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E_1935_Zeitung_Nr.046

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Bern, Freitag, 7. Juni <strong>1935</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 46<br />

eut &dd<br />

In dem stillen Kuppelsaal der alten angesehenen<br />

Kunsthandlung steht Monsieur Laroche<br />

lässig an einem mit rotem verschlissenem<br />

Samt bekleideten venezianischen<br />

Sessel gelehnt. Die schweren Vorhänge sind<br />

halb zurückgezogen und geben den Ausblick<br />

in die Galerie frei.<br />

Monsieur Laroche spricht selbst mit dem<br />

Kunden, während die Diener mit diskreten<br />

Bewegungen lautlos hin- und hereilen, um<br />

die von dem Chef bezeichneten Gemälde auf<br />

die Staffelei zu stellen. Man merkt ihnen<br />

keine Ungeduld an, obwohl sie heute schon<br />

zahllose Bilder hervorgehoben und wieder<br />

fortgetragen haben.<br />

'Monsieur Laroche ist in seinem Beruf an<br />

Seltsame Besucher gewöhnt. Der Erwerb<br />

von Kunstgegenständen hat nichts mit einem<br />

üblichen Einkauf gemein. Es handelt sich<br />

um Liebhabereien, mehr noch um tief verwurzelte<br />

Passionen, die in mannigfachen<br />

Quellen ihren Ursprung haben. Monsieur Laroche<br />

weiss das. Er versucht — meist mit<br />

Erfolg — die Gedankengänge seiner Klienten<br />

zu ertasten, aber heute will es ihm nicht<br />

gelingen.<br />

Der Käufer sucht ein Bild aus dem achtzehnten<br />

Jahrhundert, nicht eines der üblichen<br />

Porträts ohne tieferen Ausdruck, nein, das<br />

Gesicht soll eindringlich sein, eine Geschichte<br />

erzählen, muss fesseln, die Phan"<br />

tasie anregen, ein lebendes Wesen ersetzen.<br />

Monsieur Laroche wird trotz Routine und<br />

Beherschung ein wenig nervös. Jedes Bild<br />

hat zweifellos eine Entstehungsgeschichte,<br />

jeder Mensch, den der Pinsel des Malers vor<br />

Jahrhunderten festhielt, hatte Erlebnisse, —<br />

aber es gehört nicht zum Beruf eines Kunsthändlers,<br />

diesen Dingen nachzugehen, es<br />

kommt auf die Qualität des Bildes an.<br />

Er spürt allmählich seine Energien erlahmen,<br />

bis er merkt, dass das'Porträt' der<br />

Marquise de la Froumiere Interesse zu erregen<br />

scheint. Es ist das etwas matte Werk<br />

eines unbekannten Malers Ende des achtzehnten<br />

Jahrhunderts. Mit der lässigen, aber<br />

entgegenkommenden Miene des gewandten<br />

Verkäufers beginnt er auf die Vorzüge dieses<br />

Bildes hinzuweisen.<br />

«Weich und unklar, verträumt und voll<br />

unausgesprochener Gedanken blickt diese<br />

Frau. Wie wunderbar ist die Feuchte ungeweinter<br />

Tränen in diesen Augen, die stille<br />

Resignation um den feinen Mund, die verblühte<br />

Blässe auf den Wangen. Sehen Sie,<br />

wie demütig der Kopf geneigt ist und wie<br />

die Hand auf der Brust ruht, als ob sie den<br />

Busen verhüllen wolle, den die damalige<br />

Sitte zu zeigen verschreibt.»<br />

Monsieur Laroche macht eine kurze Pause.<br />

Die Versunkenheit seines Gegenüber treibt<br />

ihn an, weiter zu sprechen.<br />

«Die Marquise de la Froumiere wurde mit<br />

knapp achtzehn Jahren dem Conte de Verbun<br />

vermählt. Er war fast sechzig und Hess<br />

der jungen, schönen Frau nicht die geringste<br />

