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E_1935_Zeitung_Nr.017

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8 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> — N° 1 7<br />

Mo<br />

<strong>1935</strong><br />

dank ihrer durchgreifenden Organisation<br />

und spezialisierten Fabrikation, die<br />

grösste Automobil-Firma Englands, bringt<br />

dieses Jahr ganz hervorragende Tourenwagen<br />

auf den Markt, die durch die Verwendung von<br />

englischem Stahl eine unerhörte Spitzenleistung<br />

zu konkurrenzlosen Preisen darstellen»<br />

Das Programm <strong>1935</strong> sieht 5 Chassistypen,<br />

jede in drei Karosserieausführungen, vor.<br />

6-7-8-10-13 PS<br />

4 und 6Zylinder, in der Preislage von<br />

Fr. 3600.— bis Fr. 9500.-.<br />

Morris Eight, 6 PS, 4 Zylinder, Innensteuerung, 4 Plätze, 4Türen,<br />

90 Std.-km, Brennstoffverbrauch 7 Liter pro 100 km. Fr. 4400.—.<br />

Cabriolet, SCHWEIZER KONSTRUKTION,4 Plätze,4 Fenster,<br />

Morris Eight-Chassis, komplett, fahrbereit. Fr. 5900.—.<br />

Hauptsächlichste Vertretungen in der Schweiz:<br />

Base!: Fredy Blaettler, Touring-Garage, St. Albananlage 24<br />

.Bern: City-Garage A.-G., Hr. Paris, Direktor, Seilerstrasse 3<br />

Genf: Grand Garage Place Ed. Claparede S. A.,<br />

Ch. Nigg, Administrator<br />

Gland: Grand Garage de Gland S. A.<br />

Lausanne : Garage H. Terrier, Aldo Hoffmann, Villamont 1<br />

Sursee : Franz Wyder's Erben, Beim untern Tor<br />

Zürich: Joh. Hauser, Kreuz-Garage, Zollikerstrasse 9<br />

inzige Möglichkeit, um ein Schlappwerden<br />

des Schleppseils zu' vermeiden.<br />

Unter allen Umständen denke man daran,<br />

dass der Schleppzug erhöhten verkehrstechnischen<br />

Risiken ausgesetzt ist, denen nur<br />

durch massiges Tempo einigermassen begegnet<br />

werden kann, und dass anderseits das<br />

Schleppen den Wagen Beanspruchungen aussetzt,<br />

mit denen der Konstrukteur meist nicht<br />

gerechnet hat. Was bei der Ankunft in der<br />

Garage zum grössten Leidwesen des Wagenbesitzers<br />

nicht selten festgestellt werden muss.<br />

at.<br />

Te«h<br />

Neue Lagermetalle. Es ist erstaunlich, dass<br />

die Lager unserer meisten modernen Automobilmotoren,<br />

wie auch die anderer Maschinen,<br />

immer noch den auf der Basis von Zinn<br />

hergestellten Weissmetallausguss haben, den<br />

der Amerikaner Babbit im Jahre 1853 patentierte.<br />

Erst in den allerletzten Jahren haben<br />

sich daneben neue Legierungen eingeführt,<br />

die nun dem Weissmetall den Rang streitig<br />

machen. Unter diesen neuen Legierungen gewinnt<br />

die Bleibronze zusehends an Bedeutung.<br />

Sie hat vor allem eine bedeutend grössere<br />

Festigkeit bei höheren Temperaturen<br />

und schmilzt erst bei ungefähr 1000 Grad C„<br />

während Weissmetall schon bei ungefähr<br />

250 Grad seinen festen Zustand verliert. Das<br />

Blei bildet in dieser Bronze fejnverteilte Partikelchen,<br />

es ist also mit dem Kupfer nicht<br />

Mgentlich legiert. Sobald das Bleibronzeager<br />

eingelaufen ist, besitzt es eine ausserordentlich<br />

grosse Verschieissfestigkeit und<br />

Widerstandsfähigkeit auch bei schlechter<br />

Schmierung. Es lässt sich viel stärker belasten,<br />

was dem Motorenkonstrukteur im<br />

Hinblick auf die stark erhöhte spezifische<br />

Leistung der modernen Maschinen und das<br />

Bestreben zur Verminderung des Gewichtes<br />

