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E_1936_Zeitung_Nr.001

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BERN, Freitag, 3. Januar <strong>1936</strong><br />

Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang — N° 1<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEIT<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehjsinferessen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5 , jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Erscheint Jeden Dienstag and Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal<br />

10.- ..Gelfc. Usf."<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenrainstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 Posicheck III414 • Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

TIONS-PREIS:<br />

hohe Grundzeile oder<br />

seraje nac[y6pezialra<br />

eheine<br />

Zukunft und WvtMkhketi<br />

im neuen Autofahc<br />

Als im vergangenen Jahre zu gleicher Zeit<br />

und aus gleichem Anlass der Versuch einer<br />

Zukunftsdarstellung des modernen Automobils<br />

unternommen wurde, übergingen wir<br />

stillschweigend das Heer der Wagentypen,<br />

die gewissermassen länger als erforderlich<br />

beim Bewährten verbleiben und nur jene<br />

kleine Vorhut, welche die aller jüngste Erkenntnis<br />

vertritt, wurde zum Gegenstand<br />

eingehenderer Betrachtung gewählt.<br />

An der Schwelle von <strong>1936</strong> ist die Themenstellung<br />

die gleiche geblieben. Es wäre reizlos<br />

und sinnwidrig, in dieser Neujahrsijetrachtung<br />

den kaufmännischen Standpunkt über<br />

die reine Erkenntnis stellen zu wollen. Bei<br />

dieser Uebersicht ist allerdings die Tatsache<br />

im Auge zu behalten, dass der Wagentyp,<br />

der hier zur Schilderung kommen soll, dem<br />

Jahrgang <strong>1936</strong> noch etwas voreilt und vielleicht<br />

erst im Jahre 1937 wirklich populär<br />

werden wird, während das Modell 1935, wie<br />

es an gleicher Stelle im Vorjahr skizziert<br />

wurde, erst jetzt zu breiterer Anwendung<br />

* ;elangen dürfte. Immerhin, die fortschrittli-<br />

"daen unter den Pionieren des Automobilbaus<br />

werden die beschriebenen Zeichen tragen,<br />

und mit einer Hervorhebung ihrer Kennzeichen<br />

wird das Publikum ihre Einführung erleichtern.<br />

Aus weitester und allgemeinster Blickrichtung<br />

gesehen, wird <strong>1936</strong> keine grosse Umstellung<br />

der einzelnen Aggregate bringen, die<br />

sich einmal doch noch vollziehen wird. D. h.<br />

der Motor verharrt noch auf seinem üblichen<br />

Platz, vorn in Rahmenmitte. Der Heckmotorwagen<br />

ist von einigen Dutzend grosser<br />

Werke versuchsweise ausgeführt worden.<br />

Seine Eignung für Rennzwecke hat er erwiesen.<br />

Für den täglichen Gebrauch konnte er<br />

indessen höchstens die Gleichwertigkeit mit<br />

dem Standardbau erreichen, kaum aber eine<br />

Ueberlegenheit dokumentieren.<br />

Etwas besser ergeht es dem Frontantrieb,<br />

der jedoch durch die Schwächung Citroens<br />

ebenfalls in die Defensive gedrängt ist und,<br />

abgesehen vom neuen Cord, keinen neuen<br />

Vertreter gefunden hat. Der Einfluss des<br />

Frontantriebes auf Rahmenbau und Federung<br />

ist aber unbestreitbar und in dieser Beziehung<br />

war sein Erscheinen überaus Fortschritt<br />

fördernd. Der Autobesitzer kam hier erstmalig<br />

nach langen Jahren wieder in den Genuss<br />

eines völlig flachen 1 Karosseriebodens<br />

und damit kamen ihm dessen erhebliche Vorteile<br />

erneut zum Bewusstsein.<br />

Der flache Boden ist gewiss keine Errun- j<br />

genschaft, auf die wir in besonderem Masse<br />

stolz zu sein brauchen, war er doch bis vor<br />

10 Jahren eine selbstverständliche Angelegenheit,<br />

die erst in den letzten Jahren der<br />

niedrigen Wagensilhouette geopfert wurde.<br />

Immerhin, wenn sich der versenkte Boden<br />

mit kastenförmigen Einsätzen für die Füsse<br />

solange halten konnte, so spricht dies wohl<br />

dafür, dass diese Eselsbrücke nicht ganz einfach<br />

zu vermeiden ist, wenn eine niedere äussere<br />

Gestalt mit genügender Innenhöhe verbunden<br />

werden soll. Der flache Boden wird<br />

<strong>1936</strong> noch nicht allzu verbreitet sein. Die Interessenten<br />

sollten ihn aber immer wieder<br />

fordern, weil er heute ohne grosse Opfer erreichbar<br />

ist und<br />

die Schwerpunktslage<br />

herunterbringt, ein Faktum, das. für die Fahrsicherheit<br />

von entscheidender Bedeutung ist.<br />

Der heutige flache Boden unterscheidet<br />

sich von dem vor 10 Jahren üblichen durch<br />

eine Höhendifferenz von 25 cm. Früher wurde<br />

der Boden-über den flachen Rahmen, verlegt.<br />

Die Kardanwelle schwang unterhalb des<br />

Chassis und kam damit niclit in Berührung<br />

mit dem Boden. Auf diesem Wege ergab sich<br />

eine Bodenhöhe von etwa 70 cm, zu der zwei<br />

•Stufen den Zutritt vermittelten. Der, •Innenraum,<br />

dessen lichte Höhe von 13(5 cm allen<br />

Zeiten trotzt, kajn einfach über den Boden<br />

zu stehen und brachte damit die Wagenhöhe<br />

auf das stattliche Mass von zwei Metern. Das<br />

ist viel.und vor allem unvereinbar mit. unserer<br />

heutigen Auffassung, dass ein Automobil<br />

weitgehend mit Rücksicht auf hohe Geschwindigkeiten<br />

durchgebildet werden muss. Durch<br />

versenkte Böden, die von der Chassishöhe<br />

abgehen, war es möglich,'das Gesamtmass<br />

auf 180 cm und mit Einschränkung der lichten<br />

Höhe auch mitunter bis auf 170 cm herunterzubringen.<br />

Das ist die bis ins Jahr 1935<br />

hineinreichende und noch heute übliche<br />

Grundform. Je nach Geschicklichkeit des<br />

Konstrukteurs war es durch Rahmenkröpfungen<br />

möglich, die Rahmenoberkante etwas<br />

tiefer zu bringen und die kastenförmigen Einsätze<br />

etwas weniger tief und fühlbar zu machen.<br />

Der englische Autmobilbau hat z. B.<br />

Stark heruntergezogener Rahmen mit steifer Kreuzverstrebung.<br />

Diese Rahmenbauart ergibt eine niedrige<br />

Bodenhöhe des Wagens. Man beachte die beinahe<br />

senkrechte Kröpfung bei der Hinterachse.<br />

vielfach durch den sogenannten unterkröpften<br />

Rahmen die Chassisoberkante bis auf 50 cm<br />

heruntergebracht und damit die kastenförmigen<br />

Fusseinsätze überflüssig gemacht. Allerdings<br />

musste damit eine neue Unebenheit,<br />

nämlich die übertunnelte Kardanwelle in<br />

Kauf genommen werden. Immerhin ist dies<br />

schon ein erheblicher Fortschritt, da der<br />

schmale Tunnel in Wagenmitte verläuft, also<br />

da, wo üblicherweise niemand sitzt. Nur bei<br />

der dreisitzigen Anordnung, die ebenfalls<br />

zum Kennzeichen des Jahres <strong>1936</strong> zählt,<br />

wird diese Lösung recht lästig, und es wird<br />

daher Zeit, Wege und Mittel der Abhilfe zu<br />

finden. Diese Wege werden uns durch den<br />

modernen französischen Autobau vorgezeichnet.<br />

Peugeot und Hotchkiss gingen hier voraus<br />

und erreichten gleiche Wirkungen mit<br />

verschiedenen Methoden, damit anschaulich<br />

beweisend, dass dieses Ziel heute: ohne weiteres<br />

erreichbar ist. Zu erwähnen ist auch<br />

Unic, dessen Rückkehr zum Personenwagenbau<br />

erst wenigen bekannt ist. Hier finden wir<br />

einen schräg eingebauten Motor, eine dur<<br />

zwei Gelenke unterteilte Antriebswelle un'<br />

einen Schneckenantrieb. Mit diesem Verfah<br />

ren ist eine Schwingungsebene der Kardanwelle<br />

unterhalb der Rahmenoberkanten ver<br />

legt, die nunmehr nur noch 40 cm über dem<br />

Boden liegt. Während früher jeder Konstrukteur<br />

auf die Höhe seiner Rahmenlängsträger<br />

stolz war, ist diese heute, soweit irgend<br />

möglich, herabgesetzt. Der Zweck ist<br />

Der Bundesrat wird eingeladen, die Frage<br />

zu prüfen und Bericht und Antrag einzubringen,<br />

ob nicht im Interesse der Erhaltung der<br />

Automobilindustrie, der Beschäftigung in allen<br />

Zweigen dieser Industrie (Fabrik, Reparaturwerkstätte<br />

und Garage) und der fiskalischen<br />

Einnahmen aus dem Automobilverkehr eine<br />

grundsätzliche Neuregelung der Gesamtbesteuerung<br />

des Automobils (kantonale Autotaxen,<br />

Benzinzoll usw.) einzuführen sei.<br />

Diese Neuregelung sollte gemäss dem Beispiel<br />

anderer Reiseländer in dem Sinne erfolgen,<br />

dass die kantonalen Automobilsteuern abgelöst,<br />

dafür der Benzinzoll entsprechend erhöht<br />

und den Kantonen die Ausfälle an Steuern aus<br />

dem erhöhten Benzinzoll vergütet werden.<br />

der Lage<br />

der dadurch<br />

und der künftigen trittüjodrVI<br />

Bauart erst die notwendige Vorissezung<br />

erschliesst. Peugeot verfährt in<br />

ler Weise, dass er statt der üblichen zwei<br />

Längsträger hohen Querschnittes deren vier,<br />

jedoch niedrigen Querschnittes, wählt und je<br />

zwei kastenförmig zusammenschweisst.<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

lüawm eine teüte IBetoie&sstofflsteuec?<br />

Gespräch mit Nationalrat Otto Walter, Ölten.<br />

So lautet das von O. Walter in der nationalrätl.<br />

Kommission für das Finanzprogramm<br />

eingebrachte Postulat, das wir dem Inhalt<br />

nach bereits in einer letzten Nummer bekannt<br />

gaben. Das Thema ist für jeden Motorfahrzeughalter<br />

so wichtig und die Tatsache eines<br />

Antrages im Parlament auf Modernisierung<br />

der Motorfahrzeugbesteuerung so ungewohnt,<br />

dass wir eine uns gebotene Gelegenheit gerne<br />

wahrnahmen,-um uns mit dem Initianten zuhanden<br />

unserer Leser noch eingehender über<br />

die Gründe zu dem Postulat zu unterhalten.<br />

Einleitend macht uns Herr Walter darauf<br />

aufmerksam, das Postulat sei zwar von ihm<br />

eingebracht und in der Kommission begründet<br />

worden, es gehe aber, nachdem es mit<br />

12:8 Stimmen angenommen wurde, als Postulat<br />

der nationalrätl. Kommission weiter.<br />

Was ihn zu der Eingabe veranlasste? Eine<br />

ganze Reihe von Ueberlegungen, die ergänzt<br />

sind durch seine eigenen Erfahrungen als<br />

Automobilist und Geschäftsherr. Es ist nun<br />

leider so, dass jede Anregung aus Automobilistenkreisen,<br />

welche finanzielle Fragen anschneidet,<br />

mit einem gewissen Misstrauen<br />

von den Behörden entgegengenommen wird,<br />

weil meistens die gewiss nicht immer gerechtfertigte<br />

Befürchtung aufkommt, egoistische<br />

Gründe seien das Leitmotiv und der<br />

Staat komme dabei zu kurz. Daher sei gleich<br />

zum voraus und mit aller Deutlichkeit festgestellt,<br />

dass durchaus nicht der Gedanke<br />

wegleitend war, die Einnahmen von Kantonen<br />

und Bund durch eine Neuordnung der<br />

Motorfahrzeugsteuern zu kürzen, sondern<br />

einzig der Wunsch, die zahlreichen<br />

Nachteile des jetzigen Systems<br />

zu vermeiden.<br />

Herr Bundespräsident Meyer hat selbst in<br />

der Debatte zugegeben, die gegenwärtig von<br />

den Kantonen angewandte Steuerformel, die<br />

von den früheren Konkordatskantonen übernommen<br />

wurde, stände nicht mehr ganz auf<br />

der Höhe, der sich rasch entwickelnden<br />

Technik. Sie ist aber nicht nur veraltet und<br />

durch die jetzigen Verhältnisse der Automobiltechnik<br />

und -Wirtschaft überlebt, sondern<br />

sie war von allem Anfang an sehr willkürlich<br />

gewählt und daher nie eine sehr glückliche<br />

Grundlage für die Steuerbemessung. Wenn<br />

sie verschwindet wird ihr bestimmt niemand<br />

nachtrauern.<br />

Dazu kommen die<br />

zahlreichen Härten.<br />

welche die kantonalen Steuerbestimmungeh<br />

mit sich brachten. Da ist vor allem die Verpflichtung<br />

zur Vorausbezahlung des gatizjährlichen<br />

Steuerbetreffnisses. Wurde ein<br />

Motorfahrzeug im Laufe des Jahres, und<br />

nicht genau im Zeitpunkt des Quartals- oder<br />

Semesterbeginnes, in Verkehr genommen<br />

oder aus diesem zurückgezogen, so verfielen<br />

entweder die zuviel bezahlten Monate oder es<br />

war für einen Zeitraum die Steuer zu entrichten,<br />

während welcher das Fahrzeug überhaupt<br />

noch nicht im Betriebe stand. Anlässlich<br />

der Revision der kantonalen Bestimmungen,<br />

die durch die Einführung des eidg. Au-<br />

,tomobilgesetzes bedingt war, haben sich dann<br />

einzelne Kantone entschlossen, hier eine Korrektur<br />

anzubringen und die Verrechnung pro<br />

rata der verbleibenden Monate zuzulassen.<br />

Leider haben aber verschiedene kantonale<br />

Verwaltungen den alten Modus beibehalten.<br />

Steht das Fahrzeug wegen Krankheit, Militärdienst,<br />

Auslandsabwesenheit oder ungünstiger<br />

Witterung kürzere oder auch längere<br />

Zeit unbenutzt, so läuft doch die Steuer weiter<br />

und kann für diese Stillstandsperiode<br />

nicht mehr eingebracht werden. Endlich ist<br />

es zu mindestens ungeschickt und der weiteren<br />

Verkehrsentwicklung abträglich, dass<br />

die Steueransätze und die Steuerveranlagung<br />

von Kanton zu Kanton sehr weitgehende Unterschiede<br />

aufweisen, die sich für die Fahrzeughalter<br />

in jährlichen Differenzen bis zu<br />

einigen hundert Franken auswirken.<br />

Wenn nun auf eidgenössischem Boden eine<br />

Aenderung der Zollansätze für Motorbetriebsstoffe<br />

erwogen, dann in Parlament und Oeffentlichkeit<br />

diskutiert wird, so vergisst man<br />

allzuleicht die kantonalen Einnahmen aus<br />

dem Motorfahrzeugverkehr mit in Rechnung<br />

Wir berichten heute<br />

Unverständlich!<br />

Vom Brennstoffklopfen.<br />

Die Rechnung, bitte!<br />

Militärische Mutationen.<br />

Flugnotizen.<br />

über:<br />

Sternfahrt nach Monte Carlo.<br />

Das Auto von heute.


