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E_1934_Zeitung_Nr.058

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N»58 -<strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Strassen<br />

Strassenbau in den Niederlanden. Der<br />

Schweizerische Autostrassenverein führte in<br />

diesem Frühjahr eine Fahrt nach den Niederlanden<br />

aus, um an Ort und Stelle das niederländische<br />

Strassennetz und die Massnahmen<br />

Hollands zur Förderung des Automobilverkehrs<br />

zu studieren. Einem Bericht von<br />

Ing. W. Schurter in der «Autostrasse» entnehmen<br />

wir einige recht interessante Reiseeindrücke,<br />

die eine Fahrt auf den holländischen<br />

Strassen hinterlassen muss. Die Bodengestaltung<br />

der niederländischen Landschaft<br />

ist nach der geologischen Forschung' zur<br />

Hauptsache hervorgegangen aus dem Wirken<br />

des Rheins, der diluvialen nordischen Gletscher<br />

und der Arbeit des Meeres. Auf Grund<br />

dieser geologischen Struktur entfallen von<br />

der Fläche der Niederlande<br />

35% auf Tonböden;<br />

11% auf Niedermoor- und Torfgebiete;<br />

6% auf alluviale Sandböden;<br />

45% auf diluviale Sand- und Lehmböden und<br />

3% auf Hochmoore sowie karbonische Formationen<br />

der Provinz Limburg.<br />

Äusserdem ist festzuhalten, dass 25 Prozent<br />

des Landes unter dem Meeresspiegel<br />

liegen, weitere 13 Prozent nur 0 bis 1 m über<br />

Meeresmittelwasser sich befinden und dass<br />

im ganzen ungefähr zwei Drittel der Fläche<br />

der Niederlande gegen Wasserschäden künstlich<br />

geschützt werden müssen. Diese natürlichen<br />

Vorbedingungen bringen es mit sich,<br />

dass die Fundierungsverhältnisse für den<br />

Strassenunterbau sehr oft schlecht sind, da<br />

tragfähige Schichten erst reichlich tief unter<br />

der Bodenoberfläche sich vorfinden. Naturgemäss<br />

entfallen im niederländischen Strassenbau<br />

hingegen alle jene Schwierigkeiten<br />

der Linienführung, welche durch rasch wechselnde<br />

Geländeformen, drückendes Gebirge<br />

oder Hangrutschungen bedingt sind.<br />

Die modernsten Strassenbauten finden sich<br />

zwischen Rotterdam-Haag-Amsterdam, dem<br />

kommerziellen Herzen des Landes, mit entsprechend<br />

dichtem Verkehr. Sehr gut ausgebaut<br />

sind die Strassen der Provinzen Seeand<br />

und Nordbrabant, dann der Strassenzug<br />

Leenwarden-Zwolle-Arnhem. *)<br />

Was die Finanzierung des Ausbaues des<br />

niederländischen Strassennetzes anbetrifft, so<br />

wird dazu ein Strassenbaufonds herangezogen,<br />

der sogenannte Wegefonds. Jährlich<br />

werden diesem Fonds folgende Mittel zugeführt:<br />

Gulden<br />

Jährlicher Zusehtiss des Staates, als Ablösung<br />

für Unterhaltspflichten u. Strassenbaukosten<br />

vor Schaffung des Wegefonds<br />

5 Mill.<br />

Einnahmen aus den Automobileteuern 18 Mill.<br />

Einnahmen aus der Fahrradsteuer 7 Mill.<br />

Total 30 Mill.<br />

Diese Summe von rund 30 Mill. Gulden entspricht<br />

einem Aufwand von rund 1811 Fr. per<br />

km 2 der Landfläche, bzw. 7.75 Fr. pro Einwohner.<br />

In der Schweiz wurden von seiten<br />

der Kantone (ohne Bezirks- und Gemeinde-<br />

Ausgaben) für den Ausbau und die Verbesserung<br />

des Strassennetzes im Durchschnitt<br />

der 3 Jahre 1930—1932 jährlich 1305 Franken<br />

pro Quadratkilometer oder Fr. 13.50 pro Einwohner<br />

aufgewendet. Berücksichtigt man bei<br />

uns nur die produktive Fläche des Landes, so<br />

stellen sich die diesbezüglichen Aufwendungen<br />

auf 1748 Franken pro Quadratkilometer,<br />

d. h. diese Ausgaben erreichen die gleiche<br />

Höhe wie diejenigen Hollands, ohne dass wir<br />

dabei weder auf die Breite der niederländischen<br />

Strassen, noch auf die gesonderte Anlage<br />

von Radfahrwegen Anspruch erheben<br />

dürfen. Hier gelangt bereits die Bedeutung<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Verkehrssicherheit und Verkehrserziehung. Beim<br />

