E_1934_Zeitung_Nr.092
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BERN, Dienstag, 13. November <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 92<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint Jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.— REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />
Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jahrlich Fr. 30.- Telephon 28.222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Kampf um den Ausbau der Alpenstrassen<br />
Anlä-sslich der Pressekonferenz in Bern vom<br />
6. November <strong>1934</strong>, welche im Anschluß« an die<br />
Oltener Konferenz der schweizerischen Verkehrsinteressenten<br />
stattfand, hielt Herr Dr. Th. Gubler,<br />
Basel, folgendes Referat:<br />
Der Inhalt der Alpenstrasseninitiative dürfte<br />
bekannt sein : Ausbau der Strassenverbindungen<br />
im Alpengebiet sowie deren Zufahrtsstrassen<br />
durch den Bund. Zur Beschaffung<br />
der Mittel wird der Benzinzoll m der<br />
Weise herangezogen, dass 20 Millionen zum<br />
vornherein zur freien Verfügung des Bundes<br />
verbleiben, während die eine Hälfte des<br />
Restes für Strassenaufwendungen an die<br />
Kantone fällt und die andere Hälfte vom<br />
Bund für die Alpen- und Zufahrtsstrassen<br />
verwendet wird. Nach dem gegenwärtigen<br />
Benzinzollertrag ständen somit für die Alpen-<br />
und Zufahrtsstrassen jährlich etwa 13<br />
Millionen zur Verfügung.<br />
Ebenfalls ist bekannt, dass das Volksbegehren<br />
mehr als 148,000 Unterschriften vereinigt<br />
hat. Nur zweimal ist bisher bei einer<br />
eidgenössischen Initiative eine höhere Unterschriftenzahl<br />
zusammengekommen. Trotzdem<br />
wird vom Departement des Innern die<br />
Initiative abgelehnt und ein Gegenvorschlag<br />
präsentiert.<br />
Den springenden Punkt bildet die Beschaffung<br />
der Mittel. Nach dem Gegenvorschlag<br />
des Bundes soll der Benzinzoll um 10 Rp.,<br />
also von 17 auf 27 Rp., erhöht werden. Von<br />
dieser Erhöhung 1 sollen vier Fünftel im<br />
Schlünde des Bundesfiskus verschwinden<br />
und bloss ein Fünftel, also 2 Rp. auf den<br />
Liter, für den Ausbau der Alpenstrassen verwendet<br />
werden. Bis mit diesem Almosenbeitrag<br />
unser Alpen- und Fernverkehrsstrassennetz<br />
ausgebaut ist, sind wir im internationalen<br />
Automobilfremdenverkehr längst abgefahren.<br />
"" Wie gleichfalls bekannt ist, überstieg die<br />
"schweizerische Einfuhr von jeher die Ausfuhr.<br />
Früher wurde der Ausfall ungefähr gedeckt<br />
durch das Geld, das der Fremdenverkehr<br />
in die Schweiz brachte. Heute, bei dem<br />
katastrophalen Rückgang der Ausfuhr und<br />
des Fremdenverkehrs, ist das Defizit der<br />
Handelsbilanz auf mehr als eine halbe Milliarde<br />
angewachsen. Die Schweiz muss verarmen,<br />
wenn es nicht gelingt, durch vermehrten<br />
Zuzug ausländischer Gäste die Einnahmen<br />
zu steigern.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Die Magd des Jürgen Doskocll.<br />
Roman von Ernst Wiechert.<br />
Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />
München.<br />
(2. Fortsetzung.)<br />
Erst als sie zum erstenmal den Plug wenden<br />
und vor der neuen Furche aufatmend<br />
stehen, sagt er, den Blick zur Hütte zurückgewandt<br />
; «Wie ein kalter Ofen ist der<br />
Mensch...» Jürgen muss ihn erst eine Weile<br />
ansehen, wobei er seine dunklen Brauen auf<br />
eine schmerzliche Weise zusammenzieht, bevor<br />
er statt einer Antwort nickt.<br />
Sie pflügen bis zur Kaffeepause. Sie atmen<br />
beide schwer, und nur wenn sie den<br />
Pflug wenden, fällt ab und zu ein Wort, wie<br />
ein Stein aus einer müden Hand. « Der Bussard<br />
ist da», oder « Sie wollen auch läuten<br />
», oder « Zwei Hechte liegen im Kahn für<br />
dich ».<br />
Erst als sie den kalten Kaffee aus einer<br />
blauen Blechkanne trinken und das schwarze<br />
Brot mit ihren Händen brechen, gibt es eine<br />
Unterhaltung. Sie sitzen auf der warmen<br />
.Grasböschung neben dem Pflug und sehen<br />
beide auf das Moor hinter dem Wasser.<br />
Eine schwere Wolke steht über dem leuchtenden<br />
Horizont, und die Sonne liegt auf<br />
schrägen blauen Balken über ihrem Rand.<br />
< Der Schwarzspecht hat gerufen, vormittags<br />
», sagt Heini.<br />
«Ja, er ruft auf Regen.»<br />
Welche Stellung nimmt nun dabei der Automobilfremdenverkehr<br />
ein. Nun konstatierte<br />
schon der 1932er Jahresbericht der nationalen<br />
Vereinigung zur Förderung des Fremdenverkehrs,<br />
dass das einzig erfreuliche Ereignis<br />
für das Jahr 1932 der Aufschwung des<br />
Autotourismus ist, der zweifellos zur Milderung<br />
der Hotelkrise beitrug. Die erste Fassung<br />
im Bericht lautete sogar dahin, dass<br />
der Automobilfremdenverkehr von 1932 die<br />
schweizerische Hotellerie « gerettet» habe.<br />
Dieser Wortlaut ist auf Veranlassung von<br />
bahnverkehrspoütischen Vertretern in die<br />
zuerst zitierte Form gemildert worden. Bei<br />
der Gelegenheit sei noch folgendes festgestellt<br />
: Im Fremdenverkehr macht das Automobil<br />
der Eisenbahn keine Konkurrenz, sondern<br />
es handelt sich dabei um die Heranziehung<br />
einer Klasse von Fremden, die sonst<br />
überhaupt nicht käme.<br />
In den drei ersten Quartalen <strong>1934</strong> sind in<br />
runder Zahl 235,000 Fremdenautomobile nach<br />
der Schweiz eingefahren, was für das ganze<br />
Jahr etwa 265,000 erwarten lässt. Die Zahl<br />
hat sich in den letzten 11 Jahren versechsundzwanzigfacht,<br />
in den letzten fünf Jahren<br />
verdoppelt. Vor zwei Jahren war das zweite<br />
Hunderttausend noch nicht erreicht. Schon<br />
damals haben nach der Berechnung der Hotellerie<br />
die fremden Automobilisten 72TMifl.<br />
Fr. in unserm Lande zurückgelassen; für das<br />
Jahr <strong>1934</strong> dürfte sich die Summe zwischen<br />
90 und 100 Will, bewegen.<br />
Der Weiterentwicklung des schweizerischen<br />
Automobilfremdenverkehrs droht aber<br />
schwere Gefahr in doppelter Hinsicht. Erstens<br />
durch die Unzulänglichkeit unserer<br />
Alpenstrassen für den neuzeitlichen Verkehr<br />
und zweitens durch die Konkurrenz der übrigen<br />
Fremdenländer, die uns im Strassenwesen<br />
überholt, ihre Gaststätten mit den Ansprüchen<br />
der Automobilgäste in Einklang<br />
gebracht haben und diese Umstände durch<br />
wirksame Reklame auszuwerten wissen. Ein<br />
typisches Beispiel zeigt uns der Strassenbau<br />
im Grossglocknergebiet. Offiziell finanziert<br />
wird das Ganze durch die Grossglocknerstrasse<br />
A.G. : 90 % des Kapitals hat die<br />
Landesregierung übernommen, den Rest Unternehmer<br />
und Gemeinden. Einen pikanten<br />
Beigeschmack bekommt die Sache für uns<br />
dadurch, dass an dem unsere Alpenstrassen<br />
«Was sagtest du.- wie ist es mit der<br />
Springwurzel ? »<br />
Jürgen blickt einmal zur Seite, nach dem<br />
schweigenden Wald, c Er trägt sie am Freitag...<br />
bei zunehmendem Mond. ><br />
< Man kann es sehen ? ><br />
« Manchmal.»<br />
«In einen hohlen Baum ? »<br />
« Ja. ><br />
« Sie gibt alle Schätze ? »<br />
« Der Grossvater hat so gesagt.»<br />
«Auch... auch dass man wieder gerade<br />
wird ? »<br />
«Er hat so gesagt.» '<br />
Das Kind faltet die langen Hände der<br />
Buckligen um seine Knie und sieht über das<br />
Moor. Seine Augen sind weit aufgeschlagen,<br />
und die Sonne weckt goldene Punkte in dem<br />
sanften Braun seiner Iris. Jürgen seufzt und<br />
streckt die Beine aus, weil seine Knie vom<br />
Pflügen zittern. «Man muss auskommen»,<br />
sagt er still. «Wenn sie uns nicht haben,<br />
würden sie die Hunde quälen... ><br />
Heini nickt. Er lächelt sogar. «Du bist<br />
stärker als alle zusammen, sagt er. « Dann<br />
ist es nicht so schwer...»<br />
Als die Sonne untergeht, sind sie fertig.<br />
Jürgen holt die Hechte aus dem Boot.<br />
«Danke», sagt er, als er sie dem Jungen<br />
reicht. Dann fährt er mit den dreimaschigen<br />
Stellnetzen hinaus.<br />
Es dunkelt, als er wiederkommt, aber er<br />
riecht die Tannen, die der Bucklige auf die<br />
Schwelle gelegt hat, einen dick geflochtenen<br />
Kranz und einen kleinen Hügel grüner Aeste.<br />
Er öffnet die Türen, wobei seine starken<br />
konkurrenzierenden Unternehmen zum grossen<br />
Teil schweizerisches Kapital beteiligt ist.<br />
Man kann sich selber ein Bild darüber machen,<br />
wie die Frequenz steigen wird, wenn<br />
nächstes Jahr die Strasse durchgehend eröffnet<br />
wird und gleichzeitig die französische<br />
Route des Alpes im Col de l'Iseran, der<br />
höchsten Alpenstrasse Europas, ihren gloriosen<br />
Abschluss erhält.<br />
Wir in der Schweiz haben seit 33 Jahren<br />
keine durchgehende Alpenstrasse mehr gebaut<br />
und leben von der Tradition. Dabei<br />
kommen auf wichtigen Pässen, wie dem<br />
Ofen, auf weite Strecken nicht einmal zwei<br />
Personenwagen aneinander vorbei, und die<br />
noch nicht modernisierten Trockenmauern<br />
haben den Postautomobilen das Vorrecht<br />
verschafft, auf gewissen, gerade den frequentiertesten<br />
Routen, unter allen Umständen<br />
bergwärts auszuweichen, was die Ausländer<br />
so unsicher macht, dass sie in ihrer<br />
Fachpresse immer wieder warnen: < Nie<br />
wieder auf schweizerischen Alpenstrassen »!<br />
Dass nur mit Bundeshilfe etwas geschehen<br />
kann, daran zweifelt kein Mensch. Viel zu<br />
wenig wird aber berücksichtigt, dass der beschleunigte<br />
Ausbau ein Stück produktive Arbeitslosenfürsorge<br />
bedeutet und die wirklichen<br />
Mehraufwendungen sich um den Betrag<br />
eingesparter Arbeitslosenunterstützung reduzieren.<br />
Nun kommt aber der Kernpunkt: die Beschaffung<br />
der Mittel. Im Bundeshaus hält<br />
man der Initiative entgegen • «Wie soll ohne<br />
die drei Viertel des Benzinzolls der Bundeshaushalt<br />
imi Gleichgewicht bleiben ? » Dem<br />
gegenüber ist festzustellen, dass in der<br />
Schweiz, wo der Bund keine Strassenbaupflichten<br />
hat, der Benzinzoll in elf Jahren<br />
von 100,000 Fr. auf 46 Mill. Fr. erhöht worden<br />
ist. Man hat offenbar in Bern heute vergessen,<br />
dass die grosse Benzinzollerhöfoung<br />
motiviert wurde mit der Notwendigkeit, den<br />
durch die Strassenlasten erdrückten Kantonen<br />
beizustehen. Es gibt ein ständerätliches<br />
Protokoll, wonach Bundesrat Häberlin am<br />
27. September 1924 gesagt hat: «...es wird<br />
allen Kantonen eine Limite gestellt für die<br />
Belastung der Automobile, und was darüber<br />
aufgelegt wird von seiten des Bundes, das<br />
wird zusammen in eine Kasse gelegt, und<br />
der hinterste Rappen strömt wieder hinaus<br />
in alle Kantone», und als offizieller Vertreter<br />
des Bundesrates hat der damalige Bundespräsident<br />
Musy am 18. März 1925 in Genf<br />
erklärt : « Die Erhebung des Benzinzolles ist<br />
Hände zittern, und stellt die beiden Schemel<br />
zurecht. Dann zündet er das Licht an und<br />
steht wartend mit angehaltenem Atem, bis<br />
die Helle das Lager umfasst, die Wände, den<br />
Herd. Nichts ist geändert, aber alles ist erstarrt<br />
: die Gestalt, die Luft, der Raum. Der<br />
Tod füllt sein Haus, und er fühlt sich eingefroren<br />
wie ein Schilfhalm im Eis des Sees.<br />
Stärkeres gibt es als seine Kraft. Schrecklich<br />
ist es, wenn ein Mensch erstarrt. Pflügen<br />
kann man und fischen, aber immer wird<br />
dies da sein. Niemals geht ein Tod fort.<br />
Niemals stirbt ein Mensch für sich allein...<br />
Heini könnte da sein oder wenigstens ein<br />
Tier... ein ganz kleines, warmes Tier...<br />
Dann hebt er den Sarg im Schuppen auf<br />
seine Schultern und trägt ihn hinein. Der<br />
Sarg ist leichter als der Tod. Bevor er die<br />
Leiche hebt, sieht er sich um, aber es ist<br />
niemand ausser seinem Schatten da.<br />
Als er die Ziege gemolken hat, bleibt er<br />
noch ein wenig auf dem Schemel sitzen.<br />
Sie dreht den Kopf und sucht mit schnuppernden<br />
Lippen nach der Tasche in seinem<br />
grauen Rock. Da legt er die Stirn auf den<br />
warmen Rücken des Tieres, der nach Gras<br />
und Sonne riecht und dem fremden Leben<br />
einer fremden Kreatur.<br />
Ein später Wagen kommt den Waldweg<br />
entlangerollt. Das Echo läuft knatternd und<br />
mahlend mit. Der ganze Wald ist laut und<br />
geht tönend und mahnend neben dem Wagen<br />
her.<br />
Jürgen steht schon neben der Fähre, damit<br />
das Eisen nicht laut durch den Wald<br />
klingt. Es ist jemand von hinter dem Moor.<br />
INSERTIONS-PREIS: Die achtsespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder<br />
deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; [ür Anzeigen aus dem Ausland 60 Cti.<br />
Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />
Inseratensehlnsg 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
nicht eine egoistische fiskalische Massnahme<br />
des Bundes.»<br />
Und welches sind nun die Zumutungen von<br />
heute ? Gewitzigt durch die Erfahrung —<br />
man kennt das Sprichwort von den gebrannten<br />
Kindern — ist im Text der Initiative für<br />
den Bund ein Fixum von 20 Millionen genannt<br />
und nicht einen prozentualen Anteil,<br />
um zu verhüten, dass durch eine weitere<br />
Benzinzollerhöhung unserer Volkswirtschaft<br />
schwerer Schaden zugefügt werde.<br />
Wir wissen leider alle, dass mit dem Aufhören<br />
der rumänischen Dumpingkonjunktur<br />
der Benzinpreis mindestens um 5 Rp. steigen<br />
wird (jetzt verkaufen ja alle Produktionsgesellschaften<br />
in der Schweiz mit Verlust).<br />
Nehmen wir dazu die uns in Bern zugedachten<br />
10 Rp., so kommen wir auf einen<br />
Benzinpreis von 50 Rp., was ungefähr den<br />
italienischen und französischen Ansätzen entspricht,<br />
aber weit über den deutschen und<br />
österreichischen Preisen liegt. Allen ist bekannt,<br />
wie stark dieses Jahr in unserm Automobilfremdenverkehr<br />
das Kontingent der<br />
Franzosen war, die sagen : Ca ne coüte<br />
presque rien de rouier en Suisse ! und darin<br />
ein Aequivalent finden für die hohen Preise<br />
der sonstigen Lebenshaltung in der Schweiz.<br />
Mit einer Benzinzollerhöhung würde die<br />
schweizerische Fremdenindustrie ihren letzten<br />
Trumof aus der Hand geben und nicht<br />
nur die Franzosen und Italiener, sondern<br />
auch die Angehörigen anderer Länder vom<br />
Besuche unseres Landes abschrecken. Damit<br />
wird gleichzeitig der Benzinzollertrag eine<br />
Einbusse erleiden, abgesehen davon, dass von<br />
den uns noch besuchenden Fremden keiner<br />
mehr mit leerem Tank nach der Schweiz<br />
ein- und mit vollem Tank ausfährt wie jetzt.<br />
Es sei auch daran erinnert, dass von 1931<br />
auf 1932 infolge der Abgabenerhöhung in<br />
Deutschland der Benzinzoll von 710,000 auf<br />
460.000 t zurückgegangen ist und trotz den<br />
erhöhten Ansätzen erheblich weniger eingebracht<br />
hat. Müssen wir wirklich bei dem<br />
Versuch, im Benzintank nach Goldfischen zu<br />
angeln, dieselben schmerzlichen Erfahrungen<br />
machen ?<br />
Die frühere Strassenverkehrsinitiative des<br />
Jahres 1928. die bloss etwa 50,000 Unterschriften<br />
vereinigte und von nahezu der gesamten<br />
Tagespresse bekämpft wurde, hat<br />
dennoch in der Volksabstimmung eine Viertelmillion<br />
Jasager aufgebracht, trotzdem sie<br />
den gesamten, ungeschmälerten Benzinzoll<br />
auf die Stfasse bringen wollte. Die heutige<br />
« Die Frau ist tot ? •» fragt eine Stimme<br />
aus dem Dunkel, als das Wasser schon unter<br />
der Fähre zieht.<br />
« Ja », sagt Jürgen.<br />
« Schwer ohne Frau », sagt es nach einer<br />
Weile. Und dann rauschen nur wieder die<br />
Wirbel unter den Fugen im Holz.<br />
Zwei Münzen klingen aneinander, und<br />
dann geht' die tönende Nacht wieder fort.<br />
Das Licht auf der Fähre erlischt, und die<br />
Rolle stöhnt über dem Drahtseil. Wildenten<br />
pfeifen unter den Sternen, als Jürgen zum<br />
Schuppen geht, um auf den Hobelspänen zu<br />
schlafen.<br />
Am nächsten Tage ist das Begräbnis. Das<br />
grüne Dorf begräbt die Tote, aber auch das<br />
schwarze stellt das Gefolge. Der Tod löscht<br />
für eine Stunde die Gebärde des Hasses. Der<br />
Pfarrer sieht aus, als habe man ihn eben<br />
von dem Pfluge geholt und ihm einen Talar<br />
umgeworfen. Seine Hände sind braun und<br />
schwer, und Jürgen fühlt sich ruhig und zu<br />
Hause bei diesen Händen, deren Gebärde<br />
über das offene Grab geht wie über ein Saatfeld.<br />
Er fühlt, dass dies eine seltsame Predigt<br />
ist, die der Pfarrer hält, aber auch in<br />
den Worten fühlt er sich zu Hause. Denn<br />
der Pfarrer predigt von Simson, dem Knecht<br />
des Herrn, und es ist Jürgen in seinem<br />
schweren, müden Sinn, als sei da etwas<br />
mit einer Frau gewesen und als sei diese<br />
Bibelstelle vielleicht etwas hart für die Tote<br />
unter dem hellen Fichtenholz. Aber als er<br />
seine Augen zu dem Gesicht des Pfarrers<br />
aufhebt, weiss er, dass da alles gut und ge-
Initiative- verlangt bloss fünf Neuntel, also<br />
nicht viel mehr als die Hälfte des Benzinzolles<br />
für die Strasse. Diesmal haben aber<br />
nicht 50,000, sondern 150,000 das Volksbegehren<br />
unterzeichnet. Das ist eine deutliche<br />
Dokumentierung des Vollkswillens und garantiert<br />
dafür, dass die Initiative, wenn man<br />
es in Bern nicht anders haben will, in der<br />
Volksabstimmung glänzend durchgehen wird.<br />
Für den Fremdenverkehr wäre die im<br />
Bundeshaus geplante Benzinzollerhöhung katastrophal.<br />
Wir würden damit den Ast ansägen,<br />
auf dem wir selber sitzen, oder, mit<br />
einem andern Bild, die Henne mit den goldenen<br />
Eiern schlachten. Der Automobilfremdenverkehr<br />
ist nämlich der einzige Zweig<br />
des Fremdenverkehrs, der dauernd zunimmt.<br />
Er ist der erfreulichste Posten auf der Aktivseite,<br />
und in einem Lande, dessen Hauptexport<br />
in der Einreise fremder Besucher besteht,<br />
ist jede Massnahme, die ein Abbremsen<br />
des Automobilfremdenverkehrs verursacht,<br />
ein Verbrechen an utiserm Wirtschaftsleben.<br />
Qder um mit dem grossen französischen<br />
Diplomaten Talleyrand zu sprechen,<br />
den unsere Politiker in Bern gewiss für voll<br />
nehmen werden :<br />
« C'est plus qu'un crime, c'est une faute.»<br />
V^»l«oh*stf»dhin£l«<br />
Verkehrssichere Strasseneinmündungen.<br />
Wie kürzlich zu lesen war, hat man an der<br />
Polizeidirektorenkonferenz wieder mal das<br />
Nebensfrassen<br />
Hauptstrasse<br />
Nebenstrasser»<br />
Thema der Begrenzung der Höchstgeschwindigkeiten<br />
angeschnitten und glaubt, dass man<br />
dadurch die Unfallziffern vermindern werde.<br />
Heutzutage sollte eigentlich jeder höhere<br />
Polizeifunktionär, in erster Linie die Polizeidirektoren<br />
selbst fahren können, damit sie in<br />
der Lage sind, derartig einschneidende Verkehrsfragen<br />
richtig und objektiv zu entscheiden.<br />
Da ist nun die Ansicht eines in seinem<br />
Lande sehr bekannten Richters, des 60jährigen<br />
Sir Samuel Brighouse, Richter in Lancashire,<br />
England, jedenfalls viel wertvoller, da<br />
er seit vielen Jahren selbst Fahrer ist und<br />
unbedingt daran festhält, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
keinen Wert haben, denn<br />
auch die kleinste erlaubte Geschwindigkeit<br />
kann in einem Momente noch viel zu hoch<br />
sein. Es kommt eben stets auf den Verkehr<br />
an.<br />
Nachdem nun auch bei uns Strassen mit<br />
Vortrittsrecht geschaffen wurden, so ist eine<br />
Anregung dieses Fachmannes bedeutungsvoll,<br />
der zur Sicherung des Verkehres auf<br />
den Strassen mit Vortrittsrecht vorschlägt,<br />
die Nebenstrassen nicht direkt einmünden zu<br />
lassen, sondern sie zu gabeln und in ihrer<br />
direkten Verlängerung eine kleine Insel einzuschalten,<br />
wie die Skizze zeigt. Der aus<br />
der Nebenstrasse kommende Wagen, muss<br />
also nicht eine, sondern zwei Kurven fahren,<br />
ist daher gezwungen, sein Tempo ganz<br />
bedeutend zu ermässigen, wodurch er Zeit<br />
genug gewinnt, um zu sehen, ob er freie<br />
Bahn zum Kreuzen oder einbiegen hat.<br />
recht aufgehoben ist: das Schicksal der Lebenden<br />
und der Toten.<br />
« Vieles hast du übergeholt in deinem Leben,<br />
du getreuer Fährmann Jürgen Doskocil<br />
», sagt der Pfarrer, « die Grünen und die<br />
Schwarzen, das Leben und den Tod. Und<br />
dein Ruder war gerecht, wie deine Münze<br />
gerecht war. Und als der Tod zu deinem<br />
Hause wollte, bist du übergefahren und hast<br />
ihn geholt, so treu und gehorsam, als hätte<br />
ein Kind in seiner Schwachheit nach dir gerufen.<br />
Es wird dir vergolten werden, du getreuer<br />
Fährmann. Und die nun anklopfen<br />
wird an Gottes Tür, wird es ausrichten von<br />
deiner Treue, weil von ihr abgefallen sein<br />
wird, was unsere Augen trübt.»<br />
An sein kleines Kornfeld denkt Jürgen, als<br />
er die Erde auf den Sarg wirft, und an die<br />
Halme, die er mit der Toten geschnitten hat,<br />
als noch kein Zorn ihr Herz gegen ihn bewegte.<br />
Und die dritte Hand voll Erde wirft er bis<br />
zu ihren Füssen, als hebe er sie aus einem<br />
Laken, und er weiss, dass es wahr ist, was<br />
der Pfarrer von der Auferstehung sagt.<br />
Die Schulkinder singen, in langezogenen<br />
Tönen, und die Stimmen der Frauen schweben<br />
hoch und klagend über der schleppenden<br />
Melodie.<br />
Jürgen steht noch neben dem Pfarrer an<br />
Ein Dieselmotor im Personenauto.<br />
In Holland fanden vor kurzem Probefahrten<br />
mit einem mit Dieselmotor ausgerüsteten<br />
Nash-Wagen, Modell 1932, statt. Der Wagen<br />
wurde auf Bestellung des Besitzers mit einem<br />
Zweizylinder-CLM-Dieselmotor versehen, der<br />
nach Junkers-Patenten gebaut ist, im Zwei-<br />
direktoren, welche eine vermehrte Verkehrskontrolle<br />
verlangt, ist das schon länger gehegte<br />
Postulat einer mobilen Verkehrspolizei<br />
so rasch verwirklicht worden. Zu diesem<br />
Zweck soll das Polizeikörps vorläufig um 2<br />
Mann vermehrt werden. Jeder von ihnen,<br />
würde mit Motorrad samt Seitenwagen ausgerüstet<br />
und hätte damit die gewünschte<br />
Möglichkeit und Beweglichkeit, um den Verkehr<br />
nicht nur von einem Fixpunkt aus zu,<br />
überwachen, sondern ihm zu folgen und Fehlbare<br />
gleich in flagranti zu stellen. Es ist an-,<br />
zunehmen, dass der Grosse Rat den notwendigen<br />
Kredit bewilligen wird. Die Ausgaben<br />
sollen übrigens durch die Einnahmen<br />
aus Motorfahrzeugsteuern und -gebühren gedeckt<br />
werden.<br />
takt und mit je zwei gegenläufigen Kolben solinis an die Polizei beigefügt, in dem er<br />
pro Zylinder arbeitet und 24 PS bei 1500bittet, seine Straffälligkeit wegen dringender<br />
Staatsgeschäfte zu entschuldigen. So-<br />
Zur Hebung der Verkehrsdisziplin. Ob-<br />
Touren leistet. Im Leerlauf macht der Motor<br />
2500 Touren pro Minute, also nicht viel weniger<br />
als ein Benzinmotor. Auffallend ist, dass straffälligen Duce lassen eine nachahmens-<br />
Kantons Zürich schon Mitte September die<br />
wohl das Verhalten des Polizisten wie deswohl die Liga der Verkehrsinteressenten des<br />
fast keine Erschütterungen auftreten, obwohl werte Einstellung zu den Gesetzen, die fürkantonale Polizeidirektion auf die Auswüchse,<br />
der Motor ohne Gummi- oder sonstige Zwischenlagen<br />
im Rahmen an drei Punkten auf-<br />
liegende Verkehrsdisziplin aufmerksam ge-<br />
die Sicherheit aller da sind, erkennen. im Strassenverkehr und die sehr im argen.,<br />
gehängt ist. Der Wagen erreicht eine Geschwindigkeit<br />
von 70 kmlSt. Der Brennstoff-<br />
Die Hannoversche Strassenbahnverwaltung<br />
Hannover stellt Holzgas-Autobusse ein.<br />
macht und um Gewährung einer Konferenz<br />
verbrauch beträgt 72 Liter Rohöl pro 100 km.<br />
zur Besprechung der Abhilfemassnahmen ersucht<br />
hat, ist diese Demarche bis anhin ohne<br />
hat versuchsweise einen Omnibus in Betrieb<br />
jede Folge geblieben. Während die Regierung<br />
des Kantons St. Gallen in sehr verdienst-<br />
Die neuen Alfa Romeo-Rennwagen.<br />
Alfa Romeo hat gegenwärtig neun Rennwagen<br />
für die nächstjährige Sportsaison im<br />
Bau, Vierliter-Zwölfzylinderwagen mit unabhängig<br />
gefederten Vorderrädern, die eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 300 kmlSt. erreichen<br />
sollen.<br />
Lastwagenräder mit Kühlflügeln.<br />
Eine amerikanische Fabrik für Lastwagenräder<br />
hat Versuche angestellt, diese Räder<br />
mit Ventilatorflügeln zu versehen. Es zeigte<br />
sich, dass bei richtiger Anordnung der Flügel<br />
die Temperatur der Bremstrommeln um 50 %<br />
reduziert werden kann.<br />
Ein Strafmandat für den Duce.<br />
Mussolini ist ein begeisterter Autofahrer.<br />
Er pflegt seinen Wagen selbst zu lenken und<br />
fährt gern schnell. Als er vor kurzem von<br />
Riccione nach Rom zu einer sehr eiligen Ministerbesprechung<br />
fuhr und pünktlich sein<br />
wollte, raste er in wahnsinnigem Tempo<br />
über die Strassen. Sein bekanntes Hupensignal<br />
gestattete ihm schnellste Durchfahrt<br />
