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E_1935_Zeitung_Nr.101

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BERN, Dienstag, 17. Dezember <strong>1935</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

31. Jahrgang - N 101<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEIT<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verke<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A fohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, jährlich Er. 10—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherungi vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Erscheint leden Diensten und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-M->"azin". Monatlich I mal ..Gelbe Liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck .111 414 • Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Gesehäftsstellr Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

IONS-PREIS:<br />

hohe Grundzeile oder d<br />

seratf nachJlpezialtari<br />

wir beginnen mit einer längeren Artikelreihe,<br />

in -welcher sich ein mit der internationalen Automobilproduktion<br />

bestens vertrauter Fachmann mit<br />

den zahlreichen technischen Fragen des Autobaues<br />

auseinandersetzt.<br />

Der Zweck dieser Aufsatzreihe ist, den einzelnen<br />

Automobilisten mit der modernen Konstruktionsrichtung,<br />

die in den einzelnen Ländern verschieden<br />

stark und vor allem auf verschiedenen<br />

Teilgebieten in verschiedener Form zum Ausdruck<br />

kommt, vertraut zu machen. Diese Zielsetzung<br />

schliesst es von vorneherein aus, im Rahmen dieser<br />

Abhandlungen auch dem geschulten Automobilfachmann<br />

noch Besonderes zu bieten; vielmehr soll<br />

dem Laien unter den Automobilisten zu den<br />

heute oftmals sehr widersprechenden Konstruktionen<br />

das Grundsätzliche erklärt werden,<br />

damit er sich selbst ein Urteil über das Ausmass<br />

der Vor- und Nachteile neuzeitlicher Konstruktionslösungen<br />

bilden kann. Auf wissenschaftliche<br />

Berechnungen u. dgl. wurde daher mit Absicht verzichtet.<br />

Wir hoffen, durch die Veröffentlichung dieser<br />

Aufsatzreihe es unseren Lesern zu erleichtern, zu<br />

den Einzelteilen des «Automobils von heute» eine<br />

persönlich-kritische Einstellung zu beziehen.<br />

Die Redaktion.<br />

Was fordern wir vom Auto?<br />

v Bevor etwas geschaffen wird, muss man<br />

( sich Rechenschaft darüber ablegen, was geschaffen<br />

und was damit erreicht werden soll.<br />

Diese Feststellung erscheint überflüssig; ihre<br />

Notwendigkeit wird aber sofort erkennbar,<br />

wenn man bedenkt, dass auch vom Automobil<br />

zu verschiedenen Zeiten Verschiedenes gefordert<br />

wurde, dass also im Laufe der Entwicklung<br />

die Anforderungen gewachsen sind.<br />

Das Auto soll eine bestimmte — meist möglichst<br />

grosse — Anzahl von Personen, sowie<br />

ein umfangreiches Gepäck dieser Personen<br />

sicher, komfortabel und schnell befördern,<br />

der Betrieb soll wirtschaftlich sein und das<br />

Aeussere des Automobils soll nicht nur den<br />

ästhetischen Anforderungen, sondern auch<br />

der Geschmacksrichtung der Zeit entsprechen.<br />

Wenn wir diese Anforderungen durchlesen,<br />

werden wir sofort erkennen, dass man über<br />

die Reihenfolge der einzelnen Wünsche verschiedener<br />

Meinung sein kann. Die Tatsache,<br />

dass es Leute gibt, denen die Schnelligkeit vor<br />

die Sicherheit geht, wollen wir hier nicht erörtern.<br />

Dass aber der Vorrang zwischen<br />

Komfort und Schnelligkeit strittig ist, dürfen<br />

wir nicht ausser acht lassen. Dieser Streit hat<br />

den letzten Jahren ihren Stempel aufgedrückt.<br />

Der schnelle Wagen ist windschnittig und in<br />

seinen Innenmassen daher nach bisheriger<br />

Auffassung naturgemäss etwas beengt. Die<br />

aerodynamischen Anforderungen allein..sind<br />

übrigens dafür nicht ausschlaggebend. Es ist<br />

nun einmal eine Selbstverständlichkeit, dass<br />

der schnelle Wagen auch « schnell aussehen »<br />

muss, sonst macht er keine Freude.<br />

tisch » gefederten Vorderräder hat die Inte<br />

essenten abgeschreckt. So kam diese gute<br />

Konstruktion beinahe wieder in Vergessenheit.<br />

Vor zwei Jahren wurde von den deutschen<br />

Konstrukteuren der « Vollschwingachswagen<br />

» auf breiterer Linie propagiert —<br />

durch mehr als ein Jahr aber hörte man im<br />

Publikum Stimmen, die sich gegen diese<br />

« vorübergehende Modeerscheinung » aussprachen<br />

und die « solidere » Starrachse vorzuziehen<br />

erklärten. Welch zäher Ueberzeugungskämpfe<br />

bedurfte es, dem breiten Publikum<br />

klar zu machen, dass der Schwingachswagen<br />

ein entscheidender Fortschritt ist im<br />

Streben nach dem sicheren, wirtschaftlichen<br />

und im Reisedurchschnitt dem grössten Wagen<br />

vollkommen ebenbürtigen Mittel- und<br />

Kleinwagen!<br />

Man kann ruhig behaupten: Hätten sich<br />

nicht die deutschen Fabriken fast ausnahmslos<br />

und fast gleichzeitig für die neue Konstruktionsrichtung<br />

durch in der Ausführung<br />

zwar ausserordentlich verschiedenartige, in<br />

der wesentlichen Zielsetzung aber ganz einheitliche<br />

Bauarten entschieden, hätte nur<br />

diese oder jene Fabrik allein auf weiter Flur<br />

den Schwingachswagen, propagiert — es<br />

wäre wohl im Verkauf ein ähnliches Fiasko<br />

entstanden, wie dies bei der französischen<br />

« aperiodischen und astatischen » Radführung<br />

der Fall war.<br />

Und etwas anderes: Die Amerikaner sind<br />

seit jeher die Verfechter ausserordentlich<br />

geräumiger Karosserieformen. Dass die Geräumigkeit<br />

eines Wagens einen Vorteil desselben<br />

darstellt, muss wohl nicht näher begründet<br />

werden. Und nun sehe man England!<br />

Glauben Sie, "dass die englischen Konstrukteure<br />

nicht ebenfalls imstande wären, wirklich<br />

geräumige Wagen mit glatten äusseren Flächen<br />

und schön geschwungenen Linien zu<br />

bauen? Natürlich, es wäre etwas Leichtes für<br />

den englischen Konstrukteur. Wenn heute<br />

der englische Wagen trotzdem fast ausnahmslos<br />

ausserordentlich knappe Innenmasse und<br />

eine oftmals bastlerisch anmutende Detailausstattung<br />

besitzt, dann ist dies nicht eine<br />

« Schuld» des dortigen Konstrukteurs, sondern<br />

eine Konzession an den in England vorherrschenden<br />

Geschmack. In dieser Hinsicht<br />

eine kleine Anmerkung: Die englischen Marken<br />

Humber und Hillman haben dieses Jahr<br />

Wagen herausgebracht, die in ihrer äusseren<br />

Form und ihrem Grundaufbau ganz der amerikanischen<br />

Konstruktionsschule entsprechen.<br />

Die Motoren sind weit nach vorne geschoben,<br />

der Passagierraum liegt daher zwischen den<br />

beiden Achsen (ein sehr wesentlicher Vorteil<br />

für den Fahrkomfort!), die Karosserie ist ge-<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

'schnitt.<br />

ter noch rückläufiger<br />

Autotourismus.<br />

Vorläufig keine neue Rennformel<br />

!<br />

Die Formierung der Hennmannschaften.<br />

Wenn der Bundesrat Automobil<br />

fährt...<br />

Reifenabnützung.<br />

Neuerung an Scheinwerfern<br />

bringt bessere Ausnützung<br />

der Lichtquelle.<br />

Ein Sandstreuer für Autos.<br />

Tragödie am Südpol?<br />

Um die Autostrasse durch den<br />

Simplon.<br />

Man hätf so gern einen<br />

Wagen...<br />

Wer entscheidet — Konstrukteur oder<br />

Publikum ?<br />

Jede Zeit und jedes Volk hat die Automobile,<br />

die den augenblicklichen Wünschen am<br />

meisten entsprechen — von einigen stets unerfüllten,<br />

.oftmals berechtigten Wünschen abgesehen.<br />

Es ist kein Zweifel, dass die Konstrukteure<br />

aller führenden Länder heute noch<br />

fortschrittlichere Automobile zu bauen befähigt<br />

wären, als tatsächlich gebaut werden.<br />

Dies klingt zwar höchst paradox, findet aber<br />

seine Begründung darin, dass das Publikum<br />

erst allmählich an einzelne technische Entwicklungen<br />

gewöhnt werden muss, bevor<br />

Wagen dieser neuen Bauweise in grösseren<br />

Massen verkauft werden können.<br />

Hiefür gibt es unzählige Beispiele: Als vor<br />

fast zehn Jahren französische Konstrukteure<br />

Wagen mit unabhängig gefederten Vorderrädern<br />

schufen, wollte niemand solche Wagen<br />

haben. Schon die in den Prospekten enthaltene<br />

Beschreibung der « aperiodisch und astawenn<br />

man wegen der grossen Entfernungen<br />

statt sechs nur zwei Kunden besuchen kann,<br />

wenn für ein Dutzend eiliger Besorgungen<br />

nur 20 Minuten zur Verfügung stehen,<br />

wenn die Mittagspause nicht zum Nachhausekommen<br />

reicht,<br />

wenn es regnet,<br />

wenn die Sonne scheint,<br />

wenn die Strassenbahn nicht kommt,<br />

wenn man sich morgens verschlafen hat,<br />

wenn man immer eine halbe Stunde früher<br />

aufstehen muss,<br />

wenn in der Bahn eine fürchterliche Drängelei<br />

herrscht,<br />

wenn die Freundin den vorgeschlagenen Ausflug<br />

ablehnt und<br />

wenn sie dabei äussert, ein junger Mann mit<br />

Auto käme sicher schneller vorwärts,<br />

wenn das Weekend auf dem Balkon verbracht<br />

werden muss,<br />

wenn die gute Theaterkleidung in der Strassenbahn<br />

zerdrückt wird und<br />

wenn nachher die Zeit selbst für ein kleines<br />

Helles nicht mehr ausreicht,<br />

wenn man nun schon zum dritten Male den<br />

letzten Omnibus vtrpasst hat,<br />

und überhaupt: weil selbst das Schönste ohne<br />

Wagen nur halb so schön ist!<br />

(Auto-Illustrierte.)<br />

F E U I L L E T O N<br />

Blumenhölle am Jacinto.<br />

Urwalderlebnis.<br />

Von Ernst F. Löhndorff.<br />

(18. Fortsetzung)<br />

Das alles haben wir aus unsern schweigsamen<br />

Trägern stückweise herausgeholt oder<br />

wussten es bereits. Sie stehen in einem etwas<br />

gespannten Verhältnis zu ihren Stammesgenossen,<br />

spielen aber doch eine gewisse<br />

Rolle bei den Ihrigen. Denn waren sie nicht<br />

in den Ansiedlungen, wo merkwürdige Leute<br />

wie wir wohnen, die ihren Körper mit Stoffen<br />

behängen? Ob Uno, Dos und Tres das<br />

sichtbare Ansehen, das sie jetzt in unserer<br />

Gegenwart geniessen, zu Kopfe stieg, und<br />

sie deshalb ein wenig aufschneiden, das wissen<br />

wir natürlich nicht. Aber gestern wurde<br />

ein Mann und ein Mädchen in der Nähe der<br />

Lagune an den dicken Baumstumpen gebunden.<br />

Kurz vor Sonnenaufgang bohrten Henderson<br />

und ich, als wir ruhelos über dem<br />

pestilenzialisch rauchenden Feuern in den<br />

Hängematten hingen, uns die Zeigefinger in<br />

die Ohren. Von der Lagune her kam nämlich<br />

Geschrei. Und wir wussten, was es bedeutete!<br />

Der Zauberer oder Medizinmann der Sippe<br />

hat uns heute etwas gezeigt. Er ist übrigens<br />

der einzige, der nicht auf die Jagd zu gehen<br />

braucht. Die andern bringen ihm die Lebensmittel.<br />

Dafür hockt der uralte, aus Haut und<br />

Knochen bestehende Greis, in dessen runzligem<br />

Gesicht die Augen wie Kohlen bösartig<br />

funkeln, den ganzen Tag und einen Teil der<br />

Nacht — bejahrte Leute brauchen ja wenig<br />

Schlaf — vor dem qualmenden Feuer und<br />

rührt in der dickflüssigen Masse des Pfeilgiftes<br />

herum.<br />

«


äumig und weist glatte Linien sowie einen<br />

grossen Kofferraum auf. Glauben Sie, diese<br />

Wagen hätten den Beifall des englischen Kritikers<br />

gefunden? Nein, derzeit sagt man noch,<br />

die Form und Ausführung sei « unenglisch ».<br />

Wie die Verkaufserfolge sein werden, kann<br />

man noch nicht beurteilen. Vielleicht setzt sich<br />

bei dem so praktisch veranlagten Engländer<br />

das Praktische trotz aller Traditionsgefühle<br />

doch rascher durch, als man dies jetzt noch<br />

annimmt<br />

Es bedarf keiner näheren Ausführung, dass<br />

!n vielen Fällen sich die gewünschte Einstellung<br />

des Publikums durch eine geeignete Reklame<br />

erzielen lässt. Wenn aber etwas « seiner<br />

Zeit» vorauseilt, dann kann es objektiv<br />

roch so gut sein, es wird immer an dem Unverstand<br />

der Zeitgenossen zugrunde gehen.<br />

Das ist vielleicht für den, der sich ganz als<br />

passiver Teil des Publikums fühlt, ein hartes<br />

Wort. Jeder Verständige hingegen wird trachten,<br />

an der Gestaltung seiner Zeit mitzuwirken<br />

und zu diesem Zwecke jeder Sache wirklich<br />

auf den Grund zu gehen.<br />

Konstrukteur und Verkaufschef.<br />

Der Vertreter des Publikums innerhalb des<br />

einzelnen Werkes ist der Verkaufsleiter. Er<br />

muss ein feines Gefühl für alle Wünsche und<br />

Regungen der Kaufsinteressenten besitzen.<br />

Viele Wagen verdanken ihre Art mehr dem<br />

Verkaufsleiter als dem Konstrukteur. Denn<br />

was nützt es, noch so gute Automobile zu<br />

bauen, wenn sie nicht verkauft werden können?<br />

Wer hinter die Kulissen zu sehen vermag,<br />

weiss, dass die Ansichten des Konstrukteurs<br />

und des Verkaufsdirektors sehr selten<br />

ganz übereinstimmen; oftmals gehen sie sogar<br />

sehr, sehr weit auseinander. Der Direktionsrat<br />

gibt dann meist dem Verkaufsdirektor recht.<br />

Das Publikum entscheidet.<br />

Das Publikum hat es demnach weitestgehend<br />

in der Hand, die Konstruktionsrichtung<br />

seiner Zeit zu bestimmen. Zwar ist es<br />

nicht Sache des Publikums, zu konstruieren<br />

und zu erfinden; wenn die Konstrukteure<br />

Unfruchtbar und ideenlos sind — dies tritt<br />

merkwürdigerweise epochenweise auf —,<br />

dann kann das Publikum diesem Zustand<br />

nicht ein Ende bereiten. Hingegen haben es<br />

die Käufer in der Hand, einer Neukonstruktion<br />

zum Durchbruch zu verhelfen, wie es<br />

auch der genialsten Konstruktion das Grab<br />

schaufeln kann.<br />

Daraus entsteht eine allgemein viel zu wenig<br />

beachtete Mitverantwortung jedes einzelnen<br />

Automobilisten. Es ist daher auch von<br />

höherem Gesichtspunkte zu fordern, dass sich<br />

der einzelne jene Grundkenntnisse verschafft,<br />

die es ihm ermöglichen, eine richtige Stellungnahme<br />

zu den zahlreichen Fragen des jeweiligen<br />

neuzeitlichen Autobaues zu beziehen.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

Immer noch rückläufiger<br />

Autotourismus.<br />

Die ununterbrochene Aufwärtsbewegung<br />

des internationalen Autotourismus in der<br />

Schweiz bis Ende 1934 hat massgebend zur<br />

Ueberzeugung beigetragen, unser Land übe<br />

auch ohne Ausbau des Alpenstrassennetzes<br />

nach wie vor eine unwiderstehliche Anziehungskraft<br />

auf die ausländischen Besucher<br />

aus. Diese Auffassung mochte solange ihre<br />

Berechtigung haben, als die Schweiz für<br />

viele Automobilisten noch Neuland darstellte.<br />

Dabei übten auch die weltbekannten Namen,<br />

wie Gotthard, Simpion, Grosser St.<br />

Bernhard oder Julier, einen nicht zu unterschätzenden<br />

Anreiz aus. Die Stellung unseres<br />

Landes im internationalen Fremdenverkehrskonkurrenzkampf<br />

der Strasse mochte auch<br />

solange noch obenaufschwingen, als unsere<br />

Nachbarstaaten, durch die Kriegslasten allr<br />

zusehr benachteiligt, nicht in der Lage waren,<br />

ihr eigenes Alpenstrassennetz den neuzeitlichen<br />

Erfordernissen anzupassen. Nachdem<br />

aber sowohl Italien als auch Frankreich,<br />

Deutschland und nicht zuletzt das arme<br />

Oesterreich die Bedeutung des internationalen<br />

Autotourismus als Kardinalproblem für<br />

ihren Fremdenverkehr erkannten, wurde Versäumtes<br />

mit Riesenschritten einzuholen versucht.<br />

Von der richtigen Ueberlegung ausgehend,<br />

dass als Anziehungsfaktoren in erster<br />

Linie die landschaftlich bevorzugten Gebirgsgegenden<br />

in Betracht kämen, legte man vor<br />

allem das Hauptgewicht auf den Ausbau des<br />

Alpenstrassennetzes sowie auf den Neubau<br />

wichtiger internationaler Durchgangsstrassen<br />

im Bereiche der Alpenregion. Die ausländischen<br />

Automobilisten wurden durch das<br />

initiative Vorgehen unserer Nachbarstaaten<br />

immer mehr in die Lage versetzt, den rückständigen<br />

Zustand der schweizerischen Alpenstrassen<br />

mit dem fortschrittlichen Ausbau<br />

des ausländischen Gebirgsstrassennetzes<br />

zu vergleichen, was sich deutlich in der<br />

ungünstigen Verkehrsbilanz des Jahres <strong>1935</strong><br />

für die Schweiz wiederspiegelt. Es sind durchaus<br />

nicht nur krisenbedingte Faktoren, wie<br />

man im Bundeshaus anzunehmen geneigt<br />

scheint, die den Autotourismus im laufenden<br />

Jahr immer mehr abbröckeln Hessen, beweist<br />

doch die mehr als 40prozentige Zunahme<br />

des Besuches ausländischer Automobilisten<br />

in Oesterreich, wie gross die im Automobilismus<br />

noch ruhenden und für unsere<br />

notleidende Hotellerie äusserst wichtigen-Reserven<br />

sind, sofern man diese mit richtig angewendeten<br />

Mitteln zu wecken versteht.<br />

Im Monat November <strong>1935</strong> sind im gesamten<br />

8397 ausländische Automobilisten zu kürzerem<br />

oder längerem Aufenthalt in unser<br />

Land gekommen, gegenüber 8852 in der vorjährigen<br />

Parallelperiode, wie dies aus nachstehender<br />

Zusammenstellung hervorgeht:<br />

Nov. Nov. Nov. Nov.<br />

1932 1933 1934 <strong>1935</strong><br />

Prov. Eintrittskarten 4972 5579 5922 5194<br />

Freipass 607 653 806 1406<br />

Triptyk und Grenzpassierschein<br />

2010 2062 2124 1785<br />

Kontrollschein — — — 12<br />

7589 8294 8852 8397<br />

Durch die November-Minderfrequenz von<br />

455 Wagen steigt der diesjährige Gesamtausfan<br />

auf 18,891 Automobile an. Zweifellos<br />

wird auch der Monat Dezember im Sinne der<br />

bisherigen Entwicklung verlaufen, so dass<br />

für das Jahr <strong>1935</strong> mit einem indirekten Exportverlust<br />

von rund 5 Mill. Franken gerechnet<br />

werden muss. Aeusserlich fällt diese<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong> — N° 101<br />

Summe, im Vergleich zu anderen Fehlbeträgen,<br />

beispielsweise bei den Bundesbahnen,<br />

im Aussenhandel oder auch bei der Alkoholverwaltung,<br />

kaum ins Gewicht. Sie ist aber<br />

für die Stellung der Schweiz als eines bis anhin<br />

wichtigsten Fremdenverkehrsgebietes<br />

sehr symptomatisch, ganz besonders in Berücksichtigung<br />

der im internationalen Auto-<br />

82 45 17<br />

165 76 29<br />

Eine neue Erdölleitung.<br />

In Sowjetrussland ist der Bau der 847 km<br />

langen Erdölleitung von Orsk im Südural<br />

nach dem bekannten Petroleumhafen Astrachan<br />

am Kaspischen Meer beendet worden.<br />

Bei uns aber herrscht grösstenteils die Ansicht<br />

vor, Eiger, Mönch und Jungfrau, Vier-<br />

Farbige Strassen für Nachtverkehr.<br />

In Sheffield werden gegenwärtig Versuche<br />

waldstätter- und Genfersee, Rigi und Schynige<br />

Platte oder Bernina, Interlaken, St. Mo-<br />

mit farbigen Strassendecken angestellt. Es<br />

soll festgestellt werden, ob gewisse Farben<br />

ritz oder Montreux üben nach wie vor auf<br />

die Sicht bei Nacht verbessern.<br />

das gesamte Ausland ihre unentrinnbare Anziehungskraft<br />

aus. Ueber dieser, in falscher<br />

Bisher wurden die besten Farben für den<br />

Nachtverkehr mit rosa Felssplitter sowie mit<br />

Sicherheit sich wiegenden Ansicht, unterstützt<br />

$on festlichen, gross aufgezogenen Motorenbau mit Musik.<br />

gewissen hellen Kieselarten erzielt.<br />

Verkehrskongressen, vergisst man, den Anschluss<br />

an die übrige Welt herzustellen. Mit hat in einigen ihrer Werkstätten den Versuch<br />

Die Standard Motor Company in Coventry<br />

wenigen Ausnahmen liegen heute unsere AIpenstrassen<br />

unter tiefem Schnee begraben. durch Musikbegleitung zu heben. Zunächst<br />

gemacht, die Arbeitslust der Belegschaft<br />

Ueber den finanziellen Schwierigkeiten und wird morgens und nachmittags je eine Stunde<br />

der Bundesbahnmisere liegt auch der von lang ein Programm von Grammophonplatten<br />

über 140,000 Schweizerbürgerri geforderte gespielt.<br />

Ausbau des Alpenstrassennetzes, mit Staub Die Neuerung hat sich so gut bewährt, dass<br />

bedeckt, ebenfalls tief in irgendeiner Departementsschublade<br />

verborgen.<br />

Lärm der Maschinen nicht die Musik über-<br />

die Gesellschaft in allen Räumen, wo der<br />

Rückständigkeit im Ausbau der Alpenstrassen,<br />

ein auf vielen Posten noch übersetztes Auch während der Mittagspause wird retönt,<br />

Lautsprecher anbringen wird.<br />

Preisniveau und die trügerische Hoffnung, gelmässig Musik gespielt, und die Arbeiterschaft<br />

benutzt die Gelegenheit meist zu im-<br />

der Motor des internationalen Fremdenstromes<br />

werde von selbst wieder einmal zu laufen<br />

beginnen, sind die Faktoren, die uns auf<br />

provisierten Tänzen.<br />

die abgleitende Bahn brachten und keineswegs<br />

die von höchster Stelle aus suggerier-<br />

In einem englischen Autotransportunter'<br />

Automatische Bremsnachstellung.<br />

ten Kriseneinflüsse.<br />

nehmen ist eine neue Vorrichtung eingeführt<br />

Vergleichen wir die Entwicklung des worden, durch die das Nachstellen von Bremsen<br />

überflüssig gemacht wird. Die Bremsen<br />

Autotourismus in den ersten 11 Berichtsabschnitten<br />

dieses Jahres, so zeigen nur die stellen sich selbst ein.<br />

Monate Januar und Juni eine höhere Frequenz<br />

im Vergleich zu den vorjährigen Pa-<br />

richtet sich die Stellung der Bremsschuhe<br />

Solange das Bremsfutter aktionsfähig bleibt,<br />

rallelperioden. Alle übrigen Monate rücken nach jeder Abnutzung automatisch ein, so<br />

mit bescheideneren Zahlen auf, so dass sich, dass der Druck stets gleich bleibt. Selbst<br />

wie aus nachstehender Zusammenstellung eine Abnutzung von 0,001 Zentimeter wird<br />

hervorgeht und wie bereits erwähnt wurde, von der Vorrichtung sofort gutgemacht. \<br />

ein Ausfall von 18,891 Einheiten ergibt. Die Nachstellung geschieht überdies bei jedem<br />

Rad unabhängig von den anderen Rä-<br />

1934 <strong>1935</strong><br />

Januar 5 551 6 627 dern, so dass bei ungleichmässigem Abschleifen<br />

des Bremsfutters doch gleichmässige<br />

Februar 6 606 6142<br />

März 9 873 7 891<br />

April 17 686 16 999 Bremskraft erhalten bleibt.<br />

Mai 23 883 14 981<br />

Juni 22 010 26 969<br />

Juli 40 794 39124<br />

August 66 998 63 479 Auf den eigentlichen Grenzverkehr entfallen<br />

im Monat November 877 Wagen, auf<br />

September 38 674 34 645<br />

Oktober 16 321 12 773 den Touristenverkehr 7365 Automobile, während<br />

an Lastwagen deren 155 unsere ver-<br />

November 8 852 8 317<br />

Total 256 918 238 027 schiedenen Grenzstellen passierten. Die Entwicklung<br />

im Verlaufe dieses Jahres zeigt also<br />

Wie sich in den letzten drei Monaten der<br />

internationale Autotourismus in der Schweiz mit aller Deutlichkeit, wie stark die Schweiz<br />

für die einzelnen Länder entwickelt hat, zeigt auch auf autotouristischem Gebiet ins Hintertreffen<br />

geraten ist. Uns allen muss es aber<br />

folgende Tabelle:<br />

Sept Okt. Nov. scheinbar noch viel schlechter gehen, bis wir<br />

Frankreich 19 560 6 282 4 773<br />

Deutschland 7 102 3 309 die Zeichen der Zeit verstanden haben und<br />

1948<br />

Italien 3 901 1 908 1141 endlich mit dem Ausbau der Alpenstrassen<br />

061 251 79 Ernst machen. Man vergesse nicht, dass das<br />

674 332 224 besonders für unsere Hotellerie in Betrachtj<br />

641 168 50 fallende Reisepublikum sich zusehends des<br />

547 114 55<br />

228 89 38 Automobils und nicht der Eisenbahn als Beförderungsmittel<br />

bedient. Die verbilligte<br />

tourismus<br />

denzen.<br />

innewohnenden Ausdehnungsten-<br />

244 83 15<br />

45<br />

Grossbritannien<br />

Oesterreich<br />

Niederlande<br />

Belgien<br />

Nord- und Südamerika<br />

Ungarn, Jugoslawien, Tschechoslowakei,<br />

Polen<br />

Rumänien, Bulgarien, Griechenland,<br />

Albanien<br />

Dänemark, Schweden, Norwegen<br />

Spanien, Portugal<br />

Litauen, Lettland, Estland,<br />

Finnland, U. d. S. S. R.<br />

Afrika<br />

Asien<br />

Australien<br />

26<br />

345<br />

23<br />

1<br />

Total 34 645 12 773<br />

11 1<br />

73 13<br />

16 10<br />

5 1<br />

8 397<br />

stischer<br />

Benzinabgabe war ebenfalls nicht in der<br />

Lage, die andern, unser Land benachteiligenden<br />

Faktoren auszugleichen. Auch im kommenden<br />

Jahr dürfte die rückläufige Bewegung<br />

anhalten, es sei denn, der getrübte politische<br />

Horizont helle sich gewaltig auf oder<br />

aber es gelinge uns, mit andern Mitteln den<br />

Anschluss wieder herzustellen, was aber auf<br />

autotouristischem Gebiete vorläufig als ein<br />

Ding der Unmöglichkeit erscheint, -ray-<br />

kaufen — muss sie dann allerdings behalten,<br />

denn in dieser Hinsicht verstehen die Blasrohrmänner<br />

keinen Spass! Für ebenso viele<br />

Hundezähne vermag man die ganze Sippe zu<br />

veranlassen, ihren Nachbarsstamm zu überfallen<br />

und auszulöschen. Gegen Hundezähne<br />

erlangt man alles in diesem Teile des Sertao.<br />

Wie das zusammenhängt? Bueno! Am<br />

grossen Strom und einigen seiner Zuflüsse<br />

leben Indianer, der Teufel weiss, wie die<br />

Dutzende von Stämmen alle heissen! Und wie<br />

so viele andere s'üd- und zentralamerikanischen<br />

Völkerschaften, wie ja auch afrikanische,<br />

züchten sie Hunde. Teils um sie als<br />

Leckerbissen zu verzehren, teils um die langen<br />

Eckzähne als Schmuck zu tragen.<br />

Hundezähne sind ganz hübsch, besonders<br />

von grossen Tieren! Jaguarzähne haben auch<br />

ihre prachtvollen Reize, aber die Riesenkatze<br />

ist ein gefährlicher Gegner, der noch gute<br />

fünf Minuten, nachdem ihn die kleinen Giftpfeilchen<br />

getroffen haben, imstande ist, alles,<br />

was er erreichen kann, in Fetzen zu zerreissen.<br />

Hundezähne hingegen sind gefahrlos und<br />

im Tauschhandel zu erwerben. Besonders<br />

schöne und grosse, sogar schon durchbohrt,<br />

um sie sofort zu Halsketten und Armreifen<br />

aufzureihen,gibt es im Sertao, seit Kundiger,<br />

europäischer Geschäftsgeist sie erfasste, wie<br />

wertvoll sie hier sind. Schöne, blanke Hundezähne<br />

aus Porzellan, made in Birmingham<br />

oder in Germany, werden kistenweise nach<br />

Brasilien exportiert, um im dunkelsten Urwald<br />

— dort, wo auf den Regierungskarten<br />

nur weisse Flecken sind, weil niemand die<br />

Gegend bisher topographierte — kleine, grinsende<br />

Männer und ihre Frauen zu erfreuen.<br />

Als wir diesen Stamm der Caripunhas im<br />

Urwalde trafen, hatte kein einziger von ihnen<br />

einen Hundezahn. Doch wussten sie von<br />

ihrem Wert, und auch wir wissen jetzt, unser<br />

Leben höher einzuschätzen. Denn haben<br />

wir nicht einen Freund verloren, dort am<br />

Jacinto? Und wissen wir nicht, wie sich die<br />

tödlichen Schmetterlingspfeile, die aus dämmerndem<br />

Urwald kommen, lautlos auf ihre<br />

Opfer senken? Und sind nicht diese Indianer<br />

unberechenbar launisch wie scheue Tiere?<br />

Deshalb öffnen wir die beiden Kisten, in<br />

denen weder Orchideenzwiebeln noch eiserner,<br />

bisher selten berührter Proviant liegen<br />

und verteilen Hundezähne. Hundezähne aut<br />

Porzellan, in Birmingham fabriziert, schmükken,<br />

eng nebeneinander aufgereiht, die braunen<br />

Hälse von Männern und Frauen der Caripunhas.<br />

Sogar manches Baby hat nun einen<br />

einzigen Zahn an seinem pummeligen<br />

Fetthälschen baumeln!<br />

Ein ganzes Kistchen voll fünfhundert,<br />

schneeweisse, künstlicher Hundeeckzähne,<br />

ein richtiges Bankkapital in dieser Gegend!,<br />

haben wir verteilt. Und mit Vergnügen geben<br />

wir jedem Indianer, der noch bettelnd<br />

naht, einen weiteren Hundezahn.<br />

«Cumshaw! Backschisch!» lacht der orientweise<br />

Henderson.<br />

Und wenn wir es nicht täten und die Kiste<br />

mit den porzellanenen Schätzen abschlössen?<br />

Bueno! gestern wollten wir es tun, als ein<br />

Caripunha zu aufdringlich wurde. Da liess<br />

er einfach einen winzigen Pfeil in sein Blasrohr<br />

gleiten, trat etwas zurück und setzte es<br />

an den Mund. Uno, der Indianer, der in den<br />

Siedlungen am Stromgebiet weilte, schlug<br />

das Bambusrohr hoch, und das tödliche Geschoss,<br />

das mich in die Stirn getroffen hätte,<br />

schwirrte unschädlich über meinen Kopf.<br />

Henderson gab dem Mann rasch einen Hundezahn,<br />

und alles löste sich in Wohlgefallen<br />

auf.<br />

Es hätte aber auch anders ausgehen können!<br />

Denn sind die Caripunhas nicht unberechenbare,<br />

merkwürdige Geschöpfe, die<br />

schemenhaft durchs Sertao schleichen, klein<br />

von Gestalt, böse und tückisch an Herz und<br />

Seele?<br />

«Henderson, Sam Henderson, wir wollen<br />

morgen aufbrechen!» Der Amerikaner nickt,<br />

und wir machen uns bereit.<br />

Zwei Kisten, die in ihrem verzinkten, mit<br />

bester Watte gefüllten Innern unsere Pflanzenbeute<br />

beherbergen und noch Raum für<br />

mehr haben; eine gleichartige Kiste, die<br />

Hundezähne enthielt und nun zwei Köpfen<br />

Obdach gibt, und eine noch halbvolle. Ferner<br />

die letzte, die Tee, konservierte Milch, Chinin,<br />

Hartbrot und Verbandzeug enthält — alles<br />

das ist unser Gepäck.<br />

Die drei Indianer nicken stumm, als wir<br />

ihnen erklärten, dass wir das Dorf ihrer<br />

Stammesbrüder mit Sonnenaufgang verlassen<br />

wollen.<br />

Dichter Qualm steigt vom Feuerplatz hoch,<br />

hüllt die baumelnden Hängematten in wallende<br />

Vorhänge. Klatschend fallen braune<br />

Hände auf von Moskitos gepeinigte Körperteile.<br />

Das Sertao hallt und tobt, denn die<br />

Aluates «singen».<br />

Der Preis für Orchideen.<br />

Wieder sind wir seit Tagen im Sertao.<br />

Ah, es ist heiss, wie es in der Hölle sein<br />

muss; in den Hüften sticht es mir, die Brust<br />

röchelt, Schweiss und Wuttränen trüben meinen<br />

Blick. Und wir laufen!<br />

Traben im Gänsemarsch über morastigen<br />

Boden, brechen mit voller Körperwucht durch<br />

seufzende Büsche. Zecken eilen über meinen<br />

blossen Nacken, Grasblutegel baumeln an<br />

meinen Kniekehlen, und der Morast, von den<br />

Füssen des Vordermannes nach rückwärts<br />

geschleudert, klatscht mir stinkend ins Gesicht.<br />

Denn wir rennen! Ganz vorne ist der Indianer<br />

Dos, er stolpert mit seiner Last auf<br />

dem Rücken, tief gebückt, durch Busch und<br />

Gras, biegt um grünbewachsene Bäume. Hinter<br />

ihm läuft Henderson. Machete, Patronengurt<br />

und sein Revolver schwingen und pendeln<br />

zu den heftigen Bewegungen des grossen<br />

Yankees, dem Uno folgt. Und den Beschluss,<br />

taumelnd, wankend, springend und<br />

keuchend, mache ich.<br />

(Fortsetzung folgt.)


