E_1934_Zeitung_Nr.032
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BERN, Dienstag, 17. April <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N» 32<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Dienst der Motorwagentruppe<br />
Seit dem Weltkrieg ist der Motorwagendienst<br />
in den Armeen aller zivilisierten Länder zu einem<br />
Dienstzweis von grossor Bedeutung geworden.<br />
Immer stärker zeigt sich das Bestreben, die Armeen<br />
weitgehend zu motorisieren, stellt die Motorisierung<br />
doch einen der wirksamsten Faktoren<br />
zur Hebung der Schlagkraft dar. Die schweizerische<br />
Armee hat um so weniger Anlass, von<br />
einer solchen Motorisierung zurückzustehen, als<br />
sie einerseits in der Lage ist, über eine verhältnismässig<br />
hohe Zahl kriegsbrauchbarer Motorfahrzeuge<br />
zu verfügen und andererseits mit Rück-<br />
solche<br />
sicht auf den bescheidenen Mannschaftsbestand<br />
in vermehrtem Mass der technischen Hilfsmittel<br />
bedarf.<br />
Aus ganz kleinem Rahmen heraus hat sich<br />
die Motorwagentruppe unserer Armee zu einer<br />
Waffengattung entwickelt, die andere Waffengattungen<br />
an Mannschaftsbestand bereits stark<br />
überflügelt. Die Entwicklung geht im gleichen<br />
Sinne weiter. Die in Vorbereitung befindliche<br />
neue Truppenordnung sieht wiederum verstärkten<br />
Einsatz von Motorfahrzeugen vor. Aus einer<br />
v<br />
Hilfstruppe ist die Motorwagentruppe zu einer<br />
Instanz geworden, von der die Wirkungsmöglichkeit<br />
mancher anderen Waffengattung von vornherein<br />
abhängt.<br />
Hinsichtlich Ausbildung und Material steht<br />
der Motorwagendienst unserer Armee hinter den<br />
entsprechenden Dienstzweigen der uns umgebenden<br />
Grossmächte in keiner Weise zurück. Trotz<br />
beschränkter Ausbildungszeit und.Mittel kann er<br />
als vorbildlich bezeichnet werden.<br />
In Bern trat am letzten Sonntag die 1932 gegründete<br />
Gesellschaft der Motorfahreroffiziere zu<br />
ihrer ordentlichen Generalversammlung zusammen.<br />
Die Versammlung war zum erstenmal mit<br />
einem Dienstrapport verbünden, der die Mitteilung<br />
von Beobachtungen und Neuerungen, den<br />
Austausch von. Erfahrungen und die gegenseitige<br />
Fühlungnahme zum Zweck hatte. Ueber 200<br />
Motorfahreroffiziere nahmen an der Tagung teil.<br />
Der Dienstrapport wurde durch einen Vortrag<br />
des Chefs des Motorwagendienstes, Herrn Oberst<br />
I. G. Labhart, über «Dienst der Motorwagentruppe»,<br />
eingeleitet, den wir nachfolgend auszugsweise<br />
wiedergeben.<br />
In meinen Ausführungen knüpfe ich an<br />
\ die bis zum Jahre 1929 herausgegebenen<br />
^Jahresberichte über den Dienst der Motorwagentruppe<br />
an, die später, da der Dienst<br />
immer festere Formen annahm und in ruhigeres<br />
und ausgeglicheneres Geleise kam,<br />
nicht mehr erstellt wurden.<br />
Ich stelle vor allem fest, dass es der<br />
Motorwagentruppe seit der kurzen Zeit<br />
ihres Bestehens — es sind nur zehn Jahre<br />
seit der definitiven Organisation her — gelungen<br />
ist, eine achtbare Stellung unter den<br />
übrigen Waffen einzunehmen. Das ist in<br />
erster Linie der Organisation, dann der<br />
guten Ausbildung der Kader und Mannschaften<br />
in den Instruktionskursen und nicht<br />
zuletzt dem im allgemeinen vom guten Willen<br />
beselten Offizierskorps zuzuschreiben.<br />
Wenn vereinzelt noch abschätzende Urteile<br />
über unsere Waffe auftreten, so zeigt<br />
das nur, dass ihre Urheber vom Wesen<br />
unserer Armee wenig verstehen. Durch<br />
Urteile richten sich die Kritiker<br />
selbst. Die Hauptsache ist, dass jeder seine<br />
Pflicht als Soldat gewissenhaft erfüllt; dann<br />
werden auch diese nicht ernst zu nehmenden<br />
Stimmen verstummen.<br />
Organisatorische Aenderungen.<br />
Die Motorwagentruppe hat heute einen<br />
Bestand von rund 10 000 Mann. Gegenüber<br />
der bisherigen Truppenordnung wurden die<br />
Motorradfahrer, die zur Infanterie gehörten,<br />
im Jahre 1930 der Motorwagentruppe zur<br />
Ausbildung und Administration zugeteilt.<br />
Das war wegen einheitlicher Ausbildung,<br />
aber auch wegen der Einberufung in die<br />
Wiederholungskurse absolut notwendig.<br />
Um gerade bei den Motorradfahrern zu<br />
verbleiben, möchte ich diese Truppe, in einer<br />
Richtung als mein Sorgenkind bezeichnen.<br />
Vom eidg. Militärdepartement wurde den<br />
Motorradfahrern die Vergünstigung gewährt,<br />
in die Wiederholungskurse mit eigenen<br />
Motorrädern einzurücken. Zu den Motorradfahrern<br />
werden ebenfalls nur Leute rekrutiert,<br />
die zur Zeit der Aushebung im Besitze<br />
eines eigenen Rades sind. Wie verhält es<br />
sich aber mit der Stellung dieser Räder in<br />
den Wiederholungskursen?<br />
Im Jahre 1933 wurden insgesamt 280 Mann<br />
aufgeboten. Von diesen rückten nur 110,<br />
also nicht ganz 40 Prozent, mit Rädern ein,<br />
wobei noch fraglich bleibt, ob die gestellten<br />
Räder alle eigene waren. Kürzlich machten<br />
wir bei allen Motorradfahrern eine Umfrage<br />
über den Besitz eigener Maschinen. Das<br />
Ergebnis war, dass nur 54 Prozent Motorradfahrer<br />
eigene Räder besitzen und demgemäss<br />
die anderen 46 Prozent fahrunsicher<br />
in die Wiederholungskurse einrücken. Das<br />
Motorrad ist bei den jungen Leuten vornehmlich<br />
Sportmaschine. Es wird angeschafft,<br />
wenn der junge Mann 18 oder 20<br />
Jahre zählt. Das geht ein paar Jahre. Vielleicht<br />
gehen dann die Mittel aus, der Beruf<br />
wird geändert, Heirat, vielleicht reicht es zu<br />
einem kleinen Wagen. Kurzum, wir haben<br />
mit der Tatsache zu rechnen, dass nach<br />
einigen Jahren die Verhältnisse gewechselt<br />
haben. Auch Subventionen auf den Ankauf<br />
der Räder oder ein Steuererlass würden in<br />
solchen Fällen wenig nützen. Ein Vergleich<br />
mit den Kavalleriepferden geht nicht an,<br />
weil die Voraussetzungen dort ganz andere<br />
sind. Anderseits ist das Motorrad ein so<br />
hervorragendes Verbindungsmittel, dass es<br />
unbedingt militärisch nutzbar gemacht werden<br />
muss. Wir müssen prüfen, ob nicht eine<br />
andere Rekrutierung organisiert werden<br />
muss, vielleicht auf der Basis der Umteilung<br />
von andere« Waffen mit Spezialausbildung<br />
während der Dauer eines Wiederholungskurses.<br />
Im Jahre 1930 wurden erstmals den<br />
Rekrutierungskommissionen Spezialkommissionen<br />
für die Aushebung der Motorfahrer<br />
und Motorradfahrer beigegeben. Diese Einrichtung<br />
hat sich sehr gut bewährt und spart<br />
dem Staat viel Geld und erleichtert wesentlich<br />
die Ausbildung.<br />
Bis vor zwei Jahren wurden die Motorfahrer<br />
der Genie und Fliegertruppen unabhängig<br />
von den Motorfahrern des Motorwagendienstes<br />
ausgebildet. Jetzt werden<br />
sämtliche Motorfahrer und Motorradfahrer<br />
der Armee in unseren Schulen ausgebildet.<br />
Vor Jahren wurden in der Artillerie Stimmen<br />
laut, dass die Ausbildung der Motorfahrer<br />
der schweren und Motor-Artillerie-<br />
Regimenter in den Schulen und Kursen der<br />
Artillerie stattfinden sollte. Diesem Begehren<br />
kamen wir teilweise in dem Sinne<br />
entgegen, dass wenigstens die Offiziere eine<br />
gewisse Ausbildung am Motorfahrzeug erhalten<br />
sollten. Die Aspiranten dieser Regimenter<br />
hatten die Rekruten- und Unteroffiziersschule<br />
bei der Motorwagentruppe zu<br />
absolvieren. Es zeigten sich aber Missstände.<br />
Die Artillerie konnte ihre Offiziersaspiranten<br />
nicht so lange ohne artilleristische<br />
Ausbildung lassen und dem Motorwagendienst<br />
erschwerte die Zuteilung von Nichtfahrern<br />
die Ausbildung. Heute machen die<br />
Aspiranten der Artillerie wiederum ihre<br />
Rekruten- und Unteroffiziersschule ganz bei<br />
ihrer Waffe.<br />
Um die Bestände an Motorfahrzeugen der<br />
Armee möglichst niedrig zu halten, müssen<br />
während den Spitzenzeiten der Wiederholungskurse<br />
viele Personenwagen und<br />
'Motorräder von Privaten eingemietet werden.<br />
In einiger Zeit wird eine Vorschrift<br />
veröffentlicht, die das Einschatzungsverfahren<br />
genau regelt. Wir werden, wie bei den<br />
Pferdeeinschatzungen, auf den grösseren<br />
K. S. PL Spezialkommissionen bezeichnen, so<br />
dass die Fahrzeuge auch an anderen Orten<br />
als in Thun eingeschätzt werden können.<br />
Diese Art der Einschätzung hat nichts mit<br />
der bei einer Kriegsmobilmachung zu tun.<br />
Sie gilt nur für den Friedensdienst.<br />
Für die Kriegsmobilmachung war es nötig,<br />
einen neuen Schatzungsplatz,, Langenthai, zu<br />
organisieren. Auf diesem werden ausschliesslich<br />
die Fahrzeuge der Funker eingeschätzt.<br />
Ausbildung.<br />
Ein wesentlicher Nachteil der gegenwärtigen<br />
Organisation für die Motorwagentruppe<br />
besteht darin, dass die Offiziere und Unteroffiziere,<br />
mit Ausnahme derer, die bei der<br />
Artillerie eingeteilt sind, in allen Wiederholungskursen<br />
andere Leute als Untergebene<br />
haben. Die Offiziere kennen demgemäss ihre<br />
Leute beim Einrücken in die Wiederholungskurse<br />
gar nicht. Sie wissen nicht, wie der<br />
einzelne Mann fährt, ob er gewissenhaft ist,<br />
pflichttreu usw.<br />
Das ist ein grosser Nachteil gegenüber<br />
anderen Waffen, bei denen der Offizier fast<br />
ausnahmslos seine Untergebenen schon<br />
kennt. Es ist in den Wiederholungskursen<br />
erste Pflicht des Offiziers, diesen Nachteil<br />
auszugleichen. Was ist der Mann im Zivil?<br />
Wo ist er angestellt? Was für einen Wagen<br />
fährt er? Wann hat er die Rekrutenschule<br />
bestanden? Aus welchem sozialen Milieu<br />
stammt er? Das alles muss der Offizier<br />
wissen. Die Offiziere der Motorwagentruppe<br />
müssen sich besonders individuell mit den<br />
Leuten abgeben, denn nirgends sonst muss<br />
so viel Wert auf die Dienstverrichtung des<br />
einzelnen Mannes gelegt werden wie bei<br />
unserer Waffe, wo die Kommandierung einzelner<br />
Fahrzeuge eine alltägliche Erscheinung<br />
darstellt.<br />
Die Dienstchefs in den Divisionsstäben<br />
müssen sich in der ersten Dienstwoche sämtliche<br />
Fahrzeuge genau ansehen, und zwar in<br />
bezug auf Unterhalt, Betriebsstoffverbrauch,<br />
Zuverlässigkeit. Nicht zuletzt muss auch<br />
das Kontrollheft nachgesehen werden. Das<br />
ist Kleinarbeit, die aber unbedingt nötig ist.<br />
Die jüngeren Offiziere werden für<br />
die Wiederholungskurse den Brigadestäben,<br />
F E U I L L E T O N<br />
Die ewige Wahrheit.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner<br />
(19. Fortsetzung)<br />
7.<br />
Am nächsten Morgen begann sie in aller<br />
Stille mit dem ersten Vorbereiten zur Auflösung<br />
ihres Haushaltes.<br />
Sie war sich dessen bewusst, dass es eine<br />
Flucht vor sich selbst sei. Sie schloss die<br />
Augen und liess die Ereignisse der letzten<br />
Stunden an sich vorüberziehen und endete<br />
immer wieder in der Erinnerung der letzten<br />
Worte ihres Mannes: Wenn ich mich für Parapatan<br />
entscheide, nehme ich Dr. Heckmann<br />
mit.<br />
Von wem wohl die Anregung dazu ausging?<br />
Von ihrem Manne oder von ihm? Unwillig<br />
schüttelte sie diese quälenden Gedanken<br />
von sich ab. Sie müsse sich in Geduld<br />
fassen, wenn es ihr auch schwer falle.<br />
Ununterbrochen sah sie in verzehrender<br />
Ungeduld nach der Standuhr am Kamin in<br />
Erwartung der Stunde, zu der sie sich mit<br />
Jul zusammengesprochen.<br />
Vorsichtig sah sie sich auf der Strasse<br />
nach allen Seiten um, ob ihr jemand folge.<br />
Sie hatte Jul dasselbe gebeten. Schon von<br />
der Ferne fanden ihn ihre suchenden Blicke.<br />
Wie immer leuchteten seine hellen Augen<br />
glückselig aus dem sonnverbrannten Gesicht,<br />
und freudig schwenkte er schon von weitem<br />
den Hut, um ihr mit langen Schritten entgegenzueilen.<br />
Alle ihre Schmerzen fielen von<br />
ihr ab. Sie lebte nur dem Augenblick.<br />
Zwischen Weingärten wanderten sie den<br />
ersten Waldhängen zu. Wie es ihre Gewohnheit<br />
war, hockten sie alsbald an einem ihrer<br />
vielen Lieblingsplätze nebeneinander und<br />
schwätzten sich ihre tausend Nichtigkeiten<br />
vor. Mit keiner Miene, mit keinem Worte<br />
zeigte sie es, dass sie von ihren inneren Gedanken<br />
zu Boden gedrückt werde, und<br />
lauschte ihm mit erkünstelter Sorglosigkeit.<br />
Sie musste tapfer sein. Ihm zuliebe. Aber<br />
während sie mit scheinbarer Aufmerksamkeit<br />
seinen Worten folgte, weilten ihre Gedanken<br />
in weiter Ferne... dass die Stunde des Abschiednehmens<br />
für immer vor ihr stand...<br />
und unbewusst übermannte sie die Schwäche<br />
und sie liess den Kopf hängen.<br />
«Ich glaube, Frau Enid, Sie hören mir nicht<br />
zu.» Sie ruckte sich zusammen und lachte<br />
ihn erzwungen an.<br />
«Wie können Sie nur so denken, Jul.» Mit<br />
einer plötzlichen inneren Entschlossenheit erhob<br />
sie sich. «Ich möchte Ihnen einen Vorschlag<br />
machen, Freund Jul. Ich will Ihnen<br />
den Wunsch erfüllen und mit Ihnen in die<br />
Berge gehen.» Er war aufgesprungen, eine<br />
Blutwelle der Erregung schoss ihm ins Gesicht.<br />
«Wollen Sie? Aber Jul! Aber Jul!<br />
Ich glaube es gerne, dass Sie sich freuen,<br />
aber Sie müssen meine Hände wieder freigeben.»<br />
Aber mit dem scherzhaften Lächeln,<br />
mit dem sie ihre Worte begleitete, machte<br />
sie es noch schlechter. Denn der überglückliche<br />
Jul bedeckte ihre Hände mit unzähligen<br />
Küssen. Es dauerte lange, trotz ihrer Vorsätze,<br />
bis sie ihm ihre Hände ernstlich entzog.<br />
«Nun aber setzen Sie sich schön ruhig und<br />
gehorsam nieder, damit wir alles besprechen.»<br />
Noch kein Wort war über seine Lippen gekommen,<br />
aber die Verklärtheit seiner Miene<br />
sagte ihr alles.<br />
«Wann... wann... Frau Enid?»<br />
Jetzt erst erzählte sie ihm, dass ihr Mann<br />
gestern abend unvermutet nach Amsterdam<br />
reisen musste — alles andere verschwieg sie<br />
ihm, er könne im günstigsten Falle in einer<br />
Woche zurück sein, und da möchte sie die<br />
Gelegenheit benützen und vielleicht das einzigste<br />
Mal in ihrem Leben — einen Augenblick<br />
stockte sie in ihren Worten und Gedanken<br />
— in die Berge gehen.<br />
«Aber keinen Ihrer waghalsigen Kletterwege,<br />
von denen Sie mir erzählten», drohte<br />
sie lächelnd mit erhobenem Finger. «Ich will<br />
nur einmal, wie Sie zu sagen pflegen, den<br />
Weg zum Himmel gehen.» Und der vom<br />
Glück betäubte Jul sah nicht, wie sie bei diesen<br />
Worten an ihm vorbei in die Ferne sah.<br />
Juls Gedanken flogen von einer Bergspitze<br />
zur anderen, bis er endlich das Richtige gefunden.<br />
Zwei Tage müsse sie ihm opfern...<br />
wenige Stunden Eisenbahnfahrt... noch am<br />
selben Tage würden sie zur Hütte aufsteigen<br />
... von dort könnten sie am nächsten<br />
Morgen den" Anstieg beginnen...<br />
Sie überlasse alles ihm, es genüge ihr, die<br />
Stunde zu wissen, wann sie sich auf dem<br />
Bahnhof treffen würden. Schliesslich einigten<br />
sie sich, dass sie erst auf dem Vorortbahnhof<br />
in den Zug einsteigen werde. Wozu über sich<br />
reden lassen!<br />
Freudestrahlend reichte ihr ein Ueberglücklicher<br />
beim Abschied die Hand; Enid sah ihm<br />
an, dass er sich in seinem Glück nicht fassen<br />
konnte. Ihre Hand lag noch in der seinen,<br />
als sie sich nochmals an ihn wandte.<br />
«Sie sind mir für meinen Entschluss Dank<br />
schuldig, Jul. Werden Sie mir in diesen<br />
Tagen niemals die Achtung versagen, die mir<br />
als Frau gebührt?» Hochaufgerichtet stand<br />
sie vor ihm und sah ihm in die Augen, ohne<br />
den Blick von ihm zu wenden. Nicht einen<br />
Augenblick zögerte er mit der Antwort.<br />
«Kein Schatten wird auf Ihren Weg fallen.»<br />
Unwillkürlich senkte sie den Kopf und<br />
lächelte bitter. Er konnte es nicht sehen.<br />
Noch in der Ferne sah sie, wie er sich<br />
nach ihr umwandte und grüssend den Hut<br />
schwenkte. Sie hob die Hand und winkte ihm.<br />
Zu Hause angekommen, war ihr erstes, sich<br />
während der Zeit ihrer Abwesenheit vor<br />
Dr. Heckmann zu sichern. Kurz entschlossen<br />
rief sie ihn an. Sie beabsichtige, wie mit<br />
ihrem Manne besprochen, für einige Tage zu<br />
verreisen, um sich für einen geeigneten<br />
Sommeraufenthalt zu entscheiden, vielleicht<br />
auch, um von dort nach Scheveningen zu<br />
ihrem Manne zu reisen, falls sich nichts Geeignetes<br />
fände. Ob Herr Dr. Heckmann für<br />
diesen Fall ihrem Manne etwas ausrichten<br />
lasse? Der Arzt bedauerte in unzähligen<br />
Worten, dass er keine Gelegenheit finden<br />
werde, sich von der gnädigen Frau zu ver-
Verpflegsabteilungen, Artillerie-Beobachter-<br />
Kompanien, San.-Transp.-Abt. usw. zugeteilt.<br />
Die betreffenden Kommandanten erhalten<br />
von der Generalstabsabteilung den Wagenstellungsbefehl,<br />
der Zeit und Ort der Uebernahme<br />
und Abgabe der Wagen und das Verzeichnis<br />
der aufgebotenen Kader und Mannschaften<br />
enthält. Vergisst der Kommandant<br />
diesen Befehl dem Motorfahrer-Offizier zuzustellen,<br />
so ist es Pflicht des Motorfahrer-<br />
Offiziers, diese Angaben schon vor dem Einrücken<br />
einzuholen und das Nötige anzuordnen.<br />
Das Bestreben jedes Motorfahrer-Offiziers<br />
tnuss dahin gehen, seine Fahrzeuge in besserem<br />
Zustande abzugeben als er sie übernommen<br />
