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E_1934_Zeitung_Nr.092

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BERN, Dienstag, 13. November <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 92<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.— REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jahrlich Fr. 30.- Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Kampf um den Ausbau der Alpenstrassen<br />

Anlä-sslich der Pressekonferenz in Bern vom<br />

6. November <strong>1934</strong>, welche im Anschluß« an die<br />

Oltener Konferenz der schweizerischen Verkehrsinteressenten<br />

stattfand, hielt Herr Dr. Th. Gubler,<br />

Basel, folgendes Referat:<br />

Der Inhalt der Alpenstrasseninitiative dürfte<br />

bekannt sein : Ausbau der Strassenverbindungen<br />

im Alpengebiet sowie deren Zufahrtsstrassen<br />

durch den Bund. Zur Beschaffung<br />

der Mittel wird der Benzinzoll m der<br />

Weise herangezogen, dass 20 Millionen zum<br />

vornherein zur freien Verfügung des Bundes<br />

verbleiben, während die eine Hälfte des<br />

Restes für Strassenaufwendungen an die<br />

Kantone fällt und die andere Hälfte vom<br />

Bund für die Alpen- und Zufahrtsstrassen<br />

verwendet wird. Nach dem gegenwärtigen<br />

Benzinzollertrag ständen somit für die Alpen-<br />

und Zufahrtsstrassen jährlich etwa 13<br />

Millionen zur Verfügung.<br />

Ebenfalls ist bekannt, dass das Volksbegehren<br />

mehr als 148,000 Unterschriften vereinigt<br />

hat. Nur zweimal ist bisher bei einer<br />

eidgenössischen Initiative eine höhere Unterschriftenzahl<br />

zusammengekommen. Trotzdem<br />

wird vom Departement des Innern die<br />

Initiative abgelehnt und ein Gegenvorschlag<br />

präsentiert.<br />

Den springenden Punkt bildet die Beschaffung<br />

der Mittel. Nach dem Gegenvorschlag<br />

des Bundes soll der Benzinzoll um 10 Rp.,<br />

also von 17 auf 27 Rp., erhöht werden. Von<br />

dieser Erhöhung 1 sollen vier Fünftel im<br />

Schlünde des Bundesfiskus verschwinden<br />

und bloss ein Fünftel, also 2 Rp. auf den<br />

Liter, für den Ausbau der Alpenstrassen verwendet<br />

werden. Bis mit diesem Almosenbeitrag<br />

unser Alpen- und Fernverkehrsstrassennetz<br />

ausgebaut ist, sind wir im internationalen<br />

Automobilfremdenverkehr längst abgefahren.<br />

"" Wie gleichfalls bekannt ist, überstieg die<br />

"schweizerische Einfuhr von jeher die Ausfuhr.<br />

Früher wurde der Ausfall ungefähr gedeckt<br />

durch das Geld, das der Fremdenverkehr<br />

in die Schweiz brachte. Heute, bei dem<br />

katastrophalen Rückgang der Ausfuhr und<br />

des Fremdenverkehrs, ist das Defizit der<br />

Handelsbilanz auf mehr als eine halbe Milliarde<br />

angewachsen. Die Schweiz muss verarmen,<br />

wenn es nicht gelingt, durch vermehrten<br />

Zuzug ausländischer Gäste die Einnahmen<br />

zu steigern.<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocll.<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />

München.<br />

(2. Fortsetzung.)<br />

Erst als sie zum erstenmal den Plug wenden<br />

und vor der neuen Furche aufatmend<br />

stehen, sagt er, den Blick zur Hütte zurückgewandt<br />

; «Wie ein kalter Ofen ist der<br />

Mensch...» Jürgen muss ihn erst eine Weile<br />

ansehen, wobei er seine dunklen Brauen auf<br />

eine schmerzliche Weise zusammenzieht, bevor<br />

er statt einer Antwort nickt.<br />

Sie pflügen bis zur Kaffeepause. Sie atmen<br />

beide schwer, und nur wenn sie den<br />

Pflug wenden, fällt ab und zu ein Wort, wie<br />

ein Stein aus einer müden Hand. « Der Bussard<br />

ist da», oder « Sie wollen auch läuten<br />

», oder « Zwei Hechte liegen im Kahn für<br />

dich ».<br />

Erst als sie den kalten Kaffee aus einer<br />

blauen Blechkanne trinken und das schwarze<br />

Brot mit ihren Händen brechen, gibt es eine<br />

Unterhaltung. Sie sitzen auf der warmen<br />

.Grasböschung neben dem Pflug und sehen<br />

beide auf das Moor hinter dem Wasser.<br />

Eine schwere Wolke steht über dem leuchtenden<br />

Horizont, und die Sonne liegt auf<br />

schrägen blauen Balken über ihrem Rand.<br />

< Der Schwarzspecht hat gerufen, vormittags<br />

», sagt Heini.<br />

«Ja, er ruft auf Regen.»<br />

Welche Stellung nimmt nun dabei der Automobilfremdenverkehr<br />

ein. Nun konstatierte<br />

schon der 1932er Jahresbericht der nationalen<br />

Vereinigung zur Förderung des Fremdenverkehrs,<br />

dass das einzig erfreuliche Ereignis<br />

für das Jahr 1932 der Aufschwung des<br />

Autotourismus ist, der zweifellos zur Milderung<br />

der Hotelkrise beitrug. Die erste Fassung<br />

im Bericht lautete sogar dahin, dass<br />

der Automobilfremdenverkehr von 1932 die<br />

schweizerische Hotellerie « gerettet» habe.<br />

Dieser Wortlaut ist auf Veranlassung von<br />

bahnverkehrspoütischen Vertretern in die<br />

zuerst zitierte Form gemildert worden. Bei<br />

der Gelegenheit sei noch folgendes festgestellt<br />

: Im Fremdenverkehr macht das Automobil<br />

der Eisenbahn keine Konkurrenz, sondern<br />

es handelt sich dabei um die Heranziehung<br />

einer Klasse von Fremden, die sonst<br />

überhaupt nicht käme.<br />

In den drei ersten Quartalen <strong>1934</strong> sind in<br />

runder Zahl 235,000 Fremdenautomobile nach<br />

der Schweiz eingefahren, was für das ganze<br />

Jahr etwa 265,000 erwarten lässt. Die Zahl<br />

hat sich in den letzten 11 Jahren versechsundzwanzigfacht,<br />

in den letzten fünf Jahren<br />

verdoppelt. Vor zwei Jahren war das zweite<br />

Hunderttausend noch nicht erreicht. Schon<br />

damals haben nach der Berechnung der Hotellerie<br />

die fremden Automobilisten 72TMifl.<br />

Fr. in unserm Lande zurückgelassen; für das<br />

Jahr <strong>1934</strong> dürfte sich die Summe zwischen<br />

90 und 100 Will, bewegen.<br />

Der Weiterentwicklung des schweizerischen<br />

Automobilfremdenverkehrs droht aber<br />

schwere Gefahr in doppelter Hinsicht. Erstens<br />

durch die Unzulänglichkeit unserer<br />

Alpenstrassen für den neuzeitlichen Verkehr<br />

und zweitens durch die Konkurrenz der übrigen<br />

Fremdenländer, die uns im Strassenwesen<br />

überholt, ihre Gaststätten mit den Ansprüchen<br />

der Automobilgäste in Einklang<br />

gebracht haben und diese Umstände durch<br />

wirksame Reklame auszuwerten wissen. Ein<br />

typisches Beispiel zeigt uns der Strassenbau<br />

im Grossglocknergebiet. Offiziell finanziert<br />

wird das Ganze durch die Grossglocknerstrasse<br />

A.G. : 90 % des Kapitals hat die<br />

Landesregierung übernommen, den Rest Unternehmer<br />

und Gemeinden. Einen pikanten<br />

Beigeschmack bekommt die Sache für uns<br />

dadurch, dass an dem unsere Alpenstrassen<br />

«Was sagtest du.- wie ist es mit der<br />

Springwurzel ? »<br />

Jürgen blickt einmal zur Seite, nach dem<br />

schweigenden Wald, c Er trägt sie am Freitag...<br />

bei zunehmendem Mond. ><br />

< Man kann es sehen ? ><br />

« Manchmal.»<br />

«In einen hohlen Baum ? »<br />

« Ja. ><br />

« Sie gibt alle Schätze ? »<br />

« Der Grossvater hat so gesagt.»<br />

«Auch... auch dass man wieder gerade<br />

wird ? »<br />

«Er hat so gesagt.» '<br />

Das Kind faltet die langen Hände der<br />

Buckligen um seine Knie und sieht über das<br />

Moor. Seine Augen sind weit aufgeschlagen,<br />

und die Sonne weckt goldene Punkte in dem<br />

sanften Braun seiner Iris. Jürgen seufzt und<br />

streckt die Beine aus, weil seine Knie vom<br />

Pflügen zittern. «Man muss auskommen»,<br />

sagt er still. «Wenn sie uns nicht haben,<br />

würden sie die Hunde quälen... ><br />

Heini nickt. Er lächelt sogar. «Du bist<br />

stärker als alle zusammen, sagt er. « Dann<br />

ist es nicht so schwer...»<br />

Als die Sonne untergeht, sind sie fertig.<br />

Jürgen holt die Hechte aus dem Boot.<br />

«Danke», sagt er, als er sie dem Jungen<br />

reicht. Dann fährt er mit den dreimaschigen<br />

Stellnetzen hinaus.<br />

Es dunkelt, als er wiederkommt, aber er<br />

riecht die Tannen, die der Bucklige auf die<br />

Schwelle gelegt hat, einen dick geflochtenen<br />

Kranz und einen kleinen Hügel grüner Aeste.<br />

Er öffnet die Türen, wobei seine starken<br />

konkurrenzierenden Unternehmen zum grossen<br />

Teil schweizerisches Kapital beteiligt ist.<br />

Man kann sich selber ein Bild darüber machen,<br />

wie die Frequenz steigen wird, wenn<br />

nächstes Jahr die Strasse durchgehend eröffnet<br />

wird und gleichzeitig die französische<br />

Route des Alpes im Col de l'Iseran, der<br />

höchsten Alpenstrasse Europas, ihren gloriosen<br />

Abschluss erhält.<br />

Wir in der Schweiz haben seit 33 Jahren<br />

keine durchgehende Alpenstrasse mehr gebaut<br />

und leben von der Tradition. Dabei<br />

kommen auf wichtigen Pässen, wie dem<br />

Ofen, auf weite Strecken nicht einmal zwei<br />

Personenwagen aneinander vorbei, und die<br />

noch nicht modernisierten Trockenmauern<br />

haben den Postautomobilen das Vorrecht<br />

verschafft, auf gewissen, gerade den frequentiertesten<br />

Routen, unter allen Umständen<br />

bergwärts auszuweichen, was die Ausländer<br />

so unsicher macht, dass sie in ihrer<br />

Fachpresse immer wieder warnen: < Nie<br />

wieder auf schweizerischen Alpenstrassen »!<br />

Dass nur mit Bundeshilfe etwas geschehen<br />

kann, daran zweifelt kein Mensch. Viel zu<br />

wenig wird aber berücksichtigt, dass der beschleunigte<br />

Ausbau ein Stück produktive Arbeitslosenfürsorge<br />

bedeutet und die wirklichen<br />

Mehraufwendungen sich um den Betrag<br />

eingesparter Arbeitslosenunterstützung reduzieren.<br />

Nun kommt aber der Kernpunkt: die Beschaffung<br />

der Mittel. Im Bundeshaus hält<br />

man der Initiative entgegen • «Wie soll ohne<br />

die drei Viertel des Benzinzolls der Bundeshaushalt<br />

imi Gleichgewicht bleiben ? » Dem<br />

gegenüber ist festzustellen, dass in der<br />

Schweiz, wo der Bund keine Strassenbaupflichten<br />

hat, der Benzinzoll in elf Jahren<br />

von 100,000 Fr. auf 46 Mill. Fr. erhöht worden<br />

ist. Man hat offenbar in Bern heute vergessen,<br />

dass die grosse Benzinzollerhöfoung<br />

motiviert wurde mit der Notwendigkeit, den<br />

durch die Strassenlasten erdrückten Kantonen<br />

beizustehen. Es gibt ein ständerätliches<br />

Protokoll, wonach Bundesrat Häberlin am<br />

27. September 1924 gesagt hat: «...es wird<br />

allen Kantonen eine Limite gestellt für die<br />

Belastung der Automobile, und was darüber<br />

aufgelegt wird von seiten des Bundes, das<br />

wird zusammen in eine Kasse gelegt, und<br />

der hinterste Rappen strömt wieder hinaus<br />

in alle Kantone», und als offizieller Vertreter<br />

des Bundesrates hat der damalige Bundespräsident<br />

Musy am 18. März 1925 in Genf<br />

erklärt : « Die Erhebung des Benzinzolles ist<br />

Hände zittern, und stellt die beiden Schemel<br />

zurecht. Dann zündet er das Licht an und<br />

steht wartend mit angehaltenem Atem, bis<br />

die Helle das Lager umfasst, die Wände, den<br />

Herd. Nichts ist geändert, aber alles ist erstarrt<br />

: die Gestalt, die Luft, der Raum. Der<br />

Tod füllt sein Haus, und er fühlt sich eingefroren<br />

wie ein Schilfhalm im Eis des Sees.<br />

Stärkeres gibt es als seine Kraft. Schrecklich<br />

ist es, wenn ein Mensch erstarrt. Pflügen<br />

kann man und fischen, aber immer wird<br />

dies da sein. Niemals geht ein Tod fort.<br />

Niemals stirbt ein Mensch für sich allein...<br />

Heini könnte da sein oder wenigstens ein<br />

Tier... ein ganz kleines, warmes Tier...<br />

Dann hebt er den Sarg im Schuppen auf<br />

seine Schultern und trägt ihn hinein. Der<br />

Sarg ist leichter als der Tod. Bevor er die<br />

Leiche hebt, sieht er sich um, aber es ist<br />

niemand ausser seinem Schatten da.<br />

Als er die Ziege gemolken hat, bleibt er<br />

noch ein wenig auf dem Schemel sitzen.<br />

Sie dreht den Kopf und sucht mit schnuppernden<br />

Lippen nach der Tasche in seinem<br />

grauen Rock. Da legt er die Stirn auf den<br />

warmen Rücken des Tieres, der nach Gras<br />

und Sonne riecht und dem fremden Leben<br />

einer fremden Kreatur.<br />

Ein später Wagen kommt den Waldweg<br />

entlangerollt. Das Echo läuft knatternd und<br />

mahlend mit. Der ganze Wald ist laut und<br />

geht tönend und mahnend neben dem Wagen<br />

her.<br />

Jürgen steht schon neben der Fähre, damit<br />

das Eisen nicht laut durch den Wald<br />

klingt. Es ist jemand von hinter dem Moor.<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtsespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; [ür Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />

Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />

Inseratensehlnsg 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

nicht eine egoistische fiskalische Massnahme<br />

des Bundes.»<br />

Und welches sind nun die Zumutungen von<br />

heute ? Gewitzigt durch die Erfahrung —<br />

man kennt das Sprichwort von den gebrannten<br />

Kindern — ist im Text der Initiative für<br />

den Bund ein Fixum von 20 Millionen genannt<br />

und nicht einen prozentualen Anteil,<br />

um zu verhüten, dass durch eine weitere<br />

Benzinzollerhöhung unserer Volkswirtschaft<br />

schwerer Schaden zugefügt werde.<br />

Wir wissen leider alle, dass mit dem Aufhören<br />

der rumänischen Dumpingkonjunktur<br />

der Benzinpreis mindestens um 5 Rp. steigen<br />

wird (jetzt verkaufen ja alle Produktionsgesellschaften<br />

in der Schweiz mit Verlust).<br />

Nehmen wir dazu die uns in Bern zugedachten<br />

10 Rp., so kommen wir auf einen<br />

Benzinpreis von 50 Rp., was ungefähr den<br />

italienischen und französischen Ansätzen entspricht,<br />

aber weit über den deutschen und<br />

österreichischen Preisen liegt. Allen ist bekannt,<br />

wie stark dieses Jahr in unserm Automobilfremdenverkehr<br />

das Kontingent der<br />

Franzosen war, die sagen : Ca ne coüte<br />

presque rien de rouier en Suisse ! und darin<br />

ein Aequivalent finden für die hohen Preise<br />

der sonstigen Lebenshaltung in der Schweiz.<br />

Mit einer Benzinzollerhöhung würde die<br />

schweizerische Fremdenindustrie ihren letzten<br />

Trumof aus der Hand geben und nicht<br />

nur die Franzosen und Italiener, sondern<br />

auch die Angehörigen anderer Länder vom<br />

Besuche unseres Landes abschrecken. Damit<br />

wird gleichzeitig der Benzinzollertrag eine<br />

Einbusse erleiden, abgesehen davon, dass von<br />

den uns noch besuchenden Fremden keiner<br />

mehr mit leerem Tank nach der Schweiz<br />

ein- und mit vollem Tank ausfährt wie jetzt.<br />

Es sei auch daran erinnert, dass von 1931<br />

auf 1932 infolge der Abgabenerhöhung in<br />

Deutschland der Benzinzoll von 710,000 auf<br />

460.000 t zurückgegangen ist und trotz den<br />

erhöhten Ansätzen erheblich weniger eingebracht<br />

hat. Müssen wir wirklich bei dem<br />

Versuch, im Benzintank nach Goldfischen zu<br />

angeln, dieselben schmerzlichen Erfahrungen<br />

machen ?<br />

Die frühere Strassenverkehrsinitiative des<br />

Jahres 1928. die bloss etwa 50,000 Unterschriften<br />

vereinigte und von nahezu der gesamten<br />

Tagespresse bekämpft wurde, hat<br />

dennoch in der Volksabstimmung eine Viertelmillion<br />

Jasager aufgebracht, trotzdem sie<br />

den gesamten, ungeschmälerten Benzinzoll<br />

auf die Stfasse bringen wollte. Die heutige<br />

« Die Frau ist tot ? •» fragt eine Stimme<br />

aus dem Dunkel, als das Wasser schon unter<br />

der Fähre zieht.<br />

« Ja », sagt Jürgen.<br />

« Schwer ohne Frau », sagt es nach einer<br />

Weile. Und dann rauschen nur wieder die<br />

Wirbel unter den Fugen im Holz.<br />

Zwei Münzen klingen aneinander, und<br />

dann geht' die tönende Nacht wieder fort.<br />

Das Licht auf der Fähre erlischt, und die<br />

Rolle stöhnt über dem Drahtseil. Wildenten<br />

pfeifen unter den Sternen, als Jürgen zum<br />

Schuppen geht, um auf den Hobelspänen zu<br />

schlafen.<br />

Am nächsten Tage ist das Begräbnis. Das<br />

grüne Dorf begräbt die Tote, aber auch das<br />

schwarze stellt das Gefolge. Der Tod löscht<br />

für eine Stunde die Gebärde des Hasses. Der<br />

Pfarrer sieht aus, als habe man ihn eben<br />

von dem Pfluge geholt und ihm einen Talar<br />

umgeworfen. Seine Hände sind braun und<br />

schwer, und Jürgen fühlt sich ruhig und zu<br />

Hause bei diesen Händen, deren Gebärde<br />

über das offene Grab geht wie über ein Saatfeld.<br />

Er fühlt, dass dies eine seltsame Predigt<br />

ist, die der Pfarrer hält, aber auch in<br />

den Worten fühlt er sich zu Hause. Denn<br />

der Pfarrer predigt von Simson, dem Knecht<br />

des Herrn, und es ist Jürgen in seinem<br />

schweren, müden Sinn, als sei da etwas<br />

mit einer Frau gewesen und als sei diese<br />

Bibelstelle vielleicht etwas hart für die Tote<br />

unter dem hellen Fichtenholz. Aber als er<br />

seine Augen zu dem Gesicht des Pfarrers<br />

aufhebt, weiss er, dass da alles gut und ge-


Initiative- verlangt bloss fünf Neuntel, also<br />

nicht viel mehr als die Hälfte des Benzinzolles<br />

für die Strasse. Diesmal haben aber<br />

nicht 50,000, sondern 150,000 das Volksbegehren<br />

unterzeichnet. Das ist eine deutliche<br />

Dokumentierung des Vollkswillens und garantiert<br />

dafür, dass die Initiative, wenn man<br />

es in Bern nicht anders haben will, in der<br />

Volksabstimmung glänzend durchgehen wird.<br />

Für den Fremdenverkehr wäre die im<br />

Bundeshaus geplante Benzinzollerhöhung katastrophal.<br />

Wir würden damit den Ast ansägen,<br />

auf dem wir selber sitzen, oder, mit<br />

einem andern Bild, die Henne mit den goldenen<br />

Eiern schlachten. Der Automobilfremdenverkehr<br />

ist nämlich der einzige Zweig<br />

des Fremdenverkehrs, der dauernd zunimmt.<br />

Er ist der erfreulichste Posten auf der Aktivseite,<br />

und in einem Lande, dessen Hauptexport<br />

in der Einreise fremder Besucher besteht,<br />

ist jede Massnahme, die ein Abbremsen<br />

des Automobilfremdenverkehrs verursacht,<br />

ein Verbrechen an utiserm Wirtschaftsleben.<br />

Qder um mit dem grossen französischen<br />

Diplomaten Talleyrand zu sprechen,<br />

den unsere Politiker in Bern gewiss für voll<br />

nehmen werden :<br />

« C'est plus qu'un crime, c'est une faute.»<br />

V^»l«oh*stf»dhin£l«<br />

Verkehrssichere Strasseneinmündungen.<br />

Wie kürzlich zu lesen war, hat man an der<br />

Polizeidirektorenkonferenz wieder mal das<br />

Nebensfrassen<br />

Hauptstrasse<br />

Nebenstrasser»<br />

Thema der Begrenzung der Höchstgeschwindigkeiten<br />

angeschnitten und glaubt, dass man<br />

dadurch die Unfallziffern vermindern werde.<br />

Heutzutage sollte eigentlich jeder höhere<br />

Polizeifunktionär, in erster Linie die Polizeidirektoren<br />

selbst fahren können, damit sie in<br />

der Lage sind, derartig einschneidende Verkehrsfragen<br />

richtig und objektiv zu entscheiden.<br />

Da ist nun die Ansicht eines in seinem<br />

Lande sehr bekannten Richters, des 60jährigen<br />

Sir Samuel Brighouse, Richter in Lancashire,<br />

England, jedenfalls viel wertvoller, da<br />

er seit vielen Jahren selbst Fahrer ist und<br />

unbedingt daran festhält, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

keinen Wert haben, denn<br />

auch die kleinste erlaubte Geschwindigkeit<br />

kann in einem Momente noch viel zu hoch<br />

sein. Es kommt eben stets auf den Verkehr<br />

an.<br />

Nachdem nun auch bei uns Strassen mit<br />

Vortrittsrecht geschaffen wurden, so ist eine<br />

Anregung dieses Fachmannes bedeutungsvoll,<br />

der zur Sicherung des Verkehres auf<br />

den Strassen mit Vortrittsrecht vorschlägt,<br />

die Nebenstrassen nicht direkt einmünden zu<br />

lassen, sondern sie zu gabeln und in ihrer<br />

direkten Verlängerung eine kleine Insel einzuschalten,<br />

wie die Skizze zeigt. Der aus<br />

der Nebenstrasse kommende Wagen, muss<br />

also nicht eine, sondern zwei Kurven fahren,<br />

ist daher gezwungen, sein Tempo ganz<br />

bedeutend zu ermässigen, wodurch er Zeit<br />

genug gewinnt, um zu sehen, ob er freie<br />

Bahn zum Kreuzen oder einbiegen hat.<br />

recht aufgehoben ist: das Schicksal der Lebenden<br />

und der Toten.<br />

« Vieles hast du übergeholt in deinem Leben,<br />

du getreuer Fährmann Jürgen Doskocil<br />

», sagt der Pfarrer, « die Grünen und die<br />

Schwarzen, das Leben und den Tod. Und<br />

dein Ruder war gerecht, wie deine Münze<br />

gerecht war. Und als der Tod zu deinem<br />

Hause wollte, bist du übergefahren und hast<br />

ihn geholt, so treu und gehorsam, als hätte<br />

ein Kind in seiner Schwachheit nach dir gerufen.<br />

Es wird dir vergolten werden, du getreuer<br />

Fährmann. Und die nun anklopfen<br />

wird an Gottes Tür, wird es ausrichten von<br />

deiner Treue, weil von ihr abgefallen sein<br />

wird, was unsere Augen trübt.»<br />

An sein kleines Kornfeld denkt Jürgen, als<br />

er die Erde auf den Sarg wirft, und an die<br />

Halme, die er mit der Toten geschnitten hat,<br />

als noch kein Zorn ihr Herz gegen ihn bewegte.<br />

Und die dritte Hand voll Erde wirft er bis<br />

zu ihren Füssen, als hebe er sie aus einem<br />

Laken, und er weiss, dass es wahr ist, was<br />

der Pfarrer von der Auferstehung sagt.<br />

Die Schulkinder singen, in langezogenen<br />

Tönen, und die Stimmen der Frauen schweben<br />

hoch und klagend über der schleppenden<br />

Melodie.<br />

Jürgen steht noch neben dem Pfarrer an<br />

Ein Dieselmotor im Personenauto.<br />

In Holland fanden vor kurzem Probefahrten<br />

mit einem mit Dieselmotor ausgerüsteten<br />

Nash-Wagen, Modell 1932, statt. Der Wagen<br />

wurde auf Bestellung des Besitzers mit einem<br />

Zweizylinder-CLM-Dieselmotor versehen, der<br />

nach Junkers-Patenten gebaut ist, im Zwei-<br />

direktoren, welche eine vermehrte Verkehrskontrolle<br />

verlangt, ist das schon länger gehegte<br />

Postulat einer mobilen Verkehrspolizei<br />

so rasch verwirklicht worden. Zu diesem<br />

Zweck soll das Polizeikörps vorläufig um 2<br />

Mann vermehrt werden. Jeder von ihnen,<br />

würde mit Motorrad samt Seitenwagen ausgerüstet<br />

und hätte damit die gewünschte<br />

Möglichkeit und Beweglichkeit, um den Verkehr<br />

nicht nur von einem Fixpunkt aus zu,<br />

überwachen, sondern ihm zu folgen und Fehlbare<br />

gleich in flagranti zu stellen. Es ist an-,<br />

zunehmen, dass der Grosse Rat den notwendigen<br />

Kredit bewilligen wird. Die Ausgaben<br />

sollen übrigens durch die Einnahmen<br />

aus Motorfahrzeugsteuern und -gebühren gedeckt<br />

werden.<br />

takt und mit je zwei gegenläufigen Kolben solinis an die Polizei beigefügt, in dem er<br />

pro Zylinder arbeitet und 24 PS bei 1500bittet, seine Straffälligkeit wegen dringender<br />

Staatsgeschäfte zu entschuldigen. So-<br />

Zur Hebung der Verkehrsdisziplin. Ob-<br />

Touren leistet. Im Leerlauf macht der Motor<br />

2500 Touren pro Minute, also nicht viel weniger<br />

als ein Benzinmotor. Auffallend ist, dass straffälligen Duce lassen eine nachahmens-<br />