N°101 DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Vorläufig keine neue Rennformel<br />

!<br />

Zur Zürcher Konferenz.<br />

In Nr. 99 der « Automobil-Revue > wiesen<br />

wir kurz auf eine Konferenz hin, die in Zu<br />

rieh zwischen Vertretern von Rennwagen<br />

fabriken und privaten Rennnorganisationen<br />

zwecks Diskussion einer neuen Rennforme:<br />

stattgefunden hatte. Ueber diese Sitzung,<br />

.welche von Dr. Schippert (Mercedes-Benz<br />

geleitet wurde, sind inzwischen Einzelheiten<br />

bekanntgegeben worden. Es nahmen an ihr<br />

teil: Dr. Jano von den Alfo Romeo-Werken,<br />

Dacco von der Scuderia Ferrari, Dr. Schippert,<br />

Ing. Seiler und Obering. Neubauer von<br />

Mercedes-Benz, Dr. Feuereisen und Han<br />

Stuck von der Auto-Union, Ettore Bugatti<br />

von der Molsheimer Fabrik und R. Mays von<br />

der E. R. A. (English Racing Automobiles<br />

Ltd.).<br />

Die Meinung, die sich wie ein roter Faden<br />

durch den Verlauf der Verhandlungen^ zog,<br />

war ganz auf Beibehaltung der bisherigen<br />

Rennformel gerichtet. In diesem Sinne äusserten<br />

sich hauptsächlich Mercedes-Benz und<br />

die Auto-Union, welche betonten, dass man<br />

für die gebauten Rennwagen eine enorme<br />

Summe Geld ausgegeben habe und man deshalb<br />

mindestens zwei bis drei weitere Jahre<br />

mit der Festlegung einer neuen Formel zuwarten<br />

sollte, um so den Konstrukteuren und<br />

Erbauern Gelegenheit zu geben, die gemachten<br />

Erfahrungen bei allfälligen Neukonstruktionen<br />

weitgehend zu verwerten. Bugatti<br />

sprach sich für eine Rennformel aus, die ein<br />

Mindestgewicht von 700 kg zur Grundlage<br />

hätte, während Dr. Jano sich als Anhänger<br />

der sogenannten freien Formel bekannte.<br />

Von besonderem Interesse waren die Ausführungen<br />

von Dacco und Jano, die gemeinsam<br />

der Versammlung folgenden Vorschlag<br />

unterbreiteten: Es sei für Rennwagen mit Zylinderinhalt<br />

von 2 Liter ohne Kompressor<br />

oder 1,350 Liter mit Kompressor ein maximales<br />

Gewicht von 600 kg festzulegen; für<br />

solche mit Zylinderinhalt von 3 Liter ohne<br />

Kompressor oder 2 Liter mit Kompressor ein<br />

maximales Gewicht von 700 kg und für Rennwagen<br />

mit Zylinderinhalt von 4 Liter ohne<br />

Kompressor oder 2,7 Liter mit Kompressor<br />

ein Höchstgewicht von 800 kg (Gewicht bei<br />

gefüllten Oelbehältern und mit Vollbereifung).<br />

Mercedes-Benz, Auto-Union und Bugatti<br />

versagten indessen diesem Vorschlag ihre Zustimmung,<br />

wobei letzterer dem Wunsche<br />

Ausdruck gab, dass die gegenwärtige Formel<br />

bis Ende 1938 ihre Gültigkeit haben sollte.<br />

Mays seinerseits sprach sich für die Schaffung<br />

einer 1,5-Liter-Rennwagen-Klasse aus<br />

und fügte bei, dass diese an Rennen teilnehmen<br />

könnte, die parallel mit den Grossen<br />

preisen zu fahren wären. Die Konstrukteure<br />

Könnten auf diese Weise während zwei bis<br />

drei Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln<br />

und daraus einen Schluss ziehen, welche Wagenklasse<br />

für die Automobil-Industrie die<br />

grössten Chancen biete. Mays wurde von<br />

Neubauer unterstützt, indem dieser entschieden<br />

dafür eintrat, dass die bestehend« Formel<br />

weitere drei Jahre beibehalten und dafür<br />

der Bau der 1,5-Liter-Rennwagen-Klasse gefördert<br />

werde. Bugatti gab der Auffassung<br />

Ausdruck, dass die Konstrukteure selbst über<br />

irgendwelche neue Formeln entscheiden und<br />

ihre eigenen Interessen verteidigen müssten,<br />

und zwar vom Standpunkt der Konstruktion,<br />

der Kosten und der erreichten Resultate aus.<br />

— Eine Diskussion über die Sportwagenfrage<br />

kam insofern zu keinem positiven Ergebnis,<br />

als man zuerst abwarten will, welche Resultate<br />

der Grosse Preis von Frankreich für<br />

Sportwagen zeitigt. Im Januar 1936 soll eine<br />

weitere Sitzung stattfinden, an welcher man<br />

zu einer endgültigen Lösung zu kommen<br />

hofft.<br />

Die Formierung<br />

der Rennmannschaften.<br />

Allmählich nimmt die Zusammensetzung<br />

der verschiedenen Rennmannschaften, welche<br />

sich nächstes Jahr gegenüberstehen werden,<br />

genauere Formen an. Einzelne Fabrikequipen<br />

sind nun endgültig bestellt, wenigstens<br />

was die regulären Fahrer anbetrifft.<br />

Dagegen ist bezüglich Ersatzleute nirgends<br />

eine Entscheidung gefallen. Es ist dies durchaus<br />

erklärlich, indem die Rennleiter und Fabriken<br />

sich ein endgültiges Urteil vorbehalten<br />

müssen und erst die Erfahrungen der ersten<br />

Rennen, in denen die Ersatzleute eingesetzt<br />

werden, abzuwarten gedenken. Neu bei<br />

den nachstehend erwähnten Formationen ist<br />

vorab die Bildung einer eigenen Fabrikmannschaft<br />

durch Maserati. Diese Firma Hess sich<br />

bekanntlich in der abgelaufenen Saison durch<br />

die Scuderia Subalpina vertreten, doch<br />

scheint diese Zusammenarbeit aus mancherlei<br />

Gründen nicht gerade erfolgreich und<br />

sehr harmonisch gewesen zu sein.<br />

Da sich Maserati zudem recht viel von dem<br />

neuen Achtzylinder verspricht, der gerade<br />

noch auf Schluss der Saison rennfertig war,<br />

dann aber infolge eines Unfalles von Etancelin<br />

doch vorzeitig ausser Gefecht gesetzt<br />

wurde, so hat die Fabrik die Bildung einet<br />

eigenen Equipe vorgezogen, um die zu erwartenden<br />

Lorbeeren selbst einheimsen zu<br />

können. Auch dürfte sie über einen etwas erfahrenem<br />

und besser disziplinierten Boxendienst<br />

verfügen, als dies bei der Subalpina<br />

der Fall war.<br />

Weiterhin wird die neueste Meldung aus<br />

Frankreich berechtigtes Interesse auslösen,<br />

dass nämlich Talbot 1936 mit einer eigenen<br />

Rennorganisation antreten und die hauptsächlichsten<br />

Rennen, welche für Sportwagen<br />

offen sind, zu bestreiten gedenkt. Als offizielle<br />

Fahrer werden Dreyfus und Morel bezeichnet.<br />

Anderseits wurde aber Dreyfus<br />

als Mitglied der. Scuderia Ferrari genannt.<br />

Möglicherweise bestreitet er nun Rennen für<br />

beide Organisationen.<br />

Was die Ersatzfahrer anbetrifft, so ist für<br />

Mercedes-Benz nur Lang genannt, der sich<br />

in der abgelaufenen Saison recht gut gehalten<br />

hat. Geier dagegen figuriert nicht mehr<br />

in der Liste. Offenbar rechnet man nicht damit,<br />

dass Geier den Rennsport nach seinem<br />

schweren Unfall in Bern je wieder mit einiger<br />

Aussicht auf Erfolg aufnehmen könnte.<br />

Bei der Auto-Union steht Bigalke an erster<br />

Stelle der in Frage kommenden Ersatzfahrer.<br />

Er hat sich in verschiedenen Langstrekken-<br />

und Dauerprüfungsfahrten (2000 - km -<br />

Fahrt durch Deutschland usw.) einen Namen<br />

gemacht und gehörte bereits diesen Sommer<br />

zum technischen Stab der Auto-Union-Rennorganisation.<br />

Als weiterer Nachwuchsfahrer<br />

steht noch Loof, einer der erfolgreichsten<br />

deutschen Motorradrennfahrer, im Vordergrund.<br />

Voraussichtlich werden beide sowohl<br />

während den bevorstehenden Trainingsfahrten<br />

in Monza als auch in einigen Rennen die<br />

Möglichkeit haben, ihr Geschick zu zeigen,<br />

worauf dann ein Entscheid über ihre endgültige<br />

Indienstnahme als Ersatzfahrer gefällt<br />

werden dürfte.<br />

Ferrari nicht gerade auf bestem Fusse stand,<br />

zur Subalpina hinübergewechselt hat.<br />

Nach den bisher vorliegenden Informationen<br />

ist mit folgender Zusammensetzung der<br />

wichtigsten Rennställe zu rechnen:<br />

Auto-Union: Stuck, Varzi, Rosemeyer. Ersatz:<br />

Bigalke.<br />

Mercedes-Benz: Caracciola, von Brauchitsch,<br />

Fagioli, Chiron. Ersatz: Lang,<br />

Scuderia Ferrari: Nuvolari, Tadini, event.<br />

Dreyfus und Pintacuda.<br />

Scuderia Subalpina: Lehoux, Ghersi, Brivio<br />

und Siena.<br />

Maserati: Cortese, Tuffanelli und event.<br />

Etancelin.<br />

Bugatti: Wimille, Benoist und Taruffi.<br />

Talbot: Dreyfus und Morel.<br />

Die Sammlung zugunsten der französischen<br />

Rennwagen-Industrie. Wir haben seinerzeit<br />

von den Bestrebungen der französischen<br />

Fachkreise berichtet, dem darniederliegenden<br />

Automobilrennsport durch eine nationale<br />

Sammlung wieder auf die Beine zu helfen.<br />

Das Komitee, das sich zu diesem Zweck gebildet<br />

hat, legte anlässlich der Generalversammlung<br />

der französischen Automobilclubs<br />

einen ausführlichen Bericht vor über die bisherigen<br />

Ergebnisse dieser -Sammlung. Aus<br />

diesem geht leider hervor, dass das Interesse<br />

an der Sache sehr massig zu sein scheint.<br />

Man hat zweierlei Abzeichen zum Verkauf<br />

gebracht: Kühlerabzeichen zu Fr. 5 und<br />

Fr. 50.— und Knopflochabzeichen zu Fr. 2.—<br />

und Fr. 25.—. Es wurde eine ausgedehnte<br />

Propaganda entwickelt, indem man einerseits<br />

die Filialen der Automobil-Clubs, die<br />

Garagen und Tankstellen mit dem Verkauf<br />

beauftragte und anderseits an die industriellen<br />

Konzerne sowie Privatleute gelangte und<br />

sie um Beiträge ä fonds perdu bat. Der Erfolg<br />

muss als kläglich bezeichnet werden. Es<br />

wurden nur 10,000 Knopf- und 12,000 Kühlerabzeichen<br />

an den Mann gebracht, während<br />

auf 554 Bittgesuche an Gesellschaften und<br />

Private mehr als 90% derselben, nämlich 505<br />

überhaupt nicht reagierten. 18 lehnten einen<br />

Beitrag ab, 6 versprachen, die Angelegenheit<br />

zu prüfen und 25 legten ihre Spende bei.<br />

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist zu<br />

sagen, dass sich namentlich die Brennstoffund<br />

Gummi-Industrie, sowie Fabriken zur<br />

Herstellung von Auto-Zubehör äusserst pas-<br />

Bezüglich der Fahrer selbst hat die Scu-sideria Ferrari den grössten Wechsel erfahren, Die Brutto-Einnahmen im Laufe des ersten<br />

und indifferent zeigten.<br />

indem dort Chiron und Brivio fehlen. Der Jahres belaufen sich auf Fr. 676,643.—. Hiervon<br />

kommen Fr. 128,000.— für Organisations-<br />

Monegaske gehört nun zu Mercedes-Benz,.<br />

während Brivio, der mit dem Allgewaltigen | kosten und Herstellung der Abzeichen in Ab-<br />

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Der nationale Sportkalender<br />

1936.<br />

9.—16. Februar : Internationale Automobilwoche<br />

In St. Moritz.<br />

20.—29. März: Sporttage in Genf (Grand-<br />

Saconnex-Rennen).<br />

31. Mal: Grosser Preis von Genf.<br />

27. Juni: Bergrennen Rheineck-Lachen-Walzenhausen.<br />

19. Juli: Bergrennen Develier-Les Rangiers.<br />

22. August: Nationales Rennen um den Preis<br />

von Bremgarten in Bern.<br />

23. August: Internationales Kleinwagenrennen<br />

um den Preis von Bern und Grosser<br />

Preis der Schweiz in Bern.<br />

27. September : Monte-Ceneri-Bergrennen.<br />

zug. Fr. 225,000.— sind bereits zur Verteilung<br />

gekommen, und zwar Fr. 100,000.— an<br />

die Molsheimer Firma Bugatti in Form eines<br />

Ankaufs von Werkzeug-Material, 75,000 Fr.<br />

an M. Lory, vom Studienbureau der Firma<br />

Delage, und endlich Fr. 50,000.— an M. Emil<br />

Petit, den Erbauer des Se-fac. Das sind natürlich<br />

Beträge, welche den Rennsport keinesfalls<br />

wirksam beeinflussen und auf die Höhe<br />

zu bringen vermögen. Diese Art der Verteilung<br />

begegnete übrigens schärfster Kritik und<br />

war auch tatsächlich nichts anderes als ein<br />

Tropfen auf einen heissen Stein.<br />

Talbot formiert einen Rennstall! Wie wir<br />

vernehmen, hat die französische Firma Talbot<br />

einen Rennstall organisiert, dem als<br />

Spitzenfahrer und Rennleiter Dreyfus angehören<br />

wird. Zweiter im Bunde ist Andre Morel,<br />

und ein dritter Fahrer wird demnächst<br />

'noch bezeichnet werden. Talbot beabsichtigt,<br />

mit seiner Equipe am 24-Stunden-<br />

Rennen von Le Mans, sowie am Grossen<br />

Preis von Frankreich für Sportwagen teilzunehmen.<br />

Die Fabrik wird bekanntlich einen<br />

Sportwagen als Serienfabrikat herausbringen,<br />

der bereits entworfen ist und dessen<br />

Bau nächsthin in Angriff genommen wird.<br />

Vorläufig soll eine Serie von 31 Wagen aufgelegt<br />

werden.<br />

Mercedes-Benz hat Monza wieder verlassen. Die<br />

Mercedes-Benz-Equipe, die anfangs Dezember mit<br />

vier Rennwagen unter dem Patronat von Oberingenieur<br />

Neubauer zu einigen Probeläufen auf der<br />

Rennbahn von Monza erschienen war, hat diese am<br />

vergangenen Donnerstag wieder verlassen, nachdem<br />

die Versuchsfahrten sehr vielversprechend ausgefallen<br />

waren. Chiron, der in Monza zum erstenmal<br />

mit einem Mercedes-Rennwagen trainiert hat,<br />

erklärte Pressevertretern gegenüber, dass er von<br />

seinem Debüt auf dieser Maschine vollkommen befriedigt<br />

sei. Er habe eich sehr Tasch an die Maschine<br />

gewöhnt, welche alle Qualitäten in sich vereinige,<br />

die von einem modernen Rennwagen zu<br />

erwarten seien. Er könne versiebern, dass er noch<br />

nie einen solch präzisen und sichern Wagen gelenkt<br />

habe. Ebenso begeistert äusserte eich Chiron<br />

über die Organisation der Probefahrten, die unter<br />

der Leitung von Obering. Neubauer tadellos klappten.<br />

Ueber die Pläne der Stuttgarter Firma konnte<br />

Chiron nichts Wesentliches berichten. Er selber<br />

hoffe sein Debüt in Frankreich machen zu können.<br />

Seaman auf Delage. Der Engländer Seaman,<br />

der die abgelaufene Saison als Einzelfahrer auf<br />

sfnem ERA bestritt, hat kürzlich jenen berühmten<br />

1500^ccm-Delage-Wagen erworben, der jahrelang<br />

Earl Howe gehörte und mit welchem dieser u. a.<br />

am internationalen Kleinwagenrennen in Bern 1035<br />

sich ehrenvoll an dritter Stelle klassierte. Seaman<br />

wird den Wagen vollständig überholen und auch<br />

an der Karosserie verschiedene Aenderungen vornehmen.<br />

Der Grosse Preis von Tripolis 1936.<br />

Das Reglement für die Lotterie, welche im Hinblick<br />

auf dieses nordafrikanische Rennen im nächsten<br />

Frühjahr wiederum zur Durchführun? kommt,<br />

ist kürzlich durch ein italienisches Ministerialdekret<br />

genehmigt worden. Der Verkauf der Lose,<br />

deren Preis auf 12 Lire angesetzt ist, geht einen<br />

Monat vor dem Rennen zu Ende. Drei Tage vor<br />

der Austragung des Grossen Preises findet in Tripolis<br />

die öffentliche Ziehung statt, welche aus zwei<br />

Teilziehungen zusammengesetzt ist und sich wie<br />

folgt abwickelt:<br />

In der ersten Ziehung werden so viele Lose ausgezogen,<br />

als sich Konkurrenten im Kampf um den<br />

Grossen Preis messen, sowie die Trostpreise. Bei<br />

der zweiten Ziehung werden die Namen der Fahrer<br />

festgestellt, welche auf die ausgeschiedenen Lose<br />

fallen. Für die Billette derjenigen fünf Rennfahrer,<br />

die als erste durch das Ziel sausen, werden fünf<br />

Hauptpreise bestimmt. Eine, weitere Prämie fällt<br />

allen Inhabern von Losen mit den Namen der übrigen<br />

Fahrer zu. Fünf Preise gehen sodann an jene-<br />

Loshändler, welche die ersten fünf Gewinnerlose<br />

verkauft haben. Endlich erhalten die fünf bestplacierten<br />

Fahrer einen Preis, wie auch alle «Kanonen»,<br />

die zum Rennen überhaupt gestartet sind<br />

Weiter sind 100 Trostpreise ausgesetzt.<br />

Von den Gesamteinnahmen aus der Lotterie erhält<br />

der Sieger 1,85%. der zweite 1%, der dritte<br />

0,50%, der vierte 0,4% und der fünfte 0,3%.<br />

Alle übrigen gestarteten Fahrer bringen weitere 4%<br />

unter sich gleichmässiR zur Verteilung.<br />

f •>«»••# !•» def Sdh<br />

Der Grosse Preis von Genf. Die Genfer Sektion<br />

des A.C.S. teilt folgendes mit:<br />

«Nach schwierigen Verhandlungen, bedingt<br />

durch die ausserordentliche Tragweite der vorgesehenen<br />

Veranstaltung, hat der A.C.S. der Schweizerischen<br />

Philhelvetischen Gesellschaft die Bewilligung<br />

zur Durchführung des Grossen Preises von<br />

Genf für Automobile erteilt.<br />

Der Sektion Genf ihrerseits wurde die sportliche<br />

Kontrolle des Rennens übertragen, während die<br />

finanzielle und materielle Organisation der Philhelvetischen<br />

Gesellschaft untersteht. Die Veranstaltung<br />

verfolgt einen doppelten Zweck: nämlich die Beschaffung<br />

der Mittel für einen neuen Spital-Fonds,<br />

sowie die .Fremdenwerbung für die Stadt Genf«


AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong> — N° 101<br />

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N0101 — DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong><br />

