E_1934_Zeitung_Nr.045
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BERN, Freita«, 1. Juni <strong>1934</strong><br />
Gelbe Liste<br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - NM5<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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Automobilistischer Rückblick auf den<br />
Schweizer. Verkehrskongress<br />
Letzten Samstag hatte man anlässlich des<br />
Schweizerischen Verkehrskongresses in Bern<br />
wiederum Gelegenheit, von prominenten<br />
Köpfen ein Extrakt über die Bedeutung der<br />
verschiedenen direkt oder indirekt dem Verkehr<br />
dienenden Institutionen für unsere nationale<br />
Wirtschaft zu hören. Ausnahmslos<br />
hielten sich alle Referenten an die vom Organisationskomitee<br />
erlassenen Richtlinien,<br />
indem sie sich strickte auf das Einigende in<br />
der Schweiz. Verkehrspolitik beschränkten<br />
und die trennenden Faktoren höchstens nur<br />
andeutungsweise streiften. Dessen ungeachtet<br />
will es uns aber scheinen, als ob den<br />
Bahninteressenten innerhalb dieser Veranstaltungen<br />
allzu ausschliesslich ein viel zu<br />
grosses Betätigungsfeld eingeräumt bleibe,<br />
^as weder vom wirtschaftlichen, noch vom<br />
heutigen und zukünftigen verkehrspolitischen<br />
Standpunkte aus als gerechtfertigt erscheint.<br />
Die Vertreter der Bahnen sind es, die den<br />
Hauptton angeben, während alle übrigen am<br />
Verkehr im weitern Sinne interessierten Organisationen<br />
mehrheitlich nur als Verkehrsattribute<br />
mitwirken. Diese etwas einseitige<br />
Einstellung zu den brennensten Transportfragen<br />
der Gegenwart ist leicht verständlich,<br />
wenn man die historische Entwicklung des<br />
Fremdenverkehrsverbandes berücksichtigt.<br />
Zugegeben, dass die Initiative für diese<br />
Rahmengebilde aus Bahnkreisen hervorgegangen<br />
ist, .doch darf nicht ausser Acht gelassen<br />
werden, dass nicht allein freiwillige<br />
Ueberlegungen bei der Gründung des Verkehrsverbandes<br />
mitwirkten, sondern es ist<br />
dieser vornehmlich als ein Produkt der jüngsten<br />
Phase weltwirtschaftlicher Schwierigkeiten<br />
anzusprechen. Deutlich erkennbar<br />
-?eht diese Tatsache aus der Zusammensetzung<br />
des mehr dekorativ wirkenden 27-köpfigen<br />
Vorstandes hervor,, dem allein 5 Vertreter<br />
Schweiz. Privatbahnen gegenüber nur 4<br />
am Automobilverkehr interessierten Verbände<br />
angehören; noch deutlicher aus dem die<br />
wirkliche Arbeit leistenden 8-gliedrigen Ausschuss<br />
mit einem einzigen Strassen- und 4<br />
Bahninteressenten. Das Plugwesen ist in<br />
diesen Gremien überhaupt nicht vertreten,<br />
nämliches gilt für die Schiffahrt. Während<br />
Automobilismus und Aviatik sich immer stärker<br />
entwickeln, Staats- und Privatbahnbetriebe<br />
im Personen- wie im Güterverkehr<br />
hingegen eine rückläufige, zumindestens eine<br />
stagnierende Entwicklung aufweisen, würde<br />
Die ewige Wahrheit.<br />
Roman von Oskar Sonnlechner.<br />
(32. Fortsetzung)<br />
für die Gewährung der bedingten Verurteilung<br />
im übrigen gegeben wären. Di« Generalprävention<br />
macht grundsätzlich den Aticlch<br />
dachte, Piet», absichtlich unterbrach<br />
sie ihn, wie wenn sie seine weiteren Worte<br />
fürchte, «du seiest verstimmt. Ich kann mir<br />
noch immer kein Bild über deine so unerwartete<br />
plötzliche Rückkehr machen.» Scheinbar<br />
unbefangen lag ihr Blick starr und brennend<br />
auf ihm. Ein verschwiegenes Entsetzen.<br />
Der Professor rückte näher an sie heran<br />
und griff nach ihrer Hand, die eiskalt zwischen<br />
seinen Fingern lag.<br />
«Natürlich hat meine Ankunft einen Grund.<br />
Der dich aber nicht überraschen wird, Enid.<br />
Es handelt sich nur darum, dass nun deine<br />
Heimkehr notwendig ist, und da meine Anwesenheit<br />
in Holland verlangt wurde, ist es<br />
selbstverständlich, dass mich mein Weg<br />
zuerst zu dir führte. Du hast mir in der letzten<br />
Zeit sehr gefehlt.»<br />
Er rückte die Goldbrille, wie um sie besser<br />
sehen zu können. Regungslos, keinen<br />
Tropfen Blut im Gesicht, sass sie vor ihm im<br />
Halbschatten der Stehlampe. Unter den halbgeschlossenen<br />
Lidern suchte ihr Blick in den<br />
Mienen ihres Mannes zu lesen, folgte jeder<br />
es der Werbung, unter dem Gesichtswinkel<br />
der jüngsten und der kommenden Verkehrsdurchdringung<br />
betrachtet, sicherlich nicht<br />
schlecht anstehen, wenn man, entsprechend<br />
ihrer Bedeutung, den modernen Verkehrsmitteln<br />
ein genügend grosses Wirkungsfeld<br />
in diesem Konzilium einräumte. Für die verschiedenen,<br />
am gesamten Verkehr interessierten<br />
Verbände steht hier eine dankbare<br />
Aufgabe noch zur Lösung offen, denn letzten<br />
Endes zielen die Bestrebungen des Verkehrsverbandes<br />
auch heute noch darauf hinaus,<br />
aus öffentlichen Mitteln, soviel als möglich<br />
auf die leer laufenden Räder der Bahnen zu<br />
leiten. Das von Ing. Rothpletz ausgearbeitete<br />
'Arbeitsbeschaffungsprogramm zeigt bereits,<br />
in wessen Küche der fette Hase gejagt werden<br />
soll. Für die andern, ebenso stark am<br />
Landesverkehr beteiligten Gruppen, heisst es<br />
deshalb beizeiten die notwendigen Vorkehrungen<br />
treffen, um sich den bereits durch<br />
gesetzliche und fiskalische Massnahmen eingeengten<br />
Lebens- und Wirtschaftsraum nicht<br />
noch stärker beschneiden zu lassen. Herr<br />
Minister Stucki hat in seinem umfassenden<br />
und unparteiischen Referat nicht vergebens<br />
auf die Funktion des Verkehrsverbandes als<br />
zentrale Vermittlungsstelle zwischen Verkehrszentrale<br />
und dem Staat hingewiesen.<br />
Wem also die stärkste Vertretung eingeräumt<br />
ist, dem winkt auch das grösste Stück<br />
des zu verteilenden Kuchens.<br />
Im Grunde genommen heisst es doch das<br />
Rad der Zeit um ein gutes Stück zurückdrehen,<br />
wann immer wieder in die unersättlichen<br />
Rachen der Bahnen stets neue Ueberbrükkungsgelder<br />
geschüttet werden sollen, anstatt<br />
auf jenen Verkehrsgebieten, denen wirtschafts-<br />
wie verkehrspolitisch die Zukunft<br />
gehört, für neuzeitliche Ordnung zu sorgen.<br />
Bekanntlich ist schon lange vor dem Kriege<br />
in Eisenbahnkreisen die Frage ventiliert<br />
worden, ob überhaupt das Personentransportgeschäft<br />
rentabel sei, kann doch auch<br />
die eidg. Post, trotz Regalschutz, aus dem<br />
Verkehr ihrer gelben Wagen, wie Dr. Furrer<br />
erklärte, nie einen Gewinn herauswirtschaften;<br />
um so merkwürdiger müssen die Anstrengungen<br />
der Bahnen erscheinen, reine<br />
Touristenlinien selbstverständlich ausgenommen,<br />
die im Hinblick auf die in- und ausländische<br />
Propaganda für den Personenverkehr<br />
unternommen werden. Vor allem dürfte es<br />
im Interesse der schweizerischen Hotellerie<br />
Bewegung seiner Lippen, die kommenden<br />
Worte zu erraten — das Todesurteil ihres<br />
Lebens, ihrer Liebe.<br />
«Ich habe in der letzten Zeit damit gerechnet,<br />
Piet.» Sie versuchte zu lächeln. «Und<br />
wann, Piet... wann sollte es sein?»<br />
«Das ist vielleicht das einzige, was dich<br />
überraschen wird, Enid, aber du weisst, ich<br />
bin ein Sklave, den das Joch seines Berufes<br />
drückt. Mein Wille allein kommt nicht in Betracht.»<br />
Er sah verlegen hin und her. «Es<br />
muss morgen sein.»<br />
«Morgen.» Es flimmerte ihr vor den Augen.<br />
Sie wollte ihn noch fragen, wohin sie<br />
gingen, aber kein Wort rang sich über ihre<br />
Lippen. Sie konnte es nicht und wagte es<br />
nicht. In dem Zwiespalt ihrer Liebe zu Jul<br />
und dem Schuldbewusstsein gegen ihren<br />
Mann war alles in ihr zerrissen und erstorben.<br />
«Es ist anders nicht möglich», wie aus<br />
weiter Ferne schlug seine Stimme an ihr Ohr.<br />
«Ich muss Verpflichtungen, die ich übernahm,<br />
erfüllen. Die Durchführung ist viel einfacher,<br />
wie du dir dies auf den ersten Blick begreiflicherweise<br />
vorstellst. Die Gesandtschaft<br />
stellt mir ohne jeden Zweifel einen Herrn zur<br />
Verfügung, der in unserer Abwesenheit die<br />
Auflösung des Hauses durchführt. Damit hätten<br />
wir also gar nichts zu tun.» In sich war<br />
er entschlossen, sich um jeden Preis ihrer<br />
liegen, wenn anlässlich der Umwandlung der<br />
bisherigen Verkehrsvorposten der Bundesbahnen<br />
in den hauptsächlichsten Großstädten<br />
des Auslandes, in schweizerische Verkehrsbureaux<br />
namentlich dem internationalen<br />
Autotourismus mit seiner ununterbrochenen<br />
Aufwärtsbewegung entsprechende Berücksichtigung<br />
eingeräumt werde.<br />
Wir verkennen in keiner Weise die<br />
Schwierigkeiten, die bei der heutigen Organisation<br />
der Verkehrswerbung von Automobilismus<br />
und Aviatik noch überwunden werden<br />
müssen, um neben dem Uebergewicht<br />
der Bahnen, gleichfalls auf die Rechnung zu<br />
kommen. Immer und immer wieder verstehen<br />
letztere, dem Volke ihre überragende<br />
Bedeutung vorzudemonstrieren. Unsere<br />
Staats'bahnen z. B. schleppen jedoch von<br />
Rechnungsperiode zu Rechnungsperiode stets<br />
höher anschwellende Defizite mit sich, ohne<br />
dass bis heute von höchster Stelle aus ein<br />
wirklich grundlegender Sanierungsvorschlag<br />
auf den Tisch gelegt worden wäre. Dort aber<br />
muss der Hebel angelegt werden, wo es gilt,<br />
diese aus den Händen der Eisenbahnergewerkschaft<br />
wieder dem schweizerischen<br />
Volke zurückzugeben. Solange der Frachtsatz<br />
für 100 kg Aluminium von Chippis<br />
(Wallis) nach Menziken (Aargau) noch, auf<br />
4 Fr. 96 steht und derjenige für das gleiche<br />
Quantum von Chippis nach Yokohama hinhingegen<br />
auf 4 Fr. 50, werden auch die zügigsten<br />
Propagandaaktionen keine durchgreifende<br />
Besserung mit sich bringen. Wenn<br />
unsere Bahntaxen, sei es in gütertransportoder<br />
personentransport-tarifarischer Hinsicht<br />
nicht auch einigermassen der internationalen<br />
Kaufkraft angepasst werden können, dann<br />
muss man sich über die weitere Verkehrsdurchdringung<br />
unseres Landes seitens des<br />
Automobils nicht wundern. Wie die loyale<br />
Mitarbeit der Automobilisten am Verkehrsteilungsgesetz<br />
zur Genüge bewiesen hat,<br />
verschliesst man sich in diesen Kreisen keineswegs<br />
den berechtigten Forderungen der<br />
Bahnen und ist bereit, durch Zusammenarbeit<br />
an der Lösung schwerwiegender Verkehrsprobleme<br />
mitzuwirken. Hingegen würde<br />
es sicherlich nichts schaden, wenn man<br />
auf der Gegenseite ebenso loyal dem Jüngern<br />
Verkehrsträger auch einen Platz an der<br />
Sonne gewähren würde. Vielleicht ist man<br />
anlässlich des 3. schweizerischen Verkehrs-<br />
Vongresses soweit und räumt den heutigen<br />
HaunttrSsrern des Personenverkehrs. Eisenbahn<br />
Automobil und Flugzeug in den von<br />
den Bahnen in so glanzvollem Rahmen organisierten<br />
üibernarteiHchen Veranstaltungen<br />
eine srieichbereehtigte Stellung ein. Wy.<br />
Umgebung hier zu entreissen. Nur fort von<br />
hier! Die einzige Lösung. Sie aber rang in<br />
sich in der Unklarheit des Bewusstseins, was<br />
er ahne, was er wisse, denn es war für sie unzweifelhaft,<br />
dass ihn kein Zufall hierher geführt,<br />
dass die überstürzte Abreise, die er von<br />
ihr verlange, damit im Zusammenhang stehe.<br />
Einen Augenblick dachte sie daran, ihn unter<br />
begreiflichen Gründen um einen Aufschub<br />
zu bitten, und fand nicht den Mut dazu. Im<br />
Bruchteil eines Augenblickes schössen ihr<br />
alle diese Gedanken durch den Kopf, endend<br />
in der dumpfen Verzweiflung, dass sie sich<br />
zwar dessen immer bewusst, dass einst alles<br />
zu Ende sein müsse, allein niemals...<br />
«Du bist also mit mir einverstanden, Kindchen?»<br />
Die Stimme ihres Mannes schreckte<br />
sie auf. Er strich liebkosend über ihre Rechte,<br />
die er noch immer mit beiden Händen umklammert<br />
hielt. «Ich freue mich, Enid, dich<br />
wieder zu haben. Du hast mir sehr gefehlt,<br />
und wenn ich noch weiter spräche, dann<br />
käme es zu einer regelrechten Liebeserklärung.<br />
Vielleicht sogar der ersten.» Er lachte<br />
erzwungen. «Aber du weisst, ich gehöre nicht<br />
zu den Männern, die es lieben, ihre Gefühle<br />
in Worten zur Schau zu tragen. Ich muss dir<br />
nicht heute erst sagen, was du mir bist.»<br />
«Ich weiss es, Piet.» Es würgte sie in der<br />
Kehle. Wenn sie nur schon gewusst hätte,<br />
wohin es gehe.<br />
Die bedingte Verurteilung des<br />
automobilistischen Sünders.<br />
Wenn die Strafe eine abschreckende Wirkung<br />
hat, und bis zu einem gewissen Grade<br />
ist das ja zweifellos der Fall, so hat auch<br />
die Erwägung eine gewisse Berechtigung,<br />
dass man der Häufung von Delikten durch<br />
die Androhung recht schwerer Strafen begegnen<br />
kann. Von diesem Gesichtspunkte<br />
aus hat die Strafkammer des zürcherischen<br />
Obergerichtes bereits vor einer Reihe von<br />
Jahren in aller Form erklärt, dass sie gegenüber<br />
Personen, die als Führer von Motorfahrzeugen<br />
schuldig befunden sind, also fahrlässige<br />
Körperverletzung oder gar fahrlässige<br />
Tötung begangen haben, schärfere Strafen<br />
als bisher in Anwendung bringen wolle —<br />
und sie hat auch danach gehandelt. Das hatte<br />
allerdings zur Folge, dass alle automobilistischen<br />
Sünder, die es irgendwie konnten, sich<br />
der Beurteilung des Obergerichtes entzogen<br />
haben, indem sie Aburteilung vor dam<br />
Schwurgericht verlangten. Vor dieser Instanz<br />
hatten sie vor allem den Vorteil, dass<br />
ihr Fall gründlicher behandelt wurde, während<br />
ja das Obergericht eigentlich nur « papieren<br />
» urteilt, d. h. auf Grund von Akten<br />
und durch den Präsidenten der Kammer immer<br />
wieder zum Ausdruck bringen lässt,<br />
dass es auf das, was etwa zugunsten des<br />
Angeklagten vorgebracht werden könnte,<br />
kein grosses Gewicht mehr legt : den Anwälten<br />
pflegt immer wieder nahegelegt zu<br />
werden, sie möchten sich kurz fassen, da<br />
man noch andere Dinge zu behandeln habe.<br />
Unter diesen Umständen ist das Vertrauen<br />
auf eine sorgfältige Abwägung der Schuldfrage<br />
und des Masses des Verschuldens naturgemäss<br />
beim schwurgerichtlichen Verfahren<br />
grösser.<br />
Zu allem kommt aber, dass seit einiger<br />
Zeit die Strafkammer des zürcherischen<br />
Obergerichtes den Standpunkt vertreten hat,<br />
man müsse gegenüber Automobilisten nicht<br />
nur schwere Strafen ausfällen, sondern auch<br />
die Gewährunsr der bedingten Verurteilung<br />
einschränken. Praktisch wurde in der letzten<br />
Zeit die bedingte Verurteilung einem<br />
Automobilisten so gut wie gar nicht mehr<br />
zugebilligt. Das wurde mit der be—rühmten<br />
Oenerainrävention begründet : damit andere,<br />
die vielleicht viel schuldhafter fahren als der<br />
jeweilige Angeklagte, gewarnt werden, muss<br />
dieser auch die Vollstreckune der Strafe auf<br />
sich nehmen, obwohl a"e Voraussetzungen<br />
Ihr Mann hatte sich erhoben. Zärtlich und<br />
liebevoll richtete er sie auf. Willenlos Hess<br />
sie es geschehen.<br />
«Jetzt heisst es aber zur Ruhe gehen, Kindchen.»<br />
Er wies nach der Uhr. «Du hast morgen<br />
einen schweren Tag vor dir.» Sie nickte.<br />
Er küsste sie. Willenlos Hess sie es geschehen.<br />
Ihre Füsse trugen sie kaum, sie umklammerte<br />
die Türklinke, um nicht zusammenzubrechen,<br />
da schreckte sie nochmals die<br />
Stimme ihres Mannes auf und Hess sie den<br />
Kopf wenden.<br />
«Ich habe noch eine kleine Bitte an dich,<br />
Enid. Ich möchte infolge der Kürze der Zeit,<br />
die uns zur Verfügung steht, von allen Abschiedszeremonien<br />
absehen, wenn auch unser<br />
Bekanntenkreis ein sehr kleiner ist. Wir machen<br />
das dann brieflich gut. Wie die Deutschen<br />
sagen, wir wollen uns holländisch empfehlen.»<br />
Er lächelte. «Wir wollen uns von<br />
niemand verabschieden. Von niemand.» Ihr<br />
war, wie wenn er das Wort besonders<br />
betone.<br />
«Ja, Piet.» Vielleicht war es so besser. Und<br />
endlich fand sie den Mut zu der verhängnisvollen<br />
Frage. «Wohin fahren wir, Piet?»<br />
Tonlos kam die Frage über ihre Lippen.<br />
Ihre Blicke hingen an ihm.<br />
«Nach Amsterdam.» Es war ihr, wie wenn<br />
ihr Herzschlag auflebe.<br />
«Ich dachte nach Batavia.» Er schüttelte
geklagten zu einem wirklichen Opfer, der<br />
Justiz, straft ihn über das Mass, das seiner<br />
Schuldl entspräche. Man hat sich dabei in<br />
Zürich eine Theorie zurechtgelegt, deren<br />
Richtigkeit wohl noch etlichen Zweifeln<br />
unterliegt: man gibt zu, dass die Zahl der<br />
Unfälle nicht zugenommen habe, weil sich<br />
eine höhere Zahl nicht herzaubern lässt;<br />
aber, sagt man, die vorkommenden Unfälle<br />
sind schwerwiegender als die früheren, was<br />
speziell vom schnelleren Fahren herrührt,<br />
namentlich seit Aufhebung der Geschwindigkeitsgrenzen,<br />
denn die grössere Geschwindigkeit<br />
des Fahrzeuges verursacht .naturgemäss<br />
schwere Verletzungen beim Zusammenstoß.<br />
Ein weiteres Moment, das gegen die Gewährung<br />
der bedingten Verurteilung ins<br />
Feld geführt zu werden pflegt, sofern es<br />
vorhanden ist, wird aus etwaigen Bussen,<br />
mit denen ein Automobilist gesegnet worden<br />
ist, hergeleitet. Die zürcherische Strafprozessordnung<br />
sieht die bedingte Verurteilung<br />
vor, «wenn das Vorleben und der Charakter<br />
des Verurteilten erwarten lassen, er<br />
werde durch diese Massnahme von weiteren<br />
Vergehen abgehalten, und wenn er den Schaden,<br />
soweit es ihm möglich war, ersetzt<br />
hat». Im übrigen ist festzuhalten : eine gerichtliche<br />
Vorstrafe (sofern sie nicht verjährt<br />
ist) schliesst die Gewährung der bedingten<br />
•Verurteilung aus, eine polizeiliche jedoch nicht.<br />
Nun hat in einem konkreten Falle der<br />
Staatsanwalt, der einen Angeklagten vor<br />
sich hatte, gegen den, abgesehen von dem<br />
speziellen Fahrlässigkeitsdelikt, nicht viel<br />
