E_1935_Zeitung_Nr.019
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Nutzfahrzeuge auf der Berliner<br />
Automobil-Ausstellung<br />
Fortsetzung von Seite 2.<br />
In vielen Belangen ähnelt dieses von Büssing-<br />
NAG. gebaute riesige Fahrgestell den bei Bahnen<br />
benützten Triebwagen. An beiden Enden des ausserordentlich<br />
niedrigen Fahrgestelles befindet sich je<br />
ein stehend eingebauter Dieselmotor, Sechszylindermotoren<br />
von je 13,5 Liter Hubraum und einer<br />
Bremsleistung von zusammen 290 PS. An die beiden<br />
Motoren ist in Blockkonstruktion je eine Kupplung<br />
und je ein' fünfstufiges Schaltgetriebe sowie<br />
ein Freilauf angebaut Die Betätigung der Kupplungen<br />
sowie das Schalten der Gänge erfolgt durch<br />
Druckluft, natürlich gleichzeitig. Der vordere Motor<br />
treibt über eine Gelenkwelle die hintere Achse, der<br />
hintere Motor die vordere Hinterachse.<br />
Die Stromlinie.<br />
Es liegt auf der Hand, dass bei Fahrzeugen,<br />
die die Hundertkilometergrenze überschreiten,<br />
alle äusseren Unebenheiten im Interesse<br />
der Verminderung des Luftwiderstandes,<br />
der bei solchen Geschwindigkeiten<br />
schon eine bedeutende Rolle spielt, beseitigt<br />
werden müssen. Darüber hinaus muss die<br />
aerodynamisch günstigste Form gesucht<br />
werden. Dies ist eine wichtige Frage der<br />
Wirtschaftlichkeit. So haben denn auch alle<br />
Omnibusse, soweit sie für grössere Geschwindigkeiten<br />
bestimmt sind, sehr windschnittige<br />
Formen aufgewiesen.<br />
Die diesbezüglich beste äussere Karosseriefonn<br />
zeigte ein Stromlinien-Omnibus von Mercedes-Benz<br />
für 24 Personen. Er war der einzige Wagen, bei<br />
welchem die Motorhaube nicht gesondert in Erscheinung<br />
trat, sondern vollkommen überbaut ist.<br />
Auf der einen Seite des Motors sitzt der Wagenführer,<br />
auf der andern Seite ein Mitfahrer. Gegen<br />
den Passagierraum besteht eine Glaswand mit zwei<br />
Türen, so dass alle Motorgerüche von dem Fahrgastraum<br />
ferngehalten werden. Das gewölbte Glas<br />
der Vorderwand, die glatten äusseren Formen und<br />
die raffinierte Raumausnützung geben diesem Wagen<br />
das besondere Gepräge. Nachdem man dieses<br />
Fahrzeug gesehen hatte, konnten die anderen Lösungen<br />
mit einer Einknickung zwischen Motorhaube<br />
und eigentlicher Karosserie nicht mehr recht gefallen.<br />
Sicherlich handelt es sich da um die Form<br />
der Zukunft. Die Möglichkeit, innerhalb des abgeschlossenen,<br />
gut beleuchteten Wagenraumes am Motor<br />
hantieren zu können, ist übrigens auch fahrpraktisch<br />
nicht zu unterschätzen.<br />
Der Radstand.<br />
Bei Schnellreiseomnibussen, die für die<br />
neuen Reichsautobahnen bestimmt sind, kann<br />
man natürlich auf eine gute Wendigkeit verzichten.<br />
Die Reichsautobahnen weisen selbst<br />
einen kleinsten Krümmungshalbmesser von<br />
1 km auf, während auch an den Kreuzungsund<br />
Einmündestellen so grosse Plattformen<br />
vorgesehen sind, dass selbst Riesengefährte<br />
ungehindert und in einem Zuge fahren kön-<br />
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nen. So kann man denn an fast allen Fahrzeugen,<br />
die für die Zukunft bestimmt sind,<br />
eine beträchtliche Vergrösserung des Radstandes<br />
feststellen. Dadurch werden auch<br />
günstigere Fahreigenschaften erzielt, besonders<br />
im Zusammenhang mit der dreiachsigen<br />
Ausführung. *<br />
Die Kühlung der Motoren.<br />
Die Wasserkühlung herrscht — abgesehen<br />
von den Kiemlieferwagen mit luftgekühlten<br />
Motoren — allgemein vor. Es fehlt aber auch<br />
nicht an würdigen Vertretern der Luftkühlung.<br />
So haben sich die Krupp-Motoren mit liegenden<br />
Zylindern und Gebläsluftkühlung ganz ausserordentlich<br />
bewährt. Krupp baut luftgekühlte Vergasermotoren<br />
dieser Art zu 75 PS sowie luftgekühlte<br />
Dieselmotoren, ebenfalls mit liegenden Zylindern,<br />
zu 60 PS; diese Dieselmotoren arbeiten nach dem<br />