Kantons Zürich schon Mitte September die<br />

wohl das Verhalten des Polizisten wie deswohl die Liga der Verkehrsinteressenten des<br />

fast keine Erschütterungen auftreten, obwohl werte Einstellung zu den Gesetzen, die fürkantonale Polizeidirektion auf die Auswüchse,<br />

der Motor ohne Gummi- oder sonstige Zwischenlagen<br />

im Rahmen an drei Punkten auf-<br />

liegende Verkehrsdisziplin aufmerksam ge-<br />

die Sicherheit aller da sind, erkennen. im Strassenverkehr und die sehr im argen.,<br />

gehängt ist. Der Wagen erreicht eine Geschwindigkeit<br />

von 70 kmlSt. Der Brennstoff-<br />

Die Hannoversche Strassenbahnverwaltung<br />

Hannover stellt Holzgas-Autobusse ein.<br />

macht und um Gewährung einer Konferenz<br />

verbrauch beträgt 72 Liter Rohöl pro 100 km.<br />

zur Besprechung der Abhilfemassnahmen ersucht<br />

hat, ist diese Demarche bis anhin ohne<br />

hat versuchsweise einen Omnibus in Betrieb<br />

jede Folge geblieben. Während die Regierung<br />

des Kantons St. Gallen in sehr verdienst-<br />

Die neuen Alfa Romeo-Rennwagen.<br />

Alfa Romeo hat gegenwärtig neun Rennwagen<br />

für die nächstjährige Sportsaison im<br />

Bau, Vierliter-Zwölfzylinderwagen mit unabhängig<br />

gefederten Vorderrädern, die eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 300 kmlSt. erreichen<br />

sollen.<br />

Lastwagenräder mit Kühlflügeln.<br />

Eine amerikanische Fabrik für Lastwagenräder<br />

hat Versuche angestellt, diese Räder<br />

mit Ventilatorflügeln zu versehen. Es zeigte<br />

sich, dass bei richtiger Anordnung der Flügel<br />

die Temperatur der Bremstrommeln um 50 %<br />

reduziert werden kann.<br />

Ein Strafmandat für den Duce.<br />

Mussolini ist ein begeisterter Autofahrer.<br />

Er pflegt seinen Wagen selbst zu lenken und<br />

fährt gern schnell. Als er vor kurzem von<br />

Riccione nach Rom zu einer sehr eiligen Ministerbesprechung<br />

fuhr und pünktlich sein<br />

wollte, raste er in wahnsinnigem Tempo<br />

über die Strassen. Sein bekanntes Hupensignal<br />

gestattete ihm schnellste Durchfahrt<br />

durch alle Dörfer, die am Wege lagen. Alles<br />

ging nach Wunsch, nur einige Tage später<br />

war der italienische Regierungschef peinlich<br />

überrascht, als er auf seinem Schreibtisch<br />

ein Strafmandat von 100 Lire wegen zu<br />

den Kantonen<br />

dem gewölbten Hügel, und es ist ihm schön,<br />

dass er nichts zu sagen braucht. «Und wenn<br />

sie wiederkommt, Doskocil», sagt der Pfarrer,<br />

«so wisse immer, dass sie aus unserer<br />

Seele aufsteigen und nicht aus dem Grabe.<br />

Einführung der Rechtsfahrordnung in Oesterreich<br />

verschoben.<br />

Das Bundesgesetzblatt veröffentlichte die<br />

dritte Novelle zum Strassenpolizeigesetz,<br />

wodurch der- für die Einführung der Rechtsfahrordnung<br />

im jetzigen Linksfahrgebiet in<br />

Oesterreich vorgesehene Stichtag (1. 72. 34)<br />

tet. Die Kosten der Umstellung auf dasmit Vertretern der Kantonsratsfraktionen vorgesehen,<br />

da es sich gezeigt hat, dass schon im Kantons-<br />

Rechtsfahren werden für die Stadt Wien auf<br />

rat durch die Einstellung der Freisinnigen und der<br />

mindestens 10 Mill. S. veranschlagt.<br />

Bauernpartei mit einer Gesetzesverwerfung gerechnet<br />

werden mttsste.<br />

beizuführen. In ihrer letzten Sitzung hat auch Die Rücksprache mit den Verkehrsinteressentenverbänden<br />

kommt reichlich spät und berührt eigen-<br />

die kantonal-bernische Verkehrskommission,<br />

artig, nachdem man es vorher ostentativ abgelehnt<br />

unter dem Vorsitz von Dr. Mühlemann, Chef hat, mit ihnen ein Zusammenarbeiten zu ermöglichen,<br />

und man nicht nur ihre schriftlich einge-<br />

des Stfassenverkehrsamtes des Kantons<br />

Bern, sich mit dem Problem der Strassenverkehrsunfälle<br />

befasst. Zur Feststellung der als unnötig abgelehnt hat.<br />

reichten Postulate, sondern auch ihre Mitwirkung<br />

wichtigsten Unfallursachen und zur Prüfung Man wird nun den Ausgang dieser allzu spät<br />

ermöglichten Aussprache abwarten müssen. Immerhin<br />

dürfte feststehen, dass sich die Kantonale<br />

der zu ergreifenden Abwehrmassnahmen<br />

sind in dieser Sitzung 10 interessante Referate<br />

verschiedener Kommissionsmitglieder den ZugDständissen von regierungsrätlicher Seite<br />

Strassenverkehrsliga kaum mit einigen unbedeuten-<br />

vorgetragen worden. An einer nächsten Zusammenkunft<br />

sollen weitere Vorträge auf werden soll, um sie von einzelnen allzu schweren"<br />

wird abfinden lassen. Wenn die mangelhafte Gesetzesvorlage<br />

nur in wenigen Punkten verbessere<br />

diesem wichtigen Gebiete gehalten werden. Schicksalsparagraphen zu befreien und so eine<br />

Es ist beabsichtigt, diese Referate auch schliesslicne, wenn auch knappe Mehrheit in der<br />

durch das Radio verbreiten zu lassen, um Abstimmung im Kantonsrat sichern zu können, so<br />

wird man für eine solche Aktion auf die Geneigtheit<br />

der Strassenverkehrsinteressenten kaum zählen<br />

später von Dr. Mühlemann, mit den Diskussionsvoten<br />

zusammengefasst, der kantonalen können. Notwendig wird eine durchgreifende verkehrs-<br />

und sportfreundlichero Verbesserung des Ge-<br />

Polizeidirektion eingereicht zu werden und<br />

zwar gleichzeitig mit den Anträgen, welche setzes im Sinne einer weitgehenden Berücksichtigung<br />

der Postulate der Strassenverkehrsliga sein,<br />

die kantonal-bernische Verkehrskommission wenn letztere schliesslich doch noch zur Rottuns<br />

stellen wird und von denen zu hoffen ist, der Gesetzesvorlage Hand bieten soll. Dem Vernehmen<br />

nach besteht übrigens in verschiedenen Krei-<br />

dass sie geeignet sind, die Strassenverkehrssen<br />

der Verkehrsintcressenten nicht mehr grosse<br />

Geneigtheit, an der Aussprache vom 13. November<br />

Vorschläge zu machen, da man nach der bisherigen<br />

Motonsierte Verkehrspolizei im Thurgau. vollständigen Ignorierung der Verbände bei der<br />

Aufstellung der Gesetzesvorlage wenig Lust und<br />

Der Regierungrat schlägt in seiner Budgetbotschaft<br />

die Einführung motorisierter Ver-<br />

viermonatlicher Beratung im Kantonsrat, den<br />

Freude daran hat, nachträglich, d. h. nach rund<br />

miss-<br />

Bekämpfung der Strassenverkehrsunfalle.<br />

Bekanntlich ist die Zahl der Strassenverkehrsunfalle<br />

im Kanton Bern wie auch, in<br />

einigen andern Ständen im Steigen begriffen.<br />

Wie unsere Leser wissen, hat sich kürzlich<br />

auch die Konferenz der kantonalen Polizeidirektoren<br />

in Sitten mit dem Sicherheitsproblem<br />

auf den Strassen befasst und<br />

scharfe Massnahmen gegen fehlbare Strassenbenützer,<br />

vor allem gegen fehlbare Motorfahrzeugführer,<br />

in Aussicht gestellt. Neben<br />

den Verbänden führt auch das Strassenverkehrsamt<br />

des Kantons Bern seit Jahren<br />

einen energischen Kampf zwecks Herbeiführung<br />

besserer Zustände im Strassenverkehr.<br />

Zweifellos haben diese vorbeugenden Massnahmen<br />

bereits teilweise günstige Resultate<br />

gezeitigt. Wie aber aus der Entwicklung des<br />

Strassenverkehrs und aus der Einstellung<br />

der verschiedenen Strassenbenützer, vor alunfälle<br />

zu vermeiden.<br />

lem der Fussgänger, hervorgeht, vermögen<br />

die bisher ergriffenen Massnahmen nicht<br />

vollauf zu genügen. Die starke Zunahme des<br />

Verkehrs bedingt auch, dass alle Massnahmen<br />

ergriffen werden sollen, die geeignet<br />

sind, eine grössere Verkehrssicherheit her-<br />

AUTOMOBTL-REVUb <strong>1934</strong> - No 92<br />

ilisti scher<br />

schnellen Autofahrens vorfand. Ein diensteifriger<br />

Polizist hatte sich die Nummer des<br />

rasenden Wagens notiert, und der Besitzer<br />

musste, ganz gleich wer es war, dafür zur<br />

Rechenschaft gezogen werden. Noch am<br />

gleichen Tage wurden die fälligen 100 Lire<br />

überwiesen und ein persönlicher Brief Mus-<br />

gestellt, der durch einen Holzgas-Generator<br />

betrieben wird. Von dem praktischen Ergebnis<br />

der nun beginnenden Versuche im täglichen<br />

Verkehr soll es abhängen, ob die Stadt<br />

Hannover diesen Weg weiter * beschreiten<br />

und weitere Holzgasautos in Betrieb nehmen<br />

wird.<br />

auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Mit<br />

Rücksicht auf den ausländischen Durchfahrverkehr<br />

ist das Rechtsfahren bereits in Teilen<br />

von Tirol und Salzbarg eingeführt worden;<br />

der Ausdehnung auf ganz Oesterreich<br />

stehen allerdings bedeutende Schwierigkeiten<br />

entgegen, besonders in Städten mit Strassenbahnen,<br />

weil dort weitgehende Umstellungen<br />

der technischen Anlagen vorgenommen<br />

werden müssten; auch sind, besonders<br />

in Wien, zahlreiche grosse öffentliche Gebäude<br />

auf das Anfahren von links eingerich-<br />

voller Weise den interessierten Behördestellen<br />

und Verkehrsinteressenten - Verbänden<br />

Gelegenheit zu einer willkommenen Aussprache<br />

über diese wichtige Materie gegeben<br />

hat, wird die Initiative der kantonalen Verkehrsliga<br />

in Zürich nicht einmal mit einer<br />

Antwort gewürdigt.<br />

Die Kantonale Strassenverkehrsliga hat<br />

gezeigt, dass sie bereit ist, positiv an der<br />

Herbeiführung einer bessern Verkenrsdisziplin<br />

mitzuarbeiten. Um so bedauerlicher ist<br />

es, dass die kantonale Polizeidirektion diese<br />

Initiative unbeachtet lässt und neuerdings<br />

eine gegenseitige Zusammenarbeit verunmöglicht.<br />

V<br />

Das Zürcher Verkehrsgesetz. Was in der letzte-<br />

N'ummer prophezeit wurde, ist eingetroffen. Füm<br />

Minuten vor Zwölf haben die Regierungsbehörden<br />

es doch für nötig erachtet, mit den Verkehrsinteressentenverbänden<br />

Fühlung zu nehmen; sie haben sie<br />

zu einer Aussprache auf den 13. November eingeladen,<br />

wohl um festzustellen, ob die Gesetzesvorlage<br />

eventuell doch noch durch Zugeständnisse gerettet<br />

werden kann. Es ist zudem noch eine Rücksprache<br />

kehrspatrouillen vor. Wohl unter dem Ein-ratenedruck der Oltener Resolution der Polizei- niessbar zu machen.<br />

Weihnar-htskuchen noch einigermassen ce-<br />

V<br />

Und man soll ihnen nicht verbieten, noch<br />

weiter bei uns zu wohnen. Aber du musst<br />

nun jemand zu dir nehmen, dass du einen<br />

Teller auf dem Tisch und eine Menschenstimme<br />

in deinem Herzen hast.»<br />

«Die Ziege ist da», sagt Jürgen.<br />

Aber der Pfarrer schüttelt den Kopf und<br />

sieht nach seiner Gemeinde, ob die Dörfer<br />

sich schon getrennt haben. «Nicht von diesen»,<br />

sagt er noch. «Vielleicht ruft es einmal<br />

wie in jener Nacht. Dann fahre hinüber und<br />

sieh, ob Gott dir etwas schickt.»<br />

Die Glocken verstummen, als Jürgen zur<br />

Fähre geht. Der Himmel wird gleichsam<br />

leer, und er tritt leise auf, als gehe er durch<br />

ein schlafendes Haus. Erst als er von weitem<br />

die Ziege neben der Hütte sieht, wird<br />

der Atem ihm etwas freier in der schweren<br />

Brust.<br />

Er setzt das Trauergeleit aus dem Moordorf<br />

über, verweigert das Geld und sagt: «Ich<br />

danke auch.» Er zieht den grauen Rock wieder<br />

an, macht die Netze fertig, steht lange<br />

vor der Schwelle und geht dann endlich hinein.<br />

Noch immer schweigen die Dinge. Aber holt den Draht. Er muss zweimal zufassen,<br />

die Luft riecht schon etwas nach See undehe seine Hand ihn hält. Er macht die Kette<br />

Wald, und als er mit der Hand über den fertig, aber er öffnet die Tür zum Ziegenstall,<br />

Lehmherd fährt, ist etwas von der Sonne da, hängt die Laterne an den Pfosten und arbeitet<br />

dort, wobei er ab und zu innehält, um<br />

dfe durch das kleine Fenster fällt.<br />

Es dämmert schon, als er vom Wasser zu hören, wie das Tier an seinem Nachtfutter<br />

kommt. Er hat vieles zu bedenken. Er melkt nascht.<br />

das Tier und schüttelt die Streu zurecht. Er Diese Nacht schläft er neben dem Herd.<br />

schneidet Kartoffeln zur Saat und hämmert<br />

2.<br />

an einer Kette für den Fischkasten. Und als Auf den Wiesen zwischen den beiden Dörfern<br />

war das erste Heu geschnitten, und die<br />

er in das Haus geht, um ein Stück Draht zu<br />

holen, das hinter dem Herde hängt, hat er Luft war süss von dem Duft der welkenden<br />

vergessen, dass das Fremde noch nicht vergangen<br />

ist aus Zeit und Raum. Ein kühler Nacht, und eine Stunde nach dem die Stern-<br />

Halme. Die Wiesenschnarre rief die ganze<br />

Wind geht über ihn hin, als er die Türe bilder lautlos durch den Meridian gezogen<br />

öffnet, und noch bevor er denken kann, dass waren, begann der Kuckuck in der Eiche über<br />

es der Zug ist, dem er einen Weg bereitet Jürgens Hütte zu rufen. Dann erwachte Jür-<br />

hat, sieht er sie neben dem Herde sitzen. Es<br />

ist nur der Umnss im dunkelnden Licht, die<br />

Neigung der Stirn und der Schultern, und<br />

Augen und Hände sind auf etwas Unsichtbares<br />

gerichtet, weit von ihm fort, ohne Frage<br />

oder Drohung. Und bevor sein schwerer Geist<br />

sich mit der Erkenntnis des Geschehenen<br />

erfüllt hat, ist das Bild fort, an der Grenze<br />

noch, erlischt hinter einer lautlos zufallenden<br />

Tür, ohne Nachklang, ohne Spur.<br />

Jürgen nickt einmal vor sich hin, in den<br />

leeren Raum. Dann geht er zum Herd und<br />

gen aus seinem behutsamen Schlaf, wie ein<br />

Tier unter dem ersten Hauch der Frühe erwacht,<br />

und sah zum Herde, ob er allein sei.<br />

Es war selten, dass aus der Tiefe des Schlafes<br />

das blasse Bild sich erhob, und es schien<br />

die Erfüllung der Seele mit den Gedanken<br />

des Tages nötig zu sein, um in der abendlichen<br />

Dämmerung den schmalen Schatten zu<br />

erzeugen, der ohne Mahnung, Abwehr oder<br />

Drohung da war, der nur sein Dasein behauptete<br />

und verging, sobald er «erinnert»<br />

hatte. (Fortsetzung im « A.-F. *.)


N° 92 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Sieger der Schweiz. Automobil-Rennen <strong>1934</strong>.<br />

(Die fettgedruckten Namen mit grossen Buchstaben beziehen sich auf die Tages-, die mit kleinen Buchstaben auf die Kategorien-Sieger.)<br />

aOm<br />

Rennen Kate- Exp. '<br />

Die wirtschaftliche Bedeutung<br />

des Automobilsportes.<br />

Im allgemeinen wird der Automobilsport<br />

jeweils am Ende einer Saison vom sportlichen<br />

und technischen Standpunkte aus gewürdigt<br />

und die Bilanz gezogen. Wir haben<br />

bereits vor einiger Zeit in einem grösseren<br />

Artikel einen ersten zusammenfassenden<br />

Rückblick auf die Ereignisse des Jahres geworfen.<br />

Es wäre jedoch falsch, zu vergessen,<br />

dass der Automobilsport auch in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht von ganz ausserordentlicher<br />

Bedeutung ist und schon rein aus<br />

diesen Gründen die Existenzberechtigung<br />

besitzt. Mehr als jeder andere Sport ist der,<br />

jj/elcher mit den neuesten kostbaren Produkn<br />

der Automobil-Konstruktion arbeitet,<br />

such wirtschaftlich und industriell verankert.<br />

Eine Schlussbetrachtung ohne die Miteinbeziehung<br />

auch dieser Faktoren wäre<br />

deshalb von vorneherein nur unvollständig.<br />

Die Mailänder «Gazzetta dello Sport» veröffentlicht<br />

Jahr für Jahr eine Zusammenstellung<br />

der finanziellen Resultate der Rennen.<br />

Auch diesmal hat sie sich der Mühe<br />

unterzogen, die abgelaufene Saison vom<br />

Standpunkte des wirtschaftlichen Nutzens<br />

aus noch einmal zu beleuchten. Die Ergebnisse<br />

sind derart verblüffend, dass wir im<br />

Folgenden einige dieser bemerkenswerten<br />

Zahlen aufführen möchten. Selbstverständlich<br />

berücksichtigt die Zusammenstellung des<br />

ausgezeichneten Fachblattes in erster Linie<br />

die italienischen Verhältnisse; da jedoch Italien<br />

weitaus am meisten Rennen durchführt<br />

und die grösste Zahl von Fahrern und Maschinen<br />

besitzt, hat sie trotzdem auch für<br />

^as Ausland Interesse. Sie zeigt nur, zu wel-<br />

-ner wirtschaftlichen Bedeutung ein hoch<br />

entwickelter Automobilsport für ein Land<br />

werden kann.<br />

Die folgenden Ziffern geben einen ersten<br />

Ueberblick über die Entwicklung der in den<br />

letzten Jahren ausgesetzten Preise für die<br />

italienischen Rennen:<br />

in Fr.<br />

in Fr.<br />

1927 570.000 1931 551.000<br />

1928 721.000 1932 390.000<br />

1929 667.000 1933 421.000<br />

1930 851.000 <strong>1934</strong> 770000<br />

Das Jahr <strong>1934</strong> steht, wie man sieht, an<br />

zweiter Stelle, nachdem eine Stagnation im<br />

Sporte und die plötzlich einsetzende Krise<br />

sich in den Jahren 1931 bis 1933 empfindlich<br />

ausgewirkt haben. Auf ein italienisches Rennen<br />

entfällt im Durchschnitt in diesem Jahre<br />

ein Betrag von 38,500 Fr., also eine recht beträchtliche<br />

Summe. Allerdings darf gerade<br />

hier nicht unerwähnt bleiben, dass der Grosse<br />

Preis von Tripolis in dieser Ziffer mitenthalten<br />

ist, der an Höhe der Preise bekannlich<br />

in der ganzen Welt unerreicht dasteht.<br />

Für dieses Rennen allein sind dieses Jahr<br />

275,000 Fr. an Preisen ausgesetzt worden,<br />

von denen 50,000 als eigentliche Wertungspreise<br />

galten und der Rest auf die prozentuale<br />

Verteilung durch die Lotterie entfiel.<br />

Das Rennen, das bis jetzt als das bestdotierte<br />

in der ganzen Welt galt — der<br />

Grosse Preis von Indianapolis — sieht «nur»<br />

130,000 Fr. an Preisen vor. Am zweitbesten<br />

schnitt <strong>1934</strong> die erste Italienrundfahrt ab, für<br />

die rund 168,000 Fr. zur Verteilung kamen.<br />

Es mag interessieren, auch die Gesamtpreise<br />

der anderen wichtigen europäischen<br />

Rennen im Vergleich dazu zusehen: Grosser<br />

Preis von Deutschland 55,000 Fr., Grosser<br />

Preis der Schweiz 40,000 Fr., Grosser Preis<br />

von Frankreich 37,000 Fr., Grosser Preis<br />

von Monaco 35,000 F/., Grosser Preis der<br />

Marne 30,000 Fr., International Trophy in<br />

England 25,000 Fr.<br />

Insgesamt wurden an 31 grösseren Veranstaltungen<br />

dieses Jahres in Europa — ausser<br />

Italien — 625,000 Fr. verteilt, so dass<br />

auf ein Rennen rund 20,000 Fr. entfallen.<br />

Zählt man Italien hinzu, dann kommt man<br />

auf den beträchtlichen Gesamtbetrag von<br />

rund 1,400,000 Fr.<br />

Wie kamen diese imponierenden Beträge<br />

nun zur Verteilung? Die folgende Zusammenstellung<br />

gibt über die Höhe der Preise<br />

Aufschluss, die die besten Fahrer im Verlaufe<br />

des Jahres gewonnen haben:<br />

Varzi<br />

Chiron<br />

Moll<br />

Stuck<br />

Trossi<br />

Fagioli<br />

Nuvolari<br />

Etancelin<br />

Dreyfus<br />

Whitney Straight 21.000<br />

Bemerkenswert ist noch die Tatsache,<br />

dass 132 Fahrer in diesem Jahre auf italienischen<br />

Wagen nicht weniger als 855,000 Fr.<br />

gewannen, somit rund 73% der gesamten<br />

ausgesetzten Totalsumme. Von diesem allerdings<br />

relativen Gesichtspunkte aus betrachtet,<br />

steht also auch jetzt noch Italien unbestritten<br />

an der Spitze. Auf Alfa Romeo wurden<br />

rund 590,000 Fr. gewonnen, auf Maserati<br />

150,000 Fr., auf Wagen der Auto-Union 86,000<br />

Franken, auf Maschinen von Mercedes-Benz<br />

Um den Grand Prix Melorad. Am nach-<br />

sten Dienstag den 20. November werden in<br />

Bern der Direktionsrat und das Zentralkomitee<br />

des A. C. S. zu zwei wichtigen<br />

Sitzungen zusammentreten. Dabei wird auch<br />

über das Schicksal des Grand Prix Melorad<br />

beschlossen, der bekanntlich nächstes Jahr<br />

in Genf durchgeführt werden soll, und gegen<br />

den sich schon jetzt eine berechtigte Opposition<br />

geltend gemacht hat<br />

v A reu<br />

71,000 Fr. und von Bugatti 60,000 Fr. Die<br />

Scuderia Ferrari verdiente an Preisen in dieser<br />

Saison insgesamt die ansehnliche Summe<br />

von 460,000 Fr.<br />

Um einen Begriff von der finanziellen Bedeutung<br />

des Automobilsportes zu erhalten,<br />

darf man jedoch das Augenmerk nicht ausschliesslich<br />

auf die ausgesetzten Preise richten,<br />

da • ausser diesen Beträgen noch beträchtliche<br />

weitere Summen durch diesen<br />

Sport in Umlauf kommen. Die Organisation<br />

jedes Rennens verschlingt wahre Unsummen<br />

und bringt zahlreichen Firmen, dem Gewerbe,<br />

dann auch der gesamten Hotellerie willkommene<br />

Mehrbeschäftigung. Den meisten<br />

Fahrern und Firmen müssen ferner besondere<br />

Startgelder gezahlt werden, damit sie<br />

sich überhaupt zur Teilnahme bewegen lassen,<br />

anderseits erhalten die Gewinner von<br />

den Zubehör-, Brennstoff- und Pneufirmen<br />

beträchtliche Prämien. Ferner darf nicht<br />

vergessen werden, welches Kapital in den<br />

vielen kostbaren Rennmaschinen investiert<br />

ist, weiterhin gibt auch der Transport der<br />

Maschinen und des Personals durch ganz<br />

Europa Verdienst. Das sind Zahlen, die man<br />

nicht^unberücksichtigt lassen darf, wenn man<br />

Mobiloil Arctic hat gegenüber<br />

gewöhnlichen" Winterölen" noch<br />

den Vorteil, dass es der Hitze<br />

des Motors ausserordentlich gut<br />

widersteht, woraus sich ergibt:<br />

- absolut zuverlässiger Schutz<br />

des heissen Motors,<br />

• geringer Verbrauch<br />

u WA.<br />

150.000 Fr.<br />

11000O<br />

90.000<br />

70.000<br />

46.000<br />

44.000<br />

38.000<br />

37.000<br />

24.000<br />

Die<br />

Verwenden Sie es.<br />

Sieger der Klassen und Kategorien<br />

(Chronolog. Reihenfolge) gorie Am. Bis 1100 ce. [ 1500 cc. 2000 cc. | 3000~cc. | 5000 cc. | über 5000 cc.<br />

18. Mirz Km arretG von Grand T E Julon (Ford) — — Studer (Ansaldo) Gübelin (Plymouth) Zwimpfer (Chrysler)<br />

Saconnex A — — — Pilloud (Fiat) Moune (Plymouth) —<br />

S E — Schneider (Derby) — „Tigris" (Alfa Romeo) — Itten (Chrysler)<br />

A — — — — Hörning (Bugatti) M. Gradenwitz (Mercedes)<br />

R — Kessler (Maserati) Avondet (Bugatti) f Maag (Bugatti) HUG (Bugatti) — —<br />

3. Juni Grand Prix von Montreux* — — — — — — — —<br />

1. Juli Rheineck-Walzenhausen T E Sanfelice (Fiat) — Muller (Adler) Studer (Ansaldo) Gübelin (Plymouth) Zwimpfer (Chrysler)<br />

A — — Kautz (A. C.) Pilloud (Fiat) Strub (Chrysler) —<br />

S E Frey (Fiat) Schneider (Derby) — t Maag (Bugatti) Stuber (Alfa Romeo Itten (Chrysler)<br />

A — Mme Sturzinger (Bug.) — — — —<br />

R — Ryf (E. R.) t Maag (Maserati) — RUESCH (Maserati) — —<br />

15. Juli , Dtvelicr—Les Rangier« T E Julon (Ford) Guenat (Lancia) Periat (Fiat) Studer (Ansaldo) Gübelin (Plymouth) Zwimpfer (Chrysler)<br />

A — — Kautz (A. C.) Pilloud (Fiat) Berthoud (Ford) —<br />

S E Wustrow (M. G.) Hummel (Amilcar) — — STUBER (Alfa Romeo) Hahn (Mercedes)<br />

A — — Tapo (Opel) — Hörning (Bugatti) —<br />

R — Hummel (Amilcar) Uboldi (Maserati) — — — —<br />

5. August Klausen S — Beccaria (Fiat) Lurani (Maserati) Rey (Bugatti) Balestrero (Alfa Romeo) Strazza (Lancia) —<br />

R — t Hamilton (M. G.) Sojka (Bugatti) Steinweg (Bugatti) CARACCI0LA (Mercedes) — —<br />

26. August Grosser Preis d. Sehweil*) — — — — — — —<br />

30. Sept. Montreux—taux T E Julon (Ford) — — Lanz (Bugatti) Mcttraux (Ford) Zwimpfer (Chrysler)<br />

A — — Kautz (A. C.) Gojon (Bugatti) Locher (Bugatti) —<br />

S E Frey (Fiat) Becker (M. G.) _ — Stuber (Alfa Romeo) Itten (Chrysler)<br />

A — — „Tapo" (Opel) de Rahm (Alfa Romeo) — '—<br />

R — Hirschy (D. K. W.) Castelbarco (Maserati) — | PIETSCH (Alfa Romeo) — —<br />

•) Siehe die Resultat« dieser beiden Grossen Preise in der in Nr. 89 der AR. veröffentlichten Tabelle der besten Tageszeiten.<br />

Jahr Total der Preise Jahr Total der Preise<br />

den Automobilsport von wirtschaftlichen<br />

Blickpunkten aus werten will. Wenn man die<br />

verteilten Preise und auch die weiteren Prämien<br />

zusammenrechnet, die den Fahrern<br />

und Firmen von den verschiedensten Unternehmungen<br />

gewährt werden, so kommt man<br />

schätzungsweise auf eine Gesamtsumme von<br />

gegen 2 Mill. Fr. Die Organisationskosten,<br />

die in der abgelaufenen Saison für bedeutendere<br />

Rennen aufgewendet wurden, dürften<br />

ebenfalls einen Betrag von rund 2 Mill. Fr.<br />

erreichen. Und schliesslich haben die heute<br />

bestehenden Rennwagen mindestens einen<br />

Gesamtwert von 3 Mill. Fr. Alles das zeigt,<br />

dass der Autosport nicht nur technisch und<br />

sportlich, sondern auch wirtschaftlich von<br />

eminenter Bedeutung ist.<br />

bo.<br />

Um die Nationalität von H. Stuck. Als kürzlich<br />

die Meldung herumgeboten wurde, die deutsche<br />

Sportbehörde werde nächstes Jahr keine ausländischen<br />

Fahrer mehr in den beiden offiziellen Fabrikmannschaften<br />

dulden, da tauchte gleichzeitig<br />

auch die Frage auf, ob H. Stuck alsdann in der<br />

Equipe der Auto-ünion verbleiben könne. Es<br />

herrschte offenbar vielfach die irrtümliche Auffassung,<br />

als sei dieser Fahrer nicht deutscher, sondern<br />

österreichischer Herkunft. Die Meinung mag<br />

aufgekommen sein, als Stuck durch seine zahlreichen<br />

Bergsiege auf Austro-Daimler bekannt wurde<br />

und die Oesterreicher dannzumal gern von «ihrem ><br />

Stuck berichteten.<br />

Um der Wahrheit aber auch in dieser mehr<br />

persönlichen Angelegenheit die Ehre zu geben, sei<br />

festgestellt, dass H. Stuck von Geburt Deutseber<br />

ist. Seine Eltern waren in Freiburg ansässig. Der<br />

väterliche Betrieb verfügte über verschiedene Auslandsfilialen,<br />

so auch in Warschau. Dort kam<br />

dann Hans zur Welt, wurde aber in Freiburg<br />

selbst aufgezogen. Möglicherweise hat die Geburt<br />

ausser Landes schon zu allerhand Legenden Anlass<br />

gegeben. Auch der Mädchenname seiner Mutter,<br />

die von Villiez Hess, hat zu allerlei Namenskombinationen<br />

geführt. Uns mag in der Richtig«<br />

Stellung des Stuckschen Stammbaumes vor allem<br />

die Tatsache interessieren, dass seine Urgrosspltern<br />

Schweizer waren. Wenn also schon ein «Nationalitätenstreit»<br />

um den Meisterfahrer entstehen<br />

sollte, eo könnte die Schweiz die ältesten Rechte<br />

geltend machen! Erfreulicherweise verbinden zahlreiche<br />

freundschaftliche und sportliche Bande<br />

Stuck mit der Schweiz und auch der Grosse Preis<br />

in Bern hat gezeigt, welch ungeteilter Popularität<br />

er sich bei uns erfreut.<br />

'<br />

fs»<br />

fn<br />

S «dU •**•«?•<br />

Internationales Klausenrennen <strong>1934</strong>. Das<br />

Organisationskomitee besammelt steh Ende<br />

November zur Schlußsitzung, um den Bericht<br />

über die Durchführung des Rennens<br />

und die Abrechnung entgegenzunehmen. Bei<br />

dieser Gelegenheit wird auch die Frage der<br />

Abhaltung eines nächsten Klausenrennens im<br />

Jahre 1936 besprochen werden, zumalen die<br />

Zentralbehörden des A.C.S. bereits ersucht<br />

worden sind, möglichst bald hierüber einen<br />

vorläufigen BescbJuss zu fassen. Bejahendenfalls<br />

sollen alsdann möglichst frühzeitig<br />

die Verhandlungen mit den interessierten<br />

kantonalen und kommunalen Behörden sowie<br />

den Landeigentümern in Linthal und<br />

längs der Rennstrecke aufgenommen werden,<br />

da eine Wiederdurchführung des Rennens<br />

wohl nur in Betracht kommen dürfte,<br />

wenn von dieser Seite aus den Organisa-'<br />

toren ganz erhebliche Erleichterungen, speziell<br />

in finanzieller Hinsicht, gewährt werden.<br />

Vor allem muss auch die ganze Parkierungsfrage<br />

in Linthal auf eine andere Basis<br />

gestellt werden.