und des Raumbedarfes nur erwünscht sein<br />

kann. Die Flugmotoren werden deshalb heute<br />

schon sehr oft mit Bleibronzelagern ausgeführt.<br />

Durch noch bessere Eigenschaften als die<br />

Bleibronze soll sich eine Legierung aus Kupfer,<br />

Silber und Kadmium auszeichnen. Diese<br />

erst in den letzten Monaten bekanntgewordene<br />

Legierung ist angeblich auch besonders<br />

leicht zu bearbeiten. -s.<br />

Ein neues Anlassverfahren der Dieselmotoren.<br />

Die meisten gegenwärtigen Automobil-<br />

Dieselmotoren besitzen zur Inbetriebsetzung<br />

in kaltem Zustand sogenannte Glühkerzen,<br />

deren in die Zylinder hineinragende Nickeldrahtspiralen<br />

durch Batterieström ins Glühen<br />

gebracht werden, so dass der eingespritzte<br />

Brennstoffnebel sich leichter entzündet<br />

als durch die Kompressionshitze allein.<br />

Durch die Firrna Bosch wurde nun eine neue<br />

Apparatur geschaffen, dje auf einfache Art<br />

die Glühkerzen entbehrlich macht. Das Saygrohr<br />

des Motors, das sonst bisher nur Luft<br />

zu den Zylindern strömen Hess, besitzt einen<br />

besondern Zweigkanal, der in einer Art Vergaser<br />

mündet. Soll der kalte Motor angelassen<br />

werden, so wird durch Umstellen<br />

iner Kiappe dieser Zweigkanal angeschlossen.<br />

Der Motor saugt sich dann aus der vergaserähnlichen<br />

Vorrichtung einige Gasöltrop-<br />

Schematieche Darstellung des neuen StaTt-Hilfsapparates<br />

für Dieselmotoren, a = Schwimmergehäuse;<br />

*b, h, g = Schwimmermeehanismus; c =<br />

Zerstäuberkegel; g = Heizspirale; e = Umstellklappe;<br />

f = Luftfilter.<br />

fen an, die durch eine in das Saugrohr eingebaute<br />

elektrische Glühspirale noch verdampft<br />

werden. Das so gebildete Gasöldampf-Luft-Gemisch<br />

ist durch die Kompressionswärme<br />

ohne weiteres entzündbar und<br />

leitet nun seinerseits auch die Entzündung<br />

des eingespritzten Brennstoffnebels ein. -s.<br />

Teihn.<br />

Rundydiau<br />

s»<br />

Frage 9332. Instruktionenbuch. Wer wäre in der<br />

Lage, mir ein deutsch geschriebenes Instruktionsbuoh<br />

für den Essex-Wagen zu verschaffen?<br />

A. N. in H.<br />

Frage 9333. Durchbohren von Fiberplatten. Wie<br />

kann man in dünnere Fiberplatten Löcher bohren<br />

ohne dass das Material Neigung zum Ausreissen<br />

zeigt? G. L in H.<br />

Antwort; Wärmen Sie die Fibergegenstände<br />

vor der Bearbeitung in heisem Wasser etwas an.<br />

at<br />

Frage 9334. Säurekonzentration. Bei meinem<br />

neuen Amerikaner Wagen mit 6-Volt-Batterie ist<br />

die Säurekonzentration in allen drei Zellen beständig<br />

über 30 Be, trotzdem nach Vorschrift destilliertes<br />

Wasser nachgefüllt wurde. Hat dies für die<br />

Batterie einen Nachteil? G. R. in R.<br />

Antwort: Eine zu hohe Säurekonzentration<br />

in den Akkumulatorenzellen ist unbedingt zu vermeiden,<br />

da sie rasch zur Sulfatbildung auf den<br />

Platten führt und damit die Leistungsfähigkeit der<br />

Batterie nach kurzer vorübergehender Steigerung<br />

stark herabgesetzt Wir nehmen an, dass Sie die<br />

'Säureprüfung mit einem Aräometer vornehmen, und<br />

zwar nicht zu lange nach erfolgter Aufladung, da<br />

sonst innerhalb der Zelle eine Schichtung der<br />

Säuredichte eintritt, die leicht zu s Fehlmessungen<br />

führen kann.<br />

at.<br />

Frage 9335. Vergasermotor und Dieselmotor.<br />

Worin besteht der charakteristische Unterschied zwischen<br />