vorzubringen war, sich auf den Standpunkt<br />
gestellt: es komme bei einem automobilistischen<br />
Delikt nicht darauf an, wie sich Leumund<br />
und Charakter des Angeklagten im<br />
ganzen darstellen, sondern darauf, wie er<br />
als Automobilfahrer zu beurteilen sei, und<br />
weil drei Polizeibussen registriert waren, so<br />
leitete er damals das Argument gegen die<br />
bedingte Verurteilung ab.<br />
Der Fall, der endlich dieses Gebäude zum<br />
Einstürzen gebracht hat, liegt folgendermassen:<br />
Ein Anwalt in Zürich hat in nachmitternächtlicher<br />
Stünde einen Fussgänger<br />
angefahren und verletzt. Der Fahrer wurde<br />
zu 7 Tagen Gefängnis verurteilt unter ausdrücklicher<br />
Verweigerung der bedingten<br />
Verurteilung. Dabei ist festgestellt worden,<br />
dass der Fussgänger 1.5°/oo Alkohol im Blut<br />
hatte, wobei er überdies selber zugab, zuvor<br />
schon mehrere Autos anzuhalten versucht zu<br />
haben, um Sich mitnehmen zu lassen, so dass<br />
alle Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass<br />
der angetrunkene Mann direkt vor .das Auto<br />
gelaufen ist.<br />
Der Verteidiger des Anwaltes versuchte<br />
es. darauf mit einer Nichtigkeitsbeschwerde<br />
an das Kassationsgericht: die Verweigerung<br />
der bedingten Verurteilung sei Willkür, womit<br />
er einen vollen Erfolg erzielte.' Nicht<br />
nur hat sein Klient, der Anwalt, die bedingte<br />
Verurteilung erhalten, sondern es wurde vom<br />
Kassationsgericht gleich danach in einem<br />
anderen -Falle ebenfalls die Verweigerung<br />
der bedingten Verurteilung aufgehoben, und<br />
vor allem: das Kassationsgericht hat — zunächst<br />
in der mündlichen Beratung, hoffentlich<br />
wird das auch in der schriftlichen Urteilsbegründung<br />
mit entsprechender Deutlichkeit<br />
zum Ausdruck kommen — ganz klare<br />
Richtlinien aufgestellt, die für die künftige<br />
Rechtsprechung auf diesem Gebiete 1 wegleitend<br />
sein sollen — und sofern das Obergericht<br />
sich nicht an sie halten wird, wofür<br />
gewisse Anzeichen vorhanden sind, so wird<br />
das Kassationsgericht so lange die Urteile<br />
korrigieren müssen, bis die aufgestellten<br />
Grundsätze sich durchgesetzt haben.<br />
Autolotsen für urosstadte.<br />
Seit einigen Jahren stehen den ortsunkundigen<br />
Fremden auf den Zufahrtsstrassen nach<br />
Berlin sogenannte Autolotsen zur Verfügung,<br />
die nach Belieben für kürzere oder längere<br />
Zeit zur Führung des Automobils durch die<br />
Grosstadt in Dienst genommen werden können.<br />
Einen ähnlichen Lotsendienst hat nunmehr<br />
die englische A.A. für ihre über eine<br />
halbe Million zählenden Mitglieder eingeführt,<br />
indem besondere A.A.-Agenten für die<br />
Fahrt durch London zur Verfügung stehen.<br />
Es ist aber vorgesehen, den Lotsendienst<br />
demnächst auch in den bedeutendsten englischen<br />
Provinzstädten zu organisieren. Auf<br />
diese Weise wird dem ortsunkundigen Fahrer<br />
und allen Automobilisten, welche weniger<br />
mit dem Riesenverkehr in der Grosstadt vertraut<br />
sind, eine grosse Sorge abgenommen<br />
und ihnen doch die Möglichkeit geboten, im<br />
eigenen Fahrzeug der Grosstadt einen Besuch<br />
abzustatten.<br />
Amerikas Automobilexport.<br />
Im Monat März <strong>1934</strong> wurden 16.079 Personenwagen<br />
im Werte von 8,3 MM. Dollar<br />
exportiert. Die Ausfuhr ist der Wagenzahl<br />
nach im Vergleich zum Vormonat um 83 %,<br />
gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />
um 192 % gestiegen. Zusammen mit den Zubehör-<br />
und Ersatzteilen stellt sich der Wert<br />
der Automobilausfuhr im März auf 21,2 Mill.<br />
Dollar, was das günstigste Monatsresultat<br />
während den letzten 3% Jahren darstellt.<br />
Mit der richtigen Elle gemessen.<br />
Das aargauische Kriminalgericht versorgte<br />
einen Studenten, der ein in Baden parkierendes<br />
Auto zu einer Spritztour nach Portugal<br />
sich widerrechtlich aneignete, für die<br />
Dauer von 5 Monaten hinter schwedische<br />
Gardinen.<br />
Trockeneis und flüssige Luft im Automotorenbau.<br />
Bekanntlich versehen heute schon mehrere<br />
Automobilkonsirukteure ihre Motoren mit<br />
eingesetzten Ventilsitzen. Diese ringförmigen<br />
Sitze aus besonders hitzeunempfindlichen<br />
StahÜegierungen wurden dabei bisher meist<br />
eingepresst. Neuerdings bedient man sich nun<br />
jedoch in Amerika auch eines Schrumpiungs-<br />
Der bekannte Strafrechtslehrer Professor<br />
Hafter, der Mitglied des Kassationsgerichtes<br />
ist, hat in sehr entschiedener Weise betont,<br />
dass dem Gesichtspunkte der Generalprävention<br />
wohl im Strafmass Rechnung getragen<br />
werden könne, nicht aber durch Verweigerung<br />
der bedingten Verurteilung, wenn<br />
sonst die Voraussetzungen für sie gegeben<br />
sind. Er hat auch den schon erwähnten Versuch<br />
des Staatsanwaltes, mangels eines sonst<br />
schlechten Leumundes einen besonderen<br />
automobilistischen Leumund zu konstruieren,<br />
um gegen die bedingte Verurteilung Stellung<br />
nehmen zu können, zurückgewiesen: das Gericht<br />
habe sich nicht mit dem Automobilisten<br />
X, sondern mit dem Angeklagten X, dem<br />
Menschen X als ganzem zu befassen. Es<br />
frage sich lediglich, ob der Charakter des<br />
Menschen als solcher erhoffen lasse, dass er<br />
sich keinem- weitern Vergehen mehr schuldig<br />
machen werde. Vielfach wird in der Gerichtspraxis<br />
als Beweis gegen den Charakter des<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> -NO 4 5<br />
istischer<br />
Verfahrens. Die Ventilsitze werden in Trokkeneis,<br />
d. h. gefrorener Kohlensäure, oder in<br />
flüssiger Luft soweit abgekühlt bis sie sich<br />
genügend zusammengezogen haben, um in<br />
die Aussparungen hineingelegt werden zu<br />
können.<br />
Automobiltunnel unter dem Hudson.<br />
Die Bauarbeiten zur Errichtung des neuen<br />
Zweibahn-Automobiltunnels unter dem Hudson-Fluss<br />
sind in diesen Tagen begonnen<br />
worden. 8000 Arbeiter erhalten durch den<br />
Tunnelbau vier Jahre lang Beschäftigung.<br />
Der Tunnel verbindet die 38. Strasse in Manhattan<br />
mit Weehawken (New Jersey). Die<br />
Kosten des Baues werden auf 75 Millionen<br />
Dollar veranschlagt, wovon die Nötstandsarbeiten-Verwaltung<br />
die Hälfte übernimmt.<br />
Später soll ein Paralleltunnel gebaut werden.<br />
Amerikas Automobilproduktion.<br />
i Im Monat April wurden rund 360.000 Automobile<br />
hergestellt, so dass die Totalproduktion<br />
während den ersten 4 Monaten des<br />
laufenden Jahres auf 1.120.000 Einheiten anstieg,<br />
was gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />
genau einer Zunahme um den doppelten<br />
Betrag entspricht. Die Aprilquote stellt<br />
das beste Monatsergebnis seit August 1929<br />
Angeklagten angeführt, dass er seine Schuld<br />
bestreite. Professor Hafter hat auch dieses<br />
Argument als nicht stichhaltig bezeichnet:<br />
wenn man so handeln wollte, dann könnten<br />
vor Schwurgericht (wo fast immer die<br />
Schuld bis zuletzt bestritten bleibt) überhaupt<br />
keine bedingten Verurteilungen erfolgen.<br />
Der Präsident des Kassationsgerichtes<br />
ging insofern noch weiter, als er darauf hinwies,<br />
dass ja oft genug die bedingte Verurteilung<br />
bei Delikten gewährt wird, die zwar<br />
vom Täter nicht gerade in dieser Schwere<br />
beabsichtigt waren, bei denen er aber doch<br />
mit schweren Folgen hat rechnen müssen,<br />
und bei denen er das Risiko, dass es so ausgehen<br />
könnte, ruhig mit in Kauf genommen<br />
hat (« Dolus eventualis »). Wieviel mehr habe<br />
einer, der überhaupt gar nicht habe schuldhaft<br />
handeln wollen, sondern sich lediglich<br />
eine Fahrlässigkeit habe zuschulden kommen<br />
lassen, Anspruch auf die Milde des Gesetzes!<br />
Beide vor das Kassationsgericht gebrachte<br />
Straffälle wurden also bedingt ausgesprochen.<br />
Wichtiger aber ist der Umstand, dass<br />
nun vom Kassationsgericht mit aller Deutlichkeit<br />
ausgesprochen worden ist, dass<br />
Gründe der Generalprävention nicht gegen<br />
die bedingte Verurteilung angeführt werden<br />
dürfen und dass damit — praktisch gesprochen<br />
— die Automobilisten nicht als eine<br />
Kategorie minderen Rechtes angesehen werden<br />
sollen.<br />
V k<br />
Die Verteilung und Verwendung der Verkehrssteuern<br />
in Zürich. Der vom Kantonsrat<br />
am 7. Mai angenommene Antrag der Staatsrechnungsprüfungskommission<br />
betr. Verteilung<br />
und Verwendung der Verkehrssteuern<br />
hat bei den zürcherischen Verkehrsinteressenten<br />
anfänglich Bestürzung ausgelöst, weil<br />
dem genauen Wortlaut nach die Verwendung<br />
der Verkehrssteuern zu wenig deutlich präzisiert<br />
worden ist. Der Gesetzestext kann<br />
nämlich sehr wohl dahin interpretiert werden,<br />
dass nur die Städte Zürich und Winterthur<br />
ihren Steueranteil für den Ausbau der<br />
Strassen I. Klasse verwenden werden müssen,<br />
dass aber der Kanton in der Art der<br />
Verwendung völlig ungebunden ist. Die Sektion<br />
Zürich des A.C.S. hat, da die Volksabstimmung<br />
bereits auf den 8. Ju'li anberaumt<br />
worden ist und die Kant. Strassenverkehrsliga<br />
am 22. Mai dazu Stellung nehmen wird,<br />
die kantonale Baudirektion um ihre Interpretation<br />
ersucht und von dieser Seite die<br />
(269.569 Einheiten) dar. Im März <strong>1934</strong> wurdenschriftliche Zusicherung erhalten, dass Absatz<br />
3 der kantonsrätlichen Fassung von<br />
350.173 Wagen und im April 1933 188.968<br />
Automobile produziert.<br />
Art. 9 des Automobilgesetzes «Diese Beträge<br />
müssen für den Bau und die Korrektion<br />
der Strassen I. Klasse verwendet werden»<br />
nach ihrer Auffassung keine andere Auslegung<br />
zulasse, als dass die Motorfahrzeug-<br />
Steuern sowohl vom Kanton wie von den<br />
Städten Zürich und Winterthur für Aufwendungen<br />
an Strassen I. Klasse, in denen aucjh.<br />
Grosszügiger Strassenhilfsdienst in der Tschechoslowakei.<br />
In der Tschechoslowakei wird die Einfüh<br />
rung eines grosszügigen Autodienstes geplant,<br />
der den Motorfahrzeugverkehr fördern<br />
und erleichtern, sich also nicht in erster Linie<br />
auf Hilfe bei Pannen und Unfällen beschränken<br />
soll. An den Hauptstrassen sollen<br />
eigene Autodienst-Häuser errichtet werden,<br />
wo der Autofahrer während seinen Reisepausen<br />
den Wagen fachgemäss pflegen und<br />
schmieren und die Pneus auswechseln kann.<br />
Im Hause selbst stehen dem Automobilisten<br />
Telephone zur Verfügung, er kann Radio anhören<br />
und sich an einem Büffet erfrischen. In<br />
der Nähe von Flughäfen sollen die Häuser<br />
grosse Garagen aufweisen, damit die Fahrer<br />
für die Zeit ihrer Luftreise die Wagen einstellen<br />
können.<br />
Aus doan Kaintfo<br />
die sog. Hauptverkehrsstrassen Inbegriffe,<br />
sind, verwendet werden müssen.<br />
Man wird nun bei später eventuell möglichen<br />
Differenzen in der AusHegumg des Gesetzestextes<br />
die kantonalen Behörden bei<br />
dieser «Promesse Maurer» behaften müssen,<br />
denn nur unter diesem Vorbehalt wird man<br />
der Gesetzesvorlage am 8. Juli zustimmen<br />
können.<br />
V<br />
Automatische Verkehrssfgnale; 7 Die v Verkehrskommission<br />
der Sektion Zürich des ACS<br />
hat die fünf in Zürich gegenwärtig in Betrieb<br />
stehenden automatischen Signalapparate einem<br />
eingehenden Augenschein " unterzo'gen<br />
und die hiebei gemachten Konstatierungen,<br />
sowie die in den letzten Wochen sich ergebenen<br />
Erfahrungen in einer Eingabe der<br />
Verkehrskommission des Schweizerischen<br />
Städ-teverbandes und dem Städtischen Po'lizeiinspektorat<br />
unterbreitet. Sie hat sich darin<br />
für das Zweifarbensystem, d. h. gegei%<br />
ein Zwischensignal ausgesprochen. Auch dk<br />
Verwendung des Blinklichtes als Vorbereitungszeichen<br />
wurde auf Grund der gemachten<br />
Erfahrungen abgelehnt. Dagegen wurde das<br />
auch in England erprobte System der kurzfristigen<br />
Ueberdeckung des roten Signallichtes<br />
in beiden Fahrtrichtungen bei Uebergang<br />
von Rot auf Grün zur Verwendung<br />
empfohlen und gleichzeitig einer bessern<br />
Bezeichnung der Fussgängerstreifen durch<br />
aneinander gereihte rechteckige Metailplätten<br />
und Orientierungstafeln (Fussgärieerstreiifen)<br />
befürwortet.<br />
V<br />
den Kopf. Es war ihr in dem Augenblick, wie<br />
wenn eine Last von ihr genommen werde. Mit<br />
einem müden Lächeln reichte sie ihm unwillkürlich<br />
nochmals die Hand.<br />
Am nächsten Abend verliessen sie Wien.<br />
Bis dahin wich er keinen Augenblick von<br />
ihrer Seite. Um die Mittagsstunde klingelte<br />
das Telephon. Sie wusste, es war Jul. Die<br />
Knie wankten ihr, trotzdem sie vorher bedacht<br />
hatte, wie sie mit ihm sprechen werde.<br />
Ihr Mann war im Nebenzimmer. Sie nannte<br />
Jul mit seinem Familiennamen und fügte<br />
rasch hinzu, ihr Mann sei angekommen, sie<br />
habe jetzt leider keine Zeit, sie werde morgen<br />
von sich hören lassen.<br />
Sie ahnte nicht, dass ihr Mann eines ihr<br />
verschwieg. Dass ihr Endziel nicht Amsterdam,<br />
sondern Batavia. Am Tage ihrer Ankunft<br />
in Amsterdam war sein erster Weg In<br />
das Ministerium. Er habe nachträglich doch<br />
den Entschluss gefasst, in Batavia zu bleiben.<br />
Vor allem auf das Drängen aller dort<br />
massgebenden Behörden. Sogar des Generalgouvernements.<br />
Als oberster Chef des<br />
Gesundheitswesens für die gesamten Kolonien<br />
wurde es ihm bewilligt. ,<br />
Als er es seiner Frau mitteilte, taumelte<br />
sie mit einem Aufschrei zurück. Es war das<br />
erstemal, dass sie die Beherrschung über sich<br />
verlor und sich verriet.<br />
Mit liebevollen Worten beruhigte er sie. Er<br />
könne sie verstehen, auch ihm sei der Auf-<br />
enthalt in Europa liebgeworden. Aber er<br />
glaube nicht, dass sie lange drüben blieben.<br />
In sich aber freute er sich, denn er hatte<br />
seine Frau wiedergewonnen, bevor es zu spät<br />
war. So dachte er.<br />
Sie fand in ihrem Zusammenbruch nur die<br />
Kraft für einige Zeilen an Jul, hingeworfen<br />
auf ein Blatt Papier, während sie im Vorraum<br />
des Ministeriums auf ihren Mann wartete.<br />
Er liess sie keinen Augenblick allein.<br />
Wenige Worte. Das Testament ihres<br />
Glückes.<br />
«Ich bin auf dem Wege nach Batavia.<br />
Verurteile mich nicht und warte auf mich. Ich<br />
weiss, ich sehe Dich wieder.»<br />
Ein Riesendampfer glitt majestätisch aus<br />
dem wimmelnden Hafengewirr. An der Reling<br />
lehnte Professor van der Witte. Neben<br />
ihm seine Frau. Totenblass, die Augen geschlossen,<br />
wie wenn sie alles, was um sie<br />
vorgehe, nicht sehen wolle. Dumpfe Gefühllosigkeit<br />
betäubte sie. Misstönig kreischend<br />
zogen Möven um sie ihre Kreise. Auf<br />
den Kaimauern standen winkende Menschen.<br />
Die Bordkapelle schmetterte einen fröhlichen<br />
Marsch. Die Sirenen der umliegenden Dampfer<br />
heulten. Im Kielwasser ihres Schiffes<br />
schaukelte ein Boot. Ein Mann stand darin<br />
und schwenkte seine Mütze.<br />
Der Professor legte den Arm um seine<br />
Frau und zog sie an sich. Sie schauerte. Sie<br />
dachte an Jul.<br />
«Du frierst, Enid.» Sie nickte. Er wies mit<br />
weitvorgestrecktem Arm in die Ferne. «So<br />
ist das Menschenleben. Was man heute gefunden,<br />
muss morgen im Nebel der Vergessenheit<br />
versinken.» Seine Hand deutete nach<br />
dem verschwindenden Hafenbild, dem steinernen<br />
Gewirr der Strassen und Plätze, den<br />
aufragenden Türmen der Paläste und Kirchen,<br />
die vor ihnen immer weiter und weiter<br />
zurückwichen, umflort von zartgrauen Nebelwänden,<br />
die wie der Schleier eines Vorhanges<br />
alles allmählich verhüllten. «Unsere<br />
schöne Zeit, Enid, kommt wieder. Ich sehe sie<br />
vor mir. Wenn ich des Abends heimkehre,<br />
stehst du an der Gartentüre, ich führe dich<br />
zu deinen geliebten Orchideen, die auf dich<br />
warten. Ich sehe die stillen Abende an deiner<br />
Seite, ich lehne über meiner Arbeit, ich sehe<br />
dich neben mir in einem Buche blättern, ich<br />
stocke in meinen Gedanken, ich sehe nach dir<br />
— und finde, was ich in meinen Gedanken<br />
suche.»<br />
Sie lächelte .schmerzlich.<br />
Das kleine Häuschen in der Villenvorstadt<br />
lag einsam und verlassen. In den Beeten blühten<br />
die ersten Veilchen. Zwischen den grünenden<br />
Knospen eines Bäumchens hüpfte eine<br />
Schwarzamsel und drehte das Köpfchen neugierig<br />
nach den verschlossenen Fenstern, hinter<br />
denen sich nichts regte. Täglich stiess des<br />
Morgens eine schöne Frau die Laden auf. Herausfordernd<br />
pfiff sie. Alles schwieg.<br />
11.<br />
«Hilf mir, Hannes!»<br />
Es sind bittere Zeiten, an die ich bei diesen<br />
Worten zurückdenke. Täglich, stündlich gellten<br />
sie mir in die Ohren.<br />
«Hilf mir, Hannes!»<br />
Kein Schwächling war es, der zu mir bettelte.<br />
Alles, nur das nicht. Einer, der stark<br />
und breitbeinig im Leben stand, der mit dem<br />
Trotz des Tapferen allem die Stirne bot, der<br />
jeden Faustschlag des Schicksals lachend- abwehrte,<br />
den nichts zu Boden warf.<br />
Nun aber lag er hilflos vor mir. Ein wehrloser<br />
Mensch. Niedergestreckt durch einen<br />
Hieb des Schicksals.<br />
Die rätselhafte Art, wie Enid zu ihm<br />
sprach, als er sie am Tage nach ihrer Heimkehr<br />
anrief, die Mitteilung der unerwarteten<br />
Rückkehr ihres Mannes, eines hing sicherlich<br />
mit dem anderen zusammen, Hess ihn<br />
aufhorchen. Aber noch ahnte er nicht, dass<br />
die Wolke des Verhängnisses finster drohend<br />
über ihnen stand. Von Ungeduld und Ungewissheit<br />
verzehrt, wartete er auf ein Lebenszeichen.<br />
Nichts kam. Bis er die Herrschaft<br />
über sich verlor. Er musste Klarheit haben.<br />
Entschlossen rief er sie an. Schweigen. Das<br />
erstemal, dass ihn Misstrauen erfasste. Verstohlen<br />
schlich er zu ihrem Hause.. Schritt<br />
für Schritt näherte er sich.<br />
(Fortsetzung folgt.)
