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E_1934_Zeitung_Nr.096

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BERN, Dienstag, 27. November <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang - N° 9<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dlenstna und Freitag Monatlich „Gelbe Liste"<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Kr. 5.—, Jährlich Fr. 10.— REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitcnrainstr. 97, Bern<br />

Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jahrlich Fr. 30.— Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Automobilistische Streiflichter<br />

Von einem in der ausländischen Automobil-<br />

Industrie tätigen Schweizer, der in den letzten<br />

Jahren praktisch alle Automobilmärkte der Welt<br />

bereist hat, erhalten wir die nachfolgende beachtliche<br />

Studie, die manches Problem unter einem<br />

neuen Gesichtswinkel erseheinen lässt:<br />

Wer heute durch die Welt fährt, kann in<br />

jedem Land, an jedem Tag, das Wort der<br />

Amerikaner bestätigen, dass das Motorfahrzeug<br />

die Welt auf Räder gestellt hat.<br />

Man hat oft gesagt, das Auto habe die<br />

Zivilisation rascher entwickeln lassen, neue<br />

Erdteile erschlossen, die Völker einander<br />

näher gebracht; der Lebensstandard der<br />

ganzen Welt ist gehoben worden, der Güterumlauf<br />

beschleunigt, grosser National reich -<br />

tum geschaffen.<br />

Wieder einmal stehen wir unter dem Eindruck<br />

des Salons und der Olympia, und wir<br />

^lochten feststellen, dass das Ausmass dierser<br />

Erscheinungen nach einem kurzen Unterbruch<br />

wieder in voller Weiterentwicklung<br />

begriffen sei.<br />

In unserer Genugtuung über das glänzende<br />

Bild einer Industrie, die, aus kaum einem<br />

halben Dutzend Länder stammend, verantwortlich<br />

ist für diese Entwicklung, fällt es<br />

schwer, sich loszulösen, in die Produktionsstätten<br />

dieser Maschinenwunder hineinzuleuchten,<br />

deren Lebensbedingungen zu untersuchen,<br />

und mit einem skeptischen Blick<br />

in die Zukunft abzuschliessen.<br />

Infolge der unerhörten Entwicklung der<br />

letzten 30 Jahre haben wir uns in eine Situation<br />

hineingefahren, die weder für das<br />

autofahrende Individuum noch für die Industrie<br />

noch für den Wirtschaftsstaat gesund<br />

sein kann. Für den Durchschnittsmenschen<br />

ist heute das praktische Leben unmöglich<br />

ohne das Auto: das moderne Staatsbudget<br />

-Jst undenkbar ohne die Einnahmequellen, die<br />

^•Vutoproduktion und -Betrieb erschliessen.<br />

Zwischen diesen zwei gegensätzlichen Tendenzen<br />

der Nachfrage und Prohibitivmassnahmen<br />

kämpft aber heute eine Industrie um<br />

Probleme, die die natürlichen Folgen der<br />

neuen Transportmethoden sind, die jedoch<br />

beim Staat gar kein Verständnis gefunden<br />

haben, und deren weitere Vernachlässigung<br />

den Fortschritt in höchstem Masse gefährden<br />

kann.<br />

In Tat und Wahrheit ist der Grossteil der<br />

Autoindustrie in Europa und Amerika noch<br />

alles andere a's über die kritische Situation<br />

der letzten Jahre hinweg. Die Ursachen, die<br />

für die Zukunft ausschlaggebend sind, liegen<br />

nicht in Konjunkturschwankungen, sondern<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wlechert.<br />

Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />

München.<br />

(6. Fortsetzung.)<br />

Er Hess die Hand in der kühlen Tiefe, und<br />

er erinnerte sich der Nacht, in der er vor<br />

dem Grabe gekniet hatte, um Ring und Tuch<br />

für die Tote zu opiern. «Jesus Christus helfe<br />

dir mit seinem Blute», sprach er lautlos zur<br />

Erde hinab, aber die unmutigen Falten in<br />

dem Gesicht der Toten, die vor seinen Augen<br />

aufstanden, verwandelten sich in das<br />

feine Wurzelgeflecht der Haferhalme, die hier<br />

wachsen sollten, und wiewohl seine Gedanken<br />

langsame und schwere Wege gingen,<br />

war es ihm, als tausche sich durch seine<br />

Hand das Blut der Erde mit dem seines Herzens<br />

und als verwandle auf diesem Wege<br />

der Tod sich in das Leben.<br />

Er kam noch einmal mit Marte wieder, als<br />

nur noch das Abendrot über dem Moor ein<br />

rötliches Licht auf seine neue Erde warf. Er<br />

umschritt mit ihr die Lichtung und deutete<br />

dann einmal mit der Hand auf den dunklen<br />

Boden, über dem schon der Tau lag. «Brot»,<br />

sagte er. «Unser täglich Brot...»<br />

Erst während sie zurückgingen, erzählte<br />

in der mangelnden Anpassung aller drei Beteiligten,<br />

Autofahrer, Staat, und nicht zuletzt<br />

auch Industrie selbst, an diese wunderbarste<br />

Entwicklung des modernen Lebens.<br />

Es ist eine Existenzbedingung der Industrie,<br />

dass diese drei Faktoren endlich zusammengehen,<br />

durch Einsicht und Konzessionen<br />

eine Lösung der dringendsten Probleme<br />

erstreben, statt, wie es bisher auf der<br />

ganzen Linie, in den meisten uns naheliegenden<br />

Ländern der Fall war, sich gegenseitig<br />

zu bekämpfen.<br />

Die Automoblllndustrle.<br />

Die Automobilindustrie ist infolge und seit<br />

dem Weltkrieg sowohl beim Staat wie beim<br />

Volk im Vordergrund des Interesses gestanden.<br />

Es ist richtig, dass diese Industrie als<br />

erste eine derartige Aktivität, Initiative und<br />

Freude am Fortschritt entwickelt hat, dass<br />

man ihre Leistungen ruhig als Vorläufer<br />

besserer Zeiten bezeichnen kann. Das Spiegelbild<br />

dieser Popularität geben uns alljährlich<br />

eine Anzahl farbenfroher Ausstellungen.,<br />

die auf grossen Wohlstand beim Produzenten<br />

wie beim Konsumenten schliessen lassen<br />

könnten. Wenn die vergangenen Jahre der<br />

Salon unter dem Zeichen der Oekonomie<br />

stand, spricht man dies Jahr wieder von der<br />

Abkehr vom Alten, vom Salon des Fortschritts.<br />

Fabrizieren und verkaufen sind aber<br />

bekanntlich zwei recht verschiedene Dinge,<br />

und es scheint, dass trotz des gross^n Interesses<br />

in der nächsten Zukunft die Resultate<br />

zum mindesten nicht besser wie in der<br />

letzten Vergangenheit sein werden. Woher<br />

kommt dies ?<br />

Es würde uns nicht weiter bringen, im<br />

Rahmen einer kurzen Untersuchung diejenigen<br />

Fehler, die allgemein bekannt sind,<br />

neuerdings aufzuzählen, Was not tut. ist ein<br />

Systemwechsel zum Zweck des besseren<br />

Verständnisses zwischen Fabrikant. Käufer<br />

und Staat, -und dafür haben sich mit schweren<br />

Oofern grundsätzliche Leitlinien herauskristallisiert,<br />

die ernste Beachtung verlangen.<br />

Wir stehen nicht an. als erster Punkt vom<br />

Unfug des grossen Salons zu sprechen.<br />

Macht sich der Laie einen richtigen Begriff<br />

davon, was es für eine Fabrik an Laboratoriumsversuchen,<br />

Vorbereitungsmanövern,<br />

neue Investitionen und Publizitätskosten bedeutet,<br />

jedes Jahr mindestens ein neues Modell<br />

herauszubringen ? Wenn auch der Autokäufer<br />

bisher von der seit Jahren fortschreitenden<br />

Herabsetzung des Preisniveaus zu<br />

Ungunsten des Aktionärs profitiert hat, hat I<br />

er es der Reihe nach. «Und alles du selbst?»<br />

fragte sie sorgenvoll. «Mit deinen Händen?»<br />

Er lächelte. «Mit den Schultern», erwiderte<br />

er. «Die schmalen für das Glück und die<br />

breiten für das Brot.»<br />

Von diesem Abend ab erfüllte sich täglich<br />

nach Sonnenuntergang die wüste Lichtung<br />

mit einem verschwiegenen Leben. Auf dem<br />

Findling in «der Mitte, den Jürgen Hegen zu<br />

lassen beschlossen hatte, «weil die Unterirdischen<br />

des Waldes unter ihnen wohnten»,<br />

sass der Verwachsene, die langen Arme um<br />

die heraufgezogenen Knie gefaltet, und sah<br />

zu, wie in dem weisslichen Licht der hohen<br />

Nächte die riesige Gestalt des Fischers sich<br />

auf die Steine oder die tiefen Fichtenwurzeln<br />

warf. Sein Schatten, breit und kurz, war wie<br />

der Schatten eines Bären, und nichts war<br />

von seiner Arbeit zu vernehmen als der<br />

dumpfe Atem seiner Brust und ab und zu<br />

der helle Klang, mit der die Brechstange<br />

vom Stein glitt, oder das Knirschen, mit<br />

dem eine Wurzel sich aus der Erde riss.<br />

Zuerst war es so, dass der Verwachsene<br />

mit schmerzenden Augen in das Dämmerlicht<br />

starrte, ohnmächtig vor dem Bild der<br />

Kraft, die vor ihm die Erde aufriss, so sehr<br />

ein Zeuge des Werkes, dass seine schwachen<br />

Arme bei jeder Bewegung schmerzten,<br />

mit der er unter Jürgens Händen den Stein<br />

sich heben, den Baumstumpf sich lockern<br />

sah. Aber dann begann seine Seele hinter den<br />

er doch zu guter Letzt die Kosten dafür zu<br />

bezahlen. Was hat der Autobesitzer ferner<br />

davon, dass sein Wagen bereits nach einem<br />

Jahr veraltet ist? Der Händler, der Grundpfeiler<br />

eines gesunden Autogeschäftes, bleibt<br />

mit grossen Lagern von Wagen und Ersatzteilen<br />

sitzen. Die Industrie selbst zwingt sich<br />

gegenseitig, alle von der Konkurrenz erfundenen<br />

neuen Tendenzen mitzumachen. In der<br />

Tat befindet sich eine Autofabrik 6 Monate<br />

finsteren Augen sich doch unaufhaltsam mit<br />

dem zu erfüllen, was ausser ihm war: mit<br />

den schwarzen Umrisslinien der Wipfel und<br />

INSERTIONS-PREIS: nie achtRespaltene 2 mm hohe Grundzeit oder<br />

deren Raum 45 Ct». für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland tiOCts.<br />

Grössere Inserate nach Seitentaril.<br />

Insrrntenjcbluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

vom Arbeitsjahr in Umstellung begriffen.<br />

Der Salon ist eine Tradition; die Richtung<br />

des zukünftigen Geschäftes wird jedoch sein<br />

Wegfallen in der heutigen Form nicht beeinflussen.<br />

Zweifellos müssen wir an diese Feststellung<br />

im Namen der Industrie die Notwendigkeit<br />

des technischen Fortschrittes anschliessen.<br />

Dies ist wichtig geworden, seit die üblichen<br />

Verkaufsargumente und Preisunterbietungen<br />

im Konkurrenzkampf nicht mehr<br />

ausreichen.<br />

Man liest alljährlich, dass das Motorfahrzeug<br />

für den praktischen Gebrauch vollkommen<br />

ist. Unzählige Neuerungen sorgten für<br />

weitere Verbesserungen der Vollkommenheit.<br />

Dann kamen die.grossen Probleme von<br />

4-, 6-, 8- oder Multizylinder; ein Jahr lang<br />

mussten wir den Freilauf über uns ergehen<br />

lassen, alles begleitet von ständiger Erhöhung<br />

der Geschwindigkeit. Erst jetzt kommen<br />

aber die richtigen Umwälzungen :<br />

Chassis und Karosserie taugen nichts mehr;<br />

einige Ideale aus der Geschwindigkeitstheorie<br />

ringen nach einer Methode der Zusammensetzung<br />

zu einem Auto. Die Transmission<br />

kommt nach vorn, der Motor nach hinten,<br />

d'e Karosserie darf nur aeordynamisch<br />

sein Der Passagier darf nur noch konfortabei<br />

zwischen den Achsen sitzen; alle menschlichen<br />

Bewegunsren müssen durch Automaten<br />

ersetzt werden Fortschritt ist die Losung;<br />

was das Endprodukt sein wird, werden<br />

die Konstrukteure bestimmen.<br />

Während die Europäer konstruktiv ausserordentlich<br />

fruchtbar arbeiten, zum Teil neue<br />

Ideen auf eine einzige Karte setzen sind dte<br />

Amerikaner recht ruhig bei Fabrikation und<br />

Verkauf tätig; vie'es ist dort bereits ausprobiert<br />

und abgelegt worden; die Stromlinienkarosserie<br />

konnte man bereits vor zwei Jahren<br />

am New Yorker Salon sehen; viel mehr<br />

ist seither nicht herauseekommen.<br />

Fragen Sie einmal einen Automobilisten,<br />

der von einer grossen internationalen Tour<br />

zurückkommt, über seine Erfahrungen. Man<br />

wird keinen finden, der an mangelnder<br />

Schnelligkeit gelitten hat. Hingegen wird er<br />

sagen ; das Steigungsvermögen dürfte besser<br />

sein, ebenso die Wendefähigkeit: die Maschine<br />

hat zu wenig Platz für Gepäck, viel<br />

zu wenig Sicht in den neuen Karosserien,<br />

schlechte Einsteigmöglichkeit.<br />

Verkaufstechnisch am wichtigsten ist<br />

schliesslich ein Punkt, den wir als Programmlosigkeit<br />

in der Fabrikation bezeichnen<br />

möchten. Die Fabriken bewegen sich<br />

seit Jahren in einem Circulus viciosus, der<br />

eine reelle Preispolitik unmöglicht macht.<br />

Der Notwendigkeit der Zeit gehorchend<br />

brachte jede Fabrik eines Tages einen kleinen<br />

Wagen heraus. Im folgenden Jahr wird<br />

der gleiche Wagen, aber verstärkt, vergrössert,<br />

verbessert, statt für 2-4 Personen,<br />

für 4-6 zu annähernd gleichem Preis geliefert.<br />

Mit andern Worten, der Kunde erhält<br />

für dasselbe Geld die Grosse und Leistung<br />

eines einer höhern Klasse angehörenden<br />

Wagens. Die Fabrik eines grossen Wagens<br />

verfolgt die umgekehrte Tendenz und nähert<br />

sich mit der Marke des teuren Wagens der<br />

Klasse des billigen.<br />

Die Folge ist die Verwischung der Klassenunterschiede<br />

die Konzentration aller Wagen<br />

in der mittleren Klasse, und ein offener<br />

Preiskrieg; für die Industrie eine Selbsttäuschung<br />

und Verdienstlosigkeit. Der grosse<br />

Leidtragende ist wiederum der Händler, der<br />

absolut desorientiert wird. Grosse Fabriken<br />

in Europa und Amerika sind in dieses Fahrwasser<br />

geraten und haben mit konsequenter<br />

Richtigkeit ihre führende Stellung verloren.<br />

Auf der andern Seite ist d'e einzige heute<br />

in der Welt in grossem Maßstab Geld verdienende<br />

Fabrik dieienige in England, die<br />

folgerichtig ihren kleinen « unschönen » Wagen<br />

seit Jahren baut und die Preise allein<br />

seit 1920 um weitere 68 % erniedrigen<br />

konnte.<br />

Der Preiskrieg ist das Grundübel des Automobilgeschäftes,<br />

und es gibt kein anderes<br />

Mittel dagegen, neben Ausschaltung aller<br />

schwachen Gesellschaften, als die Organisation<br />

der Industrie, formell oder selbstverständlich,<br />

in die überlieferten Klassen.<br />

Es gibt noch andere Punkte, die für die<br />

Industrie ebenso wichtig sind aber die Aussenstehenden<br />

weniger interessieren. Was<br />

wir von der Industrie wünschen, ist, dass sie<br />

die Motorisierung bewusst führt, nicht in<br />

einem Kampf um den Absatz ihrer Produkte<br />

um jeden Preis, , sondern im Sinne von<br />

Zweckmässigkeit praktischen Rücksichten,<br />

Erziehung des Publikums.<br />

Es ist teilweise noch zu wenig geschehen<br />

in der Vereinfachung des Chassis und des<br />

Motors, Verringerung des Gewichts zur<br />

Brennstoffersparnis. Ermöglichung einer guten<br />

Sicht des Chauffeurs, infolge der unvernünftigen<br />

Platzverschwendung durch die<br />

Dann stand Jürgen in der Höhlung, die er<br />

in die Erde gewühlt hatte, auf das Brecheisen<br />

gelehnt, und empfing die Töne, als<br />

dem roten Schein hinter ihnen, mit demspreche die dunkle, unfruchtbare Erde, die<br />

Glanz des Mondes, dessen Scheibe lautlos er aufbrach, mit ersten, verworrenen Lauten<br />

über die Wälder stieg, mit dem Klagelaut zu ihm, wie das Wasser zu ihm sprach oder<br />

der Vögel, die hoch über dem Wasser nach der Wind. Denn das Leben endete ihm nicht<br />

ihresgleichen riefen, mit dem bitteren Duft<br />

der Erlen und des Schilfes, deren Blätter<br />

im Nachttau atmend sich öffneten.<br />

Und dann streckte er die Hand nach der<br />

Schalmei von Birkenrinde aus, hob sie an<br />

die Lippen und begann eine jener langsam<br />

fallenden Weisen aus ihr zu erwecken, mit<br />

denen er von den Hügeln über der Herde<br />

das Echo zu rufen pflegte, dass es ihn seines<br />

Daseins vergewissere und des Widerklanges,<br />

den die Menschen ihm versagten. Bald klang<br />

es wie ein Vogel im dunkelnden Geäst, bald<br />

glich es dem Klageruf eines Kindes in einem<br />

einsamen Haus, und bald war es nichts anderes<br />

als der Gang des Windes über Schilf<br />

und Gras und der Fall von Tropfen im verschleierten<br />

Wald. Aber es war dem Zorn<br />

wie dem Schmerz gleich weit entglitten und<br />

schon wie ein einsames Sprechen vor dem<br />

Schlaf, und hob sich nicht wie ein Fremdes<br />

unter das Mondlicht, sondern war wie das<br />

Tönen des Steins, auf dem er sass, sehr alt<br />

und sehr heilig, und kein Tier des Waldes<br />

würde erschreckt den Gang angehalten haben<br />

vor seinem Lied.<br />

mit dem atmenden Menschengesicht, und<br />

vor seinen schweren Augen standen nicht nur<br />

die Toten auf, sondern da waren Gesichter<br />

der Steine und Gesichter der Tiere, und eine<br />

sanfte Dämmerung umhüllte alles Geschaffene,<br />

weil nur das Ungeschaffene leblos war.<br />

Einmal, als sie nach ihrem Werk beieinander<br />

sassen, auf dem Stein, der wie der<br />

Sitz von alten Göttern war, sahen sie ein<br />

dunkles Tier am Rand der Lichtung lautlos<br />

stehen. Die Hand des Verwachsenen presste<br />

sich um Jürgens Arm, und sie fühlten beide,<br />

wie ein kühler Windhauch im Laube aufstand,<br />

über sie hinglitt und hinter ihnen erstarb.<br />

Eine Wolke schob sich langsam über<br />

den Mond, begrub und erstickte ihn und verlöschte<br />

das bläuliche, tröstende Licht. Und<br />

nachher war der Rand der Lichtung wie ehedem,<br />

und das Laub hing regungslos vor dem<br />

glühenden Licht.<br />

«Ein Wolf? War das ein Wolf?» flüsterte<br />

Heini.<br />

Aber Jürgen schüttelte den Kopf. «Sie fühlen,<br />

dass ich grabe», sagte er. «Die Erde


grosse Haube, Diebstahlssicherung, Blendvermeidung<br />

des Scheinwerfers bei Nacht.<br />

Für den Fabrikanten mögen dies zum Teil<br />

Aufgaben der Zubehörindustrie sein. Man<br />

kann auch der Ansicht sein, dass damit mehr<br />

Dienst an der Allgemeinheit geleistet wird<br />

als durch andere technische Fortschritte.<br />

Was hat die Industrie getan gegenüber<br />

der grossen Händlerkrise, und wie weit ist<br />

das Altwagenproblem gelöst ?<br />

Wer die Märkte der Welt heute besucht, ist<br />

sich rasch darüber klar, dass mit der Weiterentwicklung<br />

der bisherigen Tendenzen keine<br />

neue Kaufkraft geschaffen wird ; die Welt<br />

verlangt den einfachen ökonomischen kleinen<br />

Wagen und offeriert im übrigen noch unzählige<br />

neue Anwendungsgebiete für den Benzinmotor.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Benzinzoll und Fremdenverkehr<br />

Die hier bestehenden Zusammenhänge, die<br />

in unserem Blatt schon verschiedentlich aufgezeigt<br />

wurden, sind dieser Tage auch in<br />

einer Eingabe an den Bundesrat zusammengefasst<br />

worden. Diese ging von dem anlässlich<br />

der Oltener Konferenz der am Strassenverkehr<br />

interessierten Verbände bestellten<br />

Bureau aus, dessen Sekretariat der Geschäftsleitung<br />

des schweizerischen Fremdenverkehrsverbandes<br />

übertragen wurde. Der<br />

Eingabe entnehmen wir die folgenden Ausführungen:<br />

Wir möchten uns erlauben, etwas ausführlicher<br />

darzulegen, weshalb die am Fremdenverkehr<br />

und am Autotourismus interessierten<br />

Kreise wegen einer allfälligen stärkeren<br />

Belastung des Benzinpreises schwere Bedenken<br />

hegen.<br />

Unser Fremdenverkehr ist wesentlich Auto-Fremdenverkehr<br />

geworden. Ganz besonders<br />

die ausländischen Gäste kommen zu<br />

einem grossen Teil mit dem Automobil in die<br />

Schweiz. Dies geht mit aller Deutlichkeit aus<br />

der im Folgenden wiedergegebenen Statistik<br />

über die vorübergehende Einfuhr von Motorfahrzeugen<br />

hervor:<br />

Total auf Total auf<br />

Ende Monat Ende Monat<br />

1933 <strong>1934</strong><br />

Januar 4.934 5.551<br />

Februar 9.752 12.157<br />

März 17.219 22.030<br />

April 32.446 39.716<br />

Mai 45.320 63.569<br />

Juni 68.390 85.579<br />

Juli 102.808 126.373<br />

August 161.169 193.071<br />

September J 97.521 231.745<br />

Oktober 213.215<br />

November 221509<br />

Dezember 227.465<br />

Diese Zahlen sind insofern unvollständig,<br />

als die Automobile, für die ein Triptyk besteht,<br />

nur beim ersten Grenzübertritt gezählt<br />

werden. Kommen sie, nachdem sie unser<br />

Land verlassen haben, im Verlaufe des<br />

Jahres von neuem in die Schweiz, so treten<br />

sie in der Statistik nicht mehr in Erscheinung.<br />

Nach den Erfahrungen der Automobilverbände<br />

darf man annehmen, dass aus diesem<br />

Grunde die Zahl der in die Schweiz vorübergehend<br />

eingeführten ausländischen Automobile<br />

pro <strong>1934</strong> um rund 40,000 grösser als die<br />

offizielle Ziffer sein wird. Die amtliche Statistik<br />

wird bis Ende Dezember etwa 260,000<br />

Grenzübertritte ausweisen, die tatsächliche<br />

Ziffer dürfte demnach rund 380,000 betragen.<br />

Erfahrungsgemäss und durch die Statistiken<br />

verschiedener grösserer Kurorte bestätigt,<br />

sind die ausländischen Automobile durchschnittlich<br />

mit drei Personen besetzt und<br />

bleiben drei Tage in der Schweiz, sodass pro<br />

Wagen neun Logiernächte entfallen. Für das<br />

ganze Jahr ergeben sich somit nicht weniger<br />

als 2,7 Millionen Logiernächte.<br />

In den einzelnen Monaten sind die Logiernachtzahlen<br />

folgende:<br />

Wozu zwei Scheinwerfer?<br />

Im englischen «Motor» stellt ein Mitarbeiter<br />

die Frage nach der Notwendigkeit der<br />

Verwendung von zwei Scheinwerfern- Er<br />

kommt zum Schluss, dass ein einziger Scheinwerfer<br />

auch genügen würde und bei Wahl<br />

einer stärkeren Lampe ein ebenso gutes<br />

Licht ergeben würde. Dabei wäre ein einziger<br />

Scheinwerfer bei Stromlinienkarosserien<br />

wohl viel leichter unterzubringen, ohne dass<br />

dieser die Linie stört. Zur Markierung der<br />

Wagenbreite müssten allerdings die Stadtlampen<br />

ständig mitbetrieben werden.<br />

Huptnobile mit nayes-Karosserle.<br />

Die Hupp Motor Car Corporation wird inskünftig<br />

aus Gründen eines möglichst rationellen<br />

Betriebes die Karosserien für ihre Hupmobilewagen<br />

nicht mehr selbst bauen, sondern<br />

von der grossen Karosseriespezialfabrik<br />

Hayes beziehen.<br />

Strategischer Strassenbau.<br />

Der ungarische Ministerpräsident soll als<br />

nächste in Angriff zu nehmende Aufgabe den<br />

Bau einer Strasse bezeichnet haben, die von<br />

Plattensee über Szent-Gothard bis zur neuen<br />

Packstrasse führt. Letztere Strecke wurde<br />

bekanntlich unlängst im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogrammes<br />

der österreichischen<br />

Bundesregierung fertiggestellt und bezweckt<br />

eine direkte Verbindung Kärntens<br />

mit der Steiermark, unter Umgehung jugoslawischen<br />

Gebiets. Wie die Grossglocknerstrasse.<br />

darf auch die Packstrasse als eine<br />

Verkehrlinie von grosser strategischer Bedeutung<br />

bezeichnet werden. Mit der Vollendung<br />

des ungarischen Strassenbauplanes ist<br />

eine direkte Automobilstrasse von den verschiedenen<br />

italienischen Grenzstellen über<br />

Villach-Klagenfurt bis. Budapest geschaffen.<br />

Januar<br />

Februar<br />

M ä r z -<br />

-.•••-*-••<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Logiernachte der<br />

