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E_1934_Zeitung_Nr.032

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N« 32<br />

II. Blatt<br />

BERN, 17. April <strong>1934</strong><br />

N» 32<br />

II. Blatt<br />

BERN, 17. April <strong>1934</strong><br />

Teefan. Rundschau<br />

Torsionsfederung durch<br />

Federstäbe.<br />

Zum Artikel «Die Torsionsfeder in<br />

Automobilfederung » in Nr. 25 unseres Blaues,<br />

erhalten wir von Dr. Ing. Porsche, dem Schöpfer<br />

der Torsionsstabfederung und Konstrukteur<br />

des P-Wagens, die nachfolgenden Ergänzungen,<br />

die wir als Beitrag zur Aufklärung des Federungsproblems<br />

gerne veröffentlichen.<br />

Von den beiden Torsionsfederarten ist die<br />

Spiralfeder allgemein bekannt, die Stabfeder<br />

dagegen weniger, und der Laie ist meistens<br />

erstaunt, wenn er sieht, dass sich durch einen<br />

Fedefstab ©ine solch vollkommene Abfederung<br />

erzielen lässt. Der Hauptvorteil<br />

der Stabfeder besteht darin, dass sie bei<br />

Schwingachsen in einfachster Weise angewandt<br />

werden kann. Alle Schwingachskonstruktionen<br />

weisen Hebel oder dergl. auf, die<br />

um einen festen Punkt schwingen. Dies ist<br />

die Stelle, wo die Torsionsstabfeder angeschlossen<br />

wird.<br />

In räumlicher Beziehung ist die Stabfeder<br />

sehr anspruchslos. Liegen die Federstäbe<br />

quer, so kann man sie in einem Querrohr des<br />

Chassis-Rahmen bestens geschützt unterbringen.<br />

Liegen sie längs, so kann man sie in<br />

einfachster Weise an den Rahmen-Längsträgern<br />

lagern.<br />

Ein weiterer Vorteil beruht darin, dass das<br />

Auswechseln der Stabfedern sehr einfach<br />

ist und ohne besondere Hilfsmittel in etwa 15<br />

Minuten jederzeit auf der Landstrasse vorgenommen<br />

werden kann. Dies setzt natürlich<br />

voraus, dass bei der Konstruktion der<br />

Achse auf ein rasches Auswechseln Rücksicht<br />

genommen worden ist, wie das z. B.<br />

bei den Vorderachsen der Fall ist. In Frage<br />

kommt diese Möglichkeit zwar in der Hauptsache<br />

nur bei Fahrzeugen des Heeres, der<br />

Feuerwehr und dergl., die durch forcierte<br />

Fahrt im weglosen Gelände ihre Federung<br />

unerhört hoch beanspruchen. Gerade für diese<br />

Art von Fahrzeugen ist es von grosser Wichtigkeit,<br />

dass die Sicherheit der Stabfedern<br />

etwa drei- bis viermal so gross ist wie die<br />

von Blattfedern.<br />

Letztere werden im allgemeinen so dimensioniert,<br />

dass sie bei der Prüfung 50,000<br />

Vollbeanspruchungen mit Sicherheit aushalten.<br />

Systematische Prüfungen der Federstäbe<br />

haben ergeben, dass diese im Durchschnitt<br />

160,000 bis 200,000 Vollbeanspruchungen<br />

aushalten, ehe sie zu Bruch gehen. Diese<br />

erhöhte Sicherheit ist natürlich auch bei<br />

normalen Personen- und Lastwagen höchst<br />

willkommen.<br />

Hinzu kommt noch, dass ein Federstabbruch<br />

keinesfalls solch unangenehme Folgen<br />

haben kann, wie dies bei Blattfederbrüchen<br />

häufig der Fall ist. Wenn ein Federstab<br />

bricht, so bleibt der Wagen vollständig in<br />

der Hand des Führers, er kann sogar, wenn<br />

auch mit etwas verringerter Geschwindigkeit,<br />

seine Fahrt fortsetzen, wenn man es<br />

nicht vorzieht, den Federstab sogleich an<br />

Ort und Stelle auszuwechseln.<br />

Mit Federstäben lässt sich jede gewünschte<br />

Weichheit der Federung ohne weiteres erzielen,<br />

und es ist ein besonderer Vorteil der<br />

Torsionsfederung, der Stabfederung aber im<br />

besonderen, dass die Federung selbst frei<br />

von jeder Eigendämpfung ist. Zur Dämpfung<br />

Die Porsche-Einzelrad-Vorderfederung, bei welcher<br />

als Federeletnente die Torsionsstäbe T dienen und<br />

die Räder durch in der Längsrichtung angeordnete<br />

Hebel S geführt werden.<br />

der Federschwingungen dienen lediglich die<br />

Stossdämpfer, deren Wirkung genau reguliert<br />

werden kann. Im Gegensatz hierzu haben<br />

Blattfedern eine ganz beträchtliche Eigendämpfung,<br />

die jedoch sehr verschiedene<br />

Werte haben kann, je nach Zustand und<br />

Pflege der Federblätter (Rostansatz, Schmierung<br />

etc.). Da hiervon die Güte der Federung<br />

sehr wesentlich abhängt, so ist es erklärlich,<br />

dass blattgefederte Wagen vielfach<br />

