E_1934_Zeitung_Nr.083
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BERN, Freitag, 12. Oktober <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 83<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
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Zur Geschichte des Luftreifens<br />
Die Geschichte de's aus Gummi gefertigten<br />
Luftreifens gehört zu jenen Merkwürdigkeiten<br />
der Technik, wo sich aus einem anfangs<br />
unscheinbaren Gedanken später zwei grosse<br />
Industrien, die Fahrrad- und die Autoindustrie<br />
entwickelten. Es ist eine unleugbare<br />
Tatsache, dass sich Fahrrad und Automobil<br />
niemals zu jenen unentbehrlichen, grossartigen<br />
Verkehrsmitteln hätten entwickeln können,,<br />
wenn nicht die Erfindung des Luftreifens<br />
dies möglich gemacht hätte. Als im<br />
Jahre 1813 der badische Forstmeister Freiherr<br />
Karl von Drais das erste aus Holz gefertigte<br />
Fahrrad erfand, zunächst kein Tretrad,<br />
sondern ein Laufrad, ahnte damals niemand<br />
die kommende Bedeutung dieser Erfindung.<br />
Diese eisenbeschlagenen Holzfahrräder<br />
machten das Fahren natürlich zu keinem<br />
körperlichen Genuss und so ist es begreiflich,<br />
dass das hölzerne Fahrrad zunächst<br />
.in seiner Entwicklung stehen blieb und auch<br />
keine Anhänger fand. Die starken körperlichen<br />
Erschütterungen beim Fahren dieser<br />
nicht abgefederten hölzernen Laufräder machten<br />
das Fahren mehr zu einer Qual als zu<br />
einem Vergnügen, und so ruhte die weitere<br />
Entwicklung des Fahrrades zunächst mehrere<br />
Jahrzehnte.<br />
.• Erst mit der Erfindung des Gummis sollte,<br />
eine neue Epoche für bestimmte Verkehrsmittel<br />
in&rechen. Man erkannte sehr früh,<br />
dass man ein eisenbeschlagenes Wagerträd<br />
duTchBdegcn mit «inetn «lastischen Gummi»<br />
streifen gewissermassen etwas federnd gestalten<br />
konnte, wodurch das Fahren in- einem<br />
Wagen wesentlich angenehmer gestaltet<br />
wurde. Wann und wo das erste gummibelegte<br />
Wagenrad in Erscheinung getreten<br />
ist, darüber fehlt es an geschichtlichen Aufzeichnungen.<br />
Es war anfangs nur üblich, lediglich<br />
Luxuswagen mit Gummirädern auszustatten,<br />
insbesondere war es die sogenannte<br />
Equipage, die man auch scherzhaft<br />
Gummikutsche nannte, welche vornehmlich<br />
gummibelegte Räder erhielt. Die Equipage<br />
als Luxuswagen war das Zeichen der vornehmen<br />
und reichen Welt, die, volkstümlich<br />
gesprochen, «auf Gummi fuhr». Der Wunsch<br />
nach einer Abfederung der Wagen war damals<br />
auch deswegen sehr dringend, weil die<br />
Strassen mit ihrem holprigen, schlechten<br />
Steinpflaster das Wagenfahren zu keinem<br />
Genuss-gestalteten, denn die glatten \sphaltstrassen<br />
kannte man damals noch nicht. Die<br />
Erfindung nach einem stossfreien Gefährt<br />
lag also gewissermassen in' der Luft.<br />
F E U I<br />
Da man in Berlin einen Tag länger zum<br />
Aufbau braucht als sonst, hat Bux die Gelegenheit<br />
benutzt, seiner Mutter in Frankfurt<br />
einen kurzen Besuch abzustatten, während'<br />
Fee mit dem Zirkus direkt von Arnheim<br />
nach Berlin gefahren ist.<br />
Als Bux dann am 20. September um halb<br />
acht Uhr morgens mit dem Schlafwagenzug<br />
auf dem Anhalter Bahnhof auch in Berlin<br />
eintrifft, steht Cilly auf dem Bahnsteig.<br />
Schon als sie ihm entgegentritt, fällt ihm ihre<br />
verstörte Miene auf.<br />
«Was machst du denn für ein Gesicht,<br />
Cilly?» fragt er besorgt.<br />
«Ist .irgend was passiert?»<br />
Da bricht Cilly in Tränen aus und sagt unter<br />
Schluchzen: «Teddy... ist... tot.»<br />
Bux wird kreidebleich. «Wie? Wo?» stösst<br />
er heftig hervor.<br />
«Auf der Reise, Als Tom in Minden frühmorgens...<br />
die Klappe aufgemacht hat zum<br />
Füttern ... lag er tot... im Käfig.»<br />
«Und ihr habt keine Ahnung, was mit ihm<br />
passiert ist?» fragte Bux mit heiserer<br />
Stimme.<br />
Als man schliesslich die hervorragende<br />
Luftdichte des Gummis erkannt hatte,' ergab<br />
sich der Gedanke eines Luftreifens beinahe<br />
von selbst, denn der volle Gummireifen oder<br />
-Streifen blieb naturgemäss in der Federung<br />
immer etwas unvollkommen. Der Erste, der<br />
das Problem des hohlen Gummi-Luftreifens<br />
einer Lösung entgegen führte, war der Amer<br />
rikaner Robert Wilhelm Thompson, der im<br />
Jahre 1844 ein englisches Patent auf einen<br />
Luftreifen in London nahm; zwei Jahre später<br />
liess Thompson das französische -Und<br />
1847 das amerikanische Patent folgen. Wir<br />
finden bei diesem historisch ersten Luftreifen<br />
bereits Schlauch und Decke, auch: ein<br />
Ventil zum Aufpumpen, und obgleich: dieser<br />
Thompsonsche Luftreifen auch in der Pfa?us<br />
Anwendung fand, so setzte er sich dennoch<br />
nicht durch, vielmehr geriet die an sich bedeutende<br />
Erfindung mehr und mehr in Vergessenheit.<br />
Thompson hielt zwar auch später<br />
noch seiner Erfindung die Treue und kam<br />
1868 mit einem starken Vollgummireifen<br />
heraus, ohne dass ihm auch jetzt das Glück<br />
hold war. Die Erfindung geriet völlig in<br />
Vergessenheit; sie war der Zeit vorausgeeilt.,<br />
Inzwischen hatte die •• Erfindung des Fahrrades<br />
den Weg weiterer Entwicklung genorm<br />
rnen. Als 1854 der^SchweinftifterMecrianiKfer:<br />
Philipp Moritz Fischer, das alte; schWerfäl T<br />
lige Laufrad zur schtielleren Bewegung der<br />
Räder mit einer Tretkurbel versah und damit<br />
eewisserniasseo .das fahrrad kn nlodernei!;<br />
Sinne erfand, trat die Frage nach einer, Ab^<br />
federung der Räder wieder in den Vordergrund,<br />
ohne dass man zunächst eine Lösung<br />
fand. Mehrere Jahrzehnte sollten noch vergehen,<br />
bis das Problem des Gummireifens<br />
zu einer praktisch brauchbaren Lösung ausreifte.<br />
Den Anstoss zur Entwicklung der modernen<br />
Bereifung gab die Erfindung des Fahrrad-Luftreifens<br />
im Jahre 1888 durch den irir<br />
sehen Tierarzt John Dünlop, der auf diesen<br />
Gedanken durch seinen radfahre.nden Sohn<br />
gebracht wurde. Als Arzt hielt Dunlop das<br />
Fahren auf einem nicht abgefederten Fahrrad<br />
für gesundheitsschädlich, da der Körper<br />
in der Tat erheblichen Erschütterungen ausgesetzt<br />
war, die bestimmt manchen menschlichen<br />
Organen nicht zuträglich sein konnten.<br />
Um diese körperlichen Erschütterungen<br />
nun möglichst zu mildern, versah Dunlop<br />
das Fahrrad seines Sohnes mit einem Qartenschlauch<br />
als Bereifung, wobei sich, eine<br />
starke Abschwächung der körperlichen Erschütterungen<br />
zeigte. Dunlop, der ohne<br />
Kenntnis der geschichtlichen Vorerfindungen<br />
auf diesen Gedanken gekommen war, meldete<br />
seine Erfindung zum Patent an, bekam<br />
jedoch ein solches nur in England, da die anderen<br />
Länder das Patent mit dem Hinweis<br />
ablehnten, dass schon entsprechende Voreffindungen<br />
vorlägen. Damals sprach man<br />
nicht von,' Luftreifen, sondern von Pneumatiks,<br />
ein heute glücklich überwundenes<br />
Fremdwort. Dünlop verstand .übrigens seine<br />
epochemachende Erfindung wirtschaftlich<br />
gut auszuwerten, denn bereits 1893 kam es<br />
in Hanau zur Errichtung der «Deutschen<br />
Dunlop Gummi Co. », die sich im Laufe der<br />
Jahrzehnte zu einem Weltunternehmen entwickelte.<br />
Der Gummireifen hatte bei seinem ersten<br />
Erscheinen keinen leichten Stand, da diese<br />
ersten Reifen bei ihrer begreiflicherweise<br />
technisch höchst unvollkommenen Ausführung<br />
den Fahrern oft viel Verdruss und Aerger<br />
bereiteten. Besonders die Ventilfrage<br />
bereitete' grosse Schwierigkeiten, da die<br />
Schläuche» oft nicht genügend dicht hielten.<br />
Anfangs der- 1890er Jahre beschäftigte sich<br />
die Radwelt sehr eingehend mit dem Problem<br />
des Fahrradreifens. So wurden damals<br />
vielfach Versuche mit Polster- oder Kissenreifen'gemacht,<br />
die aber in der Elastizität<br />
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nicht an seltsamen Reifenbauarten. So versuchte<br />
man es mit' einem Hohlen Vollreifen<br />
mit drei Gummilagen; um den sehr empfindlichen<br />
Luftschlauch zu umgehen, stellte man<br />
einen hohlen Vollreifen her, dessen Inneres<br />
mit luftgefüllten Bällen ausgefüllt wurde.<br />
Man ging hierbei von dem Gedanken aus,<br />
dass die so oft auftretende, äusserst störende<br />
plötzliche Luftleere des Luftschlauches bei<br />
den zahlreichen Luftbällen weder so oft,<br />
noch plötzlich auftreten könne. Doch auch<br />
dieser Reifen bewährte sich nicht, da sich<br />
auch die Bälle mit der Zeit nicht als luftdicht<br />
erwiesen.<br />
•<br />
Schliesslich erfand man damals auch einen<br />
Vollreifen mit sieben rund um den Reifen<br />
laufenden ausgesparten Hohlräumen,<br />
ohne auch hiermit eine brauchbare Lösung<br />
gefunden zu haben. Uebrigens ist nach Jahrzehnten,,<br />
in der Gegenwart, der Gedanke des<br />
Hohlraumreifens bei der elastischen Vollbereifung,<br />
der Lastkraftwagen mit Erfolg<br />
wieder aufgenommen worden. Die ersten in<br />
Deutschland benutzten Gummi-Luftfahrradreifen<br />
waren englischer Herkunft; das erste<br />
mit einem Luftreifen versehene Fahrrad<br />
wurde auf der Leipziger Fahrrad-Ausstellung<br />
im Jahre 1890 gezeigt; bis dahin hatte<br />
allgemein der Vollgummireifen geherrscht. In<br />
den Fahrrad-Zeitschriften entspann sich in<br />
den 1890er Jahren ein ausgedehnter Meinungsstreit<br />
über die Brauchbarkeit des Luftreifens,<br />
der anfangs sogar verlacht und bespöttelt<br />
wurde. Man hielt das Aufpumpen<br />
der Reifen oder Aufblähen, wie man damals<br />
sagte, für praktisch undurchführbar, gewöhnte<br />
sich aber bald daran. Immerhin bedurfte<br />
es noch einer eingehenden technischen<br />
Kleinarbeit zahlreicher Erfinder, bis der<br />
Luftreifen jenen Grad von Vollkommenheit<br />
erreichte, wie wir ihn in der Gegenwart kennen.<br />
Dass der Fahrrad-Gummi-Luftreifen zum<br />
Vorbild des Auto-Luftreifens wurde, lag in<br />
der Natur der Entwicklung. Der Fahrrad-<br />
Luftreifen als' Vorläufer des Auto-Luftreifens<br />
zeigte immerhin die technisch annähernd<br />
einzuschlagenden Richtlinien der Ent-<br />
nichi"befriedigten. Auch mit den Gummireifen<br />
würden in den verschiedensten Formen wicklung, an. Zunächst war natürlich auch<br />
Verstfehd unternommen. > So- stellte man ein-beifach itarKwandige (Jürhrtiifeifen ohne Uuft» 'bene! Bereifung, bis man: bei leichteren Wa-<br />
"Auto der Vollgummireifen die gegefüliüng<br />
liW;vdle- Jedöcft otlf vea leichteren gen damit anfing,; Luftreifen zu verwenden.<br />
Personen gefahren werden konnten. Man führ • In: die Entwicklung 'der 'Technik de?<br />
äamals Wrft Erföifc wriröllige ttiässive Gtmrmireifeh;<br />
von stärkeren Fährradreiferi sah seit 1871: bestehende- Goatinental-iGaout-<br />
Auto-Luftreifens griff weiterhin die schon<br />
man dätnals ab; da sie das Fahrrad im Gewicht<br />
zu Sehr-'belasteten. Man erkannte aber hervorragender Weise, ein, waren doch die<br />
chouc und GnttarPercha Co.,. Hannover in<br />
zu jener Zeit sehr schnell, dass die einzige Voraussetzungen für einen Luftreifen gegenüber<br />
einem Automobil wesentlich andere als<br />
Lösung in dem mit komprimierter Luft gefüllten<br />
Höhlreifen zu suchen sei. Es fehlte bei einem Fährradreifen. Eine Fülle von grossen<br />
und kleinen technischen Problemen harrten<br />
bei den Auto-Luftreifen der Lösung, an<br />
der sich nahezu alle grossen Reifenfabriken<br />
der Welt beteiligten. So erforderte die Frage<br />
des Gleitschutzes eine ständig erneute Bearbeitung,<br />
und noch heute steht diese Frage<br />
im Fluss der Entwicklung. So hat der Gleitschutz<br />
des Luftreifens seine eigene geschichtliche<br />
Entwicklung. Man begann mit einfachen<br />
Rillen in der Laufdecke, die jedoch keinen<br />
ausreichenden Schutz gegen das gefährliche<br />
Rutschen boten; in der weiteren Entwicklung<br />
kam man dann zu einer Stahlnieteneinlage,<br />
dann versuchte man es mit sogenannten<br />
Saugnäpfchen, um eine besondere<br />
Griffigkeit des Reifens zu erzielen. Da, sich<br />
aber die Saugnäpfchen leicht<br />
verstopften,<br />
Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Brettenralnstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222<br />
Telecramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Cilly schüttelte unter Schluchzen den<br />
TON<br />
Vogels,- zieht'ihn heraus und schreit laut auf: ändern. Wir könnten doch so nett noch ein<br />
Kopf. «Und in Hannover hat ihn Fee dann ... Die Lider sind halb über die starren Augen Weilchen zusammenbleiben.»<br />
von der Abdeckerei holen lassen.»<br />
gefallen, der Kopf hängt schlaff zur Seite «Ja, schade — aber ich muss doch fort.»<br />
«Was?» fährt Bux auf.<br />
herab. Mohrchen ist tot.<br />
«Ja, ich... ich habe so gebeten, dass sie<br />
* *<br />
Fee zuckt die Achseln. «Die kleine Cilly<br />
Berndt war am Apparat. Sie sagt mir, dass<br />
,29 hortset.zuni::<br />
es nicht tun soll, damit du den. Körper erst Fee ist an diesem Mittag zusammen mit mein Mann wie irrsinnig ist. Er sässe seit<br />
untersuchen kannst, denn Teddy war doch Otto von Kroidt und mit Bentheimers bei.<br />
kerngesund. Aber Fee hat gesagt... es wäre Marwitzens zu Tisch: Als man nach dem Essen<br />
plaudernd beim Mokka sitzt, kommt das<br />
unsinnig, einen Bärenkadaver noch weiter<br />
mitzunehmen.»<br />
Mädchen und meldet, dass Frau Dr. Buchsbaum<br />
am Telephon verlangt werde.<br />
Bux spricht kein Wort mehr. Auch auf der<br />
Fahrt zum Zirkus sitzt er stumm und bleich Fee erhebt sich. «Verzeiht. Das ist wahrscheinlich<br />
mein Mann. Er muss heute von<br />
in der Ecke der Autodroschke. Cilly weint<br />
leise vor sich hin. Nur einmal tut Bux eine Frankfurt angekommen sein.»<br />
kurze Frage: «Ist Fee im Zirkus?»<br />
«Nein, es war eine Damenstimme», sagt<br />
«Nein — in Potsdam. Sie kommt erst heute das Dienstmädchen.<br />
gegen Abend wieder — zur Vorstellung.» — Fee begibt sich in das Zimmer des Hausherrn,<br />
wo der Apparat auf dem Schreibtisch<br />
Noch ehe Bux seinen Wohnwagen, betritt,<br />
eilt er mit Cilly ins Stallzelt. Mit leiden-<br />
steht. Nur ein paar undeutliche Worte von<br />
schaftlicher Zärtlichkeit begrüsst er seine<br />
Tiere, die bei seinem Eintritt gleich ein<br />
Freudenkonzert angestimmt haben. Nur der<br />
Rabe zeigt sich nicht.<br />
«Mohrchen! Mohrchen!» lockt Büx und<br />
blickt zu dem Kasten hinauf, der über<br />
Brahma an der Zeltwand hängt.<br />
Nichts regt sich. Bux und Cilly wechseln<br />
einen bestürzten Blick. Gleich darauf hat<br />
sich Cilly schon von Brahma auf den Rükken<br />
heben lassen. Nun kann sie. auf Brahma<br />
stehend,, den Kasten gerade mit der Hand erreichen.<br />
Sie fasst hinein, fühlt den Körper des<br />
dem Gespräch dringen ins Speisezimmer,<br />
aber an Fees Stimme merkt man, dass es<br />
eine erregte Unterhaltung ist.<br />
Als Fee nach geraumer Zeit wieder eintritt,<br />
merkt man ihr eine gewisse Verstörtheit<br />
an.<br />
«Doch nichts Unangenehmes?» fragt Grete<br />
von Marwitz die Freundin.<br />
«Leider ia. Ich muss sofort nach Berlin<br />
heute morgen schon mit dem toten Raben in<br />
den Händen auf einem Schemel im Stalle und<br />
starre den Tierkadaver an, ohne einen Ton<br />
zu reden.»<br />
«Gott, das ist ja schauderhaft!» sagt• Otto<br />
von Kroidt. «Ich kann mir vorstellen, wie<br />
unglücklich er ist. Ich werde nie vergessen,<br />
wie er sich vor einem Jahr in Buenos Aires<br />
schluchzend: über den Körper von dem toten<br />
Wolf geworfen hat. — Nun ist doch seine<br />
Nummer völlig kaputt? Erst der Wolf, jetzt<br />
der Bär und der Rabe!»<br />
«Ja, die eine Nummer ist natürlich erledigt»,<br />
meint Fee. «Es würde mindestens<br />
ein Jahr dauern, bis er Ersatztiere so wert<br />
dressiert hat, wenn es überhaupt gelingt.<br />
Aber zu seiner andern grossen Nummer<br />
braucht er ja nur die Tigerin, Die wird er<br />
also wohl vorläufig weitermachen.»<br />
Bentheimer schüttelt den Kopf: «Das geh!<br />
doch nicht mit rechten Dingen zu. Ob da<br />
nicht ein Racheakt von jemand vorliegt?»»<br />
abfahren. Es ist wieder ein Tier von meinem<br />
Mann eingegangen.»<br />
«Bei dem Bären haben wir ja keine Todes-<br />
«Das ist so gut wie sicher», erwidert Fee.<br />
«Oh, wie traurig!» ruft Ria Bentheimer. ursache festgestellt; Aber, wie Cilly sagt,<br />
«
?A AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 83<br />
brachte man später Austrittskanäle an. Ein<br />
weiterer Fortschritt brachte dann Quer- und<br />
Längsrillen in den verschiedensten Formen<br />
und Richtungen.<br />
Die Entwicklung der Reifen blieb nun<br />
einige Jahre stehen, bis 1921 durch das Aufkommen<br />
des Cordgewerbes eine grundlegende<br />
Wandlung in der Reifenherstellung eintrat.<br />
Durch das Cordgewebe wurde es möglich, den<br />
so lange erhofften Niederdruckreifen zu<br />
schaffen, so dass man jetzt also den Luftraum<br />
vergrössern, aber den Luftdruck verringern<br />
konnte. Die Entstehung des Niederdruckoder<br />
Ballonreifens war eine der bedeutendsten<br />
erfinderischen Taten auf dem Gebiete des<br />
Luftreifens, denn es war jetzt möglich, mit<br />
dem Ballonreifen kleine Unebenheiten, beispielsweise<br />
kleine Steine auf der Landstrasse,<br />
zu überlaufen, ohne dass sich der Stoss auf<br />
das Rad und den Wagen übertrug. Der alte<br />
Hochdruckreifen, der in seiner mittleren<br />
Grosse durchschnittlich etwa 600 kg Tragfähigkeit<br />
besass, ist dann durch die Schaffung<br />
der heutigen Riesenluftreifen, die mit<br />
dem Ballonreifen nicht zu verwechseln sind,<br />
bald auf 1400 kg Tragfähigkeit und schliesslich<br />
mit den modernen Riesenluftreifen auf<br />
gar 4500 kg gebracht worden, die bei doppelter<br />
Anordnung als Zwillingsreifen sogar einem<br />
Achsdruck von 8000 kg standhalten. Es handelt<br />
sich bei den heutigen Riesenluftreifen<br />
nicht so sehr um die gewaltige Tragkraft, die<br />
letzten Endes der alte Vollgummireifen auch<br />
bewältigte, sondern vielmehr um die gebotene<br />
ausgezeichnete Abfederung, durch die<br />
erst die grosszügige Entwicklung des Lastwagenverkehrs<br />
möglich wurde. Der schnelle<br />
Ueberlandverkehr durch die grossen Gesellschaftswagen<br />
wäre ohne den Riesenluftreifen<br />
kaum möglich geworden. Es wäre ein Irrtum<br />
anzunehmen, dass die Entwicklung des<br />
Luftreifens ihren Abschluss gefunden habe;<br />
insbesondere in Hinsicht auf den Ballonreifen<br />
dürfte noch mancher technische Fortschritt<br />
zu erwarten sein.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Vom Gleitschutz im neuen Verkehrsgesetz.<br />
Zu der kategorischen Vorschrift der VoHzugsverordnung,<br />
wonach alle Gummireifen<br />
mit genügendem Gleitschutz versehen<br />
sein müssen, äussert sich das eidg. Justizund<br />
Polizeidepartement in einem neuen<br />
Kreisschreiben an die Kantone. Den Ausführungen,<br />
die wir nachstehend folgen lassen,<br />
darf mit Befriedigung entnommen werden,<br />
dass der jetzige Departementsvorsteher keineswegs<br />
am Buchstaben hängen will, sondern<br />
das Gesetz und seine Vollzugsbestimmungen<br />
den Anforderungen der Praxis angepasst<br />
wissen möchte. Das Schreiben besagt<br />
im wesentlichen folgendes:<br />
Wie Sie aus unserem Kreissehreiben, vom 29.<br />