hat. Dazu gehört aber, dass auch<br />
der kleinste Schaden sofort repariert und<br />
nicht damit bis zur Abgabe der Fahrzeuge<br />
zugewartet wird. Wenn einmal zwingende<br />
Gründe eine Reparatur während des Wiederholungskurses<br />
verunmöglichen, so ist der<br />
Fehler auf der Mängelliste zu vermerken.<br />
Das neue Automobilgesetz kennt keine<br />
Höchstgeschwindigkeit mehr. Wie jetzt in England,<br />
wird auch bei uns in absehbarer Zeit<br />
eine Höchstbegrenzung festgesetzt werden<br />
müssen. Unser Reglement schreibt noch<br />
Maximalgeschwindigkeiten vor und wir werden<br />
von dieser Begrenzung nicht abgehen.<br />
Im Krieg werden wir wegen der Abnützung<br />
der Pneus und wegen dem Betriebsstoffverbrauch<br />
und auch wegen der Strassenabnützung<br />
langsam fahren müssen. Was im<br />
Kriege geboten ist, müssen wir schon im<br />
Frieden lernen. Viele und zum Teil sehr<br />
schwere Unfälle im letzten Jahr sind auf<br />
die Ueberschreitung der Geschwindigkeit<br />
zurückzuführen. Besonders die Motorradfahrer<br />
sind darin zu wenig diszipliniert. Um<br />
dem abzuhelfen, empfehle ich, bei Diensteintritt<br />
die Mannschaften zu versammeln und<br />
ihnen die Bestimmungen des Reglements in<br />
Erinnerung zu rufen und sie ausdrücklich zu<br />
verwarnen. Wird bei einem Unfall nachgewiesen,<br />
dass die Geschwindigkeit des Fahrzeuges<br />
die Bestimmungen des Reglements<br />
überschritt, so ist der Fahrer in allen Fällen<br />
für die Folgen des Unfalls haftbar und wird<br />
bestraft, nicht nur disziplinarisch, sondern<br />
auch in bezug auf Schadenersatzpflicht.<br />
Mit der Verwendung uneingeschätzter<br />
Privatautomobile in den Wiederholungskursen,<br />
besonders während der Manöver,<br />
hat es wesentlich gebessert. Doch trifft man<br />
da und dort noch solche Fahrzeuge. Ich ersuche<br />
alle Offiziere, gegen diesen Unfug<br />
vorzugehen. Die Bestimmungen des eidg.<br />
Militärdepartements sind ganz klar.<br />
In der letzten Zeit wurden zu wiederholten<br />
Malen vom 0. K. K. die Zusammenstellungen<br />
über den Betriebsstoffverbrauch<br />
beanstandet. Wie für jede Warengruppe,<br />
die der Truppe abgegeben wird, muss natürlich<br />
über die Benzinabgabe genau Buch geführt<br />
werden. Auf alle Fälle müssen die<br />
Gutscheine für Benzin alle vorhanden sein.<br />
Ich ersuche die Dienstchefs, die Kol.-Kdten.,<br />
die Offiziere in den Stäben der Art.-R. diese<br />
Bezüge genau zu regeln und zu überwachen.<br />
In Verbindung mit dem 0. K. K. wird in<br />
nächster Zeit eine neue Vorschrift erscheinen.<br />
Neue Truppenordnung.<br />
Die Frage der Reorganisation der Armee<br />
wurde ins Rollen gebracht durch einen Zwischenbericht<br />
der Ersparniskommission im<br />
Jahre 1930, in welchem festgestellt wurde,<br />
dass auf Grund der gegenwärtigen gesetzlichen<br />
Ordnung wesentliche Ersparnisse im<br />
Militärwesen nicht gemacht-werden konnten<br />
und es wurde angeregt, die Frage einer tiefgreifenden<br />
Reorganisation der Armee zu prüfen.<br />
Dem 1. Projekt der Generalstabsabteilung<br />
lag diese Bedingung zugrunde, was ich<br />
abschieden. Wenn sie es erlaube, werde er<br />
sich am Bahnhof von ihr verabschieden.<br />
Keinen Augenblick verliess Enid van der<br />
Witte ihre Geistesgegenwart. Sie sei sich<br />
gegenwärtig noch nicht darüber klar, mit<br />
welchem Zuge sie ihre Reise antrete, ob früh,<br />
mittags oder abends, sie sei sich noch nicht<br />
einmal klar, wohin sie sich zuerst wenden<br />
werde. Dazu noch die überhasteten Reisevorbereitungen.<br />
Sie werde aber von unterwegs<br />
von sich hören lassen. Der Herr Doktor<br />
möge nicht vergessen, schöne Grüsse an<br />
seine Frau zu bestellen. Auf baldiges Wiedersehen!<br />
Sogleich führte sie noch einen weiteren<br />
Vorsatz aus. Sie errechnete den Tag, an<br />
dem sie von ihrem Ausfluge mit Jul zurückkehren<br />
würde, und für denselben Abend bestellte<br />
sie ihre Fahrkarte nach Scheveningen.<br />
Keinen Schritt werde sie vor dem zurückweichen,<br />
wozu sie sich entschlossen. Diese<br />
zwei Tage, die vor ihr lagen, werde sie im<br />
Sonnenschein des Glückes in sich aufnehmen,<br />
sie werde nur an das denken, was hinter ihr<br />
lag, und krampfhaft die Augen schliessen vor<br />
dem, was ihr die Zukunft bringe. Nur vor<br />
einem erzitterte sie schon jetzt. Vor dem<br />
Augenblick, an dem sie ihn ahnungslos zurücklassen<br />
werde. Sie werde alles in sich<br />
herabwürgen, mit keinem Worte, keinem<br />
Bau eines Monstre-Rennwagens in Amerika.<br />
Seit der Unglücksfahrt von Lee Bible, der<br />
im Jahre 1929 in Daytona den Versuch<br />
unternahm, mit einem White-Triplex-Spezialwagen<br />
den absoluten Schnelligkeitsweltrekord<br />
an sich zu bringen und dabei tödlich verunglückte,<br />
hat kein Amerikaner mehr das<br />
gleiche Wagnis unternommen. Einige Freunde<br />
des bekannten Rekordfahrers A. Jenkins wollen<br />
nun ihrem Favoriten die Möglichkeit verschaffen,<br />
den Weltrekord von Malcolm<br />
Campbell anzugreifen. Man baut in Amerika<br />
gegenwärtig einen Rennwagen, dessen Motor<br />
nicht weniger als 3000 PS entwickeln soll,<br />
also 400 PS mehr als Campbells «Blauer<br />
Vogel». Jenkins und Campbell sollen sich<br />
dann im Verlaufe des Sommers auf der<br />
Ebene des Saldurosees im Staate Utah messen<br />
und versuchen, den bisherigen Rekord<br />
von 437,914 km erheblich zu verbessern.<br />
Ein Strassentunnel für Grossverkehr.<br />
Am 1. Juli <strong>1934</strong> wird der 3,35 km lange<br />
Strassentunnel, der unter dem Mersey entlang<br />
Liverpool mit Birkenhead verbindet,<br />
nach SKjähriger Bauzeit eröffnet. Der Tunnel<br />
besitzt eine lim breite Fahrbahn, die<br />
sich an den Uferseiten in zwei Tunnel von je<br />
6 m Breite teilt. Der Tunnel wurde für einen<br />
jährlichen Motorfahrzeugverkehr von 3 Millionen<br />
Fahrzeugen gebaut. Baukosten rund<br />
8 Millionen Pfund Sterling.<br />
Konzessionen für die Automobilproduktion in<br />
Polen.<br />
In Polen soll die, Regierung ihren Standpunkt<br />
betreffend Erteilung von Fabrikkonzessionen<br />
für den Automobilbau in dem Sinne<br />
zu ändern gedenken, dass neben den beiden<br />
bereits bestehenden Werken nunmehr auch<br />
neue ausländische Antragsteller berücksichtigt<br />
werden sollen. Diese Umstellung ist um<br />
so bemerkenswerter, als im vergangenen<br />
zu bedenken bitte. Viele der Vorschläge, die<br />
später eingingen, haben diese grundlegenden<br />
Gesichtspunkte ausser acht gelassen. Es<br />
wurde teilweise mit Zahlen operiert, die -zu<br />
wesentlichen Erhöhungen unserer Militäfausgaben<br />
geführt hätten.<br />
Die Generalstabsabteilung wurde vom Bundesrat<br />
mit der Ausarbeitung eines Projektes<br />
über die Reorganisation der Armee beauftragt.<br />
Im Mai 1933 war die Denkschrift fertig<br />
und wurde im Herbst vertraulich diskutiert.<br />
Das geschah in der Weise, dass zuerst<br />
Blicke werde sie sich selbstbeherrscht verraten,<br />
wenn sie ihm die Hand zum Abschied<br />
reichen werde.<br />
Der kleine Vorortbahnhof war fast menschenleer,<br />
als der Schnellzug hereinbrauste.<br />
Schon von weitem sah sie Jul, den Oberkörper<br />
weit vorgebeugt, mit der Hand winkend.<br />
Blitzschnell sprang er heraus, ergrjff<br />
ihren Rucksack und half ihr in den Zug.<br />
Glückselig lachten sich beide an. Sie kamen<br />
sich wie zwei entsprungene Sträflinge vor.<br />
In einem Wagenabteil letzter Klasse hatten<br />
sie sich verstaut, wie sich das für zwei Menschen<br />
in ihren zerschlissenen Bergkleidern<br />
nicht anders gebührt, dazu derbe, genagelte<br />
Bergschuhe, die sie auf mancher Wiener-<br />
Wald-Fahrt schon abgetreten, kugelrund gepackte<br />
Rucksäcke, Jul obenauf Kletterseil und<br />
Steigeisen, und bei den ersten Worten überreichte<br />
er ihr mit scherzhaft feierlichen Worten<br />
einen Eispickel. Lachend nahm sie ihn<br />
an. Eigentlich zitterte sie bei diesen gewaltigen<br />
Vorbereitungen. Was er eigentlich vorhabe.<br />
Lachend schüttelte er den Blondschädel.<br />
Bei der Ausrüstung besser etwas<br />
zuviel, wie zu wenig. Aber sie möge unbesorgt<br />
sein. Bis dreitausend Meter verpflichte<br />
er sich, sie wie einen Mehlsack hinaufzuziehen,<br />
ohne dass sie einen Fuss zu<br />
heben brauche. Die Hauptsache sei, dass das<br />
AÜTOMOBTL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 32<br />
ihstischer<br />
Jahre der Bestand an Autobussen von 2550<br />
auf 2160, derjenige an Lastwagen von 5600<br />
auf 5500 und und an Autotaxis von 5400 auf<br />
4900 zurückgegangen ist. Diese Rückschläge<br />
werden aber überkompensiert durch eine<br />
15%-Zunahme des Personenwagenbestandes<br />
von 11,700 auf 13,600 Einheiten.<br />
Ein interessanter Wettbewerb.<br />
Zur Teilnahme an dem von Russland veranstalteten<br />
internationalen Dieselmotorenwettbewerb<br />
haben sich 20 ausländische Firmen<br />
gemeldet. Die Montage der Motoren erfolgt<br />
auf Sowjetchassis. Der Wettbewerb<br />
umfasst zwei Probefahrten Moskau-Tiflis und<br />
Moskau-Sewastopol, bei einer Gesamtlänge<br />
der beiden Strecken von 8000 km. Neben ausländischen<br />
Dieselmotoren sollen auch russische<br />
an der Konkurrenz teilnehmen.<br />
Verkehrserziehung in Japan.<br />
An den Fernverkehrsstrassen Japans findet<br />
man Warnungstafeln, die den Motorfahrzeugführer<br />
in liebevollen Worten ermahnen,<br />
auf die übrigen Wegbenutzer Rücksicht zu<br />
nehmen. Eine solche Warnung lautet: «Auto,<br />
du bist schön, du bist schnell wie der Wind,<br />
du bist von unvergleichlicher Kraft, missbrauche<br />
deine Schönheit, deine Schnelligkeit<br />
und deine Kraft nicht. Nimm Rücksicht auf<br />
deine armen Brüder: den Hund, das Pferd<br />
und den Fussgänger. Der Hund hat Angst<br />
vor deinen Pneumatiks, fahre nicht über ihn<br />
hinweg, zerbrich nicht sein Rückgrat, lasse<br />
ihm ein wenig Platz am Strassenrand, er<br />
braucht nicht viel. — Offs Pferd erschrickt<br />
über deine Explosionen, dein Rauch und<br />
deine Gerüche betäuben es, schone, so weit<br />
du kannst, wenigstens seine Nase. — Der<br />
Fussgänger ist offenbar der, für den du am<br />
wenigsten übrig hat. Der zählt für dich nicht;<br />
habe dennoch Mitleid mit ihm. Vielleicht ist<br />
er morgen Automobilist!»<br />
Konferenzen mit den Abteilungschefs des<br />
eidg. Militärdepartements und hernach mit<br />
den Heereseinheitskommandanten abgehalten<br />
wurden. Die Heereseinheitskommandanten<br />
hatten daraufhin Besprechungen mit -den<br />
Truppenkommandanten abzuhalten und Vorschläge<br />
darüber einzureichen. Die bereinigte<br />
Vorlage wur'de dem Militärdepartement bereits<br />
eingereicht. Schliesslich werden die<br />
eidgenössischen Räte über sie zu entscheiden<br />
haben.<br />
Die Neuerungen, die sie vorsieht, können<br />
für den Motorwagendienst als durchaus annehmbar<br />
und günstig gelten. Die Motorwagentruppe<br />
wird als technische Truppe den<br />
Genietruppen und den Fliegertruppen gleichgestellt.<br />
Die Zeiten sind ernst. Alle uns umgebenden<br />
Staaten rüsten auf. Die Abrüstungskonferenz<br />
ist ein Phantom geworden. Jeder einzelne<br />
von uns hat die Pflicht, sich vorzubereiten,<br />
damit wir, wenn das Vaterland ruft,<br />
gerüstet sind.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Verordnung über die Arbeits- und<br />
Ruhezeit der berufsmässigen Motorfahrzeugführer<br />
tritt am 1. Juni <strong>1934</strong> in Kraft! So hat<br />
der Bundesrat .in seiner letzten Sitzung beschlossen.<br />
Wie erinnerlich, hat sich eine Expertenkonferenz<br />
im November mit dem von<br />
schweizerischen Verkehrs- und Wirtschafts-<br />
Wetter aushalte. Die ganze Nacht sei er auf<br />
den Knien gelegen und habe dafür gebetet.<br />
Die wenigen abgestumpften Spiessbürger,<br />
die das grosse Wagenabteil mit ihnen teilten,<br />
sahen neugierig nach dem schönen Paar.<br />
Enid hoffte, dass sie niemals in ihrem Abteil<br />
allein sein würden, und Jul stellte es sich<br />
als die Erfüllung aller Träume vor, mit Enid<br />
allein zu sein. Mit einem übermütigen «Grüss<br />
Gott» verabschiedete er jeden, der endlich<br />
den Zug verliess, und mit drohender Miene<br />
besah er jeden, der ihr Abteil bestieg. Endlich<br />
ging der letzte. Ein donnernder Abschiedsgruss<br />
von Jul begleitete ihn. Enid<br />
verstand seinen Uebermut genau, tat aber<br />
nicht dergleichen.<br />
Keuchend und schnaubend pustete der Zug<br />
über die Wiener-Wald-Berge, goldleuchtende<br />
Getreidefelder, blumendurchwirkte Wiesen,<br />
im Grün eingebettete, kleine Ortschaften mit<br />
spitzen Kirchtürmen flogen an ihnen vorbei,<br />
lachende Kinder wirkten, ein Hund lief mit<br />
dem Zug um die Wette. Sie sahen alles nicht.<br />
Sie sahen nur sich. Als die ersten Bergzüge<br />
in zartblauen Silhouetten in der Ferne am<br />
Horizont auftauchten, wies Jul freudig nach<br />
ihnen.<br />
Ob es schon ihr Ziel sei, fragte sie. Da<br />
lachte er. Ihr Ziel sei noch weit, aber sie hätten<br />
ja Zeit. Ungefähr eine Stunde hinter |<br />
verbänden eingereichten Gegenentwurf befasst,<br />
da das erste bundesrätliche Projekt<br />
keine grosse Gegenliebe gefunden hatte. Eine<br />
Reihe von Postulaten der Verkehrsinteressenten<br />
wurden noch berücksichtigt, andere<br />
dagegen, wie die Streichung des vorgesehenen<br />
Nachtfahrverbotes, blieben in Minderheit,<br />
da einmal die Bahninteressen auch hier wieder<br />
mehr mitsprachen, als bei der Regelung<br />
von Strassenverkehrsfragen von gutem ist,<br />
und weil anderseits sich sogar die Vertreter<br />
der Strassentransportorganisationen nicht<br />
einmal einig waren!<br />
Anfang Dezember kam die bundesrätliche<br />
Botschaft an die Bundesversammlung über<br />
die kommende Verordnung heraus, welche<br />
seinerzeit ausführlich gewürdigt wurde («A.-<br />
R.» 101). Das Geschäft hat dann in der Frühjahrssession<br />
beide Räte diskussionslos passiert,<br />
so dass es nur mehr galt, den Zeitpunkt<br />
des Inkrafttretens noch zu bestimmen.<br />
In der Verordnung wird die wöchentliche<br />
Arbeitszeit auf 54 Stunden festgesetzt. Kommt<br />
Präsenzzeit hinzu, so kann das Wochenpensum<br />
bis auf 60 Stunden erweitert werden.<br />
Die Ruhezeit ist auf durchschnittlich elf<br />
Stunden pro Tag angesetzt und darf auf alle<br />
Fälle- nicht weniger als 9 Stunden betragen.<br />
Daneben wird dem Fahrer eine wöchentliche<br />
Ruhezeit von einmal 24 aufeinanderfolgenden<br />
Stunden gesichert. Zur besseren Gewähr der<br />
Innehaltung der Arbeits- und Ruhezeitvorschriften<br />
glaubte man zum Nachtfahrverbot<br />
greifen zu müssen, dem natürlich die Vertreter<br />
von Bahninteressen lebhaft das Wort<br />
sprachen (wohl aus rein menschlichen Erwägungen<br />
für die «armen» Chauffeure, die den<br />
Herren von der Eisenbahngewerkschaft u.<br />
a. m. offenbar so sehr ans Herz gewachsen<br />
sind!). Die Sperrzeiten sind vom 1. April bis<br />
31. Oktober zwischen 23 Uhr und 4 Uhr, und<br />
im Winterhalbjahr zwischen 22 Uhr und<br />
5 Uhr angesetzt (die Bahn aber hat weiterhin<br />
das Recht, Nachtzüge zu führen und die<br />
Nachtruhe der Streckenanwohner zu stören!).<br />
Um die richtige Innehaltung der Vorschriften<br />
feststellen zu können, wurde auch ein<br />
ganz bestimmtes Kontrollsystem eingeführt.<br />
Strafrechtliche Sanktionen geben den Behörden<br />
die Möglichkeit, Uebertretungen zu ahnden.<br />
Die Oberaufsicht ist Sache des Bundesrates,<br />
der diese an ein Departement delegiert.<br />
Ueber alle Details werden wir in<br />
nächster Nummer durch den genauen Wortlaut<br />
der Verordnung orientieren.<br />
Verkehrsgefährdung. Dem Bericht des eidg»<br />
Justiz- und Polizeidepartementes über seine<br />
Tätigkeit im Jahre 1933 ist zu entnehmen,<br />
dass insgesamt 912 Gefährdungen des Eisenbahn-,<br />
Strassenbahn- und übrigen Kursverkehres<br />
behandelt werden mussten. Davon<br />
sind 866 als fahrlässige Gefährdungen zu<br />
klassieren, wovon 361 Zusammenstösse mit<br />
Automobilen. In 90 weiteren Fällen wurder^v<br />
Barrieren durch Automobile oder Motorfah--<br />
rer eingefahren und in 70 Fällen die Durchfahrt<br />
von Automobilen auf kurze Distanz vor<br />
Bahnzügen erzwungen. Es scheint demnach<br />
immer noch eine ansehnliche Zahl von Motorfahrzeugführern<br />
zu geben, welche es<br />
furchtbar eilig haben und! um den Gewinn<br />
einiger Sekunden das gewaltige Risiko einer<br />
Gefährdung ihrer selbst, ihrer eigenen Passagiere<br />
oder eines öffentlichen Verkehrsmittels<br />
auf sich zu nehmen gewillt sind. Zu den<br />
übrigen Fällen ist allerdings zu sagen, dass<br />
diese keineswegs ausschliesslich den Automobilisten<br />
zur Last fallen, indem den Führern<br />
von Zügen und Strassenbahnen eine<br />
einseitige und veraltete Gesetzgebung vielfach<br />
ein Vorrecht' einräumt, aus welchem der<br />
Begriff einer « Gefährdung » konstruiert werden<br />
kann, wie er mit der heutigen Praxis 1<br />
kaum me>Vi r üb^reinstirnmt.<br />
ß<br />
Veransf altun gen.<br />
Vom Pariser Salon <strong>1934</strong>. Das Bureau der<br />
französischen Automobilkonstrukteure hat<br />
sich dieser Tage in einer Sitzung mit der Organisation<br />
des nächsten Salons beschäftigt.<br />
Es wurde aber noch kein definitiver Be»<br />