Schweizerische Rundschau<br />

Wenn der Bundesrat Automobil fährt...<br />

Den Schluss der Session bildete die Behandlung<br />

einer kleinen Differenz zwischen den<br />

beiden Räten, dem ein Geschäftchen zugrunde<br />

liegt, das eines gewissen Reizes nicht entbehrt<br />

Es handelt sich bei der Budgetberatung<br />

um die Bereinigung des Postens «Unvorhergesehenes<br />

», unter welchem Titel auch die<br />

Entschädigung inbegriffen ist, welche den<br />

Herren Bundesräten die kostenlose Benützung<br />

des Automobils zu gelegentlichen Fahrten<br />

ausserhalb ihres offiziellen Pensums gestattete.<br />

Nicht etwa in unbeschränktem Masse,<br />

sondern nur innerhalb einer bescheidenen<br />

Grenze, die bisher auf 3000 km Distanz stand.<br />

Unsere Landesväter erachteten eine Erhöhung<br />

dieses Kredites auf 5000 km pro Mitglied des<br />

Kollegiums als angemessen.<br />

Der Ständerat hatte es bei den 3000 km<br />

bewenden lassen wollen, während der Nationalrat<br />

die Bewilligung überhaupt zu streichen<br />

beabsichtigte. Vielleicht hatte die Volkskammer<br />

das Gefühl, das Autofahren sei durch<br />

die stets steigenden Belastungen derart teuer<br />

geworden, dass das eidg. Budget diese Kosten<br />

nicht mehr zu ertragen vermöge! Mit<br />

58 gegen 52 Hess man es dann aber bei den<br />

3000 km bewenden. Die Bundesräte werden<br />

demnach leider nicht in der Lage sein, sich<br />

« dem Zauber der Landstrasse», wie es ein<br />

witziger welscher <strong>Zeitung</strong>smann benannte, in<br />

vermehrtem Masse hingeben zu können.<br />

Schade! wir hätten ihnen das Vergnügen<br />

gerne gegönnt. Freilich wäre es anderseits<br />

eine heilsame Lehre gewesen, wenn die Betriebskosten<br />

hätten aus der Privatschatulle<br />

beglichen werden müssen, um die hohen Landesväter<br />

stets daran zu erinnern, wie kostspielig<br />

die Benützung des Motorfahrzeuges<br />

zufolge ihrer eigenen Verfügungen geworden<br />

ist.<br />

den Kanfon<br />

Verwerfung des Schaffhauser Automobilsteuergesetzes.<br />

Das am letzten Sonntag<br />

dem Schaffhauser Volk zur Abstimmung vorgelegte<br />

Gesetz über die Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />

ist mit gewaltigem Mehr von<br />

8003 Nein gegen 3629 Ja verworfen worden.<br />

Aus der Verwerfung der vom 4. November<br />

<strong>1935</strong> datierenden Vorlage geht unmissverständlich<br />

die Abneigung des Volkes gegen<br />

neue Belastungen hervor, selbst wenn diese<br />

nur einen beschränkten Kreis treffen. Für die<br />

Automobilisten ist dieses Abstimmungsergebnis<br />

um so bedeutungsvollen, als daraus die<br />

Tatsache abgeleitet werden kann, auch der<br />

übrige Steuerzahler habe die Untragbarkeit<br />

weiterer fiskalischer Belastungen für den<br />

Motorfahrzeugverkehr erkannt, speziell im<br />

Hinblick auf die ununterbrochenen Benzinzollerhöhungen.<br />

Zweifellos enthielt die Schaffhauser Vorilage<br />

einige wesentliche Verbesserungen gegenüber<br />

dem alten, am 27. Dezember 1922 erlassenen<br />

Automobilsteuergesetz, was allerdings<br />

die Tatsache nicht aus dem Weg räumen<br />

konnte, dass trotz zugestandenen Erleichterungen<br />

als Endresultat eine weitere<br />

Erhöhung der kantonalen Motorfahrzeugsteuer<br />

resultierte. Eine wichtige Neuerung<br />

hätte darin bestanden, an Stelle der im geltenden<br />

Gesetz vorgesehenen Teilzahlung, sofern<br />

die Bewilligung während des ersten<br />

Halbjahres oder den ersten V< Jahren erfolgte,<br />

die quartalsmässige oder sogar monatliche<br />

Bezahlung einzuführen. Der bisherige<br />

Zahlungsmodus, wonach bei Lösung des<br />

Fahrzeugausweises der ganze Steuerbetrag<br />

zu entrichten war, stellte sicherlich für viele<br />

Motorfahrzeugbesitzer oft eine schwierig zu<br />

erfüllende Bedingung dar, so dass die zugestandene<br />

Erleichterung der Zahlungsmodalitäten<br />

nicht nur der heutigen wirtschaftlichen<br />

Lage vieler Automobilisten entsprach, sondern<br />

auch dem Zuge der Zeit entgegenkam.<br />

In der Botschaft des Grossen Rates wird<br />

dann selbst auf die die Strassenbeanspruchung<br />

zweifellos besser berücksichtigende Brennstoffsteuer<br />

hingewiesen, an Stelle der auch'<br />

im neuen Gesetz enthaltenen Bemessungsgrundlage<br />

nach der Motorleistung mit der bekannten,<br />

technisch weit überholten Steuerformel.<br />

Wenn trotzdem am alten Steuermodus<br />

festgehalten wurde, so aus bekannten, der<br />

Einführung der Brennstoffsteuer entgegenstehenden<br />

wirtschaftlichen, politischen und<br />

verfassungsrechtlichen Hindernissen.<br />

In erster Linie lag es dem Staat aber<br />

daran, dass ihm durch die Revision kein Einnahmenausfall<br />

erwächst, was deshalb die<br />

Heraufsetzung der schaffhausischen Autömobilsteueransätze<br />

bedingte, welche durchschnittlich<br />

Y*<br />

Mittel liegen. Obschon die neuen Ansätze<br />

immer noch um */• unter der eidgen. Durchschnittsbelastung<br />

lagen, dürfte dieser neue<br />

Beutezug der Vorlage das Grab geschaufelt<br />

haben. Einen weiteren Vorteil des neuen Gesetzes<br />

enthielt jener Artikel, der zur Förderung<br />

einheimischer Arbeit und des Absatzes<br />

inländischen Betriebsstoffes aufgenommen<br />

worden war. In erster Linie wollte man damit<br />

die schweizerische Lastwagenindustne<br />

schützen, und vor allem den Motorradbestand<br />

im Hinblick auf die leistungsfähige schweize<br />

rische Motorradindustrie aufrecht zu erhalten<br />

versuchen. Der nämliche Artikel sollte auch<br />

die Bestrebungen fördern, den importierten<br />

Betriebsstoff durch einheimische Erzeugniss<br />

zu ersetzen.<br />

Betrachten wir den Misserfolg dieser Vorlage,<br />

trotz ihrer unbedingt weitgehenden Anpassung<br />

an die heutigen Verhältnisse, so dar:<br />

diese Verwerfung als typisches Beispiel dafü<br />

angesehen werden, wie sich heute schon du<br />

bundesrätliche Benzinzollbesteuerung auf di«<br />

kantonale Motorfahrzeugbesteuerung auszuwirken<br />

beginnt Gerechter als alle unser<br />

Parlamentarier urteilte auch hier das.Volk<br />

betrachtet es doch den von den Automobilisten<br />

aufzubringenden direkten und indirekten<br />

Steuerbetrag als bereits übersetzt. Darin<br />

liegt auch die für die Automobilwirtschaft<br />

wegleitende Erklärung der schaffhausischen<br />

Abstimmung, wie in der Tatsache, dass trotz<br />

grössten Schwierigkeiten der Weg einer gerechtern<br />

Steuerformel nicht nur diskutiert,<br />

sondern endlich auch einmal beschatten werden<br />

sollte.<br />

c<br />

Annahme der aargauischen Strassenbauanleihe.<br />

Bei einer Stimmbeteiligung von 85<br />

Prozent ist vom aargauischen Volk die kantonale<br />

Strassenbauanleihe in der Höhe von<br />

10 Mill. Fr. mit 37108 Ja gegen 20182 Nein<br />

angenommen worden. Damit ist der Kanton<br />

in die Lage versetzt, die begonnenen Arbeiten<br />

der Strasseninstandstellung weiterzuführen.<br />

Auch in diesem Abstimmungsergebnis doku<br />

mentiert sich eine weitblickende Einstellung<br />

unseres Volkes zu den Erfordernissen des<br />

Tages, die sich sehr wohl vor den Verschlep<br />

pungsmanövern der eidg. Behörden beispiels<br />

weise in der Angelegenheit der Alpenstrassen<br />

initiative sehen lassen darf. Die Annahme de<br />

aargauischen Vorlage dürfte zweifellos auf<br />

die Ueberlegung zurückzuführen sein, dass<br />

die Strassenbauten das beste Mittel sind, um<br />

in der heutigen Krisenzeit Arbeit zu beschaffen.<br />

Das neue Programm sieht die Fertigstel<br />

lung wichtiger Durchgangsstrassen, beispiels<br />

weise im Rheintal, über die Staffelegg und<br />

im Suhrental, wie auch wichtiger Ortverbin<br />

dungsstrassen vor. Im weiteren sollen ver<br />

schiedene Talerschliessungsstrassen und An<br />

schlußstrassen für Dorfgruppen an Durchgangsstrecken<br />

ausgebaut werden. Dazu kom<br />

men noch Verbesserungen besonders wichtiger,<br />

schon ausgebauter Strassenzüge.<br />

Aenderung der st. gallischen Vollzugsverordnung.<br />

Landammann und Regierungsra<br />

des Kantons St. Gallen verordnen in teilweiser<br />

Abänderung der kantonalen Vollzugsverordnung<br />

vom 2. Januar 1933 zu den eidg.<br />

Vorschriften über den Motorfahrzeug- und<br />

Fahrradverkehr eine Ersetzung der Art. 8<br />

und 13. Nach Art. 8 der alten Vollzugsverordnung<br />

sind bei Verzicht auf die Erneuerung<br />

des Fahrzeugausweises die Kontrollschilder<br />

bis 15. Januar an die kantonale<br />

Motorfahrzeugkontrolle zurückzugeben. In<br />

neuer Redaktion ist der 15. auf den 5. Januar<br />

vorverlegt. Sofern das Fahrzeug<br />

weiterhin im Verkehr benützt oder die<br />

Schilder nicht rechtzeitig abgegeben werden,<br />

so ist unabhängig von der polizeilichen<br />

Bestrafung die Steuer für die angebrochenen<br />

Monate zu bezahlen.<br />

In alter Fassung lautete Art. 13 :<br />

Für Motorfahrzeuge, die im ersten Quartal gelöst<br />

werden, ist die volle Jahrestaxe zu bezahlen,<br />

für später gelöste Motorfahrzeuge werden die verflossenen<br />

vollen Quartale nicht berechnet.<br />

Für Motorfahrzeuge, die aus irgendeinem<br />

Grunde aus dem Verkehr zurückgezogen werden,<br />

wird die Taxe für die nicht angebrochenen Quartale<br />

des betreffenden Jahres gegen Rückgabe der Fahrzeugausweise<br />

und der Kontrollschilder rückvergütet,<br />

wobei eine Gebühr von 5% der Rückvergütung<br />

berechnet wird.<br />

Neu lautet Art. 13: Die Verkehrssteuer für Motorfahrzeuge<br />

und Anbänger wird vom Beginn desjenigen<br />

Monats an, in welchem der Fahrzeugausweis<br />

erteilt wird, bis Ende des Kalenderjahres berechnet.<br />

Vorbehalten bleibt Art. 71, Abs. 6 BG.<br />

Wird der Fahrzeugausweis vor Ende Mai ausgestellt,<br />

so kann die Steuer in zwei Raten bezahlt<br />

werden. Die erste Rate wird vom Zeitpunkt der<br />

Ausstellung des Fahrzeugausweises an bis Ende<br />

Juni berechnet und ist sofort zu bezahlen. Die<br />

zweite Rate für den Zeitraum vom 1. Juli bis Ende<br />

Dezember ist mit einem Zuschlag von 5% bis zum<br />

1. Juli zu entrichten.<br />

Sofern die zweite Rate nicht bis zum 1. Juli<br />

bezahlt wird, darf das Fahrzeug im Verkehr nicht<br />

mehr benützt werden, und es sind die Kontrollschilder<br />

bis zu diesem Zeitpunkt der Motorfahrzeugkontrolle<br />

abzugeben. Wird das Fahrzeug ohne<br />

Taxzahlung weiterhin im Verkehr benützt oder<br />

werden die Schilder nicht rechtzeitig abgegeben,<br />

so ist unabhängig von der polizeilichen Bestrafung<br />

die Steuer für die angebrochenen Monate zu beahlen.<br />

In allen Fällen, in welchen die zweite Rate<br />

nicht bis zum 1. Juli bezahlt wird, wird ein Zuschlag<br />

von 10% erhoben.<br />

unter dem schweizerischen Wird ein Fahrzeug aus dem Verkehr zurückgezogen,<br />

und werden der Fahrzeugausweis und die<br />

Kontrollschilder gleichzeitig der Motorfahrzeugkontrolle<br />

zurückgegeben, so wird dem bisherigen Halter<br />

die von ihm bezahlte Steuer für diejenigen<br />

vollen Monate* in denen das Fahrzeug nicht im<br />

Verkehr steht, zurückvergütet, gegen Verrechnung<br />

einer Gebühr von 5% der Rückzahlung.<br />

Bei Wiederinbetriebnahme des Fahrzeuges während<br />

des gleichen Jahres durch den bisherigen<br />

Halter wird ein Zuschlag von 5% des neuen<br />

Steuerbetreffnisses berechnet.<br />

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N0 101<br />

II. Blatt<br />

BERN, 17. Dez. <strong>1935</strong><br />

Techn. Rundsdiau<br />

N« 101<br />

II. Blatt<br />

BERN, 17. Dez. <strong>1935</strong><br />

des Fahrers so grell beleuchtet, dass ihm dadurch<br />

die Sicht weitgehend benommen bleibt<br />

Reifenabnützung. Neuere Versuche mit<br />

Luftreifen haben ergeben, dass die Abnützung<br />

ihrer Laufdecke sehr stark von zwei<br />

Faktoren abhängig ist, nämlich der Lufttemperatur<br />

und der Fahrgeschwindigkeit. Nachstehendes<br />

Kurvenbild zeigt sehr deutlich,<br />

wie die Abnützung mit der Lufttemperatur<br />

wächst. Die in der Kurve eingetragenen<br />

Werte beziehen sich auf eine Fahrgeschwindigkeit<br />

von 32 km/St.<br />

Setzt man die Abnützung bei einer Lufttemperatur<br />

von nur 10 Grad C. gleich 1, so<br />

ergibt sich bei einer Aussenlufttemperatur<br />

von 30 Grad C. schon eine mehr als doppelt<br />

so starke Abnützung, und bei 40 Grad ein<br />

mehr als viermal so grosser Verschleiss.<br />

Dass der Reifenverschleiss auch mit der<br />

Fahrgeschwindigkeit steigt, ist selbstverständlich.<br />

Bei einer Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit<br />

von 32 km/St, auf 64 km/St,<br />

stieg er um mehr als 50 %.<br />

Der Fahrer kann daraus verschiedene<br />

Schlüsse ziehen. Einmal wird er beim<br />

schnellen Fahren bei heissem Wetter eine<br />

rasche Abnützung seiner Reifen in Kauf nehmen<br />

müssen. Im weiteren geht aus diesen<br />

Versuchen hervor, dass man aus der Kilometerleistung<br />

eines Reifens nicht unbedingt<br />

auf seine Qualität schliessen sollte. Denn<br />

wenn z.B. der eine Reifen mehr im Sommer,<br />

der andere mehr im Winter gefahren wird,<br />

zeigt der erste Reifen auch bei gleicher Qualität<br />

eine grössere Abnützung.<br />

><<br />

10° 20° 3O" 40*<br />

AuM&nlufb Temperatur«<br />

Reifenabnützung über eine gewisse Fahrstrecke bei<br />

einer Geschwindigkeit von 32 km/St., unter Zugrundelegung<br />

der Abnützung bei einer Aussenluft-<br />

Temperatur von 10° als Einheit.<br />

Neuerung an Schemwerfern<br />

bringt bessere Ausnützung der<br />

Lichtquelle.<br />

Eine interessante und beachtenswerte<br />

Neuerung, welche die bessere Ausnützung<br />

des Lichts in normalen Scheinwerfern<br />

und gleichzeitig eine angenehmere Lichtver«-<br />

teilung auf der zu beleuchtenden Fahrbahn<br />

anstrebt, finden wir in einem neuen französischen<br />

Scheinwerfer. Seine Wirkungsweise<br />

kann am besten anhand der Abbildungen erläutert<br />

werden. In Abb, I ist ein Scheinwerfer<br />

mit parabolischem Hohlspiegel dargestellt.<br />

Wird in seinem Brennpunkt eine Lichtquelle<br />

angebracht, so wirft er die auf ihn<br />

auftreffenden Strahlen als paralleles Bündel<br />

zurück. Aber nicht alle Strahlen der Lichtuelle<br />

werden dermassen im Spiegel aufgefangen.<br />

Ein grosser Teil geht an ihm vorbei<br />

und damit für die zweckmässige Beleuchtung<br />

verloren. Um auch diese Strahlen für<br />

die Beleuchtung nutzbar zu machen, versuchte<br />

man es mit einem vor die Lichtquelle<br />

gesetzten kleinen Hohlspiegel (Abb. II). Diese<br />

Lösung scheitert aber unter anderm daran,<br />

dass die vom Spiegel zurückgeworfenen<br />

Strahlen zum grossen Teil auf die Lampenfassung<br />

auftreffen, von wo sie natürlich nicht<br />

richtig reflektiert werden. Ausserdem würde<br />

ein solcher Hilfsspiegel einen zu grossen<br />

Schatten werfen, wie Fig. IV zeigt.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre das Anbringen<br />

eines speziellen Linsensystems vor<br />

der Birne, das aus einer konzentrischen ringförmigen<br />

Linse bestehen würde (Bild III).<br />

Leider scheitert diese Lösung an den hohen<br />

Herstellungskosten.<br />

In Bild V ist die neue Reflektoranordnung<br />

dargestellt. Die vom Hauptspiegel nicht aufgefangenen<br />

Strahlen treffen auf einen Spiegel,<br />

der die Form eines aus einem Ellipsoid<br />

herausgeschnittenen Ringes hat. Der Ring<br />

reflektiert diese auf einen konvexen Parabelspiegel<br />

von sehr geringen Abmessungen,<br />

und von hier werden sie gemeinsam mit dem<br />

Strahl des Hauptspiegels parallel nach vorne<br />

geworfen.<br />

Mit dieser Vorrichtung kann eine um 25<br />

bis 50 Prozent bessere Ausnützung der zur<br />

Verfügung stehenden Lichtquelle erreicht<br />

werden, als mit einem gewöhnlichen Scheinwerfer.<br />

Neben dieser besseren Lichtverwertung<br />

wird auch eine bessere Lichtverteilung erzielt,<br />

indem die übermässig starke Beleuchtung,<br />

direkt vor dem Wagen nicht mehr auftritt.<br />

Beim Fahren im Nebel besteht der Vorteil<br />

der Neuerung darin, dass keine Strahlen<br />

schräg nach oben austreten können. Durch<br />

diese wird nämlich der Nebel vor den Augen<br />

Der Beleuchtungsverstärker ist auf der Lampenfassung<br />

befestigt und kann mit ihr aus dem Scheinwerfer<br />

herausgenommen werden.<br />

Ein Sandstreuer für Autos. Das neueste<br />

zum Schütze des Wagens gegen das Schleudern<br />

beim Betätigen der Bremsen ist ein<br />

Sandstreuer, der unter der Motorhaube angebracht<br />

werden kann. Hier scheint also einmal<br />

die Eisenbahn Schrittmacherin für das<br />

Automobil zu sein.<br />

Der Erfinder des neuen Apparates, ein<br />

Däne, behauptet, mit diesem Sandstreuen<br />

ein Radikalmittel gegen jedes Gleiten und<br />

Schleudern auf glatter Fahrbahn gefunden<br />

zu haben. Sobald die Bremse betätigt wird,<br />

sprüht ein feiner Regen scharfkörnigen und<br />

trockenen Sandes unter dem Wagen hervor<br />

nach vorn. Diese Streuwirkung wird durch<br />

ein Streuschaufelrad erreicht, das vom Motor<br />

aus über einen leichtgebauten Antrieb in<br />

Drehung versetzt wird. Bei Stillstand des<br />

Wagens soll der Sandregen bis etwa 3 m<br />

vor den Wagen reichen, so dass er auch<br />

noch bei einer Geschwindigkeit von 50 km/<br />

St. trotz des entgegenkommenden Luftstromes<br />

genügend weit nach vorne geschleudert<br />

wird.<br />

Ein Nachteil der Vorrichtung liegt darin,<br />

dass der Sandvorrat nur für eine Fahrstrecke<br />

von etwa 30 km genügt, worauf<br />

wieder Sand « getankt > werden muss. Dies<br />

ist natürlich nur denkbar, wenn der Apparat<br />

zur allgemeinen Anwendung gelangen würde,<br />

was wieder den Nachteil mit sich brächte,<br />

dass eine grosse Menge Staub, und bei<br />

schlechtem Wetter von Sandschlamm sich<br />

auf den Strassen ansammeln würde.<br />

Was wir an der Stauffacherstrasse bieten, das sind<br />

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8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong> — N u 101<br />

Prakl sehe<br />

Wahl des Schmiermittels für dve Wasserpumpe.<br />

Die Wahl des richtigen Schmiermittels<br />

für die Wasserpumpe ist wichtiger als<br />

mancher Automobilist annehmen dürfte. Falls<br />

ein ungeeignetes Fett zur Verwendung gelangt,<br />

wird das Lager zu schnell abgenützt<br />

und es treten Leckverluste des Kühlwassers<br />

ein. Sucht man dem durch öfteres Schmieren<br />

mit ungeeignetem Fett abzuhelfen, so<br />

kann dieses möglicherweise vom Wasser<br />

mitgerissen werden, was zu unerwünschten<br />

und die Kühlung behindernden Ablagerungen<br />

im Kühler führt.<br />

Man verwende deshalb ausschliesslich gutes,<br />

wasserfestes Fett. Nicht selten sind solche<br />

Fette ziemlich fest, weshalb die Schmierbüchse<br />

auf einmal nicht sehr stark durchgedreht<br />

werden kann. Man hilft sich, indem<br />

man des öftern ein wenig nachdreht, und<br />

beschränkt sich nicht darauf, die Büchse nur<br />

nach grösseren Fahrdistanzen wieder einmal<br />

gehörig anzuziehen. Eine Nachstellung<br />

empfiehlt sich etwa alle 600 km.<br />

Wechselhebel in Nullstellung beim Ankurbeln!<br />

Schon viele schwere Unfälle ereigneten<br />

sich beim Anwerfen des Motors mit der<br />

Handkurbel, bevor man sich überzeugt hat,<br />

dass der Schalthebel ausgerückt ist. Man soll<br />

deshalb unter keinen Umständen unterlassen,<br />

sich vor dem Andrehen zu überzeugen, dass<br />

der Schalthebel sich in der Mittellage befindet<br />

Beschleunigerpumpe überschwemmt Vergaser.<br />

Wo am Vergaser eine Beschleunigerpumpe<br />

vorgesehen ist und dazu noch eine<br />

Starterklappe, wird der Vergaser überschwemmt,<br />

wenn man vor dem Anlassen ein<br />

paarmal das Gaspedal hinunterdrückt. Auch<br />

ein einmaliger Druck kann schon das Anlassen<br />

beträchtlich erschweren.<br />

auffüllen zu lassen. Zurückgekehrt mit der<br />

vollen Kanne, werden Sie eventuell vergessen,<br />

dass Unterdruckförderer und Vergaser<br />

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aufgezehrt ist, so bleibt Ihnen nichts<br />

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Hauptbenzintank entleeren. Natürlich springt<br />

dann der Motor nicht an, weil er keinen<br />

Brennstoff erhält. Vielleicht finden Sie bei<br />

genauerem Nachsehen doch noch ein Restchen<br />

Benzin in Ihrer Kanne. Tränken Sie<br />

damit einen Lappen und halten Sie ihn nach<br />

dem Abnehmen des Vergasersiebes vor seine<br />

Oeffnung. Nun springt der Motor sicher an,<br />

wenn Ihr Mitfahrer auf den Anlasserknopf<br />

drückt. Dabei saugt er selbst Brennstoff vom<br />

Hauptbenzintank nach.<br />

Antwort 9668.<br />

geleitet.<br />

Frage 9677. Ziindungs-Synchronisler-Apparate.<br />

Wer fabriziert in der Schweiz Ziindungs-Synchronisier-Apparate?<br />

E. H. in L.<br />

Frage 9678. Schneepneus an Wagen mit kleinen<br />

Rädern. Wir besitzen zwei englische Wagen,<br />

beide mit verhältnismässig kleinen Rädern, Pneugrössen<br />

6,00X16 und 5,25X16, Motoren von 10<br />

Steuer-PS und 6 Steuer-PS, Wagengewichte ca.<br />

1200 und 950 kg. Um das lästige An- und Abmontieren<br />

der Schneeketten zu vermeiden, dachten wir<br />

an Schneepneus, die man den ganzen Winter drauf<br />

lässt und so unbekümmert über apere und verschneite<br />

Stellen zufahren kann; man rät uns jedoch<br />

ab, -weil für kleinere Wagen und kleinere Räder<br />

die ständige Schlagwirkung und Vibration schädlich<br />

sei, vor allem für das Differentialgetriebe. Allerdings<br />

schlügen Ketten stärker, würden aber nur<br />

kurze Zeit gebraucht, so dass keine dauernde zerstörende<br />

Einwirkung vorliege. Wer kann über diesbezügliche<br />

Erfahrungen, namentlich in den erwähnten<br />

Wagenklassen, näheres berichten?<br />

Dr. E. P. in Z.<br />

Frage 9679. Zu geringer Oeldruck. Ich fahre<br />

seit 2/? Jahren einen Europäer 4-Zylinder-Wagen<br />

mit 10 PS. Nach 12.000 km musste der Wagen die<br />

zweiten Kolben haben. Sie wurden noch in der<br />

Garantiezeit ersetzt.<br />

Nun musete ich Anfang Juli die dritten Kolben<br />

einbauen lassen. Um die Reparatur richtig zu<br />

machen, habe ich die Zylinder ausbüchsen und<br />

neue Kolben einsetzen lassen. Der Motor funktioniert<br />

gut, der Wagen wurde von mir persönlich bis<br />

5000 km gut eingefahren. Er zeigte von Anfang an<br />

die Neigung, immer ziemlich kalt zu sein. Das<br />

Thermometer stieg nur im Sommer auf den vorgeschriebenen<br />

Höhepunkt. Anfangs Herbst klagte ich<br />

diesen Umstand einem Vertreter der Marke. Dieser<br />

gab mir den Rat, die Jalousie anzulegen, was ich<br />

befolgte, da mir der Wagen bei nasskaltem Wetter<br />

viel zu kalt wurde.<br />

Seit dem Ausbüchsen der Zylinder verwende ich<br />

nur erstklassiges Marken-Oel, und zwar halb Sommer-<br />

und halb Winteröl.<br />

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Frage, ob es wohl der «Richtige» sei.<br />

Wir wollen keineswegs behaupten,<br />

dass die Anschaffung eines Occasionswagens<br />

ebenso wichtig und<br />

aufregend sei. Aber sie ist doch<br />

wichtig genug, um genau erwogen<br />

zu werden. Leistung, Betriebsspesen,<br />

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muss Ihren Verhältnissen doch entsprechen,<br />

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G


10<br />

LUFTFAHR<br />

Tragödie am Südpol?<br />

Wo sind EHsworth und Hollick-Kenyon ?<br />

Mehr als drei Wochen sind verflossen,<br />

dass der amerikanische Polarforscher Lincoln<br />

EHsworth samt seinem kanadischen<br />

Piloten Herbert Hollick-Kenyon in der Antarktis<br />

verschollen ist. Am 23. November<br />

stieg er von der zum südlichen Shetlandarchipel<br />

gehörenden Dundee-Insel zu einem<br />

Erkundigungsfluge nach der Walfischbay in<br />

Little America auf, nach dem gleichen Punkt<br />

also, den vor einigen Jahren Admiral Byrd<br />

als Basis seiner Südpolexpedition gewählt<br />

hatte. EHsworth unternahm seinen Flug, von<br />

dem er nicht mehr zurückkehrte, auf einer<br />

Northrop-Gamma-Tiefdeoker-Maschine, die<br />

mit einem 710-P-Wright-Cyclone-Motor ausgestattet<br />

ist. Der an Bord des auf «Polarstern<br />

> getauften Flugzeuges befindliche<br />

Brennstoff war für eine Flugdauer von gut<br />

20 Stunden berechnet, und die mitgeführten<br />

Lebensmittel sollten für 8 Wochen ausreichen.<br />

In dieser Hinsicht braucht einem also<br />

um EHsworth noch nicht sehr bange zu sein.<br />

Das Schlimmste für die Aussenwelt ist vielmehr,<br />

dass jeder Anhaltspunkt darüber fehlt,<br />

was ihm zugestossen sein könnte. 8 Stunden<br />

nach seinem Start von der Dundee-Insel<br />

war er noch in radiotelegraphischer Verbindung<br />

mit seinem Expeditionsschiff «Wyatt<br />

Earp >. Dann blieb es still um die Flieger,<br />

bis am 27. November der neuseeländische<br />

Kreuzer « Dunedin > einen undeutlichen<br />

Funkspruch auffing, der von EHsworth<br />

stamamte und SOS - Charakter zu haben<br />

schien. Es konnte indessen nur das Rufzeichen<br />

KHNIR entziffert werden. Seither ist<br />

Schweigen über der Eiswüste von Little<br />

Amerika. Was mag dem kühnen Forscher<br />

passiert sein ? Motordefekt ? Durchaus möglich,<br />

denn eine Radiomeldung, die hierauf<br />

schliessen lässt, war vom «Polarstern»<br />

noch eingetroffen, kurz bevor dessen Sendeapparat<br />

das letztemal überhaupt funkte.<br />

In diesem Falle wäre es um EHsworth und<br />

seinen Gefährten schlimm bestellt. Wenn<br />

man zudem noch in Betracht zieht, dass er<br />

möglicherweise bei einer Notlandung auf<br />

dem Eis Bruch machte, so ergäbe sich die<br />

kritische Tatsache, dass die beiden Flieger<br />

in einigen hundert Kilometer Entfernung von<br />

der Expeditionsbasis auf dem Eisplateau festgehalten<br />

wären. Sie müssten in diesem Falle<br />

versuchen, die Walfischbay in langen Märschen<br />

zu erreichen. Ob EHsworth für die<br />

Zelterrichtung usw. das erforderliche Material<br />

an Bord des « Polarstern » mitführte, ist<br />

unbekannt. Bereits rüsten verschiedene Expeditionen<br />

— australische, englische, amerikanische<br />

und sogar norwegische, um den<br />

Verschollenen Hilfe an die Rossbarriere zu<br />

bringen. Man wird mit einem Male wieder<br />

an jene unglückselige «Italia »-Katastrophe<br />

im Mai 1928 erinnert, die einer ganzen Reihe<br />

von Menschen das Leben kostete, und bei<br />

welcher beinahe unzählige Hilfskolonnen zu<br />

Nachforschungen nach Spitzbergen und<br />

Franz-Josefsland entsandt wurden. Hoffen<br />

wir, dass es den Hilfsexpedionen, an denen<br />

sich u. a. auch der bekannte amerikanische<br />

Schnellflieger Frank Hawks beteiligt, gelingen<br />

werde, Ellsworth und seinen Begleiter<br />

unversehrt aufzufinden. Der überaus sympathische<br />

Forscher ist übrigens auch bei uns<br />

keine unbekannte Grosse. Wenn er nicht gerade<br />

auf der nördlichen oder südlichen Hemisphäre<br />

seinen Polarforschungen obliegt, so<br />

hält er sich sehr oft auf Schloss Lenzburg<br />

im Aargau auf, das sein Besitz ist. Er war,<br />

wie erinnerlich, schon einmal verschollen,<br />

und zwar vor IOV2 Jahren, im Mai 1925,-<br />

'Js er in Verbindung von Amundsen in den<br />

beiden Dornier-FIugbooten N24 und N25<br />

nach dem Nordpol fliegen wollte. Das eine<br />

Flugzeug hatte Motordefekt, und das zweite<br />

war ebenfalls gezwungen, auf das Eis niederzugehen,<br />

konnte jedoch im Laufe der Wochen<br />

reparieren und mit der Besatzung des N<br />

nach der Königsbucht auf Spitzbergen zurückfliegen.<br />

Ein Jahr später traversierte er<br />

den Nordpol im Verein mit Amundsen und<br />

Nobile mit der.« Norge > von Spitzbergen<br />

nach Teller in Alaska.<br />

A. Fy.<br />

Der Schweizer Dauer-Rekord für Segelflieger gebrochen.<br />

Der Berner Segelflieger Gottfried Suter<br />

startete am Donnerstagnachmittag kurz nach 3 Uhr<br />

mit seinem Röhnsperber, um den schweizerischen<br />

Dauerflugrekord anzugreifen, der von Schreiber mi<br />

10 Stunden 15 Minuten gehalten wurde. Das Unternehmen,<br />

das zu einem regelrechten Nachtflug<br />

ausgedehnt wurde, gelang. Suter vermochte sich<br />

9 Minuten länger in der Luft zu halten, musste<br />

dann jedoch wegen Vereisung der Tragflächen niedergehen.<br />

Wir haben Herrn Suter um einen Bericht<br />

über diesen Rekordflug gebeten, den wir jedoch<br />

wegen Raummangel erst in der Freitag-Nummer<br />

veröffentlichen können.<br />

Der Riesen-Zeppelin «LZ 129» bis Ende Dezember<br />

<strong>1935</strong> vollendet! Bereits ist die Hülle des<br />

Luftschiffkörpers vollständig. Nur noch einige<br />

kleine Flächen bleiben frei, um im Innern des Luftschiffes<br />

Helligkeit für die letzten Arbeiten zu sichern.<br />

Die Passagierräume sind fertig. Die Einrichtungsgegenstände<br />

werden erst dann hineingestellt,<br />

wenn auch die letzte Arbeit geschehen ist, um die<br />

kunstvollen Möbelstücke nicht zu beschädigen. Ende<br />

der ersten Dezemberwoche wurden die für die Ausschmückung<br />

der Räume vorgesehenen, auf Seide gemalten<br />

Bilder mit Motiven aus der Entwicklung des<br />

Verkehrs eingespannt. Da sich die Puffer an der<br />

Heckgondel bei Landungen oft recht hinderlich auswirkten,<br />

fällt die Heckgondel weg; die Puffer werden<br />

durch ein Laufrad in der unteren vertikalen<br />

Steuerflosse ersetzt.<br />

Die vier Mercedes-Benz-Dieselmotoren von je<br />

1000 PS, sind tagtäglich auf den Prüf ständen der<br />

Werft mit höchster Tourenzahl gelaufen. Die Hauptarbeit<br />

liegt jetzt noch in der Führergondel, die diesmal<br />

getrennt von dem im Innern untergebrachten<br />

Fahrgastraum unterhalb des Bugs angebracht ist.<br />

Sie ist zweistöckig und birgt im untern Stock den<br />

Kommando- und Steuerraum mit anschliessendem<br />

Navigationszimmer und im obern Stock die Funkanlage.<br />

Die Gasfüllung der Kemzellen erfolgt in den ersten<br />

Januartagen, und zwar von der werfteigenen<br />

Gasanstalt vorerst mit Wasserstoffgas. Die Mantelzellen<br />

werden in Amerika mit Heliumgas gefüllt.<br />

Die zur Verfügung stehende Gasanstalt besitzt einen<br />

Gasbehälter, der 20.000 Kubikmeter Gas liefert. Nun<br />

hat « LZ 129 > jedoch unter den 16 Gaszellen eine<br />

solche, die allein für sich die 20.000 Kubikmeter<br />

zur Füllung benötigt. Im Gaswerk wird mit allen<br />

Kräften gearbeitet, um die notwendige Gasmenge<br />

möglichst rasch herzustellen. Ist das Luftschiff mit<br />

Traggas versehen, dann wird es, wie Dr. Eckener<br />

erklärte, einige Tage lang in diesem Zustand in ier<br />

Halle bleiben. Während dieser Zeit wird die Dichtigkeit<br />

der Traggaszellen überwacht; auch wird das<br />

Luftschiff dann augewogen, um festzustellen, obres<br />

auch richtig getrimmt und ausbalanciert ist •<br />

Sieben glückliche Flugjahre des «Graf Zeppelin».<br />

Mit dem am 9. Dez. erfolgten Rückflug des Luftschiffes<br />

«Graf Zeppelin» ist das siebente Flug jähr beendet.<br />

Der «Graf Zeppelin» hat auch dieses Jahr programmässig<br />

hinter sich gebracht und in diesem<br />

letzten Fahrtenabschnitt mehrere kurz aufeinanderfolgende<br />

neue Rekorde aufgestellt: am 17. September<br />

die 100. Ozeanüberquerung, am 7. November die<br />

50. Südamerikafahrt, am 22. Nov die 500. Fahrt<br />

und endlich am 27. November eine unfreiwillige<br />

Dauerrekordfahrt von 120 Stunden in der Luft.<br />

Der diesjährige Fahrtenabschnitt übertraf mit<br />

allein 16 Südamerikafahrten und drei Pendelfahrten<br />

zwischen Bathurst (Britisch Westafrika) und Pernambuco<br />

im Rahmen des Südamerika-Luftpostdienstes<br />

zur Ablösung der Lufthansa Katapultschiffe<br />

und Ozeanflugstützpunkte «Westfalen» und «Schwabenland<br />

» das Programm des vorigen Jahres um<br />

fast das Doppelte.<br />

In diesem Jahre legte der Luftriese « Graf Zeppelin<br />

» rund 350 000 km zurück. Auf seinen bisher<br />

503 Gesamtfahrten hat das Luftschiff in seinen sieben<br />

glücklich abgelaufenen Betriebsjahren über<br />

1 Million und 350000 Kilometer (also lK Mill. Flugkilometer)<br />

bewältigt, was einer fast 34maligen Weltumrundung<br />

entspricht; dabei beförderte es 12 000<br />

Passagiere und 65 000 Kilogramm Post und Fracht<br />

Und wenn im nächsten Frühjahr das Schwesterluftschiff<br />

«LZ 129» seine grossen Flüge antritt,<br />

kann sich der «Graf Zeppelin» immer noch mit<br />

Stolz neben seinem neuen Konkurrenten sehen lassen,<br />

denn « Graf Zeppelin » wird diesen Winter wiederum<br />

einer Generalrevision unterzogen und kann<br />

seine prachtvollen Leistungen der Welt aufs neue<br />

zeigen. E. 0.<br />

Unser Bild zeigt den von der A. V. Roe & Co.. Ltd. konstruierten und mit 2 Panther VII-Motoren ausgestatteten<br />

Schnellverkehrs-Flugzeug-Typ AVR0 642 (Hochdecker). Dieser ist in der Gemischbauweise<br />

ausgeführt (Rumpf aus geschweissten Stahlrohren, Tragwerk aus Holz). AVRO 642 besitzt nebeneinander<br />

angeordnete Doppelsteuerung für Pilot und Hilfspilot. Die Passagierkabine ist sehr geräumig<br />

und mit neuesten Lüftungs- und Heizanlagen versehen. Wichtigste Daten der Maschine: Höchstgeschwindigkeit<br />

306 km/St., Reisegeschwindigkeit 257 km/St., Landegeschwindigkeit 108 km/St., maximale<br />

Betriebsgipfelhöhe 7711 m, maximale Flugdauer ca. 4 Std., Spannweite 21,72 m, Länge über alles<br />

16,61 m, Höhe 3,51 m, Leergewicht 3742 kg, maximales Fluggewicht 5670 kg. Das Flugzeug kann mit<br />

den verschiedensten Siddeley-Motoren von je 460 PS aufwärts ausgestattet werden. Es kann bis zu<br />

16 Passagiere mitführen.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 17. DEZEMBER <strong>1935</strong><br />

Stvass^n<br />

Die linksufrige Rheinstrasse auf Zürcher Boden.<br />

Es scheint, dass der Kanton Zürich, veranlasst<br />

durch die Aufhebung des Zollausschlussgebietes Jestetten-Lostetten,<br />

mit dem Bau einer hinksrheinischen<br />

Strassenverbindung Ernst machen will. Es<br />

drängt sich wohl immer mehr die Ansicht auf, dass<br />

die heutigen. Zollerleichterungen auf der Route Rafz-<br />

Jestetten-Lostetten-Sdhaffhausen nicht derart sind,<br />

dass sie auf die Dauer zu befriedigen vermögen und<br />

dass eben stets damit gerechnet werden muss, dass<br />

weitere Erschwerungen jederzeit mit in den Kauf<br />

genommen werden müssen und man ganz auf das<br />

Entgegenkommen der deutschen Behörden angewiesen<br />

ist. Besonders die Pass- und Devisenfrage<br />

bringt erhebliche Inkpnvenienzen, was noch dadurch<br />

erhöht wird, dass der Kanton Zürich die Passgebühren<br />

wesentlich heraufgesetzt hat und 1936 noch<br />

weiter heraufsetzen wird.<br />

Der Kanton hat nun den Vorschlag für eine<br />

linksrheinische Verbindungsstrasse, die von Benken<br />

über Marthalen, Ellikon, Flaach nach Einbrach,<br />

Kloten führt, dem Bund eingereicht, und es ist nur<br />

zu wünschen, dass solcher möglichst bald realisiert<br />

werden kann. Dadurch würde dann wohl die Notwendigkeit<br />

für einen grosszügigeren Ausbau der<br />

Strasse Kloten, Embrach, Neftenbach, Henggart<br />

wegfallen. Schaffhausen aber würde in den Besitz<br />

einer weitern Strassenverbindung mit Zürich gelangen,<br />

die die zeitraubende Durchfahrt durch Winterthur<br />

ausschliessen und sehr wenige Ortschaftstraversierungen<br />

aufweisen würde.<br />

V<br />

Um die Oeffnung der Gandriaslrasse. Wie die<br />

tessinische Presse erfährt, hat der Bundesrat auf<br />

eine Anfrage der Sektion Tessin des T. G. S. mitgeteilt,<br />

dass auch von amtlicher Seite aus die Frage<br />

der Oeffnung der Gandriastrasse verfolgt worden<br />

sei. So habe Minister Dr. Wagniere in Rom bei den<br />

zuständigen Behörden vorgesprochen und dort auch<br />

die Zusicherung erhalten, dass der italienische Teil<br />

der Gandriastrasse mögliehst bald für den Verkehr<br />

freigegeben werde. Es ist also zu hoffen, dass die<br />

Organisation des italienischen Zolldienstes an der<br />

Grenze in nächster Zeit durchgeführt wird und dann<br />

auch einer durchgehenden Oeffnung der Strasse<br />

nichts mehr im Wege steht.<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Wo bleiben die Steuererleichterungen? Nur eine<br />

