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E_1934_Zeitung_Nr.094

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BERN, Dienstag, 20. November <strong>1934</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

30. Jahrgang — N° 94<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE: Erscheint jeden Dienstag und Freitag Monatlich „Gelbe U«te"<br />

Ausgab« A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Ft. 10.- REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Ausgabe B (mit Unfallversicherung) vierteljährlich Fr. 7.50, jährlich Fr. 30.— Telephon 28.222<br />

Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Direkte oder indirekte Motorfahrzeugbesteuerung<br />

?<br />

Zur Frage der Benzinsteuer.<br />

Dem jetzigen System der Besteuerung der<br />

Motorfahrzeuge nach Zylinderinhalt in Form<br />

einer jährlichen Abgabe werden mancherlei<br />

Nachteile angekreidet. Vor allem wirft man<br />

diesem Steuermodus vor, dass er auf die<br />

Intensität der Beanspruchung der öffentlichen<br />

Strassen durch ein Motorfahrzeug keinerlei<br />

Rücksicht nehme und jeder gleichviel<br />

zahlen müsse, ob er jahraus, jahrein unterwegs<br />

sei oder nur wenige tausend Kilometer<br />

im Jahre zurücklege.<br />

Einzelne Staaten sind nun zur reinen Verbrauchssteuer<br />

übergegangen, so kürzlich<br />

Frankreich, wo der Benzinpreis um 50 Cts.<br />

erhöht wurde, welcher Betrag ausschliesslich<br />

dem Staat zufällt, wogegen die bisherigen<br />

Abgaben, welche das Fahrzeug selbst<br />

^lasteten, zum grössten Teil dahinfielen.<br />

Die Steuer nach Massgabe der Strassenbeanspruchung<br />

hat entschieden viel für sich und<br />

es ist daher nicht überraschend, dass man<br />

sich auch in der mit Motorfahrzeugsteuern<br />

nicht zu knapp bedachten Schweiz mit der<br />

Frage beschäftigt, ob einer Benzinsteuer<br />

nicht der Vorzug gebühre. Die Befürworter<br />

glauben, dass sowohl Staat als auch Fahrzeughalter<br />

dabei Besser wegkommen würden,<br />

indem der Fiskus mit einer sicheren<br />

Mehreinnahme, der Automobil- oder Motorradbesitzer<br />

aber durchschnittlich mit einer<br />

geringeren steuerlichen Belastung zu rechnen<br />

hätte.<br />

Die Sektion Locarno des A. C. S. gelangte<br />

Mitte dieses Jahres mit einer Eingabe an<br />

die Zentralverwaltung dieses Clubs mit der<br />

gleichzeitigen Bitte, die Frage zu prüfen, ob<br />

nicht die Steuer nach Pferdekräften durch<br />

eine Benzinpreiserhöhung, die dem Staate<br />

zugute käme, zu ersetzen sei. Die Organe der<br />

"Zentralverwaltung haben das Problem gründlich<br />

nach allen Seiten erwogen und gleich-<br />

F E U I L L E T O N<br />

Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wlechert.<br />

Copyright by Albert Langen-Georg Müller,<br />

München.<br />

(4. Fortsetzung.)<br />

So hatte Michael Grotjohann, nachdem er<br />

wochenlang über den leuchtenden Ansichtskarten<br />

von Salt Lake City gegrübelt und<br />

wirre, tiefsinnige und ekstatische Reden gehalten<br />

hatte, kurzerhand sein Anwesen verkauft,<br />

um bei einem Vetter in der Waldgegend<br />

sich «im Gebet zu üben », bis er der<br />

Reise in die Goldene Stadt würdig geworden<br />

sei, wo nach seinem naiven Glauben<br />

Gott, Gold und liebesbereite Frauen sehnsüchtig<br />

seiner warten würden. So sassen,<br />

kurz bevor der geschlagene Sieger Mathias<br />

zeitig auch unter den übrigen Sektionen<br />

eine Rundfrage • durchgeführt, welche überraschenderweise<br />

eine Mehrheit ablehnender<br />

Stimmen ergab.<br />

Nun wird auch noch das Zentralkomitee<br />

seine Meinung anlässlich einer diese Woche<br />

stattfindenden Sitzung abzugeben haben.<br />

Da die Frage einer reinen Benzinsteuer aber<br />

von eminenter wirtschaftlicher und zufolge<br />

unserer Bundesverfassung und den daraus<br />

abgeleiteten kantonalen Hoheitsrechten auch<br />

von entsprechender politischer Bedeutung<br />

ist, dürfte es eine weitere Oeffentlichkeit<br />

interessieren, zu welchen Schlüssen die sorgfältige<br />

und überaus gründliche Studie kommt,<br />

welche von den vorerwähnten Organen ausgearbeitet<br />

wurde:<br />

Die Vorteile der Benzinbesfeuerung. Von der<br />

Voraussetzung auegehend, dass die Verkohrssteuer<br />

ein Beitrag an den Unterhalt oder an die Verbesserung<br />

der Strassen ist, muss gesagt werden,<br />

dass die Benzinsteuer theoretisch die gerechteste<br />

ist. Diese indirekte Verkehrssteuer wird denjenigen<br />

stärker belasten, der sein Fahrzeug am meisten<br />

braucht und dadurch die Strassen am meisten<br />

abnützt. Die Benzinsteuer berücksichtigt gerade die<br />

3 Faktoren, die eine gerechte Verkehrssteuer charakterisieren<br />

sollen: d. h. die Anzahl der gefahrenen<br />

Kilometer, das Gewicht des Fahrzeuges und<br />

die Schnelligkeit, die dasselbe erreichen kann. Dieses<br />

System der Verkehrssteuer hebt die Ungerechtigkeit<br />

auf, die durch jede andere zum voraus<br />

festgesetzte Steuer unvermeidlich ist. Anderereeits<br />

wird dadurch die Steuereinziehung stark vereinfacht,<br />

weil diese automatisch vor eich geht. Die<br />

Benzinsteuer trägt auch den Wünschen der Automobilisten<br />

Rechnung, die während der schlechten<br />

Jahreszeit ihren Wagen nicht benützen, was bei<br />

der jetzigen Besteuerungsart nur in den Kantonen<br />

der Fall ist, in welchen die Steuer quartalsweise<br />

bezahlt werden kann.<br />

Ausserdem stellt sich die Frage der Versteuerung<br />

eines zweiten oder sogar dritten Fahrzeuges<br />

nicht mehr, was bei der jetzigen zum voraus festgesetzten<br />

Steuer unzählige Schwierigkeiten ergibt.<br />

Die Entwertung der Wagen alter Konstruktion<br />

würde zum Wohl der Volkswirtschaft weniger<br />

rasch vor sich gehen. Die Frage der Besteuerung<br />

fremder Fahrzeuge wäre auf diese Art gelöst, die,<br />

welcher Art sie auch sei, immer mehr oder weniger<br />

lästig ist.<br />

Ausserdem würde der Schweizer-Automobilist<br />

nicht mehr in die Lage kommen, die Steuern zweimal<br />

zu bezahlen, einmal in seinem eigenen Lande,<br />

und sodann wenn er sich ins Ausland begibt (in<br />

Frankreich z. B., wo die Verkehrssteuer durch eine<br />

Steuer auf (Benzin ersetzt wurde). Viele sehen<br />

darin sogar die Möglichkeit, die nötigen Summen<br />

für die Haftpflichtversicherung der Fremden aus<br />

diesem Mehrpreis auf Benzin zu erhalten, da die<br />

Fremden während ihrem Aufenthalt in der Schweiz<br />

und durch den Kauf des Benzins die Verkehrsstenpr<br />

automatisch bezahlen würden.<br />

Gründe, die gegen die Einführung dieser Besteuerungsmethode<br />

sprechen. Diesen Argumenten,<br />

die zu Gunsten der Erhebung einer Benzinsteuer<br />

sprechen, stehen Einwände gegenüber, die eine<br />

ernsthafte Prüfung verdienen, und die hauptsächlich<br />

volkswirtschaftlicher, politischer und internationaler<br />

Natur sind.<br />

Vom Gesichtspunkte der Volkswirtschaft aus<br />

Besehen. Die Neuregelung hat zur Folge, dass Fahrzeuse,<br />

die zu Erwerbsswecken benützt werden und<br />

infolgedessen auch am meisten im Gebrauch sind,<br />

viel stärker belastet werden, als andere Fahrzeuge,<br />

die mehr dpr Bequemlichkeit dienen. Es stellt sich<br />

daher die Frage, ob es volkswirtschaftlich richtig<br />

ist, zu Gunsten eines Luxusgegenstandes einen Arbeitseegenstand<br />

zu belasten. Je stärker ein Waeen<br />

ist, desto günstiger wären die Steuern für den Besitzer.<br />

Es ist aber interessant, festzustellen, dass<br />

gerade Luxuswagen meistens hochpferdige Motoren<br />

Südekum auf seiner Suche nach Weg und<br />

Schlaf die Schonung betrat, der erweckte<br />

Kätner und seine Tochter im Schatten einer<br />

Linde auf einem Grabenrand, nur durch die<br />

Breite des Weges von dem Baumstumpf getrennt,<br />

auf den der Schneider ratlos und voller<br />

düsterer Erkenntnis vor ihren Augen<br />

sank.<br />

Es war seinem umnebelten Blick nicht anzurechnen,<br />

dass er, ihn suchend in das Dunkel<br />

des Waldes richtend, den entblössten,<br />

von keinem Haar bedeckten Schädel des<br />

Mormonenjüngers für einen Pilz oder ein<br />

Stück verwesenden und leuchtenden Holzes<br />

hielt, so wenig es dem Kätner zuzurechnen<br />

war, dass er den murmelnden, mit einem Eisen<br />

Bewaffneten für einen Sendung der<br />

Hölle hielt, den die Sonnwendnacht ausgesandt<br />

habe, um an einem verrufenen Waldort<br />

mit lüsternen Hexen teuflische Unzucht<br />

zu treiben. Nur Marte, zu Tode ermüdet, gedachte<br />

weder der unheiligen Nacht noch des<br />

Teufels, sondern kühlte ihre blossen Füsse<br />

in der geringen Feuchtigkeit der Grabensohle,<br />

erkannte, dass hier ein Betrunkener<br />

nach seinem häuslichen Herde suchte und<br />

konnte sich eines stillen Lächelns über die<br />

beschwörenden Bewegungen der nächtlichen<br />

INSERTIONS-PREIS: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundreile oder<br />

deren Raum 45 Cts. für die Schweiz; für Anzeigen aus dem Ausland 60 Ott.<br />

Grössere Inserate nach Seitentarit.<br />

Inscratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummern<br />

Gestalt nicht erwehren. Auch sie sah den<br />

leuchtenden Weg des stürzenden Sternes, «Im Namen des Vaters! » brüllte Mathias chen Lachens vernahmen, das sich, zuerst<br />

gedachte in einer dumpfen Unruhe der vorjährigen<br />

Sonnwendnacht und ihrer unheilische<br />

der Schonung ihn gleich den Pforten Schweigen emporhob. Und als sie beide, zu-<br />

und warf sich zur Seite, als würden die Bü-unterdrückt, immer freier aus dem behexten<br />

gen Erlebnisse und hörte in einer seltsamen einer rettenden Kirche aufnehmen. Aber das erst nur lauschend und die entsetzten Augen<br />

Erregtheit ihres müden Blutes den traurigen Harz unter seinem Hosenboden, von der Junisonne<br />

verschwenderisch geboren, hielt ihn<br />

noch nicht voneinander lösend, dann aber den<br />

Unkenruf aus der Tiefe der Wälder, der unaufhörlich<br />

gleich einer unterirdischen Glocke mit einer Kraft, die der seiner trunkenen Glieder<br />

überlegen war. Unter dem kalten Schweiss<br />

läutend rief. Auf fernen Wiesen begann eine<br />

Wiesenschnarre ihren eintönigen Ruf, Nebel seiner Stirn erkannte er, dass er gebannt war<br />

stand über den Erlengründen, und die Ver-<br />

wie sonst nur in Träumen, wenn der Nachtalb<br />

zauberung der Stunde fiel fesselnd und betäubend<br />

über Verirrung, Weg und Ziel.<br />

haben. Nachstehend folgt eine Statistik, aus welcher<br />

die Wirkung der Benzinsteuer im Vergleich<br />

zum alten System zu ersehen ist. Als Basis würde<br />

eine Steuer von 10 Cts. pro Liter Benzin angenommen,<br />

ein Betrag, der dem Staate die Summe einbringt,<br />

welche er aus der bisherigen Verkebnssteuer<br />

der Motorfahrzeuge löste, und der wahrscheinlich<br />

vom Staate als das Minimum betrachtet wird. Ausserdem<br />

wurde pro PS der Verbrauch eines Liters<br />

Benzin angenommen. Diese letztere, etwas einfache<br />

Berechnungsart, wird im allgemeinen zur Aufstellung<br />

solcher Statistiken genügen. Man muss jedoch<br />

stets berücksichtigen, dass diese Berechnungsgrundlage<br />

etwas willkürlich gewählt ißt, insbesondere<br />

in bezug auf die schwachen Wagen. So<br />

braucht z. B. ein 6 PS im allgemeinen mehr als<br />

1 Liter pro Pferdestärke. Die Aufstellung nimmt<br />

die jetzigen Steuerverhältnisse im Kanton Bern zur<br />

Grundlage. Der Ansatz der Verkehrssteuer im Kanton<br />

Bern kann im Vergleich zu andern Kantonen<br />

als Durchschnittswert angesehen werden. Die bernische<br />

Steuer macht 58,3% der Steuer des Kantons<br />

Tessin aus und 116,9% der Steuer des Kantons<br />

Appenzell (für diese Berechnung wurde ein Wagen<br />

von 10 PS angenommen).<br />

Benzinsteuer,<br />

Bish- jährlich gefahrene Kilometer<br />

Fahrrag Her 6000 12,000 15,000 18,000 30,000<br />

PS Fr. Fr. Fr. Fr. Fr. Fr.<br />

6 110 36 72 90 108 180<br />

8 110 48 96 120 144 240<br />

10 154 60 120 150 180 300<br />

12 198 72 144 180 216 360<br />

15 264 90 180 225 270 450<br />

20 401.50 120 240 300 360 600.<br />

25 566.50 150 300 375 450 750<br />

Daraus geht hervor, dass ein Wagen von:<br />

6 PS stärker belastet wird, sobald er<br />

mehr gefahren ist als<br />

19.000 km im Jahr<br />

8 » 14.000<br />

10 > 16.000<br />

12 » 17.000<br />

15 » 18.000<br />

20 » 21.000<br />

25 » 23.000<br />

Bei den Wagen bis zu 12 PS, die wohl die gebräuchlichsten<br />

sind, wird die Belastung nach<br />

15.000 km im Durchschnitt grösser als beim früheren<br />

System. Bei den schwereren Wagen dagegen<br />

gleicht sich die Steuer erst nach 21.000 gefahrenen<br />

Kilometern aus. 15.000 km pro Jahr machen rund<br />

1300 km pro Monat aus, was kaum 55 km pro Arbeitstag<br />

entspricht. Von diesem Zeitpunkt an ist<br />

es ganz gewiss, dass durch die neue Methode für<br />

die Fahrzeuge, die Erwerbszwecken dienen, eine<br />

höhere Steuer bezahlt werden muss, was bei den<br />

interessierten Kreisen unvermeidlich Opposition<br />

hervorrufen müsste. Dabei ist auch eine weitere<br />

Frage zu prüfen. Wird sich der Staat mit einem<br />

Aufschlag von 10 Cts. per Liter zufrieden geben?<br />

Wird er nicht die Gelegenheit benützen, um den<br />

Automobilisten noch mehr auszupressen? Das Beispiel<br />

in Frankreich gibt zu Bedenken Anlass. Die<br />

direkten Fahrzeugsteuern sind tatsächlich nicht<br />

alle verschwunden, sondern sie sind zum Teil nur<br />

der Benzinsteuer hinzugefügt worden.<br />

Einnahmen des französischen Staates aus Automobilsteuern:<br />

<strong>1934</strong> 1933<br />

1. Halbjahr t. Halbjahr<br />

Fr. Fr.<br />

Automobile 120.414.000 513.330.000<br />

Brennstoffsteuer 551.805.000 672.219.000 513.330.000 —<br />

das ergibt einen Ueberschuss von Fr. fr. 158.88fl.00O<br />

Sie wusste nicht, ob sie geschlafen hatte,<br />

aber sie öffnete die Augen, als ihr Vater in<br />

einem plötzlichen Entschluss, von lautlosem<br />

Gebet gestärkt, sich von dem Grabenrand<br />

erhob und mit beschwörend ausgestreckten<br />

Armen sich der zusammengekauerten Gestalt<br />

auf dem Baumstumpf näherte. «Im<br />

Namen des Heiligen der tausend Tage! » begann<br />

er mit seiner hohen Kinderstimme.<br />

« Wer du auch seiest, auf ruchlosen Wegen,<br />

ferne von den Strassen der goldenen<br />

Stadt... ><br />

Ein Schrei unterbrach ihn, der hundertfältig<br />

aus den zusammenbrechenden Echogründen<br />

des Waides widerklang, ein Gebrüll der<br />

Todesangst, das sich vor dem haarlosen, beinernen<br />

Schädel zurückbäumte, der wie aus<br />

den Tiefen der Erde vor Südekums Augen erschien.<br />

über ihm lag, und seine willenlosen Lippen<br />

formten irre Worte, um in dem Vorhof der<br />

Nach einem Bericht der A.I.A.C.R. beträgt der<br />

Gewinn der französischen Staaskasse im 2. Quartal<br />

<strong>1934</strong> Fr. fr. 90.613.000. Diesbezüglich macht<br />

die A.I.A.C.R. aufmerksam, dass ein Vergleich mit<br />

den 6 ersten Monaten dieses Jahres aus folgenden<br />

Gründen fehlerhaft sein muss:<br />

1. Auf den 1. März 1933 hin wurde eine Besteuerung<br />

der Handelsfahrzeuge nach Grosse und<br />

Gewicht eingeführt, die man trotz der Aufhebung:<br />

ten.<br />

Man muss sich hier auch fragen, ob es angebracht<br />

wäre, kurz nachdpm die Initiative zur Verbesserung<br />

und zum Ausbau der Alpenstrassen ergriffen<br />

und der Benzinpreis heruntergesetzt und<br />

für die ganze Schweiz einheitlich gestaltet wurde,<br />

wieder eine Erhöhung des Benzinpreises vorzunehmen.<br />

Die Reiseländer, und welche zählen sich<br />

heute nicht zu ihnen, würden von einer Gelegenheit,<br />

ein neues Argument gegen uns in den Händen<br />

zu haben, regen Gebranch machen.<br />

Vom Gesichtspunkt der Politik aus gesehen. Es<br />

darf auch nicht ausser acht gelassen werden, dass<br />

dieses ProMem in der Schweiz auch politisch grosse<br />

Schwierigkeiten bietet. Die Verkehrssteuer auf Benzin<br />

kann nur bei der Einfuhr in Form von Zollgebühren<br />

erhoben werden. Dies kann aber nur<br />

durch den Bunde besorgt werden. Die Kompetenz<br />

zur Erhebung der Verkehrssteuer war bis<br />

jetzt Sache der Kantone. Die neue Methode würd«<br />

daher einen Einbruch in die kantonale Souveränität<br />

bedeuten. Es wäre deshalb nötig, dieses Recht<br />

dem Bund zu übertragen, was eine Verfassungsänderung<br />

bedingen würde. Nun ist anzunehmen,<br />

dass eine Aenderung der Bundesverfassung im<br />

Sinne einer Verringerung der kantonalen Kompetenzen<br />

verworfen würde. Es besteht kein Zweifel,<br />

Gnade zu sein, bevor die ausgestreckten Knochenarme<br />

das Siegel des Todes auf seine<br />

Stirn drückten.<br />

Unter Gebrüll und beschwörendem Ruf erstarrte<br />

Grotjohann, und so blieben sie beide<br />

in der Versteinerung ihrer Gebärde, der eine<br />

mit ausgestreckten Armen auf der Mitte des<br />

Weges, der andere halb von seinem Sitz gesunken,<br />

mit der linken Hand in das feuchte<br />

Gras gestützt, um seinen Körper vor dem<br />

Sturz zu bewahren, die Rechte mit gespreizten<br />

Fingern dem würgenden Gespenst entgegengestreckt,<br />

das ihn inmitten eines fremden<br />

Waldes, unter speienden Sternen, fern<br />

von Frau und Kindern, in ein ungesegnetes<br />

Grab zu stürzen bereit war.<br />

Bis sie beide den aus der Tiefe einer harmlosen<br />

Brust aufsteigenden Ton eines kindli-<br />

Blick verstohlen nach dem Grabenrand richtend,<br />

dort den an den Fichtenstamm gelehnten<br />

Körper des Mädchens" sahen, der im<br />

Uebermass der Heiterkeit nach einer Stütze<br />

verlangte, schien es ihnen doch, dem Trunkenen<br />

wie dem Teufelstreiber, dass die fromme<br />

Wirklichkeit der Erde noch ein wenig da sein<br />

•<br />

der Verkehrssteuer beibehielt.<br />

2. Die Verkehrssteuer wurde erst am 1. Februar<br />

<strong>1934</strong> aufgehoben.<br />

3. Viele Verbraucher haben im Jahr <strong>1934</strong> grosse<br />

Mengen Benzin gekauft, um der Stener vorübergehend<br />

zu entgehen.<br />

Trotzdem das Resultat, dass der Staat Millio-<br />

nen mehr einnahm. Die A.I.A.C.R. fügt bei, dass,<br />

der Zunahme der Fahrzeuge im Verkehr Rechnung<br />

tragend, für das 2. Quartal <strong>1934</strong> die wirklichen<br />

Mehreinnahmen, die aus dem neuen Besteuerungsverfahren<br />

resultieren. Fr. fr. 75.360.000 betragen,<br />

was pro Jahr rund 300 Millionen ausmacht.<br />

Es muss auch hervorgehoben werden, da«s eine<br />

Besteuerung der Rohstoffe, die zu Triebzwecken benützt<br />

werden, ihrer Natur entsprechend einen vorübergehenden<br />

Charakter aufweist. Niemand kann<br />

in Anbetracht der stetigen Entwicklung der Chemie<br />

sagen, oh morgen das Benzin nicht durch einen<br />

Ersatzbrennstoff, der in unserem eigenen Lande erzeugt<br />

wird, verdrängt wird (Alkohol, Holzgas etc.).<br />

Jede Kontrolle würde so unmöglich, und man<br />

käme wieder auf die alte Besteuerungsmethode zurück.<br />

Die Erhöhung der Transportspesen wäre ausserdem<br />

unter dem neuen Fiskalregime sehr fühlbar,<br />

da die mit Benzin betriebenen Lastwagen noch die<br />

grosse Mehrheit ausmachen, und diese durch die<br />

neue iBesteuerungsart ebenfalls etark berührt würden.<br />

Der vorliegende Bericht befasst sich nur mit<br />

dem Personen-Automobil. Für die Lastwagen ist<br />

dieses Problem noch viel wichtiger.<br />

Nicht weniger stark wäre die Opposition in den<br />

Kreisen, die am Tourismus interessiert sind, ganz<br />

besonders in der Hoteüerie. Die Schweiz macht<br />

gegenwärtig grosse Anstrengungen, um die Fremden<br />

anzuziehen. Um ihren Ruf als «teure Schweiz»,<br />

zu verbessern, wurden mancherlei Massnahmen ergriffen,<br />

die den Touristikverkehr erleichtern soll-


cass im Augenblick, in welchem ein solch kostbares<br />

Vorrecht — da« Recht Steuern zu erheben — angetastet<br />

wird, eine ganze Anzahl von Kantonen, die<br />

sonst nicht in hohem Masse förderalistisch gesinnt<br />

sind, sich mit Erfolg gegen die Verringerung<br />

ihrer Kompetenzen auflehnen würde. Es ist nicht<br />

schwer, eich vorzustellen, welche Aufregung eine<br />

Abstimmung von solcher Wichtigkeit nach sich<br />

ziehen würde. Wenn man in Betracht zieht, was<br />

der Automobilist bei diesem Wechsel des Steuersystems<br />

verdienen würde und dat>ei bedenkt, welchen<br />

Angriffen er zudem noch ausgesetzt würde,<br />

so stellt sich die Frage, OTJ die Vorteile die Nachteile<br />

wirklich auszugleichen vermöchten. Entgegen<br />

der Meinung der Sektion Locarno glaubt der Belicht<br />

der Zentralverwaltung, dass die Verteilung<br />

•der den Kantonen zustehenden Rückvergütung für<br />

den Unterhalt der Strassen, grosse Schwierigkeiten<br />

bieten würde. Es könnte sich nicht darum<br />

handeln, die Verteilung nach Einwohnern oder<br />

Automobilen vorzunehmen, indem dadurch Kantone<br />

wie Basel-Stadt und Genf, die ein äusserst<br />

kleines Strassennetz besitzen, dagegen eine dichte<br />

Bevölkerung und eine beträchtliche Menge von<br />

Fahrzeugen aufweisen, ungerechterweise zum Nachteil<br />

der Kantone mit grossein Strassennetz bevorzugt<br />

würden. Die andere Berechnungsart, d. h. die<br />

Verteilung nach Strassenkilometern, würde das Gegenteil<br />

bewirken.<br />

Die logische Folge der Verwirklichung der Benzinsteuer<br />

wäre der Unterhalt und die Verbesserung<br />

des Schweiz. Straesennetzes durch die Eidgenossenschaft.<br />

Der Widerstand, den die Kantone<br />

einem «eidg. Strassenaufseher» bereiten würden,<br />

dürfte aber besonders in den föderalistischen Gebieten<br />

recht beträchtlich sein.<br />

Andererseits ist diese Lösung vom volkswirtschaftlichen<br />

Standpunkt aus nicht annehmbar. Die<br />

.Gemeinden und Kantone, die keine Strassenbeiträge<br />

mehr zu bezahlen hätten, würden wetteifern,<br />

ura die schönsten Strassen zu erhalten. Die politischen<br />

Parteien würden bei jedem Bauernhof, bei<br />

jedem Weiter neue Strassen verlangen. Erhält aber<br />

der Bund den Auftrag, nur die Hauptstrassen zu<br />

unterhalten, so würde eine Gemeinde- und Kantonalsteuer<br />

notwendig, um den Unterhalt der weniger<br />

wichtigen Strassen bestreiten zu können.<br />

Endlich kommt ßem Problem auch eine internationale<br />

Bedeutung zu. Sind wir berechtigt, unsere<br />

gegenwärtige Besteuerungsart gegen eine Verbrauchssteuer<br />

zu vertauschen?<br />

Die internationale Konvention vom 30. März<br />

1931 über die Besteuerung der ausländischen Automobile<br />

sagt in Art. 2, dass ausländische Motorfahrzeuge,<br />

die sich vorübergehend in einem andern<br />

Lande aufhalten, das sich der Konvention angeschlossen<br />

hat, für «inen oder mehrere Aufenthalte,<br />

die zusammen 80 Tage innerhalb eines Jahres ausmachen,<br />

steuerfrei sind. Laut Bundesbeschluss vom<br />

19. September <strong>1934</strong> hat die Bundesversammlung<br />

den Bundesrat bevollmächtigt, diese Konvention zu<br />

genehmigen, und die Ratifikationsurkunden eind<br />

dem Sekretariat des Völkerbundes überreicht worden<br />

Ḋurch die Benzinsteuer würde der ausländische<br />

Automobilist die Verkehrssteuer automatisch schon<br />

vom ersten Tage seines Aufenthaltes in der Schweiz<br />

an bezahlen. Dies wäre unstreitig eine Abweichung<br />

Ton den Verpflichtungen, die die Schweiz durch die<br />

Unterzeichnung der Konvention auf sich genommen<br />

hat. Unter Umständen hätte man die Möglichkeit,<br />

dem Fremden bei seinem Eintritt in die Schweiz<br />

an der Grenze ein «Gutscheinheft» auszuhändigen,<br />

welches ihm erlauben würde, während 90 Tagen<br />

das unbesteuerte Benzin zu kaufen. Man kann<br />

sich aber leicht vorstellen, dass eine Kontrolle fast<br />

unmöglich und in allen Fällen äusserst schwierig<br />

•wäre, urirl dass diese Massnahme Missbräuehe nach<br />

sich, ziehen würde. Ueberdies sind dis Formalitäten-<br />

an der Grenze schon zahlreich und kompliziert<br />

germg, ohne dass man noch weitere beifügt, die den<br />

Tourismus noch mehr schädigen.<br />

Damit ist das Thema natürlich noch keineswegs<br />

erschöpft. So ist die Tatsache bemerkenswert,<br />

dass sich in verschiedenen<br />

Ländern mit starker Motorisierung des<br />

Strassenverkehrs eine zunehmende Propaganda<br />

für eine ausschliessliche Besteuerung<br />

des Betriebsstoffes geltend macht. So hat<br />

kein geringerer als Lord Nuffield, ein englischer<br />

Industrieführer und Leiter einer der<br />

bedeutendsten britischen Automobilfabriken<br />

erst kürzlich in verschiedenen Publikationen<br />

eine Lanze für dieses Besteuerungssystem<br />

gebrochen. Er sieht darin das beste Mittel<br />

zur weitern Popularisierung des Motorfahrzeuges,<br />

indem es auch dem kleinen Manne<br />

leichter fällt mit jedem Benzinkauf einen bescheidenen<br />

Betrag an Steuern zu entrichten,<br />

als wenn dies in ein oder zwei grossen Zahlungen<br />

und noch zum voraus geschehen<br />

Grossbritanniens Automobüproduktion. nungslosen Passagiere nicht selten heftig<br />

In dem vom 1. Oktober 1933 bis 30. September<br />

<strong>1934</strong> dauernden Betriebsjahr sind von prallen. Ganz bestimmt würde ein Aufschnal-<br />

nach vorn geworfen werden und hart auf*<br />

den englischen Automobilfabriken 346,230 len die Gefahr für die Wageninsassen sehr<br />