scMuss in Bezug auf die diesjährige Abhaltung<br />
gefasst. Bekanntlich wird seit längerer<br />
Zeit auch in Frankreich die Frage deszweijährigen<br />
Turnus studiert. Es ist aber<br />
mit ziemlicher Bestimmtheit anzunehmen,<br />
dass an der auf Ende dieses Monats anberaumten<br />
Sitzung zur endgültigen Beschlussnahme<br />
dem diesjährigen Salon zugestimmt<br />
wird. Sollte der zweijährige Turnus eingeführt<br />
werden, so käme das wohl erst mit<br />
Wirkung ab nächstem Jahr in Frage. z. .<br />
Salzburg würden sie den Zug verlassen, aber<br />
sich in dem kleinen Städtchen, überfüllt mit<br />
Sommergästen, nicht aufhalten. Eine Stunde<br />
Fussmarsch brächte sie in einen kleinen, idyllischen<br />
Ort, in dem sie gut aufgehoben seien,<br />
den niemand kenne, wie vereinzelte Berggeher.<br />
Unterwegs könnten sie noch überlegen,<br />
ob sie noch am selben Abend zur Hütte<br />
aufsteigen würden, um am nächsten Morgen<br />
mit dem ersten Dämmerlicht die Spitze zu<br />
nehmen oder alles an einem Tage machen.<br />
Das erstere sei bequemer. Aber sie habe ihn<br />
noch gar nicht gefragt, wie der Berg heisse,<br />
den sie sich zum Ziel genommen.<br />
«Der Hochgolling.»<br />
Da schlug sie freudig die Hände zusammen.<br />
Sie schloss die Augen und ihre Gedanken<br />
eilten zurück... ein schwüler Sommerabend<br />
... eine Strassenecke... ein langer,<br />
blonder Leutnant von den Landesschützen<br />
stand vor ihr... nestelte einen Strauss Edelweiss<br />
von der Kappe... und reichte ihr<br />
ihn... auf der Strasse standen seine Soldaten<br />
und lachten herüber...<br />
«Frau Enid, an was denken Sie?» Wie erstaunt<br />
hob sie den Kopf. «Ich hätte nie gedacht,<br />
dass ich Sie einst auf den Hochgolling<br />
führen werde.»<br />
Sie schwieg.<br />
(Fortsetzung im «Autler-Feierabend»)
N° 32 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
fg»«»»t in J«<br />
Sportnachrichten<br />
Sd><br />
Ein wichtiger formeller<br />
Entscheid für den Autosport.<br />
Die Organisatoren des am 26. August in<br />
Bern stattfindenden Rundstreckenrennens erhielten<br />
bekanntlich von den nationalen und<br />
internationalen Sportinstanzen die Befugnis,<br />
die Veranstaltung als 1. Grossen Preis der<br />
Schweiz für Automobile <strong>1934</strong> auszuschreiben.<br />
Mit Rücksicht auf die sehr beträchtlichen<br />
finanziellen Aufwendungen, die notwendig<br />
sind, um die Rundstrecke auszubauen und<br />
eine permanente Tribüne zu erstellen, erhielt<br />
die Rundstrecken A.Q. zudem die Zusage,<br />
dass der Grosse Preis der Schweiz, der nun<br />
jährlich zum Austrag kommen so 1 !!, während<br />
einer Anzahl von Jahren auf der Berner Anlage<br />
ausgefahren werde.<br />
Der überraschende Entschluss der Sportkreise<br />
von Montreux, in den Mauern dieses<br />
Kurortes noch diesen Sommer ebenfalls ein<br />
Autömobilrennen von Stapel zu lassen, hat<br />
dann im In- und Ausland zu Missverständnissen<br />
geführt, indem die dortigen Veranstalter<br />
für ihr Rennen ebenfalls die Bezeichnung<br />
eines « Grossen Preises» in Anspruch nahmen.<br />
Da nun aber im internationalen Sportreglement<br />
in Bezug auf die Verleihung des<br />
Titels eines nationalen Grossen Preises ganz<br />
bestimmte und in einschränkendem Sinne<br />
gehaltene Vorschriften bestehen und anderseits<br />
durchaus die Meinung bestand, dass<br />
dem Berner Rennen die Priorität zukomme,<br />
so hat die Nationale Sportkommission einen<br />
in formeller Hinsicht wichtigen Entscheid<br />
gefällt. Die Berner Ausschreibung erfolgt<br />
diesmal und auch in den folgenden Jahren<br />
unter der vorerwähnten Bezeichnung, während<br />
die Organisatoren von Montreux verpflichtet<br />
werden, das dortige Rennen einfach<br />
,i'Is Circuit de Montreux zu plakatieren. Damit<br />
sind nun alle formellen und materiellen<br />
Schwierigkeiten, die sich für die verantwortlichen<br />
Clubs aus den bisherigen Besrrffsver-<br />
stark beschädigt und wird in kurzer Zeit<br />
mischungen ergaben, beseitigt. Auch die Anmeldung<br />
und Einschreibung der beiden Rennen<br />
für die kommenden internationalen<br />
SnnrfMender ist dadurch wesentlich vereinfacht.<br />
Im übrigen haben die Veranstalter von<br />
Bern und Montreux beschlossen, sich in ihren<br />
Bestrebungen gegenseitig zu unterstützen<br />
und Fragen, die beide Plätze gemeinsam<br />
interessieren auch im gegenseitigen Einverständnis<br />
und Interesse zu behandeln. Es handelt<br />
sich ia in beiden Fällen, und vorab beim<br />
Grossen Preis der Schweiz, nicht um eine<br />
loyale, sondern um eine ausgesprochen<br />
schweizerische Angelegenheit, deren Bedeutung<br />
noch wesentlich dadurch erhöht wird,<br />
dass er seine internationale Sanktion durch<br />
Jfe Sportkommission der A.I.A.C.R. (Association<br />
Internationale des Automobile-Clubs<br />
Reconnus) erhalten hat.<br />
II. Schweiz. Auto-Skimeeting<br />
am Rhonegletscher.<br />
Das I. Schweiz. Auto-Skimeeting am Rhonegletscher<br />
hatte vergangenen Vorsommer bekanntlich<br />
einen erfreulichen Erfolg aufzuweisen.<br />
Die initiativen Organisatoren, die<br />
Sektion Wallis des Automobil-Clubs der<br />
Schweiz, beschlossen, im Hinblick auf das<br />
schöne Ergebnis von 1933, auch dieses Jahr<br />
eine gleiche Veranstaltung auszuschreiben.<br />
Diese ist auf den 23. und 24. Juni angesetzt<br />
und soll gewissermassen wieder zu einem<br />
Eröffnungsfest der Alpenstrassen werden.<br />
Der Anlass wird wiederum mit einer Sternund<br />
Zuverlässigkeitsfahrt auf folgenden Bergstrecken<br />
eingeleitet: Altdorf - Andermatt -<br />
Gletsch; Chur - Disentis - Andermatt -<br />
Gletsch; Bellinzona - Airolo - Hospenthal -<br />
Gletsch; Luzern - Meiringen - Grimsel -<br />
Gletsch; Interlaken - Meiringen - Grimsel -<br />
Gletsch; Sitten - Brig - Gletsch. Am Abend<br />
nach der Sternfahrt findet in den Räumen<br />
des Hotels «Rhonegletscher» ein grosses<br />
Alpenblumenfest statt. Am Sonntag vereinigen<br />
sich sodann die Automobilisten und<br />
Skifahrer zum Skiwettkampf auf der Furka.<br />
In der Kategorie Amateure werden sich eine<br />
ganze Reihe von bekannten schweizerischen<br />
Automobilisten versuchen, während in der<br />
Kategorie der Experten mit der Gegenwart<br />
der meisten Sieger an den diesjährigen<br />
schweizerischen Skirennen zu rechnen ist.<br />
Die Festkarte kostet nur 17 Fr. und schliesst<br />
das Nachtessen, das Zimmer und das Frühstück<br />
in Gletsch, das Mittagessen auf der<br />
Furka, den Service und die Garage ein. Das<br />
Reglement wird in nächster Zeit erscheinen.<br />
Das Ehrenpräsidium des II. Schweiz. Auto-<br />
Skimeetings am Rhonegletscher hat A.C.S.-<br />
Zentralpräsident Herr Dr. Mende inne. Zur<br />
Orientierung sei noch mitgeteilt, dass am<br />
ersten Meeting 1933 25 Autos und 80 Skifahrer<br />
teilnahmen.<br />
Xp»«»i»€<br />
• n<br />
A.usl«snd<br />
Ein neuer Mercedes-Benz-Rennwagen verunglückt.<br />
Nachdem zuerst die Auto-Union mit<br />
ihrem P-Wagen an die Oeffentlichkeit getreten<br />
ist und offizielle Versuchsfahrten durchgeführt<br />
hat, hat nun auch Mercedes-Benz in<br />
der letzten Woche den Schleier gelüftet<br />
und auf dem Nürburgring die ersten<br />
offiziellen Prüfungen mit dem neuen Remtmodeil<br />
organisiert. Anfangs der letzten Woche<br />
traf die Rennmannschaft von Mercedes-<br />
Benz, v. Brauchitsch, Fagioli und der Weltrekordfahrer<br />
Henne, auf dem Nürburgring<br />
ein, und am Mittwoch morgen wurden die<br />
2 Wagen erstmals auf die Strecke geschafft,<br />
v. Brauchitsch und Henne sassen zuerst am<br />
VoJant. Die offizielle Eröffnung der Versuche<br />
war auf den Donnerstag angesetzt. Zur Generalprobe<br />
waren auch Vertreter des Autosportes<br />
und der Behörden geladen worden.<br />
Der Italiener Fagioli zeigte sofort eine glänzende<br />
Vertrautheit mit der Maschine und<br />
brachte sie auf den Geraden bis zu 270<br />
km/St. Es zeigte sich dabei, dass die Wagen<br />
sehr sauber durchkonstruiert sind. Die<br />
Schwingachsen hinten und vorne verleihen<br />
ihnen eine glänzende Strassen'lage, und auch<br />
die Gewichtsverteilung ist sehr gut gelöst.<br />
Am Nachmittag wurden die Fahrten fortgesetzt.<br />
Ein Wagen befand sich nun in den<br />
Händen des Weltrekordrnannes Ernst Henne.<br />
Leider ging dieser Versuch sehr unglücklich<br />
zu Ende. In einer Kurve, die wegen Umbauarbeiten<br />
zur Hälfte gesperrt war, geriet die<br />
Maschine bei hoher Geschwindigkeit aus der<br />
Bahn und flog in hohem Bogen über einen<br />
Drahtzaun. Henne wurde vom Sitz und kopfüber<br />
in einen kleinen Bach geworfen. Der<br />
Wagen riss beim Sturz einen Baum um und<br />
kam dann in normaler Lage wieder zum<br />
Stehen. Glücklicherweise lief der katastrophale<br />
Sturz ausserordentlich glimpflich ab,<br />
denn Henne erhielt nur geringfügige Verletzungen.<br />
Auch das neue Modell ist nicht sehr<br />
wieder repariert sein. Die Folgen des Unfalles<br />
wurden sehr gemildert, da Wagen und<br />
Fahrer in ein sumpfiges Gelände stürzten.<br />
Wie die Untersuchung ergab, wurde Henne<br />
wahrscheinlich durch zwei rote Flaggen erschreckt,<br />
die die Umbauarbeiten an der<br />
Strecke anzeigten. Im Bestreben, den Wagen<br />
auf die offene Seite der Fahrbahn hinüber<br />
zu bringen, riss Henne wahrscheinlich<br />
die Maschine zu rasch herum. Die hauptsächlichste<br />
Beschädigung des Wagens besteht<br />
in einer Einbeulung des Kühlers, Führersitz,<br />
Lenksäule und Heckverkleidungen<br />
waren eingedrückt.<br />
geübt werden. Nach unserer Abmachung<br />
Vor dem Rundstreckenrennen um denhatte Rüesch die Strecke Brescia-Florenz-<br />
Bordino-Pokal. Nachdem der vergangene Rom-Narni und darauf die schnelle Route<br />
Sonntag eine erste Atempause im internationalen<br />
Autosport gebracht hat. findet am<br />
nächsten Sonntag als weiteres grosses Rennen<br />
der Grosse Preis um den Bordinopokal<br />
Ancona-Padua zu fahren. Für mich war das<br />
ca. 220 km lange Qebirgsstück Narni-Ancona<br />
sowie die nächtliche Strecke Padua-Brescia<br />
reserviert.<br />
in Alessandria statt. Wie schon erwähnt,<br />
zerfällt dieses Rennen in zwei Vorläufe und<br />
das Finale, es ist für Rennwagen aller Typen<br />
offen. Der Anlass wird voraussichtlich<br />
zahlreiche bekannte Fahrer an den Start<br />
bringen. Von besonderer Wichtigkeit ist die<br />
Tatsache, dass die Scuderia Ferrari wahrscheinlich<br />
in Alessandria erstmals die dieses<br />
Jahr neukonstruierten Alfa Romeo 3000 ccm-<br />
Maschinen einsetzen wird. Wenn sich diese<br />
Meldung bewahrheitet, dann verdient das<br />
italienische Rennen ganz besondere Beachtung.<br />
Im ganzen hat Ferrari 5 Piloten eingeschrieben,<br />
nämlich Ghiron, Varzi, Trossi»<br />
Tadini und Moll. Auch Nuvolari wird voraussichtlich<br />
zu sehen sein, ebenfalls der deutsche<br />
Rennfahrer Paul Pietseh auf Alfa Romeo.<br />
Die Schweizer Equfpe an der Mille Miglia.<br />
Der bedauerliche Unfall der beiden Schweizer<br />
Fahrer Rüesch und Maag an der Mille<br />
Miglia vom vorletzten Sonntag hat in unserem<br />
Lande rege Anteilnahme gefunden. Wie<br />
es sich zeigte, hatte man alle Berechtigung,<br />
mit einer Kraftleistung der beiden jungen Piloten<br />
zu rechnen. Bis zu ihrem Unfall nach<br />
Rom lagen sie stets in vorderster Linie, und<br />
wenn sie nicht ein vorzeitiger Ausfall ereilt<br />
hätte, wäre es ihnen wahrscheinlich auch<br />
möglich gewesen, in das Duell zwischen<br />
Varzi und Nuvolari einzugreifen. Wir entnehmen<br />
einem von Maag aus Italien an unsere<br />
Redaktion gesandten Brief die interessante<br />
Partie mit der Schilderung ihres verunglückten<br />
Rennens:<br />
«Die Mille Miglia forderte äusserst gute<br />
Vorbereitungen und war mit hohen Kosten<br />
verbunden. Während sich Rüesch nach dem<br />
Genfer Rennen mit seinem Maserati-Wagen<br />
nach Paris begab, fuhr ich mit dem Alfa Romeo<br />
2300 ccm nach Italien, wo ich einige<br />
Die neuen<br />
mei<br />
Tage auf der Mille Miglia-Strecke trainierte.<br />
sind eingetroffen!<br />
Probieren Sie diesen Wagen auch dann, wenn<br />
Sie nicht sofort Käufer sind. Sie werden von<br />
seinen ausserordentlichen Leistungen erstaunt<br />
sein. Er ist zudem von der unübertroffenen<br />
Minerva-Qualität, welche den Weltruf dieser<br />
Marke geschaffen und aufrechterhalten hat.<br />
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Der Wagen gelangte darauf zur Revision in<br />
die Fabrik nach Mailand; das Training setzten<br />
wir mit einem schnellen Tourenwagen<br />
fort. In der Hauptsache bereiteten wir uns<br />
auf den Rückweg von Rom über Ancona nach<br />
Brescia vor. Auch das Nachtfahren bei sehr<br />
hohen Geschwindigkeiten musste sorgfältig<br />
Als Letzte traten wir 5 Uhr 55 zum Starte<br />
an. Es regnete in Strömen. Das war wirklich<br />
nicht gerade erfreulich, denn die italienischen<br />
Asphaltstrassen sind bei Regenwetter sehr<br />
glitschig. Ueber die ersten Kilometer fuhren<br />
wir noch verhalten, doch schon nach wenigen<br />
Minuten drückte Rüesch auf den Gashebel<br />
und rasch stieg der Tourenzähler auf<br />
5200, was einer Geschwindigkeit von 190<br />
km/St, entspricht. Der Wagen rutschte kolossal,<br />
doch Rüesch korrigierte äusserst geschickt,<br />
so dass wir die Schnelligkeit trotz<br />
des glitschigen Bodens beibehalten konnten.<br />
Da jedoch an ein starkes Bremsen nicht zu<br />
denken war, musste jeweils lange vor der<br />
nächsten Kurve das Gas weggenommen werden.<br />
So ging es weiter bis Bologna. Bis zu<br />
diesem ersten Kontrollpunkt hatten wir bereits<br />
vier Wagen des gleichen Typs überholt.<br />
Nach Bologna wurde das Wetter noch<br />
schlimmer, da zum Regen nun noch Nebel<br />
kam. Langsam und vorsichtig passierten wir<br />
den La Futa-Pass. Florenz lag vor uns und<br />
18 km weiter entfernt die langersehnte Alfa<br />
Romeo Service-Station. Mit fliegender Eile<br />
wurden hier die beiden Hinterräder ausgewechselt;<br />
die in Brescia montierten Pneus<br />
hatten sich auf dem nassen Asphalt nicht gut<br />
bewährt. Nun kamen wir bedeutend rascher<br />
vorwärts und begannen immer mehr aufzuholen.<br />
Auch die Strassen wurden langsam<br />
trocken. Leider wurde Rüesch von einem<br />
plötzlichen Unwohlsein befallen, so dass die<br />
Fahrt für einige Minuten unterbrochen werden<br />
musste. Die letzten Kilometer vor Rom<br />
lagen wir hinter Battaglia, der uns zum Vorfahren<br />
leider keinen Platz lassen wollte. Wütend<br />
hetzten wir ihm bis zur Kontrollstelle<br />
nach, und fuhren glücklicherweise einige Sekunden<br />
vor ihm weg. Nach kurzer Zeit trafen<br />
wir auf Ghersi, der uns ebenfalls die<br />
Strasse zum Vorfahren nicht freigeben<br />
wollte. Ca. 10 km nach Rom — gleich nach<br />
einem kleinen Dörfchen — begann eine leichte<br />
Steigung, die mit einer grossen, jedoch unübersichtlichen<br />
Kurve einsetzte.<br />
Blitzschnell ereignete sich die Katastrophe.<br />
Ghersi unterschätzte wahrscheinlich die Geschwindigkeit,<br />
denn er verlor die Herrschaft<br />
über seine Maschine. Sein Alfa Romeo drehte<br />
sich anderthalbmal um die eigene Achse,<br />
schlug an eine Mauer an und blieb quergestellt<br />
über die Strasse liegen. Wir waren ihm<br />
im 100-km-Tempo nachgefolgt und brachten<br />
unsern Alfa Romeo auf den wenigen Metern<br />
Distanz nicht mehr zum Stehen. Mit grosser<br />
Geschwindigkeit schössen wir in den Wagen<br />
hinein. Der Anprall war ganz unheimlich.<br />
Die Lenksäule unserer Maschine wurde gleich<br />
einem Bleirohr verbogen. Das Chassis und<br />
die Achse erlitten glücklicherweise nur ganz<br />
geringen Schaden. Rüesch schlug mit seinem<br />
Gesicht das Lenkrad entzwei und brach sich<br />
dabei den Nasenknorpel. Trotzdem wir uns<br />
mit Armen und Beinen stark anstemmten,<br />
flogen wir beide beinahe aus den Sitzen.<br />
Glücklicherweise war meine Quetschung am<br />
linken Arm nur ganz gering.<br />
Schweren Herzens rnussten wir das vielversprechende<br />
Rennen aufgeben. Vergebens<br />
freute ich mich in Rom, schon nach M Stunden<br />
das Volant übernehmen zu dürfen. Aber<br />
eines möchte ich noch ganz speziell erwähnen,<br />
dass mein Freund und zukünftiger Konkurrent,<br />
Hans Rüesch, eine glänzende Leistung<br />
bot!»<br />
U. Maas-<br />
Madame Stewart fährt neue internationale<br />
Rekorde. Die bekannte englische Rennfahrerin<br />
Mme Stewart, « die schnellste Frau<br />
der Welt», Inhaberin des Rundenrekordes<br />
von Montlhery und mehrerer internationaler<br />
Bestzeiten, hat am letzten Samstag auf der<br />
französischen Rennbahn mit ihrem Derby<br />
2000 ccm drei neue internationale Bestzeiten<br />
aufgestellt. Die Engländerin hat damit ihre<br />
eigenen Bestzeiten aus dem Jahre 1931 wieder<br />
geschlagen.<br />
5 km: 1 Min. 19 Sek. 69/100 (Std.-Mittel 225,3<br />
km/St.).<br />
5 Meilen: 2 Min. 8 Sek. 42/100 (Std.-Mittel<br />
225,5 km/St.).<br />
10 km: 2 Min. 39 Sek. 70/100 (Std.-Mittel 225,4<br />
km/St.).<br />
Neuer englischer Rennstall. Der frühere<br />
und der jetzige Inhaber des «Silberkugel »-<br />
Rennwagens, Kaye Don und Jack Field, haben<br />
sich.zu einer Renngemeinschaft zusammengeschlossen.<br />
Die Beiden verfügen über<br />
mehrere M.O.-Rennmaschinen und einen Bugatti<br />
4900 ccm.