Viertakterprinzip.<br />
Die Phänomen-Werke G. Hiller A.-G., Zittau,<br />
«teilten vierzylindrige Reihenmotoren zm 2,5 und 8<br />
Liter Hubraum zur Schau, die ebenfalls luftgekühlt<br />
sind.<br />
Anderseits ist man bemüht, besonders bei<br />
Geländefahrzeugen, die Wasserkühlung durch<br />
die Anordnung eines eigenen Gebläses, das<br />
die Luft zwangsläufig durch den Kühler<br />
presst, zu verbessern.<br />
Der Sattelschlepper.<br />
Diese Fahrgattung vereinigt ungefähr die<br />
Vorzüge des Traktors mit jenem des gewöhnlichen<br />
Lastwagens. Da der Anhängewagen<br />
mit dem Vorderteil auf dem Sattel<br />
des Schleppers aufliegt, ergibt sich ein guter<br />
Achsdruck für die Triebachsen, so dass der<br />
Schlepper selbst leicht ausgeführt werden<br />
kann. Darin liegt ein wesentlicher Vorzug<br />
gegenüber dem gewöhnlichen Traktor. Andererseits<br />
können in Verbindung mit einem<br />
einzigen Sattelschlepper mehrere Anhänger<br />
benützt werden, so dass das Motorfahrzeug<br />
während der Ein- und Ausladezeiten anderweitig<br />
ausgenützt werden kann. Aussefdem<br />
können Anhänger verschiedener Art verwendet<br />
werden.<br />
Ein besonderer Vorzug des Sattelschlepperzuges<br />
ist die Wendigkeit, da er in sich,<br />
gelenkig ist. Auf der Ausstellung konnte<br />
man fünfachsige Ausführungen von wahrhaft<br />
hervorragender technischer Durchbildung<br />
sehen. Daneben gab es auch kleine<br />
Sattelschlepper.<br />
Holzgas-Generatoren.<br />
Mehrfach waren Nutzfahrzeuge mit Holzgasgeneratoren<br />
ausgerüstet. Uebrigens gab<br />
es auch einen Personenwagen, bei welchem<br />
der Holzgasgenerator in das kofferartige<br />
Heck in vollendeter Linienführung eingebaut»<br />
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ist Vielfach sind die Wagen mit Holzgasgenerator<br />
für gemischten Betrieb eingerichtet, das<br />
heisst, sie besitzen auch einen gewöhnlichen<br />
Benzinvergaser und führen einen kleinen<br />
Benzintank mit, damit das Fahrzeug schon<br />
während der Anheizzeit, die meist etwa 5 bis<br />
15 Minuten beträgt, benützt werden kann.<br />
Wesentliche Neuerungen waren auf diesem<br />
Gebiet nicht zu sehen. Es macht den Eindxuok,<br />
als würde dieser Zweig in Deutschland<br />
noch nicht jene Entwicklung erreicht<br />
haben, als dies in einigen anderen Ländern<br />
tatsächlich schon der Fall ist Wahrscheinlich<br />
liegt die Ursache darin, dass Deutschland<br />
selbst grosse Mengen Holz importiert<br />
und daher an dem Holzgasbetrieb nur für<br />
Sonderfälle interessiert ist<br />
Büssing-NAG. zeigte einen Holzgas-Spezialmotor,<br />
der den besonderen Anforderungen des Holzzasbetriebes<br />
durch höhere Kompression und durch<br />
einen Hilfsvergaser angepaest ist Der Motor besitzt<br />
einen' Hubraum von 13 Liter und leistet 120<br />
PS, also relativ — im. Vergleich zum Benzinbetrieb<br />
— wenig. Krupp zeigte einen Tankwagen<br />
mit einem Sechszylindermotor zu 7,5 Liter Hubraum<br />
mit einem Deutz-Fahizeuggaserzeuger. Besonders<br />
gut vertreten war auch der bekannte Imbert-Generator.<br />
Der Pressgas-Betdeb.<br />
Neben dem Einbau eines eigenen Gasgenerators<br />
kommt auch die Mitnahme des Antriebsgases<br />
in komprimiertem Zustande, in Stahlfläsohen, in<br />
Betracht So zeigte Büesing-NAG. einen Doppelmotor<br />
von zweimal sechs Zylindern mit 23 Liter<br />
Hubraum für den Antrieb mit Butangas, Faun<br />
stellte «inen Sprengwagen aus mit einem kleinen<br />
Anderthalb-Liter-Motor, der mit Methangas angetrieben<br />
wird, und bei Krupp konnte man luftgekühlte<br />
Motoren sehen, die mit Ruhrgasol angetrieben<br />
werden.<br />
Ein Dampfwagen.<br />
Die Firma Henschel, die bekanntlich auch-Lokomotiven<br />
baut, zeigte ihren Dampfwagen. Die<br />
Dampferzeugung erfolgt in einem ölgeheiiten Kessel,<br />
der im Heck des Wagens untergebracht ist<br />
Die Heizung ist vollautomatisch geregelt: Die<br />
