28.02.2018 Aufrufe

E_1935_Zeitung_Nr.044

E_1935_Zeitung_Nr.044

E_1935_Zeitung_Nr.044

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

N 44 — <strong>1935</strong> AÜTÖMOBIL-REVUE li<br />

T. C. S.<br />

Die Tagung des Ausschusses des Verwaltungsrates.<br />

Am 20. Mai tagte in Genf unter dem Vorsitz<br />

seines Präsidenten, Herrn Dr. Henneberg, der Aus-<br />

Bchuss des Verwaltungsrates des T. G. S.<br />

Generalversammlung der A. I. T. Der Ausschuss<br />

hat von dem Datum der Generalversammlung der<br />

Alliance Internationale de Tourisme, die vom 16.<br />

his 20. September <strong>1935</strong> in Budapest stattfinden<br />

wird, Kenntnis genommen und seine offiziellen Delegierten<br />

ernannt. ,<br />

Neue Verbandszeitschrift. Der Ausschuss hat im<br />

Rahmen der ihm vom Verwaltungsrate eingeräumten<br />

Vollmachten beschlossen, ab 1936 das offizielle<br />

Organ des T. C. S. in Form einer zweisprachigen<br />

Wochenschrift erscheinen zu lassen und der letzten<br />

Nummer jedes Monats ein illustriertes Supplement<br />

beizulegen.<br />

Abzeichen des T. C. S. Der Ausschuss hat eine<br />

Sammlung von Abzeichen-Projekten angesehen, um<br />

das T. G. S.-Abzeichen dem Charakter des Clubs besser<br />

anzupassen.<br />

Haftpflichtversicherung. Der Ausschuss hat einen<br />

Bericht über die Arbeiten der Versicherungskommission<br />

zur Kenntnis genommen betr. die Haftpflichtversicherung<br />

für Kraftfahrzeuge und deren<br />

Jahresergebnisse für 1933 und 1934. Es wurde über<br />

die Schritte beraten, die bei den Versicherungsgesellschaften<br />

unternommen werden müssten. Die<br />

eingehenden Berichte, die von Versicherungsfachleuten<br />

vorgelegt worden waren, bildeten die Grundlagen<br />

der Diskussion.<br />

Kommissionen. Herr H. Fleutet wurde als Mitglied<br />

der Kommission für-öffentliche Sicherheit ernannt.<br />

Frühzeitige Eröffnung des Simplon-Passes. Der<br />

Ausschuss hat die Leistung eines Beitrages zur Ermöglichung<br />

einer frühzeitigen Oeffnung der Simplonstrasse<br />

für den internationalen Automobil-Tourismus<br />

beschlossen. Der Betrag wurde durch Vermittlung<br />

des Vorstandes der Walliser- T.C.S.-Sektion<br />

dem Baudepartement dieses Kantons überreicht.<br />

Briickensignalisierung. Der Plan des T.C.S., die<br />

Brücken in der Weise zu signalisieren, dass an<br />

ihren beiden Enden der Name des Wasserlaufes,<br />

den sie überspannen, angegeben werde, wurde wieder<br />

besprochen.<br />

Die nächste Sitzung des Ausschusses wird am<br />

15. Juni stattfinden.- k<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

Unserer Einladung zu einer Exkursion in die<br />

Fabriketablissements der Firma AG. R. & E. Huber,<br />

Draht-, Kabel- und Gummiwerke in Pfäffikon, woselbst<br />

der Schweizerpneu «Pallas» hergestellt wird,<br />

folgten ca. 80 T.C.S.-Mitglieder. Nachdem man sich<br />

in Wil besammelt hatte, fuhren die Teilnehmer<br />

nach Pfäffikon, wo in verschiedenen Gruppen die<br />

3 Fabrikationsabteilungen unter kundiger fachtechnischer<br />

Führung besichtigt werden konnten.<br />

Dass die Gummiabteilung, woselbst der Schweizerpneu<br />

«Pallas» hergestellt wird, das . grösste Interesse<br />

hei unsern Mitgliedern hervorrief, erklärt sich<br />

von selbst. Es war'für alle sehr" interessant, den<br />

ganzen Hergang, vom Rohgummi bis zum fertigen<br />

Pneu, • beobachten zu können. Wohl alle Teilnehmer<br />

kamen zur Ueberzeugung, dass wir in der<br />

