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E_1934_Zeitung_Nr.022

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No 22 - <strong>1934</strong><br />

nun wohl gesagt werden, dass bedeutende<br />

europäische und überseeische Automobilfabriken<br />

ihre Liebe zur Schweiz nicht erst<br />

in jüngster Zeit entdeckt haben, indem Autouhren,<br />

Zündapparate und andere Produkte<br />

schweizerischer Provenienz schon vor Jahren<br />

Verwendung fanden, allerdings wohl<br />

nicht in dem Umfange, wie dies nunmehr<br />

möerlich geworden ist.<br />

Ob dieser Besinnung auf das Inland, die<br />

durch die Montage von fremden Wagen in<br />

unserem Lande eine weitere Vertiefung erfährt,<br />

ist es Ihnen nun ergangen wie dem<br />

guten Kinde im berühmten Gleichnis vom<br />

verlorenen Sohn. Ob all der Freude, dass<br />

sich der fern von der Heimat Weilende endlich<br />

wieder ins Vaterhaus zurückfand, geriet<br />

am Tage des festlichen Empfanges der Gedanke<br />

an das Verdienst, das sich der gute<br />

Sohn dadurch erworben hatte, dass er treu<br />

und pflichtbewusst das väterliche Gut verwaltete<br />

und in aller Stille mehrte, etwas in<br />

den Hintergrund. Deswegen aber war sein<br />

Wirken nicht weniger verdankenswert gewesen<br />

und es ist ihm, nachdem der gewöhnliche<br />

Alltag wiederum einkehrte, auch Gerechtigkeit<br />

widerfahren.<br />

Sie taten deshalb gut daran, die stille Bescheidenheit<br />

des Aelteren der beiden Brüder<br />

nicht zu übertreiben und daran zu erinnern,<br />

wie alles auch zu Hause wohlbestellt ward.<br />

In welcher Form unserer Volkswirtschaft<br />

Rechnung jetragen wird, ist unwesentlich,<br />

was zählt Ist das Endresultat. Und hier können<br />

Sie, verehrter Herr Direktor, und die<br />

Untertürkheimer Werke der Anerkennung<br />

Aller für die stetige Förderung der gegenseitigen<br />

freundnachbarlichen Wirtschaftsbeziehungen<br />

gewi%s sein. Auf alle Fälle haben<br />

wir uns von allem Anfang an zum Interpreten<br />

dieses Dankes gemacht und an den erfreulichen<br />

Wechselbeziehungen zwischen der<br />

Schweiz und Mercedes-Benz lebhaften Anteil<br />

genommen. Davon berichtet manche<br />

Spalte in unseren früheren Jahrgängen und<br />

''irauf- gründet sich zum Teil wohl auch un-<br />

^r bald auf Jahrzehnte zurückgehendes<br />

schönes Einvernehmen.<br />

An unserer guten Bekanntschaft hat sich<br />

also nichts geändert, und wir wollen daher<br />

weiter den gemeinsamen Weg zum Wohle<br />

des einheimischen Automobilwesens marschleren<br />

und uns höchstens darüber freuen,<br />

dass sich neue Weggenossen eingefunden<br />

haben, die uns die Zeit verkürzen helfen!<br />

Ihre ebenso treue<br />

,.„ « Automobil-Revue ».<br />

Die Arbeits- und Ruhezeit<br />

der Chauffeure<br />

vor den eidgenössischen Räten.<br />

Der Nationalrat genehmigte nach einem Referat<br />

von Oldani (Bern) bereits zu Sessionbeginn in<br />

globo das Gesetz.<br />

Im Ständerat ist die bundesrätliche<br />

Verordnung über die Arbeits- und Ruhezeit<br />

der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />

nicht ganz so sang- und klanglos<br />

verabschiedet worden wie im Nationalrat.<br />

Der Ausgang war ja zwar der gleiche —<br />

einstimmige Genehmigung — aber man<br />

spürte doch, um sich eines vom Berichterstatter<br />

Savoy gebrauchten Ausdrucks<br />

zu bedienen, «einen leisen Hauch von<br />

Unzufriedenheit »• Und zwar kam diesmal<br />

die Kritik aus dem Kanton Bern und aus<br />

der Waadt.<br />

Aber schon aus dem einleitenden Beferat<br />

des Freiburger Kommissionspräsidenten<br />

tönte ein gewisses Unbehagen. Es<br />

handle sich um eine sehr delikate Materie,<br />

und deshalb sei, wenigstens provisorisch,<br />

eine Eegelung durch den Bundesrat vorzuziehen.<br />

Ein Gesetz würde unweigerlich<br />

vom Volk bachab geschickt werden. Es<br />

muss dabei betont werden, dass die bundesrätliche<br />

Verordnung zwar vor ihrem<br />

Inkrafttreten von den eidg. Räten genehmigt<br />

werden müsse, diese aber keine Aenderungen<br />

anbringen können. C'est ä prendre<br />

ou ä laisser.<br />

Die Kammern haben nun die Möglichkeit,<br />

auf dem Wege eines Postulats ihre<br />

eventuellen Abänderungswünsche geltend<br />

zu machen. Auf ein solches hat die Kommission<br />

aber verzichtet, trotzdem in ihrem<br />

Schosse die Nachteile des Nachtfahrverbotes<br />

für schwere Motorwagen zum Gütertransport<br />

zugegeben wurden, und zwar in<br />

Anbetracht der bestimmten Erklärung des<br />

Bundesrates, dass er die Frage der Auswirkungen<br />

dieses Verbots auf unsere<br />

Wirtschaft im Auge behalten wird und,<br />

falls sich diese als ungünstig erweisen<br />

sollten, eine Erweiterung der diesbezüglichen<br />

Bestimmung prüfen wird. Wie denn<br />

überhaupt sowohl vom Berichterstatter,<br />

als auch vom Sprecher des Bundesrates,<br />

Herrn Häberlin, hervorgehoben wurde,<br />

dass wir es mit einer Verordnung zu tun<br />

haben, die absolut keinen Anspruch auf<br />

dauernden Bestand erheben will.<br />

Der Zweck der Regelung ist in erster<br />

Linie die Sicherheit des Verkehrs. Um die<br />

Gefährdung der Strasse zu vermeiden,<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