durch alle Dörfer, die am Wege lagen. Alles<br />
ging nach Wunsch, nur einige Tage später<br />
war der italienische Regierungschef peinlich<br />
überrascht, als er auf seinem Schreibtisch<br />
ein Strafmandat von 100 Lire wegen zu<br />
den Kantonen<br />
dem gewölbten Hügel, und es ist ihm schön,<br />
dass er nichts zu sagen braucht. «Und wenn<br />
sie wiederkommt, Doskocil», sagt der Pfarrer,<br />
«so wisse immer, dass sie aus unserer<br />
Seele aufsteigen und nicht aus dem Grabe.<br />
Einführung der Rechtsfahrordnung in Oesterreich<br />
verschoben.<br />
Das Bundesgesetzblatt veröffentlichte die<br />
dritte Novelle zum Strassenpolizeigesetz,<br />
wodurch der- für die Einführung der Rechtsfahrordnung<br />
im jetzigen Linksfahrgebiet in<br />
Oesterreich vorgesehene Stichtag (1. 72. 34)<br />
tet. Die Kosten der Umstellung auf dasmit Vertretern der Kantonsratsfraktionen vorgesehen,<br />
da es sich gezeigt hat, dass schon im Kantons-<br />
Rechtsfahren werden für die Stadt Wien auf<br />
rat durch die Einstellung der Freisinnigen und der<br />
mindestens 10 Mill. S. veranschlagt.<br />
Bauernpartei mit einer Gesetzesverwerfung gerechnet<br />
werden mttsste.<br />
beizuführen. In ihrer letzten Sitzung hat auch Die Rücksprache mit den Verkehrsinteressentenverbänden<br />
kommt reichlich spät und berührt eigen-<br />
die kantonal-bernische Verkehrskommission,<br />
artig, nachdem man es vorher ostentativ abgelehnt<br />
unter dem Vorsitz von Dr. Mühlemann, Chef hat, mit ihnen ein Zusammenarbeiten zu ermöglichen,<br />
und man nicht nur ihre schriftlich einge-<br />
des Stfassenverkehrsamtes des Kantons<br />
Bern, sich mit dem Problem der Strassenverkehrsunfälle<br />
befasst. Zur Feststellung der als unnötig abgelehnt hat.<br />
reichten Postulate, sondern auch ihre Mitwirkung<br />
wichtigsten Unfallursachen und zur Prüfung Man wird nun den Ausgang dieser allzu spät<br />
ermöglichten Aussprache abwarten müssen. Immerhin<br />
dürfte feststehen, dass sich die Kantonale<br />
der zu ergreifenden Abwehrmassnahmen<br />
sind in dieser Sitzung 10 interessante Referate<br />
verschiedener Kommissionsmitglieder den ZugDständissen von regierungsrätlicher Seite<br />
Strassenverkehrsliga kaum mit einigen unbedeuten-<br />
vorgetragen worden. An einer nächsten Zusammenkunft<br />
sollen weitere Vorträge auf werden soll, um sie von einzelnen allzu schweren"<br />
wird abfinden lassen. Wenn die mangelhafte Gesetzesvorlage<br />
nur in wenigen Punkten verbessere<br />
diesem wichtigen Gebiete gehalten werden. Schicksalsparagraphen zu befreien und so eine<br />
Es ist beabsichtigt, diese Referate auch schliesslicne, wenn auch knappe Mehrheit in der<br />
durch das Radio verbreiten zu lassen, um Abstimmung im Kantonsrat sichern zu können, so<br />
wird man für eine solche Aktion auf die Geneigtheit<br />
der Strassenverkehrsinteressenten kaum zählen<br />
später von Dr. Mühlemann, mit den Diskussionsvoten<br />
zusammengefasst, der kantonalen können. Notwendig wird eine durchgreifende verkehrs-<br />
und sportfreundlichero Verbesserung des Ge-<br />
Polizeidirektion eingereicht zu werden und<br />
zwar gleichzeitig mit den Anträgen, welche setzes im Sinne einer weitgehenden Berücksichtigung<br />
der Postulate der Strassenverkehrsliga sein,<br />
die kantonal-bernische Verkehrskommission wenn letztere schliesslich doch noch zur Rottuns<br />
stellen wird und von denen zu hoffen ist, der Gesetzesvorlage Hand bieten soll. Dem Vernehmen<br />
nach besteht übrigens in verschiedenen Krei-<br />
dass sie geeignet sind, die Strassenverkehrssen<br />
der Verkehrsintcressenten nicht mehr grosse<br />
Geneigtheit, an der Aussprache vom 13. November<br />
Vorschläge zu machen, da man nach der bisherigen<br />
Motonsierte Verkehrspolizei im Thurgau. vollständigen Ignorierung der Verbände bei der<br />
Aufstellung der Gesetzesvorlage wenig Lust und<br />
Der Regierungrat schlägt in seiner Budgetbotschaft<br />
die Einführung motorisierter Ver-<br />
viermonatlicher Beratung im Kantonsrat, den<br />
Freude daran hat, nachträglich, d. h. nach rund<br />
miss-<br />
Bekämpfung der Strassenverkehrsunfalle.<br />
Bekanntlich ist die Zahl der Strassenverkehrsunfalle<br />
im Kanton Bern wie auch, in<br />
einigen andern Ständen im Steigen begriffen.<br />
Wie unsere Leser wissen, hat sich kürzlich<br />
auch die Konferenz der kantonalen Polizeidirektoren<br />
in Sitten mit dem Sicherheitsproblem<br />
auf den Strassen befasst und<br />
scharfe Massnahmen gegen fehlbare Strassenbenützer,<br />
vor allem gegen fehlbare Motorfahrzeugführer,<br />
in Aussicht gestellt. Neben<br />
den Verbänden führt auch das Strassenverkehrsamt<br />
des Kantons Bern seit Jahren<br />
einen energischen Kampf zwecks Herbeiführung<br />
besserer Zustände im Strassenverkehr.<br />
Zweifellos haben diese vorbeugenden Massnahmen<br />
bereits teilweise günstige Resultate<br />
gezeitigt. Wie aber aus der Entwicklung des<br />
Strassenverkehrs und aus der Einstellung<br />
der verschiedenen Strassenbenützer, vor alunfälle<br />
zu vermeiden.<br />
lem der Fussgänger, hervorgeht, vermögen<br />
die bisher ergriffenen Massnahmen nicht<br />
vollauf zu genügen. Die starke Zunahme des<br />
Verkehrs bedingt auch, dass alle Massnahmen<br />
ergriffen werden sollen, die geeignet<br />
sind, eine grössere Verkehrssicherheit her-<br />
AUTOMOBTL-REVUb <strong>1934</strong> - No 92<br />
ilisti scher<br />
schnellen Autofahrens vorfand. Ein diensteifriger<br />
Polizist hatte sich die Nummer des<br />
rasenden Wagens notiert, und der Besitzer<br />
musste, ganz gleich wer es war, dafür zur<br />
Rechenschaft gezogen werden. Noch am<br />
gleichen Tage wurden die fälligen 100 Lire<br />
überwiesen und ein persönlicher Brief Mus-<br />
gestellt, der durch einen Holzgas-Generator<br />
betrieben wird. Von dem praktischen Ergebnis<br />
der nun beginnenden Versuche im täglichen<br />
Verkehr soll es abhängen, ob die Stadt<br />
Hannover diesen Weg weiter * beschreiten<br />
und weitere Holzgasautos in Betrieb nehmen<br />
wird.<br />
auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Mit<br />
Rücksicht auf den ausländischen Durchfahrverkehr<br />
ist das Rechtsfahren bereits in Teilen<br />
von Tirol und Salzbarg eingeführt worden;<br />
der Ausdehnung auf ganz Oesterreich<br />
stehen allerdings bedeutende Schwierigkeiten<br />
entgegen, besonders in Städten mit Strassenbahnen,<br />
weil dort weitgehende Umstellungen<br />
der technischen Anlagen vorgenommen<br />
werden müssten; auch sind, besonders<br />
in Wien, zahlreiche grosse öffentliche Gebäude<br />
auf das Anfahren von links eingerich-<br />
voller Weise den interessierten Behördestellen<br />
und Verkehrsinteressenten - Verbänden<br />
Gelegenheit zu einer willkommenen Aussprache<br />
über diese wichtige Materie gegeben<br />
hat, wird die Initiative der kantonalen Verkehrsliga<br />
in Zürich nicht einmal mit einer<br />
Antwort gewürdigt.<br />
Die Kantonale Strassenverkehrsliga hat<br />
gezeigt, dass sie bereit ist, positiv an der<br />
Herbeiführung einer bessern Verkenrsdisziplin<br />
mitzuarbeiten. Um so bedauerlicher ist<br />
es, dass die kantonale Polizeidirektion diese<br />
Initiative unbeachtet lässt und neuerdings<br />
eine gegenseitige Zusammenarbeit verunmöglicht.<br />
V<br />
Das Zürcher Verkehrsgesetz. Was in der letzte-<br />
N'ummer prophezeit wurde, ist eingetroffen. Füm<br />
Minuten vor Zwölf haben die Regierungsbehörden<br />
es doch für nötig erachtet, mit den Verkehrsinteressentenverbänden<br />
Fühlung zu nehmen; sie haben sie<br />
zu einer Aussprache auf den 13. November eingeladen,<br />
wohl um festzustellen, ob die Gesetzesvorlage<br />
eventuell doch noch durch Zugeständnisse gerettet<br />
werden kann. Es ist zudem noch eine Rücksprache<br />
kehrspatrouillen vor. Wohl unter dem Ein-ratenedruck der Oltener Resolution der Polizei- niessbar zu machen.<br />
Weihnar-htskuchen noch einigermassen ce-<br />
V<br />
Und man soll ihnen nicht verbieten, noch<br />
weiter bei uns zu wohnen. Aber du musst<br />
nun jemand zu dir nehmen, dass du einen<br />
Teller auf dem Tisch und eine Menschenstimme<br />
in deinem Herzen hast.»<br />
«Die Ziege ist da», sagt Jürgen.<br />
Aber der Pfarrer schüttelt den Kopf und<br />
sieht nach seiner Gemeinde, ob die Dörfer<br />
sich schon getrennt haben. «Nicht von diesen»,<br />
sagt er noch. «Vielleicht ruft es einmal<br />
wie in jener Nacht. Dann fahre hinüber und<br />
sieh, ob Gott dir etwas schickt.»<br />
Die Glocken verstummen, als Jürgen zur<br />
Fähre geht. Der Himmel wird gleichsam<br />
leer, und er tritt leise auf, als gehe er durch<br />
ein schlafendes Haus. Erst als er von weitem<br />
die Ziege neben der Hütte sieht, wird<br />
der Atem ihm etwas freier in der schweren<br />
Brust.<br />
Er setzt das Trauergeleit aus dem Moordorf<br />
über, verweigert das Geld und sagt: «Ich<br />
danke auch.» Er zieht den grauen Rock wieder<br />
an, macht die Netze fertig, steht lange<br />
vor der Schwelle und geht dann endlich hinein.<br />
Noch immer schweigen die Dinge. Aber holt den Draht. Er muss zweimal zufassen,<br />
die Luft riecht schon etwas nach See undehe seine Hand ihn hält. Er macht die Kette<br />
Wald, und als er mit der Hand über den fertig, aber er öffnet die Tür zum Ziegenstall,<br />
Lehmherd fährt, ist etwas von der Sonne da, hängt die Laterne an den Pfosten und arbeitet<br />
dort, wobei er ab und zu innehält, um<br />
dfe durch das kleine Fenster fällt.<br />
Es dämmert schon, als er vom Wasser zu hören, wie das Tier an seinem Nachtfutter<br />
kommt. Er hat vieles zu bedenken. Er melkt nascht.<br />
das Tier und schüttelt die Streu zurecht. Er Diese Nacht schläft er neben dem Herd.<br />
schneidet Kartoffeln zur Saat und hämmert<br />
2.<br />
an einer Kette für den Fischkasten. Und als Auf den Wiesen zwischen den beiden Dörfern<br />
war das erste Heu geschnitten, und die<br />
er in das Haus geht, um ein Stück Draht zu<br />
holen, das hinter dem Herde hängt, hat er Luft war süss von dem Duft der welkenden<br />
vergessen, dass das Fremde noch nicht vergangen<br />
ist aus Zeit und Raum. Ein kühler Nacht, und eine Stunde nach dem die Stern-<br />
Halme. Die Wiesenschnarre rief die ganze<br />
Wind geht über ihn hin, als er die Türe bilder lautlos durch den Meridian gezogen<br />
öffnet, und noch bevor er denken kann, dass waren, begann der Kuckuck in der Eiche über<br />
es der Zug ist, dem er einen Weg bereitet Jürgens Hütte zu rufen. Dann erwachte Jür-<br />
hat, sieht er sie neben dem Herde sitzen. Es<br />
ist nur der Umnss im dunkelnden Licht, die<br />
Neigung der Stirn und der Schultern, und<br />
Augen und Hände sind auf etwas Unsichtbares<br />
gerichtet, weit von ihm fort, ohne Frage<br />
oder Drohung. Und bevor sein schwerer Geist<br />
sich mit der Erkenntnis des Geschehenen<br />
erfüllt hat, ist das Bild fort, an der Grenze<br />
noch, erlischt hinter einer lautlos zufallenden<br />
Tür, ohne Nachklang, ohne Spur.<br />
Jürgen nickt einmal vor sich hin, in den<br />
leeren Raum. Dann geht er zum Herd und<br />
gen aus seinem behutsamen Schlaf, wie ein<br />
Tier unter dem ersten Hauch der Frühe erwacht,<br />
und sah zum Herde, ob er allein sei.<br />
Es war selten, dass aus der Tiefe des Schlafes<br />
das blasse Bild sich erhob, und es schien<br />
die Erfüllung der Seele mit den Gedanken<br />
des Tages nötig zu sein, um in der abendlichen<br />
Dämmerung den schmalen Schatten zu<br />
erzeugen, der ohne Mahnung, Abwehr oder<br />
Drohung da war, der nur sein Dasein behauptete<br />
und verging, sobald er «erinnert»<br />
hatte. (Fortsetzung im « A.-F. *.)
N° 92 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Die Sieger der Schweiz. Automobil-Rennen <strong>1934</strong>.<br />
(Die fettgedruckten Namen mit grossen Buchstaben beziehen sich auf die Tages-, die mit kleinen Buchstaben auf die Kategorien-Sieger.)<br />
aOm<br />
Rennen Kate- Exp. '<br />
Die wirtschaftliche Bedeutung<br />
des Automobilsportes.<br />
Im allgemeinen wird der Automobilsport<br />
jeweils am Ende einer Saison vom sportlichen<br />
und technischen Standpunkte aus gewürdigt<br />
und die Bilanz gezogen. Wir haben<br />
bereits vor einiger Zeit in einem grösseren<br />
Artikel einen ersten zusammenfassenden<br />
Rückblick auf die Ereignisse des Jahres geworfen.<br />
Es wäre jedoch falsch, zu vergessen,<br />
dass der Automobilsport auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht von ganz ausserordentlicher<br />
Bedeutung ist und schon rein aus<br />
diesen Gründen die Existenzberechtigung<br />
besitzt. Mehr als jeder andere Sport ist der,<br />
jj/elcher mit den neuesten kostbaren Produkn<br />
der Automobil-Konstruktion arbeitet,<br />
such wirtschaftlich und industriell verankert.<br />
Eine Schlussbetrachtung ohne die Miteinbeziehung<br />
auch dieser Faktoren wäre<br />
deshalb von vorneherein nur unvollständig.<br />
Die Mailänder «Gazzetta dello Sport» veröffentlicht<br />
Jahr für Jahr eine Zusammenstellung<br />
der finanziellen Resultate der Rennen.<br />
Auch diesmal hat sie sich der Mühe<br />
unterzogen, die abgelaufene Saison vom<br />
Standpunkte des wirtschaftlichen Nutzens<br />
aus noch einmal zu beleuchten. Die Ergebnisse<br />
sind derart verblüffend, dass wir im<br />
Folgenden einige dieser bemerkenswerten<br />
Zahlen aufführen möchten. Selbstverständlich<br />
berücksichtigt die Zusammenstellung des<br />
ausgezeichneten Fachblattes in erster Linie<br />
die italienischen Verhältnisse; da jedoch Italien<br />
weitaus am meisten Rennen durchführt<br />
und die grösste Zahl von Fahrern und Maschinen<br />
besitzt, hat sie trotzdem auch für<br />
^as Ausland Interesse. Sie zeigt nur, zu wel-<br />
-ner wirtschaftlichen Bedeutung ein hoch<br />
entwickelter Automobilsport für ein Land<br />
werden kann.<br />
Die folgenden Ziffern geben einen ersten<br />
Ueberblick über die Entwicklung der in den<br />
letzten Jahren ausgesetzten Preise für die<br />
italienischen Rennen:<br />
in Fr.<br />
in Fr.<br />
1927 570.000 1931 551.000<br />
1928 721.000 1932 390.000<br />
1929 667.000 1933 421.000<br />
1930 851.000 <strong>1934</strong> 770000<br />
Das Jahr <strong>1934</strong> steht, wie man sieht, an<br />
zweiter Stelle, nachdem eine Stagnation im<br />
Sporte und die plötzlich einsetzende Krise<br />
sich in den Jahren 1931 bis 1933 empfindlich<br />
ausgewirkt haben. Auf ein italienisches Rennen<br />
entfällt im Durchschnitt in diesem Jahre<br />
ein Betrag von 38,500 Fr., also eine recht beträchtliche<br />
Summe. Allerdings darf gerade<br />
hier nicht unerwähnt bleiben, dass der Grosse<br />
Preis von Tripolis in dieser Ziffer mitenthalten<br />
ist, der an Höhe der Preise bekannlich<br />
in der ganzen Welt unerreicht dasteht.<br />
Für dieses Rennen allein sind dieses Jahr<br />
275,000 Fr. an Preisen ausgesetzt worden,<br />
von denen 50,000 als eigentliche Wertungspreise<br />
galten und der Rest auf die prozentuale<br />
Verteilung durch die Lotterie entfiel.<br />
Das Rennen, das bis jetzt als das bestdotierte<br />
in der ganzen Welt galt — der<br />
Grosse Preis von Indianapolis — sieht «nur»<br />
130,000 Fr. an Preisen vor. Am zweitbesten<br />
schnitt <strong>1934</strong> die erste Italienrundfahrt ab, für<br />
die rund 168,000 Fr. zur Verteilung kamen.<br />
Es mag interessieren, auch die Gesamtpreise<br />
der anderen wichtigen europäischen<br />
Rennen im Vergleich dazu zusehen: Grosser<br />
Preis von Deutschland 55,000 Fr., Grosser<br />
Preis der Schweiz 40,000 Fr., Grosser Preis<br />
von Frankreich 37,000 Fr., Grosser Preis<br />
von Monaco 35,000 F/., Grosser Preis der<br />
Marne 30,000 Fr., International Trophy in<br />
England 25,000 Fr.<br />
Insgesamt wurden an 31 grösseren Veranstaltungen<br />
dieses Jahres in Europa — ausser<br />
Italien — 625,000 Fr. verteilt, so dass<br />
auf ein Rennen rund 20,000 Fr. entfallen.<br />
Zählt man Italien hinzu, dann kommt man<br />
auf den beträchtlichen Gesamtbetrag von<br />
rund 1,400,000 Fr.<br />
Wie kamen diese imponierenden Beträge<br />
nun zur Verteilung? Die folgende Zusammenstellung<br />
gibt über die Höhe der Preise<br />
Aufschluss, die die besten Fahrer im Verlaufe<br />
des Jahres gewonnen haben:<br />
Varzi<br />
Chiron<br />
Moll<br />
Stuck<br />
Trossi<br />
Fagioli<br />
Nuvolari<br />
Etancelin<br />
Dreyfus<br />
Whitney Straight 21.000<br />
Bemerkenswert ist noch die Tatsache,<br />
dass 132 Fahrer in diesem Jahre auf italienischen<br />
Wagen nicht weniger als 855,000 Fr.<br />
gewannen, somit rund 73% der gesamten<br />
ausgesetzten Totalsumme. Von diesem allerdings<br />
relativen Gesichtspunkte aus betrachtet,<br />
steht also auch jetzt noch Italien unbestritten<br />
an der Spitze. Auf Alfa Romeo wurden<br />
rund 590,000 Fr. gewonnen, auf Maserati<br />
150,000 Fr., auf Wagen der Auto-Union 86,000<br />
Franken, auf Maschinen von Mercedes-Benz<br />
Um den Grand Prix Melorad. Am nach-<br />
sten Dienstag den 20. November werden in<br />
Bern der Direktionsrat und das Zentralkomitee<br />
des A. C. S. zu zwei wichtigen<br />
Sitzungen zusammentreten. Dabei wird auch<br />
über das Schicksal des Grand Prix Melorad<br />
beschlossen, der bekanntlich nächstes Jahr<br />
in Genf durchgeführt werden soll, und gegen<br />
den sich schon jetzt eine berechtigte Opposition<br />
geltend gemacht hat<br />
v A reu<br />
71,000 Fr. und von Bugatti 60,000 Fr. Die<br />
Scuderia Ferrari verdiente an Preisen in dieser<br />
Saison insgesamt die ansehnliche Summe<br />
von 460,000 Fr.<br />
Um einen Begriff von der finanziellen Bedeutung<br />
des Automobilsportes zu erhalten,<br />
darf man jedoch das Augenmerk nicht ausschliesslich<br />
auf die ausgesetzten Preise richten,<br />
da • ausser diesen Beträgen noch beträchtliche<br />
weitere Summen durch diesen<br />
Sport in Umlauf kommen. Die Organisation<br />
jedes Rennens verschlingt wahre Unsummen<br />
und bringt zahlreichen Firmen, dem Gewerbe,<br />
dann auch der gesamten Hotellerie willkommene<br />
Mehrbeschäftigung. Den meisten<br />
Fahrern und Firmen müssen ferner besondere<br />
Startgelder gezahlt werden, damit sie<br />
sich überhaupt zur Teilnahme bewegen lassen,<br />
anderseits erhalten die Gewinner von<br />
den Zubehör-, Brennstoff- und Pneufirmen<br />
beträchtliche Prämien. Ferner darf nicht<br />
vergessen werden, welches Kapital in den<br />
vielen kostbaren Rennmaschinen investiert<br />
ist, weiterhin gibt auch der Transport der<br />
Maschinen und des Personals durch ganz<br />
Europa Verdienst. Das sind Zahlen, die man<br />
nicht^unberücksichtigt lassen darf, wenn man<br />
Mobiloil Arctic hat gegenüber<br />
gewöhnlichen" Winterölen" noch<br />
den Vorteil, dass es der Hitze<br />
des Motors ausserordentlich gut<br />
widersteht, woraus sich ergibt:<br />
- absolut zuverlässiger Schutz<br />
des heissen Motors,<br />
• geringer Verbrauch<br />
u WA.<br />
150.000 Fr.<br />
11000O<br />
90.000<br />
70.000<br />
46.000<br />
44.000<br />
38.000<br />
37.000<br />
24.000<br />
Die<br />
Verwenden Sie es.<br />
Sieger der Klassen und Kategorien<br />
(Chronolog. Reihenfolge) gorie Am. Bis 1100 ce. [ 1500 cc. 2000 cc. | 3000~cc. | 5000 cc. | über 5000 cc.<br />
18. Mirz Km arretG von Grand T E Julon (Ford) — — Studer (Ansaldo) Gübelin (Plymouth) Zwimpfer (Chrysler)<br />
Saconnex A — — — Pilloud (Fiat) Moune (Plymouth) —<br />
S E — Schneider (Derby) — „Tigris" (Alfa Romeo) — Itten (Chrysler)<br />
A — — — — Hörning (Bugatti) M. Gradenwitz (Mercedes)<br />
R — Kessler (Maserati) Avondet (Bugatti) f Maag (Bugatti) HUG (Bugatti) — —<br />
3. Juni Grand Prix von Montreux* — — — — — — — —<br />
1. Juli Rheineck-Walzenhausen T E Sanfelice (Fiat) — Muller (Adler) Studer (Ansaldo) Gübelin (Plymouth) Zwimpfer (Chrysler)<br />
A — — Kautz (A. C.) Pilloud (Fiat) Strub (Chrysler) —<br />
S E Frey (Fiat) Schneider (Derby) — t Maag (Bugatti) Stuber (Alfa Romeo Itten (Chrysler)<br />
A — Mme Sturzinger (Bug.) — — — —<br />
R — Ryf (E. R.) t Maag (Maserati) — RUESCH (Maserati) — —<br />
15. Juli , Dtvelicr—Les Rangier« T E Julon (Ford) Guenat (Lancia) Periat (Fiat) Studer (Ansaldo) Gübelin (Plymouth) Zwimpfer (Chrysler)<br />
A — — Kautz (A. C.) Pilloud (Fiat) Berthoud (Ford) —<br />
S E Wustrow (M. G.) Hummel (Amilcar) — — STUBER (Alfa Romeo) Hahn (Mercedes)<br />
A — — Tapo (Opel) — Hörning (Bugatti) —<br />
R — Hummel (Amilcar) Uboldi (Maserati) — — — —<br />
5. August Klausen S — Beccaria (Fiat) Lurani (Maserati) Rey (Bugatti) Balestrero (Alfa Romeo) Strazza (Lancia) —<br />
R — t Hamilton (M. G.) Sojka (Bugatti) Steinweg (Bugatti) CARACCI0LA (Mercedes) — —<br />
26. August Grosser Preis d. Sehweil*) — — — — — — —<br />
30. Sept. Montreux—taux T E Julon (Ford) — — Lanz (Bugatti) Mcttraux (Ford) Zwimpfer (Chrysler)<br />
A — — Kautz (A. C.) Gojon (Bugatti) Locher (Bugatti) —<br />
S E Frey (Fiat) Becker (M. G.) _ — Stuber (Alfa Romeo) Itten (Chrysler)<br />
A — — „Tapo" (Opel) de Rahm (Alfa Romeo) — '—<br />
R — Hirschy (D. K. W.) Castelbarco (Maserati) — | PIETSCH (Alfa Romeo) — —<br />
•) Siehe die Resultat« dieser beiden Grossen Preise in der in Nr. 89 der AR. veröffentlichten Tabelle der besten Tageszeiten.<br />
Jahr Total der Preise Jahr Total der Preise<br />
den Automobilsport von wirtschaftlichen<br />
Blickpunkten aus werten will. Wenn man die<br />
verteilten Preise und auch die weiteren Prämien<br />
zusammenrechnet, die den Fahrern<br />
und Firmen von den verschiedensten Unternehmungen<br />
gewährt werden, so kommt man<br />
schätzungsweise auf eine Gesamtsumme von<br />
gegen 2 Mill. Fr. Die Organisationskosten,<br />
die in der abgelaufenen Saison für bedeutendere<br />
Rennen aufgewendet wurden, dürften<br />
ebenfalls einen Betrag von rund 2 Mill. Fr.<br />
erreichen. Und schliesslich haben die heute<br />
bestehenden Rennwagen mindestens einen<br />
Gesamtwert von 3 Mill. Fr. Alles das zeigt,<br />
dass der Autosport nicht nur technisch und<br />
sportlich, sondern auch wirtschaftlich von<br />
eminenter Bedeutung ist.<br />
bo.<br />
Um die Nationalität von H. Stuck. Als kürzlich<br />
die Meldung herumgeboten wurde, die deutsche<br />
Sportbehörde werde nächstes Jahr keine ausländischen<br />
Fahrer mehr in den beiden offiziellen Fabrikmannschaften<br />
dulden, da tauchte gleichzeitig<br />
auch die Frage auf, ob H. Stuck alsdann in der<br />
Equipe der Auto-ünion verbleiben könne. Es<br />
herrschte offenbar vielfach die irrtümliche Auffassung,<br />
als sei dieser Fahrer nicht deutscher, sondern<br />
österreichischer Herkunft. Die Meinung mag<br />
aufgekommen sein, als Stuck durch seine zahlreichen<br />
Bergsiege auf Austro-Daimler bekannt wurde<br />
und die Oesterreicher dannzumal gern von «ihrem ><br />
Stuck berichteten.<br />
Um der Wahrheit aber auch in dieser mehr<br />
persönlichen Angelegenheit die Ehre zu geben, sei<br />
festgestellt, dass H. Stuck von Geburt Deutseber<br />
ist. Seine Eltern waren in Freiburg ansässig. Der<br />
väterliche Betrieb verfügte über verschiedene Auslandsfilialen,<br />
so auch in Warschau. Dort kam<br />
dann Hans zur Welt, wurde aber in Freiburg<br />
selbst aufgezogen. Möglicherweise hat die Geburt<br />
ausser Landes schon zu allerhand Legenden Anlass<br />
gegeben. Auch der Mädchenname seiner Mutter,<br />
die von Villiez Hess, hat zu allerlei Namenskombinationen<br />
geführt. Uns mag in der Richtig«<br />
Stellung des Stuckschen Stammbaumes vor allem<br />
die Tatsache interessieren, dass seine Urgrosspltern<br />
Schweizer waren. Wenn also schon ein «Nationalitätenstreit»<br />
um den Meisterfahrer entstehen<br />
sollte, eo könnte die Schweiz die ältesten Rechte<br />
geltend machen! Erfreulicherweise verbinden zahlreiche<br />
freundschaftliche und sportliche Bande<br />
Stuck mit der Schweiz und auch der Grosse Preis<br />
in Bern hat gezeigt, welch ungeteilter Popularität<br />
er sich bei uns erfreut.<br />
'<br />
fs»<br />
fn<br />
S «dU •**•«?•<br />
Internationales Klausenrennen <strong>1934</strong>. Das<br />
Organisationskomitee besammelt steh Ende<br />
November zur Schlußsitzung, um den Bericht<br />
über die Durchführung des Rennens<br />
und die Abrechnung entgegenzunehmen. Bei<br />
dieser Gelegenheit wird auch die Frage der<br />
Abhaltung eines nächsten Klausenrennens im<br />
Jahre 1936 besprochen werden, zumalen die<br />
Zentralbehörden des A.C.S. bereits ersucht<br />
worden sind, möglichst bald hierüber einen<br />
vorläufigen BescbJuss zu fassen. Bejahendenfalls<br />
sollen alsdann möglichst frühzeitig<br />
die Verhandlungen mit den interessierten<br />
kantonalen und kommunalen Behörden sowie<br />
den Landeigentümern in Linthal und<br />
längs der Rennstrecke aufgenommen werden,<br />
da eine Wiederdurchführung des Rennens<br />
wohl nur in Betracht kommen dürfte,<br />
wenn von dieser Seite aus den Organisa-'<br />
toren ganz erhebliche Erleichterungen, speziell<br />
in finanzieller Hinsicht, gewährt werden.<br />
Vor allem muss auch die ganze Parkierungsfrage<br />
in Linthal auf eine andere Basis<br />
gestellt werden.