Dezember 1933 (Nr. V. 11/7 b/2. Pl) ersehen konnten,<br />
haben wir gezögert, die Vorschrift von Art. 14,<br />
Abs. 6, der Vollziehungsverordnung durchzuführen,<br />
wonach alle Gummireifen mit genügendem<br />
Gleitschutz versehen sein müssen, weil beim nicht<br />
sorgfältigen Einschneiden eines neuen Profils das<br />
Gewebe angeschnitten werden könnte, was die<br />
Gefahr des Platzens und damit eine grössere Gefahr<br />
als das Fehlen des Gleitschutzes hervorrufen<br />
würde.<br />
Wir haben die Angelegenheit einem Experten<br />
überwiesen, der einige Versuche gemacht hat. Diese<br />
Versuche haben ergeben, dass Luftreifen mit neuerstelltem<br />
Profil eine gewisse Verkürzung des<br />
Bremswegs und Verminderung der Schleudergefahr<br />
zur Folge gehabt haben, die aber nicht sehr<br />
erheblich war. Bei drei verschiedenen Systemen zur<br />
Neuerstellung des Profils ist eine Verkürzung des<br />
Bremswegs von 7 bis 8,5%, 12 bis 16% und 15<br />
bis 19% festgestellt worden. Wenn die Versuche<br />
auch auf rauhgeteerten Strassen erfolgten und auf<br />
glatter Strasse voraussichtlich eine etwas grössere<br />
storben; man hat ihm einfach den Hals umgedreht<br />
und ihn wieder in seinen Kasten geworfen.<br />
Jedenfalls sehr ungeschickt!»<br />
«Das ist ja infam!» fährt Marwitz auf.<br />
«Hat denn dein Mann einen besonderen<br />
Feind beim Zirkus, dem so ein Racheakt zuzutrauen<br />
ist?»<br />
«Schon möglich. Vielleicht hat er in seinem<br />
Jähzorn wieder jemand geschlagen.<br />
— Aber so bedauerlich die ganze Sache<br />
auch ist, ich wäre froh, wenn sie mit dazu<br />
beitragen würde, dass er jetzt vom Zirkus<br />
wegginge und die Stellung beim Zoo annähme.»<br />
Kroidt sieht Fee plötzlich mit einem sonderbaren<br />
Blick an. « Hör mal, Fee, solltest<br />
du da nicht vielleicht ein bisschen Vorsehung<br />
gespielt haben ? »<br />
Ein paar Augenblicke herrscht allgemeines<br />
Schweigen. Man hat wohl nicht gleich<br />
verstanden, was Kroidt meint. Dann aber<br />
schlägt Fritz von Marwitz mit der flachen<br />
Hand auf die Tischkante und ruft: « Otto,<br />
das ist unerhört! Wie kannst du so etwas zu<br />
Fee sagen! Ich verbitte mir jedenfalls, dass<br />
eine Dame in meinem Hause durch einen<br />
solchen Verdacht beleidigt...»<br />
«Na, na, na, na ! Macht doch keine Geschichten<br />
hier ! » beruhigt Bentheimer.<br />
Fee fühlt, wie aller Blicke gespannt auf<br />
sie gerichtet sind. — «Ich muss sagen...<br />
ich... ich habe überhaupt nicht verstanden,<br />
wovon ihr da redet!»<br />
30 Millionen Durchbiegungen.<br />
Man hat berechnet, dass die Blattfedern<br />
eines Autos während dessen durchschnittlichen<br />
Lebensalters etwa 30 Millionen Mal<br />
durchgebogen und wieder entlastet werden.<br />
Der neue Alfa-Romeo-Rennwagen.<br />
Die Gerüchte, dass Alfa Romeo für das<br />
nächste Jahr neue Rennwagen im Bau habe,<br />
verdichten sich immer mehr. Nach den neuesten<br />
Meldungen werden neun Rennwagen mit<br />
Zwölfzylindermotoren von über vier Liter<br />
Zylinderinhalt und unabhängig gefederten Rädern<br />
gebaut.<br />
Wirkung erzielt würde, so sind unsere Bedenken<br />
doch noch nicht zerstreut. Wir müssen uns im Gegenteil<br />
fragen, oh bei einer künftigen Revision der<br />
Vollziehungsverordnung das Obligatorium des Gleitschutzes<br />
nicht wieder fallen gelassen werden soll.<br />
Was die verschiedenen Verfahren zur Neuerstellung<br />
des Profils anbelangt, so haben wir immerhin<br />
keino Veranlassung, deren Vervrendung zu<br />
verhindern. Doch geschieht die Neuerstelhing des<br />
Profils auf die alleinige Verantwortung desjenigen,<br />
der sie voranlasst, und desjenigen, der sie vornimmt.<br />
Unter diesen Umständen müssen wir Sie bitten,<br />
nach wie vor im Sinne unseres Kreisschreibens<br />
vom 29. Dezember 1933 vorzugehen, also NO,<br />
dass die Kontrollorgane gegebenenfalls nur auf<br />
das Vorhandensein glatter Reifen aufmerksam<br />
machen, ohne aber dieser Tatsache wegen Strafanzeige<br />
zu erstatten oder Fahrzeugausweise zu verweigern.<br />
Strassenbau im eidgenössischen Arbeitsbeschaffungsprogramm.<br />
Die bundesrätliche Botschaft<br />
zu einem dringlichen Bundesbeschluss<br />
über neue Arbeitsbeschaffungsmassnahmen<br />
versucht vorerst, einen möglichst vollständigen<br />
Bericht über die verschiedenen zur Diskussion<br />
gestellten Arbeitsvorschläge zu geben,<br />
um der Bundesversammlung einen klaren<br />
Ueberblick über die noch zu leistenden<br />
Aufgaben auf dem viel umstrittenen Gebiete<br />
der Arbeitsbeschaffung zu vermitteln. Nachdem<br />
im Gutachten Rothpletz-Grimm die<br />
brennende Frage der Strassenbauarbeiten<br />
den Bahninteressen mehr oder weniger untergeordnet<br />
worden sind und mir Ingenieur<br />
Kaech in seinen Vorschlägen an das Militärdepartement<br />
im einzelnen auf ein "Strasseji*<br />
bauprogramm eintrat, ist es für den Automobilisten<br />
interessant, die Stellungnahme unserer<br />
obersten Landesbehörde zu diesem Problem<br />
zu vernehmen. Die Vorschläge Kaechs<br />
bieten, nach der Meinung des Bundesrates,<br />
im wesentlichen nur den Bauarbeitern berufliche<br />
Betätigung, da es sich in der Hauptsache<br />
um Strassenbauten handle, über deren<br />
wirtschaftlichen und produktiven Wert man<br />
verschiedener Meinung sein könne. Mit dem<br />
Expertengutachten Rothpletz-Grimm stellt<br />
sich auch der Bundesrat auf den Standpunkt,<br />
dass nur solche Arbeiten ausgeführt werden<br />
sollen, die einen produktiven Wert haben<br />
und dass alle diejenigen zu vermeiden sind,<br />
welche keine wirtschaftlichen Erträgnisse<br />
versprechen und auf die Dauer die Oeffentlichkeit<br />
noch mit grossen Unterhaltungskosten<br />
belasten. Trotz dieser kritischen Einstellung<br />
entwickelt der Bundesrat im 2. Teil<br />
der Vorlage sein, auf die Jahre 1935 und<br />
1936 zu verteilendes Arbeitsprogramm. Die<br />
Forderung, die er dabei aufstellt, sieht den<br />
Ausbau von Alpenstrassen vor, der bereits<br />
«Dass du vielleicht bei dem Tode der<br />
Tiere deine Hand im Spiele hättest, hat Otto<br />
gemeint! > platzt Ria Bentheimer raus.<br />
< Das ist doch gar nicht so weit hergehoU !»<br />
(I N#<br />
Marwitz erhebt sich brüsk. Aber Herr<br />
von Kroidt drückt ihn auf seinen Stuhl zurück<br />
: « Nun mach hier kein Theater, Fritz !<br />
Ich gebe zu, dass ich etwas entgleist bin<br />
und bitte hiermit Fee vielmals um Verzeihung.<br />
— So, nun dürfte der Fall wohl erledigt<br />
sein.»<br />
Fee erhebt sich. «Schade, dass diese<br />
schönen Stunden noch mit einem solchen<br />
Missklang enden. — Ich muss aber jetzt<br />
wirklich gehen.» —<br />
i s t i s c h e r<br />
Die Stimme des Gewissens.<br />
Versuchsweise ist in amerikanischen Städten<br />
zum Schütze der Verkehrssicherheit eine<br />
Einrichtung getroffen worden, die in der<br />
amerikanischen Presse die «Stimme des Gewissens»<br />
bezeichnet wird. Es handelt sich<br />
um ein verstellbares und fahrbares Lautsprechersystem,<br />
das von dem Verkehrsschutzmann<br />
bedient werden kann. Unvorsichtige<br />
Fussgänger können damit urplötzlich<br />
mit lauter Stimme angerufen und ermahnt<br />
werden. Die bisher angestellten Versuche<br />
sollen sich durchaus bewährt haben.<br />
durch eine zustandegekommene Volksinitiative<br />
anbegehrt worden sei, und dieser Ausbau<br />
sei im Interesse des Fremdenverkehrs<br />
an die Spitze zu stellen. Der Bundesrat gedenkt,<br />
hierfür noch eine besondere Botschaft<br />
auszuarbeiten, die den Vorschlag: enthalten<br />
wird, es seien jährlich etwa 6 Mill. Fr. Bundessubventionen<br />
für diesen Ausbau der Alpenstrassen<br />
an die Kantone zu leisten, denen<br />
die Ausführung zu übertragen sei. Schon<br />
jetzt erklärt der Bundesrat diese Bauten<br />
unter dem Gesichtspunkt eines rationellen,<br />
zeitlichen und örtlichen Arbeitsausgleiches<br />
als wichtigen Bestandteil seines Programms.<br />
Unsere oberste Landesbehörde ist der Auffassung,<br />
dass diese Arbeiten jedoch nicht geeignet<br />
seien, um angemeldete Arbeitslose aus<br />
grossen Industriezentren in erheblicher Anzahl<br />
herbeizuziehen. Trotzdem werde der<br />
Strassenbau eine gewisse Rolle in der Arbeitsbeschaffung<br />
spielen, und es sei darauf<br />
zu halten, dabei soviel als möglich Arbeitslose<br />
zu beschäftigen. In einem die Automobilisten<br />
ebenfalls interessierenden 4. Teil des<br />
Vorschlages sind Vorkehrungen enthalten<br />
zwecks Beseitigung der Niveauübergänge.<br />
Für die Subventionierung der diesbezüglichen<br />
Notstandsarbeiten muss der Bundesrat<br />
während zwei Jahren Beitragszusicherungen<br />
erteilen können für eine Summe von 18 Mill.<br />
Franken. Damit er diese Zusicherungen erteilen<br />
kann, wird es nötig sein, einen Kredit<br />
einzuräumen von durchschnittlich jährlich<br />
9 Mi«. Fr. «my-<br />
Und die Alpenstrassen-Initiallve?<br />
Wie schon gemeldet wurde, ist das eidg. Departement<br />
des Innern vom Gesamtbundesrat beauftragt<br />
worden, die Initiative zu behandeln und dem<br />
Kollegium Bericht sowie Antrag zu stellen. Dieser<br />
Bericht würde die Grundlage für eine bundesrätliche<br />
Botschaft an die Bundesversammlung bilden. Nachdem<br />
die Botschaft für die Dezembersession bereitliegen<br />
sollte, so verbleibt nicht mehr allzuviel Zeit,<br />
indem sie doch mindestens im Laufe des November<br />
bekanntgegeben werden muss.<br />
So viel nun bekannt wurde, beabsichtigt Bundesrat<br />
Etter, eine Expertenkommission einzuberufen,<br />
deren Besprechungen ihn besser in die Lage versetzen<br />
würden, die Auffassung der nächstinteressierten<br />
Kreise kennen zu lernen und ihm auch positivere<br />
Unterlagen für seinen Bericht und Antrag zu<br />
liefern vermöchten. An dieser Konferenz wird wohl<br />
auch das Initiativkomitee gebührend vertreten sein.<br />
Die Initiative sieht vor, dass von den Einnahmen<br />
aus dem Benzinzoll, dessen jährlicher Ertrag<br />
auf rund 48—50 Millionen Fr. veranschlagt werden<br />
darf, dem Bund vorab 20 Millionen Fr. verbleiben.<br />
Der Restbetrag soll zwischen Bund und Kantonen<br />
so aufgeteilt werden, dass die eine Hälfte für die<br />
kantonalen Aufwendungen für das Strassenwesen<br />
verwendet wird, während die andere aussehliesslich<br />
für den Ausbau der Alpenrouten und ihrer Zufahrtsstrassen<br />
reserviert bleibt. Für diesen beson-<br />
Tagelang hat Bux das Stallzelt nicht verlassen,<br />
ausser um mit Judith aufzutreten,<br />
sich umzukleiden und zu schminken. Niemand<br />
ausser Cilly, Fee und den drei Tierpflegern<br />
darf den Raum betreten. Selbst die<br />
Nächte verbringt Bux, auf einem Feldbett<br />
schlafend, im Stall, denn er fürchtet weitere<br />
Attentate auf seine Tiere. — Für den Direktor<br />
ist der Fortfall von Buxens erster grosser<br />
Nummer ein schwerer Schaden, um so<br />
mehr, als man Bux in Berlin noch vom Zirkus<br />
B... her in bester Erinnerung hat. —<br />
Tom droht, jeden zu erwürgen, der sich unbefugt<br />
einem der Tiere nähern würde. —<br />
Lorenzo zetert, dass im Zirkus jemand sein<br />
müsse, der den bösen Blick habe. Auch er<br />
will nicht mehr von seinen Pferden weggehen,<br />
die, wie er behauptet, in der gleichen<br />
Gefahr schwebten, wie die andern Tiere.<br />
Nur Dhakjee lässt sich nicht aus seiner gewohnten<br />
Ruhe bringen. Er weiss, dass seinem<br />
Brahma so leicht niemand etwas anhaben<br />
kann. —<br />
Endlich nach fünf Tagen lässt sich Bux,<br />
nachdem er etwas ruhiger geworden, von<br />
Fee überreden, wieder in seinem Wagen zu<br />
schlafen. Vorher aber ist eine Neuordnung<br />
der Stallwache getroffen worden: Bisher haben<br />
sich Tom und Lorenzo immer in der Art<br />
abgewechselt, dass einer von ihnen eine<br />
ganze Nacht im Stall auf einer Pritsche<br />
schlafend verbrachte. Nun aber hat Bux bestimmt,<br />
dass Tom und Lorenzo beide nachts<br />
im Stall bleiben sollen. Einer muss immer<br />
wach bleiben. Alle zwei Stunden sollen sie<br />
sich ablösen. Am Tage sollen sie dann die<br />
versäumte Ruhe nachholen. Beide haben<br />
sich sofort dieser Neuordnung mit Eifer gefügt.<br />
Als sich Bux das erstemal im Wohnwagen<br />
zur Ruhe begibt, rückt Fee mit dem Angebot<br />
des Zoologischen Gartens heraus, — aber<br />
nur wie nebensächlich spricht sie davon:<br />
Sie habe sich doch heute mit Marwitzens<br />
in der Stadt- getroffen, und da sei Kroidt<br />
dann auch erschienen und habe etwas gefaselt,<br />
dass das neue tierärztliche Werk bei<br />
der Direktion des Berliner Zoo, zu der Kroidt<br />
wohl irgendwelche Beziehungen unterhalte,<br />
Zweck wären demnach jährlich wenigsten*<br />
10 Millionen Fr. bereitgestellt worden. Bekanntlieh<br />
rechnet der Vorschlag der AIpenstrassen-Kommission<br />
der Strassenfachmänner mit einem Kostenaufwand<br />
von minimal 96 Millionen Fr. Dieses<br />
Mimlestprogramm, das nur den Ausbau des bestehenden<br />
Netzes, nicht aber N^uanlagen vorsieht,<br />
hätte demnach spätestens in zehn Jahren verwirklicht<br />
werden können. Wir würden also selbst auf<br />
diese Weise noch hinter dem Ausland nachhinken,<br />
doch wäre wenigstens dessen Vorsprung nicht mehr<br />
so bedeutend.<br />
Nach dem, was von den bündesrätlichen Vorschlägen<br />
über das Arbeitsbeschaffungsprogramm bekannt<br />
geworden ist, würden jährlich nun höchstens 6 Millionen<br />
Fr. für den Ausbau der Strassen zur Verfügung<br />
gestellt. Dazu hat sich der Bundesrat die löbliche<br />
Aufgabe gestellt, keinerlei Beträge für da»<br />
Arbeitsprogramm zu bewilligen, bevor nicht Deckung<br />
für die notwendigen Mittel vorliege. Es soll daher<br />
neben der Ar.beitsbeschaffungsvorlago eine solche für<br />
die Finanzierung des vorgesehenen dringlichen Bundesbeschlusses<br />
vorgelegt werden, mit deren Ausarbeitung<br />
das eidg. Finanzdopaitement bereits beauftragt<br />
worden ist. Als neue Einnahmequellen werden<br />
neben dpr Erhöhung der statistischen Gebühr<br />
und des Zuckerzolles eine « bescheidene » Mehrbelastung<br />
des Benzins von 2 Rp. pro Liter und eine<br />
solche des Rohöls genannt. Wir wären also glücklich<br />
wiederum so weit, dass nun schlussendlich die<br />
Verbesserung der Alpenstrassen doch noch auf dem<br />
Rücken der inländischen Motorfahrzeugbesitzer und<br />
des Autotourismus ausgetragen werden soll, als ob<br />
niemand im ganzen Lande, ausser den Automobilisten<br />
und Motorradfahrern, an gepflegten und modernen<br />
Alpenübergängen Interesse hätte. Wenn die<br />
Alpenstrassen nicht ausgebessert werden, dann<br />
schlägt der Strasscnverkehr und Tourismus eben<br />
andere Richtungen ein und nimmt zu einem grossen<br />
Teil den Weg ins Ausland. Dies zu verhindern, ist<br />
Aufgabe der Allgemeinheit, des Staates und nicht<br />
der Fahrzeugbesilzcr, die mit dem heutigen hundertprozentigen<br />
Benzinzoll wahrlich schon genug an den<br />
Staatssäckel beisteuern.<br />
Die neue Situation, die unerfreulicher ist als je,<br />
indem man die Automohilisten und Motorradler,<br />
welche die Alpenstrassen-Initiative unterstützen, nun<br />
damit strafen will, dass sie die teilweise Verwirklichung<br />
von Postulaten, die im Interesse des Volksganzen<br />
liegen, selbst zu bezahlen hätten, muss natürlich<br />
auch die schweizerische Strassenverkehrsliga<br />
beschäftigen, aus deren Schoss die Initiative<br />
entsprungen ist. Bei einer kürzlich in Zürich stattgehabten<br />
Aussprache soll nun festgestellt worden<br />
sein, dass eine Rundfrage unter den Mitgliedern die<br />
einmütige Auffassung ergab, von einer weiteren Belastung<br />
des Benzins könne keine Rede sein. Die<br />
Liga würde sich mit allen ihr zu Gebote stehenden<br />
Mitteln gegen eine Erhöhung des Benzinzolles web'<br />
ren. Dagegen scheint man in Kreisen des Initiatr i-<br />
komitees nicht abgeneigt, den Wortlaut der Initiative<br />
zugunsten der Bundesfinanzen etwas abzuändern,<br />
indem der Eidgenossenschaft aus dem jährlichen<br />
Nettoertrag 25 Millionen Fr. (ein Vorschlaff<br />
soll sogar von 30 Millionen gesprochen haben) belassen<br />
würdon und erst die verbleibende Restsumme<br />
auf Kantone und Alpenstrassenbau zu verteilen wären.<br />
Würde der Bund aber 30 Millionen Fr. für andere<br />
Zwecke zurücklbehalten und den Kantonen einen<br />
Anteil in der bisherigen Höhe von 12 Millionen<br />
Fr. belassen,, dann verblieben für den.Ausbau der<br />
Alpenpässe nur etwa- .6 Millionen Fr. prp Jeh»,<br />
d. h. gerade der Betrag, den die bundesrätliche Botschaft<br />
vorsieht. Das würde aber bedeuten, dass da*<br />
minimale Bauprogramm erst innerhalb 16—18 Jahren<br />
verwirklicht werden könnte und in dieser Zeit<br />
an den Neubau irgend einer Passstrasse überhaupt<br />
nicht zu denken wäre, also Projekte wie Sustenund<br />
Walenseestrasse weiter zurückgelegt werden<br />
müssten. Der feste Anteil des Bundes an den Zolleinnahmen<br />
sollte daher 25 Millionen nicht übeisteigen.<br />
Um aber andererseits den Bau-Etat nicht<br />
zu überlasten, so will man diesen in Uebereinstimmung<br />
mit den Strassenfachmännern auf den Ausbau<br />
bestehender Routen beschränkt wissen.<br />
Neubau soll separat .behandelt werden.<br />
Der<br />
Es ist nun abzuwarten, zu welchen Ergebnissex,<br />
die vorgesehene Expertenkonferenz kommt, die noch<br />
diesen Monat zusammentreten dürfte. Wir zweifeln<br />
nicht, dass die Strassenverkehrsliga der weiteren<br />
Entwicklung der Angelegenheit die grösste Aufmerksamkeit<br />
schenkt, um rechtzeitig Massnahmen treffen<br />
zu können, sofern Expertenkonferenz oder Bundesrat<br />
zu Schlüssen kämen, die der Initiative entgegenlaufen<br />
oder die Motorfahrzeugbesitzer noch<br />
mehr belasten sollten. Möglicherweise wird das<br />
Problem der Alpenstrassen, deren Ausbau und Finanzierung<br />
auch noch in grossen Volksversamnv<br />
lungen eingehend behandelt, die beweisen dürften,<br />
dass die Initiative von breiten Schichten der Bevölkerung<br />
und nicht etwa ausschliesslich von den<br />
Automobilisten und Motorradfahrern gestützt wird.<br />
so sehr grosses Interesse erregt habe und<br />
dass man so etwas plane wie «in Engagement.<br />
«Ein Engagement? Was soll das heissen?»<br />
fragt Bux offenbar interessiert.<br />
«Ich weiss nicht, ob ich Otto recht verstanden<br />
habe», sagt Fee leichthin. «Aber ich<br />
glaube, sie möchten dich als Tierarzt für den<br />
Zoo haben.»<br />
«Donnerwetter!» ruft Bux lebhaft. «Das<br />
Wäre keine üble Sache— für später einmal!»<br />
«Warum denn erst für später?»<br />
«Na, jetzt kann doch noch keine Rede davon<br />
sein. Ich habe doch noch meine Tiere.»<br />
«Aber deine eine Nummer ist doch kaputt.»<br />
«Ich werde eben etwas anderes mit den<br />
Tieren einüben — oder neue Tiere anschaffen.<br />
Das wird sich schon finden. Und mit<br />
Judith verdiene ich immer noch so viel, dass<br />
wir uns vorläufig durchschlagen können.»<br />
«Bekommst du denn jetzt weniger?» fragt<br />
Fee verwundert.<br />
«Na hör mal, der Direktor kann mir doch<br />
nicht für zwei Nummern Gage zahlen,wenn<br />
ich bloss eine mache!»<br />
Fee hatte Mühe, ihre Empörung zu verbergen:<br />
Also einschränken soll man sich auch<br />
noch! Und sie soll vielleicht noch Jahrzehnte<br />
lang ,Frau Zirkusclown' bleiben! Sie beisst<br />
sich aber auf die Lippen und schweigt.<br />
(Fortsetzung im c Autler-Feieraboad ».)
