E_1934_Zeitung_Nr.096
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BERN, Dienstag, 27. November <strong>1934</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
30. Jahrgang - N° 9<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dlenstna und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />
Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Kr. 5.—, Jährlich Fr. 10.— REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitcnrainstr. 97, Bern<br />
Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jahrlich Fr. 30.— Telephon 28.222<br />
Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Automobilistische Streiflichter<br />
Von einem in der ausländischen Automobil-<br />
Industrie tätigen Schweizer, der in den letzten<br />
Jahren praktisch alle Automobilmärkte der Welt<br />
bereist hat, erhalten wir die nachfolgende beachtliche<br />
Studie, die manches Problem unter einem<br />
neuen Gesichtswinkel erseheinen lässt:<br />
Wer heute durch die Welt fährt, kann in<br />
jedem Land, an jedem Tag, das Wort der<br />
Amerikaner bestätigen, dass das Motorfahrzeug<br />
die Welt auf Räder gestellt hat.<br />
Man hat oft gesagt, das Auto habe die<br />
Zivilisation rascher entwickeln lassen, neue<br />
Erdteile erschlossen, die Völker einander<br />
näher gebracht; der Lebensstandard der<br />
ganzen Welt ist gehoben worden, der Güterumlauf<br />
beschleunigt, grosser National reich -<br />
tum geschaffen.<br />
Wieder einmal stehen wir unter dem Eindruck<br />
des Salons und der Olympia, und wir<br />
^lochten feststellen, dass das Ausmass dierser<br />
Erscheinungen nach einem kurzen Unterbruch<br />
wieder in voller Weiterentwicklung<br />
begriffen sei.<br />
In unserer Genugtuung über das glänzende<br />
Bild einer Industrie, die, aus kaum einem<br />
halben Dutzend Länder stammend, verantwortlich<br />
ist für diese Entwicklung, fällt es<br />
schwer, sich loszulösen, in die Produktionsstätten<br />
dieser Maschinenwunder hineinzuleuchten,<br />
deren Lebensbedingungen zu untersuchen,<br />
und mit einem skeptischen Blick<br />
in die Zukunft abzuschliessen.<br />
Infolge der unerhörten Entwicklung der<br />
letzten 30 Jahre haben wir uns in eine Situation<br />
hineingefahren, die weder für das<br />
autofahrende Individuum noch für die Industrie<br />
noch für den Wirtschaftsstaat gesund<br />
sein kann. Für den Durchschnittsmenschen<br />
ist heute das praktische Leben unmöglich<br />
ohne das Auto: das moderne Staatsbudget<br />
-Jst undenkbar ohne die Einnahmequellen, die<br />
^•Vutoproduktion und -Betrieb erschliessen.<br />
Zwischen diesen zwei gegensätzlichen Tendenzen<br />
der Nachfrage und Prohibitivmassnahmen<br />
kämpft aber heute eine Industrie um<br />
Probleme, die die natürlichen Folgen der<br />
neuen Transportmethoden sind, die jedoch<br />
beim Staat gar kein Verständnis gefunden<br />
haben, und deren weitere Vernachlässigung<br />
den Fortschritt in höchstem Masse gefährden<br />
kann.<br />
In Tat und Wahrheit ist der Grossteil der<br />
Autoindustrie in Europa und Amerika noch<br />
alles andere a's über die kritische Situation<br />
der letzten Jahre hinweg. Die Ursachen, die<br />
für die Zukunft ausschlaggebend sind, liegen<br />
nicht in Konjunkturschwankungen, sondern<br />
Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />
Roman von Ernst Wlechert.<br />
Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />
München.<br />
(6. Fortsetzung.)<br />
Er Hess die Hand in der kühlen Tiefe, und<br />
er erinnerte sich der Nacht, in der er vor<br />
dem Grabe gekniet hatte, um Ring und Tuch<br />
für die Tote zu opiern. «Jesus Christus helfe<br />
dir mit seinem Blute», sprach er lautlos zur<br />
Erde hinab, aber die unmutigen Falten in<br />
dem Gesicht der Toten, die vor seinen Augen<br />
aufstanden, verwandelten sich in das<br />
feine Wurzelgeflecht der Haferhalme, die hier<br />
wachsen sollten, und wiewohl seine Gedanken<br />
langsame und schwere Wege gingen,<br />
war es ihm, als tausche sich durch seine<br />
Hand das Blut der Erde mit dem seines Herzens<br />
und als verwandle auf diesem Wege<br />
der Tod sich in das Leben.<br />
Er kam noch einmal mit Marte wieder, als<br />
nur noch das Abendrot über dem Moor ein<br />
rötliches Licht auf seine neue Erde warf. Er<br />
umschritt mit ihr die Lichtung und deutete<br />
dann einmal mit der Hand auf den dunklen<br />
Boden, über dem schon der Tau lag. «Brot»,<br />
sagte er. «Unser täglich Brot...»<br />
Erst während sie zurückgingen, erzählte<br />
in der mangelnden Anpassung aller drei Beteiligten,<br />
Autofahrer, Staat, und nicht zuletzt<br />
auch Industrie selbst, an diese wunderbarste<br />
Entwicklung des modernen Lebens.<br />
Es ist eine Existenzbedingung der Industrie,<br />
dass diese drei Faktoren endlich zusammengehen,<br />
durch Einsicht und Konzessionen<br />
eine Lösung der dringendsten Probleme<br />
erstreben, statt, wie es bisher auf der<br />
ganzen Linie, in den meisten uns naheliegenden<br />
Ländern der Fall war, sich gegenseitig<br />
zu bekämpfen.<br />
Die Automoblllndustrle.<br />
Die Automobilindustrie ist infolge und seit<br />
dem Weltkrieg sowohl beim Staat wie beim<br />
Volk im Vordergrund des Interesses gestanden.<br />
Es ist richtig, dass diese Industrie als<br />
erste eine derartige Aktivität, Initiative und<br />
Freude am Fortschritt entwickelt hat, dass<br />
man ihre Leistungen ruhig als Vorläufer<br />
besserer Zeiten bezeichnen kann. Das Spiegelbild<br />
dieser Popularität geben uns alljährlich<br />
eine Anzahl farbenfroher Ausstellungen.,<br />
die auf grossen Wohlstand beim Produzenten<br />
wie beim Konsumenten schliessen lassen<br />
könnten. Wenn die vergangenen Jahre der<br />
Salon unter dem Zeichen der Oekonomie<br />
stand, spricht man dies Jahr wieder von der<br />
Abkehr vom Alten, vom Salon des Fortschritts.<br />
Fabrizieren und verkaufen sind aber<br />
bekanntlich zwei recht verschiedene Dinge,<br />
und es scheint, dass trotz des gross^n Interesses<br />
in der nächsten Zukunft die Resultate<br />
zum mindesten nicht besser wie in der<br />
letzten Vergangenheit sein werden. Woher<br />
kommt dies ?<br />
Es würde uns nicht weiter bringen, im<br />
Rahmen einer kurzen Untersuchung diejenigen<br />
Fehler, die allgemein bekannt sind,<br />
neuerdings aufzuzählen, Was not tut. ist ein<br />
Systemwechsel zum Zweck des besseren<br />
Verständnisses zwischen Fabrikant. Käufer<br />
und Staat, -und dafür haben sich mit schweren<br />
Oofern grundsätzliche Leitlinien herauskristallisiert,<br />
die ernste Beachtung verlangen.<br />
Wir stehen nicht an. als erster Punkt vom<br />
Unfug des grossen Salons zu sprechen.<br />
Macht sich der Laie einen richtigen Begriff<br />
davon, was es für eine Fabrik an Laboratoriumsversuchen,<br />
Vorbereitungsmanövern,<br />
neue Investitionen und Publizitätskosten bedeutet,<br />
jedes Jahr mindestens ein neues Modell<br />
herauszubringen ? Wenn auch der Autokäufer<br />
bisher von der seit Jahren fortschreitenden<br />
Herabsetzung des Preisniveaus zu<br />
Ungunsten des Aktionärs profitiert hat, hat I<br />
er es der Reihe nach. «Und alles du selbst?»<br />
fragte sie sorgenvoll. «Mit deinen Händen?»<br />
Er lächelte. «Mit den Schultern», erwiderte<br />
er. «Die schmalen für das Glück und die<br />
breiten für das Brot.»<br />
Von diesem Abend ab erfüllte sich täglich<br />
nach Sonnenuntergang die wüste Lichtung<br />
mit einem verschwiegenen Leben. Auf dem<br />
Findling in «der Mitte, den Jürgen Hegen zu<br />
lassen beschlossen hatte, «weil die Unterirdischen<br />
des Waldes unter ihnen wohnten»,<br />
sass der Verwachsene, die langen Arme um<br />
die heraufgezogenen Knie gefaltet, und sah<br />
zu, wie in dem weisslichen Licht der hohen<br />
Nächte die riesige Gestalt des Fischers sich<br />
auf die Steine oder die tiefen Fichtenwurzeln<br />
warf. Sein Schatten, breit und kurz, war wie<br />
der Schatten eines Bären, und nichts war<br />
von seiner Arbeit zu vernehmen als der<br />
dumpfe Atem seiner Brust und ab und zu<br />
der helle Klang, mit der die Brechstange<br />
vom Stein glitt, oder das Knirschen, mit<br />
dem eine Wurzel sich aus der Erde riss.<br />
Zuerst war es so, dass der Verwachsene<br />
mit schmerzenden Augen in das Dämmerlicht<br />
starrte, ohnmächtig vor dem Bild der<br />
Kraft, die vor ihm die Erde aufriss, so sehr<br />
ein Zeuge des Werkes, dass seine schwachen<br />
Arme bei jeder Bewegung schmerzten,<br />
mit der er unter Jürgens Händen den Stein<br />
sich heben, den Baumstumpf sich lockern<br />
sah. Aber dann begann seine Seele hinter den<br />
er doch zu guter Letzt die Kosten dafür zu<br />
bezahlen. Was hat der Autobesitzer ferner<br />
davon, dass sein Wagen bereits nach einem<br />
Jahr veraltet ist? Der Händler, der Grundpfeiler<br />
eines gesunden Autogeschäftes, bleibt<br />
mit grossen Lagern von Wagen und Ersatzteilen<br />
sitzen. Die Industrie selbst zwingt sich<br />
gegenseitig, alle von der Konkurrenz erfundenen<br />
neuen Tendenzen mitzumachen. In der<br />
Tat befindet sich eine Autofabrik 6 Monate<br />
finsteren Augen sich doch unaufhaltsam mit<br />
dem zu erfüllen, was ausser ihm war: mit<br />
den schwarzen Umrisslinien der Wipfel und<br />
INSERTIONS-PREIS: nie achtRespaltene 2 mm hohe Grundzeit oder<br />
deren Raum 45 Ct». für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland tiOCts.<br />
Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />
Insrrntenjcbluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />
vom Arbeitsjahr in Umstellung begriffen.<br />
Der Salon ist eine Tradition; die Richtung<br />
des zukünftigen Geschäftes wird jedoch sein<br />
Wegfallen in der heutigen Form nicht beeinflussen.<br />
Zweifellos müssen wir an diese Feststellung<br />
im Namen der Industrie die Notwendigkeit<br />
des technischen Fortschrittes anschliessen.<br />
Dies ist wichtig geworden, seit die üblichen<br />
Verkaufsargumente und Preisunterbietungen<br />
im Konkurrenzkampf nicht mehr<br />
ausreichen.<br />
Man liest alljährlich, dass das Motorfahrzeug<br />
für den praktischen Gebrauch vollkommen<br />
ist. Unzählige Neuerungen sorgten für<br />
weitere Verbesserungen der Vollkommenheit.<br />
Dann kamen die.grossen Probleme von<br />
4-, 6-, 8- oder Multizylinder; ein Jahr lang<br />
mussten wir den Freilauf über uns ergehen<br />
lassen, alles begleitet von ständiger Erhöhung<br />
der Geschwindigkeit. Erst jetzt kommen<br />
aber die richtigen Umwälzungen :<br />
Chassis und Karosserie taugen nichts mehr;<br />
einige Ideale aus der Geschwindigkeitstheorie<br />
ringen nach einer Methode der Zusammensetzung<br />
zu einem Auto. Die Transmission<br />
kommt nach vorn, der Motor nach hinten,<br />
d'e Karosserie darf nur aeordynamisch<br />
sein Der Passagier darf nur noch konfortabei<br />
zwischen den Achsen sitzen; alle menschlichen<br />
Bewegunsren müssen durch Automaten<br />
ersetzt werden Fortschritt ist die Losung;<br />
was das Endprodukt sein wird, werden<br />
die Konstrukteure bestimmen.<br />
Während die Europäer konstruktiv ausserordentlich<br />
fruchtbar arbeiten, zum Teil neue<br />
Ideen auf eine einzige Karte setzen sind dte<br />
Amerikaner recht ruhig bei Fabrikation und<br />
Verkauf tätig; vie'es ist dort bereits ausprobiert<br />
und abgelegt worden; die Stromlinienkarosserie<br />
konnte man bereits vor zwei Jahren<br />
am New Yorker Salon sehen; viel mehr<br />
ist seither nicht herauseekommen.<br />
Fragen Sie einmal einen Automobilisten,<br />
der von einer grossen internationalen Tour<br />
zurückkommt, über seine Erfahrungen. Man<br />
wird keinen finden, der an mangelnder<br />
Schnelligkeit gelitten hat. Hingegen wird er<br />
sagen ; das Steigungsvermögen dürfte besser<br />
sein, ebenso die Wendefähigkeit: die Maschine<br />
hat zu wenig Platz für Gepäck, viel<br />
zu wenig Sicht in den neuen Karosserien,<br />
schlechte Einsteigmöglichkeit.<br />
Verkaufstechnisch am wichtigsten ist<br />
schliesslich ein Punkt, den wir als Programmlosigkeit<br />
in der Fabrikation bezeichnen<br />
möchten. Die Fabriken bewegen sich<br />
seit Jahren in einem Circulus viciosus, der<br />
eine reelle Preispolitik unmöglicht macht.<br />
Der Notwendigkeit der Zeit gehorchend<br />
brachte jede Fabrik eines Tages einen kleinen<br />
Wagen heraus. Im folgenden Jahr wird<br />
der gleiche Wagen, aber verstärkt, vergrössert,<br />
verbessert, statt für 2-4 Personen,<br />
für 4-6 zu annähernd gleichem Preis geliefert.<br />
Mit andern Worten, der Kunde erhält<br />
für dasselbe Geld die Grosse und Leistung<br />
eines einer höhern Klasse angehörenden<br />
Wagens. Die Fabrik eines grossen Wagens<br />
verfolgt die umgekehrte Tendenz und nähert<br />
sich mit der Marke des teuren Wagens der<br />
Klasse des billigen.<br />
Die Folge ist die Verwischung der Klassenunterschiede<br />
die Konzentration aller Wagen<br />
in der mittleren Klasse, und ein offener<br />
Preiskrieg; für die Industrie eine Selbsttäuschung<br />
und Verdienstlosigkeit. Der grosse<br />
Leidtragende ist wiederum der Händler, der<br />
absolut desorientiert wird. Grosse Fabriken<br />
in Europa und Amerika sind in dieses Fahrwasser<br />
geraten und haben mit konsequenter<br />
Richtigkeit ihre führende Stellung verloren.<br />
Auf der andern Seite ist d'e einzige heute<br />
in der Welt in grossem Maßstab Geld verdienende<br />
Fabrik dieienige in England, die<br />
folgerichtig ihren kleinen « unschönen » Wagen<br />
seit Jahren baut und die Preise allein<br />
seit 1920 um weitere 68 % erniedrigen<br />
konnte.<br />
Der Preiskrieg ist das Grundübel des Automobilgeschäftes,<br />
und es gibt kein anderes<br />
Mittel dagegen, neben Ausschaltung aller<br />
schwachen Gesellschaften, als die Organisation<br />
der Industrie, formell oder selbstverständlich,<br />
in die überlieferten Klassen.<br />
Es gibt noch andere Punkte, die für die<br />
Industrie ebenso wichtig sind aber die Aussenstehenden<br />
weniger interessieren. Was<br />
wir von der Industrie wünschen, ist, dass sie<br />
die Motorisierung bewusst führt, nicht in<br />
einem Kampf um den Absatz ihrer Produkte<br />
um jeden Preis, , sondern im Sinne von<br />
Zweckmässigkeit praktischen Rücksichten,<br />
Erziehung des Publikums.<br />
Es ist teilweise noch zu wenig geschehen<br />
in der Vereinfachung des Chassis und des<br />
Motors, Verringerung des Gewichts zur<br />
Brennstoffersparnis. Ermöglichung einer guten<br />
Sicht des Chauffeurs, infolge der unvernünftigen<br />
Platzverschwendung durch die<br />
Dann stand Jürgen in der Höhlung, die er<br />
in die Erde gewühlt hatte, auf das Brecheisen<br />
gelehnt, und empfing die Töne, als<br />
dem roten Schein hinter ihnen, mit demspreche die dunkle, unfruchtbare Erde, die<br />
Glanz des Mondes, dessen Scheibe lautlos er aufbrach, mit ersten, verworrenen Lauten<br />
über die Wälder stieg, mit dem Klagelaut zu ihm, wie das Wasser zu ihm sprach oder<br />
der Vögel, die hoch über dem Wasser nach der Wind. Denn das Leben endete ihm nicht<br />
ihresgleichen riefen, mit dem bitteren Duft<br />
der Erlen und des Schilfes, deren Blätter<br />
im Nachttau atmend sich öffneten.<br />
Und dann streckte er die Hand nach der<br />
Schalmei von Birkenrinde aus, hob sie an<br />
die Lippen und begann eine jener langsam<br />
fallenden Weisen aus ihr zu erwecken, mit<br />
denen er von den Hügeln über der Herde<br />
das Echo zu rufen pflegte, dass es ihn seines<br />
Daseins vergewissere und des Widerklanges,<br />
den die Menschen ihm versagten. Bald klang<br />
es wie ein Vogel im dunkelnden Geäst, bald<br />
glich es dem Klageruf eines Kindes in einem<br />
einsamen Haus, und bald war es nichts anderes<br />
als der Gang des Windes über Schilf<br />
und Gras und der Fall von Tropfen im verschleierten<br />
Wald. Aber es war dem Zorn<br />
wie dem Schmerz gleich weit entglitten und<br />
schon wie ein einsames Sprechen vor dem<br />
Schlaf, und hob sich nicht wie ein Fremdes<br />
unter das Mondlicht, sondern war wie das<br />
Tönen des Steins, auf dem er sass, sehr alt<br />
und sehr heilig, und kein Tier des Waldes<br />
würde erschreckt den Gang angehalten haben<br />
vor seinem Lied.<br />
mit dem atmenden Menschengesicht, und<br />
vor seinen schweren Augen standen nicht nur<br />
die Toten auf, sondern da waren Gesichter<br />
der Steine und Gesichter der Tiere, und eine<br />
sanfte Dämmerung umhüllte alles Geschaffene,<br />
weil nur das Ungeschaffene leblos war.<br />
Einmal, als sie nach ihrem Werk beieinander<br />
sassen, auf dem Stein, der wie der<br />
Sitz von alten Göttern war, sahen sie ein<br />
dunkles Tier am Rand der Lichtung lautlos<br />
stehen. Die Hand des Verwachsenen presste<br />
sich um Jürgens Arm, und sie fühlten beide,<br />
wie ein kühler Windhauch im Laube aufstand,<br />
über sie hinglitt und hinter ihnen erstarb.<br />
Eine Wolke schob sich langsam über<br />
den Mond, begrub und erstickte ihn und verlöschte<br />
das bläuliche, tröstende Licht. Und<br />
nachher war der Rand der Lichtung wie ehedem,<br />
und das Laub hing regungslos vor dem<br />
glühenden Licht.<br />
«Ein Wolf? War das ein Wolf?» flüsterte<br />
Heini.<br />
Aber Jürgen schüttelte den Kopf. «Sie fühlen,<br />
dass ich grabe», sagte er. «Die Erde
grosse Haube, Diebstahlssicherung, Blendvermeidung<br />
des Scheinwerfers bei Nacht.<br />
Für den Fabrikanten mögen dies zum Teil<br />
Aufgaben der Zubehörindustrie sein. Man<br />
kann auch der Ansicht sein, dass damit mehr<br />
Dienst an der Allgemeinheit geleistet wird<br />
als durch andere technische Fortschritte.<br />
Was hat die Industrie getan gegenüber<br />
der grossen Händlerkrise, und wie weit ist<br />
das Altwagenproblem gelöst ?<br />
Wer die Märkte der Welt heute besucht, ist<br />
sich rasch darüber klar, dass mit der Weiterentwicklung<br />
der bisherigen Tendenzen keine<br />
neue Kaufkraft geschaffen wird ; die Welt<br />
verlangt den einfachen ökonomischen kleinen<br />
Wagen und offeriert im übrigen noch unzählige<br />
neue Anwendungsgebiete für den Benzinmotor.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Benzinzoll und Fremdenverkehr<br />
Die hier bestehenden Zusammenhänge, die<br />
in unserem Blatt schon verschiedentlich aufgezeigt<br />
wurden, sind dieser Tage auch in<br />
einer Eingabe an den Bundesrat zusammengefasst<br />
worden. Diese ging von dem anlässlich<br />
der Oltener Konferenz der am Strassenverkehr<br />
interessierten Verbände bestellten<br />
Bureau aus, dessen Sekretariat der Geschäftsleitung<br />
des schweizerischen Fremdenverkehrsverbandes<br />
übertragen wurde. Der<br />
Eingabe entnehmen wir die folgenden Ausführungen:<br />
Wir möchten uns erlauben, etwas ausführlicher<br />
darzulegen, weshalb die am Fremdenverkehr<br />
und am Autotourismus interessierten<br />
Kreise wegen einer allfälligen stärkeren<br />
Belastung des Benzinpreises schwere Bedenken<br />
hegen.<br />
Unser Fremdenverkehr ist wesentlich Auto-Fremdenverkehr<br />
geworden. Ganz besonders<br />
die ausländischen Gäste kommen zu<br />
einem grossen Teil mit dem Automobil in die<br />
Schweiz. Dies geht mit aller Deutlichkeit aus<br />
der im Folgenden wiedergegebenen Statistik<br />
über die vorübergehende Einfuhr von Motorfahrzeugen<br />
hervor:<br />
Total auf Total auf<br />
Ende Monat Ende Monat<br />
1933 <strong>1934</strong><br />
Januar 4.934 5.551<br />
Februar 9.752 12.157<br />
März 17.219 22.030<br />
April 32.446 39.716<br />
Mai 45.320 63.569<br />
Juni 68.390 85.579<br />
Juli 102.808 126.373<br />
August 161.169 193.071<br />
September J 97.521 231.745<br />
Oktober 213.215<br />
November 221509<br />
Dezember 227.465<br />
Diese Zahlen sind insofern unvollständig,<br />
als die Automobile, für die ein Triptyk besteht,<br />
nur beim ersten Grenzübertritt gezählt<br />
werden. Kommen sie, nachdem sie unser<br />
Land verlassen haben, im Verlaufe des<br />
Jahres von neuem in die Schweiz, so treten<br />
sie in der Statistik nicht mehr in Erscheinung.<br />
Nach den Erfahrungen der Automobilverbände<br />
darf man annehmen, dass aus diesem<br />
Grunde die Zahl der in die Schweiz vorübergehend<br />
eingeführten ausländischen Automobile<br />
pro <strong>1934</strong> um rund 40,000 grösser als die<br />
offizielle Ziffer sein wird. Die amtliche Statistik<br />
wird bis Ende Dezember etwa 260,000<br />
Grenzübertritte ausweisen, die tatsächliche<br />
Ziffer dürfte demnach rund 380,000 betragen.<br />
Erfahrungsgemäss und durch die Statistiken<br />
verschiedener grösserer Kurorte bestätigt,<br />
sind die ausländischen Automobile durchschnittlich<br />
mit drei Personen besetzt und<br />
bleiben drei Tage in der Schweiz, sodass pro<br />
Wagen neun Logiernächte entfallen. Für das<br />
ganze Jahr ergeben sich somit nicht weniger<br />
als 2,7 Millionen Logiernächte.<br />
In den einzelnen Monaten sind die Logiernachtzahlen<br />
folgende:<br />
Wozu zwei Scheinwerfer?<br />
Im englischen «Motor» stellt ein Mitarbeiter<br />
die Frage nach der Notwendigkeit der<br />
Verwendung von zwei Scheinwerfern- Er<br />
kommt zum Schluss, dass ein einziger Scheinwerfer<br />
auch genügen würde und bei Wahl<br />
einer stärkeren Lampe ein ebenso gutes<br />
Licht ergeben würde. Dabei wäre ein einziger<br />
Scheinwerfer bei Stromlinienkarosserien<br />
wohl viel leichter unterzubringen, ohne dass<br />
dieser die Linie stört. Zur Markierung der<br />
Wagenbreite müssten allerdings die Stadtlampen<br />
ständig mitbetrieben werden.<br />
Huptnobile mit nayes-Karosserle.<br />
Die Hupp Motor Car Corporation wird inskünftig<br />
aus Gründen eines möglichst rationellen<br />
Betriebes die Karosserien für ihre Hupmobilewagen<br />
nicht mehr selbst bauen, sondern<br />
von der grossen Karosseriespezialfabrik<br />
Hayes beziehen.<br />
Strategischer Strassenbau.<br />
Der ungarische Ministerpräsident soll als<br />
nächste in Angriff zu nehmende Aufgabe den<br />
Bau einer Strasse bezeichnet haben, die von<br />
Plattensee über Szent-Gothard bis zur neuen<br />
Packstrasse führt. Letztere Strecke wurde<br />
bekanntlich unlängst im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogrammes<br />
der österreichischen<br />
Bundesregierung fertiggestellt und bezweckt<br />
eine direkte Verbindung Kärntens<br />
mit der Steiermark, unter Umgehung jugoslawischen<br />
Gebiets. Wie die Grossglocknerstrasse.<br />
darf auch die Packstrasse als eine<br />
Verkehrlinie von grosser strategischer Bedeutung<br />
bezeichnet werden. Mit der Vollendung<br />
des ungarischen Strassenbauplanes ist<br />
eine direkte Automobilstrasse von den verschiedenen<br />
italienischen Grenzstellen über<br />
Villach-Klagenfurt bis. Budapest geschaffen.<br />
Januar<br />
Februar<br />
M ä r z -<br />
-.•••-*-••<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Logiernachte der<br />
Ausländer ausländ. Automobilisten<br />
insgesamt absolut °/ 0 Ausl.<br />
554.162 50.000<br />
553.748 49.500<br />
•403.189 89.000,<br />
358 831 159.000<br />
357.226 214.500 57<br />
418.662 198.000 47<br />
798.498 S67.O0O 46<br />
1.224.942 600.000 49<br />
(348.000)<br />
AUTOM OBTL-REVUE <strong>1934</strong> —<br />
Das Auto Im Dienste der Arktlsforschnn*.<br />