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Fahrzeuge örtliche Vorschriften. Die neue<br />

Reichsstrassenverkehrsordnung vom 28. Mai<br />

<strong>1934</strong>, ergänzt durch die Ausführungsanweisung<br />

vom 29. September <strong>1934</strong> hat all diese<br />

ineinandergeschachtelten Vorschriften, deren<br />

Gültigkeit vielfach bestritten war, beseitigt.<br />

Diese regelt künftig nicht nur den Motor-,<br />

sondern auch den übrigen Fahrzeugverkehr.<br />

Daneben sind landesrechtliche oder örtliche<br />

Vorschriften nur noch möglich, soweit sie<br />

ausdrücklich für zulässig erklärt sind. Das<br />

ist nur in ganz beschränktem Masse der<br />

Fall, so dass die neuen Vorschriften eine<br />

straffe Vereinheitlichung und übersichtliche<br />

Neuordnung der Verkehrsvorschriften bedeuten.<br />

Daneben enthält die Verordnung<br />

auch sachlich eine Reihe von Neuerungen.<br />

Während bisher der Versuch gemacht<br />

war. möglichst alle Einzelheiten zu regeln<br />

und festzulegen, aber gerade dadurch immer<br />

neue Fragen auftauchten, die stets neue Ergänzungen<br />

erforderlich machten, vermeidet<br />

die jetzige Verordnung überflüssige Einzelheiten.<br />

Es kommt ihr weniger auf minutiöse<br />

Vorschriften als auf die allgemeine Gewährleistung<br />

einer gesunden Verkehrsdisziplin,<br />

deren Ausbau der Praxis überlassen wird,<br />

an. Die neue Verordnung betrachtet den gesamten<br />

Verkehr als Verkehrsgemeinschaft,<br />

jeder Teilnehmer muss sich der Verantwortung<br />

dieser Gemeinschaft gegenüber bewusst<br />

sein und sein Verhalten so einrichten,<br />

dass ein reibungsloser Verkehr ermöglicht,<br />

Gefährdungen und Verletzungen anderer Beteiligten<br />

vermieden wird.<br />

Die Bestimmungen über Zulassung der<br />

Fahrzeuge und der Führer sind im wesentlichen<br />

gleich geblieben. Das Verfahren ist<br />

aber beschleunigt und vereinfacht worden.<br />

Der bereits vor einiger Zeit geschaffene<br />

Kraftfahrzeugbrief ist beibehalten und in die<br />

neuen Bestimmungen hineingearbeitet. Der<br />

Kraftfahrzeugbrief muss bei jeder Inanspruchnahme<br />

der Zulassungsstelle, also insbesondere<br />

bei Eigentumswechsel, vorgelegt werden.<br />

Auf der einen Seite ist damit die Verwertung<br />

entwendeter Autos geradezu unmöglich<br />

gemacht, auf der andern Seite lässt<br />

sich der Lebenslauf eines Autos eindeutig<br />

Tiurückverfolgen.<br />

An Einzelheiten ist neu die Bestimmung,<br />

dass, wenn unterwegs auftretende Mängel<br />

am Fahrzeug nicht unverzüglich beseitigt<br />

werden können, das Fahrzeug auf dem kürzesten<br />

Weg aus dem Verkehr zu ziehen ist.<br />

Damit ist eine. Streitfrage, die die Rechtsprechung<br />

vielfach beschäftigt hat, geklärt.<br />

Die Bestimmungen über Höchstgeschwindigkeiten<br />

sind mit Ausnahme für Fahrzeuge<br />

ohne Luftreifen aufgehoben. Paragraph 25<br />

der Verordnung bestimmt:<br />

« Jeder Teilnehmer am öffentlichen Verkehr<br />

hat sich so zu verhalten, dass er keinen anderen<br />

schädigt, oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar<br />

behindert oder belästigt. »<br />

Diese Generalklausel ist Ersatz für die<br />

meisten bisherigen Einzelvorschriften und<br />

ersetzt auch die Bestimmungen über die<br />

Höchstgeschwindigkeit. Die Ausführungsanweisung<br />

sagt hierzu noch lediglich, dass die<br />

Geschwindigkeit so einzurichten ist, dass<br />

nötigenfalls rechtzeitig angehalten werden<br />

kann. Die Ausführungsanweisung enthält zu<br />

dieser Generalklausel allerdings noch eine<br />

Reihe von Anweisungen, insbesondere ist<br />

das Parken, das zum Teil in örtlichen Bestimmungen<br />

geregelt war, jetzt einheitlich<br />

geordnet. Unter Parken versteht man nicht<br />

das vorübergehende Anhalten zum Ein- und<br />

Aussteigen, sondern das längere Aufstellen<br />

von Fahrzeugen. Es ist verboten u. a. in<br />

einer geringeren Entfernung als 10 m vor<br />

oder hinter Kreuzungen, in einer geringeren<br />

Entfernung von 5 m vor oder hinter den<br />

Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, an<br />

Verkehrsinseln, Ein- und Ausfahrten von<br />

Grundstücken.<br />

Bei den Vorschriften über Abblenden ist<br />

hervorzuheben, dass eine Verpflichtung zum<br />

Abblenden auf keinen Fall Fussgängern gegenüber<br />

mehr besteht. Die alte Bestimmung,<br />

dass stets die rechte Strassenseite einzuhalten<br />

ist. ist gestrichen. Der Gesetzgeber folgt<br />

damit der Verkehrsübung, wonach es oft,<br />

mit Ausnahme von unübersichtlichen Stellen<br />

und Kurven, besser ist, in der Mitte zu fahren.<br />

Neu ist, dass beim Ueberholen der Eingeholte<br />

zu erkennen geben muss, dass er bereit<br />

ist, sich überholen zu lassen.<br />

Die neuen Vorschriften, d.h. die eigentlichen<br />

Fahrvorschriften, sind alle am 1. Oktober<br />

dieses Jahres in Kraft getreten mit Ausnahme<br />

der neuen Vorfahrtsregelung, die erst<br />

am 1. Januar 1935 Geltung hat. Diese bedeuten<br />

eine so wesentliche Aenderung, dass<br />

dem Verkehr genügend Zeit gegeben werden<br />

muss, diese Vorschriften rechtzeitig vorher<br />

kennen zu lernen. Bisher bestand in Deutschland<br />

ein Sondervorfahrtsrecht auf Hauptverkehrswegen.<br />

Ob ein Hauptverkehrsweg vorlag,<br />

war ausserhalb geschlossener Ortsteile<br />

aus der Verkehrsbedeutung des Wegs zu<br />

entnehmen. Diese für den Fahrzeugführer oft<br />

unlösbare Aufgabe ist ihm abgenommen worden.<br />

Ab 1. Januar 1935 sind alle nicht irgendwie<br />

durch Markierung als Hauptverkehrswege<br />

oder anls Strassen I. Ordnung hervorgehobenen<br />

Wege inner- und ausserhalb geschlossener<br />

Ortsteile gleichberechtigte Strassen.<br />

Nur auf diesen markierten Wegen besteht<br />

dann noch ein besonderes Vorfahrtsrecht,<br />

sonst hat stets der von rechts Kommende<br />

das Vorfahrtsrecht. Damit ist eine klare, unmissverständliche<br />

und bestimmt die bestmöglichste<br />

Regelung des Vorfahrtsrechts geschaffen<br />

worden.<br />

Der Kraftverkehr wird es besonders begrüssen,<br />

dass im Rahmen dieser neuen Vorfahrtsregelung<br />

den Maschinenfahrzeugen ein<br />

Sondervorfahrtsrecht vor anderen Verkehrsteilnehmern<br />

eingeräumt ist. Selbstverständlich<br />

gilt dieses Sondervorfahrtsrecht für Motorfahrzeuge<br />

nur an Kreuzungen gleichberechtigter<br />

Strassen, nicht etwa bei Einmündungen<br />

von Seitenwegen in Hauptverkehrswege.<br />

Mit Ausnahme dieser Kreuzungen hat<br />

künftig der Motorfahrzeugführer, ganz egal,<br />

ob er von rechts oder von links kommt, ein<br />

Sondervorfahrtsrecht vor dem gleichzeitig<br />

an der Kreuzung eintreffenden Radfahrer<br />

oder Fuhrwerk. Dieses Sonderrecht entfällt<br />

natürlich, wenn der von rechts kommende<br />

Radfahrer sich schon in der Kreuzung befindet<br />

und zur Gewährung der Vorfahrt im Bereich<br />

der Kreuzung halten müsste.<br />

Schliesslich sieht die Verordnung auch vor,<br />

dass die bisherigen besonderen deutschen<br />

Gebots- und Verbotszeichen demnächst ersetzt<br />

werden durch die in der Genfer Konvention<br />

vorgesehenen und in der Schweiz<br />

bereits angewandten Signale (rote Tafeln<br />

mit weissem Grund).<br />

Aus den Bestimmungen für die übrige<br />

Strassenbenützer ist hervorzuheben, das^i<br />

Radfahrer einzeln hintereinander fahren<br />

müssen, wenn sonst der Verkehr behindert<br />

würde. Fussgänger müssen die Fahrbahn auf<br />

kürzestem Weg und ohne Aufenthalt überschreiten.<br />

An Strassenkreuzungen mit bezeichneten<br />

Uebergängen sind ausschliesslich<br />

diese zu benützen.<br />

Die neuen Bestimmungen zeichnen sich<br />

durch Uebersichtlichkeit und klare Sprache<br />

aus, so dass sie jeder Verkehrsteilnehmer<br />

selber lesen und ohne Erläuterung verstehen<br />

kann und verstehen muss. Dr. 0.<br />

llrassen Notizen<br />

Bern-Wallis durch den Rawll. Im Zusammenhang<br />

mit der Alpenstrassen-Initiative<br />

tauchen in letzter Zeit in der Presse wieder<br />

verschiedene Alpenstrassenprojekte auf, die<br />

teils schon vor einigen Jahren Anlass zu<br />

Pressediskussionen gaben und heute wiede<br />

mehr denn je aktuell sind.<br />

Eine an die Regierungen und Grossräte<br />

der Kantone Bern und Wallis gerichtete Broschüre<br />

gibt in deutscher und französischer<br />

Sprache interessanten Aufschluss über das<br />

Vorprojekt der Rawilstrasse als direkte Verbindung<br />

Bern—Wallis, das schon seit dem<br />

Jahre 1929 besteht. Darnach soll das Trasse<br />

von der Station Vermala aus gehen und nach<br />

einer Steigung gegen die Mayen «Mauvais<br />

Chalets» die Felswände, die die Alpen von<br />

«Gouilles» und «La Chaux» stützen, durchqueren.<br />

Nach Ueberbrückung des Wildbaches<br />

«Ertzence» werden die Alpen von «Coin de<br />

Prieur» und «Vasteret» und dann durch den<br />

Südabhang des Wetzsteinhorns die Ebene von<br />

Armillon und die erste Rawilanhöhe erreicht.<br />

Dort, in einer Höhe von 2321 Meter, ist eine<br />

Abweichung gegen Westen und die Durchführung<br />

eines 1150 Meter, resp. 1600 Meter<br />

langen Tunnels vorgesehen, der durch die<br />

Bergkette führt, die die Vertiefung des Rawilpasses<br />

vom oberen Iffigtal trennt. Die<br />

Linienführung mündet nahe und nördlich des<br />

Iffigensees auf Berner Boden und führt in<br />

Kehren bis zur Station Iffigen.<br />

Die Steigung im Tunnel wird nur 8 Prozent<br />

betragen und die Durchfahrt durch den<br />

Tunnel durch Asphaltierung der Strecke erleichtert<br />

werden. Für die Gesamtausdehnung<br />

der projektierten Strasse wird eine Maximalsteigung<br />

von 9 Prozent gerechnet.<br />

Die Länge der Strasse und deren Erstellungskosten<br />

sind im Budget des Projektes,<br />

laut Voranschlag der Experten, mit folgenden<br />

Zahlen angegeben:<br />

Länge auf Wallisergebiet 11 750 m<br />

Länge auf Bernergebiet 9 250 m<br />

Gesamtlänge<br />

21 000 m<br />

Kosten auf Wallisergebiet 1 550 000 Fr.<br />

Kosten auf Bernergebiet 750 000 Fr.<br />

Gesamtkosten<br />

2 300000 Fr.<br />

Die nutzbare Strassenbreite ist im Vorprojekt<br />

mit 5 Meter im Freien und 4,60 Meter<br />

im Tunnel eingesetzt. Die Rawilstrasse würde<br />

somit eine kurze, sichere und touristisch sehr<br />

schöne Verbindung zwischen Bern und Wallis<br />

herstellen und dürfte von zirka Mitte Mai<br />

bis Mitte November befahrbar sein. Bc.


N° 92 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUfc<br />

Unbelehrbare Utopisten. Unser Land krank<br />

nicht nur an chronischen Bundesbahndefr<br />

ziten, sondern auch die überwiegende Zahl<br />

unserer Privatbahnen hat unter grossen finanziellen<br />

Sorgen zu leiden. Dessen ungeachtet<br />

wird weiter projektiert, weiter gebaut<br />

und Defizite auf Defizite getürmt. Der<br />

kleine Halbkanton Baselland operiert sei'<br />

Jahren an der Elektrifikation der Walderv<br />

burgerbahn herum. Man scheint steh nun au<br />

ein Projekt geeinigt zu haben, wobei die alte<br />

Spurweite von nur 75 cm beibehalten und<br />

eine Fahrzeitreduktion von einigen wenigen<br />

Minuten erreicht wird. Das dafür abgegebene<br />

einseitige Expertengutachten beweg<br />

sich vollkommen im Gedankengange mittelalterlicher<br />

Verkehrspolitik und spricht z.B.<br />

dem Autobusbetrieb die technische Möglichkeit<br />

ab, im Winter über ein befriedigend<br />

funktionierendes Heizungssystem zu verfügen.<br />

Werfen wir einen Blick auf die Elektrifikatfonspläne<br />

unserer Privatbahnen, so zieh<br />

sich wie ein roter Faden durch alle zusammen<br />

die Behauptung, dass der elektrische<br />

Betrieb das einzig wahre und richtige se<br />

und dass diese Betriebsart allein, speziell in<br />

finanzieller Hinsicht, den Eisenbahnen das<br />

goldene Zeitalter bringen werde. Ueberal<br />

hat man elektrifiziert und die weisse Kohle<br />

nach Möglichkeit ausgenutzt. Die Defizite<br />

sind aber geblieben oder haben sich nur<br />

noch mehr erhöht. Keiner will aber für diese<br />

Entwicklung verantwortlich sein; man schiebt<br />

die Sanierung hinaus und glaubt, das Automobil<br />

immer wieder als Störenfried behandeln<br />

zu können. Solange diese Eisenbahnermentalität<br />

nicht einer objektiven Verkehrsauffassung<br />

Platz macht, solange werden wir<br />

auf Billetten und Frachttaxen indirekte Steuern<br />

zahlen müssen, bis auch die Wirtschaft<br />

sie nicht mehr tragen kann.<br />

Unlängst ist unter dem Vorsitz von Nationalrat<br />

Meyer. Pratteln, die landrätliche Kommission<br />

für die Verbesserung der Waldenburgerbahn<br />

mit Vertretern der interessierten<br />

Gemeinden zu einer Aussprache zusammengetreten.<br />

Es galt vor allem die Frage zu<br />

ventilieren, ob die Waldenburgerbahn elektrifiziert,<br />

der Dampfbetrieb ausgebaut oder<br />

ein Autobusverkehr eingeführt werden soll.<br />

Mehrheitlich sprachen sich die Talgemeinden<br />

und Langenbruck für das Projekt der<br />

Elektrifikation aus. Eine Sonderstellung<br />

nahm die Delegation der Gemeinde Liestal<br />

ein, die den Gedanken eines Ausbaues des<br />

Dampfbetriebes befürwortete. Für die Einführung<br />

eines Autobusbetriebes sprach sich<br />

kein einziger Votant aus. Eine weitere Rundfrage<br />

bezog sich auf die Stellungnahme der<br />

Gemeindevertreter zur Frage der Finanzierung,<br />

wobei 15 % der Gesamtsumme oder<br />

150.000 Fr. die interessierten Gemeinden<br />

aufzubringen haben. Der Betriebsleiter der<br />

Waldenburgerbahn sprach sich zum Schluss<br />

über die Vorzüge der elektrischen Traktion<br />

aus und glaubte, die Auffassung vertreten zu<br />

können, dass das elektrifizierte «Waldenburgerli»<br />

ein merkliche Verkehrssteigerung<br />

bringen werde.<br />

Wir hoffen, dass diejenigen, die sich so<br />

stark für die Elektrifikation einsetzen, welche<br />

bei den gegebenen Traceverhältnissen.<br />

den Strassenkreuzungen und anderer technischer<br />

Mängel ein wirtschaftlicher wie technischer<br />

Unsinn bedeutet, auch für einen Misserfolg<br />

verantwortlich gemacht werden können.<br />

Es ist zum grossen Teil der geduldige<br />

Steuerzahler, der die Beträge für die Elektrifikation<br />

aufbringen muss, während gleichzeitig<br />

der Kanton Baselland die der Bahn<br />

parallel gehende Strasse über den untern<br />

Hauenstein sowieso ausbauen muss. So wie<br />

die Meinungen einmal geformt wurden, hat<br />

es gar keinen Wert, gegen das Elektrifikationsprojekt<br />

Opposition zu machen. Man soll<br />

sich aber später daran erinnern, welche Versprechungen<br />

gemacht wurden und wie demgegenüber<br />

sich die effektiven Betriebsergebnisse<br />

gestaltet haben.<br />

Wy.<br />

Motorisierungspläne der Reichsbahn. Unabhängig<br />

von der Neuregelung des Güter-<br />

Fernverkehrs mittels Lastwagen ist die<br />

deutsche Reichsbahn bemüht, ein Netz von<br />

Kraftwagenlinien aufzuziehen, das teils mit<br />

eigenen Lastwagen, teils mit gemieteten<br />

Fahrzeugen bedient werden soll. Zwecks<br />

Realisierung dieses Projektes hat die Reichsbahn<br />

mit rund 400 Unternehmern sogenannte<br />

Beschäftigungsverträge abgeschlossen. Zurzeit<br />

dürften im Güterdienst mit Lastwagen<br />

etwa 750 Linien mit einer gesamten Kilometerlänge<br />

von 30.000 km betrieben werden.<br />

Schon während des ersten Halbiahres <strong>1934</strong><br />

erhöhte sich die Fahrleistung auf diesen Linien<br />

ungefähr um das Doppelte, indem die<br />

Zahl der Motorzug-Kilometer von 46.076 auf<br />

89,879 anstieg. Auf Grund • der Motorisierungspläne<br />

der Reichsbahn wird Ende <strong>1934</strong><br />

der im Güterdienst eingesetzte Fahrzeugbestand<br />

der Lastwagen etwa 2400 Einheiten<br />

betragen. Trotz dieser starken Zunahme<br />

bleibt dem Lastwagen auch in Zukunft ein<br />

weiter Betätigungsraum offen. Obschon sich<br />

von 1931 bis Mitte <strong>1934</strong> die Zahl der beförderten<br />

Gütertonnen mehr als vervierfach<br />

hat, so machen doch die im Lastwagenver<br />

kehr beförderten Gütermengen vorerst nu:<br />

etwas mehr als 8 % des gesamten Stück<br />

gutverkehrs auf der Schiene aus. -my<br />

Deutsche Kraftverkehrswirtschaft Nach dei<br />

neuesten Untersuchungen wird der Jahres<br />

Umsatz der deutschen Kraftverkehrswirt<br />

Schaft auf 4,2 Milliarden Rm. geschätzt. Ei<br />

setzt sich zusammen aus Umsätzen von Er<br />

zeugung, Handel und Verbrauch. Die stark«<br />

Verflechtung der Automobilmdustrie mit de<br />

verschiedenen Vor- und Hilfsindustrien is<br />

ebenso' vielgestaltig wie die Einflüsse de 1<br />

Motorfahrzeugbetriebes auf das Wirtschafts<br />

leben. Eine Belebung des Motorfahrzeugver<br />

kehrs bedeutet daher nicht nur einen Aufschwung<br />

der Automobilindustrie und de;<br />

Automobilhandels, sondern auch einen sol<br />

chen für die verschiedensten Wirtschafts<br />

zweige. Der Neuwagenhandel wird für da;<br />

laufende Jahr auf 120 Millionen Rm. ge<br />

schätzt. An Geldern für die Fahrerausbildung<br />

wurden 65 Mill. Rm. ausgegeben, während<br />

die Versicherungen rund 200 Mill. Rm<br />

beanspruchten. Für die Instandsetzung de<br />

Motorfahrzeuge wird mit einem Jahresbe<br />

trag von 235 Mill. Rm. gerechnet, währenc<br />

für die Wagenpflege rund 265 Mill. Rm. verausgabt<br />

werden dürften. An Löhnen beziehen<br />

die Fahrer und Beifahrer jährlich 900<br />

Mill. Rm., wogegen die im Strassenbau beschäftigten<br />

Arbeiter Lohnentschädigungen in<br />

der Höhe von 215 Mill. Rm. ausbezahlt erhal<br />

ten, der Altwagenhandel bringt 276 Mill. Rm.<br />

ein und der Reiseverkehr 300 Mill. Diese<br />

vom eigentlichen Motorfahrzeugbetrieb aus<br />

strahlenden Beschäftigungen mit der darau<br />

fussenden Arbeitsbetätigung bringt somii<br />

jährlich einen Betrag von 2576 Mill. Rm. ein<br />

Der Umsatz der Motorfahrzeugindustrie inkl.<br />

der Zuibehörindustrie wird auf jährlich 590<br />

Mill. Rm. geschätzt, wobei die Bezüge aus<br />

den Basisindustrien wie Hochöfen. Walzwerken,<br />

Metallschmelzen und Glasfabriken, Säge<br />

werken, Farben- und Lackfabriken, Lederund<br />

Leimfabriken sowie Webereien nich<br />

inbegriffen sind. Der Umsatz der Reifenfabriiken<br />

wird auf 160 Millionen Rm. geschätzt,<br />

während die Treibstoffwirtschaft mi<br />

einem solc* 1 "" von 850 Mill. Rm. beteiligt ist<br />

StWfilXS4Bn<br />

Stahlstrassenbau In der Schweiz. Bekanntlich<br />

hat man im Ausland verschiedentlich<br />

versucht, dem Eisen oder Stahl durch Verwendung<br />

im Strassenbau grössere Absatzmöglichkeiten<br />

zu verschaffen. Diesbezügliche<br />

Versuche sind bisher vor allem in Deutschand<br />

und Grossbritannien vorgenommen worden.<br />

Nun wagt man auch in der Schweiz das<br />

Experiment, um die sog. «eisernen Strassen»<br />

auszuprobieren, indem ein rund 300 m 2 umfassendes<br />

Strassenstück in Winterthur als<br />

Versuchsstrecke ausgebaut wird. Der Winterthurer<br />

Versuch stützt sich auf eine deutsche<br />

Erfindung, wobei die Armierung, d. h.<br />

die zu Rosten zusammengefassten sechsseitigen<br />

Gusseisenroste durch eine Holzträgerkonstruktion<br />

in die richtige Flächenlage<br />

gebracht und dann in einem Abstand von ca.<br />

1 cm vom chaussierten Boden mit Gussasphalt<br />

fixiert werden. Die wie Bienenwaben<br />

aussehende Scheiben erhalten alsdann eine<br />

Füllung von Walzasphalt. Mit dieser Konstruktion<br />

bezweckt man das WeMen und das<br />

ntstehen von Schlaglöchern im Asphalt zu<br />

verhindern. Trotz der stark reduzierten Belagdichte<br />

wird die Lebensdauer durch Stahleinlagen<br />

wesentlich erhöht, wobei die Gestehungskosten<br />

nicht viel grösser sein sollen<br />

als bei einer guten Asnhaltstrassendedke. Es<br />

kommt nicht von ungefähr, dass dieser Versuch<br />

gerade im Zentrum der schweizerischen<br />

Maschinen- und Metallindustrie ausprobiert<br />

wird, indem diese Strassenbautechnik für<br />

die einheimische Metallindustrie gewisse Arbeitsmöglichkeiten<br />

schafft, wurden doch z. B.<br />

die 15O0 eingebauten Gusseisenrohre für die<br />

Versuchsstrecke an der Schaffhauserstrasse<br />

von den Sulzerwerken hergestellt. Sollte sich<br />

dieser Versuch bewähren und auch die<br />

Ouadratmeterkosten sich in einem tragbaren<br />

Verhältnis bewegen, so dürfte sicherlich mit<br />

iner stärkern Anwendung dieser Bautechnik<br />

in der Schweiz gerechnet werden, welche<br />

speziell dort von Vorteil sein soll, wo<br />

die Strassenzüge unter einem starken Lastwagenverkehr<br />

zu leiden haben. a<br />

Die Sinserbrücke. Unter Führung des zugerischen<br />

Baudirektors fand kürzlich eine<br />

Besichtigung der für die neue Brücke in<br />

rage kommenden Baustellen statt. Von den<br />

3 in Vorschlag gebrachten Varianten wurde<br />

diejenige mit direkter Einmündung ins Dorf<br />

Sins einstimmig abgelehnt. Dagegen scheint<br />

Variante I, die eine Ueberbrückuntc der<br />

Reuss 30 m oberhalb der Jetzigen Brocke<br />

•orsieht, ernstlich erwogen zu werden. Es<br />

wurde beschlossen, dass sich der zugerische<br />

Regierungsrat mit den aargauischen Behörden<br />

in Verbindung setzen solle, um einen<br />

ngemessenen Beitrag für den neuen<br />

Brückenbau zu erhalten.<br />

Eine psse Ueberraschung für 1935<br />

Die grösste englische Firma bringt den neuen<br />

MORRIS „EIGHT"<br />

auf den Markt<br />

8/24 PS - 6 Steuer-PS - 7Liter Benzin und 50 Gramm Oel auf 100 km<br />

90 Stundenkilometer ohne Lärm und ohne Erschütterung<br />

Der neue<br />

RIS EIGHT"<br />

• Der Wagen, der nach den neuesten und modernsten<br />

Grundsätzen konstruiert ist. Ausführung aus nur<br />

ganz hervorragendem englischen Stahl; erstklassige<br />

Zubehöre. Aerodynamische Form. Am INTER-<br />

NATIONALEN AUTOMOBIL-SALON in PARIS<br />

- Oktober <strong>1934</strong> - war er die Sensation der ganzen Schau.<br />

* Der neue MORRIS EIGHT erringt damit den<br />

Erfolg, der ihm dank seiner vorzüglichen Qualität<br />

von selbst zukommt. Der schweizerischen Kundschaft<br />

bedeutet er die Verwirklichung einer längst<br />

* erwarteten Notwendigkeit.<br />

• Dieser Wagen, der speziell für Bergstrassen konstruiert<br />

ist, besitzt einen Hochleistungsmotor, ein<br />

äusserst starres, kreuzverstrebtes Chassis, eine durch<br />

Stossdämpfer ausgeglichene Federung, sehr stark<br />

wirkende, hydraulische Lockheed - Bremsen, sowie<br />

unabhängige Handbremsen.<br />

* Die Karosserle ist sehr sorgfältig ausgeführt und<br />

mit allen englischen Schikanen ausgerüstet. Sämtliche<br />

Scheiben aus „Triplex" - Sicherheitsglas,<br />

Schiebedach, besonders für bequeme Bergfahrten.<br />

Luxusausstattung, Celluloselackierung; sämtliche<br />

Zubehörteile verchromt.<br />

• Die Morris Eight - Chassis werden in 6 verschiedenen<br />

Karosserie-Typen geliefert:<br />

Spider, 2 Plätze, Gepäckkoffer, kompl. Verdeck<br />

Torpedo, 4 Plätze, Gepäckträger, komplett. .<br />

Innenlenker, 4 Plätze, 2 Türen<br />

Innenlenker, 4 Platze, 2 Türen, Schiebedach .<br />

Innenlenker, 4 Plätze, 2 Türen, Schiebedach .<br />

Fr. 3600.-<br />

Fr. 3700.-<br />

Fr. 3900.-<br />

Fr. 4000.-<br />

Fr.4200.-<br />

G e n e r a l a g e n t u r f ü r die S c h w e i z :<br />

Grand Garage Place Ed. Claparede S.A., Genf<br />

Telephon 41.244 Telephon 41.244<br />

CH. NIGG, ADMINISTRATOR


Luftfahrt<br />

Wir lernen fliegen.<br />

Von Walther Ackermann.<br />

Im Verlag Fretz & Wasmuth, AG., Zürich,<br />

erscheint in den nächsten Tagen ein Buch<br />

von Walther Ackermann, das «Bordbuch<br />

eines Vprkehrsfliegers». Ee bereitet uns besondere<br />

Freude, den Lesern der «A.-R.» einen<br />

Vorabdruck als kleine Kostprobe zu bieten,<br />

wissen wir doch, mit welchem Enthusiasmus<br />

die vereinzelt in unserem Blatt schon erschienen<br />

«iBordbuchberichte» von Walther<br />

A'kermann immer aufgenommen worden<br />

sind. Ale einer der ältesten Piloten der<br />

Swissair weiss Flugkapitän Ackermann nicht<br />

nur glänzend zu unterhalten^und zu erzählen,<br />

seine Berichte lasson den Leser die Ereignisse<br />

förmlich miterleben und führen ihn<br />

in eine noch ganz junge neue Welt voller<br />

Wunder urid Abenteuer Farben unrf Düsterkeiten,<br />

wie eie nur ein Verkehrsflieger zu<br />

sehen bekommt, aber bisher auch nur Ackermann<br />

in ihrer ganzen packenden Wirklichkeit<br />

zu schildern vermochte. Red.<br />

Lieber Qeorgy!<br />

Seit zehn Tagen bin ich nun in Berlin. Eigentlich<br />

nicht in Berlin, sondern auf dem<br />

und Längsneigungsmesser ein Flugzeug auf<br />

Kurs halten gelernt. Trotzdem wir damals<br />

noch keine Funker an Bord hatten, praktizierten<br />

wir es manchmal auf der Strecke —<br />

im Notfalle, wenn nichts anderes mehr übrigblieb.<br />

Ich werde jfcne zwanzig Minuten nie<br />

vergessen, als ich zwischen Berlin und Leipzig<br />

zum ersten Male statt umzudrehen Vollgas<br />

gab und hineinzog in den alten, grauen<br />

Todfeind. Welche Ueberwindung hatte das<br />

Flugplatz in Tempelhof. Ausser dem, wasgekostet, und wie froh war ich gewesen, als<br />

mir eine Stunde in der Untergrundbahn zeigt, ich wieder Boden sah! Im Jahre darauf, als<br />

bekomme ich von der Stadt nichts zu sehen. wir mLt Bordfunk flogen, kam schon System<br />