kurze Frage: Ist es in einzelnen Kantonen bei diesen<br />

schlechten Zeiten immer noch nicht möglich,<br />

dass man Steuer und Versicherung für die Autos<br />

vierteljährlich bezahlen kann, also schon am Neujahr<br />

nur für 3 Monate? Wir Gewerbler müssen immer<br />

Kredit einräumen für unsere Kunden, dem<br />

Staat aber soll man ein Jahr zum voraus bezahlen,<br />

i wäre auch zu prüfen, ob gewerblich benützte<br />

Wagen nicht weniger hoch zu besteuern seien als<br />

Tourenwagen. Dies ein Stoßseufzer eines durch<br />

Verluste finanziell geschwächten Gewerblers. A. M.<br />

Wo steht diese Warnungstafel? Kilchberg, die<br />

blühende Zürcher Vorortsgemeinde, warnt vor dem<br />

Teil der Seestrasse, der durch ihr Gebiet führt. Die<br />

Frage, warum gerade Kilchberg nicht in der Lage<br />

ist, den längst projektierten Ausbau seines Teiles<br />

der Seestrasse nach dem Beispiel aller andern Gemeinden<br />

am Zürichsee vorzunehmen, um diese wichtige<br />

Strasse dem grossen Verkehr anzupassen, verursacht<br />

viel Kopfzerbrechen. Die Strasse in ihrem<br />

heutigen Zustand ist wirklich gefährlich. Z. I.<br />

A- C. S.<br />

Die Budget-Delegiertenversammlung in Bern.<br />

Vergangenen Samstag trat in Bern unter dem<br />

Vorsitz von Dr. Mende die Delegiertenversammlung<br />

zusammen, welche als Hauptgeschäft das Budget<br />

pro 1936 zu genehmigen hatte. Von den 27 Sektionen<br />

waren 22 vertreten, während die übrigen von<br />

der Möglichkeit, ihr Stimmrecht zu delegieren, Gebrauch<br />

gemacht hatten und 34 Sektionsabgesandte<br />

deren 124 vertraten.<br />

Obwohl das Budget schon einen kritischen Instanzenweg<br />

durchlaufen hatte und daher auf eine<br />

rasche Erledigung des Traktandums zu schliessen<br />

war, entwickelte sich eine ausgiebige Beratung, die<br />

mehrere Stunden in Anspruch nahm. Es wurden<br />

Wünsche auf weitergehende Einsparungen, auf bessere<br />

Dotierung eines Kampffonds, auf Reduktion<br />

des Zentralbeitrages usw. laut, die alle eingehend<br />

behandelt werden mussten. Letzten Endes; fand die<br />

Budgetvorlage mit grossem Mehr Genehmigung.<br />

Der nationale Sportkalender 1936 wurde ohne<br />

weiteres gemäss den Anträgen der nationalen Sportkommission<br />

genehmigt. Wir lassen ihn an anderer<br />

Stelle dieses Blattes nochmals folgen. Bemerkenswert<br />

ist einzig der Umstand, dass die Winterprüfungsfahrt<br />

nach Engelberg vom 22./23. Februar nicht<br />

m Kalender figuriert. Scheinbar hat die Sektion<br />

•uzern auf die Eintragung verzichtet und will die<br />

Veranstaltung als reine Sektionsangelegenheit behandelt<br />

wissen.<br />

Das sportliche und finanzielle Gebiet streift der<br />

Antrag der Sektion Bern, einen Garan'kfonds für<br />

den Grossen Preis der Schweiz zu schaffen, um die<br />

Sektion Bern wie auch das Organisationskomitee<br />

•on der bisher getragenen finanziellen Verantwortung<br />

zu entlasten. Es wird beschlossen, den bestehenden<br />

Klausenfonds in einen Fonds für internationale<br />

Rennen umzuwandeln. Dieser soll mit dem<br />

voraussichtlichen Einnahmemiberschuss der Gesamtclubrechnung<br />

pro <strong>1935</strong> weiter gespiesen werden. Da<br />

zudem nächstes Jahr kein Klausenrennen stattfin-<br />

det und eine Beanspruchung von dieser Seite her<br />

also vorläufig nicht in Frage kommt, so bedeutet<br />

dieser Fonds einen beachtlichen Rückhalt für di»<br />

Organisatoren des Grossen Preises der Schweiz.<br />

Als Tagungsort für die nächste Delegiertenversammlung,<br />

welche mit dem Frühjahrsfest verbunden<br />

sein wird, beliebt St. Moritz.<br />

Die steuerliche Belastung des Benzins war<br />

das Sorgenkind der Versammlung. Wie man<br />

vernahm, wird die Zentralstelle für die Verteidigung<br />

der Automobilinteressen wiederum in Aktion treten,<br />

da neuerdings mit der Mitarbeit von Ing. Zipfel gerechnet<br />

werden darf, der dieser Stelle seinerzeit mit<br />

Umsicht und Erfolg vorstand. Im übrigen wurde<br />

folgende Erklärung einstimmig genehmigt:<br />

Die Delegiertenversammlung des A. C. S., welche<br />

am 14. Dezember in Bern zusammengetreten ist, hat<br />

festgestellt, dass, wie es der A. C. S. voraussagte,<br />

seit dem Tage nach der unerwarteten Benzinzollerhöhung<br />

ein starker Rückgang des Benzinkonsums<br />

eingetreten ist. Lässt sich auch diese Verminderung<br />

im gegenwärtigen Moment nicht genau erfassen, so<br />

muss doch beachtet werden, dass der Benzinimport<br />

im Monat November <strong>1935</strong> gegenüber dem gleichen<br />

Monat des Vorjahres eine Abnahme um 2131 Tonnen<br />

aufweist, was einer Verminderung der Zolleinnahmen<br />

im November <strong>1935</strong> um mehr als eine halbe<br />

Million Franken gleichkommt. Man wird sich erinnern,<br />

dass der A. C. S. bereits für den Monat August<br />

<strong>1935</strong> einen solchen grössern Ausfall festzustellen<br />

genötigt war. Anderseits werden hauptsächlich<br />

infolge der starken Benzinzollerhöhung die Kantone<br />

vom 1. Januar 1936 an mit einem fühlbaren Minderertrag<br />

aus ihren Verkehrssteuern rechnen müssen.<br />

Indessen sind trotz dieser an und für sich schon<br />

ausserordentlich ernsten Lage neue fiskalische Belastungen<br />

vorgesehen. In erster Linie handelt es<br />

sich um die Fr. 2 250 000 im Minimum, welche indirekt<br />

durch Erhebung einer Gebühr von 4 Prozent<br />

ad valorem auf den Zollquittungen das Benzin belasten<br />

sollen (1 Rappen pro Liter). Ferner wird<br />

der Alkoholbeimischungszwang zum Benzin in einem<br />

Ausmass von 3 Prozent, wie es die im Ständerat<br />

vorgebrachte Motion Müller anstrebt, eine Verteuerung<br />

des Benzinpreises um 2 Rappen pro Liter herbeiführen,<br />

was, insofern man vom Verbrauch des<br />

Jahres <strong>1935</strong> ausgeht, einen Betrag von 5 Millionen<br />

Franken ausmacht, d. h. dass über die 16 Millionen<br />

Franken hinaus, welche die Benzinzollerhöhung vom<br />

Juni <strong>1935</strong> einbringen sollte, noch weitere 7,5 Millionen<br />

aus dem Automobilwesen herausgepressf würden.<br />

Die Delegiertenversammlung des A. C. S. macht<br />

einmal mehr die verantwortlichen Kreise auf die<br />

schweren Folgen aufmerksam, welche die schon getroffenen<br />

oder ins Auge gefassten Massnahmen auf<br />

dem Gebiet der Entwicklung des Automobilverkehrs<br />

und insbesondere in der allgemeinen Volkswirtschaft<br />

nach sich ziehen müssten.<br />

Sektion Aargau.<br />

Jahresbeitrag 1936. Der Jahresbeitrag pro 1936<br />

von Fr. 30.— für Aktivmitglieder, Fr. 10.— für<br />

Damenmitglieder, kann ab heute auf unser Postcheck-Konto<br />

VI 3095 überwiesen werden, wogegen<br />

die entsprechende Quittungsmarke zugestellt wird.<br />

Diese vorzeitige Zahlungseinladung ist speziell für<br />

die Besucher des Stadttheaters Zürich gedacht, die<br />

zum Beziige von verbilligten Billetts die gültige Le-<br />

•gitimationskarte vorzuweisen haben<br />

ni.<br />

SEKTION ZÜRICH. Die Monatsversammlung<br />

vom 12. Dezember war von rund 150 Personen besucht.<br />

Nach dem Begrüssungswort durch den Vorsitzenden<br />

Herrn M. Gassmann-Hanimann hielt Herr<br />

Guggisberg, Bern, einen Lichtbildervortrag über<br />

«Längs der Donau von Wien ans Schwarze Meer».<br />

Die Studienreise führte den Referenten von Linz<br />

über Wien, Pressburg und Budapest hinab zum<br />

Balkan nach Belgrad. Rutscbuck und Braila, Trutzige<br />

Burgen, stille Städte und Dörfer zogen vorbei,<br />

besonders interessant die Durchbruchstellen deri 1<br />

Donau zwischen Bakony-Wald und Karpathen, in<br />

den Transylvanischen Alpen und beim Eisernen Tor<br />

Auch eine Autofahrt in das Balkangebirge fehlte<br />

nicht.<br />

Den interessantesten Teil des Vortrages aber<br />

bildeten die Ausführungen über das weite Donaudelta,<br />

diesem von zahlreichen Flussläufen durchzogenen<br />

Urwald mit seiner eigenartigen Vegetation<br />

und dem immensen Fisch- und Wildbestand. Ein<br />

Aufenthält, im Fischerdorf Valkov machte mit den<br />

interessanten Bewohnern, den Lipowanern, bekannt.<br />

Diese russischen Abkömmlinge, die in äusserst primitiven<br />

Lehm- und Schilfhütten wohnen und sich<br />

mit Störfang und Kaviargewinnung befassen, besitzen<br />

noch recht sonderbare Sitten und Gebräuche.<br />

Reicher Beifall belohnte die anderthalbstündigen<br />

Ausführungen, die von zahlreichen, interessanten<br />

Lichtbildern begleitet waren.<br />

Zum Skikurs in Davos und zur Wintersportwoche<br />

vom 26. Dezember bis 2. Januar sind bereits<br />

50 Teilnehmer angemeldet.<br />

Der Clubball vom 18. Januar im Grand Hotel<br />

Dolder in Zürich wird unter der Devise einer ACS-<br />

Fahrt nach Afrika aufgezogen. Besonders dekorierte<br />

Räume, eine grosse Revue, eine reichhaltige Gratistombola,<br />

eine Monstre-Polonaise, drei Orchester und<br />

weitere Ueberraschungen werden den Erfolg sicherstellen.<br />

S. ©. A. C.<br />

SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm für den<br />

Monat Januar 1936:<br />

10. Jan.:: Zusammenkunft im Clublokal.<br />

17. Jan.: Zusammenkunft im Clublokal.<br />

24. Jan.: Plauderei von Frau Dr. Debrit-Vogel.<br />

31. Jan.: Zusammenkunft im Clublokal.<br />

Veranstaltungen.<br />

Der Genfer Salon 1936. Die Zahl der Anmei<br />

düngen von Ausstellern aus der Personenwagenbranche<br />

hat gegenüber dem Vorjahre noch um drei<br />

zugenommen und beziffert sich auf 60 Marken.<br />

Ebenso werden 3 Karosseriefirmen mehr ausstellen.<br />

Die Verlosung der Stände findet Samstag, den<br />

21. Dezember in Genf statt.<br />

Die Berliner Automobil-Ausstellung 1936. Die<br />

internationale Automobil-Ausstellung, welche wiederum<br />

in den mächtigen Hallen am Kaiserdamm<br />

untergebracht sein wird, findet nächstes Jahr im<br />

Februar statt


N° 101 — DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

5 «ml»«» MI<br />

Um die Autostrasse durch den Simplon.<br />

Kürzlich veranstaltete der S. A. C. in Lausanne<br />

eine Versammlung, in der das Autostrassenproblem<br />

durch den Simplon, d. h. die<br />

Ausserbetriebsetzung des 1922 eröffneten<br />

Durchstiches für den Eisenbahnverkehr und<br />

dessen Umstellung auf den Automobildurchgang,<br />

behandelt wurde. Der Vorsitzende des<br />

Aktionskomitees für den Simplon-Autotunnel,<br />

Staatsrat Escher, hob die wirtschaftspolätische<br />

und touristische Bedeutung der Umlegung<br />

eines der beiden Simplontunnels in eine Autostrasse<br />

für den Kanton Wallis als lebenswichtigen<br />

Faktor hervor. Die Einwände, die man<br />

gegen das Projekt Perrin erhebe, ähneln der<br />

Kritik, die man vor dem Bau des Simplontunnels<br />

in der schweizerischen Oeffentlichkeit<br />

erhoben und die sich bei der Verwirklichung<br />

als durchaus überwindbar erwiesen haben.<br />

Skeptisch sprach sich, wie nicht anders zu<br />

erwarten war, ein Eisenbahnfachmann in der<br />

Person des Direktors der Visp-Zermatt-,<br />

Furka-Oberalp- und der Schöllenenbahn aus.<br />

Seiner Ansicht nach gehe es nicht an, zu diesem<br />

Zwecke einfach zwischen den beiden<br />

Tunnels Oeffnungen anzubringen. Besonders<br />

wurden von dieser Seite Bedenken finanzieller<br />

Natur aufgeworfen. Mit viel grösserem<br />

Recht lässt sich jedoch die Frage stellen, ob<br />

beim Bau der vielen, unser Land durchziehenden<br />

unrentablen Eisenbahnlinien nicht auch<br />

die finanziellen Fragen seinerzeit als Nebensächlichkeiten<br />

betrachtet worden sind? Selbstverständlich<br />

hat es keinen Wert, dass wir<br />

heute auf strassenbautechnischem Gebiet in<br />

den gleichen Fehler verfallen, sondern aus<br />

dem Vorgehen der Eisenbahngewaltigen des<br />

letzten und dieses Jahrhunderts unsere Lehren<br />

ziehen; doch dürfte immerhin an der<br />

Tatsache nichts zu rütteln sein, dass von allen<br />

zur Diskussion gestellten Tunnelprojekten der<br />

Simplon, allein von der finanziellen Seite betrachtet,<br />

wohl das billigste Versuchsbeispiel<br />

für unser Land ergeben würde. et<br />

Touriimus<br />

Der Auioverlad hat gegenwärtig an folgenden<br />

Stationen zu erfolgen: Albula: Bergün-Bevers; ArU<br />

berg: Langen-St. Anton; Gotthard: Göschenen-Airolo;<br />

Simplon: Brig-Domodossola; Lötschberg: Frutigen-<br />

Brig.<br />

Die Bewegung für Wanderwege im Vormarsch!<br />

Kürzlich hielt Herr Ess, der Sekretär der schweizerischen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege ein<br />

orientierendes Referat in Weinfelden. Es wurde ein<br />

thurgauischer Arbeitsausschuss bestellt, der die<br />

Schaffung solcher Wanderwege im Gebiete dieses<br />

Kantons an Hand nehmen will.<br />

Im Kanton Zürich, wo die Bewegung ihren Ausgang<br />

nahm, kann sie schon auf eine Reihe praktischer<br />

Erfolge zurückblicken. Es sind dort bereits<br />

zahlreiche Wege für den Fusstouristen bereitgestellt<br />

und markiert worden. Für die notwendigen Vorarbeiten<br />

konnten erfreulicherweise einige Arbeitslose<br />

herangezogen und ihnen damit willkommener Verdienst<br />

zugewiesen werden.<br />

«!«•• ^V*i&»l»aincl'<br />

Rottschaft der Aero- A Amateure der Schweiz<br />

General- Servette 85<br />

Eine kleine Erklärung? Aber sehr gerne! (Unsere<br />

Mitglieder möchten uns gleich entschuldigen,<br />

dass wir hier etwas berühren, was ihnen bereits bekannt<br />

ist; wir sind nämlich der Ansicht, dass diese<br />

Aufklärung nottut für alle jene, die den « Pou » und<br />

unsere Bewegung nicht oder schlecht kennen.)<br />

Sie sehen sich unser Klischee gut an, und dann<br />

versuchen Sie, sich den kleinen Apparat so vorzustellen:<br />

Der obere Flügel misst 6 Meter in der Länge<br />

und hat ca. 1,30 Meter Breite. Der untere Flügel<br />

gleicht dem oberen, hat aber nur 4 Meter Länge.<br />

Diese beiden Flügel sind gewinkelt, das heisst ihre<br />

äusseren Enden leicht erhöht. Daher scheinen sie<br />

etwas einwärts gekrümmt, wie Sie es auch auf dem<br />

Klischee sehen können. Gerade diese spezielle Flügelform<br />

und die entkeilte Anlage haben für die Maschine<br />

im Flug bewiesen, dass diese den Schraubensturz<br />

oder ein Rutschen nicht kennt. Wenn Sie<br />

auch nur wenig von den Luftdingen wissen, so wissen<br />

Sie doch sicher, dass diese beiden Punkte gerade<br />

die toten Punkte der Aviatik sind.<br />

Der Erfinder des «Pou > hat wunderbar verstanden,<br />

auf seinem « Pou du Ciel » das Fusskommando<br />

auszuschalten; der « Pou > wird ausschliesslich<br />

handgesteuert.<br />

Sicherheit, Einfachheit, Billigkeit sind, die drei<br />

Eigenschaften, die dem neuen Flugzeug zu soviel<br />

Begeisterung seitens der bekanntesten Fachleute verhalfen.<br />

Sie geben aber auch dem Liebhaber Möglichkeiten,<br />

die ihm gestern noch absolut fehlten, speziell<br />

wegen der Preisfrage.<br />

Herr Mignet Henri (der Erfinder und Konstrukteur)<br />

hat in seinem Buch gesagt: « Können Sie eine<br />

Kiste zunageln, so können Sie auch einen c Pou du<br />

Ciel > konstruieren. » Das ist sehr richtig; jeder<br />

seriöse Liebhaber kann ganz vertrauensvoll selbst<br />

bauen, sofern er sich genau an die Montage-Vorschriften<br />

hält. Viele aber glauben nur, eine Kiste<br />

nageln zu können, schlagen aber mit dem Hammer<br />

ständig auf ihre Finger. Solehe Leute müssen natürlich<br />

darauf verzichten, sich selbst einen « Pou »<br />

zu montieren, es sei denn, dass sie eine ganz seriöse<br />

Lehre durchmachen. Vergessen Sie nie, dass der<br />

Bau eines Flugzeuges, und wäre es auch nur ein<br />

€ Pou », keinen Fehler, keine Nachlässigkeit duldet<br />

90 Prozent aller verdriessliehen Ueberraschungen<br />

sind die Folge von falschen Neuerungen oder verirrten<br />

Aenderungen.<br />

Der < Pou > ist leicht zu steuern; auch das ist<br />

sehr richtig. Es bleibt aber immerhin Tatsache,<br />

dass auch das gelernt sein muss, denn so ohne wei-<br />

teres wird man nicht c Pou »-Pilot. — Nehmen wir<br />

ein ganz einfaches Beispiel, das Velo. Sperren Sie<br />

vielleicht Mund, Ohr und Nase auf, wenn ein Radfahrer<br />

an Ihnen vorbeifährt? 0 nein, so weit wohnt<br />

heute niemand mehr hinter dem Mond! Aber wenn<br />

Sie nun eine Person auf das Fahrrad setzen, dessen<br />

Gesäss noch nie mit einem Velosattel Kontakt bekommen<br />

hatte, was geschieht dann? Ja, ich glaube,<br />

Sie haben mich bestimmt verstanden! Sie werden<br />

ziemlich schnell allein Ihren « Pou » steuern können,<br />

aber Geduld müssen Sie haben, um eine kurze<br />

Zeit Lehrling zu sein, wenigstens einige Stunden;<br />

das glückliche Ergebnis wird sich bald zeigen. Seien<br />

Sie also geduldig und vorsichtig, dann verhüten Sie<br />

Scherben, die nicht einmal mit Bestimmtheit Glück<br />

bedeudeten, oder mehr noch, Sie verhüten einen Unfall,<br />

der weit ernstere Folgen hätte.<br />

Man hat mir gesagt, das « Pou » sei noch nicht<br />

ganz perfekt. Teilweise stimmt das. Aber wie der<br />

«Pou» heute besteht, fliegt er ganz korrekt und<br />

sicher. Denken Sie daran, dass der « Pou » erst seit<br />

einem Jahre existiert; das hindert nicht, dass in<br />

diesem einen Jahre schon mehr « Poux» erbaut<br />

wurden, als je seit Beginn der Aviatik überhaupt<br />

Liebhaber-Flugzeuge geschaffen wurden.<br />

Sie können Ihren « Pou » getrost nach den Angaben<br />

der RAAS bauen. Wenn man Ihnen nachträglich<br />

Kenntnis gibt von Verbesserungen oder Aenderungen,<br />

so können Sie diese ohne grosse Kosten anbringen.<br />

Wenn Sie sich vorgenommen haben, sich<br />

ein Auto oder Motorrad anzuschaffen, warten Sie<br />

da auch von Jahr zu Jahr, weil die Fabrik wahrscheinlich<br />

im nächsten Jahr den Bau der Maschinen<br />

vervollkommnet, den Motor verbessert oder die Karosserie<br />

verschönert? Wohin würde das Sie führen?<br />

Aber Sie haben in der Schweiz noch kein Recht<br />

zu fliegen! ... . Wahrhaftig! In Frankreich, Italien,<br />

England, Belgien, in Japan und anderswo noch hilft<br />

man dem Liebhaber, erleichtert ihm seine Aufgabe,<br />

denn dort versteht man den Wert und die Zukunft<br />

der Aviatik und schätzt sie richtig ein. Was geht<br />

denn bei uns vor, dass man uns nicht dasselbe Vortrauen<br />

entgegenbringt wie die Luftbehörden den<br />

Liebhabern unserer Nachbarländer. Käme das vielleicht<br />

daher, weil wir das Staatsbudget nicht belasten,<br />

keine staatlichen. Kompetenzen sind, dass wir<br />

nicht für voll gerechnet werden? Nicht doch, es ist<br />

etwas anderes, das ich aber verschweigen will; aber<br />

ich muss wiederholen, was ich hier schon einmal erwähnte:<br />

« Wir haben nicht nur das Recht, zu bewundern,<br />

was in den uns umgebenden Ländern getan<br />

wird, sondern wir haben auch die Aufgabe und<br />

Pflicht, die Aviatik in der Schweiz zu entwickeln<br />

und zu verbreiten.» Ich-gebe gerne zu, dass in der<br />

Schweiz glücklicherweise tatkräftige und tüchtige<br />

Clubs existieren, die seit Jahren eine aktive und<br />

wirksame Propaganda machen für die Entwicklung<br />

der Zivil-Aviatik, eine Propaganda, die sie auch in<br />

der Zukunft nicht vernachlässigen werden; die leitenden<br />

Köpfe haben sich tatsächlich auf der Höhe<br />

ihrer Aufgabe erwiesen. Wir täten Unrecht, wollten<br />

wir ein Gut für uns beanspruchen, das das ihrige<br />

ist; Wir haben dazu nicht einmal die Mittel und noch<br />

weniger die Fähigkeit. Was wir verlangen ist das,<br />

dass man uns bewilligt, uns Liebhabern mit der<br />

Geldbörse ä la Schmalhans, auch von dieser Aviatik<br />

zu kosten, die nun doch nicht mehr zum « reservierten<br />

Jagdrevier» einer bessergestellten Jugend<br />

gezählt werden darf. Unsere Maschinen sind ja nur<br />

« Pöux », aber seine unleugbaren Qualitäten genügen<br />

vollständig, um bei uns den sechsten Sinn, nämlich<br />

den « Luftsihn», zu entwickeln. Und dieser<br />

Sinn scheint bei uns, seltsam genug, verlassen, verkannt<br />

zu sein, während er in andern Ländern ein<br />

Hauptinteresse bildet, sobald man von einem gewissen<br />

« möglichen » Neuen spricht.<br />

Kaltblütigkeit, Sportlichkeit und den Geist der<br />

Disziplin besitzen wir in ebenso hohem Masse wie<br />

die Liebhaberfreunde unserer benachbarten Länder.<br />

Bis jetzt fliegen mehr als 200 Apparate, alle von<br />

Amateuren konstruiert, die zum grossen Teil nicht<br />

Piloten sind. Es war der General Denain, Luftfahrts-Minister<br />

von Frankreich, der anlässlic,h_ eines<br />

grossartigen Meetings der «Poux » bei Paris begeistert<br />

und überzeugt von den speziellen Eigenschaften,<br />

ausrief:<br />

«Und nun können die Verleumder nur noch<br />

schweigen. »<br />

G. Maye,<br />

Vizepräsident der RAAS.<br />

Technischer Dienst der RAAS (nur<br />

den Mitgliedern reserviert): Pläne, Konstruktionsrichtlinien,<br />

Motor- und Spezialmotorversuche, strenge<br />

Kontrolle aller « Poux », Pilotageversuche, Aenderungen.<br />

Zentralbureau der RAAS: Beitritte,<br />

Statuten, Auskünfte, Rapporte und Verbindung mit<br />

dem eidg. Flugamt und allen kompetenten Diensten,<br />

offizielles Organ, Schweizer Konstrukteure, der<br />

RAAS angegliedert, etc.<br />

NB. Ein « Pou » kommt in der Schweiz auf 600<br />

bis 900 Franken, ohne Motor. Der Motor kostet<br />

ca- 800 bis 1200 Fr. Die komplette Maschine, fahrbereit,<br />

kostet somit 1400 bis 2500 Fr. (spezielles<br />

Steuertableau).<br />

Der jährliche Beitrag (RAAS) ist Fr. 15. — und<br />

berechtigt zum Gratisbezug der « Automobil-Revue »,<br />

das offizielle Organ. Die Eintrittsgebühr von Fr.<br />

5. wird bis auf weiteres noch nicht bezogen.<br />

Wir bitten, den Anfragen und Statutengesuchen<br />

50 Rappen in Briefmarken beizulegen. Was wollen<br />

Sie, wir sind eben nur Amaeture; wir haben trotzdem<br />

Spesen, die wir decken müssen. Wir wollen<br />

beizeiten für das Budgetgleichgewicht Sorge tragen!<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Dezemberversammlung. Protokoll-Auszug.<br />