Freiheit. Sie lebte abgeschlossen von der<br />

Welt, fast wie in einem Kerker, müde, sehnsüchtig,<br />

hungrig nach dem Leben.<br />

Eines Tages besuchte sie bei einer leichten<br />

Erkrankung ein junger Arzt, vielmehr ein<br />

Strandpartie am Bodensee. Inseli-Romanshorn. (Photo Kielinger.)<br />

Gaukler jener Zeit, der Mixturen mischte.<br />

Dieser junge Mann, wurde ihr Verhängnis.<br />

Sie verliebte sich in ihn, und diese Passion<br />

würde noch dadurch gesteigert, dass sie niemals<br />

Gelegenheit hatte, ihn zu sehen, denn<br />

er gehörte nicht in den eng begrenzten Kreis<br />

ihrer gesellschaftlichen Sphäre.<br />

Sie verschaffte sich Gift, nicht, um aus<br />

dem Leben zu gehen, o, nein, sie wollte nur<br />

den Besuch des Arztes erzwingen, immer<br />

wieder. Er besuchte und heilte sie — heilte<br />

sie aber nicht von ihrer Besessenheit.<br />

Sie trieb ein gewagtes Spiel, "nahm immer<br />

ein wenig mehr von ihrem Gift... Die Marquise<br />

verwelkte schliesslich trotz aller<br />

Künste in den Armen des Gauklers, 'denn<br />

das Gift zerstörte mit der Zeit ihren Organismus<br />

und a/erzehrte ihre Kräfte. Sie starb,<br />

um immer wieder den Gelieb'tehzu sehen, an<br />

«Du verstehst mich falsch, Marianne»,<br />

sagte Peter am Schluss der täglichen Autodebatte,<br />

«ich missgönne dir kein Vergnügen.<br />

Ich erfülle dir gern jeden Wunsch. Nur eins<br />

werde ich dir nie erlauben: dass du selbst<br />

deinen Wagen steuerst.»<br />

«Du bist altmodisch, Peter.»<br />

«Vielleicht besteht meine.. altmodische Ansicht<br />

darin, dass ich dich nicht nur liebhabe,<br />

sondern irtich Um dich auch "sorge. Ich hätte<br />

keine ruhige* Minute, wenn ich dich mit dem<br />

Wagen unterwegs wüsste. Ich würde es mir<br />

nie verzeihen, wenn dir etwas geschähe.»<br />

«Andere Frauen fahren doch auch?»<br />

Peter seufzte: «Mit anderen Frauen bin<br />

ich auch- nicht verheiratet. Andere Frauen<br />

sind selbständig, stark, vernünftig, fast wie<br />

Männer.»<br />

«Sind Männer vernünftig, Peter?»<br />

«Aber stark sind sie.»<br />

einer seltsamen Art des Freitodes. Dieses<br />

Bild wurde während der letzten Monate<br />

ihrer Liebe gemalt, und kennt man die Geschichte<br />

dieser Frau, dann gewinnt das<br />

Bild eigenartig an Leben. »<br />

Monsieur Laroche tritt von dem Gemälde<br />

zurück und schweigt. Jedes Veitere Wortwürde<br />

den Eindruck seines Berichtes verwischen.<br />

Ein kleines Lächeln liegt auf dem Gesicht,<br />

des Kunden. «Sehr nett, sehr nett, Monsieur<br />

Laroche,» meint er, «ich suche ja Gemälde,<br />

die meine Phantasie anregen und mir Stoff<br />

zu meiner Tätigkeit geben — ich bin Schriftsteller<br />

— aber die Geschichte der kleinen<br />

Marquise de la Froumiere, wie Sie sie,nannten,<br />

ist nicht neu. Sfe stand im letzten Heft<br />

d£r «Wochenschau» und ich selbst,habe sie<br />

"'geschrieben.» ' \ . \ H..<br />

friste* Auszug.<br />

Von Hans Rösler.<br />

«Sind Männer stark, Peter?><br />

Peter war nicht stark. Peter gab nach.<br />

Nach einer langen Besprechung mit seinen<br />

drei Freunden Herbert, Robert und Hubert,<br />

den ersten Abend, den er in seiner jungen<br />

Ehe ausser Haus verbrachte, gab Peter, seiner<br />