N*>45 —<br />
Der schweizerische Autosport steht vor<br />
dem ersten diesjährigen Ereignis von internationalem<br />
Grossformat. In Montreux werden<br />
am nächsten Sonntag die neuesten Rennwagen<br />
Europas durch die 'Strassen und Kurven<br />
des berühmten Kurortes rasen. Der<br />
Grosse Preis von Monaco, innert kürzester<br />
Zeit zu klassischer Bedeutung geworden,<br />
findet hier sein ihm ebenbürtiges Nebenbild.<br />
Die Periode der unerfreulichen Stagnation<br />
im schweizerischen Automobilsport, die lediglich<br />
ein paar nationale Bergrennen und<br />
das gewohnte Genfer Kilometerrennen zeltigte,<br />
ist definitiv vorbei. Initiative Kräfte<br />
begannen sich in unserem Lande gerade in<br />
dem Augenblick zu regen, als lauter als je<br />
der Ruf nach einer Blutsauffrischung im<br />
schweizerischen Autosport ertönte. Mit einem<br />
Schlage rückte dieses Jahr die Schweiz In<br />
die Reihe der europäischen Länder, die autosportlich<br />
eine führende Rolle spielen. Drei<br />
Qrossanlässe sind es, mit denen die Schweiz<br />
den internationalen Kalender aufs willkommenste<br />
bereichert. In Bern wird der Erste<br />
Schweiz. Grand Prix vorbereitet, der schon<br />
jetzt an Bedeutung jedem ausländischen<br />
Grossen Preis ebenbürtig zu sein verspricht.<br />
Plan der Stadtrundßtrecke<br />
von Montreux,<br />
eingehenden Prüfung unterzogen und erklärte<br />
sich dabei mit dem Resultat sehr zufrieden.<br />
Mit dem Ausbau einer Strassenrundstrecke<br />
ist selbstverständlich ein Automobilrennen<br />
noch nicht auf die Beine gestellt.<br />
Die grosse Oeffentlichkeit hat wohl<br />
keine blasse Ahnung von der grossen ungeheuren<br />
Vielfalt der Arbeiten, die ein solches<br />
Rennen von wenigen Stunden Dauer benötigt.<br />
Heute ist halb Montreux nur noch mit seinem<br />
Grand Prix beschäftigt. Einige wenige Zahlen<br />
bieten einen schwachen Begriff von dem<br />
Umfange aller Vorbereitungen. Bekanntlich<br />
sind fünf grosse Tribünen errichtet worden,<br />
I die gewaltige Zuschauermassen fassen. Un-<br />
In Zürich und in der Innerschweiz rüstet man<br />
für das Klausenrennen, das grösser als je<br />
werden soll, und am Genfersee unten haben<br />
sich Männer voll Tatkraft, Energie und eines<br />
bewundernswerten Wagemutes zusammengetan,<br />
um innert erstaunlich kurzer Zeit dem<br />
Grossen Preis von Montreux zum Leben zu<br />
verhelfen.<br />
Es steht wohl in der Geschichte des<br />
schweizerischen Automobilsportes einzig da,<br />
mit welcher Promptheit und Entschlossenheit<br />
dieses erste Stadtrundstreckenrennen<br />
auf die Beine gestellt wurde. Noch vor einem<br />
Jahre bestand lediglich auf dem Papier ein<br />
erster, zu nichts verpflichtender Plan. Ja,<br />
noch vor wenigen Monaten war man durchaus<br />
nicht sicher, ob die Schweiz dieses Ren-<br />
\nen so bald schon erleben werde. Doch<br />
!~dann begannen sich die Meldungen von den<br />
entschlossen aufgegriffenen Vorbereitungen<br />
zu häufen. Bald wusste man: Montreux wird<br />
im Sportskalender <strong>1934</strong> nicht fehlen! Die<br />
Sektion Waadt des Automobil-Clubs der<br />
Schweiz und der Verkehrsverein von Montreux<br />
haben sich mit der Organisation des<br />
Grossen Preises von Montreux bleibende<br />
Verdienste erworben. Die Umsicht und Geschicklichkeit,<br />
mit der in kurzer Zeit der<br />
grosse Wurf gelang, zeugen für hohe organisatorische<br />
Begabung. Der Anlass mehrt<br />
das Ansehen,- das unser Land bereits im<br />
internationalen Autosporte geniesst. Selbstverständlich<br />
bedeutet ein Rennen von der<br />
Grosse des Grand Prix von Montreux auch<br />
ein finanzielles Wagnis. Die Behörden des<br />
Kantons und der Gemeinden von Montreux,<br />
sowie auch die gesamte Einwohnerschaft<br />
zeigten ein geradezu bewundernswürdiges<br />
Verständnis.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Sportnachrichten<br />
Grosser Preis von Montreux<br />
Am Sonntag: Erstes Stadtrundstreckenrennen der Schweiz<br />
I schaftlichen Gründen lebhaft begrüsst werden.<br />
Unser Fremdenverkehr bedarf dringend<br />
neuer Kräfte und Anregungen — die Organisatoren<br />
des Grossen Preises von Montreux<br />
haben dies erfasst und <strong>1934</strong> an Stelle des<br />
zur Tradition gewordenen Narzissenfestes<br />
den rasenden Kampf der Maschinen gesetzt.<br />
Die Bahn ist selbstverständlich, wie schon<br />
früher ausgeführt, sorgfältig ausgebaut worden<br />
und präsentiert sich nun in bestem Zustande.<br />
Das technische Komitee der N. S. K.<br />
hat die ausgebaute Strecke kürzlich einer<br />
6*T C.P.F.<br />
zählige Fenster, Balkone. Terrassen und<br />
Gärten werden für das Rennen vermietet. Auf<br />
einem grossen Plan sind sämtliche dieser<br />
Plätze angegeben. Die im Vorverkauf übrigbleibenden<br />
günstigen Zuschauerplätze werden<br />
auf sehr originelle Art am Sonntag selber<br />
noch verkauft. Vor den Häusern, in denen<br />
sich noch freie Plätze befinden, postieren<br />
sich fliegende Kassen, bei denen die Plätze<br />
noch bezogen werden können. So begreift<br />
Basel<br />
Tel. 24.885<br />
Der Reiz des Rennens von Montreux, dem<br />
man heute — am Vorabend des grossen Anlasses<br />
— mit fieberhafter Spannung entgegensieht,<br />
liegt in der einzigartigen Situation<br />
der Rennstrecke. Die Bahn ist, wie auch<br />
unser Plan zeigt, mitten in die Stadt eingebettet,<br />
so dass die Wagen zwischen den<br />
hohen Häuserfluchten, an Hotelpalästen,<br />
Gärten und am See vorbei dahinstürmen.<br />
Der Eindruck dieses sportlichen Kampfes<br />
inmitten der herrlichen Szenerie des berühmten<br />
Genfersee-Kurortes wird allen Zuschauern<br />
zum unvergesslichen Erlebnis werden.<br />
Anerkannte Fachleute, wie der berühmte<br />
französische Sportsjournalist Charles<br />
Faroux, verglichen die Bahn von Montreux<br />
mit der von Monte Carlo, und nach ihrem<br />
Empfinden übertrifft die Schweiz. Stadtrundstrecke<br />
an Abwechslung und Vielfalt der<br />
Szenerie sogar die berühmte Piste von<br />
Monte Carlo. Unser Land wird sich in Zukunft<br />
rühmen dürfen, neben dem Rivieraort<br />
das einzige wirkliche Stadtrundstreckenrennen<br />
von internationalem Grossformat zu<br />
beherbergen. Ganz abgesehen von den sportlichen<br />
Reizen eines solchen Rennens muss<br />
eine derartige Veranstaltung auch aus wirtman,<br />
dass allein beim Finanzkomitee nicht<br />
weniger als 600 Leute beschäftigt sind. Im<br />
ganzen arbeiten für die Vorbereitungen des<br />
Grossen Preises von Montreux nicht weniger<br />
als 28 Kommissionen. Die Strecke<br />
wird überall mit den gut bewährten Sandsäcken<br />
gesichert. Insgesamt werden 22,000<br />
Sandsäcke benötigt. Während des Rennens<br />
sind 885 Personen beschäftigt. Allein für die<br />
Chronometrage sind 20 Personen aufgeboten.<br />
Den Sanitätsdienst besorgen 75 Personen.<br />
Die Veranstalter wandten für ihr Rennen<br />
die neue internationale Formel an, die bekanntlich<br />
ein Höchstgewicht der Wagen von<br />
750 kg ohne Wasser, Brennstoff, Pneus usw.<br />
verlangt. Einerseits sicherten sie sich damit<br />
eine Auslese der neuesten und besten Rennmaschinen,<br />
während sie anderseits auf eine<br />
Massenkonkurrenz verzichteten. Dies war jedoch<br />
von vorneherein bei dieser Rundstrecke<br />
das Gegebene. Nicht die Quantität, sondern<br />
die Qualität macht bekanntlich die Spannung<br />
eines Rennens aus, und mit 12 gemeldeten<br />
Fahrern hat Montreux nach unserem<br />
Empfinden gerade das Richtige getroffen.<br />
Die Beteiligung in Montreux, das muss in<br />
aller Objektivität festgestellt werden, ist hervorragend<br />
gut. Die berühmte Scuderia Ferrari<br />
ist in Montreux glänzend vertreten. Die<br />
beiden populärsten Rennfahrer dieses Jahres,<br />
Varzi und Moll, sind beide anwesend. Schon<br />
allein der Start des Siegers der Mille Miglia<br />
und des Grossen Preises von Tripolis, sowie<br />
des Ersten in Monaco und auf der Avus,<br />
stellen eine eigentliche Sensation dar. Der<br />
vom Monte Ceneri rühmlich bekannte ausgezeichnete<br />
Graf Trossi bildet der Dritte im<br />
Bunde der grossen Scuderia. Alle drei Fahrer<br />
verfügen über die berühmten Alfa Romeo-<br />
Viele Schweizer wissen nicht,<br />
Monoposto. Als vierter Pilot steht ferner<br />
Soffietti, eine junge, vielversprechende Kraft,<br />
zur Verfügung. Maserati entsendet offiziell<br />
Zehender mit dem neuen, sehr leichten Vier-<br />
Zylinder-Wagen. Die Equipe Whitney Straight<br />
konkurriert in Montreux ebenfalls, und zwar<br />
fahren die beiden hervorragend bewährten<br />
Hamilton und Whitney Straight mit neuen<br />
Maserati 3000 ccm. Der Schweiz. Braillard-<br />
Rennstall, der bekanntlich am letzten Sonndass<br />
in unserem Ländchen schon seit<br />
Jahren eine Fabrik besteht, die unter<br />
dem Namen<br />
eine erstklassige<br />
Zündkerze<br />
herstellt, jedem ausländischen Produkt<br />
ebenbürtig.<br />
Dass MONDIA-Zündkerzen gut sind,<br />
ist keine dreiste Behauptung, sondern<br />
durch praktische Prüfungen erwiesen<br />
und in Attesten prominenter Firmen<br />
verankert.<br />
Generalvertretung der MONDIA-<br />
Zündkerzen für die Schweiz:<br />
Lausanne<br />
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Zürich<br />
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St. Gallen<br />
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tag beim Grossen Preis der Picardie brillant<br />
abschnitt, ist geschlossen vertreten. Der<br />
Schweizer Braillard und die Franzosen Benoit<br />
Falchetto und Sommer fahren auf Maserati<br />
3000 ccm. Unübertroffen als Einzelfahrer<br />
ist der ebenfalls startende Etancelin<br />
auf Maserati 3000 ccm, voraussichtlich einer<br />
der Hauptanimatoren des Rennens. Veyron<br />
auf Bugatti komplettiert das illustre<br />
Feld der Konkurrenten. Das Rennen führt<br />
bekanntlich über 90 Runden der 3320 Meter<br />
langen Rennstrecke, demnach total über 298,8<br />
km. Die Aufstellung beim Start richtet sich<br />
nach den Trainingsresultaten.<br />
Die schweizerische Sportswelt und auch<br />
das Ausland sieht mit grösstem Interesse<br />
diesem I. Schweiz. Stadtrundstreckenrennen<br />
entgegen, das aller Voraussicht nach zu<br />
einem grossen Erfolge wird und die internationale<br />
Saison unseres Landes vielversprechend<br />
einleitet.<br />
Die Schönheitskonkurrenz am Samstag.<br />
Der Sonntag bleibt für die reine Geschwindigkeit<br />
reserviert, der Samstag jedoch ist<br />
der Eleganz und dem guten Geschmack gewidmet.<br />
In den blumenreichen Gärten des<br />
Kasinos beginnt um 15 Uhr die grosse Schönheitskonkurrenz,<br />
an der rund 45 prachtvolle<br />
Wagen zu sehen sein werden. Schon jetzt<br />
•besitzen die Organisatoren eine grosse Anzahl<br />
vielversprechender Nennungen. Die<br />
Wagen sind in die zwei Hauptkategorien<br />
«Privatwagen» und «Wagen, die von den<br />
Firmen und Händlern vorgeführt werden»,<br />
untergeteilt. Diese beiden Hauptgruppen zerfallen<br />
in folgende Klassen: Offene Wagen,<br />
transformable Wagen, geschlossene Wagen<br />
und solche mit Ciel ouvert. Um 21 Uhr des<br />
gleichen Tages findet in den Räumen des<br />
Kasinos die Preisverteilung statt. bo.<br />
Wichtige Details für alle Besucher.<br />
Im folgenden geben wir zur Orientierung der<br />
in grassen Massen erwarteten Zuschauer noch genauer©<br />
Angaben über verschiedenes Wissenswertes:<br />
Das zweite Training ist auf Freitag, den 1. Juni,<br />
von 14—15 Uhr angesetzt, das letzte Training auf<br />
Samstag von 8 bis 9 Uhr morgens. In den Hauptstrassen<br />
der Stadt wird der Verkehr während des<br />
Trainings vollständig eingestellt. Die Unterbindung<br />
erfolgt am Freitag und Samstag je 1 Stunde vor<br />
dem Training.<br />
Das Rennen selber beginnt genau am Sonntag<br />
um 14 Uhr. Jeglicher Verkehr wird am Renntag<br />
schon um 12 Uhr eingestellt. Bis 13 Uhr wird der<br />
Personenverkehr gestattet. Die Zuschauer, welche<br />
Tribünenkarten besitzen, können ihre Plätze zu jeder<br />
Zeit erreichen. Die Automobilisten werden auf<br />
das Dringendste gebeten, allen Anforderungen des<br />
Polizei- und des Parkkomitees genaue Folge zu leisten,<br />
um alle Verkehrsschwierigkeiten verhindern<br />
zu können und den ausländischen Gästen im Interesse<br />
unseres Landes einen guten Eindruck zu bieten.<br />
Während den Zeiten, da die Hauptstrassen<br />
für den Verkehr abgesperrt sind, wird der Durchgangsverkehr<br />
und der Verkehr ins Stadtzentrum<br />
von Ciarens und Territet aus auf Umwegen erfolgen,<br />
die von den Verkehrspolizisten genau angegeben<br />
werden.<br />
Wagen, die für den Grand Prix und das Training<br />
aus der Richtung von Lausanne kommen, parkieren<br />
in Ciarens, und die von Villeneuve kommen,<br />
in Territet und Umgebung, je von 7 Uhr an. In den<br />
Parks wird nach dem Einbahnsystem gefahren. Die<br />
Parkierung der Wagen auf der Rundstrecke (Grand<br />
Rive, Avenue des Alpes, Avenu Nestle und Avenue<br />
du Kursaal) ist am Sonntag von 10 Uhr an verboten.<br />
Nach dem Rennen gelten folgende Straseen als<br />
Einbahnstrassen: Richtung Simplon: Durch die<br />
Grand'Rue; Richtung Lausanne: Durch die Avenue<br />
des Alpes. Der gesamte Parkierungsdienst wird<br />
ausschliesslich von Spezialisten geleitet, so dass<br />
ein störungsfreier Verlauf gewährleistet sein dürfte.<br />
Besucher, die sich für die Unterkunft noch nicht<br />
erkundigt haben, können sich noch an das Syndicat<br />
d'Initiative, Secretariat general. Montreux, Telephon<br />
63.384, melden. An der Grand'Rue 70 ist<br />
Samstag und Sonntag ein Büro geöffnet, das für<br />
Unterkunft sorgt.<br />
Das Ehrenpräsidium übernahm bekanntlich Bundespräsident<br />
Pilet-Golaz. Wie wir soeben erfahren,<br />
traf vom Präsidenten der franz. Republik, Albert<br />
Lebrun, eine herrliche Ehrengabe ein.<br />
Die definitive Meldeliste.<br />
Nr. 2 Moll (Alfa Romeo). .Frankreich<br />
4 Varzi (Alfa Romeo), Italien<br />
6 Trossi (Alfa Romeo), Italien<br />
8 Zehender (Maserati), Italien<br />
10 Straight (Maserati), U. S. A.<br />
12 Hamilton (Maserati), England<br />
14 Veyron (Bugatti), Frankreich<br />
10 Etancelin (Maserati), Frankreich<br />
18 Braillard (Maserati), Schweiz<br />
20 Falchetto (Maserati), Frankreich<br />
22 Sommer (Maserati), Frankreich*<br />
24 Soffiett! (Alfa Romeo), Italien<br />
Das erste Training.<br />
Montreux. 31. Mai.<br />
Heute morgen erfüllten die Rennwagen zum<br />
erstenmal die Strassen von Montreux mit ihrem<br />
infernalischen Geheul. Erfahrungsgemäss sind beim<br />
ersten Training immer nur wenige Fahrer anzutreffen,<br />
da die meisten Wagen sich noch im Zustande<br />
der letzten Ueberholung befinden. Trotzdem<br />
war das Schauspiel der rasenden Wagen heute<br />
morgen schon äusserst packend, und jetzt schon<br />
fiebert ganz Montreux auf den grossen Kampf am<br />
Sonntag. Als erster erschien der berühmte franz.<br />
Einzelfahrer Etancelin mit seinem Maserati 3000<br />
ccm auf dem Plan. Einige Minuten nach ihm tauchte<br />
auch Soffietti mit seinem Alfa Romeo auf. Auch<br />
Veyron mit seinem Bugatti erschien bald. Zur Belustigung<br />
der Zuschauer verpasste er den richtigen<br />
Weg zur Piste und geriet in die für das Publikum<br />
bestimmte Umzäunung. Punkt acht Uhr gab der<br />
initiative Sportspräsident der Sektion Waadt des<br />
A.C.S., gleichzeitig der Organisationspräsident des<br />
Rennens, Herr Baumgartner, den Start frei. Die<br />
ersten Fahrten wurden lediglich von Soffietti, Veyron,<br />
Etancelin und Whitney Straight auf Maserati<br />
3000 ccm bestritten. Die Rennställe von Braillard<br />
und Fenari haben ihre Maschinen ebenfalls schon
in Montreux, doch •wird gegenwärtig an deren<br />
letzter Vorbereitung noch gearbeitet. Bald begann<br />
ein dünner Regen zu fallen, der die Piste schwerer<br />
befahrbar machte. Das Wasser spritzte von beiden<br />
Seiten der vorüberrassenden Maschinen hoch auf.<br />
Etancelin stellte die besten Runden auf. Da jedoch<br />
die Piste wegen des Regens mit etwelcher Vorsicht<br />
befahren werden musste, und normalerweise<br />
die .ersten Runden keine Spitzenzeiten ergeben,<br />
kann bei trockenem Wetter mit einer starken Erhöhung<br />
der Durchschnittszeiten gerechnet werden.<br />
Die schnellste Runde fuhr der Franzose in zwei<br />
Min. 9 Sek. Vs (Stundendurchschnitt 92,22 km/St.).<br />
Soffietti musste wegen Kerzendefektes bald anhalten,<br />
während die andern Fahrer alle mehrere<br />
Runden drehten. Auser Etancelin war Straight der<br />
Schnellste.<br />
Nicht nur Montreux, sondern auch der<br />
Nürburgring erlebt am Sonntag ein bedeutendes<br />
sportliches Ereignis. Auf der berühmten<br />
deutschen Bahn findet das bekannte<br />
internationale Eifelrennen statt. Das Rennen<br />
der Wagen bis 1500 ccm wird über zwölf<br />
Runden der 22,8 km langen Nordschüeife,<br />
das der grossen Wagenklasse über fünfzehn<br />
Runden, ausgetragen. Die Streckenlänge beträgt<br />
demnach 273,7, resp. 342,1 km. Das<br />
Eifelrennen hat in diesem Jahre grösserc<br />
Bedeutung als je, da diesmal auch die neuen<br />
deutschen Rennwagen zu sehen sein werden.<br />
Die Auto-Union und Mercedes-Benz<br />
brennen natürlich darauf, die Schlappe vom<br />
letzten Sonntag auszugleichen, und die ausländischen<br />
Fahrer werden am Sonntag gegen<br />
Deutschland bestimmt einen sehr schweren<br />
Stand haben. Da die Scuderia Ferrari jedoch<br />
mehrere ihrer Vertreter nach Montreux delegiert,<br />
wird voraussichtlich nur Chiron die<br />
italienischen Farben verteidigen können. Bugatti<br />
wird auch am Eifelrennen nicht zu<br />
sehen sein. Man kann deshalb nicht gut von<br />
einem Zweikampf zwischen Deutschland und<br />
dem Ausland reden, viel eher von einem<br />
Kampf der deutschen Maschinen untereinander,<br />
dem einige gute ausländische Konkurrenten<br />
Assistenz leisten. Voraussichtlich<br />
wird wohl das Eifelrennen mit einem deutschen<br />
Sieg endigen. Das Ausland kann aber<br />
in diesem Falle unmöglich als geschlagen<br />
betrachtet werden.<br />
Die neuen Porsche-Wagen sind bereits auf<br />
dem Nürburgring eingetroffen und haben das<br />
Training aufgenommen. Sie werden wiederum<br />
von Hans Stuck, Prinz Leiningen und<br />
Im letzten Augenblick erfährt m&n noch, daoa<br />
Ghinetti durch Soffietti ersetzt wird. Im übrigen<br />
wird das Rennen vom Sender Sottens übertragen.<br />
Das Donnerstags-Training ergab folgende Resultate:<br />
Straight: 14 Runden refahren, •chnellste: 10.<br />
Runde (2 Min. 13Vt Sek.).<br />
Veyron: 10 Runden, echnellate: 3. Runde (2 Min.<br />
Etancelin: 13 Runden, schnellste: 13. Runde<br />
(2 Min. 9»/« Sek.).<br />
Soffietti: 6 Runden, schnellste: 3. Runde (2 Min.<br />
29 Sek.),<br />
Noch ein Grosskampf am Sonntag<br />
Internationales Eifelrennen.<br />
Momberger geführt.<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die drei Deutschen<br />
haben am Sonntag bewiesen, dass sie mit den<br />
neuen Wagen auf der Avus fahren können,<br />
auf dem unendlich viel schwierigeren Nürburgring<br />
haben sie dies noch zu beweisen.<br />
Mercedes - Benz schuf sich in Deutschland<br />
durch sein Wegbleiben von der Avus viele<br />
Verärgerte. Wir glauben kaum, dass die<br />
deutsche Firma nochmals eine Absage riskiert.<br />
Manfred von Brauchitsch und der Italiener<br />
Fagioli bilden die definitive Besatzung<br />
der Untertürkheimer-Equipe; ob Caracciola<br />
auf dem ihm sehr gut bekannten Nürburgring<br />
startet, ist noch nicht bekannt. Das Ausland<br />
ist, wie erwähnt, durch Chiron auf Alfa<br />
Romeo-Monoposto, ferner durch den Ungarn<br />
Hartmann auf Bugatti, die Schweizer Rüesch<br />
auf Maserati, Maag auf Alfa Romeo, den<br />
Engländer Penn Hughes auf Bugatti, den<br />
Schwarzwälder Pietsch auf Alfa Romeo, die<br />
Französin Helle-Nice auf Alfa Romeo, den<br />
Franzosen Gaupillat auf Maserati, ferner den<br />
Italiener Siena auf Maserati usw. vertreten.<br />
In der mittleren Klasse bis 1500 ccm startet<br />
u. a. der Berliner Burggaller auf Bugatti,<br />
der Italiener Castelbarco auf Maserati, der<br />
Pariser Decaroli auf Bugatti, der Berliner<br />
Fork auf M. G., Earl Howe auf Delage, Mme<br />
Itier auf Bugatti, die drei Zoller-Wagen von<br />
Maoher, von Delius und Wimmer usw. Auch<br />
das Rennen der ganz kleinen Wagen bis<br />
800 ccm ist gut besetzt.<br />
Das erste Motorradrennen beginnt schon<br />
um 7.30 Uhr, während das eigentliche Wagenrennen<br />
um 13.30 Uhr einsetzt. Es sei<br />
darauf hingewiesen, dass auch das Eifelrennen<br />
vom Radio übertragen wird.<br />
Die Meldunzen.<br />
Klasse bis 800 eem:<br />
Kohlrausch (M. G.)<br />
Herkuleyn (M. G.)<br />
Bartels (M. G.)<br />
Wustrow (M. G.)<br />
Brudes (M.G.)<br />
Bäumer (Austin)<br />
.Spiess (B.M.W.)<br />
Zinn (B.M.W.)<br />
Frankl (D.K.W.)<br />
Klasse 1500 ccm:<br />
Macher (Zoller)<br />
von Delius (Zoller)<br />
Wimmer (Zoller)<br />
Burggaller (Bugatti)<br />
Simons (Bugatti)<br />
Castelbarco (Maserati)<br />
Decarftli (Bugatti)<br />
Durand (Bugatti)<br />
Fork (M.G.)<br />
Earl Howe (Delage)<br />
Mme Itier (Bugatti)<br />
Kohlrausch (M.G.)<br />
Sandri (MaseraÜ)<br />
Soyka (Bugatti)<br />
Schmidt (Bugatti)<br />
Stösser (B.M.W.)<br />
Vagniez (Bugatti)<br />
D'Estrez (Bugatti)<br />
Schlicht (Amilcar)<br />
Seibl (Bugatti)<br />
Grab (M.G.)<br />
Klasse über 1500 ccm:<br />
Hans Stuck (P-Wagen)<br />
Prinz Leiningen (P-Wagen)<br />
Momberger (P-Wagen)<br />
Manfred von Brauchitsch (Mercedes-Ben?)<br />
Fagioli (Mercedes-Benz)<br />
Caracciola (Mercedes-Benz)<br />
Rüesch (Maserati)<br />
Maa« (Alfa Romeo)<br />
Chiron (Alfa Romeo)<br />
Hartmann (Bugatti)<br />
Mlle Helle-Nice (Alfa. Romeo)<br />
Pietsch (Alfa Romeo)<br />
Penn Hiebes (Bugatti)<br />
Steinweg (Maserati)<br />
Gaupillat (Maserati)<br />
Frankl (Maserati)<br />
Stolze (Maeerati)<br />
Siena (Maserati)<br />
Avus-Nachschau.<br />
Der erste Grosskampf der Nationen im<br />
Automobilsport ist vorbei. Alles sah gespannt<br />
auf dieses internationale Avus-Rennen auf<br />
jener 20-km-Rennbahn bei Berlin, die sich<br />
die schnellste Europas nennt. Mit grossen<br />
Mitteln wurde die Rennstrecke für die neuen<br />
hohen Geschwindigkeiten hergerichtet. 1400<br />
Presseleute hatten Karten angefordert und<br />
600 haben Platz gefunden. Eine Pressepropaganda<br />
wurde getrieben, wie kaum vorher<br />
bei einem andern Rennen, wenn man Von<br />
Italien absieht, das das ebensogut versteht.<br />
<strong>1934</strong> - No 45<br />
Eine Viertelmillion Zuschauer wurde tatsächlich,<br />
trotz des Regenwetters, an die<br />
Rennstrecke gebracht. Eine gigantische Organisation<br />
klappte bis ins letzte Detail. Drei<br />
Tage lang wurde von allen Fahrern aus sechs<br />
europäischen Nationen und einem Amerikaner<br />
ein eifriges, gründliches Training durchgeführt.<br />
Phantastische Rundenzeiten wurden<br />
gefahren, doppelt und dreifach nachkontrolliert<br />