Schweiz ein Unternehmen besitzen, dessen Leitung<br />

bestrebt ist, ein Fabrikat herauszubringen, welches<br />

mindestens so leistungsfähig ist wie jedes andere<br />

Konkurrenzprodukt.<br />

Nach der Besichtigung der 3 Abteilungen wurden<br />

die Teilnehmer von der Firma zu einem Vesper<br />

eingeladen. Unser Sektionspräsident, Herr<br />

Lutz, Flawil, begrüsste die verhältnismässig zahlreich<br />

erschienenen Mitglieder, verdankte der Fabrikleitung<br />

ihr Entgegenkommen, wobei er mit<br />

Recht den Appel an alle richtete, in Zukunft als<br />

gute Schweizer dem Schweizerfabrikat den Vorzug<br />

zu geben. Herr Direktor Neher, als Vertreter der<br />

Firma, verdankte unsern Besuch und gab dabei<br />

der Hoffnung Ausdruck, dass die schweizerischen<br />

Automobilisten durch Verwendung des Schweizerpneus<br />

«Pallas», (welcher jedem Auslandsprodukt<br />

ebenbürtig sei, die Anstrengungen dieses schweizerischen<br />

Unternehmens unterstützen werden.<br />

Während Herr Dr. D. D. S. Fisch, Herisau, als<br />

Präsident der Ortsgruppe Appenzell A.-Rh., in<br />

launigen Worten die Anwesenden über die Qualität<br />

des «Pallas»-Pneu zu überzeugen verstand, wobei<br />

als Vergleichsobjekt der offerierte Gratis-Schüblinsr<br />

herhalten musste, erinnerte Herr Briner, Wil,<br />

an die durch die Ortsgruppe Wil & Umgebung zur<br />

Durchführung gelangende Pfingstfahrt und ersuchte<br />

unter Bekanntgabe des Programms die Mitglieder<br />

zur Teilnahme. Das Arrangement dieses<br />

zweitägigen Ausfluges wird sicher jeden Teilnehmer<br />

befriedigen..<br />

Der Fabrikleitung sei auch an dieser Stelle für<br />

die Exkursion bestens gedankt.<br />

Fz.<br />

Autosektion Waldstätte<br />

Besuch der Vereinigten Luzerner Brauereien<br />

AG., Eichhof, Samstag, den 1. Juni <strong>1935</strong>, 14.30 Uhr.<br />

14.30 Uhr: Besammlung auf dem unteren<br />

Brauereihof vor der Flaschenfüllerei im Eichhof.<br />

14.30 bis 16.30 Uhr: Besichtigung der Brauereianlagen<br />

in Gruppen von je 15—18 Mann. 16.30<br />

Uhr: Kalter Imbiss mit BierproBe, offeriet von der<br />

Direktion der Brauerei in den umgebauten Wohlfahrtsräumen<br />

'der Arbeiterschaft; technischer Vortrag.<br />

Anmeldungen bis spätestens Freitag, den 31. Mai<br />

<strong>1935</strong> auf dem Sekretariat<br />

AUTOSEKTION ZÜRICH. Die von den Sektionen<br />

Zürich, des Touring-Club der Schweiz und<br />

Aero-Club der Schweiz am letzten Sonntag durchgeführte<br />

Ballonverfolgung hatte trotz anfänglich<br />

schlechter Witterung einen durchschlagenden Erfolg.<br />

Die zweifelhafte Wetterlage bedingte die Verschiebung<br />

des Starte« um 1 Stunde, so dass die<br />

beiden Ballone «TCS» und «Uto» erst um 12 Uhr<br />

in ihr Element frei gelassen werden konnten,<br />

Vi Stunde später starteten die 40 verfolgenden<br />

Automobilisten.'<br />

Ein frischer Westwind von 30 km/St. Gesphwindiekeit<br />

trug die Ballone bei herrlichstem Sonnenschein<br />

gegen den Bodensee, während die Verfolger<br />

immer hart auf den Fersen waren. Die laut<br />

Reglement am Ufer des Bodensees festgelegte<br />

Grenze wurde gegen 3 Uhr erreicht, und so landeten<br />

die Ballone wenige Kilometer vom Ufer entfernt.<br />

«Uto» in der Nähe von Altnau, 5,1 km von<br />

der Landegrenze entfernt und «TCS» bei Illighausen,<br />

6,3 km von der Landegrenze entfernt.<br />

Sämtliche Wimpel wurden von den Automobilisten<br />

erwischt und von den 16 abgeworfenen Meldetaschen<br />

12 aufgefunden. Die Rangliste ergab folgende<br />

