian,<br />

Schauspiel von Franz Werfel.<br />

Do. abend 21. Dez. Premiere: Der zerbrochene Krug,<br />

von Kleist, hierauf: Der eingebildete<br />

Kranke, von Moliere.<br />

Grand Cafe Esplanade,utoquai 21<br />

Im Restaurant: Kapelle Jean Borel.<br />

Bar: Hermann Ehrlich am FlügeL<br />

Cabaret: Elmy Schwank, Tanz.<br />

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N°104 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-PEVUC 11<br />

Kostspielige<br />

Gelegenheitsfahrten.<br />

(Aas dem Bundesgericht.)<br />

Nach dem Besuche einer Generalversammlung<br />

in Lenzburg wurde am 20. April 1929<br />

der Handelsredaktor der «Neuen Zürcher <strong>Zeitung</strong>»,<br />

Dr. A. Schütz, von einem Zürcher Kaufmann<br />

eingeladen, die Rückreise nach Zürich<br />

in seinem Auto mitzumachen. Bei dieser<br />

Rückfahrt, an der noch zwei andere Passagiere<br />

teilnahmen, wurde in Brestenberg ein<br />

längerer Zwischenhalt gemacht. Auf der<br />

Weiterreise fuhr der Wagen über das Strassenbord<br />

hinaus und überschlug sich. Während<br />

die anderen Insassen mit Verletzungen davon<br />

kamen, wurde Dr. Schütz getötet.<br />

Die Witwe und die beiden minderjährigen<br />

Knaben des Verunglückten belangten den<br />

Automobilisten auf 200 000 Fr. Schadenersatz<br />

und Genugtuung. Beide kantonalen Instanzen<br />

bejahten die Schadenersatzpflicht des<br />

Beklagten; das Zürcher Obergericht sprach<br />

der Witwe eine lebenslängliche Monatsrente<br />

von 360 Fr., 3000 Fr. Genugtuungssumme und<br />

den Ersatz der Bestattungskosten zu, den beiden<br />

Knaben eine bis zum zurückgelegten<br />

20. Altersjahr zu zahlende Rente von monatlich<br />

je 225 Fr. und je 1000 Fr. Genugtuungssumme.<br />

In seinem Urteil vom 13. Dezember hat das<br />

Bundesgericht die Schadenersatzpflicht des<br />

Automobilisten gleichfalls bejaht. Der Unfall<br />

ereignete sich auf einer Strasse von 5M m<br />

Breite, welche bei der Kurve nach links geneigt<br />

war und wegen des frischen Kiesbelages<br />

die Adhäsion der Wagenräder verringerte.<br />

Diese Mängel der Strasse waren für den<br />

Fahrer erkennbar, ganz abgesehen von seiner<br />

Ortskenntnis; obschon diese Umstände<br />

zur Vorsicht mahnten, hat er eine Geschwindigkeit<br />

von etwa 60 km eingehalten, was<br />

unter den obwaltenden Umständen eine grobe<br />

Fahrlässigkeit bedeutete.<br />

Kann so über die grundsätzliche Schadenersatzpflicht<br />

des Automobilisten kein Zweifel<br />

bestehen, so hat der Richter nach Art. 43 des<br />

Obligationenrechtes bei der Festsetzung des<br />

Schadenersatzes auch die übrigen Umstände<br />

zu berücksichtigen und diese sprechen zum<br />

Teil zugunsten des Beklagten. Ist auch nicht<br />

nachgewiesen, dass der Fahrer angetrunken<br />

war, so hat doch der Verunglückte bewusster<br />

Weise ein gewisses Risiko übernommen,<br />

als er der Einladung zum Mitfahren Folge leistete;<br />

die kantonale Instanz hat aus diesem<br />

Grunde die Schadenersatzpflicht des Beklagten<br />

um 10 Prozent herabgesetzt, aber damit<br />

das übernommene Risiko noch nicht genügend<br />

berücksichtigt. Für eine Herabsetzung der<br />

Ersatzpflicht sprechen auch die finanziellen<br />

Verhältnisse der Prozessparteien: eine gewisse<br />

Ermässigung des Schadenersatzes ist<br />

für die Klägerschaft erträglicher als die Leistung<br />

des vollen Schadenersatzes für den Beklagten,<br />

da dieser grosse Familienlasten trägt<br />

und sein leidender Zustand eine gewisse Uhstabilität<br />

seiner Erwerbsverhältnisse bedingt.<br />

