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E_1934_Zeitung_Nr.085

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-i AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 85<br />

Unterlagen gelohnt, da man den Uebeln nur<br />

bei gründlicher Kenntnis der Ursachen beizu*<br />

kommen vermag. Das wurde offenbar unterlassen,<br />

sonst würde nicht mit der « Frage der<br />

Wiedereinführung von zahlenmässigen<br />

Höchstgeschwindigkeiten» geliebäugelt. Von<br />

allen Vorschlägen ist das nun entschieden das<br />

untauglichste Mittel und zeigt leider nur, dass<br />

der alte Fimmel, der « Schnellfahrer » sei an<br />

allem schuld, nicht nur bei manchen Richtern,<br />

sondern auch noch sogar im hohen Kreise der<br />

Polizeidirektoren weiterlebt.<br />

Gewiss, der Strassenverkehr ist rascher,<br />

aber keineswegs deswegen gefährlicher geworden.<br />

Nicht nur ausländische, sondern<br />

glücklicherweise auch einheimische Statistiken<br />

vermögen das zu belegen. Ganz abgesehen<br />

vom Rückgang der Verkehrsunfälle, wie<br />

ihn beispielsweise Zürich für 1933 zu registrieren<br />

vermochte, ist festzuhalten, dass die<br />

Zunahme der Unfallereignisse nicht auf das<br />

Konto der übersetzten Geschwindigkeiten,<br />

sondern zu Lasten verschiedener anderer<br />

Verkehrsunsitten geht. Nach der eingehenden<br />

Beratung über Wert und Unwert von zahlenmässig<br />

beschränkten Fahrtempis im eidgen.<br />

Parlament und den damaligen überzeugenden<br />

Ausführungen von alt Bundesrat Häberlin<br />

hätte man erwarten dürfen, dass hierüber<br />

kein Wort mehr verloren werden müsste. Die<br />

Festlegung einer maximalen Fahrgeschwindigkeit<br />

bringt zwar vermehrte Schikanen,<br />

Verärgerung der ausländischen Autotouristen,<br />

aber niemals eine Garantie für grössere Verkehrssicherheit,<br />

weil kein willkürlich begrenztes<br />

Tempo unter allen Umständen « sicher »<br />

ist und in vielen Fällen ebenso übersetzt und<br />

gefährlich sein wird, wie das jetzt der Fall<br />

ist Geschwindigkeitsbegrenzung ist so wenig<br />

eine Gewähr für die Sicherheit der Strasse<br />

wie das geltende System.<br />

Der Hebel ist andernorts anzusetzen. Da<br />

ist einmal auch die von der Konferenz in Aussicht<br />

genommene strengere Auslese der Fahrzeugführer.<br />

Dann ist mit allen zu Gebote<br />

stehenden Mitteln und einer strengeren Praxis<br />

in der Richtung des Fahrbewilligungsentzuges<br />

auf die Respektierung der wenigen aber<br />

grundlegenden Verkehrsregeln zu achten.<br />

Und zwar durch alle Strassenbenützer! Gewiss,<br />

es soll beim Motorfahrzeugführer ein<br />

gestrenger Massstab angelegt werden. Aber<br />

es kann selbst dem vorsichtigsten und aufmerksamsten<br />

Fahrzeuglenker ein Unglück<br />

passieren, wenn nicht auch für die übrigen<br />

Strassenbenützer die gegenseitige Rücksichtnahme<br />

zur selbstverständlichen Pflicht wird.<br />

Die Konferenz will erfreulicherweise diesem<br />

Postulat ebenfalls Rechnung tragen durch<br />

«strikte Anwendung» der gesetzlichen Vorschriften<br />

gegenüber den anderen Strassenbenützern.<br />

Wie mancher Radfahrer hat noch<br />

kein richtiges Katzenauge an seinem Fahrzeug!<br />

Wie manches Fuhrwerk ist noch ungenügend<br />

beleuchtet! Wie mancher Fussgänger<br />

benützt die Trottoirs selten, die Fussgängerstreifen<br />

überhaupt nie! Wie viele achten<br />