Personen- und Lastwagen hergestellt worden.<br />

' Gegenüber dem vorjährigen Berichtsschlägen<br />

vermindern. Die modernen ge-<br />

stark bei Zusammenstössen oder gar Ueberabschnitt<br />

kann das diesjährige Ergebnis als schlossenen Stahlkarosserien halten ja meist<br />

neuer Rekord bezeichnet werden Im Vergleich<br />

zum Geschäftsjahr 1932/33 hat die sicheren Schutz bieten, wenn die Insassen<br />

sehr starke Stösse aus, so dass sie einen fast<br />

Produktion in der Periode von 1933J34 einenicht in ihnen herumgeworfen werden.<br />

Erhöhung um 23,4% zu verzeichnen.<br />

Auch eine Lösung.<br />

Um allen Verkehrsschwierigkeiten an<br />

Strassenkreuzungen oder Strassensternen in<br />

Großstädten abzuhelfen, hat ein Optimist<br />

allen Ernstes die Verwendung von Drehscheiben,<br />

wie sie im Eisenbahnbetrieb benützt<br />

werden, vorgeschlagen. Die Fahrzeuge<br />

hätten sich 'einfach auf die Drehscheibe zu<br />

begeben und solange zu warten, bis sie in der<br />

Richtung der gewünschten Strasse angekommen<br />

wären. Die Anregung stammt, wohlverstanden,<br />

nicht etwa aus Bern!<br />

Verkehrssünder werden mit Schulbesuch bestraft.<br />

Die hohe Zahl der Verkehrsunfälle in Chicago<br />

hat zur Folge gehabt, dass sich ein besonderes<br />

Sicherheitskomitee bildete, das nun<br />

der Oeffentlichkeit ein interessantes Projekt<br />

unterbreitet. Das Komitee empfiehlt nämlich,<br />

dass jeder Verkehrssünder neben der verwirkten<br />

Polizeistrafe noch dazu « verurteilt»<br />

werden möge, eine besondere für den Verkehr<br />

zu schaffende vierklassige Abendschule<br />

zu absolvieren, in der er mit Zuhilfenahme<br />

moderner Lehrmittel die Verkehrssicherheit<br />

solange erlernen muss, bis eine von ihm abzulegende<br />

schriftliche und mündliche Prüfung<br />

erweist, dass er nunmehr «strassenrein<br />

» ist.<br />

Soll man sich im Auto festschnallen ?<br />

Im «Motor und Sport» schlägt ein Einsender<br />

vor, dass man sich, ähnlich wie im Flugzeug,<br />

auch im Auto festschnallen sollte.<br />

Durch scharfes Betätigen der Bremsen entstehen<br />

sonst häufig Unfälle, die vermieden<br />

werden könnten, indem besonders die ahr<br />

muss. Ein sehr wichtiges Argument für die<br />

Benzinsteuer ist die technische Ueberlegung,<br />

dass der Konstrukteur sich beim Bau des<br />

Automobilmotors von wichtigeren Grundsätzen<br />

als dem Bestreben ein fiskalisch möglichst<br />

günstiges Verhältnis zwischen Hub<br />

und Bohrung herauszubringen, leiten lassen<br />

kann. Die oben wiedergegebenen Ueberlegungen<br />

zeigen aber deutlich, dass die<br />

Einführung einer Benzinsteuer nicht so einfach<br />

ist, wie es auf den ersten Blick scheinen<br />

mag. Ohne einzelnen Argumenten gegen<br />

eine indirekte Besteuerung des Motorfahrzeuges<br />

das nämliche Gewicht beizulegen,<br />

wie dies in dem Berichte geschieht, gehen<br />

wir doch hierin mit den Ausführungen einig,<br />

dass das Pro und Contra nicht gründlich genug<br />

gegeneinander abgewogen werden kann,<br />

bevor eine grundlegende Aenderung der Bisteuerung<br />

in Aussicht genommen wird. Im<br />

übrigen scheinen die Strassenverkehrs-Interessenten<br />

in der nächsten Zeit leider ihre<br />

Aufmerksamkeit und Kraft vorerst dafür<br />

einsetzen zu müssen, dass sie nicht noch<br />

mit mehr Abgaben bedacht werden. Erst<br />

wenn diese Gefahr abgewendet ist, wird die<br />

Zeit für Steuerreformen gekommen sein.<br />

müsse und nicht die ganze Welt in Spuk versunken<br />

und verzerrt sein könne.<br />

«Wer bist du, armer Bruder? » fragte Grotjohann<br />

zuerst, mit der Anredeformel, die er<br />

seit seiner Erweckung zu gebrauchen pflegte.<br />

« Was heisst Bruder? » erwiderte Mathias,<br />

von der Seltsamkeit der Anrede mehr betroffen<br />

als von der Tatsache, dass der Tod zu<br />

sprechen begann. « Welcher Satan führt dich<br />

hierher, dass du die erschreckst, die in Frieden<br />

wandeln? Und weshalb hast du keine<br />

Haare auf dem Kopf, du Gespenst? »<br />

Nach diesen einleitenden Formeln entwikkelte<br />

sich ein sachliches Gespräch über Herkunft,<br />

Weg, Ziel und Verirrung, das Mathias<br />

mit der grossartigen Versicherung beschloss,<br />

dass in einer Stunde der Herr « Jonathan»<br />

nebst seiner « Frau Gemahlin » unter dem gesegneten<br />

Dach seines Glaubensbruders sanft<br />

und behütet schlummern werde.<br />

Von neuem der klingende Ton unterdrückter<br />

Fröhlichkeit hinter dem Grabenrand. Aufklärung<br />

über die Person der Tochter. Erneuter<br />

ergebnisloser Versuch des Schneiders,<br />

sich ritterlich von seinem Sitz zu erheben.<br />

Dumpfe Beschwörung von Teufelsspuk, Bann,<br />

Nachtmar, Alb und den Gespenstern des Erlengrundes.<br />

« Es wird Harz sein », sagte Marte und trat<br />

aus dem Schatten auf den Weg.<br />

Ueber ihre Erscheinung und diese Vermutung<br />

hatte Mathias lange zu grübeln. « Wenn<br />

es Harz ist», sagte er endlich langsam, « muss<br />

ich die Hosen ausziehen. »<br />

« Der Teufel riecht aus deinem Munde, Bruder<br />

», bemerkte der Kätner tadelnd, als sie<br />

sich niederbeugten, um seine Hände zu fassen.<br />

«Das Laster leuchtet von deiner Glatze,<br />

Bruder », erwiderte Mathias.<br />

Als sie ihn auf die Beine gestellt hatten,<br />

machte er nur eine grosse Handbewegung<br />

mit seiner Elle, sah einmal prüfend nach den<br />

Sternen und begann dann den Weg zurückzugehen,<br />

den er gekommen war. « Lassen wir<br />

das », sagte er abschliessend.<br />

Noch immer waren ihm die Bäume fremd,<br />

aber ein dumpfer Instinkt, aus der verklungenen<br />

Todesangst der Begegnung geboren,<br />

trieb ihn wie ein erschrecktes Tier auf den<br />

Weg zu seiner Höhle. Die beiden, schwankend<br />

zwischen Furcht und Vertrauen, schlichen<br />

hinter ihm her.<br />

Ob er den Weg auch ganz genau wisse?<br />

Es sei ihm, als rieche er Wasser, erwiderte<br />

der Sehneider rätselhaft. Aber sie wollten<br />

nicht zum Wasser. Der Vetter wohne im<br />

Walde. Wie der Hirsch schreie nach dem<br />

frischen Wasser, so schreie seine Seele nach<br />

dem Wassermann, rief Mathias. Alle Wege<br />

kenne der Wassermann, auch die zum Vetter,<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong><br />

ilistischer<br />

Brennstoff-Zuverlässigkeitsfahrt.<br />

Eine grosse Zuverlässigkeitsfahrt mit einheimischen<br />

gasförmigen und festen Betriebsstoffen<br />

in Deutschland beabsichtigt die Automobil-<br />

und Flugtechnische Gesellschaft im<br />

Verein Deutscher Ingenieure im kommenden<br />

Frühjahr zu veranstalten. Zweck dieser Zuverlässigkeitsfahrt<br />

ist die Erprobung der<br />

neuen Betriebsstoffe im praktischen Betrieb.<br />

Zugleich ist eine Prüfung von Bereifungen<br />

aus künstlichem Gummi vorgesehen. Sowohl<br />

vom technischen als auch vom nationalwirtschaftlichen<br />

Standpunkt wird dieser Zuverlässigkeitsfahrt<br />

eine grosse Bedeutung<br />

beizumessen sein. Die Veranstaltung soll ein<br />

klares Bild über den Stand der Technik auf<br />

diesem wichtigen Gebiet bringen.<br />

Das Riesenrohr als Brücke.<br />

Eine bemerkenswerte Neuerung in der Konstruktion<br />

einer grossen Brücke, die zur<br />

Ueberquerung eines Tales gebaut werden soll,<br />

wird gegenwärtig in der Tschechoslowakei<br />

geprüft. Zwei übereinander gelagerte Betonbrückenkörper<br />

sollen miteinander durch eine<br />

Eisenkonstruktion verbunden werden, wodurch<br />

gewissermassen ein Riesenrohr aus<br />

Eisen und Beton entsteht. Während im Innern<br />

des Rohres der Schnellverkehr durchgeleitet<br />

würde, soll die Fahrbahn an der Oberseite<br />

des Rohres zur Aufnahme des normalen<br />

Verkehrs und die Trottoirs für die Fussgänger<br />

dienen. Bei den statischen Berechnungen<br />

und Messungen hat es sich gezeigt, dass diese<br />

neuartige Konstruktion eine grosse Festigkeit<br />

aufweist und die ganze Brücke äusserst leicht<br />

gebaut werden kann.<br />

P. S. Wie unmittelbar vor Redaktionsschluss<br />

bekannt wird, haben sich Zentralkomitee<br />

und Präsidentenkonferenz des A.C.S.<br />

nach Entgegennahme des Berichtes überVorund<br />

Nachteile einer Benzinsteuer gegen die<br />

Einführung einer solchen ausgesprochen. Dadurch<br />

ergibt sich eine einheitliche Auffassung<br />

der hauptsächlichsten Verkehrsverbände<br />

in dieser Frage, indem unseres Wissens auch<br />

die Zentralorgane des T.C.S. sowie die Syndikalkammer<br />

einer Benzinsteuer aus ähnlichen<br />

Ueberlegungen heraus ablehnend gegenüberstehen.<br />

Zunhev Notizen<br />

Zürcher Verkehrsgesetz. Trotzdem man es<br />

anfänglich bei der Aufstellung der Gesetzesvorlage<br />

von regierungsratlicher Seite nicht<br />

für nötig befunden hatte, die Strassenverkehrsinteressenten<br />

zur aktiven Mitarbeit beizuziehen<br />

und auch deren in wiederholten<br />

Eingaben geltend gemachte Postulate vom<br />

Regierungs- und Kantonsrat grösstenteils unberücksichtigt<br />

blieben, hielt es nun die kantonale<br />

Polizeidirektion doch noch für angezeigt,<br />

die Verkehrsinteressenten nochmals zu<br />

auch die zu allen Vettern. Wer nun wieder<br />

der Wassermann sei? Das sei der Mann, der<br />

mit den Toten spreche ...<br />

Grotjohann drehte sich nach seiner Tochter<br />

um, aber sie lächelte ebenso wie auf der<br />

Schonung. Sie war viel zu müde, um sich zu<br />

fürchten.<br />

Als der Wald sich öffnete und die Eichen<br />

über Jürgens Hütte in den weissen Himmel<br />

traten, wusste Mathias sich zu Hause. « Komm<br />

her, Glatzkopf», sagte er und blieb stehen,<br />

« siehst du nun, dass ich alle Wege weiss?<br />

Dort unter den Eichen ist der Wassermann.<br />

Dort ist das Dorf der Blindschleichen, die mir<br />

einen Eimer vor die Füsse gestellt haben, und<br />

bitterlich sollen sie noch weinen darum. Dort<br />

drüben ist das Dorf der Frösche, und es ist<br />

ebenso dreckig wie das hier. Und zwischen<br />

beiden geht die Fähre, und der Fährmann<br />

kann einen Kahn allein auf den Rücken heben.<br />

Wir lieben uns nicht, aber er ist stärker<br />

als ich, und deshalb soll ihn auch der Teufel<br />

holen...» ,<br />

« Aber im Walde wohnt er, Bruder », rief<br />

Grotjohann verzweifelt. «Und von keiner<br />

Fähre hat er mir geschrieben.»<br />

Statt einer Antwort streckte Mathias seine<br />

eiserne Elle aus, legte den Winkel um Grotjohanns<br />

Nacken und zog den Widerstrebenden<br />

dicht unter seine Augen, die noch immer<br />

eine Neigung zur Verdoppelung einfacher Ob-<br />

NO 9*<br />

einer Aussprache einzuladen. Es bedeutete<br />

dies wohl ein letztes Unterfangen zur eventuellen<br />

« Rettung» des ungenügenden Gesetzeswerkes,<br />

nachdem wie die Polizeidirektion<br />

nun selbst zugeben musste, die Annahme<br />

desselben schon im Kantonsrat gefährdet<br />

ist.<br />

Die Aussprache vom 13. November zeigte,<br />

dass sich die Verbände in ihren Begehren<br />

einig sind und sich Regierung samt Parlament<br />

einer geschlossenen Einheitsfront gegenüber<br />

befinden, die heute fest entschieden<br />

ist, den Abstimmungskampf mit aller Macht<br />

und mit allen Mitteln zu führen, wenn die<br />

endgültige Verwerfungsparole ausgegeben<br />

werden muss. Auf Verlangen von Herrn Regierungsrat<br />

Pfister gab Herr Dr. E. Bircher<br />

nochmals die wichtigeren Postulate der Verkehrsverbände<br />

bekannt, die als Minimalforderungen<br />

geltend gemacht werden und sich wie<br />

folgt zusammenfassen lassen :<br />

1. Beseitigung des allgemeinen Verbotes<br />

von Rennveranstaltungen (Art. 7).<br />

2. Eliminierung von Art. 11 betreffend Beitragspflicht<br />

der Grundeigentümer an Parkplätze.<br />

3. Finanzielle Erleichterungen in Form einer<br />

allgemeinen Steuerreduktion oder, wenn dies<br />

die Finanzlage des Kantons nicht erlauben<br />

sollte, einer Reduktion einzelner Positionen,<br />

Beseitigung der Mehrsteuer bei Einstellung<br />

eines Ersatzwagens und Verwendung des<br />

Kontrollschildes für einen zweiten Wagen<br />

ohne Steuerzahlung, Reduktion der Steuer<br />

für alte Wagen, Beseitigung der Zuschläge<br />

von 3 und 10 % bei ratenweiser Bezahlung<br />

der Steuer.<br />

4. Abgabe einer gebührenlosen Quittung<br />

bei Rückgabe der Schilder (Art. 17).<br />

5. Verwendung der Motorfahrzeugsteuern<br />

durch Kanton und Städte Zürich und Winterthur<br />

nur für Strassen I. Klasse unter Eliminierung<br />

der Strassen II. Klasse.<br />

6. Abgabe der Polizeikontrollschilder zum<br />

Gestehungspreis.<br />

7. Zulassung derjenigen Fahrzeuge, welche<br />

den festgelegten Höchstmassen der Karosserie<br />

nicht entsprechen, auch nach Ablauf von<br />

5 Jahren.<br />

8. Obligatorium des Anbringens einer Reflexlinse<br />

an Handwagen.<br />

9. Einvernahme des fehlbaren Fahrers<br />

durch die Polizeidirektion bei Entzug der<br />

Fahrbewilligung, welcher zudem aufschiebende<br />

Wirkung zukommen muss.<br />

10. Andere Fassung von Art. 65 betreffend<br />

Zulassung der Blutprobe, indem sich diese.<br />

Vorschrift nur auf den Angeschuldigten und<br />

den Geschädigten beziehen soll.<br />

Ein positives Resultat war der Aussprache<br />

vom 13. November nicht beschieden, indem<br />

die kantonale Polizeidirektion auch diesmal<br />

keine Zusicherunsren in Aussicht stellen<br />

konnte zumalen für den 17. November noch<br />

eine Besprechung mit Vertretern der einzelnen<br />

Kantonsratsfraktionen vorgesehen war.<br />

Immerhin dürfte Herr Regierungsrat Pfister)<br />

von der Unterredung den bestimmten Eindruck<br />

erhalten haben, dass sich alle Verbände<br />

der Verkehrsliga darüber einig sind,<br />

dass, wenn ihren berechtigten Postulaten<br />

nicht Rechnung getragen wird, die Verwerfungsaktion<br />

eine beschlossene Sache ist und<br />

solche sofort einsetzen wird. Gleichzeitig<br />

wurde auch darauf hingewiesen, dass, wenn<br />

das Gesetz verworfen wird, es nicht, wie<br />

die Regierung glaubt, einfach beim alten<br />

bleibt. Die Verkehrsinteressenten haben mit<br />

ihrer ablehnenden Stellungnahme zum Gesetzesentwurf<br />

gleichzeitig die Lancierung<br />

einer Initiative angekündigt, welche die<br />

Schaffung eines verkehrsfreundlichen Gesetzes<br />

bezweckt.<br />

V<br />

jekte hatten. «Einen schlechten Charakter<br />

hast du, Glatzkopf», sagte er nach grübelnder<br />

Betrachtung des fremden Gesichtes. «Deine<br />

Nase ist schief, sehr schief, und das ist<br />

schlimm. Der Krugwirt bei den Blindschleichen<br />

hat eine schiefe Nase, und deshalb hat<br />

er sich auch einen Wolfsköter zugelegt...<br />

schlimm, Bruder... wer weiss, was du für<br />

einen Vetter im Walde sitzen hast...» Und<br />

damit Hess er den sich unwillig Sträubenden<br />

los.<br />

Jürgen sass im Ziegenstall und rieb seit<br />

seiner Heimkehr den Leib des stöhnenden Tieres.<br />

Es hatte den Pflock aus seiner Weide gerissen<br />

und war auf frischen Klee geraten. « Du<br />

Dumme », sagte er leise, « was hast du nun<br />

davon... was fange ich denn an, wenn du<br />

auch fortgehst... so dumm seid ihr... immer<br />

mit dem Magen denkt ihr... so weh tut<br />

es... ja... noch ein Weilchen, du Dumme.»<br />

Der Klöppel donnerte an der Pflugschar,<br />

als melde er den jüngsten Tag. Jürgen richtete<br />

sich auf. Sterne tanzten von der Anstrengung<br />

vor seinen Augen, und seine Gedanken<br />

gingen zum Friedhof zurück, ob es<br />

vielleicht von dort komme. Aber er fühlte<br />

nichts von der leisen Kühle, die sich sonst<br />

zwischen Herz und Atem schob, wenn das<br />

Unsichtbare sichtbar wurde. So ging er langsam<br />

hinaus.<br />

(Fortsetzung im «Autler-Feierabend».)


N« 94 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Saison <strong>1934</strong> im deutschen<br />

Urteil.<br />

Die vergangene Sportsaison, die den Deutschen<br />

überraschend starke Erfolge gebracht<br />

hat, fand selbstverständlich in der gesamten<br />

Presse ein begeistertes Echo. Die Berichterstattungen<br />

über die grossen internationalen<br />

Rennen drängten über den eigentlichen<br />

Raum des Sportteils hinaus und begannen<br />

manchmal schon auf der ersten Seite der<br />

Tageszeitungen. Wichtige Siege wurden in<br />

gewaltigen Schlagzeilen verkündet und das<br />

Interesse am Automobilsport in Kreisen geweckt,<br />

die sich bis jetzt überhaupt nie damit<br />

beschäftigt hatten. Die Erklärung dieser Aufmerksamkeit<br />

ist sehr einfach: Auch die<br />

sportliche Behauptung wurde im Dritten<br />

Reiche zu einer Prestige-Frage, und wenn<br />

irgendwo im Ausland ein Mercedes-Benz<br />

oder ein Auto-Union-Wagen als Erster durchs<br />

Ziel jagte, dann war das nicht mehr ein Erfolg<br />

der Firma, sondern ein Sieg der ganzen<br />

Nation. In dieser Hinsicht ist ja auch die<br />

Entwicklung im Automobilsport sehr zu begrüssen,<br />

da das Ringen um die technische<br />

Vollendung und der gesamte Einsatz der<br />

Fahrer nun wieder weit über die persönlichen<br />

Interessen hinausreichen und zur Angelegenheit<br />

eines ganzen Volkes werden.<br />

Man durfte so mit Recht auf die Kommentare<br />

der deutschen Presse über die vergangene<br />

Saison gespannt sein. Es sei offen zugegeben,<br />

dass manches Blatt in der Begeisterung<br />

für unsere Ohren etwas zu laute<br />

Töne gefunden hat, denn nichts schreitet<br />

heute schneller fort, als die Evolution der<br />

Technik, und schon jetzt steht mit aller Sicherheit<br />

fest, dass Deutschland in den nächsten<br />

Jahren härtere Nüsse zu knacken kriegen<br />

wird als <strong>1934</strong>. Die Italiener lassen sich<br />

eine derartige Schlappe, wie sie sie dieses<br />

Jahr erlebten, nicht gefallen. Wir zitieren<br />

wahllos aus deutschen Blättern: «Es war ein<br />

'Jahr unerhörter, in der Geschichte des Autorennsportes<br />

noch nie erlebter Triumphe...<br />

Es war ein Wunder: Die deutschen Wagen<br />

holten sich, wo sie in grossen internationalen<br />

Rennen auftraten, mit riesenhaftem Vorsprung<br />

die ersten Preise.» Um so willkommener<br />

ist der unvoreingenommene Versuch<br />

einer gerechten Wertung des verflossenen<br />

Jahres, der vor kurzem in durchaus objektiver<br />

Weise in einer führenden deutschen<br />

<strong>Zeitung</strong> unternommen wurde. Auch dieser<br />

Ueberblick enthält eine Bewertung der Fahrer,<br />

entsprechend den Leistungen während<br />

des Jahres. In dieser Klassierung schneidet<br />

Stuck mit 28 Punkten als Erster ab. Fagioli<br />

liegt mit 23 Punkten auf dem 2. und Nuvolari<br />

mit 21 Punkten auf dem 3. Platz. Es folgen<br />

4. Chiron, 5. Varzi, 6. Caracciola, 7. Moll,<br />

8. Momberger, 9. v. Brauchitsch, 10. Prinz<br />

von Leiningen, 11. Pietsch und 12. Graf<br />

Trossi. Auch diese Aufstellung scheint uns<br />

_anfechtbar; jedenfalls sind vor allem die<br />

Rennen berücksichtigt worden, bei denen<br />

deutsche Piloten starteten. Sonst wäre es<br />

niemals möglich, dass ein Varzi erst auf<br />

dem 5. Platz folgt. Gefühlsmässig möchte<br />

die deutsche <strong>Zeitung</strong> bei einer Bezeichnung<br />

des besten Fahrers Stück, Caracciola, Nuvolari<br />

und Chiron in die engere Wahl ziehen.<br />

Es wird allerdings zugegeben, dass das Können<br />

eines Piloten von vielen Faktoren abhängt<br />

und festgestellt, dass wohl Nuvolari<br />

auf einem deutschen Wagen die gewaltigsten<br />

Leistungen vollbracht hätte. Wollte man<br />

ein ganz zuverlässiges Resultat, dann müsste<br />

man die Ergebnisse mehrerer Rennen werten,<br />

in denen die Fahrer jedesmal auf anderen<br />

Fabrikmarken gestartet sind. Leider<br />

lässt sich das nicht durchführen, obwohl es<br />

vom sportlichen Standpunkte aus der Idealfall<br />

wäre. Der Entschluss der Daimler-Benz,<br />

Fagioli zu engagieren, wird als ausgezeichnete<br />

Idee gelobt und anderseits mit gewissem<br />

Bedauern darauf hingewiesen, dass ausser<br />

Stuck, Caracciola und Fagioli die andern<br />

deutschen Fahrer nicht über ein Mittelmass<br />

hinausgekommen sind. Die Notwendigkeit<br />

des tüchtigen Nachwuchses bleibt jedenfalls<br />

unbestritten. Auf die Frage: «Welcnes<br />

sind die besten Wagen», erfolgt natürlich<br />

die Antwort: Die neuen deutschen Maschinen.<br />

Nach der genauen Punktberechnung,<br />

wie sie bei den Fahrern angewandt<br />

wurde* kommt das Blatt zur überraschenden<br />

Feststellung, dass die Auto-Union und die<br />

Daimler-Benz-Werke insgesamt je auf 43<br />

-Punkte kommen. Unter den gleichen Bedingungen<br />

ergibt sich allerdings für Alfa Romeo<br />

die Ziffer von 61 Punkten. Gerne wird zugegeben,<br />

dass diese italienischen Wagen wohl<br />

geschlagen sind, aber voraussichtlich von<br />

viel stärkeren, gefährlichem Typen gefolgt<br />

werden. Bei keinem Rennen fehlt Alfa Romeo<br />

in der Liste der Erfolgreichen. Maserati<br />

schneidet mit 24 Punkten ab. Der dieses<br />

Jahr angewandte 3-1-Typ wird als ausgezeichneter<br />

Wagen gerühmt, der sich noch<br />

in der Entwicklung befindet und keineswegs<br />

unterschätzt werden darf. Noch schlechter<br />

steht Bugatti da, wobei man aber berücksichtigen<br />

muss, dass die elsässische Firma,<br />

Sportnachrichten<br />

in der Erkenntnis, dass ihre bisherige Konstruktion<br />

überholt war, sich sehr zurückhielt,<br />

bis sie dann mit dem ausgereiften Typ aufrückte,<br />

dessen Schlusserfolge internationales<br />

Aufsehen erregt haben. Das Blatt schliesst<br />

seine Betrachtung mit der Warnung, vor den<br />

Absichten der Italiener und Franzosen auf<br />

der Hut zu sein, da beide gegen Deutschland<br />

einen Generalangriff planen. bo.<br />

Lord Howes Urteil über die modernen<br />

Rennwagen. Der bekannte englische Rennfahrer<br />

Lord Howe, der schon seit vielen<br />

Jahren auf allen Bahnen Europas immer ein<br />

hochgeschätzter Gast ist, erzählte kürzlich<br />

in einer englischen Fachzeitschrift von den<br />

Eindrücken der vergangenen Saison. Da Lord<br />

Howe ein alter Fachmann ist und auch jetzt<br />

immer noch zu der Elite tier internationalen<br />

Fahrer gehört, dürfte sein Urteil ganz besonders<br />

interessieren. Nach seiner Auffassung<br />

geht die vergangene Saison als eine besonders<br />

bedeutungsvollein die Geschichte ein. Die neue<br />

Rennformel konnte es nicht verhindern, dass<br />

mit den modernen Rennwagen Geschwindigkeiten<br />

bis zu 300 km/St, erreicht wurden.<br />

Derartige Durchschnitte sind nicht mehr ungefährlich,<br />

und Lord Howe betont ausdrücklich,<br />

dass die neuen Modelle alle schwer zu<br />

fahren sind. Auch auf trockener Strasse<br />

hätte man alle Mühe, die Maschinen in den<br />

Händen halten zu können, noch viel schwieriger<br />

werde dies auf nassen Pisten.<br />

Die steigenden Geschwindigkeiten und die<br />

schwere Handhabung der neuen Wagen<br />

machen es mehr als je notwendig, dass nur<br />

erstklassige Piloten in den Rennen erscheinen.<br />

Nach dem Urteil von Lord Howe sind<br />

es gegenwärtig höchstens 10 Fahrer, die befähigt<br />

sind, die modernen Maschinen souverän<br />

auch bei höchsten Geschwindigkeiten<br />

zu führen. Am meisten Interesse bringt der<br />

berühmte Engländer dem Auto-Union-Wagen<br />

entgegen, dessen Schöpfung er als absolut<br />

revolutionär bezeichnet. Die Maschine Dr.<br />

Porsches hat ihm von Anfang an den stärksten<br />

Eindruck gemacht. Er erzählt, dass er<br />

bei den Rennen, wenn vor ihm in einer Kurve<br />

ein Auto-Union-Wagen gelegen wäre, jedesmal<br />

geglaubt hätte, dessen Hinterachse wäre<br />

gebrochen — dies nur als Folge der unabhängigen<br />

Federung der Räder. Wenn man<br />

sich in einen dieser Wagen setze, dann sei<br />

man verblüfft von der ausserordentlichen<br />

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dass sich manchmal die Piloten<br />