Ausländer ausländ. Automobilisten<br />

insgesamt absolut °/ 0 Ausl.<br />

554.162 50.000<br />

553.748 49.500<br />

•403.189 89.000,<br />

358 831 159.000<br />

357.226 214.500 57<br />

418.662 198.000 47<br />

798.498 S67.O0O 46<br />

1.224.942 600.000 49<br />

(348.000)<br />

AUTOM OBTL-REVUE <strong>1934</strong> —<br />

Das Auto Im Dienste der Arktlsforschnn*.<br />

Das Auto findet in letzter Zeit in der Arktis-Forschung<br />

eine ständig zunehmende Anwendung.<br />

Dies trifft insbesondere für die<br />

russischen Arktisforschungen zu, in denen<br />

das Auto eine grosse Rolle spielt- Das Moskauer<br />

Auto-Traktor-Institut konstruierte in<br />

letzter Zeit zahlreiche Spezial-Automobilmodelle,<br />

die insbesondere für die Arktisforschung<br />

hergerichtet wurden. U. a. sind die Vorderräder<br />

der Automobile auf Skier aufmontiert;<br />

z. T. ruht das Fahrzeug gänzlich auf Skiern,<br />

während die Kraftübertragung vermittels<br />

Propeller erfolgt. Nach neuesten Meldungen<br />

sind die Arktis-Automobile bis zu 77° 24'<br />

nördlicher Breite vorgedrungen, wobei diese<br />

sich ausgezeichnet bewährt haben sollen.<br />

Fortschritt!<br />

Wie unsere Leser wissen, erreichte Caracciola<br />

kürzlich bei Rekordfahrten in der Nähe<br />

von Budapest mit seinem Mercedes-Benz-<br />

Grand-Prix-Wagen Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

von annähernd 320 kmjSt. Noch im<br />

Jahre 1927 war das die Höchstgeschwindigkeit<br />

eines 1000-PS-Rennungetüms, das man<br />

nur auf wenigen SpezialStrecken der Erde,<br />

wie der Strandbahn von Daytona, loslassen<br />

zu dürfen glaubte.<br />

Die Leistungsfähigkeit der diesjährigen<br />

Grand-Prix-Typen grenzt überhaupt ans<br />

Wunderbare. Als die jetzt gültige internationale<br />

Vorschrift: 750 Kilo ohne Pneus und<br />

Betriebsstoffe aufgestellt wurde, glaubte<br />

man, mit dieser Begrenzung des Maximalgewichtes<br />

auch die Motorgrösse auf etwa<br />

2Yt Liter Zylinderinhalt beschränkt zu haben.<br />

Aber da kamen die Konstrukteure und<br />

zauberten Motoren bis fast 5 Liter Inhalt<br />

und 300 PS hervor; und mitsamt diesen Motoren<br />

wiegen die Wagen kaum mehr als<br />

mancher serienmässige heutige Kleinwagen!<br />

Total Jan.-Aug. 4.689.238 1.727.000 37<br />

Pro Aufenthaltstag werden mindestens<br />

25 Franken ausgegeben, sodass sich die Gesamtsumme,<br />

die die ausländischen Automobilisten<br />

in die Schweiz bringen, rund auf 70<br />

Millionen Franken beläuft. Gestatten Sie die<br />

Bemerkung, dass der Durchschnitt von 25 Fr.<br />

sehr niedrig angenommen ist und tatsächlich<br />

höher sein dürfte, womit natürlich auch die<br />

angenommene Gesamtsumme von 70 Millionen<br />

Franken zu niedrig angesetzt sein dürfte.<br />

Wie sich dieser Gesamtbetrag von wenigstens<br />

70 Millionen Franken auf die einzelnen<br />

Zweige der Volkswirtschaft verteilt, ist angesichts<br />

der Kompliziertheit der in Frage stehenden<br />

wirtschaftlichen Beziehungen natürlich<br />

nicht festzustellen. Sicher ist einzig, dass<br />

nicht weniger als rund 5 Millionen Franken<br />

dem Bund in Form von Benzinzöllen zufliessen.<br />

Die grosse volkswirtschaftliche und fiskalische<br />

Bedeutung des ausländischen Automobilverkehrs<br />

ist nun wesentlich durch die niedrigen<br />

Benzinpreise der Schweiz bedingt.<br />

Während die Schweiz bei den meisten anderen<br />

Preisen isoliert auf ihrer Preisinsel<br />

verharrt, hat sie bei den Benzinpreisen gegenüber<br />

den andern Ländern einen-bedeutenden<br />

Vorsprung. Betragen doch (laut «Recueil<br />

de Renseignements de Tourisme»,) die Ben-<br />

zinpreise in<br />

Deutschland<br />

England<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Oesterreich<br />

istischer<br />

*) per Gallon.<br />

Landeswähruns Schweizerwährnng<br />

per Liter<br />

0.28—0.36 RM. 0.34—0.44 Fr.<br />

1 sh/2—1 sh/6*) 0.20—0 26 Fr.<br />

2.20—2.80 Ire. 0.45-0.57 Fr.<br />

2 Lire 0.53 Fr.<br />

0.50 Seh. 0.36 Fr.<br />

Auf der Preisdifferenz, die in diesen Zahlen<br />

zum Ausdruck kommt, lässt sich eine<br />

sehr wirksame Verkehrswerbung in ausländischen<br />

Automobilistenkreisen aufbauen, und<br />

das Schlagwort «Ca ne coüte presque rien<br />

de rouler en Suisse» wird denn auch von der<br />

Schweizerischen Verkehrszentrale in ihrer<br />

Propagandatätigkeit nachdrücklichst verwendet.<br />

Dabei darf man allerdings nicht ausser<br />

Acht lassen, dass die Kosten des Automobilfahrens<br />

in der Schweiz nur für die Ausländer<br />

die wohl den Benzinpreis, nicht aber die kantonalen<br />

Steuern und Versicherungen zu bezahlen<br />

haben, niedrig sind. Für die in der<br />

Schweiz Ansässigen sind dagegen die Kosten<br />

gleich hoch, wenn nicht noch höher, wie für<br />

die Ausländer in ihrem Heimatstaat. Denn die<br />

t in der Schweiz erhobenen hohen direkten<br />

Steuern sind im Ausland zum Teil (so besonders<br />

in Frankreich) durch die im höheren<br />

Benzinpreis erhobenen indirekten Steuern<br />

abgelöst<br />

Leider wohnt nun dem schweizerischen<br />

Benzinpreis eine wesentliche Unsicherheit<br />

inne: sein niedriger Stand ist die Folge des<br />

Konkurrenzkampfes auf dem Weltmarkt, der<br />

natürlich einmal einer Einigung Platz machen<br />

kann. Sobald dies der Fall sein wird, wird<br />

automatisch eine Benzinpreiserhöhung eintreten.<br />

Käme nun noch eine Zollerhöhung hinzu,<br />

so könnte leicht unser Preisvorsprung den<br />

andern Ländern gegenüber in sein Gegenteil<br />

verkehrt werden. Eines unserer besten Werbeargumente<br />

würde unseren Propagandastellen<br />

damit aus der Hand geschlagen — was<br />

wiederum für den Fremdenverkehr und für<br />

die Volkswirtschaft als ganzes sehr schädliche<br />

Rückwirkungen haben müsste. Für den<br />

Fiskus würde eine sozusagen überproportionale<br />

Verschlechterung eintreten, da er nicht<br />

nur die Folgen der verringerten volkswirtschaftlichen<br />

Aktivität zu tragen hätte, sondern<br />

auch die Folgen der Wandlung der speziellen<br />

Verhältnisse der Benzinein- und<br />

-Ausfuhr. Heute fährt bekanntlich jeder Wagen<br />

(gleich ob ausländisch oder schweizerisch)<br />

mit vollem Tank aus der Schweiz aus<br />

und mit leerem Tank ein, was für den Bund<br />

eine entsprechende Steigerung der Benzinzollerträge<br />

mit sich bringt. Würde das Verhältnis<br />

der schweizerischen zu den ausländischen<br />

Benzinpreisen verändert, so verändern<br />

sich auch die Vor- und Nachteile bei der von<br />

den einzelnen die Grenze überfahrenden Automobilisten<br />

betriebenen Benzinein- und<br />

Ausfuhr. Leicht könnte es dann so kommen,<br />

dass die Autos mit vollem Tank in die<br />

Schweiz einführen und sie mit leerem Tank<br />

wieder verliessen!<br />

Endlich gestatten wir uns, darauf hinzuweisen,<br />

dass durch eine Verteuerung des<br />

Benzinpreises auch ein Druck auf den einheimischen<br />

Automobilverkehr ausgeübt würde.<br />

der seinerseits durch eine gewisse Einschränkung<br />

und damit natürlich auch Verringerung<br />

des zollpflichtigen Verbrauches<br />

reagierte. Auf keinen Fall wäre daher eine<br />

zur Zollerhöhung proportionale Ertragssteigerung<br />

zu erwarten; es könnte sich sogar<br />

ergeben, dass die Einschränkung des Verbrauches<br />

den pro Einheit grösseren fiskalischen<br />

Ertrag kompensierte.<br />

Wir erlauben uns, Ihnen diese Erwägungen<br />

im Namen der am 5. November in Ölten<br />

vereinigten Verbände und des von diesen gewählten<br />

Büros darzulegen. Gestatten Sie<br />

uns, die Namen dieser Verbände nachstehend<br />

aufzuführen:<br />

Schweiz. Aero-Club. i<br />

Arbeiter-Tourine-Bund.<br />

ASPA.<br />

Autogewerbeverband der Schweiz.<br />

Automobil-Club der Schweiz.<br />

Schweiz. Autostrassenverein.<br />

Schweiz. Ben^inunion.<br />

Chambre syndicale de l'Automobile.<br />

C. I. A.<br />

Schweiz. Fremdenverkehrsverband.<br />

Schweiz. Fuhrhalter- und Spediteur-Verband.<br />

Schweizer Hotelier-VeTein.<br />

Schweiz. Mineralölinteressonten-Verband.<br />

Schweiz. Radfahrer- und Motorfahrer-Bund.<br />

Touring^Club Suisse.<br />

Union motoeycliste suisse.<br />

Verband der Handels-, Transport- Tmd Lebensmittelarbeiter.<br />

Verband Schweiz. Karosserie-Industrie.<br />

Verband Schweiz. Kursaal-Geselischaften.<br />

Verband Schweiz. Verkehrsvereine.<br />

Schweiz. Verkehrszentrale.<br />

Schweiz. Wirteverein.<br />

Zentralverband Schweiz. Möbeltransporteure.<br />

Wir erlauben uns, der Hoffnung Ausdruck<br />

zu geben, dass Sie unsere im Interesse weiter<br />

Kreise des Schweizervolkes dargelegten<br />

Ausführungen einer wohlwollenden Prüfung<br />

unterziehen möchten.<br />

zittert unter ihrem Fuss und sie kommen<br />

nachzusehen, was hier geschieht.»<br />

Aber es blieb ein leiser Zauber über dem<br />

werdenden Feld, und Jürgen hob die Wurzeln<br />

sorgsam heraus, als hebe er die Decke von<br />

einem schlafenden Gesicht.<br />

Sie sass noch am Herde und spann, wenn<br />

er heimkam, und schon vor der Tür hörte er<br />

den leise singenden Ton des Rades, in dem<br />

das Holz der Balken zu zittern schien. Sein<br />

erster Blick ging zu der Dämmerung hinter<br />

dem Herd und kehrte dann erst bei dem<br />

Lampenlicht ein. «Niemand war da», sagte<br />

sie leise. «Ruh dich nun aus.»<br />

Er flickte noch an seinen Netzen und empfing<br />

noch für eine Weile den Frieden ihrer<br />

Augen, ehe das Dunkel seiner Kammer ihn<br />

umschloss. «Bald werden die Wildgänse ziehen»,<br />

sagte er hinter den Wolken seiner<br />

Pfeife. «Weisst du, wohin sie ziehen?»<br />

Nein, sie wusste es nicht. Der Lehrer habe<br />

zwar gesagt, dass sie nach Afrika zögen,<br />

aber er habe immer von allem etwas wissen<br />

wollen und sie traue ihm nicht. Sie glaubte,<br />

dass so graue Vögel nicht nach Afrika hinpassten<br />

auf den Nil... auf dem Nil sei das<br />

Körbchen mit dem Mosesknaben geschwommen,<br />

und was sollten die grauen traurigen<br />

Vögel auf solchem Wasser?<br />

«Ob sie... vielleicht fliegen sie bis Amerika?»<br />

meinte er leise.<br />

«Amerika ist weit...», erwiderte sie und<br />

sah an ihm vorbei auf das kleine Fenster,<br />

hinter dem dunkel und lautlos die Nacht<br />

stand.<br />

«Ja, sehr weit muss es wohl sein...»,<br />

sagte er und starrte in die schwarze Höhlung<br />

des Herdes.<br />

Es kam vor, dass um diese späte Stunde<br />

noch der dröhnende Ton der Pflugschar vom<br />

andern Ufer herüberkam. Es waren mehr<br />

Menschen unterwegs als sonst um die ausgehende<br />

Sommerzeit, Fremde, die nach dem<br />

Wege fragten, nach Hunger und Sattwerden,<br />

und die, wenn sie das Geldstück in Jürgens<br />

Hand legten, schon halb abgewendet bemerkten,<br />

dass es anders werden müsse auf<br />

der Welt, gerecht und gleich und ohne Sklaverei.<br />

Es war nichts, worauf Jürgen eine<br />

Antwort zu geben verstanden hätte, aber<br />

mitunter stand er noch eine Weile, auf die<br />

Stange gestützt, und sah dem Fremden nach,<br />

wie er in dem Schatten der Eichen verschwand.<br />

Jedesmal stand Marte auf der Schwelle<br />

und sah ihm mit unruhigen Augen entgegen.<br />

«Wartest du» fragte er einmal.<br />

«Nein, aber ich fürchte mich... unheimlich<br />

ist es, wenn es von drüben so ruft...<br />

soviel kann unterwegs sein in der Nacht...»<br />

«Wasser und Menschen sind mmer unterwegs»,<br />

erwiderte er. «Fürchte dich nicht,<br />

meine Hände sind stark.<br />

«Es ist nicht wegen der Hände», sagte sie<br />

abwesend. ,<br />

.Versprochen ist sie', dachte Jürgen. .Sicher<br />

ist sie versprochen, und einmal wird es<br />

an die Pflugschar schlagen und ,Hol über!'<br />

rufen. Und dann wird er da sein. Ein Stadtmensch<br />

wahrscheinlich, mit einem Stehkragen<br />

und Handschuhen. «Fräulein GrotJohann<br />

da? So... Sie sind wohl der Dienstgeber,<br />

hm? Ja, sie ist nämlich meine Braut. Hoffe,<br />

dass sie es gut gehabt hat in dieser Fischerhütte.»<br />

Und dann wird er an seinem Herd<br />

sitzen und sie wird ihm Kaffee kochen, und<br />

er, ja, er wird wohl nach der Ziege sehen<br />

oder nach seinem neuen Acker oder nach den<br />

Netzen... ein alter Kahn, und wenn der neue<br />

da ist, schiebt man den alten beiseite. Wasser<br />

zieht durch die brüchigen Fugen, Moos<br />

setzt sich an... fertig... erledigt,'<br />

Im September war die Lichtung soweit,<br />

dass er pflügen konnte. Er wollte keine<br />

Pferde, aber die Steine, die tief im Boden lagen,<br />

schlugen Heini die Pflugschar aus den<br />

Händen. So lieh er die beiden Pferde vom<br />

Pfarrer, und am Abend lag die Scholle<br />

schwarz und glänzend da. Er brachte das<br />

Gespann zurück und ging noch einmal auf<br />

dem Heimweg zum Acker. Es regnete leise<br />

aus tiefhängenden Wolken, und er hob eine<br />

Hand voll Erde an sein Gesicht. Sie duftete<br />

nach Schlaf und Tiefe, und als er sie zwischen<br />

den Händen zerbröckelt hatte, blieb<br />

der Geruch bei ihm und ging mit ihm mit,<br />

als schlüge er Wurzeln in seinem Körper.<br />

Als er vom Wasser hinaufgestiegen kam,<br />

von dem er ein vergessenes Netz geholt<br />

hatte, sah er im rötlichen Schacht des Lichtes,<br />

der aus dem Fenster fiel, eine dunkle<br />

Gestalt. Von unten sah es aus, als stehe ein<br />

Baum da, aber Jürgen wusste, dass dort kein<br />

Baum stand, und er sah die gespannte Haltung<br />

eines Lauernden, der ein Wild bewacht.<br />

Zuerst war es ihm, als stehe er eingefroren<br />

im grauen Eise, aber dann erkannte er,<br />

dass es der Sohn des Krugwirts aus dem<br />

Dorfe war, von dessen Liebeshändeln viele<br />

Geschichten im Umlauf waren. ,Ach, mein<br />

Lieber', dachte er fast dankbar, ,das ist nun<br />

kein guter Weg für dich...' Nur das feuchte<br />

Gras drückte sich unter seinen blossen Füssen<br />

nieder, und seine Hand fasste zu, als sei<br />

sie eben aus dem leeren Raum gewachsen.<br />

(Fortsetzung im *Autler-Feierabend*.)


N° 96 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

S«,<br />

Sitzung der nationalen<br />

Sportkommission.<br />

Der nationale Sportkalender 1935.<br />

Die nationale Sportskommission des A.C.S.<br />

ist letzten Samstag in Bern unter dem Präsidium<br />

von Herrn Töndury (Zürich) zu einer<br />

wichtigen Sitzung zusammengetreten, in der<br />

die Veranstaltungen der verflossenen Saison<br />

liquidiert und gleichzeitig die Umrisse des<br />

nächstjährigen Programmes festgesetzt wurden.<br />

Sämtliche Mitglieder der Kommission<br />

waren anwesend. Nach der einstimmigen Genehmigung<br />

des Protokolls der Sitzung vom<br />

2. Juni berichteten die Herren Töndury und<br />

Decrauzat als Delegierte über die Sitzungen<br />

der internationalen Sportskommission der<br />

AIACR vom vergangenen September und<br />

Oktober in Paris. Die Versammlung hörte<br />

darauf die Rapporte über die verschiedenen<br />

nationalen und internationalen Veranstaltungen<br />

des Jahres <strong>1934</strong> an. Herr E. Huber orientierte<br />

über den ersten Grossen Preis der<br />

Schweiz <strong>1934</strong>, und Herr Geneux über den<br />

Grossen Preis von Montreux, im weiteren<br />

berichteten die seinerzeit abgeordneten offi<br />

ziellen Delegierten über den Verlauf der übrigen<br />

Rennen der Saison. Die Kommission<br />

schritt sodann zur Homologierung der erzielten<br />

Resultate; einige Punkte bedürfen<br />

noch einer endgültigen Klarstellung, so das<br />

man die Bereinigung dieser Angelegenhei<br />

einer Spezialkommission unterbreitete.<br />

Die NSK prüfte ferner das neue Projek<br />

der internen Statuten sowie des Verwaltungsreglementes<br />

und ernannte Herrn Töndury<br />

zum Vertreter der Kommission in einem<br />

Spezialkotnitee, das sich mit diesen Fragen<br />

befasst. Weiter wurde auch der provisorische<br />

Nationale Sportskalender 1935 zusammengestellt,<br />

der folgende Anlässe umfasst:<br />

16. März: Sternfahrt nach Genf (Sektion Genf de:<br />

A. C. S.).<br />

17. März: Kilometer-Rennen von Saconnex (Sek<br />

tion Genf).<br />

2. Juni: Grosser preis von Montreux (Sektion<br />

Waadt).<br />

16. Juni: Bergrennen Rheineck-Walzenhausen (Sektion<br />

St. Gällen-Appenzell).<br />

Ende Juli - Anfangs August: Internationale Alpen<br />

fahrt.<br />

24. August: Nationales Rennen fOr Sport- und<br />

Rennwagen auf der Bremgarten-Rundstrecke<br />

(Sektion Bern).<br />

25. August: Grosser Preis der Schweiz (Sektion<br />

Bern).<br />

8. oder 22. September: Monte Cenerl-Rennen.<br />

Wir werden auf die Einzelheiten des vorliegenden<br />

provisorischen Sportskalenders<br />

1935 noch zurückkommen.<br />

Die in Aussicht stehenden Aenderungen<br />

des nationalen Sportsreglementes und seiner<br />

Anhänge werden erst nach der Genehmigung<br />

der Statutenrevision durch die Winter-Delegierten-Versammlung<br />

am 16. Dezember vorgenommen<br />

werden. Schliesslich wurde von<br />

der NSK noch die neue Formel für die<br />

schweizerische Automobilmeisterschaft 1935<br />

studiert.<br />

Die Sportkommission nahm dabei auch<br />

von einem interessanten Plan zur Bildung<br />

der neuen Meisterschaftsformel Kenntnis, die<br />

von Herrn Decrauzat aufgestellt wurde und<br />

der ernsthaften Prüfung wert ist. Dieses Projekt<br />

sieht die Abschaffung des nachgerade<br />

berüchtigt gewordenen Koeffizienten vor und<br />

die Ersetzung durch eine vollständig neue<br />

Basis. Man würde bei dieser Formel nicht<br />

mehr die beste Zeit jeder Kategorie, sondern<br />

in jeder Klasse den bestehenden Klassenrekord<br />

in Berücksichtigung ziehen. So erhielte<br />

derjenige, der diesen Rekord erreicht, 100<br />

Punkte, der Fahrer, welcher ihn verbessert<br />

100 Punkte plus x, und der ihn unterschreitet<br />

100 Punkte weniger x. Die Zahl der Punkte<br />

ergibt sich nach diesem Plan nach der Formel<br />

Rekord x 100<br />

«h«<br />

Zeit<br />

Diese Bestimmung hat auf jeden Fall den<br />

unbestrittenen Vorteil, bedeutend gerechtere<br />

Verhältnisse zu schaffen, als das bisherige<br />

System mit dem Handicap für die kleineren<br />

Klassen, das den Ausgleich nur in einem mehr<br />

oder weniger grossen Masse herstellen konnte.<br />

Als Grundlage dient die absolute Leistung<br />

des Fahrers selbst.<br />

Eine andere Modifikation, die ebenfalls von<br />

Interesse ist, bezieht sich auf die Zahl der<br />

für das Championnat zu fahrenden Rennen.<br />

Voraussichtlich wird die Bestimmung, dass<br />

das Rennen mit dem schlechtesten Ergebnis<br />

nicht gezählt wird, in Wegfall kommen Nur<br />

einer der im nationalen Sportkalender angegebenen<br />

Anlässe darf ausgelassen werden,<br />

die andern zählen alle. So müssen beispielsweise<br />

von 6 Rennen 5 gefahren werden, von<br />

5 Rennen 4 usw. Verzeichnet der Kalender<br />

jedoch nur 3 Meisterschaftsläufe, so müssen<br />

alle 3 bestritten werden. Diese Aenderungen<br />

befinden sich zur Zeit noch im Studium. Eine<br />

Entscheidung wird jedoch bis zur Winter-<br />

Delegiertenversammlung gefällt werden, bo.<br />

Der Abschluss<br />

des 1. Grossen Preises<br />

der Schweiz für Automobile.<br />

Das Organisationskomitee mit allen seinen<br />

Untergruppen kam Ende letzter Woche, unter<br />

dem Vorsitz von Oberst Marbach, zum<br />

SchlussrappoTt in Bern zusammen. Schon<br />

aus den Zahlen der Abrechnung ergab sich,<br />

welche beträchtlichen Aufwendungen und Arbeit<br />

notwendig waren, um diese Veranstaltung<br />

erstmals zum guten Ende zu bringen.<br />

Die Ausgaben beliefen sich auf rund 270,000<br />

Franken und konnten nur dank der grössten<br />

Sparsamkeit der verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

in diesem Rahmen gehalten werden. Der<br />

unerfreuliche Wetterumschlag in der Nacht<br />

vor dem Rennen hat den Besuch des Rennens<br />

nicht unerheblich beeinträchtigt. Dennoch<br />

konnten 50,833 zahlende Eintritte registriert<br />

werden. Dazu kamen noch 18,763<br />

Personen, welche den verschiedenen Trainingsläufen<br />

beigewohnt hatten und ebenfalls<br />

ihren Obolus entrichteten.<br />

Dank dieses überaus erfreulichen Publikumsinteresses<br />

war es möglich, den Ausgleich<br />

zwischen Einnahmen und Ausgaben zu finden.<br />

Ja, es bleibt.End' aller Enden sogar noch<br />

ein kleiner Ueberschuss von Fr. 900, der auf<br />

neue Rechnung vorgetragen werden soll, sofern<br />

nicht noch irgendwelche Forderungen<br />

angemeldet werden. Es sind nämlich noch bis<br />

in die letzten Tage Rechnungen säumiger<br />

Lieferanten eingegangen. Das Rechnungsergebnis<br />

mag für allzu grosse Optimisten,<br />

die sich von dem Rennen erhebliche Gewinne<br />

versprachen, eine gewisse Enttäuschung bedeuten.<br />

Die Hauptsache ist aber, dass die<br />

Organisatoren in der Lage waren, sämtlichen<br />

finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.<br />

Es darf nicht übersehen werden, dass die<br />

Ausgaben eine Reihe von erstmaligen Aufwendungen<br />

umfassen, die sich in den kommenden<br />

Jahren nicht mehr wiederholen werden.<br />

Im weiteren sind von der Einnahme an<br />

die 26,000 Fr. als Billettsteuer an die Stadt<br />

abzuliefern. Wäre diese ausserordentlich<br />

hohe und — nach der besonderen Natur des<br />

Anlasses beurteilt — auch deplacierte Steuer<br />

nicht zu entrichten, so könnte der in den Statuten<br />

der Rundstrecken A.-G. vorgesehene<br />

Garantiefond geäufnet werden. Die Oeffentlich'keit<br />

ist insofern an einer fortlaufenden<br />

Stärkung dieses Fonds und einer regelmässigen<br />

Verzinsung und Amortisation des Aktien-<br />

und Obligationenkapitals der Rundstrek- |<br />

ken-Gesellschaft interessiert, als bekanntlich<br />

Der neue<br />

Stadt und Kanton Bern in grösserem Um<br />

fange Anteilhaber sind. Nun verfolgt die veranstaltende<br />

Sektion des A. C. S. mit de<br />

Durchführung des Rennens keinerlei Gewinn<br />

absichten, sondern ist froh, wenn sie finan<br />

ziell immer ungeschlagen davonkommt. Dagegen<br />

bedeutet das Rennen für Verkehr und<br />

Wirtschaft der Stadt Bern recht viel. In den<br />

Tagen des Rennens waren die bernischen Hotels<br />

zu 90 und 100 Prozent ihrer Bettenzah<br />

besetzt und auch viele andere Gewerbezweige<br />

konnten eine willkommene Belebung<br />

des Geschäftes buchen Es wäre daher durchaus<br />

am Platze, wenn für dieses Rennen bezüglich<br />

der Billettsteuer eine Sonderregelung<br />

erfolgen könnte.<br />

Wie der Rennleiter E. Huber mitteilen<br />

konnte, hat sich die Organisation bewährt, wa<br />

die Rennfahrer, Fachleute, sowie die in- und<br />

ausländische Presse durchwegs bestätigten.<br />

Dennoch sind von den verschiedenen Komitees<br />

mit ihren Schlussrapporten eine Reihe<br />

von Anträgen zu Händen der kommenden<br />

Organisation eingegangen, die sich auf die<br />

Erfahrungen des ersten Jahres stützen und<br />

hauptsächlich auf die Wünsch? des Publikums<br />

weitgehend Rücksicht nehmen. Sie<br />

sollen, so weit dies mit dem folgenden Budget<br />

vereinbar ist, berücksichtigt werden. Die Vor"<br />

arbeiten für das Rennen 1935, dem am Samstag<br />

ein nationales Rundstreckenrennen für<br />

Sport- und Rennwagen vorangehen wird, sollen<br />

demnächst an Hand genommen werden.<br />

Ergänzend sei noch zum Schlussrapport<br />

nachgetragen, dass nach einem Nachtessen,<br />

das über hundert Mitglieder des Organisationskomitees<br />

im Schweizerhof vereinigte,<br />

ein überaus gut gelungener Film der Bauperiode<br />

und des Rennens selbst erstmals<br />

vorgeführt wurde. Die Aufnahmen stammen<br />

von den Herren Dr. Perlet und Schmid. Sie<br />

vermitteln einen geschickt zusammengefassten<br />

bildlichen Ueberblick von der Veranstaltung<br />

sowie ihrer Vorgeschichte und machten<br />

der Versammlung grosse Freude. Da der<br />

Film der Sektion gehört, dürfte er auch den<br />

übrigen Mitgliedern gelegentlich vorgeiuhrt<br />

werden.<br />

Um das Klausenrennen.<br />

Am 24. November versammelte sich in<br />

Zürich, unter dem Vorsitz von Herrn F. Frey,<br />

das Organisationskomitee des diesjährigen<br />

Klausenrennens zu seiner Schlußsitzung Vom<br />

Bericht über die Liquidationsarbeiten wurde<br />

Kenntnis genommen, ebenso von der vorläufigen<br />

Abrechnung, wobei sich als erfreuliches<br />

AM<br />

KOMPRESSOR 1935<br />

Beschleunigung und Geschwindigkeit<br />

Der GRAHAM-Kompressor ist nicht ein Rennwagen In gewöhnlichem Sinne, er arbeitet<br />

automatisch durch das Zweiwege-Drosselsystem. Sobald das Drosselpedal durchgetreten<br />

ist, verleiht es dem Motor auf gleicher Tourenzahl bedeutend erhöhte Kompression und<br />

gibt dem Wagen eine höhere Beschleunigungsfähigkeit durch seine verfügbare Kraft<br />