zu stellen, obwohl die rund 30 Millionen Franken,<br />

welche den Kantonen aus diesen Sondersteuern<br />

(ohne Benzinzollanteil) anfallen,<br />

gewiss keine Bagatelle sind. Dass dem so<br />

ist, beweisen die in Besprechungen, sogar in<br />

Botschaften und in der Presse immer wieder<br />

auftauchenden Erklärungen, das Benzin sei<br />

in der Schweiz noch sehr billig und daher<br />

eine weitere Belastung der Motorfahrzeugwirtschaft<br />

durchaus erträglich. Diese Behauptungen<br />

deuten auf eine sehr oberflächliche<br />

Beurteilung der Sachlage und eine vollständige<br />

Verkennung der ausländischen Verhältnisse<br />

hin. In manchen Ländern trägt eben das<br />

Benzin und vielleicht noch das Oel allein die<br />

ganze dem Motorfahrzeug vom Fiskus zugedachte<br />

Belastung, während bei uns das Automobil<br />

selbst und dann erst noch der Betriebsstoff<br />

steuerlich erfasst werden.<br />

Diese<br />

Dopnelbelastung<br />

war erschwinglich, solange sie sich in erträglichen<br />

Grenzen hielt und jn Zeiten wirtschaftlichen<br />

Aufschwunges. Seitdem aber die<br />

Versicherungsprämien wegen der Neuregelung<br />

der Haftpflicht erhöht werden mussten,<br />

der Zoll auf Benzin mehr als 200 Prozent<br />

seines Warenwertes beträgt und gleichzeitig<br />

Handel und Gewerbe sich immer grösseren<br />

Schwierigkeiten gegenüber sehen, ist es dem<br />

-Gewerbetreibenden, dem Handelsmann,, dem<br />

Berufstreibenden und allen übrigen Erwerbenden,<br />

die das Motorfahrzeug rein beruflich<br />

benötigen, mit dem besten Willen nicht mehr<br />

möglich, allen fiskalischen Anforderungen<br />

auf einmal zu Beginn des Jahres gerecht zu<br />

werden. Die Konsequenz ist eine weitgehende<br />

Einschränkung des Automobil- und<br />

Motorradverkehrs, die sich ja seit Monaten<br />

bereits in einem sehr starken Rückgang der<br />

Benzineinfuhr fühlbar macht. Die unmittelbare<br />

Folge ist der Rückgang des Beschäftigungsgrades<br />

in den Werkstätten und Garagen,<br />

die bis jetzt noch leidlich Arbeit aufwiesen.<br />

Es sind eine Reihe von Firmen<br />

namhaft gemacht worden, die Arbeitskräfte<br />

entlassen haben oder auf alle Fälle ab Neujahr<br />

ihren Betrieb sehr wesentlich einschränken<br />

werden. Dass dieser Wirtschaftszweig,<br />

der direkt oder indirekt manches tausend Erwerbende<br />

ernährt, auch noch der Krise anheimfallen<br />

soll, muss verhindert werden, um<br />

so eher, wenn dies ohne besondere Opfer für<br />

den Staat möglich ist.<br />

Es drängt sich daher eine<br />

grundsätzliche Neuregelung<br />

auf, die möglich ist mittels einer Ablösung<br />

der kantonalen Steuern durch eine entsprechende<br />

Erhöhung der Abgabe auf den Brennstoffen.<br />

Frankreich und Oesterreich, um nur<br />

einige Beispiele aus den Nachbarländern zu<br />

nennen, haben diesen Weg mit Erfolg beschritten.<br />

Deutschland schlug im Prinzip den<br />

gleichen Weg ein, sind doch dort alle fabrikneuen<br />

Wagen steuerfrei. Die Vorteile, welche<br />

diese Verbrauchssteuer für den Fahrzeugbesitzer<br />

hat, sind den Automobilisten genügend<br />

bekannt, als dass sie noch eingehend<br />

erörtert werden müssten. Der einzelne zahlt<br />

jedenfalls die Abgabe an den Staat wesentlich<br />

leichter und schmerzloser, wenn dies in<br />

Hunderten von kleinen Fraktionen in Form<br />

eines Zuschlages zum Benzinpreis geschehen<br />

kann. Es wird bestimmt mehr gefahren, wenn<br />

die Inbetriebnahme des Fahrzeuges nicht von<br />

bestimmten Steuerterminen abhängig ist und<br />

zudem wird die Verwaltung bei den kantonalen<br />

Motorfahrzeugkontrollen ganz wesentlich<br />

vereinfacht. Die Belastung trifft jeden nach<br />

Massgabe der Inanspruchnahme der Strassen<br />

und es wird keine Unterschiede mehr geben,<br />

ob man dies- oder jenseits gewisser Kantonsgrenzpfähle<br />

wohnt.<br />

Dem Postulat liegt kein genauer Vorschlag<br />

zugrunde, welchen Betrag der Zuschlag zum<br />

Benzinpreis ausmachen soll. Auch sind noch<br />

keinerlei Erhebungen gemacht worden, wie<br />

und in welchem Ausmass die mit Dieselöl,<br />

Ersatzbrennstoffen oder gar mit Elektrizität<br />

betriebenen Fahrzeuge zur Beitragsleistung<br />

herangezogen werden. Auch wurde nicht erwogen,<br />

ob nicht eine Differenzierung zwischen<br />

Personen- und Lastwagen zu machen<br />

wäre oder ob eine kleine Grundsteuer von<br />

vielleicht 50 Fr. oder so beizubehalten wäre.<br />

Das alles sind Fragen, die durch Fachexperten<br />

eingehend zu prüfen wären. Beim Postulat<br />

handelt es sich nur um das Grundsätzliche<br />

des ganzen Steuerproblems. Wie eingangs<br />

erwähnt wurde, sollen dabei weder Kantone<br />

oder Bund in ihren notwendigen Einnahmen<br />

aus dem Strassenverkehr gekürzt werden.<br />

In Frankreich betrug der Zuschlag auf den<br />

Benzinpreis als Ablösung der Wagensteuer<br />

10 Rappen nach Schweizerwährung. Möglicherweise<br />

käme man bei uns mit einem ähnlichen<br />

Ansatz aus.<br />

Das Bekanntwerden des Postulates hat dem<br />

Initianten eine riesige Zahl von ermunternden<br />

Zuschriften eingebracht. Allerdings sind<br />

schon in der Finanzkommission und seither<br />

besonders von welscher Seite Bedenken laut<br />

geworden, die rein föderalistischen Erwägungen<br />

zu entspringen scheinen. Anderseits<br />

hegen Stadtkantone Bedenken, dass sie bei<br />

der Bemessung der Quote zv kurz kommen<br />

könnten,, sofern die..Länge des Strassennetzes<br />

allein in Anrechnung gebracht würde.<br />

Eine Bodenhöhe von 40 cm ist auch hier<br />

das Ergebnis des angewandten Verfahrens,<br />

welches das Trittbrett von seiner eigentlichen<br />

Bestimmung entlastet und den Trittbrettraum<br />

dem Wageninnern erschliesst.<br />

Der Ausbau der Karosserie<br />

bis über die Räder, nach Omnibusart, ist also<br />

erst durch den tiefliegenden flachen Boden<br />

und der hiermit erreichten tieferen Schwerpunktlage<br />

möglich geworden. Hätte man diesen<br />

Gedanken früher zu verwirklichen gesucht,<br />

so hätte man einen hoffnungslos rollenden<br />

Wagen erhalten und ihn ausserdem<br />

mit klappbaren Tritten versehen müssen.<br />

Der fortschrittliche Wagen von <strong>1936</strong> wird<br />

daher einen flachen oder annähernd flachen,<br />

Boden voji,40 bis-45 cm Höhe.iiber dem-Erd-:<br />

boden haben und durch eine übergreifende<br />

Karosserie abgedeckt sein, die zwei Sitzbänke<br />

für je drei Personen vorsieht. Der "kleine<br />

Viersitzer entsprechender Bauart wird wahrscheinlich<br />

erst in 1937 auf den Markt kommen.<br />

Der Koffer, der vielfach noch nachträglich<br />

angebracht wurde, zählt morgen zu<br />

den selbstverständlichen Bestandteilen des<br />

Wagens und ist meistens von ausseri Und innen<br />

zugänglich. Das Reisen wird hierdurch<br />

erheblich angenehmer gestaltet, da die Gepäckunterbringung<br />

bisher erhebliche Belästigung<br />

verursachte. Der neue Sechssitzer, der<br />

für Reisezwecke natürlich nur mit 4 Personen<br />

besetzt wird, verfügt über soviel Innenraum,<br />

dass einige grössere Gepäckstücke<br />

auch im Wageninnern ohne Behinderung<br />

verstaut werden können. Dies ist einer der<br />

wesentlichsten Vorzüge des gelegentlichen<br />

Sechssitzers, dass er bei seiner Grundbeset-<br />

Die neue Rückenlinie. Der Sitzraum nimmt fast<br />

die volle Wagenbreite in Anspruch.<br />

zung mit vier Persqnen Beweglichkeif und<br />

Raumüberfluss gewährleistet. Trotz der Vergrösserung<br />

des nutzbaren Raumes ist der<br />

Platzbedarf des Wagens nicht grösser geworden,<br />

da seine äusseren Abmessungen<br />

gleich geblieben sind. Es handelt sich somit<br />

hier um einen Fortschritt, der einzig und allein<br />

dem Komfort der Wageninsassen zugute<br />

kommt und keinen Rappen an Kosten verursacht.<br />

Neben der,, zuvor geschilferten Methode<br />

der tiefen Bauweise hat es den, Anschein, als<br />

ob der von Citroen erstmalig eingeschlagene<br />

Weg der Uebertragung aller Aufgaben auf<br />

die Karosserie, unter völliger Preisgabe eines<br />

tragenden Rahmens, an Verbreitung zu<br />

gewinnen begänne. Die neuen Vertreter dieses<br />

Prinzlpes sind Lincoln und Cord, die<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 3. Januar 1935 — N° 1<br />

Die Entschädigung an die Kantone<br />

müsste offenbar sowohl auf die Zahl der dort<br />

angemeldeten Motorfahrzeuge, wie auch auf<br />

den Strassenbestand Rücksicht nehmen. Durch<br />

das heutige System der kantonalen Abgaben<br />

kommen hauptsächlich die Gebirgskantone<br />

zu kurz. Sie weisen durchwegs einen bescheidenen<br />

Bestand an Motorfahrzeugen auf, verfügen<br />

also nur über sehr geringe eigene Einnahmen.<br />

-Dagegen ist ihr Strassennetz<br />

vielfach recht ausgedehnt oder im Unterhalt<br />

— der Alpenstrassen wegen — doch sehr<br />

kostspielig. Benützt werden diese Strassen<br />

aber vielmehr von ausserkantonalen und ausländischen<br />

Fahrzeugen als von den im betreffenden<br />

Kanton stationierten.. Es ist daher<br />

nur recht und billig, wenn die Gesamtheit<br />

der Motorfahrer an den Unterhalt und den<br />

Ausbau,-der Strassen beiträgt, und dies ist<br />

offenbar am besten durch eine reine Benzinsteuer<br />

möglich. So kommen die Kantone viel<br />

eher zu ihrem Recht, so dass schon aus diesem<br />

Grunde föderalistische Einwände kaum<br />

angebracht sind.<br />

Die Beratungen in der Finanzkommission<br />

haben schon bei der Festlegung des<br />

neuen Benzinzolles gezeigt, wie sehr die Meinungen<br />

auseinandergehen, fielen doch Voten,<br />

die von Zuschlägen zwischen Null und zehn<br />

Franken zum früheren Zoll von Fr. 20.— wissen<br />

wollten. Es ist daher zu erwarten, dass<br />

im Plenum die Diskussion hierüber wieder<br />

neu entfacht wird, trotz des Vermittlungsvorschlages<br />

der Kommission. Herr Walther<br />

ist aber mit Recht der Ueberzeugung, dass<br />

mit der zu treffenden Lösung, sei nun der<br />

Zuschlag niedriger oder höher, die grundlegenden<br />

Schwierigkeiten weder für den Staat<br />

noch für die Automobilwirtschaft behoben<br />

werden, weil eben das jetzige Steuer verfahren,<br />

von Grund auf einer Neuorientierung<br />

bedarf.<br />

Damit wird die anregende Unterhaltung<br />

beendet. Hoffentlich findet das Postulat<br />

weitgehendes Verständnis und entsprechende<br />

Unterstützung im Rate. Verschiedene Parlamentarier,<br />

so auch die Gruppe der Unabhängigen,<br />

haben sich seither zugunsten einer<br />

Betriebsstoffsteuer ausgesprochen. Möge dem<br />

fortschrittlichen Vorschlag der Erfolg nicht<br />

versagt bleiben. Der Staat kommt dabei nicht<br />

zu kurz und das Automobilwesen wird nicht<br />

auch noch zu einem ausgesprochenen Krisenzweig<br />

der Volkswirtschaft.<br />

Zukunft und WUklüMeU<br />

im neuen Autoiahe<br />

(Fortsetzung von Seite 1.)<br />

mit»<br />

beide für ihre <strong>1936</strong>er-Typen tragende Rumpikarosserien<br />

vorsehen.<br />

Diese Bauweise bringt aber natürlich eine<br />

Erstarrung der Formen mit sich, da die kostspielige<br />

Herstellung und Amortisation der<br />

Werkzeuge eine Festlegung auf etliche Jahre<br />

voraussetzt. Sie ist unter den heutigen Umständen<br />

noch als Wagnis anzusprechen.<br />

Trotzdem spricht die auf diesem Wege erzielbare<br />

Gewichtsersparnis dafür, dass diese<br />

Methode eines Tages unsere heutige Bauweisen<br />

abzulösen bestimmt sein wird.<br />

Im vergangenen Jahr haben wir mit Überzeugung<br />

die Notwendigkeit und Wichtigkeit<br />

einer Sitzanordnung zwischen den Achsen<br />

verkündet und hervorgehoben. Diesem Rufe<br />

ist "in weitem Masse in der Zwischenzeit<br />

willfahren worden. Heute hat es aber den<br />

"Anscliein, als ob diese Masshahme in ihrer<br />

Wirkung etwas überschätzt worden wäre,<br />

da wir nunmehr wissen, dass die «flache<br />

Fahrweise» (flat ride) tatsächlich erreichbar<br />

ist. Man versteht hierunter eine Federung,<br />

die so auf einander abgestimmt ist,<br />

dass sich Nickschwingungen nicht mehr ergeben<br />

können. Der so konstruierte Wagen<br />

schwingt mit ganzer Wagenlänge auf und<br />

ab, unabhängig davon wo die empfangenen<br />

Stösse auftreten. Es leuchtet ein, dass bei<br />

der Verwirklichung dieses Prinzipes die<br />

Lage der Sitze ihre Bedeutung verliert, aber<br />

es ist noch fraglich, ob dieses Prinzip wirklich<br />

die erwartete Besserung des Fahrkomforts<br />

mit sich bringt. Unterdessen tut man<br />

gut, auf eine Sitzanordnung zwischen den<br />

Achsen zu achten, zumal das Prinzip der<br />

flachen Fahrweise nur an einigen amerikanischen<br />

Wagentypen verwirklicht ist und<br />

damit für europäische Fabrikate jeder Entschuldigungsgrund<br />

für einen etwaigen Längsüberhang<br />

verwirkt ist.<br />

Ehe auf die Maschinenanlage des näheren<br />

eingegangen werden soll, seien noch einige<br />

Nebensächlichkeiten gestreift, die das Gesicht<br />

des neuen Wagens, aber auch seine<br />

Unterhaltung und Handhabung in gewissem<br />

Umfang berühren.<br />

' Dank ihrer leichteren Reinigung konnten<br />

sich blechgepresste Räder überraschend<br />

schnell, durchsetzen. Das sportliche Aussehen<br />

der Stahlspeichenräder war durch die<br />

Schwierigkeiten der Reinigung allerdings<br />

etwas teuer erkauft. Ausserdem schliessen<br />

die neuen Räder Speichenbrüche aus, die bekanntlich<br />

nicht zu den Seltenheiten gehörten.<br />

Dem Wagenwäscher erspart die Anbringung<br />

der neuen Räder allerlei Arbeit.<br />

Aus Amerika kommt dann eine weitere<br />

Neuigkeit. Bisher hatte man aus Resonanzgründen<br />

aber auch aus Sparsamkeit das<br />

Dachstück aus elastischem, geräuschdämpfenden<br />

Material hergestellt. Heute ist dieses<br />

letzte Stück aus einer früheren Periode nun<br />

auch vom Stahl abgelöst. Bei den Abmessungen<br />

amerikanischer Wagen stellt dieser<br />

Abschluss eine gewaltige fabrikatorische<br />

Leistung voraus. Soll späteres Dröhnen vermieden<br />

werden, so muss das Dachteil in sich<br />

so viel Steifigkeit besitzen, dass es gegen<br />

Veränderungen seiner Form gefeit ist. Studebaker<br />

ist auf diesem Gebiet wohl am weitesten<br />

gegangen und erfasst mit einem Stück<br />

das ganze Karosserieoberteil von der Kühlerhaube<br />

bis zum Kofferansatz. Andere Firmen,<br />

die nur das bisherige Dach durch Stahl<br />

ersetzten, sahen sich genötigt, eine isolierende<br />

Zwischenschicht an den Verbindungen<br />

anzubringen, wodurch das Dach als Antenne<br />

Unsere Photographen haben auf ihrer Suche nach<br />

der c Zukunft und Wirklichkeit im neuen Autojahr<br />

ein vielversprechendes Modell gefunden 1<br />

Verwendung finden kann. Eine weitere Eigentümlichkeit<br />

der <strong>1936</strong>-Modelle ist, dass die<br />

Türen fast durchweg « verkehrt » aufgehen.<br />

Die Scharniere befinden sich nicht mehr in<br />

Wagenmitte, sondern vorn und hinten wie<br />

beim pfostenlosen Wagen. Sie öffnen sich<br />

somit aus der Mitte heraus. Da die Türen<br />

durch die schräge Windschutzscheibe und<br />

den hinteren Kotflügel recht komplizierte<br />

Formen annehmen, so ergibt sich die Notwendigkeit,<br />

lange Scharnierbänder zu verwenden,<br />

an denen die Türen förmlich aus<br />

dem Karosseriekörper herausgehoben werden.<br />

Als Vorteil dieser Bauart ist die bessere<br />

Zugänglicheit zum Wageninnern zu verzeichnen.<br />

Erhebliche Bedeutung wird seitens der<br />

amerikanischen Fachwelt der Tatsache beigemessen,<br />

dass erstmalig seit vielen Jahren<br />

keine<br />

Leistungssteigerungen<br />

an den eigenen Wagen vorgenommen worden<br />

sind. Der amerikanische Wagen populärer<br />

Preislage ist somit auf einer Leistungsstufe<br />

von 80—90 PS stabilisiert worden. Bei<br />

den europäischen Fabrikaten haben Steuerermässigung<br />

oder Steuerverfall zu einer<br />

massigen Steigerung der Motorengrössen<br />

Anlass gegeben. Wollte man im Gegensatz<br />

zum amerikanischen Vorbild von einem europäischen<br />

volkstümlichen Standard sprechen,<br />

so könnte man Leistungsgrössen zwischen<br />

30 und 40 PS als angemessen bezeichnen.<br />

Darunter liegende Leistungen fallen in die<br />

Kategorie des Kleinwagens.<br />

Die bei den europäischen Wagen verzeichneten<br />

Leistungssteigerungen entfallen aber<br />

durchaus nicht alle auf das Konto von vergrösserten<br />

Motoren. Der Leichtmetallkopf,<br />

der heute bereits von Grossproduzenten wie<br />

Renault serienmässig vorgesehen wird, hat<br />

nicht wenig dazu beigetragen, die Zylinderleistungen<br />

zu steigern. Dazu kommt die neue<br />

14-mm-Kerze, die den Ventilen mehr Platz<br />

Wagenboden mit schachtelartigen Vertiefungen zur<br />

Erzielung einer niedrigen Totalhöhe des Wagens.<br />

Beide Sitzplätze liegen zwischen den Achsen drin.<br />

zur Verfügung stellt und geringere Neigung<br />

zum Glühen zeigt, dann die verbesserten<br />

Kolben usw. All dieses hat zu dem Wunder<br />

beigetragen, dass wir heute eine Kompression<br />

von 1:6 als normal ansehen können,<br />

während wir noch vor 10 Jahren mit der<br />

Relation 1 ?4,5 dem Durchschnittswert nahe<br />

kamen. Die Motorliterleistung ist im gleichen<br />

Zeitabschnitt von 20 auf 30 PS angewachsen.<br />

Leider ist die erzielte Mehrleistung nicht<br />

immer die Fahreigenschaften zugute gekommen,<br />

da die Wagengewichte im allgemeinen<br />

im gleichen Verhältnis angestiegen sind. Die<br />

Mehrleistung muss daher vom Getriebe herausgeholt<br />

werden, das bei den Amerikanern<br />

meist durch einen Schnellgang die nötige Ergänzung<br />

gefunden hat. Bei den europäischen<br />

Fabrikaten ist das Vierganggetriebe allgemein<br />

und damit die Periode amerikanischer<br />

Nachbildung überwunden. In der Automatisierung<br />

sind wir unterdessen ein erhebliches<br />

Stück vorwärts gekommen. Die französische<br />

Bauart von Cotal muss wohl unter den heutigen<br />

Verhältnissen als die zurzeit reifste<br />

Lösung angesprochen werden.<br />

Der Dieselmotor beginnt seinerseits in die<br />

Sphäre des Personenwagens einzudringen.<br />

Eine grössere Bedeutung ist allerdings dieser<br />

Massnahme vorläufig noch nicht beizulegen.<br />

1937 und 1938 mögen aber wohl auch in dieser<br />

Beziehung entscheidende Wandlungen<br />

vorbereiten.<br />

Sind somit für <strong>1936</strong> keine entscheidenden<br />

technischen Fortschritte zu erwarten, so<br />

fehlt es anderseits nicht an Veränderungen,<br />

die dem Komfort — dem Ziel der heutigen<br />

Bemühungen — erheblich zustatten kommen.<br />

E. Fr.


N° 1 — FREITAG, 3. Januar <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Vor der internationalen Sternfahrt nach<br />