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<strong>1934</strong>, ergänzt durch die Ausführungsanweisung<br />
vom 29. September <strong>1934</strong> hat all diese<br />
ineinandergeschachtelten Vorschriften, deren<br />
Gültigkeit vielfach bestritten war, beseitigt.<br />
Diese regelt künftig nicht nur den Motor-,<br />
sondern auch den übrigen Fahrzeugverkehr.<br />
Daneben sind landesrechtliche oder örtliche<br />
Vorschriften nur noch möglich, soweit sie<br />
ausdrücklich für zulässig erklärt sind. Das<br />
ist nur in ganz beschränktem Masse der<br />
Fall, so dass die neuen Vorschriften eine<br />
straffe Vereinheitlichung und übersichtliche<br />
Neuordnung der Verkehrsvorschriften bedeuten.<br />
Daneben enthält die Verordnung<br />
auch sachlich eine Reihe von Neuerungen.<br />
Während bisher der Versuch gemacht<br />
war. möglichst alle Einzelheiten zu regeln<br />
und festzulegen, aber gerade dadurch immer<br />
neue Fragen auftauchten, die stets neue Ergänzungen<br />
erforderlich machten, vermeidet<br />
die jetzige Verordnung überflüssige Einzelheiten.<br />
Es kommt ihr weniger auf minutiöse<br />
Vorschriften als auf die allgemeine Gewährleistung<br />
einer gesunden Verkehrsdisziplin,<br />
deren Ausbau der Praxis überlassen wird,<br />
an. Die neue Verordnung betrachtet den gesamten<br />
Verkehr als Verkehrsgemeinschaft,<br />
jeder Teilnehmer muss sich der Verantwortung<br />
dieser Gemeinschaft gegenüber bewusst<br />
sein und sein Verhalten so einrichten,<br />
dass ein reibungsloser Verkehr ermöglicht,<br />
Gefährdungen und Verletzungen anderer Beteiligten<br />
vermieden wird.<br />
Die Bestimmungen über Zulassung der<br />
Fahrzeuge und der Führer sind im wesentlichen<br />
gleich geblieben. Das Verfahren ist<br />
aber beschleunigt und vereinfacht worden.<br />
Der bereits vor einiger Zeit geschaffene<br />
Kraftfahrzeugbrief ist beibehalten und in die<br />
neuen Bestimmungen hineingearbeitet. Der<br />
Kraftfahrzeugbrief muss bei jeder Inanspruchnahme<br />
der Zulassungsstelle, also insbesondere<br />
bei Eigentumswechsel, vorgelegt werden.<br />
Auf der einen Seite ist damit die Verwertung<br />
entwendeter Autos geradezu unmöglich<br />
gemacht, auf der andern Seite lässt<br />
sich der Lebenslauf eines Autos eindeutig<br />
Tiurückverfolgen.<br />
An Einzelheiten ist neu die Bestimmung,<br />
dass, wenn unterwegs auftretende Mängel<br />
am Fahrzeug nicht unverzüglich beseitigt<br />
werden können, das Fahrzeug auf dem kürzesten<br />
Weg aus dem Verkehr zu ziehen ist.<br />
Damit ist eine. Streitfrage, die die Rechtsprechung<br />
vielfach beschäftigt hat, geklärt.<br />
Die Bestimmungen über Höchstgeschwindigkeiten<br />
sind mit Ausnahme für Fahrzeuge<br />
ohne Luftreifen aufgehoben. Paragraph 25<br />
der Verordnung bestimmt:<br />
« Jeder Teilnehmer am öffentlichen Verkehr<br />
hat sich so zu verhalten, dass er keinen anderen<br />
schädigt, oder mehr als nach den Umständen unvermeidbar<br />
behindert oder belästigt. »<br />
Diese Generalklausel ist Ersatz für die<br />
meisten bisherigen Einzelvorschriften und<br />
ersetzt auch die Bestimmungen über die<br />
Höchstgeschwindigkeit. Die Ausführungsanweisung<br />
sagt hierzu noch lediglich, dass die<br />
Geschwindigkeit so einzurichten ist, dass<br />
nötigenfalls rechtzeitig angehalten werden<br />
kann. Die Ausführungsanweisung enthält zu<br />
dieser Generalklausel allerdings noch eine<br />
Reihe von Anweisungen, insbesondere ist<br />
das Parken, das zum Teil in örtlichen Bestimmungen<br />
geregelt war, jetzt einheitlich<br />
geordnet. Unter Parken versteht man nicht<br />
das vorübergehende Anhalten zum Ein- und<br />
Aussteigen, sondern das längere Aufstellen<br />
von Fahrzeugen. Es ist verboten u. a. in<br />
einer geringeren Entfernung als 10 m vor<br />
oder hinter Kreuzungen, in einer geringeren<br />
Entfernung von 5 m vor oder hinter den<br />
Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, an<br />
Verkehrsinseln, Ein- und Ausfahrten von<br />
Grundstücken.<br />
Bei den Vorschriften über Abblenden ist<br />
hervorzuheben, dass eine Verpflichtung zum<br />
Abblenden auf keinen Fall Fussgängern gegenüber<br />
mehr besteht. Die alte Bestimmung,<br />
dass stets die rechte Strassenseite einzuhalten<br />
ist. ist gestrichen. Der Gesetzgeber folgt<br />
damit der Verkehrsübung, wonach es oft,<br />
mit Ausnahme von unübersichtlichen Stellen<br />
und Kurven, besser ist, in der Mitte zu fahren.<br />
Neu ist, dass beim Ueberholen der Eingeholte<br />
zu erkennen geben muss, dass er bereit<br />
ist, sich überholen zu lassen.<br />
Die neuen Vorschriften, d.h. die eigentlichen<br />
Fahrvorschriften, sind alle am 1. Oktober<br />
dieses Jahres in Kraft getreten mit Ausnahme<br />
der neuen Vorfahrtsregelung, die erst<br />
am 1. Januar 1935 Geltung hat. Diese bedeuten<br />
eine so wesentliche Aenderung, dass<br />
dem Verkehr genügend Zeit gegeben werden<br />
muss, diese Vorschriften rechtzeitig vorher<br />
kennen zu lernen. Bisher bestand in Deutschland<br />
ein Sondervorfahrtsrecht auf Hauptverkehrswegen.<br />
Ob ein Hauptverkehrsweg vorlag,<br />
war ausserhalb geschlossener Ortsteile<br />
aus der Verkehrsbedeutung des Wegs zu<br />
entnehmen. Diese für den Fahrzeugführer oft<br />
unlösbare Aufgabe ist ihm abgenommen worden.<br />
Ab 1. Januar 1935 sind alle nicht irgendwie<br />
durch Markierung als Hauptverkehrswege<br />
oder anls Strassen I. Ordnung hervorgehobenen<br />
Wege inner- und ausserhalb geschlossener<br />
Ortsteile gleichberechtigte Strassen.<br />
Nur auf diesen markierten Wegen besteht<br />
dann noch ein besonderes Vorfahrtsrecht,<br />
sonst hat stets der von rechts Kommende<br />
das Vorfahrtsrecht. Damit ist eine klare, unmissverständliche<br />
und bestimmt die bestmöglichste<br />
Regelung des Vorfahrtsrechts geschaffen<br />
worden.<br />
Der Kraftverkehr wird es besonders begrüssen,<br />
dass im Rahmen dieser neuen Vorfahrtsregelung<br />
den Maschinenfahrzeugen ein<br />
Sondervorfahrtsrecht vor anderen Verkehrsteilnehmern<br />
eingeräumt ist. Selbstverständlich<br />
gilt dieses Sondervorfahrtsrecht für Motorfahrzeuge<br />
nur an Kreuzungen gleichberechtigter<br />
Strassen, nicht etwa bei Einmündungen<br />
von Seitenwegen in Hauptverkehrswege.<br />
Mit Ausnahme dieser Kreuzungen hat<br />
künftig der Motorfahrzeugführer, ganz egal,<br />
ob er von rechts oder von links kommt, ein<br />
Sondervorfahrtsrecht vor dem gleichzeitig<br />
an der Kreuzung eintreffenden Radfahrer<br />
oder Fuhrwerk. Dieses Sonderrecht entfällt<br />
natürlich, wenn der von rechts kommende<br />
Radfahrer sich schon in der Kreuzung befindet<br />
und zur Gewährung der Vorfahrt im Bereich<br />
der Kreuzung halten müsste.<br />
Schliesslich sieht die Verordnung auch vor,<br />
dass die bisherigen besonderen deutschen<br />
Gebots- und Verbotszeichen demnächst ersetzt<br />
werden durch die in der Genfer Konvention<br />
vorgesehenen und in der Schweiz<br />
bereits angewandten Signale (rote Tafeln<br />
mit weissem Grund).<br />
Aus den Bestimmungen für die übrige<br />
Strassenbenützer ist hervorzuheben, das^i<br />
Radfahrer einzeln hintereinander fahren<br />
müssen, wenn sonst der Verkehr behindert<br />
würde. Fussgänger müssen die Fahrbahn auf<br />
kürzestem Weg und ohne Aufenthalt überschreiten.<br />
An Strassenkreuzungen mit bezeichneten<br />
Uebergängen sind ausschliesslich<br />
diese zu benützen.<br />
Die neuen Bestimmungen zeichnen sich<br />
durch Uebersichtlichkeit und klare Sprache<br />
aus, so dass sie jeder Verkehrsteilnehmer<br />
selber lesen und ohne Erläuterung verstehen<br />
kann und verstehen muss. Dr. 0.<br />
llrassen Notizen<br />
Bern-Wallis durch den Rawll. Im Zusammenhang<br />
mit der Alpenstrassen-Initiative<br />
tauchen in letzter Zeit in der Presse wieder<br />
verschiedene Alpenstrassenprojekte auf, die<br />
teils schon vor einigen Jahren Anlass zu<br />
Pressediskussionen gaben und heute wiede<br />
mehr denn je aktuell sind.<br />
Eine an die Regierungen und Grossräte<br />
der Kantone Bern und Wallis gerichtete Broschüre<br />
gibt in deutscher und französischer<br />
Sprache interessanten Aufschluss über das<br />
Vorprojekt der Rawilstrasse als direkte Verbindung<br />
Bern—Wallis, das schon seit dem<br />
Jahre 1929 besteht. Darnach soll das Trasse<br />
von der Station Vermala aus gehen und nach<br />
einer Steigung gegen die Mayen «Mauvais<br />
Chalets» die Felswände, die die Alpen von<br />
«Gouilles» und «La Chaux» stützen, durchqueren.<br />
Nach Ueberbrückung des Wildbaches<br />
«Ertzence» werden die Alpen von «Coin de<br />
Prieur» und «Vasteret» und dann durch den<br />
Südabhang des Wetzsteinhorns die Ebene von<br />
Armillon und die erste Rawilanhöhe erreicht.<br />
Dort, in einer Höhe von 2321 Meter, ist eine<br />
Abweichung gegen Westen und die Durchführung<br />
eines 1150 Meter, resp. 1600 Meter<br />
langen Tunnels vorgesehen, der durch die<br />
Bergkette führt, die die Vertiefung des Rawilpasses<br />
vom oberen Iffigtal trennt. Die<br />
Linienführung mündet nahe und nördlich des<br />
Iffigensees auf Berner Boden und führt in<br />
Kehren bis zur Station Iffigen.<br />
Die Steigung im Tunnel wird nur 8 Prozent<br />
betragen und die Durchfahrt durch den<br />
Tunnel durch Asphaltierung der Strecke erleichtert<br />
werden. Für die Gesamtausdehnung<br />
der projektierten Strasse wird eine Maximalsteigung<br />
von 9 Prozent gerechnet.<br />
Die Länge der Strasse und deren Erstellungskosten<br />
sind im Budget des Projektes,<br />
laut Voranschlag der Experten, mit folgenden<br />
Zahlen angegeben:<br />
Länge auf Wallisergebiet 11 750 m<br />
Länge auf Bernergebiet 9 250 m<br />
Gesamtlänge<br />
21 000 m<br />
Kosten auf Wallisergebiet 1 550 000 Fr.<br />
Kosten auf Bernergebiet 750 000 Fr.<br />
Gesamtkosten<br />
2 300000 Fr.<br />
Die nutzbare Strassenbreite ist im Vorprojekt<br />
mit 5 Meter im Freien und 4,60 Meter<br />
im Tunnel eingesetzt. Die Rawilstrasse würde<br />
somit eine kurze, sichere und touristisch sehr<br />
schöne Verbindung zwischen Bern und Wallis<br />
herstellen und dürfte von zirka Mitte Mai<br />
bis Mitte November befahrbar sein. Bc.
N° 92 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUfc<br />
Unbelehrbare Utopisten. Unser Land krank<br />
nicht nur an chronischen Bundesbahndefr<br />
ziten, sondern auch die überwiegende Zahl<br />
unserer Privatbahnen hat unter grossen finanziellen<br />
Sorgen zu leiden. Dessen ungeachtet<br />
wird weiter projektiert, weiter gebaut<br />
und Defizite auf Defizite getürmt. Der<br />
kleine Halbkanton Baselland operiert sei'<br />
Jahren an der Elektrifikation der Walderv<br />
burgerbahn herum. Man scheint steh nun au<br />
ein Projekt geeinigt zu haben, wobei die alte<br />
Spurweite von nur 75 cm beibehalten und<br />
eine Fahrzeitreduktion von einigen wenigen<br />
Minuten erreicht wird. Das dafür abgegebene<br />
einseitige Expertengutachten beweg<br />
sich vollkommen im Gedankengange mittelalterlicher<br />
Verkehrspolitik und spricht z.B.<br />
dem Autobusbetrieb die technische Möglichkeit<br />
ab, im Winter über ein befriedigend<br />
funktionierendes Heizungssystem zu verfügen.<br />
Werfen wir einen Blick auf die Elektrifikatfonspläne<br />
unserer Privatbahnen, so zieh<br />
sich wie ein roter Faden durch alle zusammen<br />
die Behauptung, dass der elektrische<br />
Betrieb das einzig wahre und richtige se<br />
und dass diese Betriebsart allein, speziell in<br />
finanzieller Hinsicht, den Eisenbahnen das<br />
goldene Zeitalter bringen werde. Ueberal<br />
hat man elektrifiziert und die weisse Kohle<br />
nach Möglichkeit ausgenutzt. Die Defizite<br />
sind aber geblieben oder haben sich nur<br />
noch mehr erhöht. Keiner will aber für diese<br />
Entwicklung verantwortlich sein; man schiebt<br />
die Sanierung hinaus und glaubt, das Automobil<br />
immer wieder als Störenfried behandeln<br />
zu können. Solange diese Eisenbahnermentalität<br />
nicht einer objektiven Verkehrsauffassung<br />
Platz macht, solange werden wir<br />
auf Billetten und Frachttaxen indirekte Steuern<br />
zahlen müssen, bis auch die Wirtschaft<br />
sie nicht mehr tragen kann.<br />
Unlängst ist unter dem Vorsitz von Nationalrat<br />
Meyer. Pratteln, die landrätliche Kommission<br />
für die Verbesserung der Waldenburgerbahn<br />
mit Vertretern der interessierten<br />
Gemeinden zu einer Aussprache zusammengetreten.<br />
Es galt vor allem die Frage zu<br />
ventilieren, ob die Waldenburgerbahn elektrifiziert,<br />
der Dampfbetrieb ausgebaut oder<br />
ein Autobusverkehr eingeführt werden soll.<br />
Mehrheitlich sprachen sich die Talgemeinden<br />
und Langenbruck für das Projekt der<br />
Elektrifikation aus. Eine Sonderstellung<br />
nahm die Delegation der Gemeinde Liestal<br />
ein, die den Gedanken eines Ausbaues des<br />
Dampfbetriebes befürwortete. Für die Einführung<br />
eines Autobusbetriebes sprach sich<br />
kein einziger Votant aus. Eine weitere Rundfrage<br />
bezog sich auf die Stellungnahme der<br />
Gemeindevertreter zur Frage der Finanzierung,<br />
wobei 15 % der Gesamtsumme oder<br />
150.000 Fr. die interessierten Gemeinden<br />
aufzubringen haben. Der Betriebsleiter der<br />
Waldenburgerbahn sprach sich zum Schluss<br />
über die Vorzüge der elektrischen Traktion<br />
aus und glaubte, die Auffassung vertreten zu<br />
können, dass das elektrifizierte «Waldenburgerli»<br />
ein merkliche Verkehrssteigerung<br />
bringen werde.<br />
Wir hoffen, dass diejenigen, die sich so<br />
stark für die Elektrifikation einsetzen, welche<br />
bei den gegebenen Traceverhältnissen.<br />
den Strassenkreuzungen und anderer technischer<br />
Mängel ein wirtschaftlicher wie technischer<br />
Unsinn bedeutet, auch für einen Misserfolg<br />
verantwortlich gemacht werden können.<br />
Es ist zum grossen Teil der geduldige<br />
Steuerzahler, der die Beträge für die Elektrifikation<br />
aufbringen muss, während gleichzeitig<br />
der Kanton Baselland die der Bahn<br />
parallel gehende Strasse über den untern<br />
Hauenstein sowieso ausbauen muss. So wie<br />
die Meinungen einmal geformt wurden, hat<br />
es gar keinen Wert, gegen das Elektrifikationsprojekt<br />
Opposition zu machen. Man soll<br />
sich aber später daran erinnern, welche Versprechungen<br />
gemacht wurden und wie demgegenüber<br />
sich die effektiven Betriebsergebnisse<br />
gestaltet haben.<br />
Wy.<br />
Motorisierungspläne der Reichsbahn. Unabhängig<br />
von der Neuregelung des Güter-<br />
Fernverkehrs mittels Lastwagen ist die<br />
deutsche Reichsbahn bemüht, ein Netz von<br />
Kraftwagenlinien aufzuziehen, das teils mit<br />
eigenen Lastwagen, teils mit gemieteten<br />
Fahrzeugen bedient werden soll. Zwecks<br />
Realisierung dieses Projektes hat die Reichsbahn<br />
mit rund 400 Unternehmern sogenannte<br />
Beschäftigungsverträge abgeschlossen. Zurzeit<br />
dürften im Güterdienst mit Lastwagen<br />
etwa 750 Linien mit einer gesamten Kilometerlänge<br />
von 30.000 km betrieben werden.<br />
Schon während des ersten Halbiahres <strong>1934</strong><br />
erhöhte sich die Fahrleistung auf diesen Linien<br />
ungefähr um das Doppelte, indem die<br />
Zahl der Motorzug-Kilometer von 46.076 auf<br />
89,879 anstieg. Auf Grund • der Motorisierungspläne<br />
der Reichsbahn wird Ende <strong>1934</strong><br />
der im Güterdienst eingesetzte Fahrzeugbestand<br />
der Lastwagen etwa 2400 Einheiten<br />
betragen. Trotz dieser starken Zunahme<br />
bleibt dem Lastwagen auch in Zukunft ein<br />
weiter Betätigungsraum offen. Obschon sich<br />
von 1931 bis Mitte <strong>1934</strong> die Zahl der beförderten<br />
Gütertonnen mehr als vervierfach<br />
hat, so machen doch die im Lastwagenver<br />
kehr beförderten Gütermengen vorerst nu:<br />
etwas mehr als 8 % des gesamten Stück<br />
gutverkehrs auf der Schiene aus. -my<br />
Deutsche Kraftverkehrswirtschaft Nach dei<br />
neuesten Untersuchungen wird der Jahres<br />
Umsatz der deutschen Kraftverkehrswirt<br />
Schaft auf 4,2 Milliarden Rm. geschätzt. Ei<br />
setzt sich zusammen aus Umsätzen von Er<br />
zeugung, Handel und Verbrauch. Die stark«<br />
Verflechtung der Automobilmdustrie mit de<br />
verschiedenen Vor- und Hilfsindustrien is<br />
ebenso' vielgestaltig wie die Einflüsse de 1<br />
Motorfahrzeugbetriebes auf das Wirtschafts<br />
leben. Eine Belebung des Motorfahrzeugver<br />
kehrs bedeutet daher nicht nur einen Aufschwung<br />
der Automobilindustrie und de;<br />
Automobilhandels, sondern auch einen sol<br />
chen für die verschiedensten Wirtschafts<br />
zweige. Der Neuwagenhandel wird für da;<br />
laufende Jahr auf 120 Millionen Rm. ge<br />
schätzt. An Geldern für die Fahrerausbildung<br />
wurden 65 Mill. Rm. ausgegeben, während<br />
die Versicherungen rund 200 Mill. Rm<br />
beanspruchten. Für die Instandsetzung de<br />
Motorfahrzeuge wird mit einem Jahresbe<br />
trag von 235 Mill. Rm. gerechnet, währenc<br />
für die Wagenpflege rund 265 Mill. Rm. verausgabt<br />
werden dürften. An Löhnen beziehen<br />
die Fahrer und Beifahrer jährlich 900<br />
Mill. Rm., wogegen die im Strassenbau beschäftigten<br />
Arbeiter Lohnentschädigungen in<br />
der Höhe von 215 Mill. Rm. ausbezahlt erhal<br />
ten, der Altwagenhandel bringt 276 Mill. Rm.<br />
ein und der Reiseverkehr 300 Mill. Diese<br />
vom eigentlichen Motorfahrzeugbetrieb aus<br />
strahlenden Beschäftigungen mit der darau<br />
fussenden Arbeitsbetätigung bringt somii<br />
jährlich einen Betrag von 2576 Mill. Rm. ein<br />
Der Umsatz der Motorfahrzeugindustrie inkl.<br />
der Zuibehörindustrie wird auf jährlich 590<br />
Mill. Rm. geschätzt, wobei die Bezüge aus<br />
den Basisindustrien wie Hochöfen. Walzwerken,<br />
Metallschmelzen und Glasfabriken, Säge<br />
werken, Farben- und Lackfabriken, Lederund<br />
Leimfabriken sowie Webereien nich<br />
inbegriffen sind. Der Umsatz der Reifenfabriiken<br />
wird auf 160 Millionen Rm. geschätzt,<br />
während die Treibstoffwirtschaft mi<br />
einem solc* 1 "" von 850 Mill. Rm. beteiligt ist<br />
StWfilXS4Bn<br />
Stahlstrassenbau In der Schweiz. Bekanntlich<br />
hat man im Ausland verschiedentlich<br />
versucht, dem Eisen oder Stahl durch Verwendung<br />
im Strassenbau grössere Absatzmöglichkeiten<br />
zu verschaffen. Diesbezügliche<br />
Versuche sind bisher vor allem in Deutschand<br />
und Grossbritannien vorgenommen worden.<br />
Nun wagt man auch in der Schweiz das<br />
Experiment, um die sog. «eisernen Strassen»<br />
auszuprobieren, indem ein rund 300 m 2 umfassendes<br />
Strassenstück in Winterthur als<br />
Versuchsstrecke ausgebaut wird. Der Winterthurer<br />
Versuch stützt sich auf eine deutsche<br />
Erfindung, wobei die Armierung, d. h.<br />
die zu Rosten zusammengefassten sechsseitigen<br />
Gusseisenroste durch eine Holzträgerkonstruktion<br />
in die richtige Flächenlage<br />
gebracht und dann in einem Abstand von ca.<br />
1 cm vom chaussierten Boden mit Gussasphalt<br />
fixiert werden. Die wie Bienenwaben<br />
aussehende Scheiben erhalten alsdann eine<br />
Füllung von Walzasphalt. Mit dieser Konstruktion<br />
bezweckt man das WeMen und das<br />
ntstehen von Schlaglöchern im Asphalt zu<br />
verhindern. Trotz der stark reduzierten Belagdichte<br />
wird die Lebensdauer durch Stahleinlagen<br />
wesentlich erhöht, wobei die Gestehungskosten<br />
nicht viel grösser sein sollen<br />
als bei einer guten Asnhaltstrassendedke. Es<br />
kommt nicht von ungefähr, dass dieser Versuch<br />
gerade im Zentrum der schweizerischen<br />
Maschinen- und Metallindustrie ausprobiert<br />
wird, indem diese Strassenbautechnik für<br />
die einheimische Metallindustrie gewisse Arbeitsmöglichkeiten<br />
schafft, wurden doch z. B.<br />
die 15O0 eingebauten Gusseisenrohre für die<br />
Versuchsstrecke an der Schaffhauserstrasse<br />
von den Sulzerwerken hergestellt. Sollte sich<br />
dieser Versuch bewähren und auch die<br />
Ouadratmeterkosten sich in einem tragbaren<br />
Verhältnis bewegen, so dürfte sicherlich mit<br />
iner stärkern Anwendung dieser Bautechnik<br />
in der Schweiz gerechnet werden, welche<br />
speziell dort von Vorteil sein soll, wo<br />
die Strassenzüge unter einem starken Lastwagenverkehr<br />
zu leiden haben. a<br />
Die Sinserbrücke. Unter Führung des zugerischen<br />
Baudirektors fand kürzlich eine<br />
Besichtigung der für die neue Brücke in<br />
rage kommenden Baustellen statt. Von den<br />
3 in Vorschlag gebrachten Varianten wurde<br />
diejenige mit direkter Einmündung ins Dorf<br />
Sins einstimmig abgelehnt. Dagegen scheint<br />
Variante I, die eine Ueberbrückuntc der<br />
Reuss 30 m oberhalb der Jetzigen Brocke<br />
•orsieht, ernstlich erwogen zu werden. Es<br />
wurde beschlossen, dass sich der zugerische<br />
Regierungsrat mit den aargauischen Behörden<br />
in Verbindung setzen solle, um einen<br />
ngemessenen Beitrag für den neuen<br />
Brückenbau zu erhalten.<br />
Eine psse Ueberraschung für 1935<br />
Die grösste englische Firma bringt den neuen<br />
MORRIS „EIGHT"<br />
auf den Markt<br />
8/24 PS - 6 Steuer-PS - 7Liter Benzin und 50 Gramm Oel auf 100 km<br />
90 Stundenkilometer ohne Lärm und ohne Erschütterung<br />
Der neue<br />
RIS EIGHT"<br />
• Der Wagen, der nach den neuesten und modernsten<br />
Grundsätzen konstruiert ist. Ausführung aus nur<br />
ganz hervorragendem englischen Stahl; erstklassige<br />
Zubehöre. Aerodynamische Form. Am INTER-<br />
NATIONALEN AUTOMOBIL-SALON in PARIS<br />
- Oktober <strong>1934</strong> - war er die Sensation der ganzen Schau.<br />
* Der neue MORRIS EIGHT erringt damit den<br />
Erfolg, der ihm dank seiner vorzüglichen Qualität<br />
von selbst zukommt. Der schweizerischen Kundschaft<br />
bedeutet er die Verwirklichung einer längst<br />
* erwarteten Notwendigkeit.<br />
• Dieser Wagen, der speziell für Bergstrassen konstruiert<br />
ist, besitzt einen Hochleistungsmotor, ein<br />
äusserst starres, kreuzverstrebtes Chassis, eine durch<br />
Stossdämpfer ausgeglichene Federung, sehr stark<br />
wirkende, hydraulische Lockheed - Bremsen, sowie<br />
unabhängige Handbremsen.<br />
* Die Karosserle ist sehr sorgfältig ausgeführt und<br />
mit allen englischen Schikanen ausgerüstet. Sämtliche<br />
Scheiben aus „Triplex" - Sicherheitsglas,<br />
Schiebedach, besonders für bequeme Bergfahrten.<br />
Luxusausstattung, Celluloselackierung; sämtliche<br />
Zubehörteile verchromt.<br />
• Die Morris Eight - Chassis werden in 6 verschiedenen<br />
Karosserie-Typen geliefert:<br />
Spider, 2 Plätze, Gepäckkoffer, kompl. Verdeck<br />
Torpedo, 4 Plätze, Gepäckträger, komplett. .<br />
Innenlenker, 4 Plätze, 2 Türen<br />
Innenlenker, 4 Platze, 2 Türen, Schiebedach .<br />
Innenlenker, 4 Plätze, 2 Türen, Schiebedach .<br />
Fr. 3600.-<br />
Fr. 3700.-<br />
Fr. 3900.-<br />
Fr. 4000.-<br />
Fr.4200.-<br />
G e n e r a l a g e n t u r f ü r die S c h w e i z :<br />
Grand Garage Place Ed. Claparede S.A., Genf<br />
Telephon 41.244 Telephon 41.244<br />
CH. NIGG, ADMINISTRATOR
Luftfahrt<br />
Wir lernen fliegen.<br />
Von Walther Ackermann.<br />
Im Verlag Fretz & Wasmuth, AG., Zürich,<br />
erscheint in den nächsten Tagen ein Buch<br />
von Walther Ackermann, das «Bordbuch<br />
eines Vprkehrsfliegers». Ee bereitet uns besondere<br />
Freude, den Lesern der «A.-R.» einen<br />
Vorabdruck als kleine Kostprobe zu bieten,<br />
wissen wir doch, mit welchem Enthusiasmus<br />
die vereinzelt in unserem Blatt schon erschienen<br />
«iBordbuchberichte» von Walther<br />
A'kermann immer aufgenommen worden<br />
sind. Ale einer der ältesten Piloten der<br />
Swissair weiss Flugkapitän Ackermann nicht<br />
nur glänzend zu unterhalten^und zu erzählen,<br />
seine Berichte lasson den Leser die Ereignisse<br />
förmlich miterleben und führen ihn<br />
in eine noch ganz junge neue Welt voller<br />
Wunder urid Abenteuer Farben unrf Düsterkeiten,<br />
wie eie nur ein Verkehrsflieger zu<br />
sehen bekommt, aber bisher auch nur Ackermann<br />