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N* 32 - <strong>1934</strong> AUTOMOBTL-KEVUB<br />
Der Grosse Preis von Tripolis.<br />
Das grosszügigste Rennen des Jahres.<br />
Der am 6. Mai stattfindende Grosse Preis<br />
von Tripolis wird nach Monte Carlo das<br />
zweite internationale Rundstreckenrennen von<br />
allererster Bedeutung darstellen. Aller Voraussicht<br />
nach gestaltet sich dieser Grand<br />
Prix von Tripolis zu einem Rennen der Super-Klasse,<br />
das kaum so rasch wieder überboten<br />
werden kann. Die Veranstaltung findet<br />
auf der 13,1 km langen Mellaha-Rundstrecke<br />
statt, die ausserordentlich schnell<br />
ist. Der Lauf führt über 40 Runden, also 524<br />
Kilometer. Für dieses Jahr sind ganz grandiose<br />
Ausbauarbeiten geleistet worden. Der<br />
Grosse Preis soll für diese italienische Kolonie<br />
die grösste Reklame des Jahres bilden,<br />
und der neue Gouverneur Italo Balbo setzt<br />
alles daran, um ehrenvoll abzuschneiden.<br />
Zweitausend Arbeiter sind gegenwärtig<br />
noch mit der Verbesserung der Rundstrecke<br />
beschäftigt, die durchwegs von 5 auf 8 Meter<br />
verbreitert wird. Die stark überhöhten<br />
Kurven erhalten eine Breite von 13 Metern,<br />
und vor den Tribünen ist die Bahn 20 Meter<br />
breit. Die Tribünen und die Boxen werden<br />
alle in Eisenbeton erstellt, so dass Tripolis<br />
inskünftig wohl über eine der modernsten<br />
und raffiniertesten Rennbahnen der Welt verfügen<br />
wird. Die Tribünen fassen insgesamt<br />
12,000 Personen, sind mit Restaurants, Empfangssalons,<br />
Telephonzentralen usw. versehen.<br />
Ein 40 Meter hoher Turm, der oben nur<br />
aus Glas besteht, dient für die Chronometreure<br />
und Rennleiter. Auch eine eigene Radio-Sendestation<br />
wurde geschaffene<br />
Das Geld für diese gewaltigen Arbeiten<br />
floss letztes Jahr aus der bekannten Riesenlotterie<br />
von Tripolis, die dieses Jahr in erweitertem<br />
Umfange wieder durchgeführt<br />
wird und von ausserordentlichem Interesse<br />
ist. Wieder sind über eine Million Billette<br />
verkauft worden, die dann einige Tage vor<br />
dem Rennen ausgelost werden. Die Inhaber<br />
der ausgelosten Nummern dürfen mit einer<br />
weiteren Person sofort auf dem Luftwege<br />
nach Tripolis gelangen, wo sie völlig gratis<br />
in den ersten Hotels logieren und das Rennen<br />
von der Ehrentribüne aus gemessen können.<br />
Wenige Stunden vor dem Rennen werden<br />
die dreissig Billette noch auf die Fahrernamen<br />
verlost, und der Inhaber der beispielsweise<br />
auf Nuvolari lautenden Nummer<br />
kann sich dann ein Rennen ansehen, bei dem<br />
darüber entschieden wird, ob er am Abend<br />
bereits wohlbestallter Millionär oder zum<br />
mindesten doch Besitzer einer kleineren anständigen<br />
Geldsumme ist. Die diesjährige<br />
Lotterie hatte wieder einen Riesenerfolg;<br />
und jetzt ist in Italien das hinterste Dorf gespannt<br />
darauf, wer nach Tripolis zum Rennen<br />
fliegen darf...<br />
Auch die Rennfahrer geniessen von dieser<br />
Lotterie und werden mit fürstlichen Preisen<br />
bedacht. Der Sieger erhält einen Anteil<br />
am Gewinn und dürfte so auf seine 60,000<br />
Schweizerfranken kommen, der Zweite auf<br />
35,000 Fr. usw. Insgesamt werden über<br />
200,000 Fr. an Preisen zur Verfügung stehen.<br />
Der Gewinner des Hauptloses erhält anderthalb<br />
Millionen Franken. Das sind Beträge,<br />
die selbstverständlich die ganze internationale<br />
Elite auf die Beine gebracht haben. So<br />
begreift man, dass Tripolis mit der folgenden<br />
imponierenden Nennliste auftrumpfen<br />
kann, wie sie soeben bekannt wird: (Man<br />
beachte, dass England und Amerika ebenfalls<br />
vertreten sind!)<br />
1. Balestrero (Alfa Romeo 3000).<br />
2. Biondetti (X).<br />
3. Sommer (Maserati 3000).<br />
4. Withney Straight (Maserati 3000).<br />
5. H. C. Hamilton (Maserati 3000).<br />
6. Rose-Richard (Maserati 3000).<br />
7. Pellegrini (Alfa Romeo 3000).<br />
8. Siena (Maserati 3000).<br />
9. Gazzabini (Maserati 4O0O).<br />
10. VaTzi (Alfa Romeo 2900).<br />
11. Chirön (Alfa Romeo 2900).<br />
12. Moll (Alfa Romeo 2000).<br />
13. Tadini Mario (Alfa Romeo 2900).<br />
14. Trossi (Alfa Romeo oder Duesenberg}.<br />
15. Cärraroli (Alfa Romeo 2600).<br />
16. Battaglia (Alfa Romeo 3000).<br />
17. Eyston (Alfa Romeo 3000).<br />
18. Nuvolari (Maserati 3000).<br />
19. Zehender (Maserati 3000).<br />
20. Taruffi (Maserati 3000).<br />
21. Lord Howe (Maserati 3000).<br />
22. Widengren. (Alfa Romeo 3000).<br />
23. Brivio (Bugatti 3000).<br />
24. Dreyfus (Bugatti 3000).<br />
25. Wimille (Bugatti 3000).<br />
26. De Paolo Peter (Miller 3000).<br />
27. Moore Lou (Miller 3000).<br />
28. Etanoelin (Maserati 3000).<br />
29. Bonetto (Alfa oder Maserati).<br />
30. Premoli (Maserati 3000).<br />
Grosser Preis von Deutschland <strong>1934</strong>. Das<br />
Reglement zum «Grossen Preis von Deutschland<br />
<strong>1934</strong>» ist fertiggestellt und wird in<br />
Kürze erscheinen. Für das am 15. Juli <strong>1934</strong><br />
auf der Nordschleife des Nürburgringes<br />
auszufahrende Rennen zeichnen das National-Sozialistische<br />
Kraftfahr-Korps und der<br />
Deutsche Automobil-Club als Veranstalter.<br />
Die Strecke beträgt 570,250 km; die Nordschleife<br />
ist insgesamt 25mal zu umfahren.<br />
Es sind nur Rennwagen zugelassen, die der<br />
neuen internationalen Rennformel, gültig für<br />
<strong>1934</strong> bis 1936, entsprechen. Für jedes Fahrzeug<br />
können zwei Fahrer gemeldet werden,<br />
die im Besitze der internationalen Fahrerlizenz<br />
der A. I. A. C. R., gültig für <strong>1934</strong>, sein<br />
müssen. Die Piloten können sich beliebig in<br />
der Führung des Fahrzeuges abwechseln.<br />
Entsprechend der Bedeutung des grossen<br />
Rennens sind Barpreise in der Höhe von<br />
37 000 RM. ausgesetzt, und zwar erhalten:<br />
der Sieger den Pokal des Grossen Preises<br />
von Deutschland <strong>1934</strong> und 15 000 RM., der<br />
zweite Preisträger 8000, der dritte 6000, der<br />
vierte 4000, der fünfte Preisträger 2000 RM.<br />
usw.<br />
Der Nennungsschluss ist auf den 20. Juni<br />
<strong>1934</strong> angesetzt. Alle Zuschriften sind an die<br />
Sportabteilung des D. D. A. C, Berlin W 35,<br />
Tirpitzufer 90, mit dem Kennwort «Grosser<br />
Preis von Deutschland <strong>1934</strong>> zu richten.<br />
Neue Rekorde in Brooklands. Der bekannte<br />
englische Rennfahrer Horton hat<br />
letzte Woche auf einem M.G. in Brooklands<br />
mehrere Rekorde der Klasse 1100 ccm geschlagen.<br />
Horton stellte auch den neuen<br />
Rundenrekord der renovierten Bahn für<br />
seine Klasse auf, indem er ein Mittel von<br />
191,56 km/St, erreichte. Die neuen internationalen<br />
Bestzeiten lauten wie folet:<br />
1 Stunde: 187,2 km/St<br />
50 km: 183,76 km/St.<br />
50 Meilen: 185,44 km/St.<br />
100 km: 186,08 km/St<br />
100 Meilen: 186,96 km/St<br />
200 km: 187,20 km/St.<br />
Di« alten Rekorde gehörten dem Schweden<br />
Wid'engren auf Amilcar an, der sie letztes<br />
Jahr in MontlMry aufstellte.<br />
Neue Rekorde in Montlbery. Eyston setzte<br />
in Montlhery seine Siegesserie fort. Zusammen<br />
mit dem Fahrer MacLure schlug er auf<br />
einem Riley 1500 ccm die folgenden internationalen<br />
Rekorde :<br />
1000 Meilen: 9 Stunden 46 Min. 13 Sek. 62/100<br />
(Std.-Mittel 164,7 km/St),<br />
i 12 Stunden: 1952 km 424 (Mittel 162,7 km/St.).<br />
2000 Kilometer: 12 Std. 17 Min. 57 Sek. 19/100<br />
(Mittel 162,6 km/St).<br />
Neue Kleinwagen-Bestzeit. Der englische<br />
Rennfahrer Pat Driscoll schlug vor wenigen<br />
Tagen mit einem Austin-Seven bei Southport<br />
den britischen Schnelligkeitsrekord der<br />
Klasse 750 ccm. Er erreichte ein Mittel von<br />
196 km/St., während der alte Rekord von<br />
Eyston auf MQ-Midget auf 189 km/St, stand.<br />
Die Maschine ist nach streng aerodynami-<br />
sehen Gesichtspunkten konstruiert und soll<br />
für weitere Rekordversuche eingesetzt werden.<br />
Verschiebung des Grossen Preises von<br />
Lothringen. Der ursprünglich auf den 24. Juni<br />
angesetzte Grosse Preis von Lothringen auf<br />
der neuen Rennbahn von Nancy, die gegenwärtig<br />
erstellt wird, muss auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben werden. Die Bauarbeiten<br />
für die Bahn werden bis zoj diesem Datum<br />
noch, nicht abgeschlossen sein. Als der 24.<br />
Juni im internationalen Sportkalender für<br />
das Rennen verlangt wurde, war die Erstellung<br />
des neuen Circuits überhaupt noch nicht<br />
beschlossene Sache, und die alte Seichampsstrecke<br />
in Aussicht genommen.<br />
Internationaler Sportkalender <strong>1934</strong><br />
April.<br />
22. Grasser Preis Pletro Bordlno In Alessmdrto<br />
(Italien).<br />
28. Internationales Rennen in Brooklands.<br />
Mal.<br />
5.—11. Internationale Sternfahrt nach Marokko.<br />
6. Grosser Preis von Tripolis.<br />
20. Grosser Preis von Casablanca
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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — W> 52<br />
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« RosaüJe IV», der Citroen-Yacco-Wagen, hat sich ihrer Verwandtschaft mit den früheren Rekordwagen<br />
aus dem gleichen Geblüte als würdig erwiesen. Es gelang einer Equipe von 5 Fahrern, worunter<br />
der bekannte Pilot Marchand, mit ihr 7 neue internationale Rekorde über Distanzen von<br />
3000 wa.4. 5000 km aufzustellen. Das Bild zeigt den Wagen bei einem Fahrerweohsel auf der Bahn<br />
in Montlhery,<br />
Das Neueste im Flugzeugbau: Der fliegende Teller. Die amerikanischen Plugzeugkonstrukteure Nemeth,<br />
Ray Stein und C. Burkland Hart haben ein Flugzeug mit kreisförmiger Tragfläche konstruiert, da«<br />
angeblich in einem Winkel von 60 Grad nierlrrgehen und auf einer Fläche von nur 24 Quadratmetern<br />
landen kaum. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 210 km/St Unser Bild zeigt das Flugzeug nach<br />
seinen ersten Probeflügen.<br />
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BERN, 17. April <strong>1934</strong><br />
N» 32<br />
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BERN, 17. April <strong>1934</strong><br />
Teefan. Rundschau<br />
Torsionsfederung durch<br />
Federstäbe.<br />
Zum Artikel «Die Torsionsfeder in<br />
Automobilfederung » in Nr. 25 unseres Blaues,<br />
erhalten wir von Dr. Ing. Porsche, dem Schöpfer<br />
der Torsionsstabfederung und Konstrukteur<br />
des P-Wagens, die nachfolgenden Ergänzungen,<br />
die wir als Beitrag zur Aufklärung des Federungsproblems<br />
gerne veröffentlichen.<br />
Von den beiden Torsionsfederarten ist die<br />
Spiralfeder allgemein bekannt, die Stabfeder<br />
dagegen weniger, und der Laie ist meistens<br />
erstaunt, wenn er sieht, dass sich durch einen<br />
Fedefstab ©ine solch vollkommene Abfederung<br />
erzielen lässt. Der Hauptvorteil<br />
der Stabfeder besteht darin, dass sie bei<br />
Schwingachsen in einfachster Weise angewandt<br />
werden kann. Alle Schwingachskonstruktionen<br />
weisen Hebel oder dergl. auf, die<br />
um einen festen Punkt schwingen. Dies ist<br />
die Stelle, wo die Torsionsstabfeder angeschlossen<br />
wird.<br />
In räumlicher Beziehung ist die Stabfeder<br />
sehr anspruchslos. Liegen die Federstäbe<br />
quer, so kann man sie in einem Querrohr des<br />
Chassis-Rahmen bestens geschützt unterbringen.<br />
Liegen sie längs, so kann man sie in<br />
einfachster Weise an den Rahmen-Längsträgern<br />
lagern.<br />
Ein weiterer Vorteil beruht darin, dass das<br />
Auswechseln der Stabfedern sehr einfach<br />
ist und ohne besondere Hilfsmittel in etwa 15<br />
Minuten jederzeit auf der Landstrasse vorgenommen<br />
werden kann. Dies setzt natürlich<br />
voraus, dass bei der Konstruktion der<br />
Achse auf ein rasches Auswechseln Rücksicht<br />
genommen worden ist, wie das z. B.<br />
bei den Vorderachsen der Fall ist. In Frage<br />
kommt diese Möglichkeit zwar in der Hauptsache<br />
nur bei Fahrzeugen des Heeres, der<br />
Feuerwehr und dergl., die durch forcierte<br />
Fahrt im weglosen Gelände ihre Federung<br />
unerhört hoch beanspruchen. Gerade für diese<br />
Art von Fahrzeugen ist es von grosser Wichtigkeit,<br />
dass die Sicherheit der Stabfedern<br />
etwa drei- bis viermal so gross ist wie die<br />
von Blattfedern.<br />
Letztere werden im allgemeinen so dimensioniert,<br />
dass sie bei der Prüfung 50,000<br />
Vollbeanspruchungen mit Sicherheit aushalten.<br />
Systematische Prüfungen der Federstäbe<br />
haben ergeben, dass diese im Durchschnitt<br />
160,000 bis 200,000 Vollbeanspruchungen<br />
aushalten, ehe sie zu Bruch gehen. Diese<br />
erhöhte Sicherheit ist natürlich auch bei<br />
normalen Personen- und Lastwagen höchst<br />
willkommen.<br />
Hinzu kommt noch, dass ein Federstabbruch<br />
keinesfalls solch unangenehme Folgen<br />
haben kann, wie dies bei Blattfederbrüchen<br />
häufig der Fall ist. Wenn ein Federstab<br />
bricht, so bleibt der Wagen vollständig in<br />
der Hand des Führers, er kann sogar, wenn<br />
auch mit etwas verringerter Geschwindigkeit,<br />
seine Fahrt fortsetzen, wenn man es<br />
nicht vorzieht, den Federstab sogleich an<br />
Ort und Stelle auszuwechseln.<br />
Mit Federstäben lässt sich jede gewünschte<br />
Weichheit der Federung ohne weiteres erzielen,<br />
und es ist ein besonderer Vorteil der<br />
Torsionsfederung, der Stabfederung aber im<br />
besonderen, dass die Federung selbst frei<br />
von jeder Eigendämpfung ist. Zur Dämpfung<br />
Die Porsche-Einzelrad-Vorderfederung, bei welcher<br />
als Federeletnente die Torsionsstäbe T dienen und<br />
die Räder durch in der Längsrichtung angeordnete<br />
Hebel S geführt werden.<br />
der Federschwingungen dienen lediglich die<br />
Stossdämpfer, deren Wirkung genau reguliert<br />
werden kann. Im Gegensatz hierzu haben<br />
Blattfedern eine ganz beträchtliche Eigendämpfung,<br />
die jedoch sehr verschiedene<br />
Werte haben kann, je nach Zustand und<br />
Pflege der Federblätter (Rostansatz, Schmierung<br />
etc.). Da hiervon die Güte der Federung<br />
sehr wesentlich abhängt, so ist es erklärlich,<br />
dass blattgefederte Wagen vielfach<br />
nach einer gewissen Benützungszeit viel<br />
schlechter federn als in neuem Zustande. Solche<br />
Aenderungen der Federungsgüte sind bei<br />
der Stabfederung unmöglich.<br />
Kombination der Torsionsstabfederung mit Pandelachsen<br />
zum Hinterradantrieb.<br />
Die Befestigung der Federstäbe erfolgt<br />
durch Riffelprofile. Deren Herstellung im<br />
Abwälz-Fräsverfahren bzw. durch Ziehdorn<br />
ist für eine modern eingerichtete Automobilfabrik<br />
ein sehr billiger Herstellungsprozess,<br />
was allein schon daraus hervorgeht, dass<br />
dieselbe Befestigungsart auch für untergeordnete<br />
Teile vielfach angewandt wird.<br />
Die spezifische Beanspruchung der Federstäbe<br />
braucht nicht höher gewählt zu werden<br />
als die der Spiralfedern, weshalb die<br />
Stabfedern ebenfalls aus gezogenem Material<br />
hergestellt werden können. Die der Befestigung<br />
dienenden Enden werden angestaucht,<br />
ein Prozess, der weder teurer noch<br />
zeitraubender ist, als das Wickeln kräftiger<br />
Spiralfedern.<br />
Da es bei Stabfedern, im Gegensatz zu<br />
Spiralfedern, sehr einfach ist, sie gegen Witterungseinflüsse<br />
zu schützen, so sind Korrosionserscheinungen<br />
nicht zu befürchten.<br />
Bei Torsionsfedern wird der Hauptanteil<br />
der Federungsarbeit von der Aussenzone geleistet.<br />
Das Gewicht des schlecht ausgenutzten<br />
Kernes ist hingegen sehr gering. Hieraus<br />
ergibt sich, dass Torsionsfedern viel<br />
leichter sind als Blattfedern, da bei letzteren<br />
die neutrale Faser und die ihr benachbarte<br />
Zone geringer Beanspruchung einen<br />
ziemlich beträchtlichen Gewichtsanteil beansprucht.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen,, dass<br />
die Stabfederung einen ausserordentlich klaien<br />
und einfachen Aufbau des Fahrgestelles<br />
ergibt, dass sie wesentlich leichter baut als<br />
;die Blattfederung, dass mit ihr — vor allem<br />
in: Verbindung mit der Porsche-Schwirig*<br />
achs-Konstruktion — auch bei kleinen und<br />
billigen Wagen eine Strassenlage und ein<br />
Fahrkomfort erzielt werden, die vor wenigen<br />
Jahren noch als völlig unerreichbar betrachtet<br />
wurden.<br />
Me.<br />
Gesellschaft besorgt das Einfahren neuer<br />
Wagen. Der bekannte französische Rennfahrerveteran<br />
Albert Guyot hat eine Gesellschaft<br />
gegründet, die das Einfahren neuer<br />
Wagen auf der Rennbahn Montlhery gegen<br />
kleines Entgelt im Zeitraum von 48 Stunden<br />
besorgt. Manchem Käufer eines neuen Wagens<br />
dürfte dieser Dienst sehr zu statten<br />
kommen, befreit er ihn doch von einer sehr<br />
heiklen, dabei mehr oder weniger langweiligen,<br />
für den spätem Fahrbetrieb jedenfalls<br />
aber bedeutungsvollen Aufgabe. -s.<br />
Wirksamere Hinterradkotflügel verlangt.<br />
Im englischen Unterhaus kam kürzlich die<br />
ungenügende Kotschutzwirkung der hintern<br />
Automobilkotflügel zur Sprache. Es wurde<br />
darauf hingewiesen, dass die Räder bei der<br />
gegenwärtig üblichen Kotflügelfprm unnötig<br />
viel Schmutz und Wasser hinter sich aufwerfen,<br />
so dass die Karosserie und vor allem<br />
die Windschutzscheibe eines nachfolgenden<br />
Wagens in kurzer Zeit stark beschmutzt<br />
werden. Die Interpellanten wollen sogar den<br />
grössten Anteil an der allgemeinen Verschmutzung<br />
eines Wagens auf den Kotwurf<br />
zu wenig abgedeckter Hinterräder zurückgeführt<br />
wissen und: verlangen, dass das hintere<br />
Ende der Kotflügel bis auf etwa 15 cm an<br />
den Boden herabzuziehen sei. während es<br />
gegenwärtig meist nur bis zur halben Radhöhe<br />
hinabreiche. Der Transportminister versprach<br />
die Angelegenheit zur Kenntnis der<br />
Industrie zu bringen, sah aber vorläufig von<br />
andern Massnahmen ab. -y-<br />
smxmi<br />
de Fahie<br />
Fixe Ideen... Jeder Automobilist wird gelegentlich<br />
hinter dem Lenkrad von fixen<br />
Ideen verfolgt, gewöhnlich sogar um so häufiger<br />
und intensiver, je mehr er mit seiner<br />
Maschine verwachsen ist. Wer hat sich nicht<br />
schon eingebildet, im Motor irgendein unheildrohendes<br />
Klopfen zu hörend Wer hat<br />
nicht, schon einmal dem Oeldruck- oder dem<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N« 32<br />
Benzinstandmesser misstraut ? Welcher Automobilist<br />
kennt nicht das Gefühl die Lenkung<br />
gehe plötzlich viel leichter oder schwerer,<br />
das Getriebe schalte sich ganz anders<br />
als sonst oder die Kupplung zeige Neigung<br />
zum Gleiten ? Nicht zuletzt sind es solche<br />
fixe Ideen, die den Mechanikern ihr Einkommen<br />
sichern helfen.<br />
Ausser den auf Einbildung beruhenden<br />
Selbsttäuschungen gibt es aber auch solche,<br />
bei denen lediglich die Phantasie etwas<br />
Schabernack treibt. Eie Knalil... zwei lähmende<br />
Schrecksekunden... dann reisst der<br />
Fahrer einen Stopp. Ganz unnötigerweise,<br />
denn der Knall entstand nur durch einen von<br />
den Rädern aufgeworfenen Stein, der gegen<br />
die Chassisverschalung prallte. Wie manchen<br />
geplatzten Pneu hat die Phantasie<br />
schon auf dem Gewissen, wenn es sich in<br />
Wirklichkeit vielleicht nur um eine kleine<br />
Schiesserei im Auspuff handelte. Und wieviel<br />
gerümpfte Autlernasen und Kurzschlüsse<br />
verdächtigende Autlergehirne verursacht ein<br />
irgendwo in der Gegend angezündetes Kehrichtfeuer<br />
!<br />
Dafür kann man wieder kilometerlang das<br />
iGehupe eines vorfahrenwollenden Lenkrad-<br />
Icollegen überhören oder für eigenes Motorgesumm<br />
halten, wenn es ein neckischer Zu-<br />
'fall will. Dass man die Scheinwerfer eines<br />
entgegenkommenden Autos als Lichter zweier<br />
Radfahrer betrachtet, zwischen denen man<br />
mittendurch fahren will, passiert glücklicherweise<br />
schon seltener... denn das wäre ja auch<br />
vorschriftswidrig.<br />
Fast alle Anfänger lernen aber einmal die<br />
Erscheinung des Zaun-Echos kennen. Während<br />
man nichtsahnend über die glatte<br />
Strasse dahinroÜt. ertönt plötzlich ein sich<br />
Lanciabesitzer<br />
Eine alte Wahrheit:<br />
Erfahrene, kenntnisreiche Leute arbeiten<br />
rasch und fachgemäss.<br />
Dies ergibt:<br />
Billigkeit bei Qualitätsleistungen. Lanciabesitzer,<br />
vertrauen Sie Ihren Wagen dem<br />
periodisch wiederholendes Zischen. Es gibt<br />
Fahrer, die deswegen angehalten und den<br />
Wagen des langen und breiten untersucht<br />
haben, ob nicht vielleicht ein Gegenstand<br />
nachgeschleift werde, ob nicht das Kühlwasser<br />
koche, oder die Karosserie auf den<br />
Rädern schleife. Bestimmt wurde wegen des<br />
Zaun-Echos auch schon Mechanikerhilfe in<br />
Anspruch genommen. Dabei handelt es sich<br />
hier um nichts anderes als das von den<br />
Zaunpfosten periodisch reflektierte Fahrgeräusch<br />
!<br />
-s.<br />
Tech<br />
*•»<br />
'«sdh<br />
Antwort 9013. Lumex-Abblendung. Adresse mitgeteilt.<br />
Red.<br />
II. Antwort 9019. Leistungsabfall bei Verrussung,<br />
Zuschrift weitergeleitet. Red.<br />
Frage 9032. Reinigung der Batterfeelektroden.<br />
Womit werden die Elektroden der Akkumulatorenbatterie<br />
am besten von den Korrosionsprodukten<br />
gereinigt? Wie kann man die Anfressung der gereinigten<br />
Elektroden durch die Säuredämpfe verhindern?<br />
K. S. in B.<br />
Antwort: Die Reinigung korrodierter Batterieelektroden<br />
geschieht am einfachsten mit Sodawasserlösung<br />
(eine Handvoll Soda auf 1 Liter<br />
Wasser), indem man die Elektroden mit dieser Lösung<br />
abbürstet. Um einer neuen Korrosion vorzubeugen,<br />
kann man eines der dafür im Handel befindlichen<br />
Spezialpräparate verwenden. Im Notfall<br />
genügt aber auch ein TJeberzHg der Elektroden mit<br />
Vaselin oder Konsistenzfett.<br />
at.<br />
Frage 9033. Verölte Dynamo. Das Atnperemeter<br />
meines Wagens zeigte seit einiger Zeit starke<br />
Schwankungen, was mich veranlasste, die Dynamo<br />
