E_1934_Zeitung_Nr.033
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(95prozentig) und 2—7% Athyl-Aether, zweitens<br />
ein Gemisch aus 15—85% Benzin, 2—55% Benzol,<br />
8—35% absolutem Aethyl-Alkohol und 2—7%<br />
Aethyl-Aether.<br />
-at-<br />
Frage 9038. Erhitzung der Brimsen. Woher<br />
kommt es, dass bei längerem Bergabfahren im direktem<br />
Gang die Bremsen an Wirkung nachzulassen<br />
beginnen und dass speziell das Bremspedal<br />
immer mehr nachgibt? Lässt eich denn der<br />
Bremsbelag in erhitztem Zustand stärker zusammendrücken<br />
als in kaltem Zustand? Sonderbar erscheint<br />
mir dann wieder, dass in kaltem Zustand<br />
wieder seine ursprüngliche Form annimmt, denn<br />
dann ist der Bremspedalweg auch immer wieder<br />
gleich gross wie am Anfang. M. L. in F.<br />
K<br />
Antwort: Das stärkere Nachgeben des<br />
Bremspedals beim Heisswerden der Bremsen, stellt<br />
zur Hauptsache eine Folgeerscheinung der Wärmeausdehnung<br />
der Bremstrommeln dar und hat<br />
mit den Eigenschaften des Bremsbelages wenig zu<br />
tun. Aus diesem GTunde wird der Weg des Bremspedals<br />
meist auch wieder normal, sobald eich die<br />
Bremsen abgekühlt haben. at.<br />
Frage 9039. Stromabgabe der Dynamo. Wenn<br />
ich morgens oder auch sonst tagsüber jeweilen anfahre,<br />
so zeigt das Amperemeter 18—19 Ampere<br />
Ladung. Läuft dann der Wagen einige Zeit, sagen<br />
wir H Stunde oder länger auf grosser Tourenzahl,<br />
also mit 50, 60 und mehr Kilometer, so sinkt<br />
mit der Zeit der Zeiger langsam bis auf ca. 9' herunter<br />
und bleibt dann dort stehen, solange dann<br />
der Wagen noch läuft. Die Dynamo ladet bei 9'<br />
also noch genügend auf. Anders verhält sich dann<br />
aber die Sache abends, bzw. nachts, wenn die Lichter<br />
brennen, dann reicht die Ladung bis 9' nicht<br />
für Zündung und Scheinwerfer, und der Zeiger<br />
auf dem Amperemeter zeigt Entladung an, so stark<br />
schon, dass bisweilen die elektrische Hupe dann<br />
nicht mehr gebraucht werden konnte.<br />
Wie ich eingangs schon erwähnte, zeigt das<br />
Amperemeter, sobald der Wagen bzw. die Dynamo<br />
aus der Ruhestellung kommt, immer genügend Ladung<br />
an bis 18 Ampere.<br />
Woran liegt nun das Abnehmen der Aufladung,<br />
d. h. das allmähliche Sinken des Amperemeters von<br />
18 auf 9 herunter? Der Kollektor der Dynamo ist<br />
sauber gehalten. Liegt die Sache vielleicht an der<br />
Lage der Dynamo, die unten am Motorgehäuse angebracht<br />
ist und dadurch wenig Kühlung hat oder<br />
spielt das WaTmwerden der Dynamo eine Rolle?<br />
E. F. in B.<br />
Antwort: Der Unterschied in der Ladestromstärke<br />
der kalten und der warmen Dynamo sollte<br />
normalerweise 2—4 Ampere nicht übersteigen. Der<br />
in Ihrem Fall beobachtete Unterschied von 10<br />
Ampere deutet auf alle Fälle eine Unstimmigkeit<br />
an. Da zahlreiche Defekte in Frage kommen können,<br />
wenden Sie sich am besten an einen Auto-<br />
Elektriker,<br />
-at-<br />
Frage 9040. Vergrößerung der Auspuffventile.<br />
Ist es möglich, die Leistung eines Motors wesentlich<br />
zu erhöhen, indem Auspuffventile mit gTösserem<br />
Durchmesser eingesetzt und die Auspuffkanäle<br />
entsprechend erweitert werden? D. K. in G.<br />
Antwort: Die Verbesserung der Gas-Abflussverhältnisse<br />
bringt nur eine ganz geringe Mehrleistung<br />
mit sich, so dass sich Abänderungen in<br />
diesem Punkt nicht lohnen. Einen grösseren Einfluss<br />
hätte dagegen die Verbesserung der Einlassverhältnisse,<br />
at-<br />
Frage 9041. Berechnungsformel. In Nr. 15 Ihrer<br />
Zeitschrift finde ich ein Nomogramm der Formel<br />
S «•* =, .j —., . Ich möchte Sie bitten, mir die<br />
mathematischen Grundlagen desselben zu erklären.<br />
B. H. in S.<br />
Antwort: Angenommen, man beabsichtige<br />
vom Kompressionsverhältnis Ei zu einem höheren<br />
Ej überzugehen. Dies geschieht durch Verminderung<br />
des Volumens des Kompressionsraumes, beispielsweise<br />
