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E_1934_Zeitung_Nr.083

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BERN, Freitag, 12. Oktober <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 83<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Erscheint jeden Dlenstno und'trettag Monatlieb „Gelk* LUte"<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, Jährlich Fr. 10.—<br />

Autfabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Fr. 30.-<br />

Zur Geschichte des Luftreifens<br />

Die Geschichte de's aus Gummi gefertigten<br />

Luftreifens gehört zu jenen Merkwürdigkeiten<br />

der Technik, wo sich aus einem anfangs<br />

unscheinbaren Gedanken später zwei grosse<br />

Industrien, die Fahrrad- und die Autoindustrie<br />

entwickelten. Es ist eine unleugbare<br />

Tatsache, dass sich Fahrrad und Automobil<br />

niemals zu jenen unentbehrlichen, grossartigen<br />

Verkehrsmitteln hätten entwickeln können,,<br />

wenn nicht die Erfindung des Luftreifens<br />

dies möglich gemacht hätte. Als im<br />

Jahre 1813 der badische Forstmeister Freiherr<br />

Karl von Drais das erste aus Holz gefertigte<br />

Fahrrad erfand, zunächst kein Tretrad,<br />

sondern ein Laufrad, ahnte damals niemand<br />

die kommende Bedeutung dieser Erfindung.<br />

Diese eisenbeschlagenen Holzfahrräder<br />

machten das Fahren natürlich zu keinem<br />

körperlichen Genuss und so ist es begreiflich,<br />

dass das hölzerne Fahrrad zunächst<br />

.in seiner Entwicklung stehen blieb und auch<br />

keine Anhänger fand. Die starken körperlichen<br />

Erschütterungen beim Fahren dieser<br />

nicht abgefederten hölzernen Laufräder machten<br />

das Fahren mehr zu einer Qual als zu<br />

einem Vergnügen, und so ruhte die weitere<br />

Entwicklung des Fahrrades zunächst mehrere<br />

Jahrzehnte.<br />

.• Erst mit der Erfindung des Gummis sollte,<br />

eine neue Epoche für bestimmte Verkehrsmittel<br />

in&rechen. Man erkannte sehr früh,<br />

dass man ein eisenbeschlagenes Wagerträd<br />

duTchBdegcn mit «inetn «lastischen Gummi»<br />

streifen gewissermassen etwas federnd gestalten<br />

konnte, wodurch das Fahren in- einem<br />

Wagen wesentlich angenehmer gestaltet<br />

wurde. Wann und wo das erste gummibelegte<br />

Wagenrad in Erscheinung getreten<br />

ist, darüber fehlt es an geschichtlichen Aufzeichnungen.<br />

Es war anfangs nur üblich, lediglich<br />

Luxuswagen mit Gummirädern auszustatten,<br />

insbesondere war es die sogenannte<br />

Equipage, die man auch scherzhaft<br />

Gummikutsche nannte, welche vornehmlich<br />

gummibelegte Räder erhielt. Die Equipage<br />

als Luxuswagen war das Zeichen der vornehmen<br />

und reichen Welt, die, volkstümlich<br />

gesprochen, «auf Gummi fuhr». Der Wunsch<br />

nach einer Abfederung der Wagen war damals<br />

auch deswegen sehr dringend, weil die<br />

Strassen mit ihrem holprigen, schlechten<br />

Steinpflaster das Wagenfahren zu keinem<br />

Genuss-gestalteten, denn die glatten \sphaltstrassen<br />

kannte man damals noch nicht. Die<br />

Erfindung nach einem stossfreien Gefährt<br />

lag also gewissermassen in' der Luft.<br />

F E U I<br />

Da man in Berlin einen Tag länger zum<br />

Aufbau braucht als sonst, hat Bux die Gelegenheit<br />

benutzt, seiner Mutter in Frankfurt<br />

einen kurzen Besuch abzustatten, während'<br />

Fee mit dem Zirkus direkt von Arnheim<br />

nach Berlin gefahren ist.<br />

Als Bux dann am 20. September um halb<br />

acht Uhr morgens mit dem Schlafwagenzug<br />

auf dem Anhalter Bahnhof auch in Berlin<br />

eintrifft, steht Cilly auf dem Bahnsteig.<br />

Schon als sie ihm entgegentritt, fällt ihm ihre<br />

verstörte Miene auf.<br />

«Was machst du denn für ein Gesicht,<br />

Cilly?» fragt er besorgt.<br />

«Ist .irgend was passiert?»<br />

Da bricht Cilly in Tränen aus und sagt unter<br />

Schluchzen: «Teddy... ist... tot.»<br />

Bux wird kreidebleich. «Wie? Wo?» stösst<br />

er heftig hervor.<br />

«Auf der Reise, Als Tom in Minden frühmorgens...<br />

die Klappe aufgemacht hat zum<br />

Füttern ... lag er tot... im Käfig.»<br />

«Und ihr habt keine Ahnung, was mit ihm<br />

passiert ist?» fragte Bux mit heiserer<br />

Stimme.<br />

Als man schliesslich die hervorragende<br />

Luftdichte des Gummis erkannt hatte,' ergab<br />

sich der Gedanke eines Luftreifens beinahe<br />

von selbst, denn der volle Gummireifen oder<br />

-Streifen blieb naturgemäss in der Federung<br />

immer etwas unvollkommen. Der Erste, der<br />

das Problem des hohlen Gummi-Luftreifens<br />

einer Lösung entgegen führte, war der Amer<br />

rikaner Robert Wilhelm Thompson, der im<br />

Jahre 1844 ein englisches Patent auf einen<br />

Luftreifen in London nahm; zwei Jahre später<br />

liess Thompson das französische -Und<br />

1847 das amerikanische Patent folgen. Wir<br />

finden bei diesem historisch ersten Luftreifen<br />

bereits Schlauch und Decke, auch: ein<br />

Ventil zum Aufpumpen, und obgleich: dieser<br />

Thompsonsche Luftreifen auch in der Pfa?us<br />

Anwendung fand, so setzte er sich dennoch<br />

nicht durch, vielmehr geriet die an sich bedeutende<br />

Erfindung mehr und mehr in Vergessenheit.<br />

Thompson hielt zwar auch später<br />

noch seiner Erfindung die Treue und kam<br />

1868 mit einem starken Vollgummireifen<br />

heraus, ohne dass ihm auch jetzt das Glück<br />

hold war. Die Erfindung geriet völlig in<br />

Vergessenheit; sie war der Zeit vorausgeeilt.,<br />

Inzwischen hatte die •• Erfindung des Fahrrades<br />

den Weg weiterer Entwicklung genorm<br />

rnen. Als 1854 der^SchweinftifterMecrianiKfer:<br />

Philipp Moritz Fischer, das alte; schWerfäl T<br />

lige Laufrad zur schtielleren Bewegung der<br />

Räder mit einer Tretkurbel versah und damit<br />

eewisserniasseo .das fahrrad kn nlodernei!;<br />

Sinne erfand, trat die Frage nach einer, Ab^<br />

federung der Räder wieder in den Vordergrund,<br />

ohne dass man zunächst eine Lösung<br />

fand. Mehrere Jahrzehnte sollten noch vergehen,<br />

bis das Problem des Gummireifens<br />

zu einer praktisch brauchbaren Lösung ausreifte.<br />

Den Anstoss zur Entwicklung der modernen<br />

Bereifung gab die Erfindung des Fahrrad-Luftreifens<br />

im Jahre 1888 durch den irir<br />

sehen Tierarzt John Dünlop, der auf diesen<br />

Gedanken durch seinen radfahre.nden Sohn<br />

gebracht wurde. Als Arzt hielt Dunlop das<br />

Fahren auf einem nicht abgefederten Fahrrad<br />

für gesundheitsschädlich, da der Körper<br />

in der Tat erheblichen Erschütterungen ausgesetzt<br />

war, die bestimmt manchen menschlichen<br />

Organen nicht zuträglich sein konnten.<br />

Um diese körperlichen Erschütterungen<br />

nun möglichst zu mildern, versah Dunlop<br />

das Fahrrad seines Sohnes mit einem Qartenschlauch<br />

als Bereifung, wobei sich, eine<br />

starke Abschwächung der körperlichen Erschütterungen<br />

zeigte. Dunlop, der ohne<br />

Kenntnis der geschichtlichen Vorerfindungen<br />

auf diesen Gedanken gekommen war, meldete<br />

seine Erfindung zum Patent an, bekam<br />

jedoch ein solches nur in England, da die anderen<br />

Länder das Patent mit dem Hinweis<br />

ablehnten, dass schon entsprechende Voreffindungen<br />

vorlägen. Damals sprach man<br />

nicht von,' Luftreifen, sondern von Pneumatiks,<br />

ein heute glücklich überwundenes<br />

Fremdwort. Dünlop verstand .übrigens seine<br />

epochemachende Erfindung wirtschaftlich<br />

gut auszuwerten, denn bereits 1893 kam es<br />

in Hanau zur Errichtung der «Deutschen<br />

Dunlop Gummi Co. », die sich im Laufe der<br />

Jahrzehnte zu einem Weltunternehmen entwickelte.<br />

Der Gummireifen hatte bei seinem ersten<br />

Erscheinen keinen leichten Stand, da diese<br />

ersten Reifen bei ihrer begreiflicherweise<br />

technisch höchst unvollkommenen Ausführung<br />

den Fahrern oft viel Verdruss und Aerger<br />

bereiteten. Besonders die Ventilfrage<br />

bereitete' grosse Schwierigkeiten, da die<br />

Schläuche» oft nicht genügend dicht hielten.<br />

Anfangs der- 1890er Jahre beschäftigte sich<br />

die Radwelt sehr eingehend mit dem Problem<br />

des Fahrradreifens. So wurden damals<br />

vielfach Versuche mit Polster- oder Kissenreifen'gemacht,<br />

die aber in der Elastizität<br />

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nicht an seltsamen Reifenbauarten. So versuchte<br />

man es mit' einem Hohlen Vollreifen<br />

mit drei Gummilagen; um den sehr empfindlichen<br />

Luftschlauch zu umgehen, stellte man<br />

einen hohlen Vollreifen her, dessen Inneres<br />

mit luftgefüllten Bällen ausgefüllt wurde.<br />

Man ging hierbei von dem Gedanken aus,<br />

dass die so oft auftretende, äusserst störende<br />

plötzliche Luftleere des Luftschlauches bei<br />

den zahlreichen Luftbällen weder so oft,<br />

noch plötzlich auftreten könne. Doch auch<br />

dieser Reifen bewährte sich nicht, da sich<br />

auch die Bälle mit der Zeit nicht als luftdicht<br />

erwiesen.<br />

•<br />

Schliesslich erfand man damals auch einen<br />

Vollreifen mit sieben rund um den Reifen<br />

laufenden ausgesparten Hohlräumen,<br />

ohne auch hiermit eine brauchbare Lösung<br />

gefunden zu haben. Uebrigens ist nach Jahrzehnten,,<br />

in der Gegenwart, der Gedanke des<br />

Hohlraumreifens bei der elastischen Vollbereifung,<br />

der Lastkraftwagen mit Erfolg<br />

wieder aufgenommen worden. Die ersten in<br />

Deutschland benutzten Gummi-Luftfahrradreifen<br />

waren englischer Herkunft; das erste<br />

mit einem Luftreifen versehene Fahrrad<br />

wurde auf der Leipziger Fahrrad-Ausstellung<br />

im Jahre 1890 gezeigt; bis dahin hatte<br />

allgemein der Vollgummireifen geherrscht. In<br />

den Fahrrad-Zeitschriften entspann sich in<br />

den 1890er Jahren ein ausgedehnter Meinungsstreit<br />

über die Brauchbarkeit des Luftreifens,<br />

der anfangs sogar verlacht und bespöttelt<br />

wurde. Man hielt das Aufpumpen<br />

der Reifen oder Aufblähen, wie man damals<br />

sagte, für praktisch undurchführbar, gewöhnte<br />

sich aber bald daran. Immerhin bedurfte<br />

es noch einer eingehenden technischen<br />

Kleinarbeit zahlreicher Erfinder, bis der<br />

Luftreifen jenen Grad von Vollkommenheit<br />

erreichte, wie wir ihn in der Gegenwart kennen.<br />

Dass der Fahrrad-Gummi-Luftreifen zum<br />

Vorbild des Auto-Luftreifens wurde, lag in<br />

der Natur der Entwicklung. Der Fahrrad-<br />

Luftreifen als' Vorläufer des Auto-Luftreifens<br />

zeigte immerhin die technisch annähernd<br />

einzuschlagenden Richtlinien der Ent-<br />

nichi"befriedigten. Auch mit den Gummireifen<br />

würden in den verschiedensten Formen wicklung, an. Zunächst war natürlich auch<br />

Verstfehd unternommen. > So- stellte man ein-beifach itarKwandige (Jürhrtiifeifen ohne Uuft» 'bene! Bereifung, bis man: bei leichteren Wa-<br />

"Auto der Vollgummireifen die gegefüliüng<br />

liW;vdle- Jedöcft otlf vea leichteren gen damit anfing,; Luftreifen zu verwenden.<br />

Personen gefahren werden konnten. Man führ • In: die Entwicklung 'der 'Technik de?<br />

äamals Wrft Erföifc wriröllige ttiässive Gtmrmireifeh;<br />

von stärkeren Fährradreiferi sah seit 1871: bestehende- Goatinental-iGaout-<br />

Auto-Luftreifens griff weiterhin die schon<br />

man dätnals ab; da sie das Fahrrad im Gewicht<br />

zu Sehr-'belasteten. Man erkannte aber hervorragender Weise, ein, waren doch die<br />

chouc und GnttarPercha Co.,. Hannover in<br />

zu jener Zeit sehr schnell, dass die einzige Voraussetzungen für einen Luftreifen gegenüber<br />

einem Automobil wesentlich andere als<br />

Lösung in dem mit komprimierter Luft gefüllten<br />

Höhlreifen zu suchen sei. Es fehlte bei einem Fährradreifen. Eine Fülle von grossen<br />

und kleinen technischen Problemen harrten<br />

bei den Auto-Luftreifen der Lösung, an<br />

der sich nahezu alle grossen Reifenfabriken<br />

der Welt beteiligten. So erforderte die Frage<br />

des Gleitschutzes eine ständig erneute Bearbeitung,<br />

und noch heute steht diese Frage<br />

im Fluss der Entwicklung. So hat der Gleitschutz<br />

des Luftreifens seine eigene geschichtliche<br />

Entwicklung. Man begann mit einfachen<br />

Rillen in der Laufdecke, die jedoch keinen<br />

ausreichenden Schutz gegen das gefährliche<br />

Rutschen boten; in der weiteren Entwicklung<br />

kam man dann zu einer Stahlnieteneinlage,<br />

dann versuchte man es mit sogenannten<br />

Saugnäpfchen, um eine besondere<br />

Griffigkeit des Reifens zu erzielen. Da, sich<br />

aber die Saugnäpfchen leicht<br />

verstopften,<br />

Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Brettenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222<br />

Telecramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Cilly schüttelte unter Schluchzen den<br />

TON<br />

Vogels,- zieht'ihn heraus und schreit laut auf: ändern. Wir könnten doch so nett noch ein<br />

Kopf. «Und in Hannover hat ihn Fee dann ... Die Lider sind halb über die starren Augen Weilchen zusammenbleiben.»<br />

von der Abdeckerei holen lassen.»<br />

gefallen, der Kopf hängt schlaff zur Seite «Ja, schade — aber ich muss doch fort.»<br />

«Was?» fährt Bux auf.<br />

herab. Mohrchen ist tot.<br />

«Ja, ich... ich habe so gebeten, dass sie<br />

* *<br />

Fee zuckt die Achseln. «Die kleine Cilly<br />

Berndt war am Apparat. Sie sagt mir, dass<br />

,29 hortset.zuni::<br />

es nicht tun soll, damit du den. Körper erst Fee ist an diesem Mittag zusammen mit mein Mann wie irrsinnig ist. Er sässe seit<br />

untersuchen kannst, denn Teddy war doch Otto von Kroidt und mit Bentheimers bei.<br />

kerngesund. Aber Fee hat gesagt... es wäre Marwitzens zu Tisch: Als man nach dem Essen<br />

plaudernd beim Mokka sitzt, kommt das<br />

unsinnig, einen Bärenkadaver noch weiter<br />

mitzunehmen.»<br />

Mädchen und meldet, dass Frau Dr. Buchsbaum<br />

am Telephon verlangt werde.<br />

Bux spricht kein Wort mehr. Auch auf der<br />

Fahrt zum Zirkus sitzt er stumm und bleich Fee erhebt sich. «Verzeiht. Das ist wahrscheinlich<br />

mein Mann. Er muss heute von<br />

in der Ecke der Autodroschke. Cilly weint<br />

leise vor sich hin. Nur einmal tut Bux eine Frankfurt angekommen sein.»<br />

kurze Frage: «Ist Fee im Zirkus?»<br />

«Nein, es war eine Damenstimme», sagt<br />

«Nein — in Potsdam. Sie kommt erst heute das Dienstmädchen.<br />

gegen Abend wieder — zur Vorstellung.» — Fee begibt sich in das Zimmer des Hausherrn,<br />

wo der Apparat auf dem Schreibtisch<br />

Noch ehe Bux seinen Wohnwagen, betritt,<br />

eilt er mit Cilly ins Stallzelt. Mit leiden-<br />

steht. Nur ein paar undeutliche Worte von<br />

schaftlicher Zärtlichkeit begrüsst er seine<br />

Tiere, die bei seinem Eintritt gleich ein<br />

Freudenkonzert angestimmt haben. Nur der<br />

Rabe zeigt sich nicht.<br />

«Mohrchen! Mohrchen!» lockt Büx und<br />

blickt zu dem Kasten hinauf, der über<br />

Brahma an der Zeltwand hängt.<br />

Nichts regt sich. Bux und Cilly wechseln<br />

einen bestürzten Blick. Gleich darauf hat<br />

sich Cilly schon von Brahma auf den Rükken<br />

heben lassen. Nun kann sie. auf Brahma<br />

stehend,, den Kasten gerade mit der Hand erreichen.<br />

Sie fasst hinein, fühlt den Körper des<br />

dem Gespräch dringen ins Speisezimmer,<br />

aber an Fees Stimme merkt man, dass es<br />

eine erregte Unterhaltung ist.<br />

Als Fee nach geraumer Zeit wieder eintritt,<br />

merkt man ihr eine gewisse Verstörtheit<br />

an.<br />

«Doch nichts Unangenehmes?» fragt Grete<br />

von Marwitz die Freundin.<br />

«Leider ia. Ich muss sofort nach Berlin<br />

heute morgen schon mit dem toten Raben in<br />

den Händen auf einem Schemel im Stalle und<br />

starre den Tierkadaver an, ohne einen Ton<br />

zu reden.»<br />

«Gott, das ist ja schauderhaft!» sagt• Otto<br />

von Kroidt. «Ich kann mir vorstellen, wie<br />

unglücklich er ist. Ich werde nie vergessen,<br />

wie er sich vor einem Jahr in Buenos Aires<br />

schluchzend: über den Körper von dem toten<br />

Wolf geworfen hat. — Nun ist doch seine<br />

Nummer völlig kaputt? Erst der Wolf, jetzt<br />

der Bär und der Rabe!»<br />

«Ja, die eine Nummer ist natürlich erledigt»,<br />

meint Fee. «Es würde mindestens<br />

ein Jahr dauern, bis er Ersatztiere so wert<br />

dressiert hat, wenn es überhaupt gelingt.<br />

Aber zu seiner andern grossen Nummer<br />

braucht er ja nur die Tigerin, Die wird er<br />

also wohl vorläufig weitermachen.»<br />

Bentheimer schüttelt den Kopf: «Das geh!<br />

doch nicht mit rechten Dingen zu. Ob da<br />

nicht ein Racheakt von jemand vorliegt?»»<br />

abfahren. Es ist wieder ein Tier von meinem<br />

Mann eingegangen.»<br />

«Bei dem Bären haben wir ja keine Todes-<br />

«Das ist so gut wie sicher», erwidert Fee.<br />

«Oh, wie traurig!» ruft Ria Bentheimer. ursache festgestellt; Aber, wie Cilly sagt,<br />

«


?A AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N° 83<br />

brachte man später Austrittskanäle an. Ein<br />

weiterer Fortschritt brachte dann Quer- und<br />

Längsrillen in den verschiedensten Formen<br />

und Richtungen.<br />

Die Entwicklung der Reifen blieb nun<br />

einige Jahre stehen, bis 1921 durch das Aufkommen<br />

des Cordgewerbes eine grundlegende<br />

Wandlung in der Reifenherstellung eintrat.<br />

Durch das Cordgewebe wurde es möglich, den<br />

so lange erhofften Niederdruckreifen zu<br />

schaffen, so dass man jetzt also den Luftraum<br />

vergrössern, aber den Luftdruck verringern<br />

konnte. Die Entstehung des Niederdruckoder<br />

Ballonreifens war eine der bedeutendsten<br />

erfinderischen Taten auf dem Gebiete des<br />

Luftreifens, denn es war jetzt möglich, mit<br />

dem Ballonreifen kleine Unebenheiten, beispielsweise<br />

kleine Steine auf der Landstrasse,<br />

zu überlaufen, ohne dass sich der Stoss auf<br />

das Rad und den Wagen übertrug. Der alte<br />

Hochdruckreifen, der in seiner mittleren<br />

Grosse durchschnittlich etwa 600 kg Tragfähigkeit<br />

besass, ist dann durch die Schaffung<br />

der heutigen Riesenluftreifen, die mit<br />

dem Ballonreifen nicht zu verwechseln sind,<br />

bald auf 1400 kg Tragfähigkeit und schliesslich<br />

mit den modernen Riesenluftreifen auf<br />

gar 4500 kg gebracht worden, die bei doppelter<br />

Anordnung als Zwillingsreifen sogar einem<br />

Achsdruck von 8000 kg standhalten. Es handelt<br />

sich bei den heutigen Riesenluftreifen<br />

nicht so sehr um die gewaltige Tragkraft, die<br />

letzten Endes der alte Vollgummireifen auch<br />

bewältigte, sondern vielmehr um die gebotene<br />

ausgezeichnete Abfederung, durch die<br />

erst die grosszügige Entwicklung des Lastwagenverkehrs<br />

möglich wurde. Der schnelle<br />

Ueberlandverkehr durch die grossen Gesellschaftswagen<br />

wäre ohne den Riesenluftreifen<br />

kaum möglich geworden. Es wäre ein Irrtum<br />

anzunehmen, dass die Entwicklung des<br />

Luftreifens ihren Abschluss gefunden habe;<br />

insbesondere in Hinsicht auf den Ballonreifen<br />

dürfte noch mancher technische Fortschritt<br />

zu erwarten sein.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Vom Gleitschutz im neuen Verkehrsgesetz.<br />