Monte Carlo. Die am 24. Dezember bekannte<br />

Anmeldezahl von 75 Fahrern hat inzwischen<br />

noch eine Erhöhung um 28 erfahren, so dass<br />

sich also total 103 Wagen an dieser Sternfahrt<br />

beteiligen werden. Sobald die Nennliste<br />

auch in Bezug auf die Startplätze bereinigt<br />

ist, werden wir sie an dieser Stelle bekanntgeben.<br />

G. E. T. Eyston vor neuen Rekordfahrten.<br />

Wenn der englische Rennfahrer G. E. T. Eyston<br />

nicht durch ungünstige atmosphärische<br />

Verhältnisse zurückgehalten wurde, so befindet<br />

er sich seit gestern Donnerstagabend einmal<br />

mehr auf Rekordfahrt, und zwar auf der<br />

Rennbahn von Montlhery, wo er dem 24-<br />

Stundenrekord für Schwerölmotoren auf den<br />

Leib rücken will. Er ist bereits einige Tage<br />

vor Neujahr in Frankreich eingetroffen und<br />

hat mit den Proberunden begonnen.<br />

Sommer auf Alfa Romeo. Wie Etancelin,<br />

so gehört auch Reymond Sommer zu jenen<br />

Rennfahrern, die in jeder Saison erklären,<br />

dies sei ihre letzte und die dann doch irgendwo<br />

wieder auftauchen. So vernehmen wir<br />

eben, dass Sommer sein Glück dieses Jahr<br />

an Bord eines Alfa Romeo 3,3 Liter Monoposto<br />

versuchen und voraussichtlich am<br />

Grossen Preis von Pau zum erstenmal startet.<br />

Williams fährt für Bugatti. Der französische<br />

Rennfahrer W. Williams, den man seit<br />

zwei Jahren an keinem Rennen mehr gesehen<br />

hatte, wird <strong>1936</strong> wieder auf der Bildfläche<br />

erscheinen. Er hat mit der Firma Bugatti<br />

einen Vertrag abgeschlossen und wird<br />

also die Molsheimer Fabrik zusammen mit<br />

Wimille und Benoist vertreten.<br />

Lecot dreht tapfer Runden, Der Franzose<br />

Lecot, der mit einem 11-PS-Citroen-Wageeine<br />

Distanz von 400,000 km zurückzulegen<br />

beabsichtigt, hat kürzlich den 160,000sten km<br />

hinter sich gebracht. Er setzt die Dauerfahrt<br />

mit grosser Regelmässigkeit fort und trotzt<br />

allen winterlichen Strapazen.<br />

Grosser Preis von Südafrika verschoben. Infolge<br />

äusserst schlechten Witterungsverhältnissen wurde<br />

der Grosse Preis von Südafrika, zu dem am Neu«<br />

jahrstage hätte gestartet werden sollen, um einige<br />

Tage verschoben.<br />

Das Weihnachfs-Rallye von Reims. Am Weihnachtstage<br />

organisierte der A. C. de Champagne in<br />

Verbindungen mit dem M. C. de France eine Sternfahrt<br />

nach Reims, welche Epernay zum Ausgangspunkt<br />

hatte. Jeder Fahrer hatte im voraus seine<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit zu schätzen, die er<br />

von Epernay nach Reims auf der ganzen Strecke<br />

innehalten würde. Unterwegs wurden durch Chronometreure<br />

an verschiedenen Punkten die Zeiten<br />

abgestoppt. Wer seiner Schätzung am nächsten kam,<br />

wurde zum Sieger ernannt. Dieses Glück hatte unter<br />

zahlreichen Konkurrenten M. Georges Beyer auf<br />

Ford.<br />

Die deutsche Renntätigkeit im Jahre <strong>1936</strong>.<br />

Unter dem Vorsitz von Korpsführer Hühnlein<br />

ist unlängst die Oberste Nationale Sportbehörde zusammengetreten,<br />

um einige wichtige Punkte betr.<br />

den deutschen Automobil-Rennsport im nächsten<br />

Jahre zu besprechen. In Anbetracht der vielen,<br />

während der vergangenen Saison errungenen Erfolge,<br />

soll 1636 die Aktivität wenn immer möglich<br />

noch mehr gesteigert werden. So ist namentlich<br />

beabsichtigt, die ausländischen Rennen mit einer<br />

noch grösseren deutschen Besetzung zu bestreiten.<br />

Die Vertreter Deutschlands in den internationalen<br />

Verbänden haben deshalb darauf gedrungen, dass<br />

sieh die wichtigsten Veranstaltungen in einem Abstand<br />

von mindestens 14 Tagen folgen sollen, damit<br />

alle Rennen mit deutschen Rennwagen beschickt<br />

werden können.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wird nächstes Jahr<br />

den unabhängigen Fahrern geschenkt werden. Eine<br />

Umfrage unter diesen hat ergeben, dass ihr Wagenmaterial<br />

zum grössten Teil 6ehr veraltet ist,<br />

weshalb eine Zulassung desselben zu internationalen<br />

Wettbewerben gar nicht mehr in Frage kommen<br />

kann. Zudem sind diese Wagentypen so verschiedenartig,<br />

dass eine viel zu grosee Unterteilung<br />

in Gruppen getroffen werden müsste. was wiederum<br />

zur Folge hätte, dass die einzelnen Kategorien sehr<br />

schwach besetzt wären. Anderseits ist es auch<br />

nicht möglich, diese Einzelfahrer bei den Rennmannschaften<br />

von Mercedes-Benz oder Auto-Union<br />

unterzubringen, weil diese auf Grund der an den<br />

Versuchsfahrten gemachten Erfahrungen den<br />

Nachwuchs unter unverbrauchten jungen Fahrern<br />

suchen. Nun kann aber die Anschaffung von kleinen<br />

ausländischen Rennwagen gegenwärtig nicht<br />

erwogen werden und da Deutschland selbst keine<br />

solchen zur Verfügung hat, sucht es das ganze<br />

Interesse auf den Sportwagen zu konzentrieren.<br />

Vorerst kann, sich der deutsche Sportwagen mit den<br />

Fabrikaten des Auslandes, die ihre Leistungsfähigkeit<br />

schon hinreichend unter Beweis stellen konnten,<br />

kaum messen. Es soll doshalb den Besitzern<br />

von alten kleinen Rennwagen und den Sportwagenfahrern<br />

die Gelegenheit gegeben werden, mit ihren<br />

Maschinen an nationalen Wettbewerben zu starten.<br />

Whitney Straight will wieder aktiv werden.<br />

Dieser Rennfahrer, der vergangene Saison pausiert<br />

hat, scheint wieder mitmachen zu wollen. Er soll<br />

einen speziell für Rennen hergerichteten Hispano<br />

fahren. Sodann sei ein Rennwagen nach eigenen<br />

Plänen von Straight im Bau. der ein kurzes Chassis,<br />

unabhängig gefederte Räder und einen Ford-<br />

Motor V-8 aufweise, welche Meldung aus England<br />

wir mit allem Vorbehalt wiedergeben.<br />

4<br />

Die Belebung des Rennsportes in Frankreich.<br />

Der Vorschlag zu einer neuen Rennformel, wie er<br />

von uns in Nr. 100 der «A.-R.» wiedergegeben<br />

wurde, hat bei den französischen Konstrukteuren<br />

eine ausserordentlich günstige Aufnahme gefunden.<br />

Wie wir mitteilen konnten, haben auf Grund dieses<br />

Vorschlages die Fabriken Talbot, Delahaye und Delage<br />

ihre Teilnähme an den nächstjährigen Sportwagenrennen<br />

zugesichert. Nun hat sich auch die<br />

Firma Amilcar zu einer Aktiven Renntätigkeit entschlossen.<br />

Ein Verwaltungsdelegierter dieser Fabrik<br />

hat sich dahin geäussert, dass sie in der<br />

2-Liter-Kategorie am Grossen Preis von Frankreich<br />

konkurrieren werde. Als Spitzenfahrer seiner<br />

zukünftigen Fabrikmannschaft hat Amilcar<br />

Maurice Mestivier engagiert. Verhandlungen mit<br />

weitern Rennfahrern sind im Gange.<br />

Die <strong>Zeitung</strong> < L'Auto» hat unter den Automobil-Konstrukteuren<br />

eine Umfrage" veranstaltet und<br />

sie um ihre Meinung zu der ausgearbeiteten Formel<br />

gebeten. Peugeot und Panhard-Levassor bringen<br />

dieser groeses Verständnis entgegen, können<br />

jedoch voraussichtlich weder <strong>1936</strong> noch 1937 starten,<br />

weil ihre eich in Konstruktion befindlichen<br />

Modelle den Bedingungen des Vorschlages nicht<br />

entsprechen. Hingegen haben eine ganze Reihe<br />

von Organisatoren französischer Rennen wissen<br />

lassen, dass sie ihre Reglemente entsprechend der<br />

vorgeschlagenen Formel ausarbeiten werden. So<br />

sollen beispielsweise die Grossen Preise der Marne<br />

und von Comminges nach den neuen Bedingungen<br />

gefahren werden, immerhin unter der Voraussetzung,<br />

dass möglichst viele Fabriken mit dieser<br />

Formel einverstanden sind.<br />

Grosser Preis von Frankreich 1937 im Bois de<br />

Boulogne? Der vor einigen Monate» aufgetauchte<br />

Plan über einen Grossen Preis von Frankreich, der<br />

im Jahre 1937 anlässlich der internationalen Ausstellung<br />

im Pariser Bois de Boulogne zur Durchführung<br />

gelangen soll, macht wieder von sich reden.<br />

Bereits sind Verhandlungen betr. die Streckenführung<br />

zwischen dem Automobil-Club von Frankreich<br />

und den Besitzern der Pferderennbahn von Longchamp<br />

im Gange. Schon ist auch der Verlauf der<br />

Rennstrecke provisorisch festgesetzt, die über 8 bis<br />

9 Kilometer gehen soll. Es kann jedoch heute schon<br />

gesagt werden, dass dieses Projekt im Pariser<br />

Stadtrat auf Widerstand stossen dürfte, da es als.<br />

eine Konkurrenzierung der Rennbahn von<br />

Montlhery aufgefasst wird, welche ohnehin nicht<br />

auf starken Füssen steht. Anderseits wird die Eignung<br />

der Strassen des Bois de Boulogne für Rennzwecke<br />

stark angezweifelt.<br />

Chiron treibt Wintersport. Louis Chiron, der<br />

zukünftige Mercedes-Benz-Fahrer, wird sich dieser<br />

Tage nach Oesterreich zum Wintersport begeben,<br />

um dann gegen Mitte Februar nach Monza zurückzukehren,<br />

wo die Stuttgarter Firma mit den ihr<br />

verpflichteten Rennfahrern wiederum Trainingsläufe<br />

absolvieren wird.<br />

Ein Grosser Preis auf der Isle of Man. Dasfort die höchste zur Verfügung stehende Beschleunigung<br />

eingesetzt werden kann. Rechnerisch ergibt<br />

Interesse für die Rennen der 1500-ccm-Rennwagen-<br />

Klaseen wird immer grosser. Wie beliebt diese sich bei einer Steigerung des Durchschnitts über die<br />

Art von Veranstaltungen ist, geht daraus hervor, drei Nordkurven-Kilometer von 150 km wie seither<br />

dass der Royal Automobile-Club von Grossbritannien<br />

beschlossen hat, nächstes Jahr, und zwar am mehr als 30 Sekunden. Das bedeutet eine Steige-<br />

auf künftig etwa 230 km ein Zeitgewinn von etwas<br />

Donnerstag vor Pfingsten, ein Rennen nur für diese rung des schnellsten Runden-Durchschnitts über<br />

Kategorie durchzuführen. Es soll als Grosser Preis die gesamte Avus auf über 300 km/St.<br />