N° 83 - <strong>1934</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
Zeit oder<br />
Strecke<br />
1. Liste der im 2. Quartal <strong>1934</strong> aufgestellten Bestzeiten.<br />
Start Datum Ort Fahrer Marke<br />
Gefahrene Zeit<br />
oder Strecke<br />
Std,, Min.,<br />
Sek. 1/100<br />
Mittel<br />
km/Std.<br />
Auf der Rennbahn. Dieses Bild voll Tempo und<br />
Straight auf der Brooklandsbahn in England. Er<br />
3 Liter einen neuen Rekord auf<br />
SpovInadividUfen<br />
Bewegung zeigt den bekannten Rennstallbesitzer vV.<br />
stellte dort vor wenigen Tagen auf seinem Maserati<br />
der «Bergstrecke» der Bahn auf.<br />
Sternfahrt nach Monte-Carlo und diezugewinnen. Wir ersehen schon aus Vorstehendem,<br />
dass sich auf dem Gebiete der Re-<br />
Schweiz. Die aus einfachen Anfängen hervorgegangene<br />
« Rallye de Monte-Carlo » ist korde im Laufe der kommenden Monate<br />
heute die unbestritten bedeutendste Sternfahrt,<br />
die sich Jahr für Jahr eines<br />
allerhand ereignen wird<br />
grössern<br />
Erfolges und einer hervorragenden Beschickung<br />
erfreut. Fast alle europäischen<br />
Länder sind in die einzelnen Fahrtstrecken<br />
des Wettbewerbes mit einbezogen, mit Ausnahme<br />
— der Schweiz. Wohl figurierte jeweils<br />
Genf als Ausgangspunkt einer Fahrtroute,<br />
doch die Fahrer verliessen schon nach<br />
wenigen Kilometern unser Land und das<br />
war auch alles, was die touristische Schweiz<br />
von dieser grossen Zuverlässigkeitsfahrt sah.<br />
Da zudem die Kilometerleistung von Genf<br />
aus eine sehr kleine war und damit die dort<br />
startenden Fahrer wenig Aussichten für ein<br />
gutes Klassement besassen, war es zu verstehen,<br />
dass ieweils nur vereinzelte Fahrer<br />
die Lemanstadt als Ausgangspunkt wählten.<br />
F.s hätte aber doch möglich sein sollen, dass<br />
die eine oder andere der Zufahrtsrouten rnit<br />
den Ausgangspunkten Stavanger, Umea, Tallinn.<br />
Bukarest oder Athen durch die Schweiz<br />
geleitet würde, anstatt dass alle den gleichen<br />
Weg über Strassburg resp. Paris nach<br />
Lyon nehmen. Rs wäre beispielsweise sehr<br />
wohl möglich, die beiden Routen von Bukarest<br />
und Athen von Wien aus über München.<br />
Bregenz. Zürich. Bern, Genf nach Lyon und<br />
weiter das Rhonetal hinab zu leiten, um<br />
einerseits die Fahrer mit der Schweiz bekannt<br />
zu machen und anderseits unserm<br />
Lande eine «Kostprobe» von dieser Standard-Sternfahrt<br />
zu geben. Die Fahrverhältnisse<br />
liegen bei uns im Januar nicht schlechter<br />
als in den Staaten Nordosteuropas, so<br />
dass sich technisch keine Schwierigkeiten<br />
biffen dürften.<br />
Vielleicht ist es. trotzdem das Reglement<br />
bereits festsrelegt ist. den interessierten Verbänden<br />
doch noch möglich, beim A.C. von<br />
-Monaco eine entsprechende ^enderting einzelner<br />
Fahrtrouten zu veranlassen. Es handelt<br />
sich hier um eine Propagandamöglichkeit,<br />
die sich d'^ Schweiz nicht entgehen lassen<br />
sollte und die für die Organisatoren der<br />
Fahrt keipp Schwierigkeiten schafft, sondern<br />
vielmehr die Rallye de Monte-Carlo für die<br />
Zukunft noch interessanter und anziehender<br />
gestalten dürfte.<br />
V<br />
Neue Rekordversuche. Wie aus Paris gemeldet<br />
wird, beabsichtigt der englische Rekordfahrer<br />
Fyston gemeinsam mit Handley<br />
und Denly auf der Montlherybahn einen Versuch<br />
zu unternehmen, um den Weltrekord<br />
für 48 Stunden zu verbessern. Die Rekordfahrt<br />
hätte bereits gestern Donnerstag angetreten<br />
werden sollen, musste aber wegen<br />
den ungünstigen Witterungsverhältnissen verschoben<br />
werden und wird heute morgen einsetzen,<br />
sofern die atmosphärischen Bedingungen<br />
es ermöglichen.<br />
Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren,<br />
wird sich auch Hans Stuck im Winterhalbjahr<br />
nicht ausschliesslich der wohlverdienten<br />
Ruhepause hingeben. Es besteht nämlich<br />
die Absicht, den Weltrekord über 50 und<br />
100 km in Angriff zu nehmen. Stuck hofft zuversichtlich,<br />
auch diese beiden Bestzeiten für<br />
die Auto-Union neu buchen zu können. Ob<br />
der von ihm zu Beginn des letzten Jahres<br />
aufgestellte Weltrekord über eine Stunde<br />
noch langen Bestand haben wird, scheint<br />
auch fraglich, da nach weitern eingegangenen<br />
Informationen sich Mercedes-Benz mit<br />
dem Gedanken befassen soll, diese Bestleistung<br />
aufs Korn zu nehmen. Sollte der Versuch<br />
wirklich unternommen werden und von<br />
Erfolg begleitet sein, so wird aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach der jetzige Rekordinhaber<br />
Stuck die Herausforderung annehmen<br />
und seinerseits versuchen, den Titel zurück-<br />
Interview mit einem Nachwuchsfahrer. Das<br />
heisst: ganz unbekannt ist er eigentlich gar nicht<br />
mehr, der braune, schlanke, drahtige Mann von 32<br />
Jahren, mit dem ich vorhin zusammengesessen und<br />
von dessen Ansichten und Aussichten ich so manches<br />
gehört habe. Denn in der Gemeinde der Rennfahrer<br />
nennt man Hanns Geier heute schon mit<br />
Achtung, hat ihn schon früher einmal mit Achtung<br />
genannt, damals, 1937, als er noch auf dem schmalen<br />
Motorradsattel oder in seinem winzigen Amilcar<br />
auf Rennbahnen zu sehen war.<br />
Seitdem war es immer sein Wunsch, mal einen<br />
der Grossen steuern zu können, vielleicht einen SSK<br />
von Mercedes oder sonst irgend eine ältere Type,<br />
die — den Kollegen von Weltruf nicht mehr schnell<br />
genug — grossmütig den Jüngeren überlassen<br />
wurde.<br />
Und plötzlich — ein paar Tage vor dem Grossen<br />
Preis von Deutschland auf dem Nürburgring —, als<br />
er sich gerade mit seinem 5-1-Wagen beim Training<br />
zur 2000-km-Fahrt befand, bot sich Geier die grosso<br />
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der Winter kommt<br />
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.•...-12 Tage- ' „<br />
16-17/4/34 "<br />
18/5/34<br />
16-17/4/34<br />
3-5/4/34<br />
8-11/5/34<br />
3-5/4/34<br />
8-11/5/34 „<br />
19/4-2/5/34 ",<br />
M 11<br />
** «<br />
J> 11<br />
18/5/34 "<br />
16-17/4/34<br />
18/5/34<br />
16-17/4/34<br />
3-5/4/34<br />
8-11/5/34<br />
19/4-2/5/34<br />
11 1*<br />
11 1»<br />
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J. R. Cobb,<br />
F. W. Dixon,<br />
C. Braekenbury,<br />
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Quatresous,<br />
Wagner,<br />
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Bertheion<br />
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Austin-Spezial-<br />
Yacco<br />
1 h. 33'41"96<br />
2 h. 27'53"62<br />
3 h. 57'15"02<br />
5 h. 03'32"84<br />
4 h. 57'53"61<br />
16 h. 34'08"28<br />
15h.26'33"31<br />
37h.52'53"19<br />
36h.l3'56"32<br />
48h.03'13"00<br />
45 h. 29'57"50<br />
59h.20'15"84<br />
239 h. 02'30"30<br />
297h.06'57"87 135.413<br />
220h.56'25"74 135.783<br />
259h.20'27"44 134.957<br />
295h.26'10"98 135.393<br />
609 km 391 203.131<br />
1.187 km 774<br />
1.205 km 239<br />
2.340 km 480<br />
8.037 km 341<br />
8.462 km 088<br />
25.991 km 033<br />
29.311 km 355<br />
32.322 km 240<br />
35.645 km 350<br />
38.965 km 921<br />
206.107<br />
202.848<br />
203.499<br />
197.663<br />
201.414<br />
194.260<br />
194.268<br />
169.034<br />
177.669<br />
167.453<br />
176.853<br />
168.527<br />
134.649<br />
197.962<br />
200.873<br />
195.040<br />
167.445<br />
176.294<br />
135.370<br />
135.701<br />
134.676<br />
135.020<br />
135.298<br />
Chance: der neue Mercedes-Rennwagen! Man kann<br />
sich sein GKick vorstellen, mit einem Schlage Wünsche<br />
erfüllt zu sehen, die irgendwie unausgesprochen<br />
geschlummert hatten, und wer Geier kennt, weiss,<br />
mit welchem Ernst er an diese ehrenvolle Aufga.be<br />
heranging. Zwei Tage Training blieben ihm nur,<br />
zwei Tage, in denen er sich mit Bahn und Wagen<br />
vertraut machen musste, gehandicapt also nicht nur<br />
durch die seelischen Anforderungen, die ihm die<br />
Aufgabe stellte, gegen Garratsch, Stuck und die Kanonen<br />
des Auslandes zu starten, gehandicapt auch<br />
durch mangelnde Erfahrungen mit dem Fahrzeug<br />
und mit der Bahn und ihren Tücken.<br />
Darum auch keine Trainingszeiten, die an die<br />
Meister heranreichten. Aiber deshalb doppelt bemerkenswert<br />
der 5. Platz, den Geier dicht nach Nuvolari<br />
im Grossen Preis belegte.<br />
Ich vergesse nicht sein strahlendes Jungensgesicht<br />
nach anstrengendsten Runden bei der Preisverteilung,<br />
und ich erinnere mich der anerkennenden<br />
Blicke seiner weltbewunderten Konkurrenten,<br />
die als Fachleute einen Jungen « im Kommen »<br />
quittierten, ebenso wie das Publikum nach dem<br />
Rennen immer wieder seinen Namen rief.<br />
In Bern sah ich Geier wieder — als Ersatzfahrcr.<br />
Für Caracciola! Immerhin. Für diesen Posten<br />
nimmt man nicht jeden xboliebigen, der nichts<br />
zu leisten verspricht. Und ich erlebte es mit, wie<br />
Geier wartete,, wartete, Runde um Runde. Und immer<br />
noch war der Meister im Rennen und kein<br />
Wagen für den Jungen.<br />
Dann plötzlich sprang er ein. Carratsch's Sturz<br />
zeigte immer noch Folgen, das Bein tat nicht mehr<br />
mit. Es war diesmal für Geier nur die eine Chance,<br />
in diesem internationalen Rennen überhaupt noch<br />
mittun zu dürfen. Denn gewinnen oder auch nur<br />
in günstiger Position ans Ziel zu kommen, war bei<br />
dem durch Caracciola's Aufgabe entstandenen Zeitverlust<br />
ausgeschlossen.<br />
Geier nutzte auch diese Chance. Pflichttreu, ohne<br />
an das Aussichtslose zu denken, ging er ins Rennen<br />
und hielt die 60 noch vor ihm liegenden Runden<br />
durch, eine wie die andere. Und das hat man<br />
bei d?r Preisverteilung auch anerkannt. Die Armbanduhr,<br />
ein Meisterwerk der Schweizer Uhrmacherkunst,<br />
ist eine wohlverdiente Anerkennung<br />
für Treue und Zuverlässigkeit und ein Lohn für<br />
die uhrwerksgetreue Fahrweise dieses Hoffnungsvollsten<br />
aus dem Nachwuchs.<br />
Und auch noch ein drittes Mal konnte man<br />
Hanns Geier starten sehen, beim Masaryk-Ring-<br />
Rennen, dem letzten dieses Jahres. Als Henne nach<br />
der Hälfte des Rennens zum Tanken hielt, wurde<br />
von Oberingenieur Neubauer Fahrerwechsel vorgenommen.<br />
Der Mercedeswagen, den nun Geier übernahm,<br />
lag zu diesem Zeitpunkt auf dem 9. Platz.<br />
In der nächsten Runde konnte er bereits auf den 8.,<br />
in der folgenden auf den 7. und dann auf den 6.<br />
Platz vordringen, den er bis zum Schluss des Rennens<br />
nicht mehr abgab.<br />
Man konnte bei diesen drei Rennen, in denen<br />
Geier startete, genau beobachten, wie er sich Schritt<br />
für Schritt verbesserte, und deshalb ist zu hoffen,<br />
dass er im nächsten Jahre nicht nur als Ersatzfahrer<br />
tätig sein wird. Es ist bestimmt anzunehmen,<br />
dass er noch viel mehr leisten wird.<br />
Und warum ich das alles erzähle? Weil man<br />
nicht immer nur von den Grossen der Welt berichten<br />
soll, sondern auch gelegentlich von denen,<br />
die — wie Hanns Geier — in nicht allzu ferner<br />
Zeit wahrscheinlich ebenfalls zu denen gehören wer-<br />
' den, von denen jeder spricht. I.A.
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N° 83 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
*•»<br />
trotz der vorderen festen Einspannung elastisch<br />
etwas nach, federt dann allerdings immer -wieder<br />
in ihre Ausgangslage zurück. Nehmen wir nun an,<br />
das Schwungrad werde aussergewöhnlich schwer bemessen.<br />
Würde auf ein solches grosses Schwungrad<br />
in einem bestimmten, ausprobierten Rhythmus beständig<br />
ein Antriebsimpuls ausgeübt, so Hesse es<br />
sich nach und nach zu immer grösseren Drehschwingungen<br />
aufschaukeln. Es würde also ungefähr<br />
so hin- und herschwingen wie die Unruhe<br />
einer Taschenuhr, nur natürlich nicht mit so grossen<br />
Schwingungsweiten. Immerhin gäbe es Ihnen<br />
den Begriff einer Dreh- oder Torsionsschwingung.<br />
Durch andauerndes Aufschaukeln könnte man es<br />
vielleicht sogar mit verhältnismässig schwachen Antriebsimpulsen<br />
dazu bringen, dass die Welle brechen<br />
würde.<br />
Bei der im Automobilmotor laufenden Welle treten<br />
nun ganz ähnliche Erscheinungen auf. Dio aufschaukelnden<br />
Impulse werden dann hier durch die<br />
rhythmisch aufeinanderfolgenden Kraftimpulse der<br />
Kolben gebildet, und die Kurbelwelle ist nicht als<br />
mit ihrem vorderen Ende eingespannt zu betrachten,<br />
sondern als mit dem Ende, auf dem das schwere<br />
Schwungrad sitzt. (Wir haben den umgekehrten Fall<br />
nur angenommen, weil die Schwingungen so sinngemäss<br />
leichter zu erfassen sind.) Treten die Kraftimpulse<br />
der Kolben in einer solchen Zeitfolge auf,<br />
dass sie mit der Eigenschwingungszahl der Kurbelwelle<br />
zusammenfallen (diese Eigenschwingungszahl<br />
hängt hauptsächlich von der Länge und dem Durchmesser<br />
der Kurbelwelle ab), dann tritt eine starke<br />
Aufschaukelun
6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 83<br />
LUFTFAHR<br />
Optische Täuschungen<br />
des Fluggastes.<br />
Wir besitzen viele vortreffliche Schilderungen<br />
der erhabenen Schönheiten, einer Luftreise,<br />
und doch ist jeder, dem dieser Qenuss<br />
zum ersten Male zuteil wird, überrascht von<br />
der Eigenart der Eindrücke, die er sich trotz<br />
der Lektüre so vieler Reiseberichte nicht hat<br />
vorstellen körinen. Diese Eigenart beruht<br />
zum grossen Teil auf der Beschaffenheit unserer<br />
Sinneswerkzeuge, die sich unter ganz<br />
anderen Verhältnissen und für die Bedürfnisse<br />
auf der Erdoberfläche entwickelt haben.<br />
Sind sie schon unter normalen Umständen<br />
mancherlei Täuschungen unterworfen, so natürlich<br />
um so mehr, wenn sie, im Fluge, vor<br />
ganz ungewohnte Aufgaben gestellt werden.<br />
Dem denkenden Menschen gewährt es einen<br />
ganz besonderen Reiz, die natürlichen<br />
Gründe solcher ungewöhnlichen Wahrnehmungen<br />
zu durchschauen, und die Sensation<br />
der ungewohnten Empfindungen wird durch<br />
einen derartigen Einblick keineswegs zerstört,<br />
sondern vertieft und veredelt; auch<br />
mag es mitunter von praktischem Wert sein,<br />
sich über die Wirkungsweise unserer Sinnesorgane<br />
unter ungewöhnlichen Verhältnissen<br />
klar zu werden.<br />
Es sind namentlich optische Eindrücke, die<br />
uns die Luftreise vermittelt, denn das Ohr<br />
wird leider durch das Geräusch des Motors<br />
in Anspruch genommen. Wo dies fortfällt,<br />
wie z. B. im Frei-Ballon, vermittelt es allerdings<br />
auch trotz der grossen Entfernungen<br />
mancherlei Erlebnisse. Die anderen Sinne<br />
aber kommen, weil nur für Nahwirkung bestimmt,<br />
kaum in Frage, höchstens der Gleichgewichtssinn,<br />
der ein Kapitel für sich bildet.<br />
Was nun das Auge betrifft, so ist es dadurch<br />
in seinen Beobachtungen ausserhalb<br />
des Flugzeuges beeinflusst, dass in den Luftzwischenräumen<br />
jeglicher sichtbare Anhaltspunkt<br />
fehlt. Es zeigt sich, dass wir bei der<br />
AUTO-SERVICE-r H.KESSLER-MAAG<br />
Konstruktion des Sehbildes von solchen<br />
Anhaltspunkten im hohen Grade abhängig<br />
sind. Die Schätzung von Entfernungen und<br />
die Unterscheidung, welcher von zwei sich<br />
gegeneinander bewegenden Körpern stillsteht<br />
und welcher die Bewegung ausführt,<br />
wird unmöglich, sobald der Zwischenraum<br />
keine Anhaltspunkte bietet. Das Versagen<br />
in diesen beiden Grundaufgaben führt aber<br />
zu einer ganzen Reihe von weitergehenden<br />
Trugschlüssen.<br />
Danach können wir die optischen Täuschungen,<br />
denen der Fluggast unterliegt, in<br />
zwei Klassen einteilen, deren erste auf falscher<br />
Entfernungsschätzung beruht, während<br />
die zweite auf falscher Beurteilung der Eigenbewegung<br />
begründet ist. Ambekanntesten<br />
ist dabei eine Erscheinung, die auch im Gebirge<br />
ähnlich beobachtet wird. Weitentfernte<br />
Gegenstände erscheinen kleiner, weil die Entfernung<br />
aus Mangel an Anhaltspunkten nicht<br />
voll in das Bewusstsein eindringt und werden<br />
deshalb gern mit Spielzeugen verglichen.<br />
Ortschaften erscheinen wie aus Spielzeugschachteln<br />
erbaut und Menschen wie Ameisen,<br />
letzteres auch namentlich wegen ihrer<br />
langsamen Bewegung. Die Bewegungen erscheinen<br />
natürlich auch wegen der Unterschätzung<br />
der Entfernung langsamer als sie<br />
in Wirklichkeit sind. Eisenbahnzüge scheinen<br />
wie Schnecken zu kriechen, während sie in<br />
Wirklichkeit mit gewaltiger Geschwindigkeit<br />
dahi.ibrausen.<br />
Weniger bekannt ist eine Erscheinung, die<br />
sich erst von etwa 2000 Meter Höhe an deutlich<br />
bemerkbar macht und sich mit zunehmender<br />
Höhe immer charakteristischer ausbildet.<br />
Beim Steigen hat man nämlich den<br />
Eindruck, als steige der Horizont mit empor,<br />
während sich der Erdkreis unter dem Beschauer<br />
nach unten hohl wölbe, so dass<br />
schliesslich eine nach unten liegende halbe<br />
Hohlkugel entsteht, als eigenartiges Gegenstück<br />
zu der sonst bekannten Himmelshalbkugel.<br />
Auch diese Erscheinung beruht auf<br />
falscher Entfernungsschätzung. Die Luftlinie<br />
zum Horizont und den im einzelnen nicht<br />
mehr erkennbaren Teilen der Erde in der<br />
Nähe des Horizontes werden zu kurz eingeschätzt,<br />
während die Tiefe in der senkrechten<br />
Richtung etwas richtiger beurteilt werden<br />
kann, weil hier die Einzelheiten noch erkennbar<br />
sind. Der fliegende Mensch sieht<br />
sich scheinbar im Mittelpunkt der Randfläche<br />
einer Schüssel oder Tasse, die von der<br />
Erde gebildet wird. Letztere erscheint nach<br />
der Richtung gekrümmt, die der wirklichen<br />
Erdrundung geradezu entgegengesetzt ist.<br />
Vielseitiger sind noch Sinnestäuschungen,<br />
die die Unmöglichkeit verursacht, die eigene<br />
Bewegung richtig einzuschätzen. Schon gleich<br />
bei Beginn des Fluges hat man das Gefühl,<br />
dass die Erde mit den auf ihr befindlichen<br />
Gegenständen und Menschen unter einem<br />
fortweicht, ebenso wie sie bei der Landung<br />
zu dem Luftfahrer aufzusteigen scheint. In<br />
grösserer Höhe glaubt man dann mit dem<br />
Flugzeuge vollständig stillzustehen, sofern<br />
man nicht mit besonderen Instrumenten oder<br />
sorgfältiger Ueberlegung den Fortschritt gegenüber<br />
dem Gelände verfolgt. Das Gefühl<br />
des Stillstandes weicht auch nicht bei den<br />
enormen Geschwindigkeiten von 300 und<br />
mehr Kilometern pro Stunde. Schräglagen,<br />
die das Flugzeug einnimmt, z. B. in Kurven,<br />
werden als Neigung der Erdfläche empfunden,<br />
über die der Unerfahrene manchmal gewaltig<br />
erstaunt. Kurven können hinsichtlich<br />
des durchfahrenen Durchmessers natürlich<br />
ebensowenig beurteilt werden. Daher scheint<br />
beim Ziehen von Kreisen das Flugzeug sich<br />
auf der Stelle zu drehen. Dieses andauernde<br />
Drehen auf der Stelle ist mit eine der Ursachen,<br />
weshalb beim Abstieg in Gleitspiralen<br />
so leicht Schwindelgefühle auftreten.<br />
Dabei ist freilich die Drehbewegung auch<br />
wirklich vorhanden, nur findet sie zugleich<br />
mit einer sehr starken Fortschrittsbewegung<br />
statt, also in weitem Kreise, und das Drehen<br />
auf der Stelle entsteht scheinbar durch Fortfall<br />
der Fortschrittsbewegung aus dem Bewusstsein.<br />
Es kann aber auch vorkommen,<br />
dass der Flieger sich zu drehen vermeint,<br />
selbst wenn er schnurgeradeaus fliegt, und<br />
zwar ist das der Fall, wenn Bodenmarkierungen<br />
nicht erkennbar sind. Im Nebel ist es sogar<br />
eine regelmässige Erscheinung, dass man<br />
glaubt, das Flugzeug drehe sich. Der Grund<br />
für diese Täuschung ist noch nicht ganz aufgeklärt.<br />
Es können dabei wirbelnde Bewegungen<br />
des Nebels eine Rolle spielen, die<br />
den Anschein erwecken, als drehe sich umgekehrt<br />
das Flugzeug im entgegengesetzten<br />
Sinne. Allerdings wird von einigen Fliegern<br />
behauptet, dass auch ohne Drehbewegung der<br />
Umgebung im Nebel das falsche Gefühl der<br />
eigenen Drehung auftritt. Sicher ist, dass<br />
bei mangelnder Bodensicht, also im Nebel<br />
und bei Nacht, überhaupt das GefühL für die<br />
Lage verlorengeht und selbst starke Neigungen<br />
zur senkrechten Richtung nicht erkannt<br />
werden.<br />
Von anderer Art sind die Eindrücke, die<br />
die Fahrt über dem Wolkenmeer vermittelt.<br />
Hier ist es eine tatsächliche Aehnlichkeit des<br />
Gegenstandes, wenn man Meere und Inseln<br />
vor sich zu sehen vermeint. In manchen Fällen<br />
ist die Unterscheidung vom wirklichen<br />
Meere nicht ganz leicht.<br />
Ander<br />
1. Internationalen Älpenwertungs-Fahrt<br />
für Kraftfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen:<br />
Das gesprochene oder geschriebene Wort<br />
vermag freilich von allen diesen Erscheinungen<br />
nur einen matten Abglanz zu geben. Nur<br />
wer selbst die Regionen weit über dem Niveau<br />
des alltäglichen Lebens durchschifft,<br />
wird sie mit ihrem eigenartigen Nervenkitzel<br />
und ihrer aufregenden Schönheit voll würdigen<br />
können.<br />
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Handelsminister und Leiter der<br />
LuftschiffahrtsabteÜung im Handelsamt,<br />
Ewing Mitchell, hat dem Bundesausschuss<br />
für Luftschiffahrt weitgehende Pläne für<br />
eine Ausgestaltung der amerikanischen Handelsluftfahrt<br />
durch den Bau von Zeppelinluftschiffen<br />
unterbreitet. Rr schlägt vor,<br />
durch die Goodyear-Zeppelin-Company zwei<br />
Riesenluftschiffe vom Zeppelin-Typ erbauen<br />
zu lassen, die in den Dienst eines weltumspannenden<br />
rege'mässigen Passagierverkehrs<br />
gestellt werden sollen.<br />
Als Unkosten sind 17 Millionen Dollar veranschlagt.<br />
Der Goodyear-Zeppelin Co. soll<br />
auch der Betrieb der von ihr erbauten<br />
Schiffe überlassen werden. Sie hätte der<br />
Regierung dafür nur eine geringe Anerkennungsgebiihr<br />
zu entrichten.<br />
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Das Problem des Schnellstfluges. Von Dipl.-Tn;?.<br />
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Der Flu? mit hohen Reisegeschwindigkeiten interessiert<br />
heute mehr denn je. Allgemein hat sifh<br />
die Erkenntnis Bahn gebrochen, dass auch der öffentliche<br />
Flugverkehr mögliebst hohe Reisegeschwindigkeiten<br />
anzustreben hat, wenn er seine Vorteile<br />
wirklich überlegen zur Auswirkung bringen will. Die<br />
Technik ist in den Uzten Jahren diesen Bestrebungen<br />
weit entgegengekommen. Trotzdem stehen<br />
wir im Hinblick auf das, was noch möglich ist, erst<br />
am Anfangspunkt einer grossen Entwicklung. In<br />
den Hauptabschnitten « Warum Schnellstflug »,<br />
• Physikalische Grundlagen », '« Kampf gojen den<br />
Widerstand », « Start gegen den Widerstand >,<br />
< Start und Landung dos Schnellflugzeuges », « Das<br />
Schnellflugzeug von heute », « Das Schncllflugzeug<br />
von morgen » und « Ausblick » behandelt der Verfasser<br />
in knapper Form, aber anhand zahlreicher,<br />
gut gewählter Beispiele und Abbildungen alle die<br />
Fragen, die sich ein Laie auf diesem Gebiet stellen<br />
kann. Auch tler Fachmann wird jedoch in dem<br />
Bändchen manhe Anregung finden.<br />
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Weitere Bilder vom Pariser Salon<br />
R e,c n t s • Der fietriebe-<br />
Schalthebel tder «kdtqr»-<br />
Trumpf»-Wagen ist an^der<br />
Lenksäule in nächster<br />
Griffnähe gelagert<br />
Der Salon bei Nacht. Zwanzigtausend indirekt<br />
strahlende Glühlampen verbreiten eine verschwenderische<br />
Lichtfülle.<br />
Di« Haube vor den Vordersitzen ist bei Tatra-Heck raotorwasren zur Unterbringung der Reserveräder<br />
ausgenützt.<br />
Der neue Citroen besteht aus einem « Antriebs aggregat > und einem « Personenbehälier'»", der<br />
selbsttragenden Stahlblech-Karosserie, die in kurzer Zeit voneinander getrennt werden können.<br />
Eine phantasievolle Stromlinienkarosserie eines bekannten französischen Wagenbauers.<br />
Die cObeissante> der Gebrüder Bolle, ein Ungetüm aus dem Jahr 1887, deren Dampfmaschine 20 PS' M. Lebrun, der Präsident der französischen Republik, besichtigt den Dampfwagen von deDion-Bouton,<br />
leistete. ein Dreirad aus dem Jahr 1881.