Nach dem wohlgelungenen<br />

Abschluss. der Jubiläumsfeier<br />

sei vorerst sämtlichen<br />

Festteilnehmern, Funktionären.<br />

Gönnern und nicht zuletzt<br />

auch unserem weiblichen<br />

Vereinsanhang, der mit seinen<br />

hübschen Handarbeiten den Gabentisch schmückte,<br />

sowie sämtlichen Vereinskommissionen, die sich um<br />

ein gutes Gelingen unseres Anlasses bemühten, der<br />

herzlichste Dank ausgesprochen. Die Versammlung<br />

dieses Monats, die noch ganz im Banne der vergangenen<br />

Unterhaltung zu stehen schien, wies einen<br />

geringen Besuch auf, was wohl dem rauhen Winterwetter<br />

(«Kater» ausgeschlossen!) zuzuschreiben<br />

ist. Einleitend verdankte der Präsident nochmals<br />

die ihm zuteil gewordene Ehrung durch die Wahl<br />

zum Ehrenpräsidenten und gab seiner vollen Befriedigung<br />

Ausdruck über die gut ausgefallene<br />

Veranstaltung, eine Tatsache, die auch der Kassier<br />

in finanzieller Hinsicht mit Genugtuung feststellen<br />

konnte. Zu erwähnen ist, dass, um Schwierigkeiten<br />

entgegenzutreten, schon jetzt der Saal für die<br />

nächstjährige Abendunterhaltung am 7. November<br />

1936 bestellt wurde. Ferner ist bekanntzugeben,<br />

dass die nächste Monateversammlune nicht am<br />

J0ieuzuxPd>uUset<br />

Das war ein Posteingangr Man hätte glauben<br />

können, die Weihnachtspost sei schon zum Rätselonkel<br />

gekommen. Täglich Dutzende von Einsendungen,<br />

welche richtige und falsche Lösungen zum<br />

Kreuzworträtsel aus Nr. 97 der A. R. vom 3. Dezember<br />

enthielt. Es freut uns, wenn wir mit diesen Aufgaben<br />

sovielen geschätzten Leserinnen und Lesern willkommenen<br />

Zeitvertreib und Kurzweil bieten können.<br />

Trotzdem scheint es schwer, allen das Richtige zu<br />

treffen. Einzelne fordern uns auf, die Rätsel komplizierter<br />

zu gestalten, andere wieder teilen uns mit,<br />

dass es sich dieses Mal um eine harte Knacknuss<br />

gehandelt habe. Dass es nicht zu leicht war, dürfte<br />

immerhin die recht ansehnliche Zahl von ungenauen<br />

Auflösungen dartun.<br />

Der Rätselonkel muss seinem « Mitarbeit er»<br />

Kreis übrigens wiederum einige gute Winke mi<br />

auf den Weg geben: Einmal möchte er dringend<br />

bitten, dass der Einsendetermin genau eingehalten<br />

wird. Als letzter Einsendetermin war deutlich der<br />

12. Dezember vermerkt. Dennoch sind uns ein<br />

Waagrecht:<br />

1. Pagode.<br />

6. Boston.<br />

11. Fuder.<br />

12. Turin.<br />

14. Ida.<br />

15. Gitarre.<br />

19. Ale.<br />

20. Leer.<br />

21. Iran.<br />

22. Di.<br />

24. Libanon.<br />

27. Goa.<br />

29. Saar.<br />

31. Esa (Etappensanitätsanst.).<br />

32. Teil.<br />

33. Oder.<br />

35. Reue.<br />

37. Prado.<br />

Senkrecht:<br />

1. Pud.<br />

2. Adalia.<br />

3. Ge.<br />

4. OrgeL<br />

5. Est.<br />

6. Bor.<br />

7. Stern.<br />

8. Tu.<br />

9. Orange.<br />

10. Nu.<br />

11. Finis.<br />

13. Nepal.<br />

16. Iri.<br />

17. Aras.<br />

18. Rio.<br />

23. Laertes.<br />

25. Bergamo.<br />

26. Narenta.<br />

28. Olifant.<br />

Korrekte Lösungen haben eingesandt: Therese<br />

von Arx, Bern; Max Bächtiger, Basel; Frau Lisbeth<br />

Bertschinger, Küsnacht; Rita Breitenstein, Binningen;<br />

Leon Boesinger, Neu-Allschwil, C. Burgener, Rorschach,<br />

Dr. med. Theo Z'Brun, Münster, Frau Dr.<br />

Davatz-Graf, Rebstein, Rob. Dätwyler, Zürich 3;<br />

Hermann Dettwiler, jun., Gelterkinden; Frau H.<br />

Doerks, Thun; H. Eberhard, Britternmatte; Erwin<br />

Eisler, Schaff hausen; Jos. Faccin, Zollikon; Ch.<br />

Gebhardt, Neu-Allschwil; Frau Gerber, Wallisellen;<br />

W. Gonzenbach, Zollikerberg; KarlJ3raf, Wettingen;<br />

H. Gross-Walleser, Kilchberg; Hans Grütter, Trimbach;<br />

M. Haller-Wintsch, Windisch; Frau A. Heusser,<br />

St. Gallen; B. Hornung, Zürich 6; Dr. H. Hiestand,<br />

Zürich 2; Walter Huber, Allschwil; O. Husistein,<br />

Morges; Clara Jenny-Gerber, Grünen; C. Kiener,<br />

Heimiswil, Dr. J. Jakl-Koch, Basel; Rud. Marti, Ölten;<br />

Alfred Marti, Bern; Hans Maurer, Davos; Kaspar<br />

Meier, Rothenburg; Guido Minnich, Zürich 8;<br />

R.Oppliger, Bern; G.Peter, Zürich; Dr. med. M.<br />

Pierroz, Muri; Dr. jur. Eugen Pfister; H.Roth-<br />

Meier. Frick; Hans Sesseli, Basel; Hans Sommer,<br />

Wagrecht:<br />

l, Tonstufe.<br />

3. Vorwort.<br />

8. Mädchenname.<br />

9. Männername,<br />

13. Präposition.<br />

14. Siehe Anmerkung.<br />

15. Italienisches Fürwort.<br />

16. Abkürzung für: exempli causa.<br />

18. Italienischer Artikel.<br />

19. Edelmetall, fremdsprachig.<br />

21. Exotisches Säugetier.<br />

23. Ortschaft im Kanton Glarus, bekannt<br />

durch einen Bergsturz.<br />

25. So viel wie unartig.<br />

26. Beliebte Abkürzung für einen Gesellschaftsanzug.<br />

28. Siehe! auf lateinisch.<br />

29. Deutscher Staatsmann.<br />

30. BerüHmter Maler.<br />

32. Festsaal.<br />

35. Alte Wurfwaffe.<br />

36. Gewässer.<br />

38. Flss in Afrika.<br />

39. Abkürzung für Mister.<br />

40. Wie Nr. 13, wagrecht.<br />

41. Abkürzung für Baronet.<br />

44. Italienische Tonstufe.<br />

45. Siehe Anmerkuung.<br />

47. Tierlaut.<br />

49. Halskrankheit. -<br />

51. Gesichtsfalte.<br />

53, Chem. Zeichen für Tellur.<br />

54. Persönliches Fürwort.<br />

Senkrecht:<br />

1. Trojanischer Held.<br />

2. Chem. Zeichen für Zinn.<br />

3. Faultier.<br />

4. Börsenausdruck.<br />

5. Aegyptischer Sonnengott.<br />

6. Chem. Zeichen für Aluminium.<br />

1. Geographische Bezeichnung.<br />

8. Jubelruf der Bacchantinnen.<br />

9. Kleinstes Teilchen.<br />

10. Artikel.<br />

11. Zwei gleiche Konsonanten.<br />

12. Englische Verneinung.<br />

17. Siehe Anmerkung.<br />

20. Siehe Anmerkung.<br />

22. Chinesischer Name des Buddha.<br />

1. Januar 1936 wie datiert, sondern erst am 8. Januar<br />

1936 stattfindet, also am 2. Mittwoch des.<br />

Monats.<br />

Rückständige Beiträge. Dies ist ein Faktor, der<br />

dem Kassier vielfach Sorge bereitet, wenn er am<br />

Jahresende den Rechnungs-Abschluss erstellen<br />

muss, daran jedoch infolge rückständiger Beiträge<br />

gehindert wird. Es werden daher die Mitglieder<br />

freundlich gebeten, die Regulierung raschmöglichst<br />

vorzunehmen, sei es persönlich beim Kassier oder<br />

auf Postcheckkonto VIII 14 747.<br />

Briefkasten der Redaktion<br />

Stoss Zuschriften zu spät, d. h. mit dem Poststempel<br />

vom 13. und 14. Dezember zugegangen.<br />

Um bei möglicherweise richtigen Lösungen unter<br />

diesen Nachzüglern nicht etwa'doch noch weich<br />

zu werden, hat der Rätselonkel diese Eingänge<br />

samt und sonders dem Ofenfeuer übergeben und<br />

auf diese Weise wenigstens seine.Stube noch etwas<br />

wärmer geheizt.<br />

Im weiteren seien die Teilnehmer kommender<br />

Kreuzworträtsel angelegentlichst ersucht, die Lösungen<br />

auf ein separates Blatt Papier und zwar nicht<br />

in Form des Rätsels, sondern untereinander schön<br />

gruppiert nach waagrechten und senkrechten Wörtern<br />

aufzuschreiben. Die Kontrolle wird dadurch<br />

wesentlich erleichtert, denn die mit Tinte auf dem<br />

<strong>Zeitung</strong>spapier eingetragenen Wörter sind oftmals<br />

einfach unleserlich und der Einsender riskiert,<br />

dass solche Unterlagen dann letzten Endes auch in<br />

den unergründlichen Ofen wandern.<br />

Im ganzen sind nur 60 richtige Lösungen eingegangen.<br />

Die Zahl der Nieten war wesentlich<br />

grösser. Die Auflösung lautet:<br />

38. Harfe. 30. Rodel.<br />

39. Emma. 32. Teams.<br />

40. Norm. 34. Dom.<br />

41. Seal. 36. Uhr.<br />

43. Met. 41. SoreL<br />

45. Seni. 42. Athene.<br />

48. Ost. 44. Erde.<br />

49. Diorama. 46. Eisern.<br />

53. Ito. 47. Jochen.<br />

54. Heer. 49. Degen.<br />

55. Ares. SO. Ire.<br />

56. Ehe. 51. Mai.<br />

58. Genesis. 52. Arsen.<br />

61. Ete. S7. Hei.<br />

63. Lende. 59. Nun.<br />

63. Ehren. 60. Sek.<br />

67. Leinen. 62. Tee.<br />

68. Kanone. 64. Di.<br />

66. Ho.<br />

Zürich; Käthi Spieler, Luzern; O. Spiess, Zürich;<br />

Paul Stuhlträger, Bern; Hedi Schaerer, Langnau i/E.;<br />

Dr. med. H. E. Schmid, Frauenfeld; Major Ed. Schmid,<br />

Balgach, Dorette Trachsel, Huttwil; W. Trautmann<br />

Baisthal; Gritta Tschudi, Siebnen; Trudy Weibel,<br />

Bümpliz; Frl. Wildbolz, Bern; Rudolf Wyss, Schaffhausen;<br />

Frl. E. Winteler, Glarus; Rene Wirz, Solothurn;<br />

Irma Vinzens, St. Moritz, Hans Zaugg, Biel,<br />

Friedr. Zieb-Netzer, Zürich; E. Zbinden, Zürich 8;<br />

Frau M. Zimmerli, Bern.<br />

Als Preisgewinner gingen aus der Verlosung<br />

hervor: Herr Dr. H. Hiestand, Zürich; Frl. Dorette<br />

Trachsel, Huttwil und Frl. E. Winteler, Glarus, welche<br />

vom Onkel noch ein besonderes Schreiben erhalten<br />

werden.<br />

Die nächste Aufgabe<br />

'st zur Abwechslung wiederum ein Kreuzwort, das<br />

wir nachstehend folgen lassen. Hoffentlich machen<br />

wiederum recht viele mit. Je grösser die Beteiligung,<br />

um so grösser der Spass. Letzter Einsendetermin<br />

ist der 26. Dezember. Und nun frisch ans Werk!<br />

24. Innige Zuneigung.<br />

27. Gebäck.<br />

28. Griechischer Buchstabe.<br />

30. Drama von Goethe.<br />

31. Chem. Zeichen für Chrom.<br />

33. Französischer unbesti'tvmtor Artikel.<br />

34. Stadt in Nordfrankreich. ,<br />

36. Waschmittel.<br />

37. Zuchttier. ' <<br />

40. Mädchenname.<br />

42. Naturerscheinung.<br />

44. Hinweisendes Fürwort.<br />

45. Wie Nr. 3, senkrecht.<br />

46. Französische Präposition.<br />

48. Wie Nr. 6, senkrecht.<br />

50. Chem. Zeichen für Germanium.<br />

52t Abkürzung für « zum Exempel ».<br />

Anmerkung: Nr. 14 und 45, wagrecht ergeben<br />

je einen Schweizer Philosophen und -Musiker und<br />

Nr. 17 und 20, senkrecht ergeben je einen Schweizer<br />

Dichter und Maler. (Bei Nr. 17 sind dje Initialen des<br />

Vornamens auch angegeben.)<br />

Anhängliche Clubmitglieder. Wir haben aus<br />

Kreisen von T.C.S.-Sektionen, die bisher das Blatt<br />

als ihr Korrespondenzorgan benutzten, eine Reihe<br />

von Zuschriften erhalten, die uns der Sympathie<br />

und Treue auch in den kommenden Jahren versichern.<br />

Wir danken für diese wertvollen Aeusserungen,<br />

eehen uns aber ausserstande, sie ausnahmslos<br />

an dieser Stelle zu veröffentlichen. Wir greifen<br />

wahllos aus den Zuschriften eine, diejenige von<br />

Herrn Dr. med. K. in H. heraus, um die Auffassung<br />

dieser Kreise zu illustrieren: « Seit vielen<br />

Jahren sind wir Leser der «Automobil-Revue» und<br />

diese prachtvoll redigierte <strong>Zeitung</strong> ist uns lieb ,ge~<br />

worden. Schon durch die Tatsache, daäs die «Automobil-Revue»<br />

mehrmals wöchentlich, bei bestimmten<br />

Anlässen sogar täglich erscheint, ist sie allein imstande,<br />

die Aktualität dem Leser zu vermitteln ».<br />

Schluss des redaktionellen Teils.<br />

Zwei Ford V-8 für das Holländische Rote<br />

Kreuz in Abessinien. Antwerpen: Zwei Ford<br />

V-8-Lastwagen des holländischen Roten<br />

Kreuzes wurden an Bord der M/S «Kota<br />

Radja > nach Abessinien verschifft


12 AUTOMÜB1L-REVÜE DIENSTAG, 17. DEZEMBER <strong>1935</strong> — N° 101<br />

Vielfach wird angenommen, dass das Frühjahr die richtige Zeit für die Herausgab« dieses Nummernverzeichnisses der Personenwagenbesitzer wäre, weil es dann die Gesamtheit<br />

der erteilten Verkehrsbewilligungen am ehesten vollständig erfasse. Dem ist aber nicht so. Auch wenn die Mitarbeit der kantonalen Automobil-Bureaus, auf deren verständnisvoller<br />

Mithilfe die Bereinigung der Verzeichnisse aufgebaut ist, in jenem Zeitpunkt ihrer grössten Beanspruchung möglich wäre, muss es doch als unzweckmässig betrachtet<br />

werden, die Listen auf die Erteilung der Verkehrsbewilligungen des folgenden Jahres aufzubauen. Denn dann könnten die ebensowenig jemals abgeschlossen werden, als wenn<br />

auf den letzten neuen Wagen gewartet werden wollte. Der richtige Zeitpunkt<br />

ist vielmehr der Jahresbeginn. Das Automobil ist heute kein Gutwetterfahrzeug mehr, Tausende von Besitzern sind auf seine Benützungsmöglichkeit auch im Winter angewiesen.<br />

Sollen sie sich dann den irreführenden Angaben eines alten Verzeichnisses anvertrauen? Zudem ist dies der einzige Zeitpunkt, in dem die Kombination mit den Zehntausenden<br />

von Fahrern zum Wagenbestandteil gewordenen automobilistischen Fachkalenderbuch möglich ist, um dessen separate Anschaffung zu vermeiden.<br />

Obwohl also im Zeitpunkt der abgelaufenen Fahrbewilligung erstellt, kann es doch den Nachschlagebedürfnisssen der kommenden Gebrauchsdauer innigst unterstellt werden, da<br />

alle Handänderungen und Verkäufe berücksichtigt werden können, im übrigen aber jeder Wägen im revidierten Verzeichnis an seiner zuständigen Nummernstelle eingetragen ist<br />

und deshalb gefunden werden kann, sobald er sich früher oder später im kommenden Jahr im Verkehr bemerkbar macht. Auch hinsichtlich der Adressen-Revision kommen<br />

ähnliche Erwägungen zur Geltung. Dass sie mindestens einmal im Jahr nötig ist, wenn das Verzeichnis Anspruch auf Zuverlässigkeit machen will, steht ausser Frage. Der<br />

richtige Zeitpunkt ist hier der Moment, der dem Verlag unmittelbar vor der Herausgabe Veranlassung gibt, durch einen Prospektversand für eigene oder fremde Rechnung die<br />

postalische Zuständigkeit jeder einzelnen Adresse zu prüfen.<br />

So trifft die richtige Herausgabezeit des Nummernverzeichnisses zeitlich zusammen mit dem in seiner Eigenschaft als Fachkalender<br />

des Fahrbetriebes in seiner touristischen oder geschäftlichen<br />

Aber auch<br />

mit Verzeichnis der<br />

Fr. Z.50<br />

Einsenden an Ihren Buchhändler, Automobil-<br />

Club oder an den Verlag.<br />

Automobilistisches Jahrbuch mit Besitzern erzeichnis<br />

für die Totalrevision und Herausgabe<br />

für die Kontrolle der finanziellen Abwicklung<br />

Senden Sie sofort per Nachnahme<br />

Ex. Automobilkalender 1936<br />

Personenwagenbesitzer zum Preise von<br />

Ausdehnung nur auf den Jahresbeginn denkbaren Erscheinungszeit des technisch-administrativen Teiles des Werkes.<br />

für ein praktisches und<br />

sinniges Festtagsgeschenk<br />

ist die Bereitstellung des Gesamtwerkes auf den Jahresbeginn sehr günstig. Die zahlreichen<br />

bisherigen Vorausbesteller können wir auf diesem Wege benachrichtigen, dass<br />

der Versand ihrer Exemplare auf Weihnachten absolut gesichert ist. Allen andern Abonnenten<br />

empfehlen wir ebenfalls sofor. ^e Angabe des Bedarfes, um sie wenigstens auf<br />

Neujahr bedienen zu können.<br />

A<br />

Verlag Automobil-Revue<br />

Zürich<br />

Löwenstrasse 51<br />

Bern<br />

Genf<br />

Breitenrainstr. 97 7, Rue de la Conf ederation


BERN, Dienstag, 17. Dezember <strong>1935</strong><br />

Automobil-Revue, III, Blatt - Nr. 101<br />

Weihnachtsli<br />

Seht das himmlische Kind! Uns allen<br />

Ist es einmal in das Herz gefallen.<br />

Nun wohnt es darin als in seinem Kleid,<br />

Trinkt das Leben mitSösse und.Bitterkeit<br />

Und weiss um den Quell aller Herrlichkeit;<br />

Und zittert der Leib einst vor dem Zerfallen,<br />

Lächelt es noch am Kreuz seiner Not,<br />

Noch im Tod, noch im Tod<br />

Zu leben, neu zu leben bereit.<br />

Emanuel von Bodman.<br />

Es weihnachtet<br />

Emil Hügli<br />

Von unseren christlichen Festen übt die<br />

Weihnacht noch einen ganz besonderen Zauber<br />

aus. Etwas davon strahlt ja schon aus seinem<br />

Namen, denn die Bezeichnung Weihnacht bedeutet<br />

nichts anderes als eben das Fest der<br />

geweihten Nacht, einer heiligen Nacht, die von<br />

ganz besonderer Weihe umgeben und durchdrungen<br />

ist. Mitten im tiefsten Winter, wenn<br />

draussen die Flocken wirbeln oder vom winterlich<br />

kaltblauen Himmel die Sterne funkeln,<br />

feiern wir das Weihnachtsfest, dessen Glanz<br />

sich im Gegensatz zu den düsteren, freudearmen<br />

Winternächten noch erhöht und uns<br />

doppelt und dreifach willkommen ist.<br />

Aber noch viel mehr gibt die innere Bedeutung<br />

des Weihnachtsfestes ihm seinen zauberischen<br />

Glanz und seine mystische Schönheit;<br />

denn es ist ja das liebliche Wiegen- und Geburtsfest<br />

desjenigen, der nach christlicher Auffassung<br />

auf die Welt gekommen ist, um die<br />

Menschheit zu erlösen. Und in tiefer Nacht erschien<br />

der Erlöser den Völkern, die in Finsternis<br />

gefangen waren. Gleich einer lichten Morgenröte<br />

zeigte die Geburtsstunde des Heilandes<br />

einen neuen Tag an, eine neue Zeit, für<br />

welche die Botschaft « Friede auf Erden und<br />

an den Menschen ein Wohlgefallen» gelten<br />

sollte. Wohl war die Geburtsstätte des Herrn<br />

nur ein ärmlicher Stall; aber hohes Mutterglück<br />

erfüllte und heiligte den Ort.<br />

Schon vor mehr als 700 Jahren hat der hl.<br />

Franz von Assisi das erstemal eine Krippe mit<br />

dem Christkindlein zur Weihnachtszeit in der<br />

Kirche aufstellen lassen, und dieser Brauch<br />

hat sich dann weit verbreitet-und auch in den<br />

christlichen Häusern Eingang gefunden. Und<br />

warum sollte man die Bedeutung des Weihnachtsfestes<br />

als eines geheiligten Geburtstages<br />

nicht auf diese Weise noch besonders hervorheben?<br />

Und wenn dann beim Lichterglanz des<br />

Christbaums das « Stille Nacht, heilige Nacht »<br />

oder ein anderes altes Krippenlied von hellen<br />

Kinderstimmen gesungen wird, so muss ein<br />

Abglanz des beseligenden Friedens selbst noch<br />

in der ärmlichsten Hütte aufleuchten.<br />

Es liegt gewiss auch ein tiefes Sinnbild<br />

darin, dass sich an der Krippe des Christkindleins<br />

Hirten und Könige trafen, dass die Aermsten<br />

wie die Reichsten, die Schlichtesten wie<br />

die Mächtigsten sich vor der geheiligten Macht<br />

der Liebe beugten und anbetend niederknieten.<br />

Aber dieses sinnvolle Geschehen muss auch zugleich<br />

ein Vorbild für die Menschheit sein,<br />

Vorbild und Mahnung, dass die Menschen —<br />

seien sie .niederen oder hohen Standes — sich<br />

immer wieder zusammenfinden sollten, wo es<br />

gilt, einem höheren Ziele Ehre, zu erweisen und<br />

ihm entgegenzustreben. Selbstsucht, Ehrgeiz,<br />

Stolz sollten auch die Höchstgestellten ablegen,<br />

alle Stände und alle Völker müssten<br />

sich wie Brüder die Hände reichen, wo es gilt,<br />

die gesamte Menschheit einem hohen Ideale<br />

näherzubringen. Alle Volksklassen, Bauer<br />

und Arbeiter, Gelehrte und Regierende usw.,<br />

müssten sich nach der Lehre Christi überall zu<br />

finden wissen, wenn es darauf ankommt, unter<br />

den Menschen den Frieden zu fördern; denn<br />

eben die Weihnachtsbotschaft selber stellt als<br />

ein oberstes Ziel jenen « Frieden auf Erden »<br />

auf, der alle Menschen umfassen soll.<br />

Freilich — die christliche Lehre sagt es<br />

selber: Zu diesem Frieden kann allein die<br />

Nächstenliebe führen — eine Liebe, die auch<br />

noch dem Feinde entgegengebracht werden<br />

soll. Der Mensch soll lernen, zugunsten des<br />

Friedens-auf den Hass zu verzichten. Es ist<br />

auch eine besondere Weihe dieses Festes, dass<br />

es uns immer wieder lehrt, etwas von unserer<br />

Selbstsucht aufzugeben und nun viel mehr an<br />

die andern als an uns selbst zu denken; denn<br />

Weihnachtszeit ist ja wie keine andere sonst<br />

im Laufe des Jahres die freudige Zeit des<br />

Schenkens, des erfreulichen Bestrebens, andern<br />

Freude zu bereiten. Freilich, die Besitzlosen<br />

und Aermsten sind ja meist auch von dieser<br />

Freude, etwas schenken zu können, ausgeschlossen.<br />

Darum und in der Erkenntnis, dass<br />

die Religion Christi vor allem den Armen, den<br />

«Mühseligen und Beladenen », wahren-Trost<br />

bringen will, ist Mildtätigkeit und Hochherzigkeit<br />

wohl nie lebendiger und eifriger am Werke<br />

als beim Läuten der Weihnachtsglocken.<br />

Wenn alle Volksbeglücker und Menschenfreunde<br />

sich vornähmen: Nun wollen wir einmal<br />

etwas Rechtes, einen wirklichen Triumphzug<br />

der Mildtätigkeit und Barmherzigkeit in<br />

Victoria Photos (Zingg)<br />

Szene setzen — sie fänden nichts Besseres,<br />

Zweckmässigeres und Schöneres als das alte<br />

Fest der Tannenbäume, des Lichterglanzes, der<br />

Ueberraschungen, der Elternfreude und des<br />

Kinderglückes. Und so möge den* Menschen,<br />

allen Krisenzeiten zum Trotz, ein frohes Weihnachtsfest<br />

beschieden sein!