Das Auto findet in letzter Zeit in der Arktis-Forschung<br />
eine ständig zunehmende Anwendung.<br />
Dies trifft insbesondere für die<br />
russischen Arktisforschungen zu, in denen<br />
das Auto eine grosse Rolle spielt- Das Moskauer<br />
Auto-Traktor-Institut konstruierte in<br />
letzter Zeit zahlreiche Spezial-Automobilmodelle,<br />
die insbesondere für die Arktisforschung<br />
hergerichtet wurden. U. a. sind die Vorderräder<br />
der Automobile auf Skier aufmontiert;<br />
z. T. ruht das Fahrzeug gänzlich auf Skiern,<br />
während die Kraftübertragung vermittels<br />
Propeller erfolgt. Nach neuesten Meldungen<br />
sind die Arktis-Automobile bis zu 77° 24'<br />
nördlicher Breite vorgedrungen, wobei diese<br />
sich ausgezeichnet bewährt haben sollen.<br />
Fortschritt!<br />
Wie unsere Leser wissen, erreichte Caracciola<br />
kürzlich bei Rekordfahrten in der Nähe<br />
von Budapest mit seinem Mercedes-Benz-<br />
Grand-Prix-Wagen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
von annähernd 320 kmjSt. Noch im<br />
Jahre 1927 war das die Höchstgeschwindigkeit<br />
eines 1000-PS-Rennungetüms, das man<br />
nur auf wenigen SpezialStrecken der Erde,<br />
wie der Strandbahn von Daytona, loslassen<br />
zu dürfen glaubte.<br />
Die Leistungsfähigkeit der diesjährigen<br />
Grand-Prix-Typen grenzt überhaupt ans<br />
Wunderbare. Als die jetzt gültige internationale<br />
Vorschrift: 750 Kilo ohne Pneus und<br />
Betriebsstoffe aufgestellt wurde, glaubte<br />
man, mit dieser Begrenzung des Maximalgewichtes<br />
auch die Motorgrösse auf etwa<br />
2Yt Liter Zylinderinhalt beschränkt zu haben.<br />
Aber da kamen die Konstrukteure und<br />
zauberten Motoren bis fast 5 Liter Inhalt<br />
und 300 PS hervor; und mitsamt diesen Motoren<br />
wiegen die Wagen kaum mehr als<br />
mancher serienmässige heutige Kleinwagen!<br />
Total Jan.-Aug. 4.689.238 1.727.000 37<br />
Pro Aufenthaltstag werden mindestens<br />
25 Franken ausgegeben, sodass sich die Gesamtsumme,<br />
die die ausländischen Automobilisten<br />
in die Schweiz bringen, rund auf 70<br />
Millionen Franken beläuft. Gestatten Sie die<br />
Bemerkung, dass der Durchschnitt von 25 Fr.<br />
sehr niedrig angenommen ist und tatsächlich<br />
höher sein dürfte, womit natürlich auch die<br />
angenommene Gesamtsumme von 70 Millionen<br />
Franken zu niedrig angesetzt sein dürfte.<br />
Wie sich dieser Gesamtbetrag von wenigstens<br />
70 Millionen Franken auf die einzelnen<br />
Zweige der Volkswirtschaft verteilt, ist angesichts<br />
der Kompliziertheit der in Frage stehenden<br />
wirtschaftlichen Beziehungen natürlich<br />
nicht festzustellen. Sicher ist einzig, dass<br />
nicht weniger als rund 5 Millionen Franken<br />
dem Bund in Form von Benzinzöllen zufliessen.<br />
Die grosse volkswirtschaftliche und fiskalische<br />
Bedeutung des ausländischen Automobilverkehrs<br />
ist nun wesentlich durch die niedrigen<br />
Benzinpreise der Schweiz bedingt.<br />
Während die Schweiz bei den meisten anderen<br />
Preisen isoliert auf ihrer Preisinsel<br />
verharrt, hat sie bei den Benzinpreisen gegenüber<br />
den andern Ländern einen-bedeutenden<br />
Vorsprung. Betragen doch (laut «Recueil<br />
de Renseignements de Tourisme»,) die Ben-<br />
zinpreise in<br />
Deutschland<br />
England<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Oesterreich<br />
istischer<br />
*) per Gallon.<br />
Landeswähruns Schweizerwährnng<br />
per Liter<br />
0.28—0.36 RM. 0.34—0.44 Fr.<br />
1 sh/2—1 sh/6*) 0.20—0 26 Fr.<br />
2.20—2.80 Ire. 0.45-0.57 Fr.<br />
2 Lire 0.53 Fr.<br />
0.50 Seh. 0.36 Fr.<br />
Auf der Preisdifferenz, die in diesen Zahlen<br />
zum Ausdruck kommt, lässt sich eine<br />
sehr wirksame Verkehrswerbung in ausländischen<br />
Automobilistenkreisen aufbauen, und<br />
das Schlagwort «Ca ne coüte presque rien<br />
de rouler en Suisse» wird denn auch von der<br />
Schweizerischen Verkehrszentrale in ihrer<br />
Propagandatätigkeit nachdrücklichst verwendet.<br />
Dabei darf man allerdings nicht ausser<br />
Acht lassen, dass die Kosten des Automobilfahrens<br />
in der Schweiz nur für die Ausländer<br />
die wohl den Benzinpreis, nicht aber die kantonalen<br />
Steuern und Versicherungen zu bezahlen<br />
haben, niedrig sind. Für die in der<br />
Schweiz Ansässigen sind dagegen die Kosten<br />
gleich hoch, wenn nicht noch höher, wie für<br />
die Ausländer in ihrem Heimatstaat. Denn die<br />
t in der Schweiz erhobenen hohen direkten<br />
Steuern sind im Ausland zum Teil (so besonders<br />
in Frankreich) durch die im höheren<br />
Benzinpreis erhobenen indirekten Steuern<br />
abgelöst<br />
Leider wohnt nun dem schweizerischen<br />
Benzinpreis eine wesentliche Unsicherheit<br />
inne: sein niedriger Stand ist die Folge des<br />
Konkurrenzkampfes auf dem Weltmarkt, der<br />
natürlich einmal einer Einigung Platz machen<br />
kann. Sobald dies der Fall sein wird, wird<br />
automatisch eine Benzinpreiserhöhung eintreten.<br />
Käme nun noch eine Zollerhöhung hinzu,<br />
so könnte leicht unser Preisvorsprung den<br />
andern Ländern gegenüber in sein Gegenteil<br />
verkehrt werden. Eines unserer besten Werbeargumente<br />
würde unseren Propagandastellen<br />
damit aus der Hand geschlagen — was<br />
wiederum für den Fremdenverkehr und für<br />
die Volkswirtschaft als ganzes sehr schädliche<br />
Rückwirkungen haben müsste. Für den<br />
Fiskus würde eine sozusagen überproportionale<br />
Verschlechterung eintreten, da er nicht<br />
nur die Folgen der verringerten volkswirtschaftlichen<br />
Aktivität zu tragen hätte, sondern<br />
auch die Folgen der Wandlung der speziellen<br />
Verhältnisse der Benzinein- und<br />
-Ausfuhr. Heute fährt bekanntlich jeder Wagen<br />
(gleich ob ausländisch oder schweizerisch)<br />
mit vollem Tank aus der Schweiz aus<br />
und mit leerem Tank ein, was für den Bund<br />
eine entsprechende Steigerung der Benzinzollerträge<br />
mit sich bringt. Würde das Verhältnis<br />
der schweizerischen zu den ausländischen<br />
Benzinpreisen verändert, so verändern<br />
sich auch die Vor- und Nachteile bei der von<br />
den einzelnen die Grenze überfahrenden Automobilisten<br />
betriebenen Benzinein- und<br />
Ausfuhr. Leicht könnte es dann so kommen,<br />
dass die Autos mit vollem Tank in die<br />
Schweiz einführen und sie mit leerem Tank<br />
wieder verliessen!<br />
Endlich gestatten wir uns, darauf hinzuweisen,<br />
dass durch eine Verteuerung des<br />
Benzinpreises auch ein Druck auf den einheimischen<br />
Automobilverkehr ausgeübt würde.<br />
der seinerseits durch eine gewisse Einschränkung<br />
und damit natürlich auch Verringerung<br />
des zollpflichtigen Verbrauches<br />
reagierte. Auf keinen Fall wäre daher eine<br />
zur Zollerhöhung proportionale Ertragssteigerung<br />
zu erwarten; es könnte sich sogar<br />
ergeben, dass die Einschränkung des Verbrauches<br />
den pro Einheit grösseren fiskalischen<br />
Ertrag kompensierte.<br />
Wir erlauben uns, Ihnen diese Erwägungen<br />
im Namen der am 5. November in Ölten<br />
vereinigten Verbände und des von diesen gewählten<br />
Büros darzulegen. Gestatten Sie<br />
uns, die Namen dieser Verbände nachstehend<br />
aufzuführen:<br />
Schweiz. Aero-Club. i<br />
Arbeiter-Tourine-Bund.<br />
ASPA.<br />
Autogewerbeverband der Schweiz.<br />
Automobil-Club der Schweiz.<br />
Schweiz. Autostrassenverein.<br />
Schweiz. Ben^inunion.<br />
Chambre syndicale de l'Automobile.<br />
C. I. A.<br />
Schweiz. Fremdenverkehrsverband.<br />
Schweiz. Fuhrhalter- und Spediteur-Verband.<br />
Schweizer Hotelier-VeTein.<br />
Schweiz. Mineralölinteressonten-Verband.<br />
Schweiz. Radfahrer- und Motorfahrer-Bund.<br />
Touring^Club Suisse.<br />
Union motoeycliste suisse.<br />
Verband der Handels-, Transport- Tmd Lebensmittelarbeiter.<br />
Verband Schweiz. Karosserie-Industrie.<br />
Verband Schweiz. Kursaal-Geselischaften.<br />
Verband Schweiz. Verkehrsvereine.<br />
Schweiz. Verkehrszentrale.<br />
Schweiz. Wirteverein.<br />
Zentralverband Schweiz. Möbeltransporteure.<br />
Wir erlauben uns, der Hoffnung Ausdruck<br />
zu geben, dass Sie unsere im Interesse weiter<br />
Kreise des Schweizervolkes dargelegten<br />
Ausführungen einer wohlwollenden Prüfung<br />
unterziehen möchten.<br />
zittert unter ihrem Fuss und sie kommen<br />
nachzusehen, was hier geschieht.»<br />
Aber es blieb ein leiser Zauber über dem<br />
werdenden Feld, und Jürgen hob die Wurzeln<br />
sorgsam heraus, als hebe er die Decke von<br />
einem schlafenden Gesicht.<br />
Sie sass noch am Herde und spann, wenn<br />
er heimkam, und schon vor der Tür hörte er<br />
den leise singenden Ton des Rades, in dem<br />
das Holz der Balken zu zittern schien. Sein<br />
erster Blick ging zu der Dämmerung hinter<br />
dem Herd und kehrte dann erst bei dem<br />
Lampenlicht ein. «Niemand war da», sagte<br />
sie leise. «Ruh dich nun aus.»<br />
Er flickte noch an seinen Netzen und empfing<br />
noch für eine Weile den Frieden ihrer<br />
Augen, ehe das Dunkel seiner Kammer ihn<br />
umschloss. «Bald werden die Wildgänse ziehen»,<br />
sagte er hinter den Wolken seiner<br />
Pfeife. «Weisst du, wohin sie ziehen?»<br />
Nein, sie wusste es nicht. Der Lehrer habe<br />
zwar gesagt, dass sie nach Afrika zögen,<br />
aber er habe immer von allem etwas wissen<br />
wollen und sie traue ihm nicht. Sie glaubte,<br />
dass so graue Vögel nicht nach Afrika hinpassten<br />
auf den Nil... auf dem Nil sei das<br />
Körbchen mit dem Mosesknaben geschwommen,<br />
und was sollten die grauen traurigen<br />
Vögel auf solchem Wasser?<br />
«Ob sie... vielleicht fliegen sie bis Amerika?»<br />
meinte er leise.<br />
«Amerika ist weit...», erwiderte sie und<br />
sah an ihm vorbei auf das kleine Fenster,<br />
hinter dem dunkel und lautlos die Nacht<br />
stand.<br />
«Ja, sehr weit muss es wohl sein...»,<br />
sagte er und starrte in die schwarze Höhlung<br />
des Herdes.<br />
Es kam vor, dass um diese späte Stunde<br />
noch der dröhnende Ton der Pflugschar vom<br />
andern Ufer herüberkam. Es waren mehr<br />
Menschen unterwegs als sonst um die ausgehende<br />
Sommerzeit, Fremde, die nach dem<br />
Wege fragten, nach Hunger und Sattwerden,<br />
und die, wenn sie das Geldstück in Jürgens<br />
Hand legten, schon halb abgewendet bemerkten,<br />
dass es anders werden müsse auf<br />
der Welt, gerecht und gleich und ohne Sklaverei.<br />
Es war nichts, worauf Jürgen eine<br />
Antwort zu geben verstanden hätte, aber<br />
mitunter stand er noch eine Weile, auf die<br />
Stange gestützt, und sah dem Fremden nach,<br />
wie er in dem Schatten der Eichen verschwand.<br />
Jedesmal stand Marte auf der Schwelle<br />
und sah ihm mit unruhigen Augen entgegen.<br />
«Wartest du» fragte er einmal.<br />
«Nein, aber ich fürchte mich... unheimlich<br />
ist es, wenn es von drüben so ruft...<br />
soviel kann unterwegs sein in der Nacht...»<br />
«Wasser und Menschen sind mmer unterwegs»,<br />
erwiderte er. «Fürchte dich nicht,<br />
meine Hände sind stark.<br />
«Es ist nicht wegen der Hände», sagte sie<br />
abwesend. ,<br />
.Versprochen ist sie', dachte Jürgen. .Sicher<br />
ist sie versprochen, und einmal wird es<br />
an die Pflugschar schlagen und ,Hol über!'<br />
rufen. Und dann wird er da sein. Ein Stadtmensch<br />
wahrscheinlich, mit einem Stehkragen<br />
und Handschuhen. «Fräulein GrotJohann<br />
da? So... Sie sind wohl der Dienstgeber,<br />
hm? Ja, sie ist nämlich meine Braut. Hoffe,<br />
dass sie es gut gehabt hat in dieser Fischerhütte.»<br />
Und dann wird er an seinem Herd<br />
sitzen und sie wird ihm Kaffee kochen, und<br />
er, ja, er wird wohl nach der Ziege sehen<br />
oder nach seinem neuen Acker oder nach den<br />
Netzen... ein alter Kahn, und wenn der neue<br />
da ist, schiebt man den alten beiseite. Wasser<br />
zieht durch die brüchigen Fugen, Moos<br />
setzt sich an... fertig... erledigt,'<br />
Im September war die Lichtung soweit,<br />
dass er pflügen konnte. Er wollte keine<br />
Pferde, aber die Steine, die tief im Boden lagen,<br />
schlugen Heini die Pflugschar aus den<br />
Händen. So lieh er die beiden Pferde vom<br />
Pfarrer, und am Abend lag die Scholle<br />
schwarz und glänzend da. Er brachte das<br />
Gespann zurück und ging noch einmal auf<br />
dem Heimweg zum Acker. Es regnete leise<br />
aus tiefhängenden Wolken, und er hob eine<br />
Hand voll Erde an sein Gesicht. Sie duftete<br />
nach Schlaf und Tiefe, und als er sie zwischen<br />
den Händen zerbröckelt hatte, blieb<br />
der Geruch bei ihm und ging mit ihm mit,<br />
als schlüge er Wurzeln in seinem Körper.<br />
Als er vom Wasser hinaufgestiegen kam,<br />
von dem er ein vergessenes Netz geholt<br />
hatte, sah er im rötlichen Schacht des Lichtes,<br />
der aus dem Fenster fiel, eine dunkle<br />
Gestalt. Von unten sah es aus, als stehe ein<br />
Baum da, aber Jürgen wusste, dass dort kein<br />
Baum stand, und er sah die gespannte Haltung<br />
eines Lauernden, der ein Wild bewacht.<br />
Zuerst war es ihm, als stehe er eingefroren<br />
im grauen Eise, aber dann erkannte er,<br />
dass es der Sohn des Krugwirts aus dem<br />
Dorfe war, von dessen Liebeshändeln viele<br />
Geschichten im Umlauf waren. ,Ach, mein<br />
Lieber', dachte er fast dankbar, ,das ist nun<br />
kein guter Weg für dich...' Nur das feuchte<br />
Gras drückte sich unter seinen blossen Füssen<br />
nieder, und seine Hand fasste zu, als sei<br />
sie eben aus dem leeren Raum gewachsen.<br />
(Fortsetzung im *Autler-Feierabend*.)
N° 96 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
S«,<br />
Sitzung der nationalen<br />
Sportkommission.<br />
Der nationale Sportkalender 1935.<br />
Die nationale Sportskommission des A.C.S.<br />
ist letzten Samstag in Bern unter dem Präsidium<br />
von Herrn Töndury (Zürich) zu einer<br />
wichtigen Sitzung zusammengetreten, in der<br />
die Veranstaltungen der verflossenen Saison<br />
liquidiert und gleichzeitig die Umrisse des<br />
nächstjährigen Programmes festgesetzt wurden.<br />
Sämtliche Mitglieder der Kommission<br />
waren anwesend. Nach der einstimmigen Genehmigung<br />
des Protokolls der Sitzung vom<br />
2. Juni berichteten die Herren Töndury und<br />
Decrauzat als Delegierte über die Sitzungen<br />
der internationalen Sportskommission der<br />
AIACR vom vergangenen September und<br />
Oktober in Paris. Die Versammlung hörte<br />
darauf die Rapporte über die verschiedenen<br />
nationalen und internationalen Veranstaltungen<br />
des Jahres <strong>1934</strong> an. Herr E. Huber orientierte<br />
über den ersten Grossen Preis der<br />
Schweiz <strong>1934</strong>, und Herr Geneux über den<br />
Grossen Preis von Montreux, im weiteren<br />
berichteten die seinerzeit abgeordneten offi<br />
ziellen Delegierten über den Verlauf der übrigen<br />
Rennen der Saison. Die Kommission<br />
schritt sodann zur Homologierung der erzielten<br />
Resultate; einige Punkte bedürfen<br />
noch einer endgültigen Klarstellung, so das<br />
man die Bereinigung dieser Angelegenhei<br />
einer Spezialkommission unterbreitete.<br />
Die NSK prüfte ferner das neue Projek<br />
der internen Statuten sowie des Verwaltungsreglementes<br />
und ernannte Herrn Töndury<br />
zum Vertreter der Kommission in einem<br />
Spezialkotnitee, das sich mit diesen Fragen<br />
befasst. Weiter wurde auch der provisorische<br />
Nationale Sportskalender 1935 zusammengestellt,<br />
der folgende Anlässe umfasst:<br />
16. März: Sternfahrt nach Genf (Sektion Genf de:<br />
A. C. S.).<br />
17. März: Kilometer-Rennen von Saconnex (Sek<br />
tion Genf).<br />
2. Juni: Grosser preis von Montreux (Sektion<br />
Waadt).<br />
16. Juni: Bergrennen Rheineck-Walzenhausen (Sektion<br />
St. Gällen-Appenzell).<br />
Ende Juli - Anfangs August: Internationale Alpen<br />
fahrt.<br />
24. August: Nationales Rennen fOr Sport- und<br />
Rennwagen auf der Bremgarten-Rundstrecke<br />
(Sektion Bern).<br />
25. August: Grosser Preis der Schweiz (Sektion<br />
Bern).<br />
8. oder 22. September: Monte Cenerl-Rennen.<br />
Wir werden auf die Einzelheiten des vorliegenden<br />
provisorischen Sportskalenders<br />
1935 noch zurückkommen.<br />
Die in Aussicht stehenden Aenderungen<br />
des nationalen Sportsreglementes und seiner<br />
Anhänge werden erst nach der Genehmigung<br />
der Statutenrevision durch die Winter-Delegierten-Versammlung<br />
am 16. Dezember vorgenommen<br />
werden. Schliesslich wurde von<br />
der NSK noch die neue Formel für die<br />
schweizerische Automobilmeisterschaft 1935<br />
studiert.<br />
Die Sportkommission nahm dabei auch<br />
von einem interessanten Plan zur Bildung<br />
der neuen Meisterschaftsformel Kenntnis, die<br />
von Herrn Decrauzat aufgestellt wurde und<br />
der ernsthaften Prüfung wert ist. Dieses Projekt<br />
sieht die Abschaffung des nachgerade<br />
berüchtigt gewordenen Koeffizienten vor und<br />
die Ersetzung durch eine vollständig neue<br />
Basis. Man würde bei dieser Formel nicht<br />
mehr die beste Zeit jeder Kategorie, sondern<br />
in jeder Klasse den bestehenden Klassenrekord<br />
in Berücksichtigung ziehen. So erhielte<br />
derjenige, der diesen Rekord erreicht, 100<br />
Punkte, der Fahrer, welcher ihn verbessert<br />
100 Punkte plus x, und der ihn unterschreitet<br />
100 Punkte weniger x. Die Zahl der Punkte<br />
ergibt sich nach diesem Plan nach der Formel<br />
Rekord x 100<br />
«h«<br />
Zeit<br />
Diese Bestimmung hat auf jeden Fall den<br />
unbestrittenen Vorteil, bedeutend gerechtere<br />
Verhältnisse zu schaffen, als das bisherige<br />
System mit dem Handicap für die kleineren<br />
Klassen, das den Ausgleich nur in einem mehr<br />
oder weniger grossen Masse herstellen konnte.<br />
Als Grundlage dient die absolute Leistung<br />
des Fahrers selbst.<br />
Eine andere Modifikation, die ebenfalls von<br />
Interesse ist, bezieht sich auf die Zahl der<br />
für das Championnat zu fahrenden Rennen.<br />
Voraussichtlich wird die Bestimmung, dass<br />
das Rennen mit dem schlechtesten Ergebnis<br />
nicht gezählt wird, in Wegfall kommen Nur<br />
einer der im nationalen Sportkalender angegebenen<br />
Anlässe darf ausgelassen werden,<br />
die andern zählen alle. So müssen beispielsweise<br />
von 6 Rennen 5 gefahren werden, von<br />
5 Rennen 4 usw. Verzeichnet der Kalender<br />
jedoch nur 3 Meisterschaftsläufe, so müssen<br />
alle 3 bestritten werden. Diese Aenderungen<br />
befinden sich zur Zeit noch im Studium. Eine<br />
Entscheidung wird jedoch bis zur Winter-<br />
Delegiertenversammlung gefällt werden, bo.<br />
Der Abschluss<br />
des 1. Grossen Preises<br />
der Schweiz für Automobile.<br />
Das Organisationskomitee mit allen seinen<br />
Untergruppen kam Ende letzter Woche, unter<br />
dem Vorsitz von Oberst Marbach, zum<br />
SchlussrappoTt in Bern zusammen. Schon<br />
aus den Zahlen der Abrechnung ergab sich,<br />
welche beträchtlichen Aufwendungen und Arbeit<br />
notwendig waren, um diese Veranstaltung<br />
erstmals zum guten Ende zu bringen.<br />
Die Ausgaben beliefen sich auf rund 270,000<br />
Franken und konnten nur dank der grössten<br />
Sparsamkeit der verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
in diesem Rahmen gehalten werden. Der<br />
unerfreuliche Wetterumschlag in der Nacht<br />
vor dem Rennen hat den Besuch des Rennens<br />
nicht unerheblich beeinträchtigt. Dennoch<br />
konnten 50,833 zahlende Eintritte registriert<br />
werden. Dazu kamen noch 18,763<br />
Personen, welche den verschiedenen Trainingsläufen<br />
beigewohnt hatten und ebenfalls<br />
ihren Obolus entrichteten.<br />
Dank dieses überaus erfreulichen Publikumsinteresses<br />
war es möglich, den Ausgleich<br />
zwischen Einnahmen und Ausgaben zu finden.<br />
Ja, es bleibt.End' aller Enden sogar noch<br />
ein kleiner Ueberschuss von Fr. 900, der auf<br />
neue Rechnung vorgetragen werden soll, sofern<br />
nicht noch irgendwelche Forderungen<br />
angemeldet werden. Es sind nämlich noch bis<br />
in die letzten Tage Rechnungen säumiger<br />
Lieferanten eingegangen. Das Rechnungsergebnis<br />
mag für allzu grosse Optimisten,<br />
die sich von dem Rennen erhebliche Gewinne<br />
versprachen, eine gewisse Enttäuschung bedeuten.<br />
Die Hauptsache ist aber, dass die<br />
Organisatoren in der Lage waren, sämtlichen<br />
finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.<br />
Es darf nicht übersehen werden, dass die<br />
Ausgaben eine Reihe von erstmaligen Aufwendungen<br />
umfassen, die sich in den kommenden<br />
Jahren nicht mehr wiederholen werden.<br />
Im weiteren sind von der Einnahme an<br />
die 26,000 Fr. als Billettsteuer an die Stadt<br />
abzuliefern. Wäre diese ausserordentlich<br />
hohe und — nach der besonderen Natur des<br />
Anlasses beurteilt — auch deplacierte Steuer<br />
nicht zu entrichten, so könnte der in den Statuten<br />
der Rundstrecken A.-G. vorgesehene<br />
Garantiefond geäufnet werden. Die Oeffentlich'keit<br />
ist insofern an einer fortlaufenden<br />
Stärkung dieses Fonds und einer regelmässigen<br />
Verzinsung und Amortisation des Aktien-<br />
und Obligationenkapitals der Rundstrek- |<br />
ken-Gesellschaft interessiert, als bekanntlich<br />
Der neue<br />
Stadt und Kanton Bern in grösserem Um<br />
fange Anteilhaber sind. Nun verfolgt die veranstaltende<br />
Sektion des A. C. S. mit de<br />
Durchführung des Rennens keinerlei Gewinn<br />
absichten, sondern ist froh, wenn sie finan<br />
ziell immer ungeschlagen davonkommt. Dagegen<br />
bedeutet das Rennen für Verkehr und<br />
Wirtschaft der Stadt Bern recht viel. In den<br />
Tagen des Rennens waren die bernischen Hotels<br />
zu 90 und 100 Prozent ihrer Bettenzah<br />
besetzt und auch viele andere Gewerbezweige<br />
konnten eine willkommene Belebung<br />
des Geschäftes buchen Es wäre daher durchaus<br />
am Platze, wenn für dieses Rennen bezüglich<br />
der Billettsteuer eine Sonderregelung<br />
erfolgen könnte.<br />
Wie der Rennleiter E. Huber mitteilen<br />
konnte, hat sich die Organisation bewährt, wa<br />
die Rennfahrer, Fachleute, sowie die in- und<br />
ausländische Presse durchwegs bestätigten.<br />
Dennoch sind von den verschiedenen Komitees<br />
mit ihren Schlussrapporten eine Reihe<br />
von Anträgen zu Händen der kommenden<br />
Organisation eingegangen, die sich auf die<br />
Erfahrungen des ersten Jahres stützen und<br />
hauptsächlich auf die Wünsch? des Publikums<br />
weitgehend Rücksicht nehmen. Sie<br />
sollen, so weit dies mit dem folgenden Budget<br />
vereinbar ist, berücksichtigt werden. Die Vor"<br />
arbeiten für das Rennen 1935, dem am Samstag<br />
ein nationales Rundstreckenrennen für<br />
Sport- und Rennwagen vorangehen wird, sollen<br />
demnächst an Hand genommen werden.<br />
Ergänzend sei noch zum Schlussrapport<br />
nachgetragen, dass nach einem Nachtessen,<br />
das über hundert Mitglieder des Organisationskomitees<br />
im Schweizerhof vereinigte,<br />
ein überaus gut gelungener Film der Bauperiode<br />
und des Rennens selbst erstmals<br />
vorgeführt wurde. Die Aufnahmen stammen<br />
von den Herren Dr. Perlet und Schmid. Sie<br />
vermitteln einen geschickt zusammengefassten<br />
bildlichen Ueberblick von der Veranstaltung<br />
sowie ihrer Vorgeschichte und machten<br />
der Versammlung grosse Freude. Da der<br />