PF 83<br />
II. Blatt<br />
BERN, 12. Okt. <strong>1934</strong><br />
Durch die Stände des Pariser Salons<br />
Austin.<br />
gegenwärtig konzentriert hat, stellt denn<br />
Wie immer präsentiert die populäre englische<br />
Firma auf ihrem Stand nahezu ihr gan-<br />
Rennwagenbau dar. Nichts wurde gescheut,<br />
auch einen typischen Abkömmling vom<br />
zes Produktionsprogramm. Gegenüber der um dem Wagen ein Höchstmass an Leistungsfähigkeit,<br />
Strassenhaltung und St'rapa-<br />
letztjährigen Ausführung zeigen die Fahrzeuge<br />
nur kleinere Abweichungen, die jedoch zierbarkeit zu verleihen.<br />
nichtsdestoweniger ihren Wert noch beträchtlich<br />
erhöhen. So haben alle Typen ein neues schieht durch zwei obenliegende Nocken-<br />
Die Steuerung der hängenden Ventile ge-<br />
Getriebe mit geräuschlosem zweiten, dritten wellen. Der Zylinderkopf besteht.aus Leichtmetall.<br />
Das Schmiersystem ist mit und vierten Gang und synchronisierten ober-<br />
einem<br />
sten Uebersetzungsstufen erhalten. Mit Ausnahme<br />
der Typen « Seven » und « Twenty »<br />
zeigen ferner alle einen neuen, kreuzweise<br />
versteiften Wiegenrahmen. Die Typen «Twelve-Four<br />
» und « Sixteen » weisen neue Vorder-<br />
und Hinterachsen auf, was wiederum<br />
die Anwendung eines neuen Vorderradbremssystems<br />
ermöglichte. Als weitere Neuerung<br />
ist beim Typ « Sixteen » der Einbau längerer,<br />
gestreckter Hinterfedern zu verzeichnen.<br />
Schliesslich können die Typen «Twelve-Six»<br />
und «Sixteen » nun mit zwei verschiedenen<br />
Motorgrössen geliefert werden. Allerdings<br />
waren die meisten dieser Neuerungen schon<br />
am Genfer Salon zu sehen.<br />
Die klare, saubere Durchbildung aller Einzelorgane<br />
lässt sich an zwei nackten Ausstellungschassis<br />
verfolgen. Besonders das ewig<br />
junge, seit mehreren Jahren in verschiedenen<br />
Ländern auch lizenzweise gebaute 7-PS-<br />
Vierzylinder-Chassis zieht immer wieder<br />
Fachleute an.<br />
Als äusserliche, aber auch nicht ganz unwichtige<br />
Abweichung sei der neue hohe und<br />
schmale Kühlerrahmen erwähnt, der dem<br />
Wagen ein dem modernen Geschmack entsprechendes<br />
Aussehen gibt.<br />
Alfa Romeo.<br />
Seit mehreren Jahren hat sich diese italienische<br />
Marke einen internationalen Ruf geschaffen.<br />
Einzig dastehend sind ihre Rennsiege,<br />
die innert drei Jahren in die Hundert<br />
gehen. Bei der Erfahrung, die das Werk sich<br />
dabei erwarb, muss man von ihm zwangsläufig<br />
auch erstklassige Schöpfungen auf<br />
derrr Gebiet der Tourenwagen erwarten. Der<br />
zur Schau gebrachte 2300 ccm-Sechszylinder,<br />
auf dessen Produktion sich Alfa Romeo<br />
Oelkühlet ausgestattet. Das Thermönieter<br />
am Instrumentenbrett ermöglicht dpm Fahrer<br />
eine ständige Kontrolle der Aussentejnperatur.<br />
Der Kühlwasserumlauf wird durch<br />
eme Wasserpumpe beschleunigt, die Zündung<br />
erfolgt durch Batterie und Zündspule<br />
bei vollautomatisch geregeltem Zündz'eitpunkt<br />
und der Solex-Doppelvergaser'wird<br />
durch eine elektrische Pumpe gespiesen.<br />
Die Chassiskonstruktion ist weitgehend<br />
identisch mit derjenigen der Rennwagen. So<br />
zeigt der Chassisrahmen elektrisch eingeschweisste.<br />
Rohrversteifungen. Als Beispiel<br />
der sorgfältigen Detailkonstruktion sei erwähnt,<br />
dass die Lenkzapfen mit Nadellagern<br />
ausgerüstet sind.<br />
Das Getriebe hat einen geräuschlosen und<br />
synchronisierten dritten Gang. Ein Freilauf<br />
in der Uebertragung ermöglicht einen Gangwechsel<br />
ohne Betätigung des Kupplungspedals.<br />
Die Karosserien sind wie immer<br />
Gipfelleistungen der italienischen Automobilbaukunst.<br />
Blanchi.<br />
Wie bisher fabriziert diese Mailänder<br />
Firma zwei Typen, einen Achtzylinder von<br />
rund 3 Liter Zylinderinhalt und einen Ws—2-<br />
Liter-Vierzylinder. Während der bekannte<br />
Achtzylinder S 8, der als « Amalfi»- Innenlenker<br />
gezeigt wird, nur wenig Abänderungen<br />
erfahren hat, wurde der Typ S 5 von Grund<br />
auf neu durchkonstruiert. Unter der neuen<br />
Typenbezeichnung S 9/1400 finden wir jhn<br />
in drei verschiedenen Karosseriearten zur<br />
Schau gebracht Ganz allgemein ;-hat /"der<br />
Wagen noch an Leistungsfähigkeii-ie^jnnen,<br />
während gleichzeitig die Linienführung<br />
und Ausstattung der Karosserien modernd<br />
Das Antriebsaggregat des Tatra-Wagens von hinten gesehen. Die mit Kühlrippen versehenen Zylinder<br />
werden durch zwei grosse Ventilatoren gekühlt.<br />
83<br />
11. Blatt<br />
BERN, 12. Okt. <strong>1934</strong><br />
siert wurden. Durch Anwendung eines grösseren<br />
Chassisrahmens wurde übrigens der<br />
Aufbau grösserer und geräumigerer Karosserien<br />
ermöglicht. Die Leistung des durch<br />
Stossstangen und Kipphebel gesteuerten Motors<br />
hat eine Steigerung erfahren und beträgt<br />
nun 42 PS bei 4000 Touren. Gleichzeitig Hess<br />
sich der Brennstoffverbrauch vermindern.<br />
Die Aufhängung des Motors im Rahmen ist<br />
elastisch gestaltet. Die Gemischbildung geschieht<br />
durch einen Fallstromvergaser mit<br />
vorgebauten grossen Luftreiniger. Das<br />
Schmiersystem arbeitet mit dem schon vom<br />
Typ S 8 her bekannten grossen Oelkühler und<br />
Oelfilter. Weitere Verbesserungen betreffen<br />
die Federung, die bei gleicher Fährstabilität<br />
noch weicher geworden ist, und die Drehsteifigkeit<br />
des Chassisrahmens, während die<br />
Rudge-Drahtspeichenräder mit Ueberballonreifen<br />
ausgerüstet wurden.<br />
Alles in allem kann man erwarten, dass der<br />
Bianchi-Vierzylinder in seiner neuen Form die<br />
Popularität des bisherigen Modells noch überbieten<br />
wird, um so mehr als sich dieser Wagen<br />
ebensogut für die Zwecke des Gebrauchsfahrers<br />
wie die des Sportmannes<br />
eignet.<br />
Horch, D.K.W., Wanderer, Audi.<br />
Nach ihren grossen Rennerfolgen im Laufe<br />
dieser Saison verfügt die Auto-Union über<br />
einen der meist beachteten ausländischen<br />
Stände, wenn sie auch nicht mit ihrem vollen<br />
Arbeitsprogramm erschienen ist. Die.<br />
Horch-Wagen, als in Paris bestbekannte Repräsentanten,<br />
werden diesmal in zwei Typen<br />
gezeigt, dem 3 Liter-V-Achtzylinder und dem<br />
5 Liter-Achtzylinder in Linie, auf deren Bau<br />
die Horch-Werke sich seit einiger Zeit konzentriert<br />
haben. Mit seinem niedrigen gedrungenen<br />
Bau findet besonders das sportlich<br />
karossierte 3 Liter-Cabriolet zahlreiche<br />
enthusiastische Bewunderer, wobei aber die<br />
dunkle Pullman-Limousine mit ihrer dezenten<br />
Linienführung in anderer Hinsicht nicht<br />
weniger gut wegkommt. Die auf möglichst<br />
grosse Einfachheit und Anspruchslosigkeit<br />
zugeschnittenen D.K.W.-Wagen bieten dazu<br />
einen interessanten Gegensatz. Als Neuheit<br />
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Stromlinienaufbau präsentiert, bei dem die<br />
Karosserie vorn über die ganze Breite ausgebaut<br />
ist und den Kühler, die Scheinwerfer<br />
und die Kotflügel in sich einschliesst. Wieviel<br />
Raum sich gerade bei einem Kleinwagen<br />
durch diese Formgebung gewinnen lässt,<br />
geht hier mit aller Deutlichkekit hervor. Mit<br />
seinem Rolldach, der leichten, selbsttragenden<br />
Sperrholz-Karosserie und den hochgelagerten<br />
Federn, die ein Auswärtshängen des<br />
Aufbaues in den Kurven verhindern, erfüllt<br />
der Wagen auch sonst viele Wünsche anspruchsvoller<br />
Sportfahrer.<br />
Bekannt durch seine für einen Kleinwagen<br />
ungewöhnlich hohe Leistungsfähigkeit ist<br />
auch der daneben ausgestellte Typ «Meisterklasse<br />
> mit unabhängiger Radabfederung<br />
und Vorderradantrieb. In beiden Fällen dient<br />
als Kraftanlage ein Zweitaktmotor, ein Zweizylinder<br />
von 684 ccm beim Typ « Meisterklasse<br />
» und ein Vierzvlinder-V-Motor von<br />
988 ccm beim Typ « SchwebekLasse ».<br />
Die Wanderer-Werke haben ihren 2 Liter-<br />
Sechszylinder als viersitziges Cabriolet und<br />
als viertürige Limousine mit Rolldach zur<br />
Schau gebracht. Der moderne Aufbau dieser<br />
Wagen ist durch die unabhängige Radabfederung<br />
und den Porsche-Motor mit eingesetzten<br />
Stahllaufbüchsen gekennzeichnet.<br />
Als weiteren guten Bekannten treffen wir<br />
schliesslich, ebenfalls mit 2 Liter-Porsche-<br />
Motor, den Vorderradantriebs-Audi als zweitüriges,<br />
flaches Sportcabriolet. Die lange<br />
Haube mit der schrägen Windschutzscheibe,<br />
den eingebauten Winkern und den langgestreckten<br />
Kotflügeln erzeugen eine Harmonievon<br />
besonderm Reiz, die noch durch die<br />
Farbgebung, elfenbein mit braunen Kotflügeln<br />
und braunem Leder unterstrichen wird.<br />
Humber-Hillman.<br />
Auch hier ist die Weiterentwicklung nur<br />
auf dem Weg der Einzelverbesserungen vor<br />
sich gegangen. Die bisherige Typenreihe<br />
bleibt unverändert. Bei den Modellen 16-60<br />
HP, Snipe 80 und Pullman wurden die Rahmen<br />
durch Einbau einer Kreuzstrebe aus<br />
Kastenprofilen weiter versteift. Auch die Vorderfederhände<br />
haben eine Verstärkung erfahren,<br />
indem man an ihrem vorderen Ende eine<br />
neue Strebe bis zur ersten Rahmentraverse<br />
heranführte. Ungewöhnlich solid ist zudem in<br />
der neuen Ausführung die Befestigung der<br />
hydraulischen Stossdämpfer ausgeführt. Kleinere,<br />
aber nicht weniger wichtige Vervollkommnungen<br />
betreffen die Gestaltung des<br />
Saugrohres, das nun einen rechtwinkligen<br />
Schnitt durch das neue Hillmann-Getriebe mit vier<br />
synchronisierten Gängen.<br />
Querschnitt aufweist, die Verlegung der<br />
Brennstoffleitungen, die so weit wie möglich<br />
ausserhalb der Motorhaube verlaufen und somit<br />
den Hitzeeinwirkungen, die Anlass zu<br />
Brennstoffzufuhrstörungen geben können,<br />
nicht mehr ausgesetzt sind; die Hinterfedern<br />
wurden mit Zusatzfederblättern ausgerüstet,<br />
die erst von einer gewissen Durchbiegung des<br />
übrigen Federpaketes an in Wirkung treten.<br />
Schliesslich verdient als interessante Einzelheit<br />
auch das aus einer Magnesiumlegierung<br />
hergestellte Kurbelgehäuse des Modells<br />
« Snipe 80 » Erwähnung.<br />
Die Humber-Sechszylinder haben ein Vierganggetriebe<br />
mit zwei geräuschlosen, synchronisierten<br />
obersten Stufen, einen Fallstromvergaser<br />
mit automatischer Luftdrosselregelung,<br />
eine Vorrichtung, welche die sonst<br />
thermpstatisch eingestellten Kühlerjalousien<br />
automatisch schliesst, wenn der Motor abgestellt<br />
wird und deshalb der Oeldruck verschwindet,<br />
einen Freilauf, ein Startixrelais<br />
zur automatischen Betätigung des Anlassers<br />
und einen Spannungsregler für die elektrische<br />
Anlage.<br />
Von den Hillman-Wagen, die eine ähnliche<br />
Weiterentwicklung erfahren haben, versammeln<br />
besonders die kleinen offenen Aerominx-Sporttypen<br />
einen grossen Kreis von<br />
Enthusiasten um sich. Die interessanteste<br />
Neuerung stellt bei allen Minxtypendas neue<br />
Getriebe mit vier synchronisierten Gängen<br />
dar.<br />
M.G.<br />
Durch ihre glänzenden Rennerfolge hat<br />
sich die englische Marke M. G. in wenig Jahren<br />
internationalen Ruf erworben. Einesteils<br />
verfügen diese Kleinwagen über im Vergleich<br />
zu ihren Dimensionen ganz phantastische<br />
Höchstgeschwindigkeiten, anderseits begeistern<br />
sie jeden Kenner durch unzählige konstruktive<br />
Finessen und raffinierte Fahreigenschaften.<br />
Die M. G.-Motoren scheinen in<br />
hohen Tourenzahlen geradezu zu schwelgen,<br />
sind dabei aber so schmiegsam, weich und<br />
anpassungsfähig, wie man es sich im Grossstadtverkehr<br />
nur wünschen kann. Die Anordnung<br />
aller Bedienungsorgane ist mit denkbar<br />
grösster Sorgfalt ausgetüftelt, damit einem<br />
der Wagen sitzt wie ein gut angemessenes<br />
Kleid. So ist z. B. der Schalthebel auf einem<br />
besonderen Aluminiumgussausleger des Getriebekastens<br />
direkt neben dem Oberschenkel<br />
des Fahrers angeordnet, auf einem Ausleger,<br />
der ausserdem die Kontrollknöpfe für die<br />
Handgas- und Gemischregelung trägt.<br />
Neben dem Typ « Midget », der durch seine<br />
unzähligen Weltrekorde schon gut bekannt<br />
ist und den man auch in unserem Strassenverkehr<br />
schon häufig antrifft, wird besonders<br />
Ventilsteuarune des M.G.-Typs «Magnette».<br />
der für Paris neue 6-Zylindertyp «Magnette»<br />
in Paris viel bewundert. Neben der gewöhnlichen<br />
ist auf dem Stand auch die 1100-ccm-<br />
Rennausführung dieses Sechszylinders zu<br />
sehen, mit dem, wie man sich erinnert, kürzlich<br />
auch am schweizerischen Grand Prix der<br />
Sieg der Kleinwagen herausgefahren wurde.<br />
So wie der Wagen vor einem steht, erreicht<br />
er eine Geschwindigkeit von über 200 km/St.<br />
Hupmobile.<br />
Der neue Hupmobile-Achtzylinder zeigt<br />
in jeder Hinsicht das Bestreben, hohe Geschwindigkeiten<br />
zu ermöglichen und ein<br />
Höchstmass an Sicherheit, Komfort und<br />
Wirtschaftlichkeit zu bieten. Die schon anfangs<br />
dieses Jahres eingeführte «Stromlinienkarosserie<br />
» mit flach abfallender Rückwand<br />
und teilweise ineinandervefschmolzenen<br />
Kotflügel-, Scheinwerfer- und Motorhaubenhälften<br />
wurde noch weiter durchentwickelt.<br />
Zudem hat man das Leistungs-Qewichtsverhältnis<br />
verbessert. Beides kommt<br />
darin zur Geltung, dass der Wagen über ein<br />
ungewöhnliches Anzugsvermögen und Steigvermögen<br />
verfügt. Selbst bei Geschwindigkeiten<br />
von 80 km/St, aufwärts nimmt die<br />
Beschleunigung nicht wesentlich ab und eine<br />
Geschwindigkeit von 100 km/St, wird vom<br />
stehenden Start aus in rund 19 Sek. erreicht.<br />
Dank des relativ niedrigen Uebersetzungsverhältnisses<br />
von 4,45 : 1, dessen Anwendung<br />
hauptsächlich durch den Leichtbau ermöglicht<br />
wurde, die elastischen Motorlagerungen<br />
auf Gummikissen und der sorgfältigen<br />
mechanischen Durchbildung überhaupt<br />
arbeitet dabei sowohl der Motor wie die<br />
Uebertragung auch bei den höchsten Geschwindigkeiten<br />
praktisch absolut geräuschlos.<br />
Die Lenkung ist auch bei den Höchstfahrgeschwindigkeiten,<br />
trotz der neuen<br />
Ueberballonpneus vollständig flatterfrei, was<br />
wohl nicht zuletzt der leichten Rohrvorderachse<br />
aus Leichtmetall-Legierung gutzuschreiben<br />
ist. In dieser Hinsicht verdient allerdings<br />
auch wieder die ungewöhnlich steife<br />
Durchbildung des Rahmens Erwähnung.<br />
Durch ein Rohr-Dreieckssystem werden der<br />
Kühler, die Spritzwand und die Vorderfederhände<br />
zu einer starren Einheit verbunden.<br />
Graham.<br />
Im Jahre 1931 war Graham Schrittmacher<br />
für die seither von allen Marken angestrebte<br />
Stromlinienform. Graham schuf den Leichtmetall-Zylinderkopf<br />
für Hochverdichtung.<br />
Graham ging eigene Wege bei der Konstruktion<br />
seines Banjo-Rahmens, der Federung<br />
und seiner mathematisch einwandfreien<br />
Lenkung. Schliesslich ging er zu Beginn dieses<br />
Jahres erneut seiner Zeit voraus mit der<br />
Einführung eines Zentrifugalkompressors.<br />
Kompressoren waren bisher sonst ausschliesslich<br />
das Attribut rennmässiger oder<br />
besonders teurer Fahrzeuge. Zum erstenmal<br />
findet er sich nun in der Graham-Konstruktion<br />
auch bei einem Gebrauchswagen der<br />
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Bern, Freitag, 12. Oktober <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 83<br />
Die Nebelmorgen haben nun wieder begonnen.<br />
In den ersten Tagen waren sie beengend,<br />
düster und traurig machend, solange man<br />
noch das leuchtende Blau und Rotbraun der<br />
Hochsommermorgen frisch im Gedächtnis<br />
hatte. Sie schienen kalt, stumpf, freudlos, vorzeitig<br />
herbstlich und erweckten jene ersten,<br />
halb unbehaglichen, halb sehnsüchtigen Gedanken<br />
an Stubenwärme, Lampenlicht, dämmerige<br />
Ofenbank, Bratäpfel und Spinnrad, die<br />
jedes Jahr allzu früh kommen und die ersten<br />
Herbstschauer sind, ehe die fröhlichen und<br />
farbigen Wochen der Obst- und Weinlese sie<br />
wieder vertreiben und in ein nachdenkliches,<br />
erwärmendes Ernte- und Ruhegefühl verwandeln.<br />
Nun ist man schon wieder an die Seenebel<br />
gewöhnt und nimmt es für selbstverständlich<br />
hin, dass man vor Mittag die Sonne nicht zu<br />
sehen bekommt. Und wer Augen dafür hat,<br />
geniesst diese grauen Vormittage dankbar<br />
und aufmerksam mit ihrem feinen, verschleierten<br />
Lichterspiel, mit ihren unberechenbaren<br />