Ich könnte ebensogut in Bremen, in Stockholm<br />

oder in London sitzen. Es ist wieder Thüringerwald manchmal blind<br />

in die Sache. Da wurde der wolkenverhängte<br />

überflogen,<br />

einmal einer jener Augenblicke da, wo es<br />

nichts anderes gibt, als fliegen und fliegen.<br />

Ich lebe wieder in Tagen, wo man am Steuer<br />

erwacht und am Steuer schlafen geht. Du<br />

fragst mich in Deinem Brief, was es mit dieser<br />

Berliner Reise mitten im Winter für eine<br />

Bewandtnis habe und was das eigentlich für<br />

ein mysteriöser «Kursus» sei?<br />

Wir sind hier so an die dreissig Piloten,<br />

jüngere und ältere Streckenfüchse, die zusammen<br />

vielleicht zwanzig Millionen Flugkilometer<br />

hinter sich haben. Und so seltsam<br />

sich das anhören mag, Georgy — wir lernen<br />

fliegen!<br />

Es handelt sich um eine besondere Art von<br />

Fliegen allerdings : um das Blindfliegen, um<br />

das Fliegen ohne Erdsicht, das Fliegen in Nebel<br />

und Wolken, wovon wir vor Jahren nur<br />

zu träumen wagten. Es stand schon immer<br />

fest — der Luftverkehr hatte nur Zukunft,<br />

wenn wir so regelmässig fliegen, wie die Eisenbahn<br />

fährt. Wir müssen von der Witterung<br />

unabhängig werden.<br />

Du weisst — sobald man in einer Wolke<br />

fliegt, die Erde nicht mehr sieht, keinen Horizont<br />

mehr hat, verlässt einen das fliegerische<br />

Gefühl. Man hat keine Anhaltspunkte,<br />

kein Oben und Unten mehr. Man weiss nicht, noch daneben. Du glaubtest im Blindfliegen<br />

ob man auf dem Rücken fliegt, ob die Ma-bewanderschine Schwanz tief in der Wolke hängt oder wenig Du neben dem, der Dir zur Seite sitzt,<br />

zu sein und merkst erst jetzt, wie<br />

Kopf abwärts, saust. Darum bedeutete es in noch kannst. Aber schliesslich bist Du ja<br />

früheren Zeiten sicheres Verderben, vom Nebel<br />

umzingelt oder von einer Wolke ver-<br />

allen Nerven. Und nach ein paar Flügen in<br />

doch ein alter Flieger. Spürst das Steuer in<br />

schluckt zu werden. Es musste ein künstlicher<br />

Horizont geschaffen werden, der unsschwankungen und der<br />

dem verdeckten Kasten wirst Du der Kugel-<br />

Zeigerausschläge<br />

dia Lage der Maschine anzeigte, Instrumente<br />

mussten das versagenden Gleichgewichtsgefühl<br />

ersetzen.<br />

Schon vor zwei Jahren _ hatten wir damit<br />

angefangen, hatten in einer Maschine die<br />

eine Hälfte des Führersitzes abgedeckt und<br />

hatten an Hand von Wendezeiger, Libelle<br />

decktem Kompass nach dem Wendezeiger<br />

eine S fliegt und hernach auf zwei Grad genau<br />

am selben Kurs anliegt.<br />

Zuerst haust Du natürlich dann und warin<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 92<br />

meister. Hältst Kompasskurs, wie wenn Du<br />

einem schnurgeraden Schienenstrang entlang<br />

fliegen würdest. Drückst die Kiste in ein<br />

paar Sekunden in die Waagrechte, wenn der<br />

im zweiten Führersitz sie Dir so recht überzwer,<br />

mit Flügelspitze nach unten und<br />

Schnauze hoch, zum Aufrichten in die Hand<br />

gibt.<br />

Aber das alles ist nur Vorspiel, kurze Repetition<br />

rein fliegerischer Voraussetzungen.<br />

Jetzt erst kommt das Schwierige, das, weswegen<br />

wir eigentlich hier sind. Eine Maschine<br />

in böigen Wolken auf Kurz zu halten, ist<br />

nicht viel, aber dabei auch navigieren können,<br />

verlangt schon mehr. Fliegst Du über<br />

einen vernebelten Bergkamm hinweg, kommt<br />

es nicht darauf an, ob Du fünf Kilometer<br />

links oder rechts von Deinem Strich fliegst.<br />

Musst Du Dich aber bei fünfzig Meter Wolkenhöhe<br />

zwischen Hochkaminen und Kirchtürmen<br />

hindurch in einen Flugplatz hineintasten,<br />

dann sind fünf Grad mehr oder weniger<br />

sehr wichtig.<br />

hältst Dich mit Rückenpeilungen längs der<br />

Grundlinie. Nach acht Minuten machst Du<br />

eine Kurve um 180 Grad, fliegst nun in entgegengesetzter<br />

Richtung wieder längs der<br />

Grundlinie auf den Platz zu. Der Peiler gibt<br />

Dir jede halbe Minute Deinen Kurs an. An<br />

Hand der heraufgefunkten Gradzahlen musst<br />

Du den Anflug korrigieren, musst dicht an<br />

der Grundlinie bleiben, darfst jetzt nicht in<br />

einer Hundekurve auf den Platz zu fliegen,<br />

denn links und rechts von Dir sind die Hindernisse,<br />

an denen Du Dir beim Niedergehen<br />

den Schädel einrennen kannst.<br />

Langsam verlierst Du an Höhe, gehst auf<br />

zweihundert Meter, kommst immer näher an<br />

den Platz, bist schliesslich nur noch hundertfünfzig<br />

Meter hoch. Die Hausdächer sind jezt<br />

dicht unter Dir — aber Du siehst nichts als<br />

nieselndes Grau. Dann hören Sie Dich auf<br />

dem Flugplatz, funken es als Vorsignal zu<br />

Dir herauf. Ist das Geräusch der Motoren<br />

dicht über ihnen und liegst Du gut am Kurs,<br />

geben sie Dir «ZZ», das bedeutet: Gas zurück<br />

— landen! Jetzt musst Du den Wendezeiger<br />

haarscharf in der Mitte halten, darfst<br />

nicht links, nicht rechts pendeln. Flach gleitest<br />

Du durch den Nebel, siehst plötzlich<br />

schwarz den Boden unter Dir auftauchen,<br />

fängst ab, setzest auf, trittst die Bremse und<br />

bleibst mitten im Platze stehen. Die Kirchturmspitzen<br />

am Ende des Flugfeldes verschwinden<br />

in der Wolkendecke.<br />

Es kann aber auch vorkommen, dass sie<br />

Dir statt des ersehnten «ZZ» das ärgerliche<br />

«JJ» geben müssen. Das bedeutet: verkorkst<br />

statt auf Schleichwegen umgangen. Aber<br />

wenn der Zielhafen unter tiefer Decke lag, Das ist das Schwierige an der Blindfliegerei:<br />

auf hundert Meter genau an demnäher Du dem Peiler kommst, um so gros-<br />

— Gas geben — das Ganze noch einmal. Je<br />

war es gefährlich, durchzustossen. Leicht<br />

hatte man sich vom Boden losgelöst, schwerer<br />

war es, ihn wieder unter die Räder zu werden muss. Dafür haben sie nun ein be-pendelst Du zur immer schmäler werdenden<br />

Punkt den Boden zu fassen, wo er gefasst ser werden die Korrekturen, um so leichter<br />

bekommen, ohne an den vernebelten Hökkern<br />

der Umgebung anzurempeln. Es waren den Flugplatz wird eine Peilschneise gelegt. der Grundlinie liegt die Grenze. Und das ist<br />

sonderes Verfahren ausgeklügelt. Ueber je-<br />

Schneise hinaus. Fünf Grad links und rechts<br />

Anfänge gewesen.<br />

Diese Schneise ist der hindernisfreie Ein-, eine kleine, eine sehr kleine Toleranz.<br />

Inzwischen sind Technik und Erfahrung flugraum, sie liegt auf einer Grundlinie, Denn was ich Dir jetzt da erzählt habe,<br />

wieder vorwärts gegangen. Und nicht langsam.<br />

Wir müssen zulernen. Dazu ist derRammgefahr besteht. Das angeflogene Ziel der Wirklichkeit. Es kommen noch zwei Dut-<br />

'ängs der beim Abtauchen zur Landung keine Georgy, ist nur ein kümmerlicher Abklatsch<br />

Blindflugkursus da.<br />

ist ein kleines Häuschen an der Peripherie zend wichtige Kleinigkeiten hinzu, mit denen<br />

Der Vormittag ist Praxis. Du steigst in des Platzes, wo der Funker mit einem drehbaren<br />

Peilrahmen an Hand der Lautstärke Dir auch dann noch kein richtiges Bild von<br />

ich Dich verschonen will, denn Du könntest<br />

den Führersitz einer kleinen Frachtmaschine.<br />

Mit zwei Zügen an Reissverschlüssen sitzest Deiner Morsezeichen Deine jeweilige Anflugrichtung<br />

auf ein Grad genau ermittelt. Du der Peilresultate musst Du Dir blitzschnell<br />

einem solchen Blindanflug machen. An Hand<br />

Du unter Segeltuch eingekapselt. Du siehst<br />

nichts mehr, als vor Dir das Instrumentenbrett.<br />

Diese Zeiger und Skalen sind Himmel ken ein paar hundert Meter hoch über den den. Du musst rasch im Kopf errechnen, um<br />

kommst von irgendeiner Strecke in den Wol-<br />

über die notwendigen Korfekturen klar wer-<br />

und Erde — jetzt fliege!<br />

Platz. Zielpeilungen haben Dich hergelotst. wieviel Grad und für wieviel Sekunden Du<br />

Neben Dir sitzt einer, der etwa dreimal soviel<br />

hunderttausend Kilometer hat als Du. ren hören, funken sie: «Platz!» Nun drehst nach Deiner Entfernung vom Peiler, die Du<br />

Wenn sie unten das Geräusch Deiner Moto-<br />

die Korrektur fliegen sollst. Das wechselt je<br />

Einer, der schon an die tausend Stunden blind Du Deine Maschine auf den Schneisenkurs, von der Stoppuhr ablesen musst. Wechseln<br />

geflogen ist. Ein Spezialist, der Dir mit ver-fliegst in sicherer Höhe vom Platz weg, in den verschiedenen Höhen die Winde, so<br />

kann es ungeheure Mühe kosten, die Maschine<br />

auf der Schneise zu halten. Ich hätte<br />

nie geglaubt, dass soviel Konzentration auf<br />

einen Hieb möglich sei. Vor Deinen Augen<br />

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N° 92 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

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Millimeter, starrst auf Zeiger und Skalen, mel und Erde liegen, als sie je für das zeh- Die schweizerische Automobileinruhr beztfrechnest<br />

im Hinterkopf Korrekturen aus und rende Geheimnis Deines Berufes werden ferte sjch wje berejts früher eme]det wurde,<br />

musst zu allem hinzu noch liegen. E,n sol- aufbringen können. _<br />

inr Jahre 1933 auf 10,394 Automobile und<br />

eher Blindflug ist die ausgeklügelte psycho- Einmal machten w ir einen Nachtflug. Vier- Traktoren. Ergänzend sei noch der Anteil<br />

technische Prüfung die es geben kann. Nach zehn Piloten m einem Grossflugzeug. Als der einzein en Marken, welche mehr als 50<br />

sechs Anflügen kletterst Du mit blaurot an- Navigationsubung Einer nach dem andern Fahrzeuge in diesem Jahre eingeführt haben,<br />

gelaufenem Kopf aus der Maschine. setzte sich ans Steuer, einer nach dem an- nacll Ländern geordnet, angegeben-<br />

E$ ist etwas Sonderbares, dieses Fliegen dern begab sich in den Navigationsraum, Deutschland- Adler 273* BMW 90* DKW<br />

in tiefem Dezemberhimmel. Wer hätte das rechnete an Hand der Eigenpeilung Position jg 7 Mercedes Benz 413' Opel 974<br />

vor ein paar Jahren für möglich gehalten? aus und notwendige Kurskorrektur. Frankreich: Citroen 681, Mathis 59, Peugeot<br />

An solch düsteren, nieselnden Tagen sass Nach einer Viertelstunde hatten wir eine 428 Renault 441<br />

man früher stundenlang auf der Wetterwarte Hochnebeldecke durchstossen. Wir flogen Italien- Fiat 771 Lancia 188<br />

und hoffte auf bessere Meldungen. Was war über ein silbergraues Meer. Es gab keine Oesterreich- Steyr 64<br />

das doch oft für ein deprimierendes, hoff- Erde mehr. Ein grosser Mond stand am Hirn- England: Austin 71, Hillman 64, Standard 54,<br />

nungsloses Warten. Heute ziehen wir mit ei- mel. Es war eine gespenstische, furchtbare Vauxhall 64, engl. Ford 240.<br />

nem grossen, sicheren Gefühl hinein ins Einsamkeit. Es sah so aus, als hätten wir u. S. A • Buick'227 Chevrolet 771 Chrysler<br />

trübe Grau. Der tief verhängte Boden hat buchstäblich die Welt verloren. Aber durch ' 331 "plymouth 554 De Soto 70 Dodge 293,<br />

viel vpn seiner Gefahr und seinen Schrecken unsere Maschine lief ein grosses, ruhiges Ess'ex 323,- Ford 1230, Graham 82, Nash<br />

verloren. Am Nachmittag ist Theorie. Da Dröhnen, aus den Auspuffrohren schössen gs, oidsmöbile 54 Packard 59, Pontiac 52,<br />

sitzen wir in verqualmten Theoriesälen über meterlange Flammengarben und durch die Rockne 117, Studebaker 84.<br />

Ford 412.597<br />

Chevrolet 391.229<br />

Plymouth 230.381<br />

Dodge 67.863<br />

Pontiac 56.928<br />

OMsmobile 52.066<br />

Buick 44.736<br />

Studebaker 31.288<br />

Terraplan© 30.530<br />

Chrysler 19.233<br />

Hudson 14.604<br />

Nash 10.591<br />

Graham 9.751<br />

De Soto 8.341<br />

La Fayette 5.538<br />

Willys 5.033<br />

Die übrigen 11 Marken verzeichnen eine<br />

zwischen 344 und 4282 schwankende Produktionshöhe,<br />

Von den drei grössten Automobiltrusts<br />

sind folgende Produktionshöhen<br />

erreicht worden:<br />

Einheiten<br />

General Motors Corporation 552.402<br />

Ford 414.021<br />

Chrysler 325.818<br />

Auf diese drei Konzerne entfallen somit<br />

91 % der gesamten amerikanischen Automobilproduktion.<br />

lieber den Benzin- und Benzolimport nach der<br />

Schweiz im Jahre 1933 gibt die schweizerische Handelsstatistik<br />

Auskunft. Es wurden in dieser Zeit<br />

1,954 Millionen Kilozentner eingeführt, die einen<br />

Wert von 23,8 Millionen Fr. darstellen. Gegenüber<br />

Millimeterpapier, zeichnen Winddreiecke, er- Frnkanlage pfiffen die Morsezeichen. Einmal<br />

dem Vorjahre bedeutet dies ein Importrückgang<br />

Der<br />

rechnen Vorhaltewinkel, Steuerkurse, Flug- sahen wir in der Ferne Lichter einer Nacht- Italienische Automobllaussenhandel ergeschwindigkeiten<br />

und memorieren Formeln, postmaschine, die unseren Kurs kreuzte. Wir & bt nac^ den<br />

von 88 280 Kilozentnern. Der Mittelwert des eingeführten<br />

Brennstoffes ging im Berichtsjahre von<br />

amtlichen Angaben für den<br />

!Vlonat<br />

13,74 Fr. pro er auf 12,19 Fr. zurück. Am Geschäft<br />

dass uns der Kopf raucht. Aber nun ist das sassen stumm in der verdunkelten Kabine, Juli bei einer Ausfuhr von 801 Fahralles<br />

keine Theorie mehr, jetzt ist das Pra- dachten an Vergangenes und an Zukünftiges<br />

z «"^en<br />

sind 16 Staaten als Lieferanten beteiligt. Dag<br />

im Wert von 8,7 Mill. Lire und einer grösste Kontingent liefert Rumänien. Ueber die<br />

xjs, fliegerische Notwendigkeit, hat Zweck aus unserem Dasein über dem Erdboden.<br />

Eit "««r von 101 Automobilen für 1,4 Mill. Einfuhr aus den verschiedenen Produktionsgebieten<br />

orientiert nachfolgende Zusammenstellung:<br />

und Sinn. Bei aller ernsten Arbeit wird im- Zwei Stunden flogen wir in der Nacht umher.<br />

Lire ' weiterhin einen sehr ansehnlichen Exmer<br />

wieder geschwatzt und gewitzelt. Es Als das Dröhnen der Motoren leiser wurde, portüberschuss. In den ersten 7 Monaten<br />

q im Werte von<br />

dieses<br />

macht den alten Streckenfüchsen einen Hei- sanken wir in Wolken und völlige Finster-<br />

Jahre s wurden insgesamt 956 Fahrdenspass,<br />

mit Zirkel und Gradscheibe an den nis. Und plötzlich schwebten wir über den zeu S e Werte von 10 - 9 Min - Lire einge- Deutschland 3 082 111,7<br />


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II. ßlatt<br />

BERN, 13. Nov. <strong>1934</strong><br />

Tedin<br />

nd<br />

Synthetische Asbestherstellung In Deutschland.<br />

Im Zusammenhang mit neuen wissenschaftlichen<br />

Forschungsarbeiten ist es in letzter<br />

Zeit in Deutschland gelungen, Asbest<br />

synthetisch herzustellen.<br />

Die Herstellung des Asbestes erfolgt aus<br />

billigen einheimischen Rohstoffen.<br />

Neues Aluminium-Härteverfahren. In England<br />

wurde ein neues «Alumilite» genanntes<br />

Verfahren entwickelt, durch dessen Anwendung<br />

Aluminiumwerkstätten eine ausserordentlich<br />

grosse Oberflächenhärte erteilt<br />

werden kann. Chemisch handelt es sich dabei<br />

um die Umwandlung: der Oberfläche in<br />

Alumuniumoxyd. Die gehärtete Schicht hat<br />

eine Dicke von ungefähr 0.02 mm, lässt sich<br />

aber auch dicker oder dünner gestalten. Sie<br />

macht das Werkstück gegen Zerkratzen fast<br />

unempfindlich und weitgehend verschleissfest.<br />

Ausserdem ermöglicht sie durch ihre<br />

Porosität eine dauerhafte Färbung der Oberfläche.<br />

Besonders wertvoll ist schliesslich in<br />

manchen Fällen noch die Eigenschaft der so<br />

behandelten Oberfläche, Oel aufzusaugen<br />

und dadurch besonders gute Gleitverhältnisse<br />

zu ergeben. Mehrere Weltfirmen haben<br />

sich deshalb schon die Rechte zur Anwendung<br />

des Verfahrens bei der Herstellung<br />

von Motorkolben erworben.<br />

Die « Alumilisierung » soll dabei nicht teurer<br />

zu stehen kommen als eine gute Vernickelung<br />

oder Verchromung.<br />

Pneus aus Kunstgummi in Amerika. Bekanntlich<br />

hängt Amerika in der Rohgummibelieferung<br />

von England und Holland ab.<br />

Deshalb wird in den U.S.A. geradeso eifrig<br />

•n dem Problem der Herstellung von synthetischem<br />

Gummi gearbeitet wie in Deutschland.<br />

Der chemischen Fabrik Du Pont & Co.<br />

in Wilmington, in Gemeinschaft mit der Reifenfabrik<br />

Dayton Rubber Co., ist es nun gelungen,<br />

die ersten Pneus aus synthetischem<br />

Gummi herzustellen. Die Probereifen wurden<br />

einer äusserst scharfen Versuchsreihe<br />

unterworfen, wobei sie sieh bestens bewährt<br />

haben sollen.<br />

Die Herstellung ist etwas teurer als die<br />

Wie sich ein französischer Künstler den Stromlinienwagen der Zukwnft vorstellt.<br />

Fabrikation aus Naturgummi. Es sind aber<br />

keine neuen Maschinen dazu notwendig, so<br />

dass in jeder Reifenfabrik der vorhandene<br />

Maschinenpark ausgenützt werden kann. Die<br />

Hauptrohmaterialien zur Erzeugung sind<br />

Kohle, Kalk, Salz und Wasser.<br />

Chlorcalzium als Staubbindungsmlttel. Bekanntlich<br />

ist Chlorcalzium sehr stark hygroskopisch,<br />

d. h. es zieht die Feuchtigkeit aus<br />

der Luft an und trocknet daher selbst nur<br />

bei starker Erhitzung aus. Da es ausserdem<br />

ein sehr billiges Material darstellt, so hat<br />

man in Amerika Versuche gemacht, es auf<br />

den Strassen als Staubbinder zu verwenden.<br />

Strassen, die mit Chlorcalzium imprägniert<br />

wurden, sind nie ganz trocken geworden<br />

und daher waren sie nie staubig. Es hat<br />

sich gezeigt, dass ein Quantum von etwa<br />

350 g pro m 2 vollkommen ausreicht, um für<br />

längere Zeit die Strasse staubfrei zu halten.<br />

Die weiteren Untersuchungen, welche angestellt<br />

wurden, um zu sehen, ob dieses Bindungsmittel<br />

irgendwelche schädliche Wirkungen<br />

mit sich bringt, haben keine Nachteile<br />

zutage gefördert. Es greift weder die<br />

Materialien des Autos an, noch beschädigt<br />

es irgendwie die Pflanzen, die in der Nachbarschaft<br />

der Strasse wachsen; nur vereinzelte<br />

immergrüne Pflanzen haben sich etwas<br />

empfindlicher gezeigt. Es ist dies insofern<br />

leicht einzusehen, da es infolge seiner hydroskopischen<br />

Eigenschaft selbst ja stets feucht<br />

bleibt und daher nicht wie trockener Staub<br />

von der Strasse abfliegt. Es kann nur etwas<br />

durch die Wirkung der Räder weggeschleudert<br />

werden.<br />

Etwas Statistik aus dem Automobilbau.<br />

Alljährlich nach dem Pariser Salon und der<br />

Londoner Schau wird 'als Bilanz der für das<br />

folgende Jahr gültigen Durchschnittskonstruktion<br />

auf Grund der ausgestellten Wagen eine<br />

Statistik aufgestellt. Dabei zeigen sich im<br />

Laufe der Jahre ganz wesentliche Verschiebungen<br />

der Konstruktionstendenzen. Der<br />

Achtzylindermotor hatte im Jahre 1931 mit<br />

27 % sein Maximum erreicht und blieb seit<br />

drei Jahren auf 18 %; der Sechszylinder,<br />

der im Jahre 1930 mit 56 % den Höchststand<br />

erreicht hatte, ist inzwischen langsam bis<br />

auf 50 % zurückgegangen. Der Vierzylinder<br />

hatte seinen Höchststand 1928 mit 64 % und<br />

fiel im Jahre 1932 bis auf 22 % herab, stieg<br />

seither wieder an, um für 1935 30 % zu erreichen.<br />

Diese prozentuelle Angabe bezieht<br />

sich auf die Typen; nachdem aber gerade<br />

die grossen Serien billiger Wagen meist<br />

Vierzylinder sind, so ist in der tatsächlichen<br />

Erzeugung numerisch der Vierzylinder weitaus<br />

überwiegend.<br />

Die Anordnung der Motorsteuerung zeigt<br />

demgegenüber wesentlich geringere Ausschläge;<br />

die hängenden Ventile im Zylinderkopf<br />

sind seit 1927 prozentuell am meisten<br />

bevorzugt und bewegt sich stets um zirka<br />

50 % mit leicht ansteigender Tendenz. Die<br />

seitlich stehenden Ventile werden bei zirka<br />

40 % der Typen verwendet, wobei ein leichter<br />

Abfall zu verzeichnen ist. Auch der<br />

Schiebermotor bleibt mit zirka 10 % ziemlich<br />

"konstant, obwohl auch er in den letzten<br />

Jahren etwas zurückgegangen ist.<br />

Die- Kühlung durch Pumpe ist in diesem<br />

Jahre von 60 % auf nahezu 80 % angestiegen,<br />

während die Thermosiphonkühlung<br />

dementsprechend von 40 % auf 20 % zurückgegangen<br />

ist. Die Luftkühlung bleibt mit etwa<br />

4 % nahezu konstant.<br />

Eine grosse Verschiebung hat bei der Zündung<br />

stattgefunden; während 1927 noch über<br />

72 % der Wagen Magnetzündung hatten, ist<br />

diese jetzt bis auf 12 % zurückgegangen,<br />

während die Batteriezündung von 22 7o auf<br />

82 % angestiegen ist. Die Doppelzündung<br />

bleibt mit zirka 6 % konstant.<br />

Die Lage des Schalthebels hat sich ebenfalls<br />

stark geändert; die Anordnung in der<br />

Wagenmitte ist von 52 % auf 76 % gestiegen,<br />

die seitliche Anordnung VOR 41 % auf<br />

7 % gefallen. Durch das Anwachsen der<br />

automatischen, schalthebellosen Getriebe ist<br />

die Differenz entstanden, da diese jetzt<br />

schon nahezu 20 % erreichen. Ein ähnliches<br />

Bild zeigt die Anzahl der Getriebestufen;<br />

das Vierganggetriebe ist von 60 % auf 80 %<br />

gestiegen, während das Dreiganggetriebe von<br />

40 % auf 20 % zurückgegangen ist.<br />

Bei der Federung des Wagens wird vorne<br />

und rückwärts noch immer die Halbelliptikfeder<br />

bevorzugt, gleichgültig ob sie längs<br />

oder quer angebracht wird und sind immerhin<br />

zirka 80 % aller Wagen so ausgerüstet;<br />

die fallende Tendenz erklärt sich aus der<br />

steigenden Verwendung von Schraubenfedern,<br />

wie sie vor zwei Jahren erstmalig von Mercedes-Benz<br />

gezeigt wurde.<br />

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Der Bremsweg, der zumindest notwendig<br />

ist. um einen mit vorzüglichen Bremsen versehenen<br />

Wagen auf griffiger Strasse zum<br />

Stehen zu bringen, lässt sich annähernd<br />

V 2<br />

durch die Formel - 200 ausdrücken. Beträgt<br />

also beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit<br />

60 km/St., so ergibt die Berechnung 60X60<br />

divid ; ert durch 200 = 18 m.<br />

Uebermalen roter Anstriche. Beim Uebermalen<br />

roter Anstriche muss man sich immer<br />

darauf gefasst machen, dass die rote Farbe<br />

durchschlägt, gleichgültig, um was für einen<br />

Anstrich es sich dabei handelt. Besonders<br />

bei weisser oder hellfarbiger Uebermalung<br />

kann man oft früher oder später unliebsame<br />

Ueberraschungen erleben. Einigen Schutz<br />

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gegen das Durchschlagen des alten roten<br />