wurde eine Runde mit 245 km/St, von<br />
Hans Stuck mit dem neuen Auto-Union-Rennwagen.<br />
Das hatte die Welt noch nicht gesehen!<br />
Am Sonnabend vor dem Rennen sprach<br />
man davon, dass Nuvolari am Montag Stucks<br />
Stundenweltrekord verbessern wollte. Es<br />
ist dann doch nicht dazu gekommen.<br />
Und dann gab es Enttäuschungen; Die<br />
Fabrikmannschaft von Bugatti, auf die — als<br />
stärkster Feind der neuen deutschen Rennwagen<br />
— alles gespannt war, blieb dem<br />
Start fern. Ettore Bugatti sagte — lebhaft<br />
bedauernd — ab. Man nimmt (vielleicht nicht<br />
unberechtigterweise) an, dass er glaubte,<br />
seine Wagen würden mit den zu erwartenden<br />
Geschwindigkeiten nicht mehr konkurrieren<br />
können. Auch Maserati liess seine<br />
grossen Wagen nicht starten. Der 16-Zylinder<br />
war mit Taruffi in Tripolis verunglückt<br />
und war nicht wieder so schnell herzurichten.<br />
Aus Casablanca und von Sizilien kommend,<br />
trafen jedoch prompt die drei Mitglieder<br />
der Scuderia Ferrari, Chiron, Varzi und<br />
Moll ein. Zur grössten Freude aller! Die gewaltigste<br />
Enttäuschung aber lag darin, dass<br />
die Daimler-Benz-Werke, die ihre neuen<br />
Wagen in allen Trainingstagen auf der Bahn<br />
hatten und die sogar Rudolf Caracciola nach<br />
mehr als einjähriger Rennpause wieder zu<br />
ihrer Mannschaft zählen durften, ihrer Startverpflichtung<br />
nicht nachkamen. Zuschauer<br />
und Rennleitung waren ungehalten darüber,<br />
und heute wird das Werk es vielleicht auch<br />
bedauern, so gehandelt zu haben. Vielleicht<br />
war aber auch die Einstellung der Direktion<br />
(zumindestens von ihrem Standpunkt aus)<br />
richtig: man hat eine jahrzehntelange Renn- i<br />
tradition hinter sich und sah, dass man mit<br />
den neuen Wagen noch nicht ganz fertig<br />
war. Man hatte kleine Fehler entdeckt (die<br />
Brennstoffpumpe soll das schuldige Karnickel<br />
sein!), die man nicht mehr beheben<br />
konnte. So fürchtete man die Härte solcher<br />
gigantischer Rennen. Es ist schwer zu sagen,<br />
was für das Werk vorteilhafter gewesen<br />
wäre. Vielleicht hatten die Mercedes-<br />
Leute recht. Von 250,000 Zuschauern aber<br />
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45 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
hatten 200,000 sicher kein Verständnis dafür.<br />
Unter Umständen wird dieses Manko<br />
beim Bifelrennen ausgeglichen?<br />
Kurz und gut: Moll auf Alfa Romeo hat<br />
das Rennen gewonnen, und zwar mit einem<br />
Stundenmittel, das unter dem des vorjährigen<br />
Kampfes lag. Keine Sensation also. Berücksichtigen<br />
muss man das fürchterliche<br />
Regenwetter, das die Geschwindigkeiten beeinflussen<br />
musste. Auch der Zweite, Varzi,<br />
fuhr einen Alfa RomecHMonoposto des älteren<br />
Typs. Dass der junge Moll es war, der<br />
siegte, freut uns doppelt, denn er ist im Begriff,<br />
aus dem jahrelang von ihm gehaltenen<br />
zweiten Platz in die Weltklasse aufzurücken.<br />
Sicher aber hatte er auch den schnellsten<br />
Wagen. Warum? — Das wird Herr Ferrari<br />
ganz genau wissen. Die Stromlinienkarosserie<br />
von Molls Wagen bewährte sich jedenfalls.<br />
Dass aber gerade Chiron und Varzi<br />
langsamere Wagen fahren mussten, ist mehr<br />
als bedauerlich. Nuvolari konnte mit seinem<br />
Maserati nicht mehr leisten. Bei krankem<br />
Bein durchhalten zu können, heisst allerhand.<br />
Und warum trat eigentlich der Schweizer<br />
Rüesch, trotz sehr eifrigen Trainings,<br />
nachher nicht an?<br />
Deutschland hatte grosses Rennpech. Das<br />
Ausland hat gesiegt, doch Deutschland trauert<br />
diesem Sieg nicht nach, weil er hundertprozentig,<br />
hart errungen und ehrlich war.<br />
Es muss gesagt werden: der Auto-Union-<br />
Rennwagen ist grosse Klasse. Kleine Getriebe<br />
und Kupplungsschwierigkeiten verhinderten<br />
den Sieg — nichts weiter. Wären<br />
sie nicht eingetreten, der deutsche Wagen<br />
hätte voraussichtlich gesiegt, weil er in der<br />
Geschwindigkeit überlegen war. Mindestens<br />
um 20 km/St, schneller sind die P-Wagen als<br />
die besten Ausländer, die man in der Konkurrenz<br />
sah, vielleicht sogar noch schneller.<br />
Beweis: Stuck hat in der Startrunde, in der<br />
zweiten Reihe gestartet, 52 Sekunden Vorsprung<br />
herausgeholt, er hat diesen dann<br />
trotz langsamerer Fahrt (wo die andern<br />
schneller wurden) auf 73 Sekunden verbessert.<br />
Er hat Reifen gewechselt in 1,22 Min.<br />
und hat in einer Distanz von einer Dreiviertel-Runde<br />
den Vorsprung Molls wieder aufgeholt.<br />
Dann wurde er sauer. Auch Momberger<br />
(der zweite Union-Mann) hat Reifen gewechselt,<br />
ist trotzdem Dritter geworden und<br />
hat die schnellste Runde mit 225 km/St, gedreht,<br />
einer Geschwindigkeit, die bis jetzt<br />
nie in einem europäischen Rennen erreicht<br />
worden ist. Das alles sind Zahlen, für die<br />
Beweise vorliegen. Für die Avus eignet sich<br />
der Wagen glänzend —ob dies auch auf dem<br />
Nürburgring zutrifft?<br />
Die Enttäuschung über den Ausgang des<br />
Avus-Rennens war in ganz Deutschland riesengross.<br />
Ausser in Italien interessierte sich<br />
wohl noch nie eine ganze Nation,stärker um<br />
den Ausgang des Kampfes, bei dem sich erstmals<br />
die deutschen Maschinen zu bewähren<br />
hatten. Und siehe da, der junge Draufgänger<br />
Moll musste als Sieger gefeiert werden, nachdem<br />
man ihn vorher kaum eines Wortes gewürdigt<br />
hatte. Das ist eine kleine Rache des<br />
Schicksals, die vielleicht nicht ganz unverdient<br />
kommt. Wie schon gesagt, der P-Wagen<br />
hat trotz allem seine Feuerprobe bestanden,<br />
aber um der Gerechtigkeit willen war<br />
es vielleicht gut so, dass die seit langen Jah-<br />
Ten im Sporte kämpfenden Italiener, die am<br />
Sonntag das «Ausland» repräsentierten, siegreich<br />
abschnitten. Eine erste Ueberrumpelung<br />
von Seiten eines erst langsam in den Stfort<br />
wieder eingreifenden Landes wäre zu peinlich<br />
gewesen. Dieses Schauspiel blieb uns<br />
erspart. Die deutsche Presse verhehlt ihren<br />
Aerger natürlich nur schlecht, und Mercedes-<br />
Benz ist es nun, das wegen seines Forfaits<br />
herhalten soll. Wären diese Leute auch noch<br />
dabei gewesen, dann — so endet alle Weisheit.<br />
Noch warten viele Rennen, noch warten<br />
viele Gelegenheiten. Man wird also noch<br />
genügend Möglichkeiten haben, diesen hochinteressanten<br />
Kampf der Nationen zu verfolgen.<br />
Ein Wort den «ferner liefen». Varzi hatte<br />
in der letzten Runde Reifenpanne und hielt<br />
trotzdem erfolgreich durch. Mombergers<br />
Angriff wehrte er siegreich ab. Seine letzte<br />
Runde war ein Spiel mit dem Schicksal. Earl<br />
Howe fuhr das Rennen mit der gleichen<br />
Seelenruhe, wie er sich vorher den scheusslichen<br />
Hagelschlag unter dem sichern Port<br />
seines Schirmes aus angesehen hatte. Er<br />
hatte die Genugtuung, Nuvolari auf den fünften<br />
Platz zu verweisen, doch dessen bandagierter<br />
Fuss bildete bekanntlich ein Handycap<br />
besonderer Art. Der Amerikaner De<br />
Paolo Hess sich während des Trainings ausgiebig<br />
von allen Seiten filmen und photographieren,<br />
im Rennen jedoch richtete er mit<br />
seinem alten hochbeinigen Miller-Wagen<br />
herzlich wenig aus. Er gab nach sechs Runden<br />
schon auf, nachdem er stets am Schwanz<br />
gelegen war.<br />
Ein Wort auch zum Kampf VeyronJBurggaller<br />
in der Klasse der 1,5-Litef-Wagen. Er<br />
war genau eine Wiederholung des vergangenen<br />
Jahres. Nur Veyron hatte den neueren.<br />
Motor. Wieder ist nicht entschieden, wer<br />
der bessere Fahrer von beiden ist. Und wir<br />
möchten es so gerne wissen. E. R.<br />
Die erste Italien-Rundfahrt<br />
Die beiden ersten Etappen.<br />
Seit letzten Samstag rollt in Italien die erste<br />
Rundfahrt um den Goldpokal des Duce, die auch<br />
im Ausland — das 30 Konkurrenten entsandte —<br />
ein reges Echo gefunden hat. Nur die Schweiz<br />
stellte bedauerlicherweise kein einziges Fahrzeug,<br />
eodass die grosse Serienwagen-Prüfung an Bedeutung<br />
für unser Land verliert. 200 Wagen starteten<br />
in Rom in den ersten Morgenstunden des Samstags,<br />
nachdem sie in einem imponierenden Korso<br />
vor dem Palast des Duce gefahren waren, wo die<br />
Wagen ein infernalisches Gehupe zu Ehren des italienischen<br />
Staatsoberhauptes anstimmten. Die<br />
erste Etappe führte von Rom abwärts bis nach<br />
Villa San Giovanni, wo die Wagen auf Fährbooten<br />
nach Sizilien übersetzt wurden. Auf der Halbinsel<br />
fand die 1700 km lange Etappe ihre Fortsetzung<br />
und ihr Ende. Schon dieser erste Teil zeitigte<br />
zahlreiche Ausfälle, wenn auch gesagt werden<br />
muss, dass im Verhältnis zu den ganz unerhörten<br />
Anforderungen, die an die Maschinen gestellt werden,<br />
der Prozentsatz nicht übertrieben hoch ist.<br />
163 ausgesprochene Serienwagen fuhren mit höchsten<br />
Geschwindigkeiten mehr als einen Tag lang<br />
ununterbrochen! Insgesamt mussten 37 Wagen<br />
frühzeitig aufgeben. Der erste Teil der Etappe von<br />
Pn*n a,us bis nach Bivio Auletta war verhältni?<br />
massig leicht, doch von hier an wurden die Strassen<br />
Kalabriens schwierig befahrbar. Staub, Nebel und<br />
unwegsame Strassen stellten an die Fahrer und<br />
Wagen gewaltige Anforderungen. Auf dieser<br />
Strecke ereigneten sich auch verhältnismäßig viele<br />
Ausfälle. Trotz den Härten der Route trafen vor<br />
der Ueberfahrt nach Sizilien die Konkurrenten in<br />
ganzen Rudeln ein. Die Rundfahrt durch Sizilien<br />
war ebenfalls ziemlich schwer. In den frühen<br />
Morgenstunden des .Sonntags liefen die Fahrer<br />
völlig überstaubt und todmüde am Ziel in Messina<br />
ein. In der sehr stark beschickten llOOcctn-Klafsse<br />
konzentrierte sich der Kampf auf eine grosse Anzahl<br />
kleiner Fiat-Rallila. Hier wurden grossartige<br />
Durchschnitte erzielt. In der Klasse 1500 ccm<br />
kämpften mehrere Lancia um die Führung, in der<br />
Klasse 2000 ccm führte mit schönem Vorsprung<br />
die Equipe Dusmet - Danese auf Alfa Romeo, bei<br />
den 3000 ccm-Wagen schwang sich die Scuderia-<br />
Ferrari-Mannschaf t Marinoni-Ghersi (Alfa Romeo)<br />
an die Spitze, und bei den grössten Maschinen<br />
triumphierte die französische Mannschaft Trevoux-<br />
Carre auf Ford. Alle Stundenmittel liegen fast<br />
durchwegs über 70 km/St.<br />
Am Dienstag früh wurde den 163 übrig gebliebenen<br />
Wagen der Start zu der zweiten grossen<br />
Etappe von 2000 km von Reggio-Galabria nach<br />
Mailand erteilt. Dieses Teilstück, das die schnellsten<br />
Durchschnitte erlaubte, brachte bald einschneidende<br />
Veränderungen. In der 1100 ccm-<br />
Klasse fielen die führenden Wagen ziemlich stark<br />
zurück, um einigen im Mittelfeld gelegenen Fiat-<br />
Ballila-Equipen den Weg frei zu machen. Auch<br />
in der 1500 ccm-Klasse ergaben sich Aenderungen.<br />
Die Mannschaft Wührer-Gantoni ging auf Lancia<br />
an die Spitze, während in der 2000 ccm-Klasse<br />
Djjsmet-Danese auf Alfa Romeo "den ersten Platz<br />
weiter behielten. Senr bedauerlich ist das Schiefe<br />
eal der besten Equipe der ganzen Konkurrrenz<br />
Marinoni - Ghersi. Der Alfa Rorrffeo verunglückte<br />
schon auf dem ersten Teil der Etappe, und Marinoni<br />
musste verletzt abtransportiert werden; der<br />
Wagen selber blieb jedoch unbeschädigt, sodass<br />
Ghersi weiterfahren konnte. Marinoni wurde dann<br />
durch Aldrighetti ersetzt. Die Mannschaft fiel um<br />
mehrere Plätze zurück. Farina-Oneto gingen mit<br />
ihrem Lancia für einige Stunden an die Spitze<br />
des Gesamtklassementes vor, doch nach einiger Zeit<br />
konnten sich Rosa-Comotti auf Alfa Romeo den<br />
ersten Platz sichern.<br />
•Die Resultate der ersten Etappe:<br />
Klasse 1100 ccm: 1. Rossi-Rivola (Fiat) 23 Std.<br />
29 Min. 55 Sek. (Std.-Mittel 72,8 km/St). 2. Gilera-<br />
Annoni (Fiat). 3. Bianco-Castellani (Fiat).<br />
Klasse 1500 ccm: 1. Buzzetti - Moru (Lancia)<br />
24 Std. 43 Min. 08 Sek. (Std.-Mittel 69,2 km/St.<br />
2. Dei-Caruso (Lancia. 3. Capello-Girelli (Lancia).<br />
Klasse 2000 ccm: 1. Dusmet-Danese (Alfa Romeo)<br />
23 Std. 12 Min. 21 Sek. (Std.-Mittel 73,7<br />
km/St. 2. Stacconi-Gabini (Alfa Romeo).<br />
Klasse 3000 ccm: 1. Marinoni-Ghersi (Alfa Romeo)<br />
22 Std. 12 Min. 37 Sek. (Std.-Mittel 77 km/St.<br />
2. Rosa-Comotti (Alfa Romeo), 3. Farina-Oneto<br />
(Lancia).<br />
Klasse ober 3000 ccm: 1. Trevoux-Care (Ford),<br />
23 Std. 59 Min. 06 Sek. (Std.-Mittel 71,3 km/St.)<br />
2. Stoffel-Pesato (Chrysler). 3. Casareto-Callo<br />
(Buick).<br />
Soeben werden vor Redaktionsschluss die Resultate<br />
der zweiten Etappe bekannt, die zeigen,<br />
dass im zweiten Teil der Strecke weitgreifende Umänderungen<br />
an der Spitze vorkamen.<br />
Klasse 1100 ccm:<br />
1. Brignone-Aymini (Fiat), 24 Std. 55 Min.<br />
53 Sek. % (Std.-Mittel 79,0 km/St); 2. Fontana-<br />
Lembi (Fiat); 3. Spotorno-Ghiringhelli (Fiat).<br />
Klasse 1500 ccm:<br />
1. Dei-Garuso (Lancia), 25 Std. 47 Min. 5*A<br />
Sek. (Std.-Mittel 76,4 km/St.); 2. Conte-La Por.ta<br />
(Lancia); 3. Kechler-Clocchiati (Lancia).<br />
Klasse 2000 ccm:<br />
1. Dusmet-Danese (Alfa Romeo), 23 Std. 47<br />
Min. 18 Sek. (Std.-Mittel 82,8 km/St.); 2. Stacchioli-Gabini<br />
(Alfa Romeo); 3. Ferrari-Biagioni<br />
(Alfa Romeo).<br />
Klasse 3000 ccm:<br />
1. Pintacuda-Nardilli (Lancia), 23 Std. 22 Min.<br />
Sek. (Std.-Mittel 84,3 km/St.); 2. Severi-<br />
Barbieri (Alfa Romeo); 3. Rosa-Comotti (Alfa Romeo);<br />
4. Farina-Oneto (Alfa Romeo); 7. Marinoni<br />
Ghersi (Alfa Romeo).<br />
Klasse über 3000 ccm:<br />
1. Trevoux-Care (Ford), 25 Std. 4 Min. 33<br />
Sek. (Std.-Mittel 78,6 km/St); 2. Stoffel-Pesato<br />
(Chrysler); 3. Van der Meulen-Wild (Ford).<br />
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Zeitabschnitt des 1. Quartals, der die<br />
höchste Umsatztätigkeit auf sich vereinigt.<br />
Gegenüber der vorjährigen Parallelperiode<br />
sind, wertmässig betrachtet, die Importe geringer.<br />
Eingeführt wurden 1116 (1030) Einheiten,<br />
die zusammen mit den Zubehörteilen<br />
ein Gewicht von 1,36 gegenüber 1,16 Mill.<br />
kg und einen Wert von 3,88 gegenüber 4,41<br />
Mill. Franken repräsentieren. Die Differenz<br />
ergibt somit eine Zunahme der Stückzahl um<br />
86 Einheiten im Gewichte von rund 196,000<br />
kg, denen jedoch ein Minderwert von 528,658<br />
Fr. gegenübersteht.<br />
Eingeführt wurden in diesem Monat 574<br />
Automobile und Chassis (915), wovon 176<br />
gegenüber 446, aus den Vereinigten Staaten<br />
111 (139) aus Deutschland, 107 (186) aus<br />
Frankreich, 94 (47) aus Grossbritannien, 80<br />
(92) aus Italien, 3 (3) aus Oesterreich und 2<br />
(2) aus Belgien stammen. Im März-Ergebnis<br />
sind noch 10 wieder eingeführte Wagen aufgeführt,<br />
die zur Vornahme von Reparaturen<br />
nach Deutschland (8), Frankeich und Italien<br />
(je 1) versandt wurden. Mit Ausnahme von<br />
Grosbritannien verzeichnen somit alle unsere<br />
Lieferanten einen merkbaren Rückschlag.<br />
Was die erhöhten englischen Lieferungen anbetrifft,<br />
so sind diese bekanntlich, wie im<br />
letzten Semester 1933, auf die Umlage der<br />
europäischen Produktionsquote des Fordkonzerns<br />
auf die britischen Tochterunternehmungen<br />
zurückzuführen.<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika, immer<br />
noch unser hauptsächlichster Automobillieferant,<br />
sind am Schweiz. Importgeschäft<br />
mit 44,77 (47,38) % beteiligt, gefolgt von<br />
Deutschland mit 18,47 (19,49), Italien mit<br />
13,12 (10,22), Grossbritannien mit 11,26 (8,16)<br />
und Frankreich mit 10,35 (12,81) %.<br />
Unter den gleichen Entwicklungstendenzen<br />
stand auch das schweizerische Automobilexportgeschäft,<br />
indem wertmässig ein Rückschlag<br />
zu verzeichnen ist, dem mengengemäss<br />
jedoch eine Zunahme gegenübersteht.<br />
Ausgeführt wurden 26 (24) Einheiten im Gewichte<br />
von 261,196 (205,369) kg, denen ein<br />
Fakturawert von 1,264,746 (1,342,170) Fr.<br />
egenübersteht. Wertmässig ist somit ein<br />
Rückschlag um 77,424 Fr. zu verzeichnen gegenüber<br />
einer Gewichtszunahme von 55,827<br />
Kilogramm.<br />
Während des 7. Quartals verzeichnen die<br />
mporte einen Rückschlag im Vergleich zur<br />
vorjährigen Parallelperiode von 2613 auf<br />
2467 Einheiten, die zusammen mit den Zubehörteilen<br />
einer Gewichtsabnahme von 3.07<br />
auf 2,98 Mill. kg und einer Wertverminderung<br />
von 11,85 auf 8,90 Mill. Fr. entsprechen.<br />
Die Minderwerte beziffern sich somit auf<br />
146 Stück im Gewichte von 91,764 kg und<br />
einem Werte von 2,955,915 Fr. Von den 2301<br />
(2395) importierten Automobilen und Chassis<br />
stammen 887 (1210) aus den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika, 457 (324) aus Deutschand,<br />
357 (490) aus Frankreich, 343 (114) aus<br />
Grossbritannien, 246 (237) aus Italien, 7 (6)<br />
aus Belgien, 3 (8) aus Oesterreich und 1 (0<br />
aus der Tschechoslowakei.<br />
Was unser Exportgeschäft anbetrifft, so<br />
erzeichnet dasselbe während des 1. Quarals<br />
des laufenden Jahres einen Rückschlag<br />
hinsichtlichlich Wert- und Stückumfang, dem<br />
jedoch eine Volumenvergrösserung gegenübersteht.<br />
Ausgeführt wurden 39 (56) Eineiten<br />
im Gesamtgewicht von 620,631 (517,305)<br />
Kilogramm und im Werte von 2,99 (3,22)<br />
1. Fr. Es ergibt sich somit gegenüber der<br />
vorjährigen Parallelperiode zu Lasten der<br />
rsten 3 Monate <strong>1934</strong> eine Differenz von 17<br />
Einheiten im Werte von 227,801 Fr. und einem<br />
Mehrgeweht von 103,326 kg.<br />
Nachstehende Zusammenstellung vermittelt<br />
einen Ueberblick über die prozentuale<br />
Beteiligung der einzelnen Zollkategorien*) am<br />
Automobil-Ein- und Ausfuhrgeschäft. Auf die<br />
*) Liste der Zollkategorien:<br />
a) Motor-Zwei- und Dreiräder, ohne Loderüberzug<br />
(Position 913 a);<br />
b) MotoT-Zwei- und Dreiräder, mit Lederüberzug<br />
(Pos. 913 b);<br />
c) Automobile und Chassis im Stückgewicht unter<br />
800 kg (Pos. 9H a);<br />
d) Automubile und Chassis im Stückgewicht jwischen<br />
800 und 1200 kg (Pos. 914b) :<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht «wischen<br />
1200 und 1600 kg (Pos. 914 c);<br />
f) Automobile und Chassis im Stückgewicht über<br />
1600 kg (Pos. 914 d);<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile (Position<br />
914 e); "<br />
h) Elektrokarren (Pos. 914 f);<br />
0 Traktoren ohne Karosserie (Pos. 914 g);<br />
k) Elektrische Apparate zum Anlassen, zur Zündung,<br />
zur Beleuchtung und Fahrsicherung für<br />
Motorfahrzeuge . und Fahrräder; Scheibenwischer<br />
und andere Apparate, sowie Teile von<br />
solchen (Pos. 924 c);<br />
1) Kilometerzähler für Motorfahrzeuge (Position<br />
924 d).<br />
im I. Quartal <strong>1934</strong>.<br />
Qesamtrückschlaz 3,18 Millionen Fr.<br />
I.Quartal Einfuhr Ausfuhr<br />
<strong>1934</strong> 1933 <strong>1934</strong> 1933<br />
a 2.57% 2.23% 2.63% 4.32%<br />
b 0.09% 0.04% 0.22% 0.01%<br />
c 8 63% 8.20% 0.01% 0.008%<br />
d 32.62% 34.89% 0.31% 0.03%<br />
e 32.16% 29.70% 1.28% 0.27%<br />
f 18.67% 20.54% 53.62% 48.72%<br />
e 0.29% 0.51% 0.006% 0.07%<br />
h 0.08% 0.001% — —<br />
i 0.43% 0.24% 0.10% 0.001%<br />
k 4.11% 3.56% 41.12% 46.29%<br />
1 0.35% 0.08% 0.70% 0.27%<br />
27 Bezugsstaaten umgelegt, verteilen sich unsere<br />
AutomobMeinfuhren während des ersten<br />
Quartals <strong>1934</strong> laut folgender Tabelle :<br />
Deutschland<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
k<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
f<br />
I<br />
k<br />
1<br />
a<br />
cdef<br />
a<br />
2613 30781.99<br />
Abnahme der Einfuhr<br />
StOek a kz Wert In Fr. Tot»!<br />
a 40 75.78<br />
bcdefghik1abdf<br />
1.92<br />
167 1155.50<br />
220 2243.99<br />
39 575.03<br />
31<br />
1<br />
6<br />
246<br />
90<br />
15<br />
1<br />
83<br />
111<br />
48<br />
4<br />
1006.62<br />
25.16<br />
22<br />
14<br />
314.07<br />
26.16<br />
7 12.18<br />
2.69<br />
3 30.84<br />
5.84<br />
3.94<br />
4 12.31<br />
6<br />
39.95<br />
2531.24<br />
1236.37<br />
442.33<br />
7.45<br />
13.10<br />
1.57<br />
18.74<br />
4.06<br />
3.36<br />
591.42<br />
1303.28<br />
708.08<br />
205.69<br />
1.49<br />
13.91<br />
17<br />
26<br />
<strong>1934</strong> - N0 45<br />
58.592<br />
1.447<br />
309.375<br />
723.428<br />
232.870<br />
536.682<br />
11.006<br />
156<br />
260<br />
279.059<br />
24.904 2.177.779<br />
10.057<br />
1.250<br />
13.545<br />
4.846<br />
5.928 35.626<br />
6.455<br />
62<br />
7.283<br />
440.760<br />
293.642<br />
163.007<br />
2.134 .<br />
6.714<br />
1.435<br />
25.325<br />
4.159 950.976<br />
2.970<br />
201.860<br />
499.115<br />
394.027<br />
139.005<br />
679<br />
16.050<br />
36 915 1.254.621<br />
Belgien<br />
26.76 16.059<br />
e 24.85 10.200<br />
f 118.75 41.434<br />
g 36 125<br />
k 2.65 1.622<br />
1 48 430 69.870<br />
Niederlande a<br />
11 132<br />
f<br />
1.05 628<br />
6 36<br />
1.73 790 1.586<br />
Grosshritannien a 79 161.98 121.440<br />
b<br />
7.68 3.702<br />
c 93 661.28 208.672<br />
d 195 2040.03 558.876<br />
e 51 745.32 183.750<br />
f 4 116.32 46.283<br />
g<br />
98 366<br />
i<br />
6.74 2.691<br />
k 6.81 7.627<br />
1<br />
33 665 1.133.978<br />
Irischer Freistaat i<br />
26.35 7.549 7.549<br />
Spanien k<br />
1.89 1.939 1.939<br />
Dänemark 1<br />
3 60 60,<br />
Schweden f 22 220<br />
k1<br />
2.06 1.500<br />
1 120 1.840<br />
Polen<br />
a<br />
59 1.000<br />
k<br />
7 50 1.050<br />
Tschechoslwakei o 6.62 4.000<br />
fk 1.04 690<br />
3.11 3.737 8.327<br />
Ungarn f 415 27 27<br />
Japan<br />
k 13 13<br />
Philippinen k 50 60<br />
Ver. Staaten ab 0 20.85 12.379<br />
5.01 1.750<br />
o 16 130.29 37.370<br />
d 271 3176.13 667.490<br />
ef 521 7658.27 1.748.245<br />
79 2157.84 729.063<br />
28.99 11.648<br />
f 84.48 26.186<br />
15 22.25 21.727<br />
113 3.255.971<br />
I. Quartal <strong>1934</strong> a 157 313.92 229.084<br />
b 17.36 8.211<br />
0 366 2585.06 768.460<br />
d 104611325.51 2.903.214<br />
e 75110947.92 2.862.734<br />
f 138 4055.70 1.661.785<br />
g 1 64.49 25.995<br />
h 1 13.32 6.870<br />
1 7 119.28 38.121<br />
k 390.29 365.417<br />
I 31.50 31.356 8901.24«<br />
2467 29864.35<br />
I. Quartal 1933 a 195 370.08 264.571<br />
b 8.40 4.613<br />
c 416 2894.23 972.845<br />
d 110112028.02 4.137.512<br />
e 737 10546.42 3.522.049<br />
f 141 4345.50 2.435.321<br />
g 20 124.41 60.059<br />
h 25 127<br />
i 3 70.09 28.258<br />
k 388.68 422.064<br />
1 5.91 9.742 11857.161<br />
S.955.91S<br />
Das nordamerikanische Importkontingent<br />
verezichnet einen Rückschlag von 49,38 auf<br />
36,57%, während Deutschland seine Quote<br />
von 18,49 auf 24,46%, Italien die seinige von<br />
10,72 auf 14,09 und Qrossbritannien den Anteil<br />
.von 6,70 auf 12,73% zu steigern vermochte.<br />
Fortsetzung siehe Seite 14.