14 Automobil-Revue — N° 101<br />

Hansrat von beute<br />

Eine Weihnachtsausstellung.<br />

Während des Monats Dezember hält die Ortsgruppe<br />

Zürich des schweizerischen Werkbundes<br />

ihre Weihnachtsausstellung ab, der diesmal der<br />

Graphiker Pierre Gauchat einen heiteren Rahmen<br />

mit farbigen Wimpeln gegeben hat. Doch es strömt<br />

auch aus den ausgestellten Dingen Heiterkeit. So<br />

viele schöne Farben locken uns an Webereien, Keramik<br />

und andern Dingen, den milden Schein des<br />

Silbers nicht zu vergessen. Auch Photos, als Wandschmuck<br />

geeignet, ein künstlerisch wertvoller, figürlicher<br />

Gobelin von Maria Gertoe, ein gestickter<br />

Behang voll feinen Fabulierens von Lissy Funk-<br />

Düssel, einige Zeichnungen von Roshardt, Bühnenbilder<br />

von Pierre Gauchat gehen über die sonst<br />

gezeigten praktischen Arbeiten noch weit hinaus.<br />

Es ist aber ebenso wichtig, dass gerade für die<br />

Dinge des täglichen Gebrauchs wirklich begabte<br />

Leute tätig sind und die dort harrenden Aufgaben<br />

mit Formgefühl lösen. Dass dem so ist, zeigt sich<br />

schon daraus, dass einige Mitglieder des Werkbundes,<br />

die hier ausstellen, nicht bloss handwerklich<br />

arbeiten, vielmehr auch für die Industrie Muster<br />

ausführen und mitwirken, die Serienprodukte<br />

zu veredeln. Einen grossen Raum nimmt die Weberei<br />

ein. In Zürich arbeiten eine Anzahl Weberinnen,<br />

die hier erfreuliche Arbeiten ausstellen; sie<br />

zeigen kultiviert wirkende Diwandecken, Möbelstoffe,<br />

für Kissen und Tischdecken geeignete Gewebe,<br />

aber auch Kleiderstoffe und lustige Seidenkaros<br />

wie Echarpen. Schmucksachen in guter Form,<br />

Verstellbares Bettsofa (Mod. Wohnbedarf)<br />

Handwerklich tüchtiges, silbernes Kleingerät, einfache,<br />

gedechselte Teller und Ständerlampen, Bucheinbände<br />

und eine Menge Keramik in vielen schönen<br />

Farben und in guten Gebrauchsformen, wi»'<br />

figürlich bemalte Sachen, locken im Verein mit<br />

reizvollen Tieren die Beschauer an.<br />

Die zweite Ausstellung nennt sich «Hausrat von<br />

heute» und ist eine verkleinerte Wiederholung der<br />

Gruppe «Wohnbedarf» der im Juni hier besprochenen<br />

Basler Veranstaltung Land- und Ferienhaus.<br />

Wieder werden eine grosse Anzahl Elemente der<br />

Wohnungseinrichtung und der Hauswirtschaft gesondert<br />

gezeigt. Es wurde hiezu aus den Zürcher<br />

SOLIS-Heizkissen<br />

Noch eine dritte Gruppe befasst sich mit dem<br />

so aktuellen Problem des Wohnens. Eine Anzahl<br />

Schreinermeister hat hier ihre handwerklich ausgedas<br />

nüljüdie Weihnachts-Geschenk für die ganze<br />

Familie, in drei Ausführungen ab Franken 2t.—<br />

in Elektrizität:- und Sanitätsgeschäften erhlltlich.<br />

sohenke ich auf<br />

ST\.<br />

Detailgeschäften, gemeinsam von der Museumsleitung<br />

und dem Schweizerischen Werkbund, eine<br />

Auswahl schlichter, zweckdienlicher Dinge von verfeinerter<br />

Form zusammengetragen. Vieles ist schweizerisch.<br />

Einiges wurde ergänzungshalber aus der<br />

ausländischen Produktion ausgewählt, so die Kristall-<br />

wie die feuerfesten Gläser, dann einiges<br />

Tafelgeschirr. Es braucht zur Lösung zweckdienlicher<br />

Formen die Mitarbeit künstlerisch schöpferischer<br />

Kräfte, wie wir sie hier überall spüren. Denn<br />

irgendeine Verzierung auf eine an sich nicht vollwertige<br />

Form heften, genügt nicht, um ein Ding<br />

als Qualität auszugeben, mögen Material und Ausführung<br />

noch so gut sein. Die hier zur Schau gestellten<br />

Stücke kommen ganz ohne modische Zutaten<br />

aus; es wurde die einfachste, klarste Form<br />

für sie gesucht. Es ist wichtiger, dass ein Stuhl sich<br />

genau nach der Funktion des Sitzens richtet und<br />

dass diese Zweckmässigkeit gut ausgedrückt wird,<br />

als dass daran irgendwelche Verzierungen über<br />

mangelhafte Form wegtäuschen. Die Architekten<br />

des neuen Bauens haben mit der Industrie für die<br />

vielfach verkleinerten Wohnräume ganz neue Möbel<br />

und sonstiges Gerät geschaffen, das handlich,<br />

räum- und arbeitsparend ist, auch möglichst hell<br />

bleibt, wie Tapeten, Teppiche, Vorhänge und Möbel<br />

es hier sind, um das aus den neuen breiten Fenstern<br />

einströmende Licht nicht zu verschlucken. Bewegungsfreiheit<br />

will heute der Mensch; darum<br />

sollen Möbel nicht zu weit in den Raum hineinragen,<br />

auch nicht durch massive Formen das Ge-<br />

Kombinierter Schrank, geschlossen<br />

fühl der Massigkeit erwecken. Diesem Bedürfnis<br />

kommen beispielsweise die Fauteuils und Liegemöbel<br />

aus Stahlrohr sehr entgegen. Dieses erlaubt,<br />

dank seiner grossen Stabilität bei kleinem Querschnitt,<br />

seiner Elastizität und leichten Verstellbarkeit,<br />

ganz neue knappe Konstruktionen, die in keinem<br />

andern Material erreichbar sind. Seine Anwen-<br />

düng ist deshalb so wenig wie die niedrigen Schränke<br />

oder die hellen, ruhigen Tapeten eine Modesache.<br />

Alles Modische verleidet uns rasch; Mobiliar, aber<br />

auch Besteck, Tafelgeschirr, Gläser und Tischwäsche<br />

und andere Kleingeräte sind Dauerwerte,<br />

die wir nicht alle Vierteljahre wechseln- Sie sollen<br />

gar nicht auffallen, nicht anspruchsvoll sein. Denn<br />

Derselbe kombinierte Schrank, offen<br />

Zentrum des Hauses bleibt der Mensch, dem sich<br />

alle Gebrauchsdinge unterzuordnen und sich ihm<br />

durch zweckdienliche, kultivierte Formen angenehm<br />

zu machen haben. Dies lehrt die Schau «Hausrat<br />

von heute», die rein erzieherische Bedeutung hat<br />

und nicht mit Verkauf verbunden ist.<br />

IFiTBl<br />

Stützenloser Fauteuil, Mod. Embru<br />

führten Möbel ausgestellt. Sie zeigen, was das<br />

Handwerk heute technisch alles leistet. Sie greifen<br />

meistens zum Massivholz, das erfreulicherweise hell<br />

gelassen wird und sich mit schönen Masern und<br />

reinen Holztönen sehr anheimelnd präsentiert. Sie<br />

protestieren damit gegen die wieder aufkommende<br />

üble Manier, die Holzflächen mit einer «antik»<br />

wirkenden, sagen wir ruhig schmutzigen Patina zu<br />

überstreichen. Freude an den positiven Eigenschaften<br />

des Materials gehört auch zum Stolz des Handwerkers,<br />

wie er auf die Einzelanfertigung, die<br />

Stücke von wirklicher Zweckmässigkeit, nicht etwa<br />

von abwegiger, bizarrer Formgebung schafft, stolz<br />

sein darf. Leider herrschen über den Begriff des<br />

Individuellen noch recht unklare Vorstellungen.<br />

Aber es ist doch schon hier m dieser Ausstellung<br />

ein deutlicher Fortschritt zum einfachen, klaren<br />

Mobiliar gemacht worden, vielfach hat hig; die Zusammenarbeit<br />

mit dem schweizerischen Werkbund,<br />

der einigen Ausstellern gute Entwürfe vermittelte,<br />

klärend gewirkt. Dass selbst aus Stabellen, von<br />

schöpferischer Hand neu durchgeformt, praktische,<br />

bequeme Sitze werden können, sehen wir hier ganz<br />

deutlich. Einige gut konstruierte Tische, ein<br />

Schreibtisch mit eingebautem Kassenschrank, ein<br />

Toilettentisch mit verschiebbaren Platten, sind weitere,<br />

praktische, handwerklich tüchtige Leistungen.<br />

. E. Seh.<br />

Beim Weihnackts-<br />

Bereits mehren sich die Leute, die, mit Päckchen<br />

beladen, heimwärts eilen, die geschäftig<br />

den Läden entlang spazieren und zu Hause<br />

manchmal den Schlüssel hinter wohlvergrabenen<br />

Schachteln und Paketen umdrehen. Ganz<br />

reizvolle, bedruckte Papiere liegen in manchen<br />

' Schaufenstern. Viele aber haben ihre Wahl<br />

noch nicht getroffen, sind unschlüssig, oder<br />

verschieben das Kaufen bis knapp vor Weihnachten,<br />

Noch Bequemere sagen sich: Neujahr<br />

ist auch noch ein Tag zum Geben — und umklammern<br />

ihre Fünfliber im Sack; ohnedies<br />

wird gegenwärtig das Geld ein paarmal umgedreht,<br />

bevor es auf den Ladentisch fällt.<br />

An Weihnachten sind alle gern wieder Kinder,<br />

spähen aus nach Ueberraschungen, freuen<br />

sich auf das Loslösen von Goldschnüren um<br />

ihre Gaben. Aber die Frauen haben immer<br />

noch ein Vorrecht, vor allem beschenkt zu werden.<br />

Sie nehmen dies als selbstverständlich<br />

hin, oft zeigen sie weniger Dankbarkeit als<br />

Männer, die im allgemeinen oft übergangen<br />

werden.<br />

Also nun einmal die Herren voran. Was<br />

können wir ihnen schenken? Gestickte Hauskappen<br />

dürften glücklicherweise der Vergangenheit<br />

angehören, dafür sfnd Reisemützen<br />

oder Skikappen beliebter. Es dürfte wohl<br />

heute alles, was mit dem Wintersport zusammenhängt,<br />

an erster Stelle stehen. Da denken<br />

wir an wärmende Unterkleidung, an Skisocken<br />

und kräftige Sportstrümpfe, an Skianzüge<br />

und alle einzelnen Ausrüstgegenstände,<br />

wie Windjacken, Halstücher, Fäustlinge<br />

und sonstige praktische Handschuhe, aber<br />

auch an die heute vielfach aus Leichtmetall<br />

hergestellten, farbigen Skistöcke, an Skis natürlich<br />

und an die Schuhe, die Anfang und<br />

Ende jedes richtigen Sportbetriebes sind. All<br />

diese Dinge werden heute in der Schweiz hergestellt,<br />

die Kleider aus schweizerischen Stoffen.<br />

Es handelt sich dabei um Spezialgewebe<br />

von hoher Dauerhaftigkeit. Neben den eigentlich<br />

sportlichen Dingen sind es feine Unterkleider,<br />

Socken, Strumpfhalter, Herrenhemden,<br />

wovon wir die Modelle mit den Permastyffkragen<br />

und die neuen Lapellahemden erwähnen.<br />

Ferner feine Popelines und waschseidene<br />

Hemden, die sich nach der letzten Mode richten,<br />

was ja auch die gestreiften Pyjamas, die<br />

Herrenmorgenröcke und die verschiedenen Westen<br />

tun. Krawatten sind ein so beliebtes<br />

Weihnachtsgeschenk, dass wir davon gar nicht<br />

zu reden brauchen. Es gilt dies auch für<br />

waschlederne Handschuhe, für Hüte, Halstücher<br />

und Taschentücher. Stöcke, schöne<br />

Schirme, vornehme Hüte, selbst Pelzkragen<br />

und Pelzfutter oder Lederjacken gehören ebenfalls<br />

zu den dankbaren Geschenken. Von Anzügen<br />

und Mänteln dürften Hausjoppen, ferner<br />

Knickerbockeranzüge und — für die Festzeit<br />

— Gesellschaftsanzüge und elegante Paletots<br />

am meisten angebracht sein. Auch Herren lassen<br />

sich gerne Parfüms wie Seife schenken<br />

und namentlich sind sie immer bereitwillige<br />

Abnehmer für Trocken-Rasierapparate, Radios<br />

bereiten Herren wie Damen allgemein Freude.<br />

In Photogeschäften lassen sich handliche Apparate,<br />

Filme und Albums für Aufnahmen finden,<br />

die jedem Freude bereiten. Endlich denken<br />

wir an Uhren, an schöne Siegelringe mit<br />

Wappen oder Monogrammen, an silberne und<br />

goldene Bleistifte, Zigarettenetuis, wie Uhrenketten<br />

zum Abendanzug.<br />

Manche Geschenke, die schon erwähnt sind,<br />

passen auch für die Damen; sie sind ebenso<br />

eifrige Sportlerinnen, sie lieben das Radio und<br />

photographieren eifrig auf Touren und zu<br />

Hause. Es gibt ja immer eine Menge Neuheiten<br />

und Verbesserungen, die sich als Geschenke<br />

eignen. Alles, was Mode angeht, interessierte<br />

die Frauen. Mancher Wunsch wird<br />

auf Weihnachten gespart. Also neue Skianzüge,<br />

und zwar einmal einen hellfarbigen,<br />

oder ein Kostüm mit beigefarbener Hose und<br />

einer farbigen Jacke dazu. Das halbwollen«<br />

Skihemd, in Ecossais am schicksten, und Garnituren,<br />

aus Socken, gestricktem Schal und<br />

Mütze bestehend, sind aktuell. Gelegentlich<br />

darf es auch eine Windjacke sein, oder eine<br />

Jacke aus Leder, mit Lammfell gefüttert, ledergarniert.<br />

Wenn nicht zu einer Seehundjacke<br />

oder einem verkürzten Mantel aus schönen<br />

Fellen gegriffen wird, die sportlich wie für andere<br />

Zwecke passend erscheint. Gerade diesen<br />

Winter sehen wir wieder viele Trikotkleider,<br />

die adrett, praktisch und warm sind, Kostüme<br />

mit abstechenden Westen kleiden ganz ausgezeichnet<br />

wie schicke, phantasievolle Blusen, die<br />

zum Tee getragen werden. Aber die sportlich<br />

gehaltenen Trotteurhüte gehören auch dazu.<br />

Sie bestehen aus weichen Filzen in schönen<br />

Farben. Sollte es aber ein schickes Nachmittagskleid<br />

sein, dann dürfen die kleinen Phantasiehüte<br />

mit Schleierchen nicht fehlen, wie es<br />

allerlei Diademe aus Lam6 für abends gibt.<br />

Abendkleider, wie schicke Nachmittagstoiletten,<br />

rufen nach den Pelzen, nach Füchsen und Stolen<br />

aus Marder und Zobel, nach verkürzten<br />

Mänteln aus Indisch - Lamm, Buenosbreitschwanz<br />

und dem Seehund als Modepelz, auch<br />

Bisam, Nutria und natürlich Persianer und<br />

ähnliches Pelzwerk dienen hiezu. Gerne setzen<br />

wir ja auch Pelze auf schöne Wintermäntel,<br />

schon die sportlichen sehen damit ausgezeichnet<br />

aus. Mäntel in eleganten, schweren Tweeds,<br />

in Rodierstoffen und in feinen, weichen Geweben<br />

für nachmittags sind ebenfalls willkommene<br />

Gaben, wie Seidenblusen, Kostümröcke,<br />

elegante Nachmittags- und Abendkleider,<br />

Samtmäntel nicht zu vergessen. Dann sind<br />

Schuhe zu erwähnen; nicht bloss Sportschuhe,<br />

aber doch sicher Schlittschufistiefel wünschen<br />

sich viele; auch er ist heute in stumpfem, aufgehelltem<br />

Leder wie in Schwarz und Braun erhältlich.<br />

Dann haben wir zweifarbige Skistiefel,<br />

die zum Promenadeanzug gehören. Und das<br />

ganze Heer zierlicher Nachmittagsschuhe, eleganter<br />

Abendsandalen und Pumps, die gerade<br />

für die Festzeit nötig sind, wie die dazu passenden,<br />

feinen Strümpfe. Damen lassen sich<br />

gerne allerlei Kleinigkeiten schenken, wie<br />

Körbchen, schöne Teetücher, Porzellan, keramische<br />

Gegenstände. Aber auch weiche Teppiche,<br />

Kissen, Badevorlagen und anderes für<br />

den Haushalt. Hier erwähnen wir auch handgetriebene<br />

und gehämmerte Gegenstände aus<br />

Razutal, dann Silbersachen, vor allem Schalen<br />

und Besteck. Tischwäsche, elegante Bettwäsche,<br />

Taschentücher und schöne Frottiertücher<br />

interessieren die Hausfrau. Gerne<br />

setzen sich Frauen auf einen bequemen Polsterstuhl,<br />

um zu lesen und dem Radio zuzuhören.<br />

Auch dafür ist gesorgt und es gibt<br />

heute aus diesem Bereich wirklich praktische,<br />

gediegene Erzeugnisse. Mit einem derartigen<br />

Geschenk erfreuen wir auch die männlichen<br />

Hausgenossen, die es sich auf die Feiertage<br />

gerne gemütlich machen. Und wenn man etwas<br />

erkältet ist, bedient man sich zu Hause gerne<br />

des Solis-Heizkissens, Wirklich festlich sind<br />

all die echten Antiquitäten, wie getriebenes<br />

Silber, bemalte Dosen, altes Porzellan, ferner<br />

Stoffe für Kissen und Wandbehänge, dann Möbelstoffe<br />

und allerlei Kleinmöbel, Tische,<br />

Stühle samt zierlichen Kommoden, und überdies<br />

gehören alte Schränke und wuchtige<br />

Tische samt Sofas hierher.<br />

Es wäre eine famose Idee, Ihren Herrn Gemahl<br />

mit einem Bedarfsartikel für seine Winterfahrten<br />

zu überraschen, das wäre ein unerwartetes<br />

und daher sehr effektvolles Geschenk.<br />

Denken Sie z. B. an jene wärmespendenden<br />

Katzenpelz-Schuhe, die jetzt so beliebt sind,<br />

oder an eine mollige Auto-Decke und Sie


N°101 — Autotnobti-Revu, 15<br />

brauchen gar nicht viel tiefer in den Geldbeutel<br />

zu greifen, wenn Sie Ihren Gatten mit<br />

einer guten Autoheizung, Shihaltem am Wagen<br />

oder tonst einem von den vielen praktischen<br />

und notwendigen Winterausrüstungsgegenständen<br />

für das Auto erfreuen wollen, die in den<br />

Fachgeschäften für Sie bereit liegen. Das sind<br />

hervorragend praktische Angebinde von grösstem<br />

Wert. Wenn Sie dabei den leiblichen Genuss<br />

auch noch zu seinem Rechte kommen lassen,<br />

etwa mit einer Schachtel Zigaretten oder<br />

einem guten Tröpfchen für den Gaumen, dann<br />

sind Sie ein Weihnachtsengel, wie man sich<br />

ihn nicht besser wünschen kann.<br />

Wer die Wahl hat, hat meist auch die Qual.<br />

Letztere wollen wir Ihnen abnehmen, indem<br />

wir Ihnen in hübscher Ordnung die besten<br />

Ideen zu Weihnachtsgeschenken für Ihre Liebsten<br />

der Reihe nach aufzählen. Damit werden<br />

Ihnen die guten Einfälle wie am Schnürchen<br />

kommen. Als zugehörige Bezugsquellen führen<br />

wir Ihnen diejenigen Geschäfte an, die sich<br />

dem Autopublikum das ganze Jahr hindurch<br />

Neben der modernen Sachlichkeit in der Wohnkultur<br />

findet auch der wuchtige Braistschrank, wie<br />

ihn die Grossmutter in die Ehe brachte, Liebhaber.<br />

(Modell A. Giese, Zürich.)<br />

Die Weihnachtsfeier<br />

zu Ruchenstein<br />

Auch am heurigen letzten Sonntag vor dem heiligen<br />

Abend veranstalteten die Schulbehörden von<br />

Ruchenstein im Gemeindesaal eine Weihnachtsfeier<br />

mit Lichterbaum, Gesangsvorträgen, Rezitationen<br />

und Bescherungen an Armeisutekinder. Seit undenkbaren<br />

Zeiten erschienen zu dem Anlass nicht<br />

nur die Schüler, sondern ebenso freudig die Eltern,<br />

der Gemischte Chor und der Frauenverein. Ansprachen<br />

hielten alter Uebung gemäss der Gemeindeammann,<br />

der Pfarrer und die Präsidentin des<br />

Frauenvereins, die zum Abschluss der Feier überdies<br />

die Verteilung der Gaben an die Bedürftigen<br />

vornahm, alles sehr nützliche, sehr willkommene<br />

Geschenke: Hemden, Lismer, wollene Strümpfe,<br />

Schuhe mit zolldicken Holzböden, Taschentücher,<br />

Fausthandschuhe —, wer sollte sie aufzählen, die<br />

Dinge alle, die manches Augenpaar zum Aufleuchten<br />

und Schimmern brachten.<br />

Es war soweit in Ordnung, dass Brandis, der<br />

mühelos an dor Spitze seiner Klasse marschierte,<br />

,diesmal als Knecht Ruprecht auftrat. Lehrer Gloor<br />

' hatte den Einfall gehabt, ein Weihnachtsgedicht von<br />

Theodor Storm herauszuschreiben und es bei einem<br />

zufälligen Besuche auf Egg dem Schüler Peter zum<br />

Auswendiglernen aufzugeben. Auch die übrigen<br />

Vorbereitungen waren in aller Heimlichkeit vollzogen<br />

worden. Alles war auf gutem Wege, alles<br />

klappte bis ins Kleinste. O, eine Ueberraschung<br />

sollte es worden, grossartig improvisiert, über alle<br />

Nörgelei erhaben; passt auf, ihr Ruchensteiner.<br />

Der ersehnte Sonntagnachmittag war da. Als klein<br />

und gross im Gemeindesaal vollzählig versammelt<br />

war, als die Kerzen in Brand gesteckt wurden und<br />

Ruhe eintrat, pochte es draussen an die Tür, und<br />

über die Schwelle trat zum Entsetzen der Unterklässlor<br />

Knecht Ruprecht, angetan mit schwarzer<br />

Kapuzenpelerine, in struppigem Kinnbart, der an<br />

der Spitze ein wenig ins Gelbliche und Bräunliche<br />

meliert war, wie fein angerauchter Meerschaum, und<br />

mit bolzgerad abstehendem Schnurrbart, an dessen<br />

Enden mon Erdbeeren hätte aufspiessen können.<br />

Ueber seine Schulter baumelte ein grauer Sack, der<br />

Schrecken der Unfolgsamen. Gemessenen Schrittes,<br />

mit dem Knüppelstock polternd, näherte sich der<br />

Ungeschlachte dem Lichterbaum, musterte die<br />

Runde mit rollenden Augen und sprach im Landsknechtfon:<br />

«Von drauss 1 , vom Walde, komm' ich her;<br />

Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehrl<br />

Allüberall auf den Tannenspitzen<br />

Sah ich goldene Lichtlein sitzen;<br />

Und droben aus dem Himmelstor<br />

Sah mit grossen Augen das Christkind hervor.<br />

Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,<br />

Da rief's mich mit heller Stimme an:<br />

«Knecht Rr^recht,» rief es, «alter Gesell,<br />

Hebe die Beine und spute dich schnell!<br />

Die Kerzen fangen zu brennen an,<br />

Das Himmelstor ist aufgetan.„.»<br />

Knecht Ruprecht machte eine Atempause. Alles<br />

war gut gegangen bis hieher, er hatte seine Sache<br />

ausgezeichnet gemacht, namentlich die sichere Betonung<br />

hatte alle in Bann geschlagen. Peter wollte<br />

begeistert weiterfahren. Ungeschickterweise kam es<br />

gerade in diesem Augenblick zu einer kleinen Störung.<br />

Eine Frau, die wissen wollte, welchen Hexenmeister<br />

von Rezitator sie vor sich habe, bückte<br />

sich zu einem Knaben herab und fragte ihn flüsternd<br />

nach der Person des Himmelsknechtes.<br />

«Der Brandis,» wurde, ihr zur Antwort. «Der Peter<br />

Brandis ab Egg.»<br />

«Der Brandis, so? Der Uneheliche, soso, der?»<br />

O, es war durchaus keine böse Absicht dabei, es<br />

war der guten Frau nur so entfallen, sie hätte das<br />

in ehrlichem Erstaunen allzu hörbar Herausgesagte<br />

letzt wohl gern zurückgenommen. Aber es war zu<br />

spät, das Unglück war bereits geschehen. Peter<br />

hatte die Worte aufgeschnappt, sie arbeiteten und<br />

bohrten schon in ihm. Und da stand er nun mit seinem<br />

Knotenstock, in seinem ungeheuren Bartgeflecht;<br />

er stand da und schluckte an dem Gehörten;<br />

er wollte das Gedicht wieder aufnehmen, aber er<br />

stolperte über die Verse, er versuchte es von neuem,<br />

alles vergeblich, dann setzte er endgültig ab.<br />

Betretene Stille, knisternde Spannung im Raum.<br />

Der kleine, struppige Knecht Ruprecht, der mit<br />

seiner Rezitation so prächtig im Zuge gewesen<br />

wäre, lässt Stock und Sack zu Boden fallen, reisst<br />

sich die Pelerine vom Leib, schmeisst sie weg, wirft<br />

ihr Kinn- und Schnurrbart nach: «Da, da und dal —<br />

fort mit dem ganzen Plunder!» und läuft aus dem<br />

Saal.<br />

IDeihnachten<br />

Leise fallen feine Flocken<br />

Durch die stille Winternacht —<br />

Da, auf einmal läuten Glocken<br />

Wie ein jubelndes Frohlocken,<br />

Und es dröhnt und braust mit Macht.<br />

Hohe Botschaft will uns werden<br />

Aus der Kufer ehr'nem Mund:<br />

« Frieden! Frieden rings auf Erden,<br />

Allen Hirten* allen Herden<br />

Frieden auf dem Erdenrund!»<br />

Und nun jauchzt ein Kindersingen<br />

Wie erfüllt von Seligkeit,<br />

Um sich mit der Glocken Klingen<br />

Bis zum Himmel aufzuschwingen:<br />

« Freue dich, o Christenheit! »<br />

Ja, dass sich ein jeder freue,<br />

Dem die Botschaft ward gebracht!<br />

Auf dass Frieden ans gedeihe,<br />

Spend' uns deine volle Weihe,<br />

Weihnacht, hoch geweihte Nacht!<br />

Emil Hügli.<br />

Eine kleine Störung, entschuldigt schon, das kann<br />

geschehen.<br />

Der Gemeindepräsident springt in die Lücke, er<br />

setzt kaltblütig zu seiner Rede an und rettet die<br />

Ruchensteiner Weihnachtsfeier grossartig über die<br />

Verlegenheit hinweg.<br />

Aus dem Roman «Der Vater» von Otto Zinniker<br />

(Verlag A. Francke, A.-G., Bern).<br />

und auch auf die Festtage hin angelegentlich<br />

empfohlen halten, ohne Ausnahme bestbektnnt*<br />

Geschäfte mit reicher Auswahl, gleich<br />

leistungsfähig für bescheidene wie für die verwöhntesten<br />

Ansprüche. Die Liste ist ein guter<br />

Wegweiser für Ihr* Weihnachtseinkäufe:<br />

Uhrem, Bijouterien, Gold- and Sübanvarent<br />

Hafe, Zürich<br />

Carjell, Zürich<br />

Spitubarth-Grieb, ZSrlck<br />

Pelze:<br />

' Wllh. Geiger, Zarich<br />

Kuhn-Hofmann, Zürich<br />

Oetiker, Zürich<br />

Geiger & Hutter, Zürich<br />

Hcrremnod«:<br />

Fein-Kailer, Zürich<br />

Geiger & Hutter, Zürich'<br />

Herrenkonfektion!<br />

PKZ Burger-Kehl «r Co. (in allen tfross. SUdten)<br />

Konfektion Bovet, Zürich<br />

Dam«nmode:<br />

H. Brändti, Zürich<br />

Müller, zur Sommerau, Zürich<br />

Peter, Zürich<br />

Jelraoll S.A., Zürich<br />

Blumen vtrsandi<br />

Blumenhaus Panella, St. Gallen<br />

Toilettenartikel:<br />

Outdoor-Girl-Produkte (in allen guten Fachgeschäften)<br />

W. Poppitz, Baselaugst ,<br />

Schuhe und Spesialschtthes<br />

Weibel-Furter, Zürich<br />

Sport- und Autobedarfs<br />

Gennheimer, Zürich '<br />

Ferner, Güdel & Cie., Luzen<br />

Riemen- und Lederwarenfabrik A,'G., Menwken<br />

Erismann & Badertscher, Luzern<br />

Trieotagen:<br />

Gautschi-Kuhn, Zürich<br />

Montreux-Knitting, Zürich<br />

Teppiche und Leinenwaren:<br />

K. Lledl, Zürich<br />

Kunstgegenstände und Möbels<br />

Muralto Innenarchitektur, Zürich<br />

Berberich. Stilmöbel, Zürich<br />

A, Giese, Sevsrin-Rohrmöbel, Zürich<br />

China-Waren:<br />

Kunze-Rihm, Zürich<br />

Photoartikel:<br />

Fotopan, Zürich<br />

Gimmi & Cie., Zürich<br />

Radio;<br />

PhlHps Auto-Radio und Radio<br />

Musikhaus Eiber, Zürich<br />

Simon & Co., Zürich<br />

Renaud & Cie., Neuenburg<br />

Haushaltartikels<br />

Siquin-Dormann, Zürich<br />

Theodor Meyer, Bern<br />

W«lne, Spirituosen:<br />

Zried & Co., Zürich-Wollishofea<br />

Run Company Ltd., Basel<br />

Kurt Detnme, Bern<br />

Fred Navazza, Gen&ve<br />

WaHen:<br />

W. Glaser, Zürich<br />

Pharmazeutische Produkte:<br />

Dr. Wild & Cie., Basel<br />

Autobedari:<br />

Orion, Zürich<br />

Handarbeiten:<br />

«Primavera», Zürich<br />

Schönheitipflejjej<br />

Institut Dorette, Zürich<br />

Alice Sutter, Zürich<br />

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16 Automobil-Revue —<br />

9"anz<br />

die Sprache des Gebendigen<br />

Warum tanzen die Tiere?<br />

Die Tänzerin Mary Wigman wurde einmal<br />

gefragt, was eigentlich «Tanz> sei. Sie antwortete:<br />

«Tanz ist jene Aeusserung, die man<br />

nicht verhindern kann.> Eine Antwort, die man<br />

kaum wissenschaftlich nennen kann — und<br />

doch ist auch der Wissenschaft niemals eine<br />

treffendere Erklärung gegeben worden. Der<br />

Völkerkundler hat die -verschiedensten Tanzkulte<br />

studiert, der Zoologe beschrieb die anmutigen<br />

Tanzspiele der Vögel und Insekten.<br />

Warum tanzen alle Völker, alle Rassen,<br />

warum tanzen auch die Tiere?<br />

Alle die Deutungen, die man dem Tanze gab, sind<br />

zwar nicht falsch, aber doch recht ungenügend<br />

und lückenhaft. Wir finden überall Kriegstänze,<br />

Spiele des erwarteten Sieges. Einen ähnlichen Sinn<br />

haben die Jagdtänze um die erlegte Beute. Wir<br />

kennen die mannigfaltigsten Formen der religiösen<br />

Tänze: Maskentänze, die um die Gunst der<br />

Verstorbenen oder der Götter werben, Zaubertänze,<br />

mystische Tänze, in denen Dämonen herbeigelockt<br />

oder gebannt werden. In der künstlerischen<br />

Gymnastik unserer Zeit wird getanzt, um Seelisches<br />

zum Ausdruck zu bringen, und wir tanzen um<br />

des geselligen Vergnügens willen. Und endlich ist<br />

es die Liebeshoffnung und Liebeswerbung,<br />

die dem erdgebundenen Körper Flügel<br />

und Bewegung verleiht. Aber damit ist der Sinn des<br />

Tanzes noch nicht restlos erfasst. Der wirkliche<br />

Urtrieb des Tanzes hat zunächst gar keine Absicht,<br />

keinen Zweck. Der lebendige Körper erhebt<br />

sich zur bewegten Form, eben weil er lebt, weil er<br />

nicht anders kann. Der lebensvolle Augenblick<br />

treibt unseren Körper zu springender, schwingender<br />

Bewegung.<br />

Und damit begreifen wir auch jene triebhafte<br />

Bewegung, die das Tier mit dem Menschen gemeinsam<br />

hat. Der Hund, der rein aus Freude am<br />

Leben dahinrast in seinem Sausewahn, zeigt uns,<br />

was eine solche Aeusserung ist, die man nicht verhindern<br />

kann. Zum Tanze wird die Bewegung<br />

offenbar erst dann, wenn die Gebärde irgendwie<br />

einem Gesetze, einem bestimmten Rhythmus<br />

gehorcht. Der Flug der Mücke, die auf ihre Beute<br />

zueilt, ist noch kein Tanz. Aber das muntere Auf<br />

und Nieder des Mückenschwarms am Sommerabend<br />

ist Tanz. Und ein Tanz ist es auch, wenn die<br />

Männchen der Eintagsfliegen während der Dämmerung<br />

über dem Wasser im munteren Spiele tollen,<br />

während die Weibchen am Ufer sitzen, um sich nur<br />

gelegentlich zu erheben und dabei ein Männchen<br />

aus dem Reigen zu entführen. Das Durcheinander<br />

und Umeinandergaukeln der Schmetterlinge ist Bewegung<br />

des hemmungslos lebenden Körpers und<br />

durchaus nicht nur Liebesspiel. Ebenso ist das<br />

Jagen und Haschen der Vögel Freude am<br />

Sichbewegen, wie aich ihr Gesang nichts<br />

anderes ist als Lebensüberschuss. Denn der Vogel<br />

singt doch zunächst deswegen, weil es ihm gefällt,<br />

und besonders Papageien begeistern sich geradezu<br />

an ihrem ohrenbetäubenden Kreischen. Nach diesen<br />

Betrachtungen können wir auch versuchen, den<br />

Liebestanz der Vögel zu deuten. Auch er ist die Betätigung<br />

eines überschäumenden Lebensgefühls,<br />

das ja gerade zur Brunstzeit einen Höhepunkt<br />

erreicht. Der Straussenhahn spreizt seine<br />

zitternden Flügel und umtänzelt seine Braut mit<br />

komischen Schritten. Dann wirft er sich auf den<br />

Boden, schlägt die Flügel auf und nieder, reckt<br />

den Hals weit nach hinten und peitscht mit dem<br />

baumelnden Hinterkopf, laut klatschend und wie im<br />

Takt, bald die rechte, bald die linke Flanke. Allgemein<br />

bekannt ist die Balz unseres Birkhuhns<br />

und des Auerhahns. Die Präriehühner Nordamerikas<br />

versammeln sich in Gruppen zu 20 Tieren<br />

auf einer Anhöhe; einer der Hähne rennt mit gesenktem<br />

Kopfe, waagrechten Flügeln und energischem<br />

Stampfen über den Boden, wobei er ein<br />

gurgelndes Krähen ausstösst und seinen Schwanz<br />

lebhaft schüttelt. Alsbald fallen die anderen mit<br />

ein; es beginnt ein Stampfen, Trommeln, Scharren<br />

und Krähen, lauter und lauter wird der Spektakel,<br />

toller und toller das Draufloslaufen, bis sie nahezu<br />

ekstatisch durcheinanderschwirren und übereinander<br />

weghüpfen.<br />

Diese Tiere zeigen, wie die zunächst triebhaften<br />

Gebärden eines einzelnen von den anderen Tieren<br />

verstanden werden, wie die Gesten des<br />

Eintänzers die Zuschauer anstecken. Das ist dann<br />

wohl auch der Sinn der eigentlichen Werbungstänze.<br />

Die Männchen der Springspinnen<br />

zum Beispiel schaukeln von einer Seite<br />

zur anderen und halten das erste Beinpaar steif in<br />

die Höhe, dann tanzt der Freier lebhaft um die<br />

aufmerksam zuschauende Geliebte herum, die endlich<br />

an dem wilden Treiben Gefallen findet und<br />

mitmacht. Solche Werbungskünste haben manchen<br />

Forscher veranlasst, geradezu von «Bestechungsmännchen><br />

zu reden; bei den Tanzfliegen<br />

sind es die Weibchen, die den Reigen eröffnen.<br />

Von Zeit zu Zeit kommen einige Männchen<br />

mit einem Hochzeitsgeschenk in Gestalt einer eben<br />

gefangenen Mücke, die der Bräutigam vorsichtig<br />

mit seinen Mittelbeinen festhält und seinem auserwählten<br />

Weibe darbietet. Dieses Verführungsmanöver<br />

ist um so wunderbarer, als die pflanzen- •<br />

saftsaugenden Männchen für sich niemals tierische<br />

Nahrung holen! Die männlichen Schimpansen<br />

stampfen mit den Beinen und schlagen mit der<br />

fl.achen Hand rhythmisch auf den Boden. Das zuerst<br />

weniger tanzlustige Weibchen dreht sich dann<br />

um seine eigene Körperachse und nimmt an dem<br />

«Schuhplattl-Klatschen» teil. Fische, Molche, Schlangen<br />

schmiegen sich zärtlich aneinander, jagen und<br />

peitschen sich mit den Schwänzen.<br />

Manche Ameisen Südamerikas stürzen, wenn sie<br />

irgendeine Bedrängnis bemerkt haben, eilig zu<br />

ihren Gefährten, rennen mit geöffneten Kiefern äusserst<br />

erregt* in Spirallinien umher, richten ihren<br />

Hinterleib in die Höhe und stecken mit ihrem Tun<br />

alle Insassen des Baues an, bis der ganze Ameisenstaat<br />

alarmiert ist. Anders aber ist ihr Gebaren,<br />

,wenn sie eine Futterstelle entdeckt haben.<br />

Da läuft das Tier ruckweise mit zuckenden Bewegungen<br />

durch den Stock, stösst alle Genossen heftig<br />

an, die gleich die steppenden Schritte mitmachen<br />

,, und so das ganze Nest in Aufregung versetzen.<br />

- Hierauf ziehen alle aus, um nach dem Futter zu<br />

Bei manchen Insekten haben wir in den suchen. Zu dieser «Tanzsprache» gesellt sich dann<br />

letzten Jahren Tänze kennengelernt, die alsnoch eine «Tastsprache», indem sich die Tiere mit<br />

Verständigungsmittel bezeichnet werden können.<br />

Hier ist es nicht die Liebe, die zum Tanze begeistert,<br />

sondern Hunger und Lebensgefahr.<br />

ihren Fühlern beträllern; sie telegraphieren sozu-<br />

: sagen.<br />

Das Erstaunlichste aber hat neuerdings der Münchener<br />

Zoologe Professor Frisch auf dem Film<br />

festgehalten: die Tanzsprache bei den Bienen.<br />

Auch hier verkündet eine Biene durch einen Tanz,<br />

dass sie Nahrung gefunden hat. Mit trippelnden,<br />

schnellen Schritten dreht sich das Tierchen auf einer<br />

Stelle im engen Kreise bald rechts, bald links herum,<br />

Vreneh beim Güezibacken.<br />

(Victoria Photo)<br />

inmitten der anderen Bienen. Diese nehmen bald<br />

an diesem Rundtanz teil, indem sie ihre vorgestreckten<br />

Fühler an den Hinterleib der Vortänzerin anschmiegen.<br />

Alle Schwenkungen werden eifrig mitgemacht,<br />

so dass die Tänzerin bei ihren Bewegungen<br />

gleichsam einen Schwanz von Bienen hinter<br />

sich herführt. Dieser Tanz wird aber nur dann ausgeführt,<br />

wenn Blütenhonig in grossen Mengen entdeckt<br />

worden ist, also meistens nur am Morgen,<br />

weil da die Honigbehälter der Blumen noch voller<br />

Nektar sind. Ausser diesem Rundtanz gibt es noch<br />

einen anderen Tanz im Bienenstock. Er wird von<br />

den Pollensammlerinnen ausgeführt, wenn die Blumen<br />

der Umgebung reichlichen Blütenstaub liefern.<br />

Denn auch diesen brauchen die Bienen zur Nahrung.<br />

Da wird emsig in Form einer kleinen «8»<br />

herumgewirbelt, am auffallendsten aber ist hierbei<br />

die eigentümliche Schwänzelbewegung des Hinterleibs.<br />

«Schwänzeltanz» heisst diese Mitteilung im<br />

Gegensatz zum «Rundtanz» der Nektarsammler.<br />

Jeder neue Einblick in das Staatsgetriebe dieser<br />

Insekten ist reizvoll, diese Tanzsprache ist aber<br />

wohl das Anmutigste, was wir in der letzten Zeit<br />

von den Bienen erfahren haben. Dr. PTMarburg.<br />

Tanz der Schneegänse.<br />

GASTRONOMISCHE WINKE<br />

Wann und wie sollen Weine<br />

serviert werden?<br />

Rotweine werden am vorteilhaftesten in Zimmertemperatur<br />

serviert. Alte rote Flaschenweine sind<br />

wenigstens 24 Stunden vor dem Konsum im erwärmten<br />

Zimmer aufzustellen. Bei starkem Depot<br />

in der Flasche soll der Wein vorsichtig in eine<br />

erwärmte Karaffe umgefüllt werden.<br />

Weissweine, namentlich Bordeaux, sind sehr<br />

kalt, aber nicht « frappe » zu servieren. Nur Champagnerweine<br />

sollen « frappö » sein.<br />

Zu langes Lagern im Kühlschrank kann jeden<br />

Weisswein trüben, allerdings ohne den Geschmack<br />

zu beeinflussen. Leichte Weine sollen zuerst, nachher<br />

erst die schweren, vollen Ro.wiine serviert werden.<br />

Trockene Champagner sollen am Anfang, halbsüsse<br />

und süsse Champagner am Schlüsse der<br />

Mahlzeit offeriert werden.<br />

Zum Fisch: Neuenburger, Waadtländer, Bielerseeweine,<br />

Barsac, Chablis, Rheinwein oder Moselwein<br />

(kalt).<br />

Zu Entröes: Maienfelder, Jetstätter, Churer<br />

Döle, Leichte Bordeaux (in Zimmertemperatur).<br />

Zu Braten: Hallauer, Döle, Bordeaux, Velüiner<br />

und Tiroler (in Zimmertemperatur).<br />

Zu Wildbret: Feine, alte Döle und Burgunder<br />

(in Zimmertemperatur).<br />

Zu süssen Platten: Fendant, Sauteroes (kalt)<br />

und Champagner.<br />

Zu Mehlspeisen: Madere (kalt).<br />

Zum Käse: Nach Geschmack weisse oder rote,<br />

auch Porto.<br />

Zu den Früchten: Tokayer, Malaga, Sherry,<br />

Moscato passito (in Zimmertemperatur).<br />

Zum Kaffee: Kirsch, Zuger oder Baselbieter.<br />

Cognac, Cointreau, Cordial Medoc, Marc (in Zimmertemperatur).<br />

Zu kalten Platten: Weisse Schweizerweine<br />

(kalt) namentlich Neuchätel.<br />

Flaschenweine sind liegend aufzubewahren!<br />

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Di. abend 17. Dez. 8 Uhr: DI« trsti Ltglon.<br />

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Fr. abend 20. Dez. 8 Uhr: Ein Sommernachtstraum,<br />

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von Felix Mendelssohn-Bartholdy.<br />

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So. nachm. 22. Dez. 3 Uhr: Ein Sommtrnachtstraum.<br />

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Automobil-Revue — N" 101<br />

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Das gab es früher nicht: gemeinsame, stufenweise,<br />

richtige Erlernung des Skisportes. Jeder war sich<br />

selbst überlassen, es gab keine technischen Winke,<br />

keine Lehrbücher, keine Trainer. Es gab nur primitive<br />

Skier mit schlechtsitzenden Bindungen und<br />

einen plumpen langen Stock, auf den man sich<br />

stützte, um nicht hinzufallen, und den man wie ein<br />

Steuerruder nachschleppte. Aber es gab schon<br />

immer herrlichen, weissen Schnee und weite, wellige<br />

Hänge, die er bedeckte und über die man in seligem<br />

Schwung hinuntergleiten konnte, wie in einem<br />

Wunschtraum.<br />

Dieser Wunschtraum griff um sich, er wurde Gemeingut<br />

der Massen, aber nicht allgemeine Erfüllung,<br />

denn lange nicht jeder, der auf Skiern stand,<br />

war ein guter Skiläufer. Die Skilauftechnik machte<br />

Fortschritte, und je raffinierter sie wurde, um so<br />

weiter blieben die Massen, die es den Assen des<br />

Skilaufs gerne gleichgetan hätten, hinter der Erfüllung<br />

dieses Traumes zurück. So war der Skilauf<br />

lange Zeit ein Reservat der Begabten und jener, die<br />

Zeit und Geld hatten, es unter kostspieligen Umständen<br />

zu erlernen: das Skilaufen war eine Angelegenheit<br />

der Professioneis geworden.<br />

Aber das war nicht der Weg, den der Skilauf<br />

nehmen musste, um ein Volkssport zu werden. Die<br />

Sehnsucht des Volkes, das aus den Niederungen<br />

nach der Höhe drängt, ging auch im Skilauf dahin,<br />

wo die Koryphäen des Skisports auf einsamer Höhe<br />

ihre Schwünge ausführten. Da setzte der Nachahmungstrieb<br />

ein, die Amateure bestrebten sich, es<br />

den Wägsten gleich'zutun, die auf den Siegerlisten<br />

der grossen Rennen prangten. Und das wurde, sehr<br />

oft, etwas Halbes. Es fehlte weder am Willen, noch<br />

am Können; es fehlte an der Kenntnis der Technik<br />

des Skilaufes, die sich in den letzten Jahren so viel<br />

verändert und verfeinert hatte. Leute, die bis anhin<br />

schlecht und recht skigelaufen waren, kamen da<br />

auf einmal nicht mehr mit. Ihnen fehlten die neuen<br />

Laufelemente, die das Ergebnis einer langen Reihe<br />

von Erfahrungen im internationalen Skisport sind.<br />

Die Folge wiederum war — das werden uns Hunderte<br />

von Amateurläufern bestätigen — das Aufkommen<br />

eines gewissen Minderwertigkeitsgefühls<br />

in der Brust des wackern, aber nicht durchgeschulten<br />

Skifahrers, der entweder noch die alte Schule in<br />

den Gliedern hatte, oder aber systemlos zu*lernen<br />

anfing. Der Amateur kam tatsächlich nicht mehr<br />

weiter/er war mit-seinem Latein: zu Ende, weil ihm<br />

niemand weiterhalf.<br />

Diese "Periode der Stagnation ist jetzt vorbei, die<br />

Hindernisse, die sich der Entwicklung des Amateur-<br />

Skisports notwendigerweise entgegenstellten und<br />

dem Begriff «Volks-Skilauf> einen Schimmer von<br />

Lächerlichkeit zu geben drohten, wurden auf s.ehr<br />

einfache und sehr wirkungsvolle Art beseitigt: man<br />

schuf die schweizerische Einheitsskischule.<br />

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Erfolg diese praktische Einführung in die<br />