muss die Möglichkeit einer Uebermüdung<br />

der Chauffeure ausgeschaltet werden. Dabei<br />

müssen wir aber stets im Auge behalten,<br />

dass der Schutz der Führer vor<br />

Uebermüdung in dieser Verordnung nur<br />

sekundären Charakter haben kann. Auf<br />

das soziale Gebiet will der Bundesrat hier<br />

nicht übergreifen. Deshalb enthält die<br />

Verordnung auch keinerlei Vorschriften<br />

über Entschädigung für eventuelle Ueberstunden.<br />

Aus demselben Grunde sind aber<br />

auch Bestimmungen aufgenommen worden,<br />

die nichts mit sozialen Forderungen<br />

zu tun haben, so z. B. die Ausdehnung des<br />

Geltungsbereiches auf die Unternehmer.<br />

Ein übermüdeter selbständiger Führer ist<br />

eben für die Verkehrssicherheit eine ebenso<br />

grosse Gefahr wie ein übermüdeter<br />

Chauffeur.<br />

Nachdem er die verschiedenen Bestimmungen<br />

über die Zeiteinteilung auseinandergesetzt,<br />

die als bekannt vorausgesetzt<br />

werden können, äusserte sich der Referent<br />

zu den Eingaben interessierter Verbände,<br />

die von der Kommission abgewiesen wurden,<br />

mit dem Hinweise, dass die vorgesehene<br />

Regelung dem Gesetze entspricht und<br />

es nicht gut angehe, Ausnahmen zugunsten<br />

einzelner Kreise zu gewähren.<br />

Der Antrag der Kommission auf Eintreten<br />

und Genehmigung der Vorlage in<br />

globo blieb formell unbestritten. Jedoch<br />

äusserte der Berner Moser, dem die Interessen<br />

der schwergeprüften Privatbahnen<br />

am Herzen liegen, starke Bedenken: «Man<br />

spricht von Gleichstellung des Bahn- und<br />

Autoverkehrs, und doch gewährt man den<br />

Lastwagenunternehmungen 9 Stunden Arbeitszeit,<br />

während die Bahnangestellten,<br />

die einen weniger anstrengenden Dienst<br />

haben, nur 8 Stunden arbeiten dürfen.»<br />

Dass aber die «bevorzugten» Automobilkreise<br />

nicht restlos beglückt sind, erhellte<br />

aus der Rede des Waadtländer Regierungsrats<br />

Bosset, der auf diesem Gebiet<br />

über eine ausgiebige Erfahrung verfügt<br />

und an Hand von Beispielen die<br />

durch die Verordnung in weiten Kreisen,<br />

besonders an der Peripherie des Landes,<br />

hervorgerufene Missstimmung beredt zu<br />

schildern wusste.<br />

Mit dem Hinweis auf das Versprechen<br />

des Bundesrates, eine Revision der Verordnung<br />

einzuleiten, sobald die praktische<br />

Anwendung Missstände ergeben sollte,<br />

konnte sich aber schliesslich Herr Bosset,<br />

ebenso wie Herr Moser, der allgemeinen<br />