in ihrer ganzen packenden Wirklichkeit<br />
zu schildern vermochte. Red.<br />
Lieber Qeorgy!<br />
Seit zehn Tagen bin ich nun in Berlin. Eigentlich<br />
nicht in Berlin, sondern auf dem<br />
und Längsneigungsmesser ein Flugzeug auf<br />
Kurs halten gelernt. Trotzdem wir damals<br />
noch keine Funker an Bord hatten, praktizierten<br />
wir es manchmal auf der Strecke —<br />
im Notfalle, wenn nichts anderes mehr übrigblieb.<br />
Ich werde jfcne zwanzig Minuten nie<br />
vergessen, als ich zwischen Berlin und Leipzig<br />
zum ersten Male statt umzudrehen Vollgas<br />
gab und hineinzog in den alten, grauen<br />
Todfeind. Welche Ueberwindung hatte das<br />
Flugplatz in Tempelhof. Ausser dem, wasgekostet, und wie froh war ich gewesen, als<br />
mir eine Stunde in der Untergrundbahn zeigt, ich wieder Boden sah! Im Jahre darauf, als<br />
bekomme ich von der Stadt nichts zu sehen. wir mLt Bordfunk flogen, kam schon System<br />
Ich könnte ebensogut in Bremen, in Stockholm<br />
oder in London sitzen. Es ist wieder Thüringerwald manchmal blind<br />
in die Sache. Da wurde der wolkenverhängte<br />
überflogen,<br />
einmal einer jener Augenblicke da, wo es<br />
nichts anderes gibt, als fliegen und fliegen.<br />
Ich lebe wieder in Tagen, wo man am Steuer<br />
erwacht und am Steuer schlafen geht. Du<br />
fragst mich in Deinem Brief, was es mit dieser<br />
Berliner Reise mitten im Winter für eine<br />
Bewandtnis habe und was das eigentlich für<br />
ein mysteriöser «Kursus» sei?<br />
Wir sind hier so an die dreissig Piloten,<br />
jüngere und ältere Streckenfüchse, die zusammen<br />
vielleicht zwanzig Millionen Flugkilometer<br />
hinter sich haben. Und so seltsam<br />
sich das anhören mag, Georgy — wir lernen<br />
fliegen!<br />
Es handelt sich um eine besondere Art von<br />
Fliegen allerdings : um das Blindfliegen, um<br />
das Fliegen ohne Erdsicht, das Fliegen in Nebel<br />
und Wolken, wovon wir vor Jahren nur<br />
zu träumen wagten. Es stand schon immer<br />
fest — der Luftverkehr hatte nur Zukunft,<br />
wenn wir so regelmässig fliegen, wie die Eisenbahn<br />
fährt. Wir müssen von der Witterung<br />
unabhängig werden.<br />
Du weisst — sobald man in einer Wolke<br />
fliegt, die Erde nicht mehr sieht, keinen Horizont<br />
mehr hat, verlässt einen das fliegerische<br />
Gefühl. Man hat keine Anhaltspunkte,<br />
kein Oben und Unten mehr. Man weiss nicht, noch daneben. Du glaubtest im Blindfliegen<br />
ob man auf dem Rücken fliegt, ob die Ma-bewanderschine Schwanz tief in der Wolke hängt oder wenig Du neben dem, der Dir zur Seite sitzt,<br />
zu sein und merkst erst jetzt, wie<br />
Kopf abwärts, saust. Darum bedeutete es in noch kannst. Aber schliesslich bist Du ja<br />
früheren Zeiten sicheres Verderben, vom Nebel<br />
umzingelt oder von einer Wolke ver-<br />
allen Nerven. Und nach ein paar Flügen in<br />
doch ein alter Flieger. Spürst das Steuer in<br />
schluckt zu werden. Es musste ein künstlicher<br />
Horizont geschaffen werden, der unsschwankungen und der<br />
dem verdeckten Kasten wirst Du der Kugel-<br />
Zeigerausschläge<br />
dia Lage der Maschine anzeigte, Instrumente<br />
mussten das versagenden Gleichgewichtsgefühl<br />
ersetzen.<br />
Schon vor zwei Jahren _ hatten wir damit<br />
angefangen, hatten in einer Maschine die<br />
eine Hälfte des Führersitzes abgedeckt und<br />
hatten an Hand von Wendezeiger, Libelle<br />
decktem Kompass nach dem Wendezeiger<br />
eine S fliegt und hernach auf zwei Grad genau<br />
am selben Kurs anliegt.<br />
Zuerst haust Du natürlich dann und warin<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 92<br />
meister. Hältst Kompasskurs, wie wenn Du<br />
einem schnurgeraden Schienenstrang entlang<br />
fliegen würdest. Drückst die Kiste in ein<br />
paar Sekunden in die Waagrechte, wenn der<br />
im zweiten Führersitz sie Dir so recht überzwer,<br />
mit Flügelspitze nach unten und<br />
Schnauze hoch, zum Aufrichten in die Hand<br />
gibt.<br />
Aber das alles ist nur Vorspiel, kurze Repetition<br />
rein fliegerischer Voraussetzungen.<br />
Jetzt erst kommt das Schwierige, das, weswegen<br />
wir eigentlich hier sind. Eine Maschine<br />
in böigen Wolken auf Kurz zu halten, ist<br />
nicht viel, aber dabei auch navigieren können,<br />
verlangt schon mehr. Fliegst Du über<br />
einen vernebelten Bergkamm hinweg, kommt<br />
es nicht darauf an, ob Du fünf Kilometer<br />
links oder rechts von Deinem Strich fliegst.<br />
Musst Du Dich aber bei fünfzig Meter Wolkenhöhe<br />
zwischen Hochkaminen und Kirchtürmen<br />
hindurch in einen Flugplatz hineintasten,<br />
dann sind fünf Grad mehr oder weniger<br />
sehr wichtig.<br />
hältst Dich mit Rückenpeilungen längs der<br />
Grundlinie. Nach acht Minuten machst Du<br />
eine Kurve um 180 Grad, fliegst nun in entgegengesetzter<br />
Richtung wieder längs der<br />
Grundlinie auf den Platz zu. Der Peiler gibt<br />
Dir jede halbe Minute Deinen Kurs an. An<br />
Hand der heraufgefunkten Gradzahlen musst<br />
Du den Anflug korrigieren, musst dicht an<br />
der Grundlinie bleiben, darfst jetzt nicht in<br />
einer Hundekurve auf den Platz zu fliegen,<br />
denn links und rechts von Dir sind die Hindernisse,<br />
an denen Du Dir beim Niedergehen<br />
den Schädel einrennen kannst.<br />
Langsam verlierst Du an Höhe, gehst auf<br />
zweihundert Meter, kommst immer näher an<br />
den Platz, bist schliesslich nur noch hundertfünfzig<br />
Meter hoch. Die Hausdächer sind jezt<br />
dicht unter Dir — aber Du siehst nichts als<br />
nieselndes Grau. Dann hören Sie Dich auf<br />
dem Flugplatz, funken es als Vorsignal zu<br />
Dir herauf. Ist das Geräusch der Motoren<br />
dicht über ihnen und liegst Du gut am Kurs,<br />
geben sie Dir «ZZ», das bedeutet: Gas zurück<br />
— landen! Jetzt musst Du den Wendezeiger<br />
haarscharf in der Mitte halten, darfst<br />
nicht links, nicht rechts pendeln. Flach gleitest<br />
Du durch den Nebel, siehst plötzlich<br />
schwarz den Boden unter Dir auftauchen,<br />
fängst ab, setzest auf, trittst die Bremse und<br />
bleibst mitten im Platze stehen. Die Kirchturmspitzen<br />
am Ende des Flugfeldes verschwinden<br />
in der Wolkendecke.<br />
Es kann aber auch vorkommen, dass sie<br />
Dir statt des ersehnten «ZZ» das ärgerliche<br />
«JJ» geben müssen. Das bedeutet: verkorkst<br />
statt auf Schleichwegen umgangen. Aber<br />
wenn der Zielhafen unter tiefer Decke lag, Das ist das Schwierige an der Blindfliegerei:<br />
auf hundert Meter genau an demnäher Du dem Peiler kommst, um so gros-<br />
— Gas geben — das Ganze noch einmal. Je<br />
war es gefährlich, durchzustossen. Leicht<br />
hatte man sich vom Boden losgelöst, schwerer<br />
war es, ihn wieder unter die Räder zu werden muss. Dafür haben sie nun ein be-pendelst Du zur immer schmäler werdenden<br />
Punkt den Boden zu fassen, wo er gefasst ser werden die Korrekturen, um so leichter<br />
bekommen, ohne an den vernebelten Hökkern<br />
der Umgebung anzurempeln. Es waren den Flugplatz wird eine Peilschneise gelegt. der Grundlinie liegt die Grenze. Und das ist<br />
sonderes Verfahren ausgeklügelt. Ueber je-<br />
Schneise hinaus. Fünf Grad links und rechts<br />
Anfänge gewesen.<br />
Diese Schneise ist der hindernisfreie Ein-, eine kleine, eine sehr kleine Toleranz.<br />
Inzwischen sind Technik und Erfahrung flugraum, sie liegt auf einer Grundlinie, Denn was ich Dir jetzt da erzählt habe,<br />
wieder vorwärts gegangen. Und nicht langsam.<br />
Wir müssen zulernen. Dazu ist derRammgefahr besteht. Das angeflogene Ziel der Wirklichkeit. Es kommen noch zwei Dut-<br />
'ängs der beim Abtauchen zur Landung keine Georgy, ist nur ein kümmerlicher Abklatsch<br />
Blindflugkursus da.<br />
ist ein kleines Häuschen an der Peripherie zend wichtige Kleinigkeiten hinzu, mit denen<br />
Der Vormittag ist Praxis. Du steigst in des Platzes, wo der Funker mit einem drehbaren<br />
Peilrahmen an Hand der Lautstärke Dir auch dann noch kein richtiges Bild von<br />
ich Dich verschonen will, denn Du könntest<br />
den Führersitz einer kleinen Frachtmaschine.<br />
Mit zwei Zügen an Reissverschlüssen sitzest Deiner Morsezeichen Deine jeweilige Anflugrichtung<br />
auf ein Grad genau ermittelt. Du der Peilresultate musst Du Dir blitzschnell<br />
einem solchen Blindanflug machen. An Hand<br />
Du unter Segeltuch eingekapselt. Du siehst<br />
nichts mehr, als vor Dir das Instrumentenbrett.<br />
Diese Zeiger und Skalen sind Himmel ken ein paar hundert Meter hoch über den den. Du musst rasch im Kopf errechnen, um<br />
kommst von irgendeiner Strecke in den Wol-<br />
über die notwendigen Korfekturen klar wer-<br />
und Erde — jetzt fliege!<br />
Platz. Zielpeilungen haben Dich hergelotst. wieviel Grad und für wieviel Sekunden Du<br />
Neben Dir sitzt einer, der etwa dreimal soviel<br />
hunderttausend Kilometer hat als Du. ren hören, funken sie: «Platz!» Nun drehst nach Deiner Entfernung vom Peiler, die Du<br />
Wenn sie unten das Geräusch Deiner Moto-<br />
die Korrektur fliegen sollst. Das wechselt je<br />
Einer, der schon an die tausend Stunden blind Du Deine Maschine auf den Schneisenkurs, von der Stoppuhr ablesen musst. Wechseln<br />
geflogen ist. Ein Spezialist, der Dir mit ver-fliegst in sicherer Höhe vom Platz weg, in den verschiedenen Höhen die Winde, so<br />
kann es ungeheure Mühe kosten, die Maschine<br />
auf der Schneise zu halten. Ich hätte<br />
nie geglaubt, dass soviel Konzentration auf<br />
einen Hieb möglich sei. Vor Deinen Augen<br />
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Millimeter, starrst auf Zeiger und Skalen, mel und Erde liegen, als sie je für das zeh- Die schweizerische Automobileinruhr beztfrechnest<br />
im Hinterkopf Korrekturen aus und rende Geheimnis Deines Berufes werden ferte sjch wje berejts früher eme]det wurde,<br />
musst zu allem hinzu noch liegen. E,n sol- aufbringen können. _<br />
inr Jahre 1933 auf 10,394 Automobile und<br />
eher Blindflug ist die ausgeklügelte psycho- Einmal machten w ir einen Nachtflug. Vier- Traktoren. Ergänzend sei noch der Anteil<br />
technische Prüfung die es geben kann. Nach zehn Piloten m einem Grossflugzeug. Als der einzein en Marken, welche mehr als 50<br />
sechs Anflügen kletterst Du mit blaurot an- Navigationsubung Einer nach dem andern Fahrzeuge in diesem Jahre eingeführt haben,<br />
gelaufenem Kopf aus der Maschine. setzte sich ans Steuer, einer nach dem an- nacll Ländern geordnet, angegeben-<br />
E$ ist etwas Sonderbares, dieses Fliegen dern begab sich in den Navigationsraum, Deutschland- Adler 273* BMW 90* DKW<br />
in tiefem Dezemberhimmel. Wer hätte das rechnete an Hand der Eigenpeilung Position jg 7 Mercedes Benz 413' Opel 974<br />
vor ein paar Jahren für möglich gehalten? aus und notwendige Kurskorrektur. Frankreich: Citroen 681, Mathis 59, Peugeot<br />
An solch düsteren, nieselnden Tagen sass Nach einer Viertelstunde hatten wir eine 428 Renault 441<br />
man früher stundenlang auf der Wetterwarte Hochnebeldecke durchstossen. Wir flogen Italien- Fiat 771 Lancia 188<br />
und hoffte auf bessere Meldungen. Was war über ein silbergraues Meer. Es gab keine Oesterreich- Steyr 64<br />
das doch oft für ein deprimierendes, hoff- Erde mehr. Ein grosser Mond stand am Hirn- England: Austin 71, Hillman 64, Standard 54,<br />
nungsloses Warten. Heute ziehen wir mit ei- mel. Es war eine gespenstische, furchtbare Vauxhall 64, engl. Ford 240.<br />
nem grossen, sicheren Gefühl hinein ins Einsamkeit. Es sah so aus, als hätten wir u. S. A • Buick'227 Chevrolet 771 Chrysler<br />
trübe Grau. Der tief verhängte Boden hat buchstäblich die Welt verloren. Aber durch ' 331 "plymouth 554 De Soto 70 Dodge 293,<br />
viel vpn seiner Gefahr und seinen Schrecken unsere Maschine lief ein grosses, ruhiges Ess'ex 323,- Ford 1230, Graham 82, Nash<br />
verloren. Am Nachmittag ist Theorie. Da Dröhnen, aus den Auspuffrohren schössen gs, oidsmöbile 54 Packard 59, Pontiac 52,<br />
sitzen wir in verqualmten Theoriesälen über meterlange Flammengarben und durch die Rockne 117, Studebaker 84.<br />
Ford 412.597<br />
Chevrolet 391.229<br />
Plymouth 230.381<br />
Dodge 67.863<br />
Pontiac 56.928<br />
OMsmobile 52.066<br />
Buick 44.736<br />
Studebaker 31.288<br />
Terraplan© 30.530<br />
Chrysler 19.233<br />
Hudson 14.604<br />
Nash 10.591<br />
Graham 9.751<br />
De Soto 8.341<br />
La Fayette 5.538<br />
Willys 5.033<br />
Die übrigen 11 Marken verzeichnen eine<br />
zwischen 344 und 4282 schwankende Produktionshöhe,<br />
Von den drei grössten Automobiltrusts<br />
sind folgende Produktionshöhen<br />
erreicht worden:<br />
Einheiten<br />
General Motors Corporation 552.402<br />
Ford 414.021<br />
Chrysler 325.818<br />
Auf diese drei Konzerne entfallen somit<br />
91 % der gesamten amerikanischen Automobilproduktion.<br />
lieber den Benzin- und Benzolimport nach der<br />
Schweiz im Jahre 1933 gibt die schweizerische Handelsstatistik<br />
Auskunft. Es wurden in dieser Zeit<br />
1,954 Millionen Kilozentner eingeführt, die einen<br />
Wert von 23,8 Millionen Fr. darstellen. Gegenüber<br />
Millimeterpapier, zeichnen Winddreiecke, er- Frnkanlage pfiffen die Morsezeichen. Einmal<br />
dem Vorjahre bedeutet dies ein Importrückgang<br />
Der<br />
rechnen Vorhaltewinkel, Steuerkurse, Flug- sahen wir in der Ferne Lichter einer Nacht- Italienische Automobllaussenhandel ergeschwindigkeiten<br />
und memorieren Formeln, postmaschine, die unseren Kurs kreuzte. Wir & bt nac^ den<br />
von 88 280 Kilozentnern. Der Mittelwert des eingeführten<br />
Brennstoffes ging im Berichtsjahre von<br />
amtlichen Angaben für den<br />
!Vlonat<br />
13,74 Fr. pro er auf 12,19 Fr. zurück. Am Geschäft<br />
dass uns der Kopf raucht. Aber nun ist das sassen stumm in der verdunkelten Kabine, Juli bei einer Ausfuhr von 801 Fahralles<br />
keine Theorie mehr, jetzt ist das Pra- dachten an Vergangenes und an Zukünftiges<br />
z «"^en<br />
sind 16 Staaten als Lieferanten beteiligt. Dag<br />
im Wert von 8,7 Mill. Lire und einer grösste Kontingent liefert Rumänien. Ueber die<br />
xjs, fliegerische Notwendigkeit, hat Zweck aus unserem Dasein über dem Erdboden.<br />
Eit "««r von 101 Automobilen für 1,4 Mill. Einfuhr aus den verschiedenen Produktionsgebieten<br />
orientiert nachfolgende Zusammenstellung:<br />
und Sinn. Bei aller ernsten Arbeit wird im- Zwei Stunden flogen wir in der Nacht umher.<br />
Lire ' weiterhin einen sehr ansehnlichen Exmer<br />
wieder geschwatzt und gewitzelt. Es Als das Dröhnen der Motoren leiser wurde, portüberschuss. In den ersten 7 Monaten<br />
q im Werte von<br />
dieses<br />
macht den alten Streckenfüchsen einen Hei- sanken wir in Wolken und völlige Finster-<br />
Jahre s wurden insgesamt 956 Fahrdenspass,<br />
mit Zirkel und Gradscheibe an den nis. Und plötzlich schwebten wir über den zeu S e Werte von 10 - 9 Min - Lire einge- Deutschland 3 082 111,7<br />
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II. ßlatt<br />
BERN, 13. Nov. <strong>1934</strong><br />
Tedin<br />
nd<br />
Synthetische Asbestherstellung In Deutschland.<br />
Im Zusammenhang mit neuen wissenschaftlichen<br />
Forschungsarbeiten ist es in letzter<br />
Zeit in Deutschland gelungen, Asbest<br />
synthetisch herzustellen.<br />
Die Herstellung des Asbestes erfolgt aus<br />
billigen einheimischen Rohstoffen.<br />
Neues Aluminium-Härteverfahren. In England<br />
wurde ein neues «Alumilite» genanntes<br />
Verfahren entwickelt, durch dessen Anwendung<br />
Aluminiumwerkstätten eine ausserordentlich<br />
grosse Oberflächenhärte erteilt<br />
werden kann. Chemisch handelt es sich dabei<br />
um die Umwandlung: der Oberfläche in<br />
Alumuniumoxyd. Die gehärtete Schicht hat<br />
eine Dicke von ungefähr 0.02 mm, lässt sich<br />
aber auch dicker oder dünner gestalten. Sie<br />
macht das Werkstück gegen Zerkratzen fast<br />
unempfindlich und weitgehend verschleissfest.<br />
Ausserdem ermöglicht sie durch ihre<br />
Porosität eine dauerhafte Färbung der Oberfläche.<br />
Besonders wertvoll ist schliesslich in<br />
manchen Fällen noch die Eigenschaft der so<br />
behandelten Oberfläche, Oel aufzusaugen<br />
und dadurch besonders gute Gleitverhältnisse<br />
zu ergeben. Mehrere Weltfirmen haben<br />
sich deshalb schon die Rechte zur Anwendung<br />
des Verfahrens bei der Herstellung<br />
von Motorkolben erworben.<br />
Die « Alumilisierung » soll dabei nicht teurer<br />
zu stehen kommen als eine gute Vernickelung<br />
oder Verchromung.<br />
Pneus aus Kunstgummi in Amerika. Bekanntlich<br />
hängt Amerika in der Rohgummibelieferung<br />
von England und Holland ab.<br />
Deshalb wird in den U.S.A. geradeso eifrig<br />
•n dem Problem der Herstellung von synthetischem<br />
Gummi gearbeitet wie in Deutschland.<br />
Der chemischen Fabrik Du Pont & Co.<br />
in Wilmington, in Gemeinschaft mit der Reifenfabrik<br />
Dayton Rubber Co., ist es nun gelungen,<br />
die ersten Pneus aus synthetischem<br />
Gummi herzustellen. Die Probereifen wurden<br />
einer äusserst scharfen Versuchsreihe<br />
unterworfen, wobei sie sieh bestens bewährt<br />
haben sollen.<br />
Die Herstellung ist etwas teurer als die<br />
Wie sich ein französischer Künstler den Stromlinienwagen der Zukwnft vorstellt.<br />
Fabrikation aus Naturgummi. Es sind aber<br />
keine neuen Maschinen dazu notwendig, so<br />
dass in jeder Reifenfabrik der vorhandene<br />
Maschinenpark ausgenützt werden kann. Die<br />
Hauptrohmaterialien zur Erzeugung sind<br />
Kohle, Kalk, Salz und Wasser.<br />
Chlorcalzium als Staubbindungsmlttel. Bekanntlich<br />
ist Chlorcalzium sehr stark hygroskopisch,<br />
d. h. es zieht die Feuchtigkeit aus<br />
der Luft an und trocknet daher selbst nur<br />
bei starker Erhitzung aus. Da es ausserdem<br />
ein sehr billiges Material darstellt, so hat<br />
man in Amerika Versuche gemacht, es auf<br />
den Strassen als Staubbinder zu verwenden.<br />
Strassen, die mit Chlorcalzium imprägniert<br />
wurden, sind nie ganz trocken geworden<br />
und daher waren sie nie staubig. Es hat<br />
sich gezeigt, dass ein Quantum von etwa<br />
350 g pro m 2 vollkommen ausreicht, um für<br />
längere Zeit die Strasse staubfrei zu halten.<br />
Die weiteren Untersuchungen, welche angestellt<br />
wurden, um zu sehen, ob dieses Bindungsmittel<br />
irgendwelche schädliche Wirkungen<br />
mit sich bringt, haben keine Nachteile<br />
zutage gefördert. Es greift weder die<br />
Materialien des Autos an, noch beschädigt<br />
es irgendwie die Pflanzen, die in der Nachbarschaft<br />
der Strasse wachsen; nur vereinzelte<br />
immergrüne Pflanzen haben sich etwas<br />
empfindlicher gezeigt. Es ist dies insofern<br />
leicht einzusehen, da es infolge seiner hydroskopischen<br />
Eigenschaft selbst ja stets feucht<br />
bleibt und daher nicht wie trockener Staub<br />
von der Strasse abfliegt. Es kann nur etwas<br />
durch die Wirkung der Räder weggeschleudert<br />
werden.<br />
Etwas Statistik aus dem Automobilbau.<br />
Alljährlich nach dem Pariser Salon und der<br />
Londoner Schau wird 'als Bilanz der für das<br />
folgende Jahr gültigen Durchschnittskonstruktion<br />
auf Grund der ausgestellten Wagen eine<br />
Statistik aufgestellt. Dabei zeigen sich im<br />
Laufe der Jahre ganz wesentliche Verschiebungen<br />
der Konstruktionstendenzen. Der<br />
Achtzylindermotor hatte im Jahre 1931 mit<br />
27 % sein Maximum erreicht und blieb seit<br />
drei Jahren auf 18 %; der Sechszylinder,<br />
der im Jahre 1930 mit 56 % den Höchststand<br />
erreicht hatte, ist inzwischen langsam bis<br />
auf 50 % zurückgegangen. Der Vierzylinder<br />
hatte seinen Höchststand 1928 mit 64 % und<br />
fiel im Jahre 1932 bis auf 22 % herab, stieg<br />
seither wieder an, um für 1935 30 % zu erreichen.<br />
Diese prozentuelle Angabe bezieht<br />
sich auf die Typen; nachdem aber gerade<br />
die grossen Serien billiger Wagen meist<br />
Vierzylinder sind, so ist in der tatsächlichen<br />
Erzeugung numerisch der Vierzylinder weitaus<br />
überwiegend.<br />
Die Anordnung der Motorsteuerung zeigt<br />
demgegenüber wesentlich geringere Ausschläge;<br />
die hängenden Ventile im Zylinderkopf<br />
sind seit 1927 prozentuell am meisten<br />
bevorzugt und bewegt sich stets um zirka<br />
50 % mit leicht ansteigender Tendenz. Die<br />
seitlich stehenden Ventile werden bei zirka<br />
40 % der Typen verwendet, wobei ein leichter<br />
Abfall zu verzeichnen ist. Auch der<br />
Schiebermotor bleibt mit zirka 10 % ziemlich<br />
"konstant, obwohl auch er in den letzten<br />
Jahren etwas zurückgegangen ist.<br />
Die- Kühlung durch Pumpe ist in diesem<br />
Jahre von 60 % auf nahezu 80 % angestiegen,<br />
während die Thermosiphonkühlung<br />
dementsprechend von 40 % auf 20 % zurückgegangen<br />
ist. Die Luftkühlung bleibt mit etwa<br />
4 % nahezu konstant.<br />
Eine grosse Verschiebung hat bei der Zündung<br />
stattgefunden; während 1927 noch über<br />
72 % der Wagen Magnetzündung hatten, ist<br />
diese jetzt bis auf 12 % zurückgegangen,<br />
während die Batteriezündung von 22 7o auf<br />
82 % angestiegen ist. Die Doppelzündung<br />
bleibt mit zirka 6 % konstant.<br />
Die Lage des Schalthebels hat sich ebenfalls<br />
stark geändert; die Anordnung in der<br />
Wagenmitte ist von 52 % auf 76 % gestiegen,<br />
die seitliche Anordnung VOR 41 % auf<br />
7 % gefallen. Durch das Anwachsen der<br />
automatischen, schalthebellosen Getriebe ist<br />
die Differenz entstanden, da diese jetzt<br />
schon nahezu 20 % erreichen. Ein ähnliches<br />
Bild zeigt die Anzahl der Getriebestufen;<br />
das Vierganggetriebe ist von 60 % auf 80 %<br />
gestiegen, während das Dreiganggetriebe von<br />
40 % auf 20 % zurückgegangen ist.<br />
Bei der Federung des Wagens wird vorne<br />
und rückwärts noch immer die Halbelliptikfeder<br />
bevorzugt, gleichgültig ob sie längs<br />
oder quer angebracht wird und sind immerhin<br />
zirka 80 % aller Wagen so ausgerüstet;<br />
die fallende Tendenz erklärt sich aus der<br />
steigenden Verwendung von Schraubenfedern,<br />
wie sie vor zwei Jahren erstmalig von Mercedes-Benz<br />
gezeigt wurde.<br />
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ist. um einen mit vorzüglichen Bremsen versehenen<br />
Wagen auf griffiger Strasse zum<br />
Stehen zu bringen, lässt sich annähernd<br />
V 2<br />
durch die Formel - 200 ausdrücken. Beträgt<br />
also beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit<br />
60 km/St., so ergibt die Berechnung 60X60<br />
divid ; ert durch 200 = 18 m.<br />
Uebermalen roter Anstriche. Beim Uebermalen<br />
roter Anstriche muss man sich immer<br />
darauf gefasst machen, dass die rote Farbe<br />
durchschlägt, gleichgültig, um was für einen<br />
Anstrich es sich dabei handelt. Besonders<br />
bei weisser oder hellfarbiger Uebermalung<br />
kann man oft früher oder später unliebsame<br />
Ueberraschungen erleben. Einigen Schutz<br />
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mit Aluminiumfarbe. Am besten ist es aber<br />
doch, den alten Anstrich ganz abzukratzen,<br />
bevor man ihn überdeckt. -at-<br />
Eln billiger Zündkerzenprüfer. Ausgebrannte<br />
Glühlampen lassen sieh unter Umständen<br />
gut als Zündkerzenprüfer verwenden,<br />
dann nämlich, wenn der Glühfaden, aus<br />
seinen beiden Haltedrähten herausgefallen<br />
ist und diese Drähte einen Abstand von etwa<br />
iwis sich eine ausgebrannte Glühlampe als ZüncU<br />
kerzenprüfer verwenden lässt<br />
5 Millimeter voneinander aufweisen. Setzt<br />
man eine solche Glühlampe, wie dargestellt,<br />
auf die zu prüfende Zündkerze, so springt<br />
zwischen den beiden Haltedrähten ein Funken<br />
über. Ein Ausbleiben des Funkens dagegen<br />
deutet an, dass entweder die Kerze in<br />
sich selbst kurzgeschlossen ist oder dass die<br />
Zündspannung überhaupt fehlt.<br />
Schutz für vernickelte und verchromte<br />
Teile. Die dem Strassenschmutz ausgesetzten,<br />
vernickelten Teile, wie Stoßstangen,<br />
Radkappen usw. müssen oft geputzt werden,<br />
wenn sie ihr schönes Aussehen behalten<br />