perspektivischen Täuschungen, die oft<br />
wie Wunder und Märchen und fabelhafte<br />
Träume wirken. Der See hat kein jenseitiges<br />
Ufer mehr, er verschwimmt in meerweite,<br />
unwirkliche Silberfernen. Und auch diesseitig<br />
sieht man Umrisse und Farben nur auf ganz<br />
kleine Entfernungen, weiter hinaus ist alles<br />
in Wolke, Schleier, Duft und feuchtes Licht<br />
grau aufgelöst. Die ernsten, einzelstehenden,<br />
überaus charaktervollen Pappelwipfel schwimmen<br />
matt als fahle Schatteninseln in der nebligen<br />
Luft, Boote gleiten in unwahrscheinlichen<br />
Weiten geisterhaft über den dampfenden<br />
Wassern hin, und aus unsichtbaren<br />
Dörfern und Gehöften dringen gedämpfte<br />
Laute — Glockengeläute, Hahnenrufe, Hundegebell<br />
— durch die feuchte Kühle, wie aus<br />
unerreichbar fernen Gegenden herüber.<br />
Heute früh, da ein leichter Nordostwind<br />
ging, steckte ich das hohe, schmale Dreiecksegcl<br />
auf meinen kleinen Nachen, stopfte mir<br />
eine Pfeife und trieb langsam seeabwärts<br />
durch den Nebel. Die Sonne musste schon<br />
überm Berg sein, denn das frühmorgendliche<br />
Bleigrau des Wasserspiegels verwandelte<br />
sich langsam in klares Silber, beinahe so wie<br />
bei schwachem Mondlicht. Von den sonst so<br />
freundlich nahen, laubigen und schilfbestandenen<br />
Ufern war nichts zu sehen, und da ich<br />
keinen Kompass besitze, segelte ich wie durch<br />
völlig fremde, uferlose Gewässer und Wolkenmeere<br />
dahin und konnte nicht einmal über<br />
die Geschwindigkeit meiner Fahrt irgendwelche<br />
Schätzung aufstellen. Doch untersuchte<br />
ich nach einer Weile die Tiefe, und da ich<br />
keinen Boden fand, warf ich eine Schwemmschnur<br />
mit Hechtlöffel auf 20 Meter Tiefe aus<br />
und zog sie gemächlich hinter mir her.<br />
So trieb ich vielleicht eine Stunde lang weiter,<br />
im Steuersitz zusammengekauert, immer<br />
im weissen Nebel. Es* war kühl. Die linke<br />
Hand, in der ich die Segelleine führte, war<br />
Jaköbeli erzählt<br />
Von Hermann Hesse.<br />
mir steif und gefühllos geworden, und ich<br />
ärgerte mich, dass ich keine Handschuhe mitgenommen<br />
hatte. Dann begann ich träumerische<br />
Halbgedanken zu spinnen. Ich dachte<br />
an einen merkwürdigen Verwandtenmord, der<br />
zur Zeit des Konstanzer Konzils im Schlosse<br />
meines Dörfchens Gaienhofen geschehen war<br />
und mich durch manche Umstände interessierte,<br />
und dachte an jene ganze, seltsame,<br />
erregte Zeit, in der unser stilles Seeufer ein<br />
Mittelpunkt der Welt und Kultur und die<br />
Bühne für grosse geschichtliche Einzelschicksale<br />
gewesen ist. Es unterhielt und befriedigte<br />
mich, die hinter Nebeln verborgenen, wohlbekannten<br />
Ufer mit den Bildern jener lang verschwundenen<br />
Menschen, ihrer Geschicke und<br />
Leidenschaften zu bevölkern. Einer Erbschaft<br />
wegen bringt ein Baron seinen Bruder um,<br />
Beziehungen zu fernen Ländern spielen<br />
ahnungsvoll herein, und von dem mit vornehmen<br />
Konzilgästen, Pomp und Luxus überfüllten<br />
Konstanz her glänzt verlockend der<br />
Reiz einer üppig reichen Kultur...<br />
Ein sich überstürzender, schrill schnurrender<br />
Laut schreckte mich auf, während noch<br />
meine Phantasie bemüht war, sich die Kostüme<br />
und Waffen jener süddeutschen Barone<br />
und welschen Gäste zu Beginn des 15. Jahrhunderts<br />
vorzustellen. Hastig kehrten meine<br />
Sinne zum gegenwärtigen Augenblick zurück.<br />
In der Erregung des Jagdglücks fasste ich<br />
nach dem Haspel, zog vorsichtig an und<br />
fühlte einen kräftigen Fisch am Haken, der<br />
sich mit verzweifelter Leidenschaft zur Wehr<br />
setzte. Langsam ziehend, förderte ich einen<br />
schönen Hecht an die Oberfläche und brachte<br />
ihn im Hamen ein. Darauf setzte ich die<br />
Schnur mit Eifer von neuem aus, während<br />
der gefangene Fisch im Kasten wütend schlug<br />
und plätscherte. Dabei musste ich das Steuer<br />
loslassen, und ein plötzlicher Windstoss<br />
schlug mir, da das Boot sich gedreht hatte,<br />
die Segelstange und das flatternde Segel<br />
kräftig um die Ohren. Der Richtung ungewiss,<br />
Hess ich dem Wind das volle Segel und trieb<br />
mit zunehmender Schnelligkeit gerade aus,<br />
bis der schattenhafte Umriss einer mit alten<br />
Nussbäumen bestandenen Landzunge sichtbar<br />
wurde. Von den undeutlich auftauchenden,<br />
grau verschleierten Rebhügeln krachten da<br />
und dort die Flintenschüsse der Weinbergwächter.<br />
Ich zog mein Segel ein und ruderte<br />
langsam uferwärts, denn die allmählich wärmer<br />
werdende Luft roch stark nach nahem<br />
Regen. So suchte ich denn die nächste Schifflände,<br />
fand sie auch nach kurzer Fahrt, und<br />
während ich mein Boot ans Land zog und<br />
mich nach dem Namen des kleinen thurgauischen<br />
Dorfes erkundigte, begann es erst dünn<br />
und gleichsam widerwillig, dann immer kräftiger<br />
und ausgiebiger zu regnen.<br />
Auch wenn nicht allen Anzeichen na'ch zum<br />
Nachmittag helles Wetter zu erwarten gewesen<br />
wäre, hätten mich der Regenguss und die<br />
kurze Verbannung in ein unbekanntes Dorfwirtshaus<br />
durchaus nicht betrübt. Ohnehin<br />
gebe ich auf sogenanntes « schönes Wetter »<br />
gar nichts, denn jedes Wetter ist schön, wenn<br />
man Augen und Seele aufmacht; und dann<br />
gehört es für mich zu den bevorzugten kleinen<br />
Wanderfreuden, unerwartet vom Wetter<br />
in Winkel und zu Menschen getrieben zu werden,<br />
die ich sonst wohl nie aufgesucht und<br />
gesehen hätte. Es ist immer eigen und sehr<br />
oft köstlich, für Augenblicke oder Stunden als<br />
ungemeldeter Gast in fremder Stube bei Unbekannten<br />
zu sitzen, ein Stück kleines Leben<br />
zu sehen und eine Weile in Gesichter zu<br />
blicken, die man nie zuvor sah, die einem oft<br />
in wenigen Augenblicken vertraut und unvergesslich<br />
werden und die man vielleicht nie<br />
wieder sieht.<br />
Es war kühl in der halbdunklen Schankstube,<br />
draussen stürzte der Regen immer heftiger<br />
herab und troff in Bächen an den Fensterscheiben<br />
nieder. Der Wein, natürlich der<br />
unvermeidliche sogenannte Tiroler, war verzweifelt<br />
herb und machte mich frösteln. Am<br />
grossen tannenen Tisch sass ein einziger<br />
Gast, ein struppiger alter Fischer mit verdriesslichem<br />
Trinkergesicht, und hatte eine<br />
Quinte Schnaps vor sich stehen.<br />
Das alles war nicht sehr beglückend. Ich<br />
fing schliesslich an, die gestrige Steckborner<br />
<strong>Zeitung</strong> zu lesen: Beratungen des Ausschusses<br />
über Vergrösserung der Badeanstalt,<br />
Fischmarktbericht, ein Scheunenbrand, Stand<br />
der Reben, bevorstehende Erhöhung der<br />
Zuckerpreise usw. Und es regnete immer lauter<br />
mit einer zähen und erbitterten Leidenschaftlichkeit<br />
in oft wechselndem Takte, der<br />
etwas ebenso Aufregendes und Trostloses<br />
hatte. Ich war nahe daran, meine von zu<br />
Hause mitgebrachte und durch den Hechtfang<br />
noch erhöhte schöne Morgenfreudigkeit zu<br />
verlieren. Da hörte ich, während ich mir die<br />
Pfeife frisch stopfte, dass der Wirt den verdriesslichen<br />
Alten als Jaköbeli anredete, und<br />
beim Klange des Namens fielen mir allerlei<br />
Geschichten ein. Vom Jaköbeli hatte ich viel<br />
reden hören. Er war ein thurgauischer Fi-<br />
?§cher, den man weit herum im Volke kannte,<br />
iein Sonderling' und Trinker, mit einem Stich<br />
ins Verrückte und einer merkwürdig glücklichen<br />
Hand beim Fischen. Er wisse alle Wetterregeln<br />
und Kalendersachen unfehlbar auswendig,<br />
hatte ich sagen hören, und vielleicht<br />
auch noch manche Künste, die nicht jeder<br />
verstehe. Je länger ich nun den Alten betrachtete,<br />
desto fester war ich überzeugt, er<br />
müsse der Jaköbeli sein. Also warf ich ihm<br />
ein paar Bemerkungen übers Wetter hin, über<br />
diesen ungewöhnlich heissen Sommer, die<br />
frühen Nebel und die Aussichten für den heurigen<br />
Wein.<br />
Jaköbeli Hess mich eine Weile reden, äugte<br />
ernsthaft zu mir herüber und räusperte sich<br />
ein paar Mal. Dann machte er plötzlich, indem<br />
er sein Gläschen beiseite schob, eine grossmütige,<br />
abwinkende und Gehör erbittende Gebärde<br />
wie ein alter Prophet und begann zu<br />
reden.<br />
« Dieser Sommer », sagte er, « jawohl, mein<br />
Herr, ist ein besonderer Sommer gewesen,<br />
Früher Herbsttag<br />
verloren hängt im Himmelsblau<br />
Ein Wolkenschiff mit weissem Segel.<br />
Im Dorf starb eine junge Frau;<br />
Zum Sarg bereit sind Holz und Nägel.<br />
Der Sommer hebt zur Wolke sich<br />
Empor mit unsichtbarem Flügel.<br />
Des Totengräbers Spatenstich<br />
Baut bis zum Abend Grab und Hügel.<br />
Ein Falter flattert müd und matt,<br />
Die Sonne rüstet sich zum Gehen.<br />
Es wird des Herbstes erstes Blatt<br />
Vielleicht schon morgen niederwehen.<br />
J. R. H.<br />
und ich sage gar nichts, aber man wird schon<br />
sehen, was alsdann kommen wird, mein<br />
Herr. Viel Nuss und Haselnuss, das gibt einen<br />
strengen Winter, und viel Buchein und Eicheln,<br />
das gibt grosse Kälte. Es heisst auch:<br />
Ist St. Dominik trocken und heiss,<br />
So wird der Winter lange weiss.<br />
So ist's wirklich und wahrhaftig. Aber das<br />
will ja noch wenig sagen. Aber das nächste<br />
Jahr dagegen, wenn man daran denkt, was<br />
ich sage, das wird ein Hungerjahr, ein heisses<br />
Jahr. Frucht und Obst wird verbrennen und<br />
dörren, desgleichen Gras und Kartoffeln, aber<br />
viel Kirschen. »<br />
«Warum denn? » fragte ich. Er winkte<br />
verächtlich ab. « Was ich sage, mein geehrter<br />
Herr. Das nächste Jahr wird ein Sonnenjahr<br />
heissen, und die Sonne führt ein gutes Regiment,<br />
aber zu trocken und heiss. Auch der<br />
Winter wird alsdann noch strenger werden.<br />
Wie es vor dreihundert Jahren geschehen ist,<br />
dass der Rhein Grundeis gehabt hat und Kinder<br />
erfroren in der Wiege. »<br />
Es folgten noch mehrere Wetterreime, die<br />
ich leider vergessen habe. Darauf ein zarter<br />
Versuch, mich zum Zahlen eines weiteren<br />
Schnapses zu veranlassen; ich überhörte ihn<br />
freundlich. Nun klagte er über Nebel und<br />
Kühle, schlechten Fischfang und Gliederreissen,<br />
nochmals auf die Zuträglichkeit eines<br />
wärmenden Schnapses hinweisend, den er<br />
sich auch bestellte und den ich schliesslich.<br />
seinem flehenden Blick gehorchend, zu bezahlen<br />
versprach. Auf das hin wurde er fröhlich,<br />
rückte mitteilsam nahe zu mir her und<br />
begann fidele Geschichten zu erzählen, meistens<br />
von ungeheuerlichen Trinkereien oder<br />
fabelhaften Fischzügen. Die beste war folgende:<br />
Einmal hatte er in Hörn am Zellersee Fische<br />
verkauft und das Geld dafür sofort vertrunken.<br />
Als er wieder abfahren wollte, war<br />
er so bezecht, dass ihn die Strandzöllner<br />
nicht ins Boot steigen lassen wollten, denn er<br />
F E U I L L E T O N<br />
, Bux.<br />
Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />
(Fortsetzung aus dem HauptblatO<br />
«Aber freuen tut mich die Sache mit dem<br />
Zoo doch, falls sie überhaupt stimmt 1 »<br />
schliesst Bux, während er ein Schlafmittel<br />
nimmt.<br />
«Willst du nicht versuchen, mal wieder<br />
ohne Medikamente zu schafen?» fragt Fee.<br />
«Ja, bald. Aber ich bin jetzt noch zu nervös,<br />
um ohne Mittel schlafen zu können. Der<br />
Tod von Teddy und Mohrchen hat mich doch<br />
furchtbar mitgenommen. Besonders mein gutes<br />
Mohrchen ... Das werde ich so bald nicht<br />
verwinden.» Und Bux seufzte tief auf.<br />
Es ist in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober<br />
— etwa eine Woche nach diesem Gespräch<br />
zwjschen Bux und Fee — da wacht Tom,<br />
der seit zwei Stunden auf dem Feldbett im<br />
Stalle fest geschlafen hat, plötzlich auf. Kein<br />
Geräusch hat ihn geweckt, sondern ein jäher<br />
unerklärlicher Ruck, der ihm durch d:e<br />
Glieder gefahren ist. Noch hat er sich nicht<br />
aufgerichtet, aber seine wie im Schreck aufgerissenen<br />
grossen schwarzen Negeraugen<br />
sehen im Scheine der trüben Stallaterne, wie<br />
ein Mann auf nackten Sohlen eben auf Judiths<br />
Käfig zuschleicht — in der Hand die<br />
eiserne Gabel, daran ein Stück rohes Fleisch.<br />
Es ist Lorenzo!<br />
Mit einem Satz springt Tom von seinem<br />
Lager empor. Lorenzo wendet sich erschreckt<br />
um, stösst einen Schrei aus, lässt die Eisengabel<br />
fallen und will entfliehen. Aber schon<br />
hat ihn Tom erreicht und schmettert ihn mit<br />
einem furchtbaren Schlag seiner harten Faust<br />
zu Boden.<br />
Nun steht Tom tiefaufatmend vor dem<br />
Ohnmächtigen. Er scheint nachzudenken,<br />
was jetzt zu tun ist. Endlich öffnet er das<br />
leere Käfigabteil, in dem Teddy gehaust. Es<br />
ist nur durch eine starke Schiebewand von<br />
Judiths Abteil getrennt. Tom hebt Lorenzos<br />
regungslosen Körper hoch, wirft ihn wie ein<br />
Bündel in den leeren Käfig und schliesst diesen<br />
ab. Dann rennt er aus dem Zelt, um Bux<br />
zu rufen.<br />
Bux fährt sofort aus seinem Schlai empor,<br />
als an das Fenster über seinem Sofabett<br />
geklopft wird: «Ja, was ist? Wer ist<br />
da?»<br />
«Mister Bux! Come out! Quickly! I caught<br />
him, that dirty kind of a murderer!»<br />
In wenigen Augenblicken ist Bux schon<br />
draussen, und während er neben Tom her<br />
dem Stallzelt zueilt, berichtet der Neger mit<br />
ein paar Worten, was geschehen ist.<br />
Lorenzo ist schon wieder zu sich gekommen<br />
und starrt .durch die Gitterstäbe mit<br />
angstverzerrtem Gesicht seinem Herrn entgegen.<br />
«Nun sag' gleich alles!» keucht Bux. «Du<br />
hast Judith vergiften wollen!»<br />
«Nein, mein Senor, — ich gut Judith wollen<br />
futtern!»<br />
«Lüg' nicht! Das Fleisch ist vergiftet! Das<br />
werden wir sofort feststellen! Und du hast<br />
auch Teddy getötet und Mohrchen! Schurke!<br />
Tu den Mund auf oder...»<br />
«No, no Senor — ich unschuldig!»<br />
Bux zittert am ganzen Leibe. «Die Zunge<br />
reiss' ich dir aus dem Hals, wenn du nicht<br />
redest!» — Plötzlich kommt ihm ein Einfall:<br />
«Gib den Haken her, Tom!» — Und nun<br />
fasst er mit dem Eisenhaken, den ihm Tom<br />
mit einem wilden Jubellaut gibt, in die Oese<br />
an der Schiebewand.<br />
Judith ist längst wach. Sie wittert den<br />
Mann im Nebenkäfig, der nur durch die starke<br />
Holzwand von ihr getrennt ist. Sie weiss<br />
auch, dass es Lorenzo ist, mit dem sie nie<br />
auf freundschaftlichem Fuss gestanden. Aufgeregt<br />
springt sie in ihrem Käfig hin und<br />
her.<br />
«Wenn du jetzt nicht gestehst, ziehe ich<br />
den Schieber auf!» sagt Bux hart. Er scheint<br />
zu dieser Wahnsinnstat fest entschlossen.<br />
«No, no Senor! Unschuldig!» schreit Lorenzo.<br />
Bux fasst den Haken und stemmt den<br />
Fuss gegen den Wagen, wie um die schwere<br />
Wand nach vorn herauszuziehen.<br />
Tom sieht es, und plötzlich brüllt er, jubelt<br />
er: «Schieber auf! Schieber auf! Ja, ja!<br />
Schieber auf!» Er springt von einem Bein<br />
aufs andere. Die ganze Wildheit seiner afrikanischen<br />
Ahnen bricht jäh aus ihm hervor.<br />
Bux spannt die Muskeln, lehnt sich zurück.<br />
Die Wand bewegt sich ein wenig unter<br />
dem Druck. Judith stösst ein wildes Gebrüll<br />
aus.<br />
Da schreit Lorenzo in Todesangst: «Ja, ja,<br />
Seflor! Ich hab'getan. Gnade, Senor! Gnade!'»<br />
«Schieber auf! Schieber auf!» kreischt<br />
Tom in wildem Rachedurst. Er ist selbst zum<br />
wilden Tier geworden. Der Geifer läuft ihm<br />
von den wulstigen Lippen. Die Augen treten<br />
ihm fast aus dem Kopf heraus. Und Judiths<br />
Brüllen und Fauchen mischt sich in sein Toben.<br />
Doch als er sieht, dass Bux, statt den<br />
Schieber aufzuziehen, den Haken wieder loslässt,<br />
ergreift er die grosse eiserne Fleischgabel,<br />
die noch am Boden liegt, und stösst<br />
damit wie ein Rasender durch die Gitterstäbe<br />
nach Lorenzo.<br />
Der Mexikaner hat sich nach dem ersten<br />
Stoss, der seinen Schenkel getroffen, in den<br />
hintersten Winkel des Käfigs geflüchtet.<br />
Bux reisst dem Neger die Gabel aus der<br />
Hand und schreit:<br />
«Hinaus mit dir, Tom! Vorwärts!» Und<br />
Tom eilt mit tollen Sprüngen und wildem<br />
Johlen wie ein Besessener aus dem Zelt,<br />
um die Zirkusleute aus dem Schlaf zu wekken<br />
und die Freudenbotschaft zu verbreiten,<br />
dass der Mörder entdeckt und gefangen ist.<br />
(Fortsetzung folgt.)
