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E_1935_Zeitung_Nr.080

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N l 80 <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Das Shelsley-Walsh-Bergrennen<br />

Mays (E.R.A.) fährt die beste Zeit des Tages.<br />

Vergangenen Samstag kam das über 1000<br />

Yards führende Shelsley-Walsh-Bergrennen<br />

zum zweitenmal in dieser Saison zur Austragung<br />

und sah wiederum Mays (E.R.A.)<br />

als zweifachen Sieger, indem er in den Klassen<br />

1500 und 2000 ccm mit 40,4 bezw. 39,6<br />

Sek. je den ersten Platz belegte und zugleich<br />

seinen eigenen Streckenrekord zu egalisieren<br />

vermochte.<br />

Einen glänzenden Eindruck hinterliess<br />

auch Kohlrausch mit seinem 750 ccm M.G.,<br />

der schneller war, wie mancher zwei-, dreiund<br />

fünflitriger Wagen. Der Deutsche benötigte<br />

für die 1000 Yards 43,6 Sek. und plazierte<br />

sich damit im Gesamtklassement an<br />

sechster Stelle.<br />

In der Kategorie der Sportwagen war es<br />

Hall, der mit seinem Bentley die Strecke in<br />

46,4 Sek. erledigte und seine Konkurrenten<br />

deutlich hinter sich Hess.<br />

Die Sieger der einzelnen Klassen.<br />

Rennwagen.<br />

750 ccm: Kohlrausch (M.G,), 43,6 Sei.<br />

110Ö ccm: Appleton (Appleton-Spezlal). 44 Sek.<br />

150O ccm: Mays (E.R.A.), 40,4 Sek.<br />

2000 ccm: May* (E.R.A.), 39,8 Sek.<br />

3000 ccm: Martin (Bugatti), 42 Sek.<br />

5000 ccm: Eccles (Bugatti), 44,2 Sei,<br />

Sportwagen.<br />

1500 ccm: Von der Decke (Riley), 49,4 Sek.<br />

3000 ccm: Powys-Lybbe (lAIvis), 61 Sek.<br />

5000 ccm: Hall (Bentley), 40,4 Sek.<br />

Das Gesamtklassement.<br />

1. Mays (E.R.A. 2000 ocm), 39,0 Sek.<br />

2. Mays (E.R.A. 1500 ccm), 40,4 Sek.<br />

8. Martin (Bugatti 2300 com), 42,0 Sek.<br />

4. Fane (Frazer-Nash 1500 ccm), 42,4 Sek.<br />

5. Nash (Frazer-Nash 1500 ccm), 43,0 Sek.<br />

6. Kohlrausch (M.G. 750 ccm), 43,6 Sek.<br />

7. Mrs. Petre (Riley 1500 ccm), 43,8 Sek.<br />

Die Rennen am Wochenende,<br />

Das Donington-Park-Rennen.<br />

Morgen, Samstag den 5. Oktober, gelangt<br />

, 'n Donington-Park auf einer 2,55 Meilen<br />

längen Rundstrecke ein Rennen zur Durchführung,<br />

das reserviert ist für Maschinen,<br />

die ohne Bereifung, Wasser, Brennstoff und<br />

Ersatzräder nicht über 870 kg wiegen. Die<br />

Austragung ist offen und alle Fahrzeuge haben<br />

ohne Rücksicht auf ihre Motorenstärke<br />

120 Runden (306 Meilen) zu erledigen, wobei<br />

für die schwächeren Maschinen keine<br />

Zeitvorgaben gewährt werden. Man hatte<br />

diese, sonst für England nicht gebräuchliche<br />

Formel, ursprünglich deswegen gewählt, um<br />

eventuell einige Vertreter der grossen Rennställe<br />

des Festlandes zu gewinnen,'doch sind<br />

eben die ausgesetzten Preise in Donington<br />

Jm Vergleich zu den hohen Transportkosten<br />

der Maschinen über den Kanal zu gering und<br />

so waren sowohl Auto-Union wie auch Mercedes-Benz,<br />

an die beide Einladungen gelangten,<br />

gezwungen, von der Teilnahme an<br />