einer näheren Prüfung zu unterziehen. Dabei habe<br />
ich nun festgestellt, dass der Kollektor veTÖlt ist<br />
und im Betrieb stark funkt. Ich vermute nun, dass<br />
Frage 9034. Einstellung mechanischer Stossdämpfer.<br />
Wie stark muss die Einstellmutter mechanischer<br />
Stossdämpfer angezogen werden, damit<br />
der Stossdämpfer am besten wirkt? H. J. in Z.<br />
Antwort: Je nach den Umständen kann die<br />
von den Stossdämpfern erwünschte Schwingung^<br />
dämpfende oder -bremsende Wirkung verschieden<br />
sein. Bei einem Sportwagen wird man die Stoßdämpfer<br />
gewöhnlich auf starke Dämpfung einstellen,<br />
muss dann aber bei niedrigen Tempi einen-<br />
•etwas holprigen Lauf des Wagens in Kauf nehmen.<br />
Umgekehrt genügt bei Wagen, die vorwiegend<br />
in der Stadt gefahren werdea, eine geringe<br />
Dämpfung der Federschwingungen.<br />
Durchschnittlich kann man den Stossdämpfer<br />
eines mittelschweren Tourenwagens dann als richtig<br />
eingestellt betrachten, wenn die Kraft, die zum Bewegen<br />
eines der Stossdämpfer-Schenkel erforderlich<br />
ist, mit einer Federwage gemessen, etwa 8—10 kg<br />
beträgt. Durch mehr oder "weniger starkes Anziehen<br />
der Einstellmutter,, lässt sich dieser Zustand<br />
leicht herbeiführen.<br />
ai.<br />
Anfrage 393. Sicherstellung. Bevor ich eine neue<br />
Stelle als Chauffeur annehme, möchte ich die Frage<br />
der zu leistenden Kaution abklären. Angeblich zur<br />
Sicherheit wird bei vielen Stellen eine Geschäftsoder<br />
Interesseneinlage verlangt. Wie kann eine<br />
das Oel am Kollektor und das Funken mit der ungleichmässigen<br />
Stromabgabe zusammenhängt und<br />
solche Einlage am besten sichergestellt werden? Oft<br />
wird der Wagen dafür angeböten. Wie kann man<br />
dass es jedenfalls nicht normal ist. Wie aber können<br />
die Mängel beseitigt werden? Ein Abwischen<br />
aber wissen, ob der Wagen bezahlt öder sonstwie<br />
verpfändet ist? J. L. in L.<br />
des Kollektors nützt meist nur kurze Zeit, trotzdem<br />
ich die Dynamo nur etwa alle 1000 km<br />
schwach öle. E. D in F.<br />
Antwort: Sie überlassen die Instandstellung<br />
der Dynamo am besten einem Spezialisten. Wenn<br />
die Verunreinigung des Kollektors nicht von einer<br />
zu starken Schmierung der Dynamo herrührt (eine<br />
Schmierung der Lager alle 1000 km ist zwar Teichlich<br />
viel), dürfte wohl eine starke Abnützung der<br />
luvtet.<br />
S»<br />
'«edassi<br />
Antwort- Ihre Anfrage ist sehr berechtigt.<br />
Es ist schon verschiedentlich vorgekommen, das«<br />
Chauffeure Kautionen leisten mussten, die ihnen<br />
dann bei Auflösung des Dienstverhältnisses von<br />
ihren Dienstherren nicht mehr zurückerstattet werden<br />
konnten. Die betreffenden Chauffeure haben<br />
darin in der Regel neben ihrer Kaution noch ihren<br />
Gehalt eingebüsst. Aus diesem Grunde ist jedenfalls<br />
Vorsicht am Platze. Zweckmässig wäre gegebenen-<br />
Oelfangringe in den Lagern die Ursache des Uebels<br />
darstellen. Die Oelfangringe wären dann zu einer Versicherungsgesellschaft. Der Versicherte hat<br />
falls der Abschluss einer Kautionsversicherune mit<br />
ersetzen.<br />
at. dem Dienstherrn gegenüber nur die Prämienquittung<br />
vorzuweisen. Wird die Kaution fällig, so ist diese<br />
von der Versicherungsgesellschaft auszubezahlen.<br />
Jedenfalls kann der Dienstherr nicht darüber zum<br />
Nachteil des Kautionleistenden verfügen.<br />
Eine andere Möglichkeit ist die Hinterlegung des<br />
Kautionsbetrages bei einem Treuhändler, der den<br />
JBetrag weder der einen noch der andern Partei<br />
ohne gegenseitige Zustimmung ausliefern darf. Eine<br />
Möglichkeit wäre auch die, jedem Kautionsnehmer<br />
ein Sparheft oder ein Wcrtpapior ohne Couponbogen<br />
zu verabfolgen. Immerhin bietet das letztere<br />
Verfahren nicht absolute Sicherheit. Die Entgegennahme<br />
des Automobils als Pfand ist ebenfalls keine<br />
Sicherheit, weil das Faustpfand nur dann gültig errichtet<br />
ist, wenn der Pfandnehmer das Pfand in<br />
seinem Gewahrsam hat. Ein Pfandrecht würde also<br />
nur dann begründet sein, wenn der Pfandnehmer<br />
aussrhliesslich und allein den Gewahrsam über den<br />
Pfandgegenstand hat. Ob der Wagen verpfändet ist<br />
oder nicht, kann beim Betreibungsamt festgestellt<br />
werden. Ebenfalls wäre festzustellen, ob auf dem<br />
Wagen nicht ein Eigentumsvorbehalt liegt. Auch<br />
das ist auf dem Betreibungsamte feststellbar. *<br />
indel uu Industva«<br />
Ein glänzender technischer Erfolg unserer Lastautoindustrie.<br />
Die Aktiengesellschaft Adolph Saurer<br />
hat sich bereits im Jahre 1008 mit dem Bau<br />
schnellaufender Dieselmotoren für Lastautomobile<br />
befasst und der erste in diesem Jahre von ihrer<br />
Lizenzfabrik « Safir » in Zürich hergestellte Motor<br />
ziert das Deutsche Museum in München. Es bedurfte<br />
aber vieler Jahre zähester Forschungs- und<br />
Werkstättearbeit, bevor der Dieselmotor für den<br />
Lastwagenbetrieb marktfähig war und die eTsten<br />
von Saurer mit solchen Motoren versehenen Fahrzeuge<br />
verliessen die Arboner Werke im Jahre 1928.<br />
Bis jetzt hat die Firma zusammen mit ihren Lizenznehmern<br />
4.700 Dieselautomobile hergestellt.<br />
Seit dem Jahre 1928 hat die Firma Saurer •die<br />
Dieselmotore ständig vervollkommnet, aber erst im<br />
Herbst 1933 gelang es nach einer Reihe wichtiger<br />
Erfindungen, einen kleinen Dieselmotor herzustellen,<br />
der sich für den Einbau in Leichflastwagen<br />
eignet. Die sofort vorgenommenen Versuche mit<br />
dem neuen Motor brachten überraschende Ergebnis.<br />
Es wurde erreicht, dass die Leistung des Dieselmotors<br />
grösser als jene des Benzinmotors gleicher<br />
Abmessungen ist, während im Gegensatz zu dieser<br />
bisher unbekannten Leistungssteigerung der Brennstoffkonsum<br />
beträchtlich vermindert werden konnte.<br />
Nach diesem Erfolg ging Saurer sofort zum<br />
Bau eines Leichtlastwagens von 1,5 bis 2,5 t Tragkraft<br />
über. Das neue Fahrzeug wurde erstmals auf<br />
der Ausstellung in Genf im März <strong>1934</strong> gezeigt. Bei<br />
den Versuchsfahrten bestätigte sich das auf den<br />
Versuchsständen erzioHe günstige Ergebnis und das<br />
mit 2,5 t belastete Fahrzeug legte die Strecke von<br />
Arbon nach Genf und zurück mit einer mittleren<br />
Fahrgeschwindigkeit von 47 Stundenkilometern und<br />
einem Brennstoffverbrauch von 12,9 Liter auf 100<br />
Kilometer zurück. Es entspricht dies bei den<br />
heutigen Kosten des Dieselöls einer Ausgabe von<br />
Fr 1.42 für 100 km. Damit hat Saurer das be-'<br />
tri-ebswirtschaftlichste Fahrzeug der Gegenwart<br />
geschaffen. Der Unterschied in den Ausgaben für<br />
den Brennstoff zwischen einem Saurer-Dieselwaigen<br />
und einem Benzinwagen ist so gToss, dass dadurch<br />
der durch die hohe Qualität bedingte Mehrpreis<br />
gegenüber den ausländischen Erzeugnissen nach<br />
kurzer Zeit ausgeglichen wird.<br />
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Bern, Dienstag, 17. April <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No.32<br />
Ehrenrettung eines Films<br />
Noch immer laufen zur Hauptsache auch<br />
in den schweizerischen Kinohäusern jene<br />
Filme, denen man am liebsten schon nach<br />
den ersten Tagen einen freudigen Nachruf<br />
schriebe. Doch nichts ist unmöglicher, als<br />
dass einer dieser auf alle gangbaren Billigkeiten<br />
eingeschworenen sing-sang-frohen,<br />
mit dem reinsten Unsinn gespickten schmalzigen<br />
Flimmerstreifen schon nach den ersten<br />
Vorführungen vom Programm wieder abgesetzt<br />
werden müsste. < Das ist es, was wir<br />
brauchen », sagen in stiller Resignation selbst<br />
jene Filmdirektoren, die entweder aus innerem<br />
Bedürfnis oder aus snobistischer Liebhaberei<br />
heraus auch dem guten Film gerne<br />
die Tore öffnen würden. Doch nein, das<br />
wallt und strömt von Abend zu Abend in<br />
vermehrten Haufen zum modernen Musentempel,<br />
und wochenlang ist meist kein Ende<br />
dieser Schwärmerei für den neuesten Filmfratz<br />
mit dem ausdrucklosesten Gesicht der<br />
Welt, dem lautesten Kraftmeier oder dem<br />
unmännlichsten Mann abzusehen.<br />
Man hat gewissermassen die Verpflichtung,<br />
auf jede Oase in der heutigen dürren<br />
Filmwüste hinzuweisen. Aber gerade das zu<br />
erwähnende Beispiel des grossartigen französischen<br />
Kinderfilms « La Maternelle ».<br />
spricht durchaus nicht für den guten Sinn<br />
des schweizerischen Filmpublikums. Das<br />
Werk schnitt in Zürich und Bern trotz Inbetriebsetzung<br />
einer gehörigen Propaganda<br />
sehr schlecht ab. Es hat sich mit Mühe und<br />
^ot in Zürich eine Woche und in Bern nur<br />
ein paar Tage gehalten. « Der Film wird uns<br />
leider zum glatten Verlustgeschäft, wenn wir<br />
ihn länger beibehalten •», sagte man uns in<br />
Bern bei der Theaterleitung auf unsere Erkundigung<br />
hin. Man darf es allerdings, mit<br />
Verlaub gesagt, jammervoll und höchst beklagenswürdig<br />
finden, dass ein solcher gesunder,<br />
auf hoher ethischer Stufe stehender<br />
Film, der zudem von verblüffendster Einfachheit,<br />
nichtsdestoweniger aber von ergreifendster<br />
Kraft ist, auf solche innere<br />
Oleichgültigkeit stösst. Die deutsche Synchronisierung<br />
war ein Mangel, doch die<br />
Mängel wurden durch die Vorzüge zehnfach<br />
aufgewogen. Aber unsere kritische Zeit hat<br />
gerade das eine verlernt: über das Negative<br />
hinweg immer das Oute im Auge zu behalten.<br />
< Die Mütterliche » ist kein Filmstar, dessen<br />
Berührung mit den unsympathischen<br />
Hintergründen der fragwürdigen Flimmerv^elt<br />
sich bereits deutlich auf dem krampfigen<br />
Gesicht manifestiert. Sie hat das echte<br />
Lächeln der Mütterlichen, das Strahlen der<br />
Liebe, die Reinheit einer unschuldigen Magd.<br />
Sie geht gleichsam als ein zarter, stiller<br />
Engel durch dieses grosse französische<br />
Kinderasyl, in dem die Kinder der Aermsten<br />
der Armen den ersten Begriff eines sauberen,<br />
anständigen Lebens bekommen sollen.<br />
Sie kennt iveder Posen noch die intellektuelle<br />
Psychologie. Sie hat ein Herz : und<br />
das ist für diesen Menschen alles. Wunderbar<br />
deutlich sagt es der Film in jener Begegnung<br />
mit dem Professoren, der die Psyche<br />
der Kinder studiert. « La Maternelle »<br />
weiss die Kinder besser zu verstehen und<br />
tiefer in sie einzudringen, als alle dürre<br />
Wissenschaft. Sie feiert den Sieg des lebendigen<br />
Gefühls über die Trockenheit des kal-<br />
F E H<br />
T O N<br />
Die ewige Wahrheit.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(Forlsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />
Bei Beginn der Fahrt sassen sie sich gegenüber,<br />
aber als der letzte Fahrgast endlich verschwunden<br />
war, da rückte er neben sie —<br />
weil ihn die Sonne belästige. Frau Enid fand<br />
im stillen, die Sonne scheine ihr durch das<br />
kleine Fenster schnurgerade ins Herz. Kein<br />
Wunder! Es war der erste Tag in ihrem<br />
Leben, an dem sie sich, fern jedes Zwanges,<br />
einer unbekannten Lebensfreude hingeben<br />
durfte, nur sich selbst gehörend — und Jul.<br />
Zwei volle Tage werde ihr diese Sonne scheinen,<br />
bis sie am Horizont ihres Lebens untergehen<br />
werde. Dann werde sie wieder in der<br />
dumpfen Gleichgültigkeit des Alltags versinken.<br />
Aber wozu dar.an denken.<br />
Im stillen Plaudern sassen sie nebeneinander,<br />
unwillkürlich lehnten sie allmählich<br />
Schulter an Schulter, in einer wohltuenden<br />
Berührung fühlte einer die Körperwärme des<br />
anderen, jeder in den Gefühlen des anderen<br />
Himmelblau ein Frühlingstag<br />
tänzelt durch die weite Flur,<br />
und ich folg" durch Feld und Hag<br />
selig seiner lichten Spur.<br />
Alte Bäume schütteln neckisch<br />
weisse Blüten um uns her,<br />
und die Ferne winkt und lächelt,<br />
wie ein grosses, blaues Meer.<br />
ten Verstandes. Dass diese reine Magd<br />
schliesslich auch den Arzt aufs Tiefste ergreift<br />
und den geraden, charaktervollen<br />
Mann zum hilflosen Stammler seiner keuschen<br />
Liebe werden lässt: was hat dies zu<br />
besagen ? Die Hauptsache ist das Erlebnis<br />
dieser Frau mit dem mütterlichen Herzen,<br />
die gewissermassen alle die tausend hilflosen<br />
Kinder in umfassender Liebesgebärde an sich<br />
nimmt.<br />
Die Kinder, sie sind der beglückende lebendige<br />
Hintergrund dieses Zauberwerkes.<br />
In sie dringt der Film mit einer Behutsamkeit<br />
ohnegleichen, mit einer edlen Ehrfurcht<br />
vor ihrer Reinheit ein. Man ruht sich darin<br />
nach all den vielen Verlogenheiten und Gemeinheiten,<br />
die die Leinwand sonst zeigt,<br />
aufs Köstlichste aus, und wünscht nur. dass<br />
diese Wunderwelt der kindlichen Einfalt<br />
noch stundenlang dem still Erlebenden geöffnet<br />
bleibt. Die Szenen mit den Zwei-,<br />
Drei- und Vierjährigen sind so ernst wie<br />
humorvoll. Die Kleinen bleiben auch in dem<br />
Sumpf der großstädtischen Lastergassen von<br />
Licht umflossen. Von welcher ergreifender<br />
Kraft ist die Szene, da die Dirne ihr Kind in<br />
eine Nachtkneipe mitführt und sich vor der<br />
Reinheit dieses Wesens gehemmt und von<br />
ihr gemahnt fühlt. Oder wie zart ist die<br />
aufgehend, und sie fand nicht die Selbstüberwindung,<br />
sich dieser Vertraulichkeit zu entziehen,<br />
trotzdem sie sich vorgenommen hatte,<br />
jede leiseste Vertraulichkeit zurückzuweisen.<br />
Ihr war, sie habe die Sicherheit ihres Handelns<br />
verloren.<br />
Und als ihr Jul anbot, sich in ihn einzuhängen,<br />
weil sie dann bequemer sässe, da nahm<br />
sie es an. Und duldete es auch, dass er ihre<br />
Hand mit sanftem Druck in der seinigen eingeschlossen<br />
hielt.<br />
Da hob er die Hand und zeigte in die<br />
Ferne. Die mauergekrönte Höhe eines stumpfen<br />
Bergkegels ragte für sich allein aus der<br />
Ebene auf. Die Hohensalzburg!<br />
Mit einem Lächeln der Erinnerung sahen<br />
sich beide an.<br />
Der Zug donnerte in die Bahnhofshalle, und<br />
auf einen Wink von Enid nahm Jul sittsam<br />
wieder ihr gegenüber Platz. Fahrgäste polterten<br />
in ihr Abteil und störten sie in ihrem<br />
Blüheades Narzissenfeld bei Montreux.<br />
Früh lings wandern<br />
Von Gertrud Bürgi.<br />
Und ein Wandrer singt ein Liedel,<br />
das von Liebe rauscht und weht,<br />
und der Klang der hellen Fiedel<br />
ist ein jauchzendes Gebet.<br />
Und so schreiten wir zu dreien<br />
jubelnd durch das schöne Land,<br />
wie gebunden, wie gefesselt<br />
von der Freude goldnem Band.<br />
Dankbarkeit eines kleinen Knirpses erzählt,<br />
der von Kehrichtkübel zu Kehrichtkübel<br />
hüpft, bis er endlich eine halb verfaulte, gebrochene<br />
Blume herausgewühlt hat, die er<br />
mit allen Zeichen der Verlegenheit in einem<br />
glücklichen Augenblick der geliebten Lehrerin<br />
dediziert! Nichts bleibt dem Beschauer<br />
erspart! Er erlebt den Stolz der Kleinen mit,<br />
wie sie reihenweise ihre ersten Versuche auf<br />
dem schwierigen « Thron » unternehmen, er<br />
wohnt einer währschaften Entlausung bei,<br />
man sieht köstliche Szenen der langwierigen<br />
künstlichen Nasenreinigung, Rizinus muss<br />
mit allen Zeichen des schweigenden Entsetzens<br />
geschluckt werden, und die kleinen,<br />
weissen Körperchen blühen wie Blumen aus<br />
dem Wasser des dampfenden Bades. Die<br />
Handlung greift ohne jede Zimperlichkeit<br />
mitten hinein ins kindliche Alltagsleben und<br />
hat von dem ganzen unsagbaren Schimmer<br />
dieser unzerstörten Welt der Einheit selber<br />
einen Glanz gewonnen.<br />
Möchte von der Kraft seiner Gestaltung,<br />
von der Sauberkeit seiner Durchführung,<br />
von der Innigkeit seiner Handlung viel in die<br />
ganze Filmproduktion überfliessen. Aber wir<br />
fürchten, «Maternelle» bleibe auch weiterhin<br />
nur eine Ausnahme.<br />
bo.<br />
Alleinsein auf. Kleinstädter, Bauern, vereinzelte<br />
Touristen.<br />
Schweigend sassen sich Enid und Jul zwischen<br />
den fremden Menschen gegenüber, wie<br />
wenn sie nicht zueinander gehörten. Bis Jul<br />
ihr winkte, dass sie sich zum Aufbruch fertigmachen<br />
müsse. Rasch hatte er trotz ihres<br />
Sträubens beide Rucksäcke umgeworfen, ergriff<br />
das Kletterseil und seinen Eispickel und<br />
drückte Frau Enid das ihrige in die Hand.<br />
Der Zug hielt.<br />
Mit langen Schritten eilten sie durch das<br />
kleine Städtchen. Einheimische Spiessbürger,<br />
gemächliche Bauern in Lodenröcken, stutzerhaft<br />
angezogene Sommergäste, die Herren<br />
mit nickenden Gemsbärten und gebügelten<br />
Lederhosen, die Damen in gezierten, bunten<br />
Dirnkleidern, alle sahen bewundernd dem<br />
schönen Paar nach. Sie hoch und schlank,<br />
das kleine Hütchen mit der krummen Spielhahnfeder<br />
auf dem aschblonden Haar, er, sie<br />
um zwei Kopflängen überragend, barhaupt,<br />
mit dem hellblonden Haarschopf, sonnverbrannt,<br />
die klirrenden Steigeisen am Rucksack,<br />
beide den Eispickel in der Faust.<br />
Sie atmeten auf, als das Städtchen hinter<br />
ihnen lag. Sie waren wieder mit sich allein.<br />
Zwischen Bretterzäunen schritten sie dahin,<br />
lachende Wiesen, tannenbestandene Berghänge<br />
tauchten um sie auf. Neben ihnen<br />
hüpfte und schwätzte ein Bergbach. Ein<br />
Häher strich kreischend über sie. Auf def<br />
harten Strasse klapperten im Marschschritt<br />
Der rasende Hengst<br />
Fern' schlug ein Hund an. Unwirklich<br />
hell war die Nacht. Hoch oben liefen die<br />
Wolken gegen die volle Scheibe des Mondes.<br />
In der Stube schlug elfmal die alte Uhr.<br />
Dann trat Stille ein.<br />
Der Bauer Uhl lag wach in dieser Nacht.<br />
Er war kein Grübler. Starke Männer waren<br />
die Uhls seit je, Handwerker, Ackerbauern,<br />
Soldaten. Mit schweren Händen, kantigen<br />
Schultern, breiten Nacken. Doch wer im<br />
Dorf konnte in diesen Wochen ruhig schlafen?<br />
Wer vermochte es, sein Hirn freizuhalten<br />
von Gedanken? Im andern Bett wälzte<br />
sich schlaflos die Frau; immer wieder und<br />
wieder schrak sie aus kurzem, traumreichen<br />
Schlummer auf, um nach seiner Hand zu<br />
tasten. «Bist du da, Uhl?» Und nach einer<br />
Weile, als sie den ruhigen, kräftigen Druck<br />
seiner Hand spürte, sagte sie noch leise :<br />
«Ich fürchte mich so!»<br />
Ja, Furcht lag über dem Dorf. Furcht hielt<br />
die Kehle der Weiber umschnürt, Furcht<br />
hockte auf den derben Schultern der Männer,<br />
nur die Kinder spielten wie ehedem froh<br />
vor dem prasselnden Kamin und schliefen<br />
lächelnd ihren Schlaf.<br />
Heute war Vollmond, wie vor einem, wie<br />
vor zwei Monden. In der ersten Nacht fanden<br />
sie den alten Grubbauer vor dem kleinen<br />
Hügel. Lang ausgestreckt lag er da, die<br />
Arme ausgebreitet, das Gesicht zur Erde.<br />
Der Schädel zertrümmert, mit seltsamen<br />
Kampfmalen auf der rechten Schulter. Die<br />
Landjäger suchten; mancher fiel unter den<br />
Verdacht des Gesetzes. Denn der Alte war<br />
kein beliebter Mann. Auf dem Heimweg vom<br />
entlegenen Dorfwirtshaus hatte es ihn ereilt.<br />
Dann, nach vier Wochen, der Mond<br />
stand wieder voll am Himmel, geschah es<br />
zum zweiten Male. Michel Uhl, der keinen<br />
Schlaf fand, dachte angestrengt nach in seinem<br />
Bett, dass es ihm fast den Schädel zersprengte.<br />
Denn wem, wem um Himmels<br />
willen, hatte die alte Kräuterfrau je in ihrem<br />
Leben Böses getan? Man fand sie ähnlich<br />
zugerichtet, auf einer Lichtung im Wald, unweit<br />
des ersten Tatortes. Wer war fähig,<br />
dies zu tun? Der Leibhaftige, kein Mensch!<br />
Die Landjäger suchten, aber sie fanden<br />
nichts. Hartgefroren war die Erde, keine<br />
Spur blieb zurück.<br />
Michel Uhl hatte die zwei gesehen. Niemandem<br />
war es gelungen, zu ermitteln, mit<br />
welchem Gegenstand hier getötet wurde.<br />
Nur eines wusste man. Ein und derselbe war<br />
hier am Werk gewesen. Und er besass übermenschliche<br />
Kraft. Hier kam Michel Uhl jäh<br />
ein Erinnern, als hätte er in seinem Leben<br />
schon einmal einen ähnlich zertrümmerten<br />
Menschenschädel gesehen. Und er entsann<br />
sich eines Tages seiner Kindheit, als sie den<br />
älteren Bruder heimbrachten von der Feldarbeit.<br />
Das Herz stockte Michel Uhl sekundenlang<br />
im Leib. Er wagte nicht, weiterzudenken.<br />
Doch es überfiel ihn immer wieder<br />
von neuem. Warum sollte das nicht möglich<br />
sein? Und dann, als er weiter und weiter<br />
sah, tauchte eine unlösbare Frage vor ihm<br />
auf: weshalb, um aller Heiligen willen, weshalb<br />
bei Vollmond? Und weiter dachte Michel<br />
Uhl. Er dachte an die Frau, die Samstags<br />
stets zur Stadt musste und abends heimkehrte<br />
über den Waldweg hinter dem kleinen<br />
Hügel. Er dachte daran, dass es Vollmond<br />
ihre schweren Nagelschuhe. Schweigend gingen<br />
sie ihres Weges, jeder in seinen Gedanken<br />
mit sich selbst beschäftigt. Unbarmherzig<br />
brannte die Sonne auf sie nieder. Sie<br />
fühlten es nicht. Immer weiter, immer weiter.<br />
Nur als ein einspänniges Bauernfuhrwerk<br />
an ihnen vorbeitrabte, traten sie für einen<br />
Augenblick im Strassenstaub beiseite. Immer<br />
weiter, immer weiter. Hie und da sahen sie<br />
sich lächelnd von der Seite an, schweigende<br />
Glückseligkeit in ihren Blicken. Die schöne,<br />
weite Welt um sie schien nur für sie aufgebaut,<br />
für sie allein blühten die Blumen,<br />
lachte das Grün der Wiesen, gluckste der<br />
Bach, sarigen die Vögel und rauschte der<br />
Bergwind in den Tannen. Und über allem<br />
das beseligende Bewusstsein des Alleinseins,<br />
fern allen Menschen, die sie und ihr Glück<br />
nicht störten.<br />
«Sie tun mir leid, Jul.» Sie wies auf die<br />
beiden hochbepackten Rucksäcke, die er im<br />
Schweisse seines Angesichtes schleppte. Er<br />
aber lachte. Sie werde doch nicht glauben,<br />
dass er sie einen Rucksack tragen lasse. Am<br />
liebsten wä"re ihm gewesen, Enid hätte sich<br />
noch rückwärts draufgesetzt, damit sie nicht<br />
laufen müsse. . (Fortsetzung folet.)