Autoverkehr muss man unterscheiden zwischen<br />

dem technischen Teil der Maschine und dem Menschen,<br />

der sie führt. Verkehr ist Leben, pulsierendes<br />

Leben. Er muss als solches beurteilt und psychologisch<br />

und biologisch geregelt und geleitet werden.<br />

Die Maschine ist ein verhältnismässig nebensächliches<br />

Hilfsmittel. Dass auch mit technisch sehr unvollkommenen<br />

Fahrzeugen ein sicherer Verkehr möglich<br />

ist, haben Millionen von Fahrern seit Jahrzehnten<br />

in aller Welt bewiesen. Und das mit<br />

Fahrzeugen, die technisch viel mangelhafter waren<br />

wie unsere heutigen. Und da will man das Verkehrsproblem<br />

mit kleinen technischen Aenderungen<br />

an den Wagen lösen, will jeden Wagen schon für<br />

den kommenden Unfall vorbereiten (keine Kühlerfiguren<br />

usw.), also jeden Fahrer und jeden Wagen<br />

als sicheren Unfallkandidaten darstellen, pädagogisch<br />

ein schauderhaftes Beginnen. Wenn wir also<br />

zum Schluss kommen, dass auch mit recht mangelhaften<br />

Fahrzeugen sicher gefahren werden kann,<br />

Unfälle durch technisches Versagen der Fahrzeuge<br />

erwiesenermassen selten sind, so müssen wir unser<br />

ganzes Augenmerk auf den Menschen richten, auf<br />

alle Menschen, die an dem Verkehr beteiligt sind:<br />

Auto-, Motorradfahrer, Kutscher, Radfahrer und<br />

nicht zuletzt die Fussgänger.<br />

Beim Menschen, zunächst beim Fahrzeuglenker,<br />

müssen wir grundsätzlich zwei Gebiete unterscheiden,<br />

die Fahrkunst und die Verkehrsmoral.<br />

Vorbild und Muster für die Analyse muss der<br />

erstklassige Fahrer sein, der Jahre und Jahre<br />

schnell, sehr schnell fährt, ohne Unfälle zu verursachen.<br />

Warum, wie kommt das? Wo doch andere<br />

Fahrer viel langsamer fahren und trotzdem<br />

*) Vergleiche die 3 Strassenbilder auf Seite 8.<br />

der Geländeschwierigkeiten für die Strassenbaukosten<br />

zum Ausdruck.<br />

-mymehr<br />

Unfälle haben. Die fast allein beschuldigte<br />

übersetzte Geschwindigkeit kann also nicht schuld<br />

sein<br />

Żunächst die Fabxkunet. Vor allem fort mi<br />

dem Irrtum, dass ein noch so guter Fahrunterrich<br />

gute Fahrer erzielen kann. Von all den hunder<br />

Finessen soll hier nicht die Rede sein, die erst die<br />

Fahrkunst ausmachen und die viele nie lernen, ja<br />

nicht einmal etwas davon wissen. Wirkliche<br />

Fahrkunst kommt erst nach vielen Tausenden<br />

von Kilometern, nach Jahren allmählich zustande<br />

und wir können, nicht von jedem<br />

Autofahrer eine dreijährige Lehre verlangen. Es<br />

ist also nur die Frage, ob wir dieee langsame,<br />

meist zu langsame und unvollkommene autodidaktische<br />

Erziehung fördern können. Ich glaube ja<br />

Systematische Aufklärung in der Presse an Hand<br />

typischer, konkreter Unfälle könnte viel machen<br />

Wie hat denn der gute Fahrer seine Kenntnisse<br />

erworben? Vielfach indem er von erstklassigen<br />

Fahrern ini Gespräch über diesen oder jenen Unfall<br />

die wirklichen Fehler, die gemacht wurden<br />

erfuhr, nicht die angeblichen gleichgültigen wie<br />

« zu schnell gefahren >, die in der <strong>Zeitung</strong> stehen<br />

Die ganze umfangreiche Berichterstattung der<br />

Presse über Unfälle ist erzieherisch vollständig<br />

wertlos. Genaue Situationsskizzen mit Angabe des<br />

wirklichen Fehlers, Unterschätzung der Schlüpfrigkeit,<br />

Unterschätzung des Gefälles einer Kurve<br />

falsche Beurteilung der Schnelligkeit eines entgegenkommenden<br />

Fahrzeuges, brutale Korrektionen<br />