Aus diesen Erwägungen wurde die der<br />

Witwe auszurichtende Monatsrente auf 300<br />

Franken, die Monatsrente der beiden Kinder<br />

auf je Fr. 187.50 ermässigt. Hinsichtlich der<br />

Genugtuungszahlungen wurde das obergerichtliche<br />

Urteil bestätigt. Wp.<br />

Zur Auslegung der Vollziehungsverordnung.<br />

Wie in letzter Nummer bekanntgegeben, geht<br />

die Auffassung des eidsr. Justiz- und Polizeidepartementes<br />

in Bezug des genügenden<br />

Gleitschutzes dahin, dass dieser nur dann<br />

vorhanden sei, wenn das Reifenprofil auf der<br />

Lauffläche noch deutlich erkennbar sei. Da<br />

diese Interpretation einerseits bei den Kontrollen<br />

zu Meinungsverschiedenheiten und<br />

Auseinandersetzungen führen muss und anderseits<br />

die Pneus nur in ungenügendem<br />

Masse ausgenützt werden könnten, sahen<br />

sich die Vertreter der Kor" , -„ veranlasst,<br />

dieserhalb beim Departement vorstellig<br />

zu werden. In einer gemeinsamen Sitzung,<br />

welche gestern Montag stattfand,<br />

wurde durch die Vertreter der Verbände der<br />

Standpunkt der Automobilisten dargelegt, ß<br />

T. C. S.<br />

Autosektion Aargau<br />

Protokollauszug über die Vorsfandssltzung vom<br />

12. Dezember. Nach Verlesen des Protokolls, das<br />

genehmigt wird, werden folgende Traktanden behandelt:<br />

1. Die Jahresfeier der Sektion Aargau wird auf<br />

Samstag, den 20. Januar 1934, in den Saalbau nach<br />

Aarau festgelegt.<br />

2. Jedes Mitglied der Sektion Aargau wird pro<br />

1934 vom Sekretariat unentgeltlich Reiserouten ausarbeiten<br />

lassen können. Ueber 1000 Reiserouten<br />

Hegen bereits ausgearbeitet vor. Bedingung: Sektionsmitglied.<br />

3. Der Verkehrsfilm, der sowohl Fussgänger,<br />

Radfahrer, wie Automobilisten über die Verkehrsdisziplin<br />

auf den Strassen orientiert, wird erst nach<br />

der Jahresfeier abgewickelt werden.<br />

4. Als Clublokal für die Sektion Aargau wird<br />

das neuerbaute Restaurant zum Sahnen bezeichnet.<br />

Jedes Mitglied der Sektion Aargan wird sich dort<br />

an einem besonders bezeichneten Tisch mit Kameraden<br />

über Autofragen aussprechen können.<br />

5. Pro 1934 wird an alle Automobilisten eine ber<br />

sondere Werbeschrift mit Nennung der Vorteile der<br />

Mitgliedschaft verschickt. r.<br />

Winter-Delegiertenversammlung des A.C.S. in Bern<br />

An dieser Versammlung, welche In würdigem<br />

Rahmen in kurzer Zeit eine Reihe wichtiger administrativer<br />

Geschäfte erledigte, konnte der Zentralprä-,<br />

sideni Dr. Mende 112 Delegierte begrüssen, welche<br />

25 Sektionen vertraten. Er gab einleitend seiner<br />

Befriedigung über die Mitgliederbewegung im abgelaufenen<br />

Jahre Ausdruck, die durch eine Sektionsneugründung<br />

und vermehrte Werbeaktionen in den<br />

Sektionen eine sehr beachtliche Zunahme brachte.<br />

Im weiteren stellte er mit Genugtuung ein lebhaftes<br />

. Interesse der Gruppen an den Geschäften des Zentral-Clubs<br />

fest, und eine Arbeitsfreudigkeit, die es<br />

der Clubleitung fast schwer macht, alle Angebote<br />

für Mitwirkung in den leitenden Instanzen und<br />

Kommissionen zu befriedigen.<br />

Ein weiterer Schritt in der eingeleiteten Neuorganisation<br />

des Clubs wird die nunmehr endgültig<br />

am 1. Mai 1934 stattfindende Uebersiedlung der<br />

Zentralverwaltung nach Bern darstellen. Dann<br />

wird auch in absehbarer Zeit der Entwurf für die<br />

neuen Zentralstatuten vorliegen, der manchen Wünschen<br />

aus den Sektionen in vermehrtem Masse<br />

Rechnung trägt Mit Rücksicht auf diese Umgestaltung<br />