Film der Sektion gehört, dürfte er auch den<br />
übrigen Mitgliedern gelegentlich vorgeiuhrt<br />
werden.<br />
Um das Klausenrennen.<br />
Am 24. November versammelte sich in<br />
Zürich, unter dem Vorsitz von Herrn F. Frey,<br />
das Organisationskomitee des diesjährigen<br />
Klausenrennens zu seiner Schlußsitzung Vom<br />
Bericht über die Liquidationsarbeiten wurde<br />
Kenntnis genommen, ebenso von der vorläufigen<br />
Abrechnung, wobei sich als erfreuliches<br />
AM<br />
KOMPRESSOR 1935<br />
Beschleunigung und Geschwindigkeit<br />
Der GRAHAM-Kompressor ist nicht ein Rennwagen In gewöhnlichem Sinne, er arbeitet<br />
automatisch durch das Zweiwege-Drosselsystem. Sobald das Drosselpedal durchgetreten<br />
ist, verleiht es dem Motor auf gleicher Tourenzahl bedeutend erhöhte Kompression und<br />
gibt dem Wagen eine höhere Beschleunigungsfähigkeit durch seine verfügbare Kraft<br />
•<br />
Geräuschlosigkeit und Elastizität<br />
Beachtenswert ist der geräuschlose Gang des von GRAHAM gebauten Kompressors,<br />
trotz seiner in ihm steckenden Kraft. Man hört kein „Heulen", wie dies bei bisherigen<br />
Kompressorsystemen der Fall war. Die Kraft scheint aus dem Motor nur so herauszuströmen<br />
mit kaum vernehmbarem „Rauschen". Elastisch und samtweich arbeitet der<br />
Motor Ober seinen ganzen Drehzahlbereich hinweg. Bei leichtem Betreten des Gaspedals<br />
schiesst der Wagen dahin wie der Sturmwind. Mit Worten lässt sich das nicht<br />
wiedergeben. Nur wer ihn fährt, kann seine „Riesenbeschleunigung" und seine elastische<br />
Kraftwiedergabe freudig empfinden.<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
Die leichte, mühelose Bedienung des GRAHAM-Kompressors hat auch ein welches und<br />
rasches „Stoppen" und „Wiederanfahren" in dichtestem Verkehr zur Folge. GRAHAM<br />
bedeutet deshalb absolute Zuverlässigkeit und Sicherheit in allen Verkehrssituationen.<br />
Der Kompressor bewirkt e>n besseres Starten bei jeder Temperatur sowie einen sparsameren<br />
Benzinverbrauch entgegen allen bisherigen Kompressor-Systemen.<br />
Automobilwerke FRANZ A.-G.<br />
ZÜRICH - Badenerstrasse 313 > Telephon 52.607<br />
Resultat ergab, dass, im Hinblick auf das erwartete<br />
namhafte Defizit, verschiedene Interessenten<br />
und Gönner sich in anerkennenswerter<br />
Weise bereit erklärt haben, ihre Ansprüche<br />
zu reduzieren. Das vorausgesehene,<br />
und in besonderem Masse durch das ausserordentlich<br />
schlechte Wetter bedingte Defizit<br />
konnte dadurch wesentlich reduziert werden.<br />
Zu diesem Ergebnis haben aber auch verschiedene<br />
Einsparungen der einzelnen Komitees<br />
in wesentlichem Masse beigetragen-<br />
Wenn man berücksichtigt, dass die Einnahmen<br />
an Eintrittsgeldern und Parkgebühren<br />
gegenüber dem Klauserarennen 1932 um mehr<br />
als 50% zurückblieben, so wird man das sich<br />
ergebende Defizit von rund 32,000 Fr. nicht<br />
als allzu hoch taxieren dürfen, um so mehr,<br />
als zu dessen Deckung der früher geschaffene<br />
Klausenfonds herangezogen werden<br />
kann.<br />
Mit besonderer Befriedigung konnte den<br />
vorliegenden Berichten entnommen werden,<br />
dass sich die Anordnungen der einzelnen Komitees<br />
aufs beste bewährt haben und die<br />
Durchführung des Rennens, trotz der ausserordentlichen<br />
Schwierigkeiten, reibungslos und<br />
vorbildlich war, was nicht nur von bewährten<br />
Fachleuten, sondern speziell auch von den<br />
Fahrern des In- und Auslandes spontan und<br />
wiederholt anerkannt wurde. Es konnte denn<br />
auch festgestellt werden, dass die Liquidationsarbeiten<br />
keine wesentlichen Differenzen<br />
ergaben und diese deshalb sehr frühzeitig beendigt<br />
werden konnten.<br />
Dem Dank an alle Komiteemitelieder und<br />
Mitarbeiter konnte Herr Frey die Mitteilung<br />
beifügen, dass die Zentralbehörden des A.C.S<br />
beabsichtigen, das Klausenrennen im Jahre<br />
1936 eventuell wiederum zum Austrag zu<br />
bringen, sofern von seiten der interessierten<br />
Behörden, Korporationen, Landbesitzer, Privaten<br />
usw. derart akzeptable Bedingungen<br />
erhältlich gemacht werden können, dass das<br />
finanzielle Risiko gegenüber diesem Jahr wesentlich<br />
ermässigt wird. Das bisherige Organisationskomitee<br />
wurde daher beauftragt,<br />
die bezüglichen Verhandlungen in Glarus und<br />
Uri in Bälde anzubahnen, und es bleibt nur<br />
zu wünschen, dass man dort auf geneigtes<br />
Gehör stösst, damit das Rennen 1936 wieder<br />
gesichert werden kann. Man wird nicht übersehen<br />
dürfen, dass durch die Grands Prix<br />
von Bern und Montreux der Zustrom der Zuschauer<br />
zum Klausenrennen zweifellos beeinträchtigt<br />
wird und dass deshalb, da 80%<br />
der Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Parkgebühren<br />
herrühren, die Ausgaben möglichst<br />
eingeschränkt werden müssen, um allzu<br />
grosse Defizite auch bei Schlechtwetter zu<br />
vermeiden. Es ist ja auch nicht angängig,<br />
dass für eine Sportveranstaltung, welche für<br />
die beteiligten Landesgebiete von grosser<br />
wirtschaftlicher Bedeutung ist, Abgaben in<br />
Form von Vergnügungs- und Reklamesteuern<br />
entrichtet werden müssen.<br />
Dass der Besuch des diesjährigen Klausenrennens,<br />
trotz der sehr ungünstigen Witte-<br />
. ungsverhältnisse während der kritischen Zeit<br />
von Samstag mittag bis Sonntag morgen ungeahnt<br />
stark war, beweisen folgende Frequenzziffern<br />
des Kassadienstes: 15,000 Zuschauer,<br />
6000 Fahrräder, 550 Motorräder,<br />
1600 Automobile, wobei noch zu berücksichtigen<br />
ist, dass durch das Schlechtwetter vor<br />
allem der Extrazug- und Fahrradverkehr<br />
sehr gelitten haben.<br />
Die Reduktion des Rennens auf nur einen<br />
Tag hat sich bewährt. Trotz der grossen Zahl<br />
von Fahrern konnte das Programm am Sonntag<br />
reibungslos eingehalten werden, während<br />
sich dadurch anderseits erhebliche Einsparungen<br />
bei verschiedenen Komitees, besonders<br />
was den Verkehrs-, Absperr- und Sanitätsdienst<br />
anbetrifft, ermöglichen Hessen- Es<br />
darf denn auch angenommen werden, dass,<br />
im Falle der Wiederholung in zwei Jahren,<br />
das Rennen wiederum nur an einem Tag<br />
stattfinden wird, offen für Sport- und Rennwagen<br />
sowie Motorräder und Sidecars. Möge<br />
überall das nötige Verständnis und Entgegenkommen<br />
vorhanden sein, um der Schweiz<br />
hren Grossen Bergpreis auch weiterhin zu<br />
erhalten. Es darf nicht übersehen werden,<br />
dass es das Klausenrennen gewesen ist, welches<br />
die Klausenstrasse im Ausland berühmt<br />
gemacht und alljährlich Tausende von Automobilisten<br />
hinauf in die schöne Gebirgslandschaft<br />
am Clariden und Märcherstöckli Knockt<br />
v<br />
hat.<br />
Spori<br />
Almas<br />
samrnmJÜ<br />
Die deutschen Weltrekorde anerkannt Die<br />
von Hans Stuck auf Auto-Union und Rudolf<br />
aracciola auf Mercedes-Benz aufgestellten<br />
neuen Bestleistungen wurden von der A.I.A.<br />
C.R. soeben offiziell homologiert. Es handelt<br />
ich um fünf Weltrekorde Stucks und einen<br />
Weltrekord und drei internationale Klassenrekorde<br />
von Rudolf Caracciola. Stucks Bestzeiten<br />
wurden am 10. Oktober auf der Avus<br />
und Caracciolas Rekorde am 28. und ?0. Oktober<br />
bei Gyon in Ungarn etabliert.
Ve»l
N°96 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUB<br />
Nachfolgende Zusammenstellung vermittelt<br />
einen Einblick über die zollkategorienmässige<br />
Beteiligung unserer verschiedenen Lieferstaaten<br />
am Automobilimportgeschäft.<br />
Deutschland<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
Grossbritannien<br />
Dänemark<br />
Schweden<br />
Polen<br />
Tscheohos'wakei<br />
Japan<br />
Ver. Staaten<br />
Oktober <strong>1934</strong><br />
Oktober 1933<br />
a<br />
o<br />
d<br />
ef<br />
l<br />
k<br />
1<br />
a<br />
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b<br />
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1<br />
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d<br />
e<br />
f<br />
h<br />
i<br />
k<br />
Stück<br />
13<br />
82<br />
56<br />
125<br />
105<br />
42<br />
47<br />
158<br />
20<br />
31<br />
39<br />
161<br />
2<br />
56<br />
e 149 f 18<br />
f 1<br />
43<br />
163<br />
273<br />
189<br />
26<br />
o kg<br />
25.79<br />
639.11<br />
660.39<br />
161.66<br />
235.00<br />
11.02<br />
8<br />
78<br />
53.44<br />
56<br />
6.61<br />
2.20<br />
18.91<br />
2.51<br />
2.43<br />
1.17<br />
66<br />
1003.84<br />
57.19<br />
106.53<br />
2.56<br />
1.15<br />
6.43<br />
12<br />
37<br />
329.51<br />
163.69<br />
119.21<br />
41.88<br />
46<br />
3.15<br />
4<br />
7.66<br />
3.31<br />
34<br />
17<br />
3<br />
44.18<br />
84<br />
218.94<br />
430.63<br />
255.36<br />
44.83<br />
82<br />
6<br />
6.38<br />
5<br />
1<br />
19<br />
15<br />
1.01<br />
6.03<br />
1.48<br />
15.82<br />
655.02<br />
2109.68<br />
707.19<br />
11.14<br />
15.50<br />
15.90<br />
3<br />
87.31<br />
3.60<br />
1109.41<br />
2832.48<br />
2703.10<br />
1141.61<br />
25.99<br />
8<br />
17.49<br />
89.12<br />
Wert In Fr.<br />
16.466<br />
134.730<br />
170.652<br />
51.903<br />
162.282<br />
7.529<br />
48<br />
660<br />
48.409<br />
834<br />
4.398<br />
300<br />
6.600<br />
2.017<br />
1.475<br />
1.838<br />
340<br />
204.390<br />
13.396<br />
52.312<br />
920<br />
375<br />
8.844<br />
143<br />
266<br />
137.800<br />
54.790<br />
67.900<br />
21.645<br />
260<br />
3.133<br />
177<br />
4.979<br />
3.367<br />
528<br />
170<br />
40<br />
33.777<br />
325<br />
62.855<br />
113.135<br />
80.352<br />
17.400<br />
310<br />
45<br />
10.723<br />
129<br />
15<br />
190<br />
80<br />
928<br />
2.000<br />
865<br />
4.700<br />
143.150<br />
409.146<br />
245.395<br />
4.839<br />
2.355<br />
12.585<br />
03<br />
285.971<br />
8.874<br />
210<br />
319.051<br />
15<br />
190<br />
80<br />
928<br />
2.000<br />
823.128<br />
61.669<br />
965<br />
342.085<br />
692.717<br />
622.697<br />
504.778<br />
13.858<br />
48<br />
3.435<br />
86.680<br />
1.376 2.330.308<br />
695 8010.99<br />
49 95.93 68.428<br />
2.81 1.895<br />
103 732.87 220.634<br />
322 3570.87 1.018.129<br />
115 1678.65 519.837<br />
36 1342.56 704.954<br />
16.89 7.779<br />
2.14 6.652<br />
74.61 21.861<br />
153.48 146.289<br />
3.24 4.103 2.720.661<br />
630 7674.05<br />
Einfuhr-Mehrwert<br />
65 336.94<br />
Einfuhr-Minderwert<br />
390.253<br />
Nach wie vor stehen die Vereinigten Staaten<br />
von Amerika an der Spitze der schweizerischen<br />
Automobilimporteure, indem sie<br />
vom eingeführten Total einen prozentualen<br />
Anteil von 35,32 (35,14) % belegten. An<br />
zweiter Stelle folgt Deutschland mit 25,42<br />
(26,76) %, alsdann Grossbritannien mit 13,69<br />
(10,53) %, Italien mit 12,27 (13,55) % und<br />
Frankreich mit 12,12 (10,44) %. Diese fünf<br />
Staaten haben allein 98,82 % unserer gesamten<br />
Automobilbedürfnisse bestritten.<br />
Am Oktober-Aussenhandel sind 38 Länder<br />
interessiert, die zollkategorienmässig *) folgendermassen<br />
am Export beteiligt sind :<br />
_ ,, Stück o le* Wert In Fr.<br />
Deutschland a 3.35 3.821<br />
b 2 50<br />
e 1 12.70 6.000<br />
f 1 1573.61 350.362<br />
k 3.61 4.599<br />
5<br />
*><br />
•>••<br />
3<br />
1<br />
Toti)<br />
592.513<br />
14.790<br />
282.558<br />
Total<br />
1 5 133 364.965<br />
) Liste der Zollkategorien.<br />
a) Motor-Zwei- und Dreiräder, ohne Lederüberzug<br />
(Position 913 a);<br />
b) Motor-Zwei- und Dreiräder, mit Lederüborzug<br />
(Pos. 913 b);<br />
c) Automobile und Chassis bn Stückjewicht unter<br />
800 kg (Pos. 914 a);<br />
d) Automobile und Chassis im Stückgewicht zwischen<br />
800 und 1200 kg (Pos. 914 b);<br />
e) Automobile und Chassis im Stückgewicht zwischen<br />
1200 und 1600 kg (Pos. 914 c);<br />
f) Automobile und Chassis im Stückgewicht übeT<br />
1600 kg (Pos. 914 d);<br />
g) Karosserien aller Art für Automobile (Position<br />
914 e);<br />
h) Elektrokarren (Pos. 914 f);<br />
i) Traktoren ohne Karosserie (Pos. 914 f);<br />
k) Elektrische Apparate zum Anlassen, zur Zündung,<br />
zur Beleuchtung und Fahrsicherung für<br />
Motorfahrzeuge und Fahrräder; Scheibenwischer<br />
und andere Apparate, sowie Teile von<br />
solchen (Pos. 924 c);<br />
1) Kilometerzähler für Motorfahrzeuge (Position<br />
924 d).<br />
Oesterreich<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Niederlande<br />
Großbritannien<br />
Spanien<br />
Portugal<br />
Dänemark<br />
Norwegen<br />
Schweden<br />
Finland<br />
Polen<br />
Litauen<br />
Tschechos'wakei<br />
Jugoslawien<br />
Bulgarien<br />
Rumänien<br />
Russld/Ükraine<br />
Aegypten<br />
Algerien, Tunis<br />
Libyen<br />
Marokko<br />
Westafrik*<br />
Palästina<br />
Britisch Indien<br />
Siam<br />
Nieder!. Indien<br />
Philippinen<br />
China<br />
Japan<br />
Ver. Staaten<br />
Mexico<br />
Jamaica<br />
Guyana<br />
Brasilien<br />
Argentinien<br />
Peru<br />
Oktober <strong>1934</strong><br />
Oktober 1933<br />
b<br />
e<br />
d<br />
e<br />
f<br />
i<br />
k<br />
1<br />
a<br />
b<br />
d<br />
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Ausfuhr-Mehrwert<br />
f<br />
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1<br />
I<br />
o<br />
d<br />
e<br />
f<br />
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1<br />
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k<br />
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k<br />
k<br />
i<br />
k<br />
f<br />
I<br />
Ausfuhr-Minderwtrt<br />
Stick<br />
l ki Wert la Fr.<br />
65 647<br />
4.60 6.869<br />
8.71 7.857<br />
4 80<br />
95<br />
7<br />
3<br />
10<br />
20<br />
2.25<br />
18<br />
1<br />
31.08<br />
23.91<br />
1.63<br />
30<br />
1.93<br />
5<br />
21<br />
84<br />
4.68<br />
1.30<br />
80<br />
41.18<br />
49<br />
18.10<br />
73.87<br />
107.67<br />
1939.30<br />
34<br />
362.51<br />
5.29<br />
23 2548.75<br />
44.95<br />
2.18<br />
2 16.85<br />
8 1594.16<br />
30<br />
746.61<br />
1.37<br />
10 2406.42<br />
1.172<br />
93<br />
25<br />
142<br />
247<br />
20<br />
2.701<br />
432<br />
11<br />
20.500<br />
23.921<br />
1.703<br />
101<br />
2.472<br />
78<br />
234<br />
1.027<br />
4.093<br />
2.144<br />
1.300<br />
1.416<br />
200<br />
Total<br />
46.124<br />
2.573<br />
78<br />
234<br />
1.027<br />
6.237<br />
2.716<br />
200<br />
30.109<br />
540<br />
2.550<br />
21.350<br />
11.600<br />
585.451<br />
240<br />
383.252<br />
10.858 1.045.950<br />
27.393<br />
1.295<br />
11.500<br />
617.143<br />
40<br />
747.869<br />
4.404 1.409.644<br />
asä.894<br />
Unser bester Bezßger ist auch im Monat<br />
Oktober wiederum Deutschland. Am Gesamtexport<br />
ist Deutschland im Oktober <strong>1934</strong><br />
mit 34.89 % (13,20) beteiligt oder mit 364,965<br />
(185,104) Fr. Der schweizerische Automobil-<br />
Aussenhande] verzeichnet mit keinem einzigen<br />
andern Land eine derartige Erholung wie<br />
mit unsern nördlichen Nachbarn, was zum<br />
grossen Teil auf den Kompensationsverkehr<br />
zurückzuführen ist. In der Reihenfolge kommen<br />
alsdann Belgien mit 12,75 %, Italien mit<br />
10,02 %, und Frankreich mit 8,19 %. Von<br />
denjenigen Staaten, die uns für mehr als<br />
10,000 Fr. Waren verkauft haben, sind weiter<br />
zu erwähnen : Die Tschechoslowakei<br />
(6,47%), Spanien (3,03%), Japan (4,43%),<br />
Polen (4,12 %), Grossbritannien (3,86 %), die<br />
Niederlande (1,55 %), Schweden (1,61 %),<br />
und Oesterreich (1,47 %). Während diese 12<br />
Länder im gesamten 94,39 % unserer Automobil-<br />
oder Bestandteilimporte aufnahmen,<br />
sind die restlichen 5,61 % nach weitern 26<br />
Staaten abgeflossen.<br />
Autobusbetrieb der Stadt Winterthur. Im<br />
Oktober <strong>1934</strong> wurden 45,239 (45.401) Personen<br />
befördert, woraus Einnahmen in der<br />
Höhe von 7624 (8136) Fr. resultierten. Die<br />
Zahl der beförderten Personen stellt sich in<br />
den ersten 10 Monaten des laufenden Jahres<br />
auf 414,862 (412,412), während die Einnahmen<br />
den Betrag von 70,749 (72,308) Fr.<br />
erbrachten.<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUB <strong>1934</strong> - N°9ft<br />
LUFTFAH<br />
Pariser Aero-Salon.<br />
(Gedanken eines Automobilisten.)<br />
Paris, November <strong>1934</strong>.<br />
Unter der mächtigen Glaskuppel des Grand<br />
Palais, wo vor wenigen Wochen die Weltkonstru'ktkm<br />
des Automobils ihre mechanischen<br />
Schätze ausbreitete, hat nun der jüngste<br />
Bruder des Automobils, das Flugzeug, seinen<br />
Platz gefunden. Im gleichen Dekor, dem<br />
lachsfarbenen Baldachin des Salon de l'Automobile,<br />
der nicht die einzige Beziehung herstellt,<br />
denn es finden sich viele Firmen, wie<br />
Renault, Salmson, Fiat, B.M.W. u. a., die auf<br />
dem Gebiet des Motorenbaues in beiden<br />
Fahrzeusarten brillieren. Und wäre ohne das<br />
Automobil der Flug möglich geworden ?<br />
Die Militärluftfahrt dominiert fast überall<br />
mit Jagd- und Kampfflugzeugen, Bombenflugzeugen<br />
und all dem Gerät, das leider<br />
immer noch unentbehrlich scheint und das den<br />
Segen von Ikarus Traum in unermesslichen<br />
II. Anwort 9243. Blockierter Motor. Zuschrift<br />
weitergeleitet.<br />
Red.<br />
Frage 9248. Ermetox. Was ist von dem erst seit<br />
kurzer Zeit von Masewo JV.-G. empfoMenen «Ermeto-c»<br />
zu halten bzw aus was besteht dieses Präparat,<br />
wie ist die Anwendung, liegen Erfahrungen bzw<br />
günstige Resultate vor?<br />
Ich wäre für die Mitteilung von Erfahrungen sehr<br />
dankbar. H. F. in B.<br />
Frage 9249. Propeüerantrieb beim Nlaechl-Castoldi-Rennflugzeug.<br />
Wie ich es den Beschreibungen<br />
in Ihrem Blatt und in anderen Veröffentlichungen<br />
entnehmen konnte, hat dae Macchi-Castoldi-Rennflugzeug,<br />
mit dem der Italiener Agello<br />
den neuen Geschwindigkeits-Weltrekord aufgestellt<br />
hat, zwei direkt hintereinander liegende, sich in<br />
entgegengesetztem Drehsinn drehende Propeller.<br />
Wie ist der Antrieb dieser Propeller durchgebildet?<br />
Welchen Gesamtinhalt hat der 24-Zylinder-Fiat-<br />
Motor und wieviel wiegt er pro PS? W. W. in B.<br />
Antwort: Die beiden Propeller des Fiat-<br />
A. S. 6-Motors der Macchi-Castoldi-Rennmaschine<br />
sitzen auf je einer eigenen Welle, wovon die eine<br />
als Hohlwelle ausgebildet ist und die andere umschliesst.<br />
Aehnlich • wie die Wellen vorn je einen<br />
Propeller tragen, sind sie hinten mit je einem<br />
Stirnrad versehen. Jedes dieser Stirnräder steht<br />
nun wieder durch ein kleines Antriebszahnrad mit<br />
je einer Kurbelwelle in Verbindung, wobei jeder<br />
der beiden Kurbelwellen 12 von den 24 Zylindern<br />
des Motors zugeteilt sind. Das Zahnradgetriebe ist<br />
auf halber Länge des Motors über dem einteiligen<br />
Kurbelgehäuse aufgebaut und die Antriebswellen<br />
der Propeller sind zwischen dem V der vorderen<br />
12 Zylinder gelagert.<br />
Das « spezifische » Gewicht des 3000 PS starken<br />
Motors beträgt ungefähr 320 Gramm pro PS, sein<br />
Zylinderinhalt rund 50 Liter. -at-<br />
Frage 9250. Hüttner-Dampfturbine. Vor einiger<br />
Zeit erschien auch in Ihrem Fachblatt die Photoreproduktion<br />
der Dampfmaschine eines Ingenieurs<br />
Hüttner. Er hiess dabei, tlass man auf diese Turbine<br />
grosse Hoffnungen setze und dass die Maschine<br />
infolge ihres geringen Gewichtes auch für<br />
Flugzeuge und Automobile in Frage kommen könnte.<br />
Darf ich Sie bittan, mir über die Wirkungsweise<br />
dieser Turbine einige nähere Angaben zu machen?<br />
P A. in B.<br />
Antwort: Der Aufbau der Hüttner-Turbine,<br />
die tatsächlich eine höchst bemerkenswerte Konstruktion<br />
darstellt, geht aus dem beistehenden<br />
Schema hervor. Dei Maschine hat zwei entgegengesetzt<br />
rotierende Wellen, die Welle des Dampfkessels,<br />
die mit etwa 5000 Touren umläuft, und<br />
die mit etwa 15 000 Touren umlaufende Turbinenradwpllo.<br />
Der Kessel hat die aus dem Querschnitt<br />
der Zeichnung ersichtliche Ringiorm und wird von<br />
der einen Seite ständig mit Wasser gespiesen, während<br />
er auf der andern Seite in einzelnen Düsen<br />
ausmündet, die gegen das Turbinenrad gerichtet<br />
sind. Auf der Seite der Düsen ist die Heizung angeordnet,<br />
deren gegen den rotierenden Kessel gerichtete<br />
Flammen durch einen vergasten Brennstoff,<br />
Rohöl oder dgl. erzeugt werden.<br />
Solange der Kessel stillsteht, kann sich in ihm<br />
Potez die modernsten sind, in bester Weise<br />
gelöst; aber auch die andern Nationen folgten<br />
dem Vorbild, das in der Ju 52, dem 3-<br />
motorigen Wasserflugzeug klassisch in der<br />
linken Hallenseite tront.<br />
Und der Diesel im Flugzeug? Auch hier<br />
ist Junkers nahezu der einzige, der Erfolg<br />
•hat und vom Studieren und Probieren zu einwandfreier<br />
Leistung gelangt ist. Sein Jumo 5<br />
Sechszylinder, der dem grossen Apparat<br />
Leben gibt, ist nicht bloss auf der Stande<br />
zu sehen. Die französische Compagnie Lilloise<br />
des Moteurs und die englische Napier<br />
Co. stellen den gleichen Motor in Lizenzausführung<br />
aus. Dann ist ein neuer Zweitakt-<br />
Diesel-Sternmotor nach der Konstruktion<br />
eines polnischen Ingenieurs bei Salmson zu<br />
sehen, je 2 Zylinder mit gemeinsamer Verbrennungskammer,<br />
und dann der französische<br />
Clerget-Diesel, beide noch nicht in<br />
Apparate eingebaut.<br />
Hervorragende Neuheiten bei Farman,<br />
motorisch in einem neuen zweistufigen Rotationskompressor<br />
und flugtechnisch in einer<br />
Neuanordnung beweglicher und verstellbarer<br />
Schwimmkufen, die ein Aufwassergehen und<br />
Erheben ausserordentlich erleichtern und die<br />
Sicherheit wesentlich erhöhen.<br />
Die Motorfconstruktionen der Engländer,<br />
die Bristolmotorreihe, dann der Amerikaner<br />
mit einem ungemein flachen Sternmotor der<br />
^ircraft Co., die deutschen Firmen Argus,<br />
Schrecken zu wandeln vermag... Solchen<br />
Gedanken entflieht der Ingenieur gerne angesichts<br />
des steigenden Erfolges, den Motortechnik<br />
und Zellenbau in kaum einem Vierteljahrhundert<br />
errungen haben.<br />
Stupender Erfolg der Motortechnik. Da<br />
ist der Rekordapparat des italienischen Fliegers<br />
Agello, der Macchi-Eindecker mit 24 Zy-<br />
Imder-Fiatmotor von über 3000 PS Leistung:<br />
T/atnal stärker als eine Lokomotive und<br />
wiegt knapp 1000 Kilogramm, also Y» kg prosionsarbeit fesseln den Techniker.<br />
Pferdestärke ! Ich habe die Versuche des<br />
heute schon vergessenen Drachenflieger-Erfinders<br />
W Kress mitgemacht; der damalige<br />
Motor wog lOOmal mehr, 30 kg pro PS, und<br />
daran scheiterte die Lösung des Problems ...<br />
Es ist nicht erstaunlich, dass die von der<br />
Luftfahrt gestellten Aufgaben die technische<br />
Elite zu höchsten Leistungen zwingen. Zwei<br />
Probleme haben im Salon sichtbare Verwirklichung<br />
gefunden: der Ganzmetallbau und<br />
die Dieselmotorfrage. In beiden muss man die<br />
epochalen Arbeiten des Professor Junkers<br />
als richtunggebend anerkennen und noch<br />
in einer dritten Beziehung, der Propagierung<br />
des Tiefdeckers.<br />
Man kann den Salon als den des Tiefdeckers<br />