Zu der kategorischen Vorschrift der VoHzugsverordnung,<br />

wonach alle Gummireifen<br />

mit genügendem Gleitschutz versehen<br />

sein müssen, äussert sich das eidg. Justizund<br />

Polizeidepartement in einem neuen<br />

Kreisschreiben an die Kantone. Den Ausführungen,<br />

die wir nachstehend folgen lassen,<br />

darf mit Befriedigung entnommen werden,<br />

dass der jetzige Departementsvorsteher keineswegs<br />

am Buchstaben hängen will, sondern<br />

das Gesetz und seine Vollzugsbestimmungen<br />

den Anforderungen der Praxis angepasst<br />

wissen möchte. Das Schreiben besagt<br />

im wesentlichen folgendes:<br />

Wie Sie aus unserem Kreissehreiben, vom 29.<br />

Dezember 1933 (Nr. V. 11/7 b/2. Pl) ersehen konnten,<br />

haben wir gezögert, die Vorschrift von Art. 14,<br />

Abs. 6, der Vollziehungsverordnung durchzuführen,<br />

wonach alle Gummireifen mit genügendem<br />

Gleitschutz versehen sein müssen, weil beim nicht<br />

sorgfältigen Einschneiden eines neuen Profils das<br />

Gewebe angeschnitten werden könnte, was die<br />

Gefahr des Platzens und damit eine grössere Gefahr<br />

als das Fehlen des Gleitschutzes hervorrufen<br />

würde.<br />

Wir haben die Angelegenheit einem Experten<br />

überwiesen, der einige Versuche gemacht hat. Diese<br />

Versuche haben ergeben, dass Luftreifen mit neuerstelltem<br />

Profil eine gewisse Verkürzung des<br />

Bremswegs und Verminderung der Schleudergefahr<br />

zur Folge gehabt haben, die aber nicht sehr<br />

erheblich war. Bei drei verschiedenen Systemen zur<br />

Neuerstellung des Profils ist eine Verkürzung des<br />

Bremswegs von 7 bis 8,5%, 12 bis 16% und 15<br />

bis 19% festgestellt worden. Wenn die Versuche<br />

auch auf rauhgeteerten Strassen erfolgten und auf<br />

glatter Strasse voraussichtlich eine etwas grössere<br />

storben; man hat ihm einfach den Hals umgedreht<br />

und ihn wieder in seinen Kasten geworfen.<br />

Jedenfalls sehr ungeschickt!»<br />

«Das ist ja infam!» fährt Marwitz auf.<br />

«Hat denn dein Mann einen besonderen<br />

Feind beim Zirkus, dem so ein Racheakt zuzutrauen<br />

ist?»<br />

«Schon möglich. Vielleicht hat er in seinem<br />

Jähzorn wieder jemand geschlagen.<br />

— Aber so bedauerlich die ganze Sache<br />

auch ist, ich wäre froh, wenn sie mit dazu<br />

beitragen würde, dass er jetzt vom Zirkus<br />

wegginge und die Stellung beim Zoo annähme.»<br />

Kroidt sieht Fee plötzlich mit einem sonderbaren<br />

Blick an. « Hör mal, Fee, solltest<br />

du da nicht vielleicht ein bisschen Vorsehung<br />

gespielt haben ? »<br />

Ein paar Augenblicke herrscht allgemeines<br />

Schweigen. Man hat wohl nicht gleich<br />

verstanden, was Kroidt meint. Dann aber<br />

schlägt Fritz von Marwitz mit der flachen<br />

Hand auf die Tischkante und ruft: « Otto,<br />

das ist unerhört! Wie kannst du so etwas zu<br />

Fee sagen! Ich verbitte mir jedenfalls, dass<br />

eine Dame in meinem Hause durch einen<br />

solchen Verdacht beleidigt...»<br />

«Na, na, na, na ! Macht doch keine Geschichten<br />

hier ! » beruhigt Bentheimer.<br />

Fee fühlt, wie aller Blicke gespannt auf<br />

sie gerichtet sind. — «Ich muss sagen...<br />

ich... ich habe überhaupt nicht verstanden,<br />

wovon ihr da redet!»<br />

30 Millionen Durchbiegungen.<br />

Man hat berechnet, dass die Blattfedern<br />

eines Autos während dessen durchschnittlichen<br />

Lebensalters etwa 30 Millionen Mal<br />

durchgebogen und wieder entlastet werden.<br />

Der neue Alfa-Romeo-Rennwagen.<br />

Die Gerüchte, dass Alfa Romeo für das<br />

nächste Jahr neue Rennwagen im Bau habe,<br />

verdichten sich immer mehr. Nach den neuesten<br />

Meldungen werden neun Rennwagen mit<br />

Zwölfzylindermotoren von über vier Liter<br />

Zylinderinhalt und unabhängig gefederten Rädern<br />

gebaut.<br />

Wirkung erzielt würde, so sind unsere Bedenken<br />

doch noch nicht zerstreut. Wir müssen uns im Gegenteil<br />

fragen, oh bei einer künftigen Revision der<br />

Vollziehungsverordnung das Obligatorium des Gleitschutzes<br />

nicht wieder fallen gelassen werden soll.<br />

Was die verschiedenen Verfahren zur Neuerstellung<br />

des Profils anbelangt, so haben wir immerhin<br />

keino Veranlassung, deren Vervrendung zu<br />

verhindern. Doch geschieht die Neuerstelhing des<br />

Profils auf die alleinige Verantwortung desjenigen,<br />

der sie voranlasst, und desjenigen, der sie vornimmt.<br />

Unter diesen Umständen müssen wir Sie bitten,<br />

nach wie vor im Sinne unseres Kreisschreibens<br />

vom 29. Dezember 1933 vorzugehen, also NO,<br />

dass die Kontrollorgane gegebenenfalls nur auf<br />

das Vorhandensein glatter Reifen aufmerksam<br />

machen, ohne aber dieser Tatsache wegen Strafanzeige<br />

zu erstatten oder Fahrzeugausweise zu verweigern.<br />

Strassenbau im eidgenössischen Arbeitsbeschaffungsprogramm.<br />

Die bundesrätliche Botschaft<br />

zu einem dringlichen Bundesbeschluss<br />

über neue Arbeitsbeschaffungsmassnahmen<br />

versucht vorerst, einen möglichst vollständigen<br />

Bericht über die verschiedenen zur Diskussion<br />

gestellten Arbeitsvorschläge zu geben,<br />

um der Bundesversammlung einen klaren<br />

Ueberblick über die noch zu leistenden<br />

Aufgaben auf dem viel umstrittenen Gebiete<br />

der Arbeitsbeschaffung zu vermitteln. Nachdem<br />

im Gutachten Rothpletz-Grimm die<br />

brennende Frage der Strassenbauarbeiten<br />

den Bahninteressen mehr oder weniger untergeordnet<br />

worden sind und mir Ingenieur<br />

Kaech in seinen Vorschlägen an das Militärdepartement<br />

im einzelnen auf ein "Strasseji*<br />

bauprogramm eintrat, ist es für den Automobilisten<br />

interessant, die Stellungnahme unserer<br />

obersten Landesbehörde zu diesem Problem<br />

zu vernehmen. Die Vorschläge Kaechs<br />

bieten, nach der Meinung des Bundesrates,<br />

im wesentlichen nur den Bauarbeitern berufliche<br />

Betätigung, da es sich in der Hauptsache<br />

um Strassenbauten handle, über deren<br />

wirtschaftlichen und produktiven Wert man<br />

verschiedener Meinung sein könne. Mit dem<br />

Expertengutachten Rothpletz-Grimm stellt<br />

sich auch der Bundesrat auf den Standpunkt,<br />

dass nur solche Arbeiten ausgeführt werden<br />

sollen, die einen produktiven Wert haben<br />

und dass alle diejenigen zu vermeiden sind,<br />

welche keine wirtschaftlichen Erträgnisse<br />

versprechen und auf die Dauer die Oeffentlichkeit<br />

noch mit grossen Unterhaltungskosten<br />

belasten. Trotz dieser kritischen Einstellung<br />

entwickelt der Bundesrat im 2. Teil<br />

der Vorlage sein, auf die Jahre 1935 und<br />

1936 zu verteilendes Arbeitsprogramm. Die<br />

Forderung, die er dabei aufstellt, sieht den<br />

Ausbau von Alpenstrassen vor, der bereits<br />

«Dass du vielleicht bei dem Tode der<br />

Tiere deine Hand im Spiele hättest, hat Otto<br />

gemeint! > platzt Ria Bentheimer raus.<br />

< Das ist doch gar nicht so weit hergehoU !»<br />

(I N#<br />

Marwitz erhebt sich brüsk. Aber Herr<br />

von Kroidt drückt ihn auf seinen Stuhl zurück<br />

: « Nun mach hier kein Theater, Fritz !<br />

Ich gebe zu, dass ich etwas entgleist bin<br />

und bitte hiermit Fee vielmals um Verzeihung.<br />

— So, nun dürfte der Fall wohl erledigt<br />

sein.»<br />

Fee erhebt sich. «Schade, dass diese<br />

schönen Stunden noch mit einem solchen<br />

Missklang enden. — Ich muss aber jetzt<br />

wirklich gehen.» —<br />

i s t i s c h e r<br />

Die Stimme des Gewissens.<br />

Versuchsweise ist in amerikanischen Städten<br />

zum Schütze der Verkehrssicherheit eine<br />

Einrichtung getroffen worden, die in der<br />

amerikanischen Presse die «Stimme des Gewissens»<br />

bezeichnet wird. Es handelt sich<br />

um ein verstellbares und fahrbares Lautsprechersystem,<br />

das von dem Verkehrsschutzmann<br />

bedient werden kann. Unvorsichtige<br />

Fussgänger können damit urplötzlich<br />

mit lauter Stimme angerufen und ermahnt<br />

werden. Die bisher angestellten Versuche<br />

sollen sich durchaus bewährt haben.<br />

durch eine zustandegekommene Volksinitiative<br />

anbegehrt worden sei, und dieser Ausbau<br />

sei im Interesse des Fremdenverkehrs<br />

an die Spitze zu stellen. Der Bundesrat gedenkt,<br />

hierfür noch eine besondere Botschaft<br />

auszuarbeiten, die den Vorschlag: enthalten<br />

wird, es seien jährlich etwa 6 Mill. Fr. Bundessubventionen<br />

für diesen Ausbau der Alpenstrassen<br />

an die Kantone zu leisten, denen<br />

die Ausführung zu übertragen sei. Schon<br />

jetzt erklärt der Bundesrat diese Bauten<br />

unter dem Gesichtspunkt eines rationellen,<br />

zeitlichen und örtlichen Arbeitsausgleiches<br />

als wichtigen Bestandteil seines Programms.<br />

Unsere oberste Landesbehörde ist der Auffassung,<br />

dass diese Arbeiten jedoch nicht geeignet<br />

seien, um angemeldete Arbeitslose aus<br />

grossen Industriezentren in erheblicher Anzahl<br />

herbeizuziehen. Trotzdem werde der<br />

Strassenbau eine gewisse Rolle in der Arbeitsbeschaffung<br />

spielen, und es sei darauf<br />

zu halten, dabei soviel als möglich Arbeitslose<br />

zu beschäftigen. In einem die Automobilisten<br />

ebenfalls interessierenden 4. Teil des<br />

Vorschlages sind Vorkehrungen enthalten<br />

zwecks Beseitigung der Niveauübergänge.<br />

Für die Subventionierung der diesbezüglichen<br />

Notstandsarbeiten muss der Bundesrat<br />

während zwei Jahren Beitragszusicherungen<br />

erteilen können für eine Summe von 18 Mill.<br />

Franken. Damit er diese Zusicherungen erteilen<br />

kann, wird es nötig sein, einen Kredit<br />

einzuräumen von durchschnittlich jährlich<br />

9 Mi«. Fr. «my-<br />

Und die Alpenstrassen-Initiallve?<br />

Wie schon gemeldet wurde, ist das eidg. Departement<br />

des Innern vom Gesamtbundesrat beauftragt<br />

worden, die Initiative zu behandeln und dem<br />

Kollegium Bericht sowie Antrag zu stellen. Dieser<br />

Bericht würde die Grundlage für eine bundesrätliche<br />

Botschaft an die Bundesversammlung bilden. Nachdem<br />

die Botschaft für die Dezembersession bereitliegen<br />

sollte, so verbleibt nicht mehr allzuviel Zeit,<br />

indem sie doch mindestens im Laufe des November<br />

bekanntgegeben werden muss.<br />

So viel nun bekannt wurde, beabsichtigt Bundesrat<br />

Etter, eine Expertenkommission einzuberufen,<br />

deren Besprechungen ihn besser in die Lage versetzen<br />

würden, die Auffassung der nächstinteressierten<br />

Kreise kennen zu lernen und ihm auch positivere<br />

Unterlagen für seinen Bericht und Antrag zu<br />

liefern vermöchten. An dieser Konferenz wird wohl<br />

auch das Initiativkomitee gebührend vertreten sein.<br />

Die Initiative sieht vor, dass von den Einnahmen<br />

aus dem Benzinzoll, dessen jährlicher Ertrag<br />

auf rund 48—50 Millionen Fr. veranschlagt werden<br />

darf, dem Bund vorab 20 Millionen Fr. verbleiben.<br />

Der Restbetrag soll zwischen Bund und Kantonen<br />

so aufgeteilt werden, dass die eine Hälfte für die<br />

kantonalen Aufwendungen für das Strassenwesen<br />

verwendet wird, während die andere aussehliesslich<br />

für den Ausbau der Alpenrouten und ihrer Zufahrtsstrassen<br />

reserviert bleibt. Für diesen beson-<br />

Tagelang hat Bux das Stallzelt nicht verlassen,<br />

ausser um mit Judith aufzutreten,<br />

sich umzukleiden und zu schminken. Niemand<br />

ausser Cilly, Fee und den drei Tierpflegern<br />

darf den Raum betreten. Selbst die<br />

Nächte verbringt Bux, auf einem Feldbett<br />

schlafend, im Stall, denn er fürchtet weitere<br />

Attentate auf seine Tiere. — Für den Direktor<br />

ist der Fortfall von Buxens erster grosser<br />

Nummer ein schwerer Schaden, um so<br />

mehr, als man Bux in Berlin noch vom Zirkus<br />

B... her in bester Erinnerung hat. —<br />

Tom droht, jeden zu erwürgen, der sich unbefugt<br />

einem der Tiere nähern würde. —<br />

Lorenzo zetert, dass im Zirkus jemand sein<br />

müsse, der den bösen Blick habe. Auch er<br />

will nicht mehr von seinen Pferden weggehen,<br />

die, wie er behauptet, in der gleichen<br />

Gefahr schwebten, wie die andern Tiere.<br />

Nur Dhakjee lässt sich nicht aus seiner gewohnten<br />

Ruhe bringen. Er weiss, dass seinem<br />

Brahma so leicht niemand etwas anhaben<br />

kann. —<br />

Endlich nach fünf Tagen lässt sich Bux,<br />

nachdem er etwas ruhiger geworden, von<br />

Fee überreden, wieder in seinem Wagen zu<br />

schlafen. Vorher aber ist eine Neuordnung<br />

der Stallwache getroffen worden: Bisher haben<br />

sich Tom und Lorenzo immer in der Art<br />

abgewechselt, dass einer von ihnen eine<br />

ganze Nacht im Stall auf einer Pritsche<br />

schlafend verbrachte. Nun aber hat Bux bestimmt,<br />

dass Tom und Lorenzo beide nachts<br />

im Stall bleiben sollen. Einer muss immer<br />

wach bleiben. Alle zwei Stunden sollen sie<br />

sich ablösen. Am Tage sollen sie dann die<br />

versäumte Ruhe nachholen. Beide haben<br />

sich sofort dieser Neuordnung mit Eifer gefügt.<br />

Als sich Bux das erstemal im Wohnwagen<br />

zur Ruhe begibt, rückt Fee mit dem Angebot<br />

des Zoologischen Gartens heraus, — aber<br />

nur wie nebensächlich spricht sie davon:<br />

Sie habe sich doch heute mit Marwitzens<br />

in der Stadt- getroffen, und da sei Kroidt<br />

dann auch erschienen und habe etwas gefaselt,<br />

dass das neue tierärztliche Werk bei<br />

der Direktion des Berliner Zoo, zu der Kroidt<br />

wohl irgendwelche Beziehungen unterhalte,<br />

Zweck wären demnach jährlich wenigsten*<br />

10 Millionen Fr. bereitgestellt worden. Bekanntlieh<br />

rechnet der Vorschlag der AIpenstrassen-Kommission<br />

der Strassenfachmänner mit einem Kostenaufwand<br />

von minimal 96 Millionen Fr. Dieses<br />

Mimlestprogramm, das nur den Ausbau des bestehenden<br />

Netzes, nicht aber N^uanlagen vorsieht,<br />

hätte demnach spätestens in zehn Jahren verwirklicht<br />

werden können. Wir würden also selbst auf<br />

diese Weise noch hinter dem Ausland nachhinken,<br />

doch wäre wenigstens dessen Vorsprung nicht mehr<br />

so bedeutend.<br />

Nach dem, was von den bündesrätlichen Vorschlägen<br />

über das Arbeitsbeschaffungsprogramm bekannt<br />

geworden ist, würden jährlich nun höchstens 6 Millionen<br />

Fr. für den Ausbau der Strassen zur Verfügung<br />

gestellt. Dazu hat sich der Bundesrat die löbliche<br />

Aufgabe gestellt, keinerlei Beträge für da»<br />

Arbeitsprogramm zu bewilligen, bevor nicht Deckung<br />

für die notwendigen Mittel vorliege. Es soll daher<br />

neben der Ar.beitsbeschaffungsvorlago eine solche für<br />

die Finanzierung des vorgesehenen dringlichen Bundesbeschlusses<br />

vorgelegt werden, mit deren Ausarbeitung<br />

das eidg. Finanzdopaitement bereits beauftragt<br />

worden ist. Als neue Einnahmequellen werden<br />

neben dpr Erhöhung der statistischen Gebühr<br />

und des Zuckerzolles eine « bescheidene » Mehrbelastung<br />

des Benzins von 2 Rp. pro Liter und eine<br />

solche des Rohöls genannt. Wir wären also glücklich<br />

wiederum so weit, dass nun schlussendlich die<br />

Verbesserung der Alpenstrassen doch noch auf dem<br />

Rücken der inländischen Motorfahrzeugbesitzer und<br />

des Autotourismus ausgetragen werden soll, als ob<br />

niemand im ganzen Lande, ausser den Automobilisten<br />

und Motorradfahrern, an gepflegten und modernen<br />

Alpenübergängen Interesse hätte. Wenn die<br />

Alpenstrassen nicht ausgebessert werden, dann<br />

schlägt der Strasscnverkehr und Tourismus eben<br />

andere Richtungen ein und nimmt zu einem grossen<br />

Teil den Weg ins Ausland. Dies zu verhindern, ist<br />

Aufgabe der Allgemeinheit, des Staates und nicht<br />

der Fahrzeugbesilzcr, die mit dem heutigen hundertprozentigen<br />

Benzinzoll wahrlich schon genug an den<br />

Staatssäckel beisteuern.<br />

Die neue Situation, die unerfreulicher ist als je,<br />

indem man die Automohilisten und Motorradler,<br />

welche die Alpenstrassen-Initiative unterstützen, nun<br />

damit strafen will, dass sie die teilweise Verwirklichung<br />

von Postulaten, die im Interesse des Volksganzen<br />

liegen, selbst zu bezahlen hätten, muss natürlich<br />

auch die schweizerische Strassenverkehrsliga<br />

beschäftigen, aus deren Schoss die Initiative<br />

entsprungen ist. Bei einer kürzlich in Zürich stattgehabten<br />

Aussprache soll nun festgestellt worden<br />

sein, dass eine Rundfrage unter den Mitgliedern die<br />

einmütige Auffassung ergab, von einer weiteren Belastung<br />

des Benzins könne keine Rede sein. Die<br />

Liga würde sich mit allen ihr zu Gebote stehenden<br />

Mitteln gegen eine Erhöhung des Benzinzolles web'<br />

ren. Dagegen scheint man in Kreisen des Initiatr i-<br />

komitees nicht abgeneigt, den Wortlaut der Initiative<br />

zugunsten der Bundesfinanzen etwas abzuändern,<br />

indem der Eidgenossenschaft aus dem jährlichen<br />

Nettoertrag 25 Millionen Fr. (ein Vorschlaff<br />

soll sogar von 30 Millionen gesprochen haben) belassen<br />

würdon und erst die verbleibende Restsumme<br />

auf Kantone und Alpenstrassenbau zu verteilen wären.<br />

Würde der Bund aber 30 Millionen Fr. für andere<br />

Zwecke zurücklbehalten und den Kantonen einen<br />

Anteil in der bisherigen Höhe von 12 Millionen<br />

Fr. belassen,, dann verblieben für den.Ausbau der<br />

Alpenpässe nur etwa- .6 Millionen Fr. prp Jeh»,<br />

d. h. gerade der Betrag, den die bundesrätliche Botschaft<br />

vorsieht. Das würde aber bedeuten, dass da*<br />

minimale Bauprogramm erst innerhalb 16—18 Jahren<br />

verwirklicht werden könnte und in dieser Zeit<br />

an den Neubau irgend einer Passstrasse überhaupt<br />

nicht zu denken wäre, also Projekte wie Sustenund<br />

Walenseestrasse weiter zurückgelegt werden<br />

müssten. Der feste Anteil des Bundes an den Zolleinnahmen<br />

sollte daher 25 Millionen nicht übeisteigen.<br />

Um aber andererseits den Bau-Etat nicht<br />

zu überlasten, so will man diesen in Uebereinstimmung<br />

mit den Strassenfachmännern auf den Ausbau<br />

bestehender Routen beschränkt wissen.<br />

Neubau soll separat .behandelt werden.<br />

Der<br />

Es ist nun abzuwarten, zu welchen Ergebnissex,<br />

die vorgesehene Expertenkonferenz kommt, die noch<br />

diesen Monat zusammentreten dürfte. Wir zweifeln<br />

nicht, dass die Strassenverkehrsliga der weiteren<br />

Entwicklung der Angelegenheit die grösste Aufmerksamkeit<br />

schenkt, um rechtzeitig Massnahmen treffen<br />

zu können, sofern Expertenkonferenz oder Bundesrat<br />

zu Schlüssen kämen, die der Initiative entgegenlaufen<br />

oder die Motorfahrzeugbesitzer noch<br />

mehr belasten sollten. Möglicherweise wird das<br />

Problem der Alpenstrassen, deren Ausbau und Finanzierung<br />

auch noch in grossen Volksversamnv<br />

lungen eingehend behandelt, die beweisen dürften,<br />

dass die Initiative von breiten Schichten der Bevölkerung<br />

und nicht etwa ausschliesslich von den<br />

Automobilisten und Motorradfahrern gestützt wird.<br />

so sehr grosses Interesse erregt habe und<br />

dass man so etwas plane wie «in Engagement.<br />

«Ein Engagement? Was soll das heissen?»<br />

fragt Bux offenbar interessiert.<br />

«Ich weiss nicht, ob ich Otto recht verstanden<br />

habe», sagt Fee leichthin. «Aber ich<br />

glaube, sie möchten dich als Tierarzt für den<br />

Zoo haben.»<br />

«Donnerwetter!» ruft Bux lebhaft. «Das<br />

Wäre keine üble Sache— für später einmal!»<br />

«Warum denn erst für später?»<br />

«Na, jetzt kann doch noch keine Rede davon<br />

sein. Ich habe doch noch meine Tiere.»<br />

«Aber deine eine Nummer ist doch kaputt.»<br />

«Ich werde eben etwas anderes mit den<br />

Tieren einüben — oder neue Tiere anschaffen.<br />

Das wird sich schon finden. Und mit<br />

Judith verdiene ich immer noch so viel, dass<br />

wir uns vorläufig durchschlagen können.»<br />

«Bekommst du denn jetzt weniger?» fragt<br />

Fee verwundert.<br />

«Na hör mal, der Direktor kann mir doch<br />

nicht für zwei Nummern Gage zahlen,wenn<br />

ich bloss eine mache!»<br />

Fee hatte Mühe, ihre Empörung zu verbergen:<br />

Also einschränken soll man sich auch<br />

noch! Und sie soll vielleicht noch Jahrzehnte<br />

lang ,Frau Zirkusclown' bleiben! Sie beisst<br />

sich aber auf die Lippen und schweigt.<br />

(Fortsetzung im c Autler-Feieraboad ».)