Resultate:<br />

1. Preis: Sonderegger A.; 2. Preis: Huber W.,<br />

Zürich; 3. Preis: Egger F., Zürich; 4. Preis: Dold<br />

K., Zürich; 5. Preis: Schüep H. S.. Zürich; 6. Preis:<br />

Weilenmann Jk.<br />

Mit einer Preisverteilung im Hotel Elite in Zürich<br />

fand die überaus gelungene Veranstaltung<br />

einen schönen Abschluss.<br />

Veranstaltungen.<br />

Versammlunu der schwel*. Strassenfachmänner<br />

in Luzern am 25. und 26. Mal <strong>1935</strong>.<br />

Den Auftakt zur Versammlung bildete am 24. Mai<br />

eine Fahrt mit Nauen (Lastschiffen) von den zahlreichen<br />

Steinbrüchen am Vierwaldstättersee. Die Hawag<br />

hatte in Kehreiten eine grosse Sprengung von einigen<br />

tausend Kubikmeter Material vorbereitet, die<br />

vollauf gelungen ist. In Rozloch wurde der Steinbruchbetrieb<br />

besichtigt, dem eine Anlage zur Herstellung<br />

moderner Strassenbeläge angegliedert ist.<br />

Eine fröhliche Heimfahrt beendigte diesen ersten<br />

Teil der Tagung.<br />

Am Samstag fanden sich über fünfhundert Männer<br />

ein, die teils selber Strässenbauer sind, teils<br />

indirekt mit dem Strassenbau zu tun haben- Im<br />

kleinen Vortragssaal des Kunst- und Kongresshauses'tagten<br />

die kantonalen, technischen Ober?<br />

beamten. Unter der straffen Leitung des Präsidenten<br />

der Vereinigung, Herrn Kanton singenieur<br />

Schläpfe-r, der sich- ganz besonders um<br />

die Entwicklung des schweizerischen Strassenbaues<br />

•verdient gemacht hat, berichtete zunächst Herr<br />

Kantonsingenieur Luchsinger (Solothurn)<br />

über die Arbeiten der Unterkommission für<br />

die Strassennumerierung. So soll z. B, die Ost-Westverbindung,.<br />

Bodensee-Genfersee, die Nummer 1. erhalfen,<br />

und die Nord-Südverbindung die Nummer 2.<br />

Die höheren Gruppennummern sind kantonsweise"<br />

für die Nebenstrassen reserviert. Jeder Wegweiser<br />

würde neben der Ortsbezeichnung noch die entsprechende<br />

Strassennummer erhalten, um so den<br />

Automobilisten die Orientierung auf der Strasse zü :<br />

erleichtern. Dies Vorgehen bedeutet namentlich eine<br />

Erleichterung für den Durchgangsverkehr.<br />

Herr Kreisoberingenieur Peter (Delsberg)<br />

brach eine Lanze für die einheitliche Strassenmarkierung.<br />

Aus der Unfallstatistik 1 ergibt' sich,<br />

dass weitaus die meisten Unfälle entstehen, wenn<br />

der Fahrzeugführer nicht rechtzeitig und genügend<br />

vom Bestehen eines Hindernisses orientiert wurde.<br />

U. a. wies er auch daraufhin, dass der verschiedenfarbige<br />

Steinbelag gute Dienste leistet. Die Massnahmen<br />

zur Sicherung dös Fussgängerverkehrs<br />

müssen ausgebaut werden.<br />

Herr Kantons-Ingenieur Wydler<br />

(Aarau)J eine in den, Strassenfachmännerkreisen<br />

geschätzte -Persönlichkeit, gab .eine kurze Einführung<br />

In' die' Normalien für Häuptstrassen. Die<br />

Vereinheitlichung der hauptsächlichsten Abmessungen<br />

der Strasse, die auf Grund jahrelanger, praktischer<br />

Erfahrungen aufgestellt wurden, verdient<br />

allgemein angewendet zu werden. ><br />

Herr P e r r e t berichtete noch über die Vorbereitungen<br />

für die nächste Verkehrszählung und<br />

machte verschiedene Vorschläge über die Art der<br />

Vornahme der Zählung.<br />

Abschliessend folgte das Hauptreferat des<br />

Morgens von Herrn Dr. L. Bendel (Luzern)<br />

über: Die Beurteilung des Baugrundes im Strassenbau,<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Frostgefährlichkeit<br />