ansprechen. Von den Franzosen<br />
haben dies Caudron und Br£suet, die mit<br />
*f»<br />
'«5 dl»<br />
Hirth, Siemens, der französischen Gnome-<br />
Rhöne mit sinnreicher Verstellung der Propellerflügel<br />
in beliebiger Variation (die Hamiltonkonstruktion<br />
bloss in Start- und Flugstellung),<br />
Reduziergetriebe verschiedener<br />
Konstruktion und viel mechanische Präzi-<br />
Eine neue Lagerung in harter Bleibronze<br />
beim englischen Napiermotor wird zweifellos<br />
auch im Automobilmotorenbau Aufmerksamkeit<br />
finden, doppelte Dauerhaftigkeit wird<br />
ihr nachgerühmt. — Die Materialgüte überhaupt<br />
(Stähle von 120 kg Festigkeit) führte<br />
zu Neuformung des Zellen- und Tragwerkbaues,<br />
wie sie die Amerikaner Budd und<br />
auch die Russen in Stahlflügelkonstruktionen<br />
zeigen.<br />
Bei den letzteren ist auch eine Nachbildimg<br />
der Stratosphärengondel zur Schau gestellt,<br />
die 19,500 Meter Höhe erreichte, sowie das<br />
Postflugzeug zu sehen, mit dem Molotew<br />
die 39 Schiffbrüchigen des Tscheljuskin vom<br />
Eistod errettete.<br />
Ihr bekanntes Postflugzeug, das schnellste<br />
der vorhandenen, zeigen die Heinkel-Werke<br />
natürlich kein wesentlicher Druck bilden, da der<br />
Dampf einfach durch die zahlreichen Düsen ausströmt.<br />
Befindet sich der Kessel dagegen in rascher<br />
Rotation, so hält das Wasser im kalten U-Rohr-<br />
Schenkel dem auf der heissen Seite entstehenden<br />
Dampfdruck das Gleichgewicht. Der Kessel arbeitet<br />
deshalb mit um so höherem Druck, je rascher er<br />
umläuft. Seine hohe Wirksamkeit ist hauptsächlich<br />
darauf zurückzuführen, dass infolge des angewandten<br />
Prinzips ein ausgezeichneter Wärmeübergang<br />
zustande kommt.<br />
-at-<br />
Frage 9251. Dem Kurbelgehäuse entströmt<br />
Rauch. Ich besitze einen Traktor, der uns schon<br />
bald zehn Jahre vorzügliche Dienste leistet. In letzter<br />
Zeit entweicht bei schwerer Arbeit aussergewöhnlich<br />
viel übelriechender Rauch durch das<br />
Entlüftungsrohr des Motors. Seit Eintreten kältterer<br />
Witterung springt der Motor auch viel<br />
schlechter an, arbeitet aber, einmal heiss, zur Zufriedenheit.<br />
Als Brennstoff wird zum starten Benzin<br />
und dann Petrol verwendet. Der Oelverbrauch<br />
ist ziemlich gre-ss. Was kann nun die Ursache<br />
von dieser grossen Rauchentwicklung sein?<br />
G. F. in B.<br />
Antwort: Der Austritt von stechend riechendem<br />
Rauch durch das Entlüftungsrohr des Kurbelgehäuses<br />
deutet auf starkes Undichtsein der Kolben.<br />
Nach zehnjährigem Betrieb des Traktors ist<br />
eine gewisse Undichtigkeit der Kolben auch nicht<br />
verwunderlich, da ja, nach Ihren Angaben zu<br />
schliessen, die Zylinder bis jetzt noch nie ausgeschliffen<br />
und die Kolben' noch nie ersetzt wurden.<br />
Ewig halten aber natürlich die Kolben nicht. Auch<br />
das schlechte Anspringen, des kalten Motors, und<br />
der ziemlich grosse Oelverbrauch können unsern<br />
Verdacht auf einen mangelhaften Kolbenzustand<br />
nur bekräftigen. Indem Sie durch Durchdrehen des<br />
Motors die Kompression prüfen, können Sie sich<br />
darüber übrigens noch endgültig Aufschluss verachaffen.<br />
-at-<br />
Sv»Me«k<br />
Anfrage 468. Autoverkauf. Ich habe ein Auto<br />
verkauft und dem Käufer im Beisein eines Zeugen<br />
die Rechnung übergeben. Nun will der Käufer nichts<br />
mehr vom Handel wissen und hat gegen meine Betreibung<br />
Rechtsvorschlag erhoben. Genügt der<br />
im «Sperber» der Lufthansa; es leistet 355<br />
Stundenkilometer. — Geschwindigkeit ist<br />
Trumpf auf dem Salon, Apparate, die 400<br />
Stundenkilometer fliegen, waren auf der letzten,<br />
vor zwei Jahren stattgehabten Ausstellung<br />
noch nicht zu sehen, nun gibt es deren<br />
mehrere mix in zwei Jahren. Wird, wenn<br />
das «Tempo» so weitergeht, der aus dem<br />
Automobil geborene Motor nicht auch die<br />
709 km/St. Agellos nicht bloss als Rekordleistung,<br />
sondern im «täglichen Gebrauch ><br />
zur Wirklichkeit gemacht haben?<br />
Es ist in den letzten Tagen die Ausführung<br />
eines neuen Wettbewerbes «In 80 Stunden<br />
um die Erde» diskutiert worden, also in einem<br />
Vierundzwanzigstel der Jules Verne'schen<br />
Phantasiezeit; bei 700 km Stundenmittel kann<br />
der Aequatorumfang in 57 Flugstunden bewältigt<br />
werden und bei 1000 km in 40...<br />
Heute noch eine Flug-Jules-Verniade und<br />
morgen? L. J.<br />
Flu^nof<br />
Weihnachtsfahrt des « Graf Zeppelin » nach<br />
Südamerika. Das Luftschiff «Graf Zeppelin»<br />
wird am 8. Dezember zum erstenmal zu<br />
einer Weihnachtsfahrt nach Südamerika starten.<br />
Auf dieser Fahrt werden wie bisher Passagiere,<br />
Post und Fracht befördert werden.<br />
Vor allem aber soll diese Fahrt Gelegenheit<br />
geben, die zahlreichen Weihnachtsgrüsse<br />
und -pakete nach Südamerika zu bringen,<br />
die jedes Jahr Anfang Dezember bei den<br />
Postämtern aufgeliefert werden. 4-<br />
Nächstes Jahr Europa-U.S.A.-Verbindung<br />
durch L.Z. 129. Zwischen einem amerikanischen<br />
Konsortium und dem Luftschiffbau<br />
Zeppelin wurde soeben ein Vertrag abgeschlossen,<br />
demzufolge vom Juli bis Oktober<br />
des kommenden Jahres zwischen Deutschland<br />
und Lakehurst oder Miami ein Transatlantikverkehr<br />
mit dem gegenwärtig im Bau<br />
befindlichen Luftschiff L.Z. 129 eingerichtet<br />
werden soll.<br />
-th-<br />
nalbstarrre Luftschiffe Im Verkehr. Die<br />
nach den Angaben des früheren italienischen<br />
Generals Umberto Nobile konstruierten halbstarren<br />
Luftschiffe, von denen soeben das<br />
erste auf der Sowjetwerft Dirigeablestroj von<br />
Stapel gegangen ist, sollen nach Fertigstellung<br />
einer genügenden Anzahl in den Dienst<br />
einer Luftverkehrslinie gestellt werden, die<br />
Moskau mit Swerdlowsk, dem Hauptort des<br />
mitteluralischen Industriegebiets, verbinden<br />
wird.<br />
Zeuge, um die Sache vor Gericht zu ziehen, oder<br />
müssen zwei gestellt werden? F D in S.<br />
An t w or t • Sofern der eine Zeuge dem Richter<br />
glaubwürdig erscheint und wirklich über den Abschluss<br />
des Kaufvertrages aussagen kann, genügt er.<br />
Auch Ihren eigenen Aussagen, der übergebenen<br />
Rechnung und Ihrer Buchhaltung kommt wohl ein<br />
gewisser iBeweiswert zu.<br />
Ob diese Beweismittel genügen, um den Richter<br />
vom Abschluss des Kaufvertrages zu überzeugen,<br />
können wir selbstverständlich nicht beurteilen. *<br />
Summe für die Ersalzscheibe zu fordern? C. K. in R.<br />
Antwort' Gemäss Art. 37 des Automobilgesetzes<br />
haftet der Halter eines Motorfahrzeuges für den<br />
Schaden, welcher durch den Betrieb eines Motorfahrzeuges<br />
verursacht worden ist. Der Halter haftet dann<br />
nicht, wenn ihn kein Verschulden trifft und auf der<br />
Gegenseite ein grobes Verschulden vorliegt. Liegt<br />
aber weder auf sehen des Halters noch auf der Gegenseite<br />
ein Verschulden vor, so haftet, eben gestützt<br />
auf das Verursachungsprinzip, der Halter. In Ihrem<br />
Falle trifft voraussichtlich den Halter kein Verschulden,<br />
sicherlich trifft aber auch den Geschädigten kein<br />
Verschulden. Es handelt sich hier um einen durch<br />
den Betrieb eines Motorfahrzeugs verursachten Schaden,<br />
der, nachdem keine Gründe vorliegen, die die<br />
Haftung des Halters aufheben oder einschränken<br />
würden, eben durch den Halter, resp. durch dessen<br />
Haftpflichtversicherung, gedeckt werden muss* Sie<br />
müssen also den entstandenen Schaden Ihrer Haftpflichtversicherung<br />
sofort melden, sofern dies noch<br />
nicht geschehen sein sollte. *<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Berechnung des Bremsweges. In Nummer 92<br />
Ihrer geschätzten Zeitschrift bringen Sie unter der<br />
Rubrik «Praktische Winke> einen eehr beachtenswerten<br />
Vorschlag über eine vereinfachte Bremswegformel.<br />
Es ist für die Sicherheit des Verkehrs unbedingt<br />
erforderlich, dass jeder Fahrzeugführer in jedem<br />
Augenblicke der Fahrt eine klare Vorstellung über<br />
die Grosse der Strecke hat, auf der er sein Fahrzeug,<br />
wenn die Umstände es erfordern, allenfalls<br />
zum Stillstand bringen kann. Dabei darf man dem<br />
Fahrer nicht zumuten, die Bremswege aus Tabellen,<br />
womöglich noch auf Zentimeter genau (was<br />
bei den üblichen Bremswegformeln, wegen der Ungenauigkeiten<br />
der Voraussetzungen, als krasser Unsinn<br />
bezeichnet werden muse), auswendig zu lernen.<br />
Die Ton Thnen Torgeschlagene Formel für den<br />
Bremsweg -^QQ- entspricht der gebräuchlichen Formel,<br />
wenn man den Reibungskoeffizienten zwischen<br />
Rad und Fahrbahn mit f ^ 0.8 ansetzt<br />
Dieser Koeffizient ist aber sehr hoch und kommt<br />
561 Privatflugzeuge in England. Nach einer<br />
kürzlich erfolgten amtlichen Zählung<br />
werden in England 561 Flugzeuge von Privatleuten<br />
betrieben. Die Zunahme innerhalb<br />
der letzten drei Jahre beträgt 182 Maschinen.<br />
Die Förderung des Privatflugwesens erhält<br />
in England einen besondern Antrieb dadurch,<br />
dass ein grosser Teil der englischen<br />
Unterstützung er-<br />
xp.<br />
Fliegerchibs staatliche<br />
fährt,<br />
PrämJen für Käufer von Privatflugzeugen<br />
auch in Italien. In Italien bestanden bisher<br />
bereits einige Vergünstigungen für Käufer<br />
von Privatflugzeugen; nunmehr werden diese<br />
ergänzt durch eine Prämie, die jeder Käufer<br />
italienischer Staatszugehörigkeit, der die<br />
Führerorüfung erfolgreich abgelegt hat, beim<br />
'Ankauf eines Flugzeugs erhält. Die Höhe der<br />
Prämie wird in jedem einzelnen Fall vom<br />
Luftfahrtminister festgesetzt. Der Zuschuss<br />
kann bis 50 Prozent betrasen.<br />
10 Millionen für einen Schweröl-Flugmotor.<br />
Der französische Luftfahrtminister hat einen<br />
Preis von 10 Millionen Fr. für den Schwerölmotor<br />
für Flugzeuge ausgesetzt, mit dem bis<br />
zum 31. Dezember nächsten Jahres der<br />
Schnelligkeitsflugrekord geschlagen wird. Bedingung<br />
ist, dass der Motor französischer<br />
Herstellung ist und dass der Rekord in geschlossenem<br />
Flug über 10,000 km aufgestellt<br />
wird. Etwaige Staatssubventionen werde?<br />
von dem Preis abgezogen.<br />
Flugzeug-Instrumente von Dipl.-Ing. Kurt Rehder,<br />
Lehrer an der Deutschen Verkehrsfliegerschule,<br />
G. m. b. H. Mit 98 Abbildungen. 99 Seiten. Zweite<br />
verbesserte Auflage. RM. 3.20.<br />
Aus den früher wenig beachteten Flugzeug-Instrumenten<br />
sind im Laufe der letzten Jahre Hilfsmittel<br />
entstanden, ohne welche die Durchführung<br />
weder das Luftverkehrs noch des Sportfliegens in<br />
der jetzigen Form denkbar wäre. Dem jetzt nach<br />
verhältnismässig kurzer Zeit in 2. Auflage erschienenen<br />
Buch von Rehder gebührt das Verdienst, als<br />
erstes eine zusammenhängende und übersichtlich«<br />
Darstellung sämtlicher Messgeräte gegeben zu habon.<br />
Im ersten Hauptteil werden die Triebwerk-Instrumente<br />
— Drehzahlmesser, Brennstoffuhren, Brennstoffverbrauchsmosser,<br />
Druckmesser, Thermometer —<br />
behandelt. Der zweite Hauptteil beschäftigt sieh<br />
mit den Flug-Instrumenten und gliedert sich in<br />
die drei Abschnitte Höhenmessung, Fahrtmessung,<br />
Neigun."sm
No 96 - <strong>1934</strong><br />
Der Anspruch auf Genugtuung.<br />
(Aus dem Bundesgericht.i<br />
Das eidg. Automobilgesetz (MFG) enthält<br />
bei den Bestimmungen über die Haftpflicht<br />
folgenden Artikel 42:<br />
« Trifft den Halter oder eine Person, für die er<br />
Terantwortlich ist, ein Verschulden, so kann der<br />
Richter unter Würdigung der besondern Umstände,<br />
namentlich in Fällen von Arglist oder grober Fahrlässigkeit,<br />
dem Verletzten oder, wenn dieser gestorben<br />
ist, dessen Angehörigen, auch abgesehen vom<br />
Ersatz nachweislichen Schadens, eine angemessene<br />
Genugtuunessumme zusprechen. ><br />
Das Bundesgericht hat am 21. November<br />
einen grundsätzlichen Entscheid über die<br />
Tragweite dieser Vorschrift gefällt.<br />
In Freiburg hatte am 28. November 1933<br />
ein Taxichauffeur bei der historischen Linde<br />
einen Fussgänger, einen 72 Jahre alten Mann,<br />
überfahren und tödlich verletzt. Er hatte<br />
trotz der vereisten Strasse die mitgeführten<br />
Schneeketten nicht verwendet und ein Tempo<br />
von über 30 km. eingehalten; etwa 100 Meter<br />
vor der Linde bemerkte er, dass die Fussöremse<br />
nicht wirkte, unterliess es aber, die<br />
Handbremse anzuziehen. Das Strafverfahren<br />
endete mit einer Verurteilung wegen fahrlässiger<br />
Tötung zu zwei Monaten Gefängnis<br />
unter Gewährung des bedingten Straferlasses.<br />
Die vier Kinder des Getöteten klagten<br />
auf 19,500 Fr. Schadenersatz und Genugtuung<br />
(10,000 Fr. Ersatz für den Verlust des<br />
Versorgers, 8000 Fr. Genugtuung, 1500 Fr.<br />
Ersatz für sonstigen Schaden) und der Freiburger<br />
Appellationshof wies zwar den Anspruch<br />
auf Versorgerschaden ab, verurteilte<br />
den Chauffeur aber zu 1000 Fr. Schadenersatz<br />
und 8000 Fr. Genugtuung.<br />
Dieser Entscheid ist vom Bundesgericht<br />
bestätigt worden. Der Beklagte hatte seine<br />
zivilrechtliche Verantwortlichkeit als Halter<br />
des Motorfahrzeuges im Sinne von Art. 37<br />
MFG nicht bestritten. Hinsichtlich des Genugtuungsanspruches<br />
des Klägers fiel in Betracht,<br />
dass den Beklagten zweifellos ein<br />
Verschulden treffe, da er zu rasch gefahren<br />
Jsei, die Schneeketten nicht verwendet und<br />
beim Versagen der Fussbremse die Handbremse<br />
nicht benutzt hatte; dabei wäre er zu<br />
besonderer Sorgfalt verpflichtet gewesen«<br />
weil er wegen eines in der Kindheit erlittenen<br />
Unfalles auf dem einen Auge sehr wenig<br />
sieht, auf dem andern ein beschränktes Sehfeld<br />
hat. Immerhin konnte sein Verschulden<br />
nicht als schwer bezeichnet werden und so<br />
stellte sich die Frage, ob Art. 42 MFG auch<br />
bei bloss leichtem Verschulden des Beklagten<br />
den Zuspruch einer Genugtuungszahlung<br />
zulasse. Dies wurde bejaht, denn wenn «namentlich»<br />
bei Arglist oder grober Fahrlässigkeit<br />
ein Genugtuungsanspruch anerkannt<br />
werden kann, ist damit nicht gesagt, dass<br />
dies nicht auch bei leichter Fahrlässigkeit des<br />
Fehlbaren geschehen kann, sofern die übrigen<br />
Umstände des Falles, die der Richter zu<br />
würdigen hat, eine Genugtuungsleistung als<br />
billig erscheinen lassen. Art 42 MFG stimmt<br />
im Wortlaut fast überein mit Art. 54 des alten<br />
Obligationenrechtes, der den Richter<br />
gleichfalls ermächtigte, bei Tötung oder Körperverletzung<br />
«unter Würdigung der besondern<br />
Umstände, nafnentJich in Fällen von<br />
Arglist oder grober Fahrlässigkeit» eine Genugtuungssumme<br />
zuzusprechen; auch bei der<br />
Handhabung dieser Bestimmung hat die<br />
Rechtsprechung angenommen, es könne schon<br />
ein leichtes Verschulden zum Zuspruch einer<br />
Genugtuungssumme führen. Geht man auch<br />
bei Art 42 MFG von dieser Auffassung aus,<br />
so erscheint im vorliegenden Falle eine Genugtuungszahlung<br />
von 8000 Fr. als angemessen,<br />
denn den Klägern ist durch den Unfall,<br />
an dem das Opfer kein Selbstverschulden<br />
trifft, schweres Leid zugeführt worden. Wp.<br />
Strassen und Tourismus<br />
AUTOMOBIL-RCVUL<br />
Winterverkehr über den Julien Nachdem<br />
sich die Offenhaltung des Julier im Winter<br />
1933/34 im allgemeinen bewährt hat, will der<br />
Kanton auch in diesem Winter das Möglichste<br />
tun, um den Verkehr über den Pass sicherzustellen.<br />
Die Julierroute ist unwidersprochen<br />
im Grossen Rate als die « Hauptstrasse<br />
des Kantons» bezeichnet worden,<br />
und der Chef des Baudepartementes konnte<br />
mit Recht sagen, dass gerade diese Strasse<br />
hinsichtlich Ausbau und Instandhaltung<br />
€ grosszügig berücksichtigt» worden sei.<br />
1933 wurden für die Julierstrasse 40,000 Fr.<br />
bestimmt, für <strong>1934</strong>/35 werden es 45,000 Fr.<br />
sein. Dennoch wurde im Grossen Rat geklagt,<br />
dass die Strasse von Bivio bis zur<br />
Passhöhe im Nachsommer in recht bedenklichem<br />
Zustand gewesen sei und dass sich<br />
auch die bestehenden Brücken als ungenügend<br />
erwiesen hätten. Demgegenüber bemerkte<br />
Regierungsrat Huonder, dass hinsichtlich<br />
der Brücken das Notwendige bereits<br />
vorgekehrt und die Arbeiten vergeben<br />
seien. Zum Thema Alpenstrassen-Initiative<br />
wurde vom Regierungstische aus bemerkt,<br />
dass die Strassenfachmänner für Graulbünden<br />
bei 313 km Alpenstrassen einen Beitrag<br />
von 26 Millionen vorsehen, und dass sich<br />
also Graubünden, wenn der Bundesrat und<br />
die Bundesversammlung zustimmen, in der<br />
Tat nicht beklagen könne.<br />
Was die Offenhaltung des Julier anbetrifft,<br />
so interessiert man sich offenbar in den<br />
Kreisen der von Norden kommenden Wintersportgäste<br />
sehr dafür, inwieweit der Verkehr<br />
im Winter gesichert sei. Bereits ist eine<br />
Anfrage der Reichspostdirektion in Karlsruhe<br />
beim Verkehrsverein für Graubünden eingegangen,<br />
ob nicht ein ständiger Autobusverkehr<br />
Karlsruhe-Julier-Engadin während des<br />
Winters durchgeführt werden könne ? Zugleich<br />
erklärt sich die Reichspostdirektion<br />
bereit, Probefahrten mit einem 9,50 m langen<br />
Autobus für 30 Personen durchzuführen,<br />
zur Feststellung, ob der Pass mit einem so<br />
gfossen Wagen im Winter befahrbar sei und<br />
damit sich die Chauffeure mit dem Gelände<br />
vertraut machen können. Die an die Oeffnung<br />
eines schweizerischen Alpenpasses im<br />
Winter geknüpften Hoffnungen scheinen sich<br />
demnach erfüllen zu wollen, und billige Autofahrten<br />
vom Ausland her nach den Wintersportplätzen<br />
Graubündens entsprechen offenbar<br />
einem Bedürfnis.<br />
Hier sei nur noch erwähnt, dass schon<br />
Mitte November die Schneehöhe auf dem<br />
Julier l m betrug und sich Schneeverwehungen<br />
von annähernd 2 m Höhe gebildet hatten.<br />
Der Autoverkehr war aber nie ganz<br />
unterbrochen. ü.<br />
s*><br />
Eine französische Nationalspende zum Bau<br />
von Rennwagen macht rasche Fortschritte<br />
und lässt die berechtigte Erwartung aufkommen,<br />
dass es in Wirklichkeit möglich sein<br />
wird, schon nächstes Jahr die durch diese<br />
Gelder finanzierten Rennwagen im Kampf zu<br />
sehen. Vor wenigen Tagen trat in Paris das<br />
besonders gewählte Propagandakomitee zu<br />
einer wichtigen Sitzung zusammen, um die<br />
Massnahmen zur Werbung zu besprechen.<br />
Es wurde ein grosszügiges Aktionsprogramm<br />
aufgestellt, das verschiedene wichtige Punkte<br />
enthält. Als oberster Grundsatz für die gesamte<br />
Aktion wurde die Taktik ausgegeben,<br />
sich der grösstmöglichen Eile zu befleissen,<br />
um den Konstrukteuren die Gelegenheit dazu<br />
zu geben, in Ruhe ihre Wagen vorzubereiten.<br />
Zu den wichtigsten Massnahmen gehören<br />
die folgenden : Beeinflussung der öffentlichen<br />
Meinung zu Gunsten der Aktion, sofortiger<br />
Beginn der Einschreibung, Verkauf<br />
von speziellen Abzeichen und Organisation<br />
eines, « Journee Nationale de l'Autornobile,.»..<br />
An diesem Tage werden in ganz Frankreich<br />
Spende-Abzeichen verkauft. Der nationale<br />
Werbetag soll auf alle Fälle vor dem Monat<br />
Februar durchgeführt werden. Die einlaufenden<br />
Summen werden unverzüglich dem besondern<br />
Finanzkomitee zur Verfügung gestellt,<br />
das die Gelder den in Frage kommenden<br />
Konstrukteuren übergibt.<br />
Auf diese Weise dürfte es nicht ausbleiben,<br />
dass Frankreich schon im nächsten<br />
Jahre, dank der Unterstützung der ganzen<br />
Nation im Autosport wieder auf die gleiche<br />
Höhe kommt, wie sie jetzt Deutschland und<br />
Italien innehaben. Wie man weiter erfährt,<br />
hat das Pariser «Auto» soeben auch 10,000<br />
Fr. gezeichnet; insgesamt sind vor der offiziellen<br />
Eröffnung schon 278,150 fr. Fr. in<br />
die Kasse geflossen. Das ist ein vielversprechender<br />
Auftakt. Das Propagandakomitee begründete<br />
die Notwendigkeit der Aktion mit<br />
überzeugenden Worten : «Hüten wir uns,<br />
im Ausland die Meinung aufkommen zu lassen,<br />
dass Frankreich an den internationalen<br />
autosportliehcn Wettbewerben nichts mehr<br />
zu zeigen hat. Wir müssen uns die Gefahr<br />
eines Rückzuges vom Automobilsport vor<br />
Augen halten : Die gesamte französische<br />
Konstruktion wird 'dadurch Schaden leiden,<br />
wenn wir nur noch einen einzigen Vertreter<br />
in den Rennen haben. Vergessen wir nicht,<br />
dass die Serienfabrikation des Resultat der<br />
Prüfungen in den Schnelligkeitsveranstaltungen<br />
ist!...»<br />
Catnpbells neue Rekordversuche. Wie wir<br />
kürzlich meldeten, beabsichtigt der bekannte<br />
Weltrekordfahrer Sir Malcolm Campbell anfangs<br />
des nächsten Jahres seine Weltrekordversuche<br />
auf dem Strande von Daytona zu<br />
wiederholen, um mit dem «Blauen Vogel»<br />
die eigenen Bestzeiten erneut zu unterbieten.<br />
Wie nun offiziell bekannt wird, werden die<br />
Versuche am 20. und 21. Februar auf dem<br />
Strande von Daytona in Florida stattfinden.<br />
Um die kommende Rennformel. Eine Reihe<br />
italienischer Autosportsfachleute des R.A.CI.<br />
trat vor einigen Tagen in Mailand zu einer<br />
Sitzung zusammen, in der über die kommende<br />
Rennformel beraten wurde, die nach<br />
der jetzt geltenden vom Jahre 1937 an in<br />
Kraft treten soll. Ueber die Vorschläge, die<br />
dieses Komitee festlegte und die der A.I.A.<br />
C.R. unterbreitet werden sollen, ist nichts<br />
Näheres bekannt geworden. Im weitern wurde<br />
die Gelegenheit benutzt, um das italienische<br />
Tourenwagenreglement verschiedenen<br />
Modifikationen zu unterziehen. Schliesslich,<br />
w.urde. auch noch der Streckenverlauf<br />
der zweiten Italienrundfahrt 1935 aufgestellt.<br />
Von der Prachtsmonographie<br />
die am 30. November im Verlag Hallwag Bern erscheint, ist mehr als die Hälfte<br />
der Auflage vor Erscheinen verkauft. Es ist anzunehmen, dass die gesamte Auflage<br />
bald nach Herausgabe des Bandes vergriffen sein wird.<br />
An dem umfangreichen Werk haben über vierzig Schriftsteller und Photographen<br />
mitgearbeitet. Es ist dies die prächtigste Monographie, die je über den Kanton Wallis<br />
publiziert worden ist.<br />
Alles, was sich zwischen Rhonegletscher und Genfersee, Konkordiaplatz und Dufourspitze<br />
erhebt, alle Täler, Städtchen und Dörfer werden<br />
durch das prächtige Werk eriasst.<br />
Der Inhalt zerfällt in zwei Teile: den Text und die Bilder.<br />
Der erstere umfasst 64 Seiten mit über 30 Zeichnungen,<br />
der letztere 225 Bilder im Format 12x17 und 17x24 cm.<br />
Eine grossangelegte, in ihrer Art einzig dastehende Monographie, die jedem<br />
Freund des Wallis - ob Wanderer, Alpinist, Feriengast oder Historiker - ein<br />
Buch der Erinnerung, Belehrung u. Sehnsucht sein wird. Format des Bandes<br />
24 x 31 cm, 3% cm dick.<br />
In 3 Tagen läuft die Subskriptionsfrist ab;<br />
bis zum 30. November kostet das Werk nur Fr. 38.—, nach Ablauf des<br />
Subskriptionstermins Fr. 45.—. Bestellen Sie also sofort bei Ihrem Buchhändler.<br />
Prospekte bereitwilligst vom Verlag.