beim Schleudern des Wagens usw. würden denen,<br />

die lernen wollen, und diese Gutwilligen sind in<br />

der Mehrzahl, viel helfen.<br />

Was man mit dem systematischen Pressefeldzug<br />

erreichen kann, hat man bei der Lärmbeltämpfung<br />

gesehen. Wie rasch haben sich da die Verhältnisse<br />

geändert. Beim Lärm geht es aber nur<br />

um die Annehmlichkeit, nicht um Leben und Tod.<br />

Und dann sage man einem Fahrer, der einen<br />

Zusammenstoes hatte, ja nie: « Sie sind natürlich<br />

zu schnell gefahren», denn das nützt gar nichts<br />

und reizt ihn nur zum Widerspruch, sondern man<br />

sage einfach: «Sie können also noch nicht fahren»,<br />

das ist viel richtiger — denn es kann an<br />

etwas ganz anderem als an der Geschwindigkeit<br />

gelegen haben, — es greift ihn in seiner Fahrerehre<br />

an und führt viel eher zur Besserung.<br />

Wenn immer und immer wieder von guter<br />

Fahrkunst gesprochen wird, so gehört es zum guten<br />

Ton, selbst auch gut zu fahren. Man denke nur,<br />

wie gewaltig sich beim Skifahrer die Fahrkunst<br />

in wenigen Jahrzehnten entwickelt hat, ganz ohne<br />

staatliche Fahrschulen, ohne Prüfungen, bisher<br />

zum Glück auch noch ohne kantonale oder eidgenössische<br />

Skifahrergesetze. Nur weil man immer<br />

sagt, der fährt gut, der fährt schlecht. Niemand<br />

möchte gerne zu den letzteren gehören. Man übt,<br />

man lässt eich's von besseren Fahrern zeigen und<br />

kann es zuletzt selber. Hier wäre ein dankbares<br />

Feld für die Automobilclubs. Systematische Aufklärung<br />

über die vielen Finessen des Fahrers, die<br />

nicht erst mit langfristigen psychotechnischen Statistiken<br />

studiert werden müssen. Worauf es ankommt,<br />

weiss man schon lange, man muss nur die<br />

Masse der Fahrer systematisch und psychologisch<br />

geschickt erfassen. Wie wäre es t. B. mit Geschicklichkeitsprüfungen,<br />

die nicht nur wie die bisherigen<br />

für die Fahrerelite bestimmt sind, sondern<br />

solche für den Durchschnittsfahrer, den Anfänger.<br />

Oder wie wäre es, wenn in irgend einer brauchbaren<br />

Form von den Klubs Diplome für gutes Fahren<br />

gegeben würden? Zum Beispiel würde man<br />

einem Fahrer in Gegenwart eines •fahrtechnisch<br />

wirklich erstklassigen Experten eine bestimmte<br />

Strecke fahren lassen mit der Angabe; möglichst<br />

rasch zu fahren, aber ohne Risiko. Eine andere<br />

Möglichkeit: in einer ebenen Wiese legt man ein<br />

Stück glatter, gewundener Fahrbahn an. abseits<br />

vom Verkehr. Hier könnte bei allen möglichen<br />

Strassenverhältnissen die Schleudertechnik geübt<br />

werden. Wenn dann einem solchen Fahrer auf<br />

der Strasse der Wagen schleudert, ist er nicht<br />

hilflos.<br />

Wie schlecht passen sich die meisten Fahrer<br />

dem dauernd wechselnden Risiko an. Bei schlüpfriger<br />

Strasse, bei Glatteis sogar fahren die meisten<br />

genau so rasch wie auf trockener Strasse. Und<br />

wie ungleich sind die Verhältnisse.<br />

Gerade die Beurteilung der vielerlei Gefahren<br />

und die rechtzeitige Anpassung der Geschwindigkeit<br />

ist das Wichtigste, nicht die Geistesgegenwart,<br />

wie Laien und eogar manche Psychoteehniker meinen.<br />

Wenn es auf Geistesgegenwart ankommt, wenn ein<br />

Fahrer plötzlich scharf stoppen muss, ist das<br />

schon ein Beweis für mangelnde Voraussicht,<br />

wenigstens in den allermeisten Fällen. Jeder fahre<br />

so rasch wie er kann — kann kommt von können<br />

—, aber nie rascher. Je nach dem Wagen,<br />

dem Strassenzustand, der Fahrtechnik und nicht<br />