sollen. Diese Arbeit kann man sich ersparen,<br />
indem man die betreffenden Teile<br />
mit einer Lösung von Zelluloid und Amylacetat<br />
bestreicht. Diese Lösung erhärtet sehr<br />
bald und wird so fest, dass der schützende<br />
Ueberzug auch durch den Strassenschmutz<br />
rieht abgewischt wird. Für die Herstellung<br />
dieser Lösung eignen sich alte Zelluloidsachen,<br />
die man vorher in heissem Wasser<br />
reinigt.<br />
Idhn«<br />
s P<br />
Antwort 9230. Elekir. Thermostaten. Zuschritt<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Antwort 9222. Stossdämpfer «Delco». Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 9235. Regenerierung von Altöl. Ist es<br />
eigentlich nicht möglich, das doch massenhaft abfallende<br />
Altöl aus den Kurbelgehäusen der Auto-.<br />
motoren wieder einer Verwendung zuzuführen?<br />
Oder gibt es kein Verfahren, um aus einem gebrauchten<br />
Oel wieder ein Oel mit guten Schroiereigenechaften<br />
zu machen? F. I. in Z.<br />
Antwort: Die Regenerierung gebrauchter Motorenöle<br />
lohnt sich nur in grösserem Maßstab. Sie<br />
erfordert ziemlich umfangreiche Apparaturen, die<br />
wiederum durch fachmännisch geschultes Personal<br />
bedient werden müssen. Dabei sind die erfassbaren<br />
Altölmengen nicht so grogs, wie man auf den<br />
ersten Blick annehmen könnte. Die Regenerierung<br />
kommt also höchstens für ganz grosse Autobetriebe<br />
in Frage, oder dann für Betriebe, welche die Regenerieruung<br />
überhaupt als Spezialität betreiben. Bei<br />
richtiger Aufbereitung kann allerdings aus einem<br />
Altöl je nach Qualität wieder ein sehr gut brauchbares<br />
Produkt gewonnen werden. Nur ist dann<br />
bei wirklich gewissenhafter Aufbereitung der Preisunterschied<br />
zwischen dem Frischöl und dem aufbereiteten<br />
Oel wiederum nicht so gross, wie man<br />
vielfach glaubt.<br />
Die Regenerierung geht hauptsächlich so vor<br />
eich, dass zuerst die groben Unreinigkeiten abdekantiert<br />
werden, dase man das Oel hierauf zuln<br />
Verdampfen der leichtflüchtigen Bestandteile erhitzt,<br />
dann in abgekühltem Zustand mit Schwefelsäure<br />
reinigt, weiter durch Floridin filtriert und<br />
entsäuert, und nun nochmals erhitzt und bleicht.<br />
Die Anpassung der einzelnen Arbeitsvorgänge an<br />
die Art dos Ausgangsstoffes erfordert grosse Erfahrung,<br />
-at-<br />
Frage 9236. Verstopfter Köhler? Der Kühler<br />
meines Fiat-522-Wagens (39.000 km gefahren) wurde<br />
wegen leichten Undichtigkeiten verschiedenenorts<br />
gelötet durch Spezialisten. Jetzt hält er dicht, aber<br />
es entsteht beim Fahren eine starke Schaumbildung,<br />
wobei nach ca. 50 km Fahrt mindestens 2—3 Liter<br />
Wasser durch das Dampfbildungsrohr ablaufen. Der<br />
Kühler kommt aber bei schwerer Bergfahrt (Weissenstein)<br />
nicht zum Kochen. Wahrscheinlich kann<br />
das Heisswa«ser nicht rasch genug durch die engen<br />
Kühleröffnungen hinunter, so dass eine Art<br />
Stauung oben eintritt. Kann dem abgeholfen werden,<br />
oder muss ein neues Element einmontiert werden?<br />
Der Zustand kann so nicht belassen werden,<br />
da ein Frostschutzmittel zu bald wirkungslos würde.<br />
Als solches war bis jetzt jeweils nur sogenanntes<br />
säurefreies Glyzerin verwandt worden. R. W. in Q.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong>-<br />
Antwort: Der beobachtete Uebelstand dürfte<br />
tatsächlich mit einer teilweisen Verstopfung des<br />
Kühlsystems zusammenhängen. Das Kühlernet«<br />
sollte deshalb vorerst einmal durch eines der dafür<br />
im Handel befindlichen Spezialpräparate oder im<br />
Notfall auch mit einer Sodalösung nach Möglichkeit<br />
gereinigt werden. Treten dann dennoch Wasserverluste<br />
durch das Ueberlaufrohr auf, so läset<br />
sich eventuell ein Ersatz des Kühlernetzes umgehen,<br />
indem das Ueberlaufrohr nachgiebig 1 /verschlossen<br />
wird. Einen derartigen Verechluss erreicht<br />
man am einfachsten durch Aufstülpen eines<br />
Stückchens Gummisehlauch, dessen Ende mit einer<br />
Federklammer zugekniffen ist. Normalerweise wird<br />
dieser Veiischluss den Austritt von Wasser verhindern.<br />
Sobald sich jedoch bei einsetzendem Kochen<br />
des Kühlwassers ein höherer Ueberdruck bildet, der<br />
dem Kühlernetz gefährlich werden könnte, wird entweder<br />
der Gummischlauch platzen oder abgestreift<br />
werden, oder die gespannten Dämpfe verschaffen<br />
sich an der durch die Klammer zueammengegriffenen<br />
Stelle vorbei einen Ausweg.<br />
Bei gewissen modernen Wagen ist übrigens ein<br />
derartiges «Sicherheitsventil», das einerseits einen<br />
zu vermeidenden Wasserverluet ausschliessen, anderseits<br />
aber doch den Kühler vor allzu hohen<br />
Druckspannungen schützen soll, von Anfang an eingebaut,<br />
allerdings in mechanisch, besserer Ausführung,<br />
-at-<br />
Frage 9237. Oelflecken auf gummierten Stoffen.<br />
Wie können Oelflecken auf gummierten Stoffen, wie<br />
sie bei Regenmänteln zur Verwendung kommen, beseitigt<br />
werden, ohne dass die Wasserdichtigkeit des<br />
Stoffes darunter leidet? Ich habe auch die Beobachtung<br />
gemacht, dass bei Verwendung von Benzin<br />
als Reinigungsmittel die Gummi-Imprägnierung<br />
klebrig wird und dann allen Staub aufnimmt.<br />
F. D. in P.<br />
Antwort: Als Reinigungsmittel dürfen keinesfalls<br />
Chemikalien benützt werden, die den Gummi<br />
auflösen, wie es bei Benzin der Fall ist. Brauchbar<br />
iet dagegen Kaolin oder Pfeifenerde. Man bedeckt<br />
die Oelflecken damit, läest das Kaolin einige Zeit<br />
auf das Oel einwirken und bürstet es schliesslich<br />
weg. Dann kann die fleckige Stelle noch mit QOpror.entigem<br />
Alkohol nachgereinigt werden, der ohne<br />
Einfluss auf den Gummi ist.<br />
-at-<br />
!»»£*«.<br />
SP '«»«1*<br />
aal<br />
Anfrage 465. Reparatur des Motors. Seit August<br />
1932 benütze ich einen 5-t-Diesel-Lastwagen.<br />
Durch Zusammenstoss mit einem Luxuswagen wurde<br />
die Oelwanne durchschlagen und die Rohrleitung<br />
beschädigt. Nach Vornahme der notwendigen Reparaturen<br />
und Revision des Motors, stellten 6ich allerhand<br />
Mängel ein, wie verbrannte Kolben, halb geschmolzene<br />
Nockenlager etc. Welche Schritte habe<br />
ich zur Wahrung meiner Interessen zu unternehmen?<br />
M. S. in E.<br />
Antwort: Ihre Schilderung des Tatbestandes<br />
ist nicht ganz völlig klar, und ich bitte Sie deshalb<br />
noch um einige Ergänzungen. Sie schreiben, dass<br />
die Rohrleitung beschädigt worden sei. Ich bitte Sie<br />
um Mitteilung, um was für eine Leitung es sich<br />
hier handelt. Auch bitte ich Sie, mir, wenn immer<br />
möglich die 1. und 2, Rechnungen der Reparaturfirma<br />
zuschicken zu wollen. Die drei neuen Pleuellager,<br />
die bei der 1. Reparatur eingesetzt wurden,<br />
waren offenbar sonst schon defekt und es ist also<br />
diese Arbeit nicht auf den Unfall zurückzuführen,<br />
wie auch die Revision des Motors überhaupt. Sollte<br />
meine Aufassung irrig sein, so bitte ich Sie um<br />
N°92<br />
man Ihnen an die Reparatur des Motors nichts<br />
vergüten wolle. Es ist mir hier nicht klar, ob Sie<br />
damit die Reparatur meinen oder die Haftpflichtversicherung<br />
dos Personenwagens, mit dem Sie<br />
seinerzeit kollidierten. °<br />
Handel u. Industvfic»<br />
Signal-Verstärkerapparate in der Schweiz, Jeder<br />
Automobilist weiss aus Erfahrung, wie schwer es<br />
oft ist einen Lastwagen zu überholen. Bis der<br />
Lastwagen-Lenker genügend Raum freigibt, kann<br />
man sich manchmal gelb und grün ärgern und<br />
die Hupe betätigen, bis sie fast heiser wird. Dabei<br />
braucht der Lastwagen-Lenker durchaus nicht immer<br />
unachtsam zu sein oder gar böswillig zu handeln.<br />
In den Führerkabinen von Schwerfahrzeugen<br />
herrscht manchmal, besonders wenn diese<br />
älter sind, oder wenn schlechte Strassen befahren<br />
werden, ein solcher Lärm, dass die Vorfahrsignale<br />
nur allzu leicht überhört werden können.<br />
Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wurde zuerst<br />
in Frankreich eine Vorschrift erlassen, der<br />
zufolge jeder Lastwagen mit über 3 Tonnen Nutzlast<br />
eine Apparatur zur Verstärkung der hinter<br />
dem Wagen abgegebenen Signale aufweisen muss.<br />
Auch Italien hat eine ähnliche Vorschrift in Vorbereitung.<br />
Die in Frankreich eingeführte Verstärkungsapparatur,<br />
Lizenz Maurice Houdaille, wird nun<br />
auch bei uns vertrieben. Sie ist bestimmt geeignet,<br />
das noch etwas gespannte Verhältnis zwischen den<br />
Lastwagen-Lenkern und Personenwagen-Fahrern,<br />
zu verbessern und den Verkehr besonders in Gegenden<br />
mit ßtarker Verkehrsdichte oder schmalen<br />
Strassen zu erleichtern. Das in Frag« stehende<br />
Verstärker-System «Transvox VD0> arbeitet mit<br />
elektrischer Lautverstärkung, wobei der Verstärkerstrom<br />
direkt der Wagenbatterie entnommen wird.<br />
Es besteht aus einem links hinten am Wagen angeordneten<br />
Empfänger, den nötigen Verbin dun g«-<br />
leituneren und dem Tonverstärker, der in der Nähe<br />
des Lenkers eingebaut wird. Hinter dem Wagen<br />
abgegebene Signale werden zuerst durch den Trichter<br />
konzentriert und auf ein Mikrophon geleitet.<br />
Das Mikrophon setzt sie in elektrische Schwingungen<br />
um, die im Verstärker noch intensiviert lind<br />
schliesslich wieder in Schallwellen umgesetzt wer»<br />
den. Jedes 10—15 m hinter dem Lastwagen abgegebene<br />
Signal wird so dem Lastwagenlenker auch<br />
unter sonstigem starkem Lärm deutlich zu Gehör<br />
gebracht. Je nach Einsetzen c-der Herausnehmen<br />
eines Widerstandes lässt sich übrigens der Verstärkungsgrad<br />
den Umständen entsprechend wählen.<br />
Anderseits kann die ganze Verstärkungsapparatur<br />
bei Ausserbetriebsetzunaf des Wagens durch<br />
einfaches Betätigen eines Schalters abgestellt we'l<br />
den, so das« die Batterie nicht weiter unnütz bei<br />
ansprucht wird.<br />
Die Ausführung der Apparatur ist solid und<br />
einfach, der Unterhalt praktisch gleich Null und<br />
die grossen bisher schon in Frankreich mit ihr<br />
genaue Aufklärung. Ich bitte Sie weiter um Aufklärung,<br />
ob Sie anlässlich der letzten Revision den Zulässigkeit<br />
gasammelten Erfahrungen verbürgen unbedingte<br />
Motor durch einen Sachverständigen überprüfen<br />
Hessen und welcher Ansicht er über die Ursachen<br />
der festgestellten Mängel, insbesondere über das Verbrennen<br />
und Anfressen der Kolben war. Sodann<br />
verstehe ich Ihre letzte Anfrage nicht recht, dass<br />
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I
Bern, Dienstag, 13. November <strong>1934</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 92<br />
Eine neue Hilfsaktion für die<br />
notleidende Bergbevölkerung<br />
An unsere Leser!<br />
Früher als je ist der Winter eingebrochen.<br />
Auch im Tiefland ist schon der erste<br />
dünne Schnee gefallen, und in den Berggegenden<br />
hat die weisse Decke wieder alles<br />
Leben zum Erstarren gebracht. Etwas<br />
früher als letztes Jahr wenden wir uns<br />
mit einem neuen Aufruf für die im Winter<br />
besonders hart notleidende Bergbevölkerung<br />
an unsere Leserschaft. Durch einen<br />
Zufall kamen wir Ende des letzten Jahres<br />
in den Besitz von erschütternden Dokumenten<br />
der Not, wie diese auch in unserin<br />
Lande lebt und von der man in weitesten<br />
Kreisen nicht die geringste Ahnung hat.<br />
Die Redaktion des «Landfreund», der im<br />
gleichen Haus wie unser Blatt erscheinenden<br />
Grünen <strong>Zeitung</strong> für den Landmann,<br />
veranstaltete 1933 wie jedes Jahr auf Weihnachten<br />
eine kleinere Hilfsaktion für bedrängte<br />
Bergbauern. Die Krise hat sich<br />
bis in die entlegensten Täler hinein in<br />
furchtbarer Härte ausgewirkt, und so häuften<br />
sich die Bittbriefe in einem Masse, dem<br />
die <strong>Zeitung</strong> nicht mehr gewachsen war.<br />
Wir wandten uns daraufhin an unsere<br />
Leserschaft und konnten einen wahrhaft<br />
„herzerfreuenden Erfolg verbuchen. Für<br />
+ 'Ae gesamte Hilfsaktion des letzten Winters<br />
liefen nicht weniger als 160 grosse Pakete<br />
aus allen Landesteilen ein; dazu kamen<br />
noch Fr. 338.— Bargeld. 200 Pakete gingen<br />
von uns aus in die Berggegenden der<br />
Heimat, und rund 1200 Bergkinder konnten<br />
— ausser den vielen Erwachsenen —<br />
mit hochwillkommenen Kleidungsstücken<br />
und Lebensmitteln beschenkt werden. Leider<br />
begann die Aktion erst kurz nach Weihnachten.<br />
Das soll diesmal jedoch anders<br />
werden. Wir sind von verschiedensten<br />
Seiten aufgefordert worden, erneut mit einer<br />
ähnlichen Sammlung an die Oeffenilichkeit<br />
zu treten und zögern damit nicht, da<br />
es uns in unserer Zeit fast eine Pflicht zu<br />
sein scheint, mit allen Kräften Hilfe zu<br />
üben.<br />
Bereits sind wir wieder im Besitze einer<br />
grossen Anzahl von Bittbriefen, und täglich<br />
mehrt sich noch die Zahl der in Not geratenen<br />
Bergleute, die um eine kleine Hilfe<br />
anfragen. Wir haben letztes Jahr einige<br />
dieser Briefe veröffentlicht — die nackte<br />
Not starrt einem daraus entgegen. Wer in<br />
der Stadt lebt, weiss sehr oft überhaupt<br />
nichts davon, dass tatsächlich auch in unsertn<br />
Lande viele Menschen, und vor allem<br />
auch Kinder, bittersten Hunger leiden müssen.<br />
Und die Gemeinden? fragt man gerne<br />
in bessermssender Art. Was sollen diese<br />
armen Gemeinden, deren Kassen selber fast<br />
leer sind und die schliesslich nicht für alle<br />
ihre Familien mit den dazugehörenden 8,<br />
10, ja 12 Kindern sorgen können. Viele<br />
haben nicht einmal eine magere Kuh im<br />
Stalle, und an die meisten hat sich — als<br />
Folge der Entbehrung, der schlechten Kleider<br />
und der Kälte — noch das Unheil der<br />
Krankheiten geheftet? Lassen wir die Not<br />
selber in ein paar Briefen sprechen, die<br />
uns letzter Tage zugegangen sind:<br />
«Ich bin seit acht Jahren invalid, ich habe einen<br />
Bruch des Rückgrates gehabt und seitdem muss ich<br />
immer an zwei Stecken gehen und das Arbeiten<br />
geht sehr schwer. Ich bin sehr arm, muss ja seit<br />
meinem Unglück immer Unterstützung von der<br />
Heimatgemeinde haben. Und noch dazu eine sehr<br />
grosse Familie erhalten, 10 kleine Kinder. Das älteste<br />
ist 12 Jahre und das jüngste 4 Monate alt. Wer<br />
wäre so barmherzig und würde einer armen Bergfamilie<br />
etwas helfen? Wir können alles brauchen,<br />
Kleider, Wäsche. Strümpfe, Schuhe oder Lebensmittel.<br />
Ich lege Ihnen einen Tranken in Briefmarken<br />
bei — das ist das letzte, was ich habe. ><br />
(Aus dem Kt. Graubünden.)<br />
Ein anderer schreibt aus dem Wallis:<br />
« Ich bin in dieser Krisenzeit mit meiner grossen<br />
Familie in schwere Not gekommen. Ich habe<br />
12 Kinder, alle unter 16 Jahren, zweimal Zwillinge.<br />
Ich bin allein zu verdienen und vor zwei Jahren<br />
wurde mir der rechte Arm gelähmt. Ich bin jetzt<br />
52 Jahre alt. Für jede kleinste Gabe — sei es an<br />
Kleidern oder Lebensmitteln oder Geld — bin ich<br />
vorzüglich dankbar. Ich bitte Euch, mir in der<br />
Not zu Hilfe zu kommen. ><br />
Noch ein weiterer Brief einer deutschschweizerischen<br />
Familie aus dem Freiburger<br />
Bergland:<br />
« Ich bin in sehr grosser Bedrängnis und möchte<br />
mich an Sie wenden. Mein Mann ist schon zwei<br />
Monate arbeitslos und wir sind in allergrösster Armut.<br />
Wir haben nichts als ein kleines Gärtlein,<br />
müssen alles kaufen. Nun sind wir sehr im Rückstand<br />
mit der Milch und Spezerei; der Käser will<br />
uns bald keine Milch mehr geben, das was man<br />
doch absolut haben sollte, um die hungernden Kinder<br />
zu nähren. Es tut einem sehr wehe, wenn sie<br />
Milch verlangen und man keine geben kann, nur<br />
schwarzen Kaffee. Hier sind die Leute leider nicht<br />
für die Armen, da fragt niemand, ob man was zu<br />
essen hat oder nicht. Es ist mir so schwer, dass<br />
mir das Leben fast verleidet. Letztes Jahr war ich<br />
leider ständig krank und kam sehr in Rückstand.<br />
Nun ist bald der Winter vor der Tür und wir<br />
haben kein Geld, keine Kleider, keine Wäsche und<br />
Schuhe. Habe schon lange nicht mehr in die Kirche<br />
gehen können, da ich gar keine habe. Ich kann<br />
schon lange nicht mehr schlafen vor Kummer und<br />
Sorgen. Ich weiss nicht, wie das noch gehen soll. »<br />
Aus dem gleichen Berggebiet schreibt<br />
man uns:<br />
« In grosser Not vind Bedrängnis wendet sich<br />
eine arme Mutter an Sie, ob es nicht möglich wäre,<br />
uns etwas zu helfen. Mein Mann hat seinem Bruder<br />
Bürgschaft unterschrieben und wir sollten dann<br />
bezahlen. Aber wo das Geld nehmen? Weil wir<br />
nichts zahlen konnten, haben sie uns am 27 April<br />
alles versteigert. Jetzt sind wir in grösster Not<br />
und verdienen nur, was wir mit Kräutersammeln<br />
bekommen. Wir sind 12 Personen — noch fünf<br />
Buben und fünf Mädchen. Ich möchte Sie um<br />
etwas ältere Kleider, Bett- und Leibwäsche und<br />
Schuhe bitten, es fehlt an allem bitter. »<br />
Zum Schlüsse dieser ganz kleinen Auslese<br />
noch ein Brieflein aus dem Kanton<br />
Uri: « Wir sind sehr arm und jetzt in grosser Verlegenheit.<br />
Ein Mädchen ist krank und wir müssen<br />
mit ihm immer zum Arzt. Es hat aber keine<br />
Schuhe und wir müssen sie immer leihen, wenn es<br />
gehen soll. Es würde genügen, wenn es abgetragene<br />
Schuhe wären. Wir sind eine arme Bergbauernfamilie<br />
mit 12 Kindern. Alle Kinder haben<br />
schrecklich Not an Kleidern und Schuhen. »<br />
Wir glauben, dass diese kleine Auslese<br />
bereits genügt, um zu zeigen, was wir auch<br />
diesmal wollen: Den notleidenden, hungernden<br />
Landsleuten soweit beispringen,<br />
als es in unsern Kräften steht! Darum:<br />
liebe Leserin und lieber Leser, der du diese<br />
Zeilen durchgehst, lege die <strong>Zeitung</strong> nicht<br />
wieder achtlos beiseite und danke heimlich<br />
dem Herrgott, dass nur dir der Ofen warm<br />
und gemütlich brennt und das Nachtessen<br />
ausgezeichnet geschmeckt hat. Vergiss deine<br />
Mitmenschen nicht! Mit dem leeren Mitleid<br />
ist es tiicht getan, noch viel weniger<br />
mit guten Worten. Hilf mit und entschliesse<br />
dich, schon morgen auszuräumen<br />
und zusammenzukramen, was die Familie<br />
nicht mehr unbedingt braucht, was sich<br />
aber doch noch in einem guten, sauberen<br />
Zustande befindet. Im ganzen Lande herum<br />
warten Menschen mit der heimlichen<br />
Not am Tisch, dass du dich ihrer erinnerst.<br />
Ein Mantel, den du nicht mehr gerne trägst,<br />
wird als hochwillkommene Gabe empfangen,<br />
Strümpfe, Kittel, Hosen, Röcke, Wäsche,<br />
Schuhe — das alles sind Gaben von<br />
einer Kostbarkeit ohnegleichen.' Und was<br />
nützen sie dir noch?<br />
Und darum appellieren wir an die aktive<br />
Mildtätigkeit unserer Leser. Die Dankbarkeit<br />
der beschenkten Menschen ist ohnegleichen.<br />
Wir erhielten auf die letzte Aktion<br />
hin Dankbriefe von ergreifender Innigkeit.<br />
Unsere Redaktion ist während des<br />
ganzen Frühlings und Sommers von diesen<br />
Bergleuten mit Alpenblumen und Heidelbeeren<br />
reich beschenkt worden. Mit einer<br />
Tapferkeit ohnegleichen, die der Stadtmensch<br />
in solch wahrhaft würgend trostlosen<br />
Lagen kaum mehr aufbringen würde,<br />
ertragen sie ihre ewige stille Not.<br />
Wir bitten unsere geschätzten Leser deshalb<br />
aufs herzlichste, uns auch diesmal in<br />
unserer Aktion tatkräftig zu unterstützen<br />
und uns<br />
Kleider aller Art, Schuhe,<br />
Wäsche, Lebensmittel und auch<br />
Bargeld<br />
zur Verfügung zu stellen. Immerhin möchten<br />
wir die diesjährige Aktion teilweise auf<br />
anderer Basis durchführen und übermitteln<br />
unsern Lesern auf Wunsch gerne einen<br />
oder mehrere Bittbriefe, die sie dann persönlich<br />
selber erledigen können. Anderseits<br />
nehmen wir natürlich auch alle direkten<br />
Gaben gerne an, die wir dann wie letztes<br />
Jahr sofort weiterleiten, nachdem alles<br />
sortiert und die Sendungen auf die individuellen<br />
Wünsche der einseinen Familien<br />
eingestellt sind. Es stehen also diesmal<br />
zwei Möglichkeiten offen: entweder die di~<br />
rekle Erledigung von Bittbriefen, die wir<br />
den Lesern gerne zur Verfügung stellen,<br />
oder die Einsendung von Kleidern, Lebensmitteln<br />
und Geld an unsere Adresse. Die<br />
Redaktionen der «Autonwbil-Revue* und<br />
des «Landfreund» überwachen zusammen<br />
die gesamte Aktion, die Verteilung der Gaben,<br />
und garantieren auch diesmal für eine<br />
sofortige und sorgfältige Erledigung aller<br />
eingehenden Gaben. Es sei nur noch erwähnt,<br />
d.ass die direkte Erledigung von^<br />
Bittbriefen nur dann möglich sein wird*,<br />
wenn auf die genaueren Wünsche, die ge-t,<br />
äussert wurden, eingegangen werden kannr<br />
so dass beispielsweise einer Mutter mit<br />
sechs Buben tatsächlich Bubenhosen oder<br />
Kittel und nicht zehn Frauenröcke und<br />
Grossvaterfinken zugesandt werden.<br />
Die Geschenke sollen alle vor Weihnacht<br />
ten zum Abtransport kommen, damit diesmal<br />
das «Christkind» wirklich auch durch<br />
viele arme Bergstuben geht. Unser Aufruf<br />
geht an jene Leser, die bereits letztes Jahr<br />
sich in so hervorragender Weise an deti<br />
Aktion beteiligt haben, wie auch an die^<br />
welche sich damals nicht gemeldet habetK<br />
Wir hoffen, erneut beweisen zu können,<br />
dass der Gedanke einer in Freude und Not<br />
verbundenen Eidgenossenschaft noch im*<br />
mer lebt. Alle Zusendungen und Zuschriften<br />
sind unter Nennung des Absenders an<br />
die Redaktion der «Automobil-Revue», Abteilung<br />
Hilfsaktion, Breitenrainstrasse 97 t<br />
Bern, zu richten, Bargeldsendungen an<br />
Postscheck-Konto III5890 «Hilfsdienst der<br />
Automobil-Revue», Bern.<br />
bo.<br />
November..,<br />
lieber diesem Monat flattert in Sturm 0111(1<br />
kalten Regenschauern eine schwarze Fahne...<br />
Ein Wolkenheer, grau in grau, wird über<br />
fahles Erdenrund getrieben, jagt übers flache<br />
Land, verschlingt die Berge am Horizont<br />
und lastet auf den Städten, deren Mauerwerk<br />
die eintönig triefende Nässe nicht<br />
mehr verlieren wollen.<br />
Die Baumreihen der Alleen muten wie hohes<br />
Zaunwerk an, steif und unbewegt stehen<br />
sie da. Schmutziggelb und klatschnass<br />
fällt aus dem kahlen, feuchtglänzenden Gezweig<br />
dann und wann ein letztes, welkes<br />
Laubblatt zur Erde herab.<br />
Trostloses Geschehen...<br />
Der dichtgefugte Laubwald reckt tausend<br />
nackte Arme wie schreiend zum grauen Himmel<br />
auf und die Nebelschleier, die morgens<br />
und abends von ihm festgehalten werden,<br />
vermögen seine Blösse nicht zu decken. Das<br />
Lied, das der Wind im Astwerk spielt, geht<br />
unter irrP Stöhnen und in ächzenden Seufzern<br />
um die Not solcher Tage.<br />
Düster, traurig und stumm steht der Nadelwald.<br />
Verlorensein breitet er um sich. In<br />
Heizkissen badtzsn stets<br />
einsn Im Innern montierten<br />
Feuchtschutz und dürfen daher<br />
auch zum Wärmen nasser!<br />
Umschläge benutzt werden.<br />
In Elektrizität»- und SanitätS-,<br />
Geschäften ab Fr. St.- er-l<br />
hältlich.<br />
Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />
Roman von Ernst Wiechert<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />
Dann stand Jürgen auf in dem matten Licht<br />
der weissen Nächte, machte Feuer im Herd<br />
und trank den heissen Kaffee auf der Schwelle<br />
seiner Hütte. Nebel lag noch über dem Wasser,<br />
ein Hund bellte im schwarzen Dorf,,und<br />
erhielt wütend Antwort von der andern<br />
Seite, als sei der Hass der Menschen auch<br />
der der Tiere. Aber der Hauch der Erde<br />
stand noch unberührt über der Welt, im<br />
Nordosten war ein Tor schon weiss über<br />
dem Walde aufgeschlagen, und Jürgen<br />