bringt die Sektion Wäadt einen Antrag ein, es<br />

möchten dieses Mal nicht die ordentlichen statutengomässen<br />

Neuwahlen für eine Amtsdauer von zwei<br />

Jahren stattfinden, sondern es sei einfach eine Verlängerung<br />

der Jetzigen Amtsperiode um ein Jahr<br />

vorzunehmen. Auf diese Weise ist es dann unmittelbar<br />

mit Inkraftsetzen der revidierten Statuten<br />

möglich, die .verschiedenen zentralen Instanzen und<br />

Kommissionen nach den neuen Gesichtspunkten zu<br />

berufen. ^ Dieser Antrag, der weitere Unterstützung<br />

findet, wird angenommen, nachdem vom Zentralpräsidenten<br />

noch die Zusicherung gegeben wird,<br />

dass der Statutenentwurf bis zur Frühjahrsversammlung<br />

vorliegen werde. Damit verbleiben Zentralpräsident,<br />

Zentralkomitee, die Kontrollorgane,<br />

die ständigen Zentralkommissionen wie auch die<br />

Delegationen in bisheriger Zusammensetzung weiterhin<br />

in Funktion, soweit nicht Demissionen vorliegen.<br />

Stillschweigend werden gemäss den vorliegenden<br />

Anträgen dadurch auch zwei in der Nationalen<br />

Sportkommission entstandenen Vakanzen ausgefüllt,<br />

wobei die Herren W. E. Huber, Bern, und A. Geneux,<br />

Genf, in die oberste sportliche Behörde vorrücken.<br />

Beide haben durch die Organisation und<br />

Leitung grosser sportlicher Veranstaltungen ihre<br />

Fähigkeiten und Eignung zur Mitarbeit in diesem<br />

wichtigen Gremium mit Erfolg erwiesen.<br />

Das Budget 1934 ist trotz erheblicher und erhöhter<br />

Anforderungen an die Zentralkasse sorgfältig<br />

ausbalanciert. Die durch die Neugestaltung des<br />

offiziellen Cluborgans bedingte beträchtliche Mehrbelastung<br />

der Clubfinanzen kann durch den von<br />

den Sektionen einmütig bewilligten Mehrbeitrag an<br />

die Zentrale grösstenteils ausgeglichen werden.<br />

Gleich wie sich bei Mutter Helvetia alle Kantone<br />

regelmässig mit Subventionsgesuchen aller Art anmelden,<br />

so gingen auch hier aus Sektionskreisen<br />

Anträge um Gewährung von besonderen Beiträgen<br />

ein, die im Budget nicht vorgesehen waren. So<br />

wünscht die Sektion Les Rangiers eine Unterstützung<br />

zur Finanzierung ihres touristischen<br />

Grenzbureaus bei Boncourt. Demgegenüber erheben<br />

sich prinzipielle Bedenken. Um aber die Sektion<br />

andererseits in ihren touristischen Anstrengungen<br />

nicht zut entmutigen, fällt der-Präsident den salo»-<br />

monischen Entscheid, Sass ihr nicht unter dein<br />

titel «Touristik», sondern aus dem Fonds für Unvorhergesehenes<br />

der. gewünschte Beitrag zu bewilligen<br />

sei, was allgemeine Zustimmung findet. Da ?<br />

rat finanziellen Sicherstellung des internationalen*<br />

Klausen-Rennens ein Fonds besteht, der von der<br />

Zontralverwaltung aus jeweilen mit ansehnlichen<br />

Beiträgen gespeist wird, melden sich auch die Berner<br />

mit dem Hinweis auf die grossen finanziellen<br />

Anforderungen, welche der Grosse Preis an die<br />

Organisatoren stellen wird. Sie sind jedoch bereit,<br />

ihr Gesuch bis zum Frühjahr zurückzustellen, in<br />

der Meinung, dass bis dahin über die Mittel, welche<br />

für die Durchführung dieses Rennens notwendig<br />

sind, genaue Unterlagen vorliegen. Nicht im<br />

Zusammenhang mit dem Budget, aber doch dia<br />

Finanzen des Clubs tangierend, wurde von den<br />

Freiburger Delegierten der Antrag eingebracht, es<br />

möchte für das eidg. Schützenfest eine Ehrengabe<br />

gestiftet werden. Mit dem Hinweis auf die eigentlichen<br />

Aufgaben des Clubs, die statutarisch festgelegt<br />