zuletzt der stets wechselnden momentanen Disposition<br />

des Fahrers selbst können das ganz verschiedene<br />

Geschwindigkeiten sein. Was für den Fahrkünstler<br />

gemütliches Spazierenfahren ist, ohne Risiko<br />

für sich und andere, ist für den Durchschnittsfahrer<br />

Raserei, die nach üblicher Polizeimentalität<br />

bestraft werden sollte, auch wenn sie<br />

gar nicht zum Unfall führt. Jeder muss eben so<br />

fahren, wie es seiner Technik entspricht. Denn<br />

selbstverständlich kann man nicht alle zu Akrobaten<br />

des Volants machen, trotzdem man in Paris<br />

lernen kann, wie erstaunlich hoch sich ohne (aber<br />

nicht mit) polizeiliches Gängelband die Fahrkunst<br />

einer grossen, meist ungebildeten Fahrermasse<br />

züchten lässt.<br />

Gar vielfältig lässt sich diese Erziehungsaufgabe<br />

anfassen. Die Kunst ist nur, die geeigneten<br />

Organisatoren zu finden. Denn unsere besten Fahrer<br />

fahren zwar wie die Herrgötter, aber sie reden<br />

sehr ungern. Auch viele unserer Experten sind<br />

zwar vorsichtige Fahrer und gute Schriftgelehrte,<br />

die alle Paragraphen auswendig können, deswegen<br />

aber noch lange nicht selbst geschickte Pädagogen<br />

zu sein brauchen.<br />

Und nun die Verkehrsmoral. Wie miserabel<br />

steht es damit bei allen Strassenbenützern. Bei<br />

den Autofahrern kein bisschen schlimmer wie bei<br />

den Fussgängern, im Gegenteil. Aber auch bei<br />

dieser Kritik muss man unterscheiden. Der weitaus<br />

grösste Prozentsatz der Fahrer ist an sich<br />

gutwillig und nicht von Haus aus Verbrecher, wie<br />

man nach Gesetz und Gesetzeshandhabung meinen<br />

könnte. Mit Güte kommt man, das ist anderswo<br />

auch schon längst erwiesen, bei diesen Fahrern<br />

viel weiter wie mit Bussen und Abschreckungsstrafen,<br />

die den Autofahrer nur zum resignierten<br />

Fatalisten machen.<br />

Aber diese Erziehung muss früh anfangen,<br />

schon in der Schule. Hier ist sie wichtiger wie<br />

die Kenntnis der Verkehrsvorschriften, und sie<br />

muss alle am Verkehr Beteiligten mit einbeziehen,<br />

die Fussgänger genau so wie die Fahrer. Nur auf<br />

die Autofahrer abstellen, ist nicht nur sinnlos, sondern<br />

undemokratisch, ist Kastenpolitik. Aber auch<br />

die Rechtsprechung muss sich umstellen, nicht unter<br />

sozialem Deckmantel Ungerechtigkeit statt Gerechtigkeit<br />

üben. Man lese nur Expertenberichte<br />

oder die Begründungen der Staatsanwälte. Vom<br />

grünen Tisch wird da der Autofahrer als der alleinige<br />

Sünder hingestellt: wie er's macht, so ist<br />

es falsch. Maßstäbe werden angelegt, wie wir sie<br />

von fehlbaren Menschen sonst nirgends verlangen.<br />

Und dann ist schon die Frage: wer ist schuldig?<br />

bei einem Verkehrsunfall meistens falsch. Es ist<br />

eins zu zehn zu wetten, dass bei einem Unfall beide<br />

Parteien schuld sind. Denn wenn der eine wirklich<br />

aufpasst, muss es schon trotz grober Fehler<br />

des anderen merkwürdig zugehen, bis etwas passiert.<br />

Die richtige Frag© ist also: wer ist mehr<br />

schuld?<br />

Also fort mit kleinlichen bureaukratischen<br />

Massnahmen, die nichts nützen, ja schaden, weil<br />

sie den Blick von der Hauptsache abwenden. Nehmen<br />

wir Rücksicht aufeinander, jeder Fussgänger,<br />

jeder Fahrer, dann wird es gehen. K. B. in Z.<br />

Verlieht<br />

Alpenposten. In der Periode vom 2.—8. Juk<br />

<strong>1934</strong> verzeichnen unsere 36 Alpenpostlinien gegenüber<br />

der vorjährigen Parallelperiode eine starke<br />

Frequenzerhöhung, und zwar von 16,677 auf 24,805<br />