AUTOMOBIL-REVUt <strong>1934</strong> - No 9«<br />
Der Rennwagen für die Aschenbahn. Diesen Winter werden in England auch für Automobile Asrhenbahn-Rennen<br />
durchgeführt, nachdem die «dirt trak»-Rennen für Motorräder regem Interesse begegnet<br />
sind. Hier sehen wir eine der speziell für diesen Zweck gebauten Maschinen, einen «Palmer<br />
Special», die trotz klein dimensioniertem Motor Geschwindigkeiten von über 150 km/St erreicht<br />
Das Automobil im fernen Osten. Wie weitgehend der Strassenverkehr Japans bereits motorisiert ist,<br />
zeigt diese Aufnahme von den Radio-Empfangs- und Sendewagen der Polzei von Tokio. , Es sind<br />
dies moderne Hilfsmittel im Kampf gegen das Verbrechertum, wie eie manche westeuropäischen<br />
Staaten noch nicht einmal, besitzen.<br />
Die Entwicklung der Karosserie.<br />
Einer englischen<br />
Publikation entnehmen<br />
wir die obige anschauliche<br />
Darstellung des<br />
Wandels, den die Automobilkarosserie<br />
durchgemacht<br />
hat oder noch machen<br />
wird. Parallal dazu<br />
hat sich auch die Formgebung<br />
manchen Zubehörs<br />
geändert. Hier die typischen<br />
Etappen in der Metamorphose<br />
der Scheinwerfer.<br />
i.ii.iii<br />
Der fliegende Motor. Mr. Payen. ein junger französischer Erfinder, hat den oben abgebildeten, merkwürdig anzuschauenden Renn-Eindecker gebaut, mit dem er neue Schnelligkeitsrekorde aufstellen<br />
•wilL Der Apparat hat bereits seine ersten Probeflüge hinter sich, die angeblich befriedigenden Verlauf hatten. Links: Vorderansicht der Maschine. Die an eich schon, sehr bescheidenen Tragflächen<br />
erscheinen in dieser Ansicht noch besonders klein. Rechts: Der Eindecker von hinten gesehen.<br />
PRO HELVETIA<br />
|A der beliebte Schweizer<br />
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den vielen prächtigen Bildern von den Schönheiten<br />
unseres Landes, «lanrgane 1935 enthtitem<br />
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BERN, 27. Nov. <strong>1934</strong><br />
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II. Blatt<br />
BERN, 27. Nov. <strong>1934</strong><br />
Tedhin« Rundschau<br />
Zeit für die Revision.<br />
Früher war es eine Selbstverständlichkeit,<br />
dass man dem Auto von Zeit zu Zeit eine<br />
gründliche Ueberholung, bei schwerem Betrieb<br />
vielleicht sogar jährlich eine «Generalrevision»<br />
angedeihen liess. Wie viele Autobesitzer<br />
sind heute noch so rücksichtsvoll?<br />
Immer mehr bürgert sich die Praxis ein, einfach<br />
solange draufloszufahren, bis etwas nicht<br />
mehr klappt, um erst dann, möglichst kurz<br />
und billig, die Dienste des Fachmannes in<br />
Anspruch zu nehmen An Stelle der «Instandstellung»<br />
tritt immer mehr die Flickarbeit,<br />
an Stelle der «Ueberholung» immer mehr die<br />
•provisorische Störungsbeseitigung. Und dann<br />
wundert man sich, dass die modernen Wagen<br />
so rasch ausgebraucht sind.<br />
In Tat und Wahrheit stehen selbst die billigen<br />
modernen Erzeugnisse den besten Erzeugnissen<br />
der guten alten Zeit an Dauerhaftigkeit<br />
nicht nach, wenn man sie richtig behandelt.<br />
Hundert- bis hunderfünfzigtausend<br />
Kilometer können auch Kleinwagen mit<br />
Leichtigkeit erreichen, bevor sie reif für den<br />
Autofriedhof geworden sind, und mancher<br />
grössere Wagen zeigt selbst bei noch höheren<br />
Kilometerzahlen kaum irgendwelche Altersspuren.<br />
Bringt der Besitzer seinem Wagen<br />
das Verständnis entgegen, wie es früher<br />
unumgänglich nötig war, um nur fahren zu<br />
können, und scheut er sich nicht vor einem<br />
planmässigen Unterhalt, so ist die Lebensdauer<br />
eines guten heutigen Erzeugnisses eigentlich<br />
fast unbegrenzt. Die wenigen Organe,<br />
die wirklich einem .Verbrauch unterliegen,<br />
sind durch die moderne Massenfabrikation<br />
so billig geworden, dass auch grösseren Instandstellungsarbeiten<br />
nichts mehr im Wege<br />
; steht.<br />
Der günstigste Zeitpunkt für die Vornahme<br />
solcher Arbeiten ist gewöhnlich der Spätherbst.<br />
Auf den Winter hin werden an den<br />
Wagen höhere Anforderungen gestellt. Allein<br />
schon mit Rücksicht auf die durch die Kälte<br />
hervorgerufenen Störungsmöglichkeiten ist<br />
eine Ueberholung mancher Organe dringend<br />
erwünscht.<br />
Die Lichtanlage, die Zündung und der Vergaser<br />
können eine Neueinstellung benötigen,<br />
ohne die man vielleicht nie aus den Aergernissen<br />
herauskäme. Um Anlaßschwierigkeiten<br />
aus dem Wege zu gehen, ist vielleicht auch<br />
eine Neueinstellung der Ventile, sind möglicherweise<br />
neue Ventilführungen, neue Kolbenringe<br />
oder neue Kolben angezeigt. Wenn<br />
irgend einmal, so wird auch jetzt der<br />
richtige Moment zum Ersatz einer schon etwas<br />
altersschwachen Batterie, zum Ersatz<br />
abgelaufener Reifen, zur Erneuerung abgenützter<br />
Bremsbeläge gekommen sein. Auf die<br />
Notwendigkeit des Oelwechsels haben wir<br />
schon vor mehreren Wochen hingewiesen.<br />
Ein zweiter Grund für die Vornahme einer<br />
grösseren Revision im gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
dürfte in den meisten Fällen auch<br />
darin liegen, dass man jetzt am besten einige<br />
Tage auf den Wagen verzichten kann.<br />
Schwimmen die Strassen einmal in Schmutz<br />
und Nässe, so fällt der Verzicht gewöhnlich<br />
zu schwer, und im Frühling ist erfahrungsgemäss<br />
erst recht nicht mehr daran zu denken,<br />
-th-<br />
Ein neuer deutscher Schnellomnibus. Die<br />
künftigen deutschen Autobahnen werfen<br />
ihre Schatten auf die Entwicklung des Motorfahrzeuges<br />
in Deutschland voraus. Es ist<br />
möglich, dass zunächst Omnibusse als Autobahn<br />
- Spezialwagen zur Anfertigung kommen.<br />
Kürzlich wurde in Deutschland ein Omnibustyp<br />
gezeigt, der grundsätzlich neue<br />
Wege geht und dazu berufen scheint, insbesondere<br />
den Schnellwagenbau zu beeinflussen.<br />
Dieser Schnell-Omnibus besteht aus<br />
dem handelsüblichen Opel-Blitz-Chassis mit<br />
4,65 m Radstand und der sognannten «Aero-<br />
Omnibus»-Karosserie, Typ «Essen». Er hat<br />
22—23 Sitze, deren Anordnung von der im<br />
Omnibusbau üblichen abweicht. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
wird mit 110—120 km/St,<br />
angegeben. Vorführungsfahrten haben gezeigt,<br />
dass auf guten Strassen mit 100 km<br />
Tempo der Fahrkomfort auf allen Sitzen<br />
ausgezeichnet ist. Die Anordnung der Sitze<br />
gewährt jedem Fahrgast gute Aussicht, denn<br />
die Mehrzahl der Sitze ist, laut Abbildung,<br />
fischgrätenartig in Fahrtrichtung angeordnet<br />
und gleichzeitig nach der Fahrzeugmittelachse<br />
gerückt. Im Wagenheck sind 2 Sitzreihen<br />
in normaler Lage angeordnet, wobei<br />
die vordere Querreihe freien Blick durch das<br />
Gesamtansicht des Autobahn-Schnellomnibusses, der Geschwindigkeiten bis 120 km/St, erreicht.<br />
Durch die besondere, fischgrätartige Sitzanordnung wird den Passagieren mehr Bewegungsfreiheit und<br />
bessere Aussicht geboten, während gleichzeitig der Wagen niedriger gebaut werden konnte.<br />
Rückfenster ermöglicht. Die übrigen Sitze<br />
sind so tief gelegt, dass die Augenhöhe in<br />
telbar darauf befestigten Sitzen wie eine Art<br />
Glocke gestülpt.<br />
Man wird kaum fehlgehen, wenn man für<br />
die weitere Entwicklung der Omnibus-Ka-<br />
die untere Hälfte der Fenster fällt. Erreicht<br />
wurde diese Annehmlichkeit durch die unmittelbare<br />
Anordnung der Sitze auf demrosserie hauptsächlich zwei Wege als technisch<br />
vernünftig bezeichnet. Die eine Bau-<br />
Fahrzeugrahmen; Die Bauhöhe wurde dadurch<br />
um ca. 45 cm gegenüber dem Durchschnitt<br />
der bisherigen Omnibus-Typen ge-<br />
Hüllenkarosserie mit Lagerung der Nutzlast<br />
weise ist die vorbeschriebene sogenannte<br />
drückt. Die Schwerpunktlage wurde zwangsläufig<br />
ebenfalls günstiger und die Luftwider-<br />
Bauweise ist die des selbsttragenden Wa-<br />
unmittelbar auf dem Rahmen. Die andere<br />
stands-Stirnfläche vermindert. Die Gesamthöhe<br />
des Fahrzeuges beträgt ca. 2 m. Die Aggregatform vorn, hinten oder in der Mitte<br />
genkastens mit Einbau des Triebwerks in<br />
günstige Schwerpunktlage und der Radstand des Radstandes.<br />
von 4,65 m wirken sich in günstigen Fahreigenschaften<br />
aus.<br />
als gelungener Versuch zu betrachten, den<br />
Die vorliegende Konstruktion Ist jedenfalls<br />
Die Karosserie hat nur sich selbst zu tragen<br />
und ist über das Chassis mit den unmit-<br />
anzupassen. W. E.<br />
mittelgrossen Omnibus dem Schnellbetrieb<br />
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10 AUTOMOBIL-REVUfc 1954<br />
Tatra-Lizenz für Frankreich. Wie wir hören,<br />
haben die französischen Automobil- und<br />
Flugmotoren-Wefke Dietrich-Lorraine die<br />
Lizenz für den Bau des neuesten 8-Zylinder-<br />
Tatra-Typs erworben. Die Produktionsaufnahme<br />
wird spätestens Anfang 1935 erfolgen.<br />
Importhaus, Schweizer Vertretung grosser<br />
amerikanischer Fabriken von Autoölen ganz<br />
erstklassiger Marken, mit zahlreicher Kundschaft<br />
im Kanton Bern, sucht in BERN-<br />
STADT einen<br />
11140<br />
nydraulische Bremse mit Servoapparat.<br />
Durch einfachen Anbau eines Servoapparates<br />
lässt sich auch jede hydraulische Bremse in<br />
eine Servobremse umwandeln, wie das die<br />
untenstehende Skizze zeigt. Eine diesbezügliche<br />
Konstruktion war an der Olympiaschau<br />
Der mit dem Hauptbremszylinder kombinierte<br />
Unterdruck-Servoapparat.<br />
zu sehen. Normalerweise sind allerdings bei<br />
hydraulischen Bremsen die Kraftübertragungsverluste<br />
so gering, dass man auch ohne<br />
Servokraft auskommt. Die Kombination hydraulische<br />
Bremse Servoapparat dürfte also<br />
mehr nur für Schwerfahrzeuge in Frage<br />
kommen.<br />
-y-<br />
Versuche mit Butan als Brennstoff für<br />
Explosionsmotoren. Butan — C4H10 — ist<br />
ein Kohlenwasserstoff, welcher seit Jahren<br />
als Nebenprodukt in der amerikanischen<br />
Petroleumfabrikation bekannt ist und bis vor<br />
kurzem keine rechte Verwendung gefunden<br />
hat. Endlich gelang es Butan mit ca. 20 %<br />
Propan — C3H8 — einem andern Kohlenwasserstoff,<br />
gemischt für ortfeste Motoren<br />
verwendbar zu machen und bald darauf<br />
auch im Lastwagenbetrieb Eingang zu verschaffen<br />
Besonders die niedrigen Preise dieses<br />
Brennmaterials haben ihm dann rasch<br />
eine feste Kundschaft erworben. Allerdings<br />
wird mit dem zunehmenden Absatz auch der<br />
Preis wieder steigen, inzwischen hat sich jedoch<br />
gezeigt, dass dieser Betriebsstoff andere<br />
Vorteile gegenüber Benzin aufzuweisen<br />
hat und zwar verträgt es ohne zu klopfen<br />
wesentlich höhere Kompressionsverhältnisse<br />
und vergast viel leichter, so dass auch bei<br />
kaltem Motor das « Auswaschen » der Zylinderlaufflächen<br />
nicht eintreten kann.<br />
In der kalifornischen Universität hat man<br />
eine längere Reihe von Versuchen mit der<br />
Butan-Propan-Octan-Mischung gemacht, die<br />
im amerianischen Handel als wasserhelle,<br />
geruchlose Flüssigkeit zu haben ist. Diese<br />
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sich weiter ausbilden und<br />
die deutsche Sprache erlernen<br />
könnte. 65515<br />
Off. an Andrä Cuendet,<br />
Lehrer, Ciarens (Waadt).<br />
Versuche haben den Beweis erbracht, dass<br />
der neue Betriebsstoff in den meisten Fällen<br />
dem gewöhnlichen Benzin, welches keine<br />
Beimischungen zur Verbesserung der Klopffestigkeit<br />
enthält, überlegen ist. Va.<br />
des FaftavevsE<br />
Ein alter, ewig junger Rat. Lässt man den<br />
Wagen irgendwo stehen, so soll immer nicht<br />
nur die Handbremse gut angezogen, sondern<br />
auch ein kleiner Gang eingeschaltet werden,<br />
damit der Wagen nicht wegrollen kann, wenn<br />
sich — was ziemlich oft vorkommt — die<br />
Handbremse von selbst löst. -at-<br />
Die Zentralschmierung muss gereinigt werden<br />
! Wenigstens drei- bis viermal im Jahre<br />
sollte man daran denken, die Zentralschmierung<br />
seines Wagens einer gründlichen Reinigung<br />
zu unterziehen. Es ist das eine ganz<br />
leichte Arbeit, die sich tausendfach lohnt, weil<br />
man dann sicher sein kann, dass alle<br />
SchmierstelJen richtig mit Oel versorgt werden,<br />
dass sie also nicht trocken laufen und<br />
Schaden nehmen können.<br />
Man nimmt diese Reinigung zweckmässig<br />
dann vor, wenn gerade einmal der Oelbehälter<br />
der Zentralschmierung leer geworden<br />
ist. Man füllt in diesem Falle den Behälter<br />
mit Petroleum voll und betätigt nun den<br />
Druckknopf mit dem Fuss so lange, bis alles<br />
Petroleum verbraucht ist. Zwischendurch<br />
überzeugt man sich, ob an allen Schmierstellen<br />
auch wirklich das Petroleum sauber<br />
und klar heraustropft. Erscheint an einer<br />
Schmierstelle kein Petroleum, so ist die zugehörige<br />
Leitung verstopft, man muss sie<br />
ausbauen, um sie mit Hilfe eines feinen<br />
Drahtes zu säubern. Erscheint aber an allen<br />
Schmierstellen Petroleum, dann kann man<br />
den Oelbehälter wieder mit Oel füllen. Der<br />
Druckknopf wird dann so-lange betätigt, bis<br />
aus den Schmierstellen reines Oel heraustronft.<br />
Und damit ist die ganze Arbeit beendet.<br />
-J-<br />
Das Gedächtnis auf dem Lenkrad. Es soll<br />
Menschen geben, deren Gedächtnis nur in<br />
Notizen besteht und die restlos alles vergessen,<br />
was sie nicht niederschreiben können.<br />
Ihnen, aber auch zahlreichen anderen Fahrern,<br />
dürfte der rechts skizzierte, am Lenkrad<br />
anklammerbare Notizblock gute Dienste<br />
leisten, der kürzlich in England patentiert<br />
wurde. Gerade in der kälteren Jahreszeit<br />
knöpft man nicht gerne Mantel und Rock<br />
auf, um zum Notizbuch zu gelangen, wenn<br />
i einen ein Geistesblitz durchzuckt. Mit Block<br />
ohne weiteres hinsehen kann, für grosste<br />
Sauberkeit sorgen : Unter der Haube! Gerade<br />
hier sollte man besonders sorgsam alles<br />
reinigen. Denn schliesslich ist der Motor und<br />
alles, was damit zusammenhängt, die Seele<br />
des Wagens. Und weiter kann der gerade<br />
hier sich ansammelnde Oelschmutz nicht nur<br />
die Ursache sein zu allen möglichen Störungen,<br />
er kann sogar zur Vernichtung des ganzen<br />
Wagens führen, wenn ein an sich harmloser<br />
Vergaserbrand ausbricht. Grösste Sauberkeit<br />
unter der Haube ist daher geboten l<br />
Wie aber bekommt man den « Oelfilm»<br />
am besten weg? Mit Waschbenzin. Aber<br />
Vorsicht damit, allergrösste Vorsieh'. Nicht<br />
nur weil Benzin, das mit der Gummiisolierung<br />
der elektrischen Kabel in Berührung<br />
kommt, diese langsam aber sicher zerstört;<br />
es kann sogar leicht zu einem Wagenbrand<br />
führen. Ohne dass man es merkt, ist oft ein<br />
Kabel defekt. Kommt es dann durch die Bewegungen<br />
beim Reinigen einem Metallteil zu<br />
nahe, kann Kurzschluss entstehen und ein<br />
Funken überspringen, der das Waschbenzin<br />
entzündet. Auch durch einen Reinigungspinsel,<br />
dessen Borsten in Blech gefasst sind,<br />
kann «Schluss» herbeigeführt werden, der<br />
vielleicht katastrophale Folgen hat.<br />
Wenn man unter der Haube mit Waschbenzin<br />
arbeiten will, ist es deshalb immer<br />
ratsam, vorher d'e Batterie abzuhängen.<br />
dieif<br />
«Auto-Bücherschau 1933», ein Nachschlagewerk<br />
für die im Jahre 1033 über den Automobilismus<br />
herausgegebenen deutschsprachigen Neuerscheinungen<br />
(mit Einschluss einiger der Motorverkehrswirtschaft<br />
verwandter Gebiete wie Treibstoffe, Strassenbau,<br />
Verkehrsfragen, Karten usw.), im Auftrag des<br />
Reichsverbandes der Automobilmdustrie E. V. zusammengestellt<br />
von Dr. E. W. Böhme (-RDA), Berlin,<br />
Verlag Klasing & Co., G.m.b.H., <strong>1934</strong>, 56 S.,<br />
gr. 8°, RM. 2.—.<br />
Soeben bringt der RDA eine sog. Autobücberschau<br />
1933 heraus, die in handlicher Buchform zusammengestellt<br />
vom Bibliothekar des RDA, Dr. E.<br />
W. iBöhme, verlegt von Klasing & Co., das nützliche<br />
Nachschlagwerk für den Autofabrikanten, IngenieuT,<br />
Händler. Rechtswissenschaftler, Brennstoff-Chemiker,<br />
Fachjournälisten darstellt. Volkstümlich-propagandistische<br />
Reisebücher sind in der<br />
Broschüre von Dr. Böhme ebenso aufgeführt wie<br />
die Werbeschriften, die Atlanten, die Landkarten-<br />
Systeme der grossen Gummi- oder Brennstoffkonzerne,<br />
•wissenschaftliches, ebenso wie technisches,<br />
statistisches, sportliches oder handelspolitisches<br />
Material. Klare Uebersicht des Inhaltsverzeichnisses<br />
ermöglicht es, ohne Zeitverlust jenes<br />
Druckwerk und seine Bezugsmöslichkeit zu ermitteln,<br />
das gewünscht wird. Diese .Fachbibliographie<br />
wird jährlich fortgesetzt werden und damit<br />
Praktikern und Wissenschaftlern laufende Unter-<br />
«tützunr ihrer Arbeiten bieten.<br />
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Eine praktische Neuheit: der auf dem Lenkrad<br />
anklammerbare Notizblock.<br />
und Bleistift auf dem Lenkrad dagegen lassen<br />
sich auch noch im Schnellzugstempo Gedanken<br />
verewigen — wenn vielleicht auch<br />
nur in Form von Kreuzchen (deren Bedeutung<br />
man dann vergisst oder im Jenseits<br />
wiedererkennt). Warum also nicht? Schliesslich<br />
kann man sich ja anch noch vor Antritt<br />
der Fahrt das Endziel aufschreiben, wenn<br />
man gar zu vergesslich ist. -at-<br />
Ziindkerzenrelngung durch Sandstrahl. Die<br />
amerikanischen Tank- und Service-Stationen<br />
suchen sich bekanntlich ihre Kunden mit allen<br />
möglichen kleinen Hilfeleistungen warm<br />
zu halten. Das Qratis-Auffüllen des Kühlers,<br />
Abwischen der Windschutzscheibe, Pneuaufpumpen<br />