sind, und die Konsequenzen, 'welche daraus<br />

entstehen können, wenn vollständig anders gerichtete<br />

Sportzweige offiziell vom A. C. S. unterstützt<br />

werden, wurde von verschiedener Seite Ablehnung<br />

empfohlen. Die Versammlung sch'loss sich dieser<br />

prinzipiellen Entscheidung an. die dann allerdings<br />

in dem Sinne ein freundeidgenössisches Korrektiv<br />

erfuhr, als eine beim Bankett durchgeführte Tellersammlung<br />

den schönen Betrag von Fr. 500.— er-<br />

?ab, welcher durch die Vermittlung der Sektion<br />

Freiburg den Schützen zur Verfügung gestellt werden<br />

wird. Die Budgetvorlage wird in der vorliegenden<br />

Form unter bester Verdankung an den<br />

Kassier genehmigt und auch der erhöhte Zentralbeitrag<br />

diskussionslos bewilligt. Ebenso gab die<br />

Neuregelung in Bezug auf das Cluborgan keine<br />

Veranlassung zu irgendwelcher Rückfrage, und<br />

wird dasselbe ab Neujahr in neuem Gewände zweimal<br />

monatlich erscheinen.<br />

Der Antrag der Sektion Zürich auf Einführung<br />

einer eigenen Tripfykversicherung findet eine rasche<br />

Erledigung. Nach ausführlicher Vorboratung der<br />

Angelegenheit mit der Zentralverwaltung ist die<br />

Sektion auf ihren Antrag zurückgekommen, nachdem<br />

vom Direktionskomitee aus die Zusicherung abgegeben<br />

werden konnte, dass eine allen Teilen entsprechende<br />

Neuordnung der Versicherungsfrage in<br />

den nächsten Jahren zu erwarten sei und dies ohne<br />

besonderes finanzielles Risiko des Clubs.<br />

Die Frühjahrsdelegierfenversammlung 1934 wird<br />

in Lausanne abgehalten. Nachdem sich während der<br />

geschäftlichen Sitzung keine Sektion darum beworben<br />

hatte, gab die Sektion Waadt am Bankett ihre<br />

Einladung bekannt.<br />

Nationalrat Dr. Stadler konnte im Auftrage des<br />

C. C. eine sehr interessante Mitteilung machen. Es<br />

wurde nämlich im Prinzip die Durchführung einer<br />

schweizerischen Verkehrswoche beschlossen, welche<br />

in den Dienst der Verkehrsaufklärung und -erziehunsr<br />

aller Strassenbenützer gestellt werden soll. Die<br />

Verkehrswoche, welche vom 1. bis 7. Juli' 1934 auf<br />

kantonaler Basis und unter Mitwirkung der am Verkehr<br />

interessierten Organe stattfinden soll, wird<br />

noch durch ein besonderes Komitee gründlich vorbereitet<br />

werden. Der vom A. C. S. vorgesehene Verkehrsdienst,<br />

eine durch die Mitglieder zu handhabende<br />

Kontrolle des Strassenverkehrs, steht seit<br />

längerer Zeit zur Diskussion. Die Sektionen hatten<br />

Gelegenheit, zu einem Entwurf der Verkehrskommission<br />

Stellung zu nehmen Es wurden dabei recht<br />

interessante Anregungen und Vorschläge eingereicht,<br />

welche eine Neufassung des Projektes als J<br />

zweekmässig erscheinen Hessen, zu welcher sich die<br />

einzelnen Clubs ebenfalls noch äussern können.<br />

Nachdem Herr Oberst Marbach noch im Namen<br />

der Berner Gastgeber die Delegierten herzlich willkommen<br />

geheissen und an diese einen warmen Appell<br />

zur Mithilfe am Zustandekommen des Grossen<br />

Preises gerichtet hatte, konnte der Vorsitzende den<br />

geschäftlichen. T«ü mit dem verdienten Dank an die<br />

Versammlung schliessen.<br />

Das Bankett.<br />

Nach fcurzer Pause und stärkendem Aperitif<br />

setzte man sich im prächtigen Saale des Bellevue<br />

zu Tisch. An offiziellen Gästen waren die Herren<br />

-Minister Stucki, Stadtpräsident Lindt, Finanzdirektor<br />

Raaflaub und Dr. Schorrer, als Vertreter der<br />

kanl, Baudirektion, anwesend. Dr. Rothmund (Justiz-<br />