des Bodens.<br />

Die Beschaffenheit des Strassenuntergrundes ist<br />

von grundlegender Bedeutung für die Beständigkeit<br />

der Strassendecke, und besonders wichtig ist es, die<br />

Frostgefährlichkeit des Untergrundmateriales richtig<br />

einschätzen zu können. Infolge der grossen<br />

Summen, die der Staat für die Erstellung moderner<br />

Strassenbeläge jährlich aufwendet, rechtfertigt es<br />

sich, die Frosterscheinurigen und die Massnahmen<br />

zur Verhütung zu studieren.<br />

Mit ,der tatkräftigen Hilfe der Herren Kantonsingenieur<br />

Enzmann und Strasseninspektor Bossard<br />

Bind in der Umgebung von Luzern Frostuntersuchungen<br />

an Strassen vom Referenten vorgenommen<br />

worden. Die zahlreichen Ergebnisse der systematischen<br />

Luzerner Untersuchungen sind sowohl<br />

für den Praktiker als auch für den Wissenschaftler<br />

wertvoll.<br />

Gleichzeitig mit den kantonalen technischen<br />

Oberbeamten tagten dieVertreterderStädte<br />

und Gemeinden; daselbst referierte Herr Polizeiadjunkt<br />

Dr. M. Lienert über « Polizei und<br />

Verkehr». Das klar aufgebaute Referat wurde<br />

in der letzten Nummer der « A.-R. » vollinhaltlich<br />

wiedergegeben Herr G. Nerbollier, Polizeioffizier,<br />

Genf, berichtete über, c Comment realiser la<br />

plus grande securitö possible pour les pietons, les<br />

cyclistes et les vfihicüles *. Abschliessend skizzierte<br />

Herr lug. Heiimahn, Chef-des Abfuhrwesens<br />

in Zürich, die Einflüsse auf die Kosten der Hauskehriohtabfuhr.<br />

Das städtische > trnd kantonale A u f s i'c h t s i<br />

personal besichtigte die mustergültigen städti—'<br />

sehen Werkhöfe von Luzern; wo viele Teilnehmer<br />

wertvolle Anregungen für den Ausbau ihrer eigenen<br />

Anlagen fanden. Hierauf fand ein Besuch der<br />

Verladeanlage der Seeverlad und Kieshandels A.-G.<br />

in Luzern statt, wo die Kies- und Sandlasten der<br />

Nauen maschinell in die Eisenbahnwagen umgeladen<br />

werden. Die Tagesleistungen betragen über<br />

100 Eisenbahnwagen und 250 Lastautos; total 2400<br />

Tonnen.<br />

Am Nachmittag fand eine gemeinsame Schiffahrt<br />

aller drei Gruppen über den Vierwaldstättersee statt,<br />

wo zunächst die neue, ideal ausgebaute Strecke<br />

Vitznau-Vitznauernase besichtigt wurde und allgemein<br />

Beifall fand. Bis zum Rütli ging die Fahrt,<br />

die beim' prächtigsten 'Wetter unternommen werden<br />

konnte, und dann nach Luzern zurück.<br />

Eine Abendunterhaltung vereinigte die Teilnehmer<br />

wieder im Kunsthaus, wo ein reichhaltig und<br />

STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TÖURING.CLUB DER SCHWEIZ<br />