Frau die Erlaubnis, zunächst einmal<br />

probeweise einen Tag am Steuer zu sitzen.,<br />

Ohne jede Begleitung, ganz allein in ihrem<br />

Wagen. Und wenn sie nach der» Fahrt am<br />

Abend heimkäme und immer noch auf ihrem<br />

Wqnsch bestünde, würde Peter nichts mehr<br />

dagegen haben. Der erste Ausflug sollte<br />

nach Weggis erfolgen.<br />

Durch die Strassen der Stadt brachte Marianne<br />

ein Autolotse. Hier zu fahren getraute<br />

sie sich, trotz ihrer vor fünf Jahren erfolgten<br />

Fahrprüfung, doch nicht. Zuviel hatte<br />

sich seitdem geändert,, die Verkehrsregeln<br />

waren andere geworden und in dichter Folge<br />

der Wagen behinderte die ungewohnte Links-<br />

Steuerung. Als die breite Landstrasse vor<br />

ihr, lag, verabschiedete sich der Lotse.<br />

«Oute Fahrt!»'<br />

^iDainke schön.»<br />

Der .Anfang der Fahrt verlief Harmonisch.<br />

Nur wenige Wagen begegneten ihr; dieDör-<br />

, fer schienen wie ausgestorben und wenn<br />

nicht die kleine Angst im Herzen» gewesen<br />

'wäre, würde Marianne mit-Vollgas durch die<br />

Gegend^ gebraust sein. So aber zögerte sie<br />

doch'ein wenig, den Gashebel ganz herunterzutreten<br />

und wenn sie es in einer mutigen<br />

Minute tat, erschrak sie vor sich selbst und<br />

zog den rechten Fuss schnell wieder weg..<br />

Plötzlich hupte es hinter .ihr. Marianne sah'<br />

durch den Spiegel einen roten Sportwagen<br />

in ihrer Spur. Mit einem ängstlichen- Blick<br />

auf den sandigen Sommerweg steuerte sie<br />

ihren Wagen ganz, rechts. Vielleicht schien<br />

dies dem andern nicht schnell genug zu erfolgen,<br />

jedenfalls hupte er dreimal kräftig<br />

hintereinander. Marianne gab ein Zeichen,<br />

dass die Strasse frei sei. Dann fuhr sie mit<br />

halber Geschwindigkeit, ein wenig nervös<br />

geworden, vor sich hin. Aber der fremde<br />

Wägen kam nicht. Er blieb' immer nur wenige<br />

Meter hinter ihr, hupte mehr oder weniger<br />

kräftig, aber so sehr Marianne ihre<br />

Fahrt verlangsamte, der Verfolger überholte<br />

nicht. Da entschloss sich Marianne zu einer<br />

Tat. Sie steuerte in die Strassenmitte rund<br />

gab Vollgas. Zehn Minuten läiig. Immer den<br />

Gashebel durchgetreten. Mit zusammengebissenen<br />

Zähnen und fest das Steuerrad umklammernd<br />

raste sie davon. So, jetzt musste<br />

der andere Wagen verschwunden sein, der<br />

vorhin nicht die Kraft fand, zu überholen.<br />

Aber schon hupte es wieder hinter ihr und<br />

als jetzt Marianne resigniert anhielt, bremste<br />

der Verfolger ebenfalls.<br />

«Fahren Sie einen Kinderwagen, Fräulein»,<br />

rief ein unhöflicher Herr vom Steuer,<br />

,«das ist geradezu eine Unanständigkeit, wie<br />

Sie anständige Fahrer am Vorwärtskommen<br />

hindern! Mitten auf der Landstrasse-fiin und<br />

her und kreuz- und quer — Frauen gehören<br />

nicht ans Steuer — ich werde Sie zur Anzeige<br />

bringen, damit Ihnen der Führerschein<br />

entzogen wird. Ihre Nummer habe ich mir<br />

notiert; das fehlte noch, dass solche überspannte<br />

Weibsbilder die Landstrassen unsicher<br />

machen!»<br />

Und. ehe noch Marianne den Mund aufmachen<br />

konnte, war der frepide .Wagen in<br />

schneller Fahrt davongebraust.<br />

Marianne dachte über den Vorfall nach.<br />