indem man den Kolben um einen gewissen<br />
Betrag s erhöht. Es soll s bestimmt werden.<br />
Es seien:<br />
Vh das Hubvolumen,<br />
Vci das Ei entsprechende Kompressionsraiimvolumen,<br />
Vcs das Es entsprechende Kompressionsraumvolumen,<br />
F der Zylinderquerschnitt und<br />
H der Kolbenhub.<br />
Gemäss der Definition von Ei und Es hat man:<br />
TB Vh+Vci Vh-r-Vc,<br />
oder<br />
Vc, (E, — 1) = Vh; Vc s (E„ — 1) =. Vh<br />
Vo, - - ^ - , tind V<br />
Indem man nun den Kolben um s erhöht, wird<br />
das Kompressionsraumvolumen um das Volumen<br />
F . s vermindert, so dass<br />
Vci — Vc 3 = F. s.<br />
Andererseits hat man<br />
Vh = F . H.<br />
Dann kann man schreiben:<br />
Vh Vh F.H F.H<br />
i-l E 2 -l<br />
oder endlich<br />
E,<br />
1<br />
E._]<br />
ÄUTO1WOBIL-REVUB <strong>1934</strong> — 33<br />
|uvist. Spredisaal<br />
Anfrage 394. Reparaturkosten. Kürzlich sandte<br />
ich an eine Spezialfirma einen Zylinderblock, um<br />
ein Loch in der Grosse eines Zehnrappenstückes<br />
nach dem neuesten Kaltschweissverfahren zu reparieren.<br />
Das fragliche Loch hatte den Nachteil,<br />
dass beim Laufen des Motors ein Kompressionsverlust<br />
* eintrat, was an sich wieder ein eigenartiges<br />
Pfeifen im Motorgehäuse hervorrief. — Nach<br />
einer zweimaligen Behandlung durch die Spezialfirma,<br />
die diese Arbeiten mit Garantie offerierte,<br />
ist jedesmal nach ca. halbstündigem Laufenlassen<br />
des Motors vom Kühlsystem heraus in den 1. und<br />
2. Zylinder Wasser eingespritzt worden, und zwar<br />
in solchem Masse, dass ein weiteres Laufenlassen<br />
unmöglich wurde. Frage: Wer hat für die Unkosten<br />
aufzukommen? .K. W. in G.<br />
Antwort: Grundsätzlich isf der Unternehmer<br />
verpflichtet, jede übernommene Arbeit von<br />
Anfang an einwandfrei auszuführen. Hieraus<br />
folgt, dass Ihr Kunde verlangen kann, dass Sie<br />
als sachverständiger Reparateur die Ihnen übergebene<br />
Arbeit schon das erstemal richtig ausführen.<br />
Weder durch die Zuziehung eines Gehilfen<br />
noch durch die Weitervergebung eines Teils der<br />
Arbeit wird Ihre Haftung für das Arbeitsresultat<br />
beseitigt oder gemindert. Ihr Kunde hat daher,<br />
auch wenn Ihnen durch die erste unsachgemässe<br />
Reparatur des Zylinderblockes Mehrkosten entstanden,<br />
nur den vereinbarten Preis zu zahlen<br />
oder den Preis, der für eine von Anfang an ordnungsgemäss<br />
augeführte Reparatur erforderlich gewesen<br />
wäre. Er hat Ihnen die Spesen nicht zu vergüten,<br />
die dadurch entstanden, dass der Zylinderblock<br />
ein zweitesmal ein- und abmontiert werden<br />
musste. Ferner hat er Ihnen auch nicht den Mehrverbrauch<br />
an Benzin und Petrol, die erhöhten<br />
Frachtauslagen usw zu bezahlen.<br />
Wie aber Ihr Kunde den Anspruch darauf hat,<br />
dass Sie als Unternehmer und Reparateur Ihre<br />
Arbeit von Anfang an richtig ausführen, so können<br />
auch Sie verlangen, dass die Spezialfirma für<br />
Zylinderblockreparaturen ihre Arbeit von Anfang<br />
an einwandfrei ausführt. Sie können daher von<br />
jener Firma den Ersatz aller Mehrkosten verlangen,<br />
die durch die erste, unsachgemässe Reparatur<br />
des Zylindcrblockes entstanden sind. *<br />
Anfrage 395. Rücktritt vom Kaufvertrag. Ich<br />
verkaufte letztes Jahr eine Limousine (Jahrgang<br />
1930, Neupreis Fr. 25,000) zu Fr. 3500 an einen<br />
Autohändler unter folgendem Vertrag.<br />
Kaufvertrag.<br />
X Y. in Z. kaufte heute von A. B. in Z. ein<br />
Automobil Marke X., Mod. 1930, Motor Nr....,<br />
Chassis Nr zum Preis von Fr. 3500 (. ..),<br />
zahlbar Fr. 3000 am 2. Februar <strong>1934</strong>, Fr. 500 am<br />
17. Februar <strong>1934</strong>.<br />
Der Wagen bleibt bis zur vollständigen Bezahlung<br />
Eigentum von A. B. in Z.<br />
Unterschriften:<br />
Lieferfrist: Sofort.<br />
Der Vertrag wurde am 22. Januar <strong>1934</strong> auf<br />
Eigentumsvorbehalt amtlich eingetragen.<br />