der Isle of Man ausgeschrieben werden.<br />

Besonders interessant wird es sein, dass trotz<br />

Kein Zweifel besteht darüber, dass ein Rennen<br />

für tV"-Liter-Wagen sich in England allgemeiner<br />

Popularität erfreuen würde. Alle Voraussetzungen<br />

sind gegeben, die ihm eine ausgezeichnete<br />

Besetzung ermöglichen. Bestehen doch heute<br />

schon eine Anzahl Rennmodelle, die sich als äusserst<br />

leistungsfähig an bisherigen Rennen erwiesen<br />

haben. Nennen wir vor allem ERA, ferner<br />

Riley und Frazer Nash und wie sie alle heissen.<br />

Aber auch M. G., Austin, Maserati und Bugatti<br />

werden dazu beitragen, dass das Publikum interessanten<br />

Sport zu sehen bekommt.<br />

Bei dieser Gelegenheit wird in den englischen<br />

Fachkreisen der Hoffnung Ausdruck verliehen,<br />

dass man, die Teilnahme der verschiedenen Marken<br />

nicht durch komplizierte Vorschriften erschwere.<br />

Man wünscht, es möchten diese Rennen ohne Rücksicht<br />

auf Form und Gewicht des Wagens durchgeführt<br />

werden, auch ohne Bedingungen hinsichtlich<br />

des Brennstoffes.<br />

Avus-Durchschnitt steigt auf 300 km/St.<br />

Die erstmalige Bauart der Nordkurve der Berliner<br />

Avus mit sehr flacher Ueberhöhung der rund<br />

sechs Meter breiten Bahn erlaubt an der Stelle der<br />

stärksten Krümmung etwa 110 Kilometer Geschwindigkeit.<br />

Auch die Südkurve drückt infolge ihrer<br />

Bauart und ihres kleinen Krümmungshalbmessers<br />

den Bahndurchschnitt stark. Die Südkurve ist mit<br />

Die erste erfreuliche<br />

Nachricht im Jahre <strong>1936</strong>:<br />

das erste aller<br />

Obenschmieröle<br />

90—95-km-Tempo passierbar. Trotzdem liegt der<br />

Avus-Durchschnitt für die schnellste Runde heute<br />

schon auf 259,3 km, weil die beiden rund 10 km<br />

langen Geraden sehr hohe Geschwindigkeiten erlauben.<br />

Es ist klar, dass die beiden Endkurven in ihrer,<br />

heutigen Bauart und bei dem hohen Spitzentempo<br />

der Rennwagen auf den Geraden aus weiter Entfernung<br />

schon angebremst werden müssen.<br />

Tatsächlich gibt ja auf der Avus die Maximalgeschiwndigkeit<br />

gar nicht den Ausschlag, denn sie<br />

wird nur auf je 2,5—3 Kilometer auf jeder der<br />

beiden Avusgeraden erreicht. Ausschlaggebend ist<br />

vielmehr die Grosse der Beschleunigung, die von<br />

100 Kilometer Geschwindigkeit an aufwärts bis auf<br />

rund 300-km-Tempo möglichst hoch und möglichst<br />

gleichförmig sein soll. Unter 200 km Geschwindigkeit<br />

ist bei den jetzigen Rennwagen-Gewichten und<br />

Motorleistungen das Maximum der Beschleunigung<br />

erreicht. Eine Steigerung ist nur noch in höher<br />

liegenden Geschwindigkeitsbereichen möglich.<br />

Nach dem Umbau der Nordkurve, die eine starke<br />

Ueberhöhung bis zu etwa 45 Grad der gleichzeitig<br />

wesentlich verbreiterten und dann in Beton ausgeführten<br />

Fahrbahn erfahren wird, kann die eigentliche<br />

Kurve nach Ansicht der beiden als Sachverständigen<br />

hinzugezogenen Rennfahrer Caracciola<br />

und.Stuck mit mindestens 180 km Geschwindigkeit,<br />

.wahrscheinlich aber sogar noch rascher, passiert<br />

werden.<br />

Das bedeutet, dass gleichzeitig der Bremsweg<br />

• vor dem ebenfalls geänderten Kurveneinlaüf kürzer<br />

"wird und anschliessend an den Kurvenauslauf so-<br />

AN ALLE AUTOMOBILISTEN<br />

STARKE PREISSENKUNG<br />

von<br />

lieberall anerkannte Ueberlegenheit<br />

verlangen Sie es bei Ihrem Garagisten; wenn<br />

er es noch nicht führen sollte, schreiben Sie<br />

sofort an, die Konzessionäre für die Schweiz:<br />

ACIL S.A., LAUSANNE<br />

des höheren Durchschnitts voraussichtlich die Beanspruchung<br />

der Rennreifen niedriger liegen wird.<br />

Die höchste Beanspruchung der dünnen, für die<br />

Avus geeigneten Bahnreifen tritt nicht auf den<br />

Geraden im höchsten Tempo auf, für das diese<br />

Reifen ja entwickelt wurden und das sie garantiert<br />

aushalten. Die höchste Beanspruchung entsteht<br />

vielmehr in den Kurven durch die Schürfbeanspruchung.<br />

Die Reifen werden auf den Geraden heisa<br />

und müssen dann in den Kurven den enormen Seitendruck<br />

und gleichzeitig den scharfen Antrieb aufnehmen.<br />

Beim letzten Avusrennen erlitt bekanntlich<br />

der Rennwagen Rosemeiers in der Nordkurve,<br />

genau an der Stelle der schärfsten Beanspruchung,<br />

einen Reifenschaden, der ihn aus dem Rennen warf.<br />

Dagegen konnte Fagioli 15 volle Runden mit denselben<br />

Reifen ohne Wechsel befahren, weil er in den<br />

Kurven, beim Bremsen und beim Beschleunigen<br />

vorsichtig zu Werke ging und nur auf den Geraden<br />

voll aufdrehte. Fagioli durchfuhr die 10 Runden<br />

des Hauptlaufes des Avusrennens mit 238,5 km<br />

Durchschnitt und wurde auf der Geradon offiziell<br />

als schnellster Wagen mit 305 km gestoppt.<br />

Nach dem Umbau der Avus wird sich also ohne<br />

Steigerung des Tempos auf den Geraden durch die<br />

erhöhte Kurvengeschwindigkeit in der Nordschleife<br />

der Gesamtdurchschnitt über zehn Rennrunden<br />

wahrscheinlich auf 260—270 km steigern, ohne dass<br />

gleichzeitig eine höhere Reifenbeanspruchung auftreten<br />

wird.<br />

Bei überhöhten Kurven werden die Reifen ja<br />

nicht mehr seitlich durch Fliehkraft, Bremsen und<br />

Beschleunigung beansprucht, sondern nur durch<br />

den etwas erhöhten Auflagedruck infolge der auf<br />

die Rennwagen wirkenden Fliehkraft stärker an<br />

den Boden gepresst. Bei dem voraussichtlichen<br />

Kurvenhalbmesser der Avusnordkurve und einem<br />

Tempo von etwa 180 km wird diese «Gewichts»-<br />

Steigerung etwa 10—12 Prozent betragen.<br />

Die schnellste Avusrunde, die Stuck mit 259,3 km<br />

hält, wird durch den Nordkurvenumbau auf über<br />

300 km Durchschnitt klettern, dagegen wird der<br />

Durchschnitt für Rekordversuche mit Rücksicht avif<br />

die Reifen natürlich tiefer, aber doch mindestens<br />

bei 270 km liegen. Damit wäre die Avus für die<br />

Rennwagen als Weltrekordstrecke zur Zunickgewin--<br />

nung des Stunden-Weltrekordes und zur Aufstellung<br />

eines neuen 500-km-Weltrekordes geeignet. Auf je^<br />

den Fall wird die Avus ihren Abstand als weitaus<br />

schnellste Bahnrennstrecke der Welt vor dem<br />

Indianapolis-Rennen noch vergrössern.<br />

Dipl. Ing. E. Hundt.<br />

Rosemeyer lernt fliegen. Wie viele Automobil-<br />

Rennfahrer, war auch Bernd Rosemeyer zu Beginn<br />

seiner Laufbahn treu dem Motorradsport ergeben.<br />

Auf einer Solomaschine haben wir ihn auch<br />

am Klausen 1934 gesehen. Als ihm dieses Gefährt<br />

nicht mehr rasch genug war, setzte er sich in<br />

einen Auto-Union-Wagen, aus dem er schon be-,<br />

deutend mehr «Sachen» herausholen konnte. Und<br />

nun bat es ihm, wie einer ganzen Reihe seiner<br />

Kollegen, mit einem Male auch die Fliegerei getan.<br />

Er hat sich nach Berlin begeben, wo er* eine Fliegerschule<br />

besuchen will.<br />

Graf Lurani zieht in den Krieg. Wie die italienische<br />

Presse meldet, hat sich der bekannte<br />

Automobil-Rennfahrer und mehrfache Weltrekordinhaber<br />

Graf Lurani nach Ostafrika begeben, um<br />

dort als Freiwilliger in den Reihen des italienischen<br />

Heeres zu dienen.<br />

<strong>1936</strong> kein Mannin-Bergrennen. In Anbetracht<br />

des verminderten Interesses, das die englischen<br />

Mannin-Bergrennen im letzten Jahre aufwiesen, hat<br />

der britische Automobil-Club beschlossen, zukünftig<br />

an Stelle der bisherigen zwei Rennen nur noch eine<br />

Veranstaltung zu organisieren, und zwar mit neuem<br />

Reglement. Der künftige Wettbewerb soll allen Wagen<br />

bis zu 1500 ccm Inhalt offen stehen und auf<br />

einer andern Strecke ausgetragen werden. Für dieses<br />

Rennen sollen bedeutend mehr Preise, u. a.<br />

auch Trostpreise für alle Fahrer, vorgesehen sein,<br />

die bis zum Schluss durchhalten.<br />

Letztf^ Ul


LUFTFAH<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 3. Januar <strong>1936</strong> — N° 1<br />

und mit grösstmöglicher Sicherheit zugleich billig<br />

zu fliegen. 4. Organisation und Finanzierung<br />

der einzelnen Vereine, damit sich diese erfolgreich<br />

mit der Entwicklung der Leichtfliegerei befassen<br />

können.<br />

Der Boeing-Ganzmetalleindecker 247. Die<br />

erste Firma, die in den Staaten, und damit<br />

überhaupt auf der Welt, einen zweimotorigen<br />

Schnellverkehrseindecker mit hochziehbarem<br />

Fahrwerk auf den Markt und damit<br />

in den Luftverkehr brachte, war die<br />

Boeing Airplane Co. Diese Herstellerfirma<br />

zählt zu den grössten Lieferanten der amerikanischen<br />

Armee- und Marineverwaltung.<br />

Ihre dominierende Stellung hat sie sich erst<br />

in den letzten Jahren erobert. Fast 5 Jahre<br />

dauerte die Entwicklung, ehe das Endprodukt<br />

vorlag. Denn der Boeing Transport 247,<br />

so lautet seine offizielle Typenbezeichnung,<br />

•wurde aus dem Mono-Mail-Eindecker, dieser<br />

wiederum aus dem Modell 204, das seinerseits<br />

auf die Typen 80, 80-A und 95 zurückgreift,<br />

entwickelt. Die ersten Flugzeuge mit<br />

bewusst verkehrstechnischem Einschlag waren<br />

die aus der Serie 40 hervorgegangenen<br />

Baumuster, die erstmals in den U.S.A. zeig-<br />

ten, dass es ausser der rein militärischen<br />

noch eine andere, nicht minder wichtige, die<br />

Verkehrsluftfahrt gibt. Auch hier ist wiederum<br />

die Feststellung zu treffen, dass die<br />

Ganzmetallbauweise in den Staaten immer<br />

mehr Anhänger findet, denn der Boeing 247<br />

ist ebenfalls in dieser Bauart hergestellt. Die<br />

senkrecht nach hinten hochziehbaren Räder<br />

des Fahrwerkes werden in 45 Sekunden eingeholt<br />

und in 35 Sekunden ausgefahren. Die<br />

hierzu notwendigen Vorrichtungen sind die<br />

üblichen. Bei Störungen der Anlage steht<br />

manueller Betrieb zur Verfügung. Beachtenswert<br />

sind die überaus grossen Ausmasse<br />

der Fluggastkabine, die für 10 Fluggäste berechnet,<br />

eine reine Länge von 6 m und eine<br />

Höhe von 1,85 m besitzt, für Schnellverkehrsflugzeuge<br />

bis zum Erscheinen des<br />

Boeing unbekannte Masse. Die Ausrüstung<br />

der Kabine ist von der Western Electric<br />

nach neuzeitlichsten Gesichtspunkten vorgenommen<br />

worden. Beleuchtung, Beheizung,<br />

Bekühlung, Belüftung (510 m 3 Stundenkapazität)<br />

ist vorhanden. Die Kabine ist durch<br />

Kapok- und Gummiverwendung schallgeschützt.<br />

Das Bordpersonal besteht aus zwei<br />

Flugzeugführern und einer Stewardess. Das<br />

Flugzeug ist mit allen modernen Einrichtungen<br />

für neuzeitlichsten Luftverkehr wie Radiotelegraphie,<br />

Peilanlage, Echolot, Blind-<br />

Der Boeing 247 A im Fluge mit eingeschwenktem Fahrwerk.<br />

und Nebelfluginstrumentarium, Nachtflug usw.<br />

ausgerüstet.<br />

Es besitzt eine Spannweite von 22,5 m und<br />

eine Länge von 15,3 m. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 288 km/St., die Reisegeschwindigkeit<br />

260 km/St., und die Landegeschwindigkeit<br />

91 km/St. Das Flugzeug erreicht<br />

bei einem Fluggewicht von 5950 kg<br />

einschliesslich etwa 1460 kg zahlender Nutzlast<br />

10,000 F (3048 m) in 11 Minuten. Zum<br />

Antrieb dienen zwei Pratt & Whitney Wasp-<br />

Motoren zu je 450/540 PS, das neuere und<br />

verbesserte Baumuster, 247-A, das man auf<br />

die vielen nachempfundenen amerikanischen<br />

Modelle der gleichen Art daraufhin herausbrachte,<br />

besitzt den Pratt & Whitney «Twin-<br />

Wasp-Ir», einen 14-Zylinder in doppeltem<br />

Stern. Die Flugeigenschaften sind natürlich<br />

mit dieser verstärkten Kraftquelle, denen<br />

sich noch sonstige Verfeinerungen und Verbesserungen<br />

der reinen Zelle an die Seite<br />

stellen, ungleich bessere, als mit den schwächeren<br />

Motoren. In U.S.A. sind bisher 120<br />

Flugzeuge dieser Type bei den grössten<br />

Luftverkehrsgesellschaften im Flugdienst tätig.<br />

Sie haben meist die grossen transkontinentalen<br />

Strecken zu befliegen und brauchen<br />

von New York bis Los Angeles mit mehreren<br />

Zwischenlandungen etwa 16-18 Stunden.<br />

!Ftu££n«»4£aEora<br />

Immer grösser... Der amerikanische Flugzeugkonstrukteur<br />

Sikorski hat kürzlich in einem Flug-<br />

Magazin berichtet, dass er zwei Flugzeuge in Bau<br />

habe, neben denen der «China Clipper» und der<br />

«Lieutenant de Vaisseau Paris» sich geradezu als<br />

Zwerge ausnehmen würden. Die neuen Flugboote<br />

sollen in den Dienst des transatlantischen Passagierverkehrs<br />

gestellt werden und 40 resp. 65 Tonnen<br />

Fluggewicht aufweisen. Es werde möglich<br />

sein, mit diesen Wasserflugzeugen den Atlantik in<br />

24 Stunden zu überqueren. Sie werden einen Aktionsradius<br />

von ca. 6000 km besitzen und gleich<br />

«fliegenden Schlössern» mit allen Bequemlichkeiten<br />

eines Ozeandampfers ausgestattet sein.<br />

Vom Selbstkostenpreis der amerikanischen Flugzeuge.<br />

Es ist interessant, einige Einzelheiten über<br />

die Herstellungskosten der bekanntesten amerikanischen<br />

Flugzeugtypen kennenzulernen. Die Preise<br />

betragen in Schweizerfranken für den zweimotorigen<br />

Douglas-Bomber 1 Million, für das zweimotorige<br />

Martinflugzeug 1 Million und für den viermotorigen<br />

Boeing-Bomber 299, der kürzlich in Kalifornien<br />

abstürzte, 1,5 Millionen, Für eine serienmässige<br />

Herstellung von je 25 Exemplaren betragen<br />

die Preise pro Apparat: Douglas 300 000 Fr.,<br />

Martin 275 000 Fr., Boeing 299 590 000 Fr. Bei<br />

einer Bestellung endlich von 220 Maschinen reduzieren<br />

sich die Kosten für den Douglas auf 180 000<br />

Fr., für das Martin-Flugzeug auf 145 000 Fr. und<br />

für den Boeing-Bomber auf 300 000 Fr. Diese Preise<br />

beziehen sich übrigens nur auf das nackte Fahrgestell.<br />

Motor und Apparatur sind nicht inbegriffen.<br />

Im Vergleich dazu sei festgehalten, dass die französische<br />

Regierung für das Farman-221-Flugzeug<br />

bei einer Fabrikation von 24 Exemplaren 240 000<br />

Franken bezahlt, ohne Motor, aber mit kompletter<br />

übriger Ausrüstung<br />

Ein Jubiläum, Mitte Dezember waren 20 Jahre<br />

verflossen, dass auf dem Flugplatz von Döberitz<br />

das erste Junkersflugzeug unter Führung von Pilot<br />

Mallinkrodt seine ersten Runden flog. Es<br />

handelte sich um den Eindecker in Eisenkonstruktion<br />

«Jl», die erste Ganzmetallmaschine der Welt.<br />

Der Apparat war mit dem Namen «Blechesel» bezeichnet<br />

und wurde im Laufe der Jahre zum<br />

Kriegsflugzeugtyp «F13» entwickelt, in welcher<br />

Form er grosse Erfolge zu registrieren hatte.<br />

1. Kongress der Leichtflugzeuge. In Paris hat<br />

der ersfe Kongress für Leichtflugzeuge stattgefunden,<br />

deren Teilnehmer beschlossen haben, einen<br />

Ausechuss für Leichtfliegerei zu bilden, welcher<br />

sich der F.A.I. angliedern soll. Folgendes sind<br />

die Ziele des Kongresses: 1. Gründung einer Leichtflugzeugbewegung:<br />

in Frankreich und den französischen<br />

Kolonialgebieten. 2. Beschaffung der<br />

Mittel für den Ankauf und den Unterhalt von<br />

Leichtflugzeugen. 3. Prüfung der Frage, auf welche<br />

Weise man den Clube und Privatpersonen ermöglichen<br />

kann, unter günstigsten Bedingungen<br />

Luftverkehr Frankreich-Südamerika. Die französische<br />

Gesellschaft Air France, die schon im vergangenen<br />

Jahre einen regelmässigen Flugdienst auf<br />

der Südamerika-Route unterhielt, wird diesen ah<br />

5. Januar 103G wöchentlich durchführen, und zwar<br />

in beiden Richtungen. Die Aero-Philalelisten werden<br />

Gelegenheit erhalten, dem erstmals nach dem<br />

neuen Fahrplan fliegenden Kursflugzeug Korrespondenzen<br />

mitzugeben, die mit einem Sonderstempel<br />

versehen werden. Es wird nun möglich sein, die<br />

Südamerikapost den Empfängern in beschleunigtem<br />

Tempo zuzustellen, nämlich:<br />

Europa—Brasilien in 2 Tagen.<br />

Europa—Argentinien—Uruguay in 3 Tagen,<br />

Europa-Chile in 4 Tagen,<br />

Europa-Peru in 6 Tagen.<br />

Lindbergh kommt nach Europa. Wie machtlos<br />

die amerikanischen Behörden gegenüber dem immer<br />

mehr überhandnehmenden Gangstertum sind, geht<br />

aus der Meldung hervor, dass Charles A. Lindbergh<br />

mit Frau und Kind Amerika verlassen hat, um für<br />

immer in England Aufenthalt zu nehmen. Er hat<br />

dies einem Verbleiben in den Vereinigten Staaten<br />

vorgezogen, nachdem ihm in letzter Zeit öfters<br />

Drohbriefe zugekommen sind, die leider auch den<br />

Raub seines zweiten Söhnchens nicht unmöglich erscheinen<br />

lassen. Die Affaire Lindbergh-Hauptmann<br />

ist deshalb plötzlich so aktuell, weil die Hinrichtung<br />

Hauptmanns für den 13. Januar vorgesehen ist.<br />

Bekanntlich haben die amerikanischen Gerichte die<br />

Schuld Hauptmanns nicht einwandfrei nachweisen<br />

können. Trotzdem hat man ihn zum Tode verurteilt,<br />

um einmal ein Exempel zu statuieren, da der Lindbergh-Baby-Raub<br />

geradezu der Auftakt war zu<br />

einem Kidnappen, das sich in der Folge beinahe<br />

als Nationalsport auswirkte. Es ist nun befremdend,<br />

konstatieren zu müssen, wie ein gewisser Teil<br />

des amerikanischen Volkes auf einmal ganz offen<br />

gegen Lindbergh Stellung bezieht. Wir alle erinnern<br />

uns lebhaft an jene Tage im Mai 1927, da<br />

Lindbergh im « Spirit of St-Louis» nonstop von<br />

New-York nach Paris flog, eine Leistung notabene,<br />

die ihm bis heute kein Flieger nachgeahmt hat. Wir<br />

haben nicht vergessen, wie Amerika aus Lindbergh<br />

einen Nationalheros machte, ein Ballyhoo, von dem<br />

Colin Ross im kürzlich erschienenen Buche « Amerikas<br />

Schicksalsstundo» sagt, dass es meistens<br />

nicht lange andauert und, wenn irgendetwas dafür<br />

spricht, prompt ins Gegenteilige ausschlägt. So ist<br />

die amerikanische Seele. Ein eklatantes Beispiel<br />

hiefür ist der Fall Lindbergh. Wer hätte vor Jahren<br />

gedacht, dass diese sympathische Fliegerfigur,<br />

di von der Jugend nicht nur Amerikas, nein, der<br />

ganzen Welt verehrt wurde, aus eben diesem Amerika<br />

einst fliehen müsse, weil es ihn und seine Familie<br />

am persönlichen Schutz fehlen lässt? Die Ansicht<br />

mag heute naheliegen, dass sich Lindberghs<br />

Leben weit ruhiger entwickelt hätte, wenn er nicht<br />

plötzlich durch seinen Ozeanflug im Mittelpunkt des<br />

Weltinteresses gestanden wäre. — Jedenfalls dürfen<br />

wir von obiger Tatsache, als einem typischen<br />

Zeichen der Zeit,<br />

nehmen.<br />

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JJ01 — FREITAG, 3. Januar <strong>1936</strong><br />