N° 83 - <strong>1934</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUE 3<br />

Zeit oder<br />

Strecke<br />

1. Liste der im 2. Quartal <strong>1934</strong> aufgestellten Bestzeiten.<br />

Start Datum Ort Fahrer Marke<br />

Gefahrene Zeit<br />

oder Strecke<br />

Std,, Min.,<br />

Sek. 1/100<br />

Mittel<br />

km/Std.<br />

Auf der Rennbahn. Dieses Bild voll Tempo und<br />

Straight auf der Brooklandsbahn in England. Er<br />

3 Liter einen neuen Rekord auf<br />

SpovInadividUfen<br />

Bewegung zeigt den bekannten Rennstallbesitzer vV.<br />

stellte dort vor wenigen Tagen auf seinem Maserati<br />

der «Bergstrecke» der Bahn auf.<br />

Sternfahrt nach Monte-Carlo und diezugewinnen. Wir ersehen schon aus Vorstehendem,<br />

dass sich auf dem Gebiete der Re-<br />

Schweiz. Die aus einfachen Anfängen hervorgegangene<br />

« Rallye de Monte-Carlo » ist korde im Laufe der kommenden Monate<br />

heute die unbestritten bedeutendste Sternfahrt,<br />

die sich Jahr für Jahr eines<br />

allerhand ereignen wird<br />

grössern<br />

Erfolges und einer hervorragenden Beschickung<br />

erfreut. Fast alle europäischen<br />

Länder sind in die einzelnen Fahrtstrecken<br />

des Wettbewerbes mit einbezogen, mit Ausnahme<br />

— der Schweiz. Wohl figurierte jeweils<br />

Genf als Ausgangspunkt einer Fahrtroute,<br />

doch die Fahrer verliessen schon nach<br />

wenigen Kilometern unser Land und das<br />

war auch alles, was die touristische Schweiz<br />

von dieser grossen Zuverlässigkeitsfahrt sah.<br />

Da zudem die Kilometerleistung von Genf<br />

aus eine sehr kleine war und damit die dort<br />

startenden Fahrer wenig Aussichten für ein<br />

gutes Klassement besassen, war es zu verstehen,<br />

dass ieweils nur vereinzelte Fahrer<br />

die Lemanstadt als Ausgangspunkt wählten.<br />

F.s hätte aber doch möglich sein sollen, dass<br />

die eine oder andere der Zufahrtsrouten rnit<br />

den Ausgangspunkten Stavanger, Umea, Tallinn.<br />

Bukarest oder Athen durch die Schweiz<br />

geleitet würde, anstatt dass alle den gleichen<br />

Weg über Strassburg resp. Paris nach<br />

Lyon nehmen. Rs wäre beispielsweise sehr<br />

wohl möglich, die beiden Routen von Bukarest<br />

und Athen von Wien aus über München.<br />

Bregenz. Zürich. Bern, Genf nach Lyon und<br />

weiter das Rhonetal hinab zu leiten, um<br />

einerseits die Fahrer mit der Schweiz bekannt<br />

zu machen und anderseits unserm<br />

Lande eine «Kostprobe» von dieser Standard-Sternfahrt<br />

zu geben. Die Fahrverhältnisse<br />

liegen bei uns im Januar nicht schlechter<br />

als in den Staaten Nordosteuropas, so<br />

dass sich technisch keine Schwierigkeiten<br />

biffen dürften.<br />

Vielleicht ist es. trotzdem das Reglement<br />

bereits festsrelegt ist. den interessierten Verbänden<br />

doch noch möglich, beim A.C. von<br />

-Monaco eine entsprechende ^enderting einzelner<br />

Fahrtrouten zu veranlassen. Es handelt<br />

sich hier um eine Propagandamöglichkeit,<br />

die sich d'^ Schweiz nicht entgehen lassen<br />

sollte und die für die Organisatoren der<br />

Fahrt keipp Schwierigkeiten schafft, sondern<br />

vielmehr die Rallye de Monte-Carlo für die<br />

Zukunft noch interessanter und anziehender<br />

gestalten dürfte.<br />

V<br />

Neue Rekordversuche. Wie aus Paris gemeldet<br />

wird, beabsichtigt der englische Rekordfahrer<br />

Fyston gemeinsam mit Handley<br />

und Denly auf der Montlherybahn einen Versuch<br />

zu unternehmen, um den Weltrekord<br />

für 48 Stunden zu verbessern. Die Rekordfahrt<br />

hätte bereits gestern Donnerstag angetreten<br />

werden sollen, musste aber wegen<br />

den ungünstigen Witterungsverhältnissen verschoben<br />

werden und wird heute morgen einsetzen,<br />

sofern die atmosphärischen Bedingungen<br />

es ermöglichen.<br />

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren,<br />

wird sich auch Hans Stuck im Winterhalbjahr<br />

nicht ausschliesslich der wohlverdienten<br />

Ruhepause hingeben. Es besteht nämlich<br />

die Absicht, den Weltrekord über 50 und<br />

100 km in Angriff zu nehmen. Stuck hofft zuversichtlich,<br />

auch diese beiden Bestzeiten für<br />

die Auto-Union neu buchen zu können. Ob<br />

der von ihm zu Beginn des letzten Jahres<br />

aufgestellte Weltrekord über eine Stunde<br />

noch langen Bestand haben wird, scheint<br />

auch fraglich, da nach weitern eingegangenen<br />

Informationen sich Mercedes-Benz mit<br />

dem Gedanken befassen soll, diese Bestleistung<br />

aufs Korn zu nehmen. Sollte der Versuch<br />

wirklich unternommen werden und von<br />

Erfolg begleitet sein, so wird aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach der jetzige Rekordinhaber<br />

Stuck die Herausforderung annehmen<br />

und seinerseits versuchen, den Titel zurück-<br />

Interview mit einem Nachwuchsfahrer. Das<br />

heisst: ganz unbekannt ist er eigentlich gar nicht<br />

mehr, der braune, schlanke, drahtige Mann von 32<br />

Jahren, mit dem ich vorhin zusammengesessen und<br />

von dessen Ansichten und Aussichten ich so manches<br />

gehört habe. Denn in der Gemeinde der Rennfahrer<br />

nennt man Hanns Geier heute schon mit<br />

Achtung, hat ihn schon früher einmal mit Achtung<br />

genannt, damals, 1937, als er noch auf dem schmalen<br />

Motorradsattel oder in seinem winzigen Amilcar<br />

auf Rennbahnen zu sehen war.<br />

Seitdem war es immer sein Wunsch, mal einen<br />

der Grossen steuern zu können, vielleicht einen SSK<br />

von Mercedes oder sonst irgend eine ältere Type,<br />

die — den Kollegen von Weltruf nicht mehr schnell<br />

genug — grossmütig den Jüngeren überlassen<br />

wurde.<br />

Und plötzlich — ein paar Tage vor dem Grossen<br />

Preis von Deutschland auf dem Nürburgring —, als<br />

er sich gerade mit seinem 5-1-Wagen beim Training<br />

zur 2000-km-Fahrt befand, bot sich Geier die grosso<br />

Bevor<br />

der Winter kommt<br />

sollten Sie einen Satz neue Zündkerzen<br />

montieren, damit Ihr Motor<br />

auch bei kaltem Wetter mit Leichtigkeit<br />

anspringt.<br />

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18/S/34 Montlhery G. E. T. Eyston<br />

et Dudley Froy<br />

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1.000 km „<br />

1.000 km „„<br />

2.000 Meil. „<br />

3.000 km<br />

4.000 Meil.<br />

•<br />

4.000 Meil. „<br />

5.000 Meil. „<br />

5.000 Meil. „<br />

10.000 km „<br />

20.000 Meil.<br />

25.000 Meil. „<br />

30.000 km<br />

35.000 km „<br />

40.000 km<br />

3 Std.<br />

6 Std. „<br />

6 Std.<br />

12 Std.<br />

48 Std.<br />

48 Std.<br />

8 Tage<br />

9 Tage<br />

10 Tage<br />

11 Tage<br />

.•...-12 Tage- ' „<br />

16-17/4/34 "<br />

18/5/34<br />

16-17/4/34<br />

3-5/4/34<br />

8-11/5/34<br />

3-5/4/34<br />

8-11/5/34 „<br />

19/4-2/5/34 ",<br />

M 11<br />

** «<br />

J> 11<br />

18/5/34 "<br />

16-17/4/34<br />

18/5/34<br />

16-17/4/34<br />

3-5/4/34<br />

8-11/5/34<br />

19/4-2/5/34<br />

11 1*<br />

11 1»<br />

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F. W. Dixon<br />

C. Braekenbury,<br />

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et Dudley Froy<br />

J. R. Cobb,<br />

F. W. Dixon,<br />

C. Braekenbury,<br />

C. Paul<br />

Quatresous,<br />

Wagner,<br />

Fromentin,<br />

Bertheion<br />

A. Perrot,<br />

M. Dhöme,<br />

R. Girod<br />

Quatresous,<br />

Wagner,<br />

Fromentin,<br />

Bertheion<br />

A, Perrot,<br />

M. Dhome<br />

R. Girod<br />

C. Marchand<br />

Le Roy de Presale<br />

Bodecot et Fortin<br />

G.E.T. Eyston,<br />

et Dudley Froy<br />

J. R. Cobb,<br />

F. W. Dixon,<br />

C. Braekenbury,<br />

C. Paul<br />

G. E. T. Eyston<br />

et Dudley Froy<br />

J. R. Cobb,<br />

F. W. Dixon,<br />

C. Braekenbury,<br />

C. Paul<br />

Quatresous,<br />

Wagner,<br />

Froraentin,<br />

Bertheion<br />

A. Perrot,<br />

M. Dhöme,<br />

R. Girod<br />

C. Marchand,<br />

de Presale,<br />

Bodecot,<br />

Fortin<br />

Panhard<br />

Napier-Railton<br />

Panhard<br />

Napier-Railton<br />

Renault<br />

Delahaye<br />

Renault<br />

Delahaye<br />

Austin-Spezial<br />

Yacco<br />

Panhard<br />

Napier-Railton<br />

Panhard<br />

Napier-Railton<br />

Renault<br />

Delahaye<br />

Austin-Spezial-<br />

Yacco<br />

1 h. 33'41"96<br />

2 h. 27'53"62<br />

3 h. 57'15"02<br />

5 h. 03'32"84<br />

4 h. 57'53"61<br />

16 h. 34'08"28<br />

15h.26'33"31<br />

37h.52'53"19<br />

36h.l3'56"32<br />

48h.03'13"00<br />

45 h. 29'57"50<br />

59h.20'15"84<br />

239 h. 02'30"30<br />

297h.06'57"87 135.413<br />

220h.56'25"74 135.783<br />

259h.20'27"44 134.957<br />

295h.26'10"98 135.393<br />

609 km 391 203.131<br />

1.187 km 774<br />

1.205 km 239<br />

2.340 km 480<br />

8.037 km 341<br />

8.462 km 088<br />

25.991 km 033<br />

29.311 km 355<br />

32.322 km 240<br />

35.645 km 350<br />

38.965 km 921<br />

206.107<br />

202.848<br />

203.499<br />

197.663<br />

201.414<br />

194.260<br />

194.268<br />

169.034<br />

177.669<br />

167.453<br />

176.853<br />

168.527<br />

134.649<br />

197.962<br />

200.873<br />

195.040<br />

167.445<br />

176.294<br />

135.370<br />

135.701<br />

134.676<br />

135.020<br />

135.298<br />

Chance: der neue Mercedes-Rennwagen! Man kann<br />

sich sein GKick vorstellen, mit einem Schlage Wünsche<br />

erfüllt zu sehen, die irgendwie unausgesprochen<br />

geschlummert hatten, und wer Geier kennt, weiss,<br />

mit welchem Ernst er an diese ehrenvolle Aufga.be<br />

heranging. Zwei Tage Training blieben ihm nur,<br />

zwei Tage, in denen er sich mit Bahn und Wagen<br />

vertraut machen musste, gehandicapt also nicht nur<br />

durch die seelischen Anforderungen, die ihm die<br />

Aufgabe stellte, gegen Garratsch, Stuck und die Kanonen<br />

des Auslandes zu starten, gehandicapt auch<br />

durch mangelnde Erfahrungen mit dem Fahrzeug<br />

und mit der Bahn und ihren Tücken.<br />

Darum auch keine Trainingszeiten, die an die<br />

Meister heranreichten. Aiber deshalb doppelt bemerkenswert<br />

der 5. Platz, den Geier dicht nach Nuvolari<br />

im Grossen Preis belegte.<br />

Ich vergesse nicht sein strahlendes Jungensgesicht<br />

nach anstrengendsten Runden bei der Preisverteilung,<br />

und ich erinnere mich der anerkennenden<br />

Blicke seiner weltbewunderten Konkurrenten,<br />

die als Fachleute einen Jungen « im Kommen »<br />

quittierten, ebenso wie das Publikum nach dem<br />

Rennen immer wieder seinen Namen rief.<br />

In Bern sah ich Geier wieder — als Ersatzfahrcr.<br />

Für Caracciola! Immerhin. Für diesen Posten<br />

nimmt man nicht jeden xboliebigen, der nichts<br />

zu leisten verspricht. Und ich erlebte es mit, wie<br />

Geier wartete,, wartete, Runde um Runde. Und immer<br />

noch war der Meister im Rennen und kein<br />

Wagen für den Jungen.<br />

Dann plötzlich sprang er ein. Carratsch's Sturz<br />

zeigte immer noch Folgen, das Bein tat nicht mehr<br />

mit. Es war diesmal für Geier nur die eine Chance,<br />

in diesem internationalen Rennen überhaupt noch<br />

mittun zu dürfen. Denn gewinnen oder auch nur<br />

in günstiger Position ans Ziel zu kommen, war bei<br />

dem durch Caracciola's Aufgabe entstandenen Zeitverlust<br />

ausgeschlossen.<br />

Geier nutzte auch diese Chance. Pflichttreu, ohne<br />

an das Aussichtslose zu denken, ging er ins Rennen<br />

und hielt die 60 noch vor ihm liegenden Runden<br />

durch, eine wie die andere. Und das hat man<br />

bei d?r Preisverteilung auch anerkannt. Die Armbanduhr,<br />

ein Meisterwerk der Schweizer Uhrmacherkunst,<br />

ist eine wohlverdiente Anerkennung<br />

für Treue und Zuverlässigkeit und ein Lohn für<br />

die uhrwerksgetreue Fahrweise dieses Hoffnungsvollsten<br />

aus dem Nachwuchs.<br />

Und auch noch ein drittes Mal konnte man<br />

Hanns Geier starten sehen, beim Masaryk-Ring-<br />

Rennen, dem letzten dieses Jahres. Als Henne nach<br />

der Hälfte des Rennens zum Tanken hielt, wurde<br />

von Oberingenieur Neubauer Fahrerwechsel vorgenommen.<br />

Der Mercedeswagen, den nun Geier übernahm,<br />

lag zu diesem Zeitpunkt auf dem 9. Platz.<br />

In der nächsten Runde konnte er bereits auf den 8.,<br />

in der folgenden auf den 7. und dann auf den 6.<br />

Platz vordringen, den er bis zum Schluss des Rennens<br />

nicht mehr abgab.<br />

Man konnte bei diesen drei Rennen, in denen<br />

Geier startete, genau beobachten, wie er sich Schritt<br />

für Schritt verbesserte, und deshalb ist zu hoffen,<br />

dass er im nächsten Jahre nicht nur als Ersatzfahrer<br />

tätig sein wird. Es ist bestimmt anzunehmen,<br />

dass er noch viel mehr leisten wird.<br />

Und warum ich das alles erzähle? Weil man<br />

nicht immer nur von den Grossen der Welt berichten<br />

soll, sondern auch gelegentlich von denen,<br />

die — wie Hanns Geier — in nicht allzu ferner<br />

Zeit wahrscheinlich ebenfalls zu denen gehören wer-<br />

' den, von denen jeder spricht. I.A.


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N° 83 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

*•»<br />

trotz der vorderen festen Einspannung elastisch<br />

etwas nach, federt dann allerdings immer -wieder<br />

in ihre Ausgangslage zurück. Nehmen wir nun an,<br />

das Schwungrad werde aussergewöhnlich schwer bemessen.<br />

Würde auf ein solches grosses Schwungrad<br />

in einem bestimmten, ausprobierten Rhythmus beständig<br />

ein Antriebsimpuls ausgeübt, so Hesse es<br />

sich nach und nach zu immer grösseren Drehschwingungen<br />

aufschaukeln. Es würde also ungefähr<br />

so hin- und herschwingen wie die Unruhe<br />

einer Taschenuhr, nur natürlich nicht mit so grossen<br />

Schwingungsweiten. Immerhin gäbe es Ihnen<br />

den Begriff einer Dreh- oder Torsionsschwingung.<br />

Durch andauerndes Aufschaukeln könnte man es<br />

vielleicht sogar mit verhältnismässig schwachen Antriebsimpulsen<br />

dazu bringen, dass die Welle brechen<br />

würde.<br />

Bei der im Automobilmotor laufenden Welle treten<br />

nun ganz ähnliche Erscheinungen auf. Dio aufschaukelnden<br />

Impulse werden dann hier durch die<br />

rhythmisch aufeinanderfolgenden Kraftimpulse der<br />

Kolben gebildet, und die Kurbelwelle ist nicht als<br />

mit ihrem vorderen Ende eingespannt zu betrachten,<br />

sondern als mit dem Ende, auf dem das schwere<br />

Schwungrad sitzt. (Wir haben den umgekehrten Fall<br />

nur angenommen, weil die Schwingungen so sinngemäss<br />

leichter zu erfassen sind.) Treten die Kraftimpulse<br />

der Kolben in einer solchen Zeitfolge auf,<br />

dass sie mit der Eigenschwingungszahl der Kurbelwelle<br />

zusammenfallen (diese Eigenschwingungszahl<br />

hängt hauptsächlich von der Länge und dem Durchmesser<br />

der Kurbelwelle ab), dann tritt eine starke<br />

Aufschaukelun


6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 83<br />

LUFTFAHR<br />

Optische Täuschungen<br />

des Fluggastes.<br />

Wir besitzen viele vortreffliche Schilderungen<br />

der erhabenen Schönheiten, einer Luftreise,<br />

und doch ist jeder, dem dieser Qenuss<br />

zum ersten Male zuteil wird, überrascht von<br />

der Eigenart der Eindrücke, die er sich trotz<br />

der Lektüre so vieler Reiseberichte nicht hat<br />

vorstellen körinen. Diese Eigenart beruht<br />

zum grossen Teil auf der Beschaffenheit unserer<br />

Sinneswerkzeuge, die sich unter ganz<br />

anderen Verhältnissen und für die Bedürfnisse<br />

auf der Erdoberfläche entwickelt haben.<br />

Sind sie schon unter normalen Umständen<br />

mancherlei Täuschungen unterworfen, so natürlich<br />

um so mehr, wenn sie, im Fluge, vor<br />

ganz ungewohnte Aufgaben gestellt werden.<br />

Dem denkenden Menschen gewährt es einen<br />

ganz besonderen Reiz, die natürlichen<br />

Gründe solcher ungewöhnlichen Wahrnehmungen<br />

zu durchschauen, und die Sensation<br />

der ungewohnten Empfindungen wird durch<br />

einen derartigen Einblick keineswegs zerstört,<br />

sondern vertieft und veredelt; auch<br />

mag es mitunter von praktischem Wert sein,<br />

sich über die Wirkungsweise unserer Sinnesorgane<br />

unter ungewöhnlichen Verhältnissen<br />

klar zu werden.<br />

Es sind namentlich optische Eindrücke, die<br />

uns die Luftreise vermittelt, denn das Ohr<br />

wird leider durch das Geräusch des Motors<br />

in Anspruch genommen. Wo dies fortfällt,<br />

wie z. B. im Frei-Ballon, vermittelt es allerdings<br />

auch trotz der grossen Entfernungen<br />

mancherlei Erlebnisse. Die anderen Sinne<br />

aber kommen, weil nur für Nahwirkung bestimmt,<br />

kaum in Frage, höchstens der Gleichgewichtssinn,<br />

der ein Kapitel für sich bildet.<br />

Was nun das Auge betrifft, so ist es dadurch<br />

in seinen Beobachtungen ausserhalb<br />

des Flugzeuges beeinflusst, dass in den Luftzwischenräumen<br />

jeglicher sichtbare Anhaltspunkt<br />

fehlt. Es zeigt sich, dass wir bei der<br />

AUTO-SERVICE-r H.KESSLER-MAAG<br />

Konstruktion des Sehbildes von solchen<br />

Anhaltspunkten im hohen Grade abhängig<br />

sind. Die Schätzung von Entfernungen und<br />

die Unterscheidung, welcher von zwei sich<br />

gegeneinander bewegenden Körpern stillsteht<br />

und welcher die Bewegung ausführt,<br />

wird unmöglich, sobald der Zwischenraum<br />

keine Anhaltspunkte bietet. Das Versagen<br />

in diesen beiden Grundaufgaben führt aber<br />

zu einer ganzen Reihe von weitergehenden<br />

Trugschlüssen.<br />

Danach können wir die optischen Täuschungen,<br />

denen der Fluggast unterliegt, in<br />

zwei Klassen einteilen, deren erste auf falscher<br />

Entfernungsschätzung beruht, während<br />

die zweite auf falscher Beurteilung der Eigenbewegung<br />

begründet ist. Ambekanntesten<br />

ist dabei eine Erscheinung, die auch im Gebirge<br />

ähnlich beobachtet wird. Weitentfernte<br />

Gegenstände erscheinen kleiner, weil die Entfernung<br />

aus Mangel an Anhaltspunkten nicht<br />

voll in das Bewusstsein eindringt und werden<br />

deshalb gern mit Spielzeugen verglichen.<br />

Ortschaften erscheinen wie aus Spielzeugschachteln<br />

erbaut und Menschen wie Ameisen,<br />

letzteres auch namentlich wegen ihrer<br />

langsamen Bewegung. Die Bewegungen erscheinen<br />

natürlich auch wegen der Unterschätzung<br />

der Entfernung langsamer als sie<br />

in Wirklichkeit sind. Eisenbahnzüge scheinen<br />

wie Schnecken zu kriechen, während sie in<br />

Wirklichkeit mit gewaltiger Geschwindigkeit<br />

dahi.ibrausen.<br />

Weniger bekannt ist eine Erscheinung, die<br />

sich erst von etwa 2000 Meter Höhe an deutlich<br />

bemerkbar macht und sich mit zunehmender<br />

Höhe immer charakteristischer ausbildet.<br />

Beim Steigen hat man nämlich den<br />

Eindruck, als steige der Horizont mit empor,<br />

während sich der Erdkreis unter dem Beschauer<br />

nach unten hohl wölbe, so dass<br />

schliesslich eine nach unten liegende halbe<br />

Hohlkugel entsteht, als eigenartiges Gegenstück<br />

zu der sonst bekannten Himmelshalbkugel.<br />

Auch diese Erscheinung beruht auf<br />

falscher Entfernungsschätzung. Die Luftlinie<br />

zum Horizont und den im einzelnen nicht<br />

mehr erkennbaren Teilen der Erde in der<br />

Nähe des Horizontes werden zu kurz eingeschätzt,<br />

während die Tiefe in der senkrechten<br />

Richtung etwas richtiger beurteilt werden<br />

kann, weil hier die Einzelheiten noch erkennbar<br />

sind. Der fliegende Mensch sieht<br />

sich scheinbar im Mittelpunkt der Randfläche<br />

einer Schüssel oder Tasse, die von der<br />

Erde gebildet wird. Letztere erscheint nach<br />

der Richtung gekrümmt, die der wirklichen<br />

Erdrundung geradezu entgegengesetzt ist.<br />

Vielseitiger sind noch Sinnestäuschungen,<br />

die die Unmöglichkeit verursacht, die eigene<br />

Bewegung richtig einzuschätzen. Schon gleich<br />

bei Beginn des Fluges hat man das Gefühl,<br />

dass die Erde mit den auf ihr befindlichen<br />

Gegenständen und Menschen unter einem<br />

fortweicht, ebenso wie sie bei der Landung<br />

zu dem Luftfahrer aufzusteigen scheint. In<br />

grösserer Höhe glaubt man dann mit dem<br />

Flugzeuge vollständig stillzustehen, sofern<br />

man nicht mit besonderen Instrumenten oder<br />

sorgfältiger Ueberlegung den Fortschritt gegenüber<br />

dem Gelände verfolgt. Das Gefühl<br />

des Stillstandes weicht auch nicht bei den<br />

enormen Geschwindigkeiten von 300 und<br />

mehr Kilometern pro Stunde. Schräglagen,<br />

die das Flugzeug einnimmt, z. B. in Kurven,<br />

werden als Neigung der Erdfläche empfunden,<br />

über die der Unerfahrene manchmal gewaltig<br />

erstaunt. Kurven können hinsichtlich<br />

des durchfahrenen Durchmessers natürlich<br />

ebensowenig beurteilt werden. Daher scheint<br />

beim Ziehen von Kreisen das Flugzeug sich<br />

auf der Stelle zu drehen. Dieses andauernde<br />

Drehen auf der Stelle ist mit eine der Ursachen,<br />

weshalb beim Abstieg in Gleitspiralen<br />

so leicht Schwindelgefühle auftreten.<br />

Dabei ist freilich die Drehbewegung auch<br />

wirklich vorhanden, nur findet sie zugleich<br />

mit einer sehr starken Fortschrittsbewegung<br />

statt, also in weitem Kreise, und das Drehen<br />

auf der Stelle entsteht scheinbar durch Fortfall<br />

der Fortschrittsbewegung aus dem Bewusstsein.<br />

Es kann aber auch vorkommen,<br />

dass der Flieger sich zu drehen vermeint,<br />

selbst wenn er schnurgeradeaus fliegt, und<br />

zwar ist das der Fall, wenn Bodenmarkierungen<br />

nicht erkennbar sind. Im Nebel ist es sogar<br />

eine regelmässige Erscheinung, dass man<br />

glaubt, das Flugzeug drehe sich. Der Grund<br />

für diese Täuschung ist noch nicht ganz aufgeklärt.<br />

Es können dabei wirbelnde Bewegungen<br />

des Nebels eine Rolle spielen, die<br />

den Anschein erwecken, als drehe sich umgekehrt<br />

das Flugzeug im entgegengesetzten<br />

Sinne. Allerdings wird von einigen Fliegern<br />

behauptet, dass auch ohne Drehbewegung der<br />

Umgebung im Nebel das falsche Gefühl der<br />

eigenen Drehung auftritt. Sicher ist, dass<br />

bei mangelnder Bodensicht, also im Nebel<br />

und bei Nacht, überhaupt das GefühL für die<br />

Lage verlorengeht und selbst starke Neigungen<br />

zur senkrechten Richtung nicht erkannt<br />

werden.<br />

Von anderer Art sind die Eindrücke, die<br />

die Fahrt über dem Wolkenmeer vermittelt.<br />

Hier ist es eine tatsächliche Aehnlichkeit des<br />

Gegenstandes, wenn man Meere und Inseln<br />

vor sich zu sehen vermeint. In manchen Fällen<br />

ist die Unterscheidung vom wirklichen<br />

Meere nicht ganz leicht.<br />

Ander<br />

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für Kraftfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen:<br />