Skilauftechnik bei uns gehabt hat; doch gerade<br />

dieser schier unfassbare Erfolg beweist die tiefe<br />

und grosse in den Massen schlummernde Sehnsucht,<br />

den Skisport zu erlernen! Man höre nur<br />

die Zahlen des Winters 1934/35: — 181,25T Schüler<br />

haben innerhalb von fünf Monaten in 61 Skischulen<br />

Halbtagslektionen genommen. Davon entfielen auf<br />

den Dezember in 55 Schulen 29,542 Schüler, auf den<br />

Januar in 61 Schulen 63,476, auf den Februar in 54<br />

Schulen 60,457 Schüler. Sind das nicht grossartige<br />

Zahlen? Sagen die uns nicht mehr als alle Vorträge<br />

über die Materie? Wenn man die Augen schliesst<br />

und sich vorstellt, was das heisst: 181,251 Schüler<br />

lund Schülerinnen) haben auf allen Skiplätzen der<br />

Schweiz gründlichen Unterricht im Skilaufen genommen<br />

unter der Anleitung von Lehrern, deren Tüchtigkeit<br />

und Können unbestritten sind. Ist das nicht, als<br />

wäre der Wunschtraum der Massen, es den Besten<br />

gleichtun zu können, irgendwie in Erfüllung gegangen?<br />

Fort mit dem Minderwertigkeitsgefühl! Jeder Amateur<br />

kann es heute- so weit bringen, dass er sich<br />

nicht zu schämen braucht, wenn er mit besser Geübten<br />

ins weisse Paradies des Winters hinauszieht.<br />

Was hätten unsere Vorfahren, unsere Eltern darum<br />

gegeben, wenn man ihnen eine solche Leiter hingehalten<br />

hätte, um in die himmlische Höhe des<br />

wahren Skisportes steigen zu können. Gewiss, man<br />

wird sich vor der Ueberschätzung alles sportlichen<br />

Könnens hüten müssen und nicht in den Fehler verfallen,<br />

den tüchtigen Skiläufer ohne weiteres mit<br />

einem lebenstüchtigen Menschen zu identifizieren.<br />

Der Skilauf will ja eine Hilfe im Kampf ums Dasein,<br />

ein praktischer Ausgleich für die sitzende Tätigkeit<br />

der Hunderttausende sein, die ihr Brot verdienen.<br />

Und da kaum ein anderer Sport, wie der Skilauf,<br />

dazu geeignet ist, diese Hilfe und diesen Ausgleich<br />

zu bringen, ihn vor allem der breiten Masse des<br />

Volkes zu vermitteln, daher ist die auf einheitlicher<br />

Technik aufgebaute schweizerische Skischule eine<br />

so segensreiche Institution. .,, »<br />

Nicht allen wird dabei bewusst, dass diese Insth.<br />

tution noch eine andere, ebenfalls wertvolle-Seiti<br />

hat. Von den zuständigen Stellen ist mit Genugtuung<br />

konstatiert worden, dass die Inbetriebnahme<br />

von .über j60 Skjschulen einen «durchschlagenden<br />

Einfluss auf > cjie •, Belebung der Wintersportsaison<br />

ausgeübt hat!> So konnte die Bewegung der<br />

Schweizer Einheitsskischule zum wesentlichen Inhalt<br />

der schweizerischen Winter-Propaganda gemacht<br />

werden, deren Ruf nicht verhallte, sondern zum Teil<br />

sehr erfreuliche Winterfrequenzen nach sich zog.<br />

Was dies heute, in einer Zeit grösster wirtschaftlicher<br />

Bedrängung unserer Hotellerie bedeutet,<br />

braucht nicht erst erklärt zu werden.<br />

22. Rigi-Kaltbad Skirennen (Wanderpreis der<br />

Arth-Rigi-Bahn)<br />

22. Montana-Vermala Gäste-Skirennen<br />

22. ev. 26. Oberibetg Lauchernstöckli-Abfahrtsrennen<br />

(S. C. O. Wanderpreis)<br />

23.—26. Engelberg Internationales Curlingtumier<br />

24. Lavsanne Weihnachtskonzert des Gemischten<br />

Chors Lutry und Ribaupierre-<br />

Orchester<br />

24. Murren Offizielles Trainingslager des<br />

Schweiz. Akadem. Skiklubs<br />

24. Engelberg Mittemachtsxnesse in der Klosterkirche<br />

28. " Wengen Weihnachts-Sprungkonkurrenz<br />

(Jungfrauschanze)<br />

2S./26. u. 27. St. Moritz<br />

W% MT'^Ä<br />

KomnfTende Ereignisse:<br />

Dezember:<br />

St. Moritz Hockey Trophy-Wettspiele<br />

(Eisstadion)<br />

28. 'Gstaad Skisprungkonkurrenz (Mattenschanze)<br />

28. Caux s/Montreux Internat. Skirennen Paccot-Caux-<br />

Glion<br />

26. Davos Internat. Eishockeymatch<br />

26. Andermatt Slalomlauf<br />

26. St. Moritz Weihnachtssprungkonkurreiuran<br />

der Olympiaschanze<br />

26. Zerxnatt £ishockeymatch<br />

26. Unterwasser Ski-Sprungkonkurrens<br />

(Säntisschanze)<br />

t<br />

26.—l.Jan. Kandersteg EishockeyrWattspielwoche .<br />

26.—2."Jan. Champery Eishockey-Woche, unter Mitwir-;<br />

fcung ausländ.'Mannschaften<br />

27. > Adelboden Slalom-Rennen des Sillern Gäste-<br />

~ •. clubs ; und « Gurtner-Jossi *- <<br />

Wanderbecher<br />

27.—31.";. Davos Internat. Eishockeyturnier<br />

27. " Celerina Eisschaulaufen<br />

27./28. Silvaplana Wintersportfest: Ski- und<br />

Schlittelkonkurrenzen<br />

28. Flims-Waldhaus Skisprungkonkurrenz<br />

(Selvaschanze)<br />

28. Moniana-Vermala Bobsleighrennen<br />

28. Engelberg Abfahrtsrennen<br />

29. SaaB-Fee Skisprungkonkurrenz<br />

29. Caux s/Montreux Bobsleighrennen Cauz-Glion<br />

29. Adelboden Eishockey-Match Akademiker<br />

Zürich/E. H. C. Adelboden<br />

29. Gstaad Skilanglauf u. Abfahrtsrennen<br />

Mittagessen'wie noch nie!<br />

29. Samaden<br />

29. Ändermatt<br />

29. Klosters<br />

29. Pontresina<br />

29. Leukerbad<br />

30. Caux s/Montreux<br />

30. > , Zermatt .<br />

30. Davos<br />

30. Wengen<br />

30. Rigi-Kaltbad<br />

31.—I.Jan. Äirolo<br />

31. Arosa<br />

31. Flims-Waldhaus<br />

31. Wengen<br />

31. Genf<br />

31. ' Grindelvrald<br />

31. Morgins<br />

jüms<br />

\^F<br />

'<br />

Photo Blau St. Morra.<br />

Gästerennen der Schwei*. Skischule<br />

Samaden<br />

Langlauf und Sprunglauf<br />

Skisprungkonkurrenz<br />

Grosse Skisprungkonkurxenz<br />

Kunsteisläufen<br />

Eishockeymatch Cambridge/<br />

Eskimo Caux<br />

Abfahrtsrennen von Blauherd<br />

Skisprungkonkurrenz<br />

Eishockeytumier<br />

Gäste-Skirennen<br />

Skimeisterschaften und Sprungkonkurrenzen<br />

Sylvester-Skisprunglauf<br />

Sylvester-Slalom<br />

Kunstlaufkonkurrenz<br />

Fest der Restauration<br />

Altjahrs-Skisprungkonkurrenz<br />

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IV. Blatt<br />

Automobil-Revue<br />

Mit dein Auto<br />

in den Skiwinter<br />

Strosse hören allmählich auf, die Wehrsteine an der<br />

Böschung tragen immer höhere Mützen, die Tannen<br />

am Waldrand lassen die Aeste immer ergebener<br />

hängen, je tiefer die weiche Schneelast wird. Der<br />

Lampenschein aus den niedrigen Fensterreihen der<br />

Bauernhäuser scheint ganz rot, denn selbst in der<br />

Dämmerung hat der Schnee etwas von seiner<br />

silbrigen Bläue.<br />

Hie und da kommen wir an einem Bahnhof vorbei,<br />

an dem ein Wald von Brettern mit den dazugehörigen<br />

Skifahrern steht und vielleicht sehen wir<br />

einmal im Vorbeifahren an einer Station den<br />

Sturmangriff auf die Eisenbahnwagen, und dann<br />

erfüllt uns eine warme Zuneigung und Dankbarkeit<br />

zu unserem Auto.<br />

Wir fahren zwar immer noch in der Unterwelt, in<br />

welche die winterliche Dauerwolkenschicht die<br />

Städte und das flache Land hinabstösst. In der Stadt<br />

täuscht wohl der Glanz der künstlichen Beleuchtung<br />

darüber hinweg, dass wir im Winter während<br />

Wochen als bleiche Schatten in einem Hades leben,<br />

der weder, Sonnenschein noch Sternenschimmer<br />

kennt. Doch jetzt, wo wir auf wohlangelegten<br />

Kurven stetig steigend die Wolkenschicht erreicht<br />

haben, die wir von nun an nachbarlich nur noch<br />

Nebel nennen, erschrecken wir ob dem Gedanken,<br />

dass wir ohne den Wintersport wochenlang durch<br />

eine Hunderte von Metern dicke Schicht vom<br />

lebenspendenden Licht der Sonne getrennt leben<br />

müssten. Der dichte, trügerische Nebel schluckt<br />

unser Scheinwerferlicht gierig, so dass wir in einem<br />

ungewohnt gemütlichen Tempo zu fahren vorziehen.<br />

Da werden auf einmal die Scheinwerferstrahlen<br />

immer gelblicher und schwächer, zuletzt scheinen<br />

sie rötlich verlöschen zu wollen, so sehr ist der<br />

Nebel schon erfüllt von der. Bläue des Himmels, die<br />

über ihm strahlt. Nach einer Kurve erscheint plötzlich<br />

hinter einer Tanne milchig weiss und matt wie<br />

der Mond an einem feuchten Herbsttag die Sonne.<br />

Und je weiter wir unter dem leisen Summen des<br />

Motors, den ausholenden Schleifen der Bergstrasse<br />

folgen, je höher wir steigen, desto heller wird die<br />

weisse Scheibe, und obwohl wir noch im Nebel<br />

fahren, beginnt unser Wagen immer deutlicher auf<br />

die wundervoll weiche Strassenböschung seinen<br />

Schatten zu werfen.<br />

Nr. 101<br />

BERN, 17. Dezember <strong>1935</strong><br />

Und überraschend sehen wir über uns einen<br />

Flecken unglaubwürdig blauen Himmels, doch schon<br />

weht der leichte Wind wieder einen Nebelfetzen<br />

darüber. Während wir auf gerader Strecke rascher<br />

bergwärts fahren, beginnt plötzlich der Lack der<br />

Kühlerhaube zu schimmern, die Nickelbeschläge<br />

glänzen hell auf und die kleine Schweizerfahne<br />

vorn am Wagen brennt plötzlich im feurigsten Rot.<br />

Ein Himmel von unsagbarer Bläue und das Glitzern<br />

einer weissgoldenen Landschaft zwingen uns vor<br />

Ueberhelle zum Blinzeln. Zwischen den zitternden<br />

Wimpern hindurch staunen wir auf die blendende<br />

Pracht. Als feiner, himmelblauer Schatten läuft hie<br />

und da eine Spur über die weich gewölbten Hügel,<br />

lautlos wogt dahinter das Nebelmeer, aus dem<br />

ein ferner, schöngeformter Berg aufsteigt, auf dessen<br />

Höhe die Fenster einer fernen Alphütte glitzern.<br />

Wir sind mittlerweile ausgestiegen und atmen die<br />

lichterfüllte, klare Luft, wir greifen wie Kinder in den<br />

blühenden Schnee, auf dem über Nacht Millionen<br />

von feinen, aufrechtstehenden Kristallen gewachsen<br />

sind, in deren Schnittflächen die Sonne mit allen<br />

Farben spielt. Wir streifen mit der Hand über<br />

Zweige, die sich auf der einen Seite sorgfältig mit<br />

Rauhreif geschmückt haben. Im Museum des Kreml<br />

zeigt man den Besuchern das Prunkstück einer<br />

Hochzeitsrobe, ich glaube der Zarin Katharina.<br />

Das ganze Kleid ist aus feinster Atlasseide gewirkt<br />

und über und über besetzt mit kleinen Perlen und<br />

unregelmässig geschliffenen Diamanten. Es ist<br />

wohl das fürstlichste Festkleid, welches jemals geschaffen<br />

wurde, und verdient die Bewunderung<br />

nicht nur jener Amerikaner, welche nach Moskau<br />

reisen, um Spazierstöcke und Trinkgläser des armen<br />

Nikolaj zu kaufen. Doch ein einziger Zweig voll<br />

Rauhreif im Lichte der Wintersonne unserer Berge<br />

lässt jene Pracht blind und matt erscheinen.<br />

In dem Tal, in dem wir nun angelangt sind, hat es,<br />

wie uns das Eintauchen eines Skistockes belehrt, gut<br />

einen halben Meter Schnee. Für unsere Künste<br />

würde das eigentlich genügen, das letzte Mal<br />

haben wir auch wirklich unseren Wagen neben jene<br />

Scheune gestellt, unsere Sportrequisiten ausgepackt<br />

und uns gegenseitig tapfer an den umliegenden<br />

Hängen vorgemacht, wie man den Telemark und<br />

Vor wenigen Jahren noch sah man den einzigen<br />

Vorteil des winterlichen Automobilfahrens darin,<br />

dass man ohne dem kalten Regen und dem schmutzig<br />

schmelzenden Stadtschnee ausgesetzt zu sein,<br />

Theater, Konzerte und Feste besuchen konnte.<br />

Heute aber gehört dem Automobil die unbedingte<br />

Zuneigung aller Lebenskünstler aus einem ganz<br />

anderen Grunde.<br />

Das Automobil hat dem Städter den Skiwinter<br />

erobert. Die kostbaren Mussezeiten, kurze Sonntage<br />

und ausgiebigere Wochenende können mit<br />

dem eigenen Wagen am besten ausgenützt werden,<br />

mit ihm findet man die Sonne an düsteren<br />

Wintertagen, seit die Strossen bis in unsere höchsten<br />

Kurorte schneefrei gehalten werden. Selten<br />

kommt der Vorteil des eigenen Wagens besser zur<br />

Geltung als auf der Wintersportfahrt, denn selten<br />

hat man mehr Dinge mitzuschleppen als wenn man<br />

Skifahren geht. Da sind einmal die Bretter selbst,<br />

für die es heute so bequeme Befestigungseinrichtungen<br />

gibt. Dann kommen die zahllosen Jacken,<br />

Mützen, bunten Echarpen und die wohlkomponierten<br />

Fresspakete, welche man zu seiner und seiner<br />

Freunde Augen- und- Magenweide mitnimmt. Es<br />

kommen dazu noch all die vielen Kleinigkeiten,<br />

die Thermosflaschen und der Teekocher, die Felle<br />

und das Skiwachs, die Sonnenbrillen, die Photoapparate,<br />

die Oele und Cremen, alles Dinge,<br />

welche einen Rucksack unförmig und schwer machen,<br />

im Wagen aber mühelos verstauf werden<br />

können. Natürlich wird ein Teil dieser Sachen später<br />

im Rucksack uns begleiten, aber gerade die<br />

voluminösesten, die warmen Reservekleider für den<br />

Abend, die Wäsche zum Wechseln, und was dergleichen<br />

Zeug ist, können im Wagen gelassen werden.<br />

Wenn Sie zu den Tapferen gehören, denen der<br />

Entgelt des Himmels in Form eines höheren Genusses<br />

sicher ist, zu den Tapferen nämlich, die früh<br />

aufzustehen über sich bringen, dann werden Sie losfahren,<br />

wenn die Stadt noch im Dunkeln liegt und<br />

die Strossen noch einsam sind, wenn noch nicht vor<br />

jeder Bahnbarriere ganze Schlangen von Wagen<br />

warten. Nachdem sich Ihre Begleiterin beruhigt<br />

haben wird, dass Sie nun doch irgendeine Kleinigkeit<br />

vergessen haben, was ja bekanntlich auch den<br />

Allerklügsten passiert, wenn dann die Strassenlaternen<br />

immer spärlicher und der Abstand von Dorf zu<br />

Dorf immer grösser wird, dann versäumen Sie es<br />

bitte nicht, in diesem Augenblick schon Ihre Sinne<br />

genussbereit zu halten. Es gehört nämlich für<br />

offene Augen zum ganz Schönen, durch immer<br />

tiefer verschneite Dörfer und Wälder der Höhe zuzufahren.<br />

Die dunklen Schmutzstreifen auf der<br />

AufO-Ski Öring ZU Viert.<br />

(Photo Blau, St. Moritz.)<br />

S an tis-Sch webebahn<br />

Modernste und kühnste Schwebebahn.<br />

Erschliesst ein überwältigendes Alpenpanorama.<br />

Licht, Sonne und Wärme im<br />

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20 Äutomobil-Be-nie — N° 101<br />

später, auf abgefahrener Piste, den Christiania nicht<br />

machen soll. Doch diesmal sind wir so früh von zu<br />

Hause weggefahren, dass wir an der Talstation der<br />

Wintersportbahn, die sich im Hintergrund des Tales<br />

befindet, ankommen werden, bevor die ersten Sportzüge<br />

aus der Stadt dort eintreffen; wir können so<br />

ohne Gedränge uns von der Seilbahn noch weitere<br />

600 Meter sonnenwärts heben lassen.<br />

Im Schütze einer rechtzeitig requirierten Alphütte,<br />

an die dunkelbraune Schindelwand gelehnt<br />

oder auf einer ganz zart nach Schafwolle riechenden<br />

Bank können wir ein winterliches Sonnenbadeleben<br />

führen und uns so mit der vielfach erprobten,<br />

persönlichen Schmiertechnik jene neiderregende<br />

Sonnenbräune erwerben, die uns über eine graue<br />

Woche hinweg bis zum nächsten Weekend trösten<br />

wird. Mit einem Hunger, der die Millionen des<br />

streng diätlebenden Mr. Rockefeller voll aufwiegt,<br />

wird dann ein Picknick gefeiert.<br />

Wenn dann am späten Nachmittag vor lauter<br />

Sonnenschein die Schneelast auf dem Hüttendach<br />

sachte zu tropfen beginnt und auf den Hängen<br />

trotzdem noch Pulverschnee in festlichen Fahnen<br />

hinter unseren Schwüngen herweht, dann haben<br />

wir als berauschendes Dessert erst noch die Abfahrt<br />

vor uns. Zum Glück sind wir so weit in die Höhe gestiegen!<br />

Die Bergstation der Seilbahn liegt wie<br />

ein Spielzeug am Rande der Kuppe tief unter uns,<br />

lind von allen Seiten streben Punkte darauf zu. Zuerst<br />

werden wir in langen Zügen die weiten Hänge<br />

und die sanften Mulden auskosten, dann die enge<br />

und um diese Zeit schon reichlich abgefahrene<br />

Waldschneise mehr oder weniger heldenhaft durchrutschen,<br />

in weitausholenden Kehren dann zweimal<br />

unter den Brückenbogen der Bergbahn hindurch den<br />

Talboden erreichen. Dort wartet unser, mit trockenen<br />

Wollsachen und reichlich Platz, der Wagen.<br />

Wieder steht, wenn wir vorbeifahren, ein Wald<br />

von Skiern am Bahnhof, und eben wird ein ganzer<br />

Zug der Schmalspurbahn mit lautem Hallo gestürmt.<br />

Im nächsten Dorf, noch über der Nebelgrenze,<br />

wissen wir einen gemütlichen Landgasthof, in der<br />

nussbaumgetäferten Stube essen wir etwas Warmes.<br />

Das ganze Tal liegt im blauen Schatten, noch einmal<br />

aber grüssen wir die Sonne, doch diesmal die<br />

Sommersonne, die uns aus ihrem Meisterstück, dem<br />

fröhlichen, helfschimmernden Wein entgegenblinkt.<br />

Später taucht dann unser Wagen wie ein Unterseeboot<br />

wieder in das Nebelmeer, und wenn wir<br />

aus der Dunkelheit uns wieder der künstlichen Lichtwelt<br />

der Stadt nähern, dann beschliessen wir, das<br />

nächstemal am Samstag schon wegzufahren.<br />

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Geschichte vom Bild und von<br />

den Tieren<br />

Von G. Spervogel.<br />

«Bitte,» sagt Anton, «Grossväterchen, erzähle.»<br />

«Ach,» sagt Grossvater, «bin ein alter Mann,<br />

weiss. schon nichts mehr.»<br />

«Wirst schon noch etwas wissen,» sagt Anton.<br />

«Nein,» sagt der Grossvater, «ich habe es vergessen.<br />

Alles habe ich vergessen, Anton.»<br />

Der Junge sitzt still neben dem Grossvater auf<br />

der Bank. Die Herdglut knistert. Die Kuh Anna<br />

schnauft.<br />

«Geh ans Fenster, Anton,» sagt der alte Mann,<br />

«Sage, was du siehst.»<br />

Das Fenster ist zugefroren. Der Wind wirft<br />

klispernde Eiskörner dagegen. Anton haucht ein<br />

Loch in das Eis. «Ich sehe,» sagt Anton, «das<br />

Dorf.»<br />

«Das Dorf,» sagt der Grossvater undjiickt.<br />

«Den Fluss.»<br />

«Ja, den Fluss.»<br />

«Das Bergufer.»<br />

«Ja, das Bergufer. Was siehst du am Bergufer?»<br />

«Ein Dorf. Und ... noch eins. Und ... und<br />

den Wald. Ja, den Wald. Und... und den hohen<br />

Berg.»<br />

«Ja, den hohen Berg. Steht ein Kreuz auf dem<br />

hohen Berg?» ,<br />

«Kann es nicht sehen, Grossvater, aber da steht<br />

gewiss ein Kreuz.»<br />

«Ein schönes Kreuz,» sagt der Grossvater und<br />

nickt.<br />

«Und?» fragt Anton.<br />

«Nichts und. Ein Kreuz.»<br />

Anton schweigt.<br />

«Ist kalt heute, ja?»<br />

«Sehr kalt,» erwidert der Junge.<br />

«Ach,» sagt der Grossvater, «kalt sagt er. Ist<br />

bald ein Mann und sagt kalt. Als ich so klein war<br />

wie du, da war es kalt. Je, je. Das war eine Kälte.»<br />

«Und?» fragt Anton.<br />

«Nichts und,» knurrt der Grossvater. Die Körner<br />

klispern an die Scheiben. «Das war eine Kälte,»<br />

wiederholte er. «Vögel fielen herab. Bäume zersprangen.<br />

In dem ganzen Flusse gab es kein<br />

Tröpfchen Wasser, nicht eines. Bis auf den Grund<br />

war der Fluss gefroren.»<br />

Bis auf den Grund, denkt der Junge, oha, muss<br />

das kalt gewesen sein.<br />

«Hast du das Kreuz gesehen?» Natürlich hast<br />

du es gesehen. Ist es ein altes Kreuz?»<br />

«Hrrimjaha,» macht Anton, «ziemlich alt.»<br />

«Ach,» sagt der Grossvater, «ziemlich alt,»<br />

sagt er. Neu ist es. Das alte ist längst fort. Es ist<br />

ein neues, das da steht. Ganz neu. Leg Holz nach,<br />

Anton.» Der Junge legt Scheite ins Feuer. Das<br />

Harz zischt. Es knistert und knallt. «Es war in<br />

dem kalten Winter,» fährt der Alte fort, «in dem<br />

Winter war es. Vor Weihnachten begann die<br />

Kälte. Es gab vielen Schnee. Und Wölfe, Hirsche,<br />

natürlich auch Hirsche. Hasen, Rehe und Kaninchen.<br />

Eichhörnchen. Marder. Auch Wildschweine.<br />

Sie alle kamen mit der Kälte hervor<br />

und suchten die Nähe der Dörfer. Am heiligen<br />

Abend war es, ja. Am Tage vor dem Weihnachtsfest.<br />

Dein Urgrossvater, mein Vater also,<br />

und ich, wir waren an diesem Tage fortgefahren.<br />

Mit dem Schlitten. Zum Markt. Mussten früh<br />

zurück sein. Wegen der Wölfe. Kamen am<br />

Kreuz vorbei, grüssten das Kreuz und kamen heim.<br />

Kamen heim. Ja. Der nächste Tag war der Weihnachtstag.<br />

Die Bäuerin vom Nachbarhof kam gelaufen.<br />

Das Kreuz ist fort, sagte sie. Ja, das Kreuz<br />

war fort. Das Kreuz und der Heiland daran, beide<br />

fort. Dein Urgrossvater, mein Vater also, und ich,<br />

wir nahmen den Schlitten und fuhren dorthin. Wir<br />

haben den Platz gesehen. Es war fort. Ein Stumpf<br />

des Kreuzes war da, stak an seinem Platz in der<br />

gefrorenen Erde. Wir suchten. Dein Urgrossvater<br />

fand das Kreuz. Es war auf dem harschen Schnee<br />

davongeglitten, den Abhang hinunter. Das Kreuz<br />

fand er, nicht aber den Körper des Gottessohnes.^<br />

Ich ging auch umher, damals, und suchte. Es war<br />

ein Wunder, das ich sah. Ein Wunder, ja. Spuren<br />

wäre zu sehen, Spuren in jungen Schneewehen.<br />

Sie erzählten die Geschichte.<br />

Kalt war es. Bäume zersprangen vor Frost.<br />

Die Menschen verkrochen sich in ihre Häuser.<br />

Glocken läuteten hier und da. Der Abend kam.<br />

Die wilden Tiere erhoben sich und verliessen ihre<br />

Lager in den Wäldern. Sie traten hervor und hörten<br />

die Glocken. Die Tiere wussten, dass es die<br />

Weihnachtsglocken waren. In der Christnacht<br />

können die Tiere sprechen. Weisst du es, Anton?»<br />

«Ja,» flüstert der Junge.<br />

«Sie können sprechen. Ja. Sie sahen die Dörfer<br />

der Menschen. Sie spürten die grosse Kälte. Eine<br />

Krähe wird es gewesen sein. Krähen sind oft alt<br />

und sehr klug. Die Krähe sagte: da sitzen sie in<br />

den warmen Häusern, und der Gottessohn friert.<br />

In der Nacht seiner Geburt muss er frierend am<br />

Kreuz hängen. So oder dergleichen wird die<br />

Krähe gesprochen haben. Als das Kreuzholz diese<br />

Worte vernahm, brach sein Herz. Es hatte lange<br />

und in Demut den Herrn getragen, aber vor Weh<br />

und Kälte fiel es um. Die Tiere erschraken. Sie<br />

eilten herbei und fanden den nackten Körper mit<br />

ausgebreiteten Armen im Schnee liegen. Sie sahen<br />

die Wunden und das heilige Blut. Ein kluger<br />

Hirsch wird es gewesen sein, wird gesprochen<br />

haben: da die Menschen in die Häuser geflohen<br />

sind, müssen wir dem Gottessohn helfen. Lasst uns<br />

ihn wärmen. So oder dergleichen wird er gesprochen<br />

haben.<br />

Da drängten sich die Tiere heran, die Hirsche,<br />

Rehe, Hasen und Kaninchen, sogar die wilden<br />

Eber und Wölfe bezähmten sich, taten einander<br />

nichts zuleide und wärmten den Gottessohn. Die<br />

lange, kalte Nacht hindurch wärmten sie ihn. Als<br />

der Morgen heraufkam, nahmen sie ihn mit sich in<br />

die Wälder. Dort haben sie ihm gedient. So und<br />

nicht anders werden sie gehandelt haben.»<br />

«Und,» haucht Anton, «und das Bild?»<br />

Weihnaphtsbrief einer Frau<br />

an ihren Gatten<br />

• Liebster!<br />

Weihnachten — wir dürfen wieder zusammen<br />

sein, wie so manches Jahr schon. Nichts<br />

ist alt und gewohnt zwischen uns, alles ist immer<br />

neu und wunderbar. Du und mit Dir<br />

Heim und Kind. Leid hat uns heimgesucht in<br />

dieser Zeit, und viel äussere Not, aber die<br />

ewige Melodie der Liebe klingt immer in uns<br />

auf. Manchmal sind wir wie die Kinder und<br />

sehnen uns nach ein bisschen äusserer Freude<br />

— ein erquickendes Konzert, ein schönes<br />

Theater — einmal ein neues Kleid — alles im<br />

Moment so unerreichbare Dinge und darum<br />

wohl gelegentlich wichtig. Aber doch sind wir<br />

beide so, dass wir immer wieder über die kleinen<br />

verzagten Stunden hinwegkommen und mit<br />

lächelndem Herzen wissen, dass wir reich sind,<br />

unermesslich reich. Dann heben wir unser Kind<br />

hoch, und in seinen strahlenden Augen leuch-><br />

tet uns eine vollkommene, reine Welt.<br />

Für die Zukunft wollen wir uns nicht bangen,<br />

wir wissen ja genau, einmal muss der<br />

Jag kommen, da Deine geistige Kraft sich<br />

durchbrechen muss und Du an den Platz gestellt<br />

wirst, der Deinem Verantwortlichkeitsbedürfnis<br />

entspricht. Ich liebe Dich so, dass<br />

ich nicht fassen kann, dass nicht alle von Deiner<br />

Stirne lesen, wie sehr Du vom Schicksal<br />

dazu bestimmt bist, Grosses zu tun. Aber ich<br />

weiss, dass Deine Stunde kommt, und wir<br />

werden diese Zeit in getreuer Arbeit erwarten.<br />

Heute abend werden wir unserm Kinde den<br />

Baum anzünden. Ich möchte, ich könnte die<br />

Zum Wintersport, das lass Dir raten:<br />

Am Anfang aller grossen Taten<br />

«Ein Holzfäller hat es gefunden. Spät im Jahre<br />

hat er es gefunden. Tief im Walde.»<br />

«Und?»<br />

«Sie haben es an ein neues Holz geheftet. In Unschuld<br />

und Unverstand haben sie es getan. Ja.»<br />

«Und?» fragt Anton mit zitternder Stimme.<br />

«Nichts und,» sagt der Grossvater. «Bin ein<br />

alter Mann, Anton. Weiss nichts mehr.»<br />

«Und die Tiere?»<br />

«Ach,» sagt der Grossvater, «ich habe es vergessen.<br />

Bin ein alter Mann, weiss gar nichts mehr.»<br />

ganze Menschheit in den Strom unserer Liebe<br />

fassen. Lass uns nicht geizig sein, wir wollen<br />

verschwenden und die Gaben unserer Herzen<br />

verschenken. Dass ich das in so reichem Masse<br />

bei Dir tun darf, das danke ich Dir heute<br />

erneut mit Herz und Mund.<br />

Klein ist unser Baum, aber hell strahlen<br />

seine Kerzen. Und die ewige" Weihnachtsfreude<br />

steigt auch in uns hoch, und alle Unrast<br />

der vergangenen Monde vergeht, und wir<br />

sind bereit, gemeinsam die Schwelle zu überschreiten,<br />

die in das neue Jahr führt. Weihnachten,<br />

das Fest der Liebe — dieses einzige<br />

Fest des Jahres, das unzählige Menschen wie<br />

mit einem güldenen Ring umschliesst! Viele<br />

werden heute spüren, dass die grösste Macht<br />

der Welt die Liebe ist und bleibt, und immer<br />

nur wird die Menschheit in diesem Zeichen<br />

ihre wahrsten und tiefsten Siege feiern.<br />

Liebster, alles was ich bin, bin ich durch<br />

Dich. Fray — Mutter — wieder Kind. Wie<br />

sagt Schnitzler so gut: Geliebte und Gefährtin<br />

zugleich, mit dem tiefen Blick für alle Dinge<br />

der Welt, und doch geschaffen zu jedem<br />

Wahnsinn und zu jeder Seligkeit. Dies will<br />

ich Dir sein, und doch jeden Tag vertraut und<br />

stille Heimat. Alles, was Dir geschieht, geschieht<br />

mir. Dein Leben ist mein Leben —<br />

Dein Tod mein Tod.<br />

Brunnen der Liebe sind tief<br />

und unergründlich ihr Walten.<br />

Wesen, das leise nur schlief,<br />

will sich in Schönheit entfalten. —<br />

Erweckt so im göttlichen Spiel,<br />

Wird Leben erfüllendes Ziel. —<br />

Immer Deine Frau<br />

Damit — von Anfang denk daran<br />

Die Batterie viel leisten kann,<br />

Muss sie stets aufgeladen sein.<br />

Ein Acula besorgt dies fein.<br />

Geht nun das Aufwärtssteigen los,<br />

Hältst Du das Tempo ganz famos,<br />

Stehst sicher auch an steilen Stellen<br />

Mit den berühmten Ski-Pneu-Fellen.<br />

Das Steigen hat Dich hergenommen,<br />

Hast - wie man sagt«'nen Ast»bekommen,<br />

Ein Favraud***-Schluck tut sicher gut,<br />

Schafft neue Kraft und frischen Mut.<br />

So bleibt der Sport ein Hochgennss<br />

Vom Anfang bis zum guten Schluss.<br />

Steht, wie seit jeher schon, die Wahl<br />

Vom richtigen Material.<br />

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Elisabeth.<br />

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Drum sorgsam sei, triffst Du die Wahl<br />

Im Wintersport-Material.