14 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 32<br />
sein werde Samstag ta vier Wochen. Und<br />
Michel erhob sich leise aus dem Bett.<br />
Er kleidete sich an. Die Frau seufzte. «Ich<br />
will nach dem Vieh sehen, Marthe», sagte er.<br />
Leicht und unbekümmert sagte er das, mit<br />
einer Stimme, die jede Furcht zerstreute. Im<br />
Stall holte er aus einem geheimen Winkel<br />
den alten, schweren Armeerevolver. Dann<br />
zwängten sich Michel Uhls breite Schultern<br />
durch die schmale Hoftür. Er trat leise auf,<br />
solange er sich gehört wähnte. Dann verschwand<br />
er in der Dunkelheit. Das klagende<br />
Geheul des Hundes erklang wieder. Es kam<br />
von Süden, wo fern die Gutsgebäude lagen.<br />
Es hörte auf, als er das letzte Haus im Rükken<br />
hatte. Grosse Stille umfing ihn, nur seine<br />
Stiefel knarrten auf der hartgefrorenen Erde.<br />
Bald war die Erhöhung in Sicht. Hier machte<br />
der Weg eine Biegung, links war der Wald,<br />
rechts stieg ein anderer Hügel an, mit dürrem<br />
Strauchwerk bestanden. Michel Uhl<br />
machte halt. Er befand sich etwa in der Mitte<br />
zwischen den zwei Mordstellen. Mit dem<br />
Rücken dem Hügel zu, setzte er sich auf einen<br />
Strunk, steckte sein Pfeifchen an und<br />
wartete. Der Wind sang leise in den Tannen,<br />
hoch oben rannten die Wolken gegen<br />
den Mond.<br />
...Lange sass er so. Es blieb nicht bei der<br />
einen Pfeife. Manchmal erhob er sich, um<br />
die Füsse wieder warm zu treten, weil beträchtlicher<br />
Frost herrschte. Er dachte an<br />
das, was ihm bevorstand, und etwas wie<br />
stille Traurigkeit umfing ihn. Denn, wenn er<br />
recht behielt, war er kein Feind des Mörders,<br />
den er jagte.<br />
Lange Stunden vergingen. Schon glaubte<br />
er, vergebens zu warten, es schien ihm möglich,<br />
dass der Erwartete nicht kam. Da vernahm<br />
er von ferne ein Geräusch, gerade dies<br />
eine erhoffte und gefürchtete Geräusch, das<br />
seine Ahnung bestätigte.<br />
Er stand auf. Fester umspannte seine Faust<br />
den schweren Kolben der Waffe. Kurz vor<br />
der Wegbiegung verstummte der näherkommende<br />
Lärm. Als ahnte das Wesen, das noch<br />
versteckt hinter dem Vorsprung des Waldes<br />
war, dass es erwartet wurde. Dann! Etwas<br />
schnaubte, Hufe klapperten rhythmisch über<br />
den hartgefrorenen Weg. Hinter der Wegbiegung<br />
tauchte ein Pferd auf. Es war ungesattelt<br />
und trug keinen Reiter. Den schmalen,<br />
edlen Kopf hoch gereckt, dem Vollmond<br />
zu, tänzelte es daher, als wollte es von der<br />
ET wandte kein Auge von dem Hengst.<br />
Jetzt war das Tier mit ihm in gleicher Höhe.<br />
Es verlangsamte den Trab. Es schien seiner<br />
Sache sehr sicher zu sein. Kein äusseres Zeichen<br />
Hess auf die wilde Bösartigkeit des<br />
Tieres schliessen. Michel UM wusste, wem<br />
er gegenüberstand. Er wandte kein Auge<br />
von dem geschmeidigen Körper des Tieres,<br />
nicht die leiseste Bewegung seiner Flanken,<br />
nicht das leiseste Zucken des schlanken,<br />
nervösen Halses entging ihm.<br />
Und jetzt! Rasendschnell drehte sich das<br />
Pferd. Obgleich vorbereitet auf den schnellen<br />
Sprung, entging Michel Uhl mit knapper<br />
Not dem todbringenden Schlag der Hinterhufe.<br />
Und dann — feuerte er. Einmal, zweimal,<br />
dreimal! Das Tier stand wie aus Erz<br />
gegossen. Ein leiser Schauer durchbebte<br />
jetzt die braunen, schlanken Glieder. Dann<br />
warf es den Kopf hoch, ein klagendes, geborstenes<br />
Wiehern schwoll aus seiner Kehle<br />
und es tat einen letzten Sprung. Straff, gereckt,<br />
dem Monde zu.<br />
Die Fliegerin im Parlament<br />
Dem Parlamentarismus, der gegenwärtig<br />
« verkannt und sehr gering > auf Erden wandelt,<br />
ist grosses Heil widerfahren. Es gibt<br />
immer Leute, die an ihn und an seine Zukunft<br />
glauben. Hochstehende oder präziser<br />
ausgedrückt, hochfliegende Leute. Damit ist<br />
die Aviatikerin Amy Johnson gemeint, die<br />
eben angekündigt hat, dass sie das Luftschiff<br />
mit einem Parlamentssitz zu vertauschen gedenke<br />
und fernerhin statt Dauerflüge, höchstens<br />
Dauerreden unternehmen wird. Immer<br />
vorausgesetzt, dass ihr die Wähler den kleinen<br />
Gefallen erweisen und sie ins Unterhaus<br />
entsenden. Frau Amy ist felsenfest davon<br />
überzeugt, dass sie für ihren neuen Beruf<br />
wie geschaffen sei, dass alles, was sie bisher<br />
unternommen und geleistet hat, nur Vor-,<br />
bereitung für ihre parlamentarische Laufbahn<br />
gewesen wäre. Bei dieser Gelegenheit<br />
macht sie eine kleine Enthüllung und teilt<br />
der erstaunt aufhorchenden Oeffentlichkeit<br />
mit, dass sie das gute Recht habe, ausser<br />
der Fliegerkappe auch den Doktorhut aufzusetzen.<br />
Sie sei ein regelrechter Doktor der<br />
Mächel Uhl sass auf der Erde. Seine schwielige<br />
Hand strich liebkosend über das seidenweiche<br />
Fell des Mörders. Ein mondsüchtiges<br />
Pferd? Er wusste nichts von diesen Dingen.<br />
Aber er verstand viel von Pferden. Seine<br />
Augen starrten abwesend in die helle Nacht,<br />
die seine schwerste Nacht werden sollte.<br />
Grosse Pferdeherden tauchten vor ihm auf.<br />
Wilde, freie Hengste und Stuten jagten über<br />
längst vergangene Steppen. «Später erst<br />
sind sie Knechte des Menschen geworden»,<br />
dachte Michel Uhl.<br />
Lärm schreckte ihn auf. Leute aus dem<br />
Dorf kamen, von den Schüssen angelockt,<br />
schlaftrunken und entsetzt. Michel Uhl erhob<br />
sich schwerfällig. Seine Gestalt stand<br />
eckig und gross gegen den Mond.<br />
«Ich habe d«n Mörder erlegt», sagte er.<br />
«Aber ich freue mich nicht darüber.»<br />
Und dann erzählte er seine Geschichte.<br />
Der Tagesfilm<br />
K. v. C.<br />
ihrer Rekorde mehr imponieren werd«, als<br />
die der Bücher und Kompendien, die sie mit<br />
heissem Bemühen studiert hat. Und dann<br />
ging das Paar gemeinsam auf einen Weltrundflug,<br />
der freilich fehlschlug. Amy musste<br />
ins Spitalbett und hat dort Zeit und Müsse<br />
gehabt, sich über ihre Zukunft ernste Gedanken<br />
zu machen. Der Beruf eines Parlamentariers<br />
schien ihr wie auf ihren schlanken<br />
Leib zugeschnitten. Schlank ist sie nämlich,<br />
überschlank sogar. «Die typische Engländerin<br />
>, hat es immer eeheissen, wenn<br />
man sie sah, und man vergass vollständig,<br />
dass es schliesslich auch Engländerinnen gibt,<br />
die wesentlich anders ausschauen als Amy,<br />
die freilich nie auf Schönheitskönigin trainiert<br />
hat. Im Unterhaus wird sie gewiss ihren<br />
Mann stellen. Einer Frau, die gleich ihr an<br />
das Surren der Motore, an den Lärm des<br />
Propellers gewöhnt ist, wird das Unterhaus<br />
während der ärgsten Sturmsitzungen wie<br />
eine Oase des Friedens und der beschaulichen<br />
Stille vorkommen. Wenn ein Minister<br />
stürzt, so wird über ihr Gesicht ein melancholisches<br />
Lächeln spielen, erinnert sie sich<br />
Erde fort, nach den Wolken. Sein Fell Nationalökonomie. Bisher hat man von ihr doch ihrer eigenen, nicht gerade seltenen<br />
glänzte seidig. Ein Hengst aus dem Ge-nustütshof. Vielleicht der beste von allen. Und gefangen hat, und es hört sich ungemeifa werden sie wenig anfechten. Es ist einmal<br />
gewusst, dass sie als Stenotypistin anr Abstürze. Auch parlamentarische Intrigen<br />
während das Tier scheinbar achtlos, dem stimmungsvoll an, wie sie gehungert und gedarbt<br />
habe, um das Honorar für einen Fliegründet,<br />
dass überall Eifersüchteleien, Intri-<br />
zu tief in der Natur der Staubgebomen be-<br />
Mann, der am Weg stand, keinen Blick gönnend,<br />
mit klingenden Hufen näherkam, wusste gerkurs zusammenzusparen, den sie als Vorzugsschülerin<br />
absolvierte. Dagegen hat sie vorkommt. Sowohl in den Hangars der Poligen,<br />
kurz Menschliches, Allzumenschliches<br />
Michel Uhl, dass seine grosse Stunde geschlagen<br />
hatte. Der Mörder kam auf ihn zu. bisher von ihren akademischen Lorbeeren tik wie in den Couloirs der Fliegerei.<br />
In den Augen des Tieres irrlichterte der geschwiegen. Nicht einmal, als sie einem<br />
Mond. Es kam schnell näher und wieder ergriff<br />
ein Bedauern Michel Uhls Herz. Aber reichte, hat sie ihm errötend das süsse Ge-<br />
Im Bottnischen Meerbusen, wo die See-<br />
Fachkollegen die Hand zum ewigen Bunde Seehundsjagd mit dem Flugzeug.<br />
dann straffte er seine Gestalt. «Du hast zwei ständnis gemacht, dass er eine hochgelehrte hundsjagd stattfindet, hat man neue Methoden<br />
anzuwenden versucht, um das Fell die-<br />
Menschenleben auf dem Gewissen. Und weitere<br />
sind in Gefahr», dachte er.<br />
richtig angenommen, dass jenem die Zahl ses Wassertieres zu erlangen.<br />
Frau heimführe. Wahrscheinlich hat sie ganz<br />
Gewöhnlich<br />
wurden die Jäger auf abbröckelnden Eisfeldern<br />
vom Festlande abgetrieben. Nun hat<br />
man ein Flugzeug zu Hilfe genommen, das<br />
die Seehundjäger aus der Umgegend von<br />
Umea auf die Eisfelder hinausgeführt, wo<br />
sie ihre Beute erjagen können. Wenn der<br />
Mensch neue Methoden zur Ausrottung der<br />
Tiere der wilden Natur ersinnt, so will gewöhnlich<br />
auch die Natur ein Wort mitsprechen.<br />
Das Wetter über der gefrorenen Wasserwüste<br />
ist in diesem Jahre so ungünstig<br />
gewesen, dass das Flugzeug nicht hat hochgehen<br />
können. Somit hat man die Zweckmässigkeit<br />
der neuen Methode noch nicht<br />
erproben können.<br />
Der Nutzen der Anwendung von Flugzeugen<br />
bei der Seehundsjagd besteht darin, dass<br />
die langen Bootsreisen zu den Seehundklippen<br />
fortfallen. Das Flugzeug erlaubt eine<br />
schnelle Fahrt zu den Jagdplätzen, eine Beobachtung<br />
aus der Luft, ob die Seehunde<br />
überhaupt emporgetaucht sind, und wenn die<br />
Stelle leer ist, eine Untersuchung anderer<br />
Jagdgründe ohne Zeitverlust. Aber die Jagd<br />
mit dem Flugzeug bringt auch neue Gefahren<br />
mit sich, indem sich das Wetter nach<br />
der Landung auf dem Eisfelde plötzlich ändern<br />
kann. Dann kann das Eisfeld bersten<br />
und die Bergung der Jäger ins Flugzeug zur<br />
Rückfahrt wird schwierig und im schlimmsten<br />
Fall ganz unmöglich. tia.<br />
Statistik der Ehescheidungen.<br />
Eine Statistik, die in einem Londoner Blatt<br />
veröffentlicht wird, stellt dem Ehemann ein<br />
wenig rühmliches Zeugnis aus, denn vom<br />
hundert Ehescheidungen sind im letzten<br />
Halbjahr 36 wegen Ehebruchs des Ehemannes<br />
und nur 23 wegen gleichen Vergehens<br />
der Frau zustande gekommen. Aus dieser<br />
Tatsache ergibt sich natürlich auch, dass die<br />
meisten Ehescheidungen von der Frau angestrengt<br />
werden, nämlich 41 Prozent gegenüber<br />
32 Prozent des Mannes. Das Sprichwort<br />
«Jung gefreit hat niemals gereut *<br />
findet in der Eheschiiessungsstatistik die<br />
gröbste Widerlegung, denn etwa 65 Prozent*""^<br />
aller Geschiedenen gingen im Alter von 20<br />
bis 25 Jahren die Ehe ein. weshalb man dem<br />
volkstümlichen Ratschlag, « dass der Mann<br />
sich erst die Hörner ablaufen müsse... > berechtigte<br />
Anwendung zusprechen muss. —•<br />
Recht interessant ist ferner zu hören, dass<br />
52 Prozent aller Ehescheidungen schon im<br />
ersten Ehejahr angestrengt werden. Die Zunahme<br />
der Ehescheidungen ist in den letzten<br />
Jahren ganz enorm. Seit 1914 hat sich die<br />
Ehescheidungsziffer verdoppelt, seit 1900 sogar<br />
vervierfacht. Es ist deshalb ganz angebracht,<br />
den Heiratslustigen die Worte des<br />
Dichters zuzurufen: « Drum prüfe, wer sich<br />
ewig bindet...»<br />
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N° 32 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
OD1EEE1P<br />
HDBBE<br />
Die neuen Modestoffe existieren in unzähligen<br />
Varianten, insbesondere seit der Zeit,<br />
da Künstler, Webereien und Chemiker unermüdliche<br />
Versuche machen. Eines Tages<br />
elastische Gewebe besonders geeignet, da es<br />
liegt ein prachtvolles Gewebe A vor, amüberall dort sich gut formen lässt, wo es die<br />
nächsten Tage wird es durch B übertroffen, Schneiderin heute braucht, wie an den nahtlosen<br />
Raglanärmeln, die für das Frühjahr<br />
am dritten Tage speien die Webstühle in genialer<br />
Kreuzung von A und B das Material ein kategorisches Gebot der Mode sind.<br />
C aus. Es ist eine altbekannte Tatsache, Für Kostüme eignet sich das in unzähligen<br />
dass Wolle und Baumwolle vermischt werden.<br />
Auch die Alliance Flachs und Baum-<br />
Stoffe, die anzusehen schon ein Vergnügen<br />
Varianten vorliegende Boucle und Nappa,<br />
wolle ist nichts Neues. Flachs und Wollle ist. In weichen Pastellfarben, allerdings<br />
— Baumwolle und Seide, Wolle und Federn,<br />
Kaktusfasern und Flachs, Kuhhaare und<br />
Seide, Nesseln und Wolle — es gibt kaum<br />
verwebbare Gebilde, deren Vermengung nicht<br />
schon versucht worden wäre.<br />
Die Stoffe von heute sind wunderschön<br />
und grotesk zugleich, schön wie ein gleissender<br />
Panther, die anderen modern und von<br />
snobistischer Hässlichkeit wie englische<br />
Skyeterriers. Smart ist das Wort, das einzig<br />
und allein für diese neuen Errungenschaften<br />
passt. Gerade jene Stoffe, deren Charakter<br />
noch vor zehn Jahren niemand ästhetisch<br />
hätte begreifen und würdigen können, sind<br />
heute der Stempel der wahren Smartheit der<br />
Dame. Künstlerinnen wie die Pariserin<br />
Sei: narelli basieren ihre ganze Existenz<br />
gerade auf diesen Stoffen.<br />
Auch die Farben sind ganz anders geworden.<br />
Da verguckt sich ein Künstler an irgend<br />
etwas — an die Kehrseite eines Eukalyptusblattes,<br />
zum Beispiel, der Stoff wird<br />
genau in dieser Nuance eingefärbt und das<br />
ERyOftlD<br />
Lob der neuen Modestoffe<br />
In anderen Fällen breite, flach-plastische<br />
Streifen neben vertieften, zarter oder gröber<br />
gekreppten. Für Frühjahrsmäntel ist dieses<br />
nicht jenen, die bisher unter dieser Bezeichnung<br />
verstanden wurden und etwas sentimental<br />
an Babyausstattungen anklangen. Die<br />
Pastellfarben von <strong>1934</strong> existieren in Nuancen,<br />
die ebenso raffiniert sind wie die der Natur<br />
entlehnten Namen.<br />
Ob man noch Karos und Schottenmuster<br />
tragen wird? Und ob. Und zwar nicht nur die<br />
Engländerinnen. Die letzten Kollektionen<br />
sind unendlich reich an Karos und Würfeln<br />
und dergleichen für alle, die etwas dekorative<br />
Auffälligkeit lieben. Kleinere und pössere<br />
Pepitamuster für Kostüme und Mäntel,<br />
für Kleider und Blusen und ganz sicher als<br />
Futter für Mäntel und Kleideraufputz. Wer<br />
vom Vorjahre her etwas Aehnliches besitzt,<br />
braucht sich von keiner anderen Prophezeiung<br />
beeinflussen zu lassen.<br />
Neben den Karomustern sind Wellenlinien,<br />
dickere und dünnere, Schlangenlinien, die<br />
diagonal oder schräg die Gestalt umzüngeln,<br />
heute besonders aktuell. Wer die Vergleiche<br />
mit Schlangen nicht liebt, hält sich an die<br />
fertige Produkt erhält den Namen des Ge-Bezeichnungenstandes, dem er seine Entstehung zu verseln<br />
und Wogen des Meeres mahnen.<br />
Wellenlinien, die an das Kräudanken<br />
hat. So, hat im Vorjahre jemand sich Plastisch eingewebte, durch Unregelmäsigkeit<br />
des verwendeten Fadens erzielte Mu-<br />
.an Brombeeren, Auberginen und reifen Pflaumen<br />
versehen.<br />
ster, Kreppstoiffe, liegen in unendlichen Varianten<br />
vor. Tweed ist und bleibt immer<br />
In Wolle gibt es vor allem neuartig, fast<br />
plastisch in Streifen gewebte Stoffe, wobei modern und man darf ja nicht in den Fehler<br />
beispielsweise der plastische Streifen aus verfallen, anzunehmen, Tweed sei unbedingt<br />
Angora gewebt ist, so dass der konkave steif und ausschliesslich sportmässig. Abgesehen<br />
davon, dass der Tweed, wie so Streifen von dem Flausch beschattet wird.<br />
man-<br />
Unsere Ecke der Hausfrau:<br />
Kleine Winke — grosse Hilfe<br />
Die Eierzelt ausnutzen!<br />
Beliebt und zu allerlei Gutem verwendbar<br />
ist Chaudeau, der aber auch kalt, also auch<br />
in der wärmeren Zeit immer eine köstliche<br />
Programmbereicherung bedeutet. Als Grundmass<br />
kann man auf drei Eier 120 Gramm<br />
Zucker nehmen und ein Viertelliter Flüssigkeit.<br />
Diese ist nun ganz nach Belieben und<br />
Geschmack zu variieren, kann Weiss-, Rotoder»<br />
Apfelwein sein, auch Fruchtsaft. Man<br />
muss zum Chaudeau durchaus nicht nur Dotter<br />
nehmen, sondern kann ruhig, ohne dass<br />
hiedurch der Geschmack beeinträchtigt wird,<br />
die ganzen Eier verwenden, hat jedoch in<br />
letzterem Falle unbedingt nur darauf zu<br />
achten, dass zuerst die ganzen Eier mit einem<br />
gehäuften Kaffeelöffel Mehl (auf drei Eier)<br />
und dem Zucker so dicklich verrührt werden<br />
müssen wie zu einer Torte oder einem<br />
Biskuit. Dann erst die Flüssigkeit einmengen<br />
und immer auf Dunst schlagen, nicht auf der<br />
blossen Flamme. Weil sonst die Gefahr besteht,<br />
dass durch die zu jähe Erhitzung das<br />
Eiweiss gerinnt. Für kalt gereichten Chaudeau,<br />
in Verbindung mit Frischobst, kann<br />
man, wenn man will, zur Hälfte die ganzen<br />
Eier nehmen, zur Hälfte nur Dotter, und wenn<br />
der Chaudeau bis zum Erkalten gerührt<br />
wurde, den festen Schnee darunter mischen;<br />
dies ergibt mit Früchten eine ganz köstliche<br />
Obstsipeise.<br />
Polnischer Eierkuchen.<br />
Man lässt 30 Gramm Hefe in etwas lauer<br />
Milch aufgehen. Drei Eidotter verrührt man<br />
mit 130 Gramm Puderzucker sehr schaumig,<br />
gibt dann ein Achtelliter dicken, sauren Rahm<br />
dazu und 130 Gramm zerlassene Butter, verrührt<br />
dies tüchtig und vermischt es dann mit<br />
450 Gramm Mehl und der aufgegangenen<br />
Hefe. Sehr gut bearbeiten, bis der Teig sich<br />
vom Kochlöffel löst; wenn zu dick, etwas<br />
ches andere Gewebe, unzählige Wandlungen<br />
durchgemacht hat und in zahllosen Farben,<br />
Dicken usw. erhältlich ist, verdient dieses<br />
Material ausser Verlässlichkeit sicher noch<br />
laue Milch dazugeben, natürlich entsprechend<br />
salzen! Der Teig muss aber so sein, dass<br />
er, später aufgegangen, sich auf bemehltem<br />
Brett ausrollen lässt, ohne zu kleben. Man<br />