Anstriches bietet zwar ein Zwischenanstrich<br />

mit Aluminiumfarbe. Am besten ist es aber<br />

doch, den alten Anstrich ganz abzukratzen,<br />

bevor man ihn überdeckt. -at-<br />

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Glühlampen lassen sieh unter Umständen<br />

gut als Zündkerzenprüfer verwenden,<br />

dann nämlich, wenn der Glühfaden, aus<br />

seinen beiden Haltedrähten herausgefallen<br />

ist und diese Drähte einen Abstand von etwa<br />

iwis sich eine ausgebrannte Glühlampe als ZüncU<br />

kerzenprüfer verwenden lässt<br />

5 Millimeter voneinander aufweisen. Setzt<br />

man eine solche Glühlampe, wie dargestellt,<br />

auf die zu prüfende Zündkerze, so springt<br />

zwischen den beiden Haltedrähten ein Funken<br />

über. Ein Ausbleiben des Funkens dagegen<br />

deutet an, dass entweder die Kerze in<br />

sich selbst kurzgeschlossen ist oder dass die<br />

Zündspannung überhaupt fehlt.<br />

Schutz für vernickelte und verchromte<br />

Teile. Die dem Strassenschmutz ausgesetzten,<br />

vernickelten Teile, wie Stoßstangen,<br />

Radkappen usw. müssen oft geputzt werden,<br />

wenn sie ihr schönes Aussehen behalten<br />

sollen. Diese Arbeit kann man sich ersparen,<br />

indem man die betreffenden Teile<br />

mit einer Lösung von Zelluloid und Amylacetat<br />

bestreicht. Diese Lösung erhärtet sehr<br />

bald und wird so fest, dass der schützende<br />

Ueberzug auch durch den Strassenschmutz<br />

rieht abgewischt wird. Für die Herstellung<br />

dieser Lösung eignen sich alte Zelluloidsachen,<br />

die man vorher in heissem Wasser<br />

reinigt.<br />

Idhn«<br />

s P<br />

Antwort 9230. Elekir. Thermostaten. Zuschritt<br />

weitergeleitet.<br />

Red.<br />

Antwort 9222. Stossdämpfer «Delco». Zuschrift<br />

weitergeleitet.<br />

Red.<br />

Frage 9235. Regenerierung von Altöl. Ist es<br />

eigentlich nicht möglich, das doch massenhaft abfallende<br />

Altöl aus den Kurbelgehäusen der Auto-.<br />

motoren wieder einer Verwendung zuzuführen?<br />

Oder gibt es kein Verfahren, um aus einem gebrauchten<br />

Oel wieder ein Oel mit guten Schroiereigenechaften<br />

zu machen? F. I. in Z.<br />

Antwort: Die Regenerierung gebrauchter Motorenöle<br />

lohnt sich nur in grösserem Maßstab. Sie<br />

erfordert ziemlich umfangreiche Apparaturen, die<br />

wiederum durch fachmännisch geschultes Personal<br />

bedient werden müssen. Dabei sind die erfassbaren<br />

Altölmengen nicht so grogs, wie man auf den<br />

ersten Blick annehmen könnte. Die Regenerierung<br />

kommt also höchstens für ganz grosse Autobetriebe<br />

in Frage, oder dann für Betriebe, welche die Regenerieruung<br />

überhaupt als Spezialität betreiben. Bei<br />

richtiger Aufbereitung kann allerdings aus einem<br />

Altöl je nach Qualität wieder ein sehr gut brauchbares<br />

Produkt gewonnen werden. Nur ist dann<br />

bei wirklich gewissenhafter Aufbereitung der Preisunterschied<br />

zwischen dem Frischöl und dem aufbereiteten<br />

Oel wiederum nicht so gross, wie man<br />

vielfach glaubt.<br />

Die Regenerierung geht hauptsächlich so vor<br />

eich, dass zuerst die groben Unreinigkeiten abdekantiert<br />

werden, dase man das Oel hierauf zuln<br />

Verdampfen der leichtflüchtigen Bestandteile erhitzt,<br />

dann in abgekühltem Zustand mit Schwefelsäure<br />

reinigt, weiter durch Floridin filtriert und<br />

entsäuert, und nun nochmals erhitzt und bleicht.<br />

Die Anpassung der einzelnen Arbeitsvorgänge an<br />

die Art dos Ausgangsstoffes erfordert grosse Erfahrung,<br />

-at-<br />

Frage 9236. Verstopfter Köhler? Der Kühler<br />

meines Fiat-522-Wagens (39.000 km gefahren) wurde<br />

wegen leichten Undichtigkeiten verschiedenenorts<br />

gelötet durch Spezialisten. Jetzt hält er dicht, aber<br />

es entsteht beim Fahren eine starke Schaumbildung,<br />

wobei nach ca. 50 km Fahrt mindestens 2—3 Liter<br />

Wasser durch das Dampfbildungsrohr ablaufen. Der<br />

Kühler kommt aber bei schwerer Bergfahrt (Weissenstein)<br />

nicht zum Kochen. Wahrscheinlich kann<br />

das Heisswa«ser nicht rasch genug durch die engen<br />

Kühleröffnungen hinunter, so dass eine Art<br />

Stauung oben eintritt. Kann dem abgeholfen werden,<br />

oder muss ein neues Element einmontiert werden?<br />

Der Zustand kann so nicht belassen werden,<br />

da ein Frostschutzmittel zu bald wirkungslos würde.<br />

Als solches war bis jetzt jeweils nur sogenanntes<br />

säurefreies Glyzerin verwandt worden. R. W. in Q.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong>-<br />

Antwort: Der beobachtete Uebelstand dürfte<br />

tatsächlich mit einer teilweisen Verstopfung des<br />

Kühlsystems zusammenhängen. Das Kühlernet«<br />

sollte deshalb vorerst einmal durch eines der dafür<br />

im Handel befindlichen Spezialpräparate oder im<br />

Notfall auch mit einer Sodalösung nach Möglichkeit<br />

gereinigt werden. Treten dann dennoch Wasserverluste<br />

durch das Ueberlaufrohr auf, so läset<br />

sich eventuell ein Ersatz des Kühlernetzes umgehen,<br />

indem das Ueberlaufrohr nachgiebig 1 /verschlossen<br />

wird. Einen derartigen Verechluss erreicht<br />

man am einfachsten durch Aufstülpen eines<br />

Stückchens Gummisehlauch, dessen Ende mit einer<br />

Federklammer zugekniffen ist. Normalerweise wird<br />

dieser Veiischluss den Austritt von Wasser verhindern.<br />

Sobald sich jedoch bei einsetzendem Kochen<br />

des Kühlwassers ein höherer Ueberdruck bildet, der<br />

dem Kühlernetz gefährlich werden könnte, wird entweder<br />

der Gummischlauch platzen oder abgestreift<br />

werden, oder die gespannten Dämpfe verschaffen<br />

sich an der durch die Klammer zueammengegriffenen<br />

Stelle vorbei einen Ausweg.<br />

Bei gewissen modernen Wagen ist übrigens ein<br />

derartiges «Sicherheitsventil», das einerseits einen<br />

zu vermeidenden Wasserverluet ausschliessen, anderseits<br />

aber doch den Kühler vor allzu hohen<br />

Druckspannungen schützen soll, von Anfang an eingebaut,<br />

allerdings in mechanisch, besserer Ausführung,<br />

-at-<br />

Frage 9237. Oelflecken auf gummierten Stoffen.<br />

Wie können Oelflecken auf gummierten Stoffen, wie<br />

sie bei Regenmänteln zur Verwendung kommen, beseitigt<br />

werden, ohne dass die Wasserdichtigkeit des<br />

Stoffes darunter leidet? Ich habe auch die Beobachtung<br />

gemacht, dass bei Verwendung von Benzin<br />

als Reinigungsmittel die Gummi-Imprägnierung<br />

klebrig wird und dann allen Staub aufnimmt.<br />

F. D. in P.<br />

Antwort: Als Reinigungsmittel dürfen keinesfalls<br />

Chemikalien benützt werden, die den Gummi<br />

auflösen, wie es bei Benzin der Fall ist. Brauchbar<br />

iet dagegen Kaolin oder Pfeifenerde. Man bedeckt<br />

die Oelflecken damit, läest das Kaolin einige Zeit<br />

auf das Oel einwirken und bürstet es schliesslich<br />

weg. Dann kann die fleckige Stelle noch mit QOpror.entigem<br />

Alkohol nachgereinigt werden, der ohne<br />

Einfluss auf den Gummi ist.<br />

-at-<br />

!»»£*«.<br />

SP '«»«1*<br />

aal<br />

Anfrage 465. Reparatur des Motors. Seit August<br />

1932 benütze ich einen 5-t-Diesel-Lastwagen.<br />

Durch Zusammenstoss mit einem Luxuswagen wurde<br />

die Oelwanne durchschlagen und die Rohrleitung<br />

beschädigt. Nach Vornahme der notwendigen Reparaturen<br />

und Revision des Motors, stellten 6ich allerhand<br />

Mängel ein, wie verbrannte Kolben, halb geschmolzene<br />

Nockenlager etc. Welche Schritte habe<br />

ich zur Wahrung meiner Interessen zu unternehmen?<br />

M. S. in E.<br />

Antwort: Ihre Schilderung des Tatbestandes<br />

ist nicht ganz völlig klar, und ich bitte Sie deshalb<br />

noch um einige Ergänzungen. Sie schreiben, dass<br />

die Rohrleitung beschädigt worden sei. Ich bitte Sie<br />

um Mitteilung, um was für eine Leitung es sich<br />

hier handelt. Auch bitte ich Sie, mir, wenn immer<br />

möglich die 1. und 2, Rechnungen der Reparaturfirma<br />

zuschicken zu wollen. Die drei neuen Pleuellager,<br />

die bei der 1. Reparatur eingesetzt wurden,<br />

waren offenbar sonst schon defekt und es ist also<br />

diese Arbeit nicht auf den Unfall zurückzuführen,<br />

wie auch die Revision des Motors überhaupt. Sollte<br />

meine Aufassung irrig sein, so bitte ich Sie um<br />

N°92<br />

man Ihnen an die Reparatur des Motors nichts<br />

vergüten wolle. Es ist mir hier nicht klar, ob Sie<br />

damit die Reparatur meinen oder die Haftpflichtversicherung<br />

dos Personenwagens, mit dem Sie<br />

seinerzeit kollidierten. °<br />

Handel u. Industvfic»<br />

Signal-Verstärkerapparate in der Schweiz, Jeder<br />

Automobilist weiss aus Erfahrung, wie schwer es<br />

oft ist einen Lastwagen zu überholen. Bis der<br />

Lastwagen-Lenker genügend Raum freigibt, kann<br />

man sich manchmal gelb und grün ärgern und<br />

die Hupe betätigen, bis sie fast heiser wird. Dabei<br />

braucht der Lastwagen-Lenker durchaus nicht immer<br />

unachtsam zu sein oder gar böswillig zu handeln.<br />

In den Führerkabinen von Schwerfahrzeugen<br />

herrscht manchmal, besonders wenn diese<br />

älter sind, oder wenn schlechte Strassen befahren<br />

werden, ein solcher Lärm, dass die Vorfahrsignale<br />

nur allzu leicht überhört werden können.<br />

Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wurde zuerst<br />

in Frankreich eine Vorschrift erlassen, der<br />

zufolge jeder Lastwagen mit über 3 Tonnen Nutzlast<br />

eine Apparatur zur Verstärkung der hinter<br />

dem Wagen abgegebenen Signale aufweisen muss.<br />

Auch Italien hat eine ähnliche Vorschrift in Vorbereitung.<br />

Die in Frankreich eingeführte Verstärkungsapparatur,<br />

Lizenz Maurice Houdaille, wird nun<br />

auch bei uns vertrieben. Sie ist bestimmt geeignet,<br />

das noch etwas gespannte Verhältnis zwischen den<br />

Lastwagen-Lenkern und Personenwagen-Fahrern,<br />

zu verbessern und den Verkehr besonders in Gegenden<br />

mit ßtarker Verkehrsdichte oder schmalen<br />

Strassen zu erleichtern. Das in Frag« stehende<br />

Verstärker-System «Transvox VD0> arbeitet mit<br />

elektrischer Lautverstärkung, wobei der Verstärkerstrom<br />

direkt der Wagenbatterie entnommen wird.<br />

Es besteht aus einem links hinten am Wagen angeordneten<br />

Empfänger, den nötigen Verbin dun g«-<br />

leituneren und dem Tonverstärker, der in der Nähe<br />

des Lenkers eingebaut wird. Hinter dem Wagen<br />

abgegebene Signale werden zuerst durch den Trichter<br />

konzentriert und auf ein Mikrophon geleitet.<br />

Das Mikrophon setzt sie in elektrische Schwingungen<br />

um, die im Verstärker noch intensiviert lind<br />

schliesslich wieder in Schallwellen umgesetzt wer»<br />

den. Jedes 10—15 m hinter dem Lastwagen abgegebene<br />

Signal wird so dem Lastwagenlenker auch<br />

unter sonstigem starkem Lärm deutlich zu Gehör<br />

gebracht. Je nach Einsetzen c-der Herausnehmen<br />

eines Widerstandes lässt sich übrigens der Verstärkungsgrad<br />

den Umständen entsprechend wählen.<br />

Anderseits kann die ganze Verstärkungsapparatur<br />

bei Ausserbetriebsetzunaf des Wagens durch<br />

einfaches Betätigen eines Schalters abgestellt we'l<br />

den, so das« die Batterie nicht weiter unnütz bei<br />

ansprucht wird.<br />

Die Ausführung der Apparatur ist solid und<br />

einfach, der Unterhalt praktisch gleich Null und<br />

die grossen bisher schon in Frankreich mit ihr<br />

genaue Aufklärung. Ich bitte Sie weiter um Aufklärung,<br />

ob Sie anlässlich der letzten Revision den Zulässigkeit<br />

gasammelten Erfahrungen verbürgen unbedingte<br />

Motor durch einen Sachverständigen überprüfen<br />

Hessen und welcher Ansicht er über die Ursachen<br />

der festgestellten Mängel, insbesondere über das Verbrennen<br />

und Anfressen der Kolben war. Sodann<br />

verstehe ich Ihre letzte Anfrage nicht recht, dass<br />

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I


Bern, Dienstag, 13. November <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 92<br />