Passagiere (-f- 7449). Auf fünf Linien waren Minderfrequenzen<br />

zu verzeichnen, die mit 218 am<br />

Lukmanier und 139 am Gotthard am stärksten in<br />

Erscheinung traten. Von den besser frequentierten<br />

Linien zeichnen sich besonders St. Moritz-Maloja<br />

mit +1362, Nesslau-Buchs mit -f-1331, Lenzerheide<br />

mit -j- 523 und Chur-Reichenau-Flims Waldhaus<br />

mit + 333 aus. Sieben Linien hatten eine<br />

zwischen 200 und 299, 13 eine solche zwischen 100<br />

und 199 und 6 Kurse eine zwischen 58 und 97 liegende<br />

Mehrfrequenz zu verzeichnen.<br />

A. C. S.<br />

KANTONALVERBAND BERNISCHER A. C. S.-<br />

SEKTIONEN. Für das am 19. August <strong>1934</strong> stattfindende<br />

Picknick hat die einladende 'Sektion Les<br />

Rangiere ein ungemein ansprechendes Programm<br />

festgelegt. Die jurassische Sektion rechnet mit<br />

einem zahlenmässig sehr grossen Aufmarsch aller<br />

bernischen A. C. S.-Sektionen und hat dementsprechend<br />

das Picknick auf breite Basis gestellt. Die<br />

Wahl des Picknickplatzes ist auf die Gegend von<br />

«Sous la Neuve Vie», 1,5 km östlich Saignelegier,<br />

gefallen. Eine «Verbandsküche» sorgt für das leibliche<br />

Wohl der Teilnehmer, ausserdem ist auf dem<br />

Picknickplatz ein Ausschank von Getränken in Aussicht<br />

genommen. Programm des ersten Kantonalpicknickes:<br />

11.00 Uhr: Frühschoppen-Konzert, offeriert von der<br />

Sektion Les Rangiere.<br />

12.30 Uhr: Mittagessen.<br />

Nachmittags: Unterhaltung bei Wettspielen, Kinderspielen<br />

und Tanz (Podium).<br />

18.00 Uhr: Aufbruch.<br />

Die Sektion Lee Rangier« hat sich eine sorgfältige<br />

Vorbereitung dieser erstmalig auf alle bernischen<br />

A. C. S.-Sektionen ausgedehnten Picknick-<br />

Fahrt angelegen sein lassen. Es ergeht darum heute<br />

schon an die vielen Anhänger des freien Picknicklebens<br />

die freundliche Einladung, den 19. August,<br />

refiMportlich gesprochen eine Woche vor dem<br />

Grand Prix, dem Verbandsanlass zu reservieren.<br />

h.<br />

SEKTION BERN. II. Autoslalom In Interlaken.<br />

Schon sind die Hindernisse für die nächsten Samstag<br />

und Sonntag stattfindende Geschicklichkeitsprüfung<br />

«gelegt» Sie sind so sinnreich erdacht,<br />

dass es fast schade ist, sie bis zu Beginn der Konkurrenz<br />

geheimzuhalten. Verraten sei nur, dass sie<br />

von jedem Durchschnitts-Automobilisten ohne besondere<br />

Kenntnisse erfüllt werden können und dass<br />

mit der Geheimhaltung der Prüfungsaufgaben bestimmt<br />

nicht eine Abschreckung des grossen Publikums<br />

bezweckt wird. Die Sektion Bern hat ihre<br />

Mitglieder und zahlreichen Gymkhana-Freunde<br />

wiederum mit Spezialzirkular zum Besuche der<br />

Oberländer Auto-Tage eingeladen. Sie hat ausserdem<br />

für den bestklassierten Konkurrenten aus<br />

ihren Reihen einen Sonderpreis ausgesetzt, der<br />

demjenigen zufällt, der die kleinste Zahl von Wertungspunkten,<br />

gleichgültig ob Amateur oder Experte,<br />

erringt.<br />

Der II. Auto-Slalom erhält dieses Jahr mit der<br />

Ausdehnung auf zwei Tage und der Abhaltung<br />

eines grossen Balles im Kursaal ein stattliches<br />

Aussehen.<br />

Anmeldeformulare für den 'Slalom können beim<br />

Verkehrsverein Interlaken und beim Sekretariat der<br />

Sektion Bern bezogen werden. Zimmerbestellungen<br />

sind direkt an die betreffenden Hotels zu richten,<br />

die bei Anlass des Slaloms beträchtlich ermässigte<br />

Wochenend-Abkommen gewähren. h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die ungünstigen Witterungsverhältnisse<br />