und Polizeidepartement) hatte sich entschul<br />

digt.<br />

•<br />

In vielbeachteten Ausführungen, denen programmatische<br />

Bedeutung zukam, eröffnete Dr. Mende<br />

den Reigen der Ansprachen, indem er neuerdings<br />

die Bereitwilligkeit des Clubs, an allen aktuellen<br />

Verkehrsproblemen mitzuarbeiten, betonte, dabei<br />

aber sehr richtig auch die Forderung erhob, dass<br />

der Fussgänger unbedingt mit in Rechnung gezogen<br />

werde. Immer wieder setzen Passanten sich<br />

und Fahrzeugführer vermehrten Verkehrsgefahren<br />

aus, weil ihr Verhalten den Notwendigkeiten des<br />

heutigen Strassenbetriebes nicht angepasst ist und<br />

davon zeugt, dass sie sich der Gefährlichkeit ihres<br />

Tuns gar nicht bewusst sind. Auf wirtschaftliche<br />

Fragen eingehend, führte der Zentralpräsident aus,<br />

dass die Frage des Benzinzolles, der Kontingentierungs-<br />

und Preisraassnahmen immer noch gleich<br />

einem Damoklesschwert über den Automobilisten<br />

drohe. Es werde zur Abklärung der verschiedenen<br />

Angelegenheiten intensiv gearbeitet, allerdings ohne,<br />

dass davon viel in die Oeffentlichkeit getragen<br />

werde. Es scheint, dass die Kontingentierungsmassnahmen<br />

die weitere freie Entwicklung des<br />

Autoverkehrs doch zu beeinträchtigen drohen, doch<br />

wollen wir uns gerne durch die Vertreter des Staates<br />

eines anderen belehren lassen. (Ein zarter<br />

Wink, den Minister Stucki nachher in glänzender<br />

Replik beantwortete.) In Bezug auf den Tourismus<br />

wird immer wieder versucht, Behörden und<br />

Oeffentlichkoit aus ihrem Schlaf auf veralteten Lorbeeren<br />

aufzurütteln, um sie auf die gewaltigen Anstrengungen<br />

aufmerksam zu machen, welche das<br />

Ausland in Bezug auf den Ausbau seiner Talund<br />

Gebirgsstrassen unternimmt. Mit der Gewissheit<br />

allein, dass unser Land auf kleiner Fläche<br />

hundertfache landschaftliche Reize zu bieten vermag,<br />

ist es nicht mehr getan. Die Alpenstrassen-<br />

Initiative der Verkehrsliga ist daher sehr zu begrüssen<br />

und zu unterstützen. Sie soll zu einer<br />

machtvollen Kundgebung werden. In sportlicher<br />

Hinsicht bringt das nächste Jahr zwei Veranstaltungen<br />

von grösstem internationalem Ausmass: den<br />

Klausen und den Grossen Preis in Bern. Endlich<br />

\Yird auch des allerdings nur kurzlebigen Weltrekordes<br />

von H, Ruesch, Zürich, gedacht, und diese<br />

erstmals von einem Schweizer erzielte Weltbestleistung<br />

(wenn von der aus unbekannten Gründen<br />

aus 1 der Liste der internationalen Rekorde gestrichenen<br />

Bestleistung des .Fahrer Düfaux aus Versbix<br />

abgesehen wird) durch die Ueberreichung<br />

eines silbernen Plateau gebührend geehrt.<br />

Minister Stuck! stellte sich eingangs seiner<br />

formvollendeten Darlegungen als Clubkollege und<br />

sehr aktiver Automobilist vor, der als Konsument<br />

gleich gerichtete'"' Interessen hat wie alle Anwesenden.<br />

Das Volkswirtschaftsdepartement hat von seinem<br />

Standpunkt aus gesehen keinerlei Interesse<br />

an einer weiteren Belastung des Benzins, da vor<br />

allem ja keine einheimische Industrie zu schützen<br />

ist. Dagegen kann er natürlich keine verbindliche<br />

Erklärung für die ganze Landesbehörde abgeben,<br />

da der Finanzminister von anderen Erwägungen<br />

ausgeht und seine fiskalischen Forderungen im<br />

Bundesrat anzubringen berechtigt ist. Immerhin<br />

wird das Gesamtkollegium zu beschliessen haben,<br />

und die Automobilisten können auf alle Fälle im<br />

Volkswirtschaftsdepartement einen Bundesgenossen<br />