sorgfältig zusammengestelltes Programm geboten<br />

wurde, das dem Vergnügungspräsidenten alle Ehre<br />

machte.<br />

Am Sonntagmorgen fand die Hauptversammlung<br />

statt, in welcher dar Präsident, Herr Schläpfer,<br />

über das abgelaufene Jahr referierte und den grossen<br />

finanziellen Rückschlag in der Vereinsrechnung<br />

auf die grossen Auslagen für den Strasseninformationsdienst<br />

zurückführte. Für Abhilfe werde er<br />

sorgen,<br />

JHe.rr Dr. Senge r r Zürich, hielt hierauf seinen<br />

Vortrag über «Die Bedeutung der Strasse im<br />

Schweiz. Fremdenverkehr;». Die...zahlreichen, gut<br />

gewählten Lichtbilder Unterstutzten günstig seine<br />

Rede. • ,. •••,'••<br />

Herr In g.Arc h.in. arflVpe^f,: Berichtete über<br />

«la construetion et l'entrötien des routes de hautemontagne<br />

en France» und zeigte, dass die Ingenieure<br />

auch dort ähnliche Probleme wie wir in der<br />

Schweiz zu studieren haben dfld die Meinungen<br />

über ihre zweckmässigste Lösung geteilt sind.<br />

Eine Ueberräschung brachte der Vortrag von<br />

Herrn Ing. Koppel in Zürich über das Schweiz.<br />

Verkehrsprojekt für Abessinien. Auf Grund seiner<br />

Erfahrungen im Orient und seiner soeben beendeten<br />

Studien in Abessinien kommt er zum Schlüsse,<br />

schweizerischen Interessenten ZU empfehlen, sich am<br />

Ausbau des abessinischen Strassennetzes zu beteiligen.<br />

Die Schweiz, als politisch neutrales Land,<br />

erhält den Vorzug. Es ist dabei darauf hinzuweisen,<br />

dass Abessinien his jetzt keine Staatsschulden<br />

hat. Grosse industrielle. Entwicklungsmöglichkeiten<br />

beim systematischen Ausbau jdes Strassennetzes sind<br />

gegeben.<br />

Den Abschlues der Tagung bildete ein Bankett,<br />

an dem "Herr Regierungsrat Wyniker, Herr Stadtbaudirektor<br />

Businger, den Veranstaltern für die<br />

gelungene Tagung bestens dankten.<br />

Gleichzeitig mit der Tagung fand eine Ausstellung<br />

von Maschinen, Geräten, Baustoffen usw., die<br />

im Strassenbau benötigt werden, statt. Dem Organisator<br />

der Ausstellung, Herrn Strasseninspektor<br />

Boesard, gebührt grosser Dank<br />

für diese Musterschau einheimischer Fabrikate.<br />

Das Fest ist vorbei, der Alltag beginnt. Der<br />

Strassenbenützer, der Steuerzahler darf getrost die<br />

Strassen unseren kantonalen und städtischen Fachmännern<br />

zur Betreuung überlassen. Die vielen<br />

Millionen Franken, die in 'unsere Strassen gesteckt<br />

werden müssen, werden zweckmässig angewendet.<br />

Dr. B.<br />

Die Pariser Exkursion der Schweizerischen<br />