Sie sah nicht die herrlichen Wiesen zur<br />

Rechten, nicht den träumerischen See zur<br />

Linken. Sie sass zornig am Steuer und ärgerte<br />

sich. Dabei schadete Aerger ihrtim<br />

Teint, das wusste sie, aber sie ärgerte sich<br />

trotzdem.<br />

Endlich kam sie in Weggis an, parkte den<br />

Wagen, ging über den Platz in ein Hotel und<br />

bestellte sofort ein Mittagessen. -<br />

Plötzlich trat ein Herr zu ihr.<br />

Luzern<br />

Schiller Hotel Garni<br />

Alle Zimmer mit fliess. Wasser<br />

o. Bad u.Tel. Zimmer v. Fr. 4.50<br />

an. Pens. Fr. 12.-. Autoboxen.<br />

Ed. Lelmgruber, Bes.<br />

Mannequin.<br />

Roman von Fannie Hurst.<br />

(Fortsetzung aus dem Hauptblatt.)<br />

«Oh, Nana, meine arme Nana. Man brachte<br />

mir deinen Hut. Er sah aus wie der Hut<br />

eines Ertrunkenen. Das ist meine Nana, Mrs.<br />

Herrick — meine arme alte verschollene<br />

Nana.»<br />

Die Augen Selenes. Die erregten, merkwürdig<br />

rollenden Augen Selenes.<br />

«Nana, wo warst du die ganze Zeit, wo<br />

haben sie dich so zugerichtet?» Die unordentlichen<br />

Haare in grauen Zotten. Die Ruine<br />

eines Hutes. Der verschossene Mantel war<br />

buchstäblich durch Schmutzwasser gezerrt.<br />

Dieser verblasste Fetzen von einem Shawl.<br />

Und Orchid, die schmutzige Dinge hasste,<br />

hielt ihre Wange an diesen Shawl. Und<br />

plötzlich riss Selene mit rascher Handbewegung<br />

den Shawl von den Schultern Annie<br />

r<br />

Poganys.<br />

«Sie!» schrie sie, als spräche sie zu jemandem<br />

auf dem gegenüberliegenden Ufer<br />

eines rauschenden Flusses. «Sie! Wo haben<br />

Sie diesen Shawl her? John Lester, dieser<br />

Shawl! Rote Beeren — Flamingos — da —<br />

schau, unter dem Schmutz. Wo haben Sie<br />

diesen Shawl her? Sie! Sie! Annie Pogany!»<br />

Alle Ströme der Welt standen still. Alle<br />

Ströme des Blutes. Das fühlte Orchid bei<br />

diesem Schrei «Annie Pogany». Nicht wegen<br />

des Schreies, sondern wegen Selenes<br />

Gesicht, als sie den schmutzigen Fetzen von<br />

einem Shawl erblickte.<br />

Arme alte Krähe. Sie begann zu Selene zu<br />

krächzen, die beiden standen im Mittelpunkt<br />

eines Kreises von Zuhörern.<br />

Das Krächzen und das Krächzen Annies<br />

und der starre Blick des Richters, der neben<br />

Selene stand, und der starre, betäubte Blick<br />

Martins. Lieber Martin, gib mir deine Hand<br />

.— ich — oh, Martin, oh, Martin, knöpfe deinen<br />

Kragen zu, Martin, ich — oh Martin, die<br />

Krähe und die Leuchtfeuer sprechen von mir,<br />

oder ist es bloss das Klopfen in meinen<br />

Ohren?<br />

Selene war ganz ruhig, als sie sich umdrehte.<br />

Und bloss der Richter und Martin,<br />

der neben Orchid stand, hörten wirklich :<br />

«Erinnerst du dich des Tages, an dem ich<br />

dich durch das Haus führte. Joan? Es war<br />

dein Zimmer, das ich nicht aufschloss. Das<br />

Südzimmer, in dem der Sonnenschein auf<br />

dich wartet.»<br />

Ende,<br />

Weise aufgegriffen, dass man mit angehaltenem<br />

Unser neuer Roman.<br />

Atem sich durch das Werk durchliest. Mit einer erstaunlichen<br />

Kraft schildert Rosner, wie der Ring<br />

Der sehr eigenwillige, formal wie inhaltlich<br />

gleich interessante und spannende Boman Fanny<br />