verunmöglichten am 15. Juli die<br />

Durchführung der Picknick- und Strandbadfahrt<br />

nach Nuolen. Der Anlass soll nun nach gleichem<br />

Programm am 12. August durchgeführt werden.<br />

FÜT den 5. August ist zudem der Besuch des Klausenrennens<br />

vorgesehen.<br />

Als Damenanlass ist für die letzte Hälfte August<br />

eine Fahrt nach Buonas anberaumt, wo die Damen<br />

Gäste von Hrn. Vizepräsident Gassmann in seiner<br />

Weekendbesitzung sind und einem frohen Strandbadbetrieb<br />

huldigen können.<br />

T. C. S.<br />

Autotektfon St.Gallen-Appenzell<br />

Bericht Ober die Ausschuss-Sitzung vom 11. Juli<br />

in Wil. Nach Verlesung des Protokolls, welches genehmigt<br />

wird, kann erfreulicherweise festgestellt<br />

werden, dass sich der Mitgliederbestand fortwährend<br />

erweitert und heute 1640 Mitglieder beträgt.<br />

Der Vorsitzende, Herr Gerichtspräsident Lutz, Flawil,<br />

orientiert über die Exkursion in die Maschinenfabrik<br />

Saurer und über die Beschlüsse und die<br />

Tätigkeit des T. G. S.-Ausschusses im 2. Trimester.<br />

Die geplante Jurafahrt kam auch dieses Jahr<br />

wieder nicht zur Ausführung, da sich nur ein einziger<br />

Automobilist hiefür interessierte. Dagegen<br />

kann festgestellt werden, dass die fünftägige Fahrt<br />

in die Dolomiten gesichert ist, indem schon heute<br />

verschiedene definitive Anmeldungen vorliegen. Der<br />

Ausschuss nimmt sodann davon Notiz, dass in der<br />

Leitung der Ortsgruppe Toggenburg ein Wechsel<br />

ingetreten und an der letzten Hauptversammlung<br />

als Präsident dieser Ortsgruppe Herr Kreis in<br />

Ebnat gewählt worden ist. Orientierend berichtet<br />

sodann der Vorsitzende über den Stand betr. Herausgabe<br />

eines einheitlichen Verbandsorganes der<br />

s.<br />

deutschschweizerischen Sektionen, über die Bestrebungen<br />

betr. Signalisierung der Hauptstrassen<br />

usw.<br />

Fz.<br />

Die Sektion ladet auf nächsten Sonntag, den<br />

22. Juli, ihre Mitglieder sur T. G. S.-Chilbi mit<br />

Kinderfest auf Michelskreuz ein. Die Autozufahrt<br />

erfolgt nur über Gisikon-Root. Die Strasse befindet<br />

sich in gutem Zustand und ist leicht befahrbar. Das<br />

Programm sieht 13 Uhr Beginn der Volksbelustigung<br />

vor: Gemütliches Lagerleben, Gesang-, Jodel-,<br />

Alphorn- und Musikvorträge; Kinderbelustigungen<br />

unter Mitwirkung von Jakob Bieri: Sackgumpen,<br />

Wurstschnappen, Seilziehen, Ballwerfen, Ballonwettfliegen,<br />

usw.<br />

'<br />

Auch der bekannte Fahnenschwinger Hug wird<br />

manches zur gemütlichen Unterhaltung beitragen.<br />

Alle Schwestersektionen sind freundlichst zu dieser<br />

Chilbi eingeladen und gebeten, ihre Mitglieder darauf<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Im weitem sei die Stammtischausfahrt vom<br />