•<br />

Geräuschlosigkeit und Elastizität<br />

Beachtenswert ist der geräuschlose Gang des von GRAHAM gebauten Kompressors,<br />

trotz seiner in ihm steckenden Kraft. Man hört kein „Heulen", wie dies bei bisherigen<br />

Kompressorsystemen der Fall war. Die Kraft scheint aus dem Motor nur so herauszuströmen<br />

mit kaum vernehmbarem „Rauschen". Elastisch und samtweich arbeitet der<br />

Motor Ober seinen ganzen Drehzahlbereich hinweg. Bei leichtem Betreten des Gaspedals<br />

schiesst der Wagen dahin wie der Sturmwind. Mit Worten lässt sich das nicht<br />

wiedergeben. Nur wer ihn fährt, kann seine „Riesenbeschleunigung" und seine elastische<br />

Kraftwiedergabe freudig empfinden.<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

Die leichte, mühelose Bedienung des GRAHAM-Kompressors hat auch ein welches und<br />

rasches „Stoppen" und „Wiederanfahren" in dichtestem Verkehr zur Folge. GRAHAM<br />

bedeutet deshalb absolute Zuverlässigkeit und Sicherheit in allen Verkehrssituationen.<br />

Der Kompressor bewirkt e>n besseres Starten bei jeder Temperatur sowie einen sparsameren<br />

Benzinverbrauch entgegen allen bisherigen Kompressor-Systemen.<br />

Automobilwerke FRANZ A.-G.<br />

ZÜRICH - Badenerstrasse 313 > Telephon 52.607<br />

Resultat ergab, dass, im Hinblick auf das erwartete<br />

namhafte Defizit, verschiedene Interessenten<br />

und Gönner sich in anerkennenswerter<br />

Weise bereit erklärt haben, ihre Ansprüche<br />

zu reduzieren. Das vorausgesehene,<br />

und in besonderem Masse durch das ausserordentlich<br />

schlechte Wetter bedingte Defizit<br />

konnte dadurch wesentlich reduziert werden.<br />

Zu diesem Ergebnis haben aber auch verschiedene<br />

Einsparungen der einzelnen Komitees<br />

in wesentlichem Masse beigetragen-<br />

Wenn man berücksichtigt, dass die Einnahmen<br />

an Eintrittsgeldern und Parkgebühren<br />

gegenüber dem Klauserarennen 1932 um mehr<br />

als 50% zurückblieben, so wird man das sich<br />

ergebende Defizit von rund 32,000 Fr. nicht<br />

als allzu hoch taxieren dürfen, um so mehr,<br />

als zu dessen Deckung der früher geschaffene<br />

Klausenfonds herangezogen werden<br />

kann.<br />

Mit besonderer Befriedigung konnte den<br />

vorliegenden Berichten entnommen werden,<br />

dass sich die Anordnungen der einzelnen Komitees<br />

aufs beste bewährt haben und die<br />

Durchführung des Rennens, trotz der ausserordentlichen<br />

Schwierigkeiten, reibungslos und<br />

vorbildlich war, was nicht nur von bewährten<br />

Fachleuten, sondern speziell auch von den<br />

Fahrern des In- und Auslandes spontan und<br />

wiederholt anerkannt wurde. Es konnte denn<br />

auch festgestellt werden, dass die Liquidationsarbeiten<br />

keine wesentlichen Differenzen<br />

ergaben und diese deshalb sehr frühzeitig beendigt<br />

werden konnten.<br />

Dem Dank an alle Komiteemitelieder und<br />

Mitarbeiter konnte Herr Frey die Mitteilung<br />

beifügen, dass die Zentralbehörden des A.C.S<br />

beabsichtigen, das Klausenrennen im Jahre<br />

1936 eventuell wiederum zum Austrag zu<br />

bringen, sofern von seiten der interessierten<br />

Behörden, Korporationen, Landbesitzer, Privaten<br />

usw. derart akzeptable Bedingungen<br />

erhältlich gemacht werden können, dass das<br />

finanzielle Risiko gegenüber diesem Jahr wesentlich<br />

ermässigt wird. Das bisherige Organisationskomitee<br />

wurde daher beauftragt,<br />

die bezüglichen Verhandlungen in Glarus und<br />

Uri in Bälde anzubahnen, und es bleibt nur<br />

zu wünschen, dass man dort auf geneigtes<br />

Gehör stösst, damit das Rennen 1936 wieder<br />

gesichert werden kann. Man wird nicht übersehen<br />

dürfen, dass durch die Grands Prix<br />

von Bern und Montreux der Zustrom der Zuschauer<br />

zum Klausenrennen zweifellos beeinträchtigt<br />

wird und dass deshalb, da 80%<br />

der Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Parkgebühren<br />

herrühren, die Ausgaben möglichst<br />

eingeschränkt werden müssen, um allzu<br />

grosse Defizite auch bei Schlechtwetter zu<br />

vermeiden. Es ist ja auch nicht angängig,<br />

dass für eine Sportveranstaltung, welche für<br />

die beteiligten Landesgebiete von grosser<br />

wirtschaftlicher Bedeutung ist, Abgaben in<br />

Form von Vergnügungs- und Reklamesteuern<br />

entrichtet werden müssen.<br />

Dass der Besuch des diesjährigen Klausenrennens,<br />

trotz der sehr ungünstigen Witte-<br />

. ungsverhältnisse während der kritischen Zeit<br />

von Samstag mittag bis Sonntag morgen ungeahnt<br />

stark war, beweisen folgende Frequenzziffern<br />

des Kassadienstes: 15,000 Zuschauer,<br />

6000 Fahrräder, 550 Motorräder,<br />

1600 Automobile, wobei noch zu berücksichtigen<br />

ist, dass durch das Schlechtwetter vor<br />

allem der Extrazug- und Fahrradverkehr<br />

sehr gelitten haben.<br />

Die Reduktion des Rennens auf nur einen<br />

Tag hat sich bewährt. Trotz der grossen Zahl<br />

von Fahrern konnte das Programm am Sonntag<br />

reibungslos eingehalten werden, während<br />

sich dadurch anderseits erhebliche Einsparungen<br />

bei verschiedenen Komitees, besonders<br />

was den Verkehrs-, Absperr- und Sanitätsdienst<br />

anbetrifft, ermöglichen Hessen- Es<br />

darf denn auch angenommen werden, dass,<br />

im Falle der Wiederholung in zwei Jahren,<br />

das Rennen wiederum nur an einem Tag<br />

stattfinden wird, offen für Sport- und Rennwagen<br />

sowie Motorräder und Sidecars. Möge<br />

überall das nötige Verständnis und Entgegenkommen<br />

vorhanden sein, um der Schweiz<br />

hren Grossen Bergpreis auch weiterhin zu<br />

erhalten. Es darf nicht übersehen werden,<br />

dass es das Klausenrennen gewesen ist, welches<br />

die Klausenstrasse im Ausland berühmt<br />

gemacht und alljährlich Tausende von Automobilisten<br />

hinauf in die schöne Gebirgslandschaft<br />

am Clariden und Märcherstöckli Knockt<br />

v<br />

hat.<br />

Spori<br />

Almas<br />

samrnmJÜ<br />

Die deutschen Weltrekorde anerkannt Die<br />

von Hans Stuck auf Auto-Union und Rudolf<br />

aracciola auf Mercedes-Benz aufgestellten<br />

neuen Bestleistungen wurden von der A.I.A.<br />

C.R. soeben offiziell homologiert. Es handelt<br />

ich um fünf Weltrekorde Stucks und einen<br />

Weltrekord und drei internationale Klassenrekorde<br />

von Rudolf Caracciola. Stucks Bestzeiten<br />

wurden am 10. Oktober auf der Avus<br />

und Caracciolas Rekorde am 28. und ?0. Oktober<br />

bei Gyon in Ungarn etabliert.


Ve»l


N°96 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUB<br />

Nachfolgende Zusammenstellung vermittelt<br />

einen Einblick über die zollkategorienmässige<br />

Beteiligung unserer verschiedenen Lieferstaaten<br />

am Automobilimportgeschäft.<br />

Deutschland<br />

Oesterreich<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Belgien<br />

Niederlande<br />

Grossbritannien<br />

Dänemark<br />

Schweden<br />

Polen<br />

Tscheohos'wakei<br />

Japan<br />

Ver. Staaten<br />

Oktober <strong>1934</strong><br />

Oktober 1933<br />

a<br />

o<br />

d<br />

ef<br />

l<br />

k<br />

1<br />

a<br />

bd<br />

f<br />

k<br />

a<br />

b<br />

d<br />

e<br />

f<br />

g ik1ao<br />

d<br />

e<br />

f<br />

g<br />

k<br />

1<br />

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b<br />

o<br />

d<br />

e<br />

f<br />

g<br />

i<br />

k1<br />

k<br />

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o<br />

d<br />

k<br />

1<br />

a<br />

bc<br />

d<br />

e<br />

f<br />

h<br />

i<br />

k<br />

Stück<br />

13<br />

82<br />

56<br />

125<br />

105<br />

42<br />

47<br />

158<br />

20<br />

31<br />

39<br />

161<br />

2<br />

56<br />

e 149 f 18<br />

f 1<br />

43<br />

163<br />

273<br />

189<br />

26<br />

o kg<br />

25.79<br />

639.11<br />

660.39<br />

161.66<br />

235.00<br />

11.02<br />

8<br />

78<br />

53.44<br />

56<br />

6.61<br />

2.20<br />

18.91<br />

2.51<br />

2.43<br />

1.17<br />

66<br />

1003.84<br />

57.19<br />

106.53<br />

2.56<br />

1.15<br />

6.43<br />

12<br />

37<br />

329.51<br />

163.69<br />

119.21<br />

41.88<br />

46<br />

3.15<br />

4<br />

7.66<br />

3.31<br />

34<br />

17<br />

3<br />

44.18<br />

84<br />

218.94<br />

430.63<br />

255.36<br />

44.83<br />

82<br />

6<br />

6.38<br />

5<br />

1<br />

19<br />

15<br />

1.01<br />

6.03<br />

1.48<br />

15.82<br />

655.02<br />

2109.68<br />

707.19<br />

11.14<br />

15.50<br />

15.90<br />

3<br />

87.31<br />

3.60<br />

1109.41<br />

2832.48<br />

2703.10<br />

1141.61<br />

25.99<br />

8<br />

17.49<br />

89.12<br />

Wert In Fr.<br />

16.466<br />

134.730<br />

170.652<br />

51.903<br />

162.282<br />

7.529<br />

48<br />

660<br />

48.409<br />

834<br />

4.398<br />

300<br />

6.600<br />

2.017<br />

1.475<br />

1.838<br />

340<br />

204.390<br />

13.396<br />

52.312<br />

920<br />

375<br />

8.844<br />

143<br />

266<br />

137.800<br />

54.790<br />

67.900<br />

21.645<br />

260<br />

3.133<br />

177<br />

4.979<br />

3.367<br />

528<br />

170<br />

40<br />

33.777<br />

325<br />

62.855<br />

113.135<br />

80.352<br />

17.400<br />

310<br />

45<br />

10.723<br />

129<br />

15<br />

190<br />

80<br />

928<br />

2.000<br />

865<br />

4.700<br />

143.150<br />

409.146<br />

245.395<br />

4.839<br />

2.355<br />

12.585<br />

03<br />

285.971<br />

8.874<br />

210<br />

319.051<br />

15<br />

190<br />

80<br />

928<br />

2.000<br />

823.128<br />

61.669<br />

965<br />

342.085<br />

692.717<br />

622.697<br />

504.778<br />

13.858<br />

48<br />

3.435<br />

86.680<br />

1.376 2.330.308<br />

695 8010.99<br />

49 95.93 68.428<br />

2.81 1.895<br />

103 732.87 220.634<br />

322 3570.87 1.018.129<br />

115 1678.65 519.837<br />

36 1342.56 704.954<br />

16.89 7.779<br />

2.14 6.652<br />

74.61 21.861<br />

153.48 146.289<br />

3.24 4.103 2.720.661<br />

630 7674.05<br />

Einfuhr-Mehrwert<br />

65 336.94<br />

Einfuhr-Minderwert<br />

390.253<br />

Nach wie vor stehen die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika an der Spitze der schweizerischen<br />

Automobilimporteure, indem sie<br />

vom eingeführten Total einen prozentualen<br />

Anteil von 35,32 (35,14) % belegten. An<br />

zweiter Stelle folgt Deutschland mit 25,42<br />

(26,76) %, alsdann Grossbritannien mit 13,69<br />

(10,53) %, Italien mit 12,27 (13,55) % und<br />

Frankreich mit 12,12 (10,44) %. Diese fünf<br />

Staaten haben allein 98,82 % unserer gesamten<br />

Automobilbedürfnisse bestritten.<br />

Am Oktober-Aussenhandel sind 38 Länder<br />

interessiert, die zollkategorienmässig *) folgendermassen<br />

am Export beteiligt sind :<br />

_ ,, Stück o le* Wert In Fr.<br />

Deutschland a 3.35 3.821<br />

b 2 50<br />

e 1 12.70 6.000<br />

f 1 1573.61 350.362<br />

k 3.61 4.599<br />

5<br />

*><br />

•>••<br />

3<br />

1<br />

Toti)<br />

592.513<br />

14.790<br />

282.558<br />

Total<br />

1 5 133 364.965<br />

) Liste der Zollkategorien.<br />

a) Motor-Zwei- und Dreiräder, ohne Lederüberzug<br />

(Position 913 a);<br />

b) Motor-Zwei- und Dreiräder, mit Lederüborzug<br />

(Pos. 913 b);<br />

c) Automobile und Chassis bn Stückjewicht unter<br />

800 kg (Pos. 914 a);<br />

d) Automobile und Chassis im Stückgewicht zwischen<br />

800 und 1200 kg (Pos. 914 b);<br />

e) Automobile und Chassis im Stückgewicht zwischen<br />

1200 und 1600 kg (Pos. 914 c);<br />

f) Automobile und Chassis im Stückgewicht übeT<br />

1600 kg (Pos. 914 d);<br />

g) Karosserien aller Art für Automobile (Position<br />

914 e);<br />

h) Elektrokarren (Pos. 914 f);<br />

i) Traktoren ohne Karosserie (Pos. 914 f);<br />

k) Elektrische Apparate zum Anlassen, zur Zündung,<br />

zur Beleuchtung und Fahrsicherung für<br />

Motorfahrzeuge und Fahrräder; Scheibenwischer<br />

und andere Apparate, sowie Teile von<br />

solchen (Pos. 924 c);<br />

1) Kilometerzähler für Motorfahrzeuge (Position<br />

924 d).<br />

Oesterreich<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Belgien<br />

Niederlande<br />

Großbritannien<br />

Spanien<br />

Portugal<br />

Dänemark<br />

Norwegen<br />

Schweden<br />

Finland<br />

Polen<br />

Litauen<br />

Tschechos'wakei<br />

Jugoslawien<br />

Bulgarien<br />

Rumänien<br />

Russld/Ükraine<br />

Aegypten<br />

Algerien, Tunis<br />

Libyen<br />

Marokko<br />

Westafrik*<br />

Palästina<br />

Britisch Indien<br />

Siam<br />

Nieder!. Indien<br />

Philippinen<br />

China<br />

Japan<br />

Ver. Staaten<br />

Mexico<br />

Jamaica<br />

Guyana<br />

Brasilien<br />

Argentinien<br />

Peru<br />

Oktober <strong>1934</strong><br />

Oktober 1933<br />

b<br />

e<br />

d<br />

e<br />

f<br />

i<br />

k<br />

1<br />

a<br />

b<br />

d<br />

f<br />

Ausfuhr-Mehrwert<br />

f<br />

k<br />

1<br />

I<br />

o<br />

d<br />

e<br />

f<br />

k<br />

1<br />

a<br />

d<br />

f<br />

k<br />

1<br />

afk*<br />

f<br />

ikabofka<br />

i<br />

kfkfk<br />

i<br />

k<br />

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i<br />

k<br />

k<br />

k<br />

k<br />

i<br />

k<br />

f<br />

I<br />

Ausfuhr-Minderwtrt<br />

Stick<br />

l ki Wert la Fr.<br />

65 647<br />

4.60 6.869<br />

8.71 7.857<br />

4 80<br />

95<br />

7<br />

3<br />

10<br />

20<br />

2.25<br />

18<br />

1<br />

31.08<br />

23.91<br />

1.63<br />

30<br />

1.93<br />

5<br />

21<br />

84<br />

4.68<br />

1.30<br />

80<br />

41.18<br />

49<br />

18.10<br />

73.87<br />

107.67<br />

1939.30<br />

34<br />

362.51<br />

5.29<br />

23 2548.75<br />

44.95<br />

2.18<br />

2 16.85<br />

8 1594.16<br />

30<br />

746.61<br />

1.37<br />

10 2406.42<br />

1.172<br />

93<br />

25<br />

142<br />

247<br />

20<br />

2.701<br />

432<br />

11<br />

20.500<br />

23.921<br />

1.703<br />

101<br />

2.472<br />

78<br />

234<br />

1.027<br />

4.093<br />

2.144<br />

1.300<br />

1.416<br />

200<br />

Total<br />

46.124<br />

2.573<br />

78<br />

234<br />

1.027<br />

6.237<br />

2.716<br />

200<br />

30.109<br />

540<br />

2.550<br />

21.350<br />

11.600<br />

585.451<br />

240<br />

383.252<br />

10.858 1.045.950<br />

27.393<br />

1.295<br />

11.500<br />

617.143<br />

40<br />

747.869<br />

4.404 1.409.644<br />

asä.894<br />

Unser bester Bezßger ist auch im Monat<br />

Oktober wiederum Deutschland. Am Gesamtexport<br />

ist Deutschland im Oktober <strong>1934</strong><br />

mit 34.89 % (13,20) beteiligt oder mit 364,965<br />

(185,104) Fr. Der schweizerische Automobil-<br />

Aussenhande] verzeichnet mit keinem einzigen<br />

andern Land eine derartige Erholung wie<br />

mit unsern nördlichen Nachbarn, was zum<br />

grossen Teil auf den Kompensationsverkehr<br />

zurückzuführen ist. In der Reihenfolge kommen<br />

alsdann Belgien mit 12,75 %, Italien mit<br />

10,02 %, und Frankreich mit 8,19 %. Von<br />

denjenigen Staaten, die uns für mehr als<br />

10,000 Fr. Waren verkauft haben, sind weiter<br />

zu erwähnen : Die Tschechoslowakei<br />

(6,47%), Spanien (3,03%), Japan (4,43%),<br />

Polen (4,12 %), Grossbritannien (3,86 %), die<br />

Niederlande (1,55 %), Schweden (1,61 %),<br />

und Oesterreich (1,47 %). Während diese 12<br />

Länder im gesamten 94,39 % unserer Automobil-<br />

oder Bestandteilimporte aufnahmen,<br />

sind die restlichen 5,61 % nach weitern 26<br />

Staaten abgeflossen.<br />

Autobusbetrieb der Stadt Winterthur. Im<br />

Oktober <strong>1934</strong> wurden 45,239 (45.401) Personen<br />

befördert, woraus Einnahmen in der<br />

Höhe von 7624 (8136) Fr. resultierten. Die<br />

Zahl der beförderten Personen stellt sich in<br />

den ersten 10 Monaten des laufenden Jahres<br />

auf 414,862 (412,412), während die Einnahmen<br />

den Betrag von 70,749 (72,308) Fr.<br />

erbrachten.<br />

Hotchkiss<br />

Studebaker<br />

AUTO-<br />

ABBRUCH<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUB <strong>1934</strong> - N°9ft<br />

LUFTFAH<br />

Pariser Aero-Salon.<br />

(Gedanken eines Automobilisten.)<br />

Paris, November <strong>1934</strong>.<br />

Unter der mächtigen Glaskuppel des Grand<br />

Palais, wo vor wenigen Wochen die Weltkonstru'ktkm<br />

des Automobils ihre mechanischen<br />

Schätze ausbreitete, hat nun der jüngste<br />

Bruder des Automobils, das Flugzeug, seinen<br />

Platz gefunden. Im gleichen Dekor, dem<br />

lachsfarbenen Baldachin des Salon de l'Automobile,<br />

der nicht die einzige Beziehung herstellt,<br />

denn es finden sich viele Firmen, wie<br />

Renault, Salmson, Fiat, B.M.W. u. a., die auf<br />

dem Gebiet des Motorenbaues in beiden<br />

Fahrzeusarten brillieren. Und wäre ohne das<br />

Automobil der Flug möglich geworden ?<br />

Die Militärluftfahrt dominiert fast überall<br />

mit Jagd- und Kampfflugzeugen, Bombenflugzeugen<br />

und all dem Gerät, das leider<br />

immer noch unentbehrlich scheint und das den<br />

Segen von Ikarus Traum in unermesslichen<br />

II. Anwort 9243. Blockierter Motor. Zuschrift<br />

weitergeleitet.<br />

Red.<br />

Frage 9248. Ermetox. Was ist von dem erst seit<br />

kurzer Zeit von Masewo JV.-G. empfoMenen «Ermeto-c»<br />

zu halten bzw aus was besteht dieses Präparat,<br />

wie ist die Anwendung, liegen Erfahrungen bzw<br />

günstige Resultate vor?<br />

Ich wäre für die Mitteilung von Erfahrungen sehr<br />

dankbar. H. F. in B.<br />

Frage 9249. Propeüerantrieb beim Nlaechl-Castoldi-Rennflugzeug.<br />

Wie ich es den Beschreibungen<br />

in Ihrem Blatt und in anderen Veröffentlichungen<br />

entnehmen konnte, hat dae Macchi-Castoldi-Rennflugzeug,<br />

mit dem der Italiener Agello<br />

den neuen Geschwindigkeits-Weltrekord aufgestellt<br />

hat, zwei direkt hintereinander liegende, sich in<br />

entgegengesetztem Drehsinn drehende Propeller.<br />

Wie ist der Antrieb dieser Propeller durchgebildet?<br />

Welchen Gesamtinhalt hat der 24-Zylinder-Fiat-<br />

Motor und wieviel wiegt er pro PS? W. W. in B.<br />

Antwort: Die beiden Propeller des Fiat-<br />

A. S. 6-Motors der Macchi-Castoldi-Rennmaschine<br />

sitzen auf je einer eigenen Welle, wovon die eine<br />

als Hohlwelle ausgebildet ist und die andere umschliesst.<br />

Aehnlich • wie die Wellen vorn je einen<br />

Propeller tragen, sind sie hinten mit je einem<br />

Stirnrad versehen. Jedes dieser Stirnräder steht<br />

nun wieder durch ein kleines Antriebszahnrad mit<br />

je einer Kurbelwelle in Verbindung, wobei jeder<br />

der beiden Kurbelwellen 12 von den 24 Zylindern<br />

des Motors zugeteilt sind. Das Zahnradgetriebe ist<br />

auf halber Länge des Motors über dem einteiligen<br />

Kurbelgehäuse aufgebaut und die Antriebswellen<br />

der Propeller sind zwischen dem V der vorderen<br />

12 Zylinder gelagert.<br />

Das « spezifische » Gewicht des 3000 PS starken<br />

Motors beträgt ungefähr 320 Gramm pro PS, sein<br />

Zylinderinhalt rund 50 Liter. -at-<br />

Frage 9250. Hüttner-Dampfturbine. Vor einiger<br />

Zeit erschien auch in Ihrem Fachblatt die Photoreproduktion<br />

der Dampfmaschine eines Ingenieurs<br />

Hüttner. Er hiess dabei, tlass man auf diese Turbine<br />

grosse Hoffnungen setze und dass die Maschine<br />

infolge ihres geringen Gewichtes auch für<br />

Flugzeuge und Automobile in Frage kommen könnte.<br />

Darf ich Sie bittan, mir über die Wirkungsweise<br />

dieser Turbine einige nähere Angaben zu machen?<br />

P A. in B.<br />

Antwort: Der Aufbau der Hüttner-Turbine,<br />

die tatsächlich eine höchst bemerkenswerte Konstruktion<br />

darstellt, geht aus dem beistehenden<br />

Schema hervor. Dei Maschine hat zwei entgegengesetzt<br />

rotierende Wellen, die Welle des Dampfkessels,<br />

die mit etwa 5000 Touren umläuft, und<br />

die mit etwa 15 000 Touren umlaufende Turbinenradwpllo.<br />

Der Kessel hat die aus dem Querschnitt<br />

der Zeichnung ersichtliche Ringiorm und wird von<br />

der einen Seite ständig mit Wasser gespiesen, während<br />

er auf der andern Seite in einzelnen Düsen<br />

ausmündet, die gegen das Turbinenrad gerichtet<br />

sind. Auf der Seite der Düsen ist die Heizung angeordnet,<br />

deren gegen den rotierenden Kessel gerichtete<br />

Flammen durch einen vergasten Brennstoff,<br />

Rohöl oder dgl. erzeugt werden.<br />

Solange der Kessel stillsteht, kann sich in ihm<br />

Potez die modernsten sind, in bester Weise<br />

gelöst; aber auch die andern Nationen folgten<br />

dem Vorbild, das in der Ju 52, dem 3-<br />

motorigen Wasserflugzeug klassisch in der<br />

linken Hallenseite tront.<br />

Und der Diesel im Flugzeug? Auch hier<br />

ist Junkers nahezu der einzige, der Erfolg<br />

•hat und vom Studieren und Probieren zu einwandfreier<br />

Leistung gelangt ist. Sein Jumo 5<br />

Sechszylinder, der dem grossen Apparat<br />

Leben gibt, ist nicht bloss auf der Stande<br />

zu sehen. Die französische Compagnie Lilloise<br />

des Moteurs und die englische Napier<br />

Co. stellen den gleichen Motor in Lizenzausführung<br />

aus. Dann ist ein neuer Zweitakt-<br />

Diesel-Sternmotor nach der Konstruktion<br />

eines polnischen Ingenieurs bei Salmson zu<br />

sehen, je 2 Zylinder mit gemeinsamer Verbrennungskammer,<br />

und dann der französische<br />

Clerget-Diesel, beide noch nicht in<br />

Apparate eingebaut.<br />

Hervorragende Neuheiten bei Farman,<br />

motorisch in einem neuen zweistufigen Rotationskompressor<br />

und flugtechnisch in einer<br />

Neuanordnung beweglicher und verstellbarer<br />

Schwimmkufen, die ein Aufwassergehen und<br />

Erheben ausserordentlich erleichtern und die<br />

Sicherheit wesentlich erhöhen.<br />

Die Motorfconstruktionen der Engländer,<br />

die Bristolmotorreihe, dann der Amerikaner<br />

mit einem ungemein flachen Sternmotor der<br />

^ircraft Co., die deutschen Firmen Argus,<br />

Schrecken zu wandeln vermag... Solchen<br />

Gedanken entflieht der Ingenieur gerne angesichts<br />

des steigenden Erfolges, den Motortechnik<br />

und Zellenbau in kaum einem Vierteljahrhundert<br />

errungen haben.<br />

Stupender Erfolg der Motortechnik. Da<br />

ist der Rekordapparat des italienischen Fliegers<br />

Agello, der Macchi-Eindecker mit 24 Zy-<br />

Imder-Fiatmotor von über 3000 PS Leistung:<br />

T/atnal stärker als eine Lokomotive und<br />

wiegt knapp 1000 Kilogramm, also Y» kg prosionsarbeit fesseln den Techniker.<br />