Pauschal<br />

Fr. M.-<br />

— AutoriiGbü-Bevue<br />

Ich gehe<br />

zum GoMsehimied<br />

Mein Dollaronkel lebt natürlich nur ia meiner<br />

Phantasie um so grossartiger habe ich ihn beerbt.<br />

Ich gehe denn also zum Goldschmied, meine Verwandtschaft<br />

und Freundschaft mit Schmuck zu beglücken.<br />

Bestecke können auch dazu kommen.<br />

Man hat das Jahr durch sorglich sondiert, was<br />

ein jedes gern hätte. Und nun wären sie alle mit<br />

meinen Plänen einverstanden, wüsslen sie schon davon.<br />

Erst galt es, die LJeblingssteine der verschiedensten<br />

Leute auszukundschaften. Danach erfuhr,<br />

ich, ob sie Ringe wollten, oder Armbänder und<br />

Reifen, Stecknadeln. Ketten und — Herz was<br />

willst du noch mehr. Ruth möchte eine Ämethystnadd,<br />

.ihre Schwester Gebt Rubine über alles, und<br />

ein Drittes meint, aGranat und Rubin ist ja einerlei»,<br />

was freilich kein Goldschmied verzeihen würde.<br />

Zu jemand Ernstem passt eine feine Silberkette<br />

mit dunklem Beryll. Stein und altertümliche Fassung<br />

aus platinähnlichem Silber nehmen sich auf<br />

wetssem Atlas eigenartig aus. Eine Sternengläubige<br />

befragt sogar ihr Horoskop und erklärt danach aufs<br />

bestimmteste, dass zu ihr kein Stein ausser dem<br />

dunkelgrünen russischen Malachit gehöre. Und<br />

eine, die das Geheimnisvolle Gebt, wählt den Mondstein.<br />

Ich lache die beiden nicht einmal aus. Wer<br />

kann denn wissen? — Nur das mit dem Horoskop<br />

ist etwas naiv.<br />

Am leichtesten hat man's mit Bräuten. Sie alle,<br />

die ich kenne oder zu kennen glaube, verzichten<br />

gern auf das, was man vor wenigen Jahren noch<br />

schön fand. Es ist mit Gold und Silber wie mit<br />

Thon und Holz. Hochglanz ist nicht immerffclas<br />

einzige. Wir haben unsere Augen umgewöhnt an<br />

edler, alter Goldschmiedekunst, an gehämmerten<br />

Metallen. Die Formen sind denkbar einfach und<br />

haben doch rein nichts mit dem Stahlmöbelkult zu<br />

tun. Brigitt zeigt eine Vorliebe für Messer, die sich<br />

nach vorn sehr fein verschmälern. Abbild ihrer<br />

aristokratischen Finger. Gut, es soll nach ihrem<br />

Willen sein. Wenn sie ihren eigenen Hausstand<br />

führt, braucht sie noch manches, das meine eingebildete<br />

Million ihr herbeizaubert: Ausser Tee-,<br />

Mokka- und Cremelöffeln eine Kuchenschaufel, die<br />

Zuckerklanuner, ein Sieb oder silberne Schalen,<br />

Tee- und Kaffeegläser mit Gitter und Henkel. So<br />

viel Wünsche, so viel gleissende, kostbare Schönheit<br />

edler Metalle, leuchtender Kristalle. — «Am<br />

Golde hängt, nach Golde drängt doch alles», sagt<br />

Goethe. Und wenn schon Goethe das gesagt hat<br />

{oder vielmehr Gretchen). so darf ich ruhig zum<br />

Goldschmied gehen, auch wenn der Dollaronkel<br />

noch nicht eingekehrt ist. g. e.<br />

Sie die prächtigen Skifelder von Lenk, die<br />

alles umfassen, vom sanftesten Übungshang<br />

bis zur steilen, kitzligen Wald-<br />

Schussfahrt? — Führen Sie am nächsten<br />

Weekend Ihren Wagen versuchsweise<br />

nach Lenk; das Wintersport-Erlebnis und<br />

die Unterkunft, die wir bieten, werden<br />

es Sie nicht gereuen lassen.<br />

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Wenn Sie m das Engadin fahren, dann<br />

steigen Sie zu Ihrem eigenen Vorteil in<br />

unserm altbekannten, vorzüglich geführten<br />

Haus ab. Es ist sehr günstig<br />

am Fusse des Julierpasses gelegen;<br />

die Pension erhalten Sie von Fr. 11.- an,<br />

Zimmer von Fr. 4.- an. Garage und Boxen<br />

sind vorhanden. TeL 40.63. ACS., TCS.<br />

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IDohlgerüche<br />

Wollte man eine kleine Geschichte der Parfüms<br />

schreiben — man mfisste bei den Assyrern, Babyloniern<br />

und Aegyptern beginnen, bei Persern,<br />

Chinesen und Indiern; bei ihren kultischen Bräuchen,<br />

Einbalsamierungen und Räucher-Opfem.<br />

Aber sicherlich kannte der Mensch der Sonnenländer<br />

schon in vorgeschichtlicher Zeit das Geheimnis<br />

von Harz, Wurzel und Rinde, von Blatt und Blüte,<br />

das sich in Wohlgerüchen verriet. Der Schutz<br />

seiner nackten Haut durch Salbung — und die Versöhnung<br />

oder Vertreibung des «Bedrohlichen»<br />

durch Räucherwerk, — dazu fühlte sich der Mensch<br />

wohl schon in grauer Urzeit gedrängt. Sicher haben<br />

Urvölker, die auf der Kulturstufe der niedrigsten<br />

australischen Stämmen standen früher mit Salben<br />

und Oelen begonnen als mit — Waschen. Das<br />

Wasser, dieses herrlichste Kosmetikum, muss ja<br />

immer wieder entdeckt werden.<br />

Griechen und Römer übernahmen die raffinierte<br />

Bäder- und Schönheitskultur von den asiatischen<br />

Völkern und steigerten sie zu höchstem<br />

Luxus. Es gab für jeden Körperteil besondere<br />

Wohlgerüche. Sokrates tadelte deshalb seine Mitbürger,<br />

und Solon verbot den Verkauf von Parfüms<br />

an Männer. Nach dem Mahl fiel ein feiner Sprühregen<br />

von duftenden Essenzen von der Decke und<br />

erfrischte die Tischgenossen. Griechen und Römer<br />

waren berühmt für ihre Massage-Künste und für<br />

ihre kosmetische Hygiene. Ihre Kosmetik indes<br />

scheint uns in mancher Hinsicht anfechtbar — wenn<br />

wir etwa an die jungen Sklavinnen denken, die die<br />

Schminken zu zerkauen und auf diese Weise verreibungsfähig<br />

zu machen hatten. Immerhin, diese<br />

jungen Damen wurden sorgfältig auf ihre Gesundheit,<br />

auf die Makellosigkeit ihrer Zähne und ihres<br />

Atems geprüft. Sie standen sehr hoch im Kurs.<br />

(üebrigens wird auch heute das Schwarz für die<br />

Wimpern nur am Toilettetisch der Dame mit einem<br />

Tropfen Kölnisch Wasser angefeuchtet: in allen<br />

Theatergarderoben wie eh und je mit — Speichel.<br />

Daher ist das der einzige Gegenstand, den Schauspielerinnen<br />

nicht untereinander austauschen.)<br />

Die Königin Elisabeth von England hat gemeinsam<br />

mit ihrem Stiefbruder Eduard die Pomade erfunden.<br />

Eigentlich musste man «Pommade» schreiben,<br />

denn die königlichen Geschwister haben Aepfelscheiben<br />

in warmem Schweinefett ausgezogen —<br />

ein Verfahren, das man im Prinzip noch heute in<br />

Grasse an der Riviera übt und das man « Maceration»<br />

nennt: in Grasse werden die Blütenblätter<br />

unzähliger Zentner von kostbaren Blumen in warmem<br />

Schweinefett ausgezogen, bis sie ihre Düfte abgegeben<br />

haben. Das ist die erste Behandlung der<br />

Wohlgerüche, die wir in Luxuskristall auf unserm<br />

Toüettetisch stehen haben.<br />

Die Pompadour gab jährlich eine halbe Million<br />

Francs für Parfüm aus. (Hingegen endete eine Badewanne,<br />

die sie sich aus Extravaganz hatte anfertigen<br />

lassen, zu deren Benutzung es aber nie gekommen<br />

war, — al« Brunnenschale in ihrem Park.) Sie kannte<br />

das Rosenöl von Schiras (von dem ein einziges<br />

Kilogramm 3000 Kilogramm frischer Roaenblätter<br />

erfordert), sie kannte jene seltsamen, schwülen<br />

Düfte, die Indien und China sandten: das Ambra,<br />

geheimnisvolles Sekret des Pottwal«, du in kleinen<br />

und grossen grauen und bräunlich-grauen Klumpen<br />

aus dem Meer gefischt wird. Es finden «ich Humpan<br />

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Die Administration der Automobil-Revue hält Prospekte sämtlicher<br />

vorgenannten Hotais und Verkehrsvwreine KU Ihrer Verfügung.<br />

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Service zur Verfügung<br />

bis zu 50 Kilogramm, und wer solch einen Haupttreffer<br />

fischt, der kann wohl lachen: Ambra, echtes<br />

Rosenöl, Zibet und Moschus sind so kostbar, dass<br />

es eine Untertreibung wäre, wenn man sagte, sie<br />

würden mit Gold aufgewogen. Die Preise, die für<br />

diese seltenen Kostbarkeiten bezahlt wurden und<br />

werden, sind schwindelnd, sie erreichen unschwer<br />

fünfstellige Zahlen für das Kilogramm. Und eine<br />

Frau ist dem feuern Modeparfüm gegenüber, das<br />

soviel kosten mag wie sämtliche Weinflaschchen<br />

des Gatten im Monat, oft wehrloser als der Eheherr<br />

den Versuchungen des Bacchus.<br />

Üebrigens brauchen wir für das Rosenöl Schiras<br />

nicht mehr: die südbalkanischen Länder lieferten<br />

besonders das Oel der roten Rose, und die grossen<br />

mitteleuropäischen Rosenkulturen liefern ein Oel,<br />

das zwar nicht billiger aber bei weitem edler ist.<br />

Kostbarer noch als Ambra ist da* Zibet (Sibld)<br />

der Zibetkatze. Sie wird im Käfig gehalten und die<br />

Drusentasche, die die bräunliche, salbenähnliche<br />

Substanz enthält, wird von Zeit mit einem Elfenbeinlöffel<br />

entleert. Im Mittelalter wurden Zibetkatzen<br />

selbst in europäischen Städten zu diesem Zweck<br />

gehalten. Jetzt kommt dies nur mehr in ihrer Heimat<br />

Ostindien und Afrika vor; besonders Abenrinien<br />

treibt lebhaften Handel mit Zibet<br />

Aehnlich wird der Moschus gewonnen. Das<br />

männliche Moschustier trägt in seünwm Beutel am<br />

Bauch das Sekret. Chinesen und Tibetaner verwenden<br />

es seit Jahrtausenden als Parfüm ab«r auch<br />

als Arzneimittel zur Aufpulverung geschwächter<br />

Lebensgeister. Es gibt Moschusochsen, Moschusschwein«,<br />

Motchusratten. Es gibt Alligatoren-Arten<br />

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geben Sie sich am besten Rendez-vous im<br />

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die kleinen und grossen Lokalitäten<br />

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und auch Blumen und Wurzeln, gewisse Hima-<br />

Iaya-Rittersporne und weisse Rüben, die diesen<br />

Duft ausströmen, der recht eigentlich der Grundakkord<br />

aller orientalischen Wohlgerüche ist, bei<br />

uns aber nur eine leise mitschwingende Note im<br />

Konzert der Düfte.<br />

Das beste Benzoe-Harz kommt aus Siam; Opoponax<br />

ist ein Gummiharz, das aus der Baumwurzel<br />

eines in Südeuropa heimischen Baumes fliesst Die<br />

Myrrhe kommt aus Arabien zu uns wie in biblischen<br />

Zeiten, — Perubalsam hauptsächlich aus San Salvador.<br />

Die Beimischung dieser und anderer exotischer<br />

Düfte gibt unseren heutigen Parfüms das<br />

Verwirrende, das Berauschende. Wenn junge<br />

Mädchen und Frauen, die das Romantische lieben,<br />

die klaren Wohlgerüche vorziehen, die Veilchen,<br />

Flieder und Maiglöckchen aushauchen, so wählen<br />

raffinierte, elegante Frauen meist zusammengesetzte,<br />

schillernde Düfte, deren Herkunft sich nicht erraten<br />

lässt Dazu tut die Parfümerie mit einer Fülle neuer,<br />

künstlerischer Wohlgerüche das Ihre.<br />

Eine Frau sollte immer dasselbe Psrfüm haben.<br />

Jeder Sultan hatte einen «Duftmeister», der nicht<br />

nur die Bücher des hohen Herrn, ihrem Inhalt entsprechend<br />

zu parfümieren hatte, — auch die neuen<br />

Damen des Harems wurden ihm vorgeführt, und er<br />

musste «das» Parfüm für sie wählen, das ihrem<br />

Charakter, ihrer Teint- -und Haarfarbe entsprach.<br />

Er musste ein Kenner der Schönheit, ein Literat,<br />

ein Philosoph und ein Psychologe sein, dieser Duftmeister.<br />

Aber nur wenige kluge Frauen kennen<br />

«ihr » Parfüm. Sie denken nicht daran, dass jedes<br />

Parfüm auf jeder Haut anders wirkt. Es kommt ein<br />

neuer Duft auf den Markt — und jede Frau will<br />

ihn haben. Das ist schade. Schöne Frauen sollten<br />

wohl prüfen — aber dann bei ihrem Parfüm bleiben.<br />

Nicht das allermodernste, nicht das allerteuerste<br />

— sondern das charakteristische Parfüm macht die<br />

Frau unwiderstehlich. Es steht ihr ja die ganze<br />

Skala von Lavendel bis Sandelholz zur Verfügung.<br />

WelfanaelitsM<br />

«Du machst ja ein ganz verzweifeltes Gesicht!»<br />

«Ich habe Grund dazu,» klagte lisy. «Ich muss<br />

siebzehn Leute zu Weihnachten beschenken, und<br />

ich habe keine Ahnung, was.»<br />

«Härtest du dir eine liste angelegt, wie ich es dir<br />

geraten habe,» sagte ich, «und im lauf des Jahres<br />

alles eingetragen, was deine Freunde und Verwandten<br />

sich wünschen, so wärest du jetzt nicht in<br />

Verlegenheit. Aber dazu warst du zu faul —.><br />

«Oh nein,> widersprach sie und hielt mir ein beschriebenes<br />

Blatt Papier unter die Nase. «Ich habe<br />

mir jeden Wunsch sofort notiert, wenigstens in der<br />

ersten Zeit.»<br />

«Dann ist ja altes in schönster Ordnung. Ich<br />

werde dir helfen und wir werden im Nu fertig sein!<br />

Da ist erstens einmal deine Tante Klotilde: wünscht<br />

sieh Wollwäsche und einen elektrischen Bettwärmer.<br />

Vorzuglich, du schenkst ihr also einen Bettwärmer.»<br />

lisy schüttelte den Kopf. «Tante Klotilde hat sich<br />

vor vier Wochen verjüngen lassen. Jetzt nennt sie<br />

sich Cloe und hat Heiratsabsichten.»<br />

«Ein schwieriger Fall! Versuchen wir es mit der<br />

Nächsten: Nora; ist eine Kakteennärrin. Nun, Kakteen<br />

bekommt man in jeder Blumenhandlung.<br />

«Ja, das war im März. Unterdessen hat Nora ihre<br />

ganze Kakteensammlung in den Müllschacht geworfen.»<br />

«Sehr traurig für sie und für dich,» sagte ich und<br />

studierte die liste weiter. «Halt, da steht: Mein Karli,<br />

trinkt Whisky ohne Soda, liest Sportromane und sammelt<br />

Stockgriffe. Hier wenigstens ist es kinderleicht,<br />

das Richtige zu schenken.»<br />

«Ja, das wäre ganz leicht,» entgegnete lisy seufzend,<br />

«wenn ich nur noch eine Ahnung hätte, wer<br />

dieser Karli istl»<br />

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UND<br />

KORPERPFLEGE<br />

ANFRAGEN sind zu richten an:<br />

AUTOMOBIL-REVUE, kosm. Sprechsaal,<br />

Zürich, Postfach 20410.<br />

Anfrage Frl. F. D,, Bd. Sie möchten sich, wie<br />

Sie uns mitteilen, über die Festtage ganz besonders<br />

schön machen. Da Sie in dieser Kunst noch nicht<br />

besonders geübt sind, so möchten wir Ihnen raten,<br />

sich nur ganz zart mit einer Puderschminke eine<br />

hübsche Gesichtsfarbe zu geben: Zuerst gründliche<br />

Waschung des Gesichts mit sehr heissem Wasser<br />

und der müden Palmoliveseife (höchstens 1 bis 2 Minuten)<br />

und mit kaltem Wasser abwaschen. Dann<br />

verteilen Sie auf der Haut sorgfältig und sparsam<br />

eine fette Creme, tragen den Uebersehuss mit<br />

einem Frottiertuch ab und tragen nun auf Nase und<br />

Augenlider weissen Puder auf, der wie ein zarter<br />

Hauch verteilt werden muss. Auf die Wangen bringen<br />

Sie nun roten Puder von einem satten Rot und verteilen<br />

ihn mit den Fingerspitzen in sanftem Bogen<br />

von der Nase aus unter den Augen hindurch bis<br />

gegen das Ohr hin. Wenn Sie das Resultat nicht<br />

ganz befriedigt, so schminken Sie ab und wiederholen<br />

das Verfahren. Das Abschminken erfolgt mit<br />

einer Gold-Cream, dann Abwaschen mit heissem<br />

Wasser und Seife und Nachspülen mit kaltem Wasser.<br />

Auch für die Lippen müssen Sie ein sattes Rot<br />

wählen, das helle Rot wirkt unschön.Weder Schminke<br />

noch Lippenstift sind der Haut irgendwie abträglich.<br />

Für weitere genaue Angaben zur Schönheitspflege<br />

verfolgen Sie am besten unsere Anleitungen im<br />

Sprechsaal.<br />

Anfrage Frau P., B. Ihr graues Haar können Sie<br />

unbedenklich färben lassen. Das Grau ist bei jedem<br />

Farbton des Haares verdeckbar. Ziehen Sie einen<br />

tüchtigen Fachmann zu Rate, der mit dem Coloran-<br />

Oelschampoo färbt und Sie werden vom Erfolg<br />

nicht nur vollkommen zufriedengestellt, sondern<br />

sogar entzückt sein. Wir raten Ihnen ausdrücklich<br />

zum Coloranverfahren, das Ihnen absolut Gewähr<br />

für unauffällige und unschädliche Färbung gibt und<br />

vom Fachmann nach strengen wissenschaftlichen<br />

Grundsätzen durchgeführt wird.


22<br />

Automobil-Revue — N° 101<br />

Mode im Schnee<br />

nn-, Wunsch aller Skifahrer: es möchte<br />

uns ein Winter mit so viel Schnee beschieden<br />

sein, dass jeder sich bei unvermeidlichen Stürzen<br />

weich wie in Abrahams Schoss gebettet<br />

fühlen möge. In der Tat hat es den Anschein,<br />

als sollte dieser Wunsch erfüllt werden. Da<br />

könnte es sich denn wohl lohnen, auf die<br />

Beschaffung einer eleganten, individuell ausgedachten<br />

und praktischen Skimontur bedacht<br />

zu sein. «Und das alte bewährte Rüstzeug soll<br />

deswegen ausrangiert werden?» fragt die um<br />

das Gleichgewicht ihres Budgets besorgte Leserin.<br />

Bewahre! Im Gegenteil, man wird es mit<br />

Vorteil zusammen mit den neuen, zweckmässigen<br />

Errungenschaften der Skitenue verwenden.<br />

Die von vielen genussreichen Fahrten<br />

patinierte Lederjacke beeinträchtigt keineswegs<br />

die Eleganz einer neuen Hose. Wer sich<br />

beim Fahren Lorbeeren holt oder dank häufiger<br />

Stürze genau so gut Anrecht darauf erwirbt,<br />

hat es wahrhaftig nicht nötig, in einem<br />

um und um vor Neuheit strotzenden Anzug<br />

zu paradieren. Kaum weniger vorteilhaft ist<br />

es, eine schon betagtere Hose mit einem neuen<br />

hellen Wollkittel, mit einer Windjacke aus<br />

rotem, grünem oder weissem. wasserdichtem<br />

Material oder mit einem nach Tiroler Manier<br />

gestrickten und verschnürten Spenzer zu ergänzen.<br />

Der ganze Skidress erhält so unversehens<br />

ein anderes Gesicht, nach dem es uns<br />

heimlich ja schon lange dürstet.<br />

Längst hat alles Sträuben gegen die Knicker<br />

aufgehört. Dick und dünn, alt und jung, alles<br />

trägt sie und darf sich auch ruhig darin zeigen,<br />

weil ihr Schnitt jetzt in ästhetischer und<br />

praktischer Hinsicht besser ausstudiert ist. Da<br />

die Norweger Form jedoch Vorteile hat, die<br />

man nicht missen möchte, lassen sich die meisten<br />

Ueberfallhosen bis in den Schuhschaft<br />

verlängern. In Paris, wo es den Fachleuten an<br />

modischen Einfällen nicht mangelt, ist ein<br />

Schneider kürzlich auf den Gedanken gekommen,<br />

für den Skisport eine Reithose mit langen,<br />

bis in den Schuhschaft enganliegenden<br />

Beinröhren zu lancieren. Wir in der Schweiz<br />

lächeln mitleidsvoll ob solcher Einfälle, die<br />

wir weiss der Himmel schon lange als einen<br />

erledigten Standpunkt betrachten. Ueberhaupt,<br />

wir haben in Sachen Skimode unsere<br />

eigenen, aus der Praxis gewonnenen Ansichten,<br />

die unsere Modehäuser bereits schon mit<br />

Erfolg in Frankreich einführen. So sind die<br />

Kapuzen an den Windjacken, von denen sich<br />

die Pariser Schneider begeistert zeigen, ganz<br />

einfach unsern Melkerblusen abgeguckt. Das<br />

Material, woraus sie bestehen, ist keineswegs<br />

grobes Leinen oder rauher Baumwollstoff,<br />

sondern durchsichtiges Oeltuch. Die Schneeprobe<br />

wird zeigen, was man von dieser Neuerung<br />

zu halten hat.<br />

Jackenformen gibt es zahllose. Die leicht<br />

gearbeiteten Modelle werden immer mehr bevorzugt.<br />

Der Skidress soll kein Skipanzer sein,<br />

der einem jede Bewegung sauer macht. Aus<br />

diesem Grund sind die zweireihigen Jacken<br />

weniger beliebt als die Einreiher, die kurzen,<br />

blusenden Kittel, die westenförmigen Jacken<br />

und die Slalomblusen. Eine grosse Sache versprechen<br />

die geschmeidig gearbeiteten Lederjacken<br />

zu werden. Gegen den Wind bilden sie<br />

eine uneinnehmbare Festung. Beim Aufstieg<br />

allerdings wird man sie gelegentlich auf den Rucksack<br />

oder um die Taille schnüren.<br />

Es handelt sich heute darum, dem Skianzug eine individuelle<br />

Note zu verleihen. Die Standard-Modelle blauer,<br />

brauner und hellfarbener Anzüge mit etwas Witz, Geschmack<br />

und Phantasie aufzuheitern. Den ersten Anstoss<br />

hierzu gab die Tiroler Skimode, die allerhand lustige Blüten<br />

treibt und uns vor allem mit feschen Hütchen samt<br />

Federbüschel, mit grünen Aufschlägen und Hirschhornknöpfen<br />

beglückt. Je nach der Jahreszeit bedingt das<br />

Skifahren übrigens eine leichtere oder schwerere Ausrüstung.<br />

Im März ist man nicht gesonnen, in den gleichen<br />

Wolljacken zu schwitzen, die einem im Januar recht gute<br />

Dienste geleistet hatten. Gipfeltouren verlangen anderes<br />

Zeug als ein harmloses Uebungstraining auf bekanntem Gelände.<br />

Auch das kleine Zubehör der Mützen, Handschuhe,<br />

Tücher und Gamaschen wechselt im Material und in der<br />

Zusammenstellung nach Leistung, Können und Temperatur.<br />

Das Kapitel glücklich gewählter Blusen spielt eine wichtige<br />

Rolle, soll es mit der Regie des Skianzuges klappen.<br />

Strickjumper und Pullover, direkt auf der Wäsche getragen,<br />

verursachen beim Steigen peinliches Jucken. Baumwolle,<br />

Leinen, Seide sind viel eher zu empfehlen. Die<br />

Muster mancher Blusen sind sehr frisch. Bunte Streublümchen<br />

auf hellem Grund tauchen wieder auf. Solche<br />

Stoffe entpuppen sich als aus tirolerischen Bekleidungskammern<br />

eingeführte Idee von den Dirndlkleidern bekannt.<br />

Wer kommt mit zur Skitour?<br />

Zürich<br />

Elegantes<br />

Skikostum. Schwarze Gabardinehose mit gelber Flauschjacke<br />

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N° 101 — Äutomobil-Revue<br />

Unsere Hilfsaktion<br />

,.. • Erfreulicherweise erhalten wir fast täglich Paket- Znr Sportmode: Die Firma Primavera, Zürich,<br />

• Sendungen und Zuschriften aus dem Leserkreis, die Bärengasse (Bahnhofstrasse), zeigt ein reichhaltiges<br />

•uns zeigen, welch grosses Verständnis man in Assortiment in Pullovern aller Faconen und Farben<br />

Automobüistenkreisen der Not der Bergbevölkerung und verfügt ausserdem über eine grosse Auswahl<br />

entgegenbringt. Aber es gehen uns auch immer von Wolle zur Selbstänfertigung aller für die Sportdame<br />

geeigneten Artikel. Das Haus steht unter per-<br />

wieder neue Bittbriefe zu und wenn auch eine sehr<br />

sorgfältige Auswahl getroffen wird, so hält es doch sönlicher Leitung von Frl. Alice Helbling, welche<br />

schwer, auch nur den dringendsten und berechtigten in fachkundiger Weise ihre Kunden in allen einschlägigen<br />

Strickarbeiten unterrichtet und anleitet.<br />

Wünschen gerecht zu werden.<br />

Wir lassen daher an alle, die dem Aufruf noch, Als grosse Spezialität ist unbedingt die handgewebte<br />

Wolle zu werten, aus der sich unerreicht<br />

keine Folge geleistet haben, neuerdings die dringende<br />

Bitte ergehen, doch nachzusehen, ob sich schöne Decken, insbesondere Autodecken anfertigen<br />

lassen, von welch letzteren uns einige pracht-<br />

unter den älteren Sachen nicht solche befinden,<br />

'die entbehrt werden können und andererseits in volle, handgesponnene Stücke vorgewiesen wurden.<br />

einer bedürftigen und kinderreichen Familie noch<br />

gute Dienste leisten würden. Auch ist in unserer<br />

Hüfskasse bereits wieder Ebbe eingetreten, weil<br />

die uns zugestellten Barbeträge für Ankäufe aller Photographische Winke<br />

Art (hauptsächlich währschafte Holzschuhe und<br />

Wolle zum Lismen, oder soliden Barchent zur<br />

Selbstanfertigung warmer Hemden) Verwendung<br />

gefunden haben.<br />

Wenn die Weihnachtseinkäufe gemacht werden,<br />

so denken Sie bitte an die vielen Familien, denen<br />

wir mit einer kleinen Spende auch etwas Freude in<br />

die düstere Hütte bringen können. Aus vielen<br />

Briefen «pricht der sehnlichste Wunsch besorgter<br />

Eltern« wenigstens ihrer Kinderschar durch irgendein<br />

praktisches Geschenk etwas Weihnachtsstimmung<br />

bescheren zu können. Werden wir nicht doppelt<br />

glücklich und zufrieden unter dem Lichterbaum<br />

stehen, wenn wir wissen, dass durch unsere Mithilfe<br />

auch eine bedrängte Gemeinschaft etwas von<br />

dem «Friede und dem Wohlgefallen» verspürt,<br />

das an Weihnachten über uns Menschen kommen<br />

soll?<br />

Wir waren in der Lage, bereits dreissig Pakete<br />

zusammenzustellen und zu spedieren, wodurch<br />

mehr als hundert Kinder und Erwachsene beschenkt<br />

werden könnten. Wir sollten aber wenigstens noch<br />

zwei bis drei Mal soviel fortschicken können, wenn<br />

wir nur der Hälfte der eingelaufenen Gesuche entsprechen<br />

wollen.<br />

Seit der letzten Berichterstattung sind uns zugegangen:<br />

Paketsendungen von: Kindler, Bern; Rohner,<br />

Basel; Frau Holzer, Gossau; Reizner, Zürich; Weber,<br />

Lenzerheide; Waldmeier, Dietlikon; M. Herzog,<br />

Luzern; A. Braun, Gossau; Glauser, Frauenfeld;<br />

G. Christen, Zürich; Schletter, St. Gallen; Dr. B.,<br />

Bern; J. Schinz, Zürich; W. Trautmann, Balsthal;<br />

Frau Liebi, Steffisburg; Frau Rentsch, Bern; C.<br />

Rychner, Murten; Frau Stoffel, Arbon; A. Rudin,<br />

Basel; G. Christen, Altstetten; Dr. Mosimann, Monthey;<br />

J. Guldimann, Zürich; Dr. Kupfer, Interlaken;<br />

Frau Metzger, Wü; X. Borer, Neuenburg; Nussberger,<br />

Bern; Girard, Bern; Frau Dietiker, Bem;<br />

Familie Fuhrer, Jegenstorf; ]. S. in Basel; Frau<br />

Bilieter, Meilen.<br />

An Bargeld: Dr. Kuhn, St. Gallen, Fr. SO.—;<br />

F. Bossert-Roth, Othmarsingen, Fr. 20.—; Binelli<br />

& Ehrsam A.G., Zürich, Fr. 20.—.<br />

Lebensmittel: Th. Niedermann, Bazenheid: eine<br />

Sendung Schachtelkäse.<br />

Wir danken allen lieben Spendern und können<br />

sie versichern, dass wir die Verteilung nach bestem<br />

Wissen vornehmen werden.<br />

Ist £ Urnen schwierig? Diese Frage kann also unter<br />

Benutzung erstklassiger Kino-Kameras, die in der<br />

Hauptsache alles selbst besorgen, getrost verneint<br />

werden. Grosse Kurbelkasten und Stative existieren<br />

nur noch in Erinnerung. Die modernen Cin6-<br />

Kameras laufen automatisch und sind dabei klein<br />

und handlich, so dass das Schlagwort «filmen ist<br />

leichter als photographieren» tatsächlich nicht<br />

übertreibt.<br />

Ist filmen teuer? Absolut hat eine solche Frage<br />

keinen Sinn, sondern, wie in der Relativitätstheorie<br />

benötigt man ein Bezugsobjekt, also hier das gewöhnliche<br />

Photographieren. Aber für einen Vergleich<br />

zwischen «lebendem » Film und « starrem »<br />

Einzelphotobild lässt sich das Plus auch nicht in<br />

nackten Zahlen angeben. Eins aber steht fest, nämlich,<br />

dass heute das Filmen auf 16-mm-Schmalfüm<br />

siebenmal, auf 8-mm-Sicherheitsfilm sogar neunzehnmal<br />

billiger geworden ist als mit dem teuren<br />

Normalfilm, dessen sich vor 10 Jahren auch der<br />

Amateur bediente, der heute also nur mit Ausgaben<br />

zu rechnen braucht, die auch im bescheidensten<br />

Budget unterzubringen sind.<br />

Auch ein Protektor für Schmalfilm ist heute<br />

nicht mehr unerschwinglich teuer, um selbstaufgenommene<br />

Filme im trauten Familien- und Freundeskreis<br />

oder im Club immer wieder der staunenden<br />

Mitwelt vorzuführen und dabei in sich selbst die<br />

ganze Gefühlsskala eines Erlebnisses wieder erklingen<br />

zu lassen. Wer das einmal erfahren hat, der<br />

kann das Filmen nicht mehr lassen! Die bevorstehende<br />

Weihnachtszeit ist ein besonderer Anlass,<br />

glücklicher Besitzer einer Schmalfilm-Kino-Ausrüstung<br />

zu werden, um im neuen Jahr mit der Anlage<br />

einer lebenden Familienchronik den Anfang zu<br />

machen.<br />

Wer in Kinematographie und Projektion interessiert<br />

ist, kennt die Hausmarke «Gimmi», die<br />

nun schon seit IS Jahren in Zürich für das Sonderbiet<br />

der Kinematographie weitesten Kreisen be-<br />

ge<br />

wiRKTn.ninuiiuuii.i-.<br />

ZüRiCN LOrtWENSms!<br />

kannt ist. Bei dieser Erfahrung konnte es Herrn<br />

« Gimmi » nicht an dem rechten Blick fehlen für die<br />

Bedeutung des jüngsten Sprösslings der Kinematographie:<br />

des Schmalfilms, der vornehmlich für den<br />

Amateur seit einigen Jahren erst eingeführt wurde<br />

und heute schon von Weltbedeutung-ist. Der Firma<br />

Gimmi & Co. kamen dabei ihre umfangreichen<br />

Geschäftsbeziehungen zugute, die sie nicht nur zu<br />

Amateuren, sondern auch zu staatlichen Anstalten,<br />

Industriellen, Wissenschaftlern und Forschern besitzt,<br />

auch hat sie schon manche bedeutende Expedition<br />

mit modernen Kinogeräten ausgerüstet.<br />

Humo*<br />

Die Beurteilung der<br />

neuen Modelle:<br />

Es nimmt mich nur wunder,<br />

wieso man zu solch<br />

breiten Sitzen übergegangen<br />

ist I<br />

Was hältst du auch ständig<br />

den Arm in's Freie?<br />

Ich mache nichts anderes,<br />

als was jeder korrekte<br />

Fahrer an meiner Stelle<br />

tun würde, nämlich das<br />

Zeichen für nachkommende<br />

Fahrer geben, dass<br />

wir hier anhalten müssen!<br />

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1 wichtige Punkte<br />

Passend für alle Wagentypen: Cabriolets<br />

und Limousinen, 2 und 4 Türen.<br />

Das Befestigen von 4 bis 6 Paar Skis<br />

nimmt weniger als 1 Minute in Anspruch.<br />

Der Skihaitor verbindet sich in harmonischer<br />

Weise mit der Linie Ihres Wagens.<br />

Der Jongleur sucht sich einige Ansichtskarten aus •<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />

Dr. H. Rud. Schmld.<br />

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Im Welhnachtiverkehr, d. I. in der Zeit vom 20. Dezember <strong>1935</strong><br />

bis «.Januar 1936 wird die vorgeschriebene Aufenthaltsdauer<br />

von 7 auf 5 Tage herabgesetzt. Für die FlS-Wettkümpfe \1U<br />

treten nodi besond. Fahrpreisermässigungen In Kraft, ebenso<br />

, wie weitere Begünstigungen für den Besuch der Olympischen<br />

Spiele In Garmisch-Partenkirchen von österreichischen<br />

Wintersportorten aus vorgesehen sind.<br />

Besondere Veranstaltungen: SPORT:<br />

17.—19. Februar: Seefeld (Tirol):<br />

Internat. Skisprung- und Slalomlauf.<br />

Internationales icfiau-Elslaufen.<br />

, und 22. Februar: Innsbruck (Tirol):<br />

FIS- Rennen 193«, Skiabfahrts-und<br />

Tor- (Slalom-) Läufe der Fäderation<br />

Internationale de Ski. Im Zusammenhang<br />

mit den FIS-Rennen 17. bis<br />

24. Februar. Zahlreiche Wintersport-<br />

Veranstaltungen wie Elsschiessen,<br />

Eislauf, Eishockey etc.<br />

25. Februar: KltzbUhel (Tirol):<br />

Internationaler Skisprunglauf.<br />

27. Februar: Ledi am ArTberg<br />

(Vorarlberg): Madlochrennen,<br />

Skiabfahrtslauf.<br />

3. Mal: St. Christoph am<br />

Arlberg (Tirol):<br />

Mal-Sklrennen.<br />

6. Mai: Halligenblut(KSrnten):<br />

Internationales<br />

Glocknerskirennen.<br />

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Österreichische Verkehrswerbung, Zürich,


24<br />

Jkatamolni-BsriM —<br />

©aslDeihnachtspäckli<br />

auf demlDeg ins Bergdorf<br />

Landschaften aus der Umgebung von Arosa<br />

und Schuders.<br />

Aufnahmen C. Brandt, Arosa und Eidg. Oberpostdirektion.<br />

Bern.

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