und andere kleine « coups de main »<br />
gehören schon lange zu den Selbstverständlichkeiten.<br />
Als neueste, sehr angenehm empfundene<br />
Gratiszugabe bieten nun manche<br />
Service-Stationen eine rasche Zündkerzenreinigung<br />
mit einem Sandstrahlgebläse an.<br />
Während der Kunde darauf wartet, dass der<br />
Benzintank aufgefüllt oder das Chassis abgeschmiert<br />
wird, hat sich ein dienstbarer<br />
Geist schon der Zündkerzen bemächtigt, die<br />
nun Stück für Stück einem Sandstahl ausgesetzt<br />
werden. Nach vollzogener Prozedur, die<br />
nur einige Minuten dauert, ist das Gesicht der<br />
Kerzen wieder so blank und sauber wie neu<br />
und wenige geschickte Handgriffe biegen<br />
auch noch die Elektroden auf den korrekten<br />
Abstand. Kurzsichtige Händler könnten glauben,<br />
dass durch diesen Kundendienst der<br />
Zündkerzenverkauf zurückgehen müsse. Das<br />
Gegenteil ist der Fall, denn praktisch wird<br />
gerade die erhöhte den Kerzen zugewandte<br />
Aufmerksamkeit häufiger als sonst zum Ersatz<br />
zweifelhafter Kerzen veranlassen, -th-<br />
Vorslcht bei der Relnigunt des Motors.<br />
Ein Fahrer, der seinen Wagen liebt und der<br />
auch wirklich Ordnung kennt, begnügt sich<br />
nicht, ihn äusserlich strahlend blank zu<br />
putzen, er wird auch dort, wo man nicht<br />
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Bern, Dienstag, 27.November <strong>1934</strong><br />
III. Blatt der „Automobil-Revue" No.96<br />
10 Gebote für den Automobilisten<br />
Kleiner Autoknigge mit umgekehrten Vorzeichen.<br />
I.<br />
Das Lenkrad mit beiden Händen zu halten,<br />
ist ein typisches Anfängerzeichen. Setze<br />
dich diesem Verdacht nicht aus! Sehr dekorativ<br />
ist es, die nicht gebrauchte Hand lässig<br />
aus dem Wagen baumeln zu lassen. Motorräder<br />
fahren sich bekanntlich am besten freihändig.<br />
II.<br />
Die Hupe sei deiner besonders intensiven<br />
Benutzung empfohlen. Sie ist dazu da. Am<br />
zweckmässigsten bedient man sie, wenn<br />
man sie kurz, aber energisch 5—6 mal hintereinander<br />
ertönen lässt. Dadurch vermeidest<br />
du die Gefahr, von Bekannten übersehen<br />
zu werden. Es empfiehlt sich ferner, dem Polizisten<br />
bei «Halt» durch dies abgehackte<br />
Signalgeben eine ernsthafte Rüge für seine<br />
boshafte Verkehrsbehinderung zu erteilen.<br />
Schliesslich willst du doch als gewissenhafter<br />
Mensch pünktlich beim Jass sein.<br />
III.<br />
Kleine improvisierte Landstrassen rennen<br />
sind einer der Hauptreize des Automobilismus.<br />
Mit 4 PS unter der Haube kan man ganz<br />
gut die Wettfahrt mit einem 4-Liter-Achtzylinder<br />
aufnehmen. Die moralische Unterstützung<br />
gibt dir das Beispiel von David und<br />
Goliath. Solltest du einen Chauffeur haben,<br />
so muss diese Regel das A und 0 seiner<br />
Dienstanweisung sein<br />
İV.<br />
Gelingt es dir ausnahmsweise nicht, den vor<br />
dir liegenden Sportwagen zu überholen, so<br />
lass wenigstens die hinter dir liegende Super-Maschine<br />
nicht vorbei. Die Strasse in<br />
ihrer vollen Breite dient dem Verkehr. Besser,<br />
dein Hintermann schluckt Stunden lang<br />
deinen Staub als du 2 Minuten den des<br />
Ueberholers. Kommt er trotzdem an dir vorbei,<br />
so mache deinem Unmut über diese<br />
Landstrassenflegelei kräftig Luft<br />
V.<br />
Kameradschaft der Landstrasse ist eine oberfaule<br />
Angelegenheit. Wer seinen Wagen nicht<br />
bedienen kann, wer zu wenig Benzin mitgenommen<br />
hat, wer am Baum oder im Graben<br />
gelandet ist — dem geschieht nur recht, und<br />
es liegt kein Grund vor, für solche Ignoranten<br />
Zeit und Mühe zu opfern. Aus pädagogischen<br />
Erwägungen empfiehlt es sich, im<br />
Vorbeifahren ein höhnisches Gesicht zu machen<br />
oder missbilligend den Kopf zu<br />
schütteln. Du verlangst ja auch keine Hilfe,<br />
wenn du mal eine Panne hast. Oder doch?<br />
VI.<br />
Die lästigen Verkehrsvorschriften straft<br />
man am besten mit Nichtachtung. Wo sollte<br />
es hinführen, wenn du all die vielen Schilder<br />
und Warnungstafeln beachten wolltest! Insbesondere<br />
die weltabgeschlossenen Insassen<br />
der Krankenhäuser und Schulen sind hocherfreut,<br />
wenn du durch fröhliches Hupen ein<br />
Zeichen der Aussenwelt zu ihnen dringen<br />
lässt<br />
Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />
Roman von Ernst Wiechert<br />
(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />
«Was vergessen?» fragte er leise.<br />
Einen Augenblick knickte die Gestalt vor<br />
ihm zusammen. Dann deckte sie beide Hände<br />
vor das Gesicht und versuchte, sich mit einem<br />
jähen Sprung in das Dunkel zu werfen.<br />
Aber Jürgens Hand Hess nicht los.<br />
«Man muss dich in den Strom hängen»,<br />
sagte er, «dass du abkühlst. Oder einen Ring<br />
durch die Nase wie beim Bullen auf der Domäne<br />
... das nächste Mal, Freundchen, behältst<br />
du kein Glied ganz, verstanden?» Und<br />
er gab ihm einen Fusstritt, dass er aus dem<br />
Schacht des Lichtes wie in einen Abgrund<br />
stürzte. Hinter den fliehenden Füssen schloss<br />
das Schweigen sich wieder zu, und erst nach<br />
einer Weile, vom Dorfende her, erklang der<br />
Pfiff auf zwei Fingern, den Jürgen kannte.<br />
Er starrte in die Schwärze hinein, die sich<br />
gespalten zu haben schien, und von dort auf<br />
das rötliche Fenster, das wehrlos in der ungeheuren<br />
Nacht leuchtete. Einmal wird es<br />
der Richtige sein, dachte er noch, bevor er<br />
ins Haus ging.<br />
VII.<br />
Wagenpflege überlass ruhig den Pedanten,<br />
die auch darin zeigen, dass sie Menschen<br />
zweiter Klasse sind. Fingerdick muss der<br />
Dreck auf Kotflügeln und Motorhaube liegen,<br />
auch die Schutzscheibe muss von Spritzern<br />
überkrustet sein. Daran sieht man, dass du<br />
viel fährst. Durch den Sektor des Scheibenwischers<br />
siehst du immer noch genug. Man<br />
soll es deinem Wagen anmerken, dass er<br />
viele Tausend schwerer Kilometer hinter<br />
sich hat. Die ganze Stadt wird dich bewundern,<br />
wenn du einem solchem Wagen in<br />
ebenso schmutzigem Trenchcoat entsteigst,<br />
um in der eleganten Bar bei einem Flip nebenbei<br />
zu erzählen, gestern Abend in Paris<br />
sei es in der Moulin Rouge genau so langweilig<br />
gewesen. Caracciola wird platzen,<br />
wenn er dich sieht! Vergiss aber nicht, nach<br />
dem Aussteigen den etwas schwankenden<br />
Gang anzunehmen, wie du ihn bei Seeleuten<br />
und Automobilisten nach langer Fahrt oft gesehen<br />
hast.<br />
VIII.<br />
Bei Picknicks und Wochenendfahrten<br />
schimpfst du entweder über die unerträgliche<br />
Hitze oder die schauderhafte Kälte. Ist<br />
das Hotel, in dem du einkehrst, modern, so<br />
bemerkst du treffend, du seist nicht aus der<br />
Großstadt gekommen, um dich von demselben<br />
abgestandenen Komfort langweilen zu<br />
lassen. Ist es einfach eingerichtet, so hast du<br />
erst recht Grund zur Kritik, denn schliesslich<br />
willst du dich am Wochenende erholen<br />
und nicht über die kleinen Alltäglichkeiten<br />
des Lebens ärgern.<br />
IX.<br />
Autos bezahlen tun nur die Pedanten. Der<br />
Autohändler kann froh sein, dass er überhaupt<br />
einen Wagen weniger in seinem überfüllten<br />
Lager hat. Welche Reklame ausserdem,<br />
wenn du seine Marke fährst! Eigentlich<br />
müsste er noch Geld zugeben. Drängt<br />
der kleinliche Manichäer aber doch auf Bezahlung,<br />
so verkaufst du die lächerliche Klamotte<br />
einfach weiter; das tust du um so lieber,<br />
als du ja sowieso auf das neu herausgekommene<br />
hellblaue 8-Zylinder-Supersport-<br />
Kabriolett ein Auge geworfen hattest. Die<br />
Methode ist bewährt und unbedingt zuverlässig,<br />
an neuen Modellen fehlt es ja Gott sei<br />
Dank nicht.<br />
X.<br />
Die Grossen des Volants sind ausnahmslos<br />
deine Duzfreunde. Wenn du irgendeine Anekdote<br />
von «Karratsch» hörst oder liest, so<br />
hast du sie zufällig gerade miterlebt. Chiron<br />
hat sich die erdenklichste Mühe gegeben,<br />
dich für den Rennsport grossen Stils zu gewinnen.<br />
Wenn du freilich' wolltest!... aber<br />
wozu? Eine müde Geste mit der Hand<br />
drückt Genialität und Interesselosigkeit<br />
hinreichend aus. Hans Stuck hat dir einen<br />
rührenden Dankesbrief geschrieben, weil er<br />
deinen Tips für die Kurventechnik seinen<br />
Sieg im Grossen Preis der Schweiz ver-<br />
Ob sie Freundschaften im Dorf habe,<br />
fragte er nach dem Essen. Sie sah ihn verwundert<br />
au. Nein, sie habe keine Freundschaften.<br />
Sie gehe einkaufen, spreche ein<br />
paar Worte mit dem Krugwirt und komme<br />
zurück.<br />
«Sei vorsichtig», sagte er nach einer<br />
Weile, als er schon an einem neuen Netz<br />
knüpfte. «Verschliesse das Haus, wenn ich<br />
auf dem Wasser bin... sie sind hier wie<br />
die Stiere ...»<br />
Sie erwiderte nichts, aber als er lange danach<br />
aus dem Schatten seiner Brauen auf sie<br />
blickte, war sie errötet und das Blut stand<br />
noch unter ihren Haarwurzeln.<br />
Die Veränderung ihres Gesichts traf ihn<br />
gleich dem schweren Stoss einer Woge und<br />
wusch die schützende Decke von seiner<br />
dumpfen Verschlossenheit. Er erzitterte bis<br />
in die schweren Hände hinein, die an den<br />
Maschen des Netzes arbeiteten. Er sah ihren<br />
geneigten Scheitel und .sah, dass sie wie eine<br />
Heilige in der Armut seines Hauses und seines<br />
Lebens war. .Streicheln müsste man sie',<br />
dachte er, .streicheln, wie über eines Kindes<br />
Haupt... aber sie würde glauben, dass auch<br />
ich... ein schmutziges Wort habe ich gesagt<br />
... von den Stieren...'<br />
Er stand schnell auf und hängte das<br />
Netz an den Holzpflock in der Balkenwand.<br />
Der Regen schlug an das Fenster. «Gut ist es<br />
für den Acker», sagte er, «warm wird das<br />
Korn liegen, wie bei einer Mutter.»<br />
«Ja», sagte sie, ohne aufzusehen.<br />
Er gine noch einmal vor das Haus, stand<br />
dankt. Nur musst du dich hüten, mit jemand<br />
zusammenzutreffen, der Stuck oder Caracciola<br />
oder Chiron wirklich kennt.<br />
Befolgst du diese Gebote gewissenhaft, so<br />
glaubst du vielleicht Anspruch darauf erheben<br />
zu dürfen, als Ueber- oder Edelautomobilist<br />
angesehen zu werden. Bedenke aber<br />
stets, dass sie nur für dich Geltung haben.<br />
Richten sich gewöhnliche Automobilisten danach,<br />
so musst du ihr Verhalten als anmassend,<br />
flegelhaft, snobistisch, kurzerhand als<br />
unerträglich bezeichnen.-<br />
Der reichste Kaufmann des<br />
Mittelalters<br />
«Einem tapferen Herzen ist nichts<br />
unmögliche Jacques Cceur<br />
Im Herzen Frankreichs, in dem entzückenden<br />
alten Bourges, dessen gotische Kathedrale<br />
in jeder Kunstgeschichte einen Ehrenplatz<br />
einnimmt, steht ein stattliches Schloss<br />
aus dem XV. Jahrhundert: das Palais Jacques<br />
Coeur. Darin lässt der französische<br />
Staat zur Zeit bedeutende Instandsetzungsarbeiten<br />
vornehmen-<br />
Wer war der Mann, der nicht einmal den<br />
Adelstitel in seinem Wappen trägt und dennoch<br />
vor 500 Jahren einen solchen Palast<br />
sich erbauen konnte? Vor dem Eingang zum<br />
Palais steht ein Denkmal. Es zeigt ihn im<br />
langen fallenden Gewände des Kreuzfahrers,<br />
das Schwert zur Seite, den Turban auf dem<br />
Kopfe. Die Haltung ist wahrhaft königlich,<br />
überlegen und zugleich gelassen. Die Augen<br />
scheinen die Welt zu umspannen, Mund und<br />
Kinn drücken sichere Energie aus. Der Adel<br />
einer seiner Kräfte bewussten Persönlichkeit,<br />
eines Renaissance-Menschen vor der<br />
Renaissance, liegt über dem Gesicht. Welches<br />
Schicksal hatte dieser heute fast unbekannte<br />
Mensch des Mittelalters?<br />
Der Beherrscher der Welt.<br />
Der Franzose Jacques Coeur war einmal<br />
— nur durch eigenes Können — der reichste<br />
Mann seiner Zeit. Der grösste Kaufmann des<br />
Mittelalters, von dem in seiner Heimat, dem<br />
Berry, das Wort umging: «Der König tut,<br />
was er kann — Jacques Coeur, was er<br />
will.» Der Kaufmann Jacques Coeur hatte<br />
mehr Angestellte, als der König von Frankreich<br />
Soldaten. Seine sieben Schiffe brachten<br />
Waren nach drei Erdteilen, sie landeten<br />
in den Häfen Frankreichs, Kataloniens, Italiens,<br />
Englands, Afrikas und Asiens. Er besass<br />
Blei-, Kupfer- und Silber-Bergwerke,<br />
mehr als dreissig Güter, zwei Häuser in Paris,<br />
zwei in Tours, sechs in Lyon, zahlreiche<br />
andere in anderen Städten Frankreichs Sein<br />
Palais in Bourges, das jetzt als «Monument<br />
historique» unter staatlichem Schutz steht,<br />
übertraf an Eleganz das Louvre in Paris und<br />
die königlichen Residenzen. Der König von<br />
Frankreich war in der Hand dieses Mannes,<br />
den er zu seinem Finanzminister ernannte<br />
und von dem er privaten Kredit aufnehmen<br />
musste, um seine Kriege weiterführen zu<br />
können.<br />
Der Aufstieg.<br />
Dieser Mann, Jacques Coeur, hat einen<br />
ebenso ungewöhnlichen Aufstieg wie Absturz<br />
im Dunkel des kleinen Hofplatzes und<br />
lauschte hinaus. Der Regen fiel in sein Haar<br />
und baute eine rauschende Wand um sein<br />
Gesicht. Das letzte Licht erlosch im Dorf.<br />
Er glaubte Schritte zu hören, ein atemloses<br />
Schleichen um das Haus, aber es war sein<br />
Blut, das zum Herzen floss. Niemand war<br />
da, nur der leise Ton, mit dem die 'Erde den<br />
Regen trank. So war es gewesen, wenn das<br />
Kind getrunken hatte, das nicht sein eigen<br />
gewesen war und das nun lange unter der<br />
Erde lag. Tropfen rannen nun wohl über den<br />
kleinen Sarg, langsam und dunkel wie in seinen<br />
Adern. Schön musste es sein, ein Kind<br />
zu haben, ein Hilfloses, um das man die<br />
Hände legen könnte...<br />
Er' erwachte erst, als die Tropfen aus seinem<br />
Haar über die Wangen flössen, umkreiste<br />
noch einmal das Haus, schlug ein<br />
heimliches Zeichen nach allen vier Winden<br />
und ging dann in seine Kammer. Bevor er<br />
sich niederlegte, verschloss er die Tür und<br />
hängte den Schlüssel unter den alten<br />
Kupferstich, den sein Grossvater erworben<br />
hatte und der Petri Fischzug darstellte.<br />
Von diesem Abend ab blieb der Regen<br />
über dem Land. Nebel stand über den Wäldern,<br />
und die Erde floss über, so dass der<br />
dunkle Strom nicht als ein Abgrund, sondern<br />
als eine Brücke erschien. Das Sommergetreide<br />
verdarb, auf den Winteräckern stand<br />
dunkles Wasser, die Kartoffeln begannen zu<br />
Aufstieg und Absturz von Jacques Coeur.<br />
erlebt. Er ist 1395 in Bourges als Sohn eines<br />
wohlhabenden Pelzhändlers geboren, erhält<br />
eine sorgsame Erziehung in der Absicht,<br />
ihn zum Geistlichen auszubilden, wendet sich<br />
aber weltlichen Geschäften zu, obwohl er bereits<br />
Titel und Rechte eines Klerikers trägt.<br />
23 Jahre alt, heiratet er. Neun Jahre später,<br />
im Dienste eines Münzers, begeht er eine<br />
Unregelmässigkeit: Er lässt bei der Münzherstellung<br />
das Edelmetall unter der vorgeschriebenen<br />
Mindestmenge beimischen, wird<br />
verurteilt, aber gegen Zahlung einer Geldstrafe<br />
von weiterer Verfolgung freigesprochen.<br />
Von diesem Zeitpunkt an beginnt der phantastische<br />
Aufstieg von Jacques Coeur. «Wenn<br />
ein Mann, der sich einmal eine Verfehlung<br />
hat zuschulden lassen kommen, sich wiederaufrichtet»<br />
— so schreibt einer seiner Biographen,<br />
M. Dufey — «so wird er grösser,<br />
indem er aus seinen Fehlern lernt.» Bereits<br />
im Jahre 1432 unternimmt Jacques Coeur<br />
einen kaufmännischen Eroberungszug in die<br />
Levante, gründet eine Handelsniederlassung<br />
in Damaskus, die erste französische Firma<br />
im Orient, und errichtet nach seiner Rückkehr<br />
eine Filiale in Montpellier, denen weitere<br />
in Marseille, Tours, Bourges und anderen<br />
Städten folgen-<br />
« Le petlt roi de Bourges.»<br />
Drei Jahre später muss der unglückliche<br />
Karl VII., König von Frankreich, vor den<br />
Engländern nach Bourges flüchten, dem letzten<br />
Zufluchtsort, der ihm geblieben ist. Um<br />
sich die Hilfe von Jacques Coeur zu sichern,<br />
ernennt er ihn zum Leiter der Münze von<br />
Bourges und Paris. Jacques Coeur, der<br />
«kleine König von Bourges», wie ihn seine<br />
Warmereguüerun<br />
Preis 24r/28*-Fr<br />
faulen, ehe sie in die Keller kamen. Aus den<br />
ertrinkenden Wohnungen der Erde stand das<br />
Getier auf und floh in die Scheunen der Menschen,<br />
wo es die ärmlichen Vorräte zerstörte.<br />
Zuerst standen die Menschen vor ihren<br />
Türen, sahen nach den Wolken und warteten.<br />
Dann sah man sie um die Mittagszeit auf<br />
den Feldern stehen, die Hand in eine Garbe<br />
stecken, eine triefende Kartoffelstaude aus<br />
der Erde ziehen. Und dann blieben die Dörfer<br />
schweigend, dunkel, tot. Die Krähen<br />
sammelten sich in den welkenden Bäumen<br />
über den Höfen, ein Hund strich über die<br />
Felder und kratzte die letzten Mäuse aus<br />
ihren Löchern. Es war, als sei der Regen<br />
bitter und vergiftet. Nicht nur wuchs das<br />
Moos auf den feuchten Dächern, nicht nur. bedeckten<br />
sich die Eggen und Pflüge, die noch<br />
immer wartend,auf den Feldern standen, mit<br />
Rost, sondern auch in die Seele der Menschen<br />
frass sich langsam und zerstörend der<br />
erste Hauch des kommenden Schicksals ein.<br />
Garben verschwanden von den Feldern,<br />
Kartoffeläcker wurden des Nachts von Unbekannten<br />
geerntet. Speicherschlösser wurden<br />
mit Gewalt geöffnet, und an den frühen<br />
Abenden hob sich mitunter der Lärm eines<br />
Streites, der Hass einer Schlägerei über das<br />
dunkle Dorf, vom Heulen der Weiber, vom<br />
Gebell der Hunde begleitet<br />
(Fortsetzung folgt.)