nach einer gewissen Benützungszeit viel<br />

schlechter federn als in neuem Zustande. Solche<br />

Aenderungen der Federungsgüte sind bei<br />

der Stabfederung unmöglich.<br />

Kombination der Torsionsstabfederung mit Pandelachsen<br />

zum Hinterradantrieb.<br />

Die Befestigung der Federstäbe erfolgt<br />

durch Riffelprofile. Deren Herstellung im<br />

Abwälz-Fräsverfahren bzw. durch Ziehdorn<br />

ist für eine modern eingerichtete Automobilfabrik<br />

ein sehr billiger Herstellungsprozess,<br />

was allein schon daraus hervorgeht, dass<br />

dieselbe Befestigungsart auch für untergeordnete<br />

Teile vielfach angewandt wird.<br />

Die spezifische Beanspruchung der Federstäbe<br />

braucht nicht höher gewählt zu werden<br />

als die der Spiralfedern, weshalb die<br />

Stabfedern ebenfalls aus gezogenem Material<br />

hergestellt werden können. Die der Befestigung<br />

dienenden Enden werden angestaucht,<br />

ein Prozess, der weder teurer noch<br />

zeitraubender ist, als das Wickeln kräftiger<br />

Spiralfedern.<br />

Da es bei Stabfedern, im Gegensatz zu<br />

Spiralfedern, sehr einfach ist, sie gegen Witterungseinflüsse<br />

zu schützen, so sind Korrosionserscheinungen<br />

nicht zu befürchten.<br />

Bei Torsionsfedern wird der Hauptanteil<br />

der Federungsarbeit von der Aussenzone geleistet.<br />

Das Gewicht des schlecht ausgenutzten<br />

Kernes ist hingegen sehr gering. Hieraus<br />

ergibt sich, dass Torsionsfedern viel<br />

leichter sind als Blattfedern, da bei letzteren<br />

die neutrale Faser und die ihr benachbarte<br />

Zone geringer Beanspruchung einen<br />

ziemlich beträchtlichen Gewichtsanteil beansprucht.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen,, dass<br />

die Stabfederung einen ausserordentlich klaien<br />

und einfachen Aufbau des Fahrgestelles<br />

ergibt, dass sie wesentlich leichter baut als<br />

;die Blattfederung, dass mit ihr — vor allem<br />

in: Verbindung mit der Porsche-Schwirig*<br />

achs-Konstruktion — auch bei kleinen und<br />

billigen Wagen eine Strassenlage und ein<br />

Fahrkomfort erzielt werden, die vor wenigen<br />

Jahren noch als völlig unerreichbar betrachtet<br />

wurden.<br />

Me.<br />

Gesellschaft besorgt das Einfahren neuer<br />

Wagen. Der bekannte französische Rennfahrerveteran<br />

Albert Guyot hat eine Gesellschaft<br />

gegründet, die das Einfahren neuer<br />

Wagen auf der Rennbahn Montlhery gegen<br />

kleines Entgelt im Zeitraum von 48 Stunden<br />

besorgt. Manchem Käufer eines neuen Wagens<br />

dürfte dieser Dienst sehr zu statten<br />

kommen, befreit er ihn doch von einer sehr<br />

heiklen, dabei mehr oder weniger langweiligen,<br />

für den spätem Fahrbetrieb jedenfalls<br />

aber bedeutungsvollen Aufgabe. -s.<br />

Wirksamere Hinterradkotflügel verlangt.<br />

Im englischen Unterhaus kam kürzlich die<br />

ungenügende Kotschutzwirkung der hintern<br />

Automobilkotflügel zur Sprache. Es wurde<br />

darauf hingewiesen, dass die Räder bei der<br />

gegenwärtig üblichen Kotflügelfprm unnötig<br />

viel Schmutz und Wasser hinter sich aufwerfen,<br />

so dass die Karosserie und vor allem<br />

die Windschutzscheibe eines nachfolgenden<br />

Wagens in kurzer Zeit stark beschmutzt<br />

werden. Die Interpellanten wollen sogar den<br />

grössten Anteil an der allgemeinen Verschmutzung<br />

eines Wagens auf den Kotwurf<br />

zu wenig abgedeckter Hinterräder zurückgeführt<br />

wissen und: verlangen, dass das hintere<br />

Ende der Kotflügel bis auf etwa 15 cm an<br />

den Boden herabzuziehen sei. während es<br />

gegenwärtig meist nur bis zur halben Radhöhe<br />

hinabreiche. Der Transportminister versprach<br />

die Angelegenheit zur Kenntnis der<br />

Industrie zu bringen, sah aber vorläufig von<br />

andern Massnahmen ab. -y-<br />

smxmi<br />

de Fahie<br />

Fixe Ideen... Jeder Automobilist wird gelegentlich<br />

hinter dem Lenkrad von fixen<br />

Ideen verfolgt, gewöhnlich sogar um so häufiger<br />

und intensiver, je mehr er mit seiner<br />

Maschine verwachsen ist. Wer hat sich nicht<br />

schon eingebildet, im Motor irgendein unheildrohendes<br />

Klopfen zu hörend Wer hat<br />

nicht, schon einmal dem Oeldruck- oder dem<br />

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