erblicken.<br />

Auch an der Einfuhrregelung der Fahrzeuge,<br />

des Zubehörs, an der Kontingentierung der Pneus,<br />

von Benzin etc. ist der Sprechende als Konsument<br />

interessiert. Es gilt aber gleichzeitig, den Standpunkt<br />

als Staatsbürger wahrzunehmen, denn<br />

schliesslich ist der Staat nichts anderes als das<br />

Kollektiv aller Einzelbürger. Von dieser Warte aus<br />

gesehen, ist es unsere Pflicht, der Arbeitslosigkeit<br />

mit allen Mitteln entgegenzusteuern und im Konkurrenzkampf<br />

auf dem internationalen Markte unsere<br />

wenigen Trümpfe in den Händen zu behalten,<br />

um sie im rechten Augenblick ausspielen zu können.<br />

Wenn die Einfuhr geregelt wurde, so deshalb, weil<br />

einzig auf diese Weise die Arbeitslosigkeit gemildert<br />

und der Schweizer Franken gestützt werden<br />

kann. Natürlich wird durch diese staatliche Intervention<br />

die Bewegungsfreiheit des einzelnen beschränkt.<br />

Aber damit soll keineswegs der Verbrauch<br />

als solcher und der Konsument in seinen Interessen<br />

als Zahler beeinträchtigt werden. Der Import<br />

wird nur in dem Sinne geregelt, dass wir diejenigen<br />

Länder bevorzugen, welche zu unseren Abnehmern<br />

zählen und damit unserer Exportindustrie<br />

die Weiterexistenz ermöglichen. Das gilt auch auf<br />

dem Pneumarkt. Der einheimische Pneu hat sich<br />

nach gründlicher Prüfung als gut erwiesen. Die<br />

Einfuhr wird nur insoweit beschränkt, als es notwendig<br />

ist, den einheimischen Arbeitern eine Erwerbsmöglichkeit<br />

zu gewährleisten. Darüber hinaus<br />

ist der Pneuimport frei, immerhin mit der selbstverständlichen<br />

Korrektur, dass unsere Kundenländer<br />

den Vorzug erhalten.<br />

Es gilt aber nicht nur den Verkehr mit Waren<br />

und Devisen zusammenzufassen* um die Gesamtheit<br />

des Warenaustausches in den Dienst der Gegenseitigkeit<br />

zu stellen, sondern auch der Verkehr mit<br />

Menschen, d. h. der Tourismus muss in die nationale<br />

Handelsbilanz eingestellt werden: Die Arbeitslosigkeit<br />

und die sonstige Krise im Hotelgewerbe<br />

muss überwunden werden. Also auch hier hat das<br />

Volkswirtschaftsdepartement gleichgerichtete Interessen.<br />

Minister Stucki kann deshalb aus voller<br />

Ueberzeugung auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit<br />

zwischen A. C. S. und Staat anstossen.<br />

In diesem Sinne äusserte sich auch noch Stadtpräsident<br />

Lindt, der das bisherige gute Einvernehmen<br />

und die enge Fühlungnahme in allen Verkehrsfragen<br />

sehr begrüsste. Die Verbände haben eine<br />

verantwortungsvolle und dankbare Aufgabe, um dem<br />

neuen Gesetz zu voller Achtung zu verhelfen. Auf<br />

diese Weise wird auch verhütet, dass aus Äerger<br />

Einschränkungen verlangt werden, die unbedingt<br />

das Kind mit dem Bade ausschütten müssten. Dazu<br />

Jehört auch der bereits verlautbarte Wünsch nach<br />

zahlenmäßiger Beschränkung der Fahrgeschwindigkeiten.<br />

Im übrigen haben Kantons- und Stadtbehörden<br />

die Initiative zur Durchführung des Grossen<br />

Preises in Bern freudig begrüsst und werden<br />

das Unternehmen nach Kräften unterstützen. Auch<br />

sein Toast gilt den weiteren guten Beziehungen.<br />

So klang die Tagung in einem erfreulichen und<br />

beachtenswerten Bekenntnis des gegenseitigen guten<br />

Einvernehmens und guten Willens zwischen<br />

Behörden und Club aus. Alle waren sich der Tatsache<br />

bewusst, dass jede Instanz an ihrer Stelle<br />

schliesslich auf das gleiche Ziel hinarbeitet, wenn<br />