einem Vergasermotor und einem Automobildieselmotor?<br />

F. S. in Z.<br />

Antwort: Dieselmotor und Vergasermotor unterscheiden<br />

sich dadurch, dass beim Dieselmotor<br />

reine Luft, beim Vergasermotor" Brennstoff-Luftgemisch<br />

angesaugt und verdichtet wird. Beim Vergasermotor<br />

erfolgt die arbeitsleistende Aufbeizung<br />

der Luft dadurch, dass ein Zündfunken das auf<br />

etwa 10 Atmosphären Ueberdruck kompromierte<br />

Brennstoff-Luft-Gemisch entflammt Beim Dieselmotor<br />

wird .die reine Luft viel höher verdichtet als<br />

beim Vergasermotor, wobei sie einen Druck von<br />

vielleicht 35 Atmosphären und eine Temperatur von<br />

über 500° G (Rotglut) annimmt Die arbeitsleistende<br />

Verbrennung im Dieselmotor erfolgt nun dadurch,<br />

dass «um den Totpunkt herum» unter sehr hohem<br />

Druck aus einer Düse heraus Gasöl eingespritzt<br />

wird, welches in der glühenden Luft in Flammen<br />

aufgeht und diese zur Arbeitsleistung aufheizt<br />

Heute spritzt die Pumpe das Gasöl unmittelbar als<br />

festen» Flüssigkeitsstrahl (solid injection) ein.<br />

Früher, bei ortsfesten Dieselmotoren, benutzte man<br />

Pressluft dazu, das Oel bineinzupusten.<br />

DisItussionsedUe<br />

Wird dlg Einspritzpumpe den Vergaser vordringen?<br />

In Nr. 12 der «A.-R.» erschien unter obigem<br />

Titel ein Artikel, mit dessen Inhalt ich zu einem<br />

grossen Teil nicht einig gehen kann. Wenn der heutige<br />

Brennstoffvergaser wirklich ein solcher Brennstoffmörder<br />

wäre, wie er da beschrieben wird, «o<br />

wäre er gewiss schon längst durch einen viel besseren<br />

Apparat ersetzt worden, aber eben, diesen<br />

besseren Apparat hat man nicht und wird ihn auch<br />

nicht so rasch haben. Bis dahin muss man, ob man.<br />

will oder nicht, dem heutigen Apparat seine Vorzüge<br />

lassen. Meines Erachtens kommt eine Einspritz-Brennstoffpumpe<br />

im Sinne der heutigen DieselpTimpen<br />

für luftlose Einspritzung überhaupt nicht<br />

in Frage, aus dem einfachen Grunde, weil eine solche<br />

Pumpe viel zu empfindlich ausfallen würde,<br />

wollte man sie so bauen, dass sie den heutigen Anforderungen<br />

genügen würde. Bei den heute üblichen<br />

hohen Drehzahlen der Vergasermaschinen (bis 8000<br />

Touren pro Minute) käme auch das Prinzip der<br />

Selbstzündung des Brennstoffes nach Diesel nicht<br />

in Fraga und so bliebe doch wohl nur die Einspritzung<br />

des Brennstoffes in den Zylinder während des<br />

Ansaughubes. Bei diesem Verfahren aber würde<br />

wohl zum Teil der übliche Vergaser wie wir ihn<br />

an jeder Vergasermaschine sehen können, a-us unserem<br />

Gesichtsfeld verschwinden, dafür an anderer<br />

Stelle, wo wir ihn nicht sehen können, in anderer<br />

Form wieder auftauchen. Einen Vernebler oder besser<br />

gesagt mehrere solcher, hätte die Matchine nun<br />

immer noch, nur wäre die ganze Geschichte damit<br />

etwas komplizierter geworden. Ob dieses Verfahren<br />

dem Gebrauchs-Automobilisten Vorteile bringen<br />

würde, diese Entscheidung will ich anderen überlassen.<br />

Laut dem Artikel soll ein Vergaser mit den guten<br />

Absichten • des Motor-Konstrukteurs so n>h wie<br />

nur möglich umgehen und die besten Absichten einfach<br />

vereiteln. Ich glaube es wäre richtiger, diesen<br />

Satz umzukehren und zu sagen, der Motor-Konstrukteur<br />

geht mit den guten Absichten des Vergaser-Konstrukteurs<br />