über die starke Hitze beklagt haben, die sich<br />

im Fahrerraum entwickelte. Auch dieser Wagen<br />

soll schwer zu fahren sein, und das vor<br />

allem in den Kurven. Lord Howe berichtet,<br />

dass verschiedene Auto-Union-Fahrer bei<br />

ihren ersten Probefahrten in den Kurven die<br />

Hinterräder abbrachen. Auch der Mercedes-Benz-Wagen<br />

erscheint Howe als eine<br />

glückliche Schöpfung, die sich allerdings an<br />

die konventionelle Bauart der letzten Jahre<br />

anlehnt. Diese Maschinen erreichen ebenfalls<br />

phantastische Geschwindigkeiten und<br />

haben den Vorteil der unabhängigen Radabfederung.<br />

Lord Howe glaubt denn auch,<br />

dass alle neuen Rennwagen nächstes Jahr<br />

diese Neuerung besitzen werden. Als besonderes<br />

Charakteristikum der Untertürkheimer<br />

Rennwagen nennt er den ausserordentlichen<br />

Lärm, und er findet es sehr begreiflich, dass<br />

sich die Fahrer dieser Maschinen vor einem<br />

langen Rennen die Ohren mit Watte vollstopfen.<br />

Auch wenn man mit dem eigenen<br />

Wagen mit höchster Geschwindigkeit dahinrase,<br />

höre man die hinter oder vor einem<br />

liegenden Mercedes-Wagen deutlich heraus.<br />

Der englische Herrenfahrer meint scherzweise,<br />

ein Signalhorn brauche an den Untertürkheimer<br />

Wagen nie montiert zu werden!<br />

Auch die Bugatti-Wagen verdienen alle<br />

Aufmerksamkeit. Der neue Typ liegt viel<br />

tiefer als alle bis jetzt gebauten Modelle dieser<br />

Firma. Lord Howe stellt die Frage<br />

« Kommt Bugatti wieder ? » und beantwortet<br />

sie durchaus optimistisch. Er weist auf<br />

die überaus eindrucksvollen ErfoJge dieser<br />

Marke im zweiten Teil des Jahres hin und<br />

nenint vor allem die hervorragende Leistung<br />

von Dreyfus in Bern. Die Alfa Romeo-Monoposti<br />

findet er einfach «wonderful», auch<br />

wenn sie sich den moderneren Konstruktionen<br />

dieses Jahres beugen mussten. Die neuen<br />

Maserati 3000 ccm unterscheiden sich nach<br />

seiner Auffassung von den Alfa Romeo-<br />

Wagen nur sehr wenig. Beiden Wagen soll<br />

die sehr schwierige Handhabung gemeinsam<br />

sein, und beide erreichen gleichfalls hohe<br />

Durchschnitte, ohne jedoch an die Spitzenzeiten<br />

der Deutschen heranzukommen. Mit<br />

besonderer Hoffnung blickt er natürlich auf<br />

die Entwicklung des englischen E.R.A.-Wagens,<br />

mit dem der britische Typ geschaffen<br />

wurde, der auf internationalem Boden den<br />

Kampf gegen die kontinentalen Produkte<br />

aufnehmen soll. Lord Howe schliesst seine<br />

interessante Betrachtung mit einem überzeu-<br />

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Die Bugatti-Mannschaft komplett. Früher<br />

als je werden auf die nächstjährige Saison<br />

hin die Mannschaften der grossen Firmen<br />

zusammengestellt. In der letzten Nummer<br />

veröffentlichten wir eine erste Uebersicht<br />

über die wahrscheinlichen Fahrerformationen,<br />

und nun erfährt man weiter, dass die Bugattiequipe<br />

soeben definitiv formiert wurde. Diese<br />

wird im Jahre 1935 aus den Fahrern Wimille,<br />

Benoist und Taruffi bestehen. Kein anderer<br />

Pilot wird die kommende Saison ebenfalls<br />

ganz oder teilweise auf den neuen Maschinen<br />

der Molsheimer Werke bestreiten. Die Equipe<br />

wird sich voraussichtlich gut bewähren. Den<br />

beiden jungen Kräften Wimille und Taruffi<br />

ist der bewährte, ältere Benoist gegenübergestellt.<br />

Taruffi ist bekanntlich beim Grossen<br />

Preis von Tripolis dieses Jahr auf Maserati<br />

schwer verunglückt und musste monatelang<br />

aussetzen. Seine Fahrerqualitäten sind aber<br />

ganz hervorragend. Italien hat es also wieder<br />

nicht verhindern können, dass Landsleute<br />

zur Konkurrenz übergegangen sind.<br />

Chiron wieder bei der Scuderia Ferrari.<br />

Auch die Scuderia Ferrari' ist im Begriffe,<br />

ihre Mannschaft für 1935 zu komplettieren.<br />

Der von uns kürzlich gemeldete Besuch Chirons<br />

in Italien hat das erwartete Ergebnis<br />

gezeigt: Louis Chiron fährt auch 1935 für<br />

den grossen italienischen Rennstall. Damit<br />

ist es also mit den Gerüchten über eine Anwerbung<br />

des Monegasken durch die Daimler-Benz<br />

A.G. definitiv nichts, und Chiron<br />

wird nächste Saison auf den mit so gewaltiger<br />

Spannung erwarteten neuen Alfa Romeo-Maschinen<br />

zu sehen sein. Ob die bereits<br />

aus fünf Mann bestehende Equipe noch<br />

weitere Verstärkung erhält, mag eher zweifelhaft<br />

erscheinen. Trossi und Comotti gehören<br />

der Ferrari-Mannschaft auch 1935 an,<br />

und Brivio und Dreyfus sind ebenfalls vor<br />

einiger Zeit angeworben worden. Von Nuvo'lari,<br />

um den einige Zeit das Gerücht ging,<br />

er werde gleichfalls wieder in die Moderfeser<br />

Dienste treten, verlautet noch immer nichts<br />

Genaues.<br />

Vor neuen . Rekordversuchen Caracciolas.<br />

Rudolf Caracciola plant die Durchführung<br />

neuer Rekordversuche auf der Berliner Avus.<br />

Eine erste Fahrt auf Mercedes-Benz war bereits<br />

auf den Freitag angesetzt, doch musste<br />

sie wegen der Nässe der Bahn wieder abgesagt<br />

werden. Sobald die Strecke richtig<br />

trocken ist, werden die Versuche aufgenommen.<br />

Caracciola will den von Stuck vor<br />

kurzem aufgestellten Bestzeiten bis zu 100<br />

km zu Leibe rücken.<br />

in dos* Sdi<br />

*•»<br />

Sitzungen des Zentralkomitees und der<br />

Nationalen Sportkommission des A.C.S. Das<br />

Zentralkomitee des A. C. S. trat vergangenen<br />

Samstag nachmittag in Bern zu einer<br />

wichtigen Sitzung zusammen. Wie wir schon<br />

zum voraus ankündigten, kam dabei auch<br />

der von der Gesellschaft «Melorad» und der<br />

Sektion Genf des A. C. S. vorgeschlagene<br />

Grosse Preis von Genf 1935 zur Sprache. Das<br />

Komitee befasste sich eingehend mit der<br />

Frage, ob dieses Rennen für die nächste Saison<br />

genehmigt werden soll. Nach einer<br />

2Vt stündigen Diskussion wurde beschlossen,<br />

den endgültigen Entscheid bis zum 15. Dezember<br />

zu verschieben, der nächsten Sitzung<br />

des Zentralkomitees am Vorabend der Winter-Delegiertenversammlung<br />

des A. C. S. in<br />

Bern. Im weiteren wurde das Organisationskomitee<br />

für das Klausenrennen beauftragt,<br />

die ersten vorbereitenden Arbeiten für das<br />

Rennen im Jahre 1936 an die Hand zu nehmen.<br />

Dies soll jedoch nur unter der Bedingung<br />

geschehen, dass die Behörden mehr<br />

Verständnis als bis jetzt zu zeigen gewillt<br />

sind. Es soll verhindert werden, dass im<br />

Falle schlechten Wetters ungünstige finanzielle<br />

Ergebnisse zu gewärtigen sind. Ferner<br />

wurde die Wintersportwoche des A. C. S. auf<br />

Ende Januar 1935 nach Arosa angesetzt.<br />

Die Nationale Sportkommission des A.C.S.<br />

wird sich nächsten Samstag nachmittag, den<br />

24. November, ebenfalls in Bern besammeln.<br />

In der Sitzung wird von der Delegierten Bericht<br />

über die Herbsttagung der internationalen<br />

Sportkommission der A. I. A. C. R. erstattet.<br />

Weitere Rapporte werden vorgelegt<br />

über den Grossen Preis der Schweiz, den<br />

Grossen Preis von Montreux und über die<br />

nationalen Rennen. Die Kommission wird<br />

im ferneren die Sportresultate des Jahres<br />

<strong>1934</strong> homologieren und den Kalender für die<br />

Saison 1935 ausarbeiten. Die von den verschiedenen<br />

Sektionen und den Fahrern vorgelegten<br />

Wünsche und Vorschläge werden<br />

zur eingehenden Prüfung kommen, ebenso<br />

wie die im nationalen Sportreglement anzubringenden<br />

Modifikationen. Schliesslicb wird<br />

die N. S. K. auch noch die in den Verwaltungsstatuten<br />

vorzunehmenden Aenderungen<br />

besprechen, soweit diese in ihren Kompetenzbereich<br />

fallen. Bekanntlich wird sie sich auch<br />

bemühen, für das Jahr 1935 eine neue Formel<br />

für die schweizerische Automobilmeisterschaft<br />

zu finden.


Verbot der Auspuffhörner. Als Ergänzung<br />

der im Automobilgesetz enthaltenen Vorschriften<br />

über die Warnvorrichtungen erlässt<br />

das eidg. Justiz- und Polizeidepartement nunmehr<br />

ein Kreisschreiben an die Kantone, in<br />

welchem das generelle Verbot von Auspuff-<br />

Signalen bekanntgegeben wird und dem wir<br />

nachfolgendes entnehmen :<br />

Am 29. Juli 1933 haben wir Ihnen die Kopie<br />

eines Schreibens an die Firma H. R. Kanne in<br />

Zürich zugestellt, worin wir erklärten, dass das<br />

Hi-Way-Auspuffhora als zusätzliche Warnvorrichtung<br />

zum Gebrauch ausserorts neben der vorgeschriebenen<br />

Warnvorrichtung von tiefem Ton am<br />

Motorwagen angebracht werden dürfe. Diese Verfügung;<br />

stützte sich auf eine Vorführung des Hi-<br />

Way-Horns vor Vertretern des Departements und<br />

dorn Sekretär des Ausschusses der kantonalen amtlichen<br />

Automobilexperten der Schweiz. Es wurde<br />

dabei festgestellt, dass der Ton des Hi-Way-Horns<br />

weder gellend noch übermässig laut sei. Bald nach<br />

der Zulassung liefen aber bei uns Klagen über<br />

seine zu grosse Lautstärke ein. Vor einiger Zeit<br />

stellte eine andere Firma das Gesuch um Zulassung<br />

eines andern Auspuffhorns, der «Sirena Flli. Pasi»<br />

Wir sahen uns daher veranlasst. die Frage der Zulässigkeit<br />

der Auspuffhörner allgemein einer Prüfung<br />

zu unterziehen. Die vom Ausschuss der kantonalen<br />

amtlichen Automobilexperten der Schweiz<br />

vorgenommenen Untersuchungen haben in erster<br />

Linie ergeben, dass die Zulassung des Hi-Way-<br />

Horns unter falschen Voraussetzungen erfolgt ist.<br />

Bei der ersten Vorführung wurden verschiedene Modelle<br />

gezeigt, mit denen kein besonders unangenehmer<br />

oder übermässig' lauter Lärm erzeugt werden<br />

konnte. off"nhar maneels «enügender Kompression<br />

im Auspufftopf des Vorführungswagens. Bei der<br />

neuen Prüfung stellte es sich heraus, dass sowohl<br />

das Hi-Way-Horn als auch die Sirena Flli. Pasi<br />

eine Lautstärke besitzen, die mit der Vorschrift von<br />

Art. 21. Abs. 1. des eidgenössischen Automobilgesetzes<br />

im Widerspruch steht. Beide erzeugen<br />

übermassigen Lärm, der jedenfalls wesentlich über<br />

das hinaus geht was der Gesetzseber dem Motorfahrzeusführer<br />

als Warnvorrichtune zugestehen<br />

wollte Diese «u grosse Lautstarke, welche sich mit<br />

den Bestrebungen der Bekämpfung des Verkehrslärms<br />

nicht in Einklang bringen lässt. ist sämtlichen<br />

im Handel erhältlichen Anspuffhornern mehr<br />

oder weniger zu eigen. Eine Kontrolle der Lautstärke<br />

jedes einzelnen Auspuffhorns erscheint aber<br />

praktisch unmöglich. Wir sehen uns deshalb in Anwendunsr<br />

von Art. 21. Abs. 1. des eidgenössischen<br />

AutomobiLeset7CS. 40. Abs. 1, und 41. Abs. 1, der<br />

Volhiphunesverordnun? veranlasst die Anbrins-unsr<br />

von Auspuffhörnern jeden Systems an Motorfahrzeugen<br />

zu verbieten, da sie eine Lautstärke besitzen,<br />

die mit der vom Gesetzgeber verfolgten Tendenz<br />

der mfi


N« 94 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

s«<br />

Erstklassiger Strassenbau macht sich bezahlt!<br />

Der Kanton Thurgau darf sich heute<br />

mit seinen Hauptstrassen sehen lassen. Die<br />

breit angelegten, vielfach in Beton gebauten<br />

Strassen können manchem andern Kanton<br />

als Vorbild dienen. Gewiss hat diese Modernisierung<br />

des Wegnetzes sehr ansehnliche<br />

Summen gekostet, welche Beträge das Budget<br />

fühlbar belasteten. Die Ausgaben wurden<br />

aber auch mit der Ueberlegung gemacht,<br />

dass sich schlussendlich diese Anlage doch<br />

bezahlt mache, indem der laufende Unterhalt<br />

mit der Zeit entsprechend kleinere Aufwendungen<br />

erfordere. Der Zeitpunkt dieser willkommenen<br />

Entlastung der Staatsfinanzen ist<br />

nun bereits angerückt. Wie die < Thurgauer<br />

<strong>Zeitung</strong>» zu melden weiss, sieht das Budget<br />

1935 für den Unterhalt der Strass«n erster<br />

Klasse 70,000 Fr. weniger vor als für das<br />

laufende Jahr. Auch für den Unterhalt der<br />

Zweitklass-Strassen werden rund 50,000 Fr.<br />

weniger benötigt. Alles in allem können auf<br />

diesen Posten also 120000 Fr. eingespart<br />

werden. Das sind gewiss reichliche Zinsen<br />

für die erstmaligen Aufwendungen eines<br />

grosszügigen Ausbaues. Verwaltungen, welche<br />

sich mit einem mühsamen und letzten<br />

Endes recht kostspieligen Flickwerk begnügen,<br />

mögen das thurgauische Rechenexempel<br />

einmal genau studieren und daraus die<br />

notwendigen Schlussfolgerungen für ihren<br />

Bereich ziehen. z.<br />

Aufnahme der deutschen synthetischen<br />

Kautschukproduktion. Neben Russland und<br />

den Vereinigten Staaten von Amerika sind auch Russland, den grössten Teil seines<br />

bekanntlich auch in Deutschland Versuche Oummibedarfes aus eigener synthetischer<br />

zur Herstellung künstlichen Gummis für die Erzeugung zu decken. Bei den Versuchen<br />

Motorfahrzeugbereifung seit einigen Jahren des deutschen Farbentrusts ist man von Isopren,<br />

dem Grundstoff des Naturkautschuks<br />

durchgeführt worden. Besonders bei den<br />

deutschen Experimenten hat es den An-ausgegangenschein, als ob die in der letzten Zeit erreich-<br />

diese Verbindung künstlich herzustellen, war<br />

Nachdem es gelungen war.<br />

ten Fortschritte zu einem positiven Resultat es möglich, eine kautschukartige Masse zu<br />

lühren würden. Bereits während des Krieges<br />

sind unter dem Druck der Rohmaterial- dass man aus Kohlenwasserstoffen ein ande-<br />

oroduzleren Es hat sich aber auch gezeigt,<br />

Knappheit in Deutschland Experimente angestellt<br />

worden, um Kautschuk aus Zwiebeln Butadien, das zwar In seiner chemischen Zures<br />

Produkt erzeugen kann, das sogenannte<br />

zu gewinnen. Schon 1917 war eine Fabrik in sammensetzung dem Naturkautschuk weniger<br />

ähnelt, sich hingegen billiger herstellen<br />

Betrieb, die eine kautschukähnliche Masse<br />

herstellen konnte, doch war dieses Produkt 'ässt und auch den an das Naturprodukt gestellten<br />

Anforderungen im allgemeinen zu<br />

gegenüber dem Naturkautschuk nach dem<br />

Kriege nicht mehr konkurrenzfähig. Nach entsprechen vermag. Ein noch einfacheres<br />

Mitteilungen Dr. Schachts bei der Kundge-<br />

Produktionsverfahren haben die Amerikaner<br />

bung des Verbandes der mitteldeutschen Industrie<br />

In Weimar über die grossen Fortschritte,<br />

welche Deutschlands Rohstoffindustrie<br />

In den letzten Monaten gemacht habe,<br />

soll die Frage der Herstellung synthetischen<br />

Kautschuks vollkommen gelöst sein. Nach<br />

langjährigen Versuchen sei es den J. Q. Farben<br />

gelungen, einen Kunstkautschuk herzustellen,<br />

der dem Naturprodukt in gewisser<br />

Beziehung, namentlich auch hinsichtlich dem<br />

Widerstand gegen Temperatureinwirkungen,<br />

überlegen sein soll. Die Herstellung dieses<br />

Kunstkautschuks sei wesentlich billiger als<br />

der bisher in verschiedenen Ländern hergestellte<br />

synthetisch* Kautschuk, dessen hoher<br />

Preis einer allgemeinen Verwendung des<br />

künstlichen Produktes Im Wege stand.<br />

Dass man in Kreisen der Gummiwirtschaft<br />

diese Erklärungen mit besonderem Interesse<br />

verfolgt, dürfte verständlich sein. Nach Amsterdamer<br />

Meldungen soll der neue synthetische<br />

Kautschuk im Preise von 60 bis 80 %<br />

höher Hegen, als der Naturkautschuk. Auf<br />

Grund der Aussagen Schachts, dessen Hauptaufgabe<br />

bekanntlich in der Schaffung einer<br />

starken deutschen Rohstoffbasis liegt, dürfte<br />

damit gerechnet werden, dass Deutschland<br />

die Herstellung künstlichen Kautschuks in<br />

nächster Zeit fabrfkatorisch aufnehmen wird.<br />

Wenn man vorerst In der Aufnahme der<br />

synthetischen Kautschukpmduktioti aber noch<br />

keine Bedrohung des Gummimarktes erblickt,<br />

da man erst die technischen und wirtschaftlichen<br />

Einzelheiten des neuen Produktes<br />

abwarten will, um sich ein klares Bild<br />

von der Bedeutung und Tragweite der Erfindung<br />

zu machen, so wird doch das Vorgehen<br />

Deutschlands überall mit grösster Aufmerksamkeit<br />

verfolgt, denn bereits versucht<br />

erfunden, über dessen Verhalten bei der<br />

Weiterverarbeitung stärker auf vorhandene<br />

Erfahrungen zurückgegriffen werden konnte.<br />

Beide Verfahren sollen nun in Deutschland<br />

soweit vervollkommnet worden sein,<br />

dass die industrielle Grossproduktion aufgenommen<br />

werden könne. Versuchsfahrten, die<br />

auf dem Nürburgring mit Automobilen mit<br />

Kunstreifen unternommen worden sind, sollen<br />

recht gute Erfolge gezeitigt haben, -my-<br />

Qrossbrltanniens Automobilabsatz. Während<br />

des Monats August sind aus salsonmässig<br />

bedingten Gründen die Neuzulassungen<br />

Grossbritanniens erheblich zurückgegangen.<br />

Der Hauptgrund dafür Hegt in der alljährlich<br />

anfangs November stattfindenden<br />

Olympiaschau, da sich die Käufer zuerst ein<br />

Bild ober die kommenden Neuheiten machen<br />

wollen. Im laufenden Jahre ging die fleuzulassungszahl<br />

von 25.081 im Juli auf 17.478 im<br />

August zurück. Trotz dieses Rückschlages<br />

übertrifft der Augustabsatz denjenigen des<br />

Vorjahres immerhin noch um 3000 Einheiten.<br />

Es zeigt sich, dass der Personenwagen innerhalb<br />

der englischen Konjunktur eine grössere<br />

Empfindlichkeit aufweist, als dies beim<br />

Lastwagen zutrifft. Auf dem Exportgebiet<br />

konnte die britische Automobilindustrie einen<br />

neuen Rekord aufstellen. Die weitverzweigte<br />

Kanalisierung des englischen Absatzes Hess<br />

im Ausfuhrgeschäft keine Saisoneinflüsse<br />

aufkommen, sondern ermöglichte ein weiteres<br />

Anwachsen der effektiven Exportziffern,<br />

die im September auf beinahe 5000 Wagen<br />

angestiegen sind Seit Beginn dieses Jahres<br />

wurden 41,153 Personen- und Lastwagen<br />

ausgeführt oder 18-20 % der gesamten Neuzulassungen.<br />

Im Vergleich zum Vorjahre bedeutet<br />

das diesjährige Resultat eine 15prozentige<br />

Ausfuhrsteigerung. Vor allem ist bemerkenswert,<br />

dass auch der englische Lastwagen<br />

am Ausfuhrgeschäft stark beteiligt ist<br />

und mit einem Exportzuwachs von 20 % den<br />

des Personenwagens noch erheblich übertrifft,<br />

-my-<br />

Aus der amerikanischen Automobllwirtschaft.<br />

In den Vereinigten Staaten von Amerika<br />

sind in den ersten 9 Monaten des laufenden<br />

Jahres 2,384,600 Automobile (1,672,700)<br />

fabriziert worden. Die amerikanische Automobilproduktion<br />

hat somit im laufenden Jahr<br />

Im Vergleich zur vorjährigen Parallelperiode<br />

eine Zunahme um 43% zu verzeichnen und<br />

gegenüber den ersten 3 Quartalen des Jahres<br />

1932 mit total 1,157,800 hergestellten<br />

Wagen eine Steigerung um 106 %. Während<br />

den einzelnen Quartalen wie auch<br />

ergibt sich für die letzten 3 Jahre<br />

Entwicklung der amerikanischen<br />

tion<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

1932<br />

119.433<br />

117.418<br />

118.959<br />

I. Quartal 355.721<br />

April 148.326<br />

Mai 184.295<br />

Juni 183.106<br />

Monaten<br />

folgende<br />

Produk-<br />

1933 <strong>1934</strong><br />

130.044 156.907<br />

106.825 231.707<br />

117.949 331.263<br />

354.818<br />

180.667<br />

218.803<br />

253.322<br />

II. Quartal filö.727 652.292<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

719.877<br />

854.745<br />

831.652<br />

308.065<br />

994.462<br />

109.143 233.088 266 575<br />

90.325 236.480 234.810<br />

86.871 106.070 168.870<br />

HI. Quartal 286.339 665.638 670.255<br />

Beim diesjährigen Ergebnis im Verlaufe<br />

der ersten 9 Monate ist darauf zu achten,<br />

dass auch die amerikanische Automobilindustrie,<br />

ebenso wie fast alle andern Wirtschaftszweige<br />

der Union, namentlich in letzter<br />

Zeit einen empfindlichen Konjunkturrückschlag<br />

aufzuweisen hat. Die Automobilproduktion,<br />

die seit April 1933, also seit Beginn<br />

des von Roosevelt unternommenen wirtschaftlichen<br />

Wiederaufbaus, bisher dauernd<br />

den Umfang der jeweiligen Vergleichsperiode<br />

des vorausgegangenen Jahres erheblich<br />

Übertraf, ist In den letzten beiden Monaten<br />

erstmalig wieder unter den Vorjahrsstand gesunken.<br />

Während der Rückschlag im August<br />

sich noch in angemessenen Grenzen halten<br />

konnte, Ist er im September dagegen mit<br />

rund 14 % ziemlich empfindlich. Für den<br />

Oktober ist noch eine schärfere Produktionsdrosselung<br />

zu erwarten.<br />

a<br />

Ausbau der japanischen Automobilindustrie.<br />

Zurzeit werden im Kreise der japanischen<br />

Automobilinteressenten Verhandlungen<br />

geführt, welche die Errichtung neuer Automobilfabriken<br />

zum Ziele haben. Es ist beabsichtigt,<br />

bestehende Produktionsanlagen wesentlich<br />

auszubauen, sowie neue Fabriken zu<br />

erstellen. Als Interessenten für die neuen<br />

Projekte kommen nicht nur die bereits bestehenden<br />

Automobilfabriken in Betracht,<br />

sondern vornehmlich die japanische Waggon-,<br />

sowie die Elsen- und Stahlindustrie. Eine bekannte<br />

Waggonfabrik soM noch im November<br />

<strong>1934</strong> die Produktion eines 3-Zylinder-Personenwagens<br />

aufnehmen. Im weiteren sollen<br />

auch amerikanische Automobilfinnen die Absicht<br />

bekundet haben, in Japan zum Teil eigene<br />

Werke zu errichten oder mit japani<br />

sehen Fabriken zusammenarbeiten.<br />

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wachsender Zahl auf der Strasse zu<br />

sehen sind und wie manche Firmen<br />

nach Anschaffung des ersten Wagens<br />

bald einen zweiten und oft gar einen<br />

dritten in Dienst nehmen? — Wäre<br />

dies möglich, wenn sich die Anschaffung<br />

des ersten nicht gelohnt hätte?<br />

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Pariser Luftfahrt-Salon.<br />