Pferdestärke ! Ich habe die Versuche des<br />

heute schon vergessenen Drachenflieger-Erfinders<br />

W Kress mitgemacht; der damalige<br />

Motor wog lOOmal mehr, 30 kg pro PS, und<br />

daran scheiterte die Lösung des Problems ...<br />

Es ist nicht erstaunlich, dass die von der<br />

Luftfahrt gestellten Aufgaben die technische<br />

Elite zu höchsten Leistungen zwingen. Zwei<br />

Probleme haben im Salon sichtbare Verwirklichung<br />

gefunden: der Ganzmetallbau und<br />

die Dieselmotorfrage. In beiden muss man die<br />

epochalen Arbeiten des Professor Junkers<br />

als richtunggebend anerkennen und noch<br />

in einer dritten Beziehung, der Propagierung<br />

des Tiefdeckers.<br />

Man kann den Salon als den des Tiefdeckers<br />

ansprechen. Von den Franzosen<br />

haben dies Caudron und Br£suet, die mit<br />

*f»<br />

'«5 dl»<br />

Hirth, Siemens, der französischen Gnome-<br />

Rhöne mit sinnreicher Verstellung der Propellerflügel<br />

in beliebiger Variation (die Hamiltonkonstruktion<br />

bloss in Start- und Flugstellung),<br />

Reduziergetriebe verschiedener<br />

Konstruktion und viel mechanische Präzi-<br />

Eine neue Lagerung in harter Bleibronze<br />

beim englischen Napiermotor wird zweifellos<br />

auch im Automobilmotorenbau Aufmerksamkeit<br />

finden, doppelte Dauerhaftigkeit wird<br />

ihr nachgerühmt. — Die Materialgüte überhaupt<br />

(Stähle von 120 kg Festigkeit) führte<br />

zu Neuformung des Zellen- und Tragwerkbaues,<br />

wie sie die Amerikaner Budd und<br />

auch die Russen in Stahlflügelkonstruktionen<br />

zeigen.<br />

Bei den letzteren ist auch eine Nachbildimg<br />

der Stratosphärengondel zur Schau gestellt,<br />

die 19,500 Meter Höhe erreichte, sowie das<br />

Postflugzeug zu sehen, mit dem Molotew<br />

die 39 Schiffbrüchigen des Tscheljuskin vom<br />

Eistod errettete.<br />

Ihr bekanntes Postflugzeug, das schnellste<br />

der vorhandenen, zeigen die Heinkel-Werke<br />

natürlich kein wesentlicher Druck bilden, da der<br />

Dampf einfach durch die zahlreichen Düsen ausströmt.<br />

Befindet sich der Kessel dagegen in rascher<br />

Rotation, so hält das Wasser im kalten U-Rohr-<br />

Schenkel dem auf der heissen Seite entstehenden<br />

Dampfdruck das Gleichgewicht. Der Kessel arbeitet<br />

deshalb mit um so höherem Druck, je rascher er<br />

umläuft. Seine hohe Wirksamkeit ist hauptsächlich<br />

darauf zurückzuführen, dass infolge des angewandten<br />

Prinzips ein ausgezeichneter Wärmeübergang<br />

zustande kommt.<br />

-at-<br />

Frage 9251. Dem Kurbelgehäuse entströmt<br />

Rauch. Ich besitze einen Traktor, der uns schon<br />

bald zehn Jahre vorzügliche Dienste leistet. In letzter<br />

Zeit entweicht bei schwerer Arbeit aussergewöhnlich<br />

viel übelriechender Rauch durch das<br />

Entlüftungsrohr des Motors. Seit Eintreten kältterer<br />

Witterung springt der Motor auch viel<br />

schlechter an, arbeitet aber, einmal heiss, zur Zufriedenheit.<br />

Als Brennstoff wird zum starten Benzin<br />

und dann Petrol verwendet. Der Oelverbrauch<br />

ist ziemlich gre-ss. Was kann nun die Ursache<br />

von dieser grossen Rauchentwicklung sein?<br />

G. F. in B.<br />

Antwort: Der Austritt von stechend riechendem<br />

Rauch durch das Entlüftungsrohr des Kurbelgehäuses<br />

deutet auf starkes Undichtsein der Kolben.<br />

Nach zehnjährigem Betrieb des Traktors ist<br />

eine gewisse Undichtigkeit der Kolben auch nicht<br />

verwunderlich, da ja, nach Ihren Angaben zu<br />

schliessen, die Zylinder bis jetzt noch nie ausgeschliffen<br />

und die Kolben' noch nie ersetzt wurden.<br />

Ewig halten aber natürlich die Kolben nicht. Auch<br />

das schlechte Anspringen, des kalten Motors, und<br />

der ziemlich grosse Oelverbrauch können unsern<br />

Verdacht auf einen mangelhaften Kolbenzustand<br />

nur bekräftigen. Indem Sie durch Durchdrehen des<br />

Motors die Kompression prüfen, können Sie sich<br />

darüber übrigens noch endgültig Aufschluss verachaffen.<br />

-at-<br />

Sv»Me«k<br />

Anfrage 468. Autoverkauf. Ich habe ein Auto<br />

verkauft und dem Käufer im Beisein eines Zeugen<br />

die Rechnung übergeben. Nun will der Käufer nichts<br />

mehr vom Handel wissen und hat gegen meine Betreibung<br />

Rechtsvorschlag erhoben. Genügt der<br />

im «Sperber» der Lufthansa; es leistet 355<br />

Stundenkilometer. — Geschwindigkeit ist<br />

Trumpf auf dem Salon, Apparate, die 400<br />

Stundenkilometer fliegen, waren auf der letzten,<br />

vor zwei Jahren stattgehabten Ausstellung<br />

noch nicht zu sehen, nun gibt es deren<br />

mehrere mix in zwei Jahren. Wird, wenn<br />

das «Tempo» so weitergeht, der aus dem<br />

Automobil geborene Motor nicht auch die<br />

709 km/St. Agellos nicht bloss als Rekordleistung,<br />

sondern im «täglichen Gebrauch ><br />

zur Wirklichkeit gemacht haben?<br />

Es ist in den letzten Tagen die Ausführung<br />

eines neuen Wettbewerbes «In 80 Stunden<br />

um die Erde» diskutiert worden, also in einem<br />

Vierundzwanzigstel der Jules Verne'schen<br />

Phantasiezeit; bei 700 km Stundenmittel kann<br />

der Aequatorumfang in 57 Flugstunden bewältigt<br />

werden und bei 1000 km in 40...<br />

Heute noch eine Flug-Jules-Verniade und<br />

morgen? L. J.<br />

Flu^nof<br />

Weihnachtsfahrt des « Graf Zeppelin » nach<br />

Südamerika. Das Luftschiff «Graf Zeppelin»<br />

wird am 8. Dezember zum erstenmal zu<br />

einer Weihnachtsfahrt nach Südamerika starten.<br />

Auf dieser Fahrt werden wie bisher Passagiere,<br />

Post und Fracht befördert werden.<br />

Vor allem aber soll diese Fahrt Gelegenheit<br />

geben, die zahlreichen Weihnachtsgrüsse<br />

und -pakete nach Südamerika zu bringen,<br />

die jedes Jahr Anfang Dezember bei den<br />

Postämtern aufgeliefert werden. 4-<br />

Nächstes Jahr Europa-U.S.A.-Verbindung<br />

durch L.Z. 129. Zwischen einem amerikanischen<br />

Konsortium und dem Luftschiffbau<br />

Zeppelin wurde soeben ein Vertrag abgeschlossen,<br />

demzufolge vom Juli bis Oktober<br />

des kommenden Jahres zwischen Deutschland<br />

und Lakehurst oder Miami ein Transatlantikverkehr<br />

mit dem gegenwärtig im Bau<br />

befindlichen Luftschiff L.Z. 129 eingerichtet<br />

werden soll.<br />

-th-<br />

nalbstarrre Luftschiffe Im Verkehr. Die<br />

nach den Angaben des früheren italienischen<br />

Generals Umberto Nobile konstruierten halbstarren<br />

Luftschiffe, von denen soeben das<br />

erste auf der Sowjetwerft Dirigeablestroj von<br />

Stapel gegangen ist, sollen nach Fertigstellung<br />

einer genügenden Anzahl in den Dienst<br />

einer Luftverkehrslinie gestellt werden, die<br />

Moskau mit Swerdlowsk, dem Hauptort des<br />

mitteluralischen Industriegebiets, verbinden<br />

wird.<br />

Zeuge, um die Sache vor Gericht zu ziehen, oder<br />

müssen zwei gestellt werden? F D in S.<br />

An t w or t • Sofern der eine Zeuge dem Richter<br />

glaubwürdig erscheint und wirklich über den Abschluss<br />

des Kaufvertrages aussagen kann, genügt er.<br />

Auch Ihren eigenen Aussagen, der übergebenen<br />

Rechnung und Ihrer Buchhaltung kommt wohl ein<br />

gewisser iBeweiswert zu.<br />

Ob diese Beweismittel genügen, um den Richter<br />

vom Abschluss des Kaufvertrages zu überzeugen,<br />

können wir selbstverständlich nicht beurteilen. *<br />

Summe für die Ersalzscheibe zu fordern? C. K. in R.<br />

Antwort' Gemäss Art. 37 des Automobilgesetzes<br />

haftet der Halter eines Motorfahrzeuges für den<br />

Schaden, welcher durch den Betrieb eines Motorfahrzeuges<br />

verursacht worden ist. Der Halter haftet dann<br />

nicht, wenn ihn kein Verschulden trifft und auf der<br />

Gegenseite ein grobes Verschulden vorliegt. Liegt<br />

aber weder auf sehen des Halters noch auf der Gegenseite<br />

ein Verschulden vor, so haftet, eben gestützt<br />

auf das Verursachungsprinzip, der Halter. In Ihrem<br />

Falle trifft voraussichtlich den Halter kein Verschulden,<br />

sicherlich trifft aber auch den Geschädigten kein<br />

Verschulden. Es handelt sich hier um einen durch<br />

den Betrieb eines Motorfahrzeugs verursachten Schaden,<br />

der, nachdem keine Gründe vorliegen, die die<br />

Haftung des Halters aufheben oder einschränken<br />

würden, eben durch den Halter, resp. durch dessen<br />

Haftpflichtversicherung, gedeckt werden muss* Sie<br />

müssen also den entstandenen Schaden Ihrer Haftpflichtversicherung<br />

sofort melden, sofern dies noch<br />

nicht geschehen sein sollte. *<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Berechnung des Bremsweges. In Nummer 92<br />