Eine neue Hilfsaktion für die<br />

notleidende Bergbevölkerung<br />

An unsere Leser!<br />

Früher als je ist der Winter eingebrochen.<br />

Auch im Tiefland ist schon der erste<br />

dünne Schnee gefallen, und in den Berggegenden<br />

hat die weisse Decke wieder alles<br />

Leben zum Erstarren gebracht. Etwas<br />

früher als letztes Jahr wenden wir uns<br />

mit einem neuen Aufruf für die im Winter<br />

besonders hart notleidende Bergbevölkerung<br />

an unsere Leserschaft. Durch einen<br />

Zufall kamen wir Ende des letzten Jahres<br />

in den Besitz von erschütternden Dokumenten<br />

der Not, wie diese auch in unserin<br />

Lande lebt und von der man in weitesten<br />

Kreisen nicht die geringste Ahnung hat.<br />

Die Redaktion des «Landfreund», der im<br />

gleichen Haus wie unser Blatt erscheinenden<br />

Grünen <strong>Zeitung</strong> für den Landmann,<br />

veranstaltete 1933 wie jedes Jahr auf Weihnachten<br />

eine kleinere Hilfsaktion für bedrängte<br />

Bergbauern. Die Krise hat sich<br />

bis in die entlegensten Täler hinein in<br />

furchtbarer Härte ausgewirkt, und so häuften<br />

sich die Bittbriefe in einem Masse, dem<br />

die <strong>Zeitung</strong> nicht mehr gewachsen war.<br />

Wir wandten uns daraufhin an unsere<br />

Leserschaft und konnten einen wahrhaft<br />

„herzerfreuenden Erfolg verbuchen. Für<br />

+ 'Ae gesamte Hilfsaktion des letzten Winters<br />

liefen nicht weniger als 160 grosse Pakete<br />

aus allen Landesteilen ein; dazu kamen<br />

noch Fr. 338.— Bargeld. 200 Pakete gingen<br />

von uns aus in die Berggegenden der<br />

Heimat, und rund 1200 Bergkinder konnten<br />

— ausser den vielen Erwachsenen —<br />

mit hochwillkommenen Kleidungsstücken<br />

und Lebensmitteln beschenkt werden. Leider<br />

begann die Aktion erst kurz nach Weihnachten.<br />

Das soll diesmal jedoch anders<br />

werden. Wir sind von verschiedensten<br />

Seiten aufgefordert worden, erneut mit einer<br />

ähnlichen Sammlung an die Oeffenilichkeit<br />

zu treten und zögern damit nicht, da<br />

es uns in unserer Zeit fast eine Pflicht zu<br />

sein scheint, mit allen Kräften Hilfe zu<br />

üben.<br />

Bereits sind wir wieder im Besitze einer<br />

grossen Anzahl von Bittbriefen, und täglich<br />

mehrt sich noch die Zahl der in Not geratenen<br />

Bergleute, die um eine kleine Hilfe<br />

anfragen. Wir haben letztes Jahr einige<br />

dieser Briefe veröffentlicht — die nackte<br />

Not starrt einem daraus entgegen. Wer in<br />

der Stadt lebt, weiss sehr oft überhaupt<br />

nichts davon, dass tatsächlich auch in unsertn<br />

Lande viele Menschen, und vor allem<br />

auch Kinder, bittersten Hunger leiden müssen.<br />

Und die Gemeinden? fragt man gerne<br />

in bessermssender Art. Was sollen diese<br />

armen Gemeinden, deren Kassen selber fast<br />

leer sind und die schliesslich nicht für alle<br />

ihre Familien mit den dazugehörenden 8,<br />

10, ja 12 Kindern sorgen können. Viele<br />

haben nicht einmal eine magere Kuh im<br />

Stalle, und an die meisten hat sich — als<br />

Folge der Entbehrung, der schlechten Kleider<br />

und der Kälte — noch das Unheil der<br />

Krankheiten geheftet? Lassen wir die Not<br />

selber in ein paar Briefen sprechen, die<br />

uns letzter Tage zugegangen sind:<br />

«Ich bin seit acht Jahren invalid, ich habe einen<br />

Bruch des Rückgrates gehabt und seitdem muss ich<br />

immer an zwei Stecken gehen und das Arbeiten<br />

geht sehr schwer. Ich bin sehr arm, muss ja seit<br />

meinem Unglück immer Unterstützung von der<br />

Heimatgemeinde haben. Und noch dazu eine sehr<br />

grosse Familie erhalten, 10 kleine Kinder. Das älteste<br />

ist 12 Jahre und das jüngste 4 Monate alt. Wer<br />

wäre so barmherzig und würde einer armen Bergfamilie<br />

etwas helfen? Wir können alles brauchen,<br />

Kleider, Wäsche. Strümpfe, Schuhe oder Lebensmittel.<br />

Ich lege Ihnen einen Tranken in Briefmarken<br />

bei — das ist das letzte, was ich habe. ><br />

(Aus dem Kt. Graubünden.)<br />

Ein anderer schreibt aus dem Wallis:<br />

« Ich bin in dieser Krisenzeit mit meiner grossen<br />

Familie in schwere Not gekommen. Ich habe<br />

12 Kinder, alle unter 16 Jahren, zweimal Zwillinge.<br />

Ich bin allein zu verdienen und vor zwei Jahren<br />

wurde mir der rechte Arm gelähmt. Ich bin jetzt<br />

52 Jahre alt. Für jede kleinste Gabe — sei es an<br />

Kleidern oder Lebensmitteln oder Geld — bin ich<br />

vorzüglich dankbar. Ich bitte Euch, mir in der<br />

Not zu Hilfe zu kommen. ><br />

Noch ein weiterer Brief einer deutschschweizerischen<br />

Familie aus dem Freiburger<br />

Bergland:<br />

« Ich bin in sehr grosser Bedrängnis und möchte<br />

mich an Sie wenden. Mein Mann ist schon zwei<br />

Monate arbeitslos und wir sind in allergrösster Armut.<br />

Wir haben nichts als ein kleines Gärtlein,<br />

müssen alles kaufen. Nun sind wir sehr im Rückstand<br />

mit der Milch und Spezerei; der Käser will<br />

uns bald keine Milch mehr geben, das was man<br />

doch absolut haben sollte, um die hungernden Kinder<br />

zu nähren. Es tut einem sehr wehe, wenn sie<br />

Milch verlangen und man keine geben kann, nur<br />

schwarzen Kaffee. Hier sind die Leute leider nicht<br />

für die Armen, da fragt niemand, ob man was zu<br />

essen hat oder nicht. Es ist mir so schwer, dass<br />

mir das Leben fast verleidet. Letztes Jahr war ich<br />

leider ständig krank und kam sehr in Rückstand.<br />

Nun ist bald der Winter vor der Tür und wir<br />

haben kein Geld, keine Kleider, keine Wäsche und<br />

Schuhe. Habe schon lange nicht mehr in die Kirche<br />

gehen können, da ich gar keine habe. Ich kann<br />

schon lange nicht mehr schlafen vor Kummer und<br />

Sorgen. Ich weiss nicht, wie das noch gehen soll. »<br />

Aus dem gleichen Berggebiet schreibt<br />

man uns:<br />

« In grosser Not vind Bedrängnis wendet sich<br />

eine arme Mutter an Sie, ob es nicht möglich wäre,<br />

uns etwas zu helfen. Mein Mann hat seinem Bruder<br />

Bürgschaft unterschrieben und wir sollten dann<br />

bezahlen. Aber wo das Geld nehmen? Weil wir<br />

nichts zahlen konnten, haben sie uns am 27 April<br />

alles versteigert. Jetzt sind wir in grösster Not<br />

und verdienen nur, was wir mit Kräutersammeln<br />

bekommen. Wir sind 12 Personen — noch fünf<br />

Buben und fünf Mädchen. Ich möchte Sie um<br />

etwas ältere Kleider, Bett- und Leibwäsche und<br />

Schuhe bitten, es fehlt an allem bitter. »<br />

Zum Schlüsse dieser ganz kleinen Auslese<br />

noch ein Brieflein aus dem Kanton<br />

Uri: « Wir sind sehr arm und jetzt in grosser Verlegenheit.<br />

Ein Mädchen ist krank und wir müssen<br />

mit ihm immer zum Arzt. Es hat aber keine<br />

Schuhe und wir müssen sie immer leihen, wenn es<br />

gehen soll. Es würde genügen, wenn es abgetragene<br />

Schuhe wären. Wir sind eine arme Bergbauernfamilie<br />

mit 12 Kindern. Alle Kinder haben<br />

schrecklich Not an Kleidern und Schuhen. »<br />

Wir glauben, dass diese kleine Auslese<br />

bereits genügt, um zu zeigen, was wir auch<br />

diesmal wollen: Den notleidenden, hungernden<br />

Landsleuten soweit beispringen,<br />

als es in unsern Kräften steht! Darum:<br />

liebe Leserin und lieber Leser, der du diese<br />

Zeilen durchgehst, lege die <strong>Zeitung</strong> nicht<br />

wieder achtlos beiseite und danke heimlich<br />

dem Herrgott, dass nur dir der Ofen warm<br />

und gemütlich brennt und das Nachtessen<br />

ausgezeichnet geschmeckt hat. Vergiss deine<br />

Mitmenschen nicht! Mit dem leeren Mitleid<br />

ist es tiicht getan, noch viel weniger<br />

mit guten Worten. Hilf mit und entschliesse<br />

dich, schon morgen auszuräumen<br />

und zusammenzukramen, was die Familie<br />

nicht mehr unbedingt braucht, was sich<br />

aber doch noch in einem guten, sauberen<br />

Zustande befindet. Im ganzen Lande herum<br />

warten Menschen mit der heimlichen<br />

Not am Tisch, dass du dich ihrer erinnerst.<br />

Ein Mantel, den du nicht mehr gerne trägst,<br />

wird als hochwillkommene Gabe empfangen,<br />

Strümpfe, Kittel, Hosen, Röcke, Wäsche,<br />

Schuhe — das alles sind Gaben von<br />

einer Kostbarkeit ohnegleichen.' Und was<br />

nützen sie dir noch?<br />

Und darum appellieren wir an die aktive<br />

Mildtätigkeit unserer Leser. Die Dankbarkeit<br />

der beschenkten Menschen ist ohnegleichen.<br />

Wir erhielten auf die letzte Aktion<br />

hin Dankbriefe von ergreifender Innigkeit.<br />

Unsere Redaktion ist während des<br />

ganzen Frühlings und Sommers von diesen<br />

Bergleuten mit Alpenblumen und Heidelbeeren<br />

reich beschenkt worden. Mit einer<br />

Tapferkeit ohnegleichen, die der Stadtmensch<br />

in solch wahrhaft würgend trostlosen<br />

Lagen kaum mehr aufbringen würde,<br />

ertragen sie ihre ewige stille Not.<br />

Wir bitten unsere geschätzten Leser deshalb<br />

aufs herzlichste, uns auch diesmal in<br />

unserer Aktion tatkräftig zu unterstützen<br />

und uns<br />

Kleider aller Art, Schuhe,<br />

Wäsche, Lebensmittel und auch<br />

Bargeld<br />

zur Verfügung zu stellen. Immerhin möchten<br />

wir die diesjährige Aktion teilweise auf<br />

anderer Basis durchführen und übermitteln<br />

unsern Lesern auf Wunsch gerne einen<br />

oder mehrere Bittbriefe, die sie dann persönlich<br />

selber erledigen können. Anderseits<br />

nehmen wir natürlich auch alle direkten<br />

Gaben gerne an, die wir dann wie letztes<br />

Jahr sofort weiterleiten, nachdem alles<br />

sortiert und die Sendungen auf die individuellen<br />

Wünsche der einseinen Familien<br />

eingestellt sind. Es stehen also diesmal<br />

zwei Möglichkeiten offen: entweder die di~<br />

rekle Erledigung von Bittbriefen, die wir<br />

den Lesern gerne zur Verfügung stellen,<br />

oder die Einsendung von Kleidern, Lebensmitteln<br />

und Geld an unsere Adresse. Die<br />

Redaktionen der «Autonwbil-Revue* und<br />

des «Landfreund» überwachen zusammen<br />

die gesamte Aktion, die Verteilung der Gaben,<br />

und garantieren auch diesmal für eine<br />

sofortige und sorgfältige Erledigung aller<br />

eingehenden Gaben. Es sei nur noch erwähnt,<br />

d.ass die direkte Erledigung von^<br />

Bittbriefen nur dann möglich sein wird*,<br />

wenn auf die genaueren Wünsche, die ge-t,<br />

äussert wurden, eingegangen werden kannr<br />

so dass beispielsweise einer Mutter mit<br />

sechs Buben tatsächlich Bubenhosen oder<br />

Kittel und nicht zehn Frauenröcke und<br />

Grossvaterfinken zugesandt werden.<br />

Die Geschenke sollen alle vor Weihnacht<br />

ten zum Abtransport kommen, damit diesmal<br />

das «Christkind» wirklich auch durch<br />

viele arme Bergstuben geht. Unser Aufruf<br />

geht an jene Leser, die bereits letztes Jahr<br />

sich in so hervorragender Weise an deti<br />

Aktion beteiligt haben, wie auch an die^<br />

welche sich damals nicht gemeldet habetK<br />

Wir hoffen, erneut beweisen zu können,<br />

dass der Gedanke einer in Freude und Not<br />

verbundenen Eidgenossenschaft noch im*<br />

mer lebt. Alle Zusendungen und Zuschriften<br />

sind unter Nennung des Absenders an<br />

die Redaktion der «Automobil-Revue», Abteilung<br />

Hilfsaktion, Breitenrainstrasse 97 t<br />

Bern, zu richten, Bargeldsendungen an<br />

Postscheck-Konto III5890 «Hilfsdienst der<br />

Automobil-Revue», Bern.<br />

bo.<br />

November..,<br />

lieber diesem Monat flattert in Sturm 0111(1<br />

kalten Regenschauern eine schwarze Fahne...<br />

Ein Wolkenheer, grau in grau, wird über<br />

fahles Erdenrund getrieben, jagt übers flache<br />

Land, verschlingt die Berge am Horizont<br />

und lastet auf den Städten, deren Mauerwerk<br />

die eintönig triefende Nässe nicht<br />

mehr verlieren wollen.<br />

Die Baumreihen der Alleen muten wie hohes<br />

Zaunwerk an, steif und unbewegt stehen<br />

sie da. Schmutziggelb und klatschnass<br />

fällt aus dem kahlen, feuchtglänzenden Gezweig<br />

dann und wann ein letztes, welkes<br />

Laubblatt zur Erde herab.<br />

Trostloses Geschehen...<br />

Der dichtgefugte Laubwald reckt tausend<br />

nackte Arme wie schreiend zum grauen Himmel<br />

auf und die Nebelschleier, die morgens<br />

und abends von ihm festgehalten werden,<br />

vermögen seine Blösse nicht zu decken. Das<br />

Lied, das der Wind im Astwerk spielt, geht<br />

unter irrP Stöhnen und in ächzenden Seufzern<br />

um die Not solcher Tage.<br />

Düster, traurig und stumm steht der Nadelwald.<br />

Verlorensein breitet er um sich. In<br />

Heizkissen badtzsn stets<br />

einsn Im Innern montierten<br />

Feuchtschutz und dürfen daher<br />

auch zum Wärmen nasser!<br />

Umschläge benutzt werden.<br />

In Elektrizität»- und SanitätS-,<br />

Geschäften ab Fr. St.- er-l<br />

hältlich.<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

Dann stand Jürgen auf in dem matten Licht<br />

der weissen Nächte, machte Feuer im Herd<br />

und trank den heissen Kaffee auf der Schwelle<br />

seiner Hütte. Nebel lag noch über dem Wasser,<br />

ein Hund bellte im schwarzen Dorf,,und<br />

erhielt wütend Antwort von der andern<br />

Seite, als sei der Hass der Menschen auch<br />

der der Tiere. Aber der Hauch der Erde<br />

stand noch unberührt über der Welt, im<br />

Nordosten war ein Tor schon weiss über<br />

dem Walde aufgeschlagen, und Jürgen<br />

wusste, dass die Sonne kommen würde. ,Die<br />

Toten gehen umher', dachte er, ,und die<br />

Menschen sind mir nicht gut, aber die Sonne<br />

kommt. Gras wächst, und die Fische gehen<br />

in das Netz... gut ist die Sonne, und jedem<br />

Ding gibt sie ihren Schatten.'<br />

Es dauerte lange, bis dieser Gedanke ablief<br />

in seinem Kopf, aber Trost lag in diesem<br />

Gedanken und die stille Ruhe, mit der er das<br />

schwere Tagewerk begann. Noch rauchte er<br />

eine kurze Pfeife mit getrocknetem Steinklee,<br />

und die kleine Glut zwischen seinen Händen<br />

war ihm ein wärmender Herd, ihm allein zugehörig,<br />

von keinem Schatten bedroht, von<br />

keiner Dämmerung gefährlich entstellt.<br />

Dann fuhr er mit dem kleinen Zugnetz in<br />

die verschilften Buchten oder nahm die Sense<br />

und ging zu seinem Wiesenstück im Innern<br />

der Forst.<br />

Aber abends, mit dem schwimmenden Licht,<br />

stand die leise Sorge der Dämmerung wieder<br />

vor jedem Schritt.<br />

Er hatte das Heu mit Heini zu Käpsen geschichtet,<br />

und die Sonne war schon hinabgestiegen<br />

hinter den schwarzen Wald. Sie<br />

sassen mit dem Rücken gegen das warme<br />

Gras und sahen hinüber, wie die Rehe rot<br />

und scheu heraustraten aus dem dunkelnden<br />

Gebüsch.<br />

«Es gibt kein Netz für die Toten», sagte<br />

Jürgen und schlug mit Stein und Zunder<br />

Feuer in seiner hohlen Hand, «wie für den<br />

Fisch oder das Tier ... man kann sie nicht<br />

fangen, dass sie nicht mehr da sind, und so<br />

sind sie immer da...»<br />

Heini wandte das alte Kindergesicht ein<br />

wenig zur Seite, wo die Wand des Waldes<br />

in einem dunklen Keil aus der Rundung<br />

sprang, aber dann sah er wieder geradeaus.<br />

Er hatte das Fürchten verlernt in dem<br />

Schatten des Mannes, der mit den Toten<br />

sprach. Seine langen Finger knüpften Knoten<br />

in einen grünen Halm. «Ich habe gelesen, dass<br />

sie umgingen, auch früher», erwiderte er.<br />

«Man musste sie umbetten und Steine auf sie<br />

häufen, in einem weiten Feld ...»<br />

Aber Jürgen schüttelte den Kopf. «Das Gewissen<br />

ging um, das Böse ... damals ... aber<br />

mit ihr ist es anders ... ich bin ihr schuldig<br />

geblieben, und nun verlangt sie.»<br />

«Und die Springwurzel?» fragte Heini<br />

leise.<br />

«Nein, dafür nicht.»<br />

«Ich sah ihn gestern», fuhr Heini fort. «Auf<br />

seiner Eiche. Aber er hatte nichts im Schnabel.<br />

Ich bin hinaufgeklettert, aber es war nur<br />

Mulm im Loch und leere Nussschalen vom<br />

Eichhorn. Und er lachte mich aus, hinten<br />

überm Wald. Er lacht wie die Kinder, wenn<br />

sie einen Stein gegen meinen Rücken geworfen<br />

haben.»<br />

Jürgen nickte. «Er hat einen roten Schopf,<br />

und manche sagen, dass er der Teufel des<br />

Waldes ist... aber keiner weiss, ob die Seele<br />

ist wie das Kleid.»<br />

«So viel möchte man wissen, Doskocil ...<br />

so viel ...» Und dann schwiegen sie, und nur<br />

das kleine Feuer glühte in Jürgens Pfeife<br />

leise rauschend auf, wenn er den Atem einzog.<br />

Eine Woche später, am Tage vor der Sonnenwendnacht,<br />

fuhr Jürgen mit Fischen zur<br />

Stadt. Die Sterne standen noch am Himmel,<br />

und drei Stunden lang glitt der schwere<br />

Kahn zwischen Wäldern, Wiesen und Moor<br />

dahin. Jürgen verkaufte seine Fische und<br />

behielt nur drei Netzbündel mit Schleien<br />

übrig. Als er sie aus dem Wasser im hinteren<br />

Teil des Kahnes hob, sah er eine Weile auf<br />

die sich ohnmächtig öffnenden und schliessenden<br />

Kiemen und ging dann in den Laden am<br />

Fluss, wo man ihn kannte. Er legte die Fische<br />

unter den Ladentisch und trat still in den<br />

Hintergrund zurück, als sei die Reihe noch<br />

lange nicht an ihm.<br />

«Schöne Fische, Herr Doskocil?» fragte der<br />

Inhaber liebenswürdig.<br />

«Von heute früh», erwiderte Jürgen und<br />

trat noch etwas tiefer in den Schatten zurück.<br />

«Aber es hat noch Zeit ...»<br />

Erst als der letzte Käufer an der Kasse<br />

stand, kam er aus seiner Ecke hervor, reichte<br />

die Fische über den Ladentisch und fragte so<br />

leise, dass der Kaufmann sich vorbeugen<br />

musste, ob er dafür ein buntes Tuch und<br />

einen Ring haben könnte, einen schmalen,<br />

vielleicht mit einem roten Stein, wie man ihn<br />

so auf den Dörfern trage.<br />

Der Kaufmann, seine Verwunderung gewandt<br />

verbergend, rechnete mit halb geschlossenen<br />

Augen schnell nach und sagte<br />

dann, dass es natürlich gehe. Nur einen goldnen<br />

Ehering, den könne man natürlich nicht<br />

dafür haben. Aber ein «Ringlein», ja, das<br />

würde gehen.<br />

Ein solches Ringlein würde genügen, meinte


seinem Bereich kündet das Lied des Windes<br />

schon das Kommen von Schnee und Eis.<br />

Das Jahr geht zu Ende — der Mensch, der<br />

in dieser Welt seinen Weg geht, nimmt den<br />

Gedanken auf und spinnt ihn -weiter bis zu<br />

der unwiderruflichen Gewissheit — und das<br />

Leben auch.<br />

In meiner Bergheimat lebt noch ein alter<br />

Brauch. Dort werden vor dem Totensonntag<br />

an den langen Abenden aus buntem Seidenpapier<br />

Blumen gebastelt. Lange, einseitig<br />

gewellte Papierstreifen werden gewickelt<br />

und zu Blumenkelchen auseinandergefaltet,<br />

Ein dünner Draht gibt den Stengel. Ganze<br />

Körbe voll solcher Blumen entstehen unter<br />

Anleitung der Mütter aus Kinderhand. Duftlos<br />

prangen sie als Augenfreude in weiss<br />

und rot, in gelb und grün und blau. Und sie<br />

rascheln wie dürres Laub. Mit ihnen<br />

schmückt man selbstgebundene Kreuze und<br />

Kränze aus Tannengrün und Fichtenwerk.<br />

Am Totensonntag Hegt die bunte Pracht<br />

auf den Grabhügeln des Friedhofs, die unter<br />

ihren schweren Schollen ein Liebes, einen<br />

Heimgegangenen bergen. Und wundersam<br />

ist das Bild, das sich dem Beschauer darbietet,<br />

wenn in den Abendstunden die Wind-<br />

'ichter auf den Gräbern flackern, in deren<br />

kargem Schein die Menschen betend verharren<br />

und in stillem Gedenken das Vergangene,<br />

Entschwundene in ihren Seelen lebendig<br />

werden lassen...<br />

Ein Regenschauer peitscht um flatternde<br />

Tücher und Mäntel und löscht hier und dort<br />

ein schwaches Lichtlein aus. Der Sturm jagt<br />

in Wolkenhöhen darüber hin und orgelt aus<br />

Urwelttiefen ein brausendes Requiem. h.h.<br />

Das „Fest des Bauches"<br />

GarKantua lebt noch!<br />

In welchem Lande der Welt kann man<br />

noch heute ein grosses Essfest veranstalten,<br />

an dem sich die Bevölkerung einer ganzen<br />

Stadt ohne Unterschied beteiligt ? Dass das<br />

wirklich noch möglich ist, in einer Zeit, in<br />

der gewisse Pessimisten immer noch an die<br />

Verschärfung der Weltkrise glauben, hat<br />

vergangenen Oktober Rouen, die Hauptstadt<br />

der Normandie, bewiesen. Auf dem alten<br />

Jürgen. Er suchte lange und sorgfältig mit<br />

seinen vom Wasser ein wenig gekrümmten<br />

Fingern, legte ein rotes, weissgemustertes<br />

Tuch zur Seite und behielt nach einer Weile<br />

einen der schmalen Ringe in seiner hohlen<br />

Hand, der aus einem roten gläsernen Stein<br />

ein schwaches und unechtes Leuchten aussandte.<br />

Er knüpfte ihn, der wie ein Kinderring<br />

in seiner Hand aussah, in ein gemustertes<br />

Taschentuch, fragte, ob er noch etwas<br />

schuldig sei, bedankte sich und ging mit<br />

niedergeschlagenen Augen zur Tür, die<br />

Mütze in der Hand.<br />

«Viel Glück!» sagte der Iiihaber und<br />

lächelte wohlwollend.<br />

Jürgen kehrte sich noch einmal um, sah<br />

ihn aus seinen schwermütigen Augen an und<br />

erwiderte leise: «Es ist nicht für das Leben.»<br />

Als er das Boot fertig machte, sah ein<br />

Kind ihm bewegungslos zu, die Hände um<br />

einen verrosteten Fassreifen gelegt, mit dem<br />

es gespielt hatte. Sein blondes Haar war zu<br />

einem kleinen Zopf gebunden, und seine Augen<br />

folgten jeder Bewegung im Boote, wie<br />

die eines kleinen Hundes, der auf den Augenblick<br />

der Abfahrt wartet.<br />

Jürgen sah sich vorsichtig um und legte<br />

die Kette noch einmal zurecht, obwohl an<br />

ihrer Lage nichts zu verbessern war.<br />

Marktplatz dieser herrlichen Stadt, auf dem<br />

vor mehr als 500 Jahren die Jungfrau von<br />

Orleans verbrannt worden ist, fanden drei<br />

Tage lang die merkwürdigsten Wettbewerbe<br />

statt. Ihr Höhepunkt war der Wettbewerb<br />

des stärksten Essers.<br />

Die vier Konkurrenten, die < in den Ring»<br />

stiegen, hatten vor aller Augen folgendes<br />

Menü zu vertilgen : l kg Barbe mit holländischer<br />

Sauce, eine ganze Poularde mit<br />

Sauce supreme, eine ganze Hammelkeule<br />

mit weissen Bohnen, einen ganzen Livarotkäse<br />

und eine riesige Apfeltorte. Das Menü<br />

durfte ä discrdtion mit Burgunderwein und<br />

Cidre begossen werden. Nur einer der Konkurrenten<br />

wurde vorzeitig «groggy». Er<br />

vertilgte zwar noch die Poularde, aber vor<br />

der riesigen Hammelkeule gab er das Rennen<br />

auf, bleich und erschöpft. Mit Hilfe einiger<br />

Gläser Calvados, des normannischen Cognacs,<br />

ward er wieder in Schuss gebracht.<br />

Zum Champion des Wettbewerbes, zum<br />

stärksten Esser Frankreichs, wurde Herr<br />

Charles Viennot erklärt, ein 32jähriger Winzer<br />

aus Nuits-Saint-Georges im Burgund. Als<br />

man ihn nach der Mahlzeit wog, hatte er<br />

3 kg zugenommen und damit die 143 kg erreicht.<br />

Hingegen hatte sein schärfster Konkurrent,<br />

der « unbekannte Esser », 148 kg —<br />

und dennoch verloren, well er nach Ansicht<br />

des Schiedgerichts «mit weniger Appetit»<br />

getafelt hätte. Am Abend nach diesem bescheidenen<br />

D6jeuner sassen die vier Konkurrenten<br />

in der « Couronne » beieinander, um<br />

einmal ganz gemütlich zu dinieren.<br />

Das war nun keineswegs der einzige Wettbewerb<br />

in Rouen, beim V. Fest des Bauches.<br />

Da gab es_ auch noch allerhand Spezialprüfungen,<br />

etwa « Wer schafft die meisten Merlane<br />

? », bei dem der Sieger die zwei Dutzend<br />

Fische hintereinander vertilgte. Da gab<br />

es einen wunderhübschen Festzug, bei dem<br />

alles, was dieses gesegnete Land hervorbringt,<br />

in Prachtexemplaren erschien. Aus<br />

dem Gemüse sahen lebendige Kinderköpfe<br />

hervor und lachten. Dann kam eine normannische<br />

Hochzeit tn Tracht auf Fahrrädern<br />

und. natürlich, auch Gargantua, der Held des<br />

Tages, persönlich. Besonders reich bedacht<br />

wurden an diesen Tagen der Lust an Essen<br />

und Trinken die Arbeitslosen von Rouen.<br />

«Möchtest du mitkommen?» fragte er<br />

schliesslich und errötete vor dem kleinen<br />

Menschenwesen, das vor seiner Frage nicht<br />

zurückwich.<br />

'[<br />

«Ich mache dir ein Kissen aus Heu.{hier<br />

hinten und kaufe dir eine Semmel ,7.» '.. •<br />

Schweigen.<br />

«Ich habe ein Haus am See, und der<br />

Kuckuck ruft den ganzen Tag, und blaue<br />

Libellen sitzen im Schilf ...»<br />

Nicht einmal die Augensterne bewegten<br />

sich. Sie waren nur weit geöffnet, wie ein<br />

Brunnen, in den Wort, Bewegung, Gebärde<br />

hineinfielen.<br />

«Kaffee trinken wir und Ziegenmilch, und<br />

ein Eichhorn will ich für dich fangen und eine<br />

blaue Maridelkrähe ...»<br />

Als nichts erfolgte, kein Laut, keine Bewegung<br />

der kleinen braunen Hände, gab Jürgen<br />

es auf. Er hielt noch für eine Weile den<br />

Kahn mit dem Ruder in der Strömung und<br />

Hess ihn dann abwärts gleiten, das Gesicht<br />

noch immer rückwärtsgewendet. Und mit<br />

dem Augenblick, als der Fluss ihn zu tragen<br />

begann, hörte die Verzauberung des Ufers<br />

auf. «Wassermann!» rief das Kind mit hoher,<br />

heller Stimme, setzte den Reifen an und lief<br />

neben der Böschung her. Das Klirren des<br />

AUTOMOBIL-REVU& <strong>1934</strong> - N° 92<br />

.«Das Privatleben Don Juans.»<br />

Die englische «Londonfilm»-Gesellscb.a,ft, deren<br />

erstes Werk «Das Privatleben Heinrichs VIII»<br />

einen internationalen Erfolg errang, bringt ein<br />

neues historisches Werk auf den Markt, «Das Privatleben<br />

Don Juans», in dem Douglas Fairbanks<br />

sen. den alternden Abenteurer spielt. Die Dialoge<br />

sind von dem bekannten Bühnenautor Frederik<br />

Lonsdale verfasst.<br />

«Der Herr Senator».<br />

In dem neuen Filmlustspiel «Der Herr Senator»<br />

spielt Adele Sandrock eine fliegende Ahnfrau. Die<br />

männlichen Hauptrollen haben Paul Henckel und<br />

Fritz Kampers inne.<br />

Neue englische Filme.<br />

Die Produktion der «London-Film» eieht ffir die<br />

Spielzeit 1935/36 Inszenierungen von King Vidor,<br />

Und daran hätte der alte Rabelais, wenn er<br />

in Rouen dabei gewesen wäre, seine besondere<br />

Freude gehabt.<br />

si.<br />

Fünf Minuten Film<br />

« Die scharlachrote Blume.»<br />

Unter dem Titel «Die scharlachrote Rlume» erscheint<br />

in diesem Winter ein neuer englischer Film,<br />

der nach dem vielgelesenen Roman der Gräfin<br />

Orczy «Scarlet Pimpernell» gedreht wurde. Die<br />

Hauptrollen haben Merle Oberon und Leslie Howard<br />

inne.<br />

«Die Welt in 100 Jahren.»<br />

Als einer der grössten Filme seit dem Bestehen<br />

der Kinemotographie wird schon jetzt das gewaltige<br />

Werk «Die Welt in 100 Jahren» angekündigt,<br />

das in England unter der Mitarbeit des Dichters<br />

H. G. Wells gedreht wird und erst in sechs Monaten<br />

fertig sein wird. Der berühmte Schriftsteller<br />

hat das Drehbuch verfasst und wirkt auch an<br />

der Erstellung der Bauten, Kostüme und Requisiten<br />

mit. Der Film zeigt die Welt im Jahre 2035, die<br />

furchtbaren Schrecken des Zukunftskrieges, die<br />

Vernichtung einer Großstadt in 5 Minuten und Unterseeboote,<br />

die als Tanks auf dem Lande weiterkämpfen.<br />

Die Regie hat der hochbegabte Alexander<br />

Korda inne.<br />

Ufa-Kurzfilme.<br />

Die Ufa hat vier ausgezeichnete Kurzfilme hergestellt:<br />

«Die kleinen Verwandten», «Lottchens Geburtstag»,<br />

«Besuch im Karzer» und «IBums — der<br />

Scheidungsgrund», in denen vor allem hoffnungsvoller<br />

Nachwuchs auftritt.<br />

Eisens auf dem holprigen Pflaster weckte ein<br />

lautes, drohendes Echo, das sich über das<br />

Wasser warf, und die helle Stimme stiess<br />

wie ein Vogelschrei auf die graue Gestalt im<br />

Boot, die sich wie eine Eule zusammenkauerte,<br />

um dem schmerzenden Schrei zu<br />

entgehen. «Wassermann! ... Wassermann!»<br />

Und während der ganzen Heimfahrt hingen<br />

Jürgens Augen an dem Bündel auf der<br />

Ruderbank, in das Tuch und Ring eingeschlagen<br />

waren.<br />

Es gab keine Sonnwendfeier in den beiden<br />

Dörfern zur Johannisnacht, und so sah in<br />

dem Licht der Sterne und dem nördlichen<br />

Schimmer der weissen Nacht die graue Gestalt<br />

wie die eines gebeugten Tieres aus,<br />

das sich lautlos an dem Grabhügel zu schaffen<br />

mächte, über den die Schatten des Waldes<br />

noch fielen. Kein Spaten stiess an einen<br />

Stein, nur die Hände hoben leise die Erde<br />

auf, bis eine tiefe Höhlung sich in den Hügel<br />

grub. Es roch nach dem Verborgenen durchfeuchteter<br />

Erde, und ein welker Geruch von<br />

verwesenden Kränzen stand um den Hügel.<br />

Dann war das leise Rauschen zu hören, mit<br />

dem ein geknotetes Tuch sich löste, ein matter<br />

Schimmer wie von blindem Metall<br />

leuchtete einmal auf, und dann füllten die<br />

Hände wieder die Erde in die Höhlung, be-<br />

dem groesen amerikanischen Regisseur und von<br />

Rene Clair vor, ferner einen Chevalier-Film «Der<br />

Marsohall», den Alexander-Korda-Film «Joseph<br />

und seine Brüder»,, nach dem Roman von Thomas<br />

Mann, sowie Charles Laughton in einem Film von<br />

Frederick Lonsdale.<br />

«Lockvoo«!».<br />

Die Ufa hat «inen neuen Tonfilm von Ludwig<br />

von Wohl fertiggestellt, der unter der Regie von<br />

Hans Steinhoff erstand. In die Hauptrollen teilen<br />

sich Viktor de Kowa, Jessie Vihrog, Hilde<br />

Weissner, Fritz Rasp und Jakob Tiedtke.<br />

Ein neuer Wiener-Film.<br />

Unter dem Titel «G'schichten aus dem Wienerwald»<br />

erscheint «in neues «musikalisches Lustspiel<br />

aus dem Wien von heute», in dem Matgda<br />

Schneider, Leo Slezak, Wolf Albach-Retty,<br />

Truus van Aalten und Georg Alexander zu 6ehen<br />

sind. Regie: Georg Jakoby<br />

Ein neuer Gross-Film um die Jungfrau von Orlians.<br />

Der Dramatiker und Kleistpreiaträger Gerhard<br />

Menzel hat das Manuskript eines neuen Filmes<br />

um die Heilige Johanna geschrieben. Der Ufa-<br />

Regisseur Gustav Ucziky wird noch im nächsten<br />

Monat mit den Aufnahmen beginnen. Die Hauptrolle<br />

ist der jungen Schauspielerin Angela Salokier<br />

anvertraut.<br />

« Der Zio»unerbaron » Im Film.<br />

iDie Ufa dreht zur Zeit unter der Regte TOB<br />

Karl Hartl den Film «Der Zigeunerbaron». Adolf<br />

Wohlbrück und Gina Falkenberg sind für die<br />

Hauptrollen verpflichtet worden.<br />

«Drei um eine Frau».<br />

Alfred Abel leitete die Herstellung des Filmet<br />

«Drei um eine Frau», in dem Charlotte Susa, Paul<br />

Hartmann und Olaf Fjord auftreten.<br />

Ein« italienische Filmstadt.<br />

Vor den Toren der Stadt Livorno in der Toscana<br />

ist die Filmstadt Italiens, Tirennia, im Werden.<br />

Sie ist auf einem grossen Gelände angelegt<br />

worden und besitzt hochmodern ausgestattete, gewaltig<br />

grosse Tonfilmateliere. Eine besondere Kom<br />

parsenhalle -wird für 2000 Statisten Raum bieter<br />

Italien will eich damit sein eigenes «Hollywood'<br />

schaffen.<br />

Ein HeJrats-TonfHmbureau.<br />

In New York wurde soeben das erste Heiratsvermittlungsbureau<br />

mit Tonfilm gegründet,<br />

und zwar von einer «Fachfrau», einem<br />

Kapitalisten und einem ehemaligen Tonfilmoperateur.<br />

Wer sich in die Heiratslisten aufnehmen<br />

lässt, kann sich zugleich im Gespräch<br />

mit der Leiterin des Bureaus tonfilmen<br />

lassen. Der Interessent, der einen Lebenspartner<br />

sucht, kann sich nun gegen entsprechende<br />

Gebühr diese Kurztonfilme vorführen<br />

lassen. Er sieht, und hört zugleich<br />

seinen Partner. Das Bureau findet regen Zu;«<br />

sprach. Ob auf diese Weise die Heiratsaussichten<br />

vermehrt oder vermindert werden,<br />

dürfte erst die Zukunft lehren.<br />

hutsam, als würfen sie sie auf ein erstarrtes<br />

Gesicht statt auf die Falten eines roten Tuches,<br />

in denen ein winziger Ring sich verbarg.<br />

Jürgen blieb auf den Knien liegen, die<br />

Hände auf die Erde gestützt, die Augen noch<br />

immer auf die Stelle geheftet, die dunkel und<br />

gewölbt aus dem glatten Sande hervortrat.<br />

«Wenn ich schuldig war», sagte er leise, «will<br />

ich bezahlen ... nie habe ich ein Tuch gebracht<br />

vom Markt: hier ist ein Tuch ... nie<br />

habe ich einen Ring gebracht aus der Stadt:<br />

hier ist der Ring ... ein Kind wollte ich haben<br />

in meinem Hause, aber es fürchtete sich vor<br />

mir und verlachte mich ... ich kann nicht<br />

dafür ... nimm das andere und geh nun in<br />

deinen Schlaf ... komm nicht mehr wieder,<br />

... trage das Tuch und stecke den Ring au<br />

deine Hand ... ich habe nicht Angst vor dir,<br />

aber ich will nicht, dass ich durchsehe durch<br />

einen Menschenleib ... schwer genug ist es,<br />

durch das Wasser zu sehen auf den Grund,<br />

wo die Steine liegen, und mit Fischen zu sprechen,<br />

die die Kiemen aufmachen ... lass es<br />

nun gut sein und schlafe in Frieden ... Jesus<br />

Christus helfe dir mit seinem Blut und alles<br />

was Macht hat im Himmel und auf der Erde<br />

und unter der Erde ... Amen!»<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

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N»92 - <strong>1934</strong><br />

HDBIE<br />

Kleider machen Leute...<br />

Für heute müsste das alte Sprichwort umgekehrt<br />

lauten : « Leute machen Kleider ».<br />

Die schwere Gegenwart, die Zeit der Sparsamkeit<br />

und der Schwierigkeiten, hat Talente<br />

in den Menschen entdeckt und gefördert,<br />

von welchen man früher nichts wusste.<br />

Fabelhaft elegant kann eine Frau sein und<br />

doch nur einen Bruchteil des Geldes, über<br />

das sie früher verfügte, für ihre Toiletten<br />

ausgeben. Die Mode muss den Bestrebungen<br />

der Frauen klug entgegenkommen. Die Wintermode<br />

will besonders scharmant sein, aber<br />

sie bringt weder eine Umwälzung der Grundlinien<br />

noch eine Umstellung des Geschmackes.<br />

Wollte sie die Silhouette der Erscheinung<br />

grundlegend verändern, sie fände keine Zustimmung.<br />

kann sich heute keine Frau erlauben. Dagegen<br />

ist das schwarze Besuchskleid rasch<br />

aufgefrischt, eine lichte Garnierung, eine<br />

Hermelinkrawatte, eine Federnrüsche gibt<br />

ihm ein ganz verändertes Aussehen. Stepplinien,<br />

Rüschen, Knöpfe und Verschnürungen,<br />

aufgesetzte Taschen und weiche, runde<br />

Mönchskragen sind für Umarbeitungen wie<br />

geschaffen.<br />

Wenn man ein Kleid mit Verständnis trägt,<br />

wenn man weiss, wie man gehen und sitzen<br />

soll, um die Linien der Robe zur Geltung<br />

zu bringen, wenn man den neuen, durch die<br />

Schlitze enger Röcke blitzenden Unterrock<br />

mit ein bisschen Koketterie, Anmut und Diskretion<br />

in Szene setzt — dann gibt man den<br />

Kleidern Seele, die beseelten Kleider wieder<br />

verleihen der Frau Schick und die moderne,<br />

elegante Note. Die Frauen machen die Mode<br />

! Nicht die phantastischen Modeschöpfer,<br />

die allenfalls ihre bizarrsten Ideen dem Film<br />

zur Verfügung; stellen. Die Frauen plädieren<br />

für die Paletots, die jugendlich und neu sind<br />

und doch nicht viel Material brauchen, ja<br />

aus dem alten Pelzmantel und dem Trotteurmantel<br />

gearbeitet werden. Die Frauen wünschen<br />

aber auch die neuen, golddurchwirkten<br />

Besuchskleider, um endlich in die<br />

schwarze Uniformierung der Nachmittagsstunde<br />

etwas Leben zu bringen. Goldene<br />

Stoffe und silbrige Gewebe für den Abend<br />

Jliessen in langen Linien an den schmalen<br />

Gestalten herab. Prunkvoll ? Gewiss, die<br />

metallischen Toiletten sind auffallend und sogar<br />

ein bisschen märchenhaft. Aber die Zeit<br />

braucht wieder Stimmung und eine Andeutung<br />

von Luxus. « Luxus schafft Arbeit » —<br />

das ist nicht die Ausrede der gefallsüchtigen<br />

Frau, die an schönen Kleidern ihre Freude<br />

hat, das sagt die kluge moderne Dame von<br />

heute, die an die allgemeinen Interessen<br />

denkt. Sie will elegant sein und gefallen. Sie<br />

Es ist nicht gesagt, dass ^chlantaein immer erstrebenswert<br />

ist. Wenn es aber sein soll, dann nehmen Sie wenigstens<br />

nur ein unschädliches Mittel. Werden Sie schlank<br />

durch I N D A N, d. Entfettungskur nus Pflanzensäften.<br />

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Querschnitt durch die Mode<br />

wählt sehr einfache Tageskleider, aber, als<br />

Ansporn zur Lebensfreude, lebhafte, frohe<br />

abendliche Roben.<br />

Sie staunt selbst, wie viel weniger Geld<br />

sie ausgibt als einst. Aber der Wille zur<br />

Schönheit, die Abneigung gegen jede Uniformierung,<br />

das Verständnis für die eigene Person<br />

lässt sie die Mode kreieren, wie sie der<br />

Gegenwart entspricht. Ihre Persönlichkeit<br />

belebt die Kleider, ihr Wesen macht sie abwechslungsreich,<br />

wenn sie auch nur in spärlicher<br />

Zahl vorhanden sind. Tausend Kleinigkeiten<br />

wandeln Kleid und Bluse. Damen<br />

machen eben Kleider, auch wenn sie die Roben<br />

nicht selbst nähen, die Wollbluse nicht<br />

selbst stricken. Die Wintermode bringt<br />

Schönheit, Anmut und entspricht doch der<br />

Ganz « neu einkleiden > — dasneuen Devise einer neuen Zeit.<br />

Modevorschläge.<br />

schnitt, da verrät sie sich am Viereckdekol-<br />

der Kasacke und eine Spitzenkante ist<br />

Die Jacken-Kostüme gehören zu den be-leteliebtesten<br />

Modellen und werden auch in Zukunft<br />

fraglos nichts an Verbreitung einbüs-<br />

heute so beliebte glattfliessende Charmeuse-<br />

sichtbar. Ein Spitzenrand schützt auch die<br />

sen. Sie werden vielfach kragenlos, meist wäsche. Valencienneskanten verzieren die<br />

streng sportlich gearbeitet; die farbigen Kombination und das Nachthemd, ein Spitzensattel,<br />

ganz Empire, macht aus dem<br />

Schals für den Hals, auch aus Wolle, sind<br />

weiter unentbehrlich. Noch immer gibt es Nachthemd ein entzückendes Nachtkleid. Sogar<br />

die Kinderwäsche wird, in Paris und in<br />

lose Jacken, dann Jacken mit Schulterkragen,<br />

Matrosenkragen und breiten Revers. Wien, mit feinen Valenciennesrändern geschmückt.<br />