Wettlau! der Greise.<br />
Zwei achtzigjährige Greise, Jegö Horby<br />
und Sandor Holtay, haben dieser Tage einen<br />
1000-Meter-Wettlauf ausgetragen. Das kam<br />
so : beide sind von frühester Jugend an enge<br />
Freunde, haben dieselbe Schule besucht, in<br />
derselben Kompagnie gedient und überhaupt<br />
das Leben in enger Nachbarschaft verbracht.<br />
Sie haben daher auch über alle Dinge die<br />
gleiche Meinung bis auf eins: Jegö Horby<br />
ist nämlich Fleischesser, er isst gemischte<br />
Kost, trinkt Wein dazu und verschmäht auch<br />
den Kaffe nicht, während Sandor Holtay eingefleischter<br />
Vegetarier ist. Ueber diesen<br />
Punkt konnten sie sich nie einigen, deshalb<br />
trugen sie einen Wettlauf aus, der entscheiden<br />
sollte, welche Lebensweise die bessere<br />
sei. Ein Schiedsrichter wurde bestellt, und<br />
an Neugierigen fehlte es selbstverständlich<br />
auch nicht. Beide Greise traten in bester<br />
Form an. Während der ersten 500 Meter<br />
hielt der Vegetarier einen Vorspnmg von 30<br />
Metern, dann holte aber der Fleischesser beträchtlich<br />
auf, schliesslich gewann aber doch<br />
der Vegetarier mit 1 Meter Vorsprung. Bei<br />
einem anschliessenden Freundschaftsmahl<br />
verriet dann der Vegetarier, der sonst nie<br />
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war der Ruder nimmer mächtig, und der See<br />
war unruhig und hatte Schaum. Er fuhr aber<br />
trotzdem ab, versuchte eine Strecke zu rudern,<br />
sank dann aber ermüdet ins Boot und<br />
schlief ein. Und als er wieder erwachte, trieb<br />
sein Nachen gerade an die Schifflände von<br />
Steckborn, die er hatte erreichen wollen. Aber<br />
noch besser! Zufällig war, was er im Rausche<br />
nicht beachtet hatte, seine Schwemmschnur<br />
noch ins Wasser gehängt, und wie er sie nun<br />
einholen will, muss er aus Leibeskräften ziehen,<br />
denn es hängt ein vierzehnpfündiger<br />
Hecht daran. Natürlich verkaufte er den Fisch<br />
sogleich und konnte sich noch zu Nacht einen<br />
zweiten Rausch leisten.<br />
Ich gab dem Jaköbeli zu verstehen, diese<br />
Sorte von Geschichten sei nicht die schönste,<br />
und er sei doch eigentlich zu alt für solche<br />
Streiche. Da streckt er wieder mit grossartiger<br />
Bewegung die*Hand gegen mich aus,<br />
streicht sich den Bart und beginnt wieder<br />
Hochdeutsch zu reden. (Die Geschichten hatte<br />
er im Dialekt erzählt.)<br />
«Zum Fischen, mein guter Herr, gehört<br />
einfach Glück, nichts als Glück. Da kann<br />
einer dreimal mit Segeln fahren, silberne<br />
Hechtlöffel kaufen und solches Zeug, das hilft<br />
alles nichts. Es kann einer den grössten Heidenrausch<br />
haben und fängt doch mehr. Nämlich,<br />
der eine hat Glück und der andere hat<br />
keins. Es ist nur, dass man in einem guten<br />
Stern- und Himmelszeichen geboren ist, verstehen<br />
Sie? »<br />
Ich verstand. Aber als er mich nun herausfordernd<br />
überlegen anblickte und nochmals<br />
einen Schnaps bezahlt haben wollte, fand er<br />
mich unerbittlich. Eine gute Weile schwieg er<br />
feindselig und spuckte häufig auf den Boden,<br />
dann aber begann er, zum Wirt gewendet, anzügliche<br />
Reden zu führen: « Du hast ja neuerdings<br />
scheint's grossen Fremdenverkehr —<br />
hm — fremde Herrschaften, ja — hm. Früher<br />
ist man da drinnen noch unter sich gewesen<br />
— jawohl, sag ich, unter sich gewesen. Könntest<br />
ja auch noch Hotelier werden, du, wenn's<br />
so weiter geht. Weisst, für so fremde Herren,<br />
so feine. Jawohl, Hotelier, da wird noch Geld<br />
verdient.»<br />
Und so weiter. Dieser Ton war mir aus andern<br />
Fischerkneipen unheimlich bekannt, und<br />
es gefiel mir gar nicht, dass der Wirt und<br />
noch viel mehr der Sohn so viel husteten und<br />
das Lachen verbissen und mich ansahen wie<br />
die Aasgeier. Es schien mir plötzlich, als<br />
wollte der Regen anfangen, nachzulassen. So<br />
fragte ich denn, was ich schuldig sei, zahlte<br />
schnell, aber ohne ein Trinkgeld zu geben,<br />
und verliess die ungastliche Bude mit einem<br />
höflichen Gruss, der mit keiner Silbe beantwortet<br />
wurde. Statt dessen brach hinter mir,<br />
noch ehe die Türe zu war, ein boshaftes Gelächter<br />
aus. Am liebsten wäre ich umgekehrt<br />
und hätte den Grobianen meine Meinung gesagt<br />
oder mich zum Trotz erst recht fest<br />
hinter den Tisch gesetzt. Aber da fiel mir ein<br />
Abend in Basel ein, wo ich einst mit zwei<br />
Freunden zusammen einen losen Berliner<br />
Gast mit allen Schikanen aus unserer Stammkneipe<br />
weggeeckelt hatte, und ich gab beschämt<br />
den Fischern recht. Zugleich fiel mir<br />
auch ein, dass ich allein und die drinnen zu<br />
dreien waren.<br />
Und so segelte ich langsam nach Hause zurück,<br />
wo ich bald nach Mittag durchnässt ankam<br />
und meiner schon ängstlich gewordenen<br />
Frau den gefangenen Hecht, die Erlebnisse<br />
des Morgens und die Wetterprophezeiungen<br />
des alten Jaköbeli auspackte.<br />
Kaffee trinkt, dass er kurz vor dem Wettlauf<br />
eine Tasse Mokka zu sich genommen<br />
habe, während der Fleischesser sich seit 5<br />
Tagen aller geistigen Getränke enthalten<br />
hatte. Daraufhin wurde der Wettlauf für ungültig<br />
erklärt. Es soll demnächst ein neues<br />
Rennen stattfinden, und zwar über 3000 m.<br />
Amundsen's vergessenes Bankguthaben.<br />
Roald Amundsen, der norwegische Polarforscher,<br />
der vor 6 Jahren bei dem heldenmütigen<br />
Rettungsversuch für den Italiener<br />
Nobile den Tod in der Arktis fand, ist jetzt<br />
als der Inhaber eines Londoner Bankguthabens<br />
festgestellt worden, das er selbst ganz<br />
vergessen hatte. Die Hinterbliebenen erhielten<br />
erst jetzt die Mitteilung, dass auf einer<br />
Londoner Bank noch immer ein Guthaben<br />
liegt, das Roald Amundsen vor vielen Jahren<br />
mit 300 Pfd. Sterling eingezahlt hat. Inzwischen<br />
ist zwar das englische Pfund in<br />
seinem Wert herabgesetzt worden, aber immerhin<br />
haben Zins und Zinseszins bewirkt,<br />
dass die Hinterbliebenen den vergessenen<br />
Spargroschen des Polarforschers mit fast<br />
8000 norwegischen Kronen ausgezahlt erhalten<br />
werden.<br />
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Valentino ist vergessen.<br />
Rudolf Valentino war, wie man sich erinnert,<br />
wohl der am meisten gefeierte Filmstar.<br />
Kaum ist ein Filmheld so von den »Frauen geliebt<br />
worden wie er. Als er jung auf der<br />
Höhe seines Ruhms starb, war die Trauergemeinde<br />
sehr gross. Eine seiner Verehrerinnen,<br />
June Mathis, Hess für ihn auf dem Hollywooder<br />
Friedhof ein Mausoleum errichten,<br />
das lange Zeit eine Art Wallfahrtsort für<br />
die amerikanische Frauenwelt war'. Nun ist<br />
auch June Mathis gestorben, und ihre Verwandten<br />
Hessen sie in dem Mausoleum beisetzen.<br />
Da aber dort kein Raum mehr war,<br />
Hessen sie den Sarg des «fremden Schauspielers<br />
» hinausbringen und stellten ihn im<br />
Keller des Friedhofaufsehers unter. Dort steht<br />
er nun bereits seit zwei Jahren. Niemand<br />
kümmert sich mehr darum. Valentino wurde<br />
von der Welt vergessen.<br />
Das Abenteuer eines Millionärs.<br />
Der Millionär Veille in Paris wurde auf<br />
der Strasse von einem Hunde ins Bein gebissen.<br />
Er setzte sich sofort in ein Auto und<br />
Hess sich im Serologischen Institut gegen<br />
Tollwut impfen. Als er den Arzt fragte, was<br />
er zu zahlen habe, nannte dieser eine ganz<br />
bescheidene Summe, worauf Herr Veille<br />
lächelnd sein Scheckbuch zog und einen<br />
Scheck über 100,000 Fr. ausstellte. Einen<br />
Augenblick starrte der Assistenzarzt erschrocken<br />
den Mann an, dann stürzte er aus<br />
dem Zimmer und riegelte die Tür hinter sich<br />
zu. Als der Millionär schrie, man möge ihn<br />
doch wieder hinauslassen, ertönten von<br />
draussen milde, besänftigende Worte. Aber<br />
hinaus Hess man ihn nicht. Endlich, nach<br />
einer Stunde, kam die Aufklärung. Man<br />
hatte Frau Veille herbeizitiert, und nun<br />
stellte sich heraus, dass die Aerzte in dem<br />
Scheck die ersten Symptome der Tollwut<br />
erblickt hatten. Erst als Frau Veille bestätigte,<br />
dass ihr Mann wirklich über solche<br />
Summen verfüge, befreite man den armen<br />
Millionär aus seiner misslichen Situation. Er<br />
nahm die Sache von der humorvollen Seite<br />
und überliess dem Institut den Scheck. Er<br />
selbst ist bereits gesund.<br />
Von Moskau nach Paris in Pantoffeln.<br />
Alle möglichen Arten von Schnelligkeitsrekorden<br />
sind dagewesen. Ein Rekord in<br />
Pantoffeln aber ist zweifellos neu. Es handelt<br />
sich auch gar nicht um einen Rekord,<br />
sondern um eine einfache Tatsache. Eine<br />
fünfzigjährige Französin, kräftig und rüstig,<br />
die als junges Mädchen nach Russland kam,<br />
brach Anfang dieses Jahres von Moskau auf,<br />
um in Pantoffeln nach Paris zu gelangen.<br />
Sie durchquerte die Sowjetrepublik, die baltischen<br />
Länder, Memel und Ostpreussen.<br />
Vor einigen Wochen kam sie durch Berlin,<br />
und dieser Tage erreichte sie Hannover.<br />
Diese Wanderung bestätigt der Pass mit<br />
vielen Sichtvermerken. Die rüstige Frau<br />
hat keineswegs die Absicht, einen Rekord<br />
aufzustellen, ist auch nicht das Opfer einer<br />
unsinnigen Wette oder dergleichen, sondern<br />
sie will einfach ihren Sohn, der in Paris lebt,<br />
besuchen, und da sie von Jugend an ge-<br />
Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz 9lnd ersichtlich In O. R. Wagners<br />
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wohnt ist, in Pantoffeln zu gehen, so tut sie<br />
auch die grosse Wanderung auf die gleiche<br />
Weise.<br />
Die Rothäute wollen keine Bleichgesichter<br />
werden.<br />
Ein amerikanischer Arzt hat ein Mittel erfunden,<br />
das rote Hautpigment der Indianer<br />
zu bleichen. Das Mittel soll so hervorragend<br />
sein, dass der Indianer dadurch fast genau<br />
das Aussehen des weissen Mannes erhält.<br />
Der tüchtige Arzt reiste mit seiner Erfindung<br />
in die Indianerterritorien nach Oklahoma,<br />
um dort sein Mittel anzubieten. Er<br />
brachte auch ein Musterexemplar eines eingebleichten<br />
Indianers mit. Seine Aufnahme<br />
unter den Rothäuten war aber keineswegs<br />
freundlich; im Gegenteil, sie wurden wütend<br />
und setzten den Arzt samt seinem Muster<br />
mit Nachdruck vor die Tür.<br />
Das Land der Dichter.<br />
Bei der argentinischen Nationalbibliothek<br />
sind im Jahre 1933 1600 in Argentinien herausgegebene<br />
Werke zur Registrierung niedergelegt<br />
worden. Der Zahl nach stehen<br />
Gedichtsbände an der Spitze, nämlich 144.<br />
Es folgen 142 zur allgemeinen Verbreitung<br />
bestimmte Werke, 120 Romane, 118 Veröffentlichungen<br />
über Rechtswissenschaft, 92<br />
Theaterstücke, 77 Werke über Politik, 54<br />
über Soziologie, 49 über Landwirtschaft, 42<br />
über Religion, 29 Biographien, 16 philosophische<br />
Werke und 15 Veröffentlichungen militärischen<br />
Inhalts — also eine unbestrittene<br />
Rekordzahl, bei der man fragen muss, ob<br />
die Qualität mit der Quantität übereinstimmt.<br />
Siamesische PierdezwillJnge.<br />
Auf einer riesigen Ranch am Juramento in<br />
Argentinien brachte die Stute eines Cowboys<br />
Zwillinge zur Welt, die zusammengewachsen<br />
waren. Die sonst vollkommen normal entwickelten<br />
Fohlen werden als Sehenswürdigkeit<br />
meilenweit im Umkreise gezeigt. Man<br />
hofft die munteren, übrigens männlichen Tiere<br />
der ungewöhnlichen Kuriosität halber am<br />
Leben erhalten zu können.<br />
Das jüngste Ehepaar.<br />
In Provins feierte dieser Tage das jüngste<br />
Ehepaar Frankreichs' Hochzeit. Die junge<br />
Frau zählt 14*4 ihr Gatte 16y 2 Jahre. Für<br />
diese Ehe musste zuvor der Präsident der<br />
Republik den vom Gesetz vorgeschriebenen<br />
Altersdispens erteilen. Das Paar wird auch<br />
zugleich die jüngsten Eltern sein, denn es<br />
wurde ihnen leider bereits vor 8 Monaten ein<br />
Sohn geboren...<br />
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N°88 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
schmale Brieftasche nimmt und wie selbstherrlich<br />
sie über ihre Anhängerinnen verfügt,<br />
Das Herbstkostüm<br />
denen die schwierige Aufgabe zufällt, aus<br />
Wenn man sich heute mit der Kostümmode<br />
mit einer gewissen Selbstverständlich-<br />
man während der letzten Jahre sehr eifrig<br />
«Nichts» «Etwas» zu machen, eine Kunst, die<br />
keit beschäftigt, scheint es einem uniassbar, studieren musste, indem man alles daran<br />
dass noch vor nicht allzulanger Zeit ein<br />
heftiger Kampf um diese Modetype tobte und<br />
sich die modische Welt keineswegs darüber<br />
klar war, welche Bedeutung das Kostüm noch<br />
erlangen sollte. Da eine Mode zwar «in der<br />
Theorie» — also am grünen Tisch — der<br />
Modeschöpfer entsteht, sich aber nur in der<br />
Praxis endgültig herauszukristallisieren vermag:,<br />
hatte die Kostümmode angesichts des<br />
grossen Beifalls, den sie fand, einen derart<br />
überwältigenden Erfolg zu verzeichnen, wie<br />
er sich in der Geschichte der Mode sicherlich<br />
nicht oft wiederholt!<br />
Jede Frau will nun ihr Kostüm besitzen, betrachtet<br />
es als ihr wichtigstes Kleidungsstück<br />
und weiss, dass das Kostüm lange nicht mehr<br />
nur sportlichen und Strapazierzwecken dient<br />
(für die es ursprünglich bestimmt war!), sondern<br />
alle erdenklichen Möglichkeiten bietet<br />
und das Modebild von der allereinfachsten<br />
Strapazierkleidung bis zur eleganten nachmittäglichen<br />
Aufmachung beherrscht. Der<br />
Machtbereich des Kostüms wurde noch insofern<br />
erweitert, als man bekanntlich für den<br />
Herbst «Abendkostüme» als besondere Neuheit<br />
zeigt, die bisher vollkommen unbekannt<br />
waren und berechtigtes Aufsehen erregen.<br />
Für heute aber wollen wir uns nur mit dem<br />
«Kostüm als Strassenkleidung» beschäftigen,<br />
weil diese Stücke im Augenblick im Brennpunkte<br />
des Interesses stehen und als erste<br />
Herbstaufmachung, die einem über manche<br />
modische Verlegenheit hinweghelfen soll, zu<br />
werten sind. Das Kostüm kommt durch drei<br />
wichtige Faktoren zur Geltung: durch seinen<br />
Schnitt, durch das zur Verwendung gelangende<br />
Material und schliesslich durch die<br />
Pelzverbrämung, der heuer grösste Wichtigkeit<br />
beigemessen wird.<br />
Wenn man sich bemühte, die Einheitlichkeit<br />
des modischen Gedankens zu betonen, kann<br />
man einer ausgezeichneten Gesamtwirkung<br />
sicher sein. Die Farbe des Kostüms, die wir<br />
zuerst erörtern wollen, ist natürlich nicht<br />
willkürlich bestimmbar, sondern wird von<br />
dem Verwendungszweck, dem das betreffende<br />
Stück zugeführt werden soll, abhängig<br />
gemacht. Ein sportliches Kostüm wird natürlich<br />
ganz neutral und unauffällig sein müssen.<br />
Ein vormittägliches Kostüm für die<br />
Stadt könnte hingegen schon lebhafter im<br />
Kolorit sein und bei nachmittäglichen Kostümen<br />
sind einem keinerlei Schranken gesetzt,<br />
so dass hier in der reichen Palette der<br />
Mode gewählt werden darf, da die neue<br />
Mode Farbenfreude über alles liebt!<br />
Ebensowenig wie die Farbe lässt sich der<br />
Schnitt in modischen Leitsätzen festlegen.<br />
Strapaziersachen wahren einen einfachen<br />
«Nutz-Stil», während die andern Stücke, die<br />
als Nachmittagskleidung zu dienen haben, bedeutend<br />
phantasievoller sein dürfen. Wenn<br />
wir früher erwähnten, dass heuer den Fellgarnierungen<br />
eine tragende Rolle zugeteilt<br />
wurde, so haben wir damit sicherlich nicht zu<br />
viel gesagt. Im Grunde genommen ist nämlich<br />
die Verbrämung heuer in dieser oder<br />
jener Form für die Wirkung des Kostüms entscheidend,<br />
und es zeigt sich wieder einmal,<br />
wie wenig Rücksicht die Mode auf die<br />
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setzte, aus vorhandenen Pelzresten oder aus<br />
alten Fell-Umhüllen eine nette Verbrämung<br />
zu gewinnen. Zielbewusst wird zwischen dem<br />
Stoff, der für das Kostüm verarbeitet wird<br />
und der jeweiligen Verbrämung ein starker<br />
Farbekontrast gesucht, da man sich gerade<br />
davon lebhafte Wirkungen verspricht.<br />
Einige sehr flotte Entwürfe sind in unserem<br />
Bilde zu sehen: Wir beginnen (von<br />
links nach rechts) mit einem in-sich-gemusterten<br />
Flauschkostüm, das mit seiner kurzen,<br />
mit einem breiten Gürtel abgeschlossenen<br />
in der Art der kanadischen Holzfällertracht<br />
geblusten Jacke neue modische Wege<br />
weist (äusserstes Bild links). Das Fell dieses<br />
«9-Uhr-Vormittagskostüms» erscheint hier in<br />
Form eines unter dem Jäckchen zu tragenden,<br />
also gewissermassen als Weste verwendeten<br />
Schals. Wenn auch das nächste Modell<br />
(zweites Bild links) sportlichen Anstrich<br />
hat, kann es doch auch als Strapazieraufmachung<br />
für die Stadt in Betracht gezogen werden.<br />
Für ein Kostüm, das im Herbst um die Mittagszeit<br />
getragen wird, das also die typische<br />
einfache Ausgehaufmachung darzustellen<br />
hat, wäre gewiss Mittelbraun oder mattes Grün<br />
die richtige Schattierung. Aufschläge und<br />
Manschetten kommen durch das Fell zu erhöhter<br />
Wirkung. Ein eigenartig geschnittener<br />
Blankledergürtel ist nach wie vor aktuell und<br />
sehr nett anzusehen.<br />
Während zu Modeschattierungen im allgemeinen<br />
kontrastierendes Pelzwerk gesucht<br />
wird, pflegt schwarzer Stoff fast ausschliesslich<br />
mit schwarzem Fell verbrämt zu sein.<br />
Die Kragenlosigkeit, die so lange Zeit als<br />
richtunggebend galt, scheint nun abgetan zu<br />
sein, da man der Versuchung, gutes Fell für<br />
wirkungsvolle Kragenpartien zu verarbeiten,<br />
nicht mehr widerstehen kann. Schalkragenformen,<br />
wie wir sie im vorletzten Modell,-<br />
einem vornehmen «5-Uhr-Kostüm» zeigen,<br />
sind im Zusammenhang mit dem sogenannten<br />
Schlank.<br />
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« Kelchstulpen » und einem durch eine Pelzbahn<br />
betonten Jackenabschluss sehr aktuell!<br />
Nette Wirkungen lassen sich auch durch<br />
«Streifenverbrämungen» erreichen. Wir zeigen<br />
ein Schösselkostüm, das als Nachmittagsaufmachung<br />
für die kommenden Herbstmonate<br />
empfohlen sei, als letzte Skizze. Fellrollen<br />
als Kragen, als Schösselrand und (eine<br />
besondere Neuheit!) als Abschluss des<br />
Rockes sind eine modische Phantasie, die<br />
sich erfolgreich einführt!<br />
Wir dürfen also allem Anschein nach das<br />
Kostüm als Schlagwort der herbstlichen<br />
Mode werten 'Und müssen Schnitt, Verbrämung<br />
und Farbe als überaus wichtige modische<br />
Momente im Auge behalten! R. H.<br />
Wie entsteht Benag-<br />
lichkeit?<br />
sl<br />
'"" Behaglichkeit — selten hat man mehr Bedürfnis<br />
nach ihr gehabt als heute. Doch wer<br />
wagt das zu gestehen? Man will «modern »<br />
sein und glaubt sich und andern einreden zu<br />
müssen, dass man sich in einer neusachlichen<br />
Wohnung wohlfühlt. Sauber sieht allerdings<br />
eine solche Einrichtung aus, etwa wie ein sehr<br />
einfach und gut erzogenes junges Mädchen<br />
iriit sehr viel Lebensunerfahrenheit. Aber<br />
Sauberkeit und Behaglichkeit ist noch lange<br />
nicht das gleiche. Geradlinige, sachliche Betten,<br />
kahle Wände, dünne, einfarbige Vorhänge<br />
(oder gar keine), Stühle und Tische<br />
aus Metall und Glas, irgendwie an technische<br />
Instrumente erinnernd — das alles muss zum<br />
ständigen Aufenthalt furchtbar langweilig<br />
sein! Nur wenn sachlich-einfache Räume<br />
Rahmen und Hintergrund für eine wirklich<br />
lebendige Persönlichkeit sein sollen, kann<br />