Ihrer geschätzten Zeitschrift bringen Sie unter der<br />

Rubrik «Praktische Winke> einen eehr beachtenswerten<br />

Vorschlag über eine vereinfachte Bremswegformel.<br />

Es ist für die Sicherheit des Verkehrs unbedingt<br />

erforderlich, dass jeder Fahrzeugführer in jedem<br />

Augenblicke der Fahrt eine klare Vorstellung über<br />

die Grosse der Strecke hat, auf der er sein Fahrzeug,<br />

wenn die Umstände es erfordern, allenfalls<br />

zum Stillstand bringen kann. Dabei darf man dem<br />

Fahrer nicht zumuten, die Bremswege aus Tabellen,<br />

womöglich noch auf Zentimeter genau (was<br />

bei den üblichen Bremswegformeln, wegen der Ungenauigkeiten<br />

der Voraussetzungen, als krasser Unsinn<br />

bezeichnet werden muse), auswendig zu lernen.<br />

Die Ton Thnen Torgeschlagene Formel für den<br />

Bremsweg -^QQ- entspricht der gebräuchlichen Formel,<br />

wenn man den Reibungskoeffizienten zwischen<br />

Rad und Fahrbahn mit f ^ 0.8 ansetzt<br />

Dieser Koeffizient ist aber sehr hoch und kommt<br />

561 Privatflugzeuge in England. Nach einer<br />

kürzlich erfolgten amtlichen Zählung<br />

werden in England 561 Flugzeuge von Privatleuten<br />

betrieben. Die Zunahme innerhalb<br />

der letzten drei Jahre beträgt 182 Maschinen.<br />

Die Förderung des Privatflugwesens erhält<br />

in England einen besondern Antrieb dadurch,<br />

dass ein grosser Teil der englischen<br />

Unterstützung er-<br />

xp.<br />

Fliegerchibs staatliche<br />

fährt,<br />

PrämJen für Käufer von Privatflugzeugen<br />

auch in Italien. In Italien bestanden bisher<br />

bereits einige Vergünstigungen für Käufer<br />

von Privatflugzeugen; nunmehr werden diese<br />

ergänzt durch eine Prämie, die jeder Käufer<br />

italienischer Staatszugehörigkeit, der die<br />

Führerorüfung erfolgreich abgelegt hat, beim<br />

'Ankauf eines Flugzeugs erhält. Die Höhe der<br />

Prämie wird in jedem einzelnen Fall vom<br />

Luftfahrtminister festgesetzt. Der Zuschuss<br />

kann bis 50 Prozent betrasen.<br />

10 Millionen für einen Schweröl-Flugmotor.<br />

Der französische Luftfahrtminister hat einen<br />

Preis von 10 Millionen Fr. für den Schwerölmotor<br />

für Flugzeuge ausgesetzt, mit dem bis<br />

zum 31. Dezember nächsten Jahres der<br />

Schnelligkeitsflugrekord geschlagen wird. Bedingung<br />

ist, dass der Motor französischer<br />

Herstellung ist und dass der Rekord in geschlossenem<br />

Flug über 10,000 km aufgestellt<br />

wird. Etwaige Staatssubventionen werde?<br />

von dem Preis abgezogen.<br />

Flugzeug-Instrumente von Dipl.-Ing. Kurt Rehder,<br />

Lehrer an der Deutschen Verkehrsfliegerschule,<br />

G. m. b. H. Mit 98 Abbildungen. 99 Seiten. Zweite<br />

verbesserte Auflage. RM. 3.20.<br />

Aus den früher wenig beachteten Flugzeug-Instrumenten<br />

sind im Laufe der letzten Jahre Hilfsmittel<br />

entstanden, ohne welche die Durchführung<br />

weder das Luftverkehrs noch des Sportfliegens in<br />

der jetzigen Form denkbar wäre. Dem jetzt nach<br />

verhältnismässig kurzer Zeit in 2. Auflage erschienenen<br />

Buch von Rehder gebührt das Verdienst, als<br />

erstes eine zusammenhängende und übersichtlich«<br />

Darstellung sämtlicher Messgeräte gegeben zu habon.<br />

Im ersten Hauptteil werden die Triebwerk-Instrumente<br />

— Drehzahlmesser, Brennstoffuhren, Brennstoffverbrauchsmosser,<br />

Druckmesser, Thermometer —<br />

behandelt. Der zweite Hauptteil beschäftigt sieh<br />

mit den Flug-Instrumenten und gliedert sich in<br />

die drei Abschnitte Höhenmessung, Fahrtmessung,<br />

Neigun."sm


No 96 - <strong>1934</strong><br />

Der Anspruch auf Genugtuung.<br />

(Aus dem Bundesgericht.i<br />

Das eidg. Automobilgesetz (MFG) enthält<br />

bei den Bestimmungen über die Haftpflicht<br />

folgenden Artikel 42:<br />

« Trifft den Halter oder eine Person, für die er<br />

Terantwortlich ist, ein Verschulden, so kann der<br />

Richter unter Würdigung der besondern Umstände,<br />

namentlich in Fällen von Arglist oder grober Fahrlässigkeit,<br />

dem Verletzten oder, wenn dieser gestorben<br />

ist, dessen Angehörigen, auch abgesehen vom<br />

Ersatz nachweislichen Schadens, eine angemessene<br />

Genugtuunessumme zusprechen. ><br />

Das Bundesgericht hat am 21. November<br />

einen grundsätzlichen Entscheid über die<br />

Tragweite dieser Vorschrift gefällt.<br />

In Freiburg hatte am 28. November 1933<br />

ein Taxichauffeur bei der historischen Linde<br />

einen Fussgänger, einen 72 Jahre alten Mann,<br />

überfahren und tödlich verletzt. Er hatte<br />

trotz der vereisten Strasse die mitgeführten<br />

Schneeketten nicht verwendet und ein Tempo<br />

von über 30 km. eingehalten; etwa 100 Meter<br />

vor der Linde bemerkte er, dass die Fussöremse<br />

nicht wirkte, unterliess es aber, die<br />

Handbremse anzuziehen. Das Strafverfahren<br />

endete mit einer Verurteilung wegen fahrlässiger<br />

Tötung zu zwei Monaten Gefängnis<br />

unter Gewährung des bedingten Straferlasses.<br />

Die vier Kinder des Getöteten klagten<br />

auf 19,500 Fr. Schadenersatz und Genugtuung<br />

(10,000 Fr. Ersatz für den Verlust des<br />

Versorgers, 8000 Fr. Genugtuung, 1500 Fr.<br />

Ersatz für sonstigen Schaden) und der Freiburger<br />

Appellationshof wies zwar den Anspruch<br />

auf Versorgerschaden ab, verurteilte<br />

den Chauffeur aber zu 1000 Fr. Schadenersatz<br />

und 8000 Fr. Genugtuung.<br />

Dieser Entscheid ist vom Bundesgericht<br />

bestätigt worden. Der Beklagte hatte seine<br />

zivilrechtliche Verantwortlichkeit als Halter<br />

des Motorfahrzeuges im Sinne von Art. 37<br />

MFG nicht bestritten. Hinsichtlich des Genugtuungsanspruches<br />

des Klägers fiel in Betracht,<br />

dass den Beklagten zweifellos ein<br />

Verschulden treffe, da er zu rasch gefahren<br />

Jsei, die Schneeketten nicht verwendet und<br />

beim Versagen der Fussbremse die Handbremse<br />

nicht benutzt hatte; dabei wäre er zu<br />

besonderer Sorgfalt verpflichtet gewesen«<br />

weil er wegen eines in der Kindheit erlittenen<br />

Unfalles auf dem einen Auge sehr wenig<br />

sieht, auf dem andern ein beschränktes Sehfeld<br />

hat. Immerhin konnte sein Verschulden<br />

nicht als schwer bezeichnet werden und so<br />

stellte sich die Frage, ob Art. 42 MFG auch<br />

bei bloss leichtem Verschulden des Beklagten<br />

den Zuspruch einer Genugtuungszahlung<br />

zulasse. Dies wurde bejaht, denn wenn «namentlich»<br />

bei Arglist oder grober Fahrlässigkeit<br />

ein Genugtuungsanspruch anerkannt<br />

werden kann, ist damit nicht gesagt, dass<br />

dies nicht auch bei leichter Fahrlässigkeit des<br />

Fehlbaren geschehen kann, sofern die übrigen<br />

Umstände des Falles, die der Richter zu<br />

würdigen hat, eine Genugtuungsleistung als<br />

billig erscheinen lassen. Art 42 MFG stimmt<br />

im Wortlaut fast überein mit Art. 54 des alten<br />

Obligationenrechtes, der den Richter<br />

gleichfalls ermächtigte, bei Tötung oder Körperverletzung<br />

«unter Würdigung der besondern<br />

Umstände, nafnentJich in Fällen von<br />

Arglist oder grober Fahrlässigkeit» eine Genugtuungssumme<br />

zuzusprechen; auch bei der<br />

Handhabung dieser Bestimmung hat die<br />

Rechtsprechung angenommen, es könne schon<br />

ein leichtes Verschulden zum Zuspruch einer<br />

Genugtuungssumme führen. Geht man auch<br />

bei Art 42 MFG von dieser Auffassung aus,<br />

so erscheint im vorliegenden Falle eine Genugtuungszahlung<br />

von 8000 Fr. als angemessen,<br />

denn den Klägern ist durch den Unfall,<br />

an dem das Opfer kein Selbstverschulden<br />

trifft, schweres Leid zugeführt worden. Wp.<br />

Strassen und Tourismus<br />

AUTOMOBIL-RCVUL<br />

Winterverkehr über den Julien Nachdem<br />

sich die Offenhaltung des Julier im Winter<br />

1933/34 im allgemeinen bewährt hat, will der<br />

Kanton auch in diesem Winter das Möglichste<br />

tun, um den Verkehr über den Pass sicherzustellen.<br />

Die Julierroute ist unwidersprochen<br />

im Grossen Rate als die « Hauptstrasse<br />

des Kantons» bezeichnet worden,<br />

und der Chef des Baudepartementes konnte<br />

mit Recht sagen, dass gerade diese Strasse<br />

hinsichtlich Ausbau und Instandhaltung<br />

€ grosszügig berücksichtigt» worden sei.<br />

1933 wurden für die Julierstrasse 40,000 Fr.<br />

bestimmt, für <strong>1934</strong>/35 werden es 45,000 Fr.<br />

sein. Dennoch wurde im Grossen Rat geklagt,<br />

dass die Strasse von Bivio bis zur<br />

Passhöhe im Nachsommer in recht bedenklichem<br />

Zustand gewesen sei und dass sich<br />

auch die bestehenden Brücken als ungenügend<br />

erwiesen hätten. Demgegenüber bemerkte<br />

Regierungsrat Huonder, dass hinsichtlich<br />

der Brücken das Notwendige bereits<br />

vorgekehrt und die Arbeiten vergeben<br />

seien. Zum Thema Alpenstrassen-Initiative<br />

wurde vom Regierungstische aus bemerkt,<br />

dass die Strassenfachmänner für Graulbünden<br />

bei 313 km Alpenstrassen einen Beitrag<br />

von 26 Millionen vorsehen, und dass sich<br />

also Graubünden, wenn der Bundesrat und<br />

die Bundesversammlung zustimmen, in der<br />

Tat nicht beklagen könne.<br />

Was die Offenhaltung des Julier anbetrifft,<br />

so interessiert man sich offenbar in den<br />

Kreisen der von Norden kommenden Wintersportgäste<br />

sehr dafür, inwieweit der Verkehr<br />

im Winter gesichert sei. Bereits ist eine<br />

Anfrage der Reichspostdirektion in Karlsruhe<br />

beim Verkehrsverein für Graubünden eingegangen,<br />

ob nicht ein ständiger Autobusverkehr<br />

Karlsruhe-Julier-Engadin während des<br />

Winters durchgeführt werden könne ? Zugleich<br />

erklärt sich die Reichspostdirektion<br />

bereit, Probefahrten mit einem 9,50 m langen<br />

Autobus für 30 Personen durchzuführen,<br />

zur Feststellung, ob der Pass mit einem so<br />

gfossen Wagen im Winter befahrbar sei und<br />

damit sich die Chauffeure mit dem Gelände<br />

vertraut machen können. Die an die Oeffnung<br />

eines schweizerischen Alpenpasses im<br />

Winter geknüpften Hoffnungen scheinen sich<br />

demnach erfüllen zu wollen, und billige Autofahrten<br />

vom Ausland her nach den Wintersportplätzen<br />

Graubündens entsprechen offenbar<br />

einem Bedürfnis.<br />

Hier sei nur noch erwähnt, dass schon<br />

Mitte November die Schneehöhe auf dem<br />

Julier l m betrug und sich Schneeverwehungen<br />

von annähernd 2 m Höhe gebildet hatten.<br />

Der Autoverkehr war aber nie ganz<br />

unterbrochen. ü.<br />

s*><br />

Eine französische Nationalspende zum Bau<br />

von Rennwagen macht rasche Fortschritte<br />

und lässt die berechtigte Erwartung aufkommen,<br />

dass es in Wirklichkeit möglich sein<br />

wird, schon nächstes Jahr die durch diese<br />

Gelder finanzierten Rennwagen im Kampf zu<br />

sehen. Vor wenigen Tagen trat in Paris das<br />

besonders gewählte Propagandakomitee zu<br />

einer wichtigen Sitzung zusammen, um die<br />

Massnahmen zur Werbung zu besprechen.<br />

Es wurde ein grosszügiges Aktionsprogramm<br />

aufgestellt, das verschiedene wichtige Punkte<br />

enthält. Als oberster Grundsatz für die gesamte<br />

Aktion wurde die Taktik ausgegeben,<br />

sich der grösstmöglichen Eile zu befleissen,<br />

um den Konstrukteuren die Gelegenheit dazu<br />

zu geben, in Ruhe ihre Wagen vorzubereiten.<br />

Zu den wichtigsten Massnahmen gehören<br />

die folgenden : Beeinflussung der öffentlichen<br />

Meinung zu Gunsten der Aktion, sofortiger<br />

Beginn der Einschreibung, Verkauf<br />

von speziellen Abzeichen und Organisation<br />

eines, « Journee Nationale de l'Autornobile,.»..<br />

An diesem Tage werden in ganz Frankreich<br />

Spende-Abzeichen verkauft. Der nationale<br />

Werbetag soll auf alle Fälle vor dem Monat<br />

Februar durchgeführt werden. Die einlaufenden<br />

Summen werden unverzüglich dem besondern<br />

Finanzkomitee zur Verfügung gestellt,<br />

das die Gelder den in Frage kommenden<br />

Konstrukteuren übergibt.<br />

Auf diese Weise dürfte es nicht ausbleiben,<br />

dass Frankreich schon im nächsten<br />

Jahre, dank der Unterstützung der ganzen<br />

Nation im Autosport wieder auf die gleiche<br />

Höhe kommt, wie sie jetzt Deutschland und<br />

Italien innehaben. Wie man weiter erfährt,<br />

hat das Pariser «Auto» soeben auch 10,000<br />

Fr. gezeichnet; insgesamt sind vor der offiziellen<br />

Eröffnung schon 278,150 fr. Fr. in<br />

die Kasse geflossen. Das ist ein vielversprechender<br />

Auftakt. Das Propagandakomitee begründete<br />

die Notwendigkeit der Aktion mit<br />

überzeugenden Worten : «Hüten wir uns,<br />

im Ausland die Meinung aufkommen zu lassen,<br />

dass Frankreich an den internationalen<br />

autosportliehcn Wettbewerben nichts mehr<br />

zu zeigen hat. Wir müssen uns die Gefahr<br />

eines Rückzuges vom Automobilsport vor<br />

Augen halten : Die gesamte französische<br />

Konstruktion wird 'dadurch Schaden leiden,<br />

wenn wir nur noch einen einzigen Vertreter<br />

in den Rennen haben. Vergessen wir nicht,<br />

dass die Serienfabrikation des Resultat der<br />

Prüfungen in den Schnelligkeitsveranstaltungen<br />

ist!...»<br />

Catnpbells neue Rekordversuche. Wie wir<br />

kürzlich meldeten, beabsichtigt der bekannte<br />

Weltrekordfahrer Sir Malcolm Campbell anfangs<br />

des nächsten Jahres seine Weltrekordversuche<br />

auf dem Strande von Daytona zu<br />

wiederholen, um mit dem «Blauen Vogel»<br />

die eigenen Bestzeiten erneut zu unterbieten.<br />

Wie nun offiziell bekannt wird, werden die<br />

Versuche am 20. und 21. Februar auf dem<br />

Strande von Daytona in Florida stattfinden.<br />

Um die kommende Rennformel. Eine Reihe<br />

italienischer Autosportsfachleute des R.A.CI.<br />

trat vor einigen Tagen in Mailand zu einer<br />

Sitzung zusammen, in der über die kommende<br />

Rennformel beraten wurde, die nach<br />

der jetzt geltenden vom Jahre 1937 an in<br />

Kraft treten soll. Ueber die Vorschläge, die<br />

dieses Komitee festlegte und die der A.I.A.<br />

C.R. unterbreitet werden sollen, ist nichts<br />

Näheres bekannt geworden. Im weitern wurde<br />

die Gelegenheit benutzt, um das italienische<br />

Tourenwagenreglement verschiedenen<br />

Modifikationen zu unterziehen. Schliesslich,<br />

w.urde. auch noch der Streckenverlauf<br />

der zweiten Italienrundfahrt 1935 aufgestellt.<br />

Von der Prachtsmonographie<br />

die am 30. November im Verlag Hallwag Bern erscheint, ist mehr als die Hälfte<br />

der Auflage vor Erscheinen verkauft. Es ist anzunehmen, dass die gesamte Auflage<br />

bald nach Herausgabe des Bandes vergriffen sein wird.<br />

An dem umfangreichen Werk haben über vierzig Schriftsteller und Photographen<br />

mitgearbeitet. Es ist dies die prächtigste Monographie, die je über den Kanton Wallis<br />

publiziert worden ist.<br />

Alles, was sich zwischen Rhonegletscher und Genfersee, Konkordiaplatz und Dufourspitze<br />

erhebt, alle Täler, Städtchen und Dörfer werden<br />

durch das prächtige Werk eriasst.<br />

Der Inhalt zerfällt in zwei Teile: den Text und die Bilder.<br />

Der erstere umfasst 64 Seiten mit über 30 Zeichnungen,<br />

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Prospekte bereitwilligst vom Verlag.


AUTOMOBIL-REVUt <strong>1934</strong> - No 9«<br />

Der Rennwagen für die Aschenbahn. Diesen Winter werden in England auch für Automobile Asrhenbahn-Rennen<br />

durchgeführt, nachdem die «dirt trak»-Rennen für Motorräder regem Interesse begegnet<br />

sind. Hier sehen wir eine der speziell für diesen Zweck gebauten Maschinen, einen «Palmer<br />

Special», die trotz klein dimensioniertem Motor Geschwindigkeiten von über 150 km/St erreicht<br />

Das Automobil im fernen Osten. Wie weitgehend der Strassenverkehr Japans bereits motorisiert ist,<br />

zeigt diese Aufnahme von den Radio-Empfangs- und Sendewagen der Polzei von Tokio. , Es sind<br />

dies moderne Hilfsmittel im Kampf gegen das Verbrechertum, wie eie manche westeuropäischen<br />

Staaten noch nicht einmal, besitzen.<br />

Die Entwicklung der Karosserie.<br />

Einer englischen<br />

Publikation entnehmen<br />

wir die obige anschauliche<br />

Darstellung des<br />

Wandels, den die Automobilkarosserie<br />

durchgemacht<br />

hat oder noch machen<br />

wird. Parallal dazu<br />

hat sich auch die Formgebung<br />

manchen Zubehörs<br />

geändert. Hier die typischen<br />

Etappen in der Metamorphose<br />

der Scheinwerfer.<br />

i.ii.iii<br />

Der fliegende Motor. Mr. Payen. ein junger französischer Erfinder, hat den oben abgebildeten, merkwürdig anzuschauenden Renn-Eindecker gebaut, mit dem er neue Schnelligkeitsrekorde aufstellen<br />

•wilL Der Apparat hat bereits seine ersten Probeflüge hinter sich, die angeblich befriedigenden Verlauf hatten. Links: Vorderansicht der Maschine. Die an eich schon, sehr bescheidenen Tragflächen<br />

erscheinen in dieser Ansicht noch besonders klein. Rechts: Der Eindecker von hinten gesehen.<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 27. Nov. <strong>1934</strong><br />

96<br />

II. Blatt<br />

BERN, 27. Nov. <strong>1934</strong><br />

Tedhin« Rundschau<br />

Zeit für die Revision.<br />

Früher war es eine Selbstverständlichkeit,<br />

dass man dem Auto von Zeit zu Zeit eine<br />

gründliche Ueberholung, bei schwerem Betrieb<br />

vielleicht sogar jährlich eine «Generalrevision»<br />

angedeihen liess. Wie viele Autobesitzer<br />

sind heute noch so rücksichtsvoll?<br />

Immer mehr bürgert sich die Praxis ein, einfach<br />

solange draufloszufahren, bis etwas nicht<br />

mehr klappt, um erst dann, möglichst kurz<br />

und billig, die Dienste des Fachmannes in<br />

Anspruch zu nehmen An Stelle der «Instandstellung»<br />

tritt immer mehr die Flickarbeit,<br />

an Stelle der «Ueberholung» immer mehr die<br />

•provisorische Störungsbeseitigung. Und dann<br />

wundert man sich, dass die modernen Wagen<br />

so rasch ausgebraucht sind.<br />

In Tat und Wahrheit stehen selbst die billigen<br />

modernen Erzeugnisse den besten Erzeugnissen<br />

der guten alten Zeit an Dauerhaftigkeit<br />

nicht nach, wenn man sie richtig behandelt.<br />

Hundert- bis hunderfünfzigtausend<br />

Kilometer können auch Kleinwagen mit<br />

Leichtigkeit erreichen, bevor sie reif für den<br />

Autofriedhof geworden sind, und mancher<br />

grössere Wagen zeigt selbst bei noch höheren<br />

Kilometerzahlen kaum irgendwelche Altersspuren.<br />

Bringt der Besitzer seinem Wagen<br />

das Verständnis entgegen, wie es früher<br />

unumgänglich nötig war, um nur fahren zu<br />

können, und scheut er sich nicht vor einem<br />

planmässigen Unterhalt, so ist die Lebensdauer<br />

eines guten heutigen Erzeugnisses eigentlich<br />

fast unbegrenzt. Die wenigen Organe,<br />

die wirklich einem .Verbrauch unterliegen,<br />

sind durch die moderne Massenfabrikation<br />

so billig geworden, dass auch grösseren Instandstellungsarbeiten<br />

nichts mehr im Wege<br />

; steht.<br />

Der günstigste Zeitpunkt für die Vornahme<br />

solcher Arbeiten ist gewöhnlich der Spätherbst.<br />

Auf den Winter hin werden an den<br />

Wagen höhere Anforderungen gestellt. Allein<br />

schon mit Rücksicht auf die durch die Kälte<br />

hervorgerufenen Störungsmöglichkeiten ist<br />

eine Ueberholung mancher Organe dringend<br />

erwünscht.<br />

Die Lichtanlage, die Zündung und der Vergaser<br />

können eine Neueinstellung benötigen,<br />

ohne die man vielleicht nie aus den Aergernissen<br />

herauskäme. Um Anlaßschwierigkeiten<br />

aus dem Wege zu gehen, ist vielleicht auch<br />

eine Neueinstellung der Ventile, sind möglicherweise<br />

neue Ventilführungen, neue Kolbenringe<br />

oder neue Kolben angezeigt. Wenn<br />

irgend einmal, so wird auch jetzt der<br />

richtige Moment zum Ersatz einer schon etwas<br />

altersschwachen Batterie, zum Ersatz<br />

abgelaufener Reifen, zur Erneuerung abgenützter<br />

Bremsbeläge gekommen sein. Auf die<br />

Notwendigkeit des Oelwechsels haben wir<br />

schon vor mehreren Wochen hingewiesen.<br />

Ein zweiter Grund für die Vornahme einer<br />

grösseren Revision im gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

dürfte in den meisten Fällen auch<br />

darin liegen, dass man jetzt am besten einige<br />

Tage auf den Wagen verzichten kann.<br />

Schwimmen die Strassen einmal in Schmutz<br />

und Nässe, so fällt der Verzicht gewöhnlich<br />

zu schwer, und im Frühling ist erfahrungsgemäss<br />

erst recht nicht mehr daran zu denken,<br />

-th-<br />

Ein neuer deutscher Schnellomnibus. Die<br />

künftigen deutschen Autobahnen werfen<br />

ihre Schatten auf die Entwicklung des Motorfahrzeuges<br />

in Deutschland voraus. Es ist<br />

möglich, dass zunächst Omnibusse als Autobahn<br />

- Spezialwagen zur Anfertigung kommen.<br />

Kürzlich wurde in Deutschland ein Omnibustyp<br />

gezeigt, der grundsätzlich neue<br />

Wege geht und dazu berufen scheint, insbesondere<br />

den Schnellwagenbau zu beeinflussen.<br />

Dieser Schnell-Omnibus besteht aus<br />

dem handelsüblichen Opel-Blitz-Chassis mit<br />

4,65 m Radstand und der sognannten «Aero-<br />

Omnibus»-Karosserie, Typ «Essen». Er hat<br />

22—23 Sitze, deren Anordnung von der im<br />

Omnibusbau üblichen abweicht. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

wird mit 110—120 km/St,<br />

angegeben. Vorführungsfahrten haben gezeigt,<br />

dass auf guten Strassen mit 100 km<br />

Tempo der Fahrkomfort auf allen Sitzen<br />

ausgezeichnet ist. Die Anordnung der Sitze<br />

gewährt jedem Fahrgast gute Aussicht, denn<br />

die Mehrzahl der Sitze ist, laut Abbildung,<br />

fischgrätenartig in Fahrtrichtung angeordnet<br />

und gleichzeitig nach der Fahrzeugmittelachse<br />

gerückt. Im Wagenheck sind 2 Sitzreihen<br />

in normaler Lage angeordnet, wobei<br />

die vordere Querreihe freien Blick durch das<br />

Gesamtansicht des Autobahn-Schnellomnibusses, der Geschwindigkeiten bis 120 km/St, erreicht.<br />

Durch die besondere, fischgrätartige Sitzanordnung wird den Passagieren mehr Bewegungsfreiheit und<br />

bessere Aussicht geboten, während gleichzeitig der Wagen niedriger gebaut werden konnte.<br />

Rückfenster ermöglicht. Die übrigen Sitze<br />

sind so tief gelegt, dass die Augenhöhe in<br />

telbar darauf befestigten Sitzen wie eine Art<br />

Glocke gestülpt.<br />

Man wird kaum fehlgehen, wenn man für<br />

die weitere Entwicklung der Omnibus-Ka-<br />

die untere Hälfte der Fenster fällt. Erreicht<br />

wurde diese Annehmlichkeit durch die unmittelbare<br />

Anordnung der Sitze auf demrosserie hauptsächlich zwei Wege als technisch<br />

vernünftig bezeichnet. Die eine Bau-<br />

Fahrzeugrahmen; Die Bauhöhe wurde dadurch<br />

um ca. 45 cm gegenüber dem Durchschnitt<br />

der bisherigen Omnibus-Typen ge-<br />

Hüllenkarosserie mit Lagerung der Nutzlast<br />

weise ist die vorbeschriebene sogenannte<br />

drückt. Die Schwerpunktlage wurde zwangsläufig<br />

ebenfalls günstiger und die Luftwider-<br />

Bauweise ist die des selbsttragenden Wa-<br />

unmittelbar auf dem Rahmen. Die andere<br />

stands-Stirnfläche vermindert. Die Gesamthöhe<br />

des Fahrzeuges beträgt ca. 2 m. Die Aggregatform vorn, hinten oder in der Mitte<br />

genkastens mit Einbau des Triebwerks in<br />

günstige Schwerpunktlage und der Radstand des Radstandes.<br />

von 4,65 m wirken sich in günstigen Fahreigenschaften<br />

aus.<br />

als gelungener Versuch zu betrachten, den<br />

Die vorliegende Konstruktion Ist jedenfalls<br />

Die Karosserie hat nur sich selbst zu tragen<br />

und ist über das Chassis mit den unmit-<br />

anzupassen. W. E.<br />

mittelgrossen Omnibus dem Schnellbetrieb<br />

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10 AUTOMOBIL-REVUfc 1954<br />

Tatra-Lizenz für Frankreich. Wie wir hören,<br />

haben die französischen Automobil- und<br />

Flugmotoren-Wefke Dietrich-Lorraine die<br />

Lizenz für den Bau des neuesten 8-Zylinder-<br />

Tatra-Typs erworben. Die Produktionsaufnahme<br />

wird spätestens Anfang 1935 erfolgen.<br />

Importhaus, Schweizer Vertretung grosser<br />

amerikanischer Fabriken von Autoölen ganz<br />

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Durch einfachen Anbau eines Servoapparates<br />

lässt sich auch jede hydraulische Bremse in<br />

eine Servobremse umwandeln, wie das die<br />

untenstehende Skizze zeigt. Eine diesbezügliche<br />

Konstruktion war an der Olympiaschau<br />

Der mit dem Hauptbremszylinder kombinierte<br />

Unterdruck-Servoapparat.<br />

zu sehen. Normalerweise sind allerdings bei<br />

hydraulischen Bremsen die Kraftübertragungsverluste<br />

so gering, dass man auch ohne<br />

Servokraft auskommt. Die Kombination hydraulische<br />

Bremse Servoapparat dürfte also<br />

mehr nur für Schwerfahrzeuge in Frage<br />

kommen.<br />

-y-<br />

Versuche mit Butan als Brennstoff für<br />

Explosionsmotoren. Butan — C4H10 — ist<br />

ein Kohlenwasserstoff, welcher seit Jahren<br />

als Nebenprodukt in der amerikanischen<br />

Petroleumfabrikation bekannt ist und bis vor<br />

kurzem keine rechte Verwendung gefunden<br />

hat. Endlich gelang es Butan mit ca. 20 %<br />

Propan — C3H8 — einem andern Kohlenwasserstoff,<br />

gemischt für ortfeste Motoren<br />

verwendbar zu machen und bald darauf<br />

auch im Lastwagenbetrieb Eingang zu verschaffen<br />

Besonders die niedrigen Preise dieses<br />

Brennmaterials haben ihm dann rasch<br />

eine feste Kundschaft erworben. Allerdings<br />

wird mit dem zunehmenden Absatz auch der<br />

Preis wieder steigen, inzwischen hat sich jedoch<br />

gezeigt, dass dieser Betriebsstoff andere<br />

Vorteile gegenüber Benzin aufzuweisen<br />

hat und zwar verträgt es ohne zu klopfen<br />

wesentlich höhere Kompressionsverhältnisse<br />

und vergast viel leichter, so dass auch bei<br />

kaltem Motor das « Auswaschen » der Zylinderlaufflächen<br />

nicht eintreten kann.<br />

In der kalifornischen Universität hat man<br />

eine längere Reihe von Versuchen mit der<br />

Butan-Propan-Octan-Mischung gemacht, die<br />

im amerianischen Handel als wasserhelle,<br />

geruchlose Flüssigkeit zu haben ist. Diese<br />

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sich weiter ausbilden und<br />

die deutsche Sprache erlernen<br />

könnte. 65515<br />

Off. an Andrä Cuendet,<br />

Lehrer, Ciarens (Waadt).<br />

Versuche haben den Beweis erbracht, dass<br />

der neue Betriebsstoff in den meisten Fällen<br />

dem gewöhnlichen Benzin, welches keine<br />

Beimischungen zur Verbesserung der Klopffestigkeit<br />

enthält, überlegen ist. Va.<br />

des FaftavevsE<br />

Ein alter, ewig junger Rat. Lässt man den<br />

Wagen irgendwo stehen, so soll immer nicht<br />

nur die Handbremse gut angezogen, sondern<br />

auch ein kleiner Gang eingeschaltet werden,<br />

damit der Wagen nicht wegrollen kann, wenn<br />

sich — was ziemlich oft vorkommt — die<br />

Handbremse von selbst löst. -at-<br />

Die Zentralschmierung muss gereinigt werden<br />

! Wenigstens drei- bis viermal im Jahre<br />

sollte man daran denken, die Zentralschmierung<br />

seines Wagens einer gründlichen Reinigung<br />

zu unterziehen. Es ist das eine ganz<br />

leichte Arbeit, die sich tausendfach lohnt, weil<br />

man dann sicher sein kann, dass alle<br />

SchmierstelJen richtig mit Oel versorgt werden,<br />

dass sie also nicht trocken laufen und<br />

Schaden nehmen können.<br />

Man nimmt diese Reinigung zweckmässig<br />

dann vor, wenn gerade einmal der Oelbehälter<br />

der Zentralschmierung leer geworden<br />

ist. Man füllt in diesem Falle den Behälter<br />

mit Petroleum voll und betätigt nun den<br />

Druckknopf mit dem Fuss so lange, bis alles<br />

Petroleum verbraucht ist. Zwischendurch<br />

überzeugt man sich, ob an allen Schmierstellen<br />

auch wirklich das Petroleum sauber<br />

und klar heraustropft. Erscheint an einer<br />

Schmierstelle kein Petroleum, so ist die zugehörige<br />

Leitung verstopft, man muss sie<br />

ausbauen, um sie mit Hilfe eines feinen<br />

Drahtes zu säubern. Erscheint aber an allen<br />

Schmierstellen Petroleum, dann kann man<br />

den Oelbehälter wieder mit Oel füllen. Der<br />

Druckknopf wird dann so-lange betätigt, bis<br />

aus den Schmierstellen reines Oel heraustronft.<br />

Und damit ist die ganze Arbeit beendet.<br />

-J-<br />

Das Gedächtnis auf dem Lenkrad. Es soll<br />

Menschen geben, deren Gedächtnis nur in<br />

Notizen besteht und die restlos alles vergessen,<br />

was sie nicht niederschreiben können.<br />

Ihnen, aber auch zahlreichen anderen Fahrern,<br />

dürfte der rechts skizzierte, am Lenkrad<br />

anklammerbare Notizblock gute Dienste<br />

leisten, der kürzlich in England patentiert<br />

wurde. Gerade in der kälteren Jahreszeit<br />

knöpft man nicht gerne Mantel und Rock<br />

auf, um zum Notizbuch zu gelangen, wenn<br />

i einen ein Geistesblitz durchzuckt. Mit Block<br />

ohne weiteres hinsehen kann, für grosste<br />

Sauberkeit sorgen : Unter der Haube! Gerade<br />

hier sollte man besonders sorgsam alles<br />

reinigen. Denn schliesslich ist der Motor und<br />

alles, was damit zusammenhängt, die Seele<br />

des Wagens. Und weiter kann der gerade<br />

hier sich ansammelnde Oelschmutz nicht nur<br />

die Ursache sein zu allen möglichen Störungen,<br />

er kann sogar zur Vernichtung des ganzen<br />

Wagens führen, wenn ein an sich harmloser<br />

Vergaserbrand ausbricht. Grösste Sauberkeit<br />

unter der Haube ist daher geboten l<br />

Wie aber bekommt man den « Oelfilm»<br />

am besten weg? Mit Waschbenzin. Aber<br />

Vorsicht damit, allergrösste Vorsieh'. Nicht<br />

nur weil Benzin, das mit der Gummiisolierung<br />

der elektrischen Kabel in Berührung<br />

kommt, diese langsam aber sicher zerstört;<br />

es kann sogar leicht zu einem Wagenbrand<br />

führen. Ohne dass man es merkt, ist oft ein<br />

Kabel defekt. Kommt es dann durch die Bewegungen<br />

beim Reinigen einem Metallteil zu<br />

nahe, kann Kurzschluss entstehen und ein<br />

Funken überspringen, der das Waschbenzin<br />

entzündet. Auch durch einen Reinigungspinsel,<br />

dessen Borsten in Blech gefasst sind,<br />

kann «Schluss» herbeigeführt werden, der<br />

vielleicht katastrophale Folgen hat.<br />

Wenn man unter der Haube mit Waschbenzin<br />

arbeiten will, ist es deshalb immer<br />

ratsam, vorher d'e Batterie abzuhängen.<br />

dieif<br />

«Auto-Bücherschau 1933», ein Nachschlagewerk<br />

für die im Jahre 1033 über den Automobilismus<br />

herausgegebenen deutschsprachigen Neuerscheinungen<br />

(mit Einschluss einiger der Motorverkehrswirtschaft<br />

verwandter Gebiete wie Treibstoffe, Strassenbau,<br />

Verkehrsfragen, Karten usw.), im Auftrag des<br />

Reichsverbandes der Automobilmdustrie E. V. zusammengestellt<br />

von Dr. E. W. Böhme (-RDA), Berlin,<br />

Verlag Klasing & Co., G.m.b.H., <strong>1934</strong>, 56 S.,<br />

gr. 8°, RM. 2.—.<br />

Soeben bringt der RDA eine sog. Autobücberschau<br />

1933 heraus, die in handlicher Buchform zusammengestellt<br />

vom Bibliothekar des RDA, Dr. E.<br />

W. iBöhme, verlegt von Klasing & Co., das nützliche<br />

Nachschlagwerk für den Autofabrikanten, IngenieuT,<br />

Händler. Rechtswissenschaftler, Brennstoff-Chemiker,<br />

Fachjournälisten darstellt. Volkstümlich-propagandistische<br />

Reisebücher sind in der<br />

Broschüre von Dr. Böhme ebenso aufgeführt wie<br />

die Werbeschriften, die Atlanten, die Landkarten-<br />

Systeme der grossen Gummi- oder Brennstoffkonzerne,<br />

•wissenschaftliches, ebenso wie technisches,<br />

statistisches, sportliches oder handelspolitisches<br />

Material. Klare Uebersicht des Inhaltsverzeichnisses<br />

ermöglicht es, ohne Zeitverlust jenes<br />

Druckwerk und seine Bezugsmöslichkeit zu ermitteln,<br />

das gewünscht wird. Diese .Fachbibliographie<br />

wird jährlich fortgesetzt werden und damit<br />

Praktikern und Wissenschaftlern laufende Unter-<br />

«tützunr ihrer Arbeiten bieten.<br />

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Eine praktische Neuheit: der auf dem Lenkrad<br />

anklammerbare Notizblock.<br />

und Bleistift auf dem Lenkrad dagegen lassen<br />

sich auch noch im Schnellzugstempo Gedanken<br />

verewigen — wenn vielleicht auch<br />

nur in Form von Kreuzchen (deren Bedeutung<br />

man dann vergisst oder im Jenseits<br />

wiedererkennt). Warum also nicht? Schliesslich<br />

kann man sich ja anch noch vor Antritt<br />

der Fahrt das Endziel aufschreiben, wenn<br />

man gar zu vergesslich ist. -at-<br />

Ziindkerzenrelngung durch Sandstrahl. Die<br />

amerikanischen Tank- und Service-Stationen<br />

suchen sich bekanntlich ihre Kunden mit allen<br />

möglichen kleinen Hilfeleistungen warm<br />

zu halten. Das Qratis-Auffüllen des Kühlers,<br />

Abwischen der Windschutzscheibe, Pneuaufpumpen<br />

und andere kleine « coups de main »<br />

gehören schon lange zu den Selbstverständlichkeiten.<br />

Als neueste, sehr angenehm empfundene<br />

Gratiszugabe bieten nun manche<br />

Service-Stationen eine rasche Zündkerzenreinigung<br />

mit einem Sandstrahlgebläse an.<br />

Während der Kunde darauf wartet, dass der<br />

Benzintank aufgefüllt oder das Chassis abgeschmiert<br />

wird, hat sich ein dienstbarer<br />

Geist schon der Zündkerzen bemächtigt, die<br />

nun Stück für Stück einem Sandstahl ausgesetzt<br />

werden. Nach vollzogener Prozedur, die<br />

nur einige Minuten dauert, ist das Gesicht der<br />

Kerzen wieder so blank und sauber wie neu<br />

und wenige geschickte Handgriffe biegen<br />

auch noch die Elektroden auf den korrekten<br />

Abstand. Kurzsichtige Händler könnten glauben,<br />

dass durch diesen Kundendienst der<br />

Zündkerzenverkauf zurückgehen müsse. Das<br />

Gegenteil ist der Fall, denn praktisch wird<br />

gerade die erhöhte den Kerzen zugewandte<br />

Aufmerksamkeit häufiger als sonst zum Ersatz<br />

zweifelhafter Kerzen veranlassen, -th-<br />

Vorslcht bei der Relnigunt des Motors.<br />

Ein Fahrer, der seinen Wagen liebt und der<br />

auch wirklich Ordnung kennt, begnügt sich<br />

nicht, ihn äusserlich strahlend blank zu<br />

putzen, er wird auch dort, wo man nicht<br />

parfait etat, batterie, pneus neufs. Prix fr. 3000.-<br />

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Bern, Dienstag, 27.November <strong>1934</strong><br />