Das gesprochene oder geschriebene Wort<br />

vermag freilich von allen diesen Erscheinungen<br />

nur einen matten Abglanz zu geben. Nur<br />

wer selbst die Regionen weit über dem Niveau<br />

des alltäglichen Lebens durchschifft,<br />

wird sie mit ihrem eigenartigen Nervenkitzel<br />

und ihrer aufregenden Schönheit voll würdigen<br />

können.<br />

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Zwei neue Zeppeline für U.S.A. Der stellvertretende<br />

Handelsminister und Leiter der<br />

LuftschiffahrtsabteÜung im Handelsamt,<br />

Ewing Mitchell, hat dem Bundesausschuss<br />

für Luftschiffahrt weitgehende Pläne für<br />

eine Ausgestaltung der amerikanischen Handelsluftfahrt<br />

durch den Bau von Zeppelinluftschiffen<br />

unterbreitet. Rr schlägt vor,<br />

durch die Goodyear-Zeppelin-Company zwei<br />

Riesenluftschiffe vom Zeppelin-Typ erbauen<br />

zu lassen, die in den Dienst eines weltumspannenden<br />

rege'mässigen Passagierverkehrs<br />

gestellt werden sollen.<br />

Als Unkosten sind 17 Millionen Dollar veranschlagt.<br />

Der Goodyear-Zeppelin Co. soll<br />

auch der Betrieb der von ihr erbauten<br />

Schiffe überlassen werden. Sie hätte der<br />

Regierung dafür nur eine geringe Anerkennungsgebiihr<br />

zu entrichten.<br />

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Das Problem des Schnellstfluges. Von Dipl.-Tn;?.<br />

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Der Flu? mit hohen Reisegeschwindigkeiten interessiert<br />

heute mehr denn je. Allgemein hat sifh<br />

die Erkenntnis Bahn gebrochen, dass auch der öffentliche<br />

Flugverkehr mögliebst hohe Reisegeschwindigkeiten<br />

anzustreben hat, wenn er seine Vorteile<br />

wirklich überlegen zur Auswirkung bringen will. Die<br />

Technik ist in den Uzten Jahren diesen Bestrebungen<br />

weit entgegengekommen. Trotzdem stehen<br />

wir im Hinblick auf das, was noch möglich ist, erst<br />

am Anfangspunkt einer grossen Entwicklung. In<br />

den Hauptabschnitten « Warum Schnellstflug »,<br />

• Physikalische Grundlagen », '« Kampf gojen den<br />

Widerstand », « Start gegen den Widerstand >,<br />

< Start und Landung dos Schnellflugzeuges », « Das<br />

Schnellflugzeug von heute », « Das Schncllflugzeug<br />

von morgen » und « Ausblick » behandelt der Verfasser<br />

in knapper Form, aber anhand zahlreicher,<br />

gut gewählter Beispiele und Abbildungen alle die<br />

Fragen, die sich ein Laie auf diesem Gebiet stellen<br />

kann. Auch tler Fachmann wird jedoch in dem<br />

Bändchen manhe Anregung finden.<br />

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Weitere Bilder vom Pariser Salon<br />

R e,c n t s • Der fietriebe-<br />

Schalthebel tder «kdtqr»-<br />

Trumpf»-Wagen ist an^der<br />

Lenksäule in nächster<br />

Griffnähe gelagert<br />

Der Salon bei Nacht. Zwanzigtausend indirekt<br />

strahlende Glühlampen verbreiten eine verschwenderische<br />

Lichtfülle.<br />

Di« Haube vor den Vordersitzen ist bei Tatra-Heck raotorwasren zur Unterbringung der Reserveräder<br />

ausgenützt.<br />

Der neue Citroen besteht aus einem « Antriebs aggregat > und einem « Personenbehälier'»", der<br />

selbsttragenden Stahlblech-Karosserie, die in kurzer Zeit voneinander getrennt werden können.<br />

Eine phantasievolle Stromlinienkarosserie eines bekannten französischen Wagenbauers.<br />

Die cObeissante> der Gebrüder Bolle, ein Ungetüm aus dem Jahr 1887, deren Dampfmaschine 20 PS' M. Lebrun, der Präsident der französischen Republik, besichtigt den Dampfwagen von deDion-Bouton,<br />

leistete. ein Dreirad aus dem Jahr 1881.


PF 83<br />

II. Blatt<br />

BERN, 12. Okt. <strong>1934</strong><br />

Durch die Stände des Pariser Salons<br />

Austin.<br />

gegenwärtig konzentriert hat, stellt denn<br />

Wie immer präsentiert die populäre englische<br />

Firma auf ihrem Stand nahezu ihr gan-<br />

Rennwagenbau dar. Nichts wurde gescheut,<br />

auch einen typischen Abkömmling vom<br />

zes Produktionsprogramm. Gegenüber der um dem Wagen ein Höchstmass an Leistungsfähigkeit,<br />

Strassenhaltung und St'rapa-<br />

letztjährigen Ausführung zeigen die Fahrzeuge<br />

nur kleinere Abweichungen, die jedoch zierbarkeit zu verleihen.<br />

nichtsdestoweniger ihren Wert noch beträchtlich<br />

erhöhen. So haben alle Typen ein neues schieht durch zwei obenliegende Nocken-<br />

Die Steuerung der hängenden Ventile ge-<br />

Getriebe mit geräuschlosem zweiten, dritten wellen. Der Zylinderkopf besteht.aus Leichtmetall.<br />

Das Schmiersystem ist mit und vierten Gang und synchronisierten ober-<br />

einem<br />

sten Uebersetzungsstufen erhalten. Mit Ausnahme<br />

der Typen « Seven » und « Twenty »<br />

zeigen ferner alle einen neuen, kreuzweise<br />

versteiften Wiegenrahmen. Die Typen «Twelve-Four<br />

» und « Sixteen » weisen neue Vorder-<br />

und Hinterachsen auf, was wiederum<br />

die Anwendung eines neuen Vorderradbremssystems<br />

ermöglichte. Als weitere Neuerung<br />

ist beim Typ « Sixteen » der Einbau längerer,<br />

gestreckter Hinterfedern zu verzeichnen.<br />

Schliesslich können die Typen «Twelve-Six»<br />

und «Sixteen » nun mit zwei verschiedenen<br />

Motorgrössen geliefert werden. Allerdings<br />

waren die meisten dieser Neuerungen schon<br />

am Genfer Salon zu sehen.<br />

Die klare, saubere Durchbildung aller Einzelorgane<br />

lässt sich an zwei nackten Ausstellungschassis<br />

verfolgen. Besonders das ewig<br />

junge, seit mehreren Jahren in verschiedenen<br />

Ländern auch lizenzweise gebaute 7-PS-<br />

Vierzylinder-Chassis zieht immer wieder<br />

Fachleute an.<br />

Als äusserliche, aber auch nicht ganz unwichtige<br />

Abweichung sei der neue hohe und<br />

schmale Kühlerrahmen erwähnt, der dem<br />

Wagen ein dem modernen Geschmack entsprechendes<br />

Aussehen gibt.<br />

Alfa Romeo.<br />

Seit mehreren Jahren hat sich diese italienische<br />

Marke einen internationalen Ruf geschaffen.<br />

Einzig dastehend sind ihre Rennsiege,<br />

die innert drei Jahren in die Hundert<br />

gehen. Bei der Erfahrung, die das Werk sich<br />

dabei erwarb, muss man von ihm zwangsläufig<br />

auch erstklassige Schöpfungen auf<br />

derrr Gebiet der Tourenwagen erwarten. Der<br />

zur Schau gebrachte 2300 ccm-Sechszylinder,<br />

auf dessen Produktion sich Alfa Romeo<br />

Oelkühlet ausgestattet. Das Thermönieter<br />

am Instrumentenbrett ermöglicht dpm Fahrer<br />

eine ständige Kontrolle der Aussentejnperatur.<br />

Der Kühlwasserumlauf wird durch<br />

eme Wasserpumpe beschleunigt, die Zündung<br />

erfolgt durch Batterie und Zündspule<br />

bei vollautomatisch geregeltem Zündz'eitpunkt<br />

und der Solex-Doppelvergaser'wird<br />

durch eine elektrische Pumpe gespiesen.<br />

Die Chassiskonstruktion ist weitgehend<br />

identisch mit derjenigen der Rennwagen. So<br />

zeigt der Chassisrahmen elektrisch eingeschweisste.<br />

Rohrversteifungen. Als Beispiel<br />

der sorgfältigen Detailkonstruktion sei erwähnt,<br />

dass die Lenkzapfen mit Nadellagern<br />

ausgerüstet sind.<br />

Das Getriebe hat einen geräuschlosen und<br />

synchronisierten dritten Gang. Ein Freilauf<br />

in der Uebertragung ermöglicht einen Gangwechsel<br />

ohne Betätigung des Kupplungspedals.<br />

Die Karosserien sind wie immer<br />

Gipfelleistungen der italienischen Automobilbaukunst.<br />

Blanchi.<br />

Wie bisher fabriziert diese Mailänder<br />

Firma zwei Typen, einen Achtzylinder von<br />

rund 3 Liter Zylinderinhalt und einen Ws—2-<br />

Liter-Vierzylinder. Während der bekannte<br />

Achtzylinder S 8, der als « Amalfi»- Innenlenker<br />

gezeigt wird, nur wenig Abänderungen<br />

erfahren hat, wurde der Typ S 5 von Grund<br />

auf neu durchkonstruiert. Unter der neuen<br />

Typenbezeichnung S 9/1400 finden wir jhn<br />

in drei verschiedenen Karosseriearten zur<br />

Schau gebracht Ganz allgemein ;-hat /"der<br />

Wagen noch an Leistungsfähigkeii-ie^jnnen,<br />

während gleichzeitig die Linienführung<br />

und Ausstattung der Karosserien modernd<br />

Das Antriebsaggregat des Tatra-Wagens von hinten gesehen. Die mit Kühlrippen versehenen Zylinder<br />

werden durch zwei grosse Ventilatoren gekühlt.<br />

83<br />

11. Blatt<br />

BERN, 12. Okt. <strong>1934</strong><br />

siert wurden. Durch Anwendung eines grösseren<br />

Chassisrahmens wurde übrigens der<br />

Aufbau grösserer und geräumigerer Karosserien<br />

ermöglicht. Die Leistung des durch<br />

Stossstangen und Kipphebel gesteuerten Motors<br />

hat eine Steigerung erfahren und beträgt<br />

nun 42 PS bei 4000 Touren. Gleichzeitig Hess<br />

sich der Brennstoffverbrauch vermindern.<br />

Die Aufhängung des Motors im Rahmen ist<br />

elastisch gestaltet. Die Gemischbildung geschieht<br />

durch einen Fallstromvergaser mit<br />

vorgebauten grossen Luftreiniger. Das<br />

Schmiersystem arbeitet mit dem schon vom<br />

Typ S 8 her bekannten grossen Oelkühler und<br />

Oelfilter. Weitere Verbesserungen betreffen<br />

die Federung, die bei gleicher Fährstabilität<br />

noch weicher geworden ist, und die Drehsteifigkeit<br />

des Chassisrahmens, während die<br />

Rudge-Drahtspeichenräder mit Ueberballonreifen<br />

ausgerüstet wurden.<br />

Alles in allem kann man erwarten, dass der<br />

Bianchi-Vierzylinder in seiner neuen Form die<br />

Popularität des bisherigen Modells noch überbieten<br />

wird, um so mehr als sich dieser Wagen<br />

ebensogut für die Zwecke des Gebrauchsfahrers<br />

wie die des Sportmannes<br />

eignet.<br />

Horch, D.K.W., Wanderer, Audi.<br />

Nach ihren grossen Rennerfolgen im Laufe<br />

dieser Saison verfügt die Auto-Union über<br />

einen der meist beachteten ausländischen<br />

Stände, wenn sie auch nicht mit ihrem vollen<br />

Arbeitsprogramm erschienen ist. Die.<br />

Horch-Wagen, als in Paris bestbekannte Repräsentanten,<br />

werden diesmal in zwei Typen<br />

gezeigt, dem 3 Liter-V-Achtzylinder und dem<br />

5 Liter-Achtzylinder in Linie, auf deren Bau<br />

die Horch-Werke sich seit einiger Zeit konzentriert<br />

haben. Mit seinem niedrigen gedrungenen<br />

Bau findet besonders das sportlich<br />

karossierte 3 Liter-Cabriolet zahlreiche<br />

enthusiastische Bewunderer, wobei aber die<br />

dunkle Pullman-Limousine mit ihrer dezenten<br />

Linienführung in anderer Hinsicht nicht<br />

weniger gut wegkommt. Die auf möglichst<br />

grosse Einfachheit und Anspruchslosigkeit<br />

zugeschnittenen D.K.W.-Wagen bieten dazu<br />

einen interessanten Gegensatz. Als Neuheit<br />

wird uns ein Typ «Schwebeklasse» mit<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 8 3<br />

Stromlinienaufbau präsentiert, bei dem die<br />

Karosserie vorn über die ganze Breite ausgebaut<br />

ist und den Kühler, die Scheinwerfer<br />

und die Kotflügel in sich einschliesst. Wieviel<br />

Raum sich gerade bei einem Kleinwagen<br />

durch diese Formgebung gewinnen lässt,<br />

geht hier mit aller Deutlichkekit hervor. Mit<br />

seinem Rolldach, der leichten, selbsttragenden<br />

Sperrholz-Karosserie und den hochgelagerten<br />

Federn, die ein Auswärtshängen des<br />

Aufbaues in den Kurven verhindern, erfüllt<br />

der Wagen auch sonst viele Wünsche anspruchsvoller<br />

Sportfahrer.<br />

Bekannt durch seine für einen Kleinwagen<br />

ungewöhnlich hohe Leistungsfähigkeit ist<br />

auch der daneben ausgestellte Typ «Meisterklasse<br />

> mit unabhängiger Radabfederung<br />

und Vorderradantrieb. In beiden Fällen dient<br />

als Kraftanlage ein Zweitaktmotor, ein Zweizylinder<br />

von 684 ccm beim Typ « Meisterklasse<br />

» und ein Vierzvlinder-V-Motor von<br />

988 ccm beim Typ « SchwebekLasse ».<br />

Die Wanderer-Werke haben ihren 2 Liter-<br />

Sechszylinder als viersitziges Cabriolet und<br />

als viertürige Limousine mit Rolldach zur<br />

Schau gebracht. Der moderne Aufbau dieser<br />

Wagen ist durch die unabhängige Radabfederung<br />

und den Porsche-Motor mit eingesetzten<br />

Stahllaufbüchsen gekennzeichnet.<br />

Als weiteren guten Bekannten treffen wir<br />

schliesslich, ebenfalls mit 2 Liter-Porsche-<br />

Motor, den Vorderradantriebs-Audi als zweitüriges,<br />

flaches Sportcabriolet. Die lange<br />

Haube mit der schrägen Windschutzscheibe,<br />

den eingebauten Winkern und den langgestreckten<br />

Kotflügeln erzeugen eine Harmonievon<br />

besonderm Reiz, die noch durch die<br />

Farbgebung, elfenbein mit braunen Kotflügeln<br />

und braunem Leder unterstrichen wird.<br />

Humber-Hillman.<br />

Auch hier ist die Weiterentwicklung nur<br />

auf dem Weg der Einzelverbesserungen vor<br />

sich gegangen. Die bisherige Typenreihe<br />

bleibt unverändert. Bei den Modellen 16-60<br />

HP, Snipe 80 und Pullman wurden die Rahmen<br />

durch Einbau einer Kreuzstrebe aus<br />

Kastenprofilen weiter versteift. Auch die Vorderfederhände<br />

haben eine Verstärkung erfahren,<br />

indem man an ihrem vorderen Ende eine<br />

neue Strebe bis zur ersten Rahmentraverse<br />

heranführte. Ungewöhnlich solid ist zudem in<br />

der neuen Ausführung die Befestigung der<br />

hydraulischen Stossdämpfer ausgeführt. Kleinere,<br />

aber nicht weniger wichtige Vervollkommnungen<br />

betreffen die Gestaltung des<br />

Saugrohres, das nun einen rechtwinkligen<br />

Schnitt durch das neue Hillmann-Getriebe mit vier<br />

synchronisierten Gängen.<br />

Querschnitt aufweist, die Verlegung der<br />

Brennstoffleitungen, die so weit wie möglich<br />

ausserhalb der Motorhaube verlaufen und somit<br />

den Hitzeeinwirkungen, die Anlass zu<br />

Brennstoffzufuhrstörungen geben können,<br />

nicht mehr ausgesetzt sind; die Hinterfedern<br />

wurden mit Zusatzfederblättern ausgerüstet,<br />

die erst von einer gewissen Durchbiegung des<br />

übrigen Federpaketes an in Wirkung treten.<br />

Schliesslich verdient als interessante Einzelheit<br />

auch das aus einer Magnesiumlegierung<br />

hergestellte Kurbelgehäuse des Modells<br />

« Snipe 80 » Erwähnung.<br />

Die Humber-Sechszylinder haben ein Vierganggetriebe<br />

mit zwei geräuschlosen, synchronisierten<br />

obersten Stufen, einen Fallstromvergaser<br />

mit automatischer Luftdrosselregelung,<br />

eine Vorrichtung, welche die sonst<br />

thermpstatisch eingestellten Kühlerjalousien<br />

automatisch schliesst, wenn der Motor abgestellt<br />

wird und deshalb der Oeldruck verschwindet,<br />

einen Freilauf, ein Startixrelais<br />

zur automatischen Betätigung des Anlassers<br />

und einen Spannungsregler für die elektrische<br />

Anlage.<br />

Von den Hillman-Wagen, die eine ähnliche<br />

Weiterentwicklung erfahren haben, versammeln<br />

besonders die kleinen offenen Aerominx-Sporttypen<br />

einen grossen Kreis von<br />

Enthusiasten um sich. Die interessanteste<br />

Neuerung stellt bei allen Minxtypendas neue<br />

Getriebe mit vier synchronisierten Gängen<br />

dar.<br />

M.G.<br />

Durch ihre glänzenden Rennerfolge hat<br />

sich die englische Marke M. G. in wenig Jahren<br />

internationalen Ruf erworben. Einesteils<br />

verfügen diese Kleinwagen über im Vergleich<br />

zu ihren Dimensionen ganz phantastische<br />

Höchstgeschwindigkeiten, anderseits begeistern<br />

sie jeden Kenner durch unzählige konstruktive<br />

Finessen und raffinierte Fahreigenschaften.<br />

Die M. G.-Motoren scheinen in<br />

hohen Tourenzahlen geradezu zu schwelgen,<br />

sind dabei aber so schmiegsam, weich und<br />

anpassungsfähig, wie man es sich im Grossstadtverkehr<br />

nur wünschen kann. Die Anordnung<br />

aller Bedienungsorgane ist mit denkbar<br />

grösster Sorgfalt ausgetüftelt, damit einem<br />

der Wagen sitzt wie ein gut angemessenes<br />

Kleid. So ist z. B. der Schalthebel auf einem<br />

besonderen Aluminiumgussausleger des Getriebekastens<br />

direkt neben dem Oberschenkel<br />

des Fahrers angeordnet, auf einem Ausleger,<br />

der ausserdem die Kontrollknöpfe für die<br />

Handgas- und Gemischregelung trägt.<br />

Neben dem Typ « Midget », der durch seine<br />

unzähligen Weltrekorde schon gut bekannt<br />

ist und den man auch in unserem Strassenverkehr<br />

schon häufig antrifft, wird besonders<br />

Ventilsteuarune des M.G.-Typs «Magnette».<br />

der für Paris neue 6-Zylindertyp «Magnette»<br />

in Paris viel bewundert. Neben der gewöhnlichen<br />

ist auf dem Stand auch die 1100-ccm-<br />

Rennausführung dieses Sechszylinders zu<br />

sehen, mit dem, wie man sich erinnert, kürzlich<br />

auch am schweizerischen Grand Prix der<br />

Sieg der Kleinwagen herausgefahren wurde.<br />

So wie der Wagen vor einem steht, erreicht<br />

er eine Geschwindigkeit von über 200 km/St.<br />

Hupmobile.<br />

Der neue Hupmobile-Achtzylinder zeigt<br />

in jeder Hinsicht das Bestreben, hohe Geschwindigkeiten<br />

zu ermöglichen und ein<br />

Höchstmass an Sicherheit, Komfort und<br />

Wirtschaftlichkeit zu bieten. Die schon anfangs<br />

dieses Jahres eingeführte «Stromlinienkarosserie<br />

» mit flach abfallender Rückwand<br />

und teilweise ineinandervefschmolzenen<br />

Kotflügel-, Scheinwerfer- und Motorhaubenhälften<br />

wurde noch weiter durchentwickelt.<br />

Zudem hat man das Leistungs-Qewichtsverhältnis<br />

verbessert. Beides kommt<br />

darin zur Geltung, dass der Wagen über ein<br />

ungewöhnliches Anzugsvermögen und Steigvermögen<br />

verfügt. Selbst bei Geschwindigkeiten<br />

von 80 km/St, aufwärts nimmt die<br />

Beschleunigung nicht wesentlich ab und eine<br />

Geschwindigkeit von 100 km/St, wird vom<br />

stehenden Start aus in rund 19 Sek. erreicht.<br />

Dank des relativ niedrigen Uebersetzungsverhältnisses<br />

von 4,45 : 1, dessen Anwendung<br />

hauptsächlich durch den Leichtbau ermöglicht<br />

wurde, die elastischen Motorlagerungen<br />

auf Gummikissen und der sorgfältigen<br />

mechanischen Durchbildung überhaupt<br />

arbeitet dabei sowohl der Motor wie die<br />

Uebertragung auch bei den höchsten Geschwindigkeiten<br />

praktisch absolut geräuschlos.<br />

Die Lenkung ist auch bei den Höchstfahrgeschwindigkeiten,<br />

trotz der neuen<br />

Ueberballonpneus vollständig flatterfrei, was<br />

wohl nicht zuletzt der leichten Rohrvorderachse<br />

aus Leichtmetall-Legierung gutzuschreiben<br />

ist. In dieser Hinsicht verdient allerdings<br />

auch wieder die ungewöhnlich steife<br />

Durchbildung des Rahmens Erwähnung.<br />

Durch ein Rohr-Dreieckssystem werden der<br />

Kühler, die Spritzwand und die Vorderfederhände<br />

zu einer starren Einheit verbunden.<br />

Graham.<br />

Im Jahre 1931 war Graham Schrittmacher<br />

für die seither von allen Marken angestrebte<br />

Stromlinienform. Graham schuf den Leichtmetall-Zylinderkopf<br />

für Hochverdichtung.<br />

Graham ging eigene Wege bei der Konstruktion<br />

seines Banjo-Rahmens, der Federung<br />

und seiner mathematisch einwandfreien<br />

Lenkung. Schliesslich ging er zu Beginn dieses<br />

Jahres erneut seiner Zeit voraus mit der<br />

Einführung eines Zentrifugalkompressors.<br />

Kompressoren waren bisher sonst ausschliesslich<br />

das Attribut rennmässiger oder<br />

besonders teurer Fahrzeuge. Zum erstenmal<br />

findet er sich nun in der Graham-Konstruktion<br />

auch bei einem Gebrauchswagen der<br />

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Bern, Freitag, 12. Oktober <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 83<br />