eigentliche Dampfmaschine ist liegend zwischen den<br />
Rahmenlängsträgern, angeordnet, und zwar unmittelbar<br />
vor der Hinterachse. Die Pleuelstangen wirken<br />
direkt auf die Hinterachse, wie auch die<br />
Steuerschieber von dieser Achse betätigt werden.<br />
Die Fahrtregelung erfolgt durch die Regelung des<br />
Dampfventiles und die Verstellung des Kulissensteines.<br />
Der TTebergang zwischen den einzelnen<br />
Geschwindigkeit erfolgt natürlich vollkommen stufenlos<br />
und as gibt beim Anfahren ebensowenig wie<br />
bei der Beschleunigung harte Stösse.<br />
für 18/20 Sitzplätze, auf SAURER-Chassis 3BNP.<br />
Zahlungserleichterungen. 10990<br />
Auskunft unter Chiffre Z 3217 an die<br />
Automobil-Revue, Bureau Zürich.<br />
Ein diesel-elektrisches Fahrzeug.<br />
Recht bemerkenswert war auch ein dieselelektrischer<br />
Doppeldeckomnibus, der ebenfalls von der<br />
AEG. auegestellt wurde. Er weist einen Dieselmotor<br />
von 120 PS Leistung auf. an den die Dynamomaschine<br />
direkt gekuppelt ist. Die Elektromotoren<br />
dieses Fahrzeuges liegen nicht in den Rädern,<br />
sondern es ist nur ein einziger Motor vorgesehen,<br />
der unmittelbar hinter der Dynamo in den<br />
Sofort abzugeben:<br />
1 moderner<br />
Car Alpin<br />
Rahmen eingebaut ist Daher müssen zum Antrieb<br />
der Hinterräder Antriebswellen d«r gewöhnlichen<br />
Art vorhanden sein. Der Vorteil dieser Anordnung<br />
liegt gegenüber dem Fahrzeug mit direktem, mechanischem<br />
Hinterachsantrieb in der Elastizität der<br />
elektrischen Kraftübertragung, in der stufenlosen<br />
Beschleunigung und in dem Wegfall eines Zahnradgetriebes.<br />
Der Dieselmotor wird natürlich vollautomatisch<br />
reguliert, so dass der Fahrer nur den<br />
elektrischen Kontroller zu bedienen hat.<br />
Reiten.<br />
Dass der Riesenluftreifen bei den Nutzfahrzeugen,<br />
besonders bei den Omnibussen, vorherrscht,<br />
ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit<br />
Besondere Erwähnung verdient aber,<br />
dass nun auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge<br />
in steigendem Masse der Luftreifen<br />
angewendet wird. So konnte man mehrere<br />
Ackerschlepper sehen, die mit den neuen<br />
«Niederdruck - Ackerluftreifen» ausgerüstet<br />
sind, Hochstollenreifen von ganz besonderer<br />
Griffigkeit<br />
Bremsen.<br />
Die riesigen Massen, die auf den neuen<br />
Strassen in bisher für unmöglich gehaltene<br />
Geschwindigkeiten gebracht werden, erfordern<br />
ganz besondere Bremsanlagen. Vor allem<br />
ist ein vollkommener Ausgleich der<br />
Bremswirkung zwischen den einzelnen Rädern<br />
von ausschlaggebender Bedeutung. Dieser<br />
Anforderung kann die mechanische<br />
Bremse kaum entsprechen. Sie kommt daher<br />
immer mehr in den Hintergrund. Die bekannte<br />
Knorrbremse beherrscht das Feld.<br />
Sie arbeitet mit Druckluft, wird vom Führer<br />
ganz ohne Mühewaltung bedient und ermöglicht<br />
eine ideale Abstufung der Bremswirkung.<br />
Bei manchen Fahrzeugen wird die<br />
Druckluftbremse mit einer Oeldruckübertragung<br />
kombiniert<br />
Schlussbetrachtungen.<br />
Die Nutzwagenhallen der Berliner Automobilausstellung<br />
haben in diesem Jahr<br />
grundlegend neue Konstruktionen erkennen<br />
lassen. Die Auswirkungen lassen sich noch<br />
nicht völlig übersehen, weil hiezu teilweise<br />
die Voraussetzungen fehlen. Die praktische<br />
Erprobung dessen, was hier an Neuem gezeigt<br />
wurde, wird erst in einem Jahr, vielleicht<br />
auch erst später möglich sein. Trotzdem<br />
ergibt eine nähere technische Prüfung<br />
dessen, was in Berlin gezeigt worden ist,<br />
dass es sich nicht um Ergebnisse von Experimenten<br />
handelt, sondern durchwegs um<br />
weitgehend ausgereifte Neukonstruktionen.<br />
Dass hier wirklich wertvolle, schrittmacherische<br />
Konstruktionsarbeit geleistet worden<br />
ist, steht ausser jedem Zweifel. K.M. *<br />
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