auch die Mittel und der Einsatz der Kräfte naturgemäss<br />

ein verschiedener sein muss.<br />

In eigener Sache sei schlussendlich noch beigefügt,<br />

dass die zu Beginn der Verhandlungen an die<br />

Adresse eines Sportblattes gerichtete Kritik wegen<br />

begangener Indiskretionen nicht die Automobil-<br />

Revue betrifft, deren Berichterstattung im Einvernehmen<br />

mit der Zentralverwaltung erfolgte. B.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN SCHAFFHAUSEN. Monatsversammlung<br />

vom 7. Dezember <strong>1933</strong> im Restaurant<br />

Bergmann. Ein schöner Abschluss war der<br />

letzten zahlreich besuchten Monatsversammlung dieses<br />

Jahres beschieden. Der Präsident erledigte innert<br />

kürzester Zeit die zahlreichen Traktanden. Als<br />

Mutation lag eine Aktiv-Anmeldung vor (Hugo<br />

Lutz), welche einstimmig genehmigt wurde. Die Generalversammlung<br />

wurde auf Samstag den 13. Januar<br />

1934 mit Menü angesetzt. Die mit Beiträgen<br />

im Rückstand sich befindenden Mitglieder werden<br />

dringend ersucht, die Nachnahmen einzulösen, damit<br />

der Kassier an der Generalversammlung eine<br />

glatte Abrechnung vorlegen kann. Als weiteres<br />

Traktandum musste die Festsetzung des Vereins-<br />

Abends erledigt werden, welcher auf Samstag den<br />

3. Februar 1934 anberaumt wurde. Zur Erledigung<br />

der diesbezüglichen Vorarbeiten wurde eine Unterhaltungskommission<br />

gewählt, welche sich alle Mühe<br />

geben wird, den Abend mit einem guten Programm<br />

zu schmücken. Anschliessend an die Monatsversammlung<br />

folgte der Vortrag von unserem Passivmitglied<br />

Herr Scheibenstock über: Serum, bakteriologische<br />

Untersuchung und Alkohol im Blut. Dieser<br />

Vortrag bildete den eigentlichen Schluss des Samariterkurses,<br />

welcher diesen Herbst im Verein<br />

durchgeführt wurde. Für diesen sehr lehrreichen<br />

und wissenswerten Vortrag fand unser Referent<br />

aufmerksame Zuhörer. Der Präsident verdankt dem<br />

Referenten seine Mühe und Arbeit. Nach der Versammlung<br />

blieb man noch bei einem gemütlichen<br />

Hock beisammen.<br />

H. St.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Stammtischabend vom 7. Dezember<br />

Im «Zeughauskeller».<br />

Die längst versprochene und<br />

sehnlichst erwartete Ueberraschung<br />

durch das Jodler Doppelquartett<br />

« St. Jakob » hatte<br />

am 7. Dezember ihre Verwirklichung<br />

erfahren. Eine fröhliche<br />

und recht zahlreiche Gesellschaft harrte<br />

schon um 20 Uhr der Dinge die da kommen sollten.<br />

Alles schien gut gelaunt zu sein, Verlockend<br />

standen 2 Bierfäßschen im Kreise des Stammes,<br />

dje aber,!:;fif-fenbffir


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In welcher<br />

Garage<br />

hätte tüchtiger, zuverläss.<br />

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WEIHNACHTEN<br />

Wir wünschen jedem Garagisten recht frohe<br />

Weihnachten, und hoffen, dass er sie ungetrübt<br />

durchReklamationen über fehlerhafte Ersatzteile<br />

verbringe. Vor Aerger möchten wir Sie geschont<br />

wissen, denn diesen erträgt auf die Dauer kein<br />

Mensch. Darum empfehlen wir Ihnen:<br />

..DoDhle-Diamond"-Tellerräder mit Antriebskolben<br />

„Double-Diamond"- gehärtete Anlasserkränze<br />

„Double-Diamond"-Diff.- u. Kardanwellen aus<br />

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Wenn Sie fürderhin nur diese einbauen, dann<br />

können Sie bestimmt sorglos sein und angenehme<br />

Weihnachten verbringen.<br />

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