Die Nebelmorgen haben nun wieder begonnen.<br />

In den ersten Tagen waren sie beengend,<br />

düster und traurig machend, solange man<br />

noch das leuchtende Blau und Rotbraun der<br />

Hochsommermorgen frisch im Gedächtnis<br />

hatte. Sie schienen kalt, stumpf, freudlos, vorzeitig<br />

herbstlich und erweckten jene ersten,<br />

halb unbehaglichen, halb sehnsüchtigen Gedanken<br />

an Stubenwärme, Lampenlicht, dämmerige<br />

Ofenbank, Bratäpfel und Spinnrad, die<br />

jedes Jahr allzu früh kommen und die ersten<br />

Herbstschauer sind, ehe die fröhlichen und<br />

farbigen Wochen der Obst- und Weinlese sie<br />

wieder vertreiben und in ein nachdenkliches,<br />

erwärmendes Ernte- und Ruhegefühl verwandeln.<br />

Nun ist man schon wieder an die Seenebel<br />

gewöhnt und nimmt es für selbstverständlich<br />

hin, dass man vor Mittag die Sonne nicht zu<br />

sehen bekommt. Und wer Augen dafür hat,<br />

geniesst diese grauen Vormittage dankbar<br />

und aufmerksam mit ihrem feinen, verschleierten<br />

Lichterspiel, mit ihren unberechenbaren<br />

perspektivischen Täuschungen, die oft<br />

wie Wunder und Märchen und fabelhafte<br />

Träume wirken. Der See hat kein jenseitiges<br />

Ufer mehr, er verschwimmt in meerweite,<br />

unwirkliche Silberfernen. Und auch diesseitig<br />

sieht man Umrisse und Farben nur auf ganz<br />

kleine Entfernungen, weiter hinaus ist alles<br />

in Wolke, Schleier, Duft und feuchtes Licht<br />

grau aufgelöst. Die ernsten, einzelstehenden,<br />

überaus charaktervollen Pappelwipfel schwimmen<br />

matt als fahle Schatteninseln in der nebligen<br />

Luft, Boote gleiten in unwahrscheinlichen<br />

Weiten geisterhaft über den dampfenden<br />

Wassern hin, und aus unsichtbaren<br />

Dörfern und Gehöften dringen gedämpfte<br />

Laute — Glockengeläute, Hahnenrufe, Hundegebell<br />

— durch die feuchte Kühle, wie aus<br />

unerreichbar fernen Gegenden herüber.<br />

Heute früh, da ein leichter Nordostwind<br />

ging, steckte ich das hohe, schmale Dreiecksegcl<br />

auf meinen kleinen Nachen, stopfte mir<br />

eine Pfeife und trieb langsam seeabwärts<br />

durch den Nebel. Die Sonne musste schon<br />

überm Berg sein, denn das frühmorgendliche<br />

Bleigrau des Wasserspiegels verwandelte<br />

sich langsam in klares Silber, beinahe so wie<br />

bei schwachem Mondlicht. Von den sonst so<br />

freundlich nahen, laubigen und schilfbestandenen<br />

Ufern war nichts zu sehen, und da ich<br />

keinen Kompass besitze, segelte ich wie durch<br />

völlig fremde, uferlose Gewässer und Wolkenmeere<br />

dahin und konnte nicht einmal über<br />

die Geschwindigkeit meiner Fahrt irgendwelche<br />

Schätzung aufstellen. Doch untersuchte<br />

ich nach einer Weile die Tiefe, und da ich<br />

keinen Boden fand, warf ich eine Schwemmschnur<br />

mit Hechtlöffel auf 20 Meter Tiefe aus<br />

und zog sie gemächlich hinter mir her.<br />

So trieb ich vielleicht eine Stunde lang weiter,<br />

im Steuersitz zusammengekauert, immer<br />

im weissen Nebel. Es* war kühl. Die linke<br />

Hand, in der ich die Segelleine führte, war<br />

Jaköbeli erzählt<br />

Von Hermann Hesse.<br />

mir steif und gefühllos geworden, und ich<br />

ärgerte mich, dass ich keine Handschuhe mitgenommen<br />

hatte. Dann begann ich träumerische<br />

Halbgedanken zu spinnen. Ich dachte<br />

an einen merkwürdigen Verwandtenmord, der<br />

zur Zeit des Konstanzer Konzils im Schlosse<br />

meines Dörfchens Gaienhofen geschehen war<br />

und mich durch manche Umstände interessierte,<br />

und dachte an jene ganze, seltsame,<br />

erregte Zeit, in der unser stilles Seeufer ein<br />

Mittelpunkt der Welt und Kultur und die<br />

Bühne für grosse geschichtliche Einzelschicksale<br />

gewesen ist. Es unterhielt und befriedigte<br />

mich, die hinter Nebeln verborgenen, wohlbekannten<br />

Ufer mit den Bildern jener lang verschwundenen<br />

Menschen, ihrer Geschicke und<br />

Leidenschaften zu bevölkern. Einer Erbschaft<br />

wegen bringt ein Baron seinen Bruder um,<br />

Beziehungen zu fernen Ländern spielen<br />

ahnungsvoll herein, und von dem mit vornehmen<br />

Konzilgästen, Pomp und Luxus überfüllten<br />

Konstanz her glänzt verlockend der<br />

Reiz einer üppig reichen Kultur...<br />

Ein sich überstürzender, schrill schnurrender<br />

Laut schreckte mich auf, während noch<br />

meine Phantasie bemüht war, sich die Kostüme<br />

und Waffen jener süddeutschen Barone<br />

und welschen Gäste zu Beginn des 15. Jahrhunderts<br />

vorzustellen. Hastig kehrten meine<br />

Sinne zum gegenwärtigen Augenblick zurück.<br />

In der Erregung des Jagdglücks fasste ich<br />

nach dem Haspel, zog vorsichtig an und<br />

fühlte einen kräftigen Fisch am Haken, der<br />

sich mit verzweifelter Leidenschaft zur Wehr<br />

setzte. Langsam ziehend, förderte ich einen<br />

schönen Hecht an die Oberfläche und brachte<br />

ihn im Hamen ein. Darauf setzte ich die<br />

Schnur mit Eifer von neuem aus, während<br />

der gefangene Fisch im Kasten wütend schlug<br />

und plätscherte. Dabei musste ich das Steuer<br />

loslassen, und ein plötzlicher Windstoss<br />

schlug mir, da das Boot sich gedreht hatte,<br />

die Segelstange und das flatternde Segel<br />

kräftig um die Ohren. Der Richtung ungewiss,<br />

Hess ich dem Wind das volle Segel und trieb<br />

mit zunehmender Schnelligkeit gerade aus,<br />

bis der schattenhafte Umriss einer mit alten<br />

Nussbäumen bestandenen Landzunge sichtbar<br />

wurde. Von den undeutlich auftauchenden,<br />

grau verschleierten Rebhügeln krachten da<br />

und dort die Flintenschüsse der Weinbergwächter.<br />

Ich zog mein Segel ein und ruderte<br />

langsam uferwärts, denn die allmählich wärmer<br />

werdende Luft roch stark nach nahem<br />

Regen. So suchte ich denn die nächste Schifflände,<br />

fand sie auch nach kurzer Fahrt, und<br />

während ich mein Boot ans Land zog und<br />

mich nach dem Namen des kleinen thurgauischen<br />

Dorfes erkundigte, begann es erst dünn<br />

und gleichsam widerwillig, dann immer kräftiger<br />

und ausgiebiger zu regnen.<br />

Auch wenn nicht allen Anzeichen na'ch zum<br />

Nachmittag helles Wetter zu erwarten gewesen<br />

wäre, hätten mich der Regenguss und die<br />

kurze Verbannung in ein unbekanntes Dorfwirtshaus<br />

durchaus nicht betrübt. Ohnehin<br />

gebe ich auf sogenanntes « schönes Wetter »<br />

gar nichts, denn jedes Wetter ist schön, wenn<br />

man Augen und Seele aufmacht; und dann<br />

gehört es für mich zu den bevorzugten kleinen<br />

Wanderfreuden, unerwartet vom Wetter<br />

in Winkel und zu Menschen getrieben zu werden,<br />

die ich sonst wohl nie aufgesucht und<br />

gesehen hätte. Es ist immer eigen und sehr<br />

oft köstlich, für Augenblicke oder Stunden als<br />

ungemeldeter Gast in fremder Stube bei Unbekannten<br />

zu sitzen, ein Stück kleines Leben<br />

zu sehen und eine Weile in Gesichter zu<br />

blicken, die man nie zuvor sah, die einem oft<br />

in wenigen Augenblicken vertraut und unvergesslich<br />

werden und die man vielleicht nie<br />

wieder sieht.<br />

Es war kühl in der halbdunklen Schankstube,<br />

draussen stürzte der Regen immer heftiger<br />

herab und troff in Bächen an den Fensterscheiben<br />

nieder. Der Wein, natürlich der<br />

unvermeidliche sogenannte Tiroler, war verzweifelt<br />

herb und machte mich frösteln. Am<br />

grossen tannenen Tisch sass ein einziger<br />

Gast, ein struppiger alter Fischer mit verdriesslichem<br />

Trinkergesicht, und hatte eine<br />

Quinte Schnaps vor sich stehen.<br />

Das alles war nicht sehr beglückend. Ich<br />

fing schliesslich an, die gestrige Steckborner<br />

<strong>Zeitung</strong> zu lesen: Beratungen des Ausschusses<br />

über Vergrösserung der Badeanstalt,<br />

Fischmarktbericht, ein Scheunenbrand, Stand<br />

der Reben, bevorstehende Erhöhung der<br />

Zuckerpreise usw. Und es regnete immer lauter<br />

mit einer zähen und erbitterten Leidenschaftlichkeit<br />

in oft wechselndem Takte, der<br />

etwas ebenso Aufregendes und Trostloses<br />

hatte. Ich war nahe daran, meine von zu<br />

Hause mitgebrachte und durch den Hechtfang<br />

noch erhöhte schöne Morgenfreudigkeit zu<br />

verlieren. Da hörte ich, während ich mir die<br />

Pfeife frisch stopfte, dass der Wirt den verdriesslichen<br />

Alten als Jaköbeli anredete, und<br />

beim Klange des Namens fielen mir allerlei<br />

Geschichten ein. Vom Jaköbeli hatte ich viel<br />

reden hören. Er war ein thurgauischer Fi-<br />

?§cher, den man weit herum im Volke kannte,<br />

iein Sonderling' und Trinker, mit einem Stich<br />

ins Verrückte und einer merkwürdig glücklichen<br />

Hand beim Fischen. Er wisse alle Wetterregeln<br />

und Kalendersachen unfehlbar auswendig,<br />

hatte ich sagen hören, und vielleicht<br />

auch noch manche Künste, die nicht jeder<br />

verstehe. Je länger ich nun den Alten betrachtete,<br />

desto fester war ich überzeugt, er<br />

müsse der Jaköbeli sein. Also warf ich ihm<br />

ein paar Bemerkungen übers Wetter hin, über<br />

diesen ungewöhnlich heissen Sommer, die<br />

frühen Nebel und die Aussichten für den heurigen<br />

Wein.<br />

Jaköbeli Hess mich eine Weile reden, äugte<br />

ernsthaft zu mir herüber und räusperte sich<br />

ein paar Mal. Dann machte er plötzlich, indem<br />

er sein Gläschen beiseite schob, eine grossmütige,<br />

abwinkende und Gehör erbittende Gebärde<br />

wie ein alter Prophet und begann zu<br />

reden.<br />

« Dieser Sommer », sagte er, « jawohl, mein<br />

Herr, ist ein besonderer Sommer gewesen,<br />

Früher Herbsttag<br />

verloren hängt im Himmelsblau<br />

Ein Wolkenschiff mit weissem Segel.<br />

Im Dorf starb eine junge Frau;<br />

Zum Sarg bereit sind Holz und Nägel.<br />

Der Sommer hebt zur Wolke sich<br />

Empor mit unsichtbarem Flügel.<br />

Des Totengräbers Spatenstich<br />

Baut bis zum Abend Grab und Hügel.<br />

Ein Falter flattert müd und matt,<br />

Die Sonne rüstet sich zum Gehen.<br />

Es wird des Herbstes erstes Blatt<br />

Vielleicht schon morgen niederwehen.<br />

J. R. H.<br />

und ich sage gar nichts, aber man wird schon<br />

sehen, was alsdann kommen wird, mein<br />

Herr. Viel Nuss und Haselnuss, das gibt einen<br />

strengen Winter, und viel Buchein und Eicheln,<br />

das gibt grosse Kälte. Es heisst auch:<br />

Ist St. Dominik trocken und heiss,<br />

So wird der Winter lange weiss.<br />

So ist's wirklich und wahrhaftig. Aber das<br />

will ja noch wenig sagen. Aber das nächste<br />

Jahr dagegen, wenn man daran denkt, was<br />

ich sage, das wird ein Hungerjahr, ein heisses<br />

Jahr. Frucht und Obst wird verbrennen und<br />

dörren, desgleichen Gras und Kartoffeln, aber<br />

viel Kirschen. »<br />

«Warum denn? » fragte ich. Er winkte<br />

verächtlich ab. « Was ich sage, mein geehrter<br />

Herr. Das nächste Jahr wird ein Sonnenjahr<br />

heissen, und die Sonne führt ein gutes Regiment,<br />

aber zu trocken und heiss. Auch der<br />

Winter wird alsdann noch strenger werden.<br />

Wie es vor dreihundert Jahren geschehen ist,<br />

dass der Rhein Grundeis gehabt hat und Kinder<br />

erfroren in der Wiege. »<br />

Es folgten noch mehrere Wetterreime, die<br />

ich leider vergessen habe. Darauf ein zarter<br />

Versuch, mich zum Zahlen eines weiteren<br />

Schnapses zu veranlassen; ich überhörte ihn<br />

freundlich. Nun klagte er über Nebel und<br />

Kühle, schlechten Fischfang und Gliederreissen,<br />

nochmals auf die Zuträglichkeit eines<br />

wärmenden Schnapses hinweisend, den er<br />

sich auch bestellte und den ich schliesslich.<br />

seinem flehenden Blick gehorchend, zu bezahlen<br />

versprach. Auf das hin wurde er fröhlich,<br />

rückte mitteilsam nahe zu mir her und<br />

begann fidele Geschichten zu erzählen, meistens<br />

von ungeheuerlichen Trinkereien oder<br />

fabelhaften Fischzügen. Die beste war folgende:<br />

Einmal hatte er in Hörn am Zellersee Fische<br />

verkauft und das Geld dafür sofort vertrunken.<br />

Als er wieder abfahren wollte, war<br />

er so bezecht, dass ihn die Strandzöllner<br />

nicht ins Boot steigen lassen wollten, denn er<br />

F E U I L L E T O N<br />

, Bux.<br />

Zirkusroman von Hans Possendorf.<br />

(Fortsetzung aus dem HauptblatO<br />

«Aber freuen tut mich die Sache mit dem<br />

Zoo doch, falls sie überhaupt stimmt 1 »<br />

schliesst Bux, während er ein Schlafmittel<br />

nimmt.<br />

«Willst du nicht versuchen, mal wieder<br />

ohne Medikamente zu schafen?» fragt Fee.<br />

«Ja, bald. Aber ich bin jetzt noch zu nervös,<br />

um ohne Mittel schlafen zu können. Der<br />

Tod von Teddy und Mohrchen hat mich doch<br />

furchtbar mitgenommen. Besonders mein gutes<br />

Mohrchen ... Das werde ich so bald nicht<br />

verwinden.» Und Bux seufzte tief auf.<br />

Es ist in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober<br />

— etwa eine Woche nach diesem Gespräch<br />

zwjschen Bux und Fee — da wacht Tom,<br />

der seit zwei Stunden auf dem Feldbett im<br />

Stalle fest geschlafen hat, plötzlich auf. Kein<br />

Geräusch hat ihn geweckt, sondern ein jäher<br />

unerklärlicher Ruck, der ihm durch d:e<br />

Glieder gefahren ist. Noch hat er sich nicht<br />

aufgerichtet, aber seine wie im Schreck aufgerissenen<br />

grossen schwarzen Negeraugen<br />

sehen im Scheine der trüben Stallaterne, wie<br />

ein Mann auf nackten Sohlen eben auf Judiths<br />

Käfig zuschleicht — in der Hand die<br />

eiserne Gabel, daran ein Stück rohes Fleisch.<br />

Es ist Lorenzo!<br />

Mit einem Satz springt Tom von seinem<br />

Lager empor. Lorenzo wendet sich erschreckt<br />

um, stösst einen Schrei aus, lässt die Eisengabel<br />

fallen und will entfliehen. Aber schon<br />

hat ihn Tom erreicht und schmettert ihn mit<br />

einem furchtbaren Schlag seiner harten Faust<br />

zu Boden.<br />

Nun steht Tom tiefaufatmend vor dem<br />

Ohnmächtigen. Er scheint nachzudenken,<br />

was jetzt zu tun ist. Endlich öffnet er das<br />

leere Käfigabteil, in dem Teddy gehaust. Es<br />

ist nur durch eine starke Schiebewand von<br />

Judiths Abteil getrennt. Tom hebt Lorenzos<br />

regungslosen Körper hoch, wirft ihn wie ein<br />

Bündel in den leeren Käfig und schliesst diesen<br />

ab. Dann rennt er aus dem Zelt, um Bux<br />

zu rufen.<br />

Bux fährt sofort aus seinem Schlai empor,<br />

als an das Fenster über seinem Sofabett<br />

geklopft wird: «Ja, was ist? Wer ist<br />

da?»<br />

«Mister Bux! Come out! Quickly! I caught<br />

him, that dirty kind of a murderer!»<br />

In wenigen Augenblicken ist Bux schon<br />

draussen, und während er neben Tom her<br />

dem Stallzelt zueilt, berichtet der Neger mit<br />

ein paar Worten, was geschehen ist.<br />

Lorenzo ist schon wieder zu sich gekommen<br />

und starrt .durch die Gitterstäbe mit<br />

angstverzerrtem Gesicht seinem Herrn entgegen.<br />

«Nun sag' gleich alles!» keucht Bux. «Du<br />

hast Judith vergiften wollen!»<br />

«Nein, mein Senor, — ich gut Judith wollen<br />

futtern!»<br />

«Lüg' nicht! Das Fleisch ist vergiftet! Das<br />

werden wir sofort feststellen! Und du hast<br />

auch Teddy getötet und Mohrchen! Schurke!<br />

Tu den Mund auf oder...»<br />

«No, no Senor — ich unschuldig!»<br />

Bux zittert am ganzen Leibe. «Die Zunge<br />

reiss' ich dir aus dem Hals, wenn du nicht<br />

redest!» — Plötzlich kommt ihm ein Einfall:<br />

«Gib den Haken her, Tom!» — Und nun<br />

fasst er mit dem Eisenhaken, den ihm Tom<br />

mit einem wilden Jubellaut gibt, in die Oese<br />

an der Schiebewand.<br />

Judith ist längst wach. Sie wittert den<br />

Mann im Nebenkäfig, der nur durch die starke<br />

Holzwand von ihr getrennt ist. Sie weiss<br />

auch, dass es Lorenzo ist, mit dem sie nie<br />

auf freundschaftlichem Fuss gestanden. Aufgeregt<br />

springt sie in ihrem Käfig hin und<br />

her.<br />

«Wenn du jetzt nicht gestehst, ziehe ich<br />

den Schieber auf!» sagt Bux hart. Er scheint<br />

zu dieser Wahnsinnstat fest entschlossen.<br />

«No, no Senor! Unschuldig!» schreit Lorenzo.<br />

Bux fasst den Haken und stemmt den<br />

Fuss gegen den Wagen, wie um die schwere<br />

Wand nach vorn herauszuziehen.<br />

Tom sieht es, und plötzlich brüllt er, jubelt<br />

er: «Schieber auf! Schieber auf! Ja, ja!<br />

Schieber auf!» Er springt von einem Bein<br />

aufs andere. Die ganze Wildheit seiner afrikanischen<br />

Ahnen bricht jäh aus ihm hervor.<br />

Bux spannt die Muskeln, lehnt sich zurück.<br />

Die Wand bewegt sich ein wenig unter<br />

dem Druck. Judith stösst ein wildes Gebrüll<br />

aus.<br />

Da schreit Lorenzo in Todesangst: «Ja, ja,<br />

Seflor! Ich hab'getan. Gnade, Senor! Gnade!'»<br />

«Schieber auf! Schieber auf!» kreischt<br />

Tom in wildem Rachedurst. Er ist selbst zum<br />

wilden Tier geworden. Der Geifer läuft ihm<br />

von den wulstigen Lippen. Die Augen treten<br />

ihm fast aus dem Kopf heraus. Und Judiths<br />

Brüllen und Fauchen mischt sich in sein Toben.<br />

Doch als er sieht, dass Bux, statt den<br />

Schieber aufzuziehen, den Haken wieder loslässt,<br />

ergreift er die grosse eiserne Fleischgabel,<br />

die noch am Boden liegt, und stösst<br />

damit wie ein Rasender durch die Gitterstäbe<br />

nach Lorenzo.<br />

Der Mexikaner hat sich nach dem ersten<br />

Stoss, der seinen Schenkel getroffen, in den<br />

hintersten Winkel des Käfigs geflüchtet.<br />

Bux reisst dem Neger die Gabel aus der<br />

Hand und schreit:<br />

«Hinaus mit dir, Tom! Vorwärts!» Und<br />

Tom eilt mit tollen Sprüngen und wildem<br />

Johlen wie ein Besessener aus dem Zelt,<br />

um die Zirkusleute aus dem Schlaf zu wekken<br />

und die Freudenbotschaft zu verbreiten,<br />

dass der Mörder entdeckt und gefangen ist.<br />

(Fortsetzung folgt.)