Am letzten Freitagmorgen wurde durch<br />

den Präsidenten der französischen Republik,<br />

M. Lebrun, der 14. Pariser-Luftfahrt-Salon<br />

offiziell eröffnet. Die Ausstellung im Grand<br />

Palais in den Champs-Elysees vereinigt die<br />

Erzeugnisse von acht Nationen, ist täglich<br />

von 9—19 Uhr geöffnet und dauert bis zum<br />

2. Dezember. Insgesamt wurde sie von 350<br />

Ausstellern beschickt, worunter von 41 Flugzeug-<br />

und Motoren-Konstrukteuren.<br />

Bei den Flugzeug- und Motorentypen stellt<br />

Frankreich mit 34 bzw. 36 Ausstellungsobjekten<br />

das grösste Kontingent. Aber auch<br />

das Ausland ist mit rund 20 Flugzeugen und<br />

26 Flugmotortypen relativ gut vertreten. Vom<br />

Segelflugzeug mit 10-PS-Hilfsmotor über<br />

das viermotorige Grossverkehrsflugzeug<br />

Liore et Olivier und den Junkers Ju 52 bis<br />

zum 3000-PS-Rennflugzeug, mit dem kürzlich<br />

Agello mit 709 km/St, den Weltrekord<br />

der absoluten Höchstgeschwindigkeit aufgestellt<br />

hat, ist so ziemlich jede bedeutendere<br />

Spielart der modernen Flugzeugtechnik zu<br />

finden.<br />

Ein Vergleich der Ausstellung mit dem<br />

letzten Salon von 1932 lässt deutlich die in<br />

den * letzten zwei Jahren gemachten Fortschritte<br />

erkennen. Man hätte sich zwar eine<br />

stärkere Beteiligung der Amerikaner mit den<br />

Spitzenprodukten ihres Verkehrsflugzeugbaues<br />

wünschen mögen, um ein vollständiges<br />

Bild vom gegenwärtigen Stand der Technik<br />

zu erhalten. Aber auch so lassen sich die<br />

allgemeinen Richtlinien noch deutlich genug<br />

herausschälen.<br />

Ueberall zeigt sich das Bestreben, die Maximalgeschwindigkeit<br />

stark zu erhöhen. Speziell<br />

die Verkehrsflugzeuge werden heute immer<br />

schneller verlangt, hat doch einerseits<br />

das Beispiel der Amerikaner gelehrt, dass<br />

durch die Geschwindigkeitserhöhung bei geeigneter<br />

Konstruktion das Gefahrenrisiko<br />

nicht vergrössert zu werden braucht, während<br />

anderseits der Wert des Luftverkehrs<br />

mit der Abkürzung der Reisedauer natürlich<br />

gewaltig zunimmt. Erreicht wurde diese Erhöhung<br />

der Geschwindigkeit gleichzeitig<br />

durch den Einbau stärkerer Motoren und<br />

durch aerodynamische Verfeinerungen. Die<br />

noch vor kurzem als ganz phantastisch bestaunten<br />

Maximalgeschwindigkeiten amerikanischer<br />

Expressflugzeuge von über 300<br />

km/St, werden heute schon von verschiedenen<br />

europäischen Konstruktionen aufgestellt.<br />

Die Erhöhung der Geschwindigkeit an sich<br />

ist allerdings noch das geringste der Probleme.<br />

Sie Hesse sich z. B. allein schon dadurch<br />

herbeiführen, dass die Flächenbelastung<br />

vermindert und die Motorleistung<br />

vergrössert würde. Gleichzeitig würde dadurch<br />

aber auch die Landungsgeschwindigkeiten<br />

prohibitiv erhöht. Das europäische<br />

Luftverkehrsnetz verfügt über eine geringe<br />

Anzahl grossdimensionierter Landungsplätze,<br />

und Notlandungsmöglichkeiten sind für Maschinen<br />

mit hohen Landungsgeschwindigkeiten<br />

erst recht wenige vorhanden. Es waren<br />

also Mittel und Wege zu suchen, um den<br />

Maschinen trotz ihrer erhöhten Maximalgeschwindigkeit<br />

gleich gute Manövrierbarkeit<br />

in Bodennähe zu erhalten.<br />

Vorerst ging man daran, alle schädlichen<br />

Widerstände auf ein Minimum zu verringern.<br />

Es hatte sich z. B. gezeigt, dass der Gesamtwiderstand<br />

eines Flugzeuges durchaus nicht<br />

gleich der Summe der Widerstände der Flügel,<br />

des Rumpfes und anderer Einzelorgane<br />

ist, sondern immer einen höheren Wert annimmt.<br />

Indem man in Zukunft mehr die<br />

Gesamtkonstruktion im Auge behielt, Hessen<br />

sich jedoch diese Widerstände stark herabsetzen.<br />

Fast überall finden wir heute bei<br />

modernen Konstruktionen den Uebergang<br />

vom Flügel in den Rumpf besonders sorgfältig<br />

durchgebildet, mit Ausrundungen,<br />

welche die Wirbelbildung an dieser Stelle<br />

vermindern sollen. Die Flügel erhalten einen<br />

ovalen oder gegen die Enden spitz zulaufenden<br />

Grundriss, weil so ebenfalls die Wirbelzöpfe<br />

an den Flügelenden vermindert werden<br />

können. Selbst die Glätte des Lackes<br />

und der Bespannung ist heute zu Bedeutung<br />

gelangt, seitdem man besonders in der Segelfliegerei<br />

ihren wesentlichen Einfluss erkannt<br />

hat. Verspannungen und Verstrebungen sind<br />

seit langem die ausgesprochenen Feinde des<br />

Konstrukteurs.<br />

Ein derart aerodynamisch verfeinertes<br />

Flugzeug kann nun vielleicht wohl das gewünschte<br />

gute Verhältnis zwischen Höchstgeschwindigkeit<br />

und Landungsgeschwindigkeit<br />

besitzen. Es hat aber den Fehler, wieder<br />

viel zu lange auszuschweben, was wiederum<br />

das Landen auf Plätzen von beschränkten Dimensionen<br />

erschwert. Um diesen Mangel m-<br />

beseitigen, müssen Anordnungen vorgesehen 1<br />

ATJTÖMOBILVREVTJC <strong>1934</strong> - N»<br />

werden, die im Bedarfsfall eine Verschlechterung<br />

der aerodynamischen Feinheit gestatten,<br />

es müssen gleichsam « Bremsen » eingeführt<br />

werden. Als solche Bremsen sind die<br />

Landungsklappen und Hilfsflügel zu betrachten,<br />

mit denen fast alle modernen<br />

Schnellflugzeuge ausgerüstet werden und die<br />

zudem noch, wie die Spaltflügel, die Eigenschaft<br />

haben, den Auftrieb der Maschine bei<br />

niedrigen Geschwindigkeiten zu erhöhen. In<br />

gleichem Sinn wirken weiter die einziehbaren<br />

Räder. Wenn der Geschwindigkeitszuwachs,<br />

den sie in eingezogenem Zustand ergeben, in<br />

absoluten Werten gemessen auch nicht sehr<br />

hoch ist und vielleicht die Komplikationen<br />

nicht rechtfertigen würde, stellen doch gerade<br />

die herausgelassenen Räder mit ihren<br />

Verschalungen sehr wirksame Bremsen dar.<br />

Zum modernen Schnellflugzeug gehört je<br />

länger je mehr als unvermeidliches Requisit<br />

auch der im Flugzeug verstellbare Propeller.<br />

Er ermöglicht den Einsatz der vollen Motorleistung<br />

schon beim Start und im Steigflug,<br />

während sonst bei unverstellbaren Propellern<br />

die Motoren noch nicht ihre volle Drehzahl<br />

erreichen können. Anderseits ermöglicht er<br />

,\m Reiseflug wieder eine starke Herabsetzung<br />

der Motordrehzahl, was eine entsprechende<br />

Verminderung des Verbrauches und der Abnützung<br />

zur Folge hat. Im Flug verstellbare<br />

Propeller erlaubten zum erstenmal den Bau<br />

zweimotoriger Maschinen, die auch beim<br />

Versagen eines der Motoren noch voll flugtauglich<br />

blieben. Die gelegentlich vorgebrachten<br />

Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit<br />

wurden bis jetzt durch die Praxis nicht bestätigt.<br />

Seit allem Anfang an galt es, für das Flugzeug<br />

eine möglichst leichte Kraftquelle zu<br />

haben. Dass auch die Entwicklung in dieser<br />

Hinsicht immer noch fortschreitet, geht daraus<br />

hervor, dass die Motortourenzahlen ständig<br />

ansteigen. Lange Jahre suchte man bei<br />

direktem Propellerantrieb Drehzahlen von<br />

über 2000 zu vermeiden, da der Propellerwirkungsgrad<br />

mit steigender Tourenzahl abnimmt.<br />

Rascher laufende Motoren sind aber<br />

nicht nur leichter bei gleicher Leistung, sie<br />

verursachen mit ihrem geringeren Umfang<br />

auch kleinere Stirnwiderstände, wodurch der<br />

Verlust an PropeHerwirkungsgrad oft wieder<br />

ausgeglichen, oder letzten Endes sogar ein<br />

Gewinn erreicht wird. Auf alle Fälle zieht<br />

man nun mehr als früher den Gesamtwirkungsgrad<br />

der Kraftanlage in Betracht. Die<br />

eine Zeitlang zu beobachtende Tendenz zur<br />

Anwendung von Reduktionsgetrieben hat entsprechend<br />

wieder etwas an Bedeutung verloren.<br />

Bei Rennflugzeugen wurden bereits<br />

Propeller direkt mit mehr als 3000 Touren<br />

angetrieben und niemand wird heute die<br />

Möglichkeit mehr in Abrede stellen wollen,<br />

dass in Zukunft noch weit höhere Propellertourendrehzahlen<br />

zur Anwendung gelangen.<br />

Je mehr Wert man der Fluggeschwindigkeit<br />

beimisst, um so grösser ist im Gegenteil die<br />

Wahrscheinlichkeit der Weiterentwicklung<br />

der Flugmotoren zum Schnelläufer mit direkter<br />

Propellerkupplung. Nebenbei wird das<br />

Bestreben nach möglichst hohen Fluggeschwindigkeiten<br />

zwangsläufig auch zur Verbreiterung<br />

des Kompressormotors führen, weil<br />

man sich nur mit diesem Typ die Vorteile<br />

des Fluges in grossen Höhen richtig zunutze<br />

machen kann.<br />

Was im übrigen die Motorbauart anbetrifft,<br />

hält die Tendenz zur Bevorzugung der<br />

luftgekühlten Typen an. Der hauptsächlich<br />

von den Amerikanern geförderte Sternmotor<br />

ist leichter, robuster und billiger als der<br />

Reihenmotor mit Wasserkühlung. Der wassergekühlte<br />

Reihen- oder V-Motor dagegen<br />

wird in allen jenen Fällen günstiger sein, wo<br />

es in erster Linie auf aerodynamisch bestmögliche<br />

Durchbildung der Zelle ankommt,<br />

wie z. B. bei Renn- oder Langstrecken-Flug-<br />

zeugen.<br />

Flu^nof z«n<br />

Luftverkehr Kanada-Europa. In Winnipeg<br />

hat sich ein Konsortium etabliert, das einen<br />

' regelmässigen Flugverkehr Kanada-Grönland-<br />

Europa einführen will.<br />

Das Flugzeug Im Dienste der Volkswirtschaft.<br />

In den Vereinigten Staaten werden<br />

gegenwärtig Flugzeuge zur Kontrolle der<br />

vorgeschriebenen Weizenanbauflächen benützt,<br />

nachdem es sich herausgestellt hat,<br />

dass sich auf diese Art die Kontrolle um ungefähr<br />

zwei Drittel billiger durchführen<br />

lässt als auf irgend eine andere Art.<br />

Flug mit eigener Muskelkraft. Die Polytechnische<br />

Gesellschaft zu Frankfurt a. NL<br />

hat die Ausschreibung eines Preises von<br />

5000 Rm. für einen Flug mit eigener Muskelkraft,<br />

der in der jetzt abgelaufenen Jahresfrist<br />

nicht zum Austrag gekommen ist, um<br />

ein zweites Jahr verlängert. Die Gesellschaft<br />

hat ausserdem zwei weitere Preise von 3000<br />

Rm. und 1500 Rm. ausgesetzt für besonders<br />

gute, der Ausschreibung entsprechende Leistungen<br />

innerhalb dieses Zeitraumes.<br />

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Uli


T*»«k<br />

- <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sv» •>«?«!»<br />

Fragt 9243. Blockierter Motor. Wir revidierten<br />

letztes Jahr einen 6-Zylinder-Wagen und setzten<br />

auch neue Kolben ein; der "Wagen lief die ersten<br />

9000 km dann wie neu. Mit 4700 km blockierte am<br />

Sarge im 2. Gang der Motor und 2 Kolben mussten<br />

•rs«tzt werden. Bei kaltem Motor zeigte der Oel-<br />

«drock 4 kg an und bei heissem Motor nur noch<br />

1 kg. Fehlte es hier an der Montage oder am Oel?<br />

S. M. in B.<br />

Antwort! Es ist «n Hand Ihrer Angaben<br />

•chwer zu sagen, ob das Blockieren des Motors von<br />

einem Mangel der Schmierung verursacht wurde,<br />

oder ob es lediglich auf eine zu starke Beanspruchung<br />

der noch verhältnismässig neuen, und vielleicht<br />

etwas knapp eingepassten Kolben zurückzuführen<br />

war. Beides ist möglich. Der Unterschied<br />

im Oeldruck bei warmem und kaltem Motor ist verhältnismässig<br />

gross, braucht aber nicht unbedingt<br />

auf einen Montagefehler oder schlechtes Oel zu deuten.<br />

Bei mittlerer Tourenzahl sollte allerdings unsere«<br />

Wissens der Oeldruck des in Frage stehenden<br />

Motors nicht Unter IM kg sinken.<br />

Um die Sachlage besser beurteilen va können,<br />

müssten wir noch wissen, ob die Kurbelwellen und<br />

Pleuellaser auch erneuert wurden, welche Form<br />

die Schmiernuten in den Lagerechalen haben, ob die<br />

Kolben Originalereatzteile waren, wer den Wagen<br />

eingefahren hat und wie, und ob eventuell Veränderungen<br />

vorgenommen wurden, eo t. B in der Einstellung-<br />

des Schmierungsüberdruckventils. Im übrigen<br />

könnte es dienlich sein, zu wissen, welche Nebenerscheinungen<br />

mit dem Blockieren verbunden<br />

waren and welche Defekte dabei entstanden. -at-<br />

Frag* 9244 Störung l»l warmem Vergaser. Seit<br />

Unterer Zeit habe ich unerklärliche Vergaserstörungen.<br />

Bei warmem Wetter und längerer Fahrt<br />

h5rt man zuerst ein dumpfes, unregelmässiges Geräusch<br />

im Auspufftopf, es folgt rascher Leistungsabfall,<br />

rasche Erhitzung und bald Stillstand, sogar<br />

im 1. Gang, auf PaDstrassen. Zündanlage von Bosch<br />

eingehend kontrolliert, Selbstzündung kommt nicht<br />

in Betracht, da durch sofortigen Einsatz kalter Kerxen<br />

mit höherem Glühwert dieselbe Erscheinung.<br />

Kühlung überreichlich; selbst im Sommer muss der<br />

Kühler im Flachland teilweise subleib«n. 15-Liter-<br />

TJnterdruckförderer bleibt kalt, Fallbenzinleitung<br />

kalt, sehr günstig verlegt, Vergaser warm, aber<br />

nicht heiss, kann aber mit der Hand längere Zeit<br />

berührt werden, also sicher nicht über 45 Grad.<br />

Leert man kaltes Wasser über den Vergaser, so<br />

läuft der Wagen wieder prima für fünf bis zehn<br />

Minuten. Ich dachte an Erwärmung des Tanks und<br />

I' bsaugen von Benzindämpfen durch die Unterdruckitung.<br />

Abschrauben derselben und Verschliessen<br />

nützt nichts. Wie kann es bei relativ so niedriger<br />

Temperatur in Gasblasen im Vergaser kommen?<br />

Warum hat der Wagen diese Erscheinung früher<br />

nicht gezeigt? Ich fuhr früher sogar Pässe mit vorgewärmter<br />

Luft, jetzt behebt auch Kaltluft die Störung<br />

nicht. Zündpunkteinstellung in Ordnung, Motor<br />

läuft sonst tadellos. Oelverbrauch 200 bis<br />

800 ccm/100 km (noch erste Kolben). Kompensatordüse<br />

nur 100 statt 110, also für Bergfahrten günstig.<br />

Störung bleibt aber auch bei Kompensator 110. Wer<br />

löst das Rätsel? Keine Rückschläge im Vergaser,<br />

Verhalten eher wie bei zu fettem Gemisch.<br />

D. N. in Z.<br />

Antwort: Da der Motor nach dem Abkühlen<br />

des Vergasers mit Wasser sofort wieder einwandfrei<br />

läuft, besteht alle Wahrscheinlichkeit, dass die<br />

beobachtete Störung mit der Erhitzung des Vergasers<br />

zusammenhängt. Dass dabei die Vergaser-<br />

Temperatur 45 Grad nicht übersteigt, schliesst solche<br />

Störungen nicht aus. An einzelnen Stellen kann<br />

die Vergaser-Temperatur dennoch den Siedebeginn<br />

von leicht flüchtigen Brennstoff-Bestandteilen übersteigen,<br />

was dann erfahrungsgemäss oft Anlass zu<br />

den sonderbarsten Störungen gibt Als erste Massnahme<br />

möchten wir Ihnen einen gegen Wärmeübertritt<br />

besser isolierten Einbau des Vergasers empfehlen.<br />

Sie brauchen dazu wahrscheinlich die gegenwärtige<br />

Flaschdichtung nur durch eine solche aus<br />

mehreren Lagen Asbest zu ersetzen. Eventuell wäre<br />

aber auch noch die Anbringung von Schutzschildern<br />

gegen Wärmestrahlung vom Auspuffrohr her in Betracht<br />

zu ziehen. Wenn der Motor früher der Störung<br />

nicht unterworfen war, so lässt sich das vielleicht<br />

dadurch erklären, dass die Flanschdichtung<br />

des Vergasers damals noch nicht so stark zusammengepresst<br />

war und deshalb die Wärme weniger<br />

gut übertrug.<br />

Auf alle Fälle würd« es nns interessieren, näheres<br />

über den Erfolg des vorgeschlagenen Vorgehens<br />

zu vernehmen.<br />

-at-<br />

Frage 9245. Bruch der Ventilfeder. Wie erklärt<br />

man sich das Brechen einer Ventilfeder im Betrieb?<br />

Ich habe häufig beobachtet, dass Federn gebrochen<br />

sind, die vor dem Einbauen das Doppelte derjenigen<br />

Spannung aushielten, die vorkommt, wenn die Feder<br />

eingebaut ist. E. B. in S.<br />

Antwort: Das unerwartete Brechen von Ventilfedern<br />

ist auf zwei Ursachen zurückzuführen: Die<br />

« Ermüdung » des Materials durch die fortwährend<br />

wechselnde Belastung und übermässige Spannungen,<br />

die durch Schwingungen, die die Feder bei gewissen<br />

Motortourenzahlen ausführt, entstehen.<br />

Unter « Ermüdungs » - Erscheinungen versteht<br />

man in der Technik eine nach und nach eintretende<br />

Veränderung im kristallinischen Gefüge des Materials,<br />

die ein Sprödewerden des Stahls bewirken.<br />

Die erwähnten Schwingungen verlaufen bei einer<br />

Spiral-Ventilfeder ungefähr so, wie wenn man eine<br />

Handharmonika an beiden Seiten festhält und den<br />

Balg hin- und herschiebt. Bei einer Ventilfeder<br />

kann es dabei leicht vorkommen, dass durch diese<br />

Schwingungen die Normalspannunt vielfach vermehrt<br />

wird, wodurch dann ein Bruch entsteht.<br />

Lässt man die Möglichkeit einer Ermüdung<br />

gänzlich beiseite, so kann gesagt werden, dass Ventilfederbrüche<br />

mit Sicherheit auszuschliessen sind,<br />

wenn die Feder so eng gewunden wird, dass die<br />

einzelnen Windungen sich bei gehobenem Ventil fast<br />

berühren. Im schlimmsten Fall schlagen dann die<br />

Windungen, wenn Schwingungen auftreten, gegeneinander,<br />

aber die Normalspannung kann nicht wesentlich<br />

überschritten werden.<br />

-at-<br />

Fraga 9248. Umbau einer Dynamo. Kann eine<br />

S-Bürsten-Autodynamo in eine Neben«chluss-DYnamo<br />

ohne weiteres umgeschaltet werden? Welche<br />

Bürste ist zu entfernen? Wie sieht die Schaltung<br />

genau aus? Maschine rechtolaufend. F. G. in L.<br />

Antwort: Dureh Einbau eines Regtorachalters<br />

kann eine Dreibürrten-Autodvnamo oha« weiteres<br />

in eine Nebensehlu«s-, bzw. •pammngsrerulierende<br />

Maschine umgeschaltet werden. Dabei ist<br />

die dritte Bürste, also diejenige, an welche das<br />

Feld angeschlossen wird, zu entfernen. Die Schaltung<br />

sieht dann nach dem Schema IH aus.<br />

'»*•• »l,," i V<br />

*• leatn<br />

P<br />

> •4<br />

1 'WWW.<br />

SSM37/tz.<br />

i*0-3 ha/aii<br />

Der Originalschalter soll nicht mehr Verwendung<br />

finden, denn in dem Reglerschalter ist dieser Apparat<br />

bereits enthalten.<br />

Die Umänderung ist durch jeden Spezial-Autoelektriker<br />

rasch durchführbar.<br />

Anfrage 487. Vortrittsrecht Wer hat das Vortrittsrecht<br />

resp. wie weit bin ich schuldig, wenn<br />

auf einer Kreuzung bzw. Straaseneinmündunf von<br />

mir aus rechts ein Lastwagen und von links ein<br />

Luxuswagen vor mir sich kreuzen wollen und ich<br />

mit dem yon links kommenden Wagen kollidiere?<br />

Tatbestand : Ich fuhr mit meinem Wagen von<br />

einer Seitenstrast« in die mit Tram befahrene Seefitraflse.<br />

Vor der Einfahrt beachtete ich ein von<br />

rechte daher kommendes Lastauto mit Anhängewagwi,<br />

währenddem mir nach links die Sicht durch<br />

ein« Manar versperrt war. Ich beabsichtigte nun,<br />

dem von rechts kommenden Lastwagen noch vorzufahren<br />

und erhöhte meine Geschwindigkeit auf zirka<br />

60 km/St, und wich diesem Lastwagen etwas nach<br />

links aus, wobei ich in ein von links kommendes<br />

Vehikel A, das schätzungsweise eine Geschwindigkeit<br />

tt<br />

von 30 bis 35 km/St, innehatte, stiess. Diese« wurde<br />

quer vor den Lastwagen hingestellt. Letzterer konnte<br />

nicht mehr anhalten, da er schon zu nahe war,<br />

und kollidierte^ ebenfalls mit diesem. Ich gab kein<br />

Signal. Wie verhält es sich hier mit dem Vortrittsrecht?<br />

J. St. in St. G.<br />

Antwort: Wir gehen davon aus, dass der Unfall<br />

sich innerorts ereignete, zu welchem Schlüsse<br />

wir, gestützt auf den eingereichten Situationsplau,<br />

kommen, wonach die Seestrasse zwei Tramgeleise<br />

aufweist. Demzufolge gilt Art. 27, Abs. 1 M. F. G.,<br />

wonach bei Strassenkreuzungen und Einmündungen<br />

die Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit zu massigen<br />

und gleichzeitig einem von rechts kommenden<br />

Fahrzeug den Vortritt zu lassen haben. Gegenüber<br />

dem Fahrzeug A gebührte Ihnen also der Vortritt,<br />

nicht aber gegenüber dem Lastwagen. Die Entscheidung<br />

der Schuldfrage wird nun ausschliesslich vom<br />

richterlichen Ermessen abhängen, und wir glauben,<br />

dass der Richter ungefähr wie folgt argumentieren<br />

wird:<br />

Sie selbst geben eine Geschwindigkeit von 60 km<br />

zu und begründen diese Geschwindigkeit damit, dass<br />

Sie noch dem von rechts kommenden Lastwagen<br />

vorzufahren versuchten. Diese Begründung wird<br />

der Richter nicht als Entschuldigung annehmen,<br />

denn nach einem neuesten bundesgerichtlichen Entscheide<br />

besteht das Vortrittsrecht so lange, als noch<br />

die Gefahr eines Zusammenstosses besteht. Diese<br />

Gefahr versuchten Sie nun offensichtlich durch Geschwindigkeitssteigerung<br />

zu verringern. Das Gesetz<br />

bestimmt nun aber ausdrücklich, dass auf Strassenkreuzungen<br />

hin die Geschwindigkeit zu massigen ist.<br />

Das Einfahren in eine stark befahrene Tramstrasse<br />

mit einer Geschwindigkeit von 60 km wird Ihnen<br />

immer als ein schuldhaftes Verhalten angerechnet<br />

werden, insbesondere unter Hinweis darauf, dass<br />

Sie einer von links kommenden Strassenbahn den<br />

Vortritt hätten lassen müssen, da die Vortrittsregel<br />

für Strassenbahnen nicht gilt, und Sie demzufolge<br />

nicht in der Lage waren, die Geschwindigkeit zu<br />

beherrschen. Die Geschwindigkeit des Fahrzeuges A<br />

von 30—35 km muss auf der andern Seite in Anbetracht<br />

der Unübersichtlichkeit der Einmündung<br />

ebenfalls als übersetzt bezeichnet werden. Auch<br />

dieser Fahrer wäre verpflichtet gewesen, seine Geschwindigkeit<br />

entsprechend den Sichtverhältnissen<br />

und entsprechend der Breite der einmündenden<br />

Strasse zu reduzieren, und zwar in der Weise, dass<br />

er auf alle Fälle noch in der Lage gewesen wäre,<br />

vor der Mitte der einmündenden Strasse anzuhalten.<br />

Aus Ihrem Situationsplan glauben wir den Schluss<br />

ziehen zu dürfen, dass Sie, um noch vor dem Lastwagen<br />

durchzukommen, auf der linken Seite der<br />

einmündenden Strasse fuhren. Trifft dies zu, so<br />

wird dadurch der von links kommende Fahrer wiederum<br />

sehr entlastet, denn er wird geltend machen<br />

können, dass er damit habe rechnen dürfen, dass<br />

ein Fahrzeug nicht links aus der Seitenstrasse ausfahre.<br />

Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen<br />

kommen wir also zu folgendem Schlussergebnis:<br />

Fuhren Sie rechts aue der SeitenBtrasae, so dürfte<br />

ungefähr das Verschulden zwischen Ihnen und B je<br />

als hälftig angenommen werden.* Fuhren Sie dagegen<br />

links aus der Seitenstrasse, so liegt das überwiegende<br />

Verschulden auf Ihrer Seite. Das Mass<br />

dieses fiberwiegenden Verschuldens wird von der<br />

Geschwindigkeit des A und der Strassenbreite der<br />

einmündenden Strasse abhängen. Wir glauben Über<br />

ziemlich sicher, dass in diesem Falle mindestens Ji'<br />

des Verschuldens auf Ihrer Seite liegend angenommen<br />

wird.<br />

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AUTOMOBTL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 94<br />

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1 I&mmS-W^^^mwwm<br />

Zusammenbau des viermotorigen Iiorö et Olivier-Verkehrsflugzeuges, das mit einer Gesaratmotorleistune<br />

von 1400 PS das stärkste Verkehrsflüssen? der ^h«" ^»« t » m<br />

Ein Blick in das Mittelschiff der Ausstellungshalle.<br />

Ein Amiot-Bombenflugzeug, wie es in der französischen Armee Verwendung findet.<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 20. Nov. <strong>1934</strong><br />

94<br />

II. Blatt<br />

BERN, 20. Nov. <strong>1934</strong><br />

Tedin. Rundschau<br />

Die Kotflügel.<br />

Ueber Karosseriereformen werden seitenlange<br />

Artikel geschrieben. Die Karosserien<br />

sind es, die einen grossen Teil der Autosalon-Besucher<br />

anziehen. Nach der Karosserie<br />

beurteilt die Frau das ganze Auto und<br />

über die Karosseriebau-Tendenzen weiss<br />

bald Jeder Schuljunge zu sprechen. Dabei ist<br />

das alles gar nicht so wichtig. Viel wertvoller<br />

wäre es, wenn man sich einmal jener<br />

Karosserieauswüchse annähme, die da Kotflügel<br />

heissen und die viefach erst noch als<br />

ornamentales Beiwerk, bestenfalls als notwendiges<br />

Uebel betrachtet werden. Einen<br />

Kasten zu bauen, in dem sich eine Anzahl<br />

Passagiere einigermassen wohl fühlen und<br />

der auch äusserlich nach etwas aussieht, ist<br />

kein grosses Kunststück, vorausgesetzt, dass<br />

man nicht die Originalität zum Hauptproblem<br />

erhebt. Sehr schwer und bisher unverstanden<br />

ist es dagegen, einen Kotflügel zu<br />

schaffen, der wirklich seinem Zweck vollständig<br />

entspricht.<br />

Im Anfang, als das Automobil vorerst einmal<br />

überhaupt zu «gehen» hatte, war eine Vernachlässigung<br />

des Kotschutzproblemes wohl<br />

zu verzeihen. Die damaligen Geschwindigkeiten,<br />

die kaum über 30—40 km/St, hinaus<br />

gingen und die ohnehin nötigen Vermummungen<br />

der Wind und Wetter ausgesetzten<br />

Passagiere, konnten einfache Schutzbleche<br />

über den Rädern zur Not ganz als genügend<br />

erscheinen lassen. Bei den modernen Geschwindigkeiten<br />

dagegen wird jedes Rad zu<br />

einer hochleistungsfähigen Schmutzschleudermaschine,<br />

sobald man bei nassem Wetter<br />

auf auch nur einigermassen vernachlässigte<br />

Strasse kommt. Das ganze Fahrzeug<br />

zieht eine wahre Aureole von Sprühwasser<br />

und Schmutz mit sich. Kein Wunder,<br />

venn unter diesen Umständen die Kosten für<br />

das Wagenwaschen im Betriebskostenbudget<br />

einen ganz beträchtlichen Posten ausmachen.<br />

Dabei macht sich heute kaum jemand Gedanken<br />

darüber, dass auch jeder Automobilist<br />

den andern buchstäblich mit Schmutz<br />

bewirft. Jedes Ueberholen oder Ueberholtwerden<br />

muss ihn ja unfehlbar durch die<br />

Schmutz-Aureole des Sportkollegen hin-<br />

Links: Kurze Sportwagen-Kotflügel bieten nach hinten fast keinen Kotschutz. Mitte: Um die<br />

Verschmutzung hinten nachfolgender Fahrzeuge zu vermeiden, müssen die Hinterrad-Kotflügel hinten<br />

weit hinab reichen. Rechts: Ein vorn zu kurzer Kotflügel, der rasches Verschmutzen der<br />

Karosserie zur Folge hat.<br />

Links: Ein Mittel gegen daa seitliche Heraueschleudern von Schmutz beim Kurvenfahren fehlt<br />

immer noch. In anderer Hinsicht haben dagegen «Stromlinien»-Kotflügel (Mitte und rechts) eine<br />