wusste, dass die Sonne kommen würde. ,Die<br />
Toten gehen umher', dachte er, ,und die<br />
Menschen sind mir nicht gut, aber die Sonne<br />
kommt. Gras wächst, und die Fische gehen<br />
in das Netz... gut ist die Sonne, und jedem<br />
Ding gibt sie ihren Schatten.'<br />
Es dauerte lange, bis dieser Gedanke ablief<br />
in seinem Kopf, aber Trost lag in diesem<br />
Gedanken und die stille Ruhe, mit der er das<br />
schwere Tagewerk begann. Noch rauchte er<br />
eine kurze Pfeife mit getrocknetem Steinklee,<br />
und die kleine Glut zwischen seinen Händen<br />
war ihm ein wärmender Herd, ihm allein zugehörig,<br />
von keinem Schatten bedroht, von<br />
keiner Dämmerung gefährlich entstellt.<br />
Dann fuhr er mit dem kleinen Zugnetz in<br />
die verschilften Buchten oder nahm die Sense<br />
und ging zu seinem Wiesenstück im Innern<br />
der Forst.<br />
Aber abends, mit dem schwimmenden Licht,<br />
stand die leise Sorge der Dämmerung wieder<br />
vor jedem Schritt.<br />
Er hatte das Heu mit Heini zu Käpsen geschichtet,<br />
und die Sonne war schon hinabgestiegen<br />
hinter den schwarzen Wald. Sie<br />
sassen mit dem Rücken gegen das warme<br />
Gras und sahen hinüber, wie die Rehe rot<br />
und scheu heraustraten aus dem dunkelnden<br />
Gebüsch.<br />
«Es gibt kein Netz für die Toten», sagte<br />
Jürgen und schlug mit Stein und Zunder<br />
Feuer in seiner hohlen Hand, «wie für den<br />
Fisch oder das Tier ... man kann sie nicht<br />
fangen, dass sie nicht mehr da sind, und so<br />
sind sie immer da...»<br />
Heini wandte das alte Kindergesicht ein<br />
wenig zur Seite, wo die Wand des Waldes<br />
in einem dunklen Keil aus der Rundung<br />
sprang, aber dann sah er wieder geradeaus.<br />
Er hatte das Fürchten verlernt in dem<br />
Schatten des Mannes, der mit den Toten<br />
sprach. Seine langen Finger knüpften Knoten<br />
in einen grünen Halm. «Ich habe gelesen, dass<br />
sie umgingen, auch früher», erwiderte er.<br />
«Man musste sie umbetten und Steine auf sie<br />
häufen, in einem weiten Feld ...»<br />
Aber Jürgen schüttelte den Kopf. «Das Gewissen<br />
ging um, das Böse ... damals ... aber<br />
mit ihr ist es anders ... ich bin ihr schuldig<br />
geblieben, und nun verlangt sie.»<br />
«Und die Springwurzel?» fragte Heini<br />
leise.<br />
«Nein, dafür nicht.»<br />
«Ich sah ihn gestern», fuhr Heini fort. «Auf<br />
seiner Eiche. Aber er hatte nichts im Schnabel.<br />
Ich bin hinaufgeklettert, aber es war nur<br />
Mulm im Loch und leere Nussschalen vom<br />
Eichhorn. Und er lachte mich aus, hinten<br />
überm Wald. Er lacht wie die Kinder, wenn<br />
sie einen Stein gegen meinen Rücken geworfen<br />
haben.»<br />
Jürgen nickte. «Er hat einen roten Schopf,<br />
und manche sagen, dass er der Teufel des<br />
Waldes ist... aber keiner weiss, ob die Seele<br />
ist wie das Kleid.»<br />
«So viel möchte man wissen, Doskocil ...<br />
so viel ...» Und dann schwiegen sie, und nur<br />
das kleine Feuer glühte in Jürgens Pfeife<br />
leise rauschend auf, wenn er den Atem einzog.<br />
Eine Woche später, am Tage vor der Sonnenwendnacht,<br />
fuhr Jürgen mit Fischen zur<br />
Stadt. Die Sterne standen noch am Himmel,<br />
und drei Stunden lang glitt der schwere<br />
Kahn zwischen Wäldern, Wiesen und Moor<br />
dahin. Jürgen verkaufte seine Fische und<br />
behielt nur drei Netzbündel mit Schleien<br />
übrig. Als er sie aus dem Wasser im hinteren<br />
Teil des Kahnes hob, sah er eine Weile auf<br />
die sich ohnmächtig öffnenden und schliessenden<br />
Kiemen und ging dann in den Laden am<br />
Fluss, wo man ihn kannte. Er legte die Fische<br />
unter den Ladentisch und trat still in den<br />
Hintergrund zurück, als sei die Reihe noch<br />
lange nicht an ihm.<br />
«Schöne Fische, Herr Doskocil?» fragte der<br />
Inhaber liebenswürdig.<br />
«Von heute früh», erwiderte Jürgen und<br />
trat noch etwas tiefer in den Schatten zurück.<br />
«Aber es hat noch Zeit ...»<br />
Erst als der letzte Käufer an der Kasse<br />
stand, kam er aus seiner Ecke hervor, reichte<br />
die Fische über den Ladentisch und fragte so<br />
leise, dass der Kaufmann sich vorbeugen<br />
musste, ob er dafür ein buntes Tuch und<br />
einen Ring haben könnte, einen schmalen,<br />
vielleicht mit einem roten Stein, wie man ihn<br />
so auf den Dörfern trage.<br />
Der Kaufmann, seine Verwunderung gewandt<br />
verbergend, rechnete mit halb geschlossenen<br />
Augen schnell nach und sagte<br />
dann, dass es natürlich gehe. Nur einen goldnen<br />
Ehering, den könne man natürlich nicht<br />
dafür haben. Aber ein «Ringlein», ja, das<br />
würde gehen.<br />
Ein solches Ringlein würde genügen, meinte
seinem Bereich kündet das Lied des Windes<br />
schon das Kommen von Schnee und Eis.<br />
Das Jahr geht zu Ende — der Mensch, der<br />
in dieser Welt seinen Weg geht, nimmt den<br />
Gedanken auf und spinnt ihn -weiter bis zu<br />
der unwiderruflichen Gewissheit — und das<br />
Leben auch.<br />
In meiner Bergheimat lebt noch ein alter<br />
Brauch. Dort werden vor dem Totensonntag<br />
an den langen Abenden aus buntem Seidenpapier<br />
Blumen gebastelt. Lange, einseitig<br />
gewellte Papierstreifen werden gewickelt<br />
und zu Blumenkelchen auseinandergefaltet,<br />
Ein dünner Draht gibt den Stengel. Ganze<br />
Körbe voll solcher Blumen entstehen unter<br />
Anleitung der Mütter aus Kinderhand. Duftlos<br />
prangen sie als Augenfreude in weiss<br />
und rot, in gelb und grün und blau. Und sie<br />
rascheln wie dürres Laub. Mit ihnen<br />
schmückt man selbstgebundene Kreuze und<br />
Kränze aus Tannengrün und Fichtenwerk.<br />
Am Totensonntag Hegt die bunte Pracht<br />
auf den Grabhügeln des Friedhofs, die unter<br />
ihren schweren Schollen ein Liebes, einen<br />
Heimgegangenen bergen. Und wundersam<br />
ist das Bild, das sich dem Beschauer darbietet,<br />
wenn in den Abendstunden die Wind-<br />
'ichter auf den Gräbern flackern, in deren<br />
kargem Schein die Menschen betend verharren<br />
und in stillem Gedenken das Vergangene,<br />
Entschwundene in ihren Seelen lebendig<br />
werden lassen...<br />
Ein Regenschauer peitscht um flatternde<br />
Tücher und Mäntel und löscht hier und dort<br />
ein schwaches Lichtlein aus. Der Sturm jagt<br />
in Wolkenhöhen darüber hin und orgelt aus<br />
Urwelttiefen ein brausendes Requiem. h.h.<br />
Das „Fest des Bauches"<br />
GarKantua lebt noch!<br />
In welchem Lande der Welt kann man<br />
noch heute ein grosses Essfest veranstalten,<br />
an dem sich die Bevölkerung einer ganzen<br />
Stadt ohne Unterschied beteiligt ? Dass das<br />
wirklich noch möglich ist, in einer Zeit, in<br />
der gewisse Pessimisten immer noch an die<br />
Verschärfung der Weltkrise glauben, hat<br />
vergangenen Oktober Rouen, die Hauptstadt<br />
der Normandie, bewiesen. Auf dem alten<br />
Jürgen. Er suchte lange und sorgfältig mit<br />
seinen vom Wasser ein wenig gekrümmten<br />
Fingern, legte ein rotes, weissgemustertes<br />
Tuch zur Seite und behielt nach einer Weile<br />
einen der schmalen Ringe in seiner hohlen<br />
Hand, der aus einem roten gläsernen Stein<br />
ein schwaches und unechtes Leuchten aussandte.<br />
Er knüpfte ihn, der wie ein Kinderring<br />
in seiner Hand aussah, in ein gemustertes<br />
Taschentuch, fragte, ob er noch etwas<br />
schuldig sei, bedankte sich und ging mit<br />
niedergeschlagenen Augen zur Tür, die<br />
Mütze in der Hand.<br />
«Viel Glück!» sagte der Iiihaber und<br />
lächelte wohlwollend.<br />
Jürgen kehrte sich noch einmal um, sah<br />
ihn aus seinen schwermütigen Augen an und<br />
erwiderte leise: «Es ist nicht für das Leben.»<br />
Als er das Boot fertig machte, sah ein<br />
Kind ihm bewegungslos zu, die Hände um<br />
einen verrosteten Fassreifen gelegt, mit dem<br />
es gespielt hatte. Sein blondes Haar war zu<br />
einem kleinen Zopf gebunden, und seine Augen<br />
folgten jeder Bewegung im Boote, wie<br />
die eines kleinen Hundes, der auf den Augenblick<br />
der Abfahrt wartet.<br />
Jürgen sah sich vorsichtig um und legte<br />
die Kette noch einmal zurecht, obwohl an<br />
ihrer Lage nichts zu verbessern war.<br />
Marktplatz dieser herrlichen Stadt, auf dem<br />
vor mehr als 500 Jahren die Jungfrau von<br />
Orleans verbrannt worden ist, fanden drei<br />
Tage lang die merkwürdigsten Wettbewerbe<br />
statt. Ihr Höhepunkt war der Wettbewerb<br />
des stärksten Essers.<br />
Die vier Konkurrenten, die < in den Ring»<br />
stiegen, hatten vor aller Augen folgendes<br />
Menü zu vertilgen : l kg Barbe mit holländischer<br />
Sauce, eine ganze Poularde mit<br />
Sauce supreme, eine ganze Hammelkeule<br />
mit weissen Bohnen, einen ganzen Livarotkäse<br />
und eine riesige Apfeltorte. Das Menü<br />
durfte ä discrdtion mit Burgunderwein und<br />
Cidre begossen werden. Nur einer der Konkurrenten<br />
wurde vorzeitig «groggy». Er<br />
vertilgte zwar noch die Poularde, aber vor<br />
der riesigen Hammelkeule gab er das Rennen<br />
auf, bleich und erschöpft. Mit Hilfe einiger<br />
Gläser Calvados, des normannischen Cognacs,<br />
ward er wieder in Schuss gebracht.<br />
Zum Champion des Wettbewerbes, zum<br />
stärksten Esser Frankreichs, wurde Herr<br />
Charles Viennot erklärt, ein 32jähriger Winzer<br />
aus Nuits-Saint-Georges im Burgund. Als<br />
man ihn nach der Mahlzeit wog, hatte er<br />
3 kg zugenommen und damit die 143 kg erreicht.<br />
Hingegen hatte sein schärfster Konkurrent,<br />
der « unbekannte Esser », 148 kg —<br />
und dennoch verloren, well er nach Ansicht<br />
des Schiedgerichts «mit weniger Appetit»<br />
getafelt hätte. Am Abend nach diesem bescheidenen<br />
D6jeuner sassen die vier Konkurrenten<br />
in der « Couronne » beieinander, um<br />
einmal ganz gemütlich zu dinieren.<br />
Das war nun keineswegs der einzige Wettbewerb<br />
in Rouen, beim V. Fest des Bauches.<br />
Da gab es_ auch noch allerhand Spezialprüfungen,<br />
etwa « Wer schafft die meisten Merlane<br />
? », bei dem der Sieger die zwei Dutzend<br />
Fische hintereinander vertilgte. Da gab<br />
es einen wunderhübschen Festzug, bei dem<br />
alles, was dieses gesegnete Land hervorbringt,<br />
in Prachtexemplaren erschien. Aus<br />
dem Gemüse sahen lebendige Kinderköpfe<br />
hervor und lachten. Dann kam eine normannische<br />
Hochzeit tn Tracht auf Fahrrädern<br />
und. natürlich, auch Gargantua, der Held des<br />
Tages, persönlich. Besonders reich bedacht<br />
wurden an diesen Tagen der Lust an Essen<br />
und Trinken die Arbeitslosen von Rouen.<br />
«Möchtest du mitkommen?» fragte er<br />
schliesslich und errötete vor dem kleinen<br />
Menschenwesen, das vor seiner Frage nicht<br />
zurückwich.<br />
'[<br />
«Ich mache dir ein Kissen aus Heu.{hier<br />
hinten und kaufe dir eine Semmel ,7.» '.. •<br />
Schweigen.<br />
«Ich habe ein Haus am See, und der<br />
Kuckuck ruft den ganzen Tag, und blaue<br />
Libellen sitzen im Schilf ...»<br />
Nicht einmal die Augensterne bewegten<br />
sich. Sie waren nur weit geöffnet, wie ein<br />
Brunnen, in den Wort, Bewegung, Gebärde<br />
hineinfielen.<br />
«Kaffee trinken wir und Ziegenmilch, und<br />
ein Eichhorn will ich für dich fangen und eine<br />
blaue Maridelkrähe ...»<br />
Als nichts erfolgte, kein Laut, keine Bewegung<br />
der kleinen braunen Hände, gab Jürgen<br />
es auf. Er hielt noch für eine Weile den<br />
Kahn mit dem Ruder in der Strömung und<br />
Hess ihn dann abwärts gleiten, das Gesicht<br />
noch immer rückwärtsgewendet. Und mit<br />
dem Augenblick, als der Fluss ihn zu tragen<br />
begann, hörte die Verzauberung des Ufers<br />
auf. «Wassermann!» rief das Kind mit hoher,<br />
heller Stimme, setzte den Reifen an und lief<br />
neben der Böschung her. Das Klirren des<br />
AUTOMOBIL-REVU& <strong>1934</strong> - N° 92<br />
.«Das Privatleben Don Juans.»<br />
Die englische «Londonfilm»-Gesellscb.a,ft, deren<br />
erstes Werk «Das Privatleben Heinrichs VIII»<br />
einen internationalen Erfolg errang, bringt ein<br />
neues historisches Werk auf den Markt, «Das Privatleben<br />
Don Juans», in dem Douglas Fairbanks<br />
sen. den alternden Abenteurer spielt. Die Dialoge<br />
sind von dem bekannten Bühnenautor Frederik<br />
Lonsdale verfasst.<br />
«Der Herr Senator».<br />
In dem neuen Filmlustspiel «Der Herr Senator»<br />
spielt Adele Sandrock eine fliegende Ahnfrau. Die<br />
männlichen Hauptrollen haben Paul Henckel und<br />
Fritz Kampers inne.<br />
Neue englische Filme.<br />
Die Produktion der «London-Film» eieht ffir die<br />
Spielzeit 1935/36 Inszenierungen von King Vidor,<br />
Und daran hätte der alte Rabelais, wenn er<br />
in Rouen dabei gewesen wäre, seine besondere<br />
Freude gehabt.<br />
si.<br />
Fünf Minuten Film<br />
« Die scharlachrote Blume.»<br />
Unter dem Titel «Die scharlachrote Rlume» erscheint<br />
in diesem Winter ein neuer englischer Film,<br />
der nach dem vielgelesenen Roman der Gräfin<br />
Orczy «Scarlet Pimpernell» gedreht wurde. Die<br />
Hauptrollen haben Merle Oberon und Leslie Howard<br />
inne.<br />
«Die Welt in 100 Jahren.»<br />
Als einer der grössten Filme seit dem Bestehen<br />
der Kinemotographie wird schon jetzt das gewaltige<br />
Werk «Die Welt in 100 Jahren» angekündigt,<br />
das in England unter der Mitarbeit des Dichters<br />
H. G. Wells gedreht wird und erst in sechs Monaten<br />
fertig sein wird. Der berühmte Schriftsteller<br />
hat das Drehbuch verfasst und wirkt auch an<br />
der Erstellung der Bauten, Kostüme und Requisiten<br />
mit. Der Film zeigt die Welt im Jahre 2035, die<br />
furchtbaren Schrecken des Zukunftskrieges, die<br />
Vernichtung einer Großstadt in 5 Minuten und Unterseeboote,<br />
die als Tanks auf dem Lande weiterkämpfen.<br />
Die Regie hat der hochbegabte Alexander<br />
Korda inne.<br />
Ufa-Kurzfilme.<br />
Die Ufa hat vier ausgezeichnete Kurzfilme hergestellt:<br />
«Die kleinen Verwandten», «Lottchens Geburtstag»,<br />
«Besuch im Karzer» und «IBums — der<br />
Scheidungsgrund», in denen vor allem hoffnungsvoller<br />
Nachwuchs auftritt.<br />
Eisens auf dem holprigen Pflaster weckte ein<br />
lautes, drohendes Echo, das sich über das<br />
Wasser warf, und die helle Stimme stiess<br />
wie ein Vogelschrei auf die graue Gestalt im<br />
Boot, die sich wie eine Eule zusammenkauerte,<br />
um dem schmerzenden Schrei zu<br />
entgehen. «Wassermann! ... Wassermann!»<br />
Und während der ganzen Heimfahrt hingen<br />
Jürgens Augen an dem Bündel auf der<br />
Ruderbank, in das Tuch und Ring eingeschlagen<br />
waren.<br />
Es gab keine Sonnwendfeier in den beiden<br />
Dörfern zur Johannisnacht, und so sah in<br />
dem Licht der Sterne und dem nördlichen<br />
Schimmer der weissen Nacht die graue Gestalt<br />
wie die eines gebeugten Tieres aus,<br />
das sich lautlos an dem Grabhügel zu schaffen<br />
mächte, über den die Schatten des Waldes<br />
noch fielen. Kein Spaten stiess an einen<br />
Stein, nur die Hände hoben leise die Erde<br />
auf, bis eine tiefe Höhlung sich in den Hügel<br />
grub. Es roch nach dem Verborgenen durchfeuchteter<br />
Erde, und ein welker Geruch von<br />
verwesenden Kränzen stand um den Hügel.<br />
Dann war das leise Rauschen zu hören, mit<br />
dem ein geknotetes Tuch sich löste, ein matter<br />
Schimmer wie von blindem Metall<br />
leuchtete einmal auf, und dann füllten die<br />
Hände wieder die Erde in die Höhlung, be-<br />
dem groesen amerikanischen Regisseur und von<br />
Rene Clair vor, ferner einen Chevalier-Film «Der<br />
Marsohall», den Alexander-Korda-Film «Joseph<br />
und seine Brüder»,, nach dem Roman von Thomas<br />
Mann, sowie Charles Laughton in einem Film von<br />
Frederick Lonsdale.<br />
«Lockvoo«!».<br />
Die Ufa hat «inen neuen Tonfilm von Ludwig<br />
von Wohl fertiggestellt, der unter der Regie von<br />
Hans Steinhoff erstand. In die Hauptrollen teilen<br />
sich Viktor de Kowa, Jessie Vihrog, Hilde<br />
Weissner, Fritz Rasp und Jakob Tiedtke.<br />
Ein neuer Wiener-Film.<br />
Unter dem Titel «G'schichten aus dem Wienerwald»<br />
erscheint «in neues «musikalisches Lustspiel<br />
aus dem Wien von heute», in dem Matgda<br />
Schneider, Leo Slezak, Wolf Albach-Retty,<br />
Truus van Aalten und Georg Alexander zu 6ehen<br />
sind. Regie: Georg Jakoby<br />
Ein neuer Gross-Film um die Jungfrau von Orlians.<br />
Der Dramatiker und Kleistpreiaträger Gerhard<br />
Menzel hat das Manuskript eines neuen Filmes<br />
um die Heilige Johanna geschrieben. Der Ufa-<br />
Regisseur Gustav Ucziky wird noch im nächsten<br />
Monat mit den Aufnahmen beginnen. Die Hauptrolle<br />
ist der jungen Schauspielerin Angela Salokier<br />
anvertraut.<br />
« Der Zio»unerbaron » Im Film.<br />
iDie Ufa dreht zur Zeit unter der Regte TOB<br />
Karl Hartl den Film «Der Zigeunerbaron». Adolf<br />
Wohlbrück und Gina Falkenberg sind für die<br />
Hauptrollen verpflichtet worden.<br />
«Drei um eine Frau».<br />
Alfred Abel leitete die Herstellung des Filmet<br />
«Drei um eine Frau», in dem Charlotte Susa, Paul<br />
Hartmann und Olaf Fjord auftreten.<br />
Ein« italienische Filmstadt.<br />
Vor den Toren der Stadt Livorno in der Toscana<br />
ist die Filmstadt Italiens, Tirennia, im Werden.<br />
Sie ist auf einem grossen Gelände angelegt<br />
worden und besitzt hochmodern ausgestattete, gewaltig<br />
grosse Tonfilmateliere. Eine besondere Kom<br />
parsenhalle -wird für 2000 Statisten Raum bieter<br />
Italien will eich damit sein eigenes «Hollywood'<br />
schaffen.<br />
Ein HeJrats-TonfHmbureau.<br />
In New York wurde soeben das erste Heiratsvermittlungsbureau<br />
mit Tonfilm gegründet,<br />
und zwar von einer «Fachfrau», einem<br />
Kapitalisten und einem ehemaligen Tonfilmoperateur.<br />
Wer sich in die Heiratslisten aufnehmen<br />
lässt, kann sich zugleich im Gespräch<br />
mit der Leiterin des Bureaus tonfilmen<br />
lassen. Der Interessent, der einen Lebenspartner<br />
sucht, kann sich nun gegen entsprechende<br />
Gebühr diese Kurztonfilme vorführen<br />
lassen. Er sieht, und hört zugleich<br />
seinen Partner. Das Bureau findet regen Zu;«<br />
sprach. Ob auf diese Weise die Heiratsaussichten<br />
vermehrt oder vermindert werden,<br />
dürfte erst die Zukunft lehren.<br />
hutsam, als würfen sie sie auf ein erstarrtes<br />
Gesicht statt auf die Falten eines roten Tuches,<br />
in denen ein winziger Ring sich verbarg.<br />
Jürgen blieb auf den Knien liegen, die<br />
Hände auf die Erde gestützt, die Augen noch<br />
immer auf die Stelle geheftet, die dunkel und<br />
gewölbt aus dem glatten Sande hervortrat.<br />
«Wenn ich schuldig war», sagte er leise, «will<br />
ich bezahlen ... nie habe ich ein Tuch gebracht<br />
vom Markt: hier ist ein Tuch ... nie<br />
habe ich einen Ring gebracht aus der Stadt:<br />
hier ist der Ring ... ein Kind wollte ich haben<br />
in meinem Hause, aber es fürchtete sich vor<br />
mir und verlachte mich ... ich kann nicht<br />
dafür ... nimm das andere und geh nun in<br />
deinen Schlaf ... komm nicht mehr wieder,<br />
... trage das Tuch und stecke den Ring au<br />
deine Hand ... ich habe nicht Angst vor dir,<br />
aber ich will nicht, dass ich durchsehe durch<br />
einen Menschenleib ... schwer genug ist es,<br />
durch das Wasser zu sehen auf den Grund,<br />
wo die Steine liegen, und mit Fischen zu sprechen,<br />
die die Kiemen aufmachen ... lass es<br />
nun gut sein und schlafe in Frieden ... Jesus<br />
Christus helfe dir mit seinem Blut und alles<br />
was Macht hat im Himmel und auf der Erde<br />
und unter der Erde ... Amen!»<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
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N»92 - <strong>1934</strong><br />
HDBIE<br />
Kleider machen Leute...<br />
Für heute müsste das alte Sprichwort umgekehrt<br />
lauten : « Leute machen Kleider ».<br />
Die schwere Gegenwart, die Zeit der Sparsamkeit<br />
und der Schwierigkeiten, hat Talente<br />
in den Menschen entdeckt und gefördert,<br />
von welchen man früher nichts wusste.<br />
Fabelhaft elegant kann eine Frau sein und<br />
doch nur einen Bruchteil des Geldes, über<br />
das sie früher verfügte, für ihre Toiletten<br />
ausgeben. Die Mode muss den Bestrebungen<br />
der Frauen klug entgegenkommen. Die Wintermode<br />
will besonders scharmant sein, aber<br />
sie bringt weder eine Umwälzung der Grundlinien<br />
noch eine Umstellung des Geschmackes.<br />
Wollte sie die Silhouette der Erscheinung<br />
grundlegend verändern, sie fände keine Zustimmung.<br />
kann sich heute keine Frau erlauben. Dagegen<br />
ist das schwarze Besuchskleid rasch<br />
aufgefrischt, eine lichte Garnierung, eine<br />
Hermelinkrawatte, eine Federnrüsche gibt<br />
ihm ein ganz verändertes Aussehen. Stepplinien,<br />
Rüschen, Knöpfe und Verschnürungen,<br />
aufgesetzte Taschen und weiche, runde<br />
Mönchskragen sind für Umarbeitungen wie<br />
geschaffen.<br />
Wenn man ein Kleid mit Verständnis trägt,<br />
wenn man weiss, wie man gehen und sitzen<br />
soll, um die Linien der Robe zur Geltung<br />
zu bringen, wenn man den neuen, durch die<br />
Schlitze enger Röcke blitzenden Unterrock<br />
mit ein bisschen Koketterie, Anmut und Diskretion<br />
in Szene setzt — dann gibt man den<br />
Kleidern Seele, die beseelten Kleider wieder<br />
verleihen der Frau Schick und die moderne,<br />
elegante Note. Die Frauen machen die Mode<br />
! Nicht die phantastischen Modeschöpfer,<br />
die allenfalls ihre bizarrsten Ideen dem Film<br />
zur Verfügung; stellen. Die Frauen plädieren<br />
für die Paletots, die jugendlich und neu sind<br />
und doch nicht viel Material brauchen, ja<br />
aus dem alten Pelzmantel und dem Trotteurmantel<br />
gearbeitet werden. Die Frauen wünschen<br />
aber auch die neuen, golddurchwirkten<br />
Besuchskleider, um endlich in die<br />
schwarze Uniformierung der Nachmittagsstunde<br />
etwas Leben zu bringen. Goldene<br />
Stoffe und silbrige Gewebe für den Abend<br />
Jliessen in langen Linien an den schmalen<br />
Gestalten herab. Prunkvoll ? Gewiss, die<br />
metallischen Toiletten sind auffallend und sogar<br />
ein bisschen märchenhaft. Aber die Zeit<br />
braucht wieder Stimmung und eine Andeutung<br />
von Luxus. « Luxus schafft Arbeit » —<br />
das ist nicht die Ausrede der gefallsüchtigen<br />
Frau, die an schönen Kleidern ihre Freude<br />
hat, das sagt die kluge moderne Dame von<br />
heute, die an die allgemeinen Interessen<br />
denkt. Sie will elegant sein und gefallen. Sie<br />
Es ist nicht gesagt, dass ^chlantaein immer erstrebenswert<br />
ist. Wenn es aber sein soll, dann nehmen Sie wenigstens<br />
nur ein unschädliches Mittel. Werden Sie schlank<br />
durch I N D A N, d. Entfettungskur nus Pflanzensäften.<br />
Sie ist unschädlich - auch für das Herz - schmerzlos,<br />
wohlschmeckend und von Aerzten empfohlen.<br />
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wählt sehr einfache Tageskleider, aber, als<br />
Ansporn zur Lebensfreude, lebhafte, frohe<br />
abendliche Roben.<br />
Sie staunt selbst, wie viel weniger Geld<br />
sie ausgibt als einst. Aber der Wille zur<br />
Schönheit, die Abneigung gegen jede Uniformierung,<br />
das Verständnis für die eigene Person<br />
lässt sie die Mode kreieren, wie sie der<br />
Gegenwart entspricht. Ihre Persönlichkeit<br />
belebt die Kleider, ihr Wesen macht sie abwechslungsreich,<br />
wenn sie auch nur in spärlicher<br />
Zahl vorhanden sind. Tausend Kleinigkeiten<br />
wandeln Kleid und Bluse. Damen<br />
machen eben Kleider, auch wenn sie die Roben<br />
nicht selbst nähen, die Wollbluse nicht<br />
selbst stricken. Die Wintermode bringt<br />
Schönheit, Anmut und entspricht doch der<br />
Ganz « neu einkleiden > — dasneuen Devise einer neuen Zeit.<br />
Modevorschläge.<br />
schnitt, da verrät sie sich am Viereckdekol-<br />
der Kasacke und eine Spitzenkante ist<br />
Die Jacken-Kostüme gehören zu den be-leteliebtesten<br />
Modellen und werden auch in Zukunft<br />
fraglos nichts an Verbreitung einbüs-<br />
heute so beliebte glattfliessende Charmeuse-<br />
sichtbar. Ein Spitzenrand schützt auch die<br />