macht ihn am besten am Vorabend, stellt<br />
dann das Gefäss in ein grösseres, mit kaltem<br />
Wasser nur so weit gefülltes, dass dieses<br />
ungefähr ein Drittel des Gefässes, in dem<br />
der Teig ist, erreicht. Es darf kein Wasser<br />
in diesen kommen — darauf ist sehr zu<br />
achten! Richtig bereitet, ist dieser «kalt<br />
gehende» Hefenteig am nächsten Morgen<br />
doppelt so hoch geworden. Auf bemehltem<br />
Brett ausrollen und fünf Teile davon abteilen,<br />
rund oder viereckig, das richtet sich nach<br />
dem vorhandenen Backblech. Dieses wird<br />
sehr gut eingebuttert, mit dem ersten Teil<br />
belegt, darauf beliebige Konfitüre gestrichen,<br />
darüber das nächste Blatt gelegt, das dicht<br />
mit entkernten, geschnittenen Datteln bestreut<br />
wird; über die daraufgebreitete leere Teigplatte<br />
kommen dann feingeschnittene Feigen,<br />
nächste Füllung ist Zitronat mit Nüssen und<br />
Rosinen gemischt. Auf die letzte, obere Platte<br />
kommt dann als Decke folgende Mandelfüllung:<br />
drei Eigelb werden mit 120 Gramm<br />
Zucker dick gerührt, man gibt etwas Vanillezucker<br />
und abgeriebene Zitronenschale dazu,<br />
zum Schluss 130 Gramm abgezogene, feingeriebene<br />
Mandeln und den festen Schnee<br />
der drei Eiweiss. Sehr gut verrühren, über<br />
den Kuchen streichen und diesen dann ganz<br />
langsam, bei nicht zu heissem Backrohr<br />
backen, was ungefähr über eine Stunde dauern<br />
soll. Denn der sehr konsistente Kuchen<br />
muss ja langsam gebacken werden. Erst am<br />
nächsten Tag anschneiden. Sehr gut, sehr<br />
ausgiebig und lange haltbar — aber nichts<br />
für empfindliche Magen!<br />
ein paar Dutzend Adjektive, die es begründet<br />
erscheinen lassen, wenn wir sagen: Unbedingt<br />
ein Tweedkostüm.<br />
Kaum beginnt man von der Wolle zu re-<br />
An! der Reise und am Ziel<br />
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groben .Shantunggeweben, dem<br />
Als Reisedauer müssen Sie, wenn Sie auch von<br />
Seidenleinen Nope, und vor allem den be-dedruckten Foulards. Aber wie sie bedruckt stens drei Tage ansetzen. Die Strasse ist fast<br />
Gegend noch etwas geniessen wollen, minde-<br />
sind. Ein Blick auf diese Foulards genügt als durchwegs asphaltiert und erlaubt ein flottes raumgreifendes<br />
Fahren. Als vorzügliches Orientierungs-<br />
Antwort auf die Frage, ob man sie tragen mittel diente mir die doppelseitig bedruckte Frankreichkarte<br />
vom Verlag Hallwag, Bern. To<br />
wird. Foulards mit entzückenden Blütenmustern,<br />
Feld- und Gartenblumen in Einzelexemplaren<br />
und Sträusschen, Zweigen und Touren -Fragen<br />
Kränzen, auf dunklem wie auf lichtem Grund; T. F. 955. Rundfahrten von Stuttgart aus. Ich<br />
zauberhaft blühende Wiesen. Niemals noch begebe mich diesen Sommer für mehrere Wochen<br />
waren die Imprime-Stoffe so reizvoll, was nach 'Stuttgart in die Ferien und mochte von dort<br />
aus in Rundtouren die Gegend um Stuttgart herum<br />
kennen lernen. Könnten Sie mir vielleicht<br />
übrigens auch für die geometrischen Muster<br />
gilt, von denen die vorerwähnten Wellenlinien<br />
die charakteristischen sind, und<br />
die nota bene durch verschiedene Diagonalstellungen<br />
und Querlimien, keinesfalls aber<br />
durch Vertikalverarbeitung kombiniert werden.<br />
Im Frühjahr sieht man zahlreiche Ensembles,<br />
deren Mäntel mit dem Imprime des<br />
Kleides gefüttert sind.<br />
Nebstdem gibt es dunkle Foulards mit<br />
maskulinem Krawattenmuster, für alle, die<br />
keine Blütendessins lieben.<br />
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Touren-Antworten<br />
T. A. 954. Solothurn—Biarritz.<br />
Ich war letzten Sommer in Biarritz<br />
und habe, um dorthin zu gelangen,<br />
folgende Route benützt:<br />
Solothurn, Biel, Neuenburg,<br />
Yverdon, Lausanne, Genf, Nantua, Pont-d'Ain, Meximieux,<br />
Lyon, 338 km.<br />
Lyon, Feurs, Thiere, Clermont-Ferrand, Ventouse,<br />
Rochefort, Ussel, Tülle, 337 km.<br />
Tülle, Brive, Perigueux, Bergerac, Miramont,<br />
Marraande, Casteljaloux, Mont-de-Marsan, Dax,<br />
Bayonne, Biarritz, 425 km.<br />
einige lohnende halbtägige, tägige und zweitägige<br />
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lieber' das Zahnen der Kinder finden wir im<br />
Märzheft der « Eltern-Zeitschrift für Pflege und<br />
Erziehung des Kindes» eine aufschlussreiche Abhandlung<br />
von Herrn Dr. Waldemar Feer, Kinderarzt<br />
in Basel. Der Artikel verdient die besondere<br />
Aufmerksamkeit der jungen Mütter und Pflegerinnen,<br />
dürfte er doch geeignet sein, die unrichtigen<br />
Anschauungen und falschen Voraussetzungen, die<br />
über das Zahnen weit verbreitet sind, zum Verschwinden<br />
zu bringen. Auch der übrige Inhalt des<br />
wie immer mit hübschen Kinderbildern geschmückten<br />
Heftes bringt eine erstaunliche Fülle von Winken<br />
und Anregungen. Die ständig erscheinenden<br />
Rubriken: Erziehungserfahrungen, Sprechsaal,<br />
Handarbeiten, Spiel und Beschäftigung der Kinder<br />
entheben die Mütter mancher Sorge. Das Art. Institut<br />
Orell Füssli in Zürich 3, sowie jede Buchhandlung,<br />
sendet auf Wunsch gerne zwei Probenummern<br />
der beliebten und überall geschätzten<br />
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Kinder-TJnfall-Versicherung verbunden<br />
werden.<br />
Humor<br />
Wie sich ein prophetischer<br />
Zeichner das Flug-<br />
Auto der Zukunft vorstellt.<br />
KP 33<br />
einragliedem. Wir müssen — und «war völlig rom<br />
Kloino "NClti7Pfl objektiver Warte ans — gestehen, dass uns die Lekl\.ltZltltZ<br />
.£ ¥l/«.t.A>C#« türe ,} e:r f ür e i nen fortschrittlichen Geist zeugenden<br />
Artikel, die akzeptieren, was gut ist, und mit si-<br />
Die Religion und der Automobilismus. Zwei cherem Sinn das andere abzulehnen wissen, Freud«<br />
Begriffe, die sonst nicht eben zusammengehören. Und gemacht hat. Was dieser Seelsorger dem « Bruder<br />
doch ist heute in lobender Weise des echweizeri- Fussgänger» und dem « Bruder Velofahrer» ea<br />
echen christkatholischen Wochenblattes « Der Katho- sagen hat, ist um so beherzigenswerter, als es von<br />
lik > zu gedenken, auf das wir in freundlicher Weise einem den Menschen tiefst gutgesinnten Mann geaufmerksam<br />
gemacht worden sind. Anlässlioh des schrieben wurde. Wir möchten in unserer näch-<br />
Inkrafttretens des neuen Verkehrsgesetzes hat näm- eien Nummer eine Probe dieses originellen Artikel«<br />
lieh zu Beginn dieses Jahres die Redaktion des veröffentlichen, und heute unserer Genugtuung dar-<br />
Blattes eine Art kleine «Auto-Sondernummer» über Ausdruck geben, dass man auch in religiösen<br />
herausgegeben, die das neue Verkehrsmittel ge- Kreisen die ungemeine Bedeutung des Automobil«<br />
wissermassen auch vom religiösen Standpunkt aus erkannt hat und schon längst nicht mehr in einer<br />
einschätzt. Eine ebenso eigenartige, wie begrüs- blinden Abwehrstellung verharrt. Und es ißt ja<br />
senswerte Betrachtungsweise! Der Verfasser, ein auch ganz richtig: da die richtige Verkehrsregelung<br />
katholischer Priester, schreibt aus seinen Erfah- ein Problem von Mensch an Mensch geworden ist,<br />
rungen als Automobilist heraus und versucht, die- hat auch die Religion sich nicht davor abzuschliesses<br />
neue Phänomen Tichtig ine menschliche Leben sen!<br />
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Fr. abend 20. April Der Prinz v. Schiras (B-Ab. 16)<br />
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Pro Gottardo.<br />
Auf Veranlassung des Regierungsrates des Kantons<br />
Tessin hatte der Schweizerische Autostrassonverein<br />
auf den 13. April zu einer Konferenz<br />
in Luzern eingeladen, die der Besprechung all der<br />
mit der Gotthardroute zusammenhängenden Strassen-<br />
und Verkehrsfragen galt. Vertreter der am<br />
Gotthard interessierten Kantono vom Tessin bis<br />
Zürich und Basel -waren anwesend, ebenso Delegierte<br />
der Verkehrsinteressentenverbände.<br />
Die Versammlung gab vorerst der Auffassung<br />
Ausdruck, dass die Gotthardstrasse zweifellos dio<br />
wichtigste und verkehrstechnisch interessanteste<br />
Nordsüd-Strassenverbindung darstellt und für die<br />
Schweiz •wirtschaftlich, weil sie den Verkehr am<br />
längsten.in unserem Lande behält, am bedeutendsten<br />
ist Es ist daher eine der dringendsten Aufgaben,<br />
dass die Gotthardstrasse samt ihren Zufahrtsrouten<br />
den notwendigen Ausbau erhält, deren<br />
sie aus all diesen Gründen unbedingt bedarf. Der<br />
Kanton Tessin hat auf der Südseite schon Erosse<br />
Arbeit geleistet. Für die Strecke Chiasso - Airolo<br />
wurden generelle Projekte und Kostenvoranschläge<br />
ausgearbeitet und zu Händen der alljährlichen Budgets<br />
die nötigen Kreditgesuche gestellt. Bereits sind<br />
denn auch in diesem Abschnitt für rund 7 000000<br />
.Franken Arbeiten (Kostenvoranschlag total 18,2 Millionen<br />
Franken) ausgeführt, wobei als nächste<br />
wichtige Arbeiten solche im Pipttina-. Biaschinound<br />
Stalvedro-Gebiet folgen, wofür für <strong>1934</strong> ein<br />
.Budgetbetrag von \Vi Millionen Franken ausgesetzt<br />
ist. Auch der Kanton Uri hat mit dem Ausbau von<br />
..Erstfeld aufwärts begonnen, und die Gotthardroute<br />
, ist ja auch ins Programm der Alpenstrassen-Initiative<br />
aufgenommen.<br />
Die Luzerner Konferenz hat nun beschlossen,<br />
dass. nach Fühlungnahme mit der Vereinigung<br />
Schweiz. Strassenfachmänner ein generelles Projekt<br />
mit Kostenberechnung für die Strecke Axenstrasse-<br />
. Airolo (für die Strecke Airolo-Urnergrenze lauten<br />
die bisherigen Studien des Kantons Tessin auf<br />
einen Kostenbetrag von 2,4 Millionen Fr.) ausgearbeitet<br />
werden soll. Dabei soll auch, die Variante<br />
der Anlage eines 3 bis 4 km langen Tunnels von<br />
der Tremola bis zur Lucendrobrücke miteinbezogen<br />
werden, um so die Frage zu klären, ob es später<br />
möglich sein dürfte, die Gotthardstrasse das ganze<br />
Jahr offen zu halten. • . ;.•<br />
Die beiden Kantone Uri und Tessin werden ferner,<br />
dafür besorgt sein, dass die Zufahrtsstrassen<br />
auf der Nordseite bis Göschenen und auf der Südseite<br />
bis Airolo den ganzen Winter hindurch fahrbar<br />
sind, wodurch der Eisenbahntransport auf die<br />
Tunnelstrecke reduziert wird.<br />
Bei der Besprechung der Zufahrtsstrassen zeigte<br />
^sich, dass die Axenstrasse zufolge des schlechten<br />
Felsens ein heikles Problem darstellt und wohl nie<br />
einer befriedigenden Lösung genügen kann. Es ist<br />
daher verständlich, wenn sich das seiner Zeit bestellte<br />
Initiativkomitee für eine linksufrige Vierwaldstätterseestrasse<br />
mit aller Energie dieses wichtigen<br />
• Strassenproblems angenommen hat. Das fertig<br />
vorliegende Projekt wurde bereits den Bundesbehörden<br />
eingereicht. Zu. den dringend auszubauenden<br />
Zufahrtsstrassen sind auch die Strassenstrecken<br />
St. Adrian am Zugersee - Arth - Berner Höhe - Lauerz,<br />
Kantonsgronzo - Luzern-Gersau - Brunnen und<br />
Immensee - Arth zu zählen, die in die Alpenstrassen-Initiative<br />
einbezogen werden sollten. Das Wort<br />
geredet wurde auch einer besseren Anschlussverbindung<br />
von Bern an den Gotthard durch den Ausbau<br />
und die ganzjährige Offenhaltung er Brünigstrasse.<br />
Die frühzeitigere Oeffnung der Gotthardstrasse<br />
ist für die nächsten Jahre dadurch gesichert, dasa<br />
die Kantone Uri und Tessin diese Arbeiten der<br />
«Vereinigung Gotthardstrasse» gegen Bezahlung<br />
einer jährlichen Subvention übertragen haben. Mit<br />
den Vorarbeiten hat diese schon begonnen; die<br />
ganze Strasse ist bereits mit Asche bestreut. Einschnitte<br />
sind überall angebracht, und man hofft,<br />
; die Strasse, die in fünf Losen vergeben wird, auf<br />
den 12. Mai öffnen zu können, so dass sie an<br />
Pfingsten fahrbar ist. Sie soll auch im Herbst länger<br />
offen bleiben.<br />
Mit Genugtuung wurde davon Vormerk genommen,<br />
dass die S.B.B, anfangs dieses Jahres die Tarife<br />
für den Autotransport herabgesetzt haben. Dies<br />
hat sich in den Monaten Januar bis März <strong>1934</strong> derart<br />
günstig ausgewirkt, dass die Transporte ungefähr<br />
das Dreifache derjenigen der 1933er Transporte<br />
ausmachen (unter Ausschluss der Ostertransporte).<br />
Auch die Verladoeinrichtungen sind in<br />
Airolo durch Anlage einer neuen, grossen Rampe<br />
ganz bedeutend verbessert worden. Der Qsterverkehr<br />
hat, trotzdem der Julier offen war, dieses<br />
Jahr ganz beträchtlich zugenommen. Es wurden in<br />
den fünf Tagen vom 30. März bis 3. April von Göschenen<br />
nach Airolo 670 Autos spediert gegen 515<br />
Autos, in der Zeit vom 14. -bis 18. April 1933. Umgesehrt<br />
wurden von Airolo nach Göschenen in den<br />
acht Tagen vom 30. März bis 6. April <strong>1934</strong> (für<br />
die Rückfahrt kommen jeweils mehr Tage in Betracht)<br />
640 Autos transportiert gegen 570 in den<br />
nämlichen acht Ostertagen des Vorjahres.<br />
Es ist das erfreuliche Resultat dieser Luzerner<br />
Tagung, dass man gewillt ist, alles zu tun, um die<br />
wichtige N'ord-Süd-Verbindung des Gotthards möglichst<br />
rasch dem modernen Verkehr anzupassen und<br />
den Autoverkehr durch alle möglichen Mittel zu erleichtern<br />
zu suchen, wobei als letztes Ziel die ganzjährige<br />
Offenhaltung der Strasse vor Augen schwebt,<br />
was, wie von massgebender Seite erklärt wurde,<br />
nach Vornahme der nötigen Bauten und der Anlage<br />
eines Tunnels technisch möglich ist.<br />
V<br />
T. C* S.<br />
lässen jederzeit befriedigen. Wir bitten, die obigen<br />
Daten vorzumerken und wird es den Vorstand<br />
wirklich freuen, wenn mit einem zahlreichen Besuch<br />
unserer wenigen, aber gut vorbereiteten Touren<br />
gerechnet werden kann. L.<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Generalversammlung. Die Sektion Waldstätto<br />
des T. G. S. hat von jeher auf ihre Verbundenheit<br />
mjt dem Land Wert gelegt, und stattet denn auch<br />
regelmässig in der ganzen Innerschweiz herum ihre<br />
beliebten Besuche ab. Für die Generalversammlung<br />
war diesmal Nidwaiden erkoren worden. Ob es<br />
nun die Reize einer eher trockenen Generalversammlung<br />
oder die des schönen Vierwaldstättersee-<br />
Dorfes Buochs ausgemacht haben, dass eine ganz<br />
erfreuliche Anzahl von Mitgliedern — zum Teil<br />
auch unter Zuzug der Familie — sich letzten Sonntag<br />
nachmittag in hellem Saal des Hotels «Krone><br />
einfanden, während draussen ein herrlicher Frühlingstag<br />
die Berge in silbernem Glänze erstrahlen<br />
Hess, sei dahingestellt. Trotz den Verlockungen der<br />
Landschaft übte die Versammlung ganz erstaunliche<br />
Disziplin, und hielt bis gegen sechs Uhr<br />
abends tapfer aus. Die Geschäfte wickelten sich<br />
alle ohne jede Reibung ab, und nicht ohne Genugtuung<br />
konnte eine seltene Freundschaftlichkeit und<br />
Harmonie unter den Mitgliedern festgestellt werden.<br />
Der Versammlung fehlte leider ihr wahres Oberhaupt,<br />
der um die Waldstätter T.C.'S.-Sektion hochverdiente<br />
Herr Spitalverwalter Helmlin, der während<br />
des Genfer Salons in Genf schwer verunglückte<br />
und noch jetzt im Spital liegt. Mit einem Gedenken<br />
an den hochverehrten Präsidenten eröffnete<br />
als Stellvertreter, Herr Vizepräsident Dr: Stirnimann,<br />
die Tagung. Nach einem kurzen ersten<br />
Rückblick auf die Ereignisse im Clubleben im vergangenen<br />
Jahr, wurde zur Verlesung des Protokolles<br />
geschritten, das einstimmige Annahme fand.<br />
Infolge Abwesenheit von Herrn Helmlin fiel der<br />
Jahresbericht des Präsidenten, den die Mitglieder<br />
übrigens zugesandt erhielten, für diesmal dahin. Mit<br />
Interesse wurde der von Herrn Sekretär Bischoff<br />
verlesene Bericht über die Tätigkeit des Office im<br />
verlaufenen Berichtsjahre entgegengenommen.<br />
Durch die Vergrösserung des Bureaus ißt das Sekretariat<br />
nun in dar Lage, den Mitgliedern in vermehrtem<br />
Umfange zur Verfügung zu stehen. In<br />
Wirklichkeit werden aber verschiedene Dienste<br />
immer noch viel zu wenig benützt. Die Sektion<br />
zählte am 31. Oktober 1933 insgesamt 1151 Mitglieder.<br />
Der Bestand wuchs im Berichtsjahr um<br />
80 Personen. Das Office hat insgesamt 119 Triptyks<br />
(1932: 179) und 277 Carnets de passage (1932:<br />
234) ausgegeben. Die Versammlung erklärte sich<br />
mit der Arbeit des Sekretariats zufrieden und ge r<br />
nehmigte einstimmig den Bericht.<br />
Etwas länger zu reden gab die Bewilligung eines<br />
Kredites von Fr. 2500.— für die Schaffung eines<br />
Sitzungszimmers, das vor allem auch für Empfänge<br />
von auswärtigen Delegationen dienen soll. Sobald<br />
sich die Mitglieder davon überzeugt hatten, dass die<br />
Anschaffung wirklich von Wichtigkeit ist, gaben sie<br />
auch ihre Zustimmung.<br />
Die vom bewährten Kassier Herrn Thönv verlesene<br />
Jahresrechnung zeigte, dass in der Kasse<br />
der Waldstätter noch keine Krise geistert. Das Jahr<br />
schloss mit einem Vermögenszuwachs von Fr. 2008<br />
!'O Rp. ab, so dass der Vermögensbestand nun<br />
Fr. 9Q20.— beträgt. Auf Antrag der Rechmingsrevisoren<br />
"wurde auch die Jahresrechnung diskussionslos<br />
genehmigt.<br />
Das Budget für <strong>1934</strong> sieht Fr. 11550 Einnahmen<br />
und Fr. 11 350 Ausgaben vor, so dass mit einem<br />
Vorschlag von Fr. 200 gerechnet wird. Bemerkenswert<br />
ist die Tatsache, dass die Stadtgemeinde Luzern<br />
erstmals auch dem T. G. S. einen Beitrag von<br />
Fr. 400 zukommen lässt. Relativ hoch wurde diesmal<br />
der Unterhaltungsabend mit Fr. 1500 eingesetzt,<br />
da es sich immer mehr zeigt, dass die Mitglieder<br />
von diesem Anlass etwas Grosszügiges verlangen.<br />
Die zustimmungsfrohe Versammlung hatte<br />
auch gegen das Budget nichts einzuwenden.<br />
Ueber die .Schaffung eines obligatorischen T.C.S.-<br />
Nachrichtenblattes gab der Tagespräsident nur<br />
einige orientierende Angaben. Da die ganze Angelegenheit<br />
noch nicht spruchreif jst, wurden keinerlei<br />
Beschlüsse gefasst. Immerhin wurde auch auf<br />
die Vorzüglichkeit der bis jetzt benützten «Automobil-Revue»<br />
hingewiesen. Aus der Versammlung<br />