nicht auf die Regelung des Verkehrs<br />

durch den besonders hiefür postierten Polizisten!<br />

AH diese Unsitten hat man bisher<br />

geflissentlich übersehen, weil der einzelne Beamte<br />

einfach nicht imstande war, überall zu<br />

wehren. Wir werden schon einen wesentlichen<br />

Schritt weiter sein, wenn die wenigen<br />

Vorschriften, mit denen die « anderen Strassenbenützer<br />

» im Gesetz bedacht sind, durchwegs<br />

beobachtet werden. Es wird sich aber<br />

selbst dann bald zeigen, dass diese Vorschriften<br />

sogar noch ungenügend sind.<br />

Auch sei hier nur der Vollständigkeit halber<br />

daran erinnert, dass der Ausbau der Strassen<br />

vor allem innerorts und die Anwendung<br />

moderner Mittel zur Verkehrsregelung (automatische<br />

Signale, Abschrankung von Trottoirs<br />

an Strassenkreuzungen, Schaffung von<br />

Fussgängerstreifen etc.) ebenfalls noch sehr<br />

vervollkommnet werden kann und viel zu<br />

einer erhöhten Verkehrssicherheit beizutragen<br />

vermag.<br />

Der Kampf gegen Unbelehrbare ist notwendig.<br />

Er hätte schon längst einsetzen sollen.<br />

Wenn die Allgemeinheit aber aus dieser<br />

Kampagne nur Nutzen ziehen und der Verkehr<br />

tatsächlich gefördert werden soll, dann<br />

gilt es, die angewendeten Mittel sorgfältigst<br />

auszuwählen und auf ihre Wirksamkeit und<br />

Tauglichkeit zu prüfen. Ein verspäteter Eingriff<br />

soll nun nicht durch Ueberstürzung oder<br />

ungerechte Massnahmen wettgemacht werden.<br />

Hat man aber einmal einen Aktionsplan<br />

als richtig anerkannt (zu dessen Ausarbeitung<br />

vielleicht auch die Vertreter der<br />

Straßenverkehrs- Interessenten beigezogen<br />

werden könnten), dann muss er konsequent<br />

und einheitlich im ganzen Lande zur Ausführung<br />

gelangen. Wenn die Resolution der Polizeidirektoren<br />

das für die kommende Fahrsaison<br />

zuwege bringt, so hat sie ihren Zweck<br />

erreicht, und alle am Verkehr Beteiligten<br />

— und wer wäre es nicht! — würden ihr<br />

dafür Dank wissen!<br />

Sprechende Zahlen.<br />

Nach dem jüngsten Ausweis der eidgen.<br />

Zollverwaltung sind im Monat September<br />

<strong>1934</strong> 38,674 ausländische Wagen über die<br />

verschiedenen Grenzen in unser Land eingefahren.<br />

Im Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode<br />

kommt dies einer Zunahme um<br />

2349 Automobilen gleich. Für die drei ersten<br />

Quartale dieses Jahres ergibt sich ein<br />

Total der unsere Grenzen überschrittenen<br />

ausländischen Wagen von 231,745 Einheiten<br />

oder 34,224 Automobile mehr als in der Periode<br />

von anfangs Januar bis Ende September<br />

des Vorjahres. Nichts dürfte die unaufhaltsame<br />

Entwicklung des internationalen<br />

Autotourismus besser illustrieren, als die<br />

Tatsache, dass für die ersten 9 Monate des<br />

laufenden Jahres bereits eine Mehrfrequenz<br />

von 4280 Wagen zu registrieren ist als im<br />

ganzen Jahr <strong>1934</strong>. Mit Ausnahme des Monats<br />

Juni, mit einer Minderfrequenz von rund<br />

1000 Wagen im Vergleich zum Juni 1933, verzeichnen<br />

ausnahmslos alle monatlichen Berichtsperioden<br />

des laufenden Jahres eine erhebliche<br />

Besserung gegenüber den entsprechenden<br />

Vorjahresabschnitten. Wenn die politischen<br />

Verhältnisse im Juni dieses Jahres In<br />

Deutschland etwas übersichtlicher gewesen<br />