Besserung mit sich gebracht. ,<br />

durchführen. Selbst ein Wagen mit verhältnismässig<br />

gut durchgebildeten Kotflügeln ist<br />

also hinsichtlich Verschmutzung nicht viel<br />

besser dran.<br />

Eine private oder öffentliche Versuchsanstalt<br />

sollte sich einmal die Mühe nehmen,<br />

alle gegenwärtig gebräuchlichen Kotflügelformen<br />

zu studieren. Erst wenn einmal genau<br />

bekannt sein wird, von woher all der die<br />

Karosserie bekleckernde Schmutz herkommt,<br />

wird man die « richtige» Kotflügelform zu<br />

entwickeln imstande sein. Man wird dann<br />

auch erkennen, dass es gar nicht notwendig<br />

ist, dass jeder Strassenbelag seine Visitenkarte<br />

an der Karosserieoberfläche hinterlässt.<br />

Wo stehen wir heute? Es gibt wohl kaum<br />

einen Karosseriebauer oder Konstrukteur,<br />

der die Kotflügelform nicht vornehmlich nach<br />

«ästhetischen» Gesichtspunkten wählt. Ja,<br />

vielfach soll mit der gewählten Kotflügelform<br />

sogar einem ganzen Wagen ein bestimmtes<br />

Gepräge verliehen werden. Teure<br />

Repräsentationswagen müssen schwer aussehende,<br />

umfangreiche Kotflügel erhalten,<br />

während bei raschen Sportwagen häufig<br />

noch irgendwie tragflächenartige Gebilde<br />

zur Anwendung kommen. Beim durchschnittlichen<br />

Gebrauchswagen dient die Kotflügelform<br />

nicht zuletzt den Fabrikanten zur Differenzierung<br />

der alljährlich neuen Modelle,<br />

also als verkaufstaktisches Moment. Ob<br />

man, wenn -eine neue Kotflügelform eingeführt<br />

wird, hinsichtlich der Kotschutzwirkung<br />

Verbesserungen oder Verschlechterungen<br />

herbeiführt, macht den Fabrikanten keine<br />

grosse Sorge. In welchem Prospekt oder Inserat<br />

ist je darauf hingewiesen worden, dass<br />

zu den besonderen Vorteilen des Modelles<br />

X, Y oder Z wirksame Kotflügel gehörten?<br />

Höchstens der «hinreissende Schwung» der<br />

Kotflügellinienführung wird erwähnt, und erwähnt<br />

werden natürlich auch die Dutzend<br />

anderer Eigenschaften, von denen die meisten<br />

schon längst selbstverständlich sind.<br />

Aus den beistehenden Skizzen geht hervor,<br />

dass die Kotflügelschutzwirkung schon<br />

bei den gegenwärtig gebräuchlichen Kotflügelformen<br />

sehr verschieden ist. Ob beispielsweise<br />

ein Vorderrad-Kotflügel vor dem Rad<br />

weit hinunterreicht oder ob er am höchsten<br />

Punkt endigt, macht einen gewaltigen Unterschied<br />

aus. Bis auf die Pufferstangen hinunterreichende<br />

Vorderrad - Kotflügel sind<br />

heute schon häufig anzutreffen, sind aber<br />

viel weniger einem Bestreben nach besserer<br />

Kotschutzwirkung, als dem « Aerodynamik »-<br />

Rummel zu verdanken, der um jeden Preis<br />

auch «Stromlinien»-Kotflügel haben wollte<br />

und damit indirekt diesen guten Einfluss<br />

hatte. Vom «Stromlinien»-Kotflügel mit seitlich<br />

tief hinabreichenden Flächen versprach<br />

man sich übrigens auch eine gute Fangwirkung<br />

für den seitlich herausgesprühten Schmutz.<br />

Die Praxis lehrt jedoch, dass es damit nicht<br />

weit her ist. Solange man nicht für einen<br />

kontrollierten Luftabfluss hinter dem Vorderrad-Kotflügel<br />

sorgt, wird die Karosserie<br />

kaum von Sprühschmutz frei bleiben. Es ist<br />

zu bedenken, dass gerade hinter breiten Vorderrad-Kotflügeln<br />

sich eine ausgedehnte Unterdruckzone<br />

bildet, in welche der Sprühschmutz<br />

hineingesaugt wird, und da erst die<br />

Karosseriewand diese Zone begrenzt, kriegt<br />

sie unbedingt ihren Teil an Sprühschmutz<br />

ab. Bleibt man den bisherigen Karosserieformen<br />

in ihren Grundzügen treu, so müsste<br />

mindestens dafür gesorgt werden, dass die<br />

Karosserie-Seitenwände unter einem schützenden<br />

Ueberdruckmantel liegen, was praktisch<br />

sehr wohl durchführbar sein dürfte.<br />

Wie krass wird anderseits häufig auch<br />

noch in der Form der Hinterrad-Kotflügel<br />

Der vorn tief heruntergezogene Kotflügel bedeutet<br />

einen grossen Fortschritt.<br />

gesündigt! Bei der Mehrzahl aller angewandten<br />

Formen lässt man die Hinterräder unbekümmert<br />

allen Schmutz dem hinten nachfahrenden<br />

Fahrzeug entgegenschleudern. Befürchtete<br />

man damit nicht die «Linie» zu verderben,<br />

so wäre es ein leichtes, diesen Uebelstand<br />

durch tieferes Herabziehen des hinteren<br />

Kotflügel-Endes oder durch Anbringung<br />

von Spritzschutzlappen zu begegnen. Die<br />

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10 AUTOMOBIL-KEVUE <strong>1934</strong> -<br />

minimalen Mehrkosten können hier nicht als<br />

Hemmungsgrund angegeben werden, denn<br />

verschiedentlich wird ja auch zur Anwendung<br />

seitlicher Hinterrad-Kotflügelverschalungen<br />

geschritten, die sicher bedeutend teurer sind,<br />

ohne aber einen wesentlichen Wert zu besitzen.<br />

Der ganze Karosseriebau ist heute in<br />

Wandlung begriffen. Das Bestreben, den<br />

Luftwiderstand zu vermindern, ist in aller<br />

Mund. Selbstverständlich kann man es nur<br />

begrüssen, wenn durch aerodynamisch<br />

wirklich gute Karosserien die Leistungsfähigkeit<br />

eines Wagens und die Brennstoffausnützung<br />

noch verbessert werden. Sicher<br />

wird die gute Stromlinienkarosserie auch indirekt<br />

noch weiter zur Lösung des Kotschutzproblemes<br />

beitragen. Wünschbar wäre jedoch,<br />

dass auch das Kotschutzproblem unabhängig<br />

davon schon heute in Angriff genommen<br />

würde. Wer die Bedeutung dieses Problems<br />

noch nicht eingesehen hat, braucht nur<br />

zu beobachten, wie sauber z. B. Strassenbahnwagen<br />

selbst nach tagelangen Fahrten<br />

bei Regenwetter aussehen, während ein Auto<br />

vielleicht schon nach wenigen Kilometern<br />

förmlich in Schmutz gebadet ist. -s.<br />

Moderne Reparaturverfahren<br />

im Motorenbau.<br />

Nach neueren Untersuchungen ist in den Zylindern<br />

von Fahrzeugmotoren noch immer mit einem<br />

Vcrschleiss von nahezu 0,01 mm pro 1000 Fahrkilometer<br />

zu rechnen. Dieser auffallend hohe Wert<br />

erklärt sich aus den besonders ungünstigen Bedingungen,<br />

unter welchen zwischen Kolben und Zylinder<br />

gleitende Reibung auftritt und die sich bei<br />

der ständig zunehmenden Leistung moderner Motortypen<br />

immer mehr verschärfen wird. Massnahmen<br />

konstruktiver Natur zur Verbesserung dieser Bedingungen<br />

haben nur begrenzte Erfolgsaussichten. Die<br />

wirksamsten Mittel gegen vorzeitigen Verschleiss<br />

bestehen zweifellos noch immer in der Vervollkommnung<br />

der Schmiermittel wie auch in der Auswahl<br />

geeigneter Werkstoffe für die Zylinderlaufbahn. Die<br />

bohen Anforderungen an die Verschleissfestigkeit<br />

legen nun den Gedanken nahe, die Zylinderlaufbahn<br />

als gesonderten Bauteil auszubilden, um den Werkstoff<br />

unabhängig von sonstigen Eigenschaften, wie<br />

z. B. leichte Vergiessbarkeit, aussuchen zu können.<br />

Als Werkstoff für solche Zylinderbuchsen dient ein<br />

sehr feinkörniger Grauguss, der durch Anwendung<br />

des Schleudergussverfahrens ein sehr homogenes<br />

Gefüge erhält. Gerade die letztere Eigenschaft ist<br />

für den Verschleisswiderstand massgeblicher als<br />

z. B. die absolute Härte, die mit 230—280 Brinelleinheiten<br />

allerdings auch bemerkenswert hoch liegt.<br />

Zur Aufnahme solcher Buchsen wird der Zylinderblock<br />

aufgebohrt, geschliffen und nachgehont, "um<br />

durch einen guten gegenseitigen Flächenkontakt den<br />

einwandfreien Wärmeübergang sicherzustellen. Das<br />

Einpressen der Buchsen, die zur Erzielung eines<br />

sicheren Festsitzes ein Uebermass von 0,04—0,06 mm<br />

haben, erfolgt am besten unter einer hydraulischen<br />

Presse mit einem Druckvermögen von 30 Tonnen.<br />

Bewährt haben eich auch die Ausführungen als<br />

sog. c nasse » Buchsen, die direkt ohne Zwischenwand<br />

im Wassermantel des Zylinders stehen.<br />

Neben dem Schleuderguss-Verfahren hat sich in<br />

letzter Zeit eine Stahleinsatzbuchse in grösserem<br />

Umfange einführen können, die als Ausgangswerkfctoff<br />

Stahlblech von 0,1 mm Stärke benützt und von<br />

französischen Ingenieur Tartrais entwickelt wurde.<br />

Das Blech wird zu diesem Zweck zu einem Zylindermantel<br />

gerollt, über einen Führungsdorn gespannt<br />

und so stramm eingepresst, dass sich die<br />

Stossfuge völlig dicht schliesst und nach dem Honen<br />

überhaupt nicht mehr festzustellen ist. Das hierzu<br />

verwendete Stahlblech wird nach einem Spezialverfahren<br />

auf 700 Brinelleinheiten gehärtet!<br />

Abgesehen von den ausgezeichneten Werkstoffeigenheiten<br />

solcher Buchsen liegt ihr grösster Vorteil<br />

wohl darin, dass bei auftretendem Verschleiss<br />

nicht der teure Zylinderblock, sondern eben die<br />

weitaus billigere Buchse ausgewechselt werden<br />

muss. In vielen Fällen, wo ein Ausschleifen des<br />

Blockes wegen der geringen Wandstärke überhaupt<br />

nicht mehr durchführbar ist, schafft die Buchse erst<br />

die weitere Verwendung und selbst bei einfachen<br />

Zylindereinheiten, bei denen der Preisunterschied<br />

zwischen Vollersatz und Buchse nur gering sein<br />

dürfte, wird der Vorteil der grösseren Verschleissfestigkeit<br />

überwiegen.<br />

Konnten zu Beginn der Entwicklung dieser Reparaturverfahren<br />

etwelche Zweifel aufkommen, ob<br />

bei starken Wärmespannungen im Block nach<br />

einiger Zeit ein Lockern derselben sicher zu vermeiden<br />

ist, so haben die Erfahrungen keinen Grund<br />

zu solchen Befürchtungen gegeben. Auch der Wärmeübergang<br />

zwischen Buchse und Zylinder erfolgt<br />

einwandfrei, so dass heute selbst hochbeanspruchte<br />

Motoren mit ausgebuchsten Zylindern störungsfrei<br />

arbeiten. Haben diese Zweifel tatsächlich eine Zeitlang<br />

die Einführung dieser Buchsen bemmen können,<br />

so haben sie doch auch ihr Gutes gehabt, indem<br />

sie zu einer Parallelentwicklung führten, die<br />

sich indes durchaus nicht auf die Wiederherstellung<br />

verschlissener Zylinderlauf bahnen beschränkt, sondern<br />

zur Behebung aller Verschloißsehäden geeignet<br />

ist: Die Spritzverstählung! Darüber berichtet im<br />

Maschinenschaden, Heft 8, W. P. Leonhardt/Berlin,<br />

sehr eingehend, so dass jenen Ausführungen zu-<br />

»ammengefasst Raum gegeben wird:<br />

Als Werkstoff dient Stahldraht, der entweder<br />

autogen oder mit Hilfe des Flamironbogens geschmolzen<br />

und durch Pressluft auf die Zylinderwand<br />

gespritzt wird. Das Stahlgut, das in beliebiger<br />

Stärke, vorteilhaft aber unter 1 mm aulgespritzt<br />

werden kann, sitzt unbedingt sicher fest und sichert<br />

ao einen guten Wärmeübergang. Von besonderer<br />

Bedeutung wird diese Eigenschaft da, wo das Stahlgut<br />

in den Leichtmetallzylinder eingespritzt wird.<br />

Versuchsergebnisse von neutraler Seite bastätigen,<br />

dass die verschiedene Wärmeausdehnung der beiden<br />

Werkstoffe die Haftung der Spritzschicht nicht ungünstig<br />

beeinflusst. Das einfache Verfahren hat zudem<br />

alle Vorteile der eingezogenen Buchsen, so hohe<br />

Verschleissfestigkeit und Einhalten des Originalmasses<br />

der Zylinderbohrung bei Erneuerung der<br />

Laufflächen. Dadurch vereinfacht sich auch die<br />

Lagerhaltung sehr wesentlich, da nur noch Kolben<br />

mit Nenndürchmesser benötigt werden. Darüber<br />

hinaus kann die Verstählung durch Ausspritzen eine<br />

wahrscheinlich noch bessere Wärmeleitung, die völlige<br />

Unmöglichkeit einer Lockerung und — was<br />

gleichmässiger Ueberzug zwangsläufig hergestellt<br />

werden kann. Eine derartige Vorrichtung kann mit<br />

bis zu sechs Spritzpistolen gleichzeitig ausgerüstet<br />

werden, was das Verstählen eines Sechszylinders in<br />

einem Arbeitsgange erlaubt.<br />

Es wurde bereits kurz erwähnt, dass die Spritz-<br />

Vorstählung in ihrer praktischen Verwendung nicht<br />

auf die Wiederherstellung von Zylinderlaufbahnen<br />

beschränkt ist, sondern dass sie sich ebenfalls zur<br />

Erneuerung aller Teile eignet, die an ihrer Oberfläche<br />

dem starken Verschleiss unterliegen. So können<br />

angefressene Wellen, trockengelaufene Achsschenkel<br />

wie auch ausgelaufene Kugellagersitze<br />

durch die aufgespritzte neue Tragfläche wieder ,als<br />

vollwertigen Ersatz in Betrieb genommen werden,<br />

wobei in vielen Gebrauchsfällen nicht einmal eine<br />

Vorbehandlung notwendig ist. Das Spritzgut wird<br />

einfach auf die alte Oberfläche gespritzt und hiernach<br />

auf Nennmass überschliffen. Es hat sich gezeigt,<br />

dass solche ausgespritzten Zylinderlaufbahnen<br />

eine Oberflächenhärte von 300 Brinelleinheiten und<br />

eine Druckfestigkeit von über 100 kg/qmm aufweisen.<br />

Das.<br />

Neuer Diebschutz. Das immer aktuelle<br />

Problem des Automobilschutzes gegen Diebstahl<br />

hat eine interessante neue Lösung mehr<br />

gefunden, die wir oben im Bild wiedergeben.<br />

Eine der Funktionen der Schutzvorrichtung<br />

besteht darin, das Alarmsignal ertönen<br />

zu lassen, sobald die Klinke des Handbremshebels<br />

zum Lösen der Bremse betätigt<br />

wird, wenn nicht vorher ein geheim angeordneter<br />

Kontakt unterbrochen wurde. Mit<br />

einem Schlüssel lässt sich eine Sperrvorrichtung<br />

unter der Bremshebelklinke so verriegeln,<br />

dass ausserdem ein Lösen der Handbremse<br />

verunmöglicht ist. Versucht man bei<br />

eingeschaltetem Kontakt in die Verriegelung<br />

einzugreifen, so tritt das Alarmsignal ebenfalls<br />

in Funktion. Ein ähnlich durchgebildetes<br />

Schloss kann schliesslich auch als Schutz<br />

gegen unbefugtes Oeffnen von Limousinentüren<br />

verwendet werden, wobei dann das<br />

Alarmhorn wiederum in Tätigkeit tritt, wenn<br />

ein unbefugter Eingriff erfolgt.<br />

Bei der Konstruktion wurde grosse Sorgfalt<br />

darauf verwendet, dass selbst ein geschulter<br />

Dieb den Schutz nicht aufheben<br />

kann. Alle wichtigen Kabelleitungen sind in<br />

Stahlrohren verlegt, und statt des üblichen<br />

Signalhorns wird eine besonderes Alarmhorn<br />

auf der Wagenunterseite eingebaut. -y-<br />

Die Anordnung der neuen Diebetahlssich«rnnren.<br />

VwsmU*<br />

*«i.^<br />

No 94<br />

nke<br />

Blegen vernickelter Teile. Vernickelte Teile,<br />

die man aus irgendeinem Grund anders formen<br />

will, dürfen dazu nicht ohne weiteres<br />

erhitzt werden. Durch die Erhitzung würde<br />

der Nickelüberzug oxydieren und ganz unansehnlich<br />

werden. Die Erhitzung des Stückes<br />

ist jedoch dann ohne Schaden für den Nickelüberzug<br />

durchführbar, wenn man die vernickelten<br />

Flächen vorher mit dickem Oel bestreicht.<br />

Dieses Oel wird dann in der Hitze<br />

zuerst verkohlt und bildet einen schützenden<br />

Beschlag, der den Sauerstoff von der<br />

Nickeloberfläche abhält.<br />

at.<br />

Vorsicht beim nächtlichen Ueberhoien! Es<br />

gibt kaum gefährlichere Manöver beim Autofahren<br />

als das Ueberholen bei Dunkelheit.<br />

Schon das « Vortasten » hinter dem Vordermann,<br />

um zu sehen, ob die Strasse frei ist,<br />

muss mit grösster Vorsicht geschehen, wenn<br />

man nicht unangenehme Ueberraschungen<br />

erleben will. Bemerkt man auf der Stra&se<br />

kurz vor dem Ueberholen irgendein entgegenkommendes<br />

Licht, so unterlasse man das<br />

Ueberholen unbedingt. Es ist nämlich so gut<br />

wie unmöglich, die Entfernung eines entgegenkommenden<br />

Lichtes auch nur annähernd<br />

richtig abzuschätzen und seine Geschwindigkeit<br />

zu beurteilen. Ein Fehler, der hierbei gemacht<br />

wird, kann schwere Folgen haben. Also<br />

warten, bis die Strasse zum Ueberholen völlig<br />

frei ist !<br />

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men.<br />

.Für die serienmässige Verstählung von Zylindern<br />

ist .eine automatische Verstählungsmaschine<br />

entwickelt worden, die der Spritzpistole eine horizontale<br />

wie vertikale Streubewegung erlaubt, so dass<br />

die gesamte Fläche der Zylinderbohrung einwandfrei<br />

bespritzt werden kann. Der Zerstäubungsstrahl<br />

des flüssigen Metalles wird durch eine rotierende<br />

Düse in radialer Richtung abgelenkt, damit ein<br />

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Bern, Dienstag, 20. November <strong>1934</strong><br />

III. Blatt der „Automobil-Revue" No.94<br />

Anekdoten um „Hans<br />

Kleine Geschichten aus dem Leben Stucks.<br />

« Ich betrachte mich selbst! »<br />

Der silberne « Hans», der Weltrekordrennwagen<br />

von Hans Stuck wird zurzeit<br />

von der Auto-Union am Gapitol in Berlin<br />

ausgestellt. Dabei prangt ein Bild des Rennfahrers<br />

und die Tabellen seiner diesjährigen<br />

grossen Siege. Nun wollte sich einmal Hans<br />

Stuck die Meinung der Leute über einen<br />

Rennfahrer anhören. Er fuhr zum Capitol<br />

und mischte sich unter die Zuschauer. Aber<br />

sofort wurde er erkannt, und die Bewunderung<br />

und Autogrammjägerei der Jugend ging<br />

los. Damit war es also nichts.<br />

Am nächsten Tag fing es nun Hans Stuck<br />

schlauer an. Er hängte sich einen schwarzen<br />

Vollbart um, die Berliner sagen dazu «Biber<br />

», und ging wieder auf die Erkundigungsreise.<br />

So stand er mit dem Motto :• « Ich betrachte<br />

mich selbst» vor dem Schaufenster<br />

zwischen vielen andern und belauschte folgendes<br />

Gespräch. Ein junger Mann sagte zu<br />

seinem Nachbar : « Ooch, der Stuck, bei die<br />

Maschine fahre ick det doppelte. Der soll<br />

sich man nich so uffplustern mit di paar Rekorde.<br />

Det is janz leicht...» Da fiel der andere<br />

ein : < Wat du ? Jib man jarnich an.<br />

Dir wird ja schon in die Strassenbahn übel.<br />

Du willst besser fahren ? Du gehörst dafür<br />

von die Polizei einjesperrt...»<br />

In diesem Augenblick griff der b°bartete<br />

Hans Stuck in die erregte Debatte ein.<br />

Doch, Sie haben g-anz recht. Das ist ganz<br />

leicht. Der Stuck soll uns mal in der Maschine<br />

fahren lassen. Wie beide würden da<br />

glatt 500 Sachen fahren...» Das Hessen sich<br />

ietzt aber die Zuhörer nicht länger gefallen.<br />

Der populäre Fahrer sollte hier gelästert<br />

werden, das gaben die begeisterten Berliner<br />

nicht zu. Wütende Zurufe ertönten. « Lassen<br />

Sie sich man b'oss nicht Ihren Bart abreissen...»<br />

oder «Kiek doch, den lächerlichen<br />

Zwerg, der is wohl von jestern übrig jeblieben...»<br />

Ja, ein eifriges Mädchen musste<br />

auch ihrem Zorn Luft machen, und sie rief<br />

dazwischen : « Na, so ein dummer Biber ist<br />

mir noch nicht vorgekommen...»<br />

Da flüchtete Hans Stuck lachend in seinen<br />

Privatwagen, nahm den Bart ab und fuhr<br />

winkend davon. So verdutzte Oesichter hat<br />

der Vorübergehende lange nicht gesehen.<br />

Nun erkannten' alle den « dummen Biber ».<br />

Abergläubisch ?<br />

Ein Rennfahrer ist natürlich niclit abergläubisch.<br />

Auf keinen Fall. Ein Sportsmann,<br />

der im Zeitalter der Technik rasende Fahrten<br />

unternimmt, hat solche Schwächen nicht.<br />

Na ja, die Sache mit den geputzten Schuhen<br />

ist eben etwas anderes. Hans Stuck glaubt,<br />

dass er jedes Rennen verliert, wenn seine<br />

Schuhe geputzt worden sind. Zweimal sind<br />

sie in diesem Jahr zum Rennen geputzt worden,<br />

natürlich hat er beide Rennen verloren.<br />

d. h. er wurde « nur » Zweiter. Als er nach<br />

dem Rennen ausstieg, sah er seine Schuhe<br />

an und sagte nur: «Na. unser Mädchen<br />

kann sich freuen ! » — Seit dieser Zeit sucht<br />

Hans am Vorabend jedes Rennens einen<br />

sicheren Ort für seine Schuhe. Mal wird der<br />

Schrankkoffer verschlossen, eine andermal<br />

kommen die Schuhe in eine unbenutzte Kammer.<br />

Wehe, wer ihm noch einmal vorm Rennen<br />

die Schuhe putzt.<br />

Ja, die Zahlen sind auch ein besonderes<br />

Kapitel. Immer die 1 und die 0, sowie die<br />

Zahlen, die in der Quersumme zehn geben,<br />

bringen Glück. Aber es war auch wirklich<br />

immer so. Hat Hans Stuck die Zimmernummer<br />

46, macht in der Quersumme zehn, und<br />

die Startnummer 1, die Boxnummer 28, dann<br />

hat er das Rennen schon vorher sicher gewonnen.<br />

Aberglaube ? — Um Gotteswillen.<br />

Angst ?<br />

Viele Menschen glauben, dass ein Rennfahrer<br />

in seinem rasenden Rekordwagen<br />

doch Angst haben musste. Das kommt niemals<br />

vor, aber etwas anderes kann passieren.<br />

Hans Stuck musste wegen eines Motordefektes<br />

in Spanien beim Rennen aufgeben.<br />

Nun lag er mitten auf der Strecke und wollte<br />

doch, gerne für Prinz Leiningen den Auto-<br />

Unionwagen weiter fahren. Wie aber zum<br />

Auswechselplatz kommen ? Er schrie nach<br />

einem Pferd. Endlich kam dafür ein Taxi angefahren.<br />

Stuck sprang hinein und gab sein<br />

Ziel an. Doch was geschah ?<br />

Wie ein Rasender sauste der Taxi los zum<br />

Startplatz, Hans Stuck fürchtete für den Wagen.<br />

Eine Weltrekordfahrt ist nichts gegen<br />

die Musterleistung jenes Taxichauffeurs gewesen,<br />

erklärte später Hans, er hätte in seinem<br />

Leben noch nie in einem Auto solche<br />

Angst gehabt, wie auf dieser Fahrt. Stuck<br />

kam zur, Zeit an und wechselte aus. Aber er<br />

gab zu : «In einem Rennen möchte ich diesen<br />

feurigen Taxichauffeur nicht als Gegner<br />

haben, da würden wir alle weit zurückbleiben...<br />

»<br />

Das silberne Thermometer.<br />

Im Hause Stuck hängt ein grosses Badethermometer,<br />

das bis 60 Qrad zeigt und<br />

neuerdings versilbert wurde. Damit hat es<br />

folgende Bewandnis. Beim Grossen Preis<br />

von Deutschland hatte Stuck zwei Minuten<br />

Vorsprung und hatte nur noch drei Runden<br />

zu fahren. Als er beim Auswechselplatz vorbeiraste,<br />

gab er dort das schlimmste Zeichen,<br />

das vereinbart worden war. Er zeigte<br />

mit den Daumen nach unten. Grosse Bestürzung<br />

im Stall der Auto-Union. Das hiess:<br />

« Ich gebe gleich auf, das Wasser kocht! »<br />

Dr. Porsche war entsetzt, das war ganz ausgeschlossen,<br />

vor zwei Runden war neues<br />

Wasser in den Kühler gekommen. Sollte<br />

Stuck jetzt im letzten Augenblick aufgeben?<br />

Kochte das Wasser wirklich, dann musste er<br />

es. Als er bei der nächsten Runde mit verbissenem<br />

Gesicht angerast kam, hielt man<br />

ihm am Stall eine schwarze Tafel raus:<br />

« Weiterfahren ! » Stuck raste.<br />

Die letzte Runde kam. Stucks Gesicht<br />

zeigte, soviel man vom Stall aus in dem<br />

Tempo erkennen konnte, « Ihr werdet's ja<br />

erleben. Es kann sich nur noch um Sekunden<br />

handeln, dann geht der Wagen in die<br />

Luft...»<br />

Doch er fuhr als Sieger durchs Ziel. Alles<br />

stürzte an den Wagen. Er war vollkommen<br />

in Ordnung. Doch Hans Stuck behauptete<br />

steif und fest, das Wasser habe gekocht.<br />

Endlich fand sich die Lösung. Das Wasserthermometer<br />

hatte sich bei der Rekordfahrt<br />

Dem bereits rühmend erwähnten «Bordbuch<br />

eines Verkehrsfliegers» von Walter Ackermann,<br />

der unsern Lesern kein Unbekannter ist, entnehmen<br />

wir zur Probe noch die folgende spannende<br />

Episode. (Verlag Fretz & Wasmuth AG.,<br />

Zürich.)<br />

Es war im Juli. Am siebenten Tage, seit aus<br />

wolkenlosem Himmel eine weissglühende Sonne auf<br />

Mitteleuropa herunterbrannte.<br />

Eine halbe Stunde Dntergrundfahrt durch die<br />

ausgeglühten Steinschächte Berlins brachte mich<br />

auf den Flugplatz in Tempelhof. Es war Mittag.<br />

Ueber der weiten Rasenfläche des Flugfeldes lag<br />

ein Flimmern und "Wogen, das Platzende verschwamm<br />

in zitternden Wellen. Die letzte Wolkenfaser<br />

war vom Sonnenglast verzehrt. Die Winde<br />

schliefen. Müde klirrten die Werkzeuge in den<br />

groesen Flugzeughallen. Der Hallenchef winkte<br />

mich in seinen Glasverschlag und zeigte mir sein<br />

zerplatztes Thermometer. Wir sprachen davon, wie<br />

das nun eigentlich noch werden solle mit der Hitze<br />

in diesem Jahre. Ich drückte mich den Schatten<br />

entlang auf die Wetterwarte. Wahrscheinlich waren<br />

schon wieder Rekordtemperaturen registriert<br />

worden. Der Meteorologe vom Dienst sass mit aufgekrempelten<br />

Hemdärmeln vor seiner Uebersichtskarte.<br />

Er hatte Schweissperlen auf der Stirn, aber<br />

sonst sah er für die knallende Hitze sehr munter,<br />

sogar verdächtig munter aus. «Dicke Luft auf<br />

Ihrem Kurs», begrüsste er mich. Ich wusste genug.<br />

Einmal musste dieses Wetterchen ja umfallen.<br />

Wir beugten uns über die Wetterkarte, auf der<br />

die letzten Meldungen eingetragen waren. Im Westen<br />

war ein dicker grüner Streifen eingezeichnet,<br />

der sich in der Gegend des mitllnrcn Rheintales<br />

über eine Lange von zweihundert Kilometer hinzog.<br />

" «Es ist eine schwere Sache im Anrollen>, sagte<br />

der Wetterfrosch, während er mit dem Zeigefinger<br />

den grünen Schraffen entlangfuhr. «Hier hat die<br />

Front um elf Uhr gelegen. Sie zieht mit etwa<br />

fünfzig Stundenkilometer West-Ost. Die Stationen<br />

melden plötzlichen Druckfall und Böen bis zu<br />

25 Meter pro Sekunde. Es ist eine Gewitterwalze<br />

von grösstem Format, mit viel Feuerwerk und allem,<br />

was dazu gehört.> Ich griff zum Telephon,<br />

verband mit der Endbuchung und fragte, was für<br />

die Expreßstrecke gemeldet sei. Strecke 12 habe keine<br />

Passagiere, hiess es, nur etwa 70 kg Post und 50 kg<br />

Fracht. Keine Passagiere — das war wichtig, danach<br />

richtete sich mein Kampfplan. Also keine<br />

Zwischenlandung. Kein zeitfressendes Abwarten am<br />

Boden! Zuendeführung des Kurses! Die Walze wird<br />

zuerst einmal angeflogen und dann zugesehen, was<br />

sich tun lässt! Unseren Berechnungen nach musste<br />

die Front in etwa drei Stunden westlich vom Thüringerwald<br />

stehen. Um diese Zeit würde ich das<br />

Gebirge gerade hinter mir haben, und durch Ausbiegen<br />

nach Osten sollte es möglich sein, in<br />

flacherem Gelände die seitlichen Ausläufer der<br />

Walze zu durchfliegen. Schlimmstenfalls würde<br />

ich ja immer noch die Möglichkeit haben, umzudrehen,<br />

vor der Front davonzulaufen und mich auf<br />

dem nächsten Zwischenlandeplatz hinzusetzen. So<br />

dachte ich mir das wenigstens. Versuchen könne<br />

ich es ja, meinte der Meteorologe, aber ich müsse<br />

mich beeilen, damit ich vor der Gewitterfront über<br />

den Thüringerwald hinwegkomme. Denn, wenn diese<br />

Walze erst einmal auf das Mittelgebirge krache,<br />

gelöst und zeigte nicht etwa die Wassertemperatur<br />

an, sondern die Motorhitze. Und<br />

das war weitaus mehr als 100 Grad. Zur<br />

Belohnung schenkte man ihm das Badethermometer,<br />

Hess es versilbern und grub folgenden<br />

Spruch ein : « Es zeigt nicht über<br />

60 Grad — auch wenn es noch so heiss —<br />

und kocht das Hänschen nicht privat —<br />

kocht nichts beim Grossen Preis ! H. K. S.<br />

99<br />

Gewitter aus Westen!"<br />

Von Walter Ackermann.<br />

würde die Hölle los und kein Umfliegen mehr möglich<br />

sein. «Es scheint ein unheimliches Ding zu<br />

sein, was da anrollt.><br />

Und noch einmal beugten wir uns tief über die<br />

Wetterkarte und starrten auf die grünen Schraffen,<br />

auf die vielen gezackten Pfeile, auf die kleinen<br />

Windßtriche, die alle wie winzige, flatternde Fähnchen<br />

nach Westen zeigten<br />

Es ging sich wie auf Filzsohlen auf der glühheissen,<br />

weichgekochten Teerung vor den Flugzeughallen.<br />

Schweisstriefende Monteure verluden<br />

Postsäcke und Frachtstücke in meine Maschine. Ich<br />

stieg in den Führersitz. Draussen öffnete einer<br />

den Hahn der angeschlossenen Pressluftflasche, der<br />

Propeller machte zwei zischende Umdrehungen, und<br />

polternd sprang der vierhundertpferdige Motor an.<br />

Der Flugleiter gab das Startzeichen. Ich schob<br />

den Gashebel nach vorn. Aber die Maschine rührte<br />

sich nicht von der Stelle. Sie krallte sich am Boden<br />

fest, als ängstige sie sich vor der Ferne, als wittere<br />

sie unbekannte Gefahr. Ich musste fasst Vollgas<br />

geben, bis sich die festklebenden Räder vom weichen<br />

Teer losrissen. Dann sauste die Maschine über<br />

steinharten, ausgedörrten Rasen. Schwer nur Hess<br />

sie sich abheben, mühsam arbeitete sie sich in der<br />

schlecht tragenden Luft an Fabrikschloten und<br />

Kirchtürmen vorbei über dem Häusermeer hoch.<br />

Ich musste rasch Höhe gewinnen, damit der Motor<br />

in der Gluthitze über dem Boden nicht zu kochen<br />

begann. Wenige Minuten nach dem Start hatte ich<br />

schon 70 Grad auf dem Kühlwasser.<br />

Hart schlugen die Sonnenböen von unten herauf.<br />

Ich hing über den südwestlichen Vororten<br />

Berlins, überflog Kanäle, Eisenbahnlinien, Gärten<br />

und Villenquartiere. Der Wannsee war von Hunderten<br />

weisser Nußschalen wie von Papierschnitzeln<br />

bestreut, am Strand lagen die Menschen zu Tausenden,<br />

wie Maden auf gelbem Sand.<br />

Mein Wasserthermometer kletterte unaufhörlich.<br />

Ich war noch keine 1000 Meter hoch, als es schon<br />

85 Grad zeigte. Die Aussentemperatur hatte noch<br />

kaum abgenommen. Der Oeldruck sank, das siedende<br />

Oel rann wie Wasser durch die metallenen Gedärme<br />

des Motors.<br />

Heiss und stickig schlugen die Auspuffgase in<br />

den Führersitz. Unter mir dehnte sich in flirrendem<br />

Sonnenglast eine Ebene, die sich am Horizont in<br />

Schalter mit 4-5facher<br />

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Die Magd des Jürgen Doskocil.<br />