Wettlau! der Greise.<br />

Zwei achtzigjährige Greise, Jegö Horby<br />

und Sandor Holtay, haben dieser Tage einen<br />

1000-Meter-Wettlauf ausgetragen. Das kam<br />

so : beide sind von frühester Jugend an enge<br />

Freunde, haben dieselbe Schule besucht, in<br />

derselben Kompagnie gedient und überhaupt<br />

das Leben in enger Nachbarschaft verbracht.<br />

Sie haben daher auch über alle Dinge die<br />

gleiche Meinung bis auf eins: Jegö Horby<br />

ist nämlich Fleischesser, er isst gemischte<br />

Kost, trinkt Wein dazu und verschmäht auch<br />

den Kaffe nicht, während Sandor Holtay eingefleischter<br />

Vegetarier ist. Ueber diesen<br />

Punkt konnten sie sich nie einigen, deshalb<br />

trugen sie einen Wettlauf aus, der entscheiden<br />

sollte, welche Lebensweise die bessere<br />

sei. Ein Schiedsrichter wurde bestellt, und<br />

an Neugierigen fehlte es selbstverständlich<br />

auch nicht. Beide Greise traten in bester<br />

Form an. Während der ersten 500 Meter<br />

hielt der Vegetarier einen Vorspnmg von 30<br />

Metern, dann holte aber der Fleischesser beträchtlich<br />

auf, schliesslich gewann aber doch<br />

der Vegetarier mit 1 Meter Vorsprung. Bei<br />

einem anschliessenden Freundschaftsmahl<br />

verriet dann der Vegetarier, der sonst nie<br />

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war der Ruder nimmer mächtig, und der See<br />

war unruhig und hatte Schaum. Er fuhr aber<br />

trotzdem ab, versuchte eine Strecke zu rudern,<br />

sank dann aber ermüdet ins Boot und<br />

schlief ein. Und als er wieder erwachte, trieb<br />

sein Nachen gerade an die Schifflände von<br />

Steckborn, die er hatte erreichen wollen. Aber<br />

noch besser! Zufällig war, was er im Rausche<br />

nicht beachtet hatte, seine Schwemmschnur<br />

noch ins Wasser gehängt, und wie er sie nun<br />

einholen will, muss er aus Leibeskräften ziehen,<br />

denn es hängt ein vierzehnpfündiger<br />

Hecht daran. Natürlich verkaufte er den Fisch<br />

sogleich und konnte sich noch zu Nacht einen<br />

zweiten Rausch leisten.<br />

Ich gab dem Jaköbeli zu verstehen, diese<br />

Sorte von Geschichten sei nicht die schönste,<br />

und er sei doch eigentlich zu alt für solche<br />

Streiche. Da streckt er wieder mit grossartiger<br />

Bewegung die*Hand gegen mich aus,<br />

streicht sich den Bart und beginnt wieder<br />

Hochdeutsch zu reden. (Die Geschichten hatte<br />

er im Dialekt erzählt.)<br />

«Zum Fischen, mein guter Herr, gehört<br />

einfach Glück, nichts als Glück. Da kann<br />

einer dreimal mit Segeln fahren, silberne<br />

Hechtlöffel kaufen und solches Zeug, das hilft<br />

alles nichts. Es kann einer den grössten Heidenrausch<br />

haben und fängt doch mehr. Nämlich,<br />

der eine hat Glück und der andere hat<br />

keins. Es ist nur, dass man in einem guten<br />

Stern- und Himmelszeichen geboren ist, verstehen<br />

Sie? »<br />

Ich verstand. Aber als er mich nun herausfordernd<br />

überlegen anblickte und nochmals<br />

einen Schnaps bezahlt haben wollte, fand er<br />

mich unerbittlich. Eine gute Weile schwieg er<br />

feindselig und spuckte häufig auf den Boden,<br />

dann aber begann er, zum Wirt gewendet, anzügliche<br />

Reden zu führen: « Du hast ja neuerdings<br />

scheint's grossen Fremdenverkehr —<br />

hm — fremde Herrschaften, ja — hm. Früher<br />

ist man da drinnen noch unter sich gewesen<br />

— jawohl, sag ich, unter sich gewesen. Könntest<br />

ja auch noch Hotelier werden, du, wenn's<br />

so weiter geht. Weisst, für so fremde Herren,<br />

so feine. Jawohl, Hotelier, da wird noch Geld<br />

verdient.»<br />

Und so weiter. Dieser Ton war mir aus andern<br />

Fischerkneipen unheimlich bekannt, und<br />

es gefiel mir gar nicht, dass der Wirt und<br />

noch viel mehr der Sohn so viel husteten und<br />

das Lachen verbissen und mich ansahen wie<br />

die Aasgeier. Es schien mir plötzlich, als<br />

wollte der Regen anfangen, nachzulassen. So<br />

fragte ich denn, was ich schuldig sei, zahlte<br />

schnell, aber ohne ein Trinkgeld zu geben,<br />

und verliess die ungastliche Bude mit einem<br />

höflichen Gruss, der mit keiner Silbe beantwortet<br />

wurde. Statt dessen brach hinter mir,<br />

noch ehe die Türe zu war, ein boshaftes Gelächter<br />

aus. Am liebsten wäre ich umgekehrt<br />

und hätte den Grobianen meine Meinung gesagt<br />

oder mich zum Trotz erst recht fest<br />

hinter den Tisch gesetzt. Aber da fiel mir ein<br />

Abend in Basel ein, wo ich einst mit zwei<br />

Freunden zusammen einen losen Berliner<br />

Gast mit allen Schikanen aus unserer Stammkneipe<br />

weggeeckelt hatte, und ich gab beschämt<br />

den Fischern recht. Zugleich fiel mir<br />

auch ein, dass ich allein und die drinnen zu<br />

dreien waren.<br />

Und so segelte ich langsam nach Hause zurück,<br />

wo ich bald nach Mittag durchnässt ankam<br />

und meiner schon ängstlich gewordenen<br />

Frau den gefangenen Hecht, die Erlebnisse<br />

des Morgens und die Wetterprophezeiungen<br />

des alten Jaköbeli auspackte.<br />

Kaffee trinkt, dass er kurz vor dem Wettlauf<br />

eine Tasse Mokka zu sich genommen<br />

habe, während der Fleischesser sich seit 5<br />

Tagen aller geistigen Getränke enthalten<br />

hatte. Daraufhin wurde der Wettlauf für ungültig<br />

erklärt. Es soll demnächst ein neues<br />

Rennen stattfinden, und zwar über 3000 m.<br />

Amundsen's vergessenes Bankguthaben.<br />

Roald Amundsen, der norwegische Polarforscher,<br />

der vor 6 Jahren bei dem heldenmütigen<br />

Rettungsversuch für den Italiener<br />

Nobile den Tod in der Arktis fand, ist jetzt<br />

als der Inhaber eines Londoner Bankguthabens<br />

festgestellt worden, das er selbst ganz<br />

vergessen hatte. Die Hinterbliebenen erhielten<br />

erst jetzt die Mitteilung, dass auf einer<br />

Londoner Bank noch immer ein Guthaben<br />

liegt, das Roald Amundsen vor vielen Jahren<br />

mit 300 Pfd. Sterling eingezahlt hat. Inzwischen<br />

ist zwar das englische Pfund in<br />

seinem Wert herabgesetzt worden, aber immerhin<br />

haben Zins und Zinseszins bewirkt,<br />

dass die Hinterbliebenen den vergessenen<br />

Spargroschen des Polarforschers mit fast<br />

8000 norwegischen Kronen ausgezahlt erhalten<br />

werden.<br />

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Valentino ist vergessen.<br />

Rudolf Valentino war, wie man sich erinnert,<br />

wohl der am meisten gefeierte Filmstar.<br />

Kaum ist ein Filmheld so von den »Frauen geliebt<br />

worden wie er. Als er jung auf der<br />

Höhe seines Ruhms starb, war die Trauergemeinde<br />

sehr gross. Eine seiner Verehrerinnen,<br />

June Mathis, Hess für ihn auf dem Hollywooder<br />

Friedhof ein Mausoleum errichten,<br />

das lange Zeit eine Art Wallfahrtsort für<br />

die amerikanische Frauenwelt war'. Nun ist<br />

auch June Mathis gestorben, und ihre Verwandten<br />

Hessen sie in dem Mausoleum beisetzen.<br />

Da aber dort kein Raum mehr war,<br />

Hessen sie den Sarg des «fremden Schauspielers<br />

» hinausbringen und stellten ihn im<br />

Keller des Friedhofaufsehers unter. Dort steht<br />

er nun bereits seit zwei Jahren. Niemand<br />

kümmert sich mehr darum. Valentino wurde<br />

von der Welt vergessen.<br />

Das Abenteuer eines Millionärs.<br />

Der Millionär Veille in Paris wurde auf<br />

der Strasse von einem Hunde ins Bein gebissen.<br />

Er setzte sich sofort in ein Auto und<br />

Hess sich im Serologischen Institut gegen<br />

Tollwut impfen. Als er den Arzt fragte, was<br />

er zu zahlen habe, nannte dieser eine ganz<br />

bescheidene Summe, worauf Herr Veille<br />

lächelnd sein Scheckbuch zog und einen<br />

Scheck über 100,000 Fr. ausstellte. Einen<br />

Augenblick starrte der Assistenzarzt erschrocken<br />

den Mann an, dann stürzte er aus<br />

dem Zimmer und riegelte die Tür hinter sich<br />

zu. Als der Millionär schrie, man möge ihn<br />

doch wieder hinauslassen, ertönten von<br />

draussen milde, besänftigende Worte. Aber<br />

hinaus Hess man ihn nicht. Endlich, nach<br />

einer Stunde, kam die Aufklärung. Man<br />

hatte Frau Veille herbeizitiert, und nun<br />

stellte sich heraus, dass die Aerzte in dem<br />

Scheck die ersten Symptome der Tollwut<br />

erblickt hatten. Erst als Frau Veille bestätigte,<br />

dass ihr Mann wirklich über solche<br />

Summen verfüge, befreite man den armen<br />

Millionär aus seiner misslichen Situation. Er<br />

nahm die Sache von der humorvollen Seite<br />

und überliess dem Institut den Scheck. Er<br />

selbst ist bereits gesund.<br />

Von Moskau nach Paris in Pantoffeln.<br />

Alle möglichen Arten von Schnelligkeitsrekorden<br />

sind dagewesen. Ein Rekord in<br />

Pantoffeln aber ist zweifellos neu. Es handelt<br />

sich auch gar nicht um einen Rekord,<br />

sondern um eine einfache Tatsache. Eine<br />

fünfzigjährige Französin, kräftig und rüstig,<br />

die als junges Mädchen nach Russland kam,<br />

brach Anfang dieses Jahres von Moskau auf,<br />

um in Pantoffeln nach Paris zu gelangen.<br />

Sie durchquerte die Sowjetrepublik, die baltischen<br />

Länder, Memel und Ostpreussen.<br />

Vor einigen Wochen kam sie durch Berlin,<br />

und dieser Tage erreichte sie Hannover.<br />

Diese Wanderung bestätigt der Pass mit<br />

vielen Sichtvermerken. Die rüstige Frau<br />

hat keineswegs die Absicht, einen Rekord<br />

aufzustellen, ist auch nicht das Opfer einer<br />

unsinnigen Wette oder dergleichen, sondern<br />

sie will einfach ihren Sohn, der in Paris lebt,<br />

besuchen, und da sie von Jugend an ge-<br />

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wohnt ist, in Pantoffeln zu gehen, so tut sie<br />

auch die grosse Wanderung auf die gleiche<br />

Weise.<br />

Die Rothäute wollen keine Bleichgesichter<br />

werden.<br />

Ein amerikanischer Arzt hat ein Mittel erfunden,<br />

das rote Hautpigment der Indianer<br />

zu bleichen. Das Mittel soll so hervorragend<br />

sein, dass der Indianer dadurch fast genau<br />

das Aussehen des weissen Mannes erhält.<br />

Der tüchtige Arzt reiste mit seiner Erfindung<br />

in die Indianerterritorien nach Oklahoma,<br />

um dort sein Mittel anzubieten. Er<br />

brachte auch ein Musterexemplar eines eingebleichten<br />

Indianers mit. Seine Aufnahme<br />

unter den Rothäuten war aber keineswegs<br />

freundlich; im Gegenteil, sie wurden wütend<br />

und setzten den Arzt samt seinem Muster<br />

mit Nachdruck vor die Tür.<br />

Das Land der Dichter.<br />

Bei der argentinischen Nationalbibliothek<br />

sind im Jahre 1933 1600 in Argentinien herausgegebene<br />

Werke zur Registrierung niedergelegt<br />

worden. Der Zahl nach stehen<br />

Gedichtsbände an der Spitze, nämlich 144.<br />

Es folgen 142 zur allgemeinen Verbreitung<br />

bestimmte Werke, 120 Romane, 118 Veröffentlichungen<br />

über Rechtswissenschaft, 92<br />

Theaterstücke, 77 Werke über Politik, 54<br />

über Soziologie, 49 über Landwirtschaft, 42<br />

über Religion, 29 Biographien, 16 philosophische<br />

Werke und 15 Veröffentlichungen militärischen<br />

Inhalts — also eine unbestrittene<br />

Rekordzahl, bei der man fragen muss, ob<br />

die Qualität mit der Quantität übereinstimmt.<br />

Siamesische PierdezwillJnge.<br />

Auf einer riesigen Ranch am Juramento in<br />

Argentinien brachte die Stute eines Cowboys<br />

Zwillinge zur Welt, die zusammengewachsen<br />

waren. Die sonst vollkommen normal entwickelten<br />

Fohlen werden als Sehenswürdigkeit<br />

meilenweit im Umkreise gezeigt. Man<br />

hofft die munteren, übrigens männlichen Tiere<br />

der ungewöhnlichen Kuriosität halber am<br />

Leben erhalten zu können.<br />

Das jüngste Ehepaar.<br />

In Provins feierte dieser Tage das jüngste<br />

Ehepaar Frankreichs' Hochzeit. Die junge<br />

Frau zählt 14*4 ihr Gatte 16y 2 Jahre. Für<br />

diese Ehe musste zuvor der Präsident der<br />

Republik den vom Gesetz vorgeschriebenen<br />

Altersdispens erteilen. Das Paar wird auch<br />

zugleich die jüngsten Eltern sein, denn es<br />

wurde ihnen leider bereits vor 8 Monaten ein<br />

Sohn geboren...<br />

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N°88 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

schmale Brieftasche nimmt und wie selbstherrlich<br />

sie über ihre Anhängerinnen verfügt,<br />

Das Herbstkostüm<br />

denen die schwierige Aufgabe zufällt, aus<br />

Wenn man sich heute mit der Kostümmode<br />

mit einer gewissen Selbstverständlich-<br />

man während der letzten Jahre sehr eifrig<br />

«Nichts» «Etwas» zu machen, eine Kunst, die<br />

keit beschäftigt, scheint es einem uniassbar, studieren musste, indem man alles daran<br />

dass noch vor nicht allzulanger Zeit ein<br />

heftiger Kampf um diese Modetype tobte und<br />

sich die modische Welt keineswegs darüber<br />

klar war, welche Bedeutung das Kostüm noch<br />

erlangen sollte. Da eine Mode zwar «in der<br />

Theorie» — also am grünen Tisch — der<br />

Modeschöpfer entsteht, sich aber nur in der<br />

Praxis endgültig herauszukristallisieren vermag:,<br />

hatte die Kostümmode angesichts des<br />

grossen Beifalls, den sie fand, einen derart<br />

überwältigenden Erfolg zu verzeichnen, wie<br />

er sich in der Geschichte der Mode sicherlich<br />

nicht oft wiederholt!<br />

Jede Frau will nun ihr Kostüm besitzen, betrachtet<br />

es als ihr wichtigstes Kleidungsstück<br />

und weiss, dass das Kostüm lange nicht mehr<br />

nur sportlichen und Strapazierzwecken dient<br />

(für die es ursprünglich bestimmt war!), sondern<br />

alle erdenklichen Möglichkeiten bietet<br />

und das Modebild von der allereinfachsten<br />

Strapazierkleidung bis zur eleganten nachmittäglichen<br />

Aufmachung beherrscht. Der<br />

Machtbereich des Kostüms wurde noch insofern<br />

erweitert, als man bekanntlich für den<br />

Herbst «Abendkostüme» als besondere Neuheit<br />

zeigt, die bisher vollkommen unbekannt<br />

waren und berechtigtes Aufsehen erregen.<br />

Für heute aber wollen wir uns nur mit dem<br />

«Kostüm als Strassenkleidung» beschäftigen,<br />

weil diese Stücke im Augenblick im Brennpunkte<br />

des Interesses stehen und als erste<br />

Herbstaufmachung, die einem über manche<br />

modische Verlegenheit hinweghelfen soll, zu<br />

werten sind. Das Kostüm kommt durch drei<br />

wichtige Faktoren zur Geltung: durch seinen<br />

Schnitt, durch das zur Verwendung gelangende<br />

Material und schliesslich durch die<br />

Pelzverbrämung, der heuer grösste Wichtigkeit<br />

beigemessen wird.<br />

Wenn man sich bemühte, die Einheitlichkeit<br />

des modischen Gedankens zu betonen, kann<br />

man einer ausgezeichneten Gesamtwirkung<br />

sicher sein. Die Farbe des Kostüms, die wir<br />

zuerst erörtern wollen, ist natürlich nicht<br />

willkürlich bestimmbar, sondern wird von<br />

dem Verwendungszweck, dem das betreffende<br />

Stück zugeführt werden soll, abhängig<br />

gemacht. Ein sportliches Kostüm wird natürlich<br />

ganz neutral und unauffällig sein müssen.<br />

Ein vormittägliches Kostüm für die<br />

Stadt könnte hingegen schon lebhafter im<br />

Kolorit sein und bei nachmittäglichen Kostümen<br />

sind einem keinerlei Schranken gesetzt,<br />

so dass hier in der reichen Palette der<br />

Mode gewählt werden darf, da die neue<br />

Mode Farbenfreude über alles liebt!<br />

Ebensowenig wie die Farbe lässt sich der<br />

Schnitt in modischen Leitsätzen festlegen.<br />

Strapaziersachen wahren einen einfachen<br />

«Nutz-Stil», während die andern Stücke, die<br />

als Nachmittagskleidung zu dienen haben, bedeutend<br />

phantasievoller sein dürfen. Wenn<br />

wir früher erwähnten, dass heuer den Fellgarnierungen<br />

eine tragende Rolle zugeteilt<br />

wurde, so haben wir damit sicherlich nicht zu<br />

viel gesagt. Im Grunde genommen ist nämlich<br />

die Verbrämung heuer in dieser oder<br />

jener Form für die Wirkung des Kostüms entscheidend,<br />

und es zeigt sich wieder einmal,<br />

wie wenig Rücksicht die Mode auf die<br />

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setzte, aus vorhandenen Pelzresten oder aus<br />

alten Fell-Umhüllen eine nette Verbrämung<br />

zu gewinnen. Zielbewusst wird zwischen dem<br />

Stoff, der für das Kostüm verarbeitet wird<br />

und der jeweiligen Verbrämung ein starker<br />

Farbekontrast gesucht, da man sich gerade<br />

davon lebhafte Wirkungen verspricht.<br />

Einige sehr flotte Entwürfe sind in unserem<br />

Bilde zu sehen: Wir beginnen (von<br />

links nach rechts) mit einem in-sich-gemusterten<br />

Flauschkostüm, das mit seiner kurzen,<br />

mit einem breiten Gürtel abgeschlossenen<br />

in der Art der kanadischen Holzfällertracht<br />

geblusten Jacke neue modische Wege<br />

weist (äusserstes Bild links). Das Fell dieses<br />

«9-Uhr-Vormittagskostüms» erscheint hier in<br />

Form eines unter dem Jäckchen zu tragenden,<br />

also gewissermassen als Weste verwendeten<br />

Schals. Wenn auch das nächste Modell<br />

(zweites Bild links) sportlichen Anstrich<br />

hat, kann es doch auch als Strapazieraufmachung<br />

für die Stadt in Betracht gezogen werden.<br />

Für ein Kostüm, das im Herbst um die Mittagszeit<br />

getragen wird, das also die typische<br />

einfache Ausgehaufmachung darzustellen<br />

hat, wäre gewiss Mittelbraun oder mattes Grün<br />

die richtige Schattierung. Aufschläge und<br />

Manschetten kommen durch das Fell zu erhöhter<br />

Wirkung. Ein eigenartig geschnittener<br />

Blankledergürtel ist nach wie vor aktuell und<br />

sehr nett anzusehen.<br />

Während zu Modeschattierungen im allgemeinen<br />

kontrastierendes Pelzwerk gesucht<br />

wird, pflegt schwarzer Stoff fast ausschliesslich<br />

mit schwarzem Fell verbrämt zu sein.<br />

Die Kragenlosigkeit, die so lange Zeit als<br />

richtunggebend galt, scheint nun abgetan zu<br />

sein, da man der Versuchung, gutes Fell für<br />

wirkungsvolle Kragenpartien zu verarbeiten,<br />

nicht mehr widerstehen kann. Schalkragenformen,<br />

wie wir sie im vorletzten Modell,-<br />

einem vornehmen «5-Uhr-Kostüm» zeigen,<br />

sind im Zusammenhang mit dem sogenannten<br />

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betonten Jackenabschluss sehr aktuell!<br />

