E_1934_Zeitung_Nr.054
E_1934_Zeitung_Nr.054
E_1934_Zeitung_Nr.054
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
net anzupassen. Trotz starker ausländischer<br />
Konkurrenz stehen Schweizer Traktoren in<br />
beträchtlicher Anzahl in Gebrauch.<br />
Anhängerund<br />
Bremsen-Fabrikation.<br />
Die Entwicklung, die der Strassentransport<br />
genommen hat, wäre undenkbar, wenn<br />
die Verwendung von Anhängern diese neue<br />
Transportart nicht wirtschaftlicher gestaltet<br />
hätte. In vielen Fällen ist die Frage, ob ein<br />
Anhänger verwendet werden kann, geradezu<br />
entscheidend darüber, ob sich der Strassentransport<br />
lohnt oder nicht.<br />
Der Anhängerbau dürfte in seinem Gesamtumfang<br />
an Wichtigkeit wenig hinter<br />
demjenigen der Lastwagenindustrie stehen.<br />
Rund zwei Dutzend Firmen, worunter solche,<br />
die seit 30 Jahren und noch länger bestehen,<br />
beliefern die schweizerische Wirtschaft mit<br />
allen möglichen Arten von Anhängern. Man<br />
braucht sich nur einmal die Mühe zu nehmen,<br />
an einer belebten Durchgangsstrasse zu prüfen,<br />
welcher Art die verschiedenen Anhänger<br />
sind, um sich darüber Rechenschaft abzugeben,<br />
wie weit verzweigt und kompliziert dieses<br />
Gebiet ist.<br />
Eine besondere Bedeutung hat seit Inkrafttreten<br />
des Verkehrsgesetzes der Bau von<br />
Leichtmetallanhängern erhalten. Durch die<br />
Beschränkung des Totalgewichtes des ganzen<br />
Lastenzuges wurde es notwendig, den<br />
Anhänger bei einer grossen Tragkraft so<br />
leicht wie möglich zu bauen. Die Lösung lag<br />
darin, dass als Rohmaterial in weitgehendem<br />
Masse Leichtmetall verwendet wird, wodurch<br />
Fahrzeuge entstehen, die bis das vierfache<br />
ihres Eigengewichtes zu tragen vermögen.<br />
Die Verwendung von Leichtmetall hat auch<br />
für die schweizerische Volkswirtschaft einen<br />
Vorteil, weil sie die Verwendung von Rohstoffen<br />
ermöglicht, die, im Gegensatz zu Eisen<br />
und Stahl, im Inlande gewonnen werden.<br />
Mit der Verwendung von Anhängern hängt<br />
ebenfalls die Konstruktion und der Bau von<br />
Bremsen eng zusammen. Solange es sich<br />
nur darum handelte, die Zugfahrzeuge mit<br />
einer Bremse zu versehen, bestand für eine<br />
nationale Bremsenindustrie nur ein kleineres<br />
Betätigungsfeld. Erst als die Anhänger in<br />
vermehrtem Masse verwendet wurden und<br />
das Problem ihrer Bremsen in ein akutes<br />
Stadium trat, war der Boden für einen neuen<br />
Betätigungszweig geschaffen. Heute werden<br />
in der Schweiz neben den Motorbremsen älteren<br />
Datums Servobremsen, Unterdruckund<br />
Auflaufbremsen verschiedener Systeme<br />
hergestellt, von denen die ersteren nicht nur<br />
für die Anhänger, sondern auch für alleinfah- bei sie ihre Produkte in beträchtlichen Menrende<br />
Fahrzeuge Verwendung finden. gen auch ins Ausland lieferten. Seit dem<br />
KfDDer<br />
Weltkrieg hat sich diese Industrie jedoch<br />
ippui.<br />
grösstenteils auf den Inlandverbrauch umge-<br />
Für Lastwagen, die vorwiegend Schutt- stellt. Wenn auch durch das Verschwinden<br />
gut zu transportieren haben, stellt die kipp- einer einheimischen Personenwagenfabrikabare<br />
Ladebrücke die weitaus Wirtschaft- tion der Absatz einige Zeit gefährdet erlichste<br />
Aufbauform dar. Je weniger Zeit zum schien, so war doch auf diesem Gebiet in der<br />
Entladen des Wagens aufgewandt werden Folge wiederum eine erfreuliche Entwicklung<br />
muss, um so besser lässt sich dieser für sei- festzustellen. Einesteils sind die Kühler der<br />
nen eigentlichen Transportzweck ausnützen, i n grossen Mengen fabrizierten Automobile<br />
um so geringer ist also das tote investierte rascher ersatzbedürftig geworden, andern-<br />
Kapital. Seit langem hat man eingesehen, teils machen die besonderen Verhältnisse undass<br />
selbst der Zeitunterschied zwischen dem seres Landes einen solchen Ersatz recht oft<br />
Kippen einer Ladebrücke von Hand und dem schon von Anfang an angezeigt, indem die<br />
Kippen mit Motorkraft für die Wirtschaft- vom Konstrukteur vorgesehene und für das<br />
lichkeit des Betriebes stark ins Gewicht Flachland absolut ausreichende Wirkung des<br />
fällt. Trotz der anfänglichen Mehrkosten Originalkühlers auf unseren Gebirgsrouten<br />
wird deshalb nur noch selten auf eine moto- nicht genügt. Durch Einbau eines schweizerrische<br />
Kippvorrichtung verzichtet<br />
ischen Spezialkühlers kann dann nicht selten<br />
Die mechanische Durchbildung solcher die Leistungsfähigkeit des Wagens erstaun-<br />
Kippvorrichtungen stiess allerdings beim Auf- lieh verbessert »werden,<br />
kommen der Kardanwagen anfänglich auf Der Ersatz des Originalkühlers durch einen<br />
beträchtliche Schwierigkeiten, da für den Kühler einheimischer Fabrikation wird viel-<br />
Einbau der Hebevorrichtung nur wenig fach auch dort angezeigt sein, wo sich sonst<br />
Raum zur Verfügung stand. Durch hydrau- die Notwendigkeit grösserer Reparaturen<br />
lische Kipper mit Teleskop-Kolben und an- einstellt. Manche in Großserienfabrikation<br />
dere sinnreiche Anordnungen, an deren Ent- hergestellte Kühler eignen sich nach einiger<br />
Wicklung speziell die Schweizerindustrie Gebrauchsdauer nur noch sehr schlecht zur<br />
grosse Verdienste hat, Hess sich die Aufgabe<br />
aber trotzdem einwandfrei lösen.<br />
AXrrOMOBIL-REVUB <strong>1934</strong> — No 54<br />
Reparatur, da ihre Erzeuger diesen Fall von<br />
vornherein nicht vorsahen.<br />
Jahrelang erschien die Reifenfabrikation Akkumulatoren.<br />
Die<br />
als undurchbrechbares Privilegium des Aus- Akkumulatoren stellen ausgesprochene<br />
landes, vor allem Amerikas, Frankreichs Vertrauensartikel dar. Ihre Dauerhaftigkeit<br />
und Englands. Das Fallen der Rohgummiun