'AUTOMOBIL-REVUE<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Unverständlich!<br />

Ueber 147,000 Schweizerbürger forderten<br />

seinerzeit mittels eines Volksbegehrens den-<br />

Ausbau unserer Alpenstrassen. In der Folge<br />

Hess dann der Bundesrat einen Gegenentwurf<br />

zur Alpenstrasseninitiative ausarbeiten.<br />

Und obschon das Volk diesbezüglich noch<br />

nicht gesprochen hat, beschloss auf Antrag<br />

des Aarauer Nationalrates Dr. h. c. E. Keller<br />

die nationalrätliche Kommission zur Prüfung<br />

des eidg. Finanzprogrammes, den Vollzug<br />

des Bundesbeschlusses über den Ausbau der<br />

Alpenstrassen für die Dauer des Finanzprogrammes,<br />

d. h. bis Ende 1937, zu sistieren.<br />

Es gereicht dem aargauischen Regierungsrat<br />

Keller sicherlich nicht zur Ehre, einen<br />

•derart<br />

verkehrsrückständigen Vorschlag<br />

durchgedrückt zu haben, um so weniger als"<br />

dessen Heimatkanton ja keinen Millimeter<br />

Alpenstrassen einschliesst.<br />

In ganz anderem Lichte zeigt sich die materielle<br />

Seite des Sistierungsbeschlusses.'Für<br />

die in der nationalrätlichen Finanzkommission<br />

vorherrschende Einstellung zur modernen-<br />

Verkehrswirtschaft ist die Feststellung<br />

bezeichnend, dass der Keller'sche Vorschlag<br />

vor Behandlung der Benzinzollfrage<br />

gemacht und angenommen wurde, d.h. auch<br />

ohne Reduktion des Benzinzollansatzes um<br />

4 Fr. hätten die Automobilisten neben 28 Fr.<br />

Benzinzoll, Spiritusbeimischung und -Zollquittungsstempel<br />

sich weiterhin mit miserablen<br />

Gebirgsstrassen abfinden müssen !<br />

Zweifellos befinden sich die Herren der<br />

nationalrätlichen Finanzkommission, welche<br />

diesen «Sparvorschlag» unterstützten, auf<br />

dem Holzweg. Man kann sich kaum einen unvorteilhafteren<br />

und nachteiligeren Beschluss<br />

für unser Land, das mit dem Fremdengewerbe<br />

auf Gedeih und Verderb verbunden<br />

ist, vorstellen, zeugt doch dieser Beschluss<br />

von einer Auffassung, die mit verkehfspolitischem<br />

Weitblick nichts zu tun hat. Es hat<br />

weiter den Anschein, die Kommission habe<br />

nicht die geringste Ahnung von den gewaltigen<br />

autotouristischen Bestrebungen des direkt<br />

benachbarten Auslandes, keinen blassen<br />

Dunst von den * .<br />

grosszügigen Geblrgsstrassenbauten<br />

ÖeStelreichs, Italiens, Frankreichs unä'in den<br />

bayrischen Alpen. Nicht massgebend scheint<br />

auch die eine Tatsache, dass ganze Kurorte<br />

grösstenteils von den ^direkten und indirek-<br />

'ten Einnahmen aus iMotoriahrzeugverkehr<br />

leben, wie auch die ändere';-dass bei "uns, der<br />

ausländische Autotoiftismus ämiile^ mehr'zusammenschrumpft,<br />

v|ährehdi er im Ausland<br />

hingegen mehrheitlich irfaüfsteigeffder Linie<br />

begriffen ist. * ' ; f<br />

Verständnislos^ steht man der unumstösslichdri<br />

Feststellung gegenüber, wonach sich<br />

der Verkehr niemals auf die Schiene zurückbeföhlen^lässt.<br />

Selbst Gratisfahrten auf<br />

der Eisenbahn vermögen-das-Rad der-Zeit<br />

nicht rückwärts,, zu drehen". Und wenn diese<br />

sonderbaren « Hüter schweizerischer- Eigenart<br />

t> auch 5 mit aller Kraft ..in die; Speichen<br />

greifen, die Verkehrswirtschaft stellen selbst<br />

sie nicht auf den Kopf. Dem. eigenen Lande<br />

aber,und nicht,zuletzt;den hart kämpfenden<br />

Bergbauern .leisten sie durch ihr Verhalten<br />

einen sehr schlechten Dienst. •- " ><br />

Im jüngsten Firianzprbgfarntn operiert der<br />

Bundesrat immer und" immer wieder mit deni<br />

gewiehtigten Wort f Vertrauen ?. Doch, wie<br />

sollen wir Automobilisten zu einer Behörde<br />

Vertrauen"""" ~< : :" '•> "-i- y '<br />

haben,, die immer nur nehmen,, aber selbst<br />

die bescheidensten "Wünsche, auch wenn<br />

diese,jm Jtiter.e.s.se. des gesamten Landes liegen,<br />

nicht erfüllen will ?"Und nun" gar 'die<br />

Beerdigung* der Alpens|trasseninitiative in irgend<br />

einer bundesrätlichen Schublade, wie<br />

übrigens auch die Verschleppung der Bundesbahnsänierung,<br />

sind bestimmt nicht dazu angetan,<br />

Vertrauen zu wecken. : . ' ~<br />

Zu Ehren unserer Parlamentarier hoffen<br />

wir allerdings annehmen zu dürfen, es werde<br />

dieser eigenartige Korrjmissionsvorschlag anlässlich<br />

der bevorstehenden Tagung der eidg.<br />

Räte , wenigstens, nicht nur vom engen<br />

Standpunkt des «Sparens um jeden Preis»<br />

beurteilt. Auch wir trqten für namhafte Einsparungen<br />

ein, aber für in die Tat umgesetzte<br />

Einsparungen, nicht nur papierene. Mit<br />

einer Verteuerung von Brot, Fett, öl, Zucker<br />

und Benzin, der Erfordernis eines Zollquittungsstempels<br />

und dem Spritbeimischungszwang<br />

allein ist es nicht getan, auch dann<br />

nicht, wenn ein Abbau der Bundeslöhne und<br />

der Subventionen ins, Fiskalprogramm einbezogen''wird..<br />

~ £ . ... . ,<br />

«Der Export "Ist der Schlüssel zur Wiedergestmdung<br />

der Volkswirtschaft», verkündet<br />

laut der Bundesrat. Nicht weniger wichtig<br />

erscheint uns aber auch der<br />

Indirekte Export<br />

durch internationalen ^utotourismus. Zu dessen<br />

Entwicklung aber ist es nötig, die<br />

Fahrwege, speziell diejenigen über die Alpen,<br />

derart zu gestalten, dass sie ohne Gefahren<br />

auch benutzbar sind. Gepflasterte Strassen<br />

allein auf den Prospekten ziehen auf die<br />

Dauer nicht. Wenn irgend eine der viel diskutierten<br />

Arbeitsbeschaffungsvorlagen unserer<br />

gesamten Volkswirtschaft einen grossen<br />

Dienst zu JeisterF verspricht, so trifft dies<br />

sicherlich in erster Linie für den Ausbau<br />

unseres verwahrlosten Alpenstrassennetzes<br />

zu.<br />

, Wir geben ohne weiteres zu, bezüglich<br />

dieser immer dringender nach Lösung verlangenden<br />

Probleme wurde auch von Automobilistenseite<br />

sehr ungeschickt manöveriert.<br />

Anstatt im Interesse des gesamten Landes<br />

sich auf einige<br />

' wenige Strassenzüge<br />

»zu beschränken, Hess man an allen Ecken<br />

und Enden die Begehrlichkeiten sich ins Unermessliche<br />

steigern. Anstatt aus der verfuhrwerkten<br />

Eisenbahnpolitik die nötigen<br />

Lehren zu ziehen, schoss auf strassenbaupolitischem<br />

Boden eine noch üppigere Kirchturmpolitik<br />

ins Kraut. Anstatt sich nach den<br />

vorhandenen Mitteln zu richten, arbeitet man<br />

täglich* neue Millionenprojekte aus, handle<br />

es sich nun um Alpenstrassentunnels oder<br />

neue Basisdurchstiche für Eisenbahnen. Gelingt<br />

es nicht, und zwar in nächster Zeit, die<br />

zahllosen persönlichen Ambitionen, die divergierendsten<br />

Kantons-, Gemeinde- und Talschaftsinteressen<br />

einem höheren Gesichtspunkte,<br />

d. h. einem dem gesamten Landesinteresse<br />

und der gesamten Automobilwirtschaft<br />

dienenden, unterzuordnen, so müssen<br />

wir Automobilisten uns selbst an der Nase<br />

nehmen, wenn sich das Parlament erlaubt,<br />

nach Belieben mit uns umzuspringen.<br />

Zum Sistierungsbeschluss selbst ist zu sagen,<br />

dass eine Inkraftsetzung desselben unmöglich<br />

erscheint, vorausgesetzt, unsere<br />

Bergkantone und Automobilisten wehren sich<br />

mit aller Energie gegen solche Vorschläge,<br />

mag auch die Opposition der letztern nochmals<br />

als «unerhörte Sprache» bemängelt werden..<br />

Bereits hat auch der Kleine Rat des Kanip'njs.<br />

Graubünden in einer Extrasftzung zum<br />

Vorgehen der nationalrätlichen Finanzkommission<br />

Stellung genommen und die zuständigen<br />

eidg. Behörden auf die daraus resultierenden<br />

schwerwiegenden Folgen aufmerksam<br />

gemacht. Hoffentlich bleiben die andern<br />

Kantone, wie Uri, Nid- und Obwalden, Glarus,<br />

Bern, Wallis und Tessin nicht auf der Bärenhaut<br />

Hegen, sondern schliessen sich dem<br />

bündnerischen Vorgehen ebenso forsch an.<br />

Doch auch die Schweiz. Hotellerie hat alle Ursache,<br />

den Vorschlag Keller unerbaulich zu<br />

finden, weiss doch dieser Erwerbszweig aus<br />

eigener Erfahrung gut genug, welch grosse<br />

Interessen auf dem Spiel stehen. Wy.<br />

Csveirozvei'kelai»<br />

Internationaler Automobilverkehr. Ueber<br />

den neuesten Stand der internationalen Vereinbarungen<br />

orientiert das eidg. Justiz- und<br />

Polizeidepartement die Kantone in einem<br />

Kreisschreiben wie folgt:<br />

I. Internationales Abkommen vom 24. April<br />

1926 über Kraftfahrzeugverkehr :<br />

Island — Unterscheidungszeichen IS — ist<br />

dem internationalen Abkommen über Kraftfahrzeugverkehr<br />

beigetreten. Das Abkommen<br />

tritt für dieses Land am 1. März <strong>1936</strong> in<br />

Kraft.<br />

II. Internationales Abkommen vom 30. März<br />

1931 über die Besteuerung der ausländischen<br />

Kraftfahrzeuge :<br />

Die schweizerischen Automobilisten sind<br />

auch'in den folgenden Staaten von der Vorweisung<br />

des internationalen Steuerausweises<br />

befreit;-Bulgarien, Grossbritannien mit Nordirland,<br />

Neufundland und Südrhodesien; Rumänien.<br />

Die Lage mit Bezug auf den internationalen<br />

Steuerausweis stellt sich nunmehr für<br />

die schweizerischen Automobilisten wie folgt<br />

dar:<br />

1. Vertragsstaaten und Kolonien, die auf<br />

den internationalen Steuerausweis verzichten:<br />

Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland,<br />

Grossbritannien und Nordirland, Irland (Freistaat),<br />

Italien, Jugoslawien, Luxemburg,<br />

Niederlande, Niederländisch Indien, Neufundland,<br />

Portugal, Rumänien, Schweden, Spanien,<br />

Südrhodesien, Surinam.<br />

2. Vertragsstaaten und Kolonien, die diesen<br />

Ausweis verlangen: Curacao, Goldküste (Kolonie,<br />

Aschanti, Nordgebiete, britisches Mandatgebiet<br />

Togo), Hongkong, Jamaika, Malta,<br />

Polen, Union der sozialistischen Sowjetrepubliken,<br />

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II. Blatt<br />

BERN, 3. Jan. <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue<br />

II. Blatt<br />

BERN, 3. Jan. <strong>1936</strong><br />

Teefan« Rundschau<br />

Vom Brennstoffklopfen.<br />

Mit -dem ständig steigenden Verdichtungsverhältnis<br />

im Motorenbau, das aus Gründen<br />

der Leistungssteigerung und besseren Ausnützung<br />

des Brennstoffes erwünscht ist, geht<br />

die Entwicklung klopffester Kraftstoffe parallel.<br />

Sollte es aber passieren, dass man<br />

trotzdem irgendwo einen zu wenig klopffesten<br />

Brennstoff erhält, so beginnt der Motor<br />

zu «klingeln». Dieses Geräusch entsteht<br />

durch die spontane Verbrennung des Gemisches<br />

im Zylinder, wenn es bis zur Selbstentzündungstemperatur<br />

erhitzt ist. Während<br />

sich bei der gewünschten weichen Verbrennung<br />

die Explosionsflamme mit einer gewissen<br />

Geschwindigkeit von einigen Metern pro<br />

Sekunde von der Zündkerze weg durch den<br />

Verbrennungsraum bewegt, so dass der Anstieg<br />

des Verbrennungsdruckes nicht allzu<br />

plötzlich erfolgt, steigt der Druck beim Klopfen<br />

ganz plötzlich an, weil die Verbrennung<br />

im ganzen Verbrennungsraum oder in einem<br />

grossen Teil desselben gleichzeitig ausbricht.<br />

Im nachstehenden Bild zeigt die Kurve ABC<br />

den Verlauf des Druckanstieges beim weichen<br />

Gang des Motors und die Kurve BD den<br />

spontanen Druckanstieg beim Klopfen.<br />

Explosionsdruck<br />

Zeit<br />

Amerikanische Ingenieure machten nun<br />

den Versuch, anlässlich einer Serie von Untersuchungen<br />

über den Schmierölverbrauch<br />

ein paar Motoren mit nicht klopffestem Benzin<br />

laufen zu lassen. Durch Zusatz von Anilin<br />

in verschiedenen Mengen konnte einerseits<br />

die Klopffestigkeit des verwendeten Brennstoffes<br />

in weiten Grenzen erhöht werden,<br />

während anderseits durch den Zusatz einer<br />

gewissen stickstoffhaltigen 'Verbindung eine<br />

Herabsetzung der Klopffestigkeit nach Belieben<br />

zu erzielen war. Nun wurden die verwendeten<br />

Motoren mit verschieden klopffesten<br />

Mischungen je drei Stunden bei einer Belastung<br />

von zwei Dritteln der Höchstleistung<br />

in Betrieb gehalten. Dabei zeigte sich, dass<br />

dort, wo ein hörbares Brennstoffklopfen einsetzte,<br />

der Schmierölverbrauch rapid anstieg,<br />

wie dies aus unserer zweiten Abbildung<br />

hervorgeht.<br />

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sungen zusammenzieht. Aus diesem Grunde<br />

Dass ein mehrstündiger Betrieb bei solch ist es leicht möglich, dass ein älterer<br />

starkem Klopfen einen Motor sehr schwer Schlauch sich in einer neuen Laufdecke<br />

mitnehmen muss, ist selbstverständlich. irgendwo einklemmen oder falten kann.<br />