Roman von Ernst Wiechert.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt)<br />

Da er nicht, wie erwartet, aus der Tür<br />

seiner Hütte kam, sondern mit seinen lautlosen<br />

Schritten um die Ecke des Hauses herum<br />

unter sie trat, wich das Mädchen mit<br />

einem leisen Schrei vor der grauen Gestalt<br />

zur Seite, die unheimlich aus der unheimlichen<br />

Erde mit einem Male da war.<br />

«Habt nicht Angst», sagte er, «ich war bei<br />

der Ziege... sie war im frischen Klee.»<br />

«Ja», sagte der Schneider, «hier ist also<br />

der Glatzkopf. Sieh dir mal seine Nase an.<br />

Er will zum Vetter im Wald. Er wird gleich<br />

.Bruder' zu dir sagen. Und ausserdem hat<br />

er eine Tochter, die lacht, wenn der Tod ihr<br />

im Genick sitzt. Du wirst sie mal hinbringen<br />

zu ihrem .Vetter'. Aber zuerst will ich rüber<br />

zu den Fröschen.»<br />

Jürgen sah still von einem zum andern,<br />

nur an dem Mädchen sah er vorbei. «Wo ist<br />

es?» fragte er GrotJohann.<br />

«Ich werde ihn übersetzen», entschied er<br />

dann. «Setzt euch ein bisschen an den Herd<br />

solange.» .<br />

Sie sahen ihm nach, wie er den Kahn durch<br />

die Strömung stiess. Das Wasser war weisslich<br />

und blind, wo die Milchstrasse sich spiegelte.<br />

Nur die Ränder lagen schwarz zu<br />

beiden Seiten. Die jungen Birken rochen betäubend,<br />

und alles sah aus, als habe noch<br />

nie eines Menschen Stimme von Ufer zu Ufer<br />

gerufen. «Es ist wie in Amerika», sagte Grotjohann<br />

nachdenklich.<br />

Als Jürgen wiederkam, war die Tür der<br />

Hütte offen, und er ging schnell zum Ziegenstall,<br />

um noch einmal nach dem kranken<br />

Tier zu sehen, bevor er die lange Fahrt begann.<br />

«Es geht ihr besser», sagte die dunkle<br />

Stimme des Mädchens, «ich denke, dass du<br />

ruhig sein kannst.»<br />

Sie kniete neben dem Tier nieder und<br />

wendete ihren Kopf über die Schulter zu<br />

ihm hinauf. Er sah, dass sie etwas frisches<br />

Laub gepflückt hatte und dass das Tier die<br />

Blätter aus ihrer Hand frass.<br />

«Eine gesegnete Hand hast du», erwiderte<br />

er und musste inmitten des Satzes lauter<br />

sprechen, damit seine Stimme nicht zitterte.<br />

«Drei Stunden habe ich mich gequält, und<br />

nun kommst du und alles ist gut.»<br />

«Es liegt nicht an meiner Hand... du hattest<br />

sie eben schon durchgebracht.»<br />

«Aber nicht jeder wäre gleich in den Stall<br />

gegangen... und müde bist du ja auch...»<br />

Sie beugte sich wieder über das Tier,<br />

streichelte einmal über das feuchte Fell und<br />

stand dann auf. Er trat schnell zurück und<br />

schloss dann umständlich die Stalltür. Aber<br />

einmal musste er sich doch umdrehen. Der<br />

Himmel war schon rötlich über dem Walde,<br />

und er fühlte, dass das Licht schonungslos<br />

in sein Gesicht fiel. Auch konnte er nicht<br />

vermeiden, dass sie ihn ruhig und prüfend<br />

ansah.<br />

«Zum Besuch geht ihr?» fragte er, das<br />

Band an seinem Kahnschlüssel ohne Not<br />

aufbindend. «Er hat euch nicht gut geführt...<br />

ich meine... für euch... er hatte nur gedacht,<br />

nach Hause zu kommen ...»<br />

Er verstummte in ihrem Lächeln.<br />

«Gut hat er uns geführt», erwiderte sie<br />

nach einem spielerischen Schweigen lächelnd.<br />

«Nein, es ist kein richtiger Besuch, nach<br />

Amerika gehen wir...»<br />

Nun sah er sie an, und in seinen schweren<br />

müden Tieraugen lag der Schreck eines<br />

Kindes, dem ein Spielzeug über den Bootsrand<br />

fällt.<br />

Sie sah zur Seite, über das Wasser hin,<br />

auf dem die ersten Vogelstimmen erwachten.<br />

Es sah aus, als stehe sie schon an Bord<br />

eines Schiffes. «Ja... Mormonen sind wir»,<br />

fügte sie hinzu.<br />

«Das ist ein Glaube?» fragte er bedrückt.<br />

«Ja...»<br />

' Als sie in die Hütte traten, schrak der<br />

Kätner aus dem ersten Schlaf empor. «Im<br />

Walde, Bruder...», murmelte er, «mehr<br />

nach Osten...»<br />

«Ihr könntet erst schlafen», sagte Jürgen.<br />

«Es ist nicht gut auf dem Wasser ietzt. Der<br />

Nebel ist noch da. Ich bringe euch dann hin.><br />

Sie nahmen es beide dankbar an, und Jürgen<br />

schüttete noch ein Lager neben dem<br />

Herde für Grotjohann auf. Er schlief schon,<br />

als Jürgen sich noch einmal umsah, ob nichts<br />

vergessen sei.<br />

«Und du?» fragte das Mädchen.<br />

«0... ich habe viel Platz nebenan... und<br />

ich schlafe nicht viel. Decke dich gut zu und<br />

ruhe deine Füsse aus.»<br />

«Ganz allein lebst du?» fragte sie und<br />

legte das Kopftuch ab.<br />

«Ja... aber es macht nichts aus., auch<br />

im Walde leben sie allein.»<br />

Dann ging er leise hinaus.<br />

Das Wasser schimmerte schon rötlich,<br />

und die Taucher riefen hell und durchdringend<br />

stromauf im See. Ein warmer Tag<br />

würde es werden, und das Heu konnte hereingebracht<br />

werden. .Amerika ...', dachte er,<br />

,das ist hinter der Welt...'. Er ging noch<br />

einmal in den Stall, legte die Hand auf das<br />

Fell des Tieres, das nun trocken und warm<br />

war, und schlief dann zwei Stunden im<br />

Schuppen. Als er die Decke näher heranzog,<br />

fühlte er einen Hobelspan zwischen seinen<br />

Fingern. ,Sie war nicht da', dachte er noch,<br />

.neben dem Herd... und nun schläft er da,<br />

der Mormone... vielleicht wird es nun gut<br />

sein...'<br />

(Fortsetzung folgt.)


äunlichem Dunst verlor. Gelbgebrannte Felder<br />

und blassgrüne Wiesen wechselten mit grossen,<br />

schwarzen Waldflecken. Matt schimmerte da und<br />

dort ein See oder ein Flussband herauf. In zweitausend<br />

Metern kam ich endlich über die Dunstsohicht<br />

hinaus. Die Luft hatte in dieser Höhe noch<br />

eine Temperatur von 25 Grad. Doch konnte sich<br />

der heisse Motor jetzt etwas erholen. Die Luft<br />

wurde ruhiger. Und der bis jetzt graublaue Himmel<br />

wurde tiefblau. Weithin breitete sich die flache<br />

Erde unter mir. Kein Lüftchen war mehr am<br />

Steuer zu spüren. So weit das Auge reichte, war<br />

kein Wölkchen- zu sehen. Wieder wölbte sich über<br />

mir dieselbe glasklare Himmelskuppel, die sich nun<br />

schon den siebenten Tag über Mitteleuropa spannte.<br />

Man konnte es sich nicht vorstellen, dass es da<br />

irgendwo im Westen anders sein sollte. Es schien<br />

unwahrscheinlich, dase es nachtschwarze Wolkentürme<br />

geben sollte, die wie Trommelfeuer heranwüteten.<br />

Nach einer Stunde war ich über Leipzig, hatte<br />

einen Viertel der Strecke hinter mir. Das Gelände<br />

begann anzusteigen, wurde unregelmässig und hökkerig.<br />

Am Horizont tauchten die schwarzen Kämme<br />

des Thüringerwaldes auf. In drei Viertelstunden<br />

würde ich darüber hinweg sein. Noch wölbte sich<br />

über mir die glasklare Kuppel, noch war nirgends<br />

die Spur einer Wolke zu sehen Ich dachte mir,<br />

dass die sagenhafte Gewitterfront weit im Westen<br />

stehengeblieben war, dass sie sich wahrscheinlich<br />

zu Tode gelaufen und in kleine, harmlose Kracher<br />

aufgelöst hatte.<br />

Minute um Minute tickte ab. Zweitausendfünfhundert<br />

Meter hoch zog meine Maschine über in<br />

Sonnenbrand flirrendem Land unbehindert ihre<br />

gleichmässige Bahn nach Südwesten. Der Baldachin<br />

der Tragfläche schirmte den Pilotensitz ab* unsichtbar<br />

stand der Sonnenball über mir. Der Horizont<br />

versank im Dunst Langsam, ereignislos sank die<br />

Zeit in das Dröhnen des Motors. Plötzlich wurde<br />

ich aufmerksam. Ich wusste im Augenblick nicht,<br />

durch was, und erst nach einer Weile merkte ich,<br />

dass es am Licht lag. Die Sonne schien anders zu<br />

gleissen. Der Dunst über den Gebirgszügen vor mir<br />

wurde stärker, wuchs, verdichtete sich zu Schatten.<br />

N'ach sieben Tagen in wolkenlosem Sonnenglast<br />

war da urplötzlich wieder einmal Schatten, ungewohnter,<br />

unheimlicher Schatten. Er war da, stieg<br />

von einem Augenblick zum andern hinter den Kämmen<br />

der Waldgebirge hervor. Noch waren es nur<br />

Schatten — doch sie wuchsen und wuchsen —<br />

schlössen schon den ganzen westlichen Horizont ab.<br />

Ungreifbar, nur ein Zeichen, dass dort hinter jenen<br />

Kämmen etwas anders war, dass dort etwas geschah.<br />

•<br />

Das also schien sie zu sein, die Gewitterfront.<br />

Wenn sie jetzt schon vor dem Gebirge lag, musste<br />

sie viel schneller /iehnn, als wir uns das in Berlin<br />

gedacht hatten. Doch lag links von mir offenes,<br />

sonnenbestrahltes Gelände, noch war der Weg nach<br />

Osten frei. Ich drehte von meinem südwestlichen<br />

Kurs nach Süden ab. Vielleicht gelang es mir noch,<br />

über die flacheren östlichen Kämme hinwegzukommen,<br />

bevor sie unter Trommelfeuer lagen.<br />

Der Schatten mir zur Seite wurde zur Wand,<br />

und die Wand zur Wolkonmauer. die hoch über<br />

mich hinauswuchs. Schwarzgraue Walzen, Ballen<br />

und Türme schoben sich übereinander, bäumten sich<br />

über den Gebirgskämmen auf. bis zu drei- bis viertausend<br />

Meter. Ich mueste aus meiner Höhe herunter,<br />

musste versuchen, dicht über dem Boden die<br />

östlichen Ausläufer der Walze zu durchstossen. An<br />

ein Umfliegen war nicht zu denken, schon hatte<br />

ich südöstlichen Kurs, und immer noch stand mir<br />

die himmelhohe Wand zur Seite, rücke näher, schob<br />

sich vor meinen Augen mir über den Weg. Nur<br />

noch schräg hinter mir war ein Streifen offener<br />

Himmel.. Wie unter Scheinwerferbeleuchtung lag<br />

das Stück Land dort im Sonnenlicht. Auf Halbgas<br />

pfiff ich abwärts, dem bleifarbenen Boden zu. Die<br />

Luft war unbewegt und tot. Noch spürte ich am<br />

Steuer keinen Hauch von der dicht vor mir liegenden<br />

Front<br />

In der Wolkenwand sah ich die ersten Strahlen<br />

zucken. Wie aufblitzende Blattrippen durchjagten<br />

sie das Grau. Ich war jetzt nur noch wenige hundert<br />

Meter hoch. Da sprangen mich jäh die ersten<br />

wilden Böen an. Es beginnt. Auf den Strassen<br />

fegen gelbe Staubschlangen heran, die Baumwipfel<br />

legpn sirh um und biegen sir.h mir Pnt?egfn.<br />

Ich sah inmitten einer flachen Einsattelung die<br />

Häuserreihen<br />

wusste. dass westlich davon der winzige Flugplatz<br />

einer lokalen Luftverkehrslinie las. Ich strich tief<br />

darüber hinwog, wollte mir für alle Fälle seine genaue<br />

Lage einnrägen. Der pralle Windsack stanJ<br />

wagrecht am Mast. Aus dem hölzernen Schuppen<br />

rannten Monteure, die eilig versuchten, ein Landekreuz<br />

auszulegen. Aber ich dachte nicht an eine<br />

Landung. Ich hatte ja kpine Passagiere an Bord,<br />

hatte keine Verantwortung für andere. Und von<br />

Gewittern wusste ich damals noch sehr wenig. Ich<br />

hatte mich bis ietzt erst mit etwa zwei Dutzend<br />

grösseren und kleineren Sachen herumgeschlagen.<br />

Ich sah eine Einbuchtung in dem flascbenfarbenen<br />

Wolkenwust, vermutete eine Bresche und steuerte<br />

darauf zu. Schwarze Walrlkämme lagen vor mir<br />

Eine Regenwand stand dahinter, die aussah, als<br />

fiele schwarzer Sand aus den Wolken. Die Blitze<br />

jagten einander jetzt. Ich stemmte mich auf dem<br />

Seitensteuer hoch und visierte über den Windschutz<br />

hinweg. Ein plötzlicher Schmerz Hess mich<br />

den Kopf ducken. Es war, als wäre mir eine<br />

Handvoll feiner Kies ins Gesicht geschleudert worden.<br />

Ich war im ersten Regenschleier.<br />

Dann kamen Böen, die mich vom Sitz hochrissen<br />

und die metallenen Flügel erzittern Hessen. Das<br />

war mir nichts Neues. Als ich aber durch das<br />

Brüllen des vierhundertpferdigen Motors die Donnerschläge<br />

krachen hörte, wurde ich stutzig. Und<br />

als links und rechts von mir Kugelblitze wie Feue-<br />

Michael Davis — der<br />

Rätselvater<br />

Zehn Jahre Kreuzworträtsel.<br />

Still und im Rahmen des ihm zukommenden<br />

Platzes in der «Morning Post» hat man<br />

vor einigen Tagen den 10jährigen Geburtstag<br />

des Kreuzworträtsels gefeiert, indem<br />

man das erste Kreuzworträtsel der Welt<br />

nochmals den Lesern zur Lösung vorsetzte.<br />

werkraketen hochschössen, wusste ich plötzlich,<br />

dass ich da an eine Sache geraten war, wie ich<br />

sie noch nie erlebt hatte.<br />

Und jetzt ging alles sehr schnell. Ich wollte<br />

heraus — musste zurück. Ich rise die Verwindung<br />

herum und trat mit voller Wucht ins Seitensteuer.<br />

Aber da war mit einemmal rund um mich her<br />

Finsternis. Tobende, wasserspeiende Finsternis, die<br />

von zuckenden Lichtschlägen durchblendet wurde.<br />

Es kamen Böenstösse, die so stark waren, dass sie<br />

mir für Sekunden die Maschine aus der Hand rissen<br />

und sie steuerlos hin und her warfen. Das<br />

Brüllen des Motors ging in ein wildes Rohren über,<br />

das manchmal plötzlich abriss, wenn die unheimlichen<br />

Schläge die Leitungen durchzitterten. An<br />

das, was nun folgte, kann ich mich nicht genau<br />

erinnern. Ich weiss auch nicht, ob es drei oder<br />

sechs Minuten gedauert hat. Ich weiss nur noch,<br />

dass jetzt ein wüstes Kurven losging, ein verzweifeltes<br />

Hakenschlagen vor sekundenschnell in Regenfluten<br />

auftauchenden Hängen. .Fallböen liessen<br />

mich in Bodennähe sacken und gleich darauf warfen<br />

mich wütende Stösse in Wolkenfetzen. Ich<br />

drehte zwischen Waldhängen im Kreise, riss die<br />

Maschine über Baumwipfeln hoch, sprang dicht<br />

über Kämme hinweg.<br />

Bis zwischen Wolkenblei und Regenfluten die<br />

Sicht um ein Winziges besser wurde. Bis der Soden<br />

ebener wurde und ich über Felder kam. Hausdächer,<br />

Strassenzüge tauchten unter mir auf. Es<br />

war die Stadt. Die Stadt mit dem Flugplatz im<br />

Westen.<br />

Ich drehte bei und flog dicht über dem Boden<br />

in Richtung des Platzes. Ich suchte im Kreiee,<br />

hatte ihn verpasst. Vor schwarzen Waldkämmen<br />

musste ich wieder kehrtmachen. In flutendem<br />

Regen sah ich nur ein paar hundert Meter weit.<br />

Ich flog zurück, bis ich wieder über Hausdächern<br />

war, nahm nochmals Richtung. Nach zwei Minuten<br />

sah ich schräg vor mir die Holzschuppen.<br />

Als ich in einer Kurve gegen den Wind beidrehte,<br />

waren sie schon wieder fast im Regen verschwunden.<br />

In unbändigen Sätzen sprang die Maschine<br />

über den kleinen Platz, blieb dicht vor einem Waldrand,<br />

im Winde sehwankend stehen. Dann hörte<br />

ich nur noch heulenden Wind, polternden Donner<br />

und Regengeprassel auf dem Tragdeck.<br />

Nach einer Stunde war ich wieder in einem<br />

gelben Himmel unterwegs. Manchmal überflog ich<br />

hochflutende, weißschäumende Wildbäche und Stellen<br />

verwüsteten, zerknickten Waldes.<br />

Spät in der Dämmerung fassten die Räder den<br />

Rasen des Endflughafens. Am nächsten Mittag war<br />

ich wieder in Berlin.<br />

Man kann sich denken, dass diese das Rätsel<br />

nicht so flüchtig im Cafe oder vor dem<br />

Arbeitsbeginn, sondern wohl still zu Hause<br />

bei einer guten Tasse Kaffee gelöst haben,<br />

und somit dem Kreuzworträtsel und seinem<br />

Erfinder alle Ehre antaten.<br />

Michael Davis — so verrät die «B.Z.» —<br />

heisst der Rätselvater. Er teilt das Schick-<br />

Worten herumgeschlagen, so unterrichtete<br />

ihn Michael Davis über 4680 wissenswerte<br />

sal aller Erfinder: man vergisst sie, manThemen, die mit den gesuchten Namen verbunden<br />

waren, seien sie nun geographischer,<br />

kennt sie nicht. So ist es an der Zeit, jetzt<br />

nach zehn Jahren unentwegten LÖsens. diesem<br />

Wohltäter der Menschheit einen Ruhcher<br />

Art. Man wird einem solchen Men-<br />

politischer, philosophischer oder sonst welmeskranz<br />

zu flechten. Denn : was Michael schen dann nicht absprechen können, dass<br />

Davis für den gesamten Erdball tat, wird er nunmehr über einen hohen Grad, von Allgemeinbildung<br />

verfügt. Und an diesem Men-<br />

ihm selbst wohl auch bis zu einem gewissen<br />

Grade vprbortren eeb'ieben sein<br />

schen ist es, Michael Davis zum 10jährigen<br />

Gewiss, man löste schon früher Rätsel. Jubiläum seinen lauten oder stillen Dank abzustatten.<br />

Aber mit dem Kreuzworträtsel wurde eine<br />

gewisse Industrie geschaffen. Man braucht<br />

zur Schaffung dieser Rätselform nicht die<br />

Anmut der Poesie einzubeziehen. sondern<br />

man schafft nach graphischen Richtlinien<br />

und einem grossen Lexikon. Man hat sich<br />

nur die Mühe zu machen und die Mühe<br />

wird belohnt. Denn die Menschheit wird anscheinend<br />

dieser Art des Rätse'lösens nicht<br />

müde. Wenn solch eine Beschäftigungsart<br />

zehn Jahre überdauert, so kann man ja nicht<br />

mehr von einer Modeerscheinunor sprechen.<br />

Vielmehr bereitet es dem Menschen immer<br />

unt°n nach oben gelesen » — als richtig bestqfM<br />

wird.<br />

7udem ist das Kreuzworträtsel zum Prüfstein<br />

der besseren Schu'bi'flung geworden.<br />

Der Mangel an Kenntnis, welcher F'u^name<br />

mit « s » anfängt, e'n « r » in der Mitte hat<br />

und mit «e» aufhört kann in gewissen<br />

kreuzwort-gewitzten Kreisen ein Achselzucken<br />

und berechtisrten Zweifel an der gesellschaftlichen<br />

Bildungsstufe aufkommen<br />

lassen.<br />

Degustez l'aperitif<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> -<br />

Anderseits ist man Michael Davis indirekt<br />

zu Dank verpflichtet, wenn man durch das<br />

Fabrikat eines seiner Filialunternehmer erfährt,<br />

dass die Alanen ein sarmatisches Reitervolk<br />

sind, was einen wieder dazu animiert,<br />

unter « s » festzustellen, dass Samara<br />

als Stadt an der Wolga liegt. Dass anderseits<br />

Antisthenes der Begründer der Kynischen<br />

Schule war, trägt natürlich auch zur<br />

Bereicherung des Allgemeinwissens bei.<br />

Angenommen, ein durchschnittlicher Rätsellöser<br />

löst pro Woche drei Kreuzworträtsel,<br />

so sind das 156 Rätsel im Jahr. Zehn<br />

Jahre besteht ietzt die Kreuzwortsitte, so<br />

dass er also 1560 Rätsel gelöst hat. Nimmt<br />

man ferner an, er hat sich, damit das Rätsel<br />

aufgeht, mit je drei bis dahin unbekannten<br />

Der Tagesfilm<br />

Nadelstiche in die Nase der Statue des Hei.<br />

Hgcn Guirec.<br />

Der Heilige Guirec gilt in der Bretagne als<br />

ein Beschützer und Helfer der Liebenden.<br />

Wenn ein Mädchen inbrünstig zu ihm betet<br />

und — nach alter Tradition — mit einer Nadel<br />

in die Nase sedner Statue sticht, so erhört<br />

er ihre Wünsche und hilft ihr, einen<br />

Ehegefährten zu finden. Dieser Nadel-Brauch<br />

wieder sichtliche«; Vergnügen, durch die unlösbaren<br />

Rätsel des Leben«; gemartert und an die Symbolkraft der Nadel.<br />

ist wohl eine Abart des alten Volksglaubens<br />

enttäuscht hier^twas vorzufinden, was un-<br />

gelöst werden kann und auch noch von Ploumanach, in dem die Legenden die-<br />

Die bretonischen Mädchen des Gebietes<br />

einer kloinen Stadt vor mir. Ichbedingt<br />

donrjelt — « von oben nach unten und vonses uralten Granitlandes ihre Kraft unvermindert<br />