u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 96<br />
Feinde nennen, bringt Ordnung in die zerrütteten<br />
Staatsfinanzen, wird geadelt, wird Fi-<br />
er in ein Kloster flüchtet, das ihm ein Asyi<br />
liehe findet einen Weg zu entfliehen. Obwohl<br />
nanzminister des Königs, der Bankier Frankreichs,<br />
der den gesamten Handel des Landes nächtliches Attentat auf das Kloster miss-<br />
gewährt, wird er auch hierher verfolgt. Ein<br />
in seinen Händen hat.<br />
lingt. Einer seiner alten Getreuen befreit ihn<br />
Gleichzeitig beginnt seine politische Kar-<br />
und bringt ihn nach Marseille. Auf einem be-<br />
riere. Der König betraut ihn damit, die Generalstände<br />
der Languedoc, d. h. das Parlament<br />
der drei Stände dieser Provinz, zu leiten.<br />
Er wird zum Schlichter politischer<br />
Kämpfe ernannt. Er geht nach Genua, um die<br />
Republik Genua Frankreich einzugliedern. Er<br />
befriedet ein Kirchenschisma und zieht wie<br />
ein Triumphator in Rom ein. Und Jacques<br />
Coeur schiesst dem König von Frankreich<br />
200,000 Taler vor, damit er Soldaten anwerben<br />
kann, die die Normandie von den Engländern<br />
befreien. Als der König in Rouen<br />
einzieht, sieht man den Grafen von Dunois,<br />
den Herrn von Varenne und den Kaufmann<br />
Jacques Coeur Seite an Seite, alle drei, die<br />
höchsten Würdenträger des Königs, in gleicher<br />
Weise gekleidet.<br />
Jacques Coeur hat den Höhepunkt seiner<br />
glänzenden Laufbahn erreicht. Seine Tochter<br />
hat er mit dem Vicomte von Bourges verheiratet.<br />
Sein ältester Sohn ist Erzbischof<br />
von Bourges. «A vaillants cceurs rien impossible!»<br />
(Tapferen Herzen ist nichts unmöglich)<br />
— der Wahlspruch von Jacques Coeur,<br />
der noch heute über dem Portal seines Palais<br />
zu lesen ist, hat sich bewahrheitet. Aber<br />
gerade als seine Macht am stärksten erscheint,<br />
beginnt sein jäher Absturz, nicht<br />
minder phantastisch in seinem Ausmass als<br />
der völlig einmalige Aufstieg dieses ungewöhnlichen<br />
Mannes.<br />
Der Absturz.<br />
Zwei Günstlinge des Königs Karl VII.,<br />
Chabannes de Dammartin und La Tremoille,<br />
verleumden ihn, während er im Auftrage des<br />
Königs in Lausanne Verhandlungen führt<br />
Als er zurückkehrt, ist er Angeklagter. Seine<br />
stärkste Fürsprecherin, Agnes Sorel, die Favoritin<br />
des Königs, war vor kurzem gestorben,<br />
und der schwache König, der Jacques<br />
Coeur unendlichen Dank schuldet, ganz in<br />
den Händen der gewissenlosen Widersacher<br />
dieses Mannes. Haltlose Verleumdungen wie<br />
die, er habe Agnes Sorel vergiften lassen,<br />
genügen, um Jacques Coeur dem Gefängnis<br />
zu überliefern. Sein Hab und Gut wird beschlagnahmt,<br />
der Hauptankläger zum Untersuchungsrichter<br />
bestellt.<br />
Zwei Jahre lang zieht sich der Prozess<br />
hin. Am 22. März 1453 stellt man ihn unter<br />
die Folter — und Jacques Coeur, unmenschlich<br />
gepeinigt, gesteht das, was seine Ankläger<br />
wollen. Die Strafe, die man ihm zuerkennt,<br />
lautet auf — 400,000 Goldtaler, eine Riesensumme,<br />
die niemand ausser Jacques Coeur<br />
zu seiner Zeit jemals hätte aufbringen können-<br />
Ausserdem wird sein gesamter Besitz<br />
beschlagnahmt, und der Mann, der die Normandie<br />
von den Engländern befreit hat, Verbannt.<br />
Obwohl selbst der Papst sich persönlich<br />
für Jacques Coeur einsetzt, wird der haltlose<br />
Urteilsspruch vollstreckt. Die Richter teilen<br />
sich in die Beute des Verurteilten; der König<br />
selbst nimmt 100,000 Taler und überlässt<br />
den Rest den Geiern seines Gefolges.<br />
Jacques Coeur ist gestürzt. Aber man<br />
lässt ihm nicht einmal die Freiheit des Exils,<br />
er muss im Kerker bleiben. Der Unglück-<br />
Automobil-Salon in<br />
New York, Januar 1935<br />
Studienreisen nach Amerika zum Besuch<br />
des Automobil-Salon in New York,<br />
der Automobil-Fabriken von Detroit<br />
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in Amerika.<br />
cfreoeh,
N°96 -<br />
ODBI<br />
ODICECP<br />
Der Erfolg der Bluse ist mit dem des<br />
Jackenkleides seit jeher eng verbunden, denn<br />
wenn sich die Kostümmode nicht durchsetzt,<br />
hat natürlich die Bluse nicht die geringste<br />
Berechtigung.<br />
Da nun die Jackenkleidmode zurzeit in<br />
steigendem Masse für jedweden Verwendungszweck<br />
in Frage gezogen wurde, ist es<br />
sehr begreiflich, dass auch die Blusen im<br />
Brennpunkte des Interesses stehen.<br />
Den vielen Varianten in der Kostümmode<br />
entsprechen unzählige Spielarten moderner<br />
Blusen, da uns die Erfahrung lehrt, dass zu<br />
jeder Kostümtype eine ganz bestimmte Bluse<br />
notwendig sei. Und da das Jackenkleid in<br />
seiner reichen Verwendung vom Sport bis<br />
zur Oeselischaftsaufmachung uns immer wieder<br />
entgegentritt, hält auch die Bluse mit<br />
dieser Vielfalt gleichen Schritt.<br />
Die verschiedenartige Länge der Kostüm-<br />
Jacken macht auch dementsprechende Blusen<br />
notwendig.<br />
Wir bekommen deshalb neben den einfachen,<br />
in den Rock zu tragenden Modellen<br />
auch westenartige Typen, daneben auch<br />
Jumper und halblange Schösselblusen, und<br />
echliesslich sogar lange Kasaks zu sehen, die<br />
auf die erfolgreichen «Dreivierteljacken ><br />
abgestimmt sind.<br />
Das Material eioer Bluse wird natürlich<br />
durch ihren Stil bestimmt. So z. B. wäre ein<br />
sportliches Modell aus weichem Flanell zu<br />
arbeiten, der keineswegs einfarbig sein<br />
muss, sondern eine flotte Musterung aufweisen<br />
kann. Wir sehen auf unserer Zeichnung<br />
als allererste Figur im Hintergrunde (links)<br />
eine kleidsame Bluse für Wochenendfahrten<br />
und für den Sport; gestreifter Flanell, der<br />
für das Vorder- und Rückenblatt in Querrichtung,<br />
für die Ärmel aber längs-verarbeitet<br />
wird; das ganze macht eitlen vortrefflichen<br />
Eindruck. Den Verschluss bilden derbe<br />
Lederlaschen, die nicht nur an der Kante<br />
dieser hochgeschlossenen Bluse erscheinen,<br />
sondern sich auch wiederholen.<br />
Eng zum Halse abschliessende Modelle<br />
feiern heuer nie dagewesene Triumphe und<br />
erscheinen ausser in der Sportaufmachung<br />
auch als Ergänzung des nachmittäglichen<br />
Jackenkleides; ein seitlich gezogenes, eine<br />
Rüsche bildendes Modell bringen wir rechts<br />
oben.<br />
Wer für den Sonntagsausflug im Winter<br />
eine besonders warme Bluse wünscht, wird<br />
gerne zu einem Waschsamtmodell greifen,<br />
Es ist nicht gesagt, dass Schlanksein immer erstrebenswert<br />
ist. Wenn es aber sein soll, dann nehmen<br />
Sie •wenigstens nur ein unschädliches Mittel. Werden<br />
Sie schlank durch IN DAN, d. Entfettungskur aus<br />
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das in Jagdgrün oder Rostbraun vorzüglich<br />
wirkt und durch seine aufgelegten Taschen<br />
einen ausgezeichneten Eindruck macht. Geflochtene<br />
Lederknöpfe in der Mittelbahn, an<br />
der Aussenseite der Aermel und als Verschluss<br />
der Taschen werden sicherlich gefallen<br />
(Mittelskizze).<br />
Seit jeher sind Kontraste in der Blusenmode<br />
gesucht und zwar wird im allgemeinen<br />
eine dunkle Bluse mit einem hellen Bäffchen,<br />
mit einer lichten Rüsche und dergl. garniert.<br />
Eine kurze Kasakform mit versteifter, in der<br />
Mitte geknöpfter, lichter Biedermeierrüsche,<br />
führen wir als weitern Entwurf der untersten<br />
Reihe (Vordergrund links) vor Augen.<br />
Als nächste: eine ausgesprochene Nachmittagsbluse,<br />
die zeigen soll, wie vorteilhaft<br />
sich helles Material mit einer dunklen Pelzrolle<br />
und mit einer damit übereinstimmenden<br />
Fellblume ausnimmt. Ein teilweise unterhalb<br />
der Bluse geführter « Bisen »-Gürtel ist<br />
eine gern gesehene Neuheit (Vordergrund<br />
rechts).<br />
Zu den erfolgreichsten Entwürfen dieses<br />
Jahres dürfte die lange Kasak gehören, ohne<br />
die ein Paletotkostüm unvorstellbar wäre!<br />
Für diese Zwecke gibt es heuer gerippte,<br />
mit Metallfäden durchzogene Seiden, die sich<br />
für Kasaks hervorragend gut eignen und für<br />
diesen Schnitt den richtigen Fall haben;<br />
durch einen Wasserfall in der vordem Mitte<br />
und am Überärmel erhält eine Kasak, der<br />
man mitunter einen etwas «strengen Stil»<br />
zum Vorwurf macht, eine beschwingte Note.<br />
Seitliche Knöpfe in moderner Vierkantform<br />
scheinen gut zu tefaljen (letzte Figur<br />
rechts).<br />
Eine «formelle» Bluse, die in Verbindung<br />
mit einem dunklen Rocke als gutes Besuchskleid<br />
gewertet werden darf und sogar für<br />
abendliche Gelegenheiten, insbesondere für<br />
Theaterbesuche das richtige ist, veranschaulichen<br />
wir als letztes Modell (unten ganz<br />
links). Bemerkenswert: der auseinanderlaufende,<br />
sog. « Greta Garbo-Ausschnitt», die<br />
dreiviertellangen, kelchförmigen Aermel mit<br />
dem Rüschenrand und die lange, ebenfalls<br />
mit einer Rüsche abgeschlossene Kasak;<br />
endlich die grossen Blumen, die — längs des<br />
Ausschnittes angebracht — von ungewöhnlich<br />
reizvoller Wirkung sind. R. H.<br />
Die Kunst des Haushalts<br />
Es gab eine Zeit, wo man mit der Bezeichnung<br />
« eine hausbackene Frau » diese in die<br />
unterste Rangklasse der weiblichen Hierarchie<br />
verbannt zu haben glaubte. Es war jene Epoche,<br />
wo die Männer so leicht und so leichtsinnig<br />
von ihrer eigenen Gefährtin oder von<br />
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der eines Freundes sagten: «Sie hat nichts<br />
zu tun, als ihre Wirtschaft zu führen! » Damals<br />
begannen die Frauen, da sie immer ihre<br />
« müssige » Lebensweise vorgeworfen bekamen,<br />
beschämt über ihren Mangel an Nützlichkeit,<br />
danach zu trachten, sich ausser Haus<br />
zu beschäftigen.<br />
Es ist unterhaltend und lehrreich zugleich,<br />
festzustellen, wie unter dem Zwang äusserer<br />
Umstände die Meinungen rasch wechseln können.<br />
Man spricht heute von der Haushaltung<br />
mit Respekt wie von einer Wissenschaft. Es<br />
gibt Professoren der häuslichen Kunst und<br />
Fachschulen, wo man Hausfrauen ausbildet.<br />
Eine vollständige, vielleicht zu radikale Reaktion<br />
hat stattgefunden. Man ist gegenwärtig<br />
dazu geneigt, der materiellen Seite der Wirtschaft<br />
eine etwas übertriebene Bedeutung beizumessen,<br />
und es ist nötig, im eigensten Interesse<br />
der Wirtschaft selbst, sich zum Anwalt<br />
der Intellektuellen zu machen. Für eine<br />
moderne Hausfrau, die auf der Höhe ihrer<br />
Aufgabe steht, kann es nur einen Vorteil bedeuten,<br />
eine Intellektuelle zu sein. Eine Frau,<br />
der es an umfassender Bildung und sogar an<br />
präzisen wissenschaftlichen Kenntnissen mangelt,<br />
wird nicht fähig sein, sich die heilige<br />
Wissenschaft, die in den zahllosen in letzter<br />
Zeit veröffentlichten gelehrten Werken über<br />
die Kunst der Haushaltung beschrieben ist,<br />
anzueignen und sie mit Geschick und Mass<br />
auszuüben.<br />
Wir können unsere Wirtschaft nicht mehr<br />
nach den Traditionen führen,'die wir empfangen<br />
haben, nach den weisen Regeln, die sich<br />
von Mutter zu Tochter vererben und die von<br />
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Beispiele hübscher Blusen<br />
und Kasaks. (Siehe don<br />
Beitrag «Die schöne<br />
der Erfahrung von Generationen gespeist<br />
wurden. Es heisst, neue Methoden annehmen<br />
und in uns selbst neue Prinzipien entdecken.<br />
Wenn wir nicht zu sehr durch die Veränderung<br />
des Daseins leiden wollen, die uns heute<br />
auferlegt wird, müssen wir uns bemühen, eine<br />
intelligent durchgeführte strenge Sparsamkeit<br />
zu beobachten. Aber verstehen wir uns recht,<br />
Sparsamkeit bedeutet nicht Entbehrung, sondern<br />
das Talent, seine Einkünfte zu regeln<br />
und daraus so viel Behaglichkeit zu gewinnen,<br />
als es nur geht.<br />
Das Problem, das uns gestellt wird, ist die<br />
Notwendigkeit, steigende Ausgaben mit Einkünften<br />
in Einklang- zu bringen, die gleichblieben,<br />
wenn sie nicht sogar geringer wurden.<br />
Die Regeln, die früher bei der Aufstellung<br />
eines Budgets galten, sind überlebt. Ich<br />
kannte in früheren Zeiten eine Familienmutter,<br />
die ihren Haushalt mit einem Gespann von<br />
mehreren Pferden verglich, deren Zügel gleich<br />
fest gehalten werden müssten. Das Pferd, das<br />
die Kleidung symbolisierte, dürfte nicht rascher<br />
galoppieren als jenes, das die Nahrung<br />
repräsentierte. Und tatsächlich standen diese<br />
Ausgaben in völligem Einklang zueinander.<br />
Heute wäre diese Harmonie nicht ohne gewaltige<br />
Ausgaben herzustellen. Man denke nur<br />
an die Summe des Mietzinses, die allein schon<br />
das ganze Gleichgewicht stört und ausser<br />
Verhältnis zum Einkommen zu sein pflegt.<br />
Man ist gegenwärtig oft gezwungen, ge-<br />
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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 96<br />
wisse Abschnitte des Budgets andern zu opfern.<br />
Man ist manchmal genötigt, Notwendiges<br />
anderen Dingen zuliebe zu opfern, die<br />
nicht so notwendig sind oder scheinen. Es<br />
handelt sich da um Fragen der Stellung und<br />
der Umstände. Und es ist eigentlich eine<br />
Frage der Intelligenz und des gesunden Menschenverstandes,<br />
unterscheiden zu können,<br />
was wirklich unumgänglich nötig, was weniger<br />
nötig und was überhaupt nicht nötig ist.<br />
Da hätten wir also eine neue Wissenschaft,<br />
die keine Frau vernachlässigen und die sie<br />
von Grund auf erlernen soll. Sie hat eine<br />
ganze Literatur ins Leben gerufen, die wenig<br />
Aehnlichkeit mit den alten Handbücherri für<br />
perfekte Hausfrauen hat. Man findet darin<br />
alles, sogar Philosophie, denn die Anpassung<br />
an neue Zeiten und Bedürfnisse vollzieht sich<br />
nicht ohne aufrichtigen Anschluss an dieselben<br />
durch Intelligenz und Willenskraft.<br />
Wer würde also künftig zu behaupten wagen,<br />
dass eine Frau nichts zu tun hat, wenn<br />
man sieht, von welch peinlicher Aufmerksamkeit<br />
das Gleichgewicht eines Budgets heute<br />
abhängt? Man hatte früher nicht die Gewohnheit,<br />
die Dauer unserer Kleider und Schuhe<br />
mathematisch genau auszukalkulieren. In gut<br />
geführten Häusern war die Instandhaltung<br />
der Wäsche ein geheiligter Ritus. Im modernen<br />
Haushalt wird der Wert des Ausbesserns<br />
abgeschätzt und nicht übertrieben, sonst wird<br />
daraus Vergeudung von Zeit, also von Geld.<br />
Unsere Hilfsaktion<br />
2. Spendeliste.<br />
Unsere neue Hilfsaktion hat in der vergangenen<br />
Woche weitere erfreuliche Fortschritte gemacht;<br />
•wieder sind zahlreiche Pakete aus der ganzen<br />
Schweiz eingetroffen, Geldbeträge haben uns erreicht<br />
und viele Leser baten um Uebermittlung von<br />
Eittbriefen, die sie ihrerseits direkt erledigten. So<br />
zeigt dio Uebersieht über den Eingang während dieser<br />
zweiten Woche, dass der Aktion auch diesmal<br />
ein voller Erfolg beschieden ist.<br />
Nicht weniger zahlreich sind indessen auch die<br />
immer noch eintreffenden Bittgesuche. Den meisten<br />
armen Bergbauern wird es bitterlich schwer, eich<br />
auf diesem Wege an uns zu wenden, so glaubt<br />
sich eine Frau folgendermassen entschuldigen zu<br />
müssen: «Es ist ja bitter genug, wenn man auf<br />
diesem Wege sich etwas erbitten muss, aber glauben<br />
Sie mir, ich weiss manchmal nicht, wo noch<br />
etwas hernehmen. Die Kinder hätten so bitter<br />
•warme Kleider nötig. Mein arbeitsloser Mann ist<br />
alles aussuchen gegangen, aber nirgends hat er<br />
Arbeit gefunden. Wie soll das diesen Winter gehen?<br />
Ich setze meine letzte. Hoffnung auf Sie.><br />
Da die Bittbriefe eher noch in vermehrter Zahl<br />
eingehen als zu Beginn der Aktion, sind wir um<br />
weitere Unterstützung sehr dankbar. Wer bis jetzt<br />
sich noch nicht dazu aufgerafft hat, in den Kasten<br />
und Truhen nach noch<br />
Der Philosoph weiss «ich<br />
zu helfen!<br />
gebrauchsfähigen Kleidern und Schuhen und<br />
nach Wäsche<br />
Umschau zu halten, der soll sich jetzt von gutem<br />
Willen leiten lassen. Es geschieht für arme Menschen,<br />
von deren verschwiegener Not man in weitesten<br />
Kreisen nichts ahnt. Auch<br />
Geldspenden und Anfragin um Bittbriefe<br />
zur direkten Erledigung sind uns selbstverständlich<br />
weiterhin willkommen. Den vielen hochherzigen<br />
Spendern und auch den Lesern, die von uns<br />
Briefe einverlangten, wissen wir im eigenen und<br />
im Namen der notleidenden B«rgbauern herzlichen<br />
Dank. Sie alle haben durch ihre vorbildliche Hilfsbereitschaft<br />
dazu beigetragen, Freude in unzählige<br />
Kinderherzen zu tragen, und auch die Sorge so<br />
mancher Erwachsenen zu lindern. In der verflossenen<br />
Woche sind (bis Freitagabend, den 23. November)<br />
folgende Spenden eingegangen:<br />
Frau M. Mehlmer, Aarau, 1 Paket<br />
Farn Neuenschwander, Btrn, 1 Paket.<br />
Frau Moser, Nidau, 1 Paket.<br />
Frau E. Schoch, Belp, 1 Paket.<br />
Farn. K. Meier, Mettmenstetten, 2 Pakete.<br />
Fam. Bridler, Bätterkinclen, 1 Paket und Fr. 3.—.<br />
Farn J. Sprecher, Wetzikon t Paket.<br />
Farn. Dr. A. B., Bern, 1 Paket.<br />
Fam E. Läubli-Weber, Menziken, 1 Paket. ~<br />
Frl. Julie Linz, Zürich, l Pakot.<br />
Fam. W. Muntwyler, St. Moritz, 1 Paket.<br />
Frau Steiner, Meggen, 1 Paket.<br />
Frau Hofweber. Beichenbach, 1 Paket.<br />
H Brander, Wilen (3t Gallen), 2 Pakete.<br />
Herr O. W.. Bern, 1 Paket.<br />
E. Branrler, Herisau, 2 Pakete.<br />
H. Thierstein, Bern, 1 Paket.<br />
Unbekannt in Bern, 1 Paket.<br />
Frau E. Peter-Jundt, Liestal, 1 Paket.<br />
Fa. Th. Niedermann, Batzenheld, 1 Paket.<br />
Fam. Glauser-Wiedmer, Frauenfeld, 1 Paket.<br />
Frau Dr. Fehlmann, Basel, 1 Paket-<br />
Gott]. Christen, Zürich-Altstetten, 2 Pakete.<br />
J Müller, Castagnola. Fr. 20.—.<br />
E. Blaser, Höri, Niederglatt, Fr 10.—.<br />
A. Schwab, Wohlen bei (Bern. Fr. 5.—.<br />
E. Hingger, Winterthur. Fr. 20.—.<br />
0. Ruegg, Feldbach (Zürich), Fr. 50.—.<br />
Dr. Max Kuhn. St. Gallen, Fr. 50.—.<br />
Folgende Familien haben von uns Briefe zur<br />
direkten Erledigung von Gesuchen einverlangt:<br />
Frau Prof. Dr. Guyer, Zürich.<br />
F Brugger, Luzern.<br />
Frau L. M. Sorgen, Bern.<br />
Frau E. Gnehm, Herzogenbuchsee.<br />
Dr. Eichenberger, Beinwil am See.<br />
Familie Mollet, Herbetswil (Solothurn).<br />
Frau Wiederkehr. Ölten.<br />
Frau K. Fatio, Zürich.<br />
Büchertisch<br />
Flucht in den Norden. Roman von Klaus Mann.<br />
318 Seiten. Querido-V erlag. Amsterdam. — Diese<br />
Flucht in den Norden ist höchst zeitgemäss, und<br />
hat mit den eigenen Schicksalen des jungen, bekannten<br />
Verfassers eine indirekte Beziehung. Das<br />
Phänomen des deutschen Umschwunges hat die<br />
Hauptsrestalt, die junge Johanna, aus ihrem früheren<br />
Lebensbereieh zu einer ihr befreundeten Familie<br />
nach Norden vertrieben. Dem Roman fehlt<br />
es demnach nicht an Aktualität. Wenn er zugegeben<br />
auch durchaus einseitig Stellung nimmt, und<br />
in die Schicksale der Emigration Einblick gewährt,<br />
so geschieht es doch immer in einer sauberen, anständigen,<br />
und durch die künstlerische Gestaltung au«<br />
dem Bereich der primitiven Gefühlsreaktionen hinausgehobenen<br />
Atmosphäre. Klaus Manns literarische<br />
Produktion hat bis zum Augenblicke nicht überall<br />
bedingungslose Anerkennung gefunden; mit intellektuell<br />
ersonnenen Schöpfungen die der Hauch<br />
dichterischer Grosse nicht durchweht, ist der ratlosen<br />
Menschheit heute weniger als je geholfen.<br />
Aber wir möchtpn mit jenen andern Kritikern<br />
übereinstimmen, die dieses neue Buch des jungen<br />
Mann als sein Bestes in jedem Sinne bezeichnen<br />
Das furchtbare Erlebnis des Verlustes der Heimat,<br />
und die Verflochtenheit mit den Schicksalen naher<br />
Menschen, die entweder im alten Vaterland oder<br />
in d
WO Oft — 1Q31<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Die Signalisterune der Bahntibergänge hat<br />
durch zwei neue Bundesratsbeschltisse eine<br />
wichtige Abänderung resp. Ergänzung erfahren.<br />
Bisher fand das Signal für bewachte<br />
Uebergänge (Dreiecktafel mit schwarzem<br />
Gitter auf weissem Grund) Verwendung bei<br />
Niveauübergängen die entweder mit Barrieren<br />
oder dann mit optischen sowie akustischen<br />
Signalautomaten versehen waren. Damit<br />
stand unser Land im Gegensatz zu zahlreichen<br />
Staaten, die in der Kennzeichnung<br />
der bewachten und unbewachten Übergänge<br />
eine strenge Trennung durchführen. Im übrigen<br />
konnten sich die Strassembenützer nur<br />
schwer an den Umstand gewöhnen, dass das<br />
Zeichen für bewachte auch für Uebergänge<br />
Verwendung fand, die nach dem üblichen<br />
Empfinden eben nicht bewacht waren, selbst<br />
wenn sie automatische Anlagen aufweisen,<br />
die vielleicht zuverlässiger als der menschliche<br />
Barrierenwärter funktionieren*<br />
Um diese Unklarheit, die doch für den<br />
einen oder andern Verkehrsunfall verantwortlich<br />
gewesen sein dürfte, endgültig zu<br />
beseitigen und anderseits unsere Signalisierung<br />
der Uebergänge mit derjenigen des<br />
Auslandes in Einklang zu bringen wurde ein<br />
Bundesratsbeschluss betr. die Abänderung<br />
von Art. 9 Abs. 2 und 3 der Verordnung vom<br />
17. Oktober 1932 über die Strassensignalisation<br />
gefasst, der folgendes bestimmt;<br />
Art. 1.<br />
Die Absätze 2 und 3 von Art. 9 der Verordnung<br />
vom 17. Oktober 1932 über die Strassensignalisation<br />
sind aufgehoben und durch folgende Bestimmungen<br />
ersetzt:<br />
Art. 9, Abs. 2 und 3: Das Signal zur Bezeichnung<br />
eines bewachten Bahnübergangs warnt vor<br />
Niveauübergängen, die mit Barrieren gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Das Signal zur Bezeichnung eines unbewachten<br />
Bahnübergangs warnt vor Niveauübergängen, die<br />
nicht mit Barrieren gekennzeichnet sind (Niveauübergänge<br />
mit optischer und akustischer Signalisierung<br />
verbunden mit Kreuzsignalen sowie Niveauübergänge<br />
mit Kreuzsignalen allein).<br />
Art. 2.<br />
Dieser Beschluss tritt am 1. Dezember <strong>1934</strong> in<br />
Kraft.<br />
Mit diesem Beschluss im Widerspruch stehende<br />
Signale sind bis spätestens 1. Februar 1935 zu ersetzen.<br />
Die Kantone sind bereits angewiesen worden,<br />
die notwendigen Abänderungen, die<br />
übrigens im ganzen Land nur 88 Bahnübergänge<br />
betreffen, veranlassen zu wollen. In<br />
der vorgesehenen Uebergangszeit von zwei<br />
Monaten wird man nun auf Niveaukreuzungen<br />
treffen, die entweder noch nach dem<br />
bisherigen" System oder.....dann...bereits... auf<br />
Grund- der dekretierten Neuerung gekennzeichnet<br />
sind. Die Strassenbenützer und insbesondere<br />
die Motorfahrzeugführer seien auf<br />
diese Doppelspurigkeit, die nicht zu umgehen<br />
ist, aber nur zwei Monate dauert, ganz<br />
speziell hingewiesen, damit sich daraus nicht<br />
etwa irgendwelche Verwechslungen ergeben,<br />
die ernste Folgen nach sich ziehen könnten.<br />
Ein weiterer Bundesratsbeschluss betr. die<br />
Abänderung der Verordnung vom 7. Mai 1929<br />
• betretend Abschluss und die Signalislerung<br />
der Niveaukreuzungen der Eisenbahnen mit<br />
öffentlichen Strassen und Wegen bestimmt<br />
folgendes:<br />
Art. 2.<br />
Der Art. 3, Ziff. 2, wird aufgehoben und durch<br />
folgende Bestimmung ersetzt:<br />
Art. 3, Ziff. 2. Erstellung und Unterhalt der<br />
gemäss Art. 9 des internationalen Abkommens vom<br />
24. April 1926 über den Kraftfahrzeugverkehr und<br />
dem durch Bundesratsbeschluss vom ... November<br />
<strong>1934</strong> abgeänderten Art. 9, Abs. 2 und 3, der Verordnung<br />
vom 17. Oktober 1932 über die Strassensignalisation<br />