nächsten Donnerstag den 19. Juli in Erinnerung gebracht.<br />

Die Abfahrt ist auf 20 Uhr angesetzt mit<br />

Ziel Stans.<br />

*u«<br />

Autosektion Waldstätte<br />

CHAUFFEURVEREIN SCHAFF-<br />

HAUSEN. Monatsversammlung<br />

vom 12. Juli <strong>1934</strong>. Der Präsident<br />

eröffnet die etwas schwach<br />

besuchte Versammlung nach<br />

SCHAFFHAU5ENI kurzer Begrüsaung om<br />

Uhr. Mutationen waren keine<br />

zu verzeichnen. Auf dem Gebiete der Verkehrsfragen<br />

gaben die neu erstellten Wegweiser in unserem<br />

Munotstädtchen Anlass zu reger Diskussion.<br />

Als vollkommen unrichtig angebracht wurde von<br />

allen Mitgliedern der Rheinbrücken-Wegweiser bezeichnet,<br />

wo jeder nichtorfskundige Atitler auf der<br />

schmalen Passage anhalten muss, um sich zu überzeugen,<br />

ob er den richtigen Weg eingeschlagen<br />

habe. Auch-das ständige Parkieren an der Unterstadt<br />

kam wiederum zur Sprache, wo schon längst<br />

ein Parkverbot angebracht werden sollte. Als weiteres<br />

wichtiges Traktandum wurde die Frage des<br />

Rechtsschutzes behandelt. Der Vorstand legte nach<br />

guter Ausarbeitung die Materie der Versammlung<br />

zur Abstimmung vor, wogegen die Mitglieder den<br />

Vorschlag aber stillschweigend verwarfen. Auch die<br />

bevorstehende Herbstfahrt gab zu reger Diskussion<br />

Anlass. Nach langem Beraten wurde eine halbtägige<br />

Fahrt beschlossen. Um die Fahrroute festzulegen,<br />

werden alle Mitglieder ersucht, Vorschläge<br />

für eine nicht mehr als 120 km betragende Ausfahrt<br />

bis zum 28. Juli schriftlich einzureichen.<br />

ZÜRCHER VERKEHRSLIGA. Heute Dienstag<br />

tritt in Zürich die Strassenverkehrsliga zusammen,<br />

um zur Vorlage betreffend das Kantonale VerkehTsgesetz<br />

Stellung zu nehmen. Die Negierung aller<br />

Postulate der Verkehrsinteressenten durch den<br />

Kantonsrat wird dazu führen, dass jetzt schon der<br />

Beschluss für Verwerfung der ungenügenden Gesetzesvorlage<br />

gefasst wird und die nötigen Schritt«<br />

sofort angeordnet werden.<br />

V<br />

Veranstaltungen.<br />

Kongress der internationalen Aerzfe-Automobilisien.<br />

In Utrecht tagte vom 21.—25. Mai der 1. Internationale<br />

Kongress der Aerzte-Automobilisten,<br />

zu dem sich 160 Mediziner aus verschiedenen Ländern<br />

eingefunden hatten. In 7 Staaten Europas<br />

existieren bereits derartige Verbände, und zwar in<br />

Oesterreich, Deutschland, Belgien, Frankreich, Dänemark,<br />

Holland und in der Tschechoslowakei. Anlässlich<br />