dieser Veranstaltung abzusehen.<br />

>Nun äst es aber den Organisatoren des<br />

xionington-Rennens doch noch gelungen, die<br />

Mitwirkung einiger ausländischer Fahrer zu<br />

Sichern, indem Sommer (Alfa Romeo), Farina<br />

(Maserati) und Rovere (Maserati) zugesagt<br />

haben und mit Grand-Prix-Maschinen<br />

antreten werden. Leicht dürften es diese<br />

drei bewährten Kämpen allerdings nicht haben,<br />

denn England stellt ihnen mit Ausnahme<br />

von Seaman seine ganze Elite gegenüber :•<br />

Lord fiowe auf Bugatti, Shuttleworth auf<br />

Alfa Romeo, Bira auf E.R.A., Dobson auf<br />

Maserati, Brian Lewis und Dixon auf Riley<br />

und noch andere. Ueberdies sind die Engländer<br />

alle auf der Donington-Rundstrecke gut<br />

zu Hause, denn neben der klassischen Brook-<br />

•landsbahn zählt diese wohl zu den populärsten<br />

Pisten jenseits des Kanals.<br />

Die Besetzung, die insgesamt 16 Fahrer<br />

vereinigt, ist also, wie schon oben zu ersehen<br />

war, eine ausgezeichnete und stellt<br />

am Rande der heurigen Saison nochmals ein<br />

spannendes Rennen in Aussicht, dessen Ausgang<br />

durch die Gleichwertigkeit von Piloten<br />

und Maschinen völlig ungewiss ist.<br />

Sommer (Alfa Romeo)<br />

Shuttleworth (Alfa R.)<br />

Lord Howe (Bugatti)<br />

Martin (Bugatti<br />

Eccles (Bugatti)<br />

Bira (E.R.A.)<br />

Emblrlcos (E. R. A.)<br />

Featherstonhaugh<br />

(Maserati)<br />

Die Nennungen.<br />

Dobson (Maserati)<br />

Rovere (Maserati)<br />

Farlna (Maserati)<br />

Brian Lewis (Riley)<br />

Dobbs (Riley)<br />

Dixon (Riley)<br />

Maclure (Riley)<br />

Rose (Alfa Romeo)<br />

Das Rundrennen von Cosenza<br />

ist kommenden Sonntag fällig und wird nochmals<br />

mit wenigen Ausnahmen die ganze italienische<br />

Elite versammeln. Die Durchführung der<br />

Veranstaltung erfolgt in drei Vorläufen zu je 20 und<br />

einem Endlauf zu 50 Runden, wobei eine Runde<br />

über die Distanz von 2,5 km geht.<br />

Die Seuderia Ferrari lässt eich durch Brivio,<br />

Pintacuda und Comotti vertreten, während die Scuderia<br />

Subalpina Ghersi und Siena genannt hat. Als<br />

Einzelfahrer haben ihre Teilnahme zugesagt: BalestreQ),<br />

Cherubini, Quericoü, Romano, Mallucci,<br />

Bianco, Musso, Conte, Alfano, Nappo und noch andere.<br />

Der Hauptkampf wird eich zwischen den beiden<br />

Rennetällen abspielen, wobei sich die Alfa-Romeo-<br />

Fahrer Brivio, Pintacuda und Comotti in, die ersten<br />

Ränge teilen dürften.<br />

Das Feldbererennen<br />

im Taunus bei Frankfurt a. M. gelangt am Sonntag<br />

zur Durchführung und gebt über eine Distanz<br />

von 8 km. Die Strasse, die keine allzu starken Steigungen<br />

aufweist, ist in ausgezeichnetem Zustande<br />

und erlaubt Durchschnitte von weit über 100 km/St.<br />

Die Austragung geschieht in awei Kategorien,<br />

Sport- und, Rennwagen, wobei insgesamt 47 Nennungen<br />

eingegangen sind. Mercedes-Benz hat ihr<br />

letztes Rennen der Saison <strong>1935</strong> bereits im Grossen<br />