für den Strassenverkehr bestimmten<br />
Vorsignal bleibt den Strassenaufsichtsbehörden überlassen.<br />
Die Fussnote zu Ziffer 2 wird gestrichen.<br />
Art. 3.<br />
Der Art. 4, lit. b, Ziff. 1, wird aufgehoben und<br />
durch folgende Bestimmung ersetzt:<br />
Art. 4, lit b, „Ziff. 1. Als Ersatz von Barrierenanlagen<br />
sind einheitlich Blinklichtsignale in Dreieckform<br />
mit drei roten Blinklichtern und einer<br />
Warnglocke oder Sirene, verbunden mit einem<br />
Kreuzsignal, gemäss Beilage 2, zu verwenden. Bei<br />
Niveaukreuzungen mit zwei- und mehrspurigen<br />
Bahnlinien ist das Blinklichtsignal mit dem Doppelkreuz<br />
gemäss Beilage 5 zu kombinieren.<br />
Art. 4.<br />
Der Art. 4, lit. c, wird durch folgende neue Ziffer<br />
3 ergänzt:<br />
Art. 4, lit. c, Ziff. 3. Bei Niveauübergängen über<br />
«wei- und mehrgeleisige Linien sind Doppelkreuzsignale<br />
gemäss Beilage 5 zu verwenden.<br />
Art. 5.<br />
Der Art 5, lit c, wird durch folgende neue Ziffer<br />
4 ergänzt:<br />
Art. 5, lit. c, Ziff. 4. Bei Niveauübergängen über<br />
zwei- und mehrgeleisige Linien sind Doppelkreuzsignale<br />
gemäss Beilage 5 zu verwenden.<br />
Art. 6.<br />
Die Beilagen 2 und 5 werden durch die nachfolgenden<br />
Beilagen ersetzt.<br />
Art. 7.<br />
Dieser Beschluss tritt am 1. Dezember <strong>1934</strong> in<br />
Kraft.<br />
Die Anpassung der vorhandenen Blinklichtsignale<br />
und der Kreuzsignale bei mehrspurigen Uebergängen<br />
an die neuen Vorschriften hat bis spätestens<br />
am 1. Mai 1935 zu erfolgen.<br />
Das Post- und Eisenbahndepartement wird mit<br />
der Vollziehuni? dieses Beschlusses beauftragt.<br />
Der Beschluss bedeutet also eine kleine,<br />
aber gewiss willkommene Entlastung der Eisenbahnverwaltungen,<br />
die nunmehr von der<br />
Verpflichtung der Erstellung und des Unterhaltes<br />
der Signale enthoben sind, da diese<br />
den Kantonen Überbunden wird. Die weiteren<br />
Bestimmungen ergeben eine zweckmässige<br />
Ergänzung der bisher verwendeten Signale.<br />
So wird das Blinklichtsignal, das auf rotweissem<br />
Pfosten einfach das Dreieckzeichen<br />
aufwies, in dessen Innenfläche die drei Blinklichter<br />
untergebracht waren, mit dem sogenannten<br />
Andreaskreuz, dem jetzigen Zeichen<br />
für unbewachte Uebergänge, kombiniert. Das<br />
Kreuz wird über der Dreieckstafel angebracht<br />
und bildet den Abschluss des ganzen Signales.<br />
Dabei wird künftig die nämliche Unterscheidung<br />
zwischen ein- und mehrgeleisigen<br />
Schienenwegen gemacht, wie dies auch in<br />
Artikel 5 des neuen Beschlusses ganz allgemein<br />
vorgesehen ist. Beim eingeleisigen<br />
Uebergang findet das einfache Kreuz als<br />
Signal für die unbewachte Kreuzung Anwendung.<br />
Bei mehrgeleisigen Schienenwegen<br />
dagegen wird zur besseren Unterscheidung<br />
und Kennzeichnung ein Doppelkreuz aufgestellt.<br />
Eben dieses Doppelkreuz muss nun<br />
auch mit dem Blinklichtsignal kombiniert<br />
werden, sofern die Art des Ueberganges dies<br />
notwendig macht.<br />
Damit ist die Markierung der bewachten<br />
und unbewachten Bahnübergänge einen guten<br />
Schritt vorwärts gekommen. Aufgabe der<br />
Kantone ist es nun, für die rechtzeitige und<br />
vollständige Anpassung der tatsächlichen<br />
Signalisierung an die neuen Vorschriften zu<br />
sorgen. Dabei kann da oder dort die Markierung<br />
der Uebergänge noch ergänzt werden,<br />
indem sie bisher nicht restlos allen Anforderungen<br />
entsprechen konnte. Sache der<br />
Motorfahrzeuglenker ist es aber, den Signalen<br />
die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken<br />
und diese Warnungszeichen auch wirklich<br />
zu beherzigen. Einige Sekunden « Zeitverlust»<br />
an einer sorgfältig erkundschafteten<br />
Kreuzung machen sich immer wieder bezahlt<br />
und schliessen eine Reihe von schweren Risiken<br />
aus, die der Fahrer nicht nur sich, sondern<br />
seinen Passagieren und event. sogar den<br />
Bahnreisenden aufzwingt, wenn er den dort<br />
aufgestellten Verkehrszeichen nicht den nötigen<br />
Respekt zollt,<br />
(Otin» Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Zur Nachprüfung der Motorfahrzeuge im Kanton<br />
Bern geht uns aus Seeländer Autogewerbekreisen folgende<br />
Einsendung zu:<br />
Wir werden von unseren Kunden aus dem Seeland<br />
und dem Jura oft angefragt, ob es unbedingt notig<br />
sei, dass die alten Automobile nach Bern zur Kontrolle<br />
geführt werden müssen. Man findet nämlich, es<br />
sei doch zuviel verlangt, dass man den Wagen nach<br />
Bern führen müsse und ausser dem Benzinverbrauch<br />
und dem Zeitverlust von einem halben Tag noch eine<br />
Gebühr von Fr. 6.— zu bezahlen habe.<br />
Gewöhnlich wird der Wagen als nicht in Ordnung<br />
befunden. Bremsen, Steuerung, Beleuchtung etc. ent-<br />
: sprechen nicht den Vorschriften. Dem Fahrer bleibt<br />
nichts anderes übrig, als den Wagen in Bern in Ordnung<br />
stellen zu lassen oder nacb Hause zu fahren<br />
und noch ein zweites oder drittes Mal die Reise nach<br />
Bern zu machen. Andere übernachten sogar in Bern.<br />
Aber nicht nur beim Automobilisten, sondern auch<br />
im Autogewerba iet die Empörung nicht gering. Uebertreiben<br />
die Herren Experten inlBern nicht, wenn sie<br />
alle Anforderungen, die bei der Kontrolle gestellt werden,<br />
geheim halten und erst dort mit der Sprache<br />
herausrücken und jedem Automobilisten, dessen Wagen<br />
nicht in Ordnung ist, eine gedruckte Karte mit<br />
den Adressen der Firmen in Bern in die Hand drükken,<br />
die für eine Instandstellung in Frage kommen?<br />
Sind Sie nicht auch unserer Meinung, dass das Gewerbe<br />
in Biel und im Jura den Verdienst ebenso nötig<br />
hat als die Bundesstadt? Auch Dunkelräume sind<br />
hier in leerstehenden Fabriken genügend vorhanden.<br />
Dazu äussert.sich das kantonale Ex.pertenbureau<br />
wie folgt:<br />
Gemäss Verfügung der kantonalen Polizeidirektion<br />
müssen auf Grund des Art. 8, Abs. 1, der V. V.<br />
zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeugverkehr<br />
sowie auf Grund des § 29 der Verordnung über den<br />
Fuhrwerkverkehr und der Strassenpalizei zunächst<br />
alle Motorfahrzeuge, die binnen der letzten 5 Jahre<br />
keiner Prüfung durch einen amtliehen Sachverständigen<br />
unterzogen worden sind, nachgeprüft werden.<br />
Es werden die technische Ausrüstung, die Bremsen,<br />
die Lenkung und die Beleuchtung geprüft. Die Anforderungen,<br />
die bei der Kontroll« gestellt werden, sind<br />
in der V. V. zum Bundesgesetz festgelegt. Jeder Führer<br />
und jeder Halter eines Motorfahrzeuges besitzt<br />
ein Exemplar dieser Vorschriften.<br />
In bezug auf Zustand der Bremsen und aller<br />
übrigen Organe des Fahrzeuges, die hinsichtlich Verkehrssicherheit<br />
und Unfallverhütung von Wichtigkeit<br />
sind, wird rücksichtslos einwandfreier Zustand verlangt,<br />
selber wenn das Fahrzeug zwei oder mehrere<br />
Male zurückgewiesen werden müsste. Ohne diese«<br />
Vorgehen wäre der Zweck der Kontrolle nicht erfüllt.<br />
Bei Kontrolle der Beleuchtungsanlage geht das<br />
Augenmerk der Experten dahin, die absolut ungenügenden<br />
sowie die zu stark blendenden Lichter auszuschalten.<br />
Schlecht eingestellte Scheinwerfer werden<br />
möglichst am Prüfstand selbst, durch den Experten<br />
oder durch das Hilfspersonal, korrigiert. Bei Scheinwerfern<br />
mit schlechter oder ungenügender Lichtverteilung<br />
werden, soweit die Erfahrung vorhanden ist.<br />
entsprechende Batschläge zur Abänderung erteilt. In<br />
solchen Fällen wird dem Führer auf Wunsch eine<br />
Karte mit den Adressen sämtlicher auf dem Platze<br />
befindlichen einschlägigen Spezialgeschäfte ausgehändigt<br />
Dies geschieht, um einmal alle Platzgeschäfte<br />
gleich zu behandeln, und dann besonders,<br />
um dem Fahrzeugbesitzer, falls es sich um kleinere<br />
Arbeiten bandelt, die sofort ausgeführt werden kön><br />
nen, Zeitverluste möglichst zu ersparen.<br />
Die Beleuchtungsvorschriften in bezug auf Stärke<br />
und Reichweite des Lichtes werden bei Fahrzeugen,<br />
die zufolge ihrer Konstruktion (Höchstgeschwindigkeit<br />
bei voller Tourenzahl des Motors, Fahrzeuge mit<br />
Zweiradbremsen) ohnehin kaum eine mittlere Geschwindigkeit<br />
erreichen können, tolerant gehandhabt.<br />
Bei Fern- und Abblendlicht muss indessen bei allen<br />
Fahrzeugen gute Lichtverteilung mit möglichst geringen<br />
Schattenbildungen vorhanden sein.<br />
Von einem Geheimhalten der Anforderungen, die<br />
bei der Kontrolle gestellt werden, kann selbstverständlich<br />
keine Rede sein. Es ist im Gegenteil für den<br />
Experten sehr erfreulich, wenn der Halter und Führer<br />
nicht nur die Vorschriften kennt und sich darum<br />
interessiert, sondern wenn er auch eein Fahrzeug vor<br />
AUTOMOBrL-KEVUC 11<br />
der Kontrolle entsprechend herrichtet und der Experte<br />
das gleiche Fahrzeug nicht mehrere Male zu<br />
Beurteilen braucht. Der Herr Einsender wird sich davon<br />
am eindrücklichsten überzeugen können, wenn er<br />
sich entschliessen kann, mit einem Experten an einem<br />
kalten November- oder Dezembertag von morgens<br />
8 Uhr bis abends 6 Uhr der Kontrolle im finsteren<br />
Prüfstand in der Eisenbahnbrücke, im Getöse der<br />
über dem Kopfe hindröhnenden Eisenbahnzüge, beizuwohnen.<br />
Die Gebühr von Fr. 6.— ist durch die kantonale<br />
Polizeidirektion festgesetzt worden. Bei einer zweiten<br />
oder dritten Nachkontrolle wird keine weitere Gebühr<br />
erhoben. Der Ertrag aus den Gebühren wird zur<br />
Amortisation des Prüfstandes, dessen Erstellung und<br />
Ausrüstung mit den Messinstrumenten einen Betrag<br />
von ca. Fr. 7000 erforderte, verwendet Einstweilen<br />
wurden diejenigen Fahrzeuge zur Kontrolle aufgeboten,<br />
die seit mehr als 7 Jahren im Betrieb stehen, und<br />
zwar hauptsächlich solche aus dem Gebiet des Mittellandes.<br />
Das Aufgebot erfolgt nach Bern, weil nur<br />
dort ein Prüfstand vorhanden ist. Für die Fahrzeuge<br />
im Jura wird durch den Experten in Delsberg ebenfalls<br />
eine Prüfanlage hergerichtet.<br />
Der Zeitpunkt der Prüfung kann mit dem Expertenbureau<br />
(Speichergasse 8, Teil. 27.115) vereinbart<br />
werden, und es werden auf die Bedürfnisse der Halter<br />
weitgehendst Rücksicht genommen.<br />
Um ihren Mitgliedern einen Vorteil zu bieten, haben<br />
der A. G. S., Sektion Bern, wie auch der T. C. S.,<br />
Sektion Oberaargau, in Langenthal eine entsprechend<br />
grosse Halle von 32 m Länge als Dunkelraum herstellen<br />
lassen, so dass daselbst während eines bestimmten<br />
Zeitraumes, d. h. solange als über den Raum disponiert<br />
werden kann, die Fahrzeuge der dortigen Gegend<br />
geprüft werden können. Es wäre zu begrüssen,<br />
wenn die Autogewerbetreibenden geeignete Räume<br />
zur Verfügung halten könnten, damit auch in Biel<br />
und in anderen Kantonsgegenden die Kontrolle der<br />
Fahrzeuge durchgeführt werden kann, womit nicht<br />
nur dem dortigen Autogewerbe, sondern auch den<br />
Haltern gedient wäre.<br />
Zu Besprechungen und Beratungen stehen die Experten<br />
gerne zur Verfügung.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />
Es war bis jetzt gestattet, das Hi-Way-Auspuffhorn<br />
als zusätzliche Warnvorrichtung zum Gebrauch<br />
ausserorts neben der vorgeschriebenen<br />
Warnvorrichtung an den Motorwagen anzubringen.<br />
Wir möchten unsere Mitglieder darauf aufmerksam<br />
machen, dass nun aber durch eine neuerliche<br />
Verfügung des eidg. Justiz- und Polizeidepartements<br />
vom 15. November <strong>1934</strong> die Anbringung von<br />
Auspuffhörnern jeden Systems an Motorfahrzeugen<br />
verboten ist, da sie eine Lautstärke besitzen, die<br />
mit der vom Gesetzgeber verfolgten Tendenz der<br />
möglichsten Verminderung des Verkehrslärms im<br />
Widerspruch steht. Gestützt auf obige Verfügung<br />
möchten wir unsere Mitglieder bitten, derartige<br />
Warnvörrichtungen zu entfernen, damit sie bei ev.<br />
Verkehrs- und Fahrzeugkontrollen keine Anstände<br />
bekommen.<br />
Das Sekretariat.<br />
ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Die Ortsgruppe<br />
Appenzell A.-Rh. tat mit ihrer Einladung<br />
zu einem öffentlichen Vortrag auf letzten Donnerstag<br />
im c Storchen »-Saal einen guten Griff. Zahnarzt<br />
Dr. D. D. S. Fisch, der rührige Präsident der<br />
Gruppe, bewillkommnete die zirka 120 Mann starke<br />
-Versammlung- und entbot einen ganz speziellen<br />
'Willkömmgruss den beiden Referenten, GerichtspräsldentjE.<br />
Lutz, Flawil, wie auch Herrn Herbst, aus<br />
den Scintilla-Werken in Solothurn. Der erste Referent,<br />
Gerichtspräsident Lutz, ein gern gesehener<br />
Gast in Herisau, sprach in jedermann verständlichen<br />
Ausführungen über «Der Automobilist und<br />
die heutige Gerichtspraxis ».. Bekanntlich sind mit<br />
Inkrafttreten des neuen Bundesgesetzes über den<br />
Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr vom 15. März<br />
1932 eine ganze Menge neuer, zum Teil einschneidender<br />
Bestimmungen und Vorsphriften festgelegt<br />
worden. In verschiedenen Variationen entwarf der<br />
Referent ein interessantes Bild über die täglichen<br />
kleinern und grössern Verstösse gegen das neue<br />
B.C. M. F. und beleuchtete im speziellen damit die<br />
Folgen, wie sie nicht selten Neulingen passieren, die<br />
sich ein Motorfahrzeug anschaffen, ohne sich vorerst<br />
über die verschiedenen einschlägigen Gesetzesbestimmungen<br />
die nötigsten Kenntnisse zu eigen zu<br />
machen. Die sehr lehrreichen Ausführungen aus<br />
berufenem Munde fanden sowohl bei Anfängern<br />
wie bei routinierten Fahrern besten Anklang. Dies<br />
bewies uns besonders der Applaus bei Schluss des<br />
Referates. Herr Lutz, als aktiver Richter, der fast<br />
tagtäglich mit allen möglichen Vorkommnissen des<br />
Automobilverkehrs zu tun hat und selbst langjähriger<br />
Fahrer ist, hat es gründlich verstanden, die<br />
Zuhörer mit seinen Ausführungen zu fesseln.<br />
Seine grossen, uneigennützigen Verdienste um das<br />
Automobilwesen seien an dieser Stelle bestens verdankt<br />
Wir hoffen, dass der Referent der Gruppe<br />
Appenzell A.-Rh. auch in Zukunft die bestehende<br />
Sympathie bewahre.<br />
Als zweiter Referent meldete sich Herr Herbst.<br />
Sämtliche Zubehörartikel, die von den Scintilla-<br />
Werken fabriziert worden, wurden in alle Details<br />
behandelt und sogar im Original den Interessenten<br />
vorgeführt. Die Scintilla-Werke sind ein Unternehmen,<br />
das sich auf der ganzen Welt durch seine<br />
erstklassigen Fabrikate bekannt gemacht hat. Die<br />
Firma beschäftigt momentan zirka 850 Angestellte<br />
und Arbeiter Sie ist nicht nur in der Schweiz,<br />
sondern an sämtlichen namhaften Plätzen der Welt<br />
vertreten und mustergültig organisiert. Was uns<br />
Appenzeller noch speziell freute, war das Lob, das<br />
Herr Herbst der hiesigen Firma Suhner & Co.,<br />
Gummi- und Kabelwerke, spendete. Suhner & Co.<br />
fabrizieren bekanntlich seit Jahren alle möglichen<br />
Artikel in Hartgummi (Suconit), die von den Scintilla-Werken<br />
in grossen Quantitäten laufend gekauft<br />
und in ihre Apparate eingebaut werden. Bei<br />
der Arbeitslosigkeit in Stickerei und Weberei ist es<br />
für uns ganz besonders erfreulich, dass auch ein<br />
Teil unserer hiesigen Bevölkerung durch die Fabrikation<br />
von Zubehörartikeln für die Automobil- und<br />
Flugzeugkonstruktion willkommenen Verdienst findet.<br />
Es war für die Zuhörer ein Genuss, den Vortragenden<br />
in seinem Solothurnerdialekt sprechen zu<br />
hören. T.<br />
*. c. s.<br />
SEKTION ZÜRICH. Die FilmmatinSe vom 25.<br />
November in Zürich war ein Volltreffer. Die den<br />
letzten Platz besetzt haltenden 1200 Zuschauer waren<br />
hochbefriedigt von der Vorführung des neuen<br />
Expeditionsfilms der französischen Citroenwerke<br />
«La Croisiere Jaune», der sie nach der Begrüssungr<br />
durch Herrn Vizepräsident Gassmann während<br />
mehr als 1 % Stunden im Bann hielt. Hatte schon<br />
sein Vorgänger, « La Croissiere Noire », der von der<br />
Durchquerung Afrikas handelte und den Zürcher<br />
ACSisten vor einigen Jahren vorgeführt wurde, sehr<br />
befriedigt, so bat nun dieser Asienfilm direkte Be-<br />
geisterung für die prächtigen Bilder, die immense<br />
Reichhaltigkeit und die ungeheuren Leistungen dieser<br />
Autoforschungsexpedition ausgelöst. Mehr als<br />
400 Personen mussten, weil der grosse Kino ausverkauft<br />
war, abgewiesen werden.<br />
Am 4. April 1931 ist G. M. Haardt, der dann<br />
leider in China tödlich erkrankte, mit 7 Raupenwagen<br />
der Citroen-Werke, die speziell für Berggegenden<br />
konstruiert waren, in Beyruth gestartet,<br />
während am folgenden Tage eine zweite Expedition<br />
unter Schiffslieutenant V. Point mit ebenfalls 7<br />
Raupenfahrzeugen von Peking aus die weite Reise<br />
antrat, um sich in Kachgar, am Fuss des Himalaja<br />
mit der Gruppe Haardt zu vereinigen. Beide Kolonnen<br />
waren durch Radioapparate miteinander in steter<br />
Verbindung, während zwei Wagen jeder Gruppe<br />
für Kinoaufnahmen ausgerüstet waren.<br />
Der gesamte Itineraire der < Croisiere Jaune ><br />
umfässt nicht weniger als 30 000 km. Von Beyruth<br />
aus ging die wunderbare Fahrt über Bagdad nach<br />
Persien und Afghanistan, um dann von Indien und<br />
dem Hochland von Pamir aus die Durchquerung<br />
des 1000 km breiten Himalaja-Massivs vorzunehmen.<br />
Grossartig, was für unglaubliche Leistungen<br />
hier maschinelle und menschliche Kraft zu leisten<br />
vermochten, mussten doch Höhen bis zu 5200 m auf<br />
ungangbaren Wegen bewältigt werden. Bei der<br />
Weiterfahrt durch die Wüste Gobi, die Mongolei<br />
und China geriet die Expedition mitten in die dortigen<br />
Kriegswirren hinein.<br />
Der Film -berichtet nicht nur von den eigenartigen<br />
landschaftlichen Schönheiten der asiatischen<br />
Länder und den dortigen Bewohnern und Volkssitten,<br />
er gibt auch ein eindringliches Bild von den<br />
unzähligen Schwierigkeiten, mt denen die beiden<br />
Expeditionen Tag für Tag während eines vollen'<br />
Jahres zu kämpfen hatten. Alles in allem: Ein Film<br />
grossartiger, eindrucksvoller Bilder einer Reiseexpedition<br />
von gigantischen Ausmassen.<br />
CHAUFFEURVEREIN ZÜRICH.<br />
Unsere letzte Monatsversammlung<br />
im alten Jahre findet nächsten<br />
Mittwoch, den 5. Dezember<br />
<strong>1934</strong>, 20.15 Uhr, im Vereinslokal<br />
Du Pont, I. Stock, statt.<br />
Alle unsere verehrten Mitglieder<br />
sind ersucht, diesen Abend unbedingt<br />
für den Anlass zu reservieren<br />
und vollzählig und pünktlich daran teilzunehmen.<br />
Es ist nämlich ein Beschluss zu fassen,<br />
zu dem unter allen Mmständen die Mehrheit massgebend<br />
ist, denn der Ausfall betrifft jeden einzelnen.<br />
Im weitern ist eine Aussprache über den<br />
Bunten Abend in der Kaufleuten vorgesehen,<br />
Wünsche, Anträge und Anregungen über diese<br />
Veranstaltung werden entgegengenommen. Sämtliche<br />
Sammellisten sind mitzubringen, da unser<br />
Kassier diese zur Abrechnung benötigt. Da wiederum<br />
der Winter vor der Tür steht, möchten<br />
wir gerne unsern Mitgliedern mehr an Unterhaltung<br />
bieten, und zwar durch Vorträge aus dem<br />
eigentlichen Berufsleben oder über andere interessante<br />
Themata, bedürfen dazu aber unbedingt eines<br />
lückenlosen Besuches. Der Vorstand hat sich vorgenommen,<br />
in Zukunft wieder für etwas mehr<br />
Schneid innerhalb des Vereins zu sorgen, möchte<br />
aber zum voraus allen Mitgliedern zurufen: Nur<br />
wenn alle kommen! Will man etwas Besseres haben,<br />
so unterstütze man den Vorstand, besuche regelmässig<br />
alle Versammlungen und Anlässe; denn<br />
gerade in den Winterabenden ist Zeit und Gelegenheit<br />
geboten, sich im Berufe weiterzubilden.<br />
Wir appellieren deshalb an alle unsere Vereinsmitglieder,<br />
durch lückenlosen Besuch der nächsten<br />
Monatsversammlung ihr Interesse am Werk des<br />
Vorstandes zu bekunden. die Vereinsleitung.<br />
Touristikbulletin des<br />
(m. K. = mit Ketten, o K. = ohne Ketten.)<br />
I. Strassen.<br />
Folgende schweizerische Alpenstrassen sind<br />
nunmehr eingeschneit und bis Frühjahr 1935 impassierbar:.<br />
Albula, Bernina, Flüela, Forclaz, Furka, Grimsel,<br />
Grosser St. Bernhard, Klausen, Lukmanier,<br />
Oberalp, Ofen, San Bernhardin, St. Gotthard, Simplön,<br />
Splügen und Umbrail.<br />
Die Lage der übrigen Bergstrassen ist am<br />
23. November morgens folgende:<br />
Appenzellerland und Toggenburg: Sämtliche<br />
Strassen sind schneefrei.<br />
Schwyz: Wäggital, Etzel und Sattel aper; Ibergeregg<br />
Ketten, ratsam, da zwischen Oberiberg und<br />
Passhöhe stellenweise vereist.<br />
Glarncrland; Talstrasse, Kerenzerberg, Sernftal<br />
und Zufahrt ins 'Klöntal schneefrei; Klausenstrasse<br />
o. K. befahrbar bis Urnerboclen.<br />
Graubünden: Prättigau schneefrei; Wolfgang<br />
(Uebergang Klosters-Davos) Ketten ratsam Wesen<br />
stellenweiser Vereisung, ebenso Zugenstrasse (Davos-Tiefencastel);<br />
Albnlastrasse m. K. ab Bergiin bis<br />
Preda offen; Lenzerheide aper; Julier breit gopfadet,<br />
gut m. K. ab Bivio passierbar; Maloja<br />
harte Schneelage, Ketten ratsam; Unter- und Oberengadin<br />
m. K. befahrbar, Ketten ab Schills notwendig;<br />
Münstertal m. K. bis Cierf offen; Chur-<br />
Arosa m. K. ab Langwies; Strasse Thusis-Splügen-<br />
Hinterrhein schneefrei; Misox m. K. befahrbar bis<br />
San Bernardino-Dorf; Oberalpstrasse über Reicbenau-Flimg<br />
bis Disentis aper. Weiterfahrt m. K.<br />
bis Sedrun möglich; Lukmanierstrasse o. K. bia<br />
Curaglia offen, Tessinerseite nur bis Olivone befahrbar,<br />
i<br />
II. Strassensperren:<br />
Strasse Vitznau-Gersau infolge Korrektionsarbeiten<br />
bei der obern Nase vom 1. Dezember an auf<br />
ca. 8 Wochen für sämtlichen Fahrzen^verkehr gesperrt.<br />
Umleitung über Küssriarhf-Goldau-Brunnen.<br />
Innerschweiz: Brünig schneefrei, ebenso Zufahrten<br />
nacb Engelberg und iBiireenstoek; Klausen-<br />
«trasse von AIHorf her bis zum Hotel Klausenpasshöbe<br />
o. K. befahrbar.<br />
Gotthard: Nordseite nT>er bis Göschenen, Weiterfahrt<br />
m. K, bis Hospenthal; Südseite schneefrei ab<br />
Airolo.<br />
Berner Oberland: Schneefrei sind: Haslital bis<br />
zur Zentrale Handeck; Zufahrtsstrassen nach Grindelwald,<br />
Lauterbrunnen, Karderstes und Adelboden,<br />
ebenso Simmentaistrasse und Saanenmöspr; Jaunpass<br />
wiederum rlurr-hs-ebend o. K. -oassierbar.<br />
Jura und Westschweiz: Ohne Kett»n passierbar<br />
sind: Weissenstein, Marcbairuz (Mitnahme von<br />
Ketten angeraten), Montets, Mosses. Für die<br />
Ueherfahrt über den Pülon sind Ketten notwendig,<br />
ehpns'o für (Jen Pas r7e Morgins; Rhonptalstrasse<br />
o. K. bis Fiesch befahrbar. Strafen Monthey-<br />
Ghanroe'ry und Martigny-Orsieres-Champex o. K.<br />
befahrbar.<br />
Verantwortliche Redaktion :<br />
Dr. A. Büchl, Chefredaktion.<br />
W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolliger.<br />
Telephon der Redaktion 28 222 (Hallwag)<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />
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Berichtigung.<br />
Infolge eines technischen Versehens wurde im letzten WEWERKA-BUL-<br />
LETIN die Zeile «Generalvertretung für die Schweiz» nicht entfernt. Wir<br />
machen unsere Leser darauf aufmerksam, dass wir nur die offizielle Vertretung<br />
für die Kantone Zürich, Thurgau, Schaffhausen, Basel, Zug und Glarus für die<br />
Spezial-, Kugel-, Rollen-, Walzen- und Drucklager der Marken Timken, NO<br />
(New Departure), Hyatt, Nice und CS besitzen; die Generalvertretung, sowie,<br />
die weitem Untervertretungen erfahren, keine Veränderung und werden auch<br />
inskünftig von den bisherigen Firmen beibehalten