sen. Sie werden vielfach kragenlos, meist wäsche. Valencienneskanten verzieren die<br />
streng sportlich gearbeitet; die farbigen Kombination und das Nachthemd, ein Spitzensattel,<br />
ganz Empire, macht aus dem<br />
Schals für den Hals, auch aus Wolle, sind<br />
weiter unentbehrlich. Noch immer gibt es Nachthemd ein entzückendes Nachtkleid. Sogar<br />
die Kinderwäsche wird, in Paris und in<br />
lose Jacken, dann Jacken mit Schulterkragen,<br />
Matrosenkragen und breiten Revers. Wien, mit feinen Valenciennesrändern geschmückt.<br />
Und — scheinbar ein Luxus —<br />
Die Taschen sind mit Spangen und Schliessen<br />
versehen, manchmal dicht gesteppt, auch «Wäsche, ganz aus Spitzen», ist zeitgemäss,<br />
dicht gesteppte Gürtel. Farben für Kostüme denn diese klein und dicht gemusterten Spitzenstoffe<br />
für die Hemdhosen sind sehr leicht<br />
sind vorwiegend Beigebraun, Grau, Braun<br />
und Steingrün.<br />
zu reinigen und überaus haltbar. Und es ist<br />
Das Paletotkostüm ist noch lange nicht<br />
so ästhetisch — auch «Unsichtbares > mit<br />
erschöpft. Es wird für den Wintersportauf-<br />
Charme und kultivierter Grazie auszustatten.<br />
enthalt, in der Hotelhalle, zur Schlittenfahrt<br />
unter dem Pelz, zur Reise getragen und gilt<br />
besonders auch für die jetzige Jahreszeit.<br />
Manchmal werden seine Konturen gesteppt,<br />
dann wieder mit scheinbarer Streifenstickerei<br />
(gestrickt) betont. Auch mit Posamenterie,<br />
wie geflochten, benäht oder mit Strickbändchen<br />
durchzogen, heller oder dunkler als der<br />
Mantel, im Durchziehstich benäht.<br />
Die Kleider werden nicht nur englisch, sondern<br />
auch in einfach-französischem Stil gearbeitet,<br />
so dass sie auch für den Nachmittag<br />
Verwendung finden. Das Kleidoberteil<br />
wird oft im Kimono geschnitten oder zeigt<br />
tlefeingesetzten Raglansattel. Der Hals ist<br />
meist hochgeschlossen, viele der Jumperideen<br />
sind auch an den Kleidern zu sehen. Die<br />
Röcke zeigen weniger Glocken, tiefeingesetzte,<br />
sparsam verwendete Falten.<br />
Auch bei den Kleidern wendet man sich<br />
des öfteren vom Jersey ab und geht zum<br />
Strickmaterial über. Rillenstreifen, Ton-in-<br />
Ton-Musterungen, grosse Fischgräten, abschattiert<br />
oder auch nur erhaben angedeutet,<br />
Noppen, Phantasienoppen, farbige Homespuneffekte,<br />
Pikeemuster, kleine Gitterkaros, eingewirkte<br />
und aufgestickte Tupfen, viele<br />
kleine Jacquardmusterungen und Streumuster<br />
beleben die Modelle; auch eingestickte Streifen,<br />
die wie gesteppte wirken, sieht man an<br />
einzelnen Stücken.<br />
Manche Verzierung von Wolle wirkt, auf<br />
AUTOMOBIL-REVUE. 15<br />
einem ruhigen Kleid, wie Hausindustrie südslawischer<br />
Staaten. Oft aber Pastellfarben<br />
auf dunkel wirkenden Kleidern. Die Aermel,<br />
meist lang, zeigen unten ganz weite Fassons,<br />
am Unterarm auch Puffen; nicht selten sind<br />
DreivierteJ-Aermel, die sich am Ellbogen<br />
stark erweitern.<br />
Taschen werden viel verwendet, auch<br />
Rollemmuster an den Taschenkanten; viele<br />
Biesen, genäht oder auch von der Strickmaschine<br />
eingearbeitet. Neu sind schwarze<br />
Jerseykleider, garniert mit Plissees und Applikationen<br />
und Bändchenarbeit aus dem<br />
Grundmaterial. Weniger Verwendung werden<br />
die hellen Garnituren finden.<br />
Stirn gelegt, täuscht das Geheimnis ein bisschen<br />
vor. Es hält die Haare, denn der neuen<br />
welligen und gelockten Frisur tut das Durchzausen<br />
durch den Wind nicht gut. Er schmeichelt,<br />
macht das junge glatte Gesicht des<br />
Mädchens interessanter, gehaltvoller und<br />
verbirgt an dem nicht mehr jungen Gesicht<br />
der reifenden Frau manche Falte, manche<br />
kleine oder grö'ssere Lebensrune.<br />
Unzählige Schleier sind zur Wahl vorbereitet:<br />
Zarte Gitter, Netze, Doppelgitter* Bordürenschleier.<br />
Für den Besuchshut gibt es<br />
die bezaubernden Rundschleier, die auch dem<br />
Theaterhütchen — es wird die wichtige Mode<br />
der Saison werden — und der Toque die Illusion<br />
einer Krempe schenken. Der Rundschleier,<br />
der nicht über dem Gesicht liegt,<br />
umschmeichelt Frisur und Antlitz mit einem<br />
« Unsichtbares » — sichtbar.<br />
Es gibt so viele durchgeknöpfte Blusen,<br />
Westen, die man einmal hochgeschlossen,<br />
einmal ein wenig geöffnet trägt, und Be-<br />
rastlosen Spiel zartfingriger Schatten und<br />
schwebender Linien. Er ist unendlich kleid-<br />
und gestattet, nun auch an kalten Tasuchskleider<br />
mit kleinen Fenstern an Aer-sameln<br />
und Ausschnitt. Zu all diesen Modellen<br />
muss man wieder die scharmant gra-<br />
Teint schädlich wäre, die bezaubernde rafiigen,<br />
wenn das anliegende Gitter für den<br />
ziöse Wäsche tragen. Denn die Wäsche ist niert-verschönernde Schleiermode.<br />
nicht mehr nur «unsichtbar». Hier bildet sie<br />
wieder ein Plastron beim spitzigen Aus-<br />
Russischer Stil beeinflusst die Mode.<br />
Von nah und fern, von Ost und West kommen<br />
die Modeinspirationen. Eine der unerschöpflichsten<br />
Quellen für elegante und<br />
schicke Modevorschläge ist die vielfältige Corny, Metz, Moulins, Gravelotte, Mars-la-Tour,<br />
russische Tracht, vor allem auch die Art, Verdun, 124 km. Von hier aus folgende Rundtour<br />
wie sich die russische Dame der Vorkriegszeit<br />
vornehm, international und doch von der Verdun, Thierville (Abstecher nach Fort de Bois<br />
zur Besichtigung der Schlachtfelder und Festungen:<br />
Bourrus, 5 km), Charny, Challancourt (von hier<br />
Heimat beeinflusst anzog. Dieser Winter Abstecher nach Cumieres und dem Toten Mann,<br />
steht mit vielen Modellen, mit Sportmänteln 4 km), Esnes, Höhe 304, Malancourt, Montfaucon,<br />
und Besuchskleidern, mit aparter Lingerie Cierges, Romagne, Charpentry, Varennes, Cheppy,<br />
und schicken Abendkasacken, mit Blusen, Vauquois, Varennes, durch die Argonnen nach Le<br />
Four-de-Paris, Vienno-le-Ghäteau, Le Four-de-Paris,<br />
der Biesme entlang über Lachalade (5 km von<br />
besonders auch mit dem Jackenkleid, im<br />
Zeichen der russischen Mode, die sich aber hier die Haute Chevauchee, 285 m), Le Claon, Los<br />
in ganz neuer Entfaltung, nicht nur nach Islettes (Abstecher nach Ste. Menehould, 8 km),<br />
Studentenblusen und verschnürten Joppen,<br />
wie man sie zu sehen gewohnt ist, zauberhaft<br />
elegant und modern entwickelte.<br />
Um den Hut — einen Schleier.<br />
Das bisschen Geheimnis, das um die Frau<br />
weben und schweben soll, wurde in unserer<br />
sachlichen Zeit recht zerstört. Man ist sportlich<br />
und kameradschaftlich, man ist nüchtern<br />
und herb — und man vergass das Geheimnis,<br />
früher ein so wichtiger Faktor, um eine<br />
Frau interessant zu machen. Man kommt<br />
aber immer wieder auf einstige Modeideen<br />
zurück. Und auch auf die kleinen Koketterien,<br />
die Hilfsmittel zu persönlichem Erfolg<br />
sind. Ein kleiner Schleier, um Augen und<br />
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Frage 967. Verdiin und seine<br />
Schlachtfelder. Ich möchte eine<br />
dreitägige Autotour nach Verdun<br />
zur Besichtigung- seiner Sohlachtfelder<br />
machen. Zu was für einer<br />
Route raten Sie mir? Ist überhaupt noch etwas<br />
von den Spuren des grossen Krieges zu sehen<br />
oder sind die Räumungs- und Wiederaufbauarbeiten<br />
bereits vollendet? Im Fall es sich lohnt, könnte<br />
ich eventuell zur Besichtigung der Festungen und<br />
Schlachtfelder noch einen weitern Tag verwenden.<br />
Würden Sie mir gleichzeitig einige Hinweise für<br />
geeignetes Führer- und Kartenmaterial besonders<br />
der Gegend um Verdun geben? W. R. in B.<br />
Antwort: Ich rate Ihnen: zu folgendem<br />
Tourenprogramm:<br />
1 Tag: Biel, Grenchen, Solothurn, Baisthal,<br />
Langenbruek, Waldenhurg. Liestal, Basel, Bartenheim,<br />
Mülhausen, Lutterbach, Thann, Wessorlinj,<br />
Col de Bussang, St. Maurice, Le Thillot, RtiDt, Remiremont.<br />
Pouxeux, Epinal, Nomexy, Charmes,<br />
Nancy, 332 km.<br />
2. Tag: Nancy, Marbache, Pont-ä-Mqusson,<br />
Clermont-en-Argonne, Parois, Dombasle-en-Argonne,<br />
Le Moulin-Brüle, Voie Sacree (Heilige Strasse),<br />
Verdun, 130 km (excl. Abstecher).<br />
3. Tag: Verdun, St. Mihiel, Commercy, Void,<br />
Vaucouleurs, Greux, Neufchäteau, Contrexeville,<br />
Darney, Gruey-les-S., Bains-les-Bains, St. Loup,<br />
Luxeuil, Lure, Chälonvülars, Beifort, Delle, Boncourt,<br />
Porrentruy, Les Rangiers, Delemont, Moutier,<br />
Tavannes, Biel, 366 km.<br />
Falls Sie eventuell noch einen vierten Tag erübrigen<br />
könnten, gebe ich Ihnen nachstehend noch<br />
»wei lohnende Rundtouren bekannt:<br />
1. Verdun, Fort de Tavannes - Fort de Vaux,<br />
Fort de Soubüle, Fleury, Fort Douaumont-, Tranc-hee<br />
des Baionnettes, Bras, Verdun, 80 km.<br />
2. Verdun, Fort de Rozellier, Manheulles, Fresne,<br />
Combres, Tranchee de Calonne, Mont-sous-les-C6tes,<br />
Dieue-sur-Meuse, Haudainville, Verdun, 62 km.<br />
Sehr wahrscheinlich werden Sie aber schon von<br />
der einen Rundtour genug bekommen; denn der<br />
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No.5
16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - No 92<br />
Anblick, den die Gegend um Verdun bietet, ist tatsächlich<br />
noch trostlos. Leider sind nur allzu viele<br />
Spuren noch zu sehen von dem furchtbaren Ringen<br />
vor zwanzig Jahren. Aufgewühlte Felder, abgemähte<br />
Wälder, zerschossene Dörfer, alles das bietet<br />
noch fast das gleiche Bild, wie es vom Weltkrieg<br />
hinterlassen wurde.<br />
Als Routenkarte für die Schweiz und Frankreich<br />
empfehle ich Ihnen die doppelseitig bedruckte<br />
Frankreich-Karte des Hallwag-Verlages, Bern, und<br />
fei'ner den Automobilführer Frankreich, vom selben<br />
Verlag heraussegeben. In diesem finden Sie auch<br />
eine eingehende Beschreibung des ehemaligen<br />
Kiiegsgebietes um Verdun.<br />
Büchertisch<br />
Die Majorin. Erzählung von Ernst Wiechert.<br />
220 Seiten. Albert Langen—Georg Müller-Verlag,<br />
München. — Der Verfasser des zur Zeit in unserm<br />
Feuilleton laufenden Romans «Die Magd des Jürgen<br />
Doskocil» legt seinem grossen Leserkreis mit<br />
der Erzählung «Die Majorin» ein neues, reifes<br />
Werk vor. Es bestätigt, was wir seinerzeit in der<br />
Einleitung im Feuilleton schrieben. Wiechert überwindet<br />
das Chaos und die innern Wirren der Gegenwart<br />
mit der Kraft einer grossen, liebesbereiten<br />
Seele. Seine Bücher sind nicht intellektuell ereonnen,<br />
sondern in eine grosse, umfassende Gefühlswelt<br />
eingebettet, die sich mit den Kräften d«r<br />
Natur, des Blutes verbunden weiss. Darum ist dieses<br />
neue Buch 'viel mehr innerlich erlebtp Dichtung<br />
als bewusst gestalteter Roman. In Wiechert<br />
•dürfte das Dritte Reich einen seiner edelsten Dichter<br />
gefunden haben, der das Lob der Heimat und<br />
die Verbundenheit von Blut und Boden mit überragender<br />
dichterischen Kraft gestaltet. Der Sang<br />
von diesen zwei Menschen, der Frau Majorin und<br />
des "heinnrekehrten Kriegers, der den Weg zurück<br />
erst nach zwanzig grauenvollen Jahren wieder<br />
fand, in denen sich sein Herz und Geist verhärtet<br />
und versteint haben, ist so schwermütig und traurig,<br />
wie die Oefle der ostpreiissischen Moore, die<br />
geheimnisvolle Dunkelheit der Wälder, das<br />
Sr'hwarzblnu des Waldsees, an dem sich der Mann<br />
als Jäner heimisch nicderlässt. und die We'te und<br />
Verlorenheit der Felder und Wiesen. Wiechert<br />
stammt selbst aus der ostpreussischen' Hpide, mit<br />
ihm fand ein Abkömmling eines alten Försterge-<br />
6chlechtps den Weg aus dem Bereich unermesslicher<br />
Wälder mit vielen Tieren und wenig Menschen<br />
in die Oeffentlichkeit des dichterischen Wirkens.<br />
In seinem neuen Werke ist die TTnrube wildschlagender<br />
Herzen und die grosse Stille der ewigen<br />
Heimat eingefangen. Das Blut rauscht hörbar<br />
durch die Adern, wenn der Flötenruf de«<br />
Brachvogels in den ungeheuren Himmels^rand der<br />
Abendwolken fällt. Die Schicksale der Menschen,<br />
tiefinnerlichst orfasst, wachsen nach den gleichen<br />
Gesetzen wie die Blumen, der Wald und der Weizen.<br />
Wer dieses Buch liest, hört seinen eigenen<br />
Herzschlag wieder, auf den er atemlos lauschen<br />
muss. Wiecherts Sprache macht das Unsagbare und Drang. Von besonderem Interesse ist der Teil<br />
sagbar, und ist von einer Sauberkeit und Grosse, des Buches, der den Aufstieg des jugendlichen<br />
die das Buch zum edlen Kunstwerk erheben. Man Stammesfürsten Achmet Zogu zum Führer und<br />
höre, wie diese Erzählung endet; «Erst als sieKönig seiner Nation schildert und den Aufbau des<br />
die Pappeln schon erkennen kann über dem Hof, neuen Staates unter seiner Führung behandelt.<br />
die wie lautlose Fontänen stehen, Silber und Wer ein Land zu schätzen weiss, das den Vorzug<br />
hat, heute noch abseits der grossen Touristen-<br />
Schwärze um die weissen Schäfte, bleibt sie am<br />
Weidegarten stehen und pfeifft leise nach ihrem karawanenstrassen zu liegen, das Naturschönheiten<br />
verschiedenster Art, interessante Altertnnns-<br />
Pferd. Und dann steht sie eine Weile, wie der<br />
Jäger gestanden hat, die. Arme um den Hals des denkmäler, Städtebilder von morgenländischem<br />
Tieres. Aber sie hat ihre Stirn nicht verborgen<br />
unter der dunklen Mähne, sondern nur ihre Wange<br />
an den Hals des Pferrles gelegt, und so sehen sie<br />
beide hinaus, wo der Mond nun über den Wäldern<br />
steht. ><br />
bo.<br />
Albanien von heute. Von Stephan Ronart. Verlag:<br />
Pays et Peuples, Wien. — Noch vor wenigen<br />
Jahren war Albanien ein Land, das den Autotouristen<br />
wenig interessierte. Aber im letzten Jahrzehnt<br />
haben sich in diesem Lande grundlegende<br />
Umwandlungen abgespielt. Das junge Königreich<br />
hat mit überraschendem Tempo in vielen Dingen<br />
seinen Anschluss an die fortgeschrittenen Zustände<br />
Europas gefunden.<br />
letzten Jahren dieses Land besucht haben, stellen<br />
übereinstimemnd fest, dass die öffentliche Sicherheit<br />
in keinem Lande Europas grösser ist als in<br />
Albanien. Neue Strasen. die für den Automobilverkehr<br />
gebaut sind, vermitteln den Verkehr im<br />
Lande. Für die Bequemlichkeit des Reisenden ist<br />
viel getan worden.<br />
Albrecht, Fürst von Urach, Graf von Württemberg,<br />
der wiederholt durch längere Zeit Albanien<br />
bereiste, hat jüngst im « Berliner Lokalanzeiger »<br />
in den Tönen höchster Begeisterung Albanien als<br />
Reiseland gepriesen. « Wenn Sie Ihren Wagen mitnehmen<br />
wollen, » so sagt Fürst von Urach, « um<br />
so besser; Sie haben mit Ihrem Triptik alle Erleichterungen<br />
und finden die landschaftlich schönsten<br />
Strassen des Balkans, die Sie in unwahrscheinlich<br />
wilde und grossartige Gebirge, an kristallklare<br />
Bergseen, in die geheimnisvollen morgenländischen<br />
Städte dieses Landes führen, in dem<br />
keine Stadt der andern gleicht. »<br />
In dem Zeitpunkt, in dem sich das Interesse<br />
vieler Touristen diesem neuen Reiseland zuwendent,<br />
erscheint ein Buch, das jedem Besucher Albaniens<br />
willkommen sein wird: « Albanien von<br />
Heute », von Stephan Ronart (Edition Pays et<br />
Peuples, Wien). Dem Reisenden, der ein Land<br />
nicht, nur gedankenlos durchfahren, sondern die<br />
Eigenart von Land und Leuten in sich aufnehmen<br />
will, hat bisher ein Buch gefehlt, das ihm von<br />
Albanien und den Albanern in bündiger Form genügende<br />
Kenntnis insbesondere über die Entwicklung<br />
der letzten Jahre vermittelt. Diese Lücke füllt<br />
Ronarts Buch trefflich aus In anschaulicher Weise<br />
schildert der Autor das Land mit seinen Naturschönheiten,<br />
das albanische Volk, seinen Ursprung,<br />
seine Eigenart, die dreitausendjährige Geschichte<br />
dieses ältesten Volkes Europas und die<br />
Geburt dieses jüngsten Staates Europas aus Sturm<br />
Reiz besitzt und von einem patriarchalischen Volk<br />
ritterlichen Charakters und einzigartiger Gastfreundschaft<br />
bewohnt ist, der wird dieses von schönen<br />
Lichtbildern ausgestattete Buch mit Aufmerksamkeit<br />
lesen und nicht aus der Hand legen ohne<br />
den Wunsch, Albanien kennenzulernen.<br />
Die romanischen Altäre und Fresken der Kirche<br />
von Meiringen. — Von Dr. R. Forrer. 58 Seiten.<br />
Verlag: Verkehrsverein Meiringen. Der berühmte<br />
Ausflugsort im Berner Oberland — Meiringen<br />
— besitzt eine noch viel zu wenig bekannte<br />
Sehenswürdigkeit, die kürzlich durch eine wissenschaftliche<br />
Schrift des Strassburger Archäologen<br />
Alle Reisenden, die in denDr. Forrer erstmals eingehend gewürdigt worden<br />
ist. Es handelt sich um die mehrmals verschüttete<br />
romanische Kirche dieses Ortes. Man denke<br />
sich einen Kirchenbau, der spätestens im 11.<br />
oder 12. Jahrhundert durch den Schutt einer Alpbachüberschwemmun»<br />
plötzlich zugeschüttet worden<br />
ist. dann erweitert wieder aufgebaut wurde<br />
und erneut einer grossen Ueberschwemmung zum<br />
Opfer fiel. Der gleiche Prozess wiederholte sich<br />
noch öfters, da die Bewohner hartnäckig am gewählten<br />
Ort festhielten, aber der Alpbach ebenso<br />
hartnäckig seine Zerstörung und Schuttaufschüttung<br />
wiederholte.<br />
Von all dem wusste man nichts mehr, bis während<br />
des Krieges bei Restaurierungsarbeiten der<br />
heutigen Kirche man auf diese unterirdischen Kirchenteile<br />
stiess, die man im Laufe der Zeit freilegte.<br />
Starke Eisenträger wurden unter den heutigen<br />
Kirchenboden eingezogen, und so erstand ein<br />
unterirdischer Raum. Man sieht die Altäre noch<br />
an ihrer alten Stelle; ja man fand sogar noch die<br />
Reliquien, die sie enthielten; über einem der Altäre<br />
wölbt sich noch wohlerhalten eine formvollendete<br />
Bogenarchitektur mit Resten alter Bemahing.<br />
Nicht weniger als drei solcher Altäre sind<br />
noch vollständig erhalten.<br />
An den Wänden links und rechts der alten<br />
Kirchenmauer sieht man, bis auf zirka zwei Meter<br />
Höhe konserviert, farbenleuchtende Fresken.<br />
Der erhöhte Chor war gegenüber dem Kirchenschiff<br />
durch einen dreigeteilten Lettner abgeschlossen,<br />
wie er in seiner Urwüchsigkeit wohl<br />
kaum noch irgendwo erhalten ist. Ueber dem<br />
künstlichen Boden sind Freskenmalereien erhalten,<br />
die Szenen aus der biblischen Geschichte darstellen,<br />
Adam und Eva, die Arche Noabs. Noahs<br />
Pflanzung des Weinstocks und ihre Folgen, Abrahams<br />
Opfer, Jakob und Esau etc. Zahlreiche Abbildungen<br />
der verschiedensten Funde, so auch der<br />
Wenn der Jongleur vom Regen überrascht wird<br />
und keine Hand frei hat.<br />
(«Prager Tagblatt».)<br />
Fresken avis der soeben erst fertig restaurierten<br />
Friedhofkapelle, sind in Dr. Forrers Schrift publiziert.<br />
Allein diese Kirche schon, mit ihren mittelalterlichen<br />
und Renaissanceresten, bildet einen<br />
ganz eigenartigen Anziehungspunkt für die Kunstverständigen,<br />
aber auch für diejenigen, die nach<br />
Meiringen pilgern, um sich die berühmten Schönheiton<br />
der Umgegend anzusehen.<br />
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Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
Di. abend 13.NOV. Volksvorstellung: Sensationsprozess,<br />
gespielt vom Ensemble d.<br />
Schauspielhauses.<br />
Mi. abend 14. Nov. Grüezi (A-Ab. 6).<br />
DO. abend 15. NOV. Volksvorstellung: Zar und Zimmermann.<br />
Fr. abend 16. Nov. Grüezi (A-Ab. 6).<br />
Sa. abend 17.NOV. Die versunkene Glocke, schweizerische<br />
Erstaufführung, Oper<br />
v. 0. Respighi, nach G. Hauptmann.<br />
SO. nachm. 18. NOV. Die Zauberflöte.<br />
So. abend 18. Nov. Grüezi.<br />
Schauspielhaus Abends ?H I<br />
tag nachm.<br />
Di. abend 13. Nov. Gastspiel The English Players:<br />
«White Cargo», by Gordon.<br />
Mi. abend 14. Nov. Prof. Mannheim.<br />
DO. abend 15. NOV. 8 Uhr- König Heinrich IV., von<br />
Shakespeare, 1. u. 2. Teil.<br />
Fr. abend 16. Nov. Prof. Mannheim.<br />
Sa. abend 17. NOV. König Heinrich IV., 1. u. 2. Teil.<br />
So. nachm. 18. NOV. 3X Uhr: Prof. Mannheim.<br />
So. abend 18. NOV. 8K Uhr: Prof. Mannheim.<br />
b. Bellevueplatz<br />
Die drei Stimmungskanonen:<br />
Burian — Maiersky.<br />
Bekanntes Familienhaus geg. d. Theater am<br />
See. Massige Preise bei bester Verpflegung.<br />
n7in
N»92 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Der Herr der Landstrasse. Der Rossfuhrmann<br />
sei es, sagte früher der Fiissgänger.<br />
Nein, der Automobilist, äusserte sich später<br />
der Radfahrer. I woher, der Radfahrer<br />
nimmt sich das Recht heraus, zu fahren, wie<br />
er will, sagen etwa die Automobilisten. Warum<br />
sollen wir nicht einen Beitrag leisten<br />
zur Auffassung, dass der Strassenarbeiter<br />
sich als der Herr fühlt ?<br />
Fuhr da neulich eine Dame (die sich nebenbei<br />
in zahlreichen Olubwettbewerben<br />
über ein mehr als durchschnittliches Können<br />
ausgewiesen hat) in einem grossen, noch<br />
keine 2 Monate alten Wagen das staubige<br />
Simmental hinauf gegen den Col du Pillon.<br />
Eben befand sich die Strecke zwischen<br />
Qsteig und der Passhöhe in Reparatur, was<br />
ja nun einmal nicht zu vermeiden ist. Rechts<br />
Jagen stellenweise Schotterhaufen, die mehr<br />
als die Strassenhälfte einnahmen, und links<br />
an der Strasse waren 30 cm breite und ebenso<br />
tiefe Gräben, in die nachher Quadersteine<br />
versenkt wurden. Zum Durchfahren blieb<br />
somit eine Breite von etwa 1,5 m. Die Dame<br />
sah, dass mit ihrem 1,90 m breiten Wagen<br />
ein Durchkommen ohne Beschädigung ausgeschlossen<br />
war. Sie stoppte und bat die<br />
Strassenarbeiter, die nach ihrer Meinung<br />
kurz vorher abgeladenen Schotterhaufen<br />
nach der Strassenmitte hin etwas zu ebnen.<br />
Die Antwort war höhnisches Grinsen und :<br />
«Les camions passent aussi.» Entweder<br />
sollte die Dame mit dem neuen Wagen den<br />
Schotterhaufen durchstechen oder in den<br />
Graben abrutschen. Als sich nach längerm<br />
Warten von den Arbeitern, die mit der<br />
Schaufel in der Hand dastanden, nicht einer<br />
rührte, blieb der Lenkerin nichts anderes<br />
übrig, als mit ihrer Begleiterin, also ebenfalls<br />
einer Dame, auszusteigen und für die<br />
Durchfahrt das Gröbste der Haufen wegzuräumen...<br />
angesichts der Herren der Schöpfung...<br />
und der Landstrasse. Die Dame fuhr<br />
iann links hart am Graben vorbei und erhielt<br />
trotzdem noch als Andenken das rechte<br />
Trittbrett gehäuft voll Schotter.<br />
Man darf sich wohl die Frage überlegen,<br />
ob so etwas in einem andern Lande möglich<br />
gewesen wäre. Solche Rücksichtslosigkeiten<br />
sind jedenfalls nicht dazu angetan, für unsern<br />
Automobilfremdenverkehr Reklame zu machen.<br />
Man kann allerdings auch sagen : angesichts<br />
der Versuche, die Alpenstrasseninitiative<br />
zu sabotieren, kommt es aui solche<br />
Kleinigkeiten auch nicht mehr an. 0<br />
Wer fängt an? Ein Einsender C. G. in G. macht<br />
•einen Vorschlag in der «Automobil-Revue» No. 87,<br />
Seite 11 und Tegt eine Selbstüberwachung<br />
der Motorfahrzeugführer durch Mitglieder<br />
der beiden grossen Verbände A. C. S. und T. C. 3.<br />
an. Der Zürcher Kant. Motorfahrer-Verband hat<br />
schon seit seiner Gründung sich eine erste und<br />
ernste Pflicht, die Erziehung der Motorfahrer im<br />
öffentlichen Verkehr auferlegt. Nach langem Su-<br />
_ chen einer Formel wurde unter dem Namen «Strassenwache><br />
eine Institution ins Leben gerufen, deren<br />
Aufgabe es sein eoll, unanständige und den Verkehrsvorschriften<br />
zuwiderhandelnde Fahrer auf Ihre<br />
Fehler aufmerksam zu machen. Für jeden Fehlbaren<br />
ist ein Rapport auf vorgedrucktem Formular<br />
auszustellen und je eine Kopie dem Z. K. M. V -<br />
Sekretariat und dem fehlbaren Fahrer zuzustellen.<br />
Grobe Verstösse sind sofort den zuständigen Polizeibehörden<br />