Preis von Spanien gefahren und wird sich am Feldbergrennen<br />

nicht beteiligen; dagegen war der Start<br />

von Stuck auf Auto-Union vorgesehen. Dieser hat<br />

aber bekanntlich im Masaryk-Rennen eine Augenverletzung<br />

erlitten, und so scheint es ziemlich unwahrscheinlich,<br />

dass er schon kommenden Sonntag<br />

wieder seine Rennmaschine steuern kann.<br />

Für einen interessanten Verlauf des letzten Treffen«<br />

In Deutschland, das zugleich für die Meisterschaft<br />

gewertet wird, bürgen jedoch u, a. Kohlrausch<br />

(M.G.), der vergangenen Samstag im, Shelsley-Walsh-Bergrennen<br />

(England) eine hervorragende<br />

Leistung bot, dann Bäumer (Austin), Wimmer<br />

(Zoller) und Steinweg (Bugatti).<br />

Bei den Sportwagen, wo rund 20 Konkurrenten<br />

»ufeinanderstossen, sind die Marken B.M.W,, M.G.,<br />

Adler, D.K.W., Hanomag, Amilcar, Bugatti und<br />

Fiat vertreten, so dass auch dort spannende Kämpfe<br />

zu erwarten sind.<br />

Das Feleac-Bergrennen<br />

ist ebenfalls für Sonntag angesagt und steht unter<br />

der Organisation des «Automobil-Club Regional<br />

Cluj» (Rumänien). Die Prüfungsstrecke weist eine<br />

Länge von 7 km auf bei einer Höhendifferenz von<br />

364,87 m und wurde im Jahre 1930 von Stuck<br />

(Austro-Daimler) mit der Rekordgeschwindigkeit<br />

von 113,708 km/St, erledigt.<br />

Zur Veranstaltung zugelassen sind Sport- und<br />

Rennwagen der Klassen 350 ocm bis über 80O0 ccm.<br />

Was die Besetzung anbelangt, so dürfte sie ausschliesslich<br />

nationalen Charakter haben, schon aus<br />

dem Grunde, da am selben Tag ja noch das Feldbergrennen<br />

in Deutschland zur Austragung gelangt<br />

und somit von dort keine Nennungen zu erwarten<br />

sind.<br />

Nach dem Masaryk-Rennen.<br />

Saisonschluss — Feierabend —- grosse Pause]<br />

Die Fahrer haben sie verdient, Mechaniker, all die<br />

Leute der Rennställe, denn das Jahr <strong>1935</strong> war<br />

eines der schwersten im Automobil-Rennsport.<br />

Nochmals kam die Ueberlegenhelt der deutschen<br />

Maschinen zum Ausdruck; diesmal war es die<br />

Auto-Union, früher war ea Mercedea-Benz. Nur<br />

einmal während der ganzen Saison versagten<br />

beide; damals, ahj Nuvolari auf Alfa Romeo im<br />

Grossen deutschen Preis die gewaltige Ueberraschung<br />

brachte.<br />

Ein Geburtstagsgeschenk.<br />

Bernd Rosemeyer aus Lingen an der Ems wird<br />

in den nächsten Tagen 26 Jahre, der kleine Bernd<br />

mit der «grossen Klappe», den Jeichten artistischen<br />

Bewegungen und — der schweren Verantwortung.<br />

«Es hätte auch schief gehen können, wenn ich<br />

mein Temperament nicht schnell mal ein bisschen<br />

in ein Korsett eingeschnallt hätte!> — So spricht<br />

er von einem Geburtstagsgeschenk, von seinem ersten<br />

Siege in einem Auto-Rennen. Aber «einmal<br />

musate es ja klappen!» — Das war das erste, was<br />

er sagte, als er frisch wie ein Frosch im Wasser<br />

(und so grün durch die Farbe seines Overalls) aus<br />

dem Rennwagen sprang. Ein Jahr hat er gekämpft,<br />