der erdrückenden Beweise sich immer enger um<br />

Hursts « Mannequin» führte unsere Leser mitten<br />

den Beschuldigten zieht, und wie schliesslich im<br />

in das moderne amerikanische Leben, zeigte die<br />

letzten Augenblick dieser Ring doch zerbricht und<br />

Zerrbilder dieser Ueberzivilisation auf und Hess<br />

sich das Geheimnis um den « Täter » enthüllt, der<br />

Einblicke in die verschiedensten sozialen Schichten<br />

in gewöhnlichen Sinne unschuldig, in höherem<br />

und Arbeitskreise der neuen Welt zu. Die grosse<br />

Sinne aber doch mitverantwortlich für die ganze<br />

Gerichtsverhandlung am Ende des Werkes gehört<br />

Tat ist. Schon diese Andeutungen werden zeigen,<br />

wohl zum Besten, das man in dieser Hinsicht schon<br />

dass hier eine neue, bessere Gattung von Kriminalroman<br />

geschaffen wurde.<br />

gelesen hat, und fand denn auch die ganze Anteilnahme<br />

unserer Leser. Vor allem die weibliche Der Schwerpunkt des Werkes liegt denn auch<br />

Leserschaft wird beruhigt aufgeatmet haben, als durchaus im Psychologischen: Rosner dringt in die<br />

der schwere, scheinbar Unlösliche Knoten sich im Tiefen und Untiefen der menschlichen Seele und<br />

letzten Augenblick auf wunderbare Weise doch gestaltet aus ihnen heraus ein erschütterndes<br />

noch entwirrte — und die sympathische Hauptgestalt<br />

damit einem furchtbaren Verhängnis ent-<br />

Hand den Inhalt seines Lebens und wird zuletzt<br />

Schicksal. Ein Mensch zerstört bewusst mit eigener<br />

ging.<br />

von der tragischen Erkenntnis überwältigt, dass<br />

seine Tat ihren Sinn verloren hat. So liegt ein<br />

Unser neues Werk «Die Versuchung des Joos<br />

meisterhaftes Einfühlen in die Psyche des Menschen,<br />

ein grosses, gütiges Verstehen, ein tiefer Sinn<br />

Utenhoven > führt in die Grosstadt nach dem Kriege<br />

zurück, in jene bereits Geschichte gewordene Zeit<br />

für seelische Fragen der packenden Handlung zugrunde.<br />

Karl Rosner ist ein bekannter deutscher<br />

der deutschen Republik, die hier — natürlich ohne<br />

jede politische Färbung — aufersteht und bloss den<br />

Schriftsteller, der mit zahlreichen Romanen bedeutende<br />

literarische Erfolge errungen hat Von<br />

äusseren Rahmen zu einem ebenso seltsamen wie<br />

ergreifenden Schicksalsdrama bildet. Karl Rosner<br />

seinen wichtigsten Werken nennen wir au$ser unserm<br />

neuen Roman nur: « Der geschundene Eros »,<br />

schuf mit diesem Roman eine ganz eigenartige und<br />

fesselnde Gattung, die weder mit dem Begriff<br />

« Befehl des Kaisers », « Der König », « Die Beichte<br />

Kriminalroman allein noch mit dem eines psychologischen<br />

Werkes endgültig definiert werden kann.<br />

des Herrn Moritz von Cleven» usw. Wir hoffen,<br />

Rosner werde sich mit seinem Werk auch bei unserer<br />

schweizerischen Lesergemeinde gut einführen.<br />

Ein Mord an einer Frau steht im Mittelpunkt der<br />

Handlung, die jedoch innerlich ausgeweitet und<br />

vertieft wird, so dass die seelischen Grundlagen überall<br />

sichtbar werden. Trotzdem reisstdie Spannung<br />

Die<br />

keinen Augenblick ab, im Gegenteil, auch die subtilsten<br />

psychologischen Probleme werden in einer

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