wurde energisch gegen das neue <strong>Zeitung</strong>sprojekt<br />
opponiert, da nur Mehrkosten entständen und heute<br />
die vielen sog. < Vereinsblättli » schon lange einen<br />
Greuel und auch einen Schaden für die guten, grossen<br />
<strong>Zeitung</strong>en darstellten.<br />
Per Sektionsbeitrag wurde auf der bisherigen<br />
Höhe von Fr. 17.— belassen. Die Vorstandswahlen<br />
verliefen in aller Minne. Mit Akklamation wurden<br />
die gegenwärtigen « Führer » für eine neue Amtsdauer<br />
bestätigt, Da noch ein Sarner Mitglied in<br />
den Vorstand gewählt wurde, erhält Obwalden nun<br />
erstmals auch seine Stimme im hohen Rate des<br />
Clubs.<br />
Das Programm für <strong>1934</strong> ist noch nicht definitiv<br />
festgelegt. Die Mitglieder hatten lediglich über den<br />
Plan einer mehrtägigen Dolomitenfahrt abzustimmen.<br />
Sie zeigten aber ein sehr erfreuliches Verständnis<br />
für die wirtschaftlichen Nöte des eigenen<br />
Landes, denn mit Einstimmigkeit wurde das Projekt<br />
abgelehnt und die Durchführung einer grossen<br />
Schweizer Reise beschlossen. Die «nationale Welle»<br />
fand also auch hier einen erfreulichen Niederschlag.<br />
Auch eine Aelplerchilbi wird wieder durchgeführt<br />
werden, doch soll diese im Gegensatz zu 1933 in erster<br />
Linie nur auf die Mitglieder und ihre Angehörigen<br />
beschränkt bleiben. Eine Sternfahrt wurde<br />
erneut gewünscht.<br />
Die offizielle Traktandenliste hatte damit ihre<br />
erfreulich rasche Erledigung gefunden, und wer<br />
noch etwas auf dem Herzen hatte, konnte dies nun<br />
trag übergeben wurde, die Frage des Abschlusses<br />
günstigerer Haftpflichtversicherungen zu studieren,<br />
wurde nach Genesungswünschen an Hrn. Helmlin<br />
und Dank an den Vorstand die Versammlung gegen<br />
6 Uhr abends geschlossen. — Der gemütliche Teil<br />
hielt die Anwesenden dann noch für Stunden in<br />
freundschaftlichem Kreise beisammen. bo.<br />
A. C. S.<br />
SEKTION BERN. Die II. Geschicklichkeitsprüfung<br />
vom 22. April <strong>1934</strong> steht vor der Tür. Schon<br />
letztes Jahr war ihr bei der Taufe ein aussergewöhnlich<br />
grosser Erfolg beschieden gewesen und es<br />
bestehen keine Zweifel, dass sie diesmal mit der<br />
gleichen Umsicht arrangiert wird. Entsprechend<br />
den vorjährigen Erfahrungen sind auch die Prüfungsaufgaben<br />
ausgefallen. Was an Erfindungsgabe<br />
und vernünftigen Einfällen ausgeheckt werden<br />
konnte, ist in lehrreichen und amüsanten Aufgaben<br />
aufgespeichert.<br />
Erfreulicherweise konnte wiederum der Hof des<br />
kant. Zeughauses in den Dienst des Anlasses gestellt<br />
werden. Kein Ort wäre besser geeignet, die<br />
Fahrkünste der Konkurrenten vor unberufenen<br />
Augen zu decken. Die Sportkommission rechnet, in<br />
Anbetracht der Beliebtheit solcher Wettbewerbe, mit<br />
einem grossen Aufmarsch und hat deshalb auch<br />
schon .die Möglichkeit eines vormittäglichen Startes<br />
in Erwägung gezogen. Ein Drittel aller Klassierten<br />
erhalten Preise in FoTtn nützlicher Gebrauchsgegenstände.<br />
Anmeldungen werden bis Freitag,<br />
20. April a. c, entgegengenommen. Reglemente<br />
und Anmeldeformulare können jetzt schon<br />
beim Sekretariate bezogen werden. Die Aufgaben<br />
stellen an Fahrer und Wagen kein8 ungewöhnlichen<br />
Anforderungen. h.<br />
SEKTION ST. GALLEN-APPENZELL. Die Mitglieder<br />
der 'Sektion werden eingeladen, zur Teilnahme<br />
an der ordentlichen Generalversammlung<br />
vom 21. April <strong>1934</strong>, abends 6.30 Uhr, im Hotel<br />
Hecht, St. Gallen. Im Anschluss an die statutarischen<br />
Geschäfte folgt ein gemeinsames Nachtessen<br />
und Unterhaltung. Herr Dr. Greiner, Geschäftsführer<br />
des Schweiz. Autostrassenvereins, wird einen<br />
Filmvortrag halten über die Offenhaltung des Julierpasses<br />
zur Winterszeit. Es wird auch für die<br />
diesjährige Generalversammlung eine zahlreiche<br />
Beteiligung erwartet.<br />
SEKTION ZÜRICH. Die April-Monatsversammlung<br />
findet traditionsgemäss in Winterthur statt.<br />
Nach dem gemeinsamen Nachtessen im Bahnhofbuffett<br />
wird Herr Zentralpräsident Dr. E. Mende,<br />
Bern, den Zürcher A.C.'S.isten die grosse Freude bereiten,<br />
seinen interessanten Filmvortrag über «Eine<br />
Aegyptenreise» anhören zu können.<br />
Die nächste Damenveranstaltung musste nachträglich<br />
auf Dienstag, den 24. April, angesetzt werden.<br />
Mit der Besichtigung des Zürcher Stadttheaters<br />
kann den A.C.S.-Damen ein äusserst interessanter<br />
Anlass in Aussicht gestellt werden.<br />
14.45 Uhr beim Theatereingang.<br />
Besammlung<br />
den Vetbänden<br />
'•• : t Generalversammlung der Schweiz. Gesellschaft<br />
der Moforfahreroffiziere. Am letzten Sonntag fand,<br />
in Bern im Hotel Bellevue-Palace anschliessend an<br />
den Dienstrapport der Motorwagentruppe, dessen<br />
Hauptreferat auf Seite 1 wiedergegeben ist, die<br />
zweite ordentliche Generalversammlung der Schweizerischen<br />
Gesellschaft der Motorfahreroffiziere statt.<br />
Die Versammlung wurde durch den Zentralpräsidenten,<br />
Herrn Oberstleutnant Demmer, geleitet, und<br />
zeigte einen Aufmarsch von 200 Offizieren. In seinem<br />
Tätigkeitsbericht gab der ZentralpVäsident einleitend<br />
einen kurzen Rückblick auf die bisherige<br />
Entwicklung der Gesellschaft, die am 10. Juli 1932<br />
unter der Versammlungsleitung von Major Grossmann<br />
offiziell gegründet wurde. Bereits die letztjährige<br />
Generalversammlung vom 27 Mai in Basel<br />
zeigte ein flottes Gedeihen der Vereinigung. Zur<br />
Förderung der ausserdienstlichen Ausbildung hatten<br />
die einzelnen Armeekorps-Gruppen zahlreiche<br />
Anlässe angemeldet, von denen die meisten zur<br />
Durchführung gelangten. So veranstaltete die<br />
Gruppe des zweiten Armeekorps unter der Leitung<br />
ihres Präsidenten, Herrn Major Mäder, einen 'Besuch<br />
der Mercedes-Werke in Stuttgart, eine Veranstaltung,<br />
die dann allerdings von einer gewissen<br />
Presse gründlich missverstanden und auf ungeschickteste<br />
Art polemisiert wurde. Im Schosse der<br />
dritten Armeekorps-Gruppe wurden von der Vereinigung<br />
der zürcherischen Motorfahreroffiziere<br />
eine Reihe technischer Vorträge organisiert, die<br />
nicht zuletzt viel dazu beitrugen, um den inneren<br />
Zusammenhalt der Gruppe zu festigen. Am 14. Dezember<br />
konstituierte sich in Bern eine Vereinigung<br />
bernischer Motorfahreroffiziere, die als Ortsgruppe<br />
der zweiten Armeekorps-Gruppe eine sehr rege Tätigkeit<br />
entfaltete. Die welschen Kameraden der ersten<br />
Armeekorps-Gruppe hielten bis jetzt mit grösseren<br />
Veranstaltungen etwas zurück, können jedoch<br />
mit Genugtuung auf die Bildung sehr regsamer<br />
Motorfahrer-Vereinigungen in Lausanne und Genf<br />
hinweisen, was das militärische Interesse der<br />
Welschschweizer nicht weniger dokumentiert. Mit<br />
einer eigenen <strong>Zeitung</strong> und einem eigenen Stellennachweis<br />
bekunden diese Gruppen auch ihr gutes<br />
kameradschaftliches Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
Wie an der letzten Generalversammlung beschlossen,<br />
werden die Anlässe in der Regel von<br />
einer Armeekorps-Gruppe organisiert, die dann<br />
auch die beiden andern Gruppen dazu einlädt. Für<br />
das kommende Jahr ist als grössere Veranstaltung<br />
ein Besuch der Renault-Werke in Paris zum Zeitpunkt<br />
des Pariser Automobilsalons vorgesehen, spä-<br />
unter « Verschiedenem » besorgen. Von mehreren ter ein Besuch der Fiat-Werke in Turin. Organisatorisch<br />
zeigt sich eine Tendenz, den Ortsgruppen<br />
Autosektion Aargau<br />
UNTERSEKTION WIGGERTAL. Anlässlich der<br />
Seiten wurde dem Vorstand der zarte Wink zuteil,<br />
Generalversammlung vom 25. Februar ist das vom<br />
in Zukunft selber sich auch aktiver an den ausgeschriebenen<br />
Anlässen zu beteiligen. Bei der Be-<br />
erhöhte Bedeutung einzuräumen. Diesbezügliche<br />
Vorstand vorgelegte Tourenprogramm einstimmig<br />
Wünsche der Ortsgruppe Bern verdichten sich in<br />
dem Vorschlag, die Gesellschaftsstatuten zu revidieren.<br />
Mit Genugtuung stellt die Versammlung fest,<br />
sanktioniert worden und hat nunmehr der Vorstand<br />
die einzelnen Veranstaltungen wie folgt festsprechung<br />
über die Tätigkeit der Luzerner Strassenverkehrskommission<br />
machte sich der Groll gegen dass ein gegen den Motorwagendienst gerichteter<br />
gelegt:<br />
die Luzerner Behörden Luft, die vor allem hinsichtlich<br />
der Parkierungsverhältnisse blind zu sein verdiente Zurechtweisung erfahren hat und dass<br />
Artikel in der Schweizerischen Militärzeitung die<br />
6. Mai: Frühlingsausfahrt ins Hinterland und<br />
scheinen. In teilweise recht scharfem Tone wurde<br />
Bernbiet.<br />
die Schreibweise dieses Artikels auch vom Waffenchef<br />
nicht gebilligt wurde.<br />
Kritik geübt. Vor allem die unbefriedigende Lösung<br />
der Parkierungsfrage beim Bahnhof ver-<br />
24. Juni: Fahrt ins Blaue, verbunden mit einem<br />
Wettbewerb.<br />
schnupfte allgemein. Die Versammlung verfasste Ende der Mobilmachung war seinerzeit ein<br />
30. Sept.: Herbstbummel.<br />
eine Resolution an die Luzerner Behörden, in der Fonds zur Entschädigung verunfallter Motorfahrer<br />
gegründet worden. Die Verwaltung dieses<br />
3. Nov.: Familienabend.<br />
den Interessen des Platzes besser entsprechende,<br />
Ferner wird ca. Ende Mai eine sog. Wohltätigkeitsfahrt<br />
ausgeführt' mit Insassen des Altersheim werden und weiterhin gewünscht wird, die Organi-<br />
der Motorfahreroffiziere über. Auf Antrag von<br />
grosszügigere Parkierungs-Verhältnisse gefordert Fonds geht nun an die Schweizerische Gesellschaft<br />
Sennhof.<br />
sationen wie T. C. S. und A. C. S. in vermehrtem Hauptmann Hoffmann wurde beschlossen, dass<br />
Das Programm unserer Veranstaltungen ist absichtlich<br />
äusserst knapp gehalten, um die Mitglie-<br />
Verschiedener Meinung war die Versammlung<br />
Masse bei der Beratung zu berücksichtigen.<br />
diesem Fonds in Zukunft auch die Ueberschüsse<br />
aus den Haushaltungskassen der Schulen und Kurse<br />
der nicht jeden Monat in Anspruch nehmen zu über die eventuelle Schaffung einer Stelle für einen<br />
abzuführen seien. Unter Verschiedenem wurde<br />
müssen, wer gerne mehreres wünscht, findet genügend<br />
Gelegenheit, die sportlichen Veranstaltun-<br />
Luzern, Aarau, Genf und Lausanne ein Anerken-<br />
technischen Experten, der über jede Störung der<br />
weiter beschlossen, an die Motorfahrervereinigungen<br />
Wagen Auskunft geben müsste. Mehrere Mitglieder<br />
gen unserer Muttersektion mitzumachen, welche<br />
nungsschreiben für ihre wertvolle Tätigkeit zu richten<br />
und die Bildung derartiger Vereinigungen zu<br />
befürchten dadurch eine Schädigung des Autogewer.<br />
Waadf: "Sperrung<br />
pro <strong>1934</strong> ein vorzügliches Tqurenprogramm aufgestellt<br />
hat und wird die Teilnahme an diesen An-<br />
begrüssen.<br />
bes. Immerhin wird der Vorstand die Frage einmal<br />
prüfen: Nachdem ihm weiterhin noch der Auf-<br />
Auf Antrag von Herrn Oberst Ruf wurde der<br />
Beschluss gefasst, dass die Neuorganisation des Motorwagendienstes,<br />
wie sie in der neuen Verordnung<br />
vorgesehen ist, zu begrüssen und unterstützen sei,<br />
wird doch durch sie der Motorwagendienst endlich<br />
der Klasse der übrigen technischen Waffen gleichgestellt.<br />
In längeren Ausführungen weist Herr Oberleutnant<br />
Siogwart auf dio grossen Opfer hin, die der<br />
Motorfahreroffizier aufzuwenden hat, um seinen<br />
Aufgaben gewachsen zu bleiben. Während andere<br />
Waffengattungen zur Förderung ihrer ausserdienstlichen<br />
Ausbildung vom Bund jährlich bis 5000 Fr.<br />
pro Mann erhalten, erhält der Molorfahreroffizier<br />
für sein Fahrtraining nicht nur nichts, er gibt vielmehr<br />
dem Bund und den Kantonen an Automobilzoll,<br />
Benzinzoll und Automobilsteuern einen Betrag<br />
von mehreren tausend Franken ab. Oberleutnant<br />
Siegwart beantragt eine Prüfung dieser Angelegenheit<br />
in dem Sinn, dass vielleicht durch die Kriegstechnische<br />
Abteilung ein Wagentyp • bezeichnet<br />
würde, der vom Motorfahreroffizier zollfrei und zu<br />
Selbstkosten der K. T A. bezogen werden könnte.<br />
Missbrauch dieser Erleichterung könnte dadurch<br />
vermieden werden, dass der Wagen nicht vor vier<br />
Jahren verkauft werden dürfte, es sei denn, dass<br />
der Zollbetrag nachbezahlt würde. Nach längerer<br />
Diskussion wird beschlossen, eine Kommission mit<br />
der Prüfung der Frage zu beauftragen und eventuell<br />
im Anschluss daran mit entsprechenden Wünschen<br />
an das Militärdepartement zu gelangen.<br />
Den Beschluss der Versammlung bildete die Aufforderung<br />
von Oberstleutnant Valloton, jeder Offizier<br />
möchte gerade in der gegenwärtigen Krisenzeit<br />
sein Möglichstes tun, und Opfer nicht scheuen, um<br />
unserem Vaterland nützlich zu sein. Nicht die<br />
Wirtschaftskrise sei es, vor der man so sehr zurückzuschrecken<br />
habe, als vielmehr die überall zunehmende<br />
Vertrauenskrise. Die Entwicklung muss<br />
dazu führen, dass die überspannten Parteiinteressen,<br />
hinter denen hä,ufig rein persönliche Interessen<br />
stecken, verschwinden, und dass wieder der<br />
Schweizer, der nur die Interessen der schweizerischen<br />
Gesamtheit kennt, ans Ruder gelangt. Als<br />
Erster hat der Offizier die Pflicht, in dieser Hinsicht<br />
Vorbild zu sein. »<br />
Das Traktandum «Neubestellung des Zentral-<br />
Vorstandes » brachte die einstimmige Wiedererwählung<br />
des Zentralpräsidenten, Herrn Oberstleutnant<br />
Demmer und seines Adjutanten, Herrn<br />
Hauptmann Hoffmann, unter hoher Anerkennung<br />
der für das Gedeihen der Gesellschaft geleisteten<br />
Dienste. In der zweiten Armeekorpsgruppe übernimmt<br />
das Präsidium an Stelle von Herrn Major<br />
Mäder, der nach Ablauf der. statutengemäss festgelegten<br />
Amtsdauer von zwei Jahren zurücktritt, Herr<br />
Major Spreng, und im dritten Armeekorps tritt an<br />
Stelle von Herrn Major Grossmann Herr Major<br />
Hoffmann. m.<br />
Touristik-Bulletin des A. C. S.<br />
(m. K. = mit Ketten, o. K. = ohne Ketten.)<br />
Das andauernde warme Frühlingswetter hat die<br />
Befahrbarkeit der Bergstrassen erneut verbessert,<br />
doch müssen bei Eintreten ungünstiger Witterung<br />
Rückschläge ins Auge gefasst werden. Am 13. April<br />
morgens waren befahrbar:<br />
Ostschweiz: Sämtliche Strassen aper.<br />
Schwyz: Alle Strassen inkl. Etzel o. K. fahrbar,<br />
Ibergeregg unpassierbar.<br />
Glarnerland: Klausenstrasse aper bis oberste<br />
Kehre nach Post Fruttberg ob Linthal. Sernftal<br />
und Zufahrt zum Klöntalersee über Riederen-Stalden<br />
bis Vorauen o. K. fahrbar.<br />
GraubUnden: Schneefrei und o. K. fahrbar sind:<br />
Prättigaiier- und Wolfgangstrasse bis Davos; Davos-<br />
Zügen-Tiefencastel; Chur-Arosa, Lenzerheide; Julierstrasse;<br />
Chur - Reichenau - Thusis - Hinterrhein;<br />
Oberalpstrasse über Reichenau-Flims bis Rueras;<br />
Lukmanierstrasse von Disentis bis Platta; Unterund<br />
Oberengadin, Malojastrasse fast ganz schneefrei,<br />
wird fast immer o. K. befahren; Schuls-Fetan,<br />
Zernez bis Hotel Fuorn am Ofenpass nur m. K.<br />
befahrbar; Albulastrasse bis Bergün (Bergün-Preda<br />
wegen Vereisung nur für kleine Wagen o. K. passierbar);<br />
Valle Mesolcina bis Pian San Giacomo.<br />
Innerschweiz: Brünigstrasse und Zufahrt nach<br />
Engelberg aper, ebenso Klausenstrasse von Altdorf<br />
bis zum ersten Tunnel.<br />
Gotthard: Nordseite gänzlich schneefrei bis Göschenen,<br />
von Göschenen bis Hospenthal m. K., Südseite<br />
ab Fort Foppa oberhalb Airolo o. K. passierbar,<br />
ebenso Strasse Biasca-Olivone. Eisenbahntransport<br />
von Göschenen-Airolo.<br />
Berner Oberland: Haslital o. K. fahrbar bis<br />
Guttannen, ebenso Zufahrtsstrassen nach Grindelwald,<br />
Lauterbrunnen, Kandersteg, Adelboden,<br />
Gsteig, Zweisimmen und Saanenmöserstrasse. Jaunpass<br />
von Boltigen bis Passhöhe aper, eventuell bis<br />
14. April abends durchgehend offen. Zufahrt zum<br />
Gurnigelbad aper, Gurnigelbad-Selibühl m. K., Weiterfahrt<br />
gesperrt. Zufahrt von Plaffeien zum<br />
Schwarzsee aper. 'Schallenborg schneefrei.<br />
Jura und Westschweiz: Solothurn-Kurhaus<br />
Weissenstein o. K. fahTbar, Weiterfahrt nach Gänsnen<br />
gesperrt. Passwangstrasse Durchfährt zwischen<br />
Büsserach-Breitenbach und Bcinwil wegen<br />
Verbreiterungsarbeiten erschwert. Alle übrigen<br />
Strassen mit Ausnahme Marchairuz schneefrei.<br />
Pillon geschlossen, Strasse Aigle-Les Diablerets o.<br />
K. Mosses gesperrt, zwischen Etivaz und La Comballaz<br />
o. K. Alle andern Strassen im Pays d'Enhaut<br />
und Waadt o. K. Immer noch gesperrt sind.<br />
Morgins, Montets, Forclaz. Rhonetalstrasse o. K.<br />
bis Münster, Simplonstrasse o. K. bis Berisal befahrbar.<br />
Grosser St. Bernhard o. K. bis Liddes,<br />
Weiterfahrt unmöglich. Zufahrt nach Champery<br />
und zum Lac de Campex über Orsieres o. K.<br />
Frankreich: Faucille und Route d'hivcrs des Alpes<br />
o. K. fahrbar,<br />
Oesterreich: Im Vorarlberg sind mit Ausnahme<br />
des Arlberg- und Flexenpasses sämtliche Strassen<br />
schneefrei; Arlborgpass zwischen Stuben und Arlbergpassfaöhe<br />
gesperrt. Strasse Landeck-Meran über<br />
ResclipnscheMeck o. K. befahrbar.<br />
Italien: 0. K. befahrbar sind: Andalo-Molveno,<br />
Aprica, Brenner, Cimabanche. Pian delle Fugazze,<br />
Mendola, Resia; m. K. befahrbar sind Broccone,<br />
Cereda, Mauria, Tonale.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen<br />
Bulletin Nr. 15 a.<br />
Zug: Sperrung: Zug - St. Adrian ab 18. April<br />
für Lastwagen gesperrt.<br />
Freiburg: Sperrung: Freiburg - Tavel ab 16.<br />
April gesperrt; Le Bry bis zur Abzweigung bei<br />
Corpataux, Umleitung über Vuisternens-Ogoz.<br />
St. Gallen: Sperrung • Wil - Wattwil, zwischen<br />
Rickenbach und Bazenheid gesperrt ab 16. April;<br />
Umleitung über Kirchberg.<br />
Chessel - La Porte du Sf.ex<br />
ab 16. April gesperrt; Umleitung über Vouvry-<br />
Colombey - St. Triphon - Aigle und umgekehrt.
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