Und — scheinbar ein Luxus —<br />

Die Taschen sind mit Spangen und Schliessen<br />

versehen, manchmal dicht gesteppt, auch «Wäsche, ganz aus Spitzen», ist zeitgemäss,<br />

dicht gesteppte Gürtel. Farben für Kostüme denn diese klein und dicht gemusterten Spitzenstoffe<br />

für die Hemdhosen sind sehr leicht<br />

sind vorwiegend Beigebraun, Grau, Braun<br />

und Steingrün.<br />

zu reinigen und überaus haltbar. Und es ist<br />

Das Paletotkostüm ist noch lange nicht<br />

so ästhetisch — auch «Unsichtbares > mit<br />

erschöpft. Es wird für den Wintersportauf-<br />

Charme und kultivierter Grazie auszustatten.<br />

enthalt, in der Hotelhalle, zur Schlittenfahrt<br />

unter dem Pelz, zur Reise getragen und gilt<br />

besonders auch für die jetzige Jahreszeit.<br />

Manchmal werden seine Konturen gesteppt,<br />

dann wieder mit scheinbarer Streifenstickerei<br />

(gestrickt) betont. Auch mit Posamenterie,<br />

wie geflochten, benäht oder mit Strickbändchen<br />

durchzogen, heller oder dunkler als der<br />

Mantel, im Durchziehstich benäht.<br />

Die Kleider werden nicht nur englisch, sondern<br />

auch in einfach-französischem Stil gearbeitet,<br />

so dass sie auch für den Nachmittag<br />

Verwendung finden. Das Kleidoberteil<br />

wird oft im Kimono geschnitten oder zeigt<br />

tlefeingesetzten Raglansattel. Der Hals ist<br />

meist hochgeschlossen, viele der Jumperideen<br />

sind auch an den Kleidern zu sehen. Die<br />

Röcke zeigen weniger Glocken, tiefeingesetzte,<br />

sparsam verwendete Falten.<br />

Auch bei den Kleidern wendet man sich<br />

des öfteren vom Jersey ab und geht zum<br />

Strickmaterial über. Rillenstreifen, Ton-in-<br />

Ton-Musterungen, grosse Fischgräten, abschattiert<br />

oder auch nur erhaben angedeutet,<br />

Noppen, Phantasienoppen, farbige Homespuneffekte,<br />

Pikeemuster, kleine Gitterkaros, eingewirkte<br />

und aufgestickte Tupfen, viele<br />

kleine Jacquardmusterungen und Streumuster<br />

beleben die Modelle; auch eingestickte Streifen,<br />

die wie gesteppte wirken, sieht man an<br />

einzelnen Stücken.<br />

Manche Verzierung von Wolle wirkt, auf<br />

AUTOMOBIL-REVUE. 15<br />

einem ruhigen Kleid, wie Hausindustrie südslawischer<br />

Staaten. Oft aber Pastellfarben<br />

auf dunkel wirkenden Kleidern. Die Aermel,<br />

meist lang, zeigen unten ganz weite Fassons,<br />

am Unterarm auch Puffen; nicht selten sind<br />

DreivierteJ-Aermel, die sich am Ellbogen<br />

stark erweitern.<br />

Taschen werden viel verwendet, auch<br />

Rollemmuster an den Taschenkanten; viele<br />

Biesen, genäht oder auch von der Strickmaschine<br />

eingearbeitet. Neu sind schwarze<br />

Jerseykleider, garniert mit Plissees und Applikationen<br />

und Bändchenarbeit aus dem<br />

Grundmaterial. Weniger Verwendung werden<br />

die hellen Garnituren finden.<br />

Stirn gelegt, täuscht das Geheimnis ein bisschen<br />

vor. Es hält die Haare, denn der neuen<br />

welligen und gelockten Frisur tut das Durchzausen<br />

durch den Wind nicht gut. Er schmeichelt,<br />

macht das junge glatte Gesicht des<br />

Mädchens interessanter, gehaltvoller und<br />

verbirgt an dem nicht mehr jungen Gesicht<br />

der reifenden Frau manche Falte, manche<br />

kleine oder grö'ssere Lebensrune.<br />

Unzählige Schleier sind zur Wahl vorbereitet:<br />

Zarte Gitter, Netze, Doppelgitter* Bordürenschleier.<br />

Für den Besuchshut gibt es<br />

die bezaubernden Rundschleier, die auch dem<br />

Theaterhütchen — es wird die wichtige Mode<br />

der Saison werden — und der Toque die Illusion<br />

einer Krempe schenken. Der Rundschleier,<br />

der nicht über dem Gesicht liegt,<br />

umschmeichelt Frisur und Antlitz mit einem<br />

« Unsichtbares » — sichtbar.<br />

Es gibt so viele durchgeknöpfte Blusen,<br />

Westen, die man einmal hochgeschlossen,<br />

einmal ein wenig geöffnet trägt, und Be-<br />

rastlosen Spiel zartfingriger Schatten und<br />

schwebender Linien. Er ist unendlich kleid-<br />

und gestattet, nun auch an kalten Tasuchskleider<br />

mit kleinen Fenstern an Aer-sameln<br />

und Ausschnitt. Zu all diesen Modellen<br />

muss man wieder die scharmant gra-<br />

Teint schädlich wäre, die bezaubernde rafiigen,<br />

wenn das anliegende Gitter für den<br />

ziöse Wäsche tragen. Denn die Wäsche ist niert-verschönernde Schleiermode.<br />

nicht mehr nur «unsichtbar». Hier bildet sie<br />

wieder ein Plastron beim spitzigen Aus-<br />

Russischer Stil beeinflusst die Mode.<br />

Von nah und fern, von Ost und West kommen<br />

die Modeinspirationen. Eine der unerschöpflichsten<br />

Quellen für elegante und<br />

schicke Modevorschläge ist die vielfältige Corny, Metz, Moulins, Gravelotte, Mars-la-Tour,<br />

russische Tracht, vor allem auch die Art, Verdun, 124 km. Von hier aus folgende Rundtour<br />

wie sich die russische Dame der Vorkriegszeit<br />

vornehm, international und doch von der Verdun, Thierville (Abstecher nach Fort de Bois<br />

zur Besichtigung der Schlachtfelder und Festungen:<br />

Bourrus, 5 km), Charny, Challancourt (von hier<br />

Heimat beeinflusst anzog. Dieser Winter Abstecher nach Cumieres und dem Toten Mann,<br />

steht mit vielen Modellen, mit Sportmänteln 4 km), Esnes, Höhe 304, Malancourt, Montfaucon,<br />

und Besuchskleidern, mit aparter Lingerie Cierges, Romagne, Charpentry, Varennes, Cheppy,<br />

und schicken Abendkasacken, mit Blusen, Vauquois, Varennes, durch die Argonnen nach Le<br />

Four-de-Paris, Vienno-le-Ghäteau, Le Four-de-Paris,<br />

der Biesme entlang über Lachalade (5 km von<br />

besonders auch mit dem Jackenkleid, im<br />

Zeichen der russischen Mode, die sich aber hier die Haute Chevauchee, 285 m), Le Claon, Los<br />

in ganz neuer Entfaltung, nicht nur nach Islettes (Abstecher nach Ste. Menehould, 8 km),<br />

Studentenblusen und verschnürten Joppen,<br />

wie man sie zu sehen gewohnt ist, zauberhaft<br />

elegant und modern entwickelte.<br />

Um den Hut — einen Schleier.<br />

Das bisschen Geheimnis, das um die Frau<br />

weben und schweben soll, wurde in unserer<br />

sachlichen Zeit recht zerstört. Man ist sportlich<br />

und kameradschaftlich, man ist nüchtern<br />

und herb — und man vergass das Geheimnis,<br />

früher ein so wichtiger Faktor, um eine<br />

Frau interessant zu machen. Man kommt<br />

aber immer wieder auf einstige Modeideen<br />

zurück. Und auch auf die kleinen Koketterien,<br />

die Hilfsmittel zu persönlichem Erfolg<br />

sind. Ein kleiner Schleier, um Augen und<br />

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Frage 967. Verdiin und seine<br />

Schlachtfelder. Ich möchte eine<br />

dreitägige Autotour nach Verdun<br />

zur Besichtigung- seiner Sohlachtfelder<br />

machen. Zu was für einer<br />

Route raten Sie mir? Ist überhaupt noch etwas<br />

von den Spuren des grossen Krieges zu sehen<br />

oder sind die Räumungs- und Wiederaufbauarbeiten<br />

bereits vollendet? Im Fall es sich lohnt, könnte<br />

ich eventuell zur Besichtigung der Festungen und<br />

Schlachtfelder noch einen weitern Tag verwenden.<br />

Würden Sie mir gleichzeitig einige Hinweise für<br />

geeignetes Führer- und Kartenmaterial besonders<br />

der Gegend um Verdun geben? W. R. in B.<br />

Antwort: Ich rate Ihnen: zu folgendem<br />

Tourenprogramm:<br />

1 Tag: Biel, Grenchen, Solothurn, Baisthal,<br />

Langenbruek, Waldenhurg. Liestal, Basel, Bartenheim,<br />

Mülhausen, Lutterbach, Thann, Wessorlinj,<br />

Col de Bussang, St. Maurice, Le Thillot, RtiDt, Remiremont.<br />

Pouxeux, Epinal, Nomexy, Charmes,<br />

Nancy, 332 km.<br />

2. Tag: Nancy, Marbache, Pont-ä-Mqusson,<br />

Clermont-en-Argonne, Parois, Dombasle-en-Argonne,<br />

Le Moulin-Brüle, Voie Sacree (Heilige Strasse),<br />

Verdun, 130 km (excl. Abstecher).<br />

3. Tag: Verdun, St. Mihiel, Commercy, Void,<br />

Vaucouleurs, Greux, Neufchäteau, Contrexeville,<br />

Darney, Gruey-les-S., Bains-les-Bains, St. Loup,<br />

Luxeuil, Lure, Chälonvülars, Beifort, Delle, Boncourt,<br />

Porrentruy, Les Rangiers, Delemont, Moutier,<br />

Tavannes, Biel, 366 km.<br />

Falls Sie eventuell noch einen vierten Tag erübrigen<br />

könnten, gebe ich Ihnen nachstehend noch<br />

»wei lohnende Rundtouren bekannt:<br />

1. Verdun, Fort de Tavannes - Fort de Vaux,<br />

Fort de Soubüle, Fleury, Fort Douaumont-, Tranc-hee<br />

des Baionnettes, Bras, Verdun, 80 km.<br />

2. Verdun, Fort de Rozellier, Manheulles, Fresne,<br />

Combres, Tranchee de Calonne, Mont-sous-les-C6tes,<br />

Dieue-sur-Meuse, Haudainville, Verdun, 62 km.<br />

Sehr wahrscheinlich werden Sie aber schon von<br />

der einen Rundtour genug bekommen; denn der<br />

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No.5


16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 92<br />

Anblick, den die Gegend um Verdun bietet, ist tatsächlich<br />

noch trostlos. Leider sind nur allzu viele<br />

Spuren noch zu sehen von dem furchtbaren Ringen<br />

vor zwanzig Jahren. Aufgewühlte Felder, abgemähte<br />

Wälder, zerschossene Dörfer, alles das bietet<br />

noch fast das gleiche Bild, wie es vom Weltkrieg<br />

hinterlassen wurde.<br />

Als Routenkarte für die Schweiz und Frankreich<br />

empfehle ich Ihnen die doppelseitig bedruckte<br />

Frankreich-Karte des Hallwag-Verlages, Bern, und<br />

fei'ner den Automobilführer Frankreich, vom selben<br />

Verlag heraussegeben. In diesem finden Sie auch<br />

eine eingehende Beschreibung des ehemaligen<br />

Kiiegsgebietes um Verdun.<br />

Büchertisch<br />

Die Majorin. Erzählung von Ernst Wiechert.<br />

220 Seiten. Albert Langen—Georg Müller-Verlag,<br />

München. — Der Verfasser des zur Zeit in unserm<br />

Feuilleton laufenden Romans «Die Magd des Jürgen<br />

Doskocil» legt seinem grossen Leserkreis mit<br />

der Erzählung «Die Majorin» ein neues, reifes<br />

Werk vor. Es bestätigt, was wir seinerzeit in der<br />

Einleitung im Feuilleton schrieben. Wiechert überwindet<br />

das Chaos und die innern Wirren der Gegenwart<br />

mit der Kraft einer grossen, liebesbereiten<br />

Seele. Seine Bücher sind nicht intellektuell ereonnen,<br />

sondern in eine grosse, umfassende Gefühlswelt<br />

eingebettet, die sich mit den Kräften d«r<br />

Natur, des Blutes verbunden weiss. Darum ist dieses<br />

neue Buch 'viel mehr innerlich erlebtp Dichtung<br />

als bewusst gestalteter Roman. In Wiechert<br />

•dürfte das Dritte Reich einen seiner edelsten Dichter<br />

gefunden haben, der das Lob der Heimat und<br />

die Verbundenheit von Blut und Boden mit überragender<br />

dichterischen Kraft gestaltet. Der Sang<br />

von diesen zwei Menschen, der Frau Majorin und<br />

des "heinnrekehrten Kriegers, der den Weg zurück<br />

erst nach zwanzig grauenvollen Jahren wieder<br />

fand, in denen sich sein Herz und Geist verhärtet<br />

und versteint haben, ist so schwermütig und traurig,<br />

wie die Oefle der ostpreiissischen Moore, die<br />

geheimnisvolle Dunkelheit der Wälder, das<br />

Sr'hwarzblnu des Waldsees, an dem sich der Mann<br />

als Jäner heimisch nicderlässt. und die We'te und<br />

Verlorenheit der Felder und Wiesen. Wiechert<br />

stammt selbst aus der ostpreussischen' Hpide, mit<br />

ihm fand ein Abkömmling eines alten Försterge-<br />

6chlechtps den Weg aus dem Bereich unermesslicher<br />

Wälder mit vielen Tieren und wenig Menschen<br />

in die Oeffentlichkeit des dichterischen Wirkens.<br />

In seinem neuen Werke ist die TTnrube wildschlagender<br />

Herzen und die grosse Stille der ewigen<br />

Heimat eingefangen. Das Blut rauscht hörbar<br />

durch die Adern, wenn der Flötenruf de«<br />

Brachvogels in den ungeheuren Himmels^rand der<br />

Abendwolken fällt. Die Schicksale der Menschen,<br />

tiefinnerlichst orfasst, wachsen nach den gleichen<br />

Gesetzen wie die Blumen, der Wald und der Weizen.<br />

Wer dieses Buch liest, hört seinen eigenen<br />

Herzschlag wieder, auf den er atemlos lauschen<br />

muss. Wiecherts Sprache macht das Unsagbare und Drang. Von besonderem Interesse ist der Teil<br />

sagbar, und ist von einer Sauberkeit und Grosse, des Buches, der den Aufstieg des jugendlichen<br />

die das Buch zum edlen Kunstwerk erheben. Man Stammesfürsten Achmet Zogu zum Führer und<br />

höre, wie diese Erzählung endet; «Erst als sieKönig seiner Nation schildert und den Aufbau des<br />

die Pappeln schon erkennen kann über dem Hof, neuen Staates unter seiner Führung behandelt.<br />

die wie lautlose Fontänen stehen, Silber und Wer ein Land zu schätzen weiss, das den Vorzug<br />

hat, heute noch abseits der grossen Touristen-<br />

Schwärze um die weissen Schäfte, bleibt sie am<br />

Weidegarten stehen und pfeifft leise nach ihrem karawanenstrassen zu liegen, das Naturschönheiten<br />

verschiedenster Art, interessante Altertnnns-<br />

Pferd. Und dann steht sie eine Weile, wie der<br />

Jäger gestanden hat, die. Arme um den Hals des denkmäler, Städtebilder von morgenländischem<br />

Tieres. Aber sie hat ihre Stirn nicht verborgen<br />

unter der dunklen Mähne, sondern nur ihre Wange<br />

an den Hals des Pferrles gelegt, und so sehen sie<br />

beide hinaus, wo der Mond nun über den Wäldern<br />

steht. ><br />

bo.<br />

Albanien von heute. Von Stephan Ronart. Verlag:<br />

Pays et Peuples, Wien. — Noch vor wenigen<br />

Jahren war Albanien ein Land, das den Autotouristen<br />

wenig interessierte. Aber im letzten Jahrzehnt<br />

haben sich in diesem Lande grundlegende<br />

Umwandlungen abgespielt. Das junge Königreich<br />

hat mit überraschendem Tempo in vielen Dingen<br />

seinen Anschluss an die fortgeschrittenen Zustände<br />

Europas gefunden.<br />

letzten Jahren dieses Land besucht haben, stellen<br />

übereinstimemnd fest, dass die öffentliche Sicherheit<br />

in keinem Lande Europas grösser ist als in<br />

Albanien. Neue Strasen. die für den Automobilverkehr<br />

gebaut sind, vermitteln den Verkehr im<br />

Lande. Für die Bequemlichkeit des Reisenden ist<br />

viel getan worden.<br />

Albrecht, Fürst von Urach, Graf von Württemberg,<br />

der wiederholt durch längere Zeit Albanien<br />

bereiste, hat jüngst im « Berliner Lokalanzeiger »<br />

in den Tönen höchster Begeisterung Albanien als<br />

Reiseland gepriesen. « Wenn Sie Ihren Wagen mitnehmen<br />

wollen, » so sagt Fürst von Urach, « um<br />

so besser; Sie haben mit Ihrem Triptik alle Erleichterungen<br />

und finden die landschaftlich schönsten<br />

Strassen des Balkans, die Sie in unwahrscheinlich<br />

wilde und grossartige Gebirge, an kristallklare<br />

Bergseen, in die geheimnisvollen morgenländischen<br />

Städte dieses Landes führen, in dem<br />

keine Stadt der andern gleicht. »<br />

In dem Zeitpunkt, in dem sich das Interesse<br />

vieler Touristen diesem neuen Reiseland zuwendent,<br />

erscheint ein Buch, das jedem Besucher Albaniens<br />

willkommen sein wird: « Albanien von<br />

Heute », von Stephan Ronart (Edition Pays et<br />

Peuples, Wien). Dem Reisenden, der ein Land<br />

nicht, nur gedankenlos durchfahren, sondern die<br />

Eigenart von Land und Leuten in sich aufnehmen<br />

will, hat bisher ein Buch gefehlt, das ihm von<br />

Albanien und den Albanern in bündiger Form genügende<br />

Kenntnis insbesondere über die Entwicklung<br />

der letzten Jahre vermittelt. Diese Lücke füllt<br />

Ronarts Buch trefflich aus In anschaulicher Weise<br />

schildert der Autor das Land mit seinen Naturschönheiten,<br />

das albanische Volk, seinen Ursprung,<br />

seine Eigenart, die dreitausendjährige Geschichte<br />

dieses ältesten Volkes Europas und die<br />

Geburt dieses jüngsten Staates Europas aus Sturm<br />

Reiz besitzt und von einem patriarchalischen Volk<br />

ritterlichen Charakters und einzigartiger Gastfreundschaft<br />

bewohnt ist, der wird dieses von schönen<br />

Lichtbildern ausgestattete Buch mit Aufmerksamkeit<br />

lesen und nicht aus der Hand legen ohne<br />

den Wunsch, Albanien kennenzulernen.<br />

Die romanischen Altäre und Fresken der Kirche<br />

von Meiringen. — Von Dr. R. Forrer. 58 Seiten.<br />

Verlag: Verkehrsverein Meiringen. Der berühmte<br />

Ausflugsort im Berner Oberland — Meiringen<br />

— besitzt eine noch viel zu wenig bekannte<br />

Sehenswürdigkeit, die kürzlich durch eine wissenschaftliche<br />

Schrift des Strassburger Archäologen<br />

Alle Reisenden, die in denDr. Forrer erstmals eingehend gewürdigt worden<br />

ist. Es handelt sich um die mehrmals verschüttete<br />

romanische Kirche dieses Ortes. Man denke<br />

sich einen Kirchenbau, der spätestens im 11.<br />

oder 12. Jahrhundert durch den Schutt einer Alpbachüberschwemmun»<br />

plötzlich zugeschüttet worden<br />

ist. dann erweitert wieder aufgebaut wurde<br />

und erneut einer grossen Ueberschwemmung zum<br />

Opfer fiel. Der gleiche Prozess wiederholte sich<br />

noch öfters, da die Bewohner hartnäckig am gewählten<br />

Ort festhielten, aber der Alpbach ebenso<br />

hartnäckig seine Zerstörung und Schuttaufschüttung<br />

wiederholte.<br />

Von all dem wusste man nichts mehr, bis während<br />

des Krieges bei Restaurierungsarbeiten der<br />

heutigen Kirche man auf diese unterirdischen Kirchenteile<br />

stiess, die man im Laufe der Zeit freilegte.<br />

Starke Eisenträger wurden unter den heutigen<br />

Kirchenboden eingezogen, und so erstand ein<br />

unterirdischer Raum. Man sieht die Altäre noch<br />

an ihrer alten Stelle; ja man fand sogar noch die<br />

Reliquien, die sie enthielten; über einem der Altäre<br />

wölbt sich noch wohlerhalten eine formvollendete<br />

Bogenarchitektur mit Resten alter Bemahing.<br />

Nicht weniger als drei solcher Altäre sind<br />

noch vollständig erhalten.<br />

An den Wänden links und rechts der alten<br />

Kirchenmauer sieht man, bis auf zirka zwei Meter<br />

Höhe konserviert, farbenleuchtende Fresken.<br />

Der erhöhte Chor war gegenüber dem Kirchenschiff<br />

durch einen dreigeteilten Lettner abgeschlossen,<br />

wie er in seiner Urwüchsigkeit wohl<br />

kaum noch irgendwo erhalten ist. Ueber dem<br />

künstlichen Boden sind Freskenmalereien erhalten,<br />

die Szenen aus der biblischen Geschichte darstellen,<br />

Adam und Eva, die Arche Noabs. Noahs<br />

Pflanzung des Weinstocks und ihre Folgen, Abrahams<br />

Opfer, Jakob und Esau etc. Zahlreiche Abbildungen<br />

der verschiedensten Funde, so auch der<br />

Wenn der Jongleur vom Regen überrascht wird<br />

und keine Hand frei hat.<br />

(«Prager Tagblatt».)<br />

Fresken avis der soeben erst fertig restaurierten<br />

Friedhofkapelle, sind in Dr. Forrers Schrift publiziert.<br />

Allein diese Kirche schon, mit ihren mittelalterlichen<br />

und Renaissanceresten, bildet einen<br />

ganz eigenartigen Anziehungspunkt für die Kunstverständigen,<br />

aber auch für diejenigen, die nach<br />

Meiringen pilgern, um sich die berühmten Schönheiton<br />

der Umgegend anzusehen.<br />

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Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

Di. abend 13.NOV. Volksvorstellung: Sensationsprozess,<br />

gespielt vom Ensemble d.<br />

Schauspielhauses.<br />

Mi. abend 14. Nov. Grüezi (A-Ab. 6).<br />

DO. abend 15. NOV. Volksvorstellung: Zar und Zimmermann.<br />

Fr. abend 16. Nov. Grüezi (A-Ab. 6).<br />

Sa. abend 17.NOV. Die versunkene Glocke, schweizerische<br />

Erstaufführung, Oper<br />

v. 0. Respighi, nach G. Hauptmann.<br />

SO. nachm. 18. NOV. Die Zauberflöte.<br />

So. abend 18. Nov. Grüezi.<br />

Schauspielhaus Abends ?H I<br />

tag nachm.<br />

Di. abend 13. Nov. Gastspiel The English Players:<br />

«White Cargo», by Gordon.<br />

Mi. abend 14. Nov. Prof. Mannheim.<br />

DO. abend 15. NOV. 8 Uhr- König Heinrich IV., von<br />

Shakespeare, 1. u. 2. Teil.<br />

Fr. abend 16. Nov. Prof. Mannheim.<br />

Sa. abend 17. NOV. König Heinrich IV., 1. u. 2. Teil.<br />

So. nachm. 18. NOV. 3X Uhr: Prof. Mannheim.<br />

So. abend 18. NOV. 8K Uhr: Prof. Mannheim.<br />

b. Bellevueplatz<br />

Die drei Stimmungskanonen:<br />

Burian — Maiersky.<br />

Bekanntes Familienhaus geg. d. Theater am<br />

See. Massige Preise bei bester Verpflegung.<br />

n7in


N»92 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Der Herr der Landstrasse. Der Rossfuhrmann<br />