III. Blatt der „Automobil-Revue" No.96<br />

10 Gebote für den Automobilisten<br />

Kleiner Autoknigge mit umgekehrten Vorzeichen.<br />

I.<br />

Das Lenkrad mit beiden Händen zu halten,<br />

ist ein typisches Anfängerzeichen. Setze<br />

dich diesem Verdacht nicht aus! Sehr dekorativ<br />

ist es, die nicht gebrauchte Hand lässig<br />

aus dem Wagen baumeln zu lassen. Motorräder<br />

fahren sich bekanntlich am besten freihändig.<br />

II.<br />

Die Hupe sei deiner besonders intensiven<br />

Benutzung empfohlen. Sie ist dazu da. Am<br />

zweckmässigsten bedient man sie, wenn<br />

man sie kurz, aber energisch 5—6 mal hintereinander<br />

ertönen lässt. Dadurch vermeidest<br />

du die Gefahr, von Bekannten übersehen<br />

zu werden. Es empfiehlt sich ferner, dem Polizisten<br />

bei «Halt» durch dies abgehackte<br />

Signalgeben eine ernsthafte Rüge für seine<br />

boshafte Verkehrsbehinderung zu erteilen.<br />

Schliesslich willst du doch als gewissenhafter<br />

Mensch pünktlich beim Jass sein.<br />

III.<br />

Kleine improvisierte Landstrassen rennen<br />

sind einer der Hauptreize des Automobilismus.<br />

Mit 4 PS unter der Haube kan man ganz<br />

gut die Wettfahrt mit einem 4-Liter-Achtzylinder<br />

aufnehmen. Die moralische Unterstützung<br />

gibt dir das Beispiel von David und<br />

Goliath. Solltest du einen Chauffeur haben,<br />

so muss diese Regel das A und 0 seiner<br />

Dienstanweisung sein<br />

İV.<br />

Gelingt es dir ausnahmsweise nicht, den vor<br />

dir liegenden Sportwagen zu überholen, so<br />

lass wenigstens die hinter dir liegende Super-Maschine<br />

nicht vorbei. Die Strasse in<br />

ihrer vollen Breite dient dem Verkehr. Besser,<br />

dein Hintermann schluckt Stunden lang<br />

deinen Staub als du 2 Minuten den des<br />

Ueberholers. Kommt er trotzdem an dir vorbei,<br />

so mache deinem Unmut über diese<br />

Landstrassenflegelei kräftig Luft<br />

V.<br />

Kameradschaft der Landstrasse ist eine oberfaule<br />

Angelegenheit. Wer seinen Wagen nicht<br />

bedienen kann, wer zu wenig Benzin mitgenommen<br />

hat, wer am Baum oder im Graben<br />

gelandet ist — dem geschieht nur recht, und<br />

es liegt kein Grund vor, für solche Ignoranten<br />

Zeit und Mühe zu opfern. Aus pädagogischen<br />

Erwägungen empfiehlt es sich, im<br />

Vorbeifahren ein höhnisches Gesicht zu machen<br />

oder missbilligend den Kopf zu<br />

schütteln. Du verlangst ja auch keine Hilfe,<br />

wenn du mal eine Panne hast. Oder doch?<br />

VI.<br />

Die lästigen Verkehrsvorschriften straft<br />

man am besten mit Nichtachtung. Wo sollte<br />

es hinführen, wenn du all die vielen Schilder<br />

und Warnungstafeln beachten wolltest! Insbesondere<br />

die weltabgeschlossenen Insassen<br />

der Krankenhäuser und Schulen sind hocherfreut,<br />

wenn du durch fröhliches Hupen ein<br />

Zeichen der Aussenwelt zu ihnen dringen<br />

lässt<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

«Was vergessen?» fragte er leise.<br />

Einen Augenblick knickte die Gestalt vor<br />

ihm zusammen. Dann deckte sie beide Hände<br />

vor das Gesicht und versuchte, sich mit einem<br />

jähen Sprung in das Dunkel zu werfen.<br />

Aber Jürgens Hand Hess nicht los.<br />

«Man muss dich in den Strom hängen»,<br />

sagte er, «dass du abkühlst. Oder einen Ring<br />

durch die Nase wie beim Bullen auf der Domäne<br />

... das nächste Mal, Freundchen, behältst<br />

du kein Glied ganz, verstanden?» Und<br />

er gab ihm einen Fusstritt, dass er aus dem<br />

Schacht des Lichtes wie in einen Abgrund<br />

stürzte. Hinter den fliehenden Füssen schloss<br />

das Schweigen sich wieder zu, und erst nach<br />

einer Weile, vom Dorfende her, erklang der<br />

Pfiff auf zwei Fingern, den Jürgen kannte.<br />

Er starrte in die Schwärze hinein, die sich<br />

gespalten zu haben schien, und von dort auf<br />

das rötliche Fenster, das wehrlos in der ungeheuren<br />

Nacht leuchtete. Einmal wird es<br />

der Richtige sein, dachte er noch, bevor er<br />

ins Haus ging.<br />

VII.<br />

Wagenpflege überlass ruhig den Pedanten,<br />

die auch darin zeigen, dass sie Menschen<br />

zweiter Klasse sind. Fingerdick muss der<br />

Dreck auf Kotflügeln und Motorhaube liegen,<br />

auch die Schutzscheibe muss von Spritzern<br />

überkrustet sein. Daran sieht man, dass du<br />

viel fährst. Durch den Sektor des Scheibenwischers<br />

siehst du immer noch genug. Man<br />

soll es deinem Wagen anmerken, dass er<br />

viele Tausend schwerer Kilometer hinter<br />

sich hat. Die ganze Stadt wird dich bewundern,<br />

wenn du einem solchem Wagen in<br />

ebenso schmutzigem Trenchcoat entsteigst,<br />

um in der eleganten Bar bei einem Flip nebenbei<br />

zu erzählen, gestern Abend in Paris<br />

sei es in der Moulin Rouge genau so langweilig<br />

gewesen. Caracciola wird platzen,<br />

wenn er dich sieht! Vergiss aber nicht, nach<br />

dem Aussteigen den etwas schwankenden<br />

Gang anzunehmen, wie du ihn bei Seeleuten<br />

und Automobilisten nach langer Fahrt oft gesehen<br />

hast.<br />

VIII.<br />

Bei Picknicks und Wochenendfahrten<br />

schimpfst du entweder über die unerträgliche<br />

Hitze oder die schauderhafte Kälte. Ist<br />

das Hotel, in dem du einkehrst, modern, so<br />

bemerkst du treffend, du seist nicht aus der<br />

Großstadt gekommen, um dich von demselben<br />

abgestandenen Komfort langweilen zu<br />

lassen. Ist es einfach eingerichtet, so hast du<br />

erst recht Grund zur Kritik, denn schliesslich<br />

willst du dich am Wochenende erholen<br />

und nicht über die kleinen Alltäglichkeiten<br />

des Lebens ärgern.<br />

IX.<br />

Autos bezahlen tun nur die Pedanten. Der<br />

Autohändler kann froh sein, dass er überhaupt<br />

einen Wagen weniger in seinem überfüllten<br />

Lager hat. Welche Reklame ausserdem,<br />

wenn du seine Marke fährst! Eigentlich<br />

müsste er noch Geld zugeben. Drängt<br />

der kleinliche Manichäer aber doch auf Bezahlung,<br />

so verkaufst du die lächerliche Klamotte<br />

einfach weiter; das tust du um so lieber,<br />

als du ja sowieso auf das neu herausgekommene<br />

hellblaue 8-Zylinder-Supersport-<br />

Kabriolett ein Auge geworfen hattest. Die<br />

Methode ist bewährt und unbedingt zuverlässig,<br />

an neuen Modellen fehlt es ja Gott sei<br />

Dank nicht.<br />

X.<br />

Die Grossen des Volants sind ausnahmslos<br />

deine Duzfreunde. Wenn du irgendeine Anekdote<br />

von «Karratsch» hörst oder liest, so<br />

hast du sie zufällig gerade miterlebt. Chiron<br />

hat sich die erdenklichste Mühe gegeben,<br />

dich für den Rennsport grossen Stils zu gewinnen.<br />

Wenn du freilich' wolltest!... aber<br />

wozu? Eine müde Geste mit der Hand<br />

drückt Genialität und Interesselosigkeit<br />

hinreichend aus. Hans Stuck hat dir einen<br />

rührenden Dankesbrief geschrieben, weil er<br />

deinen Tips für die Kurventechnik seinen<br />

Sieg im Grossen Preis der Schweiz ver-<br />

Ob sie Freundschaften im Dorf habe,<br />

fragte er nach dem Essen. Sie sah ihn verwundert<br />

au. Nein, sie habe keine Freundschaften.<br />

Sie gehe einkaufen, spreche ein<br />

paar Worte mit dem Krugwirt und komme<br />

zurück.<br />

«Sei vorsichtig», sagte er nach einer<br />

Weile, als er schon an einem neuen Netz<br />

knüpfte. «Verschliesse das Haus, wenn ich<br />

auf dem Wasser bin... sie sind hier wie<br />

die Stiere ...»<br />

Sie erwiderte nichts, aber als er lange danach<br />

aus dem Schatten seiner Brauen auf sie<br />

blickte, war sie errötet und das Blut stand<br />

noch unter ihren Haarwurzeln.<br />

Die Veränderung ihres Gesichts traf ihn<br />

gleich dem schweren Stoss einer Woge und<br />

wusch die schützende Decke von seiner<br />

dumpfen Verschlossenheit. Er erzitterte bis<br />

in die schweren Hände hinein, die an den<br />

Maschen des Netzes arbeiteten. Er sah ihren<br />

geneigten Scheitel und .sah, dass sie wie eine<br />

Heilige in der Armut seines Hauses und seines<br />

Lebens war. .Streicheln müsste man sie',<br />

dachte er, .streicheln, wie über eines Kindes<br />

Haupt... aber sie würde glauben, dass auch<br />

ich... ein schmutziges Wort habe ich gesagt<br />

... von den Stieren...'<br />

Er stand schnell auf und hängte das<br />

Netz an den Holzpflock in der Balkenwand.<br />

Der Regen schlug an das Fenster. «Gut ist es<br />

für den Acker», sagte er, «warm wird das<br />

Korn liegen, wie bei einer Mutter.»<br />

«Ja», sagte sie, ohne aufzusehen.<br />

Er gine noch einmal vor das Haus, stand<br />

dankt. Nur musst du dich hüten, mit jemand<br />

zusammenzutreffen, der Stuck oder Caracciola<br />

oder Chiron wirklich kennt.<br />

Befolgst du diese Gebote gewissenhaft, so<br />

glaubst du vielleicht Anspruch darauf erheben<br />

zu dürfen, als Ueber- oder Edelautomobilist<br />

angesehen zu werden. Bedenke aber<br />

stets, dass sie nur für dich Geltung haben.<br />

Richten sich gewöhnliche Automobilisten danach,<br />

so musst du ihr Verhalten als anmassend,<br />

flegelhaft, snobistisch, kurzerhand als<br />

unerträglich bezeichnen.-<br />

Der reichste Kaufmann des<br />

Mittelalters<br />

«Einem tapferen Herzen ist nichts<br />

unmögliche Jacques Cceur<br />

Im Herzen Frankreichs, in dem entzückenden<br />

alten Bourges, dessen gotische Kathedrale<br />

in jeder Kunstgeschichte einen Ehrenplatz<br />

einnimmt, steht ein stattliches Schloss<br />

aus dem XV. Jahrhundert: das Palais Jacques<br />

Coeur. Darin lässt der französische<br />

Staat zur Zeit bedeutende Instandsetzungsarbeiten<br />

vornehmen-<br />

Wer war der Mann, der nicht einmal den<br />

Adelstitel in seinem Wappen trägt und dennoch<br />

vor 500 Jahren einen solchen Palast<br />

sich erbauen konnte? Vor dem Eingang zum<br />

Palais steht ein Denkmal. Es zeigt ihn im<br />

langen fallenden Gewände des Kreuzfahrers,<br />

das Schwert zur Seite, den Turban auf dem<br />

Kopfe. Die Haltung ist wahrhaft königlich,<br />

überlegen und zugleich gelassen. Die Augen<br />

scheinen die Welt zu umspannen, Mund und<br />

Kinn drücken sichere Energie aus. Der Adel<br />

einer seiner Kräfte bewussten Persönlichkeit,<br />

eines Renaissance-Menschen vor der<br />

Renaissance, liegt über dem Gesicht. Welches<br />

Schicksal hatte dieser heute fast unbekannte<br />

Mensch des Mittelalters?<br />

Der Beherrscher der Welt.<br />

Der Franzose Jacques Coeur war einmal<br />

— nur durch eigenes Können — der reichste<br />

Mann seiner Zeit. Der grösste Kaufmann des<br />

Mittelalters, von dem in seiner Heimat, dem<br />

Berry, das Wort umging: «Der König tut,<br />

was er kann — Jacques Coeur, was er<br />

will.» Der Kaufmann Jacques Coeur hatte<br />

mehr Angestellte, als der König von Frankreich<br />

Soldaten. Seine sieben Schiffe brachten<br />

Waren nach drei Erdteilen, sie landeten<br />

in den Häfen Frankreichs, Kataloniens, Italiens,<br />

Englands, Afrikas und Asiens. Er besass<br />

Blei-, Kupfer- und Silber-Bergwerke,<br />

mehr als dreissig Güter, zwei Häuser in Paris,<br />

zwei in Tours, sechs in Lyon, zahlreiche<br />

andere in anderen Städten Frankreichs Sein<br />

Palais in Bourges, das jetzt als «Monument<br />

historique» unter staatlichem Schutz steht,<br />

übertraf an Eleganz das Louvre in Paris und<br />

die königlichen Residenzen. Der König von<br />

Frankreich war in der Hand dieses Mannes,<br />

den er zu seinem Finanzminister ernannte<br />

und von dem er privaten Kredit aufnehmen<br />

musste, um seine Kriege weiterführen zu<br />

können.<br />

Der Aufstieg.<br />

Dieser Mann, Jacques Coeur, hat einen<br />

ebenso ungewöhnlichen Aufstieg wie Absturz<br />

im Dunkel des kleinen Hofplatzes und<br />

lauschte hinaus. Der Regen fiel in sein Haar<br />

und baute eine rauschende Wand um sein<br />

Gesicht. Das letzte Licht erlosch im Dorf.<br />

Er glaubte Schritte zu hören, ein atemloses<br />

Schleichen um das Haus, aber es war sein<br />

Blut, das zum Herzen floss. Niemand war<br />

da, nur der leise Ton, mit dem die 'Erde den<br />

Regen trank. So war es gewesen, wenn das<br />

Kind getrunken hatte, das nicht sein eigen<br />

gewesen war und das nun lange unter der<br />

Erde lag. Tropfen rannen nun wohl über den<br />

kleinen Sarg, langsam und dunkel wie in seinen<br />

Adern. Schön musste es sein, ein Kind<br />

zu haben, ein Hilfloses, um das man die<br />

Hände legen könnte...<br />

Er' erwachte erst, als die Tropfen aus seinem<br />

Haar über die Wangen flössen, umkreiste<br />

noch einmal das Haus, schlug ein<br />

heimliches Zeichen nach allen vier Winden<br />

und ging dann in seine Kammer. Bevor er<br />

sich niederlegte, verschloss er die Tür und<br />

hängte den Schlüssel unter den alten<br />

Kupferstich, den sein Grossvater erworben<br />

hatte und der Petri Fischzug darstellte.<br />

Von diesem Abend ab blieb der Regen<br />

über dem Land. Nebel stand über den Wäldern,<br />

und die Erde floss über, so dass der<br />

dunkle Strom nicht als ein Abgrund, sondern<br />

als eine Brücke erschien. Das Sommergetreide<br />

verdarb, auf den Winteräckern stand<br />

dunkles Wasser, die Kartoffeln begannen zu<br />

Aufstieg und Absturz von Jacques Coeur.<br />

erlebt. Er ist 1395 in Bourges als Sohn eines<br />

wohlhabenden Pelzhändlers geboren, erhält<br />

eine sorgsame Erziehung in der Absicht,<br />

ihn zum Geistlichen auszubilden, wendet sich<br />

aber weltlichen Geschäften zu, obwohl er bereits<br />

Titel und Rechte eines Klerikers trägt.<br />

23 Jahre alt, heiratet er. Neun Jahre später,<br />

im Dienste eines Münzers, begeht er eine<br />

Unregelmässigkeit: Er lässt bei der Münzherstellung<br />

das Edelmetall unter der vorgeschriebenen<br />

Mindestmenge beimischen, wird<br />

verurteilt, aber gegen Zahlung einer Geldstrafe<br />

von weiterer Verfolgung freigesprochen.<br />

Von diesem Zeitpunkt an beginnt der phantastische<br />

Aufstieg von Jacques Coeur. «Wenn<br />

ein Mann, der sich einmal eine Verfehlung<br />

hat zuschulden lassen kommen, sich wiederaufrichtet»<br />

— so schreibt einer seiner Biographen,<br />

M. Dufey — «so wird er grösser,<br />

indem er aus seinen Fehlern lernt.» Bereits<br />

im Jahre 1432 unternimmt Jacques Coeur<br />

einen kaufmännischen Eroberungszug in die<br />

Levante, gründet eine Handelsniederlassung<br />

in Damaskus, die erste französische Firma<br />

im Orient, und errichtet nach seiner Rückkehr<br />

eine Filiale in Montpellier, denen weitere<br />

in Marseille, Tours, Bourges und anderen<br />

Städten folgen-<br />

« Le petlt roi de Bourges.»<br />

Drei Jahre später muss der unglückliche<br />

Karl VII., König von Frankreich, vor den<br />

Engländern nach Bourges flüchten, dem letzten<br />

Zufluchtsort, der ihm geblieben ist. Um<br />

sich die Hilfe von Jacques Coeur zu sichern,<br />

ernennt er ihn zum Leiter der Münze von<br />

Bourges und Paris. Jacques Coeur, der<br />

«kleine König von Bourges», wie ihn seine<br />

Warmereguüerun<br />

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faulen, ehe sie in die Keller kamen. Aus den<br />

ertrinkenden Wohnungen der Erde stand das<br />

Getier auf und floh in die Scheunen der Menschen,<br />

wo es die ärmlichen Vorräte zerstörte.<br />

Zuerst standen die Menschen vor ihren<br />

Türen, sahen nach den Wolken und warteten.<br />

Dann sah man sie um die Mittagszeit auf<br />

den Feldern stehen, die Hand in eine Garbe<br />

stecken, eine triefende Kartoffelstaude aus<br />

der Erde ziehen. Und dann blieben die Dörfer<br />

schweigend, dunkel, tot. Die Krähen<br />

sammelten sich in den welkenden Bäumen<br />

über den Höfen, ein Hund strich über die<br />

Felder und kratzte die letzten Mäuse aus<br />

ihren Löchern. Es war, als sei der Regen<br />

bitter und vergiftet. Nicht nur wuchs das<br />

Moos auf den feuchten Dächern, nicht nur. bedeckten<br />

sich die Eggen und Pflüge, die noch<br />

immer wartend,auf den Feldern standen, mit<br />

Rost, sondern auch in die Seele der Menschen<br />

frass sich langsam und zerstörend der<br />

erste Hauch des kommenden Schicksals ein.<br />

Garben verschwanden von den Feldern,<br />

Kartoffeläcker wurden des Nachts von Unbekannten<br />

geerntet. Speicherschlösser wurden<br />

mit Gewalt geöffnet, und an den frühen<br />

Abenden hob sich mitunter der Lärm eines<br />

Streites, der Hass einer Schlägerei über das<br />

dunkle Dorf, vom Heulen der Weiber, vom<br />

Gebell der Hunde begleitet<br />

(Fortsetzung folgt.)


u AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - 96<br />

Feinde nennen, bringt Ordnung in die zerrütteten<br />

Staatsfinanzen, wird geadelt, wird Fi-<br />

er in ein Kloster flüchtet, das ihm ein Asyi<br />

liehe findet einen Weg zu entfliehen. Obwohl<br />

nanzminister des Königs, der Bankier Frankreichs,<br />

der den gesamten Handel des Landes nächtliches Attentat auf das Kloster miss-<br />

gewährt, wird er auch hierher verfolgt. Ein<br />

in seinen Händen hat.<br />

lingt. Einer seiner alten Getreuen befreit ihn<br />

Gleichzeitig beginnt seine politische Kar-<br />

und bringt ihn nach Marseille. Auf einem be-<br />

riere. Der König betraut ihn damit, die Generalstände<br />

der Languedoc, d. h. das Parlament<br />

der drei Stände dieser Provinz, zu leiten.<br />

Er wird zum Schlichter politischer<br />

Kämpfe ernannt. Er geht nach Genua, um die<br />

Republik Genua Frankreich einzugliedern. Er<br />

befriedet ein Kirchenschisma und zieht wie<br />

ein Triumphator in Rom ein. Und Jacques<br />

Coeur schiesst dem König von Frankreich<br />

200,000 Taler vor, damit er Soldaten anwerben<br />

kann, die die Normandie von den Engländern<br />

befreien. Als der König in Rouen<br />

einzieht, sieht man den Grafen von Dunois,<br />

den Herrn von Varenne und den Kaufmann<br />

Jacques Coeur Seite an Seite, alle drei, die<br />

höchsten Würdenträger des Königs, in gleicher<br />

Weise gekleidet.<br />

Jacques Coeur hat den Höhepunkt seiner<br />

glänzenden Laufbahn erreicht. Seine Tochter<br />

hat er mit dem Vicomte von Bourges verheiratet.<br />

Sein ältester Sohn ist Erzbischof<br />

von Bourges. «A vaillants cceurs rien impossible!»<br />

(Tapferen Herzen ist nichts unmöglich)<br />

— der Wahlspruch von Jacques Coeur,<br />

der noch heute über dem Portal seines Palais<br />

zu lesen ist, hat sich bewahrheitet. Aber<br />

gerade als seine Macht am stärksten erscheint,<br />

beginnt sein jäher Absturz, nicht<br />

minder phantastisch in seinem Ausmass als<br />

der völlig einmalige Aufstieg dieses ungewöhnlichen<br />

Mannes.<br />

Der Absturz.<br />

Zwei Günstlinge des Königs Karl VII.,<br />

Chabannes de Dammartin und La Tremoille,<br />

verleumden ihn, während er im Auftrage des<br />

Königs in Lausanne Verhandlungen führt<br />

Als er zurückkehrt, ist er Angeklagter. Seine<br />

stärkste Fürsprecherin, Agnes Sorel, die Favoritin<br />

des Königs, war vor kurzem gestorben,<br />

und der schwache König, der Jacques<br />

Coeur unendlichen Dank schuldet, ganz in<br />

den Händen der gewissenlosen Widersacher<br />

dieses Mannes. Haltlose Verleumdungen wie<br />

die, er habe Agnes Sorel vergiften lassen,<br />

genügen, um Jacques Coeur dem Gefängnis<br />

zu überliefern. Sein Hab und Gut wird beschlagnahmt,<br />

der Hauptankläger zum Untersuchungsrichter<br />

bestellt.<br />

Zwei Jahre lang zieht sich der Prozess<br />

hin. Am 22. März 1453 stellt man ihn unter<br />

die Folter — und Jacques Coeur, unmenschlich<br />

gepeinigt, gesteht das, was seine Ankläger<br />

wollen. Die Strafe, die man ihm zuerkennt,<br />

lautet auf — 400,000 Goldtaler, eine Riesensumme,<br />

die niemand ausser Jacques Coeur<br />

zu seiner Zeit jemals hätte aufbringen können-<br />

Ausserdem wird sein gesamter Besitz<br />

beschlagnahmt, und der Mann, der die Normandie<br />

von den Engländern befreit hat, Verbannt.<br />

Obwohl selbst der Papst sich persönlich<br />

für Jacques Coeur einsetzt, wird der haltlose<br />

Urteilsspruch vollstreckt. Die Richter teilen<br />

sich in die Beute des Verurteilten; der König<br />

selbst nimmt 100,000 Taler und überlässt<br />

den Rest den Geiern seines Gefolges.<br />

Jacques Coeur ist gestürzt. Aber man<br />

lässt ihm nicht einmal die Freiheit des Exils,<br />

er muss im Kerker bleiben. Der Unglück-<br />

Automobil-Salon in<br />

New York, Januar 1935<br />

Studienreisen nach Amerika zum Besuch<br />

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N°96 -<br />

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ODICECP<br />

Der Erfolg der Bluse ist mit dem des<br />

Jackenkleides seit jeher eng verbunden, denn<br />

wenn sich die Kostümmode nicht durchsetzt,<br />

hat natürlich die Bluse nicht die geringste<br />

Berechtigung.<br />

Da nun die Jackenkleidmode zurzeit in<br />

steigendem Masse für jedweden Verwendungszweck<br />

in Frage gezogen wurde, ist es<br />

sehr begreiflich, dass auch die Blusen im<br />

Brennpunkte des Interesses stehen.<br />

Den vielen Varianten in der Kostümmode<br />

entsprechen unzählige Spielarten moderner<br />

Blusen, da uns die Erfahrung lehrt, dass zu<br />

jeder Kostümtype eine ganz bestimmte Bluse<br />

notwendig sei. Und da das Jackenkleid in<br />

seiner reichen Verwendung vom Sport bis<br />

zur Oeselischaftsaufmachung uns immer wieder<br />

entgegentritt, hält auch die Bluse mit<br />

dieser Vielfalt gleichen Schritt.<br />

Die verschiedenartige Länge der Kostüm-<br />

Jacken macht auch dementsprechende Blusen<br />

notwendig.<br />

Wir bekommen deshalb neben den einfachen,<br />

in den Rock zu tragenden Modellen<br />

auch westenartige Typen, daneben auch<br />

Jumper und halblange Schösselblusen, und<br />

echliesslich sogar lange Kasaks zu sehen, die<br />

auf die erfolgreichen «Dreivierteljacken ><br />

abgestimmt sind.<br />

Das Material eioer Bluse wird natürlich<br />

durch ihren Stil bestimmt. So z. B. wäre ein<br />

sportliches Modell aus weichem Flanell zu<br />

arbeiten, der keineswegs einfarbig sein<br />

muss, sondern eine flotte Musterung aufweisen<br />

kann. Wir sehen auf unserer Zeichnung<br />

als allererste Figur im Hintergrunde (links)<br />

eine kleidsame Bluse für Wochenendfahrten<br />

und für den Sport; gestreifter Flanell, der<br />

für das Vorder- und Rückenblatt in Querrichtung,<br />

für die Ärmel aber längs-verarbeitet<br />

wird; das ganze macht eitlen vortrefflichen<br />

Eindruck. Den Verschluss bilden derbe<br />

Lederlaschen, die nicht nur an der Kante<br />

dieser hochgeschlossenen Bluse erscheinen,<br />

sondern sich auch wiederholen.<br />

Eng zum Halse abschliessende Modelle<br />

feiern heuer nie dagewesene Triumphe und<br />

erscheinen ausser in der Sportaufmachung<br />

auch als Ergänzung des nachmittäglichen<br />

Jackenkleides; ein seitlich gezogenes, eine<br />

Rüsche bildendes Modell bringen wir rechts<br />

oben.<br />

Wer für den Sonntagsausflug im Winter<br />

eine besonders warme Bluse wünscht, wird<br />

gerne zu einem Waschsamtmodell greifen,<br />

Es ist nicht gesagt, dass Schlanksein immer erstrebenswert<br />

ist. Wenn es aber sein soll, dann nehmen<br />

Sie •wenigstens nur ein unschädliches Mittel. Werden<br />

Sie schlank durch IN DAN, d. Entfettungskur aus<br />

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das in Jagdgrün oder Rostbraun vorzüglich<br />