eine ganze Saison hindurch, hat manchmal vielleicht<br />

seinen Siegeswillen zäumen müssen, hat oft<br />

an seinen ersten Start beim Avue-Rennen gedacht,<br />

hat für das nächste Jahr mit einem Sieg gerechnet,<br />

für den heutigen Tag jedoch kaum. So wurde<br />

ihm das beste Geburtstagsgeschenk. Und der Auto-<br />

Union der Sieg im letzten Rennen des Jahres.<br />

Wechselndes Glück.<br />

Alte Regel im Rennsport: ein Kampf wird immer<br />

erst in allerletzter Sekunde gewonnen. Als ich<br />

auf dem Masaryk-Ring in die Boxe der deutschen<br />

Fahrer trat und sagte «ich freue mich, dass der<br />

Bernd ,es macht'!» — es war eine Minute vor<br />

Schluss — hörte ich nichts als die lakonische Antwort<br />

des Rennleiters: «Er ist noch nicht dal» —<br />

Dann stürmte er auf die Bahn, seinem Fahrer entgegen,<br />

winkte mit grosser Flagge — und der silbergraue<br />

Auto-Union-Wagen rollte langsam ein.<br />

Der Sieg Rosemeyers war Tatsache. — Wir hatten<br />

manche Minute Angst, wenn die Stoppuhr Unerfreuliches<br />

kündete, was sie auch an diesem schönen<br />

Tage so oft tat. Zuerst, als Hans Stuck langsamer<br />

wurde und dann, als Varzi aus einer Runde nicht<br />

wieder kam. «<br />

Kam ein Vögleln...<br />

geflogen, und machte Stuck kampfunfähig. Kam<br />

ihm mit mehr als 200 km/St. Geschwindigkeit in<br />

die Brille geflogen, zerschmetterte sie und traf<br />

einen sehr empfindlichen Nerv so stark, dass der<br />

Fahrer fast nichts mehr sehen konnte, gewaltige<br />

Schmerzen erlitt, noch vier Runden weiter fuhr,<br />

ausstieg, pausierte, den Schmerz bekämpfte, wieder<br />

versuchte, weiter zu fahren — —• •— dann ging<br />

es nicht mehT.<br />

Achille und Tazio.<br />

Die feindlichen Kameraden möchte man sie<br />

nennen — obgleich das mit der Feindschaft gar<br />

nicht weit her ist — aber, wenn sie nun schon einmal<br />

gegeneinander kämpfen müssen, die beiden<br />

Landsleute, der Achille Varzi mit dem Auto-Union-<br />

Wagen und der Tazio Nuyolari mit dem neuen<br />

Alfa-Romeo-Schwingachser, dann gehen sie eben<br />

auf «ganze Gegnerschaft», Man konnte es zum ersten<br />

Male beobachteten beim Training. Da wurden<br />

sie zufällig beide ziemlich zusammen auf die<br />

Strecke gelassen — und da fielen gleich zwei neue<br />

Streßkenrekorde, einmal durch Tazio, dann durch<br />

Achille. Nicht genug damit. Dass der Alfa gefährlich<br />

werden könnte, damit Techneten alle —<br />

und da hat dann Achille Varzi schon in der zweiten<br />

Runde des Rennens gezeigt, dass er unglaublich<br />

schnell sein kann. Noch ein neuer Streckenrekord.<br />

12.44 Min. Das ist eine Verbesserung von<br />

33 Sekunden seit dem Vorjahre. Wo war das sonst<br />

noch? ~— Nirgends. Achille hatte es Tazio gezeigt —<br />

dann kam das Pech. Elf Runden lang (von 17 zu<br />

fahrenden) führte Varzi dag Feld an. Da blockierte<br />

das rechte Hinterrad, der Kampf war durchgestanden,<br />

der Sieg verloren. Doch auch Tazio war<br />

das Glück gar nicht hold. Sein Wagen hielt nicht,<br />

was er im Training versprach. Der Alfa kam mit<br />