sei es, sagte früher der Fiissgänger.<br />

Nein, der Automobilist, äusserte sich später<br />

der Radfahrer. I woher, der Radfahrer<br />

nimmt sich das Recht heraus, zu fahren, wie<br />

er will, sagen etwa die Automobilisten. Warum<br />

sollen wir nicht einen Beitrag leisten<br />

zur Auffassung, dass der Strassenarbeiter<br />

sich als der Herr fühlt ?<br />

Fuhr da neulich eine Dame (die sich nebenbei<br />

in zahlreichen Olubwettbewerben<br />

über ein mehr als durchschnittliches Können<br />

ausgewiesen hat) in einem grossen, noch<br />

keine 2 Monate alten Wagen das staubige<br />

Simmental hinauf gegen den Col du Pillon.<br />

Eben befand sich die Strecke zwischen<br />

Qsteig und der Passhöhe in Reparatur, was<br />

ja nun einmal nicht zu vermeiden ist. Rechts<br />

Jagen stellenweise Schotterhaufen, die mehr<br />

als die Strassenhälfte einnahmen, und links<br />

an der Strasse waren 30 cm breite und ebenso<br />

tiefe Gräben, in die nachher Quadersteine<br />

versenkt wurden. Zum Durchfahren blieb<br />

somit eine Breite von etwa 1,5 m. Die Dame<br />

sah, dass mit ihrem 1,90 m breiten Wagen<br />

ein Durchkommen ohne Beschädigung ausgeschlossen<br />

war. Sie stoppte und bat die<br />

Strassenarbeiter, die nach ihrer Meinung<br />

kurz vorher abgeladenen Schotterhaufen<br />

nach der Strassenmitte hin etwas zu ebnen.<br />

Die Antwort war höhnisches Grinsen und :<br />

«Les camions passent aussi.» Entweder<br />

sollte die Dame mit dem neuen Wagen den<br />

Schotterhaufen durchstechen oder in den<br />

Graben abrutschen. Als sich nach längerm<br />

Warten von den Arbeitern, die mit der<br />

Schaufel in der Hand dastanden, nicht einer<br />

rührte, blieb der Lenkerin nichts anderes<br />

übrig, als mit ihrer Begleiterin, also ebenfalls<br />

einer Dame, auszusteigen und für die<br />

Durchfahrt das Gröbste der Haufen wegzuräumen...<br />

angesichts der Herren der Schöpfung...<br />

und der Landstrasse. Die Dame fuhr<br />

iann links hart am Graben vorbei und erhielt<br />

trotzdem noch als Andenken das rechte<br />

Trittbrett gehäuft voll Schotter.<br />

Man darf sich wohl die Frage überlegen,<br />

ob so etwas in einem andern Lande möglich<br />

gewesen wäre. Solche Rücksichtslosigkeiten<br />

sind jedenfalls nicht dazu angetan, für unsern<br />

Automobilfremdenverkehr Reklame zu machen.<br />

Man kann allerdings auch sagen : angesichts<br />

der Versuche, die Alpenstrasseninitiative<br />

zu sabotieren, kommt es aui solche<br />

Kleinigkeiten auch nicht mehr an. 0<br />

Wer fängt an? Ein Einsender C. G. in G. macht<br />

•einen Vorschlag in der «Automobil-Revue» No. 87,<br />

Seite 11 und Tegt eine Selbstüberwachung<br />

der Motorfahrzeugführer durch Mitglieder<br />

der beiden grossen Verbände A. C. S. und T. C. 3.<br />

an. Der Zürcher Kant. Motorfahrer-Verband hat<br />

schon seit seiner Gründung sich eine erste und<br />

ernste Pflicht, die Erziehung der Motorfahrer im<br />

öffentlichen Verkehr auferlegt. Nach langem Su-<br />

_ chen einer Formel wurde unter dem Namen «Strassenwache><br />

eine Institution ins Leben gerufen, deren<br />

Aufgabe es sein eoll, unanständige und den Verkehrsvorschriften<br />

zuwiderhandelnde Fahrer auf Ihre<br />

Fehler aufmerksam zu machen. Für jeden Fehlbaren<br />

ist ein Rapport auf vorgedrucktem Formular<br />

auszustellen und je eine Kopie dem Z. K. M. V -<br />

Sekretariat und dem fehlbaren Fahrer zuzustellen.<br />

Grobe Verstösse sind sofort den zuständigen Polizeibehörden<br />

zu melden. Aber auch bei Unfällen, Körperverletzungen<br />

etc. soll der Strassenwächter behilflich<br />

sein, indem er Arzt und Polizei zur sofortigen<br />

Hilfeleistung aufbietet. Der Strassenwächler<br />

6oll aber auch einen Unfall rekonstruieren können,<br />

derselbe muss Schreibpapier. Bleistift, Meter und<br />

ev. eine Kreide oder etwas Gips mit eich führen,<br />

um den Unfallort genau markieren zu können.<br />

Sie 6ehen also, Herr C. G., wir Motorradfahrer<br />

haben den Mut aufgebracht, ein Werk zu beginnen,<br />

bevor andere grosse Verbände ihre Theorie in die<br />

Praxis umzusetzen verstanden haben. Wenn es uns<br />

auch materiell und finanziell schwer fällt und wenn<br />

das erste Saisonresultat auch etwas mager ausgefallen<br />

ist, so wollen wir die Hände nicht in den<br />

Schoss legen, sondern mit frischem frohem Mut<br />

als kleiner Verband an der Lösung dieser grossen<br />

Aufgabe weiterarbeiten. Der Erfolg wird nicht ausbleiben.<br />

Propagandakommission, des Z. K. M. V.<br />

Verständigt die Polizei auch bei kleineren Un<br />

fällen! Kürzlich war ich gezwungen, auf einer Geschäftsreise<br />

wegen einer momentanen kritischen<br />

Situation vor mir ziemlich brüsk zu stoppen un<br />

hatte keine Zeit mehr, einem nachfolgenden Last<br />

wagen ein entsprechendes Zeichen zu machen,<br />

«er hatte sehr nah aufgeschlossen und vermocht!<br />

daher nicht mehr rechtzeitig anzuhalten, so das!<br />

mein Wagen von hinten angefahren wurde. Dar<br />

aus entstand ein Schaden an der Karosserie, de<br />

eine Reparatur von ungefähr 300 Franken ergab.<br />

Der in Frage stehende Lastwagenehauffeur eine:<br />

St. Galler Firma ersuchte mich nun, doch von eine<br />

Anzeige an die Polizei Umgang zu nehmen. E<br />

erklärte sich ohne weiteres schuldig und versichert<br />

mir, ich könne auf eine prompte Regelung des<br />

Schadenfalles zählen. Vorsichtshalber Hess ich mi<br />

in mein Notizbuch von dem Chauffeur eine dies<br />

bezügliche Erklärung unterschreiben, die ein Augen<br />

zeuge noch gegenzeichnete. Dem dringenden Er<br />

suchen, doch die Angelegenheit nicht aufzubauschen<br />

und durch polizeiliche Intervention zu komplizieren<br />

gab ich schliesslich nach und verzichtete auf wei<br />

tere Schritte. Als ich nun wegen der Deckung des<br />

Schadenbetrages bei der St. Galler Firma selbst vorsprechen<br />

wollte, verleugnete sich die Geschäfts<br />

leitung verschiedentlich und gab andererseits au<br />

Zuschriften überhaupt keine Antwort. Es blieb also<br />

nichts mehr übrig, als Betreibung einzuleiten, die<br />

dann mit Rechtsvorschlag erwidert wurde. Nun<br />

erwächst mir aus der Sache noch vermehrter Umtrieb<br />

und Auslagen, ganz abgesehen von dem Aerger,<br />

den ich ob dieses unverschämten Vorgehens deT<br />

verantwortlichen Firma empfinde.<br />

Aus der Erfahrung werde ich aber eine Lehre<br />

ziehen, deren Befolgung ich auch anderen Automobilisten<br />

empfehlen möchte: Nach Unfällen irgend<br />

welcher Art, auch wenn sie nur mit Sachschaden<br />

verbunden sind, ohne Ausnahme die Polizei zur<br />

Tatbestandaufnahme anrufen. Aus sogenannten<br />

gentleman-agreemente ergibt sich, wie das obige<br />

Beispiel zeigt, selten etwas Gutes! N. in B.<br />

Die gefährliche Kreuzung bei Oftringen. Ein erneuter<br />

Unfall, der sich an einem letzten Sonntag<br />

an dieser schwierigen und stark frequentierten<br />

Strassenkreuzung ereignete, gab Anlass zu verschiedenen<br />

Zuschriften und geharnischten Protesten. Die<br />

Gefährlichkeit dieser Stelle müsste der Gemeinde und<br />

dem Staat endlich zur Genüge bekannt sein, nachdem<br />

sich dort schon mehrere Unfälle zutrugen. Es wird<br />

daher dringend verlangt, dass endlich wenigstens<br />

Warnungstafeln aufgestellt werden, um die weniger<br />

mit der Oertlichkeit vertrauten Fahrer auf die kritische<br />

Kreuzung aufmerksam zu machen. Im weiteren<br />

wird die Frage erhoben, ob es nicht möglich<br />

wäre, wenigstens an besonders verkehrsreichen<br />

Sonn- und Festtagen, einen Polizisten mit der Verkehrsregelung<br />

zu beauftragen. Auf alle Fälle sollten<br />

es sich die Behörden angelegen sein lassen, die<br />

Verkehrsverhältnisse hier auf irgend eine Art und<br />

Weise zu verbessern. Es geht nicht an, 'tatenlos zuzusehen<br />

und abzuwarten, bis die Kreuzung noch<br />

weitere Opfer gefordert hat. Gewiss hat der steuerzahlende<br />

Motorfahrzeugführer und jeder weitere<br />

Strassenbenützer das Anrecht, von den Strassenanlagen<br />

ein Minimum an Sicherheit zu verlangen, dies<br />

um so mehr, wenn der Zweck mit verhältnismässig<br />

einfachen Mitteln, wie es die Aufstellung von Warnungssignalen<br />

darstellt, erreicht werden kann.<br />

Neue Industrie. Die Schweizer. Draht- und<br />

Gummiwerke Altdorf stellen uns nachfolgende Ausführungen<br />

zu:<br />

Durch die Schweizer Presse geht ein Artikel, in<br />

welchem unter dem Titel « Um die Erstellung einer<br />

neuen schweizerischen Pneufabrik » gegen die Einrichtung<br />

einer zweiten Pneufabrik in der Schweiz<br />

Sturm gelaufen wird.<br />

Der geistige Urheber des Artikels ist der Zentralsekretär<br />

des Autogewerbeschutzverbandes. Diesem<br />

Verbände ist die Einkaufsgenossenschaft «Esa»<br />

angegliedert, welche als Vertreterin die Produkte<br />

der bisher einzigen schweizerischen Pneufabrik vertreibt.<br />

Die Stellungnahme des Zentralsekretärs gegen<br />

die Begründung einer zweiten Pneufabrik<br />

braucht daher keine weitere Erklärung.<br />

Wir wollen keine Pressepolemik. Wir sind aber<br />

verpflichtet, gegenüber den einseitigen Ausführungen<br />

folgende objektive Feststellungen zu machen:<br />

1. Zurzeit werden zirka 80 Prozent des schweizerischen<br />

Pneuverbrauches eingeführt. Eine grössere<br />

Inlandfabrikation bringt vermehrte Arbeitsgelegenheit<br />

und liegt daher im Allgemein-Interesse<br />

der schweizerischen Volkswirtschaft. Sie erleichtert<br />

auch im Kriegsfalle die Versorgung der Armee mit<br />

Pneus.<br />

2. Wir haben für unsere Fabrikation das « Firestone-Verfahren»<br />

erworben, um die langjährigen<br />

Fabrikationserfahrungen dieser Weltfirma zunutze<br />

zu ziehen und den schweizerischen Verbrauchern<br />

von Anfang an ein erstklassiges Fabrikat zur Verfügung<br />

stellen zu können.<br />

3. Die Anlage und maschinellen Einrichtungen<br />

bringen dem schweizerischen Gewerbe und dei<br />

schweizerischen Maschinenindustrie zusätzliche Ar-<br />

Fabrik » in Spanien. Gerade der Erfolg der spanischen,<br />

nach dem « Firestone-Verfahren » arbeitenden<br />

Unternehmung hat uns veranlasst, das Verfahren<br />

für die Schweiz zu erwerben.<br />

6. Auf'die polemischen, in schwächlichen Konkurrenzbefürchtungen<br />

begründeten Ausführungen<br />

treten wir nicht ein. Wir bemerkon lediglich, dass<br />

der Schweizer Markt ohne Schwierigkeiten die Produktion<br />

zweier Fabriken aufnimmt und dass die<br />

bestehende Fabrik, so lange keine krassen Qualitätsunterschiede<br />

bestehen, für ihren Absatz nicht zu<br />

fürchten hat.<br />

Die Schweizer Konsumenten aber — auch die<br />

Postverwaltung und die Armee — haben ein grosses<br />

Interesse daran, dass sie nicht einem einzigen<br />

Fabrikanten ausgeliefert sind und dass jede der<br />

beiden Fabriken sich fortgesetzt für die beste Quali-<br />

Herr Dr. Wiesen danger, Polizeiinspektor der<br />

Stadt Zürich, hat seinerzeit beim Tätigkeitsbeginn<br />

der Institution den versammelten Strassenwächtern<br />

ein orientierendes und lehrreiches Referat gehalten<br />

und auch klar auseinandergesetzt, was für Funktionen<br />

der Strassenwach'e im Rahmen der Gesetze<br />

zustehen. Dabei darf sich natürlich ein Mitglied<br />

der Strassenwache in seinem Amte keine Amtsanmassung<br />

zuschulden kommen lassen, das bedingt<br />

schon zum voraus ein Vertrautsein mit den geltenden<br />

Vorschriften und den Verkehrsgesetzen.<br />

Von der Praxis erhalten wir nun ein Bild, •wie<br />

wir es uns vielleicht nicht vorgestellt haben. Gewiss<br />

sind unsere Erfahrungen in der kurzen Zeit des<br />

Bestehens der Strassenwache noch nicht so, dass<br />

man schon Richtlinien und Schlüsse daraus ziehen<br />

könnte, es sind aber untrügliche Anzeichen vorhanden,<br />

die beweisen, dass sich eine strenge Selbstkontrolle<br />

der Motorfahrzeuglenker nicht nur lohnt, sondern<br />

bei ernster Pflichtauffassung hier Werte geschaffen<br />

werden, die Strafgesetze und Polizeiverordnungen<br />

nicht zu vollbringen imstande sind. Was<br />

nun die Rapportierung von fehlbaren Fahrern anbetrifft,<br />

so mag bei einzelnen Mitgliedern der Strassenwache<br />

eine gewisse Scheu oder Befangenheit vorherrschen,<br />

auf der anderen Seite aber haben sich<br />

mutige Kämpfer für unsere Sache herangebildet,<br />

die sich nicht scheuen, einen Fehler begehenden<br />

Fahrer auf sein vorschriftswidriges oder unanständiges<br />

Verhalten aufmerksam zu machen. Dass sich<br />

das Augenmerk der Strassenwächter nicht nur auf<br />

Verbandsfremde Fahrer, sondern auch auf unsere<br />

Mitglieder selbst richtet, versteht sich von selbst.<br />

tät ihrer Produkte einsetzen muss.<br />

beit. Aus dem Auslande werden nur Spezialmaschinen<br />

bezogen, die in der Schweiz nicht erhältlich<br />

sind.<br />

4. Mit Ausnahme weniger Spezialisten und einzelner<br />

vorübergehend notwendigen Lehrarbeitern<br />

werden viele Schweizer Arbeiter Beschäftigung und<br />

eine neue Verdienstmöglichkeit finden und der Arbeitslosigkeit<br />

entrissen.<br />

5. Eine glatte Erfindung ist die Behauptung, die<br />

Einrichtung der Fabrik erfolge mit alten Maschinen<br />

aus einer mangls Rendite stillgelegten < Firestone-<br />

Die Nachteile,<br />

welche einem sog. « Privat-Fabrikationsmonopol»<br />

auf die Dauer anhaften würden, brauchen wir nicht<br />

besonders aufzuzählen!<br />

Schliesslich weisen wir noch den verkappten<br />

Vorwurf zurück, als handle es sich bei der von uns<br />

begründeten Pneufabrik lediglich um eine Ablage<br />

der < Firestone-Weltfirma ». Die Uebernahme des<br />

Verfahrens ist ohne Eirifluss auf den schweizerischen<br />

Charakter dex.Unternelunuflg. dea wir verbürgst.<br />

SEKTION AARGAU. Martini-Ball. Als Abschlus<br />

unseres diesjährigen erfolgreichen Clubjahres fin<br />

det nächsten Samstag, den 17. November <strong>1934</strong>, in<br />

den Räumen des Kursaal-Casino Baden der traditionelle<br />

Martini-Ball statt, der auch dieses Jah<br />

wiederum ein grosses gesellschaftliches Ereignis zu<br />

werden verspricht. Die zahlreich eingehenden An<br />

meidungen und das auserwählte Gabaretprogramm<br />

lassen darauf hindeuten, dass dieser Anlass dem<br />

letztjährigen um nichts nachstehen wird. Im gros<br />

sen Saal wird das komplette Kurorchester unter<br />

Kapellmeister Ernö Kaisz zum Tanz aufspielen,<br />

währenddem für den kleinen Saal erstmals ein<br />

zweites Orchester, eine Burenkapelle, verpflichtet<br />

worden ist, so dass die Tanzlustigen voll und ganz<br />

auf ihre Rechnung kommen werden. Aber auch di<br />

nicht Tanzenden werden sich ergötzlich amüsieren<br />

Küche und Keller des Kursaals werden den kuli<br />

narischen Ansprüchen zu genügen wissen. Um<br />

jede Störung in der Küche zu vermeiden, ersuchen<br />

wir dringend, die Anmeldungen bis spätestens 15.<br />

November unserem Sekretariate in Aarau schriftlich<br />

oder telephonisch (20.60) zugehen zu lassen.<br />

SEKTION BERN. Lichtbildervortrag vom 19. No<br />

vember. Der erste Sektionsanlass im Winterhalb<br />

jähr <strong>1934</strong>/35 ist dem Reiseland Italien gewidmet<br />

Herr M. Lauterburg-Diedel, Muri bei Bern, sprich<br />

über Altes und Neues aus Italien. Der Referen<br />

besitzt gegen 200 vortreffliche Lichtbilder von automohilistischen<br />

Streifziigen, die keine sechs Monate<br />

zurückliegen. Für viele wird die Schilderung Neues<br />

aus Italien bringen, andere werden wieder angesichts<br />

der ausgezeichneten Aufnahmen sich früherer Begebnisse<br />

erinnern. Der Vortrag findet Montag, den<br />

19. November, 20 Uhr, im Hotel Schweizerhof, Bern<br />

(Grosser Saal, 1. Stock), statt.<br />

Tanzabend vom 1. Dezember <strong>1934</strong>. In wenigen<br />

Tagen wirbt ein zügiges Einladungsschreiben für<br />

den Besuch des Tanzabends. Die Propaganda-<br />

Kommission, in der Rolle des < maitre de plaisir »,<br />

hat ihre Vorbereitungen soweit abgeschlossen, den<br />

Bellevue-Saal gepachtet, Küche und Keller inspiziert<br />

und hernach das übliche Mitternachtssouper<br />

mit peinlicher Sorgfalt zusammengestellt. Im weiteren<br />

ist es ihr .gelungen, ein führendes Modehaus<br />

Berns zu einer Vorführung seiner letzten Pariser<br />

Modelle zu bewegen und diese Attraktion gleichsam<br />

als Anhängsel zum Menü zu servieren. Andere<br />

Ueberraschungen und Amüsements sollen<br />

auch nicht fehlen. So wird in Erwartung eines<br />

zahlreichen Besuches die Bar in den Dienst des<br />

A. G. S. gestellt. Der Tanzabend bildet in Zukunft<br />

den einzigen gesellschaftlichen Anlass der Sektion<br />

Bern, er wird deswegen auf eine ganz neue Grundlage<br />

gestellt, um auch dem Charakter des nunmehr<br />

verwaisten Clubballes gerecht zu werden. Es<br />

ist damit zu rechnen, dass der zu Anfang der<br />

Wintersaison stattfindende Anlass alles auf die<br />

Beine bringt, was Sinn für Tanz und fröhliches<br />

Zusammensein hat. Tisehbestellungen nimmt das<br />

Sektionssekretariat (Tel. 23.813) jetzt schon entgegen.<br />

Der Preis für die Tanzkarte, inkl. Mitternachtssouper<br />

und Garderobe, ist Fr. 8.50.<br />

Die von der Ortsgruppe Langenthai vorbereitete<br />

autotechnische Kontrolle in Langenthai ist auf<br />

iecht guten Boden gefallen. Vorläufig können noch<br />

weitere Anmeldungen entgegengenommen werden.<br />

Meldeschlues: Samstag, den 10. November. Anmeldungen<br />

sind an den Sekretär der Ortsgruppe<br />

Herrn Max Baümberger, Brauerei Langenthai, erbeten.<br />

Allfällige Wünsche wegen der Vorführungszeit<br />

sind gleichzeitig anzubringen.<br />

SEKTION ZÜRICH. Das Martinimahl Tom<br />

15. November, für das schon über 300 Anmeldungen<br />

vorliegen, wird seinen Höhepunkt in der neuartigen<br />

Schnitzelbank cModerner Anschauungsunterricht<br />

in der Schule» und in der von prominenter<br />

Seite speziell für diesen Anlass verfassten<br />

A.CS>Revue «Schweiz. Landesausstellung 1938»<br />

erhalten. Die Schnitzelhank spielt in Form eines<br />

amüsanten Schulunterrichtes mnd persifliert Geschehnisse<br />

aus dem A. C. S. und Zürcher Leben, die<br />

Revue befasst sich mit den unzähligen, bisherigen<br />

Bestrebungen für die Abhaltung einer schweizerischen<br />

Landesausstellung in der Limmatstadt, sie<br />

erhält ihr besonderes Cachet dadurch, dass die<br />

Mitwirkenden zu 95% Sektionsmitglieder sind.<br />

Zum Martinimahl, dem um 18 Uhr die Wintergeneralversammlung<br />

vorangeht, sind zahlreiche<br />

Vertreter der Zentralbehörden, der Nachbarsektionen<br />

und der kantonalen und städtischen Behörden<br />

eingeladen, s.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Vortragsabende.<br />

Ein -wundersamer Sommer liegt hinter uns.<br />

Mit vollen Zügen konnte der Automobilist die<br />

schönsten Touren ausführen, und viele schöne Erinnerungen<br />

werden sieher zurückbleiben. Nun beginnt<br />

wieder die Arbeit der Gruppe Appenzell A.-<br />

Rh., und der Ausschuss hielt gestern eine Sitzung<br />

b. An der diesjährigen Hauptversammlung wurde<br />

eschlossen, Propagandavorträge zu halten, und<br />

unser rühriger Sektionspräsident, Herr Dr. Lutz in<br />

Flawil, hat sich in verdankenswerter Weise zur<br />

Verfügung gestellt. Es werden drei Vorträge<br />

mit dem nämlichen Thema im Vorder-, Mittel- und<br />

Hinterland abgehalten, und zwar an folgenden<br />

Tagen:<br />

Hinterland: 14. November, abends 8 Uhr, Hotel<br />

«Storchen», Herfsau.<br />

Mittelland: 15. November, abends 8 Uhr, Hotel<br />

«Hecht», Teufen.<br />

Vorderland: 16. November, abends 8 Uhr, Hotel<br />

«Löwen», Heiden.<br />

Es wird referiert werden über: Der Automobilist<br />

und die heutige Gerichtsraxis.<br />

Referent: Herr Dr. Lutz, Gerichtspräsident<br />

in Flawil. Ferner haben sich die Scintilla-<br />

Werke zur Verfügung gestellt, welche durch einen<br />

Fachmann über ihre Produkte und deren Verwenung<br />

referieren lassen.<br />

Da beide Materien den Automobilisten interesiieren<br />

müssen, rechnen wir bestimmt auf einen<br />

:ahlreichen Besuch. Es werden an alle Mitglieder<br />

lersönliche Einladungskarten versandt, und wir<br />

litten, solche zu beachten.<br />

Die letzte Hauptversammlung gab dem Vorstände<br />

den Auftrag, eine Eingabe an den h. Regierungsrat<br />

zu machen betreffend Zahlung der<br />

Vutotaxen in Raten. Da eine Antwort nochnicht<br />

eingegangen ist, werden wir unser Schreiben<br />

nochmals bestätigen und hoffen, der nächsten<br />

Hauptversammlung einen günstigen Bericht erstatten<br />

zu können.<br />

Kollektiv-Unfallversicherung, Unser<br />

rühriger Gruppenpräsident Dr. D.D.S. Fisch<br />

machte dem. Seküönsvorstande die Anregung, ob es<br />

nicht möglich •wäre, eine Versicherung in die Wege<br />

zu leiten, die von der Sektionskasse bestritten<br />

würde. Diese Frage wird gegenwärtig einer eingehenden<br />

Prüfung unterzogen, und wir hoffen<br />

gerne, dass dieses Postulat einer glücklichen Lösung<br />

entgegengehe.<br />

Mu tationen. Es •wird erfreulicherweise konstatiert,<br />

dass heute 90% der Sektionsmitglieder<br />

auch Gruppenmitglieder sind. Die Gruppe Appenzell<br />

A.-Rh. zählt heute total 199 Mitglieder.<br />

Ende November, -wird in Urnäsch eine Voll*<br />

Sitzung stattfinden.<br />

Touristikbulletin des A.C.S.<br />

(m. K. = mit Ketten, o. K. = ohne Ketten.)<br />

Fast .sämtliche -wichtigeren schweizerischen<br />

Hochalpenstrassen sind durch die in den letzten<br />

Tagen erfolgten Schneefälle unpassierbar geworden.<br />

Als Nord-Südverbindung ist nur noch die Julierstrasse,<br />

die den ganzen Winter hindurch offen gehalten<br />

wird, dem Automobilverkehr geöffnet. Die<br />

Situation der einzelnen Alpenstrassen ist folgende:<br />

Albula: gesperrt, Zufahrt im Albulatal m. K. bis<br />

Pxeda möglich.<br />

Bernina: Engadinerseite bia Pontresina offen;<br />

Puschlav m. K. befahrbar bis Pozzolascio.<br />

Brünig: fast schneefrei, O.K. befahrbar.<br />

Etroits: Ketten ratsam.<br />

Flüela: 25 cm Neuschnee, gesperrt; von Daves<br />

her bis Gasthaus Tschuggen m. K. offen; Engadinerseite<br />

bis 5 km oberhalb Süs befahrbar,<br />

Forclaz: vorübergehend gesperrt.<br />

Furka: gesperrt- zwischen Realp und 0berwa!d<br />

im Wallis.<br />

Grimsel: Haslital befahrbaT m. K. ab Innertkirchen<br />

bis zur Zentrale Handeck.<br />

Grosser St. Bernhard, m. K. ab Liddes bis Bourg<br />

St. Pierre.<br />

Hulftegg: 10 cm Schnee, o. K. befahrbar.<br />

Ibergeregg, 10—20 cm Neuschnee, m. K. paasierbar.<br />

Jaun: ca. 50 cm Neuschnee, 'gesperrt.<br />

Julier: gepfadet, m. K. ab Bivio gut passierbar.<br />

Kerenzerberg: schneefrei.<br />

Klausen: gesperrt; Urnerseit« schneefrei his<br />

Urigen; Glarnerseite m. K. bis Urnerboden.<br />

Lenzerheide: angeschneit, o. K., offen.<br />

Lukmanier: zwischen Sta. Maria und Cänrperio<br />

unpassierbar.<br />

Maloja: 80 cm Neuschnee, m. K. passierbar.<br />

Marchairuz: m. K. passierbar,<br />

Mollendruz: o. K. befahrbar.<br />

Montets: 1 m Neuschnee, unpassierbar,<br />

Morgins: 30 cm Neuschnee, m. K.<br />

Mosses:" 20 cm Neuschnee, Ketten erforderlich.<br />

Oberalp: unpassierbar zwischen Andermatt und<br />

Tschamut.<br />

Pillon: 50 cm Neuschnee, gesperrt<br />

Ofen: m. K. passierbar.<br />

Ricken: angeschneit, o. K. befahrbar.<br />

San Bernhardin: 1 m Neuschnee, von Thusis<br />

her bis Hinterrhein o. K offen; von Bellinzona<br />

her m. K. ab Pian San Giacomo bis San Bernardino-Dorf.<br />

St. GotthaTd: 120 cm Neuschnee, unpassierbar;<br />

Nordseite o. K. bis Göschenen befahrbar, wegen<br />

stellenweiser Vereisung ist die Mitnahme von Ketten<br />

angeraten; 'Schöllenen m. K. passierbar; Südseite<br />

bis Fort Foppa ob Airolo offen; Bedrettotal<br />

gepfadet und o. K. befahrbar.<br />

Simplon:. gesperrt.<br />

Splügen: gänzlich gesperrt ab' Splügen-Dorf.<br />

Umbrail: unpassierbar, von Sta. Maria bis Punteal<br />

m. K. offen.<br />

Weissenstein: Ueberf&hrt m. K. möglich.<br />

Wolfgang: Ketten ratsam. Zufahrt nach Arosa<br />

m. K. ab Langwies möglich. Rhonetal o. K. pa«-<br />

sierba-r bis Oberwald.<br />

Italien. Unpassierbar sind: Stelvio, Jaufen, Pordoijoch<br />

und Monte Croce di Comelico. Alle übrigen<br />

Dolomitenpaßstrassen sind ro. K. passierbar.<br />

Oesterreich. Arlberg m. K. passierbar.<br />

Frankreich. Mont Cenis und Roufe d'ete de«<br />

Alpes gänzlich unpassierbar; > ftoute d'hiveT öfc«<br />

Alpes o. K, befahrbar. Mitnahme von Ketten ratsam.<br />

Genfer Salon 1935. Der geschäftsleitende Ausschuss<br />

des Organisationskomitees ist Ende letzter<br />

Woche zusammengekommen und konnte mit Befriedigung<br />

von den bereits eingegangenen zahlreichen<br />

Anmeldungen für den nächstjährigen Salon' Kenntnis<br />

nehmen. Obwohl der Einschreibetermin erst<br />

mit dem 15. November abläuft, so hat sich schon<br />

die Mehrzahl der letztes Jahr beteiligten Aussteller<br />

wiederum zur Teilnahme gemeldet. Dazu kommen<br />

einige neue Firmen, welche erstmals am Salon<br />

vertreten sein werden.<br />

Neugründung:<br />

Garage du Quai, S. A., Genf. Unter dieser Firma<br />

wurde eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital<br />

von 3000 Fr. gegründet. Zweck der Unternehmung<br />

ist der Betrieb einer Garage am Quai Gustav Ador,<br />

sowie der Handel in Automobilen und Zubehör.<br />

Einziger V R. mit Einzelunterschrift ist Jean Camoletti,<br />

Architekt. Geschäftsdomizil: Quai Gustave<br />

Ador.<br />

Kapitaländeruni:<br />

«Rimba», R. J. Jecker, Mineralöl und Benzin,<br />

A.-G., Zürich. In der ausserordentlichen General-<br />

'ersammlung wurde die Erhöhung des Aktienkapitals<br />

von bisher 200.000 Fr. auf 700.000 Fr. beschlossen<br />

und durchgeführt durch Ausgabe und<br />

Volleinzahlung weiterer 500 Inhaberaktien zu 1000<br />

Franken.<br />

Eintragung von Amtes wegen:<br />

Albert Aftenhofer. Garage Waldhaus-Flims. Inhaber<br />

der Firma ist Albert Attenhofer. Betrieb einer<br />

iarage und. Velohandlung.<br />

Firmenlöschung:<br />

Edouard Indermühle, dit Dumoulin, Garage, Lausanne.<br />

Die Firma wird infolge Konkurses von<br />

Amtes wegen gelöscht.<br />

Autovertriebsgenossenschaft Bern. Die Firma<br />

wird infolge Konkurseröffnung von Amtes wegen<br />

gelöscht<br />

Konkurseröffnung:<br />

Autovertriebsgenossenschaft Bern. Konkurseröffnung<br />

vom 19. Oktober, summarisches Verfahren,<br />

Eingabefrist bis"20. November.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.'— M. Bolliger.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />

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Wir übernehmen jede Garantie für beste<br />

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aber kraftvolle Bremswirkung mit diesem<br />

ausgezeichneten Bremsbelag, soweit nicht<br />

schlechter Zustand der Bremstrommeln oder<br />

des ganzen Bremsmechanismus in Frage<br />

kommt. «AMERICAN BRAKEBLOC» zeigt<br />

bessere Resultate als jeder andere Bremsbelag<br />

auf folgenden Wagen: Auburn, Bujck,<br />

Chrysler, Chevrolet, De Soto, Essex-Terraplane,<br />

Fiat 514, Ford 8, Graham, Packard,<br />

Plymouth usw. Innenbackenbremsen mit normal<br />

bemessener Bremsfläche sollten nur mit<br />

«AMERICAN BRAKEBLOC» belegt werden.<br />

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Verlag, Administration, Druck und Clicheria: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.

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