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W. Wetter, Autospenqlerel
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 45<br />
Der grosse Tag der Avus: Das Avus-Rennen vom letzten Sonntag brachte halb Berlin auf die Beine.<br />
Unser Bild zeigt das ungeheure Getriebe an der Nordkurve der Bahn.<br />
Dem Sieu entaeaen; Der junge Moll auf seinem Stromlinien - Alfa Romeo-Monoposto in der letztsa<br />
Runde auf der Avue-Nordkurve.<br />
Wer kennt ihn wieder?<br />
Unser Bild zeigt den lang<br />
vermissten Rudolf Caracciola<br />
tnit einem neuen<br />
Mercedes - Benz - Wagen<br />
"während des Avus-Trainings.<br />
Schneebrucharbeiten am Gotthard: Gegenüber dem Vorjahr lagen <strong>1934</strong> im Gottbardmassiv<br />
bis Ende Mai ungeheure Schneemengen. Speziell in der Tremola galt es, Durehpässe von<br />
8—10 Meter Höhe zu schaffen. Während etwa drei Wochen wurden rund 80 Mann beschäftigt,<br />
um die Strasse auf Pfingsten dem durchgehenden Automobilverkehr zu öffnen.<br />
Zum erstenmal wurden die Arbeiten von der Vereinigung Gotthardstrasse in Regie ausgeführt.<br />
Da infolge der Scbneemengen die Paßstrasse nicht auf die ganze Breite ausgeschaufelt<br />
werden konnte, wurden auf der Nordseite mehrere Ausweichstellen geschaffen<br />
und während den verkehrsreichen Pfingsttagen auf der Südseite «in Hilfsdienst organisiert.<br />
Strassenbauarbeiten am<br />
Vierwaldstättersee.<br />
Teilstück der umgebauten<br />
Seestrasse bei der Bärenfluh<br />
in der Gemeinde<br />
Vitznau.<br />
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befindet sidi in einem gefälligen<br />
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NO 45<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Juni <strong>1934</strong><br />
Automobil-Revue<br />
N» 45<br />
II. Blatt<br />
BERN, 1. Juni <strong>1934</strong><br />
Tedin. Rundschau<br />
Federungsprobleme.<br />
Unter dem Titel «Warum Schwingachsen ><br />
wurde in der vorletzten Nummer unseres Blattes<br />
das Problem der Einzelrad-Federung von<br />
einem Gegner und einem Befürworter dieses Federungs-Systems<br />
diskutiert. In einem Nachwort<br />
wiesen wir darauf hin, dass bei dieser Diskussion<br />
nur einige Punkte des ganzen Fragenkomplexes<br />
berührt werden konnten und dass ein<br />
abschliessendes Urteil über die eine oder andere<br />
Federungsart heute überhaupt noch nicht möglich<br />
ist Im folgenden sei auf einige weitere<br />
Punkte hingewiesen, die bei der Beurteilung in<br />
Betracht gezogen werden müssen. Noch besser<br />
als aus den Ausführungen in Nummer 43 wird<br />
dann der Leser erkennen, dass es sich bei jedem<br />
Federungs-System nur um einen Kompromiss<br />
handeln kann.<br />
Welche Schwingung ist am angenehmsten?<br />
Als Ideal wäre zweifellos dasjenige Federangssystem<br />
zu bezeichnen, bei welchem der<br />
Wageninsasse bei verbundenen Augen nicht<br />
erkennen könnte, ob sich das Fahrzeug bewegt<br />
oder nicht, und bei welchem ein im<br />
Wagen untergebrachter Seismograph keine<br />
Ausschläge machen würde. Es wird sich nie<br />
verwirklichen fassen. Selbst dann, wenn man<br />
die Aufgabe denkbar weitestgehend vereinfacht<br />
und annimmt, dass das Federungssystem<br />
nur bei Geradeausfahrt die besten<br />
Resultate zeitigen sollte, lässt sich die beste<br />
Lösung noch nicht angeben. Man sähe sich<br />
dann vor die Frage gestellt, ob die Federung<br />
weicher oder härter sein müsse. Wählt man<br />
sie ausgesprochen weich, so vollführt der<br />
Wagenaufbau nur langsame, sanfte, aber in<br />
dter Schwingungsweite eventuell ziemlich<br />
grosse Schwingungen. Wählt man sie härter,<br />
so wird die Schwingungsweite verkürzt,<br />
aber gleichzeitig auch die Schwingungszahl<br />
vermehrt. Was für den Wageninsassen angenehmer<br />
oder weniger angenehm ist, wird<br />
^>en erst gerade untersucht. Einerseits weiss<br />
,«;;n, dass sanfte, langsame Schwingungen<br />
manche Personen seekrank machen und anderseits<br />
steht wiederum fest, dass auch<br />
kurze, rasche Schwingungen unliebsam empfunden<br />
werden. Gibt es Schwingungszahlen<br />
mit optimaler Annehmlichkeit ? Oder ist die<br />
Empfindlichkeit auf bestimmte Schwingungen<br />
bei verschiedenen Individuen verschieden ?<br />
Erst die Zukunft wird das lehren.<br />
Selbst wenn es eine günstigste Schwingungszahl<br />
gäbe und man sie kennen würde, bestände<br />
jedoch noch die grosse Frage, ob<br />
man sie auch zur Anwendung bringen könnte.<br />
Nicht nur den Anforderungen einer möglichst<br />
angenehmen Geradeatisfahrt, sondern<br />
zahlreichen anderen Anforderungen hätte<br />
das Federungssystem gleichzeitig auch noch<br />
zu genügen. Jede dieser andern Anforderungen<br />
kann die Erfüllung des ersten Erfordernisses<br />
erschweren oder verunmöglichen, wie<br />
sie sich auch gegenseitig stören können. Der<br />
Konstrukteur hat dann die Anordnungen zu<br />
Die eigentliche Schwingachse, die meist nur bei den<br />
Hinterrädern angewandt wird, da die Kippung der<br />
Radebenen die Lenkung stören könnte.<br />
treffen und die einzelnen Fedemngseigenschaften<br />
so zu dosieren, dass dem gesamten<br />
Zweck des Wagens am besten entsprochen<br />
wird. Ein Rennwagen benötigt ganz andere<br />
Federungseigenschaften als ein Luxusfahrzeug,<br />
das ausschliesslich auf Asohaltstrassen<br />
verkehrt, und ein Federungssystem, das bei<br />
einem schweren Wagen ausgezeichnete Resultate<br />
zeitigt, kann für einen Kleinwagen<br />
ganz ungeeignet sein.<br />
Die ungefederten Massen.<br />
Vor etwa 10 Jahren glaubte man, in der<br />
Verminderung der ungefederten Massen ein<br />
Mittel zur weitgehenden Verbesserung der<br />
allgemeinen Federungseigenschaften gefunden<br />
zu haben. Die damaligen hochdruckbereiften<br />
Räder zeigten eine starke Neigung zum<br />
Springen, die bei der Einführung der Vorderradbremsen<br />
noch zunahm. Ganz richtig<br />
sagte man sich, dass eine Verminderung der<br />
unabgefederten Massen auch die Rückwirkung<br />
dieser Massen auf den Wagenaufbau<br />
abschwächen müsste. Stellt man sich eine<br />
massenlose Achskonstruktion dar, so wird<br />
diese ohne jede Sprünge allen Bodetrunebenheiten<br />
folgen. Da dann die Federn weniger<br />
stark zusammengedrückt werden, als es bei<br />
in die Luft geworfener,Achse der Fall,ist,<br />
wird der Wagenaufbau weniger stärk beunruhigti<br />
Die ständig den Unebenheiten folgenden<br />
Räder, haben ausserdem auf der<br />
Strasse eine gleichmässtgere und' im Durchschnitt<br />
bessere Haltung, als Räder, die nur<br />
zeitweise den Boden, berühren; Infolgedessen<br />
muss,em solcher Wagen auch, sicherer lenkbar<br />
und rascher durch Kurven zu fahren<br />
sein.. Er hat eine bessere « Strassenhaltung>.<br />
Die « Schwingachse ».<br />
Als Mittel zur Verminderung der unabgefederten<br />
Massen wurde vor ' allem die<br />
Schwingachse propagiert, d. h. die Konstruktion,<br />
bei welcher der Antrieb der Hinterräder<br />
nicht mehr über eine starre Hinterachsbrücke,<br />
sondern von einem ;arti Rahmen gelagerten<br />
Winkel und DiffeTejitialgetriebe.aus,<br />
über zwei.schwingende Halbachseil geschieht.<br />
Durch diese-Bauart wurden : -nicht nur die<br />
unabgefederten Massen an sich vermindert,<br />
sondern es wurde auch das Verhältnis der<br />
unabgefederten zu den abgefederten Massen<br />
verbessert, da die abgefederten Massen um<br />
das Gewicht des Winkel- und Differentialgetriebes<br />
schwefer,, ausfielen. Nahezu alle Fabriken,<br />
die derartige Schwingachsen einmal<br />
zur Ausführung/ brachten, wenden sie noch<br />
heute an, obschon-'sie wesentlich mehr Ko-<br />
.- \<br />
Wie sich durch die Einzelfadfederung die Kippung<br />
•der Radebenen beim Ueberfahren von Bodenunebenheiten<br />
vermeiden lässt.<br />
sten verursachen, was ihren Vorteil am besten<br />
beweist. •<br />
Die Einzelabfederung.<br />
Vorerst, zum gleichen Zweck, d. h. zur<br />
Verringerung der unäbgefederten Massen,<br />
wandte man hierauf die- Einzelabfederung<br />
Einige der bekanntesten Systeme von Einzelrad-<br />
Federungen: Durch die Einzelradfederung soll überall<br />
in erster Linie eine Kippung der Radebeaen<br />
und damit eine die Lenkung störende Kreiselwirkun.g<br />
der Räder vermieden werden. In den meisten<br />
Fallen werden zur Parallelführung der Räder bis<br />
jetzt Querfedern oder Gelenkstützen angewandt (1,<br />
2,' 3, 7, 8, 10, 11). Eine weitere schon mehrmals angewandte<br />
Bauart stellt die Hülsenführung der Räder<br />
dar (4, 5), während die Führung der Räder<br />
durch in der Längsrichtung des Wagens schwingende<br />
Hebel erst in den letzten Monaten in Erscheinung<br />
trat.<br />
auch für die Vorderräder an. Auch hieraus<br />
resultierte eine deutlich fühlbare Verbesserung,<br />
aber nicht im erwarteten Sinne. Die<br />
unabgefederten Massen können ja in Wirklichkeit<br />
durch die Einzelabfederung bei den<br />
Vorderrädern nur wenig verringert werden,<br />
da die starre Achse im Verhältnis zum ganzen<br />
Komplex nur ein geringes Gewicht aufweist.<br />
Die erreichte Verbesserung bestand<br />
hauptsächlich in der Verbesserung der Lenkungseigenschaften.<br />
Seit der Anwendung der<br />
Niederdruckreifen machte man immer häufi-<br />
Wenn Sie<br />
Automobil-Besitzer sind,<br />
oder es noch zu werden wünschen,<br />
dann sollten Sie nicht<br />
verfehlen, unsere Mitteilungen,<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N« 45<br />
ger die Erfahrung, dass die Vorderräder zu men beim raschen Kurvenfahren eine ver- hörgeschäften sind Spezial-Gummlschläuche für kam der Apparat repariert zurück. Das Einsetzen<br />
unliebsamen Flatterschwingungen neigten, stärkte Tendenz zum Auswärtshängen. Die Jj« St^lS^^T^S^^^ ^^lätKST^iSS^^<br />
die oft derart stark Und univermittelt auftre- Fahrsicherheit wird dadurch zwar kaum be- Immerhin empfiehlt es sich aber auch, eine solche ein ziemlich ungelernter Arbeiter sich daran' zu<br />
ten, dass die Fahrsicherheit ganz merklich einflusst, aber es entsteht ein für die Wagen- elastische Verbindung etwa alle Jahre zu erneuern, schaffen machte und ein stück Leichtmetallteir abbeeinträchtigt<br />
wird. Trotz aller Versuche Insassen unangenehmes Gefühl.<br />
Ris , i T ko 1. e i n ? s 1 Bundes ist hier heim- Auf- brach, anzuschweissen versuchte wieder abbrach<br />
denn das<br />
j T-. . ., ,., ,. . , , . YP„,+«. Q +„.,„„ •£„!„+"> treten einer Undichtigkeit tatsächlich sehr gross. und zuletzt den ganzen Teil aus Eisen oder Stahl<br />
s<br />
und Forschungen ist es bis heute nicht ge- (Fortsetzung folgt.) Unter a„ cn Umsta * näeil muss , der mit d em Be . auf der Drehbank gefertigt werden musste. Man<br />
lungen, alle Ursachen der Flatterschwingun- —, m — m _ hälter fest verbundene Anschlussteil einen Hahn berechnet mir unter «Selbstkosten» für Reparatur<br />
gen einwandfrei festzustellen, geschweige • ©«'"*• j|f»B»«5€«*^äal aufweisen, damit im Fall des Eintretens einer Un- des Apparates Fr. 69.70, Montage extra Fr. 12.—.<br />
denn den Shimmy bei der Starrachsfederung ••BHBHHBHBWaHBiHSEiBBJMBaBHBaöMBi dichtigkeit der Benzinausfluss sofort unterbunden Nun möchte ich Sie fragen, was Sie von der<br />
werden<br />
Sicher auszuschliessen. Bei der Einzelabfede- - Frage 9078. Bezugsquellen für Pelrolvergaser.<br />
kann - " at "<br />
Sa die dabei angewandt werden die Kondensatorspule ausgewechselt; die Spule ko- nismässig leicht feststellen können,<br />
rlipspr HincrVTit ,!;«> Firrvoil^^a^.-nn. A or c+o,-,.<br />
müssen > da s Kupfer der Leitung schon stark von stete 25 Fr. Beim Aufwärtsfahren blieb ich aber Selbstverständlich müssen Sie auch für die<br />
t /J Linzeireaerung aer Starr- seiner Festigkeit einbüsst, wenn es nicht gar stel- wieder zweimal stecken und landete jedesmal in Mehrarbeit nicht aufkommen, die infolge der, Ungeacnsiederung<br />
gegenüber eher im Nachteil, lenweise anschmilzt. Als Hartlot kommt höchstens der Garage im Leerlauf. Endlich war der Fehler schicklichkeit des Arbeiters notwendig wurde. Nach<br />
Sind nämlich die Räder bei ihr derart mit Silber in Frage. Lassen sich die Vibrationen nicht gefunden! Eine Gummidichtung des Servo-Appa- Art. 101 OR. hat der Unternehmer für seihe Gedem<br />
Chassisrahmen verbunden dass Sie sich ^u^cl1 geeigneten Einbau des Behälters oder Ver- rates sei schlecht und müsse ersetzt werden. Der hilfen einzustehen, ganz gleichgültig, ob ihn ein Ver-<br />
•rnrallpi vua'ncnAar "f A -'u " t ^ steifung, der Leitung beseitigen, so sollte am besten ganze Apparat wurde fortgeschickt (anscheinend schulden trifft oder nicht. Wenn ein Unternehmer<br />
parduei ^ueinanaer aui- una aowans Dewe- zwi sc hen dem Behälter und der Leitung eine ela- nach Frankreich) und nach ca. drei Monaten (ich eine Arbeit einem ungelernten Arbeiter anvertraut,<br />
gen. SO hat der Wagen fast bei, allen System „ stische ,Verbindung hergestellt werden. In Zube- fuhr inzwischen mit direkter Bremsjibertragung) so muss er eben die Folgen tragen. ,, *<br />
ein fortschrittlicher Wagen<br />
der kleinen Preisklasse. Schwebende 4- u. 8-Zylinder-Motoren,<br />
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Lehren des Flugzeusrennens um die Coupe<br />
Deutsch de la Meurthe. Das am letzten Sonntag<br />
auf der 20 Mal zu absolvierenden Rundstrecke<br />
Etampes - Chartres - Bonce - Etampes<br />
durchgeführte Flugzeugrentien über 2000<br />
km Hess erstaunliche Fortschritte im Leichtflugzeugbau<br />
erkennen. Wenn der Sieger Arnoux<br />
auf Caudron-Renault mit 389 km/St.<br />
lieh hoch getriebenen Kompression statt der<br />
gewöhnlichen 160 PS volle 350 PS bei 2900<br />
Touren, wobei allerdings ein Süezialbrennstoff<br />
von grösster Detonationsfestigkeit, ein<br />
Alkohol-Benzin-Gemisch mit Toluol-, Methanol-<br />
und TetraaethYlblei-Zusatz verwendet<br />
werden musste. Einen grossen Anteil am Erfolg<br />
ha/ben die sich im Flug automatisch verstellenden<br />
Propeller, die beim Starten und<br />
Fliegen gleichsam zwei verschiedene « Übersetzungen»<br />
ergaben. Besonders auch beim<br />
Start kam das zur Geltung. Während im<br />
letzten Jahr mit unverstellbaren Propellern<br />
Startlängen von rund 800 m und Startzeiten<br />
von durchschnittlich 40 Sekunden zu verzeichnen<br />
waren, betrugen die entsprechenlAinpux,<br />
der Sieger des Rennens um die Coupe Deutsch de la Meurthe, mit seiner Gaudron-Maschine,<br />
die über 420 km Maximalgesohwindigkeit entwickelt. (Photo: Meurisse.)<br />
auch nicht die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
herausbrachte, die man erwartet hatte, so<br />
überbot er den Durchschnitt des letztjährigen<br />
Siegers, Detre auf Caudron, doch immerhin<br />
noch um 67 Stundenkilometer. Die Caudron-Maschinen<br />
wären überdies noch um<br />
reichlich 30—40 km/St, schneller gewesen,<br />
^enn man sie, wie beabsichtigt, mit einem<br />
einziehbaren, statt dem starren Fahrgestell<br />
hätte starten lassen, was jedoch wegen Mängeln<br />
des einziehbaren Fahrgestelles in der<br />
letzten Minute unterbleiben musste. Die von<br />
Ingenieur Riffart konstruierten Caudron-Zellen<br />
dürften in ihrer aerodynamischen Finesse<br />
kaum mehr zu überbieten sein. Der in sie<br />
eingebaute, luftgekühlte, 8-Liter-Renault-<br />
Motor entwickelt dank einer ausserordentden<br />
Werte diesmal nur noch 200 m bezw. 10<br />
Sekunden. Durch die Verstellbarkeit des<br />
Propellers soll die maximale Propeller-Zugkraft<br />
bei gleicher Motorleitung von 130 kg<br />
auf 240 kg gebracht worden sein. Schliesslich<br />
ist als grosser Fortschritt gegenüber<br />
dem letzten Jahr noch die allgemeine Anwendung<br />
von Landungsklappen zu verzeichnen,<br />
durch welche die Landungsgeschwindigkeit<br />
auf eine ungefährliche Höhe heruntergedrückt<br />
werden konnte. Beweis.: Die geglückte<br />
Notlandung des Potez-Fliegers Detre<br />
auf gänzlich unvorbereitetem Terrain. Bei<br />
den Caudron-Maschinen hatten die Landungsklappen<br />
den sechsten Teil des Flächeninhaltes<br />
der Flügel und Hessen sich in einem Winkel<br />
von 45 Grad herausstellen.<br />
Den Potez-Maschinen traute man trotz<br />
ihres einziehbaren Fahrgestelles von Anfang<br />
an nicht die hohe Maximalgeschwindigkeit<br />
der Caudrons zu, da ihr Sternmotor nicht die<br />
gleiche aerodynamisch vollkommene Gestaltung<br />
des Rumpfes erlaubte.<br />
Für das nächstjährige Rennen rechnet man<br />
bereits mit Maschinen, deren Maximalgeschwindigkeit<br />
500 km/St, erreichen wird.<br />
Und dabei handelt es sich immer um Kleinflugzeuge<br />
mit einem Verbrauch von etwa 25<br />
Liter Brennstoff pro 100 km und einem Aktionsradius<br />
von über 1000 km, die früher oder<br />
später in der Touristik Eingang finden werden,<br />
Flugprobleme.<br />
Niedrige Landegeschwindigkeit.<br />
Das Flugzeug ist heute zu einem der sichersten<br />
Verkehrsmittel geworden. Wenn<br />
noch, immer seltener, gelegentlich Unfälle<br />
vorkommen, so hängen sie fast stets mit<br />
seiner Geschwindigkeit zusammen. Geschwindigkeit<br />
stellt aber anderseits auch gerade<br />
den Hauptvorteil des Luftverkehrs dar.<br />
Es stellt sich deshalb für den Konstrukteur<br />
das grosse Problem, ohne Einbusse anReiseund<br />
(Maxiimalgeschwindigkeit die mit der Geschwindigkeit<br />
in Zusammenhang stehenden<br />
Gefahren zu vermindern. Ideal wäre die Aufgabe<br />
gelöst, wenn sich das Tempo im Moment<br />
vor der Landung bis auf Null reduzieren<br />
Hesse. Mit einer einzigen Ausnahme —<br />
beim Autogiro — list jedoch dieser Zustand<br />
noch nicht erreicht<br />
Alle grössern Flugzeuge landen heute mit<br />
Geschwindigkeiten von 70—100 km/St. Man<br />
muss zugeben, dass dieses Tempo nicht gerade<br />
geeignet ist, um das Anrennen von<br />
Häusern, Bäumen oder Bodenunebenheiten<br />
bei Nacht oder Nebel harmlos zu gestalten.<br />
Eine beträchtliche Verminderung der Landungsgefahren<br />
erbrachte zwar in den letzten<br />
Jahren die Ausrüstung der Flugzeuge mit<br />
feinen Peilgeräten und Blindflug-Instrumenten,<br />
die dem Piloten auch bei fehlender Sicht<br />
das sichere Auffinden und Niedergehen auf<br />
dem angesteuerten Flughafen gestatten. Die<br />
Instrumente können jedoch auch versagen<br />
-s.<br />
oder dem Piloten können bei der Ablesung<br />
kleine Fehler unterlaufen, und schliesslich<br />
nützt die feinste Peil-Anlage nichts, wenn<br />
die Maschine ausserhalb eines Flughafens<br />
niedergehen muss. Auch vermag heute noch<br />
kein Instrument den Piloten vor dem Aufbrennen<br />
-an in Nacht und Nebel unsichtbare<br />
Hauptmann Leo Künzli f.<br />
Am Mittwoch 1 nachmittag stürzte Hauptmann<br />
Leo Künzli in Thun beim .Akrobatiktraining aue<br />
1200 m Höhe in einer flachen Vrille tödlich ab. Die<br />
Schweizer Luftfahrt verliert in ihm eine ihrer bekanntesten<br />
Gestalten, einen Mann voller Unternehmungsgeist,<br />
Tatkraft und Verantwortungsbewusstsein,<br />
die Zivilfliegerei einen ihrer grössten Förderer,<br />
das Land einen glühenden Patrioten und vorbildlichen<br />
Offizier, Bern den Hauptinitianten seiner<br />
zahlreichen fliegerischen Anlässe. Mehrere Jahre<br />
war Leo Künzli Präsident des Berner Aeroclubs,<br />
den er durch sein unermüdliches Wirken zu seiner<br />
heutigen Blüte brachte. Beruflich versah er das Amt<br />