erhalten haben, scheinen dem Heiligen<br />

Guirec besonders zugetan zu sein. Sie<br />

haben so häufig und ausgiebig die Nase des<br />

steinernen Standbildes ihres Heiligen gestochen,<br />

dass von ihr nicht mehr viel übrig geblieben<br />

ist. Das Gesicht des Heiligen Guirec<br />

ist entstellt und seine Statue muss eine neue<br />

Nase erhalten.<br />

Das ist aber nicht das erstemal in<br />

der Geschichte des Heiligen. Zuerst hatte<br />

er nur ein Holzstandbild in Ploumanach.<br />

«Das Fähnlein der sieben Aufrechten».<br />

Gottfried Kellers berühmte gleichnamige Erzählung<br />

wird zur Zeit verfilmt. Unter der Reaie yon<br />

Frank Wysbar wurden in Freiburg anlässlich des<br />

eidg. Schützenfestes und später in der Umgebung<br />

von Rapperswil die Aussenaufnahmen gedreht. Zur<br />

Zeit wird noch im Atelier gearbeitet. Der Film hat<br />

folgende Besetzung: Heinrich George, Karin Hardt,<br />

Albert Lieven, Paul Henckels, Lotte Spira, Franziska<br />

Kinz und Käthe Haack.<br />

«30 Jahre Weltgeschichte».<br />

Die Fox-Film hat ein neues Filmwerk fertiggestellt:<br />

«30 Jahre Weltgeschichte». Der Film erweckt<br />

die verlaufene Spanne Zeit von der Jahrhundertwende<br />

bis zum heutigen Tage nochmals zum<br />

Leben. Ein Zeitalter sieht darin sein Schicksal in<br />

VA Stunden vorüberrasen. Die Zusammenstellung<br />

besorgte Laurence Stallings. Sprecher ist Carl de<br />

Vogt.<br />

«Der Kosak und die Nachtigall».<br />

Jarmila Novotna wurde für die Hauptrolle in<br />

der Verfilmung des bekannten Romanes «Der Kosak<br />

und die Nachtigall> verpflichtet. Mit den Aufnahmen<br />

dieses musikalischen Grossfilmes wird<br />

noch in diesem Monat unter der Regie von Johannes<br />

Meyer in Griechenland und Aegypten besonnen.<br />

In die weiteren Hauptrollen teilen sich<br />

Ivan Petrovich, Hans Moser und Gerda Maurus.<br />

«Vorstadt — Variete».<br />

Der talentierte Regisseur des erstklassigen Titas<br />

eMorgen beginnt das Leben», der damit einen interessanten<br />

neuen stilistischen Versuch wagte, Werner<br />

Hochbaum, dreht zur Zeit in Wien das Werk<br />

«Vorstadt — Variete«. In Hauptrollen spielen<br />

Luise Ullrich, Mathias Wiemann, Oskar 3ima und<br />

Hans Moser.<br />

«La Paloma».<br />

Die Regie des Sänger-Filmes «La Paloma ><br />

hatte Karl Heinz Martin inne; die Mueik schrieb<br />

Willy Meisel. Als Hauptdarsteller figurieren<br />

Jesey Viehrog, Leo Slezak, Fritz Kampers und<br />

Charles Kullmann.<br />

Das Holz leistete aber den Nadeln der<br />

bretonischen Mädchen nur geringen Widerstand,<br />

und so musste sich die Kirchenbehörde<br />

entschliessen, dje alte hölzerne Statue<br />

des Heiligen Guirec durch ein Standbild«,<br />

aus Granit zu ersetzen. Das war zwar weniger<br />

empfindlich, aber auf die Dauer konnte<br />

auch der Granit nicht 300,000 Nadelstichen<br />

im Jahre standhalten. Von der Nase blieben<br />

nur fünf tiefe Löcher übrig.<br />

Manche reizenden und rührenden Legenden<br />

über den Heiligen Guirec gehen in der<br />

Bretagne um. Von ihm sollen auch die drei<br />

folgenden Gebote zur weiblichen Vollkommenheit<br />

stammen: «Ein gutes Weib» — sagt<br />

das erste — «soll einer Schnecke gleichen,<br />

die niemals ihr Haus verlässt. Nur darin darf<br />

sie sich von der Schnecke unterscheiden, dass<br />

sie niemals alles, was sie besitzt, auf ihrem<br />

Rücken trägt.» Das zweite dieser Gebote<br />

lautet: «Ein gutes Weib soll einem Echo gleichen,<br />

das niemals spricht, bevor es angesprochen<br />

wird. Nur darin soll sie sich vom<br />

Echo unterscheiden, dass sie niemals, wie<br />

jenes, das letzte Wort haben will.» Und das<br />

dritte Gebot ist: «Ein gutes Weib soll pünktlich<br />

sejn wie die Uhr eines Kirchturms. Nur<br />

darin muss sie sich von der Uhr des Kirch'<br />

turms unterscheiden, dass man nicht ihrt<br />

Stimme über das ganze Dorf hinhöre!» Wenn<br />

ein Mädchen nach diesen Geboten lebt und<br />

zu Saint-Guirec betet, so wird er — wie die<br />

Bretonen glauben — ihr helfen, bis zum<br />

nächsten Jahre einen Ehegatten zu finden.<br />


No 94 - <strong>1934</strong><br />

HDU DE<br />

EDIEEJQ<br />

Die Statistik kümmert sich auch um die<br />

Mode. In Paris ermittelte man die Zahl der<br />

jeweils vor der Saisonwende gezeigten Modelle.<br />

Es sind mehrere Tausend gewesen, die<br />

vor Wochen über die kleinen Bühnen der<br />

grossen Salons strömten. Wie abwechslungsreich<br />

die Vorschläge zur Kleiderwandlung<br />

sind, beweisen die krassen Gegensätze verschiedener<br />

Details, die auch statistisch erfasst<br />

wurden. Ein mondänes Kleid misst an<br />

seiner Saumkante elf Meter und erreicht mit<br />

diesem Ueberfluss an Stoff die gewagtesten<br />

Tanzkostüme der Jahrhundertwende. Ein anderes<br />

Kleid misst nur wenige Zentimeter<br />

mehr als einen einzigen Meter und verurteilt<br />

seine Trägerin zu winzigen, zimperlichen<br />

Humpelschritten. Ihre Trägerin? Nein,<br />

nur den schlanken Mannequin, dessen Beruf<br />

es ist, alle Exzentrizitäten der Mode im Rahmen<br />

der Arbeitsstunden hinzunehmen. Die<br />

moderne Frau findet keinen Geschmack an<br />

diesem engen Röckchen, das ihre Bewegungsfreiheit<br />

hindert. Sie weiss mit diesen<br />

ebenso reizenden wie törichten und lebensunfähigen<br />

Modevorschlägen nichts anzufangen,<br />

und lehnt ab, was sie nicht aus ehrlichem<br />

Herzen akzeptieren will. Sie korrigiert<br />

die Mode. Sie will den flachen, kaum zwei<br />

Zentimeter hohen Hut nicht mühsam mit der<br />

Hand halten müssen, wenn es windig ist.<br />

Darum lässt sie ihn mit einem Gummiband<br />

an ihrem Kopf befestigen. Der höchste Hut<br />

soll einen Viertelmeter Höhe haben. Mit diesem<br />

Hut kann man jedoch nicht ins kleine<br />

zweisitzige Sportauto einsteigen ; kaum<br />

kommt man in die Limousine mit ihrer breiten<br />

Tür hinein. Man kneift es also ein, drückt<br />

es niedriger zusammen und hat wieder einmal<br />

mit der Modekorrektur selbst Mode geschaffen.<br />

«Sportliche Aermel für den Jumper»,<br />

lautet das traditionelle Gesetz. Wenn<br />

aber eine Frau in den weiten, bis zur Taille<br />

reichenden Aermelansätzen besonders vorteilhaft<br />

und hübsch aussieht, dann wird eben<br />

auch der Strickpullover solche Aermel bekommen.<br />

Dadurch avanciert er zur Nachmittagsbluse<br />

und bringt die vorteilhafte Kimonolinie<br />

mit, die mancher Frauentyp favorisiert,<br />

solange sie modern ist. Wo aber sind die lila<br />

Kleider hingeraten? Bei den Moderevuen<br />

des Spätsommers, die ja die eigentliche<br />

Herbst- und Wintermode vorstellen, waren<br />

sie in ziemlich grosser Zahl zu sehen. Lila,<br />

in Japan die ausgesprochene Jungmädchenfarbe,<br />

bei uns in den letzten Jahrzehnten die<br />

/C&IOJ<br />

Korrigierte Mode-Exzesse<br />

Farbe der älteren, gealterten, schönen Frauen,<br />

die trotz der Summe der Lenze, die sie<br />

nicht mehr ableugnen können, doch nicht<br />

ganz auf Farben verzichten wollten... Lila,<br />

früher, abwechselnd mM Grau und Schwarz-<br />

Weiss, die Tönung der Halbtrauer, Lila, die<br />

Farbe des Flieders, der Veilchen, der Gloxynien<br />

und auch die Farbe der Festkleider, wie<br />

sie alte Damen trugen, wenn sie wohltätige<br />

Feste arrangierten und sich, Orden an der<br />

Brust, zu Empfängen begaben. Die jüngeren<br />

Jahrgänge spotteten über diese der Mode<br />

kerne Rechnung tragenden, bestickten, mit<br />

Flitter benähten «Prachtschabracken», wie.<br />

jene, die sie trugen, einst über den nickenden<br />

Veilchenstrauss auf dem Capothut der<br />

Grossmutter, auf dem Samtmuff der Grosstante<br />

gespottet hatten. Die moderne Frau<br />

korrigiert also die Mode — und lehnt Lila<br />

ab. Es bedeutet für sie noch zu sehr ein Privileg<br />

der alten Dame. Und obwohl die Vorschläge<br />

der Couturiers und Juweliere ganz<br />

auf starre Stoffe, auf glattflächige Goldspangen<br />

und Nadeln hinweisen, wendet sich die<br />

Frau, deren Eigenart zarte duftige Moden<br />

ersehnt, den Spitzenstoffen für Kleider, den<br />

feinen Mousselins für Wäschestücke und<br />

den blumenfarbigen, zartgefassten Schmuckstücken<br />

aus Edelsteinen und Halbedelsteinen<br />

zu.<br />

Ungeliebte Männer<br />

Der Pantoffelheld.<br />

Man sollte eigentlich meinen, dass die<br />

Frauen, die ihren Mann zum Pantoffelheld<br />

machen, diesen besonders lieben. Weil sich<br />

der Besitzwille in der Unterwerfung (die<br />

seitens des Mannes keineswegs etwa einetl<br />

masochistischen Charakter trägt, sondern ein<br />

Charakterfehler ist) so radikal äussert. Viele<br />

berühmte Männer sind Pantoffelhelden gewesen<br />

oder haben sich freiwillig dazu hergegeben.<br />

Sie liebten die Frau, aber die<br />

Frauen liebten im Grunde die Männer nicht.<br />

Oft unbewusst. Denn, kann eine Frau Achtung<br />

vor einem Manne haben, den sie demütigt<br />

? Und wo keine Achtung ist, ist letzten<br />

Endes auch keine Liebe. Sondern nur<br />

Herrschsucht, Rachegefühl, Angst vor eige-\<br />

AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

liehe Beziehung von Mann zu Frau oder von<br />

Frau zu Mann in dem Satz einfängt: Entweder<br />

du frisst mich oder ich fresse dich.<br />

Der Schwächling hält sich ausserhalb dieser<br />

Alternative. Er ist immer zur Verfügung, er<br />

mildert viele schwere Stunden, aber für die<br />

wirklich guten Stunden wird er abgehängt.<br />

Weil es in der Natur des Schwächlings liegt,<br />

dass er nichts ganz fordert, bekommt sein<br />

ganzes Wesen etwas Ungenügendes, Unzureichendes,<br />

Impotentes. Man kann den letzten<br />

Ausdruck ruhig übertragen auffassen:<br />

Der Schwächling wird von der Frau im letzten<br />

Grunde nicht geliebt, weil er sich im<br />

letzten Grunde eben nicht — traut.<br />

Die durch Frauen werden.<br />

Es gibt einen ganz bestimmten Typ von<br />

Männern, die, obwohl nicht unenergisch, aus<br />

eigener Kraft nichts erreichen. Sie attachieren<br />

sich infolgedessen an Frauen, die ihnen<br />

in echter Bindung kraft des persönlichen<br />

Einflusses, den sie durch Stellung, Geld oder<br />

Beziehung haben, von Nutzen sind. Hier ist<br />

nicht jener Typ gemeint, der einer Frau, die<br />

sich für ihn einsetzt, weil sie seine Fähigkeiten<br />

erkennt, alles verdankt. Nicht die<br />

Freundin eines Dichters oder Erfinders, die<br />

ihre letzte Kraft und ihren letzten Rappen<br />

für den Geliebten opfert, kommt hier in<br />

Frage. Gedacht ist an jene Männer im gesellschaftlichen<br />

Leben, die keine einmalige<br />

Beziehung zu Frauen haben, durch die sie<br />

werden, sondern deren Leben eine ganze<br />

Reihe solcher Beziehungen darstellt, so dass<br />

man an den Frauen deutlich die Stufenleiter<br />

der Karriere ablesen kann. Diese Männer<br />

gelten als Glückspilze der Liebe. Sie sind es<br />

mit nichten, denn auch sie sind im Grunde<br />

ungeliebte Männer. Weil eine Frau, die einen<br />

Mann liebt, der nicht aus eigener Kraft etwas<br />

wird, meist in diesem nur sich selbst<br />

verehrt, so dass für die schöpferische Liebe<br />

in solchen Beziehungen wenig übrig bleibt.<br />

Zudem sind es vielfach enttäuschte Frauen,<br />

die derartige Männer fördern. Ein Muttertrieb<br />

überkompensiert hier zum Teil den<br />

erotischen.<br />

Der Diktator.<br />

Man müsste eigentlich glauben, dass alle<br />

Ihn lieben. Wenn man schon sieht, wie bei<br />

einem kleinen Versammlungsredner die erotischen<br />

Funken unter den weiblichen Zuschauern<br />

zu stieben beginnen, um wieviel<br />

eher und widerstandsloser liegen die Frauen<br />

vor dem Diktator. Aus allen Städten und<br />

Stuben des Landes dampft ihm der Weihrauch,<br />

den ihm die weiblichen Verehrer anzünden,<br />

entgegen. Ganz abgesehen davon,<br />

dass sich die ganze unausgeschöpfte Liebe<br />

aller altgewordenen Jungfrauen in Träumen<br />

zu ihm hinergiesst, hat ihn die Stellung seiner<br />

Allmacht so erhöht, dass jede Frau schon<br />

ner Minderwertigkeit. Pantoffelhelden sind<br />

ungeliebte Männer.<br />

Der Schwächling.<br />

Der Schwächling ist eigentlich eine komische<br />

Figur. Komisch, wenn man die natüraus<br />

Eitelkeit sich gern an seiner Seite sehen<br />

lässt. Und trotzdem wird Jeder Diktatot<br />

noch seit je betrogen. Cäser ebenso wie Napoleon,<br />

Von den Zeitgenossen verbietet es der<br />

Takt zu sprechen. Aber Diktatoren müssen<br />

betrogen werden, denn sie sind naturgemäss<br />

meist so von ihrer eigenen Macht und ihrem<br />

Wert durchdrungen, dass die Frau nur ein<br />

zufälliges Dasein neben ihnen führt. Und<br />

dieses Gefühl kann keine Frau vertragen.<br />

Da geht sie fremd. Und sucht den, der sie<br />

schätzt und nicht nur als Brillant in der eigenen<br />

Gloriole benützt.<br />

Was aber die Haustyrannen, die Miniaturdiktatoren<br />

anlangt, so gilt von ihnen im umgekehrten<br />

Sinne dasselbe wie von den Pantoffelhelden<br />

: sie sind ungeliebte Männer,<br />

weil sie keine Achtung vor der Frau haben.<br />

Unsere neue Hilfsaktion<br />

Eine erste Spendeliste.<br />

Knappe 24 Stunden nach der Veröffentlichung<br />

unseres neuen Aufrufes zugunsten der<br />

notleidenden Bergbevölkerung sind auf unserer<br />

Redaktion schon die ersten Briefe und<br />

Pakete gebefreudiger Leser eingetroffen. Wir<br />

veröffentlichen untenstehend eine erste Aufstellung<br />

der bis Freitagabend eingegangenen<br />

Spenden; die Leser können daraus ersehen,<br />

dass auch diesmal die Aktion einen erfreulichen<br />

Auftakt genommen hat. Schon jetzt<br />

danken wir den hochherzigen Gebern im eigenen<br />

sowie im Namen der vielen notleidenden<br />

Landsleute, von denen täglich erschrekkendere<br />

Bittbriefe einlaufen. Kranke Väter<br />

und Mütter mit 10 und 12 Kindern bekennen<br />

uns, dass sie am Rande der Verzweiflung<br />

stehen und sich überhaupt nicht mehr zu helfen<br />

wissen. Es gibt Kinder, die für den Winter<br />

nicht einmal mehr ein Paar halbwegs guter<br />

Schuhe besitzen, 'trotzdem der Schulweg<br />

meistens sehr gross ist. Die verschiedensten<br />

Umstände wirken zusammen, um die Not geradezu<br />

unerträglich zu gestalten, und wenn es<br />

selbstverständlich auch das einzig Erstrebenswerte<br />

wäre, grundlegend dafür sorgen zu<br />

können, dass überhaupt niemand mehr Not<br />

zu leiden braucht, so tut doch im Augenblick<br />

rasche Hilfe gut. Und die besteht darin, dass<br />

man mitzuwirken versucht, Hunderten und<br />

Tausenden von notleidenden Bergfamiücn<br />

über einen schweren Winter hinwegzuhelfen.<br />

Darum richten wir an unsere Leser nochmals<br />

die höfliche Bitte, uns in unserer Aktion<br />

zu unterstützen und Umschau nach brauchbaren<br />

Kleidungsstücken, Schuhen und Wäsche<br />

zu halten und uns entweder auch Lebensmittel<br />

und Geld zur Verfügung zu stellen oder<br />

von uns Bittbriefe zu verlangen, die dann von<br />

Seiten unserer Leser aus direkt erledigt werden<br />

können. An Sendungen sind uns bis Freitag,<br />

den 16. November zugegangen:<br />

wie vorteilhaft Pelz Sie kleidet. Möchten<br />

Sie nicht einmal so ganz nach Herzenslust<br />

Pelzjacken, Mäntel, Colliers usw. probieren<br />

und sich erfreuen ? Wir geben Ihnen<br />

gerne Gelegenheit dazu ; kommen Sie ungeniert,<br />

denn Dienst am Kunden ist unsere<br />

Geschäftsdevise. Uns aber wird es freuen,<br />

wenn Sie dabei die Überzeugung gewinnen,<br />

dass wir höchsten Ansprüchen zu entsprechen<br />

vermögen.<br />

IhrBesuch wird unsjederzeitwillkommen sein.<br />

Beim Einkauf Ihrer Aussteuer<br />

und zum Ergänzen Ihrer Bett-,<br />

Tisoh- und Küchenwäsche verlangen<br />

Sie im Detailgeschäft<br />

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obiger Schutzmarke bezeichnet<br />

Fabrikanten: Worb * Soheitlin A.-Q.. Burgdorf<br />

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— Telephon 27.464<br />

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Ach, wie sehne ich mich<br />

nach der ERIKA...<br />

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es sich so leioht schreibt. Man<br />

kann sie gegen kleine Monats,<br />

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Familie Weber-Benteli, Rorschach, 1 Paket,<br />

Familie Schaufelberger, Zürich, 1 Paket.<br />

Joh. Keller, Schloss Wildegg, Fr. 5.—.<br />

Dr. J. Elser, St. Gallen, 2 Pakete.<br />

Unbekannt in Bern, 2 Pakete.<br />

Inr. 0. Sommer, Zürich, 1 Paket.<br />

Amag, Automobil- und Motoren A.-G., Zürich, ein<br />

Paket und Fr. 30.— in bar.<br />

R. Junker, Hünibach bei Thun, 1 Paket.<br />

Erwin Hahn, Kriens, 1 Paket.<br />

Dr. Müller-Gallmann, Lenzburg, 1 Paket.<br />

E. Meier-Vicari, Stein am Rhein, Fr. 40.<br />

Zur direkten Erledigung von Bittgesuchen<br />

haben folgende Leser um Angabe von Adressen<br />

bei uns nachgesucht:<br />

A. Kusterer, Zürich.<br />

Familie Zumstein, Langenthai.<br />

L. Zingg, Vaduz (Lichtenstein)<br />

J. Eusebio, Thalwil.<br />

Frau Enderlin-Engler, Buhlen (Appenzell).<br />

A. Hofer, Bern.<br />

Irma Schreiber, Thusis.<br />

H Gtitjahr, Kriens.<br />

Familie Gehrer-Graf. Küsnacht (Zürich).<br />

TOTOENSPRECHSAAL<br />

Frage 968. Der Tourenonkel<br />

knackt Nüsse. Da Du, lieber Tourenonkel,<br />

so allwissend bist, möchte ich<br />

Dir heute mit einer ganz speziellen<br />

Knacknuss aufwarten. Ich besitze<br />

einen älteren Wagen (Gewicht<br />

1600 kg), der sich in Paris befindet und mit einer<br />

französischen Nummer versehen ist. Diesen Wagen<br />

möchte ich nun in die Schweiz nehmen. Ich besitze<br />

den schweizerischen, nicht aber den französischen<br />

Führerschein. Kannst Du mir mitteilen, wie und<br />

wann ich die Verzollung vorzunehmen habe und ob<br />

ich einige Zeit mit dem französischen Triptyk in<br />

der Schweiz zirkulieren kann und welchen Betrag<br />

der Zoll für diesen gebrauchten Wagen ungefähr<br />

ausmacht? F. in B.<br />

Antwort: Ihr Fall ist reichlich kompliziert.<br />

Sie können Ihren Wagen auf drei Arten in die<br />

Schweiz einführen:<br />

1. Mittels einer 10-Tagekarte, die bis<br />

20 Tage verlängert werden kann. Die Karte kostet<br />

Fr. 2.— und die Verlängerung nochmals- eine Gebühr<br />

von Fr. 2.— Bei dieser Art ist kein Triptyk<br />

notwendig, aber der Aufenthalt kann sich auch nicht<br />

länger als 20 Tage ausdehnen.<br />

2. MittelseinesTriptyksoderGrenzpassierscheinhefts.<br />

Es versteht sich, dass<br />

Sie dieses in Frankreich beziehen müssen, da das<br />

Auto mit einer französischen Nummer versehen ist.<br />

Um das Auto übrigens von Paris bis an die<br />

Schweizer Grenze zu fahren, genügt der schweizerische<br />

Führerschein nicht, sondern Sie müssen sich<br />

in den Besitz eines französischen oder dann des<br />

internationalen Führer- und Zulassungsscheins<br />

setzen. Mit dem Triptyk oder Grenzpassierscheinheft<br />

können Sie mit diesem Wagen bis ein Jahr in der<br />

Schweiz zirkulieren. Wird diese Zeit jedoch überschritten,<br />

so lässt sich<br />

3. das Bezahlen des Zolls nicht mehr<br />

umgehen. Dieser beträgt für Ihren Wagen zirka<br />

2400 Fr. Für den Zoll ist es nämlich ganz einerlei,<br />

ob der Wagen schon gebraucht ist oder nicht.<br />

Die Verzollung erfolgt an der Grenze, wenn Sie<br />

weder vom Triptyk noch von der 10-Tagekarte Ge- ,<br />

ÄUTOMOBIL-REVUE 1954 - N» 94<br />

TEL 28222 BERN<br />

Im Haushalt des<br />

Strohwitwers<br />

«Kellner, bringen Sie<br />

vor allem einmal spanische<br />

Nüsse, eine Untertasse<br />

voll Milch, eine Anzahl<br />

Ameiseneier und<br />

eine Portion Knochen.»<br />

brauch machen wollen; andernfalls kann die Verzollung<br />

bei jedem schweizerischen Zollamt stattfinden.<br />

Die Einführung des Autos durch Bezahlung<br />

des Zolls geht anstandslos vor sich, wenn Sie nachweisen<br />

können, dass Sie das Auto schon einige Zeit<br />

in Frankreich benützt haben. Da Sie jedoch nicht<br />

im Besitze des französischen Führerscheins sind,<br />

scheint uns das kaum der Fall zu sein. Dadurch<br />

wird aber die Einführung des Autos wesentlich erschwert:<br />

denn es kann nicht mehr als Gebrauchpgut<br />

betrachtet werden und unterliegt deshalb der Kontingentierung.<br />

Das Recht, Automobile einzuführen,<br />

wird lediglich Autohändlern erteilt. Es bleibt also<br />

kein anderer Weg, als die Einfuhr durch Vermittlung<br />

eines Autogeschiiftes vorzunehmen. Nähere<br />

Auskunft gibt Ihnen die Sektion für Einfuhr, Eigerplatz<br />

1, Bern.<br />

Büchertisch<br />

«Tegernsee, Schliersee, Tölz, Wiessee- Bayrischzeil».<br />

Grieben-Führer <strong>1934</strong>. 2. Auflage mit 7 Karten<br />

und 8 Abbildungen, 94 Seiten. — Einen geschickt<br />

gewählten Ausschnitt aus dem gr&ssen Bayerischen<br />

Hochland bildet — neben den Bänden<br />

«Oberstdorf», «Garmisch-Partenkirchen» usw auch<br />

dieser vorliegende Band. Die Eisenbahnlinien<br />

München-Schliersee-Bayrischzell, München-Tegernsee,<br />

München-Bad Tölz machen das Gerippe des<br />

Führers aus. Die im Titel genannten Orte werden<br />

selbstverständlich am ausführlichsten behandelt.<br />

Eigene Kapitel sind, ausser den Hauptorten,<br />

dem Wendelstein und dem Alchensee gewidmet.<br />

Südlich von Bad Tölz ist Lenggries und die Gegend<br />

bis Mittenwald behandelt<br />

«London und Insel Wight, kl. Ausg.», Grieben-<br />

Reiseführer, <strong>1934</strong>, 18. Auflage. Heute zählt die<br />

Menge der Wissbegierigen, die London, die grösste<br />

Stadt der Welt und den Mittelpunkt des grössten<br />

Reichs, kennen lernen wollen, nach vielen Tausenden.<br />

Die meisten Besucher können nur wenige<br />

Tage bleiben. Darum werden sie dankbar dafür<br />

sein, dass der Grieben-Verlag jetzt neben seiner<br />

grossen Ausgabe von London eine kleinere und entsprechend<br />

billigere Ausgabe herausgebracht hat, die<br />

für einen kurzen Aufenthalt bestimmt ist. Alles<br />

Wichtige ist darin enthalten: die Stadt ist in<br />

mehreren Rundgängen beschrieben, die wichtigsten<br />

Stücke der Museen sind aufgeführt, und auch die<br />

Umgebung ist behandelt. Da häufig dem anstrengenden<br />

Besuch der Stadt ein Erholungsaufenthalt<br />

angeschlossen wird, so ist die nur 3 Stunden entfernte<br />

Isle of Wight mit ihren Bädern, Felsen<br />

und Gärten gleichfalls ausführlich erwähnt.<br />

« Holland », Grieben-Reiseführer, <strong>1934</strong>, 18. Auflage.<br />

— Unter unendlichem Himmel weite, flache,<br />

endlose Landschaft, durchzogen von unzähligen<br />

Wasserrinnen, Kanälen, Flüsschen und umflutet<br />

von einer weichen und doch strahlenden, lichten<br />

Helligkeit — das ist Holland, wie es uns aus dem<br />

charakteristischen Bildmotiv des soeben in neuer<br />

Auflage erscheinenden Grieben-Reiseführers entgegentritt.<br />

Wen reizte es nicht, dieses schöne und<br />

fruchtbare Land, seine weltberühmten Kunststätten<br />

und seine gastfreien Bewohner einmal kennenzulernen?<br />

Er greife vertrauensvoll zu diesem neuen<br />

Grieben-Band und lasse sich von ihm beraten. Er<br />

findet hier in einer breit angelegten Einleitung interessante<br />

Beiträge zur Geographie, Wirtschaft und<br />

Geschichte des Landes sowie einen Abriss über die<br />

Entwicklung der niederländischen Architektur und<br />

Malerei.<br />

Zürich<br />

vom H'bahnhof<br />

Teleph.<br />

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Höfliche Empfehlung Steiger-Gurtner.<br />

Zürcher-Wochenprogramm<br />

Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 3 Uhr.<br />

DL abend 20. NOT. De Schützekönig, gespielt Tom<br />

Dramatischen Verein.<br />

Mi. abend 21. Nov. Die versunkene Glocke, Oper T.<br />

0. Respighi (B-Ab. 6).<br />

Do. abend 22. NOT. Grüezi.<br />

Fr. abend 23. NOY. Grüezi (B-Ab. 6).<br />

Sa. nachm. 24. NOV. SchOtzekönig, gespielt vom Dramatischen<br />

Verein.<br />

Sa. abend 24. NOV. Der Zigeunerbaron, Operette Ton<br />

J. Strauss.<br />

SO. fliorg. 25. NOT. 11 Uhr: Puccini-Matinee.<br />

So. nachm. 25. Nov. Grüezi.<br />

So. abend 25. NOT. Grüezi.<br />

Schauspielhaus Abends ** ü fe s ? T<br />

n<br />

u<br />

tag nachm. 334 Uhr.<br />

Di. abend 20. NOT. Prof. Mannheim, ein Schauspiel<br />

aus dem Deutschland v. heute,<br />

von Friedr. Wolf.<br />

Mi. abend 21. NOT. 8 Uhr: König Heinrich IV., von<br />

Shakespeare, 1. u. 2. TeiL<br />

DO. abend 22. NOT. Prof. Mannheim.<br />

Fr. abend 23. NOT. König Heinrich IV, 1. n. 2. Teil.<br />

Sa. abend 24. NOT. Premiere: Fremdenverkehr, eine<br />

Wiener Geschichte von Fred<br />

Heller und Ad. Schütz.<br />

SO. nachm. 25. NOT. %y K Uhr: Prof. Mannheim.<br />

So. abend 25. NOT. &VI Uhr: Gastspiel Max Hansen<br />

Apollo<br />

u. Llzzi Waldmüller (nur Zusatzm.<br />

gültig): Bezauberndes<br />

Fräulein, vier Akte mit Musik<br />

von Ralph Benatzky.<br />

Königin Christine, mit Greta Garbo.<br />

Citiema Walche, Stampfenbachplatz 1<br />

« Ist mein Mann nicht fabelhaft?»<br />

b. Bellevueplatz<br />

Die drei Stimmungskanonen:<br />

Burian — Maiersky.<br />

Dicker —<br />

Pension Seequai KfSS?" 6 "<br />

Bekanntes Familienhaus geg. d. Theater am<br />

See. Massige Preise bei bester Verpflegung.<br />

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I anZinSllUlT Alllira Seefeldstrass« 4.<br />

Tel. 26.748. Frau A. Hawelska.<br />

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Tanz-Abende: Samstag u. Sonntag 20 Uhr.<br />

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Zähringerstrasse<br />

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Bescheidene Preise.<br />

Waldhaus Sihlbrugg (Station)<br />

Tägl. das erstklassige Cabaret-Programm.<br />

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Restaurant Urania uramastr, g<br />

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wenn Sie sich jetzt in der nächsten Buchhandlung<br />

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gewaltigen Steinriesen wandern hier wie in einem<br />

Kaleidoskop an Ihrem Auge vorüber. Das Herz geht<br />

Ihnen auf beim Betrachten der schroffen Felswände,<br />

an welchen bergerfahrene Kletterer Schritt um Schritt<br />

erkämpfen, oder wenn Ihr Blick durch die lieblichen<br />

Täler und blumengeschmückten Höhen schweift, die<br />

sich in wunderbar gelungenen Aufnahmen folgen.<br />

Manch liebe Erinnerung verflossener Ferientage wird<br />

dann bei Ihnen auftauchen und so den grauen Alltag<br />

verschönern, solange Sie den Abreisskalender als<br />

prächtigen Wandschmuck über Ihrem Schreibtisch<br />

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sportliebenden Freund ist „Bergland 11 trefflich geeignet.<br />

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tf° 94 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE ii<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Zollreduktionen für Automobilchassis. Einige<br />