wären, so würde sicherlich auch diese Periode<br />

mit bessern Ergebnissen abgeschnitten<br />

haben.<br />

Vergleichen wir die Totalgrenzübertritte in<br />

den Vorjahren mit dem diesjährigen Ergebnis,<br />

so zeigt es sich, dass allein das Septemberergebnis,<br />

wo die Touristiksaison bereits ihrem<br />

Ende entgegengeht, eine Mehrfrequenz<br />

von rund 2000 Wagen gegenüber dem gesamten<br />

Orenzverkehr des Jahres 1925 aufweist.<br />

Anlässlich der Analyse des 1. Halbjahresergebnisses<br />

.haben wir unter dem Eindruck<br />

der rückläufigen Junibewegung die Behauptung<br />

aufgestellt, dass für das ganze Jahr<br />

<strong>1934</strong>, auch bei weitern Rückgängen, dennoch<br />

mit einer Gesamtfrequenz von mindestens<br />

250,000 ausländischen Automobilen gerechnet<br />

werden könne. Die bisherigen Resultate<br />

lassen bereits erkennen, dass diese Grenze<br />

nicht nur mit Leichtigkeit erreicht, sondern<br />

wahrscheinlich schon im nächsten Monat<br />

überschritten wird.<br />

Da unsere Behörden in nächster Zukunft<br />

einige brennende Fragen auf dem Gebiete<br />

des Fremdenverkehrs und des Strassenbaues<br />

zu lösen haben werden, dürfte es angebracht<br />

sein, immer und immer wieder auf<br />

die Entwicklung des internationalen Autotourismus<br />

hinzuweisen. Es scheint, dass bei<br />

uns noch nicht überall die gewünschte Klarheit<br />

darüber vorhanden ist, welche grosse<br />

Bedeutung dem Fremdenstrom zukommt,<br />

der mit Hilfe des Automobils unser Land<br />

«Und wie wollen Sie die Klage begründen?><br />

fragt der Anwalt.<br />

aus der Haft entlassen, weil der Verdacht<br />

Am nächsten Mittag wird auch Tom Brass<br />

«Ich glaube, dass die Anstiftung zum der Täterschaft gegen ihn nicht aufrechtzuerhalten<br />

ist.<br />

Mord, die meine Frau begangen hat, wohl als<br />

Grund hinreicht?» meint "Bux mit bitterem<br />

Spott.<br />

10.<br />

Zirkus Kreno hat schon seit Wochen Berlin<br />

wieder verlassen und sein Winterquartier<br />

«Anstiftung zum Mord?» fragt der Anwalt<br />

sehr verwundert<br />

bezogen. Auch Buxens Tierwärter und Tiere<br />

«Sie hat doch meine Tiere ermorden lassen!»<br />

Aber Bux selbst sitzt noch immer in Berlin<br />

sind mit dem Zirkus nach M gegangen.<br />

«Mord an Tieren gibt es im Gesetz nicht.» in Untersuchungshaft. Sein Fall hat sich<br />

»Ach so! Also nur das Leben von Menschen<br />

ist heilig? Ein Tierleben ist wohl nicht Bei den Vernehmungen der vielen Zirkus-<br />

noch kompliziert.<br />

von Gott geschaffen? Man kann Tiere töten, leute ist herausgekommen, dass Bux schon<br />

wie und wozu man will? Aus Spass, aus Aerger,<br />

aus Langeweile, aus purer blanker Grautes<br />

in M.... verhaftet worden war. Der Re-<br />

einmal vor drei Jahren wegen Mordverdachsamkeit<br />

und Gemeinheit?»<br />

gierungsrat hat sich also gleich von dort die<br />

Der Anwalt zuckt die Achseln. «Es hat keinen<br />

Zweck, dass Sie sich jetzt darüber auf-<br />

Ueberraschung daraus ersehen, dass es sich<br />

Akten kommen lassen und zu seiner grossen<br />

regen. Sie wollen also geschieden sein. .Als sogar um zwei Fälle handelt: den Fall Vegas<br />

und den Fall Benson. Nun steht es für<br />

Grund dürfte vielleicht anerkannt werden,<br />

dass durch das zweifellos hinterlistige und ihn unumstösslich fest, dass Bux in allen<br />

Ihren Beruf schwer schädigende Verhalten drei Fällen der Täter war, — dass er ein<br />