keine Langeweile aufkommen. Gerade der<br />
Temperamentsunterschied zwischen Raumausstattung<br />
und Bewohner lässt dann die<br />
Qualitäten dieses Menschen besonders zur<br />
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Geltung kommen. Doch wie viele Menschen<br />
gibt es, die innerlich und äusserlich geistreich,<br />
schöpferisch und anregend sind? Alle andern,<br />
die Mehrzahl, assimilieren unbewusst ohne<br />
weiteres die Kahlheit ihrer Wohnräume, wirken<br />
immer fader (eben « modern ») und brauchen<br />
dann technische Hilfsmittel, wie Radio<br />
und Grammophon, um wenigstens die Luft<br />
durch Strausswalzer und Carusoplatten etwas<br />
in. Stimmung zu bringen.<br />
Aber nur untechnisierte Behaglichkeit ist<br />
echt. Sie entströmt alten Möbeln, nachgedunkelten<br />
Bildern, zart geblümtem Porzellan,<br />
weichen Teppichen und richtig placierten<br />
Zimmerlinden, Kakteen und Blumen. Es sind<br />
keine teuren Einrichtungen nötig. Mit etwas<br />
Feingefühl zusammengestellte Einzelmöbel,<br />
antik oder gute Kopie (englische Renaissance,<br />
Schweizer Landbarock usw.), erfüllen ihren<br />
Zweck vollkommen. Sogar ein unauffälliges<br />
neues Stück stört dann nicht. Eine Stehlampe<br />
— schweinslederner oder zartbemalter Schirm<br />
auf altem Ständer — leuchtet aus einer gemütlichen<br />
Nische. Eine selten gebrauchte Türe<br />
wird- zur Vereinheitlichung des Raumes hinter<br />
einem Gobelinband (sehr dekorativ und billiger<br />
ist Gobelindruck auf Leinen) verborgen.<br />
Ueber dem Sekretär hängt das Bild einer Madonna.<br />
Daneben steht graziös und ungezwungen<br />
ein Paravent, der sich an einem prächtigen<br />
alten Sessel vorbei leicht in den Raum<br />
vorschiebt. Am wenigsten aber kann man sich<br />
dem eigenartig heimeligen Zauber eines Kamins<br />
entziehen. Ein Winterabend ums knisternde<br />
Feuer ist das beste zur Beruhigung<br />
überspannter Nerven und zugleich der schönste<br />
Abschluss eines arbeitsreichen Tages.<br />
Je kahler, sachlicher und lärmiger ein Arbeitsraum<br />
sein muss, desto grösser wird begreiflicherweise<br />
das Bedürfnis nach einem<br />
wirklich behaglichen Zuhause sein. Auch Menschen<br />
können Behaglichkeit ausstrahlen. Leider<br />
sind solche Menschen meist dann nicht zu<br />
haben, wenn man sie gerade nötig hätte. Anders<br />
eine behagliche Einrichtung. Sie ist jederzeit<br />
gerne dazu bereit, durch ihre stumme<br />
Gegenwart angenehm auf den Ruhe- und<br />
Erholungsbedürftigen einzuwirken. Antike<br />
Möbel werden diese Anforderungen immer<br />
erfüllen. Jedes einzelne alte Stück hat viel<br />
gesehen und erlebt und gibt von diesem unausgesprochenen<br />
Wissen an den Wohnraum<br />
ab. Man hat nie das Gefühl, allein zu sein,<br />
man weiss sich in bester, wenn auch stummer<br />
Gesellschaft. Und darin liegt das Geheimnis<br />
des behaglichen Wohnraumes...<br />
Die Galerie Muralto in Zürich gab die Anregung<br />
zu diesem Thema. Sie benutzte ihr<br />
Haus, um ihre geschmackvollen Inneneinrichtungen<br />
und Einzelmöbel mit passenden Porzellanwaren<br />
und Blumenarrangements zu<br />
schmücken. Die Galerie Muralto, das beste<br />
und ständig geöffnete Haus dieser Art in Zürich,<br />
veranstaltet von Zeit zu Zeit solche Sonderausstellungen,<br />
die immer viel Anregung<br />
zu gediegener Ausstattung und Aenderung<br />
des eigenen Heims geben. U.B.<br />
Die wichtigen<br />
Handschuhe<br />
Wir dürfen sie auch nicht einen Moment<br />
aus den Augen verlieren, denn die Handschuhe<br />
werden im Herbst und im Winter<br />
noch wichtiger sein als sie es im Sommer<br />
schon waren. So heisst es zumindest in den<br />
Modediktaten der Pariser Häuser. Und es<br />
wird nicht von Schaden sein, auch wesentlichere<br />
Summen für Handschuhe zu investieren,<br />
da sie eine unerlässliche Ergänzung der<br />
ganz einfachen, in ihrer Genialität geradezu<br />
klassischen Gewänder, Kostüme und Mäntel<br />
sein werden, die man uns als Entschädigung<br />
für die verrückten Kompliziertheiten in Aussicht<br />
stellt.<br />
Handschuhe, die ebenso wie früher durch<br />
Schals aus neuen und neuartigen Stoffen zu<br />
ergänzen sind. Bahnbrechend wirkt hier insbesondere<br />
Krawattenseide, jenes schöne,<br />
starre, vornehme Seidengewebe in kleinen<br />
unaufdringlichen Mustern, zarten und feinen<br />
Farben, einerlei ob dunkel oder hell. Diese<br />
Handschuhe werden wohl am häufigsten anzutreffen<br />
sein, und man braucht gar nicht<br />
viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie<br />
elegant beispielsweise ein dunkelblaues Kostüm<br />
wirken wird, das durch Handschuhe<br />
und Halstuch aus wemroter Krawattenseide<br />
mit winzigem weissem Mxister ergänzt ist.<br />
Oder ein gelbliches Wollkostüm oder Kleid<br />
mit einer dunkellaubgrünen Garnitur mit<br />
zartem gelbem Muster.<br />
Taffet wird immer wieder vielfache Ver-<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N" 83<br />
Wendung finden, hier werden Haarsäumchen<br />
an den Manschetten der Handschuhe und<br />
den schiefgeschnittenen Enden des Schals<br />
eine passende Verzierung bilden. Handschuhe<br />
aus schwarzem Taffet, deren Manschetten<br />
mit flauschigem Goldfaden reich<br />
bestickt sind, werden vorzüglich zum lichten,<br />
nahezu weissen Wollmantel mit rundem<br />
kragenlosem Halsausschnitt passen, aus dem<br />
ein analoger steifer Taffetschal herauslugt.<br />
Die hohen Manschetten anderer Handschuhe<br />
können wiederum nach Art der seidenen<br />
Steppdecken reich abgesteppt sein.<br />
Handschuhe aus bedrucktem, gewachstem<br />
Chintz in kleinem Blumenmuster werden<br />
durch grosse, rechteckige Schals ergänzt<br />
und sind bestimmt, einfache Herbsttailleurs<br />
zu vervollständigen. Stimmt Sie die Aussicht<br />
nicht heiter ? Stellen Sie sich doch<br />
diese Handschuhe hier aus schlüsselblumengelbem<br />
Chintz mit winzigen violetten Blümchen<br />
vor, die fabelhaft zu einem dunkelblauen<br />
sehr strengen Schneiderkostüm passen<br />
werden. Jetzt heisst es, für die Handschuhe<br />
zu sparen beginnen, aber man darf<br />
auch ruhig Phantasie entwickeln und gegebenenfalls<br />
in alten Kisten und Schubfächern<br />
nachsuchen, in denen man vielleicht Seidenreste<br />
findet, die zu klein waren, um als Blusen<br />
verarbeitet zu werden. Aus solchen Seidenresten<br />
lassen sich prachtvolle Handschuhe<br />
nach Mass herstellen, die jeder Handschuhmacher<br />
liefern kann. Versäumen Sie negro.<br />
diese lockende Gelegenheit nicht, mit verhältnismässig<br />
geringen Mitteln ungeheuer<br />
chic zu sein.<br />
Kleine Winke — grosse<br />
Hilfe<br />
Wir essen täglich Quecksilber,<br />
denn fast alle tierischen und pflanzlichen<br />
Nahrungsmittel enthalten es in verschiedenen<br />
Mengen. Besonders reich daran sind<br />
Schellfisch, Brot, Kartoffeln in der Schale,<br />
Aepfel, Reis, Tomaten und Kohl. Quecksilberausscheidungen<br />
sind daher, nach den Untersuchungen<br />
von Prof. Borinski, nicht<br />
krankhafte Erscheinungen — die nur bei<br />
Menschen mit Amalgam-Zahnfüllungen auftreten,<br />
wie man früher vermutete — sondern<br />
sie sind die natürliche Folge einer naturgemässen<br />
Ernährung.<br />
Lebertran bessert Lungentuberkulose.<br />
Als einfaches Mittel zur günstigen Beeinflussung<br />
der Lungentuberkulose wird von<br />
einem Spezialarzt Lebertran empfohlen. Die<br />
Lebertrankur brachte sowohl eine Verringerung<br />
des Auswurfs, als auch vermehrten Appetit<br />
und damit Ansteigen des Gewichts mit<br />
sich. Ferner kamen die feuchten Katarrhe<br />
zum Verschwinden, und eine deutliche Bindegewebswucherung<br />
mit rascher Entfieberung<br />
setzte ein. Die Behandlung bestand lediglich<br />
in Liegekuren mit guter Ernährung<br />
und Lebertranverabreichung.<br />
Gefrieren oder Kochen ?<br />
In letzter Zeit neigt man dazu, dem Gefrierprozess<br />
besser konservierende Eigenschaften<br />
als dem Kochen zuzuschreiben. So<br />
wurde in Washington eine Ausstellung von<br />
gefrorenem Obst und Gemüse abgehalten,<br />
auf der gezeigt wurde, dass sich die meisten<br />
Früchte durch Gefrieren bis zu Temperaturen<br />
von —20 Grad C. gut konservieren lassen.<br />
Erst bei —60 Grad änderten sich Farbe<br />
und Geschmack. Gefrorenes Gemüse von<br />
—20,5 Grad war sogar im Aussehen und Geschmack<br />
dem durch Kochen konservierten<br />
bedeutend überlegen.<br />
Wozu haben wir eine Milz ?<br />
Das Geheimnis, von dem ihre Existenz<br />
noch immer umgeben ist, beruht darauf, dass<br />
nach ihrer operativen Entfernung nur geringe<br />
Ausfallserscheinungen im menschlichen<br />
Körper auftreten. Nun scheint man durch die<br />
Gewinnung eines reinen Milzstoffes, das sogenannte<br />
Prosplen, die Tätigkeit der Milz<br />
weiter geklärt zu haben. Danach ist sie nicht<br />
nur Blutreservoir, sondern auch gleichzeitig<br />
richtunggebend für den Säuregehalt des Magens.<br />
Den wichtigsten Einfluss aber dürfte<br />
sie nach Schliephakes Untersuchungen in<br />
ihrer direkten Abwehr gegen eingedrungene<br />
Krankheitserreger haben, weil nämlich das<br />
Prosplen die Tätigkeit der weissen Blutkörperchen<br />
anregt, was zu erhöhter Vernichtung<br />
von Bakterien führt. So erklärt sich<br />
auch die Erscheinung, dass Menschen, denen<br />
die Milz entfernt worden ist, besonders geringe<br />
Widerstandsfähigkeit gegenüber Lungenentzündung<br />
haben. Die Funktion der Milz<br />
kommt im menschlichen Körper also erst<br />
dann zur Geltung, wenn der normale biologische<br />
Ablauf gestört wird oder krankhafte<br />
Veränderungen im Stoffwechsel eintreten.<br />
Malzkaffee bei Zuckerkrankheit.<br />
Mit regelmässigem Genuss von Malzkaffee,<br />
an Stelle des Bohnenkaffees, hat ein<br />
Spezialarzt bei Zuckerkranken gute Erfahrungen<br />
gemacht. Bereits 6—7 Tage, nachdem<br />
Malzkaffee regelmässig genossen worden<br />
war, ging die Zuckerausscheidung erheblich<br />
zurück, und es kam. auch zu einer<br />
beträchtlichen Besserung des Allgemeinbefindens.<br />
Tourismus<br />
Wohin die Fahrt?<br />
(Fortsetzung aus «A.-F.» Nr. 74, 76, 78, 80.)<br />
Jugoslawien,<br />
Landschaftliche Glanzpunkte sind : der 927<br />
Italien.<br />
Zu den bekanntesten Tourengebieten Europas<br />
gehört — mit Recht — Italien. Seit<br />
urdenklichen Zeiten übt der «Sonnige Süden><br />
dieses Landes eine besondere Anziehungskraft<br />
aus. Das oberitalienische Seengebiet<br />
und die herrlichen Dolomiten sind rasch erreicht;<br />
über Einzelheiten gibt der «Automobilführer<br />
der Alpen», Verlag Hallwag, mit<br />
Text, Bildern und zuverlässigen Karten genaue<br />
Auskunft. Die Po-Ebene leitet über<br />
nach Mittelitalien, das landschaftlich von den<br />
Apenninen beherrscht wird. Wenn auch die<br />
Küstenstrassen herrlich ausgebaut und landschaftlich<br />
ganz überragend sind (vor allem<br />
muss die Route San Remo - Genua - Spezia -<br />
Pisa infolge ihrer wiederholten Erhebungen<br />
über die Küste hervorgehoben werden), soll<br />
man doch auch mindestens einmal die Apenninen<br />
überqueren. Hiezu eignet sich gut die<br />
hervorragend ausgebaute Strasse Modena-<br />
Pisa oder Bologna-Pistoja-Florenz. Die<br />
Abbruzzen lernt man am besten durch einige<br />
kleine Rundfahrten mit dem am Fusse<br />
des Gran Sasso. 2921 m, gelegenen Aquila<br />
d'Abruzzi als Standquartier kennen. — Dass<br />
bei einer Italieniahrt der Besuch der «Ewigen<br />
Stadt» und der berühmten anderen historischen<br />
Stätten nicht fehlen darf, ist<br />
selbstverständlich; hieiür ist eine gründliche<br />
Vorbereitung an Hand einschlägiger Literatur<br />
unbedingt vonnöten! — Weitere touristische<br />
Glanzpunkte Italiens sind die Strasse<br />
Meter hohe Sattel von Varosin nordwestlich<br />
von Sarajewo, der Stadt der 100 Mo-auf den Vesuv, 1186 m, eine Fahrt durch Sizilien<br />
mit einem Besuch des Aetna, 3274 m,<br />
auf der noch im Bau befindlichen Fahrstrasse<br />
und schliesslich für denjenigen Touristen,<br />
scheen, deren zierliche Minaretts man am besten<br />
von der alten, türkischen Bastion sieht;<br />
die Strecke über die Ivan-Planina, 967 m,<br />
von Sarajewo nach Mostar, mit der anschliessenden<br />
tiefen, zerklüfteten Felsschlucht<br />
der Narenta und dem berühmten Narenta-<br />
Defilee kurz vor Mostar. — Die Strassen<br />
dieses Gebiets sind gut angelegt, aber meist<br />
sehr stark geschottert und sehr sandig. Hingegen<br />
sind die Strassen in Südserbien nunmehr<br />
sehr gut ausgebaut, so dass dem Besuch<br />
von Serbisch-Mazedonien, das landschaftlich<br />
sehr schön ist, keine Schwierigkeiten<br />
entgegenstehen. In den ebenen Gebieten<br />
von Kroatien und Slavonien sind die Strassen<br />
zwar riesig bre'it — 15 m und mehr! —<br />
aber von tiefen Furchen durchzogen und zudem<br />
sehr staubig. Albanien und Südserbien<br />
erreicht man daher besser über Bosnien-<br />
Herzegowina oder über Dalmatien-Monte-<br />
der über genügend Zeit (und Geld) zur<br />
Schiffsverladung besitzt, ein Besuch der Insel<br />
Sardinien. Ebenso wie in Sizilien soll man<br />
sich in Sardinien nicht darauf beschränken,<br />
nur eine Rundfahrt längs der Küste zu unternehmen;<br />
es ist unbedingt lohnend, einen<br />
Teil der Route durch das Landesinnere zu<br />
legen; hiefür steht die landschaftlich sehr<br />
lohnende, gut ausgebaute Strasse Cagliari-<br />
Nuoro zur Verfügung. 12 )<br />
Sinn dieser Abhandlung konnte nur sein,<br />
den tourenfreudigen Automobilisten auf die<br />
wichtigsten Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen<br />
Glanzpunkte der europäischen<br />
Staaten hinzuweisen, um so die Projektierung<br />
von Fahrten, die möglichst viel des<br />
Interessanten in sich schliessen, zu erleichtern.<br />
Die Detailausarbeitung wird in jedem<br />
einzelnen Falle, wenn einmal die Richtung<br />
der Fahrt festgelegt ist, an Hand eines guten<br />
Führer- und Kartenmaterials erfolgen müssen.<br />
K. M.<br />
Die Alpenstrassen noch alle fahrbar. Zurzeit<br />
sind noch sämtliche Alpenstrassen passierbar.<br />
Es ist jedoch der vorgerückten<br />
Jahreszeit «wegen zu empfehlen, Schneeketten<br />
mitzuführen, um gegen einen möglicherweise<br />
eintretenden Witterungswechsel<br />
geschützt zu sein.<br />
ET<br />
Schweiz. — Einstellung der Fähre Gersau-<br />
Beckenried. Der Autofährenbetrieb wird wie<br />
alljährlich am 15. Oktober während des Winters<br />
eingestellt.<br />
ET<br />
15 ) Genaue Tourenratschläge und ein übersichtliches<br />
Kartenmaterial enthält der «Automobilführer<br />
von Italien» des Verlages Hallwag, Bern.<br />
Die restlose Erfassung<br />
des Inlandmarktes<br />
Einheitliches Ortsalphabet<br />
für alle drei Telephon-<br />
Netze, getrennterStädteteil.<br />
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23 Jahrgänge beweisen<br />
Notwendigkeit und Nützlichkeit<br />
dieses durch Angliederung eines Ortslexikons,<br />
einer Eisen bahn karte und eines Telephontarifes<br />
zum Verkehrshandbuch ausgebauten<br />
Nachschlagewerkes, demgegenüber<br />
Sie anspruchsvoll sein dürfen.<br />
Schweizer. Telephon-Adress-Buch Bern<br />
Telephon 28.222<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckern und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />
• Na ja, da hast du es! Hab' ich dir nicht immer<br />
wieder gesagt, du sollst die brennende Zigarette<br />
nicht auf dpn Fliieel lesen?!»<br />
Das Ganze halt! Wir haben uns um eine Strasse<br />
geirrt und die falsche aufgegraben !<br />
Herbst im Oberwynen- und Seetal. Vor etlichen<br />
Jahren hatte ich Militärdienst (Wiederholungskurs)<br />
im oberen Wynentale zu leisten und wir waren in<br />
der Tabakmetropole Rcinach einquartiert. Es war<br />
Herbst, wie heute; prächtige, sonnige Tago waren<br />
uns beschieden. Zwar hatte uns Petrus auf dem<br />
Hermarsch begossen, wie man es diesen Sommer<br />
erlebte, aber um so wohler tat uns dio Freundlichkeit<br />
der Bevölkerung, die uns empfing. Wir marschierten<br />
immer unter «Volldampf» der geschenkten<br />
Stumpen; Mangel hatten wir nie!<br />
Wie ist aber auch diese Umgebung ein herrliches<br />
Gelände! Nicht bloss zum «türggen», nein; jeder,<br />
der dabei war und offene 'Sinne hatte für Schönes,<br />
empfand und genoss die wohltuende Schönheit des<br />
Fleckchens Erde. Der Homberg — der Hallwilersee<br />
— der Stierenberg — Münster — Gormund —<br />
der Bogetenwald — halt, ich will es doch der<br />
Reihe nach vermelden!<br />
Ja der Homberg — nicht satt trinken kann<br />
man sich an seiner imposanten Rundsicht. Zu seinen<br />
Füssen der liebliche Hallwilerßee und weiter<br />
oben der Baldeggersee: wie zwei leuchtende Augen<br />
strahlten sie herauf. Und weit hinten im Süden<br />
funkelten uns die Alpen entgegen im ersten Morgenschein.<br />
Dann der Stierenberg mit seinen prächtigen<br />
Wäldern und schönen Wegen. Da kann man<br />
laufen, laufen, eben hinaus und hinauf und hinunter,<br />
man wird's nicht müde. Wir fühlten uns<br />
wi e zur Kur. Gab's einen Halt, — sicher war ein<br />
Bänklein da (übrigens auch am Homberg!) und oft<br />
sogar ein Brünnlein, wo man den Durst löschen<br />
konnte.<br />
Ja, richtig der Durst, der spielt ja im Militärdienst<br />
eine grosse Rolle! -— Wir mussten eigentlich<br />
wenig darunter leiden, denn — Hobst! •—<br />
überall, wenn wir in die Nähe von Wolinstätten<br />
kamen, stieg uns der Duft sikssen, frischen Mostes<br />
in die Nase. Und man durfte noch wählen, jung<br />
oder alt! Wie Honig der eine, wie Waadlländer der<br />
andere!<br />
Einst waren wir am Nachmittag ausgerückt zu<br />
einer Uebung, die bi.s in die Nacht dinierte. Die<br />
bleibt mir unvergesslich. Schon etwas rötlich angehaucht<br />
leuchtete uns der Bogetenwald entgegen,<br />
dem wir zustrebten. In Kagiswil und Rickenbach<br />
gab's Most, dass wir dio Feldflaschen noch füllen<br />
konnten. Am Abend lagen wir in der Gegend des<br />
Buttenberg am Waldrand oben und bauten Zo'te.<br />
Da war's ruhig und schön und ein Genuss, zu erleben,<br />
wie sich die Nacht langsam auf die Gefilde<br />
niedersenkto. Da gings mir durch den Kopf. « Die<br />
Dämm'rung sinkt aufs Schweizerland », jenes schöne<br />
Lied von Hegar. Und der Wunsch wurde in mir<br />
wach: Das soll nicht das letztemal gewesen sein,<br />
dass ich hier bin, nein, ich will wieder kommen,<br />
ein andermal, in den Ferien, da will ich ausruhen,<br />
will wandern, denn hier ist's bei Gott schön!<br />
Am Sonntag machten wir Spaziergänge. Ich war<br />
nach Beromünster gegangen und Gormund. Ein<br />
seltsam idyllischer Ort, diese Kapelle, oben auf<br />
dem Bergrücken, und welch liebliche Gegend und<br />
für uns heimatbewusstc Schweizer die Stätte historischer<br />
Grosse. Andere hatten dem Radiosender einen<br />
Besuch abgestattet, diesem technischen Wunderbau<br />
mit seinen zwei stolzen Türmen, der täglich unsern<br />
Miteidgenossen in der Fremde seinen Gruss bringt.<br />
Und dritte hatten in den wohligen Fluten des Hallwilersees<br />
gebadet. —<br />
Jetzt ist ja der Herbst wieder da mit seinen sonnigmilden<br />
Tagen und dem Farbenspiegel der Natur.<br />
Jetzt hinaus noch, solange nicht der Oktobersturm<br />
das Laub von den Bäumen schüttelt! Hier gilt das<br />
Wort Gottfried Kellers: « Trinkt, o Augen, was die<br />
Wimper hält, von dem goldnen Uebevfluss der<br />
Welt! > So hab' ich's gehalten nach dem Dienst,<br />
und ich habe es nie bereut. Ueberall kommt man<br />
unter, auch in «Civil»! Massige Preise sind überall<br />
zu finden. Fragt nur nach! (Das Sekretariat der<br />
Verkehrsvereine für das See- und Obcrwynental in<br />
Birrwil gibt jederzeit kostenlose Auskunft und Ratschläge.)