wirkt und durch seine aufgelegten Taschen<br />

einen ausgezeichneten Eindruck macht. Geflochtene<br />

Lederknöpfe in der Mittelbahn, an<br />

der Aussenseite der Aermel und als Verschluss<br />

der Taschen werden sicherlich gefallen<br />

(Mittelskizze).<br />

Seit jeher sind Kontraste in der Blusenmode<br />

gesucht und zwar wird im allgemeinen<br />

eine dunkle Bluse mit einem hellen Bäffchen,<br />

mit einer lichten Rüsche und dergl. garniert.<br />

Eine kurze Kasakform mit versteifter, in der<br />

Mitte geknöpfter, lichter Biedermeierrüsche,<br />

führen wir als weitern Entwurf der untersten<br />

Reihe (Vordergrund links) vor Augen.<br />

Als nächste: eine ausgesprochene Nachmittagsbluse,<br />

die zeigen soll, wie vorteilhaft<br />

sich helles Material mit einer dunklen Pelzrolle<br />

und mit einer damit übereinstimmenden<br />

Fellblume ausnimmt. Ein teilweise unterhalb<br />

der Bluse geführter « Bisen »-Gürtel ist<br />

eine gern gesehene Neuheit (Vordergrund<br />

rechts).<br />

Zu den erfolgreichsten Entwürfen dieses<br />

Jahres dürfte die lange Kasak gehören, ohne<br />

die ein Paletotkostüm unvorstellbar wäre!<br />

Für diese Zwecke gibt es heuer gerippte,<br />

mit Metallfäden durchzogene Seiden, die sich<br />

für Kasaks hervorragend gut eignen und für<br />

diesen Schnitt den richtigen Fall haben;<br />

durch einen Wasserfall in der vordem Mitte<br />

und am Überärmel erhält eine Kasak, der<br />

man mitunter einen etwas «strengen Stil»<br />

zum Vorwurf macht, eine beschwingte Note.<br />

Seitliche Knöpfe in moderner Vierkantform<br />

scheinen gut zu tefaljen (letzte Figur<br />

rechts).<br />

Eine «formelle» Bluse, die in Verbindung<br />

mit einem dunklen Rocke als gutes Besuchskleid<br />

gewertet werden darf und sogar für<br />

abendliche Gelegenheiten, insbesondere für<br />

Theaterbesuche das richtige ist, veranschaulichen<br />

wir als letztes Modell (unten ganz<br />

links). Bemerkenswert: der auseinanderlaufende,<br />

sog. « Greta Garbo-Ausschnitt», die<br />

dreiviertellangen, kelchförmigen Aermel mit<br />

dem Rüschenrand und die lange, ebenfalls<br />

mit einer Rüsche abgeschlossene Kasak;<br />

endlich die grossen Blumen, die — längs des<br />

Ausschnittes angebracht — von ungewöhnlich<br />

reizvoller Wirkung sind. R. H.<br />

Die Kunst des Haushalts<br />

Es gab eine Zeit, wo man mit der Bezeichnung<br />

« eine hausbackene Frau » diese in die<br />

unterste Rangklasse der weiblichen Hierarchie<br />

verbannt zu haben glaubte. Es war jene Epoche,<br />

wo die Männer so leicht und so leichtsinnig<br />

von ihrer eigenen Gefährtin oder von<br />

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ÄÖTOMOBIL-REVUB<br />

der eines Freundes sagten: «Sie hat nichts<br />

zu tun, als ihre Wirtschaft zu führen! » Damals<br />

begannen die Frauen, da sie immer ihre<br />

« müssige » Lebensweise vorgeworfen bekamen,<br />

beschämt über ihren Mangel an Nützlichkeit,<br />

danach zu trachten, sich ausser Haus<br />

zu beschäftigen.<br />

Es ist unterhaltend und lehrreich zugleich,<br />

festzustellen, wie unter dem Zwang äusserer<br />

Umstände die Meinungen rasch wechseln können.<br />

Man spricht heute von der Haushaltung<br />

mit Respekt wie von einer Wissenschaft. Es<br />

gibt Professoren der häuslichen Kunst und<br />

Fachschulen, wo man Hausfrauen ausbildet.<br />

Eine vollständige, vielleicht zu radikale Reaktion<br />

hat stattgefunden. Man ist gegenwärtig<br />

dazu geneigt, der materiellen Seite der Wirtschaft<br />

eine etwas übertriebene Bedeutung beizumessen,<br />

und es ist nötig, im eigensten Interesse<br />

der Wirtschaft selbst, sich zum Anwalt<br />

der Intellektuellen zu machen. Für eine<br />

moderne Hausfrau, die auf der Höhe ihrer<br />

Aufgabe steht, kann es nur einen Vorteil bedeuten,<br />

eine Intellektuelle zu sein. Eine Frau,<br />

der es an umfassender Bildung und sogar an<br />

präzisen wissenschaftlichen Kenntnissen mangelt,<br />

wird nicht fähig sein, sich die heilige<br />

Wissenschaft, die in den zahllosen in letzter<br />

Zeit veröffentlichten gelehrten Werken über<br />

die Kunst der Haushaltung beschrieben ist,<br />

anzueignen und sie mit Geschick und Mass<br />

auszuüben.<br />

Wir können unsere Wirtschaft nicht mehr<br />

nach den Traditionen führen,'die wir empfangen<br />

haben, nach den weisen Regeln, die sich<br />

von Mutter zu Tochter vererben und die von<br />

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Beispiele hübscher Blusen<br />

und Kasaks. (Siehe don<br />

Beitrag «Die schöne<br />

der Erfahrung von Generationen gespeist<br />

wurden. Es heisst, neue Methoden annehmen<br />

und in uns selbst neue Prinzipien entdecken.<br />

Wenn wir nicht zu sehr durch die Veränderung<br />

des Daseins leiden wollen, die uns heute<br />

auferlegt wird, müssen wir uns bemühen, eine<br />

intelligent durchgeführte strenge Sparsamkeit<br />

zu beobachten. Aber verstehen wir uns recht,<br />

Sparsamkeit bedeutet nicht Entbehrung, sondern<br />

das Talent, seine Einkünfte zu regeln<br />

und daraus so viel Behaglichkeit zu gewinnen,<br />

als es nur geht.<br />

Das Problem, das uns gestellt wird, ist die<br />

Notwendigkeit, steigende Ausgaben mit Einkünften<br />

in Einklang- zu bringen, die gleichblieben,<br />

wenn sie nicht sogar geringer wurden.<br />

Die Regeln, die früher bei der Aufstellung<br />

eines Budgets galten, sind überlebt. Ich<br />

kannte in früheren Zeiten eine Familienmutter,<br />

die ihren Haushalt mit einem Gespann von<br />

mehreren Pferden verglich, deren Zügel gleich<br />

fest gehalten werden müssten. Das Pferd, das<br />

die Kleidung symbolisierte, dürfte nicht rascher<br />

galoppieren als jenes, das die Nahrung<br />

repräsentierte. Und tatsächlich standen diese<br />

Ausgaben in völligem Einklang zueinander.<br />

Heute wäre diese Harmonie nicht ohne gewaltige<br />

Ausgaben herzustellen. Man denke nur<br />

an die Summe des Mietzinses, die allein schon<br />

das ganze Gleichgewicht stört und ausser<br />

Verhältnis zum Einkommen zu sein pflegt.<br />

Man ist gegenwärtig oft gezwungen, ge-<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 96<br />

wisse Abschnitte des Budgets andern zu opfern.<br />

Man ist manchmal genötigt, Notwendiges<br />

anderen Dingen zuliebe zu opfern, die<br />

nicht so notwendig sind oder scheinen. Es<br />

handelt sich da um Fragen der Stellung und<br />

der Umstände. Und es ist eigentlich eine<br />

Frage der Intelligenz und des gesunden Menschenverstandes,<br />

unterscheiden zu können,<br />

was wirklich unumgänglich nötig, was weniger<br />

nötig und was überhaupt nicht nötig ist.<br />

Da hätten wir also eine neue Wissenschaft,<br />

die keine Frau vernachlässigen und die sie<br />

von Grund auf erlernen soll. Sie hat eine<br />

ganze Literatur ins Leben gerufen, die wenig<br />

Aehnlichkeit mit den alten Handbücherri für<br />

perfekte Hausfrauen hat. Man findet darin<br />

alles, sogar Philosophie, denn die Anpassung<br />

an neue Zeiten und Bedürfnisse vollzieht sich<br />

nicht ohne aufrichtigen Anschluss an dieselben<br />

durch Intelligenz und Willenskraft.<br />

Wer würde also künftig zu behaupten wagen,<br />

dass eine Frau nichts zu tun hat, wenn<br />

man sieht, von welch peinlicher Aufmerksamkeit<br />

das Gleichgewicht eines Budgets heute<br />

abhängt? Man hatte früher nicht die Gewohnheit,<br />

die Dauer unserer Kleider und Schuhe<br />

mathematisch genau auszukalkulieren. In gut<br />

geführten Häusern war die Instandhaltung<br />

der Wäsche ein geheiligter Ritus. Im modernen<br />

Haushalt wird der Wert des Ausbesserns<br />

abgeschätzt und nicht übertrieben, sonst wird<br />

daraus Vergeudung von Zeit, also von Geld.<br />

Unsere Hilfsaktion<br />

2. Spendeliste.<br />

Unsere neue Hilfsaktion hat in der vergangenen<br />

Woche weitere erfreuliche Fortschritte gemacht;<br />

•wieder sind zahlreiche Pakete aus der ganzen<br />

Schweiz eingetroffen, Geldbeträge haben uns erreicht<br />

und viele Leser baten um Uebermittlung von<br />

Eittbriefen, die sie ihrerseits direkt erledigten. So<br />

zeigt dio Uebersieht über den Eingang während dieser<br />

zweiten Woche, dass der Aktion auch diesmal<br />

ein voller Erfolg beschieden ist.<br />

Nicht weniger zahlreich sind indessen auch die<br />

immer noch eintreffenden Bittgesuche. Den meisten<br />

armen Bergbauern wird es bitterlich schwer, eich<br />

auf diesem Wege an uns zu wenden, so glaubt<br />

sich eine Frau folgendermassen entschuldigen zu<br />

müssen: «Es ist ja bitter genug, wenn man auf<br />

diesem Wege sich etwas erbitten muss, aber glauben<br />

Sie mir, ich weiss manchmal nicht, wo noch<br />

etwas hernehmen. Die Kinder hätten so bitter<br />

•warme Kleider nötig. Mein arbeitsloser Mann ist<br />

alles aussuchen gegangen, aber nirgends hat er<br />

Arbeit gefunden. Wie soll das diesen Winter gehen?<br />

Ich setze meine letzte. Hoffnung auf Sie.><br />

Da die Bittbriefe eher noch in vermehrter Zahl<br />

eingehen als zu Beginn der Aktion, sind wir um<br />

weitere Unterstützung sehr dankbar. Wer bis jetzt<br />

sich noch nicht dazu aufgerafft hat, in den Kasten<br />

und Truhen nach noch<br />

Der Philosoph weiss «ich<br />

zu helfen!<br />

gebrauchsfähigen Kleidern und Schuhen und<br />

nach Wäsche<br />

Umschau zu halten, der soll sich jetzt von gutem<br />

Willen leiten lassen. Es geschieht für arme Menschen,<br />

von deren verschwiegener Not man in weitesten<br />

Kreisen nichts ahnt. Auch<br />

Geldspenden und Anfragin um Bittbriefe<br />

zur direkten Erledigung sind uns selbstverständlich<br />

weiterhin willkommen. Den vielen hochherzigen<br />

Spendern und auch den Lesern, die von uns<br />

Briefe einverlangten, wissen wir im eigenen und<br />

im Namen der notleidenden B«rgbauern herzlichen<br />

Dank. Sie alle haben durch ihre vorbildliche Hilfsbereitschaft<br />

dazu beigetragen, Freude in unzählige<br />

Kinderherzen zu tragen, und auch die Sorge so<br />

mancher Erwachsenen zu lindern. In der verflossenen<br />

Woche sind (bis Freitagabend, den 23. November)<br />

folgende Spenden eingegangen:<br />

Frau M. Mehlmer, Aarau, 1 Paket<br />

Farn Neuenschwander, Btrn, 1 Paket.<br />

Frau Moser, Nidau, 1 Paket.<br />

Frau E. Schoch, Belp, 1 Paket.<br />

Farn. K. Meier, Mettmenstetten, 2 Pakete.<br />

Fam. Bridler, Bätterkinclen, 1 Paket und Fr. 3.—.<br />

Farn J. Sprecher, Wetzikon t Paket.<br />

Farn. Dr. A. B., Bern, 1 Paket.<br />

Fam E. Läubli-Weber, Menziken, 1 Paket. ~<br />

Frl. Julie Linz, Zürich, l Pakot.<br />

Fam. W. Muntwyler, St. Moritz, 1 Paket.<br />

Frau Steiner, Meggen, 1 Paket.<br />

Frau Hofweber. Beichenbach, 1 Paket.<br />

H Brander, Wilen (3t Gallen), 2 Pakete.<br />

Herr O. W.. Bern, 1 Paket.<br />

E. Branrler, Herisau, 2 Pakete.<br />

H. Thierstein, Bern, 1 Paket.<br />

Unbekannt in Bern, 1 Paket.<br />

Frau E. Peter-Jundt, Liestal, 1 Paket.<br />

Fa. Th. Niedermann, Batzenheld, 1 Paket.<br />

Fam. Glauser-Wiedmer, Frauenfeld, 1 Paket.<br />

Frau Dr. Fehlmann, Basel, 1 Paket-<br />

Gott]. Christen, Zürich-Altstetten, 2 Pakete.<br />

J Müller, Castagnola. Fr. 20.—.<br />

E. Blaser, Höri, Niederglatt, Fr 10.—.<br />

A. Schwab, Wohlen bei (Bern. Fr. 5.—.<br />

E. Hingger, Winterthur. Fr. 20.—.<br />

0. Ruegg, Feldbach (Zürich), Fr. 50.—.<br />

Dr. Max Kuhn. St. Gallen, Fr. 50.—.<br />

Folgende Familien haben von uns Briefe zur<br />

direkten Erledigung von Gesuchen einverlangt:<br />

Frau Prof. Dr. Guyer, Zürich.<br />

F Brugger, Luzern.<br />

Frau L. M. Sorgen, Bern.<br />

Frau E. Gnehm, Herzogenbuchsee.<br />

Dr. Eichenberger, Beinwil am See.<br />

Familie Mollet, Herbetswil (Solothurn).<br />

Frau Wiederkehr. Ölten.<br />

Frau K. Fatio, Zürich.<br />

Büchertisch<br />

Flucht in den Norden. Roman von Klaus Mann.<br />

318 Seiten. Querido-V erlag. Amsterdam. — Diese<br />

Flucht in den Norden ist höchst zeitgemäss, und<br />

hat mit den eigenen Schicksalen des jungen, bekannten<br />

Verfassers eine indirekte Beziehung. Das<br />

Phänomen des deutschen Umschwunges hat die<br />

Hauptsrestalt, die junge Johanna, aus ihrem früheren<br />

Lebensbereieh zu einer ihr befreundeten Familie<br />

nach Norden vertrieben. Dem Roman fehlt<br />

es demnach nicht an Aktualität. Wenn er zugegeben<br />

auch durchaus einseitig Stellung nimmt, und<br />

in die Schicksale der Emigration Einblick gewährt,<br />

so geschieht es doch immer in einer sauberen, anständigen,<br />

und durch die künstlerische Gestaltung au«<br />

dem Bereich der primitiven Gefühlsreaktionen hinausgehobenen<br />

Atmosphäre. Klaus Manns literarische<br />

Produktion hat bis zum Augenblicke nicht überall<br />

bedingungslose Anerkennung gefunden; mit intellektuell<br />

ersonnenen Schöpfungen die der Hauch<br />

dichterischer Grosse nicht durchweht, ist der ratlosen<br />

Menschheit heute weniger als je geholfen.<br />

Aber wir möchtpn mit jenen andern Kritikern<br />

übereinstimmen, die dieses neue Buch des jungen<br />

Mann als sein Bestes in jedem Sinne bezeichnen<br />

Das furchtbare Erlebnis des Verlustes der Heimat,<br />

und die Verflochtenheit mit den Schicksalen naher<br />

Menschen, die entweder im alten Vaterland oder<br />

in d


WO Oft — 1Q31<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Die Signalisterune der Bahntibergänge hat<br />

durch zwei neue Bundesratsbeschltisse eine<br />

wichtige Abänderung resp. Ergänzung erfahren.<br />

Bisher fand das Signal für bewachte<br />

Uebergänge (Dreiecktafel mit schwarzem<br />

Gitter auf weissem Grund) Verwendung bei<br />

Niveauübergängen die entweder mit Barrieren<br />

oder dann mit optischen sowie akustischen<br />

Signalautomaten versehen waren. Damit<br />

stand unser Land im Gegensatz zu zahlreichen<br />

Staaten, die in der Kennzeichnung<br />

der bewachten und unbewachten Übergänge<br />

eine strenge Trennung durchführen. Im übrigen<br />

konnten sich die Strassembenützer nur<br />

schwer an den Umstand gewöhnen, dass das<br />

Zeichen für bewachte auch für Uebergänge<br />

Verwendung fand, die nach dem üblichen<br />

Empfinden eben nicht bewacht waren, selbst<br />

wenn sie automatische Anlagen aufweisen,<br />

die vielleicht zuverlässiger als der menschliche<br />

Barrierenwärter funktionieren*<br />

Um diese Unklarheit, die doch für den<br />

einen oder andern Verkehrsunfall verantwortlich<br />

gewesen sein dürfte, endgültig zu<br />

beseitigen und anderseits unsere Signalisierung<br />

der Uebergänge mit derjenigen des<br />

Auslandes in Einklang zu bringen wurde ein<br />

Bundesratsbeschluss betr. die Abänderung<br />

von Art. 9 Abs. 2 und 3 der Verordnung vom<br />

17. Oktober 1932 über die Strassensignalisation<br />

gefasst, der folgendes bestimmt;<br />

Art. 1.<br />

Die Absätze 2 und 3 von Art. 9 der Verordnung<br />

vom 17. Oktober 1932 über die Strassensignalisation<br />

sind aufgehoben und durch folgende Bestimmungen<br />

ersetzt:<br />

Art. 9, Abs. 2 und 3: Das Signal zur Bezeichnung<br />

eines bewachten Bahnübergangs warnt vor<br />

Niveauübergängen, die mit Barrieren gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Das Signal zur Bezeichnung eines unbewachten<br />

Bahnübergangs warnt vor Niveauübergängen, die<br />

nicht mit Barrieren gekennzeichnet sind (Niveauübergänge<br />

mit optischer und akustischer Signalisierung<br />

verbunden mit Kreuzsignalen sowie Niveauübergänge<br />

mit Kreuzsignalen allein).<br />

Art. 2.<br />

Dieser Beschluss tritt am 1. Dezember <strong>1934</strong> in<br />

Kraft.<br />

Mit diesem Beschluss im Widerspruch stehende<br />

Signale sind bis spätestens 1. Februar 1935 zu ersetzen.<br />

Die Kantone sind bereits angewiesen worden,<br />

die notwendigen Abänderungen, die<br />

übrigens im ganzen Land nur 88 Bahnübergänge<br />

betreffen, veranlassen zu wollen. In<br />

der vorgesehenen Uebergangszeit von zwei<br />

Monaten wird man nun auf Niveaukreuzungen<br />

treffen, die entweder noch nach dem<br />

bisherigen" System oder.....dann...bereits... auf<br />

Grund- der dekretierten Neuerung gekennzeichnet<br />

sind. Die Strassenbenützer und insbesondere<br />

die Motorfahrzeugführer seien auf<br />

diese Doppelspurigkeit, die nicht zu umgehen<br />

ist, aber nur zwei Monate dauert, ganz<br />

speziell hingewiesen, damit sich daraus nicht<br />

etwa irgendwelche Verwechslungen ergeben,<br />

die ernste Folgen nach sich ziehen könnten.<br />

Ein weiterer Bundesratsbeschluss betr. die<br />

Abänderung der Verordnung vom 7. Mai 1929<br />

• betretend Abschluss und die Signalislerung<br />

der Niveaukreuzungen der Eisenbahnen mit<br />

öffentlichen Strassen und Wegen bestimmt<br />

folgendes:<br />

Art. 2.<br />

Der Art. 3, Ziff. 2, wird aufgehoben und durch<br />

folgende Bestimmung ersetzt:<br />

Art. 3, Ziff. 2. Erstellung und Unterhalt der<br />

gemäss Art. 9 des internationalen Abkommens vom<br />

24. April 1926 über den Kraftfahrzeugverkehr und<br />

dem durch Bundesratsbeschluss vom ... November<br />

<strong>1934</strong> abgeänderten Art. 9, Abs. 2 und 3, der Verordnung<br />

vom 17. Oktober 1932 über die Strassensignalisation<br />

für den Strassenverkehr bestimmten<br />

Vorsignal bleibt den Strassenaufsichtsbehörden überlassen.<br />

Die Fussnote zu Ziffer 2 wird gestrichen.<br />

Art. 3.<br />

Der Art. 4, lit. b, Ziff. 1, wird aufgehoben und<br />

durch folgende Bestimmung ersetzt:<br />

Art. 4, lit b, „Ziff. 1. Als Ersatz von Barrierenanlagen<br />

sind einheitlich Blinklichtsignale in Dreieckform<br />

mit drei roten Blinklichtern und einer<br />

Warnglocke oder Sirene, verbunden mit einem<br />

Kreuzsignal, gemäss Beilage 2, zu verwenden. Bei<br />

Niveaukreuzungen mit zwei- und mehrspurigen<br />

Bahnlinien ist das Blinklichtsignal mit dem Doppelkreuz<br />

gemäss Beilage 5 zu kombinieren.<br />

Art. 4.<br />

Der Art. 4, lit. c, wird durch folgende neue Ziffer<br />

3 ergänzt:<br />

Art. 4, lit. c, Ziff. 3. Bei Niveauübergängen über<br />

«wei- und mehrgeleisige Linien sind Doppelkreuzsignale<br />

gemäss Beilage 5 zu verwenden.<br />

Art. 5.<br />

Der Art 5, lit c, wird durch folgende neue Ziffer<br />

4 ergänzt:<br />

Art. 5, lit. c, Ziff. 4. Bei Niveauübergängen über<br />

zwei- und mehrgeleisige Linien sind Doppelkreuzsignale<br />

gemäss Beilage 5 zu verwenden.<br />

Art. 6.<br />

Die Beilagen 2 und 5 werden durch die nachfolgenden<br />

Beilagen ersetzt.<br />

Art. 7.<br />

Dieser Beschluss tritt am 1. Dezember <strong>1934</strong> in<br />

Kraft.<br />

Die Anpassung der vorhandenen Blinklichtsignale<br />

und der Kreuzsignale bei mehrspurigen Uebergängen<br />

an die neuen Vorschriften hat bis spätestens<br />

am 1. Mai 1935 zu erfolgen.<br />

Das Post- und Eisenbahndepartement wird mit<br />

der Vollziehuni? dieses Beschlusses beauftragt.<br />

Der Beschluss bedeutet also eine kleine,<br />

aber gewiss willkommene Entlastung der Eisenbahnverwaltungen,<br />

die nunmehr von der<br />

Verpflichtung der Erstellung und des Unterhaltes<br />

der Signale enthoben sind, da diese<br />

den Kantonen Überbunden wird. Die weiteren<br />

Bestimmungen ergeben eine zweckmässige<br />

Ergänzung der bisher verwendeten Signale.<br />

So wird das Blinklichtsignal, das auf rotweissem<br />

Pfosten einfach das Dreieckzeichen<br />

aufwies, in dessen Innenfläche die drei Blinklichter<br />

untergebracht waren, mit dem sogenannten<br />

Andreaskreuz, dem jetzigen Zeichen<br />

für unbewachte Uebergänge, kombiniert. Das<br />

Kreuz wird über der Dreieckstafel angebracht<br />

und bildet den Abschluss des ganzen Signales.<br />

Dabei wird künftig die nämliche Unterscheidung<br />

zwischen ein- und mehrgeleisigen<br />

Schienenwegen gemacht, wie dies auch in<br />

Artikel 5 des neuen Beschlusses ganz allgemein<br />

vorgesehen ist. Beim eingeleisigen<br />

Uebergang findet das einfache Kreuz als<br />

Signal für die unbewachte Kreuzung Anwendung.<br />

Bei mehrgeleisigen Schienenwegen<br />

dagegen wird zur besseren Unterscheidung<br />

und Kennzeichnung ein Doppelkreuz aufgestellt.<br />

Eben dieses Doppelkreuz muss nun<br />

auch mit dem Blinklichtsignal kombiniert<br />

werden, sofern die Art des Ueberganges dies<br />

notwendig macht.<br />

Damit ist die Markierung der bewachten<br />

und unbewachten Bahnübergänge einen guten<br />

Schritt vorwärts gekommen. Aufgabe der<br />

Kantone ist es nun, für die rechtzeitige und<br />

vollständige Anpassung der tatsächlichen<br />

Signalisierung an die neuen Vorschriften zu<br />

sorgen. Dabei kann da oder dort die Markierung<br />

der Uebergänge noch ergänzt werden,<br />

indem sie bisher nicht restlos allen Anforderungen<br />

entsprechen konnte. Sache der<br />

Motorfahrzeuglenker ist es aber, den Signalen<br />

die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken<br />

und diese Warnungszeichen auch wirklich<br />

zu beherzigen. Einige Sekunden « Zeitverlust»<br />

an einer sorgfältig erkundschafteten<br />

Kreuzung machen sich immer wieder bezahlt<br />

und schliessen eine Reihe von schweren Risiken<br />

aus, die der Fahrer nicht nur sich, sondern<br />

seinen Passagieren und event. sogar den<br />

Bahnreisenden aufzwingt, wenn er den dort<br />

aufgestellten Verkehrszeichen nicht den nötigen<br />

Respekt zollt,<br />

(Otin» Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Zur Nachprüfung der Motorfahrzeuge im Kanton<br />