Tagesblätter verbreiten die Mitteilung,<br />

wonach ein neuer Bundesratsbesehluss vorliege,<br />

der die Montage von Automobilen in<br />

der Schweiz mit Verwendung inländischer<br />

Bestandteile möglichst zu begünstigen versuche<br />

und zwar in dem Sinne, als das in bestimmten<br />

Fällen schon bisher praktizierte<br />

Verfahren allgemein möglich gemacht werden<br />

soll. Nach unsern Erkundigungen im<br />

Bundeshaus scheint diese Mitteilung wohl<br />

einem allgemeinen Wunsche zu entsprechen<br />

doch in der verbreiteten Fassung, d. h. in der<br />

generellen Anwendbarkeit noch verfrüht zu<br />

sein.<br />

i.«<br />

(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />

Zu der Frage «Volksauto» möchte ich auch<br />

noch Stellung nehmen. Die Frage wurde bereits in<br />

Kr. 80 der « A.-R. » aufgerollt.<br />

Sicher auch der Wunsch von vielen Hunderten<br />

in der Schweiz — der Volkswagen —, dem sich Berufene<br />

und Unberufene hoffnungsvoll gewidmet haben,<br />

um zu versuchen, ihm feste Form zu geben, ist<br />

jetzt besonders in Deutschland wieder in den Mittelpunkt<br />

des allgemeinen Interesses gerückt. Warum<br />

blieb es eigentlich immer nur ein Wunsch?<br />

Warum sollte es auch in der Schweiz nicht möglich<br />

sein, einen Volkswagen herzustellen? Sicher<br />

hat sich die zuständige Industrie auch schon mit<br />

der Frage befasst, aber warum ist sie noch nicht<br />

an die Lösung der Aufgabe horangetreten?<br />

Man weiss, dass das Automobil eine aus vielen<br />

Präzisionsteilen sorgfältig zusammengesetzte komplizierte<br />

Maschine ist. Viele Jahre der Entwicklung<br />

•waren notwendig, um die Gestehungskosten langsam<br />

so herabzumindern, dass auch weitere Kreise sich<br />

ein Automobil anschaffen konnten.<br />

Europa war für diese Entwicklung weniger geeignet;<br />

daher wurde Amerika, da dort ein zahlenmässig<br />

bedeutender Absatz eher möglich war als<br />

anderswo, das führende Land der Gross-Serienerzeugung<br />

im Automobilbau. Dort wurde der Ford-<br />

•wagen bald so preiswert verkauft, dass er mit Recht<br />

lange Zeit der Volkswagen der Amerikaner genannt<br />

•wurde. Jedenfalls hat dieser Typ die amerikanische<br />

Industrie angekurbelt und den Kraftwa'gen volkstümlich<br />

gemacht.<br />

Naturgemäss wird auch manchem europäischen<br />

Erzeuger der Gedanke vorgeschwebt haben, etwas<br />

Aehnlicbes für die europäischen Verbraucher zu<br />

schaffen, aber das amerikanische Beispiel war für<br />

unsere Verhältnisse nicht anwendbar. In einer<br />

Zeit, da die Herstellungskosten eines einigermassen<br />

vollkommenen Europäerwagens etwa das Doppelte<br />

betrugen als die eines in U. S. A. erzeugten Modells,<br />

war schon gar nicht daran zu denken, bei uns einen<br />

volkstümlichen Typ ins Leben zu rufen.<br />

Die Anstrengungen vieler Konstrukteure zur<br />

Erreichung des Idealtyps, des Volkswagens für<br />

Hunderttausende, wurden grundsätzlich durch<br />

zwei Hauptrichtlinien geleitet, nämlich: Billig auf<br />

jeden Fall, eventuell auch ohne die vorbilligenden<br />

Vorteile der Gross-Serienerzeugung.<br />

Schwache Motoren und leichte Bauart zwecks<br />

Erreichung einer möglichst niedrigen Besteuerung<br />

uwd Herabsetzung der Herstellungs- und Haltungskosten.<br />

Als der Durchschnittspreis für einen Gebrauchswagen<br />

auf etwa Fr. 7000 stand, frohlockte man bereits,<br />

wenn es gelang, einen netten Kleinwagen<br />

für ca. Fr. 4000 auf den Markt zu bringen. Heute,<br />

da man für diesen Preis schon ein recht vollkommenes<br />

Fahrzeug erhält, versucht man der grossen<br />

Masse Wagen für beinah die Hälfte vorzustellen,<br />

denen aber unverkennbar noch die obenerwähnten<br />

Zwangsfaktoren Pate gestanden haben.<br />

In den Ausstellungen konnte man immer wieder<br />

beobachten, dass die grosse Menge der Besucher<br />

den Wagen für ihren Geldbeutel suchte. Waren<br />

dann verbilligte Konstruktionen vorhanden, die als<br />

Volkstypen propagiert wurden, so stürzten sich diese<br />

Leute mit grossem Interesse auf diese Wagen. Aber<br />

der erwartete Erfolg trat nie ein, die Wagen konnten<br />

nicht in grösserem Umfange abgesetzt werden.<br />

Das Publikum sah wohl, dass man versucht hatte,<br />

etwas Einfaches und Billiges zu schaffen, wobei<br />

man aber an die Anspruchslosigkeit der Besitzer<br />

solcher Wagen erhöhte Anforderungen gestellt hatte.<br />

— Trotzdem wurden in den letzten Jahren, vornehmlich<br />

in Deutschland, aber auch bei uns, gewisse<br />

Typen volkstümlich, so z. B. der c Opel-Laubfrosch »<br />

oder der « Hanomag-Kohlenkasten », aber auch erst<br />

geraume Zeit nach dem ersten Erscheinen. Das 1 lag<br />

hauptsächlich daran, dass sie später in zweiter und<br />

dritter Hand zu demjenigen Preis gehandelt wurden,<br />

der damals als die Preislage für einen Volkswagen<br />

für grössere Kreise anzusehen war. Daher<br />

hatte einmal ein Beobachter recht, wenn er sagte:<br />

« Der Volkswagen ist der Kleinwagen in dritter<br />

Hand. ><br />

Eine populäre Type kann aber auch nur nach<br />

fortschrittlichen Konstruktionsrichtlinien gebaut<br />

werden, das Publikum prüft heute mit kritischem<br />

Blick die Form und das Aussehen des Automobils.<br />

Wiederum dürfen keine zu gewaltigen Entwicklungssprünge<br />

gemacht werden, das Publikum gewöhnt<br />

sich erst allmählich an etwas ganz Neues.<br />

So begegnet die richtige Stromlinienkarosserie heute<br />

noch einer gewissen Ablehnung.<br />

Wie soll denn der Volkswagen aussehen und wie<br />

soll er beschaffen sein? Soll er denn ein Kleinwagen<br />

sein? Nein, keinesfalls. Aber bei der hohen<br />

Entwicklung der Typen mit Motoren von kleinem<br />

und mittlerem Hubvolumen ist es auch nicht erforderlich,<br />

in die Dreiliterklasse der Amerikaner hinaufzugehen.<br />

Die Erfahrungen lehren, dass die<br />

obere Hubraumgrenze bei zwei Litern herum zu<br />

suchen ist. Die wichtigste Frage ist sicher die Karossierung<br />

und allgemeines Aussehen des Wagens.<br />

Die rationelle Herstellungsweise der Karosserie<br />

spielt dabei eine äusserst wichtige Rolle.<br />

Zur Erreichung des wirklichen Volkstyps dürfte<br />

der natürlichste und sicherste Weg darin zu suchen<br />

sein, dass man das Publikum selbst entscheiden<br />

lässt, etwa indem ein Wettbewerb veranstaltet wird,<br />

und zwar mit genügend grossen Modellen. Alle am<br />

Auto interessierten Leute könnten dann ihre Stimme<br />

abgeben. Auf die Art würde von selbst alles Unpopuläre<br />

vermieden, und das Publikum entschiede<br />

nach seinem natürlichen Gefühl.<br />

Die Form des Wagens muss immerhin so zeitgemäss<br />

sein, dass dieselbe gut sechs Jahre dem allgemeinen<br />

Geschmacksempfinden standhält. Im wesentlichen<br />

Zusammenhang mit der Frage der Leistung<br />

steht die Frage des Eigengewichts. Ein be-'<br />

kannter Konstrukteur, der im Bau von kleineren<br />

und mittleren Wagen stets etwas Hervorragendes<br />

gezeigt hat, prägte das Wort: Das Gewicht ist der<br />

Feindl — Die Wahrheit dieser Sentenz kannte auch<br />

Ford. Es sind ja heute genügend Mittel und Erfahrungen<br />

vorhanden, um der Forderung auf Leichtigkeit<br />

gerecht zu werden. Dieser Weg führt aber<br />

zugleich automatisch zur rahmenlosen Bauart mit<br />

selbsttragender Karosserie, die dann auch niedrige<br />

Bauart trotz ausreichender Bodenfreiheit gestattet.<br />

Im übrigen: vier sehr bequeme Sitze, gute Sicht,<br />

reichlicher Platz für Bewegung in Länge und Breite,<br />

bequemer Einstieg —• also vier Türen ohne Mittelpfosten<br />

—, gute und zugfreie Lüftung (sehr wichtig!),<br />

Frischluftheizung, reichlicher Kofferraum,<br />

ausserdem praktischer Komfort in jeder Weise ohne<br />

Aufdringlichkeit. Beide Sitzreihen sollten zwischen<br />

die Achsen verlegt sein zwecks Erzielung einer richtigen<br />

Schwerpunktslage. Um geringste unabgefederte<br />

Massen zu erhalten, sind achslose Aufhängung<br />

bzw. Schwingachsen erforderlich. Wesentlich<br />

ist auch die Vermeidung von « Dreckecken >, dami<br />

eine Reinigung des Wagens durch Abspritzen genügt,<br />

denn der Volkswagen soll den Wagenpfleger<br />

entbehrlich machen und dem Eigentümer eine<br />

leichte Saulberhaltung gestatten.<br />

Zum Motor wäre noch zu sagen, dass er keine<br />

raffiniert überzüchtete Kraftquelle zu sein braucht,<br />

vielmehr ein solides Etwas. Vor allem aber: leichteste<br />

Wartungsmöglichkeit, Zugänglichkeit und Auswechselbarkeit<br />

aller Teile, also besonders auch auswechselbare<br />

Zylind erlauf büchsen und Ventilsitze.<br />

Die Schaltung sollte geräuschlos oder mindestens<br />

die unterste Getriebestufe und der direkte Gang<br />

sollten geräuschlos sein.<br />

Dies wären also in grobem Umriss die verschiedenen<br />

Forderungen, die an einen Volkstyp gestellt<br />

werden müssten. Ob sich dieser verwirklichen<br />

lässt, ist nur noch eine Frage der Zeit. Es wäre<br />

nur zu hoffen und zu wünschen, dass auch bald in<br />

der Schweiz die Erfüllung eines langgehegten Wunsches<br />

einer grossen Menge unseres Volkes kommen<br />

würde: Das eigene Autol<br />

E. Schaffner.<br />

*. c. s.<br />

dorn sinnig gewählten Motto «Be de Chatzestreeker><br />

eröffnete am 8. November <strong>1934</strong> unsere Sektion die<br />

gesellschaftlichen Anlässe. Es braucht wohl nieh<br />

besonders betont zu werden, dass schon dieser erste<br />

Appell einen vollen Erfolg brachte. 'Bis auf den<br />

letzten, einigermassen verfügbaren Platz war unser<br />

Clublokal besetzt. Und keiner hat es bereut,<br />

diesen Abnnd mitgemacht zu haben. Unter der bekannt<br />

tatkräftigen und künstlerischen Leitung der<br />

Präsidentin, Frau Dr. Hübscher, wurde unser Lokal<br />

in ein Katzenhoim umgewandelt. Originell war<br />

die Idee und noch origineller die Ausgestaltung.<br />

Mit Katzen auf dem Bücke! servierten die dienstbaren<br />

Geister den Katzenpfeffer, der qualitativ, wie<br />

auch quantitativ den anspruchsvollsten Gaumen befriedigte.<br />

Damit war auch schon die Stimmung: da<br />

und glänzend passten in das Milieu die vorzüglich,<br />

vorgetragenen Einlagen der zwei jugendlichen<br />

Meister-Jodler, deren Darbietungen reichlichsten<br />

Beifall ernteten. Der Präsident, Herr Dr. Oekar<br />

Hübscher, konnte denn auch sein« bereits in gehobenster<br />

Stimmung sich befindende Automobilistengemeinde,<br />

begrüssen und z seine humorvollen<br />

Worte fielen somit auf fruchtbaren Boden. Unermüdlich<br />

wurde hierauf das Tanzbein geschwungen<br />

und schön ausgedachta Kotillons brachten die<br />

tanzlustigen Elemente durcheinander. Es war dies<br />

ein Glanzpunkt unserer gesellschaftlichen Anlässe<br />

und ziemlich früh am Morgen war es wohl, als der<br />

letzte Automobilist versuchte, seinen inzwischen<br />

kalt gewordenen Motor anzukurbeln. E. B<br />

SEKTION ZÜRICH. Wie gewohnt, war die<br />

Wintergeneralversammlung vom 15. November wieder<br />

sehr gut besucht, das anschliessende Martinimahl<br />

verzeichnete die Anwesenheit von nicht weniger<br />

als 370 Mitgliedern. Unter der Leitung von<br />

Präsident Hrch. Hürlimann wurden die geschäftlichen<br />

Traktanden rasch erledigt. Das Budget pro<br />

1935, über das Herr Häsler referierte, wurde einstimmig<br />

genehmigt und der Jahresbeitrag von<br />

Fr. 40.— auf Fr. 35.— herabgesetzt, und zwar<br />

ohne dass ein Abbau an den vielen Vergünstigungen<br />

der Mitglieder vorgenommen werden muss. Ueber<br />

das Haupttraktandum, das kantonale Verkehrsgesetz,<br />

referierte in einem eindrucksvollen<br />

und vorzüglich belegten Votum Herr Dr. E.<br />

Bircher. Durch eindrückliche statistische Angaben<br />

erbrachte er den Beweis, welche eminent wichtige<br />

Rolle das Motorfahrzeug in der schweizerischen<br />

Volkswirtschaft heute spielt und wie sehr es daher<br />

nötig ist, dass. den berechtigten Postulaten der Verkehrsinteressentenverbände<br />

Rechnung getragen wird.<br />

Durch das inkonziliante Verhalten der Zürcher<br />

Regierungsbehörden wurde die Mitarbeit der Verkehrsinteressenten<br />

bei der: Abfassung des Gesetzesvorlage<br />

zum voraus ausgeschaltet und deren wiederholte<br />

wohlbegründete Eingaben sowohl von der Regierung<br />

wie vom .Kantonsrat völlig missachtet.<br />

Nachdem dann die Gesetzesvorlage derart verschlechtert<br />

wurde, dass schon deren Annahme im<br />

Kantonsrat sehr gefährdet ist, hat die kantonale<br />

Polizeidirektion dio Verkehrsinteressenten am 13.<br />

November zu einer Aussprache eingeladen. Herr<br />

Dr. Bircher orientierte anschliessend. über das an<br />

dieser Besprechung gemachte Minimalprogramm der<br />

Postulate der Verkehrsinteressenten, ohne deren<br />

Berücksichtigung letztere die ungenügende Gesetzesvorlage<br />

verwerfen müssen (siehe Veröffentichung<br />

an anderer Stelle dieser Nummer). Nachdem<br />

noch Herr Gassmann auf die voraussichtliche<br />

Stellungnahme der politischen Parteien zur Gesetzesvorlage<br />

orientiert und Herr Wunderly-Volkart<br />

die kommenden Regieningsratswahlen den Automobilisten<br />

zur besondern Beachtung resp. Geltendmachung<br />

ihrer Interessen anempfohlen hatte,<br />

stimmte die Generalversammlung einstimmig dem<br />

Antrag des Vorstandes zu, das kantonale<br />

Verkehrsgesetz mit aller Macht zu<br />

verwerfen, wenn das Minimalprogramm der<br />

Postulate der Verkehrsinteressenten nicht Berücksichtigung<br />

finde. Mit einem Appell, recht rege die<br />

politischen Versammlungen, welche die Gesetzesvorlage<br />

behandeln, zu besuchen, schloss der sehr interessante<br />

und von einer energischen Willenskundgebung<br />

beseelte geschäftliche Teil des Abends.<br />

Das Herren-Martinimahl zeichnete sich wiederum<br />

durch eine sehr frohe, flotte Stimmung und<br />

ßinen vorzüglichen Verlauf aus. Ausser verschiedenen<br />

Behördevertretern waren zahlreiche Delegierte<br />

anderer A. G. S.-Sektionen anwesend. Herr Hrch<br />

Hürlimann entbot den Willkomm des Vorstandes<br />

und ermahnte die Mitglieder zur kräftigen Förderung<br />

der Verkehrsdisziplin. Der Bekanntgabe der<br />

Resultate des Mitgliederwettbewerbes (,\. Herr Hegetschweiler,<br />

2. Herr Ruckstuhl, 3. Herr G. Diener,<br />

4. Herr W Badertscher) ging eine Ehrung der<br />

zürcherischen Inhaber der Schweiz. Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1934</strong>, der Herren Zwimpfer, Schneider<br />

und Rüesch), sowie der Erstplacierten der neugeschaffenen<br />

Sektionsmeisterschaft <strong>1934</strong>, der Herren<br />

Sibold, Strub und Ruoff voraus. Ehrend wurde<br />

auch des leider tödlich verunfallten Glubkollegen<br />

und Rennfahrers U. Maag gedacht Den Gruss des<br />

Zentralvorstandes überbrachte Herr Zentralpräsident<br />

Dr. E. Mende.<br />

Nachdem das Jodeldoppelquartett des F. C. Zürich<br />

die Automobilisten noch mit schönen Gesangsvorträgen<br />

erfreut hatte, nahm die Vergnügungskommission<br />

das Szepter kräftig in ihre Hände<br />

Eine amüsante Schnitzelbank « Moderner Anschauungsunterricht<br />

in der Schule» machte durch die<br />

vorzügliche humoristische Glossierung verschiedener<br />

automobilistischer resp. zürcherischer Vorkommnisse<br />

viel Freude. Ein Schlager war wiederum die neue<br />

A. G. S.-Revue « Schweiz. Landesausstellung 1938 »<br />

bei der die in letzter Zeit oft fehlende zürcherische<br />

Tatkraft nicht gut wegkam. Von zu 90 Prozent mit<br />

eigenen Kräften vorzüglich dargeboten, bildeten die<br />

beiden Szenen am Grossmünsterturm und im Raritätenkabinett<br />

der Ausstellung die besondern Höhepunkte,<br />

die oft wahre Lachsalven entfesselten. Ein<br />

wirklich wohlgelungenes Herrenmartinimahl, das<br />

von guten Darbietungen gewürzt, die Clubkameradschaft<br />

in weitgehendem Masse gefördert hat.<br />

Aber auch die Damenmitglieder unterhielten<br />

sich in der Zahl von über 80 bei einem<br />

Damen-Martinimahl im Hotel « St. Gottbard » trefflich<br />

bei Musik und amüsanten Darbietungen des<br />

Cabaret Cornichon.<br />

Als nächste Veranstaltung findet Sonntag, den<br />

25. November, 10.30 Uhr, im Seala-Cinema-Theater<br />

in Zürich eine Filmmatinee statt, an der der<br />

neue Citroen-Expeditionsfilm «La Croisiere Jaune»,<br />

welcher die Durchquerung Asiens mit einem Dutzend<br />

Raupenschlepper schildert, zur Vorführung ge^<br />

langt. Die Vorführung dieses Films, der bei der Erstaufführungin<br />

Paris einen besonders nachhaltigen Eindruck<br />

hervorrief, dürfte eine reiche Fülle seltener<br />

Expeditionserlebnisse und herrlicher Landschaftsbilder<br />

bieten. — Für den 6. Dezember ist eine Monatsversammlung<br />

in Zürich mit Lichtbildervortrag<br />

von Herrn Prof. Dr. A. Heim über « Im<br />

Auto von der Guineaküste durch die Sahara zum<br />

Mittelmeer » vorgesehen. S.<br />

SEKTION LUZERN. Unterha1tung$aben«J. Mi T. C. S.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

Jahresfest. Die für das grosse Sektionsfest verantwortliche<br />

Vergnügungskommission ist bei ihren<br />

umfangreichen Vorarbeiten wenigstens einer Sorge<br />

enthoben: sie braucht für den Anlass keine besonderen<br />

Propagandamassnahmen zu treffen. Ein gefüllter<br />

Saal ist ihr ohne Werbetrommeln zum voraus<br />

sicher, denn dieser Unterhaltungsabend ist nun<br />

einmal zu einem Fixpunkt in der Reihe der gesellschaftlichen<br />

Anlässe nicht nur der Sektionemitglieder,<br />

sondern der Stadt St. Gallen geworden.<br />

Das Problem stellt sich für dio Veranstalter also<br />

gerade umgekehrt, indem sie sich nicht darüber<br />

den Kopf zu zerbrechen brauchen, ob die Gäste<br />

kommen, sondern wie sie untergebracht werden<br />

können.<br />

Dieses Jahr wurde der bisherige Rahmen, der<br />

schon verschiedentlich eine Erweiterung erfahren<br />

hatte, neuerdings gesprengt, und die Feier in die<br />

Tönhalle verlegt. Abgesehen davon, dass sich deren<br />

Räumlichkeiten für Gesellschaftsanlässe recht gu<br />

eignen und diesen den richtigen festlichen Hintergrund<br />

bieten, so konnten rund 200 Karten mehr<br />

Ausgegeben werden. Trotzdem an die Tausend Personen<br />

zugegen waren, so vermochten neuerdings<br />

ejne Anzahl Anmeldungen nicht mehr berücksichtigt<br />

zu werden. Die Entwicklung der Sektion hat<br />

eben die Grossenverbiltnwse St. Gallen» bereits<br />

überflügelt. Das« der die Kantone St. Gallen und<br />

h»ide Appenzell umfassende Regional-Club zablen-<br />

Iftässig Tt\m führenden Verkehrsverband geworden<br />

ist, vernahm man auch mit Genugtuung aus der<br />

Begrüssung von Gerichtspräsident Lutz, der u. a<br />

dae siebzehnhundertste Mitglied willkommen heissen<br />

konnte, das kurz vorher in die Sektion aufgenommen<br />

worden war.<br />

Wie sehr der Club bereits auch im öffentlichen<br />

Leben verankert ist, ergab sich aus der Anwesenheit<br />

zahlreicher Delegationen und Vertreter nicht<br />

nur der Schwestersektionen und befreundeter<br />

Verbände, sondern vorab der städtischen und kantonalen<br />

Behörden aus dem doch recht weitläufigen<br />

Wirkungskreis des T. C. S. Mit besonderer Freude<br />

wurde ferner die Anwesenheit von Prof. Delatniis<br />

registriert, welcher die Grüsse des Zentralpräsidenten<br />

überbraebter und sich in launiger Rede als<br />

halber St. Galler vorstellte, der gern an die in der<br />

Ostmark verbrachten entscheidenden Schuljahre<br />

zurückdenkt. Präsident Lutz deutete in trefflichen<br />

Worten di«sen prominenten Besuch aus Genf als<br />

eine erfreuliche Gewähr für die engere Fühlungnahme<br />

zwischen Zentralverwaltung und der Ostschweiz,<br />

sowie eine tatkräftige Berücksichtigung<br />

der «östlichen (Belang«». Um so beifälliger wurde<br />

die Zusicherung von Prof. Delaquis aufgenommen,<br />

der es als eine seiner Hauptaufgaben erachtet, die<br />

Entwicklung des Gesamtverbandes in dieser Beziehung<br />

zu fordern.<br />

Die erste Ueberraschung war das Proeramm<br />

selbst, das in einem «Vorwort> den um die Geschicke<br />

des Clubs besorgten Vorstand in Wort und<br />

BiM vorstellte, wobei die Vielseitigkeit seiner Mitlieder<br />

gebührend zur Geltung kam. Kaum hafte<br />

man diese Galerie der Bprühmthpiten richtig studiert,<br />

so hub auch schon die StadtmufliV unter der<br />

künstlerischen Leitung ihres Komponisten-Dirigenten<br />

zu einem reichhaltigen Konzert an, dessen Tonfülle,<br />

die weiten Räume für allzu kurze Zpit vollständig<br />

beherrschte. Den musikalischen Teil des<br />

Programms, der zur guten Tradition des Feste« trebört,<br />

ergänzten die Darbietungen piner Jodlprroppe,<br />

die mit ihren traulichen Hoimatklänepn<br />

so richtig die Bodenständigkeit der Feier zur Geltung<br />

brachte.<br />

Marfini, •der gewandt« Illusionist, amüsierte<br />

nicht nur mit seinen pleganten Tricks und einer<br />

Fingerfertigkeit, die selbst das wachsamste Auge<br />

zu täuschen vermag, sondern verstand es auch, auf<br />

verbändliche Art die Zuschauer zur Mitwirkung<br />

heranzuziehen. Kaum hatte «ich Irgend ein Ahnuncrsloser,<br />

der nur vom Parkett aus die Künste<br />

verfolgen wollte, versehen, so stand er schön "als<br />

«Partner» auf jenen Brettern, die die Welt bedeuten<br />

sollen. Während dieser Zauberkünstler<br />

durch die Geschicklichkeit seiner Hände verhlüffte.<br />

so brillierte die Tanzgrunpp, Benteie mit ihrer präzisen<br />

iBein- und Fusstechnik. die hauptsächlich bei<br />

den munteren Steptänzen zur Geltung kam. Neben<br />

dieser Synchronisierun? von Bewegung, Mu^ik und<br />

Gebärde kam auch der unsterbliche Walzer in<br />

pm BalMt zur wirkungsvollen Geltung.<br />

Der erklärte Lieblin? der Festgemeincf« war<br />

>ald der musikalische Clown, dessen tolle Einfälle<br />

nd instrumental« Vielseitigkeit viel Snass machte.<br />

Man musste «Lolot um seine Wurstigkeit beneiden<br />

und gerne möchte man möglichst oft mit ihm sin-'<br />

gen können «mir isch das gliieh!». .Auf alle Fälle<br />

erwies er eich ale ein' richtiger Sorgenbrecher und<br />

trug viel *zu ..der freudig gehobenen Stimmung bei,<br />

die das ganze Haue erfüllte.<br />

Zwei Kapellen sorgten im weiteren für tänzerischen<br />

Hochbetrieb. Im ersten Stock huldigte mehr<br />

die den modernen Tänzen ergebene Jugend den<br />

von Saxophon, Söhlagze.ug und Banjos gemixten<br />

Songs »und Schlagern, während zu ebener Erde eine<br />

tüchtige Ländlergruppe auf Klar-inett und .Bassgeige<br />

dudelte » und\ unermüdlich ihre «lüpfigen»<br />

Weisen zum besten gab. "Dazu in der Eingangshalle<br />

eine kleipe Budenstadt, wo mit allerlei Kurzweil<br />

und Geschicklichkeit der Hausrat oder die<br />

Innenausstattung; des Wagens ergänzt werden<br />

konnten. -<br />

Kurzum, die Tonhalle hatte ihren grossen Tag,<br />

der allen Lust und Freude machte und höchsten»<br />

dem Wirt teilweise über den Kopf zu wachsen<br />

schien. Es war ein wirkliches T.C.S.-Familienfest,<br />

von dem man sich bei weiterem Heimweg nur mit<br />

der tröstlichen Gewissheit etwas früher zu trennen<br />

vermochte, dass man nächstes Jahr, wenn alles gut<br />

geht, wieder mit dabei sein wird. Denn «für Vergnügen<br />

und für Sport, Präses Burk sorgt immerfort»<br />

berichtet der kleine Busch im Programm für,<br />

den, der es noch nicht wissen sollte. Er und seine-<br />

Mitarbeiter werden auch nächstes Jahr wieder auf<br />

dem Posten sein, und wenn sich bis dahin die Tonhalle<br />

noch vergrossern lässt, so werden nächstes<br />

Mal alle Platz finden und bei der vergnüglichen<br />

Partie mithalten. b.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Dor bunte Abend der Chauffeurfamilie,<br />

in den Kaufleuten,<br />

war nicht nur für den Gesamtvorstand<br />

eine Freude, sondern<br />

auch ßir alle unsere Ehren-,<br />

Frei-, Aktiv- und Passivmitglieder,<br />

mit Angehörigen, Freunden<br />

und Berufskollegen. Das beste<br />

Zeugnis für die Beliebthoit unserer Veranstaltungen,<br />

die sich jeweilen eines grossen Besuches erfreuen,<br />

darf die Tatsache registriert werden, dass<br />

diesmal der Saal nicht alle Teilnehmer fassen<br />

konnte und deshalb auch die Galerie und Restaurant<br />

in Anspruch genommen werden mussten. Der<br />

Gesamtvorstand möchte hiermit allon Teilnehmern<br />

und Besuchern -den besten Dank für die Beteiligung<br />

aussprechen, nicht zuletzt auch allen unsern<br />

Mitgliedern und verehrten Spendern, die uns zum<br />

schönen Verlauf und Erfolg verhelfen haben. Wir<br />

wären allen prleichgesinnten und noch fernstehenden<br />

Berufskollegen Techt dankbar, worin sie sich<br />

umgehend unserem Verein anschliessen würden.<br />

Jeden Donnerstag, ab 20 Uhr findet im Restaurant<br />

Zeushauskeller unser gemütlicher ^tammabend<br />

statt, woselbst jede gewünschte Auskunft gerne erteilt<br />

wird.<br />

Voranzeile. Unsere 0 ordentliche Generalversammlung<br />

findet definitiv Sonntag, den 3. Februar<br />

1935 statt. Wir bitten, diesen Tag zu reservieren.<br />

Vergesst die Bereinigung der Finanzen nicht!<br />

Die Vereinsleitung.<br />

'<br />

v«»»i»<br />

a«<br />

TourlstlkbiiHetfn des A.C.S.<br />

; (m. K. =» mit Ketten, o. K. = ohne Ketten.)<br />

Strassen.<br />

Die Befahrbarkeit der schweizerischen Passstrassen<br />

ist am 16. November morgens folgend«:<br />

Albula: gesperrt, Zufahrt im Albulatal bis Preda,<br />

Ketten erforderlich ab Bergan.<br />

Bernina: unpassierbar zwischen Pontresina uni<br />

Pozzolascio im Puschlav.<br />

•Briinig: schneefrei.<br />

Flüela: unpassierbar, von Daves her bie Gasthaus<br />

Tschuggen m. K. befahrbar.<br />

Forclaz: wieder m. K; passierbar.<br />

Furka: Urnerseite bis Realp m. K. offen; Walliserseite<br />

gänzlich gesperrt.<br />

Grimsel: Haslital m. K. bis Zentrale Handeck<br />

befahrbar; Walliserseite gesnerH.<br />

Orosser St. Bernhard, ab Liddes m. K. bis Bours<br />

St. Pierre offen.<br />

Ihergerege: angeschneit, o: K. passierbar.<br />

Jaun: unpassierbar, Freiburgerseite o. K. bis<br />

Dorf Jaun offen. «<br />

Julier- srejjpnwärfig infolge Schneeverwehungen<br />

gesperrt, Oberhalbstein m. K. befahrbar bi» Bivio.<br />

Klausen• unpassierbar zwischen Urnerboden und<br />

der Seelitalgalerie ob Urigen.<br />

Lenzerheide: Ueberfahrt o. K. möglich, Mitnahme<br />

von Ketten jedoch ratsam wegen stellenweiser Vereisung.<br />

Lukmanier: von Disentls m. K. bis Curaglia offen,<br />

Tessinerseite nur bis Olivone m. K.<br />

Maloja: Strasse breit g-epfadet, m. K. passierbar<br />

Ṁarohairuz: wegen Schneeverwehungen Ketten,<br />

notwendig.<br />

Montets: m.K. nffen.<br />

Morgins: Ueberfahrt m. K. möglich.<br />

Mosses: angeschneit. Ketten ratsam. In Riehtfarstellun?<br />

des Bulletins Nr 24 vom 2. November teilt<br />

die Eid?. Oberpostdirektion mit. dass die Col-des-<br />

Wosses-Paßstrasso für den Automobilverkehr dieses<br />

Jahr über den Winter hindurch nicht offen gehalten<br />

wird.<br />

Oberalp: unpassierbar zwischen Andermatt und<br />

Sedruni<br />

Ofen: wpsren Sclinppfall für Privatautos gpppprrt.<br />

wird durch Post-Raupenauto aufrecht erhallen.<br />

Pillon: tn. K. passierbar<br />

San Rprnnardin: srpsrvprrt zwischen HintPrrhcin<br />

und San Bernar^ino-Dorf.<br />

St. Ootthard- Nordseite o. K. offen big GSPCVnen;<br />

Weiterfahrt m.K. bis Hosppnthal möglich;<br />

Südspite (130 cm •'NenschnPO^ gepfanVt und o. K<br />

ab Airoln. Mitnahme von K"tfpn ratsam.<br />

Sinrplon: sresnpn-t. von Brig her m. K. bis<br />

Schutzhaus Nr. 2 fahrbar.<br />

Spliisren: unpassierbar.<br />

TTmbraH: pesporrt<br />

WeisRenfitein: Ue^pTfahrt fl. K. möglich.<br />

Wolf?ang: weeren Vereisung Ketten ratsam.<br />

Zufahrt nach Arosa m. K. ab Langwie«. Rhonotal<br />

weswn Schnfipfall gegenwärtig nur bis Fiesch<br />

o K. offen. Zufahrten nach OrindelwaH, Lauterbronnen,<br />

^anderste? und Adelboden o. K. möglich.<br />

Saanenmöser: O.K. befahrbar.<br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dr. A. BQchi. Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer. — M. BolNoer.<br />

Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwag)<br />

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