No 83 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
mittleren Preisklasse vor. Der Gewinn, der<br />
unter Zuhilfenahme dieses verhältnismässig<br />
einfachen neuen Bauelementes erreicht wurde,<br />
ist verblüffend und rechtfertigt den Versuch<br />
jedenfalls vollkommen. Bei nur wenig vergrössertem<br />
Zylinderinhalt (4200 ccrrt) leistet<br />
der neue Graham 8-Zylindermotor bei 4000<br />
Touren volle 135 PS, d. h. 40% mehr als in den<br />
früheren Ausführungen. Besonders wertvoll<br />
jedoch ist, dass durch den Kompressor das<br />
Beschleunigungsvermögen im oberen Tourenbereich<br />
weitaus verbessert wurde. Statt zwischen<br />
40 und 50 km erreichen die Qraham-<br />
Der Zentrifugal-Kompressor des Graham-Aehtzylinder-Wagens<br />
mit aufgebautem Vergaser und Luftreiniger<br />
(links) und bei geöffnetem Gehäuse<br />
(rechts).<br />
Kompressor-Wagen ihre Spitzenbeschleunigung<br />
zwischen 80 und 100 km/St. Gleichzeitig<br />
wird die Endgeschwindigkeit des Wagens<br />
um etwa 20—25 km/St, gesteigert. Der Wagen<br />
scheint tatsächlich bezüglich seiner Geschwindigkeit<br />
keine « Grenze > zu besitzen.<br />
Stvassen<br />
Walenseestrasse. Seit jeher bekunden neben<br />
den direkt im Gebiete des Walenseestrassenzuges<br />
liegenden Ortschaften vor<br />
allem die Zürcher ein erhebliches Interesse<br />
am Bau einer Talstrasse. Dieses besondere<br />
Interesse der zürcherischen Verkehrskreise<br />
dokumentierte sich in der Ende letzter<br />
Woche abgehaltenen Vorbesprechung,' die<br />
unter dem Vorsitz des Verkehrsvereinspräsidenten,<br />
zusammen mit Vertretern der Automobil-,<br />
. Lastwagen-, Motorradfahrer- und<br />
Radfahrerverbände stattfand, und an der<br />
auch zwei Mitglieder des Meiser Komitees<br />
teilnahmen. In diesen Besprechungen, als<br />
Auftakt zu einem aktiveren Vorgehen in der<br />
Angelegenheit des Talstrassenbaues, kam<br />
besonders die interlokale Bedeutung der.<br />
Walenseestrasse als integrierender Bestandteil<br />
der vielbefahrenen Nord-Südverbindung<br />
Schaffhausen - Zürich -Walensee- Chur-Julier-<br />
Engadin zum Ausdruck. Der Bau des die Kerenzerstrecke<br />
abschneidenden Talstückes wird<br />
namentlich hinsichtlich der ganzjährigen Offenhaltung<br />
des Juliers gefordert, um die<br />
Automobilisten vom eventuellen Auf- und<br />
Abmontieren der Schneeketten nord- oder<br />
südwärts des Kerenzerberges zu entheben.<br />
Der Zürcher Aussprache ist eine Besprechung<br />
mit dem Bundesrat vorausgegangen<br />
und zwar hat eine Abordnung des Melserkomltees<br />
(Dr. Bossi, Chur; Dr. Ith, Zürich;<br />
Dr. B. Pfister, St. Gallen; ferner Ständerat<br />
Laely, Chur; Oberst Huber, Walenstadt und<br />
Dr. B. Diethelm, Ragaz) unserer obersten<br />
Landesbehörde die Begehren der Meiser<br />
Tagung unterbreitet.<br />
-my-<br />
Bei Aufläufen — Vorsicht und Misstrauen!<br />
Du fährst mitten durch Belastungszeugen!<br />
AM» den üanlon«<br />
Aargau ische Verkehrspolitik. Letzten Sametag<br />
wurde in Aaräu der aargauische Strassenverein gegründet<br />
mit einem 23gHedrigen Vorstand, in dem<br />
sämtliche Bezirke vertreten sind. Als Zweck dieser<br />
Gründung wird angegeben, den kantonalen und kommunalen<br />
Behörden beim Ausbau der bestehenden<br />
Strassen zu einem mod«men Verkehrsnetz tatkräftig<br />
an die Hand zu gehen. Eigentlich war vorgesehen,<br />
einen Autoetrassenverein zur Propagierung der Anlegung<br />
eines Hauptstrassennetzes im Aargäu zu<br />
gründen. Die Bedenken, die aber gegen ein solches<br />
Projekt erhoben wurden, speziell seitens des aargauischen<br />
Baudirektors, riefen bei den Initianten<br />
eine Aenderung ihrer Auffassung üfoeT ihre neue<br />
Organisation in dem Sinne hervor, als diese den gegebenen<br />
Verhältnissen in stärkerem Masse angepasst<br />
wurde. Unter dem Vorsitz des Brugger Vizeammanns<br />
Lüthi, der die Gründung eines Autostrassenvereins<br />
für den Kanton Aargau als eine Notwendigkeit<br />
bezeichnete, um die verschiedenen regionalen<br />
Interessen zusammenzufassen und auszugleichen,<br />
kam es unter den verschiedenen interessierten<br />
Verbänden und Einzelpersonen zu einer lebhaften<br />
Aussprache über Ziel und Zweck der neuen Organisation.<br />
Regierungsrat Wenk, Basel, Präsident des<br />
Schweiz. AutoatTassenvereins, sorgte in einem klar<br />
aufgebauten Referat für die notwendigen Diskussionsgrundlagen.<br />
Der Referent umriss Werden und<br />
Zweck der Schweiz. Organisation, deren Ziel in der<br />
Schaffung eines Schweiz. Fernverkehrsstrassennetzes<br />
liege. Bis. heute sind ,die Projekte Basel-<br />
Brugg-Zürich, Basel-Olten-Luzern und Zürich-Olten-<br />
Bern ausgearbeitet worden. Sofern diese Bestrebungen<br />
Erfolg hab«n sollen, muss die Schaffyng<br />
kantonaler Organisationen an die Hand genommen<br />
werden. Angesichts der Leistungen des Auslandes<br />
auf dem Gebiete des Automobilstrassenbaues sei es<br />
notwendig, auch in unserem Lande ein Fernverkehrsstrassennetz<br />
zu schaffen.<br />
, , •<br />
In der lebhaft geführten Diskussion trat vor<br />
allem der aargauieche Baudirektor, Regierungsrat<br />
Studier, dem Projekte des Schweiz. Autostrassenvereins<br />
kritisch gegenüber. Obwohl er das initiativ«<br />
Bestreben 'und den guten Willen dieser Organisation<br />
vollauf anerkannte und würdigte, wurde von dieser<br />
Seite vor allem die Aufstellung der Projekte ohne<br />
Mitarbeit der kantonalen Tiefbauämter beanstandet,<br />
weil dadurch die kantonalen Interessen nicht vollauf<br />
berücksichtigt worden seien. Z. B. habe der Kanton<br />
Aargau kein Interesse an der Schaffung eigener<br />
Fernverkehrsstrassen, weil damit für den Ausbau<br />
des gesamten übrigen Strassennetzes keine Mittel<br />
mehr zur Verfügung ständen. Der Xanton könne -es<br />
«ich. auch nicht, leisten, nur ein pa;ar Durchgangsstrassen<br />
zu-erstellen, sondern es sei vor allem Gewicht<br />
auf den Ausbau aller bestehenden Strassen<br />
zu legen. Wenn diese Arbeit einmal geleistet worden<br />
sei, so könne man immer noch auf die Frage<br />
der eigentlichen Fernverkehrsstrassen eintreten, •Regierungsrat<br />
Studier anerkannte vollauf die.Notwendigkeit<br />
eines Autostrassenvereins, dessen Hauptaufgabe<br />
er aber nicht in der Projektierung einiger weniger<br />
Fernverkehrsstrassen, sondern in"der Propagierung<br />
des allgemeinen Ausbaus des Strassennetzes<br />
sieht. Aus diesen Ueberlegungen•••stinynt« die 1 Versammlung<br />
einheitlich der GründunE.-.ejnesiaargauischen<br />
Strassenvereins= zu. ~ "' •••••• . ••" a<br />
Um das neue bernische Strassenbaugesetz. Das<br />
Strassenbaugesetz scheint keiner grossen Opposition<br />
zu begegnen. Die gestern abend von den beiden<br />
bürgerlichen Parteien der Stadt Bern,und jdejn lok?c.<br />
len Organisationen des A. G. S. und des TfjCfS. ein«<br />
berufene Versammlung zwecks eingehefteter Orien-i<br />
tierung über die Vorlage' durch den bernischen<br />
Baudirektor, Dr. Bösiger, vermochte rund 100 Zuhörer<br />
zu vereinigen. Im umgekehrten Verhältnis<br />
der Beteiligung standen jedoch die ÄusführungXistti<br />
des Referenten. In einem knappen,) aber äusserst.<br />
klaren Aufbau skizzierte Dr. Bösiger" die rechtliche"<br />
und die rechtshistorische Entwicklung der bisherigen<br />
Strassenbaugesetzgebung im Kanton Bern, wo-'<br />
bei er auch auf die finanziellen Leistungen des<br />
Staates unter der Herrschaft der verschiedenen Gesetze<br />
zu sprechen kam. — Ein-weiterer Wendepunkt<br />
in der bernischen Strassenbaupplitik wurde ;<br />
durch den Eisenbahnbau eingeleitet, indem die.<br />
Strassen zu Verkehrswegen minderer Ordnung herabsanken,<br />
um nach Abschluss der Elektrifikationsarbeiten<br />
durch das Automobil zu neuem Leben zu<br />
erwachen. Dass diese Umstellungen und die Entwicklung<br />
des modernen Straßenverkehrs eine einschneidende<br />
Wirkung auch auf die Gestaltung des<br />
Strassenbauwesens und die dieses Gebiet regelnde<br />
Gesetzesmaterie ausüben, lag auf der Hand. Die<br />
neue Vorlage' bezweckt, denn auch, das ehrwürdige<br />
und gute Strassenbaugesetz den heutigen Erfordernissen<br />
anzupassen. Das Hauptziel liegt in einer<br />
bessern Lasten Verteilung unter allen Interessenten<br />
und in der Verankerung von Massnahmen, die bisher<br />
im Gesetz keinen Rückhalt fanden. Wichtig<br />
ist auch die Bestimmung, dass den Gemeinden aus<br />
den Automobilsteuern jährlich ein Betrag von zirka<br />
10 Prozent, oder rund Fr.- 400,000.—, zur Verfügung<br />
gestellt werde, und weiterhin soll dem Grossen<br />
Rat das Recht eingeräumt werden, bei den jährlichen<br />
Budgetberatungen < weitere Gemeindebeiträge<br />
zu beschliossen. In der detaillierten Erläuterung<br />
der einzelnen Gesetzesbestimmungen wusste der Referent<br />
die Vorteile der Neuregelung für alle am<br />
Strassenverkehr Interessierten herauszukristallisieren,<br />
so dass man wirklich die Auffassung erhielt,<br />
es hier mit einem Gesetzeswerk zu tun zu haben,<br />
das nicht nur von den Automobilisten, sondern auch<br />
von allen andern Beteiligten angenommen werden<br />
kann.<br />
In der lebhaft benützten Diskussion, in der die<br />
verschiedenen Auffassungen zum Ausdruck kamen,<br />
sei auf das Votum des Vertreters der Automobilisten<br />
hingewiesen, der speziell hinsichtlich der bei Gründund<br />
Hauseigentümern sich geltend machenden Opposition<br />
den Standpunkt vertrat, kleinere Sonderinteressen<br />
seien dem allgemeinen Wohl unterzuordnen,<br />
um dem Gesetz zu einem- nachhaltigen Durchbruch<br />
zu verhelfen..; Mit allen gegen eine Stimme<br />
sprach sich die Versammlung für Annahme des Gesetzes<br />
aus.<br />
—my—<br />
Statistisches vom Motorfahrzeusverkehr<br />
1933 im Kanton Glarus.<br />
Dem'Amtsbericht der Polizeidirektion des Kantons<br />
Glarus pro 1933/34 seien über den Motorfahrzeugverkehr<br />
nachfolgende Angaben entnommen:<br />
Die Bruttoeinnahmen des Kantons Glarus aus<br />
Steuern- und Gebühren pro 1933 stellen sich auf<br />
Fr. 160 000, die Aussahen für die neuen Schilder,<br />
Prämien* Rückzahlungen, Verwaltung etc. Fr. 12 000,<br />
.so dass ein Nettoertrag von rund Fr. 148 000 resultiert,<br />
der mit dem Benzinzollanteil zur Amortisation<br />
der Strassenbauschuld voll verwendet wird.<br />
Die Zähl der im Jahre 1933 verkehrsberechtigten<br />
Motorfahrzeuge betrüg total 539 Wagen (1932: 511)<br />
und 227 Motorräder (1932: 267). Gegenüber 1932<br />
ist eine kleine Vermehrung der Motorwagen, und<br />
eine Verminderung der Motorräder zu konstatieren.<br />
Vom Experten wurden 144 Fahrzeuge geprüft,<br />
wovon 121 erstmals abgenommen und 23 nachkontrolliert.<br />
Der T G. S., Sektion Glarus, veranstaltete<br />
im November 1933 unter Mitwirkung der Organe<br />
der Motorfahrzeugkontrolle eine Nachprüfung der<br />
Motorwagen in bezUg auf die Anpassung an die<br />
neuen gesetzlichen Vorschriften der eidg. Völlziehungsverojdnüng<br />
zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeug-<br />
und- Fahrradverkehr. Es wurden vorgeführt<br />
und geprüft: 74 Motorwagen, von denen<br />
aber nur 12, d. h. 17%, vollständig in Ordnung befunden<br />
werden konnten, während alle übrigen Wagen<br />
Mängel aufwiesen, entweder in der Konstruktion<br />
oder Wirkungsweise von Ausrüstungsgegenständen<br />
oder im Fehlen einzelner Vorrichtungen.<br />
Im Jahre 1933 waren 1Q34 Personen im Besitze<br />
eines Führerausweises, wovon 936 männlichen und<br />
96 weiblichen Geschlechts. 897 Führerausweise waren<br />
Erneuerungen, 110 erstmals erteilte auf Grund<br />
abgelegter Prüfung, 27 Erneuerungen auf Grund eines<br />
auswärtigen Ausweises. Es wurden 114 Führerprüfungen<br />
abgenommen (inkl. Wiederholungen bei<br />
Nichtbestehen). Ein Bewerber bestand die Prüfung<br />
als Fahrlehrer Wo Sinne von Art. 14 des Buntlesgesetzes<br />
und Art. -32 der Vollziehungsverordnung.<br />
. Einem, Motorradfahrer wurde .der F.ührerausweis<br />
wegen Verursachung eines Verkehrsunfalles<br />
mit tödlichem Ausgang für die Dauer von ca. acht<br />
•Monaten entzogen." Einem jungen Autofahrer, der<br />
fp&ben die-Führerprüfünjf bestanden hatte, dann<br />
auf leichtsinnigen Ausfahrten verschiedene Unfälle<br />
ausweis für unbestimmte Zeit entzogen. Einem angetrunkenen<br />
Motorradfahrer musste der Führerausfünis<br />
ebenfalls entzogen werden; auf dem Rekurs-<br />
#«ge bÜjchfSnkte der Regierungsrat die Entzugsdauer<br />
mit Rücksicht auf die Existenz des Fehlbaren<br />
iixt eirten Monat, gestützt auf Art. 13, Abs. 2, des<br />
Bundesgesetzes. Eine Verfügung der Polizeidirektion<br />
auf Verweigerung des Führerausweises gegen-<br />
|iiber einem vielfach vorbestraften Chauffeur fand<br />
tfie Genehmigung des Regierungsrates. Einem rückfälligen"<br />
Autofahrer, dem auf Grund einer Unzahl<br />
von Uebertretungen und Kollisionen usw. der Führerausweis<br />
bereits früher entzogen', dann nach dreijähriger<br />
Dauer mit Rücksicht auf seine Existenzverhältnisse<br />
auf Zusehen hin wieder erteilt worden<br />
war, musste wogen Anfahrens eines Fussgängers,<br />
verkehrswidrigen Fahrens und Fahrens in betrunkenem<br />
Zustande die Führung" eines Motorfahrzeuges<br />
dauernd untersagt werden.<br />
Gegen einen Autofahrer und einen Motorradfahrer<br />
aus dem Kanton Schwyz beantragte die Polizeidirektion<br />
deT dortigen Behörde gestützt auf<br />
Art 13,, Afbsv,3, des' Bundesgesetzes den Entzug des<br />
FübrerÄüsweises wegen schwerer Verletzung von<br />
Verkehrsvorschriften und Verursachung von Verkehrsunfällen'.<br />
In beiden Fällen wurde ein unbefristet^<br />
Entzug ausgesprochen, alsdann nach dreibzw,<br />
neunmonatiger Dauer der Führerausweis auf<br />
Wotilv^rhalten hin wieder erteilt.<br />
Bedenklich ist' die Tatsache, dass von den vom<br />
eidg. Justiz- und Polizeidepartement den Kantonen<br />
gemeldeten Entzugsverfügungen weit mehr als die<br />
Hälfte wegen Betrunkenheit oder Angetrunkenheit<br />
des Fahrers getroffen werden mussten.<br />
Im Jahre 1933 wurden 99 Unfälle registriert<br />
(1932: 97), bei welchen 185 verschiedene Fahrzeuge<br />
beteiligt waren, nämlich 126 Motorwagen," 5 Anhänger«<br />
34 Motorräder, 12 Fahrräder, 6 Pferdeiuhrwerke<br />
und 2 Schlitten.<br />
Bei 43 Unfällen wurden 38 Fahrzeugführer oder<br />
-insassen und 16 Fussgänger (worunter 6 Kinder)<br />
verletzt und 3 Personen (2 Erwachsene und 1 Kind)<br />
getötet. Bei 17 Unfällen entstand nur Personen-,<br />
bei 46 Unfällen nur Sachschaden, bei 26 Unfällen<br />
Personen- und Sachschaden.<br />
78 Unfälle passierten auf Ueberiand- und Dorfstrassen<br />
(wovon 51 in Ortschaften), 21 auf Borgstrassen,<br />
von letztern 19 am Kerenzerberg, 1 auf<br />
der Sernftal- und 1 auf der Klausenstrasse.<br />
Als Ursachen können bezeichnet werden: Hineinlaufen<br />
von Fussgängern und ungeschicktes Verhalten<br />
derselben, verkehrswidriges Ueberholen, erzwungene<br />
Vorfahrt, zu schnelles oder nicht den örtlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Fahren (Kerenzerberg),<br />
Mangel an Vorsicht im Kreuzen auf<br />
6—8 Meter breiter, korrigierter Strasse!), Linksfahren<br />
in Kurven, unvorsichtiges Rückwärtsfahren,<br />
zu starkes Rechtsfahren, verkehrswidriges Einbiegen<br />
von der Neben- in die Hauptstrasse, ungeschicktes<br />
Ausweichen, Verweigerung des Vortritts,<br />
Nichtbeherrschen des Fahrzeugs, Uebermüdung oder<br />
Einschlafen des Fahrers, Betrunkenheit.<br />
Die erwähnten Unfallursachen beweisen, dass<br />
weitaus die meisten Unfälle sich verhüten Hessen,<br />
wenn der Fahrzeugführer den obwaltenden örtlichen<br />
Verhältnissen mehr Beachtung schenken und<br />
die primitivsten Verkehrsregeln gewissenhaft befolgen<br />
würde. A. L.<br />
Die internationale Alpenwertungsfahrt mit Ersatzbrennstoffen<br />
1935. Es ist in Aussicht genommen,<br />
die Organisation der internationalen Alpenwertungsfahrt<br />
für Motorfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen<br />
im nächsten Jahr de'r Schweiz zu übertragen,<br />
vorausgesetzt, dass die A. I. A. G. R. ihre Zustimmung<br />
dazu erteilt Bekanntlich unterstehen<br />
diesem internationalen Verband ausser den sportlichen<br />
auch die industriellen Wettbewerbe in allen<br />
Ländern der Welt. Die F. I. T. C. A., unter deren<br />
Patronat der "Wettbewerb ausgefahren wurde, muss<br />
ihrerseits die Zustimmung des Bureau Permanent<br />
International des Constructeurs haben. Immerhin<br />
besteht am Einverständnis der beiden Kontrollstellen<br />
kein Zweifel.<br />
Möglicherweise wird die Schweiz die Organisation<br />
zusammen mit Italien troffen, dessen Interesse<br />
am Wettbewerb durch den italienischen Vertreter<br />
in Innsbruck, Mercanti, deutlich zum Ausdruck gebracht<br />
wurde. Gerade Italien, das weder über Erdöltniellen<br />
noch Braunkohle verfügt, legt gegenwärtig<br />
grossen Wert auf die Entwicklung von .Motorbrennstoffen,<br />
die es im eigenen Lande herstellen kann.<br />
Besonders bei einer schweizerischen Organisation<br />
wird der Konkurrenz im nächsten Jahr mehr noch<br />
ein internationaler Charakter zukommen. Der diesjährige<br />
Austrag auf östereichischem Gebiet hat fast<br />
alle deutschen Konstrukteure von der Teilnahme abgehalten.<br />
Als ganz sicher kann schliesslich schon<br />
heute die Wiederholung des so wertvollen Wettbewerbes<br />
gelten.<br />
T. C. S.<br />
Strassenhilfsdfenst des T. C. S. Während, des<br />
Monats' September haben die Agenten des vom<br />
Schweiz: Toüring-Glub organisierten Strassenhilfsdiensles<br />
387., Automobilisten, 543 Motorradfahrern<br />
und 60 Velofahrern bei der Behebung von Störungen<br />
an ihren Fahrzeugen geholfen, 62 Personen die<br />
erste Hilfe angedeihen lassen und 14- Verletzte in<br />
Krankenhäuser übergeführt. ==<br />
Autosektion Aargau.<br />
Fuchsjagd: Im Sportprogramm für <strong>1934</strong> war die<br />
Durchführung einer Radio-Peilfahrt vorgesehen. Da<br />
aber bis heute die dafür nötigen Apparate nicht beschafft<br />
werden konnten, muss diese Veranstaltung<br />
dieses Jahr fallen gelassen werden. Dafür wird nun<br />
am 21. Oktober, nachmittags, eine Fuchsjagd eingeschoben.<br />
Der Start findet in Brugg statt. Ein detailliertes<br />
Programm wird den Mitgliedern noch zugestellt<br />
werden. Wir bitten unsere Glubkameraden,<br />
diesen Sonntag für unsern letzten Clubanlass pro<br />
<strong>1934</strong> zu reservieren!<br />
*. c. s.<br />
SEKTION BERN. Als letzter sportlicher Anlass<br />
dieses Jahres ist auf Samstag, den 27. Oktober, eine<br />
Auto-Fuchsjagd vorgesehen. Nähere Mitteilungen<br />
folgen in der nächsten Nummer der « A.-R. ».<br />
Verantwortliche Redaktion :<br />
Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyir.<br />
M. Bolliger (abwesend).<br />
Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
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von Freitag, den 12. Okt., bis Sonntag, den 14. Okt.<br />
EINTRITT FREI<br />
Erklärung<br />
HANS ZYSSET, Auto- und Motorradbestandteile,<br />
in OSTERMUNDIGEN, teilt seiner<br />
werten Kundschaft sowie den Lesern dieser<br />
<strong>Zeitung</strong> mit, dass er am 6. Oktober <strong>1934</strong><br />
Herrn W. MARITZ JUNIOR, der bis anhin<br />
bei ihm als Vertreter für Motorräder eingestellt<br />
war, fristlos entlassen musste.<br />
Diese Mitteilung geschieht insbesondere<br />
auch, um eventuelle Kreditgewährungen an<br />
denselben in meinem Namen zu verhüten.<br />
Sollten,, was anzunehmen ist, noch Förde--<br />
rungen an mich nicht erledigt sein, so bitte<br />
ich um sofortige Anmeldung derselben.<br />
Hans Zysset, Ostermundigen<br />
Telephon Nr. 41.172.<br />
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