des Inspektors im Eidg. Luftamt. Seit einem Jahr<br />
war Hauptmann Künzli verheiratet.<br />
Gebirge, Radiomasten, Kirchtürme oder<br />
Hochkamine zu schützen.<br />
Ein weiterer grosser Fortschritt wäre deshalb<br />
dann zu verzeichnen, wenn man Flugzeuge<br />
bauen könnte, deren Geschwindigkeit<br />
sich in unsicheren Situationen wenigstens<br />
auf 20—30 km/St, vermindern Messe. Ob das<br />
jemals mit Maschinen vom Typ des Drachenfliegers<br />
gelingen wird, lässt sich heute<br />
noch nicht voraussagen. Bestimmt verdienen<br />
aber alle diese Versuche grösste Beachtung.<br />
Sie sind vorläufig viel wichtiger als die Versuche<br />
zum Bau von Flugzeugen, die mehr<br />
oder weniger senkrecht aufsteigen können.<br />
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N" 45 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
tes Flugzeug kann sich schon heute von einem<br />
völlig vernebelten Flugplatz aus ganz<br />
gefahrlos erheben. Sein Führer weiss, dass<br />
er beim Aufstieg auf keine Hindernisse stossen<br />
kann oder er ist Imstande, solchen Hindernissen<br />
von Anfang an auszuweichen. Ganz<br />
anders verhält es sich, wenn er wieder niedergehen<br />
muss. Selbst ein absolut glattes<br />
Gelände bildet dann bei der Geschwindigkeit<br />
der Maschine ein für ihn schon gefährliches<br />
Hindernis.<br />
Eine praktisch schon sehr wertvolle Erhöhung<br />
der Sicherheit erbrachte in den letzten<br />
Jahren die Ausrüstung der Maschinen mit<br />
Spaltflügelri, Interceptors, Hilfsflügeln und<br />
Landeklappen* die alle irgendwie die nutzbare<br />
Spanne zwischen der Maximal- und Minimalgeschwindigkeit<br />
des Flugzeuges vergrössern.<br />
Noch ein zweiter oder dritter<br />
gleich grosser Fortschritt in dieser Richtung,<br />
und die Gefahren der Landung sind<br />
praktisch behoben. Das Landen auf einem<br />
vernebelten Flughafen wird dann zum Kinderspiel.<br />
Der Pilot steuert seine Maschine<br />
langsam über den unsichtbaren Platz, bis er<br />
von unten das Radiosignal zum «Durchfallen»<br />
hört, um darauf senkrecht niederzugehen.<br />
Zusammenstösse in der Luft.<br />
bleiben dann noch mehr oder weniger die<br />
einzige Gefahr, die es auszuschalten gilt.<br />
Bisher allerdings hat man ihr keine grosse<br />
Bedeutung beigemessen und manche Fachleute<br />
sind der Ansicht, dass es auch in Zukunft<br />
schon eines sehr unglücklichen Zufalles<br />
bedarf, um den Zusammenstoss zweier<br />
Flugzeuge herbeizuführen. Es ist jedoch zu<br />
bedenken, dass mit der Zunahme der Blindfliegerei,<br />
mit der vermehrten Anwendung von<br />
bestimmten, durch Radio-Systeme festgelegten<br />
Flugrouten und der Zunahme der Flugkurse<br />
der Luftraum auf einzelnen Strecken<br />
doch schon sehr stark in Anspruch genommen<br />
ist. Halten z. B. zwei Flugzeuge mit<br />
verschiedener Geschwindigkeit im Blindflug<br />
ein und denselben Radio-Leitstrahl theore-<br />
'sch genau ein, so scheint ein Zusammenstoss<br />
fast unvermeidlich.<br />
Man beschäftigt sich deshalb bereits mit<br />
Geräten, die den Piloten auf das Herannahen<br />
.eines anderen Flugzeuges aufmerksam<br />
machen sollen. Jedes Flugzeug würde<br />
danach mit einer kleinen Sonder-Radioanlage<br />
ausgerüstet, die einerseits die Abgabe bestimmter<br />
ununterbrochener Warnsignale auf<br />
eine Reichweite von etwa 15 km und anderseits<br />
den Empfang solcher Signale gestatten<br />
würde. .Das Radio-Warnsignal hätte dann<br />
im Nebelflug gleichsam die Wirkung der Positionslichter<br />
bei Nacht. m.<br />
Flügelschwingungen verhindern Distanz-<br />
Weltrekord. Einmal mehr haben die gefürchteten<br />
Flügelschwingungen zum unerwartet<br />
raschen Ende eines Fluges geführt, wenn<br />
diesmal auch alles ohne Unfall abging. Wie<br />
bekannt wird, mussten Codos und Rossi, die<br />
am letzten Sonntag in Paris aufstiegen, um<br />
nach Kalifornien zu fliegen, ihren beabsichtigten<br />
Distanzrekord deshalb schon in New-<br />
York aufgeben, weil die Querruder Neigung<br />
zu starken Flatterschwingungen zeigten, die<br />
einen Flügelbruch befürchten Hessen. Ihr<br />
« Bleriot-Zappata »-Hochdecker « Joseph Le<br />
Brix» ist allerdings ausserordentlich leicht<br />
gebaut, hat er doch bei einem Fluggewicht<br />
von ca. 8800 kg und einem Flächeninhalt von<br />
80 m 2 ein Leergewicht von nur 2700 kg. -s.<br />
Züvdiev Notizen<br />
Zürich rüstet zum Kampf! Am 23. Mai hat<br />
die Liga der Verkehrsinteressenten des Kantons<br />
Zürich in einer bedeutsamen Konferenz<br />
dargetan, dass die Verbände nicht mehr gewillt<br />
sind, sich als « quantite megligeable»<br />
von Seiten der Regierung und der Volksvertretung<br />
behandeln zu lassen. Man kann es<br />
nicht verstehen, wie anlässlich der Abfassung<br />
und Beratung der Vorlage für das neue<br />
kantonale Verkehrsgesetz die berechtigten<br />
Postulate der Verkehrsinteressenten unbeachtet<br />
unter den Tisch gewischt werden.<br />
Die Konferenz von 23. Mai hat nun ihre<br />
Stellungnahme präzisiert und gleichzeitig die<br />
Richtlinien für das weitere Vorgehen festgelegt.<br />
Nach einem Referat von W. Badertscher<br />
(A. C. S.) wurde beschlossen, dem Regierungsrat<br />
bekanntzugeben, dass die redaktionell<br />
schlechte Abfassung der Qesetzesvorlage<br />
betreffend Verteilung und Verwendung<br />
der Motorfahrzeuggebühren (Art. 9 des<br />
Automobilgesetzes von 1923) erhebliche Bedenken<br />
bezüglich der vorgeschriebenen Verwendung<br />
der Gebühren hervorgerufen, hat,<br />
die auch durch die schriftliche Erklärung der<br />
kantonalen Baudirektion, wonach gemäss<br />
hrer «Auslegung» sowohl Kanton und<br />
Städte die Gebühren für Bau und Unterhalt<br />
der Strassen 1. Klasse zu verwenden haben,<br />
nicht beseitigt worden sind. Es würde nämlich<br />
bei einem Wechsel im Regierungsrat<br />
einem spätem Kollegium völlig freistehen,<br />
diese schriftliche ^Zusage zu .ignorieren und<br />
dem Gesetzestext eine andere Auslegung zu<br />
geben. Die Versammlung war der einstimmigen<br />
Auffassung, vom Zürcher Volksparia'-<br />
ment verlangen zu dürfen, dass die Gesetzestexte<br />
wenigstens klar abgefasst werden. In<br />
einer Eingabe wird dem Regierungsrat beantragt,<br />
eine Abänderung der Gesetzestexte<br />
derart vorzunehmen, dass die Verwendung<br />
der Gebühren für Kanton und Städte derart<br />
klar vorgeschrieben ist, um solche nur für<br />
Bau und Unterhalt der Strassen 1. Klasse<br />
verwenden zu dürfen. Wird dem berechtigten<br />
Verlangen der Verkehrsliga nicht entsprochen,<br />
so wird dieselbe die Verwerfungsparole<br />
aussprechen und dafür sorgen, dass<br />
das Gesetz am 8. Juli zu Fall gebracht wird.<br />
Dem Bericht der Kantonsräte Gassimann<br />
(A.C.S.) und Hafner (A.S.P.A.) musste entnommen<br />
werden, dass die kantonsrätliche<br />
Kommission für das Verkehrsgesetz, abgesehen<br />
von vereinzelten Ausnahmen, den Be<br />
gehren der Verkehrsinteressenten keine Folge<br />
gegeben und beispielsweise die Bestimmungen<br />
für die Radfahrer ails völlig unannehmbar<br />
festgelegt hat. Die Verkehrsliga<br />
wird nun allen Kantonsräten nochmals in<br />
einer Eingabe die Postulate der Verkehrsinteressenten<br />
zur Kenntnis bringen und um<br />
Berücksichtigung bei der Beratung des heute<br />
völlig ungenügenden Gesetzesentwurfes ersuchen.<br />
In dieser Hinsicht hat man sich am 23. Mai<br />
keinen allzu optimistischen Illusionen hingegeben,<br />
da man allgemein der Auffassung<br />
war, dass heute der Kanton Zürich die eigenartige<br />
Sonderstellung in Anspruch nimmt,<br />
eine Regierungs- und Gesetzgebungsbehörde<br />
zu besitzen, die in den meisten Verkehrsfragen<br />
eine ziemlich rückschrittliche und am<br />
nötigen Verständnis mangelnde Politik befolgt.<br />
Sollten diese 'letzten Erwartungen unerfüllt<br />
bleiben, so muss der Kamuf gegen die<br />
Vorlage des Verkehrsgesetzes mit allen Mitteln<br />
aufgenommen werden. Man wird dann<br />
aber den Behörden nicht die von regierungsrätlicher<br />
Seite angedeutete Freude machen,<br />
wonach es dann einfach beim 1923er Gesetz<br />
bleibt, sondern man wind dafür sorgen, dass<br />
das Zürcher Volk doch in nächster Zeit zu<br />
einem neuen Verkehrsgesetz gelangt, das den<br />
modernen Verkehrsforderungen gebührend<br />
Rechnung trägt.<br />
Auf dem Gebiete der Verkehrsregelung<br />
wird es im Kanton Zürich in den nächsten<br />
Monaten hart auf hart gehen. Bereits an der<br />
jüngsten Konferenz hat ein scharfer und kräftiger<br />
Wind geweht, der durch das gute Resultat<br />
der Unterschriftensammlung für die<br />
Alpenstrasseninitiative im Kanton Zürich<br />
verstärkt worden ist. Die Verbände sind für<br />
den Abwehrkampf gerüstet, alle stellen ihre<br />
ausgedehnten Organisationsapparate für den<br />
Abstimmungskampf zur Verfügung. Die Verständnislosigkeit<br />
für die modernen Verkehrsfragen<br />
auf behördlicher Seite hat einen<br />
Kampfeswillen ausgelöst, der nur Gutes verheissen<br />
kann. Noch kann der Kantonsrat die<br />
gespannte Lage durch Einlenken klären, aber<br />
er muss den Weg, den der Kanton Zürich<br />
zum in Verkehrsfragen rückschrittlichsten<br />
Kanton der Schweiz gemacht hat, endgültig<br />
verlassen. Die Verkehraliga hat beschlossen,<br />
bei allen kommenden Wahlen der Regierungs-<br />
und Gesetzgebungsbehörden dafür zu<br />
sorgen, dass in vermehrtem Masse Verkehrsinteressenten<br />
in die Behörden gewählt werden.<br />
Damit hat die zuwartende und langmütige<br />
Stellungnahme der Strassenverkehrsliga<br />
in den Gesetzgebungs- und Wahlfragen wohl<br />
einer definitiven Neuorientierung Platz gemacht.<br />
S.<br />
V^ •*!*«»§•••<br />
Automobilgesellschaft Aarberg und Umgebung.<br />
Diese Gesellschaft beförderte im abgelaufenen Jahr<br />
91,425 Personen gegen 87,287 im Vorjahre. Die<br />
Fahrleißtungen verzeichnen eine Zunahme von<br />
171,394 auf 182,057 km. Frequenzmässig sind die<br />
einzelnen Routen folgendermassen an den Transportleistungen<br />
beteiligt: Aarberg-Lyss mit 52,399<br />
(47,521) Personen, Aarberg-Biel mit 26,065 (27,349)<br />
Personen, Aarberg-Dettligen mit 7251 (7444) Personen,<br />
Aarberg-Täuffelen mit 4144 (3490) Personen<br />
und Aarberg-Kallnach mit 1566 gegenüber 1483<br />
Personen. Drei Kurßlinien haben somit vermehrte<br />
Frequenzen aufzuweisen, während auf zwei Kursstrecken<br />
eine kleine Reduktion zu verzeichnen ist.<br />
Die aus diesen Transportleistungen resultierenden<br />
Einnahmen stellen sich auf 110,757 Fr., woraus ein<br />
Gewinnsaldo von 15,885 Fr. resultiert. Dabei ist<br />
aber zu beachten, dass dieser erfreuliche Abschluss<br />
nicht allein aus dem Personentransportgeschäft resultiert,<br />
sondern sich zusammen mit diesem noch<br />
aus den Erträgnissen der Poetentschädigung, der<br />
Ueberlandfahrten, den Reparaturen und dem Benzinhandel<br />
ergibt.<br />
Auf obusbetrieb der Stadt Winterthur. Im Monat<br />
April wurden 42,788 (45,646) Personen befördert,<br />
wodurch die Gesamtförderziffer in den ersten vier<br />
Monaten des laufenden Jahres auf 166,936 (163,371)<br />
ansteigt. Die aus dem Personenverkehr resultierenden<br />
Einnahmen stellen sich im April auf 7180 Fr.<br />
(8102); für die ersten vier Monate ergeben eich<br />
Einnahmen im Betrage von 28,204 Fr. (28,462), dem<br />
ein Total der Betriebsausgaben von 26,404 Fr.<br />
(32,462) gegenübersteht, so dass für die ersten vier<br />
Monate des laufenden Jahres der Ueberschuss der<br />
Betriebseinnahmen Fr. 1600.— beträgt, gegenüber<br />
einem Ueberschuss der Betriebsausgaben von 4000<br />
Franken im Vorjahre.<br />
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14<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel<br />
Lettland<br />
Die französische Importquote hat hingegen<br />
einen leichten Rückschlag von 13,01Polen<br />
auf 10,68% aufzuweisen. Diese 5 Länder ha-<br />
Litauen<br />
ben 98,53 (98,30) % unseres Importbedürfnisses<br />
befriedigt<br />
Tschechoslowakei<br />
Das Schweiz. Automobil-Ausfuhrgeschäft<br />
verteilte sich im 1. Quartal <strong>1934</strong> auf nicht Ungarn<br />
weniger als 48 (52) Länder laut nachstehender<br />
Zusammenstellung.<br />
Jugoslawien<br />
Deutschland<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
Portugal<br />
Dänemark<br />
Norwegen<br />
Schweden<br />
Stück<br />
a 2<br />
b<br />
d<br />
e<br />
f<br />
g<br />
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1<br />
a<br />
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k<br />
Grossbritannien a<br />
bfk1<br />
Irischer Freistaat a<br />
(Fortsetzung von Seite 6.)<br />
f<br />
k<br />
f<br />
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f<br />
k<br />
1<br />
4<br />
16<br />
ein Vlerplätzeri<br />
2<br />
2<br />
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1<br />
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5.78<br />
10.57<br />
59.24<br />
3331.69<br />
37<br />
7.80<br />
13.66<br />
4092<br />
17.93<br />
1.89<br />
15.51<br />
6<br />
11.45<br />
14.50<br />
52.41<br />
86.57<br />
70<br />
176.50<br />
28<br />
2.77<br />
22<br />
335.83<br />
67.56<br />
3.02<br />
2<br />
14.54<br />
272.56<br />
4<br />
12<br />
227.31<br />
82.53<br />
65<br />
12<br />
38.40<br />
102.50<br />
1.08<br />
39<br />
31<br />
177.20<br />
20.44<br />
2<br />
73<br />
7.71<br />
50<br />
1<br />
8.19<br />
26<br />
2<br />
23.93<br />
53.36<br />
Wert In Fr.<br />
32.044<br />
6.095<br />
1.320<br />
37.500<br />
878.874<br />
170<br />
3.000<br />
15.924<br />
2.293<br />
171<br />
38<br />
20.841<br />
3.414<br />
16.336<br />
150<br />
8.814<br />
470<br />
7.865<br />
28.711<br />
10<br />
197.412<br />
1.124<br />
1.660<br />
500<br />
155.033<br />
53.679<br />
9.114<br />
112<br />
17.258<br />
235.388<br />
513<br />
177<br />
18.610<br />
87.257<br />
823<br />
100<br />
35.953<br />
139.242<br />
4.562<br />
210<br />
426<br />
157.764<br />
22.944<br />
70<br />
1.599<br />
8.363<br />
905<br />
82<br />
8.747<br />
527<br />
21<br />
23.996<br />
38.483<br />
412<br />
Total<br />
977.220<br />
40.950<br />
244.406<br />
219.986<br />
253.271<br />
106.044<br />
180.680<br />
210<br />
181.134<br />
1.669<br />
9.350<br />
9.274<br />
62.912<br />
Finnland<br />
Bulgarien<br />
Rumänien<br />
Russl./Ukraine<br />
Türkei<br />
Aegypten<br />
Südafrika<br />
Westafrika<br />
Ostafrika<br />
Persien<br />
Syrien<br />
Palästina<br />
Britisch Indien<br />
Siam<br />
Franz. Indochina.<br />
Niederl. Indien<br />
Philipinnen<br />
Kanada<br />
Ver. Staaten<br />
Mexiko<br />
Zentralamerika<br />
f<br />
k<br />
k<br />
iafk1fk1fk<br />
a<br />
fkkfkfk<br />
k<br />
f<br />
k<br />
Algerien, Tunis,<br />
Libyen a<br />
fk<br />
Marokko<br />
Japan<br />
a<br />
fkkekkfffkkkkfkafkkfk1kfk<br />
Jamaica/Antillen k<br />
Columbien f<br />
k<br />
1<br />
Guyana k<br />
Brasilien f<br />
k<br />
Argentinien fafkf<br />
Peru<br />
Austral. Bund<br />
k<br />
I. Quartal <strong>1934</strong><br />
Stück<br />
a kz Wert In Fr.<br />
5.05 5.282<br />
84 1.441<br />
2 55<br />
5 191<br />
62 848<br />
12.85 15.093<br />
32.49 107.956<br />
4 394<br />
26.55 32.842<br />
231.23<br />
24<br />
13.17<br />
49<br />
1<br />
1.66<br />
11<br />
10.91<br />
3.87<br />
161.58<br />
78.87<br />
1.51<br />
23<br />
3.35<br />
10<br />
97<br />
701<br />
58<br />
62<br />
7<br />
15.70<br />
39<br />
14<br />
4.11<br />
63<br />
6.94<br />
47<br />
70<br />
2<br />
10.24<br />
62<br />
69<br />
52.47<br />
81<br />
2.61<br />
5.52<br />
2<br />
6.63<br />
12<br />
24.72<br />
17<br />
29<br />
190.29<br />
2.20<br />
6<br />
96<br />
68<br />
1.46<br />
3.82<br />
3<br />
29<br />
12<br />
1.22<br />
3.82<br />
97.99<br />
6.14<br />
188.659<br />
1.305<br />
2.765<br />
1.336<br />
10<br />
1.532<br />
23<br />
78<br />
11.996<br />
12.323<br />
61.478<br />
50.963<br />
2.640<br />
183<br />
2.859<br />
64<br />
668<br />
1.166<br />
25<br />
635<br />
971<br />
193<br />
1.000<br />
1.021<br />
167<br />
2.563<br />
846<br />
2.649<br />
1.008<br />
1.136<br />
31<br />
8.959<br />
453<br />
506<br />
33.250<br />
724<br />
4.870<br />
7.381<br />
70<br />
10.438<br />
15<br />
195<br />
4.500<br />
238<br />
485<br />
100.784<br />
2.735<br />
1.051<br />
1.324<br />
1.404<br />
1.611<br />
3.978<br />
135<br />
1.275<br />
168<br />
1.204<br />
6.771<br />
78.790<br />
6.733<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 45<br />
Total<br />
6.723<br />
55<br />
191<br />
124.291<br />
222.806<br />
4.101<br />
1.565<br />
78<br />
24.319<br />
112.441<br />
2.640<br />
3.042<br />
1.898<br />
1.631<br />
193<br />
2.021<br />
167<br />
2563<br />
846<br />
2.649<br />
1.008<br />
1.136<br />
31<br />
8.959<br />
959<br />
38.844<br />
7381<br />
10.523<br />
195<br />
4.738<br />
485<br />
104.570<br />
1.324<br />
3.015<br />
3.978<br />
1.578<br />
7.975<br />
Stock a lez Wert In Fr. Total<br />
c 2 14.50 470<br />
d 6 62.98 9.185<br />
e 5 74.94 38.500<br />
f 21 4737.46 1.607.420<br />
g 1.07 180<br />
i 1 7.80 3.000<br />
k 1198.16 1.232.732<br />
1 5.27 21.015 2.998.025<br />
39 6206.31<br />
I. Quartal 1933 a<br />
bcdeff<br />
26 184.23 139.239<br />
37 490<br />
45 260<br />
67 1.050<br />
2 31.08 8.895<br />
28 3513.02 1.571.547<br />
2.29 2.340<br />
3 55<br />
k 1437.45 1.493.238<br />
1 3.46 8.712 3.225.826<br />
56 5173.05<br />
Abnahme der Ausfuhr 227.801<br />
Deutschland nahm den Löwenanteil unserer<br />
Exporte auf, indem es allein mit 32,59%<br />
an unserem Totalexporte interessiert ist. Um<br />
diese Quote in den richtigen Rahmen hineinzustellen,<br />
ist hingegen daran zu erinnern,<br />
dass einem deutschen Ankauf im Fakturawert<br />
von 977,220 Fr. ein Schweizer Bezug<br />
während der gleichen Zeit in der Höhe von<br />
2,17 Mill. Fr. gegenübersteht. Unter unseren<br />
Automobilkunden figurieren neben Deutschland,<br />
Belgien mit 8,44%, Frankreich mit<br />
8,15%, die Tschechoslowakei mit 7,43%, Italien<br />
mit 7,33%, Spanien mit 6,04%, Grossbritannien<br />
mit 6,02%, Russland/Ukraine mit<br />
3,75%, die Niederlande mit 3,53% und Kolumbien<br />
mit 3,48%. Diese erwähnten Staaten<br />
haben 86,76% unserer Gesamtexporte aufgenommen,<br />
während sich der Rest auf 38 weitere<br />
Länder verteilt.<br />
-my-<br />
S#vaiss^ra<br />
Alpenpässe. Von den schweizerischen Alpenstrassen<br />
sind alle bis auf die nachstehend<br />
genannten für Motorfahrzeuge geöffnet: Albula,<br />
Bernina, Furka, Grimsel, Grosser St.<br />
Bernhard und Umbrail.<br />
Die Oeffnung dieser Passtrassen ist für<br />
dem Hospiz nur bergauf, von 15.00 bis 15.35<br />
Uhr zwischen dem Hospiz und der Cantine<br />
de Proz nur bergab gefahren -werden. ET<br />
Ausbau der Albisstrasse. In Zürich wie in<br />
Langnau a/Alibis hat sich ein Initiativkomitee<br />
gebildet, zwecks Unterschriftensammlung für<br />
den beschleunigten Ausbau der obern Albisstrasse.<br />
Dieser vielbefahrene Übergang vom<br />
Sihltal insKnonauer Amt bedarf dringend des<br />
neuzeitlichen Ausbaues und vor allem eines<br />
soliden Strassenbelages, um der herrschenden<br />
Staubplage beizukommen. Die Kurven sind<br />
zum Teil sehr gut ausgebaut, doch hapert<br />
es noch bedenklich an den Zwischenstücken.<br />
Frankreich. — Befahrbar sind: Route d*hiver<br />