Der Käufer hat bis heute Fr. 1200 bezahlt und<br />
auf persönliche Besuche, Schreiben usw. nicht mehr<br />
reagiert. In einem .Chargeschreiben wurde er alsdann<br />
aufgefordert, bis 22. März die Restsumme<br />
zu entrichten. Der Empfänger versprach mir Be*<br />
Zahlung bis ? ?, ohne indessen auch wirklich zu><br />
leisten.<br />
Es stellt sich somit die Frage nach dem weiten!<br />
Vorgehen. Darf ich den Wagen jetzt schon zurücknehmen,<br />
da ich einen ernsten Interessenten<br />
dafür habe?'Wie gross stellt sich die zu fordernde<br />
Entschädigung? M. Z. in Z.<br />
Antwort: Wird irgendeine Kaufsache, im<br />
vorliegenden Falle also das fragliche Auto, unter<br />
Eigentumsvorbehalt verkauft, so gewährt das Gesetz<br />
dem Verkäufer im Falle des Verzuges zweierlei<br />
Rechte. Der Verkäufer kann beim Verzüge mit<br />
einer Rate die Teilzahlung verlangen und unter<br />
Umständen, wenn sie nicht freiwillig geleistet wird,<br />
Betreibung für diese Teilrate einleiten. Will er<br />
jedoch auf sein Eigentumsrecht an dem verkauften<br />
Fahrzeug nicht verzichten, so darf bei einer<br />
event. Pfändung nicht auch die Einpfändung des<br />
unter Eigentumvorbehalt verkauften Autos verlangen.<br />
Wird die Pfändung trotzdem vorgenommen,<br />
so hat er die Entlassung aus der Pfändung<br />
zu verlangen, andernfalls der Verzicht auf den<br />
Eigentumsvorbehalt gefolgert wird. Er kann jedoob<br />
auch sein Eigentum geltend machen, d. h. die verkaufte<br />
Sache vom Käufer zurückfordern. In diesem<br />
Falle hat der Käufer Anspruch auf Rückerstattung<br />
der seinerzeit geleisteten Anzahlungen*<br />
der Verkäufer dagegen Anspruch auf einen angemessenen<br />
Mietzins und eine Entschädigung für<br />
Abnützung der Sache. Die Festsetzung des Mietzinses<br />
und der Entschädigung für Abnützung der<br />
Sache bietet nun sehr oft Schwierigkeiten. Matt<br />
geht deshalb häufig in der Weise vor, dass vorläufig<br />
die Anzahlungen beim Richter hinterlegt<br />
werden und dass der Wagen weiterverkauft wird.<br />
Die Differenzen zwischen ursprünglichem Kaufpreis<br />
und dem Preis beim Weiterverkauf kann als<br />
Abnützung betrachtet werden. Ausserdem hat unseres<br />
Erachtens aber der Käufer noch weiter ein»<br />
billige Entschädigung für die Benützung des Fahrzeuges<br />
zu bezahlen, die wir auf Fr. 5.— bis 10.—*<br />
pro Tag festsetzen möchten. Die Berechnung von<br />
Mietzins und Amortisation kann aber auch nach<br />
allgemeinen Sätzen erfolgen. Die Höhe dieses Satzes<br />
ist natürlich abhängig von dem Zustando und<br />
dem Werte des Wagens. Nach Ihren Angaben hart»<br />
delt es sich um einen verhältnismässig noch we-t<br />
mg alten Wagen. Wir glauben deshalb, dass für<br />
Mietzins und Amortisation ein Betrag von Fr. 15<br />
täglich den Verhältnissen durchaus • angezeigt ist.<br />
Was nun das praktische Vorgehen anbetrifft,<br />
so empfehlen wir Ihnen, dem Käufer nochmalseine<br />
kurze Frist von fünf Tagen anzusetzen zui<br />
Zahlung des Restkaufpreises unter der gleichzeitigen<br />
Androhung, dass, wenn der Restbetrag inner«<br />
halb dieser Frist nicht bezahlt wird, Sie von dem<br />
Vertrage zurücktreten und Ihr Eigentum geltend^<br />
machen. Gleichzeitig fordern Sie den Käufer auf,<br />
Ihnen nach Ablauf der Frist den Wagen zur Ver<<br />
fügung zu stellen. Kommt er dieser Aufforderung<br />
nicht nach, so können Sie beim Audienzrichter des<br />
Bezirksgerichts Z. einen provisorischen Befehl au)<br />
Herausgabe des Wagens erwirken. Dem Käufei<br />
wird dann eine kurze Frist angesetzt, um sein«<br />
Einwendungen zu erheben. Möglicherweise wird et<br />
eben die Rückzahlung der Anzahlungen verlangen<br />
und nur eine geringe Miete anerkennen. In diesem.<br />
Falle müssten Sie dann die Anzahlungen beim Gerichte<br />
hinterlegen, wobei dann dem Befohl ohnö<br />
weiteres Folge gegeben wird.<br />
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