Ihrer Frau die Ehe so zerrüttet worden ist, von krankhaftem Jähzorn getriebener Totschläger,<br />

wenn nicht ein abgefeimter Mör-<br />

dass Ihnen eine Fortführung* nicht zugemutet<br />

werden kann.» —<br />

der ist<br />

(Fortsetzung "folgt)<br />

aufsucht. Bekannt ist, dass verschiedene<br />

Fremdenverkehrszentren der Schweiz, z. B.<br />

St. Moritz, Luzern u. a. m. nur deshalb eine<br />

relativ befriedigende Frequenzziffer aufweisen<br />

können, weil die in- und ausländischen<br />

Gäste vornehmlich mit dem Automobil diese<br />

Kurorte aufsuchen, und zwar mit Quoten am<br />

Gesamtfremdenverkehr von über 70%. Bei<br />

der Beurteilung des internationalen Autotourismus<br />

könnten wirklich diejenigen recht erhalten,<br />

die behaupten, dass unsere unhaltbaren<br />

Zustandsverhältnisse auf den Alpenstrassen<br />

in keiner Weise einen Niederschlag<br />

im Fremdenverkehr finden. Es ist aber nicht<br />

zu vergessen, dass viele ausländische Automobilisten<br />

bei einem anhaltend schlechten<br />

Zustand der Alpenstrassen nur einmal ihren<br />

Wagen über unsere Pässe lenken, um von<br />

der Staubplage und den ungenügenden Breiten<br />

derart abgeschreckt zu werden, dass sie<br />

späterhin unserem Lande endgültig den<br />

Rücken kehren; und weiterhin ist daran zu<br />

erinnern, dass auch das mit uns konkurrierende<br />

Ausland steigende Strassenverkehrsfrequenzen"<br />

aufzuweisen hat, die zum Teil unsere<br />

Entwicklung prozentual noch übertrifft.<br />

Ein weiterer Grund in der Beliebtheit unseres<br />

Landes als automobilistisches Touristengebiet<br />

kann im relativ niedrigen Benzinpreis gesehen<br />

werden. Wenn aber, wie vorgesehen,<br />

die Spanne zwischen dem inländischen und<br />

ausländischen Benzinpreis immer kleiner<br />

wird, so wird in Zukunft dieses Moment nicht<br />

mehr eine derart starke Attraktion ausüben,<br />

wie es zurzeit noch der Fall ist.<br />

Wer die Bedeutung des heutigen Autotourismus<br />

für unsere gesamte Volkswirtschaft zu<br />

würdigen versteht, der wird auch das Verlangen<br />

nach schnellem und gründlichem Ausbau<br />

unserer Bergstrecken unterstützen. Dass<br />

bei unseren Behörden in dieser Hinsicht noch<br />

eigenartige Mentalität vorherrscht, geht deutlich<br />

aus dem Ausspruch eines Ständevertreters<br />

hervor, der sich dahin ausgedrückt haben<br />

soll, nach Aufgabe seines Hotels kein Interesse<br />

mehr an den Alpenstrassen zu haben!<br />

Einen recht interessanten Beitrag zum Fremdenverkehrsproblem<br />

liefert der Londoner<br />

Korrespondent der «Basler Nachrichten», der<br />

im Hinblick auf die Verkehrswerbung im<br />

Stande der schweizerischen Verkehrsvereine<br />

auf der gegenwärtigen Olympiaschau folgendes<br />

bemerkt:<br />

« Warum sollten unsere Verkehrsorganisationen<br />

nicht « werben » in London! Immerhin müsste vorerst<br />

noch das Schwergewicht auf die keines<br />

Ausbaues bedürfenden Schönheiten unseres Landes<br />

gelegt sein und leider noch nicht auf die Vollkommenheit<br />

"unserer Autoatrassen. Es sei denn, man<br />

konzentriere die Propaganda auf die in der Tat<br />

heute guten Strassen unten im Land. Was die<br />

Bergstrassen anbetrifft, werden wir besser tun, deren<br />

teilweises Ungenügen zuzugeben, was nicht- eo<br />

schlimm wäre, wenn wir gleichzeitig verkünden<br />

könnten: Der Ausbau ist im Gang! Ueber den gegenwärtigen<br />

Zustand der europäischen Alpenstrassen<br />