Nette Wirkungen lassen sich auch durch<br />

«Streifenverbrämungen» erreichen. Wir zeigen<br />

ein Schösselkostüm, das als Nachmittagsaufmachung<br />

für die kommenden Herbstmonate<br />

empfohlen sei, als letzte Skizze. Fellrollen<br />

als Kragen, als Schösselrand und (eine<br />

besondere Neuheit!) als Abschluss des<br />

Rockes sind eine modische Phantasie, die<br />

sich erfolgreich einführt!<br />

Wir dürfen also allem Anschein nach das<br />

Kostüm als Schlagwort der herbstlichen<br />

Mode werten 'Und müssen Schnitt, Verbrämung<br />

und Farbe als überaus wichtige modische<br />

Momente im Auge behalten! R. H.<br />

Wie entsteht Benag-<br />

lichkeit?<br />

sl<br />

'"" Behaglichkeit — selten hat man mehr Bedürfnis<br />

nach ihr gehabt als heute. Doch wer<br />

wagt das zu gestehen? Man will «modern »<br />

sein und glaubt sich und andern einreden zu<br />

müssen, dass man sich in einer neusachlichen<br />

Wohnung wohlfühlt. Sauber sieht allerdings<br />

eine solche Einrichtung aus, etwa wie ein sehr<br />

einfach und gut erzogenes junges Mädchen<br />

iriit sehr viel Lebensunerfahrenheit. Aber<br />

Sauberkeit und Behaglichkeit ist noch lange<br />

nicht das gleiche. Geradlinige, sachliche Betten,<br />

kahle Wände, dünne, einfarbige Vorhänge<br />

(oder gar keine), Stühle und Tische<br />

aus Metall und Glas, irgendwie an technische<br />

Instrumente erinnernd — das alles muss zum<br />

ständigen Aufenthalt furchtbar langweilig<br />

sein! Nur wenn sachlich-einfache Räume<br />

Rahmen und Hintergrund für eine wirklich<br />

lebendige Persönlichkeit sein sollen, kann<br />

keine Langeweile aufkommen. Gerade der<br />

Temperamentsunterschied zwischen Raumausstattung<br />

und Bewohner lässt dann die<br />

Qualitäten dieses Menschen besonders zur<br />

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Geltung kommen. Doch wie viele Menschen<br />

gibt es, die innerlich und äusserlich geistreich,<br />

schöpferisch und anregend sind? Alle andern,<br />

die Mehrzahl, assimilieren unbewusst ohne<br />

weiteres die Kahlheit ihrer Wohnräume, wirken<br />

immer fader (eben « modern ») und brauchen<br />

dann technische Hilfsmittel, wie Radio<br />

und Grammophon, um wenigstens die Luft<br />

durch Strausswalzer und Carusoplatten etwas<br />

in. Stimmung zu bringen.<br />

Aber nur untechnisierte Behaglichkeit ist<br />

echt. Sie entströmt alten Möbeln, nachgedunkelten<br />

Bildern, zart geblümtem Porzellan,<br />

weichen Teppichen und richtig placierten<br />

Zimmerlinden, Kakteen und Blumen. Es sind<br />

keine teuren Einrichtungen nötig. Mit etwas<br />

Feingefühl zusammengestellte Einzelmöbel,<br />

antik oder gute Kopie (englische Renaissance,<br />

Schweizer Landbarock usw.), erfüllen ihren<br />

Zweck vollkommen. Sogar ein unauffälliges<br />

neues Stück stört dann nicht. Eine Stehlampe<br />

— schweinslederner oder zartbemalter Schirm<br />

auf altem Ständer — leuchtet aus einer gemütlichen<br />

Nische. Eine selten gebrauchte Türe<br />

wird- zur Vereinheitlichung des Raumes hinter<br />

einem Gobelinband (sehr dekorativ und billiger<br />

ist Gobelindruck auf Leinen) verborgen.<br />

Ueber dem Sekretär hängt das Bild einer Madonna.<br />

Daneben steht graziös und ungezwungen<br />

ein Paravent, der sich an einem prächtigen<br />

alten Sessel vorbei leicht in den Raum<br />

vorschiebt. Am wenigsten aber kann man sich<br />

dem eigenartig heimeligen Zauber eines Kamins<br />

entziehen. Ein Winterabend ums knisternde<br />

Feuer ist das beste zur Beruhigung<br />

überspannter Nerven und zugleich der schönste<br />

Abschluss eines arbeitsreichen Tages.<br />

Je kahler, sachlicher und lärmiger ein Arbeitsraum<br />

sein muss, desto grösser wird begreiflicherweise<br />

das Bedürfnis nach einem<br />

wirklich behaglichen Zuhause sein. Auch Menschen<br />

können Behaglichkeit ausstrahlen. Leider<br />

sind solche Menschen meist dann nicht zu<br />

haben, wenn man sie gerade nötig hätte. Anders<br />

eine behagliche Einrichtung. Sie ist jederzeit<br />

gerne dazu bereit, durch ihre stumme<br />

Gegenwart angenehm auf den Ruhe- und<br />

Erholungsbedürftigen einzuwirken. Antike<br />

Möbel werden diese Anforderungen immer<br />

erfüllen. Jedes einzelne alte Stück hat viel<br />

gesehen und erlebt und gibt von diesem unausgesprochenen<br />

Wissen an den Wohnraum<br />

ab. Man hat nie das Gefühl, allein zu sein,<br />

man weiss sich in bester, wenn auch stummer<br />

Gesellschaft. Und darin liegt das Geheimnis<br />

des behaglichen Wohnraumes...<br />

Die Galerie Muralto in Zürich gab die Anregung<br />

zu diesem Thema. Sie benutzte ihr<br />

Haus, um ihre geschmackvollen Inneneinrichtungen<br />

und Einzelmöbel mit passenden Porzellanwaren<br />

und Blumenarrangements zu<br />

schmücken. Die Galerie Muralto, das beste<br />

und ständig geöffnete Haus dieser Art in Zürich,<br />

veranstaltet von Zeit zu Zeit solche Sonderausstellungen,<br />

die immer viel Anregung<br />

zu gediegener Ausstattung und Aenderung<br />

des eigenen Heims geben. U.B.<br />

Die wichtigen<br />

Handschuhe<br />

Wir dürfen sie auch nicht einen Moment<br />

aus den Augen verlieren, denn die Handschuhe<br />

werden im Herbst und im Winter<br />

noch wichtiger sein als sie es im Sommer<br />

schon waren. So heisst es zumindest in den<br />

Modediktaten der Pariser Häuser. Und es<br />

wird nicht von Schaden sein, auch wesentlichere<br />

Summen für Handschuhe zu investieren,<br />

da sie eine unerlässliche Ergänzung der<br />

ganz einfachen, in ihrer Genialität geradezu<br />

klassischen Gewänder, Kostüme und Mäntel<br />

sein werden, die man uns als Entschädigung<br />

für die verrückten Kompliziertheiten in Aussicht<br />

stellt.<br />

Handschuhe, die ebenso wie früher durch<br />

Schals aus neuen und neuartigen Stoffen zu<br />

ergänzen sind. Bahnbrechend wirkt hier insbesondere<br />

Krawattenseide, jenes schöne,<br />

starre, vornehme Seidengewebe in kleinen<br />

unaufdringlichen Mustern, zarten und feinen<br />

Farben, einerlei ob dunkel oder hell. Diese<br />

Handschuhe werden wohl am häufigsten anzutreffen<br />

sein, und man braucht gar nicht<br />

viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie<br />

elegant beispielsweise ein dunkelblaues Kostüm<br />

wirken wird, das durch Handschuhe<br />

und Halstuch aus wemroter Krawattenseide<br />

mit winzigem weissem Mxister ergänzt ist.<br />

Oder ein gelbliches Wollkostüm oder Kleid<br />

mit einer dunkellaubgrünen Garnitur mit<br />

zartem gelbem Muster.<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N" 83<br />

Wendung finden, hier werden Haarsäumchen<br />

an den Manschetten der Handschuhe und<br />

den schiefgeschnittenen Enden des Schals<br />

eine passende Verzierung bilden. Handschuhe<br />

aus schwarzem Taffet, deren Manschetten<br />

mit flauschigem Goldfaden reich<br />

bestickt sind, werden vorzüglich zum lichten,<br />

nahezu weissen Wollmantel mit rundem<br />

kragenlosem Halsausschnitt passen, aus dem<br />

ein analoger steifer Taffetschal herauslugt.<br />

Die hohen Manschetten anderer Handschuhe<br />

können wiederum nach Art der seidenen<br />

Steppdecken reich abgesteppt sein.<br />

Handschuhe aus bedrucktem, gewachstem<br />

Chintz in kleinem Blumenmuster werden<br />

durch grosse, rechteckige Schals ergänzt<br />

und sind bestimmt, einfache Herbsttailleurs<br />

zu vervollständigen. Stimmt Sie die Aussicht<br />

nicht heiter ? Stellen Sie sich doch<br />

diese Handschuhe hier aus schlüsselblumengelbem<br />

Chintz mit winzigen violetten Blümchen<br />

vor, die fabelhaft zu einem dunkelblauen<br />

sehr strengen Schneiderkostüm passen<br />

werden. Jetzt heisst es, für die Handschuhe<br />

zu sparen beginnen, aber man darf<br />

auch ruhig Phantasie entwickeln und gegebenenfalls<br />

in alten Kisten und Schubfächern<br />

nachsuchen, in denen man vielleicht Seidenreste<br />

findet, die zu klein waren, um als Blusen<br />

verarbeitet zu werden. Aus solchen Seidenresten<br />

lassen sich prachtvolle Handschuhe<br />

nach Mass herstellen, die jeder Handschuhmacher<br />

liefern kann. Versäumen Sie negro.<br />

diese lockende Gelegenheit nicht, mit verhältnismässig<br />

geringen Mitteln ungeheuer<br />

chic zu sein.<br />

Kleine Winke — grosse<br />

Hilfe<br />

Wir essen täglich Quecksilber,<br />

denn fast alle tierischen und pflanzlichen<br />

Nahrungsmittel enthalten es in verschiedenen<br />

Mengen. Besonders reich daran sind<br />

Schellfisch, Brot, Kartoffeln in der Schale,<br />

Aepfel, Reis, Tomaten und Kohl. Quecksilberausscheidungen<br />

sind daher, nach den Untersuchungen<br />

von Prof. Borinski, nicht<br />

krankhafte Erscheinungen — die nur bei<br />

Menschen mit Amalgam-Zahnfüllungen auftreten,<br />

wie man früher vermutete — sondern<br />

sie sind die natürliche Folge einer naturgemässen<br />

Ernährung.<br />

Lebertran bessert Lungentuberkulose.<br />

Als einfaches Mittel zur günstigen Beeinflussung<br />

der Lungentuberkulose wird von<br />

einem Spezialarzt Lebertran empfohlen. Die<br />

Lebertrankur brachte sowohl eine Verringerung<br />

des Auswurfs, als auch vermehrten Appetit<br />

und damit Ansteigen des Gewichts mit<br />

sich. Ferner kamen die feuchten Katarrhe<br />

zum Verschwinden, und eine deutliche Bindegewebswucherung<br />

mit rascher Entfieberung<br />

setzte ein. Die Behandlung bestand lediglich<br />

in Liegekuren mit guter Ernährung<br />

und Lebertranverabreichung.<br />

Gefrieren oder Kochen ?<br />

In letzter Zeit neigt man dazu, dem Gefrierprozess<br />

besser konservierende Eigenschaften<br />

als dem Kochen zuzuschreiben. So<br />

wurde in Washington eine Ausstellung von<br />

gefrorenem Obst und Gemüse abgehalten,<br />

auf der gezeigt wurde, dass sich die meisten<br />

Früchte durch Gefrieren bis zu Temperaturen<br />

von —20 Grad C. gut konservieren lassen.<br />

Erst bei —60 Grad änderten sich Farbe<br />

und Geschmack. Gefrorenes Gemüse von<br />

—20,5 Grad war sogar im Aussehen und Geschmack<br />

dem durch Kochen konservierten<br />

bedeutend überlegen.<br />

Wozu haben wir eine Milz ?<br />

Das Geheimnis, von dem ihre Existenz<br />

noch immer umgeben ist, beruht darauf, dass<br />

nach ihrer operativen Entfernung nur geringe<br />

Ausfallserscheinungen im menschlichen<br />

Körper auftreten. Nun scheint man durch die<br />

Gewinnung eines reinen Milzstoffes, das sogenannte<br />

Prosplen, die Tätigkeit der Milz<br />

weiter geklärt zu haben. Danach ist sie nicht<br />

nur Blutreservoir, sondern auch gleichzeitig<br />

richtunggebend für den Säuregehalt des Magens.<br />

Den wichtigsten Einfluss aber dürfte<br />

sie nach Schliephakes Untersuchungen in<br />

ihrer direkten Abwehr gegen eingedrungene<br />

Krankheitserreger haben, weil nämlich das<br />

Prosplen die Tätigkeit der weissen Blutkörperchen<br />

anregt, was zu erhöhter Vernichtung<br />

von Bakterien führt. So erklärt sich<br />

auch die Erscheinung, dass Menschen, denen<br />

die Milz entfernt worden ist, besonders geringe<br />

Widerstandsfähigkeit gegenüber Lungenentzündung<br />

haben. Die Funktion der Milz<br />

kommt im menschlichen Körper also erst<br />

dann zur Geltung, wenn der normale biologische<br />

Ablauf gestört wird oder krankhafte<br />

Veränderungen im Stoffwechsel eintreten.<br />

Malzkaffee bei Zuckerkrankheit.<br />

Mit regelmässigem Genuss von Malzkaffee,<br />

an Stelle des Bohnenkaffees, hat ein<br />

Spezialarzt bei Zuckerkranken gute Erfahrungen<br />

gemacht. Bereits 6—7 Tage, nachdem<br />

Malzkaffee regelmässig genossen worden<br />

war, ging die Zuckerausscheidung erheblich<br />

zurück, und es kam. auch zu einer<br />

beträchtlichen Besserung des Allgemeinbefindens.<br />

Tourismus<br />

Wohin die Fahrt?<br />

(Fortsetzung aus «A.-F.» Nr. 74, 76, 78, 80.)<br />

Jugoslawien,<br />

Landschaftliche Glanzpunkte sind : der 927<br />

Italien.<br />

Zu den bekanntesten Tourengebieten Europas<br />

gehört — mit Recht — Italien. Seit<br />

urdenklichen Zeiten übt der «Sonnige Süden><br />

dieses Landes eine besondere Anziehungskraft<br />

aus. Das oberitalienische Seengebiet<br />

und die herrlichen Dolomiten sind rasch erreicht;<br />

über Einzelheiten gibt der «Automobilführer<br />

der Alpen», Verlag Hallwag, mit<br />

Text, Bildern und zuverlässigen Karten genaue<br />

Auskunft. Die Po-Ebene leitet über<br />

nach Mittelitalien, das landschaftlich von den<br />

Apenninen beherrscht wird. Wenn auch die<br />

Küstenstrassen herrlich ausgebaut und landschaftlich<br />

ganz überragend sind (vor allem<br />

muss die Route San Remo - Genua - Spezia -<br />

Pisa infolge ihrer wiederholten Erhebungen<br />

über die Küste hervorgehoben werden), soll<br />

man doch auch mindestens einmal die Apenninen<br />

überqueren. Hiezu eignet sich gut die<br />

hervorragend ausgebaute Strasse Modena-<br />

Pisa oder Bologna-Pistoja-Florenz. Die<br />

Abbruzzen lernt man am besten durch einige<br />

kleine Rundfahrten mit dem am Fusse<br />

des Gran Sasso. 2921 m, gelegenen Aquila<br />

d'Abruzzi als Standquartier kennen. — Dass<br />

bei einer Italieniahrt der Besuch der «Ewigen<br />

Stadt» und der berühmten anderen historischen<br />

Stätten nicht fehlen darf, ist<br />

selbstverständlich; hieiür ist eine gründliche<br />

Vorbereitung an Hand einschlägiger Literatur<br />

unbedingt vonnöten! — Weitere touristische<br />

Glanzpunkte Italiens sind die Strasse<br />

Meter hohe Sattel von Varosin nordwestlich<br />

von Sarajewo, der Stadt der 100 Mo-auf den Vesuv, 1186 m, eine Fahrt durch Sizilien<br />

mit einem Besuch des Aetna, 3274 m,<br />

auf der noch im Bau befindlichen Fahrstrasse<br />

und schliesslich für denjenigen Touristen,<br />

scheen, deren zierliche Minaretts man am besten<br />

von der alten, türkischen Bastion sieht;<br />

die Strecke über die Ivan-Planina, 967 m,<br />

von Sarajewo nach Mostar, mit der anschliessenden<br />

tiefen, zerklüfteten Felsschlucht<br />

der Narenta und dem berühmten Narenta-<br />

Defilee kurz vor Mostar. — Die Strassen<br />

dieses Gebiets sind gut angelegt, aber meist<br />

sehr stark geschottert und sehr sandig. Hingegen<br />

sind die Strassen in Südserbien nunmehr<br />

sehr gut ausgebaut, so dass dem Besuch<br />

von Serbisch-Mazedonien, das landschaftlich<br />

sehr schön ist, keine Schwierigkeiten<br />

entgegenstehen. In den ebenen Gebieten<br />

von Kroatien und Slavonien sind die Strassen<br />

zwar riesig bre'it — 15 m und mehr! —<br />

aber von tiefen Furchen durchzogen und zudem<br />

sehr staubig. Albanien und Südserbien<br />

erreicht man daher besser über Bosnien-<br />

Herzegowina oder über Dalmatien-Monte-<br />

der über genügend Zeit (und Geld) zur<br />

Schiffsverladung besitzt, ein Besuch der Insel<br />

Sardinien. Ebenso wie in Sizilien soll man<br />

sich in Sardinien nicht darauf beschränken,<br />

nur eine Rundfahrt längs der Küste zu unternehmen;<br />

es ist unbedingt lohnend, einen<br />

Teil der Route durch das Landesinnere zu<br />

legen; hiefür steht die landschaftlich sehr<br />

lohnende, gut ausgebaute Strasse Cagliari-<br />

Nuoro zur Verfügung. 12 )<br />

Sinn dieser Abhandlung konnte nur sein,<br />

den tourenfreudigen Automobilisten auf die<br />

wichtigsten Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen<br />

Glanzpunkte der europäischen<br />

Staaten hinzuweisen, um so die Projektierung<br />

von Fahrten, die möglichst viel des<br />

Interessanten in sich schliessen, zu erleichtern.<br />

Die Detailausarbeitung wird in jedem<br />

einzelnen Falle, wenn einmal die Richtung<br />

der Fahrt festgelegt ist, an Hand eines guten<br />

Führer- und Kartenmaterials erfolgen müssen.<br />

K. M.<br />

Die Alpenstrassen noch alle fahrbar. Zurzeit<br />

sind noch sämtliche Alpenstrassen passierbar.<br />

Es ist jedoch der vorgerückten<br />

Jahreszeit «wegen zu empfehlen, Schneeketten<br />

mitzuführen, um gegen einen möglicherweise<br />

eintretenden Witterungswechsel<br />

geschützt zu sein.<br />

ET<br />

Schweiz. — Einstellung der Fähre Gersau-<br />

Beckenried. Der Autofährenbetrieb wird wie<br />

alljährlich am 15. Oktober während des Winters<br />

eingestellt.<br />

ET<br />

15 ) Genaue Tourenratschläge und ein übersichtliches<br />

Kartenmaterial enthält der «Automobilführer<br />

von Italien» des Verlages Hallwag, Bern.<br />

Die restlose Erfassung<br />

des Inlandmarktes<br />

Einheitliches Ortsalphabet<br />

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23 Jahrgänge beweisen<br />

Notwendigkeit und Nützlichkeit<br />

dieses durch Angliederung eines Ortslexikons,<br />

einer Eisen bahn karte und eines Telephontarifes<br />

zum Verkehrshandbuch ausgebauten<br />

Nachschlagewerkes, demgegenüber<br />

Sie anspruchsvoll sein dürfen.<br />

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Verlag, Administration, Druck und Clicherie: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckern und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.<br />

• Na ja, da hast du es! Hab' ich dir nicht immer<br />

wieder gesagt, du sollst die brennende Zigarette<br />

nicht auf dpn Fliieel lesen?!»<br />

Das Ganze halt! Wir haben uns um eine Strasse<br />

geirrt und die falsche aufgegraben !<br />

Herbst im Oberwynen- und Seetal. Vor etlichen<br />

Jahren hatte ich Militärdienst (Wiederholungskurs)<br />

im oberen Wynentale zu leisten und wir waren in<br />

der Tabakmetropole Rcinach einquartiert. Es war<br />

Herbst, wie heute; prächtige, sonnige Tago waren<br />

uns beschieden. Zwar hatte uns Petrus auf dem<br />

Hermarsch begossen, wie man es diesen Sommer<br />

erlebte, aber um so wohler tat uns dio Freundlichkeit<br />

der Bevölkerung, die uns empfing. Wir marschierten<br />

immer unter «Volldampf» der geschenkten<br />

Stumpen; Mangel hatten wir nie!<br />

Wie ist aber auch diese Umgebung ein herrliches<br />

Gelände! Nicht bloss zum «türggen», nein; jeder,<br />

der dabei war und offene 'Sinne hatte für Schönes,<br />

empfand und genoss die wohltuende Schönheit des<br />

Fleckchens Erde. Der Homberg — der Hallwilersee<br />

— der Stierenberg — Münster — Gormund —<br />

der Bogetenwald — halt, ich will es doch der<br />

Reihe nach vermelden!<br />

Ja der Homberg — nicht satt trinken kann<br />

man sich an seiner imposanten Rundsicht. Zu seinen<br />

Füssen der liebliche Hallwilerßee und weiter<br />

oben der Baldeggersee: wie zwei leuchtende Augen<br />

strahlten sie herauf. Und weit hinten im Süden<br />

funkelten uns die Alpen entgegen im ersten Morgenschein.<br />

Dann der Stierenberg mit seinen prächtigen<br />

Wäldern und schönen Wegen. Da kann man<br />

laufen, laufen, eben hinaus und hinauf und hinunter,<br />

man wird's nicht müde. Wir fühlten uns<br />

wi e zur Kur. Gab's einen Halt, — sicher war ein<br />

Bänklein da (übrigens auch am Homberg!) und oft<br />

sogar ein Brünnlein, wo man den Durst löschen<br />

konnte.<br />

Ja, richtig der Durst, der spielt ja im Militärdienst<br />

eine grosse Rolle! -— Wir mussten eigentlich<br />

wenig darunter leiden, denn — Hobst! •—<br />

überall, wenn wir in die Nähe von Wolinstätten<br />

kamen, stieg uns der Duft sikssen, frischen Mostes<br />

in die Nase. Und man durfte noch wählen, jung<br />

oder alt! Wie Honig der eine, wie Waadlländer der<br />

andere!<br />

Einst waren wir am Nachmittag ausgerückt zu<br />

einer Uebung, die bi.s in die Nacht dinierte. Die<br />

bleibt mir unvergesslich. Schon etwas rötlich angehaucht<br />

leuchtete uns der Bogetenwald entgegen,<br />

dem wir zustrebten. In Kagiswil und Rickenbach<br />

gab's Most, dass wir dio Feldflaschen noch füllen<br />

konnten. Am Abend lagen wir in der Gegend des<br />

Buttenberg am Waldrand oben und bauten Zo'te.<br />

Da war's ruhig und schön und ein Genuss, zu erleben,<br />

wie sich die Nacht langsam auf die Gefilde<br />

niedersenkto. Da gings mir durch den Kopf. « Die<br />

Dämm'rung sinkt aufs Schweizerland », jenes schöne<br />

Lied von Hegar. Und der Wunsch wurde in mir<br />

wach: Das soll nicht das letztemal gewesen sein,<br />

dass ich hier bin, nein, ich will wieder kommen,<br />

ein andermal, in den Ferien, da will ich ausruhen,<br />

will wandern, denn hier ist's bei Gott schön!<br />

Am Sonntag machten wir Spaziergänge. Ich war<br />

nach Beromünster gegangen und Gormund. Ein<br />

seltsam idyllischer Ort, diese Kapelle, oben auf<br />

dem Bergrücken, und welch liebliche Gegend und<br />

für uns heimatbewusstc Schweizer die Stätte historischer<br />

Grosse. Andere hatten dem Radiosender einen<br />

Besuch abgestattet, diesem technischen Wunderbau<br />

mit seinen zwei stolzen Türmen, der täglich unsern<br />

Miteidgenossen in der Fremde seinen Gruss bringt.<br />

Und dritte hatten in den wohligen Fluten des Hallwilersees<br />

gebadet. —<br />

Jetzt ist ja der Herbst wieder da mit seinen sonnigmilden<br />

Tagen und dem Farbenspiegel der Natur.<br />

Jetzt hinaus noch, solange nicht der Oktobersturm<br />

das Laub von den Bäumen schüttelt! Hier gilt das<br />

Wort Gottfried Kellers: « Trinkt, o Augen, was die<br />

Wimper hält, von dem goldnen Uebevfluss der<br />

Welt! > So hab' ich's gehalten nach dem Dienst,<br />

und ich habe es nie bereut. Ueberall kommt man<br />

unter, auch in «Civil»! Massige Preise sind überall<br />

zu finden. Fragt nur nach! (Das Sekretariat der<br />

Verkehrsvereine für das See- und Obcrwynental in<br />

Birrwil gibt jederzeit kostenlose Auskunft und Ratschläge.)