Zustimmung anschliessen. &. •-<br />

WESTINGHOUSE-SERVO- BREMSE<br />

TRAKTOR<br />

ANHÄNGER<br />

Erleichterung der Automobilsteuereinzahlungen<br />

Im Kanton Schwyz. Die schwyzerische<br />

Regierung soll sich endlich bereit erklärt<br />

haben, dass die Automobil- und Motorradtaxen<br />

vierteljährlich eingelöst werden<br />

können. Diese Umstellung auf eine etwas<br />

weniger hinterwäldlerische Steuerpraxis<br />

kommt auch für den Kanton Schwyz reichlich<br />

spät, immerhin können die Automobilisten<br />

hoffen, dass man nun auch im Regierungsgebäude<br />

sich nicht mehr der Einsicht<br />

zu verschliessen gedenkt, dass auch sie Anspruch<br />

auf eine etwas liberalere Handhabung<br />

der Automobilsteuerbezahlungsmodalitäten<br />

haben. Ejne derartige Einstellung ist um so<br />

begrüssenswerter, als auch der Kanton<br />

Schwyz mit bestimmten Gebieten zu denjenigen<br />

Gegenden zu zählen ist, wo die Verkehrsmittel<br />

höchstens 8—9 Monate pro Jahr<br />

verkehren können. Wenn man zudem noch<br />

bedenkt, dass auch in diesem Kanton mehr<br />

als drei Viertel des Autobestandes zu Erwerbszwecken<br />

benützt werden, so liegt ein<br />

derartiges Entgegenkommen nur auf der Linie<br />

der heutigen Strömung weitgehender Erleichterung<br />

der wirtschaftlichen Betätigung.<br />

Cii'CfeBiiaE'v®«!««*!»!»<br />

Der Pass nicht nötig für die Strecke<br />

Eglisau-Jestetten-Schaffhausen. Wie erinnerlich,<br />

wurde in der Enklave von Jestetten auf<br />

der Strecke Egüsau-Schaffhausen in letzter<br />

Zeit öfters die Vorweisung eines Passes verlangt.<br />

Es scheint dies aber nur dem Uebereifer<br />

der betreffenden Zollbeamten zuzuschreiben<br />

zu sein; denn wie eine Rückfrage<br />

bei den Behörden in Jestetten ergab, bleibt<br />

nach wie vor die Abmachung bestehen, dass<br />

das Zollausschlussgebiet von Jestetten ohne<br />

Pass durchquert werden kann. Itn eigenen<br />

Interesse der Fahrer sei jedoch geraten,<br />

keine <strong>Zeitung</strong>en, die in Deutschland verboten<br />

sind, mitzuführen.<br />

lz.<br />

In der zweiten Salon-Woche wird unsere<br />

Berichterstattung au! folgende Nummern<br />

verteilt:<br />

4. Salon-Nummer: Montag, den 19. März;<br />

5. Salon-Nummer: Dienstag, den 20. März;<br />

6. Salon-Nummer: Donnerstag, den 22.<br />

März;<br />

7. Salon-Nummer: Freitajj, den 23. März.<br />

Mitarbeiter und Interessenten sind gebeten,<br />

von diesen Daten Kenntnis zu nehmen.<br />

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