sind die Autotouristen durch ihre Clubsekretariate<br />

ohnehin leider nur zu gut unterrichtet. Was<br />

sie aber nicht wissen und was viele interessieren<br />

würde, ist, ob und wo es Neuerungen, Verbesserungen<br />

gibt. Wenn darüber einmal ein positives Programm<br />

vorliegt, dann wird es für die schweizerische<br />

Verkehrszentrale doppelt lohnend sein, im Ausland<br />

zu werben * für die Schönheiten der Schweiz und<br />

vor allem auch für deren Autostrassen. ><br />

In allen Ländern ist die Umstellung des<br />

Verkehrswesens immer noch in voller Entwicklung<br />

begriffen und die Motorisierung des<br />

Strassenverkehrs scheint noch keineswegs an<br />

der optimalen Grenze angelangt zu sein. Namentlich<br />

in den vier Nachbarstaaten werden<br />

keine Mittel gescheut, um diesen Verkehrszweig<br />

zu fördern, sei es im Interesse der industriellen<br />

Arbeitsbeschaffung, was für uns<br />

mit Ausnahme der Lastwagenproduktion weniger<br />

ins Gewicht fällt, oder aber hinsichtlich<br />

den mit der allgemeinen Verkehrsbelebung<br />

verbundenen grösseren Fiskaleinnahmen des<br />

Staates. In Berücksichtigung der finanziellen<br />

Lage unserer Kantons- und Bundesfinanzen<br />

sind wir noch weit davon entfernt, dem<br />

motorisierten Strassenverkehr irgendwelche<br />

merkbaren Erleichterungen einzuräumen. Der<br />

Schweizer Automobilist wird sich auch weiterhin<br />

damit abfinden müssen, recht weit in<br />

den Geldsack zu greifen, das Recht eingeräumt<br />

zu bekommen, mit seinem Fahrzeug<br />

die öffentlichen Strassen benützen zu dürfen.<br />

Demgegenüber geniesst der ausländische<br />

Automobilist naturgemäss bei uns eine gewisse<br />

Vorzugsstellung, indem er die vielfach<br />

im Benzinpreis seines Landes einkalkulierte<br />

allgemeine Besteuerung nicht zu tragen hat.<br />

Ein schwedischer Kleinwagen.<br />

Die schwedische Fabrik Husquarna, die<br />

mit ihren Rennmotorrädern in diesem Jahr<br />

so ausserordentlich viel Erfolg hatte, hat sich<br />

mit der schwedischen Automobilfabrik Valvo<br />

zwecks Herstellung von Kleinwagen (speziell<br />

kleinen Sportwagen) zusammengetan.<br />

Russische Automobile.<br />

Die Tagesproduktion der grössten russischen<br />

Automobilfabrik Molotov konnte auf<br />

2000 Stück erhöht werden. Die produzierten<br />

Einheiten sind naturgetreue Kopien des Vierzylinder-Ford,<br />

Modell 1929.<br />

Motorbrennstoff aus Weinrückständen.<br />

In Spanien soll ein aus Weinrückständen<br />

und Zucker hergestellter Alkohol als nationaler<br />

Brennstoff für Automobile verwendet<br />

werden.<br />

Welchen Wert hat die Strömlintenkarosserie?<br />

Seitens der deutschen Motorfahr zeugindustrie<br />

sollen demnächst auf der Berliner Avus<br />

praktische Versuche zur Ermittlung des<br />

Wertes von Stromlinienkarosserien durchgeführt<br />

werden.<br />

Autotourismus von Jahr zu Jahr<br />

stischer<br />

Amerikas Automobilproduktton.<br />

In den ersten acht Monaten des laufenden<br />

Jahres erreichte die amerikanisch-kanadische<br />

Automobilproduktion eine Gesamthöhe von<br />

2,318,826 Wagen, was gegenüber der vorjährigen<br />

Parallelperiode einer Erhöhung um<br />

54,1% entspricht und einer Steigerung um<br />

18% im Vergleich zur vollen 1933er-Jahresproduktion.<br />

Amerikas Augustproduktion.<br />

Die Gesamtproduktion von Personen- und<br />

Lastwagen stellte sich in den Vereinigten<br />

Staaten und in Kanada im August auf 244,713<br />