zu melden. Aber auch bei Unfällen, Körperverletzungen<br />
etc. soll der Strassenwächter behilflich<br />
sein, indem er Arzt und Polizei zur sofortigen<br />
Hilfeleistung aufbietet. Der Strassenwächler<br />
6oll aber auch einen Unfall rekonstruieren können,<br />
derselbe muss Schreibpapier. Bleistift, Meter und<br />
ev. eine Kreide oder etwas Gips mit eich führen,<br />
um den Unfallort genau markieren zu können.<br />
Sie 6ehen also, Herr C. G., wir Motorradfahrer<br />
haben den Mut aufgebracht, ein Werk zu beginnen,<br />
bevor andere grosse Verbände ihre Theorie in die<br />
Praxis umzusetzen verstanden haben. Wenn es uns<br />
auch materiell und finanziell schwer fällt und wenn<br />
das erste Saisonresultat auch etwas mager ausgefallen<br />
ist, so wollen wir die Hände nicht in den<br />
Schoss legen, sondern mit frischem frohem Mut<br />
als kleiner Verband an der Lösung dieser grossen<br />
Aufgabe weiterarbeiten. Der Erfolg wird nicht ausbleiben.<br />
Propagandakommission, des Z. K. M. V.<br />
Verständigt die Polizei auch bei kleineren Un<br />
fällen! Kürzlich war ich gezwungen, auf einer Geschäftsreise<br />
wegen einer momentanen kritischen<br />
Situation vor mir ziemlich brüsk zu stoppen un<br />
hatte keine Zeit mehr, einem nachfolgenden Last<br />
wagen ein entsprechendes Zeichen zu machen,<br />
«er hatte sehr nah aufgeschlossen und vermocht!<br />
daher nicht mehr rechtzeitig anzuhalten, so das!<br />
mein Wagen von hinten angefahren wurde. Dar<br />
aus entstand ein Schaden an der Karosserie, de<br />
eine Reparatur von ungefähr 300 Franken ergab.<br />
Der in Frage stehende Lastwagenehauffeur eine:<br />
St. Galler Firma ersuchte mich nun, doch von eine<br />
Anzeige an die Polizei Umgang zu nehmen. E<br />
erklärte sich ohne weiteres schuldig und versichert<br />
mir, ich könne auf eine prompte Regelung des<br />
Schadenfalles zählen. Vorsichtshalber Hess ich mi<br />
in mein Notizbuch von dem Chauffeur eine dies<br />
bezügliche Erklärung unterschreiben, die ein Augen<br />
zeuge noch gegenzeichnete. Dem dringenden Er<br />
suchen, doch die Angelegenheit nicht aufzubauschen<br />
und durch polizeiliche Intervention zu komplizieren<br />
gab ich schliesslich nach und verzichtete auf wei<br />
tere Schritte. Als ich nun wegen der Deckung des<br />
Schadenbetrages bei der St. Galler Firma selbst vorsprechen<br />
wollte, verleugnete sich die Geschäfts<br />
leitung verschiedentlich und gab andererseits au<br />
Zuschriften überhaupt keine Antwort. Es blieb also<br />
nichts mehr übrig, als Betreibung einzuleiten, die<br />
dann mit Rechtsvorschlag erwidert wurde. Nun<br />
erwächst mir aus der Sache noch vermehrter Umtrieb<br />
und Auslagen, ganz abgesehen von dem Aerger,<br />
den ich ob dieses unverschämten Vorgehens deT<br />
verantwortlichen Firma empfinde.<br />
Aus der Erfahrung werde ich aber eine Lehre<br />
ziehen, deren Befolgung ich auch anderen Automobilisten<br />
empfehlen möchte: Nach Unfällen irgend<br />
welcher Art, auch wenn sie nur mit Sachschaden<br />
verbunden sind, ohne Ausnahme die Polizei zur<br />
Tatbestandaufnahme anrufen. Aus sogenannten<br />
gentleman-agreemente ergibt sich, wie das obige<br />
Beispiel zeigt, selten etwas Gutes! N. in B.<br />
Die gefährliche Kreuzung bei Oftringen. Ein erneuter<br />
Unfall, der sich an einem letzten Sonntag<br />
an dieser schwierigen und stark frequentierten<br />
Strassenkreuzung ereignete, gab Anlass zu verschiedenen<br />
Zuschriften und geharnischten Protesten. Die<br />
Gefährlichkeit dieser Stelle müsste der Gemeinde und<br />
dem Staat endlich zur Genüge bekannt sein, nachdem<br />
sich dort schon mehrere Unfälle zutrugen. Es wird<br />
daher dringend verlangt, dass endlich wenigstens<br />
Warnungstafeln aufgestellt werden, um die weniger<br />
mit der Oertlichkeit vertrauten Fahrer auf die kritische<br />
Kreuzung aufmerksam zu machen. Im weiteren<br />
wird die Frage erhoben, ob es nicht möglich<br />
wäre, wenigstens an besonders verkehrsreichen<br />
Sonn- und Festtagen, einen Polizisten mit der Verkehrsregelung<br />
zu beauftragen. Auf alle Fälle sollten<br />
es sich die Behörden angelegen sein lassen, die<br />
Verkehrsverhältnisse hier auf irgend eine Art und<br />
Weise zu verbessern. Es geht nicht an, 'tatenlos zuzusehen<br />
und abzuwarten, bis die Kreuzung noch<br />
weitere Opfer gefordert hat. Gewiss hat der steuerzahlende<br />
Motorfahrzeugführer und jeder weitere<br />
Strassenbenützer das Anrecht, von den Strassenanlagen<br />
ein Minimum an Sicherheit zu verlangen, dies<br />
um so mehr, wenn der Zweck mit verhältnismässig<br />
einfachen Mitteln, wie es die Aufstellung von Warnungssignalen<br />
darstellt, erreicht werden kann.<br />
Neue Industrie. Die Schweizer. Draht- und<br />
Gummiwerke Altdorf stellen uns nachfolgende Ausführungen<br />
zu:<br />
Durch die Schweizer Presse geht ein Artikel, in<br />
welchem unter dem Titel « Um die Erstellung einer<br />
neuen schweizerischen Pneufabrik » gegen die Einrichtung<br />
einer zweiten Pneufabrik in der Schweiz<br />
Sturm gelaufen wird.<br />
Der geistige Urheber des Artikels ist der Zentralsekretär<br />
des Autogewerbeschutzverbandes. Diesem<br />
Verbände ist die Einkaufsgenossenschaft «Esa»<br />
angegliedert, welche als Vertreterin die Produkte<br />
der bisher einzigen schweizerischen Pneufabrik vertreibt.<br />
Die Stellungnahme des Zentralsekretärs gegen<br />
die Begründung einer zweiten Pneufabrik<br />
braucht daher keine weitere Erklärung.<br />
Wir wollen keine Pressepolemik. Wir sind aber<br />
verpflichtet, gegenüber den einseitigen Ausführungen<br />
folgende objektive Feststellungen zu machen:<br />
1. Zurzeit werden zirka 80 Prozent des schweizerischen<br />
Pneuverbrauches eingeführt. Eine grössere<br />
Inlandfabrikation bringt vermehrte Arbeitsgelegenheit<br />
und liegt daher im Allgemein-Interesse<br />
der schweizerischen Volkswirtschaft. Sie erleichtert<br />
auch im Kriegsfalle die Versorgung der Armee mit<br />
Pneus.<br />
2. Wir haben für unsere Fabrikation das « Firestone-Verfahren»<br />
erworben, um die langjährigen<br />
Fabrikationserfahrungen dieser Weltfirma zunutze<br />
zu ziehen und den schweizerischen Verbrauchern<br />
von Anfang an ein erstklassiges Fabrikat zur Verfügung<br />
stellen zu können.<br />
3. Die Anlage und maschinellen Einrichtungen<br />
bringen dem schweizerischen Gewerbe und dei<br />
schweizerischen Maschinenindustrie zusätzliche Ar-<br />
Fabrik » in Spanien. Gerade der Erfolg der spanischen,<br />
nach dem « Firestone-Verfahren » arbeitenden<br />
Unternehmung hat uns veranlasst, das Verfahren<br />
für die Schweiz zu erwerben.<br />
6. Auf'die polemischen, in schwächlichen Konkurrenzbefürchtungen<br />
begründeten Ausführungen<br />
treten wir nicht ein. Wir bemerkon lediglich, dass<br />
der Schweizer Markt ohne Schwierigkeiten die Produktion<br />
zweier Fabriken aufnimmt und dass die<br />
bestehende Fabrik, so lange keine krassen Qualitätsunterschiede<br />
bestehen, für ihren Absatz nicht zu<br />
fürchten hat.<br />
Die Schweizer Konsumenten aber — auch die<br />
Postverwaltung und die Armee — haben ein grosses<br />
Interesse daran, dass sie nicht einem einzigen<br />
Fabrikanten ausgeliefert sind und dass jede der<br />
beiden Fabriken sich fortgesetzt für die beste Quali-<br />
Herr Dr. Wiesen danger, Polizeiinspektor der<br />
Stadt Zürich, hat seinerzeit beim Tätigkeitsbeginn<br />
der Institution den versammelten Strassenwächtern<br />
ein orientierendes und lehrreiches Referat gehalten<br />
und auch klar auseinandergesetzt, was für Funktionen<br />
der Strassenwach'e im Rahmen der Gesetze<br />
zustehen. Dabei darf sich natürlich ein Mitglied<br />
der Strassenwache in seinem Amte keine Amtsanmassung<br />
zuschulden kommen lassen, das bedingt<br />
schon zum voraus ein Vertrautsein mit den geltenden<br />
Vorschriften und den Verkehrsgesetzen.<br />
Von der Praxis erhalten wir nun ein Bild, •wie<br />
wir es uns vielleicht nicht vorgestellt haben. Gewiss<br />
sind unsere Erfahrungen in der kurzen Zeit des<br />
Bestehens der Strassenwache noch nicht so, dass<br />
man schon Richtlinien und Schlüsse daraus ziehen<br />
könnte, es sind aber untrügliche Anzeichen vorhanden,<br />
die beweisen, dass sich eine strenge Selbstkontrolle<br />
der Motorfahrzeuglenker nicht nur lohnt, sondern<br />
bei ernster Pflichtauffassung hier Werte geschaffen<br />
werden, die Strafgesetze und Polizeiverordnungen<br />
nicht zu vollbringen imstande sind. Was<br />
nun die Rapportierung von fehlbaren Fahrern anbetrifft,<br />
so mag bei einzelnen Mitgliedern der Strassenwache<br />
eine gewisse Scheu oder Befangenheit vorherrschen,<br />
auf der anderen Seite aber haben sich<br />
mutige Kämpfer für unsere Sache herangebildet,<br />
die sich nicht scheuen, einen Fehler begehenden<br />
Fahrer auf sein vorschriftswidriges oder unanständiges<br />
Verhalten aufmerksam zu machen. Dass sich<br />
das Augenmerk der Strassenwächter nicht nur auf<br />
Verbandsfremde Fahrer, sondern auch auf unsere<br />
Mitglieder selbst richtet, versteht sich von selbst.<br />
tät ihrer Produkte einsetzen muss.<br />
beit. Aus dem Auslande werden nur Spezialmaschinen<br />
bezogen, die in der Schweiz nicht erhältlich<br />
sind.<br />
4. Mit Ausnahme weniger Spezialisten und einzelner<br />
vorübergehend notwendigen Lehrarbeitern<br />
werden viele Schweizer Arbeiter Beschäftigung und<br />
eine neue Verdienstmöglichkeit finden und der Arbeitslosigkeit<br />
entrissen.<br />
5. Eine glatte Erfindung ist die Behauptung, die<br />
Einrichtung der Fabrik erfolge mit alten Maschinen<br />
aus einer mangls Rendite stillgelegten < Firestone-<br />
Die Nachteile,<br />
welche einem sog. « Privat-Fabrikationsmonopol»<br />
auf die Dauer anhaften würden, brauchen wir nicht<br />
besonders aufzuzählen!<br />
Schliesslich weisen wir noch den verkappten<br />
Vorwurf zurück, als handle es sich bei der von uns<br />
begründeten Pneufabrik lediglich um eine Ablage<br />
der < Firestone-Weltfirma ». Die Uebernahme des<br />
Verfahrens ist ohne Eirifluss auf den schweizerischen<br />
Charakter dex.Unternelunuflg. dea wir verbürgst.<br />
SEKTION AARGAU. Martini-Ball. Als Abschlus<br />
unseres diesjährigen erfolgreichen Clubjahres fin<br />
det nächsten Samstag, den 17. November <strong>1934</strong>, in<br />
den Räumen des Kursaal-Casino Baden der traditionelle<br />
Martini-Ball statt, der auch dieses Jah<br />
wiederum ein grosses gesellschaftliches Ereignis zu<br />
werden verspricht. Die zahlreich eingehenden An<br />
meidungen und das auserwählte Gabaretprogramm<br />
lassen darauf hindeuten, dass dieser Anlass dem<br />
letztjährigen um nichts nachstehen wird. Im gros<br />
sen Saal wird das komplette Kurorchester unter<br />
Kapellmeister Ernö Kaisz zum Tanz aufspielen,<br />
währenddem für den kleinen Saal erstmals ein<br />
zweites Orchester, eine Burenkapelle, verpflichtet<br />
worden ist, so dass die Tanzlustigen voll und ganz<br />
auf ihre Rechnung kommen werden. Aber auch di<br />
nicht Tanzenden werden sich ergötzlich amüsieren<br />
Küche und Keller des Kursaals werden den kuli<br />
narischen Ansprüchen zu genügen wissen. Um<br />
jede Störung in der Küche zu vermeiden, ersuchen<br />
wir dringend, die Anmeldungen bis spätestens 15.<br />
November unserem Sekretariate in Aarau schriftlich<br />
oder telephonisch (20.60) zugehen zu lassen.<br />
SEKTION BERN. Lichtbildervortrag vom 19. No<br />
vember. Der erste Sektionsanlass im Winterhalb<br />
jähr <strong>1934</strong>/35 ist dem Reiseland Italien gewidmet<br />
Herr M. Lauterburg-Diedel, Muri bei Bern, sprich<br />
über Altes und Neues aus Italien. Der Referen<br />
besitzt gegen 200 vortreffliche Lichtbilder von automohilistischen<br />
Streifziigen, die keine sechs Monate<br />
zurückliegen. Für viele wird die Schilderung Neues<br />
aus Italien bringen, andere werden wieder angesichts<br />
der ausgezeichneten Aufnahmen sich früherer Begebnisse<br />
erinnern. Der Vortrag findet Montag, den<br />
19. November, 20 Uhr, im Hotel Schweizerhof, Bern<br />
(Grosser Saal, 1. Stock), statt.<br />
Tanzabend vom 1. Dezember <strong>1934</strong>. In wenigen<br />
Tagen wirbt ein zügiges Einladungsschreiben für<br />
den Besuch des Tanzabends. Die Propaganda-<br />
Kommission, in der Rolle des < maitre de plaisir »,<br />
hat ihre Vorbereitungen soweit abgeschlossen, den<br />
Bellevue-Saal gepachtet, Küche und Keller inspiziert<br />
und hernach das übliche Mitternachtssouper<br />
mit peinlicher Sorgfalt zusammengestellt. Im weiteren<br />
ist es ihr .gelungen, ein führendes Modehaus<br />
Berns zu einer Vorführung seiner letzten Pariser<br />
Modelle zu bewegen und diese Attraktion gleichsam<br />
als Anhängsel zum Menü zu servieren. Andere<br />
Ueberraschungen und Amüsements sollen<br />
auch nicht fehlen. So wird in Erwartung eines<br />
zahlreichen Besuches die Bar in den Dienst des<br />
A. G. S. gestellt. Der Tanzabend bildet in Zukunft<br />
den einzigen gesellschaftlichen Anlass der Sektion<br />
Bern, er wird deswegen auf eine ganz neue Grundlage<br />
gestellt, um auch dem Charakter des nunmehr<br />
verwaisten Clubballes gerecht zu werden. Es<br />
ist damit zu rechnen, dass der zu Anfang der<br />
Wintersaison stattfindende Anlass alles auf die<br />
Beine bringt, was Sinn für Tanz und fröhliches<br />
Zusammensein hat. Tisehbestellungen nimmt das<br />
Sektionssekretariat (Tel. 23.813) jetzt schon entgegen.<br />
Der Preis für die Tanzkarte, inkl. Mitternachtssouper<br />
und Garderobe, ist Fr. 8.50.<br />
Die von der Ortsgruppe Langenthai vorbereitete<br />
autotechnische Kontrolle in Langenthai ist auf<br />
iecht guten Boden gefallen. Vorläufig können noch<br />
weitere Anmeldungen entgegengenommen werden.<br />
Meldeschlues: Samstag, den 10. November. Anmeldungen<br />
sind an den Sekretär der Ortsgruppe<br />
Herrn Max Baümberger, Brauerei Langenthai, erbeten.<br />
Allfällige Wünsche wegen der Vorführungszeit<br />
sind gleichzeitig anzubringen.<br />
SEKTION ZÜRICH. Das Martinimahl Tom<br />
15. November, für das schon über 300 Anmeldungen<br />
vorliegen, wird seinen Höhepunkt in der neuartigen<br />
Schnitzelbank cModerner Anschauungsunterricht<br />
in der Schule» und in der von prominenter<br />
Seite speziell für diesen Anlass verfassten<br />
A.CS>Revue «Schweiz. Landesausstellung 1938»<br />
erhalten. Die Schnitzelhank spielt in Form eines<br />
amüsanten Schulunterrichtes mnd persifliert Geschehnisse<br />
aus dem A. C. S. und Zürcher Leben, die<br />
Revue befasst sich mit den unzähligen, bisherigen<br />
Bestrebungen für die Abhaltung einer schweizerischen<br />
Landesausstellung in der Limmatstadt, sie<br />
erhält ihr besonderes Cachet dadurch, dass die<br />
Mitwirkenden zu 95% Sektionsmitglieder sind.<br />
Zum Martinimahl, dem um 18 Uhr die Wintergeneralversammlung<br />
vorangeht, sind zahlreiche<br />
Vertreter der Zentralbehörden, der Nachbarsektionen<br />
und der kantonalen und städtischen Behörden<br />
eingeladen, s.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />
ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Vortragsabende.<br />
Ein -wundersamer Sommer liegt hinter uns.<br />
Mit vollen Zügen konnte der Automobilist die<br />
schönsten Touren ausführen, und viele schöne Erinnerungen<br />
werden sieher zurückbleiben. Nun beginnt<br />
wieder die Arbeit der Gruppe Appenzell A.-<br />
Rh., und der Ausschuss hielt gestern eine Sitzung<br />
b. An der diesjährigen Hauptversammlung wurde<br />
eschlossen, Propagandavorträge zu halten, und<br />
unser rühriger Sektionspräsident, Herr Dr. Lutz in<br />
Flawil, hat sich in verdankenswerter Weise zur<br />
Verfügung gestellt. Es werden drei Vorträge<br />
mit dem nämlichen Thema im Vorder-, Mittel- und<br />
Hinterland abgehalten, und zwar an folgenden<br />
Tagen:<br />
Hinterland: 14. November, abends 8 Uhr, Hotel<br />
«Storchen», Herfsau.<br />
Mittelland: 15. November, abends 8 Uhr, Hotel<br />
«Hecht», Teufen.<br />
Vorderland: 16. November, abends 8 Uhr, Hotel<br />
«Löwen», Heiden.<br />
Es wird referiert werden über: Der Automobilist<br />
und die heutige Gerichtsraxis.<br />
Referent: Herr Dr. Lutz, Gerichtspräsident<br />
in Flawil. Ferner haben sich die Scintilla-<br />
Werke zur Verfügung gestellt, welche durch einen<br />
Fachmann über ihre Produkte und deren Verwenung<br />
referieren lassen.<br />
Da beide Materien den Automobilisten interesiieren<br />
müssen, rechnen wir bestimmt auf einen<br />
:ahlreichen Besuch. Es werden an alle Mitglieder<br />
lersönliche Einladungskarten versandt, und wir<br />
litten, solche zu beachten.<br />
Die letzte Hauptversammlung gab dem Vorstände<br />
den Auftrag, eine Eingabe an den h. Regierungsrat<br />
zu machen betreffend Zahlung der<br />
Vutotaxen in Raten. Da eine Antwort nochnicht<br />
eingegangen ist, werden wir unser Schreiben<br />
nochmals bestätigen und hoffen, der nächsten<br />
Hauptversammlung einen günstigen Bericht erstatten<br />
zu können.<br />
Kollektiv-Unfallversicherung, Unser<br />
rühriger Gruppenpräsident Dr. D.D.S. Fisch<br />
machte dem. Seküönsvorstande die Anregung, ob es<br />
nicht möglich •wäre, eine Versicherung in die Wege<br />
zu leiten, die von der Sektionskasse bestritten<br />
würde. Diese Frage wird gegenwärtig einer eingehenden<br />
Prüfung unterzogen, und wir hoffen<br />
gerne, dass dieses Postulat einer glücklichen Lösung<br />
entgegengehe.<br />
Mu tationen. Es •wird erfreulicherweise konstatiert,<br />
dass heute 90% der Sektionsmitglieder<br />
auch Gruppenmitglieder sind. Die Gruppe Appenzell<br />
A.-Rh. zählt heute total 199 Mitglieder.<br />
Ende November, -wird in Urnäsch eine Voll*<br />
Sitzung stattfinden.<br />
Touristikbulletin des A.C.S.<br />
(m. K. = mit Ketten, o. K. = ohne Ketten.)<br />
Fast .sämtliche -wichtigeren schweizerischen<br />
Hochalpenstrassen sind durch die in den letzten<br />
Tagen erfolgten Schneefälle unpassierbar geworden.<br />
Als Nord-Südverbindung ist nur noch die Julierstrasse,<br />
die den ganzen Winter hindurch offen gehalten<br />
wird, dem Automobilverkehr geöffnet. Die<br />
Situation der einzelnen Alpenstrassen ist folgende:<br />
Albula: gesperrt, Zufahrt im Albulatal m. K. bis<br />
Pxeda möglich.<br />
Bernina: Engadinerseite bia Pontresina offen;<br />
Puschlav m. K. befahrbar bis Pozzolascio.<br />
Brünig: fast schneefrei, O.K. befahrbar.<br />
Etroits: Ketten ratsam.<br />
Flüela: 25 cm Neuschnee, gesperrt; von Daves<br />
her bis Gasthaus Tschuggen m. K. offen; Engadinerseite<br />
bis 5 km oberhalb Süs befahrbar,<br />
Forclaz: vorübergehend gesperrt.<br />
Furka: gesperrt- zwischen Realp und 0berwa!d<br />
im Wallis.<br />
Grimsel: Haslital befahrbaT m. K. ab Innertkirchen<br />
bis zur Zentrale Handeck.<br />
Grosser St. Bernhard, m. K. ab Liddes bis Bourg<br />
St. Pierre.<br />
Hulftegg: 10 cm Schnee, o. K. befahrbar.<br />
Ibergeregg, 10—20 cm Neuschnee, m. K. paasierbar.<br />
Jaun: ca. 50 cm Neuschnee, 'gesperrt.<br />
Julier: gepfadet, m. K. ab Bivio gut passierbar.<br />
Kerenzerberg: schneefrei.<br />
Klausen: gesperrt; Urnerseit« schneefrei his<br />
Urigen; Glarnerseite m. K. bis Urnerboden.<br />
Lenzerheide: angeschneit, o. K., offen.<br />
Lukmanier: zwischen Sta. Maria und Cänrperio<br />
unpassierbar.<br />
Maloja: 80 cm Neuschnee, m. K. passierbar.<br />
Marchairuz: m. K. passierbar,<br />
Mollendruz: o. K. befahrbar.<br />
Montets: 1 m Neuschnee, unpassierbar,<br />
Morgins: 30 cm Neuschnee, m. K.<br />
Mosses:" 20 cm Neuschnee, Ketten erforderlich.<br />
Oberalp: unpassierbar zwischen Andermatt und<br />
Tschamut.<br />
Pillon: 50 cm Neuschnee, gesperrt<br />
Ofen: m. K. passierbar.<br />
Ricken: angeschneit, o. K. befahrbar.<br />
San Bernhardin: 1 m Neuschnee, von Thusis<br />
her bis Hinterrhein o. K offen; von Bellinzona<br />
her m. K. ab Pian San Giacomo bis San Bernardino-Dorf.<br />
St. GotthaTd: 120 cm Neuschnee, unpassierbar;<br />
Nordseite o. K. bis Göschenen befahrbar, wegen<br />
stellenweiser Vereisung ist die Mitnahme von Ketten<br />
angeraten; 'Schöllenen m. K. passierbar; Südseite<br />
bis Fort Foppa ob Airolo offen; Bedrettotal<br />
gepfadet und o. K. befahrbar.<br />
Simplon:. gesperrt.<br />
Splügen: gänzlich gesperrt ab' Splügen-Dorf.<br />
Umbrail: unpassierbar, von Sta. Maria bis Punteal<br />
m. K. offen.<br />
Weissenstein: Ueberf&hrt m. K. möglich.<br />
Wolfgang: Ketten ratsam. Zufahrt nach Arosa<br />
m. K. ab Langwies möglich. Rhonetal o. K. pa«-<br />
sierba-r bis Oberwald.<br />
Italien. Unpassierbar sind: Stelvio, Jaufen, Pordoijoch<br />
und Monte Croce di Comelico. Alle übrigen<br />
Dolomitenpaßstrassen sind ro. K. passierbar.<br />
Oesterreich. Arlberg m. K. passierbar.<br />
Frankreich. Mont Cenis und Roufe d'ete de«<br />
Alpes gänzlich unpassierbar; > ftoute d'hiveT öfc«<br />
Alpes o. K, befahrbar. Mitnahme von Ketten ratsam.<br />
Genfer Salon 1935. Der geschäftsleitende Ausschuss<br />
des Organisationskomitees ist Ende letzter<br />
Woche zusammengekommen und konnte mit Befriedigung<br />
von den bereits eingegangenen zahlreichen<br />
Anmeldungen für den nächstjährigen Salon' Kenntnis<br />
nehmen. Obwohl der Einschreibetermin erst<br />
mit dem 15. November abläuft, so hat sich schon<br />
die Mehrzahl der letztes Jahr beteiligten Aussteller<br />
wiederum zur Teilnahme gemeldet. Dazu kommen<br />
einige neue Firmen, welche erstmals am Salon<br />
vertreten sein werden.<br />
Neugründung:<br />
Garage du Quai, S. A., Genf. Unter dieser Firma<br />
wurde eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital<br />
von 3000 Fr. gegründet. Zweck der Unternehmung<br />
ist der Betrieb einer Garage am Quai Gustav Ador,<br />
sowie der Handel in Automobilen und Zubehör.<br />
Einziger V R. mit Einzelunterschrift ist Jean Camoletti,<br />
Architekt. Geschäftsdomizil: Quai Gustave<br />
Ador.<br />
Kapitaländeruni:<br />
«Rimba», R. J. Jecker, Mineralöl und Benzin,<br />
A.-G., Zürich. In der ausserordentlichen General-<br />
'ersammlung wurde die Erhöhung des Aktienkapitals<br />
von bisher 200.000 Fr. auf 700.000 Fr. beschlossen<br />
und durchgeführt durch Ausgabe und<br />
Volleinzahlung weiterer 500 Inhaberaktien zu 1000<br />
Franken.<br />
Eintragung von Amtes wegen:<br />
Albert Aftenhofer. Garage Waldhaus-Flims. Inhaber<br />
der Firma ist Albert Attenhofer. Betrieb einer<br />
iarage und. Velohandlung.<br />
Firmenlöschung:<br />
Edouard Indermühle, dit Dumoulin, Garage, Lausanne.<br />
Die Firma wird infolge Konkurses von<br />
Amtes wegen gelöscht.<br />
Autovertriebsgenossenschaft Bern. Die Firma<br />
wird infolge Konkurseröffnung von Amtes wegen<br />
gelöscht<br />
Konkurseröffnung:<br />
Autovertriebsgenossenschaft Bern. Konkurseröffnung<br />
vom 19. Oktober, summarisches Verfahren,<br />
Eingabefrist bis"20. November.<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />
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Garantie<br />
für «American Brakebloc».<br />
Wir übernehmen jede Garantie für beste<br />
Leistung, geringste Abnützung, lautlose, weiche,<br />
aber kraftvolle Bremswirkung mit diesem<br />
ausgezeichneten Bremsbelag, soweit nicht<br />
schlechter Zustand der Bremstrommeln oder<br />
des ganzen Bremsmechanismus in Frage<br />
kommt. «AMERICAN BRAKEBLOC» zeigt<br />
bessere Resultate als jeder andere Bremsbelag<br />
auf folgenden Wagen: Auburn, Bujck,<br />
Chrysler, Chevrolet, De Soto, Essex-Terraplane,<br />
Fiat 514, Ford 8, Graham, Packard,<br />
Plymouth usw. Innenbackenbremsen mit normal<br />
bemessener Bremsfläche sollten nur mit<br />
«AMERICAN BRAKEBLOC» belegt werden.<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
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ZÜRICH Tel. 41.626, Seehofstr. 3<br />
BASEL Tel. 47.977, Steinentorstr. 11<br />
BERN Tel. 28.600. Mühlemattstr. 62<br />
Verlag, Administration, Druck und Clicheria: HALLWAG A.-G. Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.