den Geschwindigkeiten der Auto-Union nicht mit.<br />

Mit fast sechs Minuten Abstand blieb er bei verhaltenen<br />

Runden des Siegers Zweiter.<br />

Nicht beneidenswert.<br />

Niemand wird bezweifeln, dass Louis Chiron<br />

ein Fahrkünstler ersten Ranges ist, niemand, dass<br />

Brivio heute auch In die Klasse der Extrafahrer<br />

gehört •— jedoch was nützt ihr Können, wenn die<br />

Waffen, die ihnen zur Verfügung stehen, für den 1<br />

harten Kampf untauglich sind? Sie müssen sich<br />

mit dem alten Monopoisto abquälen und sie wissen,<br />

dass dieses Fahrzeup nicht mehr schnell genug ist.<br />

Sie falrren dennoch, weil auch für sie einmal die<br />

Zeit kommen wird, da ihr Talent wieder Geltung<br />

hat. Chiron und Brivio sind verurteilt, auf Platz,<br />

auf Sicherheit zu fahren, nur darauf hoffend, dass<br />

alle ganz Schnellen «sauer» werden. So können<br />

wir ihnen wirklich nur wünschen, dass ein 1930<br />

für sie glücklicher wird, als ein <strong>1935</strong>, dass diese<br />

Routiniers der Landatrasse endlich wieder Fahrzeuge<br />

bekommen, mit denen sie auch «was werden»<br />

können.<br />

Hans Ruesch und di« «Kitinen».<br />

Die Schweiz entsandte ihren besten Fahrer.<br />

Hans Ruesch kam mit seinem 1,5-Liter-Maseratl-<br />

Wagen, mit dem er schon so manches Rennen gewonnen<br />

hat. Da ist ihm aber jetzt ein böser Feind<br />

entstanden: der Engländer Seaman auf ERA. Man<br />

erinnert sich seines Sieges auf dem Nürburgrine,<br />

man weiss, dass er in Freiburg Stucks Zeit sehr<br />

Internationaler Sportkalender <strong>1935</strong><br />

Oktober.<br />

5. England: Donlngton-Park-Rennen.<br />

6. Deutschland: Int. Feldbergrennen.<br />

6. Rumänien: Bergrennen von Feleac.<br />

13. Italien: Preis des Prinzen von Piemont (Rundstreckenrennen<br />

von Neapel).<br />

19. England: Rennen In Brooklands.<br />

nahe kam. Der ERA ist nun einmal der schnellste<br />

Wagen dieser Klasse ~ und das ist die Tragik des<br />

noch so guten Privatfahrers, dass er sich nie immer<br />

wieder die neuesten Rennwagenmodelle kaufen<br />

kann- Hans Ruesch hat trotzdem ein ganz<br />

grosses Rennen gefahren. Er kam zunächst<br />

schlecht vom Start, als die Maschine endlich ansprang<br />

— ging er wie der Teufel über den schwierigen<br />

Kurs, überholte in der ersten Runde nicht<br />

woniger als acht Wagen — und was es heisst, auf<br />

dieser Strecke überhaupt zu überholen, das haben<br />

ja die Fahrer lange genug diskutiert — in der<br />

zweiten Runde schon eroberte er sich den dritten,<br />

in der dritten den zweiten Platz. Da war es aber<br />

aus, ganz verständlicherweise. Denn Seaman lag<br />

ja nun noch allein vor ihm. Und nun ist ihm das<br />

geschehen, was einem siegeseifrigen Fahrer, der<br />

das Glück zwingen will, schon einmal passieren<br />

kann: er überdrehte wohl die Maschine. Nach der<br />

sechsten Runde musste er den Wagen von der Bahn<br />

nehmen. Schade um ihn. Er ist ein so wirklich<br />

ziosser Fahrer.<br />

Streitfragen.<br />