No 83 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

mittleren Preisklasse vor. Der Gewinn, der<br />

unter Zuhilfenahme dieses verhältnismässig<br />

einfachen neuen Bauelementes erreicht wurde,<br />

ist verblüffend und rechtfertigt den Versuch<br />

jedenfalls vollkommen. Bei nur wenig vergrössertem<br />

Zylinderinhalt (4200 ccrrt) leistet<br />

der neue Graham 8-Zylindermotor bei 4000<br />

Touren volle 135 PS, d. h. 40% mehr als in den<br />

früheren Ausführungen. Besonders wertvoll<br />

jedoch ist, dass durch den Kompressor das<br />

Beschleunigungsvermögen im oberen Tourenbereich<br />

weitaus verbessert wurde. Statt zwischen<br />

40 und 50 km erreichen die Qraham-<br />

Der Zentrifugal-Kompressor des Graham-Aehtzylinder-Wagens<br />

mit aufgebautem Vergaser und Luftreiniger<br />

(links) und bei geöffnetem Gehäuse<br />

(rechts).<br />

Kompressor-Wagen ihre Spitzenbeschleunigung<br />

zwischen 80 und 100 km/St. Gleichzeitig<br />

wird die Endgeschwindigkeit des Wagens<br />

um etwa 20—25 km/St, gesteigert. Der Wagen<br />

scheint tatsächlich bezüglich seiner Geschwindigkeit<br />

keine « Grenze > zu besitzen.<br />

Stvassen<br />

Walenseestrasse. Seit jeher bekunden neben<br />

den direkt im Gebiete des Walenseestrassenzuges<br />

liegenden Ortschaften vor<br />

allem die Zürcher ein erhebliches Interesse<br />

am Bau einer Talstrasse. Dieses besondere<br />

Interesse der zürcherischen Verkehrskreise<br />

dokumentierte sich in der Ende letzter<br />

Woche abgehaltenen Vorbesprechung,' die<br />

unter dem Vorsitz des Verkehrsvereinspräsidenten,<br />

zusammen mit Vertretern der Automobil-,<br />

. Lastwagen-, Motorradfahrer- und<br />

Radfahrerverbände stattfand, und an der<br />

auch zwei Mitglieder des Meiser Komitees<br />

teilnahmen. In diesen Besprechungen, als<br />

Auftakt zu einem aktiveren Vorgehen in der<br />

Angelegenheit des Talstrassenbaues, kam<br />

besonders die interlokale Bedeutung der.<br />

Walenseestrasse als integrierender Bestandteil<br />

der vielbefahrenen Nord-Südverbindung<br />

Schaffhausen - Zürich -Walensee- Chur-Julier-<br />

Engadin zum Ausdruck. Der Bau des die Kerenzerstrecke<br />

abschneidenden Talstückes wird<br />

namentlich hinsichtlich der ganzjährigen Offenhaltung<br />

des Juliers gefordert, um die<br />

Automobilisten vom eventuellen Auf- und<br />

Abmontieren der Schneeketten nord- oder<br />

südwärts des Kerenzerberges zu entheben.<br />

Der Zürcher Aussprache ist eine Besprechung<br />

mit dem Bundesrat vorausgegangen<br />

und zwar hat eine Abordnung des Melserkomltees<br />

(Dr. Bossi, Chur; Dr. Ith, Zürich;<br />

Dr. B. Pfister, St. Gallen; ferner Ständerat<br />

Laely, Chur; Oberst Huber, Walenstadt und<br />

Dr. B. Diethelm, Ragaz) unserer obersten<br />

Landesbehörde die Begehren der Meiser<br />

Tagung unterbreitet.<br />

-my-<br />

Bei Aufläufen — Vorsicht und Misstrauen!<br />

Du fährst mitten durch Belastungszeugen!<br />

AM» den üanlon«<br />

Aargau ische Verkehrspolitik. Letzten Sametag<br />

wurde in Aaräu der aargauische Strassenverein gegründet<br />

mit einem 23gHedrigen Vorstand, in dem<br />

sämtliche Bezirke vertreten sind. Als Zweck dieser<br />

Gründung wird angegeben, den kantonalen und kommunalen<br />

Behörden beim Ausbau der bestehenden<br />

Strassen zu einem mod«men Verkehrsnetz tatkräftig<br />

an die Hand zu gehen. Eigentlich war vorgesehen,<br />

einen Autoetrassenverein zur Propagierung der Anlegung<br />

eines Hauptstrassennetzes im Aargäu zu<br />

gründen. Die Bedenken, die aber gegen ein solches<br />

Projekt erhoben wurden, speziell seitens des aargauischen<br />

Baudirektors, riefen bei den Initianten<br />

eine Aenderung ihrer Auffassung üfoeT ihre neue<br />

Organisation in dem Sinne hervor, als diese den gegebenen<br />

Verhältnissen in stärkerem Masse angepasst<br />

wurde. Unter dem Vorsitz des Brugger Vizeammanns<br />

Lüthi, der die Gründung eines Autostrassenvereins<br />

für den Kanton Aargau als eine Notwendigkeit<br />

bezeichnete, um die verschiedenen regionalen<br />

Interessen zusammenzufassen und auszugleichen,<br />

kam es unter den verschiedenen interessierten<br />

Verbänden und Einzelpersonen zu einer lebhaften<br />

Aussprache über Ziel und Zweck der neuen Organisation.<br />

Regierungsrat Wenk, Basel, Präsident des<br />

Schweiz. AutoatTassenvereins, sorgte in einem klar<br />

aufgebauten Referat für die notwendigen Diskussionsgrundlagen.<br />

Der Referent umriss Werden und<br />

Zweck der Schweiz. Organisation, deren Ziel in der<br />

Schaffung eines Schweiz. Fernverkehrsstrassennetzes<br />

liege. Bis. heute sind ,die Projekte Basel-<br />

Brugg-Zürich, Basel-Olten-Luzern und Zürich-Olten-<br />

Bern ausgearbeitet worden. Sofern diese Bestrebungen<br />

Erfolg hab«n sollen, muss die Schaffyng<br />

kantonaler Organisationen an die Hand genommen<br />

werden. Angesichts der Leistungen des Auslandes<br />

auf dem Gebiete des Automobilstrassenbaues sei es<br />

notwendig, auch in unserem Lande ein Fernverkehrsstrassennetz<br />

zu schaffen.<br />

, , •<br />

In der lebhaft geführten Diskussion trat vor<br />

allem der aargauieche Baudirektor, Regierungsrat<br />

Studier, dem Projekte des Schweiz. Autostrassenvereins<br />

kritisch gegenüber. Obwohl er das initiativ«<br />

Bestreben 'und den guten Willen dieser Organisation<br />

vollauf anerkannte und würdigte, wurde von dieser<br />

Seite vor allem die Aufstellung der Projekte ohne<br />

Mitarbeit der kantonalen Tiefbauämter beanstandet,<br />

weil dadurch die kantonalen Interessen nicht vollauf<br />

berücksichtigt worden seien. Z. B. habe der Kanton<br />

Aargau kein Interesse an der Schaffung eigener<br />

Fernverkehrsstrassen, weil damit für den Ausbau<br />

des gesamten übrigen Strassennetzes keine Mittel<br />

mehr zur Verfügung ständen. Der Xanton könne -es<br />

«ich. auch nicht, leisten, nur ein pa;ar Durchgangsstrassen<br />

zu-erstellen, sondern es sei vor allem Gewicht<br />

auf den Ausbau aller bestehenden Strassen<br />

zu legen. Wenn diese Arbeit einmal geleistet worden<br />

sei, so könne man immer noch auf die Frage<br />

der eigentlichen Fernverkehrsstrassen eintreten, •Regierungsrat<br />

Studier anerkannte vollauf die.Notwendigkeit<br />

eines Autostrassenvereins, dessen Hauptaufgabe<br />

er aber nicht in der Projektierung einiger weniger<br />

Fernverkehrsstrassen, sondern in"der Propagierung<br />

des allgemeinen Ausbaus des Strassennetzes<br />

sieht. Aus diesen Ueberlegungen•••stinynt« die 1 Versammlung<br />

einheitlich der GründunE.-.ejnesiaargauischen<br />

Strassenvereins= zu. ~ "' •••••• . ••" a<br />

Um das neue bernische Strassenbaugesetz. Das<br />

Strassenbaugesetz scheint keiner grossen Opposition<br />

zu begegnen. Die gestern abend von den beiden<br />

bürgerlichen Parteien der Stadt Bern,und jdejn lok?c.<br />

len Organisationen des A. G. S. und des TfjCfS. ein«<br />

berufene Versammlung zwecks eingehefteter Orien-i<br />

tierung über die Vorlage' durch den bernischen<br />

Baudirektor, Dr. Bösiger, vermochte rund 100 Zuhörer<br />

zu vereinigen. Im umgekehrten Verhältnis<br />

der Beteiligung standen jedoch die ÄusführungXistti<br />

des Referenten. In einem knappen,) aber äusserst.<br />

klaren Aufbau skizzierte Dr. Bösiger" die rechtliche"<br />

und die rechtshistorische Entwicklung der bisherigen<br />

Strassenbaugesetzgebung im Kanton Bern, wo-'<br />

bei er auch auf die finanziellen Leistungen des<br />

Staates unter der Herrschaft der verschiedenen Gesetze<br />

zu sprechen kam. — Ein-weiterer Wendepunkt<br />

in der bernischen Strassenbaupplitik wurde ;<br />

durch den Eisenbahnbau eingeleitet, indem die.<br />

Strassen zu Verkehrswegen minderer Ordnung herabsanken,<br />

um nach Abschluss der Elektrifikationsarbeiten<br />

durch das Automobil zu neuem Leben zu<br />

erwachen. Dass diese Umstellungen und die Entwicklung<br />

des modernen Straßenverkehrs eine einschneidende<br />

Wirkung auch auf die Gestaltung des<br />

Strassenbauwesens und die dieses Gebiet regelnde<br />

Gesetzesmaterie ausüben, lag auf der Hand. Die<br />

neue Vorlage' bezweckt, denn auch, das ehrwürdige<br />

und gute Strassenbaugesetz den heutigen Erfordernissen<br />

anzupassen. Das Hauptziel liegt in einer<br />

bessern Lasten Verteilung unter allen Interessenten<br />

und in der Verankerung von Massnahmen, die bisher<br />

im Gesetz keinen Rückhalt fanden. Wichtig<br />

ist auch die Bestimmung, dass den Gemeinden aus<br />

den Automobilsteuern jährlich ein Betrag von zirka<br />

10 Prozent, oder rund Fr.- 400,000.—, zur Verfügung<br />

gestellt werde, und weiterhin soll dem Grossen<br />

Rat das Recht eingeräumt werden, bei den jährlichen<br />

Budgetberatungen < weitere Gemeindebeiträge<br />

zu beschliossen. In der detaillierten Erläuterung<br />

der einzelnen Gesetzesbestimmungen wusste der Referent<br />

die Vorteile der Neuregelung für alle am<br />

Strassenverkehr Interessierten herauszukristallisieren,<br />

so dass man wirklich die Auffassung erhielt,<br />

es hier mit einem Gesetzeswerk zu tun zu haben,<br />

das nicht nur von den Automobilisten, sondern auch<br />

von allen andern Beteiligten angenommen werden<br />

kann.<br />

In der lebhaft benützten Diskussion, in der die<br />

verschiedenen Auffassungen zum Ausdruck kamen,<br />

sei auf das Votum des Vertreters der Automobilisten<br />

hingewiesen, der speziell hinsichtlich der bei Gründund<br />

Hauseigentümern sich geltend machenden Opposition<br />

den Standpunkt vertrat, kleinere Sonderinteressen<br />

seien dem allgemeinen Wohl unterzuordnen,<br />

um dem Gesetz zu einem- nachhaltigen Durchbruch<br />

zu verhelfen..; Mit allen gegen eine Stimme<br />

sprach sich die Versammlung für Annahme des Gesetzes<br />

aus.<br />

—my—<br />

Statistisches vom Motorfahrzeusverkehr<br />

1933 im Kanton Glarus.<br />

Dem'Amtsbericht der Polizeidirektion des Kantons<br />

Glarus pro 1933/34 seien über den Motorfahrzeugverkehr<br />

nachfolgende Angaben entnommen:<br />

Die Bruttoeinnahmen des Kantons Glarus aus<br />

Steuern- und Gebühren pro 1933 stellen sich auf<br />

Fr. 160 000, die Aussahen für die neuen Schilder,<br />

Prämien* Rückzahlungen, Verwaltung etc. Fr. 12 000,<br />

.so dass ein Nettoertrag von rund Fr. 148 000 resultiert,<br />

der mit dem Benzinzollanteil zur Amortisation<br />

der Strassenbauschuld voll verwendet wird.<br />

Die Zähl der im Jahre 1933 verkehrsberechtigten<br />

Motorfahrzeuge betrüg total 539 Wagen (1932: 511)<br />

und 227 Motorräder (1932: 267). Gegenüber 1932<br />

ist eine kleine Vermehrung der Motorwagen, und<br />

eine Verminderung der Motorräder zu konstatieren.<br />

Vom Experten wurden 144 Fahrzeuge geprüft,<br />

wovon 121 erstmals abgenommen und 23 nachkontrolliert.<br />

Der T G. S., Sektion Glarus, veranstaltete<br />

im November 1933 unter Mitwirkung der Organe<br />

der Motorfahrzeugkontrolle eine Nachprüfung der<br />

Motorwagen in bezUg auf die Anpassung an die<br />

neuen gesetzlichen Vorschriften der eidg. Völlziehungsverojdnüng<br />

zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeug-<br />

und- Fahrradverkehr. Es wurden vorgeführt<br />

und geprüft: 74 Motorwagen, von denen<br />

aber nur 12, d. h. 17%, vollständig in Ordnung befunden<br />

werden konnten, während alle übrigen Wagen<br />

Mängel aufwiesen, entweder in der Konstruktion<br />

oder Wirkungsweise von Ausrüstungsgegenständen<br />

oder im Fehlen einzelner Vorrichtungen.<br />

Im Jahre 1933 waren 1Q34 Personen im Besitze<br />

eines Führerausweises, wovon 936 männlichen und<br />

96 weiblichen Geschlechts. 897 Führerausweise waren<br />

Erneuerungen, 110 erstmals erteilte auf Grund<br />

abgelegter Prüfung, 27 Erneuerungen auf Grund eines<br />

auswärtigen Ausweises. Es wurden 114 Führerprüfungen<br />

abgenommen (inkl. Wiederholungen bei<br />

Nichtbestehen). Ein Bewerber bestand die Prüfung<br />

als Fahrlehrer Wo Sinne von Art. 14 des Buntlesgesetzes<br />

und Art. -32 der Vollziehungsverordnung.<br />

. Einem, Motorradfahrer wurde .der F.ührerausweis<br />

wegen Verursachung eines Verkehrsunfalles<br />

mit tödlichem Ausgang für die Dauer von ca. acht<br />

•Monaten entzogen." Einem jungen Autofahrer, der<br />

fp&ben die-Führerprüfünjf bestanden hatte, dann<br />

auf leichtsinnigen Ausfahrten verschiedene Unfälle<br />

ausweis für unbestimmte Zeit entzogen. Einem angetrunkenen<br />

Motorradfahrer musste der Führerausfünis<br />

ebenfalls entzogen werden; auf dem Rekurs-<br />

#«ge bÜjchfSnkte der Regierungsrat die Entzugsdauer<br />

mit Rücksicht auf die Existenz des Fehlbaren<br />

iixt eirten Monat, gestützt auf Art. 13, Abs. 2, des<br />

Bundesgesetzes. Eine Verfügung der Polizeidirektion<br />

auf Verweigerung des Führerausweises gegen-<br />

|iiber einem vielfach vorbestraften Chauffeur fand<br />

tfie Genehmigung des Regierungsrates. Einem rückfälligen"<br />

Autofahrer, dem auf Grund einer Unzahl<br />

von Uebertretungen und Kollisionen usw. der Führerausweis<br />

bereits früher entzogen', dann nach dreijähriger<br />

Dauer mit Rücksicht auf seine Existenzverhältnisse<br />

auf Zusehen hin wieder erteilt worden<br />

war, musste wogen Anfahrens eines Fussgängers,<br />

verkehrswidrigen Fahrens und Fahrens in betrunkenem<br />

Zustande die Führung" eines Motorfahrzeuges<br />

dauernd untersagt werden.<br />

Gegen einen Autofahrer und einen Motorradfahrer<br />

aus dem Kanton Schwyz beantragte die Polizeidirektion<br />

deT dortigen Behörde gestützt auf<br />

Art 13,, Afbsv,3, des' Bundesgesetzes den Entzug des<br />

FübrerÄüsweises wegen schwerer Verletzung von<br />

Verkehrsvorschriften und Verursachung von Verkehrsunfällen'.<br />

In beiden Fällen wurde ein unbefristet^<br />

Entzug ausgesprochen, alsdann nach dreibzw,<br />

neunmonatiger Dauer der Führerausweis auf<br />

Wotilv^rhalten hin wieder erteilt.<br />

Bedenklich ist' die Tatsache, dass von den vom<br />

eidg. Justiz- und Polizeidepartement den Kantonen<br />

gemeldeten Entzugsverfügungen weit mehr als die<br />

Hälfte wegen Betrunkenheit oder Angetrunkenheit<br />

des Fahrers getroffen werden mussten.<br />

Im Jahre 1933 wurden 99 Unfälle registriert<br />

(1932: 97), bei welchen 185 verschiedene Fahrzeuge<br />

beteiligt waren, nämlich 126 Motorwagen," 5 Anhänger«<br />

34 Motorräder, 12 Fahrräder, 6 Pferdeiuhrwerke<br />

und 2 Schlitten.<br />

Bei 43 Unfällen wurden 38 Fahrzeugführer oder<br />

-insassen und 16 Fussgänger (worunter 6 Kinder)<br />

verletzt und 3 Personen (2 Erwachsene und 1 Kind)<br />

getötet. Bei 17 Unfällen entstand nur Personen-,<br />

bei 46 Unfällen nur Sachschaden, bei 26 Unfällen<br />

Personen- und Sachschaden.<br />

78 Unfälle passierten auf Ueberiand- und Dorfstrassen<br />

(wovon 51 in Ortschaften), 21 auf Borgstrassen,<br />

von letztern 19 am Kerenzerberg, 1 auf<br />

der Sernftal- und 1 auf der Klausenstrasse.<br />

Als Ursachen können bezeichnet werden: Hineinlaufen<br />

von Fussgängern und ungeschicktes Verhalten<br />

derselben, verkehrswidriges Ueberholen, erzwungene<br />

Vorfahrt, zu schnelles oder nicht den örtlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Fahren (Kerenzerberg),<br />

Mangel an Vorsicht im Kreuzen auf<br />

6—8 Meter breiter, korrigierter Strasse!), Linksfahren<br />

in Kurven, unvorsichtiges Rückwärtsfahren,<br />

zu starkes Rechtsfahren, verkehrswidriges Einbiegen<br />

von der Neben- in die Hauptstrasse, ungeschicktes<br />

Ausweichen, Verweigerung des Vortritts,<br />

Nichtbeherrschen des Fahrzeugs, Uebermüdung oder<br />

Einschlafen des Fahrers, Betrunkenheit.<br />

Die erwähnten Unfallursachen beweisen, dass<br />

weitaus die meisten Unfälle sich verhüten Hessen,<br />

wenn der Fahrzeugführer den obwaltenden örtlichen<br />

Verhältnissen mehr Beachtung schenken und<br />

die primitivsten Verkehrsregeln gewissenhaft befolgen<br />

würde. A. L.<br />

Die internationale Alpenwertungsfahrt mit Ersatzbrennstoffen<br />

1935. Es ist in Aussicht genommen,<br />

die Organisation der internationalen Alpenwertungsfahrt<br />

für Motorfahrzeuge mit Ersatzbrennstoffen<br />

im nächsten Jahr de'r Schweiz zu übertragen,<br />

vorausgesetzt, dass die A. I. A. G. R. ihre Zustimmung<br />

dazu erteilt Bekanntlich unterstehen<br />

diesem internationalen Verband ausser den sportlichen<br />

auch die industriellen Wettbewerbe in allen<br />

Ländern der Welt. Die F. I. T. C. A., unter deren<br />

Patronat der "Wettbewerb ausgefahren wurde, muss<br />

ihrerseits die Zustimmung des Bureau Permanent<br />

International des Constructeurs haben. Immerhin<br />

besteht am Einverständnis der beiden Kontrollstellen<br />

kein Zweifel.<br />

Möglicherweise wird die Schweiz die Organisation<br />

zusammen mit Italien troffen, dessen Interesse<br />

am Wettbewerb durch den italienischen Vertreter<br />

in Innsbruck, Mercanti, deutlich zum Ausdruck gebracht<br />

wurde. Gerade Italien, das weder über Erdöltniellen<br />

noch Braunkohle verfügt, legt gegenwärtig<br />

grossen Wert auf die Entwicklung von .Motorbrennstoffen,<br />

die es im eigenen Lande herstellen kann.<br />

Besonders bei einer schweizerischen Organisation<br />

wird der Konkurrenz im nächsten Jahr mehr noch<br />

ein internationaler Charakter zukommen. Der diesjährige<br />

Austrag auf östereichischem Gebiet hat fast<br />

alle deutschen Konstrukteure von der Teilnahme abgehalten.<br />

Als ganz sicher kann schliesslich schon<br />

heute die Wiederholung des so wertvollen Wettbewerbes<br />

gelten.<br />

T. C. S.<br />

Strassenhilfsdfenst des T. C. S. Während, des<br />

Monats' September haben die Agenten des vom<br />

Schweiz: Toüring-Glub organisierten Strassenhilfsdiensles<br />

387., Automobilisten, 543 Motorradfahrern<br />

und 60 Velofahrern bei der Behebung von Störungen<br />

an ihren Fahrzeugen geholfen, 62 Personen die<br />

erste Hilfe angedeihen lassen und 14- Verletzte in<br />

Krankenhäuser übergeführt. ==<br />

Autosektion Aargau.<br />

Fuchsjagd: Im Sportprogramm für <strong>1934</strong> war die<br />

Durchführung einer Radio-Peilfahrt vorgesehen. Da<br />

aber bis heute die dafür nötigen Apparate nicht beschafft<br />

werden konnten, muss diese Veranstaltung<br />

dieses Jahr fallen gelassen werden. Dafür wird nun<br />

am 21. Oktober, nachmittags, eine Fuchsjagd eingeschoben.<br />

Der Start findet in Brugg statt. Ein detailliertes<br />

Programm wird den Mitgliedern noch zugestellt<br />

werden. Wir bitten unsere Glubkameraden,<br />

diesen Sonntag für unsern letzten Clubanlass pro<br />

<strong>1934</strong> zu reservieren!<br />

*. c. s.<br />

SEKTION BERN. Als letzter sportlicher Anlass<br />

dieses Jahres ist auf Samstag, den 27. Oktober, eine<br />

Auto-Fuchsjagd vorgesehen. Nähere Mitteilungen<br />

folgen in der nächsten Nummer der « A.-R. ».<br />

Verantwortliche Redaktion :<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyir.<br />

M. Bolliger (abwesend).<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />

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von Freitag, den 12. Okt., bis Sonntag, den 14. Okt.<br />

EINTRITT FREI<br />

Erklärung<br />

HANS ZYSSET, Auto- und Motorradbestandteile,<br />

in OSTERMUNDIGEN, teilt seiner<br />

werten Kundschaft sowie den Lesern dieser<br />

<strong>Zeitung</strong> mit, dass er am 6. Oktober <strong>1934</strong><br />

Herrn W. MARITZ JUNIOR, der bis anhin<br />

bei ihm als Vertreter für Motorräder eingestellt<br />

war, fristlos entlassen musste.<br />

Diese Mitteilung geschieht insbesondere<br />

auch, um eventuelle Kreditgewährungen an<br />

denselben in meinem Namen zu verhüten.<br />

Sollten,, was anzunehmen ist, noch Förde--<br />

rungen an mich nicht erledigt sein, so bitte<br />

ich um sofortige Anmeldung derselben.<br />

Hans Zysset, Ostermundigen<br />

Telephon Nr. 41.172.<br />

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