des Alpes, Col de la Faucille, Mont-Cenis<br />
und Lautaret. Mit Ausnahme des Col du<br />
Lautaret sind noch sämtliche Pässe der<br />
Route d'e"te des Alpes unpassierbar.<br />
Italien. — Mit Ausnahme der nachstehenden<br />
Pässe sind alle Alpenstrassen befahrbar:<br />
Campo di Carlomagno, Falzarego. Gavia.<br />
Passo FerraTa, Jaufen, Pordoi. Sant'Angelo-<br />
Mlsurina und Stilfserjoch.<br />
Oesterreich. — Es sind alle Alpenstrassen<br />
ohne Ketten befahrbar. ET<br />
Luzerner Bahnhofplatz. Durch die Umgestaltung<br />
dieses stark frequentierten Platzes<br />
ist der Automobilverkehr in feste Bahnen<br />
geleitet worden. Der durchgehende Fahrzeugverkehr<br />
von der Passage Bahnhof-<br />
Hotel St. Gotthard wind nun in grossem<br />
Bogen in süd-nördlicher Richtung um di«<br />
Tram- und Autobushaltestellen herum geführt.<br />
Anschliessend daran wurde eine leicht<br />
erhöhte Plattform erstellt, die hauptsächlich<br />
für den Uebergang vom Bahnhof zur Schifflände<br />
dient. Der übrige Teil des grossen,<br />
ungefähr 1800 m 2 umfassenden, zwischen<br />
Bahnhoffront, Kunsthaus und Schifflände gelegenen<br />
Platzes ist durch eine Rasenanlage<br />
in zwei Hälften getrennt worden. Der Fahrverkehr<br />
wird durch zahlreiche Inseln und<br />
Randsteinbänder sowie-durch auf den Bo-~»<br />
denbelag aufgezeichnete Richtungspfeile<br />
folgende Daten vorgesehen: Albula ca. Mitte<br />
Juni, Bernina auf 1. Juni, Furka auf Ende zwangsläufig geregelt.<br />
Mai, Grimsel ca. 10. Juni, Grosser St. Bernhard<br />
ca. 10. Juni, Umbrail ca. 10. Juni.<br />
verantwortliche Redaktion:<br />
Schweiz. — Die Einbahnverkehrszeiten Dr. A. Büchi (im Militärdienst abwesend).<br />
beim Grossen St. Bernhard. Die Einbahnverkehrszeiten<br />
beim Grossen St. Bernhard ha-<br />
Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwar).<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolllgtr.<br />
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engagieren, eine Liegenschaft kaufen<br />
oder verkaufen wollen, dann füllen<br />
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Hier abtrennen<br />
An die Administration der<br />
„Automobil-Revue 1 ', Bern<br />
Nehmen Sie nachstehenden Text ein-,<br />
zwei-, dreimal (Nichtzutreffendes bitte<br />
streichen) in Ihrem Blatte auf. Betrag<br />
folgt anbei - per Postcheck 111/414-<br />
ist per Nachnahme zu erheben (Nichtzutreffendes<br />
bitte streichen).<br />
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N° 45 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
T. C. S.<br />
Die französische Benzinsteuer. Es ist nicht unnütz,<br />
in Erinnerung zu bringen, dass die Verkehrssteuer<br />
• durch eine Benzin-Verbrauchssteuer von Fr. 0.50<br />
•pro Liter ersetzt worden ist. Diese neue Verfügung<br />
ist von den in Frankreich reisenden Schweizer<br />
Automobilisten gut aufgenommen worden, fürwel-<br />
'che dadurch die Erhebung von Tages- oder dreimonatlichen<br />
Verkehrsbewilligungen anlässlich der<br />
Einreise in dieses Land abgeschafft worden ist.<br />
Anderseits bewilligt Frankreich die zoll- und steuerfreie<br />
Einfuhr des in den Behältern der schweizerischen<br />
Touristenautomobile enthaltenen Benzins.<br />
-Dagegen unterliegen die schweizerischen Autocars<br />
bei der Ein- und Ausreise den Benzin-Ausmessungsvorkehrungen<br />
und der Entrichtung einer<br />
Taxe auf den verbrauchten Brennstoff.<br />
Ebenfalls machen wir darauf aufmerksam, dass<br />
gemäss einem neuen französischen Gesetze die<br />
Benzinraffinerien in Frankreich verpflichtet sind,<br />
dem Brennstoff für Motorfahrzeuge eine gewisse<br />
'Menge Alkohol beizufügen. Die Benzin-Alkoholmischung<br />
stellt sich gleichartig, wenn das Verhältnis<br />
des Alkohols etwa 11—12% beträgt. Wenn<br />
der Alkoholgehalt jedoch, höher oder geringer ist<br />
als dieses Verhältnis, so löst sich die Mischung<br />
auf, und der Alkohol, dessen spezifisches Gewicht<br />
: höher ist als dasjenige des Benzins, sammelt sich<br />
»auf dem Boden des Behälters an und gelangt allein<br />
in den Vergaser: der Motor wird dann lediglich<br />
durch ein Luft-Alkohol-Gemisch gespeist. Wenn<br />
„deshalb der Behälter, in dem sich noch reines Benzin<br />
befindet, wie man solches beispielsweise in<br />
der Schweiz kauft, mit einer Benzin-Alkohol-Mi-<br />
.schung nachgefüllt wird, so sinkt der Alkoholge-<br />
'halt der Mischung, und die Flüssigkeiten trennen<br />
sich, wodurch verschiedene Betriebsstörungen<br />
•verursacht werden. Es ist hingegen ein Irrtum,<br />
wenn angenommen wird, dass die Verwendung<br />
von Alkohol eine schädliche Wirkung auf den<br />
Motor hat. Wenn man ein Marken-Benzin anwendet<br />
von garantierter Qualität und dessen Proportionen<br />
Alkohol strikte den gesetzlichen Bestimmungen<br />
entspricht (11—13% Alkohol), sind die Unannehmlichkeiten<br />
ausgeschlossen.<br />
Der Gebrauch von speziellen Brennstoffen verunmöglicht<br />
jede Gefahr von Verbrennungs-Störun-<br />
'gen, da im Gemisch kein Alkohol vorhanden ist.<br />
-Diese Brennstoffe sind zahlreich und lassen sich<br />
an ihrer Färbung erkennen, die es erlaubt, sie von<br />
den gewöhnlichen Brennstoffen und vom «Schwer-<br />
; Benzin», dessen Färbung rötlich ist, zu unterscheiden.<br />
Die hauptsächlichsten in Frankreich 1 verkauften<br />
Spezial-Benzine sind wie folgt gefärbt:<br />
«Azur» ist blau gefärbt;<br />
tEsso» ist rot gefärbt, was gestattet, es beim<br />
•ersten Blick vom «Schweizer Benzin> zu unterscheiden,<br />
i<br />
«Pullman> ist rotorange gefärbt;<br />
' «Pegase» ist dunkelgrün;<br />
«Sergo» flupreszierend-grün und enthält ein<br />
wenig Oel, welches zur Schmierung des obern Motorteils<br />
nützlich ist;<br />
«Vix» ist hellgrün;<br />
'' «Super-Shell» ist rosarot gefärbt.<br />
Es gibt anderseits noch eine gewisse Menge<br />
von Super-Brennstoffen, die weniger geläufig gebraucht<br />
werden,-.jedoch .hauptsächlich, in .gewissen<br />
siegenden vx>n;-••Frankreich" Verwendung finden, die<br />
ebenfalls spezielle Färbungen besitzen, welche erlauben,<br />
sie von den gewöhnlichen Brennstoffen zu<br />
unterscheiden. (Chronik T. C. SO<br />
Autosektion Aargau<br />
Clubausfahrt nach dem Hasenstrick am Bachtel.<br />
Vergangenen Satnstagnachmittag zogen 16 Automobilisten<br />
aus, um sich an der Sternfahrt nach dem<br />
Hasenstrick zu beteiligen. .Die Hinfahrt, zum Bachtel*<br />
war nämlich mit einer , Sternfahrt kombiniert.<br />
Gemäss Reglement hatte jeder Konkurrierende zwei<br />
genau bezeichnete Strecken mit einer bestimmten<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit zu durchfahren. Die<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit der ersten Etappe<br />
war mit 42 km zum voraus fixiert. „Die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
der zweiten Etappe wurde<br />
den Fahrenden erst beim ersten Kontrollposten in<br />
Winterthur bekanntgegeben. Gestartet wurde in<br />
Aarau und in Brugg. Die in Aurau Startenden hatten<br />
die Route: Aarau, Lenzurg, Baden, Zürich,<br />
Winterthur, Kollbrunn, Turbental, Bauma, Steg,<br />
Wald, Hasenstrick zu nehmen. Für die in Brugg<br />
Startenden war die Route: Brugg, Baden', Zürich,<br />
Winterthur, Aadorf, Wil, B&zenhaid, Bütschwil,<br />
Steg, Wald, Hasenstrick vorgeschrieben.<br />
Die Organisation des Wettbewerbs, bei dem nicht<br />
auf ein schnelles zügelloses Fahren, sondern auf<br />
ein Fahren nach einer massigen Geschwindigkeit<br />
abgestellt wurde, klappte in allen Teilen reibungslos.<br />
Die Anlage der Strecken, es gab eine rote und<br />
eine blaue Etappe, fand sozusagen kritiklose Anerkennung.<br />
Wir wollen unserm 'Sportpräsidenten<br />
für die großße Arbeit, die er geleistet hat, dankbaT<br />
«ein.<br />
Jeder Konkurrierende wählte natürlich seine<br />
eigene Methode, um möglichst wenig Strafpunkte zu<br />
erreichen, d. h. um zu möglichst genau vorgeschriebener<br />
Zeit an die Kontrollstelle und ans Ziel zu<br />
gelangen. Neben dem Fahrer im Wagen sass in<br />
der Regel ein,* Kartenleser und Rechner. Mancher<br />
glaubte, sicher als Erster aus dem Konkurrenzkampfe<br />
hervorzugehen und musste enttäuscht sich<br />
mit dem letzten Preis begnügen. Wo fehlte es! Beim<br />
?inten war es die Uhr, die Spukte, "beim andern<br />
verlangte ein Plattfuss einen Radwechsel und bei<br />
Einern, dritten bot- eine geschlossene Barriere Halt,<br />
80 dass dann in der Folge die geheime Kontrolle<br />
mit zu grosser Geschwindigkeit durchfahren werden<br />
musste. Das alles gab Strafpunkte. Wenn wir nur<br />
eine Spur mehr Glück gehabt hätten, wenn wir nur<br />
eine Teilstrecke abgefahren hätten, wenn uns nur<br />
bekannt gewesen wäre, was wir heute wissen, wenn<br />
schliesslich... — so hörte man ab und zu seufzen —<br />
wir nur eine grössere Routine im Sternfahren uns<br />
angeeignet hätten, so wären wir sicher Erster geworden.<br />
Also merkt Euch's, Ihr T.C.S.ler und erscheint<br />
bei einer nächsten praktischen Uebung viel<br />
zahlreicher!- Keiner wird's bereuen.<br />
Abends fand im Kurhaus zum Hasenstrick die<br />
Preisverteilung statt. Unter den 5 ersten Preisgewinnern<br />
figurieren: 1. M. Haller, Brugg (1 Strafpunkt);<br />
.2. W. Merz, Reues (2 Strafp.); 3. W Pelzer,<br />
Aarau (2 Strafp.); 4. M. Pdüss, Wildegg<br />
(4 Strafp.) und 5. Gautschi, Gränichen (7 Strafp.).<br />
Nach der Preisverteilung entwickelte sich im<br />
gastlichen Hotel zum Haeenstrick frohe Geselligkeit<br />
bei Musik und Tanz. Zur Unterhaltung trugen<br />
nicht wSnlg bei, Vater Hess und die. t Nachtigall»<br />
vom Hasenstrick. Nur zu. rasch vergingen d!ie<br />
Stunden, so dass einzelne ganz vergassen, dass<br />
eigentlich die Nacht zum schlafen da ist und nicht<br />
zum schle.,.<br />
Der Sonntagmorgen war zu einem Aufstieg auf<br />
den Bachtel-Kulm bestimmt. Nicht alle rafften sich<br />
dazu auf. Denn das Kurhaus selbst liegt auf einer<br />
Bergstrasse mit wunderbarer Fernsicht aufs ganze<br />
Zürcher Oberland, das Seegebiet und dem ganzen<br />
Alpenkrana vom Jura bis zum Säntis. Es sollte<br />
eigentlich die Bezeichnung zur « schönen Aussicht»<br />
tragen. So sagten sich viele und mit Recht, was<br />
willst du in die Ferne schweifen, das Schöne und<br />
Bequeme liegt doch so nah? Herr Hess hat uns<br />
auf das beste bewirtet, Wir werden ihm damit<br />
danken, dass jeder einzelne an einem sohönen<br />
Sonntag wieder bei ihm Einkehr halten wird. r.<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH. Die 350 Teilnehmer<br />
an der Orientreise sind am Montag mit dem Dampfer<br />
«Kraljica Marija» in Athen eingetroffen. Gleichen<br />
Tags wurden die Sehenswürdigkeiten der griechischen<br />
Hauptstadt besichtigt. Am Dienstag früh<br />
setzte der Dampfer die Reise nach Konstantinopel<br />
fort.<br />
*. c_ s.<br />
SEKTION ZÜRICH. Damen-Veranstaltungen.<br />
Ueber 40 Damen hatten sich am 18. Mai in Pfäffikon<br />
zur Besichtigung der Draht-, Kabel, und Gummifabrik<br />
R. und E. Huber, A.-G., eingefunden. In<br />
Gruppen wurden die ausgedehnten Fabrikanlagen<br />
besichtigt, wobei naturgemäss der Herstellung der<br />
bekannten Pallaspneus besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt wurde. Wenn die Vergrösserungsanlagen<br />
einmal in Betrieb genommen sind, dürften die Pfäffikoner<br />
Werke in der Lage sein, einen grossen Teil<br />
des schweizerischen Pneubedarfes decken zu können.<br />
Aber auch die Besichtigung der Kabelfabrikation<br />
und Drahtherstellung fand ein» aufmerksame<br />
Schar Wissensdurstiger, die es sich nicht nehmen<br />
Hessen, den ganzen Herstellungsprozess von A bis<br />
Z mitzuverfolgen.<br />
Nach dieser dreistündigen Fabrikbesichtigung<br />
lud die Fabrikleitung die A.C.S.-Damen noch zu<br />
einem schmackhaften «Zabig» ein, wo Fräulein<br />
Weidenmann den Dank für den interessanten Nachmittag<br />
aussprach. Gegen Abend fuhr man weiter<br />
über Wetzikon, HotnbTechtikon an die Gestade des<br />
Zürchersees, um in Uerikon noch bei einem «leichten»<br />
Fischessen der Geselligkeit den nötigen Tribut<br />
zu zollen. — s.<br />
Aus den Vetbönden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Die nächste Monatsversammlung<br />
findet Mittwoch, 6. Juni,<br />
20.15 Uhr, im Vereinslokal zum<br />
Du Pont, I. Stock, statt. Wir ersuchen<br />
unsere Vereinskollegen<br />
und Freunde, an dieser Versammlung<br />
pünktlich • und vollzählig<br />
teilzunehmen. Hauptbesclilüsse<br />
sind: Familiäre Ausfahrt am 8. Juli, Klausen-Rennen,<br />
Besichtigung und Grosser Preis der<br />
Schweiz in Bern am 5. bzw. 26, August. Da nicht<br />
alle Veranstaltungen durchgeführt werden können,<br />
ist die Teilnahme aller Mitglieder notwendig, um<br />
einen einheitlichen Beschluss zu fassen. Das Haupttraktadum<br />
ist und bleibt der Ausbau unseres neu<br />
gegründeten Unterstützungsfonds für notleidende<br />
Mitglieder und es soll Ehrensache eines jeden Clubkameraden<br />
sein, an diesem Aus- und Aufbau mach<br />
besten Kräften mitzuwirken. Schnelle Hilfe ist diebeste<br />
Hilfe. Freiwillige Beiträge werden zum voraus<br />
bestens verdankt — Postcheck No. VIU,'14.747;<br />
Wir bitten unsere Mitglieder, die am Beguch der'<br />
Versammlung verhindert sind, die am 10. eines je-'<br />
den Monats zum Versand gelangende Nachnahme<br />
einzulösen, um weitere Unkosten zu ersparen.<br />
Die Vereinsleitung.,<br />
SCHWEIZERISCHER TAXIHALTERVERBAND.<br />
Am 6. Juni 1834, 14 Uhr, findet im Hotel Metropol<br />
in Bern die Hauptversammlung des Schweizerischen<br />
Taxihalterverbandes statt. Wir laden unsere<br />
Mitglieder ein, recht vollzählig daran teilzunehmen.<br />
Ebenso sind noch ausstehende Berufskollegen<br />
an dieser Tagung freundlichst willkommen.<br />
,<br />
Das wichtigste Traktandum bildet der Entwurf<br />
zu einem Konzessionierungsgesetz für den gewerbsmässigen<br />
Automobilperaonentransport.<br />
Verehrte Kollegen! Heute tut Einigkeit, mehr<br />
denn je not. Nur durch ein geschlossenes Zusammenstehen<br />
werden wir die Interessen unseres Berufes<br />
wahren können.<br />
Der Vorstand des<br />
Schweizerischen Taxihalterverbandes.<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Eine Pfingstfahrt mit Hindernissen. Ursprünglich<br />
hatten wir'die Absicht, eine wohlfeile Pfingstfaftrt<br />
mit Hilfe von Registermark nach Süddeutsch-'<br />
land zu machen. Wir entschlossen uns -dann- «beiy<br />
itn Lande zu bleiben und mit unsere,n bescheidenen.<br />
Mitteln zur Unterstützung der heimischen Hotellerie<br />
beizutragen.<br />
'<br />
Frohen Mutes steuerten wir in den ^herrlich -frischen<br />
Pfingstmorgan und ins tfrtihKngspfächtnge<br />
Toggenburg hinein über den Ricken bis nach Gommiswald,<br />
wo wir genötigt wurden zu stoppen und<br />
zu warten, bis es den Zuhörern einer Morgenmusik<br />
gefällig war, ..uns Durchpaes zu gewähren.- Unser<br />
Kurs •richtete sich nun über Ziegelbrücke dem Glarnerland<br />
zu, dessen prächtige Strassen uns den<br />
Wasserfluh- und Rickenstaub schnell vergessen<br />
Hessen. Auch über Glarus hinaus nach Linthal zu<br />
ist die Strasse zum guten Teil tadellos ausgebaut.<br />
Vom Bergrutsch am Kilchenstock ist für den unkundigen<br />
Passanten nicht viel zu sehen und so<br />
zogen wir unsere Strasee weiter dem Klausen zu.<br />
Hier war autpmobilistischer Hochbetrieb. Nach<br />
Mittagsrast in der Höhe gings in Kolonne dem Abstieg<br />
zu. Altdorf war überfüllt von Autos und<br />
schon -auf der schönen Axenstrasse entstand eine<br />
regelrechte Verstopfung, als grosse Cars wegen der<br />
grossen Zahl parkierender Wagen an der Haltestelle<br />
zur Tellskapelle nicht aneinander vorbeikamen.<br />
Mit Hilfe des dort stationierten Landjägers und<br />
mit sehr viel Geduld seitens aller Beteiligten, gelang<br />
es schliosslich, die Passage wieder frei zu machen<br />
und die Fahrt nach Brunnen fortzusetzen.<br />
Auch hier Hochbetrieb, was uns bewog, unsere<br />
Fahrt Richtung Weggis fortzusetzen. Leider, denn<br />
nun begann die eigentliche Geduldsprobe. In Kolonne,<br />
bei entsetzlichem Staub, nur unterbrochen<br />
durch kurze Strecken, die ausgebaut sind, ging die<br />
Fahrt langsam über Gersau-Vitznau, bis sie dann<br />
an einer Wegbiegung gänzlich stockte.<br />
Ein riesiger Car belgischer Nationalität war nur<br />
zum, Teil erst sichtba,r.und ein.nahezu, ebensogrosses<br />
Vehikel aus Würtemberg bemühten - sich... zunächst<br />
ergebnislos, rechts an den Felsen und links<br />
an seinem grossen belgischen Bruder vorbeizukommen.<br />
Vorn und hinten Hupensignale der nachfolgenden.<br />
Wagen, Gestikulieren der Fahrer und<br />
Insassen der Cars und trotz allem sassen wir regelrecht<br />
fest. Langsam — zentimeterweise ^— möchte<br />
man sagen, schob sich der Württemberger vorwärts<br />
und wir ebenso hinterher. Meinem Vordermann<br />
passierte dabei das Malheur, dass die rechten Kotflügel<br />
seines Wagens in unsanfte Berührung mit<br />
den Felsen kamen und dabei gehörig zirknittert<br />
-wurden. Endlich kam wieder Fluss in die Kolonne<br />
un-d wir erreichten Weggis nach etwa zweistündiger<br />
Fahrt von Brunnen her! Und nun erlaube<br />
ich mir in aller Bescheidenheit die Frage:<br />
Ist das Auto-Verkehr, oder ist es eine ganz bedenkliche<br />
Murkserei?! Nicht dazu angetan, unserm<br />
schönen Lande in ausländischen Autlerkreisen<br />
Freunde zu werben! Ich meine — und alle Fahrer,<br />
die an der Misere beteiligt waren, werden mir zustimmen<br />
— entweder ist die Strasse in einem Zustand<br />
und von einer Breite, die die glatte Abwicklung<br />
des Verkehrs gestattet, oder aber, sie ist es<br />
nicht und dann gehören Cars von rund 2,40 m<br />
Breite nicht dorthin!<br />
Ein nächstes Mal geht die Reise dahin, wo sich<br />
der Verkehr automässig abwickelt und wo man<br />
ohne Rizinusöl gegen Verstopfung durchkommt!<br />
A. G. in St. G.<br />
Liste der Strassensperrungen und<br />
Verkehrserschwerungen<br />
• Bulletin Nr. 22<br />
vom 1.—7. Juni.<br />
Nachdruck verboten.<br />
Offizielle Zusammenstellung durch das Sekretariat<br />
der Baudirektorenkonferenz.<br />
Aargau: -Sperrungen: Die hölzerne Brücke zwischen<br />
Lauffohr und Vogelsang ist für allen Fahrverkehr<br />
gesperrt. Strasse Ennetbaden - Freienwil<br />
auf dem Teilstück Ennetbaden - Hertenstein.<br />
Umleitung von Ennetbaden über Oberehrendingen<br />
und von Freienwil über Hertenstein-Obersiggenthal<br />
oder Oberehrendingen. Strasse zwischen<br />
Bullenberg und Büelisacker. Umleitung<br />
über Wohlen. Strasse Aarburg - Rieshalden -<br />
Rothrist. Umleitung über Oftringen.<br />
Bern, Kreis I: Sperrungen: Grimselstrasse<br />
oberhalb dem Grimsel-Hospiz. Vorübergehend gesperrt:<br />
AaTebrücke in Innertkirchen an der Meiringen-Grimsel-Strasse.<br />
Tragfähigkeit der Notbrücke<br />
3,5 Tonnen. Uebergabe der neuen Brücke<br />
voraussichtlich am 19. Juni.<br />
Kreis II: Sperrung: Strasse Schwarzenburg-<br />
Milken-Riffenmatt (Riffenmattstrasse) zwischen<br />
»Schwarzenburg und Hofland. Umleitung über<br />
Schwarzenburg - Oberdorf - Walke - Stieracker -<br />
Hofland und umgekehrt.<br />
Kreis IV: S per rung: Strasse Utzensdorf-Wiler.<br />
Umleitung über Zihlebach. Schüpbach - Emmenmaft<br />
für Lastwagen gesperrt.<br />