Bern geht uns aus Seeländer Autogewerbekreisen folgende<br />

Einsendung zu:<br />

Wir werden von unseren Kunden aus dem Seeland<br />

und dem Jura oft angefragt, ob es unbedingt notig<br />

sei, dass die alten Automobile nach Bern zur Kontrolle<br />

geführt werden müssen. Man findet nämlich, es<br />

sei doch zuviel verlangt, dass man den Wagen nach<br />

Bern führen müsse und ausser dem Benzinverbrauch<br />

und dem Zeitverlust von einem halben Tag noch eine<br />

Gebühr von Fr. 6.— zu bezahlen habe.<br />

Gewöhnlich wird der Wagen als nicht in Ordnung<br />

befunden. Bremsen, Steuerung, Beleuchtung etc. ent-<br />

: sprechen nicht den Vorschriften. Dem Fahrer bleibt<br />

nichts anderes übrig, als den Wagen in Bern in Ordnung<br />

stellen zu lassen oder nacb Hause zu fahren<br />

und noch ein zweites oder drittes Mal die Reise nach<br />

Bern zu machen. Andere übernachten sogar in Bern.<br />

Aber nicht nur beim Automobilisten, sondern auch<br />

im Autogewerba iet die Empörung nicht gering. Uebertreiben<br />

die Herren Experten inlBern nicht, wenn sie<br />

alle Anforderungen, die bei der Kontrolle gestellt werden,<br />

geheim halten und erst dort mit der Sprache<br />

herausrücken und jedem Automobilisten, dessen Wagen<br />

nicht in Ordnung ist, eine gedruckte Karte mit<br />

den Adressen der Firmen in Bern in die Hand drükken,<br />

die für eine Instandstellung in Frage kommen?<br />

Sind Sie nicht auch unserer Meinung, dass das Gewerbe<br />

in Biel und im Jura den Verdienst ebenso nötig<br />

hat als die Bundesstadt? Auch Dunkelräume sind<br />

hier in leerstehenden Fabriken genügend vorhanden.<br />

Dazu äussert.sich das kantonale Ex.pertenbureau<br />

wie folgt:<br />

Gemäss Verfügung der kantonalen Polizeidirektion<br />

müssen auf Grund des Art. 8, Abs. 1, der V. V.<br />

zum Bundesgesetz über den Motorfahrzeugverkehr<br />

sowie auf Grund des § 29 der Verordnung über den<br />

Fuhrwerkverkehr und der Strassenpalizei zunächst<br />

alle Motorfahrzeuge, die binnen der letzten 5 Jahre<br />

keiner Prüfung durch einen amtliehen Sachverständigen<br />

unterzogen worden sind, nachgeprüft werden.<br />

Es werden die technische Ausrüstung, die Bremsen,<br />

die Lenkung und die Beleuchtung geprüft. Die Anforderungen,<br />

die bei der Kontroll« gestellt werden, sind<br />

in der V. V. zum Bundesgesetz festgelegt. Jeder Führer<br />

und jeder Halter eines Motorfahrzeuges besitzt<br />

ein Exemplar dieser Vorschriften.<br />

In bezug auf Zustand der Bremsen und aller<br />

übrigen Organe des Fahrzeuges, die hinsichtlich Verkehrssicherheit<br />

und Unfallverhütung von Wichtigkeit<br />

sind, wird rücksichtslos einwandfreier Zustand verlangt,<br />

selber wenn das Fahrzeug zwei oder mehrere<br />

Male zurückgewiesen werden müsste. Ohne diese«<br />

Vorgehen wäre der Zweck der Kontrolle nicht erfüllt.<br />

Bei Kontrolle der Beleuchtungsanlage geht das<br />

Augenmerk der Experten dahin, die absolut ungenügenden<br />

sowie die zu stark blendenden Lichter auszuschalten.<br />

Schlecht eingestellte Scheinwerfer werden<br />

möglichst am Prüfstand selbst, durch den Experten<br />

oder durch das Hilfspersonal, korrigiert. Bei Scheinwerfern<br />

mit schlechter oder ungenügender Lichtverteilung<br />

werden, soweit die Erfahrung vorhanden ist.<br />

entsprechende Batschläge zur Abänderung erteilt. In<br />

solchen Fällen wird dem Führer auf Wunsch eine<br />

Karte mit den Adressen sämtlicher auf dem Platze<br />

befindlichen einschlägigen Spezialgeschäfte ausgehändigt<br />

Dies geschieht, um einmal alle Platzgeschäfte<br />

gleich zu behandeln, und dann besonders,<br />

um dem Fahrzeugbesitzer, falls es sich um kleinere<br />

Arbeiten bandelt, die sofort ausgeführt werden kön><br />

nen, Zeitverluste möglichst zu ersparen.<br />

Die Beleuchtungsvorschriften in bezug auf Stärke<br />

und Reichweite des Lichtes werden bei Fahrzeugen,<br />

die zufolge ihrer Konstruktion (Höchstgeschwindigkeit<br />

bei voller Tourenzahl des Motors, Fahrzeuge mit<br />

Zweiradbremsen) ohnehin kaum eine mittlere Geschwindigkeit<br />

erreichen können, tolerant gehandhabt.<br />

Bei Fern- und Abblendlicht muss indessen bei allen<br />

Fahrzeugen gute Lichtverteilung mit möglichst geringen<br />

Schattenbildungen vorhanden sein.<br />

Von einem Geheimhalten der Anforderungen, die<br />

bei der Kontrolle gestellt werden, kann selbstverständlich<br />

keine Rede sein. Es ist im Gegenteil für den<br />

Experten sehr erfreulich, wenn der Halter und Führer<br />

nicht nur die Vorschriften kennt und sich darum<br />

interessiert, sondern wenn er auch eein Fahrzeug vor<br />

AUTOMOBrL-KEVUC 11<br />

der Kontrolle entsprechend herrichtet und der Experte<br />

das gleiche Fahrzeug nicht mehrere Male zu<br />

Beurteilen braucht. Der Herr Einsender wird sich davon<br />

am eindrücklichsten überzeugen können, wenn er<br />

sich entschliessen kann, mit einem Experten an einem<br />

kalten November- oder Dezembertag von morgens<br />

8 Uhr bis abends 6 Uhr der Kontrolle im finsteren<br />

Prüfstand in der Eisenbahnbrücke, im Getöse der<br />

über dem Kopfe hindröhnenden Eisenbahnzüge, beizuwohnen.<br />

Die Gebühr von Fr. 6.— ist durch die kantonale<br />

Polizeidirektion festgesetzt worden. Bei einer zweiten<br />

oder dritten Nachkontrolle wird keine weitere Gebühr<br />

erhoben. Der Ertrag aus den Gebühren wird zur<br />

Amortisation des Prüfstandes, dessen Erstellung und<br />

Ausrüstung mit den Messinstrumenten einen Betrag<br />

von ca. Fr. 7000 erforderte, verwendet Einstweilen<br />

wurden diejenigen Fahrzeuge zur Kontrolle aufgeboten,<br />

die seit mehr als 7 Jahren im Betrieb stehen, und<br />

zwar hauptsächlich solche aus dem Gebiet des Mittellandes.<br />

Das Aufgebot erfolgt nach Bern, weil nur<br />

dort ein Prüfstand vorhanden ist. Für die Fahrzeuge<br />

im Jura wird durch den Experten in Delsberg ebenfalls<br />

eine Prüfanlage hergerichtet.<br />

Der Zeitpunkt der Prüfung kann mit dem Expertenbureau<br />

(Speichergasse 8, Teil. 27.115) vereinbart<br />

werden, und es werden auf die Bedürfnisse der Halter<br />

weitgehendst Rücksicht genommen.<br />

Um ihren Mitgliedern einen Vorteil zu bieten, haben<br />

der A. G. S., Sektion Bern, wie auch der T. C. S.,<br />

Sektion Oberaargau, in Langenthal eine entsprechend<br />

grosse Halle von 32 m Länge als Dunkelraum herstellen<br />

lassen, so dass daselbst während eines bestimmten<br />

Zeitraumes, d. h. solange als über den Raum disponiert<br />

werden kann, die Fahrzeuge der dortigen Gegend<br />

geprüft werden können. Es wäre zu begrüssen,<br />

wenn die Autogewerbetreibenden geeignete Räume<br />

zur Verfügung halten könnten, damit auch in Biel<br />

und in anderen Kantonsgegenden die Kontrolle der<br />

Fahrzeuge durchgeführt werden kann, womit nicht<br />

nur dem dortigen Autogewerbe, sondern auch den<br />

Haltern gedient wäre.<br />

Zu Besprechungen und Beratungen stehen die Experten<br />

gerne zur Verfügung.<br />

T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

Es war bis jetzt gestattet, das Hi-Way-Auspuffhorn<br />

als zusätzliche Warnvorrichtung zum Gebrauch<br />

ausserorts neben der vorgeschriebenen<br />

Warnvorrichtung an den Motorwagen anzubringen.<br />

Wir möchten unsere Mitglieder darauf aufmerksam<br />

machen, dass nun aber durch eine neuerliche<br />

Verfügung des eidg. Justiz- und Polizeidepartements<br />

vom 15. November <strong>1934</strong> die Anbringung von<br />

Auspuffhörnern jeden Systems an Motorfahrzeugen<br />

verboten ist, da sie eine Lautstärke besitzen, die<br />

mit der vom Gesetzgeber verfolgten Tendenz der<br />

möglichsten Verminderung des Verkehrslärms im<br />

Widerspruch steht. Gestützt auf obige Verfügung<br />

möchten wir unsere Mitglieder bitten, derartige<br />

Warnvörrichtungen zu entfernen, damit sie bei ev.<br />

Verkehrs- und Fahrzeugkontrollen keine Anstände<br />

bekommen.<br />

Das Sekretariat.<br />

ORTSGRUPPE APPENZELL A.-RH. Die Ortsgruppe<br />

Appenzell A.-Rh. tat mit ihrer Einladung<br />

zu einem öffentlichen Vortrag auf letzten Donnerstag<br />

im c Storchen »-Saal einen guten Griff. Zahnarzt<br />

Dr. D. D. S. Fisch, der rührige Präsident der<br />

Gruppe, bewillkommnete die zirka 120 Mann starke<br />

-Versammlung- und entbot einen ganz speziellen<br />

'Willkömmgruss den beiden Referenten, GerichtspräsldentjE.<br />

Lutz, Flawil, wie auch Herrn Herbst, aus<br />

den Scintilla-Werken in Solothurn. Der erste Referent,<br />

Gerichtspräsident Lutz, ein gern gesehener<br />

Gast in Herisau, sprach in jedermann verständlichen<br />

Ausführungen über «Der Automobilist und<br />

die heutige Gerichtspraxis ».. Bekanntlich sind mit<br />

Inkrafttreten des neuen Bundesgesetzes über den<br />

Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr vom 15. März<br />

1932 eine ganze Menge neuer, zum Teil einschneidender<br />

Bestimmungen und Vorsphriften festgelegt<br />

worden. In verschiedenen Variationen entwarf der<br />

Referent ein interessantes Bild über die täglichen<br />

kleinern und grössern Verstösse gegen das neue<br />

B.C. M. F. und beleuchtete im speziellen damit die<br />

Folgen, wie sie nicht selten Neulingen passieren, die<br />

sich ein Motorfahrzeug anschaffen, ohne sich vorerst<br />

über die verschiedenen einschlägigen Gesetzesbestimmungen<br />

die nötigsten Kenntnisse zu eigen zu<br />

machen. Die sehr lehrreichen Ausführungen aus<br />

berufenem Munde fanden sowohl bei Anfängern<br />

wie bei routinierten Fahrern besten Anklang. Dies<br />

bewies uns besonders der Applaus bei Schluss des<br />

Referates. Herr Lutz, als aktiver Richter, der fast<br />

tagtäglich mit allen möglichen Vorkommnissen des<br />

Automobilverkehrs zu tun hat und selbst langjähriger<br />

Fahrer ist, hat es gründlich verstanden, die<br />

Zuhörer mit seinen Ausführungen zu fesseln.<br />

Seine grossen, uneigennützigen Verdienste um das<br />

Automobilwesen seien an dieser Stelle bestens verdankt<br />

Wir hoffen, dass der Referent der Gruppe<br />

Appenzell A.-Rh. auch in Zukunft die bestehende<br />

Sympathie bewahre.<br />

Als zweiter Referent meldete sich Herr Herbst.<br />

Sämtliche Zubehörartikel, die von den Scintilla-<br />

Werken fabriziert worden, wurden in alle Details<br />

behandelt und sogar im Original den Interessenten<br />

vorgeführt. Die Scintilla-Werke sind ein Unternehmen,<br />

das sich auf der ganzen Welt durch seine<br />

erstklassigen Fabrikate bekannt gemacht hat. Die<br />

Firma beschäftigt momentan zirka 850 Angestellte<br />

und Arbeiter Sie ist nicht nur in der Schweiz,<br />

sondern an sämtlichen namhaften Plätzen der Welt<br />

vertreten und mustergültig organisiert. Was uns<br />

Appenzeller noch speziell freute, war das Lob, das<br />

Herr Herbst der hiesigen Firma Suhner & Co.,<br />

Gummi- und Kabelwerke, spendete. Suhner & Co.<br />

fabrizieren bekanntlich seit Jahren alle möglichen<br />

Artikel in Hartgummi (Suconit), die von den Scintilla-Werken<br />

in grossen Quantitäten laufend gekauft<br />

und in ihre Apparate eingebaut werden. Bei<br />

der Arbeitslosigkeit in Stickerei und Weberei ist es<br />

für uns ganz besonders erfreulich, dass auch ein<br />

Teil unserer hiesigen Bevölkerung durch die Fabrikation<br />

von Zubehörartikeln für die Automobil- und<br />

Flugzeugkonstruktion willkommenen Verdienst findet.<br />

Es war für die Zuhörer ein Genuss, den Vortragenden<br />

in seinem Solothurnerdialekt sprechen zu<br />

hören. T.<br />

*. c. s.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die FilmmatinSe vom 25.<br />

November in Zürich war ein Volltreffer. Die den<br />

letzten Platz besetzt haltenden 1200 Zuschauer waren<br />

hochbefriedigt von der Vorführung des neuen<br />

Expeditionsfilms der französischen Citroenwerke<br />

«La Croisiere Jaune», der sie nach der Begrüssungr<br />

durch Herrn Vizepräsident Gassmann während<br />

mehr als 1 % Stunden im Bann hielt. Hatte schon<br />

sein Vorgänger, « La Croissiere Noire », der von der<br />

Durchquerung Afrikas handelte und den Zürcher<br />

ACSisten vor einigen Jahren vorgeführt wurde, sehr<br />

befriedigt, so bat nun dieser Asienfilm direkte Be-<br />

geisterung für die prächtigen Bilder, die immense<br />

Reichhaltigkeit und die ungeheuren Leistungen dieser<br />

Autoforschungsexpedition ausgelöst. Mehr als<br />

400 Personen mussten, weil der grosse Kino ausverkauft<br />

war, abgewiesen werden.<br />

Am 4. April 1931 ist G. M. Haardt, der dann<br />

leider in China tödlich erkrankte, mit 7 Raupenwagen<br />

der Citroen-Werke, die speziell für Berggegenden<br />

konstruiert waren, in Beyruth gestartet,<br />

während am folgenden Tage eine zweite Expedition<br />

unter Schiffslieutenant V. Point mit ebenfalls 7<br />

Raupenfahrzeugen von Peking aus die weite Reise<br />

antrat, um sich in Kachgar, am Fuss des Himalaja<br />

mit der Gruppe Haardt zu vereinigen. Beide Kolonnen<br />

waren durch Radioapparate miteinander in steter<br />

Verbindung, während zwei Wagen jeder Gruppe<br />

für Kinoaufnahmen ausgerüstet waren.<br />

Der gesamte Itineraire der < Croisiere Jaune ><br />

umfässt nicht weniger als 30 000 km. Von Beyruth<br />

aus ging die wunderbare Fahrt über Bagdad nach<br />

Persien und Afghanistan, um dann von Indien und<br />

dem Hochland von Pamir aus die Durchquerung<br />

des 1000 km breiten Himalaja-Massivs vorzunehmen.<br />

Grossartig, was für unglaubliche Leistungen<br />

hier maschinelle und menschliche Kraft zu leisten<br />

vermochten, mussten doch Höhen bis zu 5200 m auf<br />

ungangbaren Wegen bewältigt werden. Bei der<br />

Weiterfahrt durch die Wüste Gobi, die Mongolei<br />

und China geriet die Expedition mitten in die dortigen<br />

Kriegswirren hinein.<br />

Der Film -berichtet nicht nur von den eigenartigen<br />

landschaftlichen Schönheiten der asiatischen<br />

Länder und den dortigen Bewohnern und Volkssitten,<br />

er gibt auch ein eindringliches Bild von den<br />

unzähligen Schwierigkeiten, mt denen die beiden<br />

Expeditionen Tag für Tag während eines vollen'<br />

Jahres zu kämpfen hatten. Alles in allem: Ein Film<br />

grossartiger, eindrucksvoller Bilder einer Reiseexpedition<br />

von gigantischen Ausmassen.<br />

CHAUFFEURVEREIN ZÜRICH.<br />

Unsere letzte Monatsversammlung<br />

im alten Jahre findet nächsten<br />

Mittwoch, den 5. Dezember<br />

<strong>1934</strong>, 20.15 Uhr, im Vereinslokal<br />

Du Pont, I. Stock, statt.<br />

Alle unsere verehrten Mitglieder<br />

sind ersucht, diesen Abend unbedingt<br />

für den Anlass zu reservieren<br />

und vollzählig und pünktlich daran teilzunehmen.<br />

Es ist nämlich ein Beschluss zu fassen,<br />

zu dem unter allen Mmständen die Mehrheit massgebend<br />

ist, denn der Ausfall betrifft jeden einzelnen.<br />

Im weitern ist eine Aussprache über den<br />

Bunten Abend in der Kaufleuten vorgesehen,<br />

Wünsche, Anträge und Anregungen über diese<br />

Veranstaltung werden entgegengenommen. Sämtliche<br />

Sammellisten sind mitzubringen, da unser<br />

Kassier diese zur Abrechnung benötigt. Da wiederum<br />

der Winter vor der Tür steht, möchten<br />

wir gerne unsern Mitgliedern mehr an Unterhaltung<br />

bieten, und zwar durch Vorträge aus dem<br />

eigentlichen Berufsleben oder über andere interessante<br />

Themata, bedürfen dazu aber unbedingt eines<br />

lückenlosen Besuches. Der Vorstand hat sich vorgenommen,<br />

in Zukunft wieder für etwas mehr<br />

Schneid innerhalb des Vereins zu sorgen, möchte<br />

aber zum voraus allen Mitgliedern zurufen: Nur<br />

wenn alle kommen! Will man etwas Besseres haben,<br />

so unterstütze man den Vorstand, besuche regelmässig<br />

alle Versammlungen und Anlässe; denn<br />

gerade in den Winterabenden ist Zeit und Gelegenheit<br />

geboten, sich im Berufe weiterzubilden.<br />

Wir appellieren deshalb an alle unsere Vereinsmitglieder,<br />

durch lückenlosen Besuch der nächsten<br />

Monatsversammlung ihr Interesse am Werk des<br />

Vorstandes zu bekunden. die Vereinsleitung.<br />

Touristikbulletin des<br />

(m. K. = mit Ketten, o K. = ohne Ketten.)<br />

I. Strassen.<br />

Folgende schweizerische Alpenstrassen sind<br />

nunmehr eingeschneit und bis Frühjahr 1935 impassierbar:.<br />

Albula, Bernina, Flüela, Forclaz, Furka, Grimsel,<br />

Grosser St. Bernhard, Klausen, Lukmanier,<br />

Oberalp, Ofen, San Bernhardin, St. Gotthard, Simplön,<br />

Splügen und Umbrail.<br />

Die Lage der übrigen Bergstrassen ist am<br />

23. November morgens folgende:<br />

Appenzellerland und Toggenburg: Sämtliche<br />

Strassen sind schneefrei.<br />

Schwyz: Wäggital, Etzel und Sattel aper; Ibergeregg<br />

Ketten, ratsam, da zwischen Oberiberg und<br />

Passhöhe stellenweise vereist.<br />

Glarncrland; Talstrasse, Kerenzerberg, Sernftal<br />

und Zufahrt ins 'Klöntal schneefrei; Klausenstrasse<br />

o. K. befahrbar bis Urnerboclen.<br />

Graubünden: Prättigau schneefrei; Wolfgang<br />

(Uebergang Klosters-Davos) Ketten ratsam Wesen<br />

stellenweiser Vereisung, ebenso Zugenstrasse (Davos-Tiefencastel);<br />

Albnlastrasse m. K. ab Bergiin bis<br />

Preda offen; Lenzerheide aper; Julier breit gopfadet,<br />

gut m. K. ab Bivio passierbar; Maloja<br />

harte Schneelage, Ketten ratsam; Unter- und Oberengadin<br />

m. K. befahrbar, Ketten ab Schills notwendig;<br />

Münstertal m. K. bis Cierf offen; Chur-<br />

Arosa m. K. ab Langwies; Strasse Thusis-Splügen-<br />

Hinterrhein schneefrei; Misox m. K. befahrbar bis<br />

San Bernardino-Dorf; Oberalpstrasse über Reicbenau-Flimg<br />

bis Disentis aper. Weiterfahrt m. K.<br />

bis Sedrun möglich; Lukmanierstrasse o. K. bia<br />

Curaglia offen, Tessinerseite nur bis Olivone befahrbar,<br />

i<br />

II. Strassensperren:<br />

Strasse Vitznau-Gersau infolge Korrektionsarbeiten<br />

bei der obern Nase vom 1. Dezember an auf<br />

ca. 8 Wochen für sämtlichen Fahrzen^verkehr gesperrt.<br />

Umleitung über Küssriarhf-Goldau-Brunnen.<br />

Innerschweiz: Brünig schneefrei, ebenso Zufahrten<br />

nacb Engelberg und iBiireenstoek; Klausen-<br />

«trasse von AIHorf her bis zum Hotel Klausenpasshöbe<br />

o. K. befahrbar.<br />

Gotthard: Nordseite nT>er bis Göschenen, Weiterfahrt<br />

m. K, bis Hospenthal; Südseite schneefrei ab<br />

Airolo.<br />

Berner Oberland: Schneefrei sind: Haslital bis<br />

zur Zentrale Handeck; Zufahrtsstrassen nach Grindelwald,<br />

Lauterbrunnen, Karderstes und Adelboden,<br />

ebenso Simmentaistrasse und Saanenmöspr; Jaunpass<br />

wiederum rlurr-hs-ebend o. K. -oassierbar.<br />

Jura und Westschweiz: Ohne Kett»n passierbar<br />

sind: Weissenstein, Marcbairuz (Mitnahme von<br />

Ketten angeraten), Montets, Mosses. Für die<br />

Ueherfahrt über den Pülon sind Ketten notwendig,<br />

ehpns'o für (Jen Pas r7e Morgins; Rhonptalstrasse<br />

o. K. bis Fiesch befahrbar. Strafen Monthey-<br />

Ghanroe'ry und Martigny-Orsieres-Champex o. K.<br />

befahrbar.<br />

Verantwortliche Redaktion :<br />

Dr. A. Büchl, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. Bolliger.<br />

Telephon der Redaktion 28 222 (Hallwag)<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.<br />

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Unser Kundendienst<br />

erstreckt sich nicht nur auf die Lieferung<br />

grosser Ersatzteile, wie Zahnräder, Achsen,<br />

Kupplungen, Brems- und Kupplungsbeläge<br />

usw., sondern wir legen grossen Wert darauf,<br />

unsere Kunden mit all den vielen Kleinigkeiten,<br />

wie Rad-Dichtungen, Muttern und<br />

Schrauben, Stehbolzen, Muttern-Sicherungen,<br />

Keile für Wellen usw. prompt ab Lager bedienen<br />

zu können.<br />

Schon mancher Automechaniker hat dies<br />

schätzen gelernt, wenn er für die Besorgung<br />

kleiner Dinge keine Zeit mehr verlieren muss.<br />

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ZÜRICH Tel. 41.626, Seehofstr. 3<br />

BASEL Tel.47.977, Stelnentorstr. 11<br />

BERN Tel. 28.600. Mühiemattstr. 62<br />

Berichtigung.<br />

Infolge eines technischen Versehens wurde im letzten WEWERKA-BUL-<br />

LETIN die Zeile «Generalvertretung für die Schweiz» nicht entfernt. Wir<br />

machen unsere Leser darauf aufmerksam, dass wir nur die offizielle Vertretung<br />

für die Kantone Zürich, Thurgau, Schaffhausen, Basel, Zug und Glarus für die<br />

Spezial-, Kugel-, Rollen-, Walzen- und Drucklager der Marken Timken, NO<br />

(New Departure), Hyatt, Nice und CS besitzen; die Generalvertretung, sowie,<br />

die weitem Untervertretungen erfahren, keine Veränderung und werden auch<br />

inskünftig von den bisherigen Firmen beibehalten

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