so roh wie nur möglich um, so<br />

dass die gute Arbeitsweise des Vergasers ganz erheblich<br />

beeinträchtigt wird. Warum setzt der Motorfachmann<br />

sein Ansaugrohr aus lauter Ecken und<br />

Krümmern zusammen, statt dem einströmenden<br />

Brennstoffluftgemisch einen Kanal zur Verfügug zu<br />

stellen, der möglichst ohne Krümmer und mit glatten<br />

Wänden direkt in den Zylinder mündet? Diese<br />

Massnahme würde von sich aus nicht nur ein»<br />

Brenstoffersparnis, sondern sogar eine ganz wesentliche<br />

Leistungserhöhung bringen und die Kondensationen<br />

würden zum Teil vop selbst verschwinden.<br />

Weiter heisst eä in Ihrem Artikel: Der Vergaser<br />

ist der beste, den man am Wagen am leichtesten<br />

zum Reinigen auseinandernehmen, am einfachsten<br />

einregulieren tind am billigsten herstellen kann.<br />

Es gibt denn doch gewaltige Unterschiede zwischen<br />

all den auf dem Weltmarkt anzutreffenden Vergasern.<br />

Rein äusserlich betrachtet scheinen die heutigen<br />

Vergaser gegenüber früheren Systemen einfacher<br />

zu sein, wenigstens was die europäischen Konstruktionen<br />

anbetrifft (Amerika geht den umgekehrten<br />

Weg), innerlich aber sind alle diese Apparate<br />

sehr ingeniös durchdachte kleine Wunderausführungen.<br />

Man muss sich nur einmal so richtig vorstellen,<br />

was so ein Vergaser oder Vernebler für Ansprüche<br />

zu befriedigen, hat, dann kommt einem<br />

die richtige Erkenntnis ganz von selbst, dass da<br />

nicht einfach ein Röhrchen in einem Brennstoffgefäss<br />

stecken kann, durch welches der Maschine ihr<br />

Essen zugeführt wird. Bei einer solchen Idealausführung<br />

würden sich bald genug, zum Leidwesen<br />

des Fahrers, die Bauchschmerzen der Maschine einstellen.<br />

Gerade das Gegenteil ist der FalL In einem<br />

modernen Vergaser spielen sich bei gewissen Belieferungsprüfumgen<br />

manchmal ganz gerissene und<br />

komplizierte Vorgänge ab, die oft recht schwer zu<br />

erfassen sind.<br />

Der beste Vergaser ist immer noch derjenige, der<br />

dafür sorgt, dass immer ein Brennstoffteilchen mit<br />

einem Sauerstoffteilchen vermischt wird und der bei<br />

jeder Belastung und Drehzahl der Maschine das bekömmlichste<br />

Gemisch liefert und nicht derjenige,<br />

der am leichtesten auseinandergenommen werden<br />

kann.<br />

Dass ein guter Vergaser auch leicht zerlegbar<br />

und gut regulierbar konstruiert sein muss. ist heute<br />

ja eine Selbstverständlichkeit Im grossen und ganzen<br />

darf man doch wohl sagen, ohne sich irgendeiner<br />

Uebertreibung schuldig zu machen, dass der<br />

heutige Vergaser die ein ihn gestellten Ansprüche<br />

vollauf zu befriedigen vermag. Es sind mir sogar<br />

Fälle bekannt, wo selbst ein gewisser Vergaser den<br />

Brennstoff so fein zerstäubte, dass die Maschine<br />

einfach zu trocken arbeitete und der betreffende<br />

Vergaser durch einen gröber arbeitenden Apparat<br />

ersetzt werden musste, durch welche Massnahme<br />

allerdings der Verbrauch etwas in die Höhe ging,<br />

dafür arbeitete die Maschine aber wieder mit der<br />

nötigen Nässe einwandfrei. Die eigentlichen Verbrennungsvorgänge<br />

im Zylinder sind uns, trotz aller<br />

Versuche und Untersuchungen, immer noch<br />

nicht genau bekannt<br />

Jedenfalls ist das eine sicher, dass die Vergaser-

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