Gesellschaft der Motorfahreroffiziere wurde im<br />

Rahmen des Programmes» der ausserdienstlichen<br />

Weiterausbildung, durchgeführt. Sie hatte hauptsächlich<br />

die Besichtigung der Renault-Werke und<br />

das Studium der motorisierten Waffen der französischen<br />

Armee zum Ziel» erwies sich aber auch<br />

darüber hinaus als ungemein lehrreich. Die schweizerische<br />

Generalvertretung des Hauses Renault war<br />

in zuvorkommender Weise für die Heiseorganisation<br />

besorgt, und unter der Leitung ihres Direktors,<br />

Herrn Eberhard, klappte alles bis in die kleinste<br />

Einzelheit. Das französische Kriegsministerium<br />

seinerseits hatte es eich nicht nehmen lassen* unsere<br />

Offiziere schon bei der Ankunft in Paris durch<br />

zwei Vertreter zu begriissen. Die militärischen Vorführungen,<br />

für die •'drei Verschiedene Typen von<br />

Tanks, ein geländegängiger Panzerwagen und drei<br />

verschiedene Einheiten rmöWlsferttr'" B'alterieh aufgeboten<br />

worden waren-,' erweckten "nicht wehiger<br />

Staunen und' Bewunderung durch ihre Leistungsfähigkeit<br />

als Genugtung durch die Offenheit, mit<br />

der alle möglichen-Auskünfte erteilt wurden. Anderseits<br />

zeigen sie mit aller Deutlichkeit, ;Wßlche grossen<br />

Zukunftsmöglichkeitea der Motorisierung aUCh in<br />

unserer Armee noch offen stehen.:<br />

i<br />

Natürlich konnte die Besichtigung der Renault-<br />

Werke in Billancourt, der gegenwärtig grössten<br />

Automobilfabrik Europas,',bei deren'riesigen Ausmassen<br />

und der knappen zur Verfügung Stehenden<br />

Zeit nur oberflächlich sein. Trotzdem hinterliess sie<br />

einen nachhaltigen Eindruck. Die Werke bedecken<br />

gegenwärtig eine Fläche Von alber drei Millionen<br />

Quadratmetern, d, h. mehr als vier Fünftel der<br />

Stadt Bern und sind dabei immer noch in Erweiterung<br />

begriffen. Ueberall -wird fieberhaft gearbeitet,<br />

an den laufenden Bändern vielfach in einem Tempo,<br />

wie man es sich sonst nur von . amerikanischen"<br />

Betrieben vorstellt. Im Eilgang ging es auch für<br />

die Besucher durch die verschiedenen .Abteilungen:<br />

das Zieh- und Presswerk, in w welcbem die Rohmaterialien<br />

aufbearbeitet, Federn' eeschtniedet und<br />

LEGENDEI<br />

ßesttifossane Strassen 4M<br />

Hur mit Ketten befahrbar<br />

•Elsenbahnvertade-Statlon *<br />

Ketten-Dienst TCS *<br />

Welten Auiküntte durdt T.Ct. Offices Gcat Tel. 49944 Zürich TM. 32 MB<br />

Die b»l Ben noch geschlossenen PassvbergängenangatÜhrten Zahlen gaben das voraussichtliche Datum der OHnunA an.<br />