Es hat da doch manche Frage gegeben beim<br />

Masaryk-Rennen, die nicht gelöst worden ist. Der<br />

Start der kleinen und grossen Wagen in einem<br />

Rennen beispielsweise. Man hat sich schon im ver»<br />

gangenen Jahre darum gestritten. Man ist sich!<br />

völlig einig darüber, dass beide Klassen heute nicht<br />

mehr zusammen starten können, wenn die Strecke<br />

so schmal ist, dass ein Ueberholen ständig Gefahr<br />

bedeutet und der Sinn des Rennens — Geschwindigkeit<br />

— dadurch gestört wird. Warum hat man<br />

den berechtigten Wünschen der Fahrer nicht Rech-.<br />

nung getragen? — Man hat wohl selbst nicht mit<br />

diesen Geschwindigkeiten gerechnet. Beweis: die<br />

offizielle Rundentabelle im Programm ging nicht<br />

unter Zeiten "von 13,00 Min. hinunter. Nur selten<br />

sind aber Zeiten über 13 Minuten gefahren worden.<br />

Rekord, wie schon erwähnt: 12,44 durch<br />

Varzi. — Und ist, wenn Fahrerwechsel gestattet<br />

wird, eben nur das einmalige Auswechseln zweier<br />

Fahrer gestattet? — Ueberall auf der Welt ist beliebig<br />

öfter Wechsel gestattet. Warum will man In<br />

Brunn eine Ausnahme machen? — Man wird diese<br />

Fragen klären müssen- — dann kann auch der<br />

Masaryk-Ring wieder schöner Saisonabschluss für<br />

1936 werden. E.R.<br />

Die 15. Int. Sternfahrt<br />

nach Monte Carlo<br />

Das Reglement.<br />

Vor einigen Tagen Ist das Reglement der<br />

Sternfahrt nach Monte Carlo 1936 erschienen,<br />

die unter der Organisation des internationalen<br />

Sporting-Clubs von Monaco steht, unter<br />

Mitwirkung des dortigen Automobil-Clubs sowie<br />

der der A. I. A. C. R. angegliederten Auto*<br />

mobil-Clubs Europas. Die Art der Austragung<br />

dieser bedeutenden Veranstaltung hat gegenüber<br />

der 14. Auflage verschiedene Veränderungen<br />

erfahren. So ist es diesmal den Konkurrenten<br />

freigestellt, zwischen 49 europäischen<br />

Städten als Startort zu wählen, wobei<br />

die zurückzulegenden Strecken zwischen 1454<br />

und 4000 km schwanken. Um dabei einen gewissen<br />

Ausgleich zu schaffen, werden, je nach<br />

Grosse der Distanz und den besonderen Verhältnissen<br />

der Route, jedem Teilnehmer, je<br />

nach Startort, eine gewisse Anzahl Punkte<br />

zugeschrieben, von welchen die während der<br />

Fahrt verabfolgten Strafpunkte jeweils in Abzug<br />

gebracht werden.<br />

Die Fahrzeuge werden in zwei Klassen, bis<br />

1500 ccm und über 1500 ccm, unterteilt; das<br />

Nenngeld für die ersten ist auf 650 und das<br />

der übrigen auf 800 franz. Franken festgesetzt.<br />

Als mittlere Geschwindigkeit sind 40 km/St,<br />

gefordert, doch müssen die letzten 1000 km<br />

mit einem Durchschnitt, der zwischen 55 und<br />

60 km/St, liegt, gefahren werden. Jede Minute<br />

Ueberzeit wird mit einem halben Punkt bestraft.<br />

Um die Zeitverluste, die sich durch das<br />

Passieren von Zollämtern, von See- oder<br />

Schneereifen<br />

„SPORTS"<br />

h den höchsten<br />

Anforderungen

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