Wohlweislich wurden deshalb diese. Prüfungen<br />

an den Schluss der interessanten Unter-<br />

Ist dies der Fall, kann der Schlauch in kurzer<br />

Zeit durchgeschabt sein und plötzlich<br />

suchungsreihe gesetzt. Von vier Motoren<br />

platzen. Wenn anderseits der Schlauch unter<br />

konnte ein einziger die ganze Prüfung ohne<br />

den Wülsten der Decke eingeklemmt ist,<br />

grösseren Schaden absolvieren. Bei einem<br />

wird sie verzogen und nützt sich ungleichmassig<br />

ab. Auch ein ohne Falten oder<br />

der übrigen frass dagegen ein Pleuellager<br />

an, beim zweiten lockerte sich ein Ventilsitz<br />

Klemmstellen eingelegter alter Schlauch ist<br />

und beim dritten erfolgte ah einem Zylinder<br />

gefährlich, weil er ohnehin immer weniger<br />

ein mehrmaliger Durchschlag der Zylinderkopfdichtung.<br />

Man sieht daraus, dass solch<br />

harte Explosionen am Motor nicht spurlos,<br />

vorübergehen können. Sie sind äusserst<br />

schädlich und haben eine um ein Vielfaches<br />

stärkere Abnützung im Gefolge. \<br />

Vom Altern der Luftschläuche. Da; auehi<br />

die Luftschläuche der Pneus nicht ewig halten,<br />

ist es zweckmässig, zu wissen, wann<br />

ein Ersatz notwendig wird. Im allgemeinen<br />

empfehlen die Pneufabrikanten beim Ersatz r<br />

einer alten Pneudecke durch eine neue auch<br />

gerade die Luftschläuche zu ersetzen. Denn<br />

gewöhnlich zeigen diese am Ende der normalen<br />

Laufzeit der Pneudecke ebenfalls<br />

Zeichen des Alterns. In diesem Falle wäre<br />

es am falschen Ort gespart und unter Umständen<br />

mit erheblichen Gefahren verbunden,<br />

wenn man den Luftschlauch nach dem<br />

Vorbild jener Mississippischiffe weiter benutzte,<br />

die nach Mark Twain so lange im<br />

Betrieb belassen wurden, bis der Dampfkessel<br />

jeweils platzte.<br />

Neue Luftschläuche werden in ihren Abmessungen<br />

etwas kleiner als die Pneudecke<br />

ausgeführt, so dass sie beim Aufpumpen<br />

rundum anliegen und sich keine Falten bilden.<br />

Im Laufe der Zeit streckt sich die Decke<br />

in radialer Richtung ein wenig, und zwar<br />

nicht überall genau in gleichem Masse. Der<br />

Luftschlauch folgt anfänglich noch dieser<br />

Ausdehnung.<br />

Nun tritt mit der Zeit eine Oxydation des<br />

Luftschlauches ein, die dessen Elastizität<br />

stark beeinträchtigt. Mit andern Worten:<br />

Es beginnt ein allerdings sehr langsamer innerer<br />

Abnutzungsprozess. Der Schlauch wird<br />

allmählich unelastisch, so dass er sich nicht<br />

mehr in die ursprünglichen geringen Abmes-<br />

widerstandsfähig wird und eines schönen<br />

Tages platzen kann, obwohl man angesichts<br />

der neuen Laufdecke gar nicht mehr an<br />

diese Möglichkeit dachte.<br />

Auch Flicke beeinträchtigen die Haltbarkeit<br />

des Schlauches. An den Stellen, wo<br />

Flicke angebracht sind, ergeben sich übermässige<br />

lokale Beanspruchungen. Speziell,<br />

wenn die Flickstellen nahe dem Teil des<br />

Reifenumfanges liegen, der bei der Fahrt am<br />

meisten beansprucht wird. Uebrigens kann<br />

durch solche Flickstellen auch eine übermässige<br />

Erhitzung des Pneus eintreten.<br />

-Der Preis eines Schlauches ist so bescheiden<br />

im. Verhältnis zu dem der Laufdecke,<br />

dass es wirklich unratsam wäre, wollte man<br />

diese kleine Ausgabe scheuen. Ein Zuwarten<br />

mit dem Ersatz kann auch dazu führen, dass<br />

in gewissen Fällen mit dem Platzen des<br />

Luftschlauches eine Zerstörung der Laufdecke<br />

verbunden ist, ganz abgesehen von<br />

deren ungleichmässiger und frühzeitiger Abnützung,<br />

die ein schlecht anliegender Luftschlauch<br />

ohnehin verursacht.<br />

Es ist deshalb nicht zuletzt auch wirtschaftlich<br />

gedacht, wenn man die Luftschläuche<br />

nicht überaltern lässt.<br />

Der Maximalwert des mittleren effektiven<br />

Druckes im Arbeitshub von Verbrennungsmotoren.<br />

Der maximal erzielbare mittlere effektive (oder<br />

indizierte) Druck kann für einen kompressorlosen<br />

Motor theoretisch berechnet werden, wird aber in<br />

der Praxis nie ganz erreicht. Ein Grund hiefür ist<br />

z. B. der Unterdruck im Zylinder während des Ansaughubes.<br />

Ausgehend von der Ueberlegung, dass<br />

die im Zylinder zur Verbrennung des Brennstoffes<br />

zur Verfügung stehende Luft genau begrenzt ist,<br />

kann geschlossen werden, dass auch die maximal<br />

mögliche Brennstoffzufuhr theoretisch und praktisch<br />

begrenzt ist. Mit andern Worten: Die zugeführte<br />

Energiemenge kann nicht beliebig vergrössert<br />

werden, sondern pro Liter Hubraum ist die Zufuhr<br />

lediglich einer begrenzten Anzahl von Kalorien<br />

möglich. Der während des Explosionshubes theoretisch<br />

im besten Falle erzielbare mittlere effektive<br />

Druck steht in direktem Verhältnis zu dieser Energiezufuhr,<br />

und zwar nach der Gleichung<br />

Pm . v = r . J . Q<br />

Hierin bedeuten Pm den mittleren effektiven Druck,<br />

v den Hubraum, r den Wirkungsgrad der Umsetzung<br />

der zugeführten Brennstoffenergie in Arbeit,<br />

Q die pro Verbrennungsspiel im Brennstoff<br />

zugeführte Energie in Kalorien und J eine Konstante.<br />

Von den in der Gleichung enthaltenen Werten<br />

sind v und J bekannt, r kann höchstens gleich 1<br />

werden, und Q kann ebenfalls aus besprochenen<br />

Gründen einen Höchstwert nicht überschreiten; somit<br />

zeigt die Gleichung, dass Pm auch einen Höchstwert<br />

hat, der lediglich durch thermo-chemische Beziehungen<br />

gegeben ist und unabhängig von Drehzahl<br />

und andern Konstruktionskonstanten des<br />

Motors.<br />

Es lässt sich weiter zeigen, dass sowohl für<br />

Diesel- als auch für Benzinmotoren das allgemeine<br />

Verhältnis gilt Pm. V . G = 27. In dieser Gleichung<br />

ist Pm der mittlere Druck in kg/cm 2 , G der Brennstoffkonsum<br />

in Gramm/PS-Stunde und V das zur<br />

Verbrennung von 1 kg Brennstoff benötigte Luftvolumen<br />

in m 3 . Da G für Benzin im Minimum<br />

ungefähr 0,240 kg beträgt und V ungefähr 15 m 3<br />

ausmacht, ergibt sich hieraus der Bestwert von<br />

theoretisch ca. 7,5 kg/cm 3 für Pm. In der Praxis<br />

wird meist nur ein Pm von 6 kg/cm 2 erreicht.<br />

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Zusammenfassend zeigt sich, dass der Verbren- m , ^ , m _<br />

Dungsmotor einen verhältnismässig geringen mitt- I «B«»•••• wE9V4£9wm&M&UU.<br />

leren effektiven Druck ergibt, diesen aber auch bei •BBBHEBBHBHBHBH3HBBBBOBBHHHB<br />

hohen Tourenzahlen noch erreichen kann, vorausgesetzt<br />

dass die Ansaugluft nicht zu stark gedros- Frage 9689. Abnützungserscheinungen infolge<br />

seit wird durch ungunstige Anordnung der Ansaug- Montieren von Schneepneus. Können Schneepneus<br />

wege. Falls höhere mittlere Drucke notig werden, am W a irgendwe] c hen Schaden verursachen, inmuss<br />

ein Kompressor vorgesehen werden Damit dem sie nicM so erschütterungsfrei laufen, wie geerreicht<br />

z. B. der Rennmotor Alfa Romeo 3000 ein wölmliohe Pneus? Ich machte die Beobachtung,<br />

Pm von ca. 15 kg/cm a bei 5000 Touren/Mmuten. dags an einem Wagen mit Sch ne e pn eus die Achs-<br />

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Jeden Abend überzieht der sinkende<br />

Feuerball für Augenblicke die Häupter des<br />

Urwaldes mit flüssigem Golde, das sprühend<br />

um die Wipfel rinnt. Und hinter dem. Gewirr<br />

der Aeste flammt und brennt es schwefelgelb.<br />

Um alleinstehende Baumriesen webt<br />

der sterbende Tag rotschimmernde Strahlenkränze.<br />

Die Wasserflächen blitzen und schimmern.<br />

Sobald nun die plötzliche Nacht der Tropen<br />

fast schlagartig auftritt, bohren sich<br />

Sterne aus dem immer dunkelblauer werdenden<br />

Himmelsdom heraus. Nur wenige zuerst,<br />

gross und zaghaft. Dann mehr und mehr,<br />

kleine- und ganz winzige, alle lebhaft funkelnd.<br />

Zuletzt sind's Tausende, und alle hüpfen<br />

sie, tanzen, zucken hin und her. Das tun<br />

nur die herrlichen Sterne der heissen Länder,<br />

das gemässigte Klima kennt diesen berückend<br />

schönen Reigen nicht!<br />

Ich möchte stundenlang auf dem Rücken<br />

liegen, um dies Wunder, an dem sich meine<br />

Augen nie satt sehen werden, in allen Phasen<br />

zu geniessen. Aber meist lagern wir<br />

nachts nicht mehr, sondern hocken im engen<br />

Kanu. Da sitzen wir mit an das Kinn gezogenen<br />

Knien. Das Wasser flüstert sacht.<br />

Später kommt der Mond, legt eine breite,<br />

sich gegen uns zu verjüngende, gleissende<br />

Bahn auf die Wildnis. Schlanke Schilfgräser,<br />

nickende Röhrichtkolben, gekerbte Palmenstämme<br />

mit ihren runden oder befiederten<br />

Häuptern gleichen schwarzer Seidenstickerei<br />

auf dem aus Silberfäden gewobenen Untergrund<br />

eines japanischen Wandschirmes.<br />

Noch später flimmert in der Ferne ein<br />

dunstiger, schwach phosphoreszierender Keil,<br />

vom Himmel schräg herab sich auf die Erde<br />

senkend. Das ist das Wunder des Zodiaka?-<br />

lichtes!<br />

In Zwischenräumen zirpen, schreien und<br />

brüllen die Stimmen des Sertao.<br />

Nachher wird es wieder Tag, so rasch und<br />

blendend, als ob man einen Scheinwerfer<br />

eingeschaltet hat. Darauf folgt brütender<br />

Mittag und abermals Nacht. So erleben wtr<br />

es seit langem.<br />

Die beiden Indianer rudern. In der Mitte<br />

der Curiaria — es ist die fünfte oder sechste,<br />

die wir aus Palmettos zimmerten, seit wir<br />

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die Blumenbonanza verliessen — hocken<br />

Henderson und ich auf den Orehideenkisten.<br />

Die brennende, uns umgebende Natur drang<br />

in unser Gemüt. Stumm und grübelnd hocken<br />

wir da, sprechen kein Dutzend Worte innerhalb<br />

von vierundzwanzig Stunden.<br />

Es ist sonderbar! Nun, wo wir die reichste<br />

und schönste Beute haben, von der etn<br />

professioneller Blumenjäger träumen könnte,<br />

und wir uns freuen müssten wie Kinder, sind<br />

wir schwermütig und stumm geworden. Fast<br />

lautlos fährt unsere schaukelnde Barke durch<br />

die Labyrinthe der endlosen, schier unbegrenzten<br />

Sümpfe.<br />

Manchmal klappert und rollt es im fernen,<br />

aus den dichten Hitzeschwaden schlagartig<br />

hervortretenden Urwald, der uns streckenweise<br />

rechts, links und an allen Seiten begleitet.<br />

Trommeln!<br />

Wir machen uns nicht mehr daraus. Abgesehen<br />

davon, dass uns die Blasrohrmänner<br />

nicht erreichen können, ist es uns — mir wenigstens!<br />

äusserst gleichgültig, ob uns heute<br />

oder morgen der Teufel holt. Und in welcher<br />

Gestalt er das tut, ist mir auch gleich.<br />

Eine Baumgruppe erhebt sich vor uns, wird<br />

zum dichten, aus dem Wasser ragenden, von<br />

faulig riechenden Fluten umgebenen Sumpfwalde,<br />

zwischen dessen Stämmen die Curiaria<br />

weiterfährt. Orchideen baumeln über<br />

uns an Lianen. Bunte, prachtvolle Blumen.<br />

Aber wir schenken ihnen kaum einen Blick.<br />

Denn sie sind nicht selten und interessieren<br />

uns jetzt nicht mehr.<br />

Durstigen Blickes nur betrachten wir jene<br />

Lianen, und gierig greifen unsere Hände<br />

nach den «Wunderquellen» des Sertao.<br />

Wasser umgibt uns, Wasser trägt uns, und<br />

diese dickflüssige, bräunliche, von unruhigem<br />

Kleingetier wimmelnde, nach Fäulnis riechende<br />

Brühe trinken wir auch, solange die<br />

geheimnisvollen Quellen des Urwaldes nicht<br />

für uns sprudeln.<br />

Und ach! wie selten sind doch diese merkwürdigen<br />

Pflanzenbrunnen in der Wildnis<br />

des tropischen Amerikas!<br />

Lianen, an denen fabelhaft schöne Blumengedichte<br />

schaukeln, schweben und schwanken<br />

über unsern Köpfen, Grüne, lange<br />

Stränge haben sie, mit braunroter beinahe<br />

symmetrisch geordneter Sprenkelung. Das<br />

sind die Quellen des Sertao, jene köstlichen,<br />

von den Bäumen baumelnden Brunnen, bei<br />

deren Fund der braune Seringueiro ein Ave<br />

betet.<br />

«He, ihr Indios, zieht die Paddel ein, jetzt<br />

wollen wir trinken!»<br />

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Meine Machete durchschneidet eine Liane.<br />

Zuerst kommt die dünne Schicht grünen, zähen<br />

Pflanzenfleisches, dann rotes Kernholz.<br />

Schnell noch das Ende wie ein Pfeifenmundstiiek<br />

zugehauen und an die geöffneten Lippen<br />

gehalten, denn schon strömt in starkem<br />

Schwalle, fast unerschöpflich, das kühlste,<br />

klarste und prächtig schmeckende Wasser<br />

aus dem Naturschlauche der Liane.<br />

Henderson und die Indianer folgen meinem<br />

Beispiele und schlürfen endlos. Gerne möchten<br />

wir nachher einige dieser köstlichen Urwaldbrunnen<br />

als nützliche Ladung im Kanu<br />

verstauen, aber es geht leider nicht, die einzelnen<br />

Stränge der Lianen sind viel zu lang.<br />

Mit Bedauern lassen wir sie hinter uns, treiben<br />

die Curiaria weiter durch prasselndes<br />

Schilf, an seltsam knirschenden Riesenblättern<br />

der Victoria regia vorbei, über blitzende,<br />

blaue Wasserflächen oder durch Baumgrotten,<br />

zwischen denen die Flut dick und<br />

schwarz wie Tinte schillert.<br />

Noch ein paarmal treffen wir Baumgruppen,<br />

von denen wunderbare Lianen herabhängen.<br />

Denn, wie immer im Leben, drängt<br />

sich alles Gute oder alles Schlechte stets in<br />

Mengen uns auf. Richtig verteilt ist keins<br />

von beiden !<br />

Auch Milchlianen entdecken wir. Statt des<br />

kühlen, süssen Wassers enthalten sie eine<br />

etwas dickere Flüssigkeit, die wie Milch aussieht<br />

und ihr im Geschmack wenig nachsteht.<br />

Ja, das Sertao birgt neben unzähligen, unheimlichen<br />

Gefahren und Drohungen auch<br />

Dinge, die wunderbar und köstlich sind wie<br />

Märchenwünsche !<br />

Drip, drip ! rieseln gelbe Tropfen von den<br />

Paddeln, wenn braune Indianerarme sie aus<br />

dem Wasser heben. Henderson sitzt stumm<br />

auf der Kiste, sein rotes Gesicht bleckt böse<br />

unter der Krempe des formlosen Filzhutes<br />

hervor. Trotz der schmutzstarrenden Kleidung<br />

und den mit Schlamm bekrusteten,<br />

seine Brust kreuzenden Patronengürteln<br />

sieht der Amerikaner merkwürdig gepflegt<br />

aus. Das kommt daher, weil er kaum, seit<br />

wir Remate de Males verliessen, es versäumte,<br />

sich täglich zu rasieren. Seife zum<br />

Waschen haben wir längst keine mehr, aber<br />

solche zum Rasieren wohl! Und Henderson<br />

kratzt sich tagtäglich fluchend oder singend<br />

— je nach Laune und Fiebergradhöhe — die<br />

;'


10 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 3. Januar <strong>1936</strong> —<br />

Militärische Mutationen.<br />

B. Hauptleute und Subalternoffiziere.<br />

Beförderungen.<br />

Motorwagentruppe.<br />

Zu Hauptleuten die Oberleutnants:<br />

98 Meyer Theodor, Bern, Mob. Mot. Fahrz. Pfc. 5<br />

neu Kdt. Mot. Lastw. Kol. V/4.<br />

03 Riethmann Roland, Zollikon. Mot. Lastw. Kol<br />

V/6, neu Kdt. Mot. Lastw. Kol. V/6.<br />

04 Kunz Hans, St. Gallen, Mot. Lastw. Kol. 1/6. neu<br />

Kdt. Mot. Lastw. Kol. IV/6.<br />

05 Burkhardt Hans, Bern, z. D., neu Kdt. Mot<br />

Lastw Kol. TV/3.<br />

05 Müller Anton. Zurzach, Seh. Mot. Kan. Bttr. 25<br />

neu Kdt. Mot. Lastw. Kol. V/5.<br />

07 König Erich. Bern, z. D., neu Kdt. Mot. Lastw.<br />

Kol 1/3.<br />

Zu Oberleutnants die Leutnants:<br />

05 Moser Wilhelm, Geneve, Seh. Mot. Kan. Bttr. 11<br />

bleibt.<br />

06 Peter Gottfried, Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 23.<br />

bleibt.<br />

06 Petermann Rene, Berne, Col. cam. 1/2, bleibt.<br />

06 Zünd Ferdinand. Emmenbrücke, Seh. Mot. Kan.<br />

Bttr. 14, neu Mot. Lastw Kol. 1/5.<br />

07 Arthaud Pierre, Geneve, Col. cam. I/l, bleibt.<br />

07 Cand Fernand, Grandson, Bttr. ob. auto. 91<br />

bleibt.<br />

09 Burger Alfred, Lausanne, Mot. Lastw. Kol. IV/2,<br />

bleibt.<br />

09 Rüedi Kurt, Bern, Mot. Lastw. Kol. 1/4, bleibt.<br />

09 Steimer Hermann, Wasen i. E., San. Transp.<br />

Abt. 5, bleibt.<br />

10 Guindani Pietro, Viganello, Col. autoc. IV/5,<br />

bleibt.<br />

10 Ringer Walter. Erlenbach (Zürich), Mot. Lastw.<br />

Kol. V/4, bleibt.<br />

10 Spozio Georges, Moutior, Col. cam. IV/2. bleibt.<br />

Zu Leutnants die Unteroffiziere:<br />

12 Bollschweiler Karl, Zürich, Mot. Lastw Kol. IV/5,<br />

z. D<br />

12 Rentschier Herbort, Zürich. Mof. Lastw Kol.<br />

IV/5. z. D.<br />

12 Sickert Jean, Bienne. Cp. obs. art. 2, z. D.<br />

13 Aeberhard Alfred, Thun. Mot. Lastw Kol. IV/3,<br />

z. D.<br />

13 Marchand Charles. Bienne, Cp. obs. art. 2. z. D<br />

13 Marchand Louis. Bienne. Col. cam. V/5. z. D.<br />

13 Moser Georges, Vevey, Br J. mont. 3, z. T).<br />

13 Nizzola Marco, Baden, Seh. Mot. Kan. Bttr. 19,<br />

z. D.<br />

13 Wassmer Hans, Bremgarton, Seh. Mot. Kan. Bttr.<br />

8, z. D.<br />

13 Wild Hans, Küsnacht (Zürich). Stab Geb. J. Br.<br />

15, z. V.<br />

14 Dosch Josef, Chur. Armeestab, z. D.<br />

14 Fischer Hans. Zürich, Seh. Mot Kan. Bttr. 23,<br />

?.. D.<br />

14 Fröhlicher Robert, Solothurn. Mot. Lastw Kol.<br />

rv/2. z. r>.<br />

14 Flückiger Paul, Oberburg, Seh. Mot. Kan. Btr. 8,<br />

z. D.<br />

14 Gerber Armin, Bern. Mot. Lastw.. Kol. 1/3. z. D.<br />

14 Gräflein Willy. Zollikon. Mot. Lastw. Kol. 1/5,<br />

z. D.<br />

14 Kerkovius Nils, Pratteln, Seh. Mot. Kan. Bttr. 10,<br />

z. D.<br />

14 Meyer Hans, Bern, Mot. Lastw Kol. 1/3. z. I).<br />

14 Müller Numa. Lausanne, Col. cam. TV/1. z. D.<br />

14 Sidler Alfred, Villigen. Seh. Mot. Kan. Bttr. 9,<br />

z. D.<br />

ii Schwär Fritz. Erlenbaeh (Zürich), Mot. Kan.<br />

Bttr. 86, z. D.<br />

Schwere und Motorartillerie.<br />

03 Joos Hans. Baden, Kdt. ad int. Seh. F Hb. Bttr.<br />

8. neu Kdt. Seh. F Hb. Bttr 8.<br />

03 Schmid Max. Zürich, Fest. Art. Kp. 12. neu Mot.<br />

Art. R. 6 Acli.<br />

03 Tschopp Arnold, Ariesheim. Seh. Mot. Kan. Bttr.<br />

9. neu Seh. Mot. Kan. Bttr. 9 zu?et. Hotm.<br />

04 Notz Edouard. Geneve, Bttr. can. ld auto. 17. neu<br />

Adj. Chef art. Garn. St. Maurice.<br />

05 Maurer Max, Liestal. Seh. Mot. Kan. Bttr. 10,<br />

neu Soh. Mot. Kan. Bttr. 10 zuget, Hptm.<br />

06 Hintermeister Olto. Winterthur, Kdt. ad int.<br />

Seh. Mot. Kan. Btr. 20, neu Kdt. Seh. Mot. Kan.<br />

Bttr. 20.<br />

06 Mutrux Henri, Lausanne. Cdt. ad int. Bttr. can.<br />

ld. auto 17. neu Cdt. Bttr. can. Id. auto. 17.<br />

07 Doerks Max, Thun, Bttr. can. ld. auto. 1. neu<br />

R. art. Id. 1 adi.<br />

Ballon-Trunpe.<br />

04 Dreiss Wolfgang. Pontresina, F. Bttr. 65. neu<br />

Kdt. Ballon-Kp. 3.<br />

Schwere und Moforartillerie.<br />

05 Jean-Mairet P.oger, N'euenburg, Bttr. can. auto.<br />

85, bleibt.<br />

07 de Claparedc Pierre, Geneve, Bttr. can. auto. 85,<br />

bleibt<br />

07 Grange Bprnard, Geneve, Gr. can. Id. auto. 9 Off.<br />

tf., bleibt.<br />

07 Roulet Jämes, Winferthur. Bttr. ob. auto. 91,<br />

bleibt.<br />

07 Sprecher Karl, Urlaub. Seh. F Hb. Bttr. 5. bleibt.<br />

07 Vontobel Karl, Bursdorf, ßttr. can. ld. auto. 4.<br />

bleibt.<br />

08 Bihrer Max, Unter-Engstrigen, Mot. Art. Abt. 3<br />

Tf. Off., bleibt.<br />

08 Curchod Victor. Lausanne, Bttr. can. Id. auio, 17,<br />

bleibt.<br />

08 Hess Paul, Wädenswil, Mot. Kan. Bttr. 87. bleibt.<br />

08 Rosenbusch Ernst, Zürich, Mot. Hb. Bltr. 95,<br />

bleibt.<br />

08 Trauffer Rudolf, Zürich, Seh. F. Hb. Bttr. 1,<br />

bleibt.<br />

08 Wohteroth Heinrich. Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr.<br />

9. bleibt.<br />

09 Burckhardt Leonhard, Zürich. Seh. Mot. Kan.<br />

Bttr. 11, bleibt.<br />

09 Curti Walter, Zürich. Seh. Mot. Kan. Bttr. 15,<br />

neu Seh. Mot. Kan. Abt. 8 Adi.<br />

09 Deck Heinrich, Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 11,<br />

bleibt.<br />

09 Glattbaar Curt, Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 16,<br />

bleibt.<br />

09 Gonthier Henri, Winterthur, Bttr. can. ld. auto. 3,<br />

bleibt.<br />

09 Graf Robert. Ins, Seh. F Hb. Bttr. 3. neu Seh. F.<br />

Hb. Abt. 2 Adj.<br />

09 Keller Hans, Basel. Sch.Mot.Kan.Bttr. 20. bleibt.<br />

09 Marti Fritz. Aefligen, Seh. Mot. Kan. Battr. 7,<br />

bleibt.<br />

09 v. Schumacher Felix, Luzern. Sch.F Hb. Bttr. 5,<br />

bleibt.<br />

00 Sprin? Oskar, Münsingen, Seh. Mot. Kan. Bttr. 9,<br />

bleibt.<br />

09 Studer Hans Kaspar, Winterthur, Mot. Hb. Bttr.<br />

04. Weiht<br />

09 TromD Martin, Zürich, Mot. Hb. Bttr. 94. bleibt.<br />

09 de Zürich Herbert, Zürich, Gr. can. Id. auto. 2<br />

adi., bleibt.<br />

Der Motor.<br />

Wir wollen unsere technische Aufsatzreihe<br />

mit der Behandlung des Motors beginnen,<br />

weil derselben als der Kraftquelle<br />

des Fahrzeuges naturgemäss der erste<br />

Rang gebührt. Der Automobilist und insbesondere<br />

auch der zukünftige Automobilist<br />

muss sich darüber klar sein, dass es<br />

grundsätzlich verschiedene Arten von Automobilmotoren<br />

gibt. Wir unterscheiden<br />

vor allem<br />

Vergasermotoren und<br />

Dieselmotoren.<br />

Letztere müssen heute auch bei einer<br />

Besprechung der Personenwagen genannt<br />

werden, da in manchen Ländern (neuerdings<br />

auch in der Schweiz) erfolgreiche<br />

Versuche gemacht wurden, Personenfahrzeuge<br />

mit Dieselmotoren auszustatten.<br />

Während beim Dieselmotor der Betriebsstoff<br />

dadurch in den Arbeitszylinder gelangt,<br />

dass er durch eine Pumpe unter hohem<br />

Druck und durch eine feine Düse direkt<br />

in den Zylinder eingespritzt wird und<br />

sich erst im Zylinder mit der angesaugten<br />

Luft zu einem explosionsfähigen Gemisch<br />

verbindet, ist beim Vergasermotor, wie<br />

dies schon der Name sagt, ein eigenes Gerät,<br />

nämlich der Vergaser, vorhanden, in<br />

dem der Kraftstoff mit Luft gemischt wird,<br />

so dass ein bereits explosionsfähiges Benzin-Luft-Gemisch<br />

vom Motor angesaugt<br />

wird.<br />

Es ist klar, dass man in einem Vergasermotor<br />

nur solche Betriebsstoffe verwenden<br />

kann, die sich durch die verhältnismässig<br />

einfache Vorrichtung des Vergasers dn<br />

leichter Weise mit Luft zu einem explösionsfähigen<br />

Gemisch vermischen lassen.<br />

Es muss sich also um leicht verdunstenden<br />

Kraftstoff handeln. Der Vergasermotor<br />

wird daher im allgemeinen mit Benzin<br />

oder Benzol oder Gemischen dieser Stoffe,<br />

oftmals unter Zusatz von Alkohol, betrieben.<br />

Im Dieselmotor hingegen besteht die<br />

Möglichkeit, auch solche Kraftstoffe zu<br />

verwenden, die sich in einem Vergaser<br />

nicht ohne weiteres mit der Luft zu einem<br />

explosionsfähigen Gemisch vermischen<br />

lassen, da im Dieselmotor der Kraftstoff<br />

nicht vom Motor angesaugt, sondern, wie<br />

bereits erwähnt, durch eine eigene Hochdruckpumpe<br />

zwangsläufig in den Zydinder<br />

gespritzt wird. Man kann also in Dieselmotoren<br />

sogenanntes Schweröl verwenden,<br />

und da dasselbe viel billiger ist als Benzin<br />

oder Benzol, ist der Dieselmotor wirtschaftlich<br />

günstiger als der Vergasermotor.<br />

Auf die Gründe, die dafür massgebend<br />

sind, dass trotzdem in Personenwagen bisher<br />

fast ausschliesslich nur Vergasermotoren<br />

Verwendung gefunden haben, werden<br />

wir weiter unten noch zurückkommen.<br />

Verschiedene Arbeitsweisen des Vergasermotors.<br />

Auch bezüglich des Vergasermotors<br />

müssen wir sehr wesentliche Unterschiede<br />

machen. Es gibt<br />

Zweitakt-Motoren und Viertakt-Motoren.<br />

Wir wollen uns zuerst mit der Arbeitsweise<br />

eines Viertakt-Motors beschäftigen,<br />

da dieselbe wesentlich leichter zu überblicken<br />

ist und daher auch vom Laien in<br />

ihrem Wesen leichter verstanden werden<br />

kann. Ausserdem ist das volle Beherrschen<br />

der Vorgänge im Viertakt-Motor<br />

eine Voraussetzung für das Verstehen der<br />

Arbeitsweise des Zweitaktmotors.<br />

Die Arbeitsweise des Viertaktmotors.<br />

Die Arbeitsgänge im Motor — und wir<br />

wollen vorerst von einem Einzylindermotor<br />

reden — vergleichen wir am besten mit<br />

dem Abschiessen einer Kanone. Das Kanonenrohr<br />

entspricht dem Zylinder, das<br />

Geschoss dem Kolben, das Pulver dem angesaugten<br />

Benzin-Luft-Gemisch und die<br />

Zündkerze der Lunte, der Kanone.<br />

Unterschied: Bei der Kanone fliegt das Geschoss<br />

fort, während beim Motor der Kolben<br />

im Zylinder verbleibt und nur ein Stück nach<br />

abwärts geschleudert wird.<br />

Vor allem muss das explosionsfähige Gasgemisch<br />

in den Zylinder kommen. Dies erfolgt<br />

durch das sogenannte «Ansaugen>. Man kann<br />

das Ansaugen mit dem Einfüllen des Pulvers<br />

in die Kanone vergleichen. Der Kolben wird<br />

durch die Drehung der Kurbelwelle im Zylinder<br />

nach abwärts bewegt, dadurch ergibt sich<br />

in dem Zylinderraum oberhalb des Kolbens ein<br />

Unterdruck, also eine Saugwirkung, so dass<br />

durch eine.zwischen dem Zylinderkopf und dem<br />

Vergaser bestehende Verbindungsleitung, die sogenannte<br />

Saugleitung, vom Vergaser her das<br />

Benzin-Luft-Gemisch in den Zylinder angesaugt<br />

wird. Am Ende des Ansaugens befindet sich der<br />

Kolben in der untersten Stellung. Würde nun<br />

in dieser Stellung eine Explosion erfolgen, so<br />

wäre dieselbe unwirksam, weil der Kolben nicht<br />

weiter nach abwärts bewegt werden kann.<br />

Der Kolben muss also zuerst noch nach aufwärts<br />

bewegt werden. Dies hat auch den Vorteil,<br />

dass dadurch das angesaugte Gemisch zusammengedrückt<br />

wird und daher schon vor der Explosion<br />

eine gewisse Spannung besitzt. Der<br />

Grad dieser Spannung wird durch das sogenannte<br />

«Kompressionsverhältnis» ausgedrückt.<br />

Wenn nämlich beispielsweise 1 Liter des Benzin-<br />

Luftgemisches angesaugt wurde und nun durch<br />

die Abwärtsbewegung des Kolbens auf einen<br />

Raum von 0,2 Liter zusammengedrückt wird,<br />

so spricht man von einem Kompressionsverhältnis<br />

von 1 :5, und da man den toten Raum,<br />

nämlich den sogenannten Explosionsraum, von<br />

vornherein mit hinzuzählen muss, so kommt<br />

man auf ein Verhältnis von 1 : 6. Das Zusammendrücken<br />

des Gasgemisches entspricht dem<br />

Stopfen der Kanone, bei der man ebenfalls die<br />

Pulverladung auf einen möglichst kleinen Raum<br />

zusammenpresst, um bei der Explosion einen<br />

möglichst hohen Druch zu erzielen. Sobald nun<br />

der Kolben in der obersten Stellung ist, wird<br />

das angesaugte Gemisch entzündet. Dies geschieht<br />

dadurch, dass man in diesem Augenblick an der<br />

Zündkerze, die in dem Zylinder angeschraubt<br />

ist, einen Zündfunken überspringen lässt. Ueber<br />

die Einrichtungen, die hierzu erforderlich sind,<br />

werden wir in dem späteren Abschnitt «Zündung»<br />

noch zu sprechen haben.<br />

Durch die plötzliche Entzündung des ohnedies<br />

bereits zusammengepressten Gemisches entsteht<br />

ein ausserordentlicher Ueberdruck im Zylinder,<br />

der den Kolben mit grosser Gewalt nach<br />

abwärts schleudert. In diesem Augenblick leistet<br />

der Motor also eine Kraft. Diesen Vorgang können<br />

wir mit dem Abschiessen der Kanone vergleichen.<br />

Da nun aber der Kolben, der im Zylinder<br />

auf- und abbewegt werden kann, nicht<br />

frei beweglich, sondern durch die Pleuelstange<br />

mit der Kurbelwelle verbunden ist, muss der<br />

Kolben die Kurbelwelle in drehende Bewegung<br />

setzen, um sich selbst abwärts bewegen zu können.<br />

Dadurch wird also die auf und ab gerichtete<br />

Bewegung des Kolbens in die drehende<br />

Bewegung der Kurbelwelle des Motors umgewandelt,<br />

und es ergibt sich demnach auf dem Abwärtsschleudern<br />

des Kolbens durch die verbrennenden<br />

Gase im Zylinder ein in der Drehrichtung<br />

sich auswirkender Kraftimpuls an der<br />

Kurbelwelle.<br />

Schliesslich bewegt sich der Kolben wieder<br />

nach aufwärts, wobei er die im Zylinder zurückgebliebenen<br />

verbrannten Gase in das Freie stösst.<br />

Dieser Arbeitsvorgang ist mit dem Reinigen des<br />

Kanonenrohres vergleichbar.<br />

Jeder einzelne Arbeitsvorgang wird als<br />

«Takt» bezeichnet und umfasst im Sinne der<br />

obigen Ausführungen genau eine halbe Umdrehung<br />

der Kurbelwelle, mit andern Worten eine<br />

Bewegung des Kolbens vom oberen zum unteren<br />

Totpunkt. Die einzelnen Takte werden wie folgt<br />

bezeichnet:<br />

1. Ansaugtakt, 2. Kompressionstakt,<br />

3. Arbeitstakt, 4. Auspufftakf.<br />

Wir haben es also mit insgesamt 4 verschiedenen<br />

Takten zu tun, und wir sprechen daher<br />

bei einem Motor mit dieser Arbeitsweise von<br />

einem «Vier taktmotor». Zwischen dem zweiten<br />

und dritten Takt erfolgt die Entzündung des<br />

während des ersten Taktes in den Zylinder angesaugten<br />

und während des zweiten Taktes im<br />

Zylinder verdichteten Benzin-Luft-Gemisches.<br />

Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt<br />

sich, dass auf 4 Takte ein Arbeitstakt,<br />

mit anderen Worten, dass auf zwei volle<br />

Umdrehungen der Kurbelwelle nur eine<br />

üalbe Umdrehung entfällt, während welcher<br />

die Kurbelwelle in Schwung gesetzt wird;<br />

während der folgenden 3 halben Umdrehungen<br />

leistet der Einzylindermotor keine<br />

Kraft, sondern benötigt vielmehr noch<br />

Kraft, damit die Drehung fortgesetzt werden<br />

kann. Die Arbeitsweise eines solchen<br />

Einzylindermotors ist daher eine stossweise,<br />

was nicht besonders erwünscht ist.<br />

Man kann nun zwar durch eine grosse<br />

Schwungmasse den Lauf des Motors einigermassen<br />

gleichmässig gestalten, wie<br />

dies auch durch eine extreme Steigerung<br />

der Drehzahl möglich ist, doch hat sowohl<br />

das eine wie auch das andere seine erheblichen<br />

Nachteile. Man hat daher zu dem<br />

Ausweg gegriffen, nicht einen sehr grossen<br />

Zylinder zu verwenden, sondern lieber<br />

mehrere kleine, bei denen die Kolben auf<br />

die gleiche Kurbelwelle arbeiten, während<br />

jedoch die Explosion in den einzelnen Zylindern<br />

zu verschiedenen Zeiten erfolgt.<br />

Dadurch ist der «iMehrzylinder-Motor» entstanden,<br />

auf dessen Eigenart wir noch besonders<br />

zurückkommen werden.<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

10 Arnold Ernst, Basel, Seh. Mot. Kan. Bttr. 12,<br />

bleibt.<br />

10 Frei Hans, Ni»HergIatt. Seh. Mot. Kan. Bttr. 23,<br />

bleibt.<br />

10 Gugolz Hans, Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 25,<br />

bleibt.<br />

10 Hagen Walter, Heiden, Seh. Mot. Kan. Bttr. 5,<br />

bleibt.<br />

10 Hauser Willy. Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 16,<br />

bleibt.<br />

10 Keller Hans, Zürich, Seh. Mot. Kan. Bttr. 8. neu<br />

Seh. Mot. Kan. Abt 4 Adi.<br />

10 Klein Jean, Geneve, Bttr. can. ld. auto. 2. bleibt<br />

10 Lanzrein Kurt, St. Gallen, Seh. Mot Kan. Bttr. 6,<br />

bleibt<br />

10 Lierow Walter, Basel, Seh. F. Hb. Bttr. 4. bleibt.<br />

10 Pfund Robert, Bern, Seh. Mot. Kan. Bttr. 10,<br />

bleibt.<br />

10 Spörri Werner, Bern, Seh. F. Hb. Bttr. 2, bleibt.<br />

10 Wegmann Werner, Bachs, Seh. Mot. Kan. Bttr.<br />

19, bleibt<br />

10 Zeller Hermann, Wallisellen, Mot. Kan. Bttr. 89,<br />

bleibt.<br />

11 Gubelmann Hermann, Bern, Seh. F. Hb. Bttr. 6,<br />

bleibt.<br />

11 Wettstein Rudolf, Urlaub, Soh. Mot Kan. Bttr.<br />

10, bleibt. Ballon-Truppe.<br />

08 Grand Richard, Basel, Ballon-Kp. 1, bleibt<br />

09 Custer Walter, Rapperswil (St. Gallen). Ballon-<br />

Kp. 2. bleibt.<br />

09 Holbro Viktor, Riehen. Ballon-Kp. 3. bleibt<br />

Schwere und Motorartillerie.<br />

Zu Leutnants die Unteroffiziere:<br />

11 Bölsterli Emile, Geneve, Cp. art fort. 1. neu Bttr.<br />

ob. auto. 91.<br />

11 Fueter Heinrich, Zollikon, Mot. Kan. Bttr. 86,<br />

neu Mot Kan. Bttr. 87.<br />

11 Gasser Fernand, Morges, Bttr. can. Id. auto. 2,<br />

neu Bttr. can. ld. auto. 4.<br />

12 Ros Mirko. Baden, Mot Kan. Bttr. 87, neu Seh.<br />

Mot Kan. Bttr. 21.<br />

13 Cleis Anton, Bern, Seh. F. Hb. Bftr. 4. neu Seh.<br />

F. Hb. Bttr. 3.<br />

13 Haas Heinz, Bern, F. Hb. Bttr. 77. neu Seh. F.<br />

Hb. Bttr. 3.<br />

13 Laurent Camille, Geneve, Cp. art. fort. 5. neu<br />

Bttr. can. auto. 85.<br />

13 Monfrini Henri. Lausanne, Bttr. can. ld. auto. 3,<br />

neu Bttr. can. ld. auto. 2.<br />

13 Ruth Max, Zürich. Fest. An. Rp. 14. neu Scb.<br />

Mot Kan. Bttr. 24.<br />

13 Steiner Werner, Baar, F. Bttr. 61, neu Scb. Mot<br />

Kan. Bttr. 5.<br />

14 Bachofen Hans, Zürich, Mot. Kan. Bttr. 86. neu<br />

Mot. Kan. Bttr. 89.<br />

14 Beglinger Willi, St. Gallen, Mot Kan. Bttr. 89,<br />

neu Mot. Kan. Bttr. 86.<br />

14 de Coulon Michel, Fontainemelon, Bttr. can. Id.<br />

auto. 17, bleibt.<br />

14 Denzler Hans. Aarau, Seh. F. Hb. Bttr. 6. bleibt.<br />

14 Eulau Werner, Basel. Mot. Kan. Bttr. 89. neu<br />

Seh. Mot. Kan. Bttr. 19.<br />

14 Kernen Hans-Peter, Basel, Seh. F. Hb. Bttr. 5,<br />

neu Seh. F. Hb. Bttr. 6.<br />

14 Kilchenmann Gottfried, Worb, Seh. F. Hb. Bttr.<br />

2 neu Seh. F. Hb. Bttr. 1.<br />

14 Mennet Paul, Zürich, Bttr. can. Id. auto. 17. neu<br />

Bttr. can. Id. auto. 18.<br />

14 Müller Paul, Zürich, F. Bttr. 49, neu Seh. Mot.<br />

Kan. Bttr. 15.<br />

14 Nötzli Rudolf, Zürich, F. Hb. Bttr. 82. neu Seh.<br />

F. Hb. Bttr. 8.<br />

14 Schondorff Emil. Zürich, Mot. Kan. Bttr. 86. neu<br />

Seh. Mot. Kan. Bttr. 19.<br />

14 Spicher Anglist, Basel, Seh. Mot Kan. Bttr. 10,<br />

bleibt.<br />

14 Spörri Eugen, Bern, F. Hb. Bttr. 77, neu Seh. F.<br />

Hb. Bttr. 4.<br />

14 Strehle Ernst, Männedorf. Seh. Mot Kan. Bttr.<br />

13. neu Seh. Mot. Kan. Bttr. 14.<br />

14 Weber Ardo. Wädenswil. Mot. KaJi. Btfr. 86. neu<br />

Seh. Mot Kan. Bttr. 11.<br />

14 Wenner Giovanni, Zürich. F Hb. Bttr. 82. neu<br />

Seh. F. Hb. Bttr. 7.<br />

15 Bieri Friedrich, Bern. Seh. Mot Kan. Bttr. 7. neu<br />

Seh. Mot. Kan. Bttr. 8.<br />

15 Erni Franz, Nebikon. Seh. F. Hb. Bttr. 5. bleibt<br />

15 Rechsteiner Werner. St. Gallen, F. Bttr. 46. neu<br />

Sch.Mot.Kan.Bttr. 16.<br />

Telephonoffiziere:<br />

12 Ehinger Paul. St. Gallen, Seh. Mot. Kan. Bttr. 20,<br />

neu Stab Fest Art. Abt 3.<br />

12 Studer Edwin, Zürich, Mot. Hb. Bttr. 94 neu<br />

Stab Mot. Art. R. 6.<br />

13 Rawiler Armin, Brügjc, Stab Seh. Mot Kan. Abt<br />

3, neu Seh. Mot. Kan. Bttr. 6.<br />

14 Hubacher Ernst. Buredorf. Stab Mot. Art. R. 7,<br />

neu Stab Seh. Mot. Kan. Abt. 6.<br />

14 Michaud Alfred, Zürich, E.M. R. art. ld. 1. neu<br />

Bttr. can. ld. auto. 3.<br />

Verpflegungstruppe.<br />

Zu Oberleutnants die Leutnants:<br />

Quartiermeister-<br />

06 Scheideg?er Willy, Bern, Mot. Lastw. Abt. 3,<br />

bleib.t<br />

07 Enseler Werner, St. Gallen, Seh. Mot Kan. Abt. 8.<br />

bleibt.<br />

07 Stemmle Otto. Schlieren, Seh. Mot. Kan. Abt. 5,<br />

bleibt.<br />

08 Plattner Karl, Kaltbrunn, Mot. Art. Abt. 2. bleibt<br />

09 Mäder Hans, Winterthur. Mot. Lastw. Abt. 4,<br />

bleibt.<br />

Neueinteilungen ohne Beförderung.<br />

Motorwagemruppe.<br />

Hauptmann<br />

92 Töndury Alfons, Zürich. Kdt. Mot. Lastw. Kol.<br />

V/6. neu Kdt. Schatz. Pl. 7.<br />

94 Herren Rudolf. Bern, Kdt. Mot. Lastw. Kol. IV/3,<br />

neu Et. Mot. Lastw. Kol. 4.<br />

83 Baumeler Josef, Luzern. Kdt. Mot. Lastw. KoL<br />

V/5, neu E. Mot. Lastw Kol. 5.<br />

Kommissariatsoffiziere und Quartiermeister.<br />

Hauptmann<br />

98 Moginier Georges, Lausanne, Geb. I. Br. 3 Kom.-<br />

Off.. neu Mot. Art. R. 5.<br />

Oberleutnant<br />

02 Wildeisen Ernst. Bern, z. D., neu Sehatz. Platz 5,<br />

99 Kislig Hans. Solothurn, Mot. Lastw. Abt. 2. neu<br />

Schfttz.-PIatz 3.<br />

00 Egli Wilhelm, Dürrenast bei Thun, F. Art. Abt. 7.<br />

neu Ballon-Abt.<br />

Leutnant<br />

00 Maurer Emil. Zürich, z. ü.. neu Moi. Lastw. Abt 2.<br />

Verantwortliche Redaktion :<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

Dr. E. Waldmeyer.<br />

Telephon der Redaktion: 28.222 (Hallwag).<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.


— FREITAG, 3. Januar 1336 ÄTJTOMOBIL-REVÜE 11<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Die Rechnung, bitte!<br />

Die Benzineinfuhr betrug in den Monaten<br />

Juli bis und mit November 1935 total 982 153<br />

Kilozentner. In der gleichen Zeit des Vorjahres<br />

waren es 1 038 171 q. Seitdem wir uns<br />

des um 8 Fr. pro 100 kg erhöhten Zollansatzes<br />

«erfreuen», ist also die Einfuhr um<br />

56 018 q zurückgegangen! Nach dem früheren<br />

Ansatz berechnet hätte dieses Fehlquantum<br />

dem Bunde 1,1 Mill. Fr. an Zoll eingebracht.<br />

Dieses Rechenexempel wird zwar dem Bundesrat<br />

deshalb nicht imponieren, weil er sich<br />

anderseits auf das Mehrerträgnis berufen<br />

kann, das die fünfmonatige Einfuhr trotz<br />

quantitativem Rückgang dank der Zollerhöhung<br />

gebracht hat.<br />

Die Rechnung hat aber doch einen gewaltigen<br />

Schönheitsfehler. Der Import ist nämlich<br />

noch keineswegs gleichbedeutend" mit<br />

dem Inlandsabsatz. Es wurden trotz des erhöhten<br />

Zolles in den ersten Monaten sehr erhebliche<br />

Ankäufe mit Rücksicht auf die gespannte<br />

internationale Lage gemacht. Diese<br />

wären normalerweise und hauptsächlich ohne<br />

den italienisch-abessinischen Konflikt, von<br />

dem man ja im Spätsommer auch noch mögliche<br />

Weiterungen für unser Land befürchtete,<br />

unterblieben. Der Inlandsabsatz dagegen<br />

ist in den letzten Monaten katastrophal zurückgegangen<br />

und wird sich angesichts der<br />

weitgehenden Betriebseinschränkung, die<br />

sich viele Motorfahrzeughalter auferlegen,<br />

auch auf lange Zeit nicht so rasch wieder erholen.<br />

Das bedeutet aber, dass die Einfuhr<br />

im nächsten Jahre noch weiter zusammenschrumpfen<br />

wird, wenn es bei den jetzigen<br />

Zollansätzen bleibt.<br />

Im Oktober betrug der Rückgang gegenüber<br />

dem Vorjahre rund 13 000 q, im November<br />

waren es schon 21000 q! Wenn das so<br />

weitergeht — Aussichten auf Besserung sind<br />

leider keine vorhanden —, dann wird die<br />

Rechnung unseres eidg. Finanzministers, der<br />

aus dem Benzingeschäft für den Bund jährlich<br />

weitere 16 Millionen Fr. herausquetschen<br />

will, bald nicht mehr stimmen.<br />

Vorläufig hat zwar der Bund einige Mill.<br />

Fr. Mehreinnahmen aus der Betriebsstoff-<br />

Einfuhr zu verzeichnen. Allein sie sind anderr<br />

seits mit schweren Opfern erkauft worden.<br />

Die Einnahmen der Kantone aus Verkehrssteuern<br />

gehen zurück, das Motorfahrzeuggewerbe<br />

wird sehr empfindlich geschädigt,<br />

so dass sich hier schon überall Entlassungen<br />

aufdrängen. Der Bund kann alles in allem genommen<br />

also mit den Mehreinnahmen dann<br />

nur wieder Löcher zudecken, die an anderen<br />

Orten aufgerissen werden. Schlussendlich<br />

wird von dem Profit auch für den Staat nicht<br />

mehr viel übrig bleiben.<br />

Es scheint uns, als sollte schon das Ergebnis<br />

des halbjährlichen Experimentes genügen,<br />

um unserem Parlament darzutun, dass es<br />

im Interesse der Volkswirtschaft ist, wenn<br />

an dem Bundesratsbeschluss betr. Zollerhöhungen<br />

eine tüchtige Korrektur angebracht<br />

wird. Dies ohne sich durch das Thema «Bahnsanierung»<br />

kopfscheu machen zu lassen, denn<br />

jene wird niemals auf der Ebene einer künstlichen<br />

Hintanhaltung des Motorfahrzeuges<br />

erreicht werden können!<br />

Die Gebirgler wehren sich. Wie nicht.anders<br />

zu erwarten war, Hess der Antrag Keller,<br />

wie er an anderer Stelle dieses' Blattes<br />

über die Verhandlungen der nationälrätlichen<br />

Finanzkommission betr. Rückstellung des<br />

Alpenstrassenausbaus veröffentlicht ist, nicht<br />

lange auf eine Gegenaktion warten. Auf eine<br />

vom Kanton Graubünden ergriffene Initiative,<br />

dessen jüngstes Strassenbauprogramm bekanntlich<br />

durch den Antrag Nationalrat Kellers<br />

(Aarau) verunmöglicht würde, versammelten<br />

sich letzten Sonntag die Vertreter<br />

unserer 9 Gebirgskantone in Zürich zwecks<br />

Besprechung von Abwehrmassnahmen gegenüber<br />

den dem dringend notwendigen Ausbau<br />

unserer Alpenstrassen drohenden Gefahren.<br />

An dieser Zusammenkunft nahmen vornehmlich<br />

die Vorsteher der Baudepartemente der<br />

betreffenden Kantone teil, von denen einige<br />

selbst Nationalratsmandate inne haben.<br />

Bei diesem Anlass wurde vorerst die nicht<br />

abzuschätzenden, schwerwiegenden Folgen<br />

festgestellt, welche die Annahme des Kellerschen<br />

Vorschlages durch den Nationalrat für<br />

unser Land im allgemeinen und für die Bergkantone<br />

im speziellen nach sich ziehen müssten,<br />

der bekanntlich darauf hinausläuft, die<br />

seitens des Bundesrates vorgesehene Subvention<br />

von jährlich 7 Mill. Fr. für den Ausbau<br />

des Alpenstrassennetzes während der Dauer<br />

des Finanzprogrammes, d. h. bis Ende 1937<br />

zu sistieren. Im weitern haben die Vertreter<br />

unserer Alpenkantone beschlossen, ihre Nationalratsabgeordneten<br />

zu veranlassen, an<br />

dem am 25. Juni 1935 durch bundesrätlichen<br />

Beschluss erhöhten Benzinzoll von 28 Fr. pro<br />

100 kg festzuhalten, und zwar unter der Bedingung,<br />

dass die vorgesehene Subvention<br />

von 7 Mill. Fr. für den Ausbau der Alpenstrassen<br />

aufrecht erhalten werden.<br />

Dabei wird vorausgesetzt, dass die vorgesehenen<br />

3 Rappen Extrazoll auf Benzin, als<br />

Ausgleich dieses Alpenstrassen-Subventidnsbetrages,<br />

nicht noch extra zu bezahlen sind.<br />

Diese, für den Ausbau der Alpenstrassen vorgesehene<br />

Beträge, sollen im geltenden Benzinzoll<br />

von 28 Fr. enthalten sein. Man hofft,<br />

auf dieser Basis zu einer Einigung zu gelangen,<br />

d. h. den am 25. Juni a. c. in Kraft<br />

gesetzten Bundesratsbeschluss im Nationalrat<br />

durchdrücken zu können. Ein anderer, im<br />

Verlaufe" der Diskussion gemachter Vorschlag<br />

tendierte darauf hinaus, der von der<br />

nationälrätlichen Finanzkommission akzeptierten<br />

Reduktion des Benzinzolles von 28<br />

auf 24 Fr. zuzustimmen, um sich mit einer<br />

eidg. Subvention zum Ausbau der Alpenstrassen<br />

im Betrage von nur 4 Mill. Fr. an<br />

Stelle der notwendigen 7 Mill. zufrieden zu<br />

geben. Allerdings blieb dieser Vorsclag in<br />

Minderheit.<br />

Im weitern wurde beschlossen, ati den Bundesrat<br />

eine Eingabe zu richten, mit dem<br />

dringenden Ersuchen, im