zusammengestellt und mit riesigen Pressen von bis<br />

400 Tonnen Druck Bremstrommeln und Radsterne<br />

geformt und Ghassisrahmen hergestellt werden,<br />

durch die Leichtmetallgiesserei, das Stahl- und<br />

Eisengusswerk, wo.u. a. — ein Weltrekord — am<br />

laufenden Band stündlich 300 Gußstücke erzeugt<br />

werden, das Hammerwerk mit seinen Dutzenden<br />

grösster Dampf- und Luftdruckhämmer und dem<br />

dazugehörigen Weltuntergangsgetöse, die Motoren-<br />

Montage mit ihrer rafffinierten Fliessarbeit, die<br />

Halle der Einlauf- und Prüfstände, wo gleichzeitig<br />

etwa 150 Motoren zum Leben erwachen, dann, im<br />

riesigen vierstöckigen Neubau auf der Seine-Insel,<br />

durch das Karosseriestanz- und Presswerk mit-etwa<br />

einem Dutzend Mammutpressen, die an laufenden<br />

Bändern vorgenommene Karosserie-Montage, wo an<br />

manchen Stellen der Arbeiter das langsam wandernde<br />

Werkstück auf einem kleinen angehängten<br />

Rollwagen sitzend .verfolgte und zum Schjuss. die<br />

imposante Fertigmbntagekette, längs welcher auf<br />

eine Distanz von 240 m alle -Einzelbestandteile zusammenströmen<br />

und an deren Ende bei einer Tagesproduktion<br />

von 400 Stück alle iVi Minuten ein fixfertiger,<br />

durchregulierter, auf einem Rollprüfstand<br />

abgebremster Wagen heraüsröllt, um sogleich auf<br />

einer im Keller des riesigen Gebäudes angelegten<br />

Rundstrecke auf seine Fahreigenschaften und die<br />

Beleuchtung hin geprüft zu werden. Alles erhascht<br />

der Besucher, dem nicht Wochen und Monate zur<br />

Verfügung stehen, nur rasch „ mit einem Blick.<br />

Schon_„wieder im Gar geht es noch -rasch- durch<br />

die gigantische Halle, in welcher seit, ,zwei .Jahren<br />

monatlich 15—20 Diesel-Schnelltriebwagen für die<br />

französischen Bahnen und Lastwagen aller Grossen<br />

zusammengestellt werden; dann ist der halbtägige<br />

Rundgang, der etwa 10 km Fussmärsch in sich<br />

schloss, beendet.<br />

Ein -seltsames Gefühl von Ehrfurcht und Bewunderung<br />

ob der Dinge, die auch in unserem<br />

nüchternen Jahrhundert noch von einem genialen<br />

Menschen vollbracht werden könnten, befällt einen,<br />

wenn man zum Schluss' im Park des Direktionsgebäudes<br />

vor dem bescheidenen Gartenhäuschen<br />

steht, in welchem die Gebrüder Renault mit kärglichen<br />

Mitteln 1898 ihr erstes Automobil zusammenb&stelten.<br />

Neben diesem Fahrzeug und einer primitiven<br />

Werkstattausrüstung beherbergt das Häuschen<br />

übrigens auch den geschichltich berühmt gewordenen<br />

Pariser Taxi, der, als Paris in den Anfangstagen<br />

des Weltkrieges von den Deutschen eingenommen<br />

zu werden bedroht war, von General<br />

Gallieni zu Hunderten requiriert und zum entscheidenden<br />

Truppentransport an die Marne benützt<br />

wurde.<br />

An der Exkursion nahmen insgesamt 23 Offiziere<br />

teil, unter ihnen der Zentralpräßldent der<br />

Gesellschaft, Oberstlt. Demmer, die Präsidenten der<br />

Armeekorpsgruppen I und II, Oberstlt. Maeder und<br />

Major Spreng, 'Oberst Locher und Oberstlt. Kunz,<br />

der Verwalter des Armeemotorfahrzeugrarks Thun.<br />

JkmmU<br />

.Tirana<br />

* U d«-n Vefbänd<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Die nächste Monatsversammlung<br />

findet Mittwoch, 5. Mai,<br />

20.15 Uhr, im Vereinslokal Du<br />

Pont, 1. Stock, statt. Alle Vereinsmitglieder<br />

sind gebeten,<br />

pünktlich und vollzählig zu erscheinen.<br />

—' Mit kameradschaftlichem<br />

Gruss: der Vorstand.<br />

• Personelles.<br />

Friedrich Rieben, Auto-Oele, Bern, Inhaber der<br />

Firma ist Friedrich W Riebet! in r 'BtSrn/ Handel in<br />

Atlto-Oelen und Fetten. Domizil: Krippenstrftsse.<br />

Stella-Garage A.-G., Zürich. Als Geschäftsführer<br />

wurde Bruno Troller ernannt. Er führt Einzelunterechrift.<br />

.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!