Kreis V: Sperrung: Strasse Chevenez-Fahy<br />
bei Chevenez.<br />
Freiburg: Sperrung: Kerzers-Fräschels;. Motier-<br />
Vallatnand v. Motier bis Kantonsgrenze; Romont-<br />
"" Rossens CVd.), von Romqnt bis Kantonsgrenze.<br />
Prez-Payerne von Prez bis Kantonsgrenze; Fri-<br />
_1 bourg-Bulle zwischen der Strassengabelung bei<br />
Corpataux und Le Bry. Umleitung über Vuisternens-enrQgoz.<br />
"Oraubünden: Sperrung: Umbrail (Sta. Maria-<br />
.,,, Grenze); Solis-Obervaz; Küblis - Conters; Pany -<br />
,:i St. Anjönien; Strasse nach Furna; Strasse nach<br />
?f Valzeina? Strasse nach Igis; Maienfeld - Malans;<br />
*' nur Sonntägsfafarverbot.<br />
Neuenburg: Sperrungen: Strasse Neuenburg-<br />
Peseux I.O.nrid A'.O.<br />
St. Gallen: Sperrungen' Strasse Ragaz-Land-<br />
'quart zwischen; Ragaz und der Tardisbrücke; Umleitung"<br />
über Maienfeld. Die Rheinbrücke darf nur<br />
vpn Wagen mit einem Gesamtgewicht bis 8 Tonnen<br />
befahren werden.<br />
Schaff hausen: Sperrung: Neunkirch - Guntmadingen<br />
- Enge. Umleitung über Löhningen.<br />
Solothurn: Sperrung: Getnpen-Nuglar; Oensingen-Aeussere<br />
KLus.<br />
Tessin: Sperrung- Villa-Mendrisio-Capolago in<br />
Richtung Chiasso-Melide. Umleitung über Croce<br />
Srande-Rancate-Riva-San Vitale.<br />
Thurgau; Sperrungen: Untere Seestrasse Güttingen<<br />
-' Müniterlingen; Umleitung über Altnau-<br />
Scherzing'en; Müllheim T Sonterswil, Umleitung über<br />
Märstetten, .Strasse Engwilen-Emmishofen.<br />
Waadt: Sperrungen: Strasse Lignerolle-Station<br />
Onnens zwischen iVuiteboeuf und La Mothe<br />
bis Ende Junif Strasse zwischen La Brinaz und<br />
Qrges..,.Umleitung über Tuileries de Grandson-<br />
Giez oder Montagny-Vuiteboeuf.<br />
Wallis; Sperrungen: Furkastrasse ab Qberwald;<br />
Grosser St. Bernhard ab Bourg-St. Pierre.<br />
Zug:, Sperrung: Zug-St. Adrian für Lastwagen<br />
und Autocars gesperrt. Strasse Cham - Luzerner<br />
• Grenze, 'in' Richtung Zug-Luzern. Umleitung über<br />
Hünenberg. ' • ••<br />
Zürich: Sperrungen : Küsnacht; Seestrasse zwi-<br />
' sehen Dorlbachbrucke und der Fabrik Terlinden<br />
in '"Goldbach, Richtung nach Zürich gesperrt;<br />
.-Geroldswil:' rechtsufrige Limmattalstrasse' zwischen<br />
-'Oetwil a. L. und Geroldswil bis zirka<br />
Ende Juli <strong>1934</strong> für den Fahrverkehr gesperrt.<br />
Der rechtsufrige Verkehr mit Baden wird von<br />
Weiningen an über Dietikon; Richtung Zürich<br />
von Würenlos-an über Hüttikon-Regensdorfumgeleitet.<br />
Wallisellen-Dübendorf: I. Kl. Strasse von<br />
Neugut bis zur Ueberlandstrasse Zürich-Dübendorf<br />
gesperrt bis ca. 10. Juni. Kilchberg: Seestrasse<br />
(H.-V -Str I. Kl. Kilchberjr-Zürich) vom «Löwen»<br />
..Bendlikon-Grenze Riischlikon bis Ende Juni gesperrt.<br />
Einbahnverkehr seeabwärts. Umleitung<br />
seeaufwäTts über Hornhaldenstrasse - Weinberg-<br />
.strasse-Doifstrasse - Böndlerstrasse/Kilchberg alte<br />
Landstrasse Rüschlikon - Thalwil. Hornhaldenstrasse<br />
II. KI. in Kilchberg-Zürich. Teilstrecke<br />
. Weinbergstrasse-alte Landstrasse bis 30. Juni gesperrt.<br />
Wädenswil: Seestrasse zwischen Horgen<br />
und Wädenswil gesperrt. Wetzikon- Die Strasse<br />
I. Klasse Ober-Wetzikon-Floos ist gesperrt. Uster-<br />
Langholz: Kies bis Esslingen gesperrt. Rifferswil:<br />
Mettmenstetten-Hausen in Oberrifferswil bei<br />
der Sennerei bis 30. Juni. Thalwil: Alte Landstrasse<br />
in Thalwil. Umleitung ' bei der ! Kirche bis<br />
Mitte Juni. Oberrieden: Alte Landstrasse von<br />
Gemeindegrenze Thalwil-Brugg bis Ende Juni.<br />
Stäfa: Bergstrasse von der Goethestrasse bei Buwies<br />
. bis Ende Juni. Seegräben: Strasse Aathal-Seegräben<br />
ab 11. Juni. Henggart: Strecke Station bis<br />
Schaffhauserstrasse und Henggart-Flach im Dorf<br />
Henggart vom 4.—16. Juni. Dorf: HenggaTt-Flach<br />
vom Schmhaus bis Strasse nach Wiler von zirka<br />
II. Junibis 7. Juli).<br />
(Wegen Platzmangel mussten die «Strastenarbeiten»<br />
weggelassen werden.)<br />
Neugründung:<br />
Schweiz. Benzin-Union, Zürich. Unter dieser<br />
Firma wurde eine Genossenschaft gebildet. Ihr<br />
Zweck besteht in der Förderung der gemeinsamen<br />
Interessen aller an schweizerischen Benzinmarkt<br />
Beteiligten und deren friedlichen Ausgleich. Die<br />
Mitglieder haben für die Zwecke der Genossenschaft<br />
ein Eintrittsgeld und jährliche Beiträge zur<br />
Deckung der Auslagen zu leisten, welche mindestens<br />
500 Fr. pro Jahr und Mitglied betragen. Die<br />
Erzielung eines Gewinnes wird nicht beabsichtigt<br />
Der Vorstand besteht zurzeit aus Dr. G. Treadwell,<br />
Rechtsanwalt, Zürich, als Präsident; H. Pestalozzi,<br />
Kaufmann, Zürich; A. H. Meyer, Kaufmann,<br />
Zürich; Ch. Zobrist, Versoix; E. Hauser,<br />
Kaufmann, Wädenswil; H. Haefliger, Kaufmann,<br />
Neuenburg; 0. Zundel, Kaufmann, Zürich; R. Hilfiker,<br />
Kaufmann, Bern; E. Hirt, In«., Lausanne;<br />
Percy Wiedmer. Kaufmann, Basel. Als Sekretär<br />
wurde W. Büchi ernannt. Ale Geschäftsführer<br />
wurde Dr. G. Vetter, Rechtsanwalt, Zürich, bestimmt.<br />
Präsident, Sekretär und Geschäftsführer<br />
führen Kollektiv-Unterschrift je zu zweien. Geschäftsdomizil:<br />
Löwenstrasse, zur Sihlporte.<br />
Hardgaraqe A.-G., BSrsfelden. Unter dieser Firma<br />
wurde eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital<br />
von 2000 Fr. gegründet. Zweck der Unternehmung<br />
ist der Betrieb einer Autogarage, Reparatur-Werkstätte<br />
und Service-Station. Einziges<br />
Mitglied des Verwaltungsrates mit Einzelunterschrift<br />
ist A. Steinen, Mechaniker. Geschäftslokal:<br />
Rheinfelderstrasse.<br />
L. Ebner und V. Bürdet, AutomoWIzubehor, Genf.<br />
Ludwig Ebner und Victor Bürdet sind unter dieser<br />
FiTma eine KoIIektiv^Gesellschaft eingegangen.<br />
Zweck der Unternehmung ist der Handel in Motorfahrzeugaubehör.<br />
Domizil Rue Michel Roset.<br />
Karosserie-Furnituren A.-G.. Biel. Unter dieser<br />
Firma wurde eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital<br />
von 10.000 Fr. gegründet. Zweck der Unternehmung<br />
ist die Vertretung und der Handel in Karosserie-<br />
und Autofurnituren. Einziger Verwaltungsrat<br />
ist Hans Braun, Kaufmann in Zofingen.<br />
Er führt Einzelunterschrift. Domizil: Schlachthausstrasse.<br />
Uto-Servict Aktiengesellschaft, Zürich. Unter<br />
dieser Firma hat sich eine Aktiengesellschaft gegründet<br />
mit einem Kapital von 5000 Fr. eingeteilt<br />
in 10 Namenaktien. Zweck der Unternehmung: Betrieb<br />
einer Tankstelle, Handel in Betriebsstoffen,<br />
Schmiermitteln und Zubehör für Motorfahrzeuge.<br />
Einziger Verwaltungsrat mit Einzelunterschrift E.<br />
Guggenbühl, Steueranwalt in Zürich. Domizil: Seefei<br />
dquai 1.<br />
Personelles;<br />
Garages et Ateliers du Rhone S. A., Bex. Die<br />
Firma erteilt Prokura an E. Stappung, P Fiaux<br />
und M. Tapernoux, alle in Bex. Sie zeichnen kollektiv<br />
je zu zweien.<br />
H. Beutler, Autoreparaturwerkstätte, Ostermundigen.<br />
Inhaber der Firma ist Hans Beutler in<br />
Ostermundigen. Autoreparaturwerkstätte und Handel<br />
in Automobilen und Zubehör. Domizil: Bernstrasse.<br />
Fiat-Automobil-Handels-A.-G., Verkaufsstelle Zürich.<br />
Der Verwaltungsrat erteilt Kollektivprokura<br />
an E. Ley, deutscher Staatsangehöriger und E.<br />
Schnyder, beide in Zürich. Sie zeichnen kollektiv<br />
je mit J. Arbenz oder Fr. Weise, nicht aber unter<br />
sich<br />
Ṁercedes - Benz-Automobil -Aktien - Gesellschaft,<br />
Zürich, Der Verwaltungsrat erteilt Kollektivprokura<br />
an Ch. Grüter in Zürich. Der Genannte zeichnet<br />
mit je einem der Kollektivunterschriftsführenden.<br />
Kapitaländerung:<br />
Sirca S. A., Garage, Rolle. Anlässlich der Generalversammlung<br />
wurde die Herabsetzung des Aktienkapitals<br />
von 80.000 Fr. auf 74.000 Fr. festgelegt<br />
durch Rückkauf von 12 Aktien ä 500 Fr.<br />
Geschäftsverlegung:<br />
Pio Solari-Demicheli Cassarate bei Castagnola.<br />
Die FiTma hat ihren Sitz von Lugano nach Cassarato<br />
verlegt und verzeichnet als Geschäftszweig<br />
Autotransporte.<br />
Ffrnwnänderung:<br />
Eduard T., Lauber, Zürich. Diese Firma übernimmt<br />
Aktiven und Passiven der bisherigen Kollektivgesellschaft<br />
Lauber & Scherz, Auto- und flugtechnischer<br />
Vertrieb, Zürich. Zweck der Unternehmung:<br />
Vertrieb und Handel in flugtechnischen<br />
Artikeln, Automotorenersatzteile, etc. Domizil: Rämistrasse.<br />
W. Emch t Cie., Autogarage, Bern. W. Emch,<br />
sen.. W. Emch, jun., und A. Hunziker-Emch, alle<br />
in Bern, haben unter dieser Firma eine Kommanditgesellschaft<br />
eingegangen. Unbeschränkt haftender<br />
Gesellschafter ist W. Emch, sen., die beiden<br />
andern sind Kommanditäre mit je 1000 Fr. Einlage.<br />
Die Gesellschaft übernimmt Aktiven und<br />
Passiven der erloschenen Einzelfirma Wilhelm<br />
Emch.<br />
Gebr. Probst, Aufo-Electric, Biel. Die frühere<br />
Kollektivgesellschaft Gebr. Probst ändert die Firmenbezeichnung<br />
wie vorstehend ab. Sie verzeigt<br />
als Geschäftszweck Reparatur- und Einbauwerkstätte<br />
elektrischer Apparate für Autos, sowie Handel<br />
mit Zubehör.<br />
Dietrich, Karosserie, A.-G., Basel. Unter dieser<br />
Firma wurde eine Aktien-Gesellschaft mit einem<br />
Kapital von 60000 Fr. gegründet. Sie übernimmt<br />
Aktiven und Passiven der erloschenen Einzelfirma<br />
«Dietrich Karosserie» Der Uebernahmepreis von<br />
40.000 Fr. wird getilgt durch Uebergabe von<br />
40 Aktien. Einziges Mitglied des Verwaltungsrates<br />
ist Otto Dietrich-Schönenberger, KaTossier,<br />
Basel. Er führt Einzelunterschrift. Geschäftsdomizil:<br />
Laufenstrasso.<br />
Buni Carlo, Autoqarage. Bellinzona. Die frühere<br />
Einzelfirma Buni Carlo, succ. Enrico Ambrosoli,<br />
ist wie vorstehend abgeändert worden. Zweck<br />
der Unternehmung ist der Betrieb einer Autogarage<br />
und Reparaturwerkstätte. Domizil: Quartier<br />
San Giovanni.<br />
Schüren & Cie., Autogarage, Brugg. Unter dieser<br />
Firma wurde eine Kommanditgesellschaft eingegangen,<br />
welche Aktiven und Passiven der bisherigen<br />
Fa. Andreas Schürch in Brugg übernimmt. Unbeschränkt<br />
haftende Gesellschafterin ist Clara<br />
Schürch-Bertsehi. Komcnanditär ist A. Schürch-<br />
Sulzer, jun., mit einem Betrage von 5000 Fr. Letzterem<br />
ist Einzelprokura erteilt. Domizil: Aaraueretrasse.<br />
Auflage des Kollokationsplans:<br />
Konefh & Kaelin, jun.. Autoreparafurwerkstätte,<br />
Binningen. Anfechtungsfrist bis 6. Juni.<br />
Konkurswiderruf:<br />
Jaus & Schmidlin, Autogarage, Balsthat. Der<br />
unterm 29. Januar <strong>1934</strong> eröffnete Konkurs ist infolge<br />
Zustandekommens eines Nachlassvertrages<br />
durch Verfügung des Konkursrichters widerrufen<br />
und der Getneinschuldner in die Verfügung über<br />
sein Vermögen wieder eingesetzt worden.
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niedrigen Preise bald erhöht werden müssen.<br />
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Das herrliche Ausflugsgebiet zwischen Boden- und<br />
Genfersee. Auf die klare Darstellung der Alpenstrassen<br />
und der Bodengestaltung wurde besondere Sorgfalt verwendet.<br />
Durch vierfache Gliederung des Strassennetzes<br />
er asst der Fahrer mit einem Blick die Bedeutung der einzelnen Strassen.<br />
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Der Schweizer Automobilist<br />
dehnt seine<br />
i Fahrten häufig über<br />
die Landesgrenzen<br />
aus; diesem Bestreben liegt die Ausdehnung dieser Karte zugrunde.<br />
Die Schweiz liegt im Mittelpunkt, München — Colmar — Dijon —<br />
Lyon — Grenoble — Turin — Gardasee — Dolomiten — Innsbruck<br />
umreissen das Randgebiet. Die Karte ist im Maßstab 1:500,000 mit<br />
seltener Genauigkeit und Uebersichtlichkeit gezeichnet, äusserste Sorgfalt<br />
wurde auf die alpine Ausarbeitung verwendet; besonders zähes<br />
wetterhartes Papier ist ein weiterer Vorzug. Preis Fr. 4.—.<br />
Schweiz-Riviera<br />
1:500 000. Diese Karte ist besonders<br />
geeignet, um dem Fahrer eine genussreiche<br />
Fahrt vom Genfersee ans Mittelmeer,<br />
sei es über die Route des Alpes<br />
d'hiver oder Route des Alpes d'ete zu gewähren; sie umschliesst im<br />
Süden den Küstenstrich von Montpellier bis Imperia und eignet sich<br />
hervorragend für Ausflüge an die Riviera. Preis Fr. 2.80.<br />
Bodensee<br />
mit St. Gallen und Appenzell als Mittelpunkt. Die<br />
Fahrer dieses Gebietes mussten bisher für ihre Ausflüge<br />
schweizerische, deutsche und österreichische<br />
Karten heranziehen. Hier ist alles einheitlich in<br />
einem klaren, übersichtlichen Blickfeld im Maßstab 1 : 300,000 enthalten;<br />
die Karte reicht von Zürich—Luzern weit in den Schwarzwald,<br />
umfasst die Ufergebiete des Bodensees bis hinauf nach Biberach,<br />
führt ins bayerische Hochland bis Garmisch und südlich über den<br />
Arlberg bis zu den Bündner Bergen. Preis Fr. 2.80<br />
Genfersee<br />
mit der Völkerbundstadt lockt immer mehr ins<br />
Zentrum Internationaler Ausflüge. Von Genf als<br />
Standquartier aus gedacht, umschliesst diese Karte<br />
das Hochland Savoyen, greift rund um den Genfersee<br />
— in das südliche Wallis und die Gruyere, über den Jura ins Burgund<br />
und in die herrliche Landschaft des Doubs. Eine Ausflugskarte<br />
im Maßstab 1 : 300,000, wie sie schöner und sorgfältiger ausgearbeitet<br />
nicht «xlstffirt. Prpis Fr. 2.R0<br />
Oberitalienische Seen<br />
Luganer-, Langen- u. Gardasee<br />
bilden den Kern dieser<br />
Karte, und zwar im bestlesbaren<br />
Touristik - Maßstab<br />
1:300,000, äusserst genau und detailliert ausgearbeitet. Der weitere<br />
Vorzug der Karte ist ihre grosse Reichweite über das Kerngebiet hinaus;<br />
im Norden vom Vierwaldstättersee bis hinunter nach Mailand,<br />
estlich bis in die Dolomiten hinein. Die 5farbige Ausführung gewährleistet<br />
grosse Uebersicht mit seltener Genauigkeit. Preis Fr. 2.80<br />
Schwarzwald<br />
Seit einem Jahrzehnt gilt unsere Schwarzwaldkarte<br />
als bestes Orientierungsmittel der<br />
Automobilisten, welche das schöne Ausflugsgebiet<br />
zwischen Heidelberg und Oberrhein<br />
besuchen. Nicht nur die markante Wegleitung, sondern die aufschlussreiche<br />
Darstellung des Geländes, die grosse Uebersichtlichkeit und<br />
leichte Lesbarkeit sind ihre Vorzüge. Maßstab 1:250,000. Fr. 2.80<br />
|| Das westliche Anschlussblatt an den Schwarzwald.<br />
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Baden. Wer eine Fahrt in dieses Gebiet machen will, wer die<br />
hochragenden .Ballons" und „Köpfe" Jenes Gebirgszuges befahren<br />
möchte und die schön ausgebauten Hochstrassen, welche stundenlang<br />
über die Berge führen, lege seine Reisepläne anhand dieser Karte<br />
zurecht. Maßstab 1 : 250,000. Preis Fr. 2.80<br />
Rhein und Mosel<br />
1:500,000. Vom Bodensee bis hinunter<br />
nach Köln, links- u. rechtsrheinisch, wird<br />
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Ueber die Burgen von Rhein<br />
und Mosel - Wiesbaden - Nürburgring - Bergstrasse - Odenwald - Eitel<br />
und Taunus, über alles, was in Reichweite dieses herrlichen Ausflugsgebietes<br />
Hegt, orientiert die Karte den Fahrer mit Genauigkeit. Fr. 2.80<br />
Oberbayern<br />
: 250,000. Auch hier ist vor allem dem Ausflugs-Bedürfnis<br />
des Fahrers Rechnung getragen.<br />
Zwischen Bodensee, München, Salzkammergut<br />
und Innsbruck liegen so viele herrliche Ausflugsziele,<br />
wir erinnern nur an die bayrischen Königsschlösser, an die zahlreichen<br />
Seen und Pässe Oberbayerns und Tirols, wodurch die autotouristische<br />
Wanderlust Immer wieder angeregt wird. Wer seine<br />
Fahrten mit dieser Karte zurücklegt, ist zuverlässig beraten. Fr. 2.80<br />
Dolomiten js<br />
: 250,000. Tausende von Fahrern besuchen all-<br />
Jährlich die Dolomiten. Unsere Karte umschliesst<br />
jenes einzigschöne Bergland mit seinem vorzüglichen<br />
Strassennetz. In Verbindung mit dieser,<br />
Karte ist ein kleiner, 48 Seiten umfassender Führer ausgearbeitet,<br />
der erschöpfend alle Dolomitenstrassen beschreibt. Preis Fr. 1.80.<br />
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16288<br />
16289<br />
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16291<br />
16292<br />
16293<br />
16294<br />
16295<br />
16296<br />
16297<br />
16298<br />
16299<br />
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16301<br />
16302<br />
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100:160<br />
76: 108<br />
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19<br />
32<br />
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6 65: 65<br />
6 85: 127<br />
8 73:111<br />
674,6: 120<br />
8 72: 100<br />
6 82: 114<br />
6 77/109<br />
6 56: 74<br />
482,5 : 120<br />
8 80:115<br />
8 80 : 115<br />
869,85: 85<br />
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16 1933 Limousine 4/5 P. Blei<br />
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18,9 1932 Cabriolet 4/5 P. Solothurn<br />
16,12 1933 Cabriolet 4/5 P. Zofingen<br />
16 1933 Conduite interieure 4/5 P. Geneve<br />
18 1931 Limousine 4/5 P. Ostennundigen<br />
17 1932 Conduite interieure 7 P. Lausanne<br />
6 1929 Amilcar 2 P. Geneve<br />
13 1931 Limousine 6 P. Zürich<br />
23,58 1930 Limousine 7 P. Bem<br />
24 1932 Limousine 6/7 P. Zürich<br />
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6,500<br />
6,800<br />
6,900<br />
6,900<br />
7,000<br />
7,000<br />
7,000<br />
7,500<br />
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8,500<br />
8,500<br />
8,500<br />
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16312<br />
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Benz<br />
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Renault<br />
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Ford<br />
Fiat 014<br />
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Sfeglrus<br />
Dodge<br />
Saurer<br />
Berna<br />
Berna<br />
6 72:100 16 1930<br />
6 76,2: 101,6 14 1928<br />
4 65:110 7 1926<br />
4 90: 140 18 1921<br />
6 84,1: 95,25 16 1929<br />
4 110: 140 27 1918<br />
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4 85:140 17 1929<br />
4 98,4: 101,6 17,17 1929<br />
4 98:107 17 1929<br />
4 67:102 8 1933<br />
4 110:170 45 1922<br />
4 110: 170 45 1922<br />
6 95,2: 130 28 1927<br />
6 85: 125 21 1933<br />
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4 100:150 24 1928<br />
4 125: 170 70 1928<br />
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Die gelbe Liste erscheint in der Regel monatlich<br />
einmal. Aufnahmen von Occasionsfahrzeugen erfolgen<br />
kostenfrei auf Grund des von der Administration<br />
gratis erhältlichen Anmelde-Formulares.<br />
Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Antaben<br />
wird nicht übernommen, auch werden Auskünfte<br />
über auseeschriebene Fahrzeuge von der Administration<br />
nicht erteilt: dagegen werden sämtliche<br />
Anfragen an die Fahrzeugverkäufer kostenlos<br />
weitergeleitet. Die Kontroll-Nr ist bei jeder Anfrage<br />
deutlich anzugeben und für jedes Fahrzeug<br />
eine besondere Einsähe zu machen.<br />
Die Besitzer der Fahrzeuge sind gebeten, die<br />
auf Grund dieser Veröffentlichung verkauften Fahrzeuge<br />
zwecks Streichung in der gelben Liste sofort<br />
abzumelden.<br />
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