dieser Veranstaltung wurde zunächst das<br />

internat. Aerztewagen-Abzeichen festgelegt, nämlich<br />

ein auf die Spitze gestelltes, blaues Dreieck mit<br />

dem Aeskulapstab. In einem interessanten Vortrag<br />

über die medizinisch-wissenschaftlichen Angelegenheiten<br />

im Kraftfahrwesen wurden den Teilnehmern<br />

Vorschläge und Leitsätze bekanntgegeben<br />

betr. Hygiene im Automobilwesen, ärztliche Untersuchung<br />

der Fahrer und Kandidaten usw. Ein<br />

weiterer Referent behandelte das Thema der Vorfahrtsrechte<br />

und Steuerherabsetzung für Aerztowagen.<br />

Der nächste Kongrees wird 1936 in Paris<br />

stattfinden.<br />

«o<br />

den<br />

Isdi<br />

mdc»<br />

Personelles.<br />

Schneller & Cie., Automobilhandel, Bern. Der<br />

unbeschränkt haftende Gesellschafter August<br />

Schneiter ist infolge Tod ausgeschieden. Als neue<br />

unbeschränkt haftende Gesellschafterin tritt dessen<br />

Witwe Frau Anna Schnedter, Privatiere, in<br />

Bern, ein.<br />

Syndikat des Aulomobllhandels und der Garagen-Industrie<br />

in der Schweiz, Bern. Aus dem Vorstand<br />

sind M. von Ernst, M. A. Addor, A. Pianta<br />

und J. Schmohl ausgetreten, deren Zeichnungsberechtigung<br />

ist erloschen. In der Generalversammlung<br />

wurden gewählt als Präsident A. Carfagni,<br />

als Vizepräsident P. Wiedmer, als Sekretär John<br />

Herren, sowie als Mitglieder: R. Hürsch, G. Koch,<br />

E. Ryffel-Altmann, G. Schlotterbeck, A. Fleury, A.<br />

Goy, Ch. Hoffer und H. Schwaar. Namens der Genosenschaft<br />

zeichnen Präsident oder Vizepräsident<br />

kollektiv mit dem Sekretär oder einem andern<br />

Mitglied. Domizil: Bern, Effingerstrasse, bei Notar<br />

Geymayr.<br />

Firmenlöschung.<br />

Alexis Keller & Gygax, Carrossier, Blei. Diese<br />

Kollektivgesellschaft hat sich aufgelöst und ist<br />

nach vollständig durchgeführter Liquidation erloschen.<br />

Kessler & Cie. in Liq., Automobilhandel, Zürich.<br />

Diese Kollektivgesellschaft ist infolge beendigter<br />

Liquidation erloschen.<br />

Geschäftserweiterung.<br />

Hans Räber, Autoreparaturwerkstätte, Wädenswil.<br />

Die Firma, welche bisher eine Velo- und Motorwerkstätte<br />

betrieb, verzeigt als nunmehrige Geschäftsnatur<br />

Auto-Reparaturwerkstätte.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. BOchl, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolllgir.<br />

Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwal).<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.

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