Einheiten (190,825 Personen- und 58,888 Lastwagen),<br />

was seit 1929 das beste Augustergebnis<br />

darstellt. Im Juli wurden 277,690 Wagen<br />

hergestellt oder 11,8% mehr als im Berichtsmonat.<br />

Doch verzeichnet die Augustproduktion<br />

gegenüber der nämlichen Monatsperiode<br />

des Vorjahres immer noch eine Zunahme<br />

um 2,3%.<br />

Fortschritte im Bau der internationalen Antostrasse<br />

London-Istanbul.<br />

Die in zahlreichen Ländern zwecks Errichtung<br />

der internationalen Autostrasse<br />

London-Istanbul durchgeführten Bauarbeiten<br />

schreiten rüstig fort. Wie ,wir hören^ ist fieser<br />

Tage durch den ungarischen Ministerpräsidenten<br />

die Autostrasse Budapest-Jiecskemet<br />

dem Betrieb übergeben worden. Diese<br />

Fernverkehrsstrasse stellt einen Teilabschnitt<br />

der transkontinentalen Autostrasse London-<br />

Istanbul dar.<br />

Russland will Citroen-Baulizenzen.<br />

Die russische Regierung zeigt grosses Interesse<br />

für die Prüfungsfahrt der CttroSn-<br />

Wagen Paris—Moskau—Paris, um festzustellen,<br />

ob sich diese Wagen für die russischen<br />

Landstrassen eignen. Die russischen<br />

Organisationen wollen diese Wagen nicht<br />

kaufen, sondern die Lizenzen für den Bau<br />

dieser Automobile erwerben, wenn sie den<br />

Bedingungen der russischen Landstrassen<br />

entsprechen.<br />

Es wird also Aufgabe unserer Behörden und<br />

auch des Fremdenverkehrsverbandes sein,<br />

eifrig darüber zu wachen, dass diese Vorzugsstellung<br />

dem Ausländer auch weiterhin eingeräumt<br />

bleibt, eine. Mahnung, die beim Ununterbrochenen<br />

Suchen nach neuen Finanzquellen<br />

immer wieder angebracht werden<br />

muss. Zu hoffen ist auch, dass trotz langsamen<br />

Ausbaues unserer Alpenstrassen die<br />

Schweiz ihre Stellung im internationalen<br />

Automobilverkehr behaupten könne, wobei<br />

aber nie vergessen werden darf, dass in den<br />

Nachbarstaaten keine Anstrengungen gescheut<br />

werden, um den lukrativen Automobilverkehr<br />

über die eigenen Strassen zu leiten. Ueberall<br />

und in nächster Nähe unserer Grenzen wird<br />

eifrig am Ausbau des Strassennetzes gearbeitet,<br />

und wenn einmal der Verkehr auf diesen<br />

Strecken eingefahren ist, dann wird es sehr<br />

schwer halten, ihn auf unsere, vielleicht fn<br />

einigen Jahren ausgebauten Strassen zurückzuleiten.<br />

Wy.<br />

Monat I 1933 I <strong>1934</strong><br />

Prof. KwU | Fralptu Triptyk | Totti | E«*Monat "•»• Kwtt | Fnlpiis Triptyk Total | EnV/wtenai'<br />

Janaar . 3094 451 1389 4934 4934 36S6 483 1382 5551 5651<br />

Februar. 3023 421 1374 4818 9752 4560 514 1532 G606 12157<br />

März... 4677 735 2155 7467 17219 6092 874 2907 9873 22030<br />

April... 9948 892 4387 15227 32446 11881 982 4823 1768G 39716<br />

Mai .... 7155 1133 4586 12874 45320 16081 1288 6484 23853 63569<br />

Juni.... 14341 1145 7584 23070 68390 13251 1546 7213 22010 85579<br />

Juli 21301 1377 11740 34418 102808 25423 1909 13462 40794 126373<br />

Angwt . 38749 1499 18113 58361 161169 44506 1923 20269 G6698 193071<br />

Sept.... 22963 1077 12312 36352 197521 25536 1183 11955 38674 231745<br />

Oktober 9628 866 6200 15694 218215<br />

Nov. ... 6579 663 2062 8291 221509<br />

Dez..... 3919 452 1585 5956 227465<br />

Total 144277 10701 72487 227465 —<br />

ToUlHMtlL 125151 8720 63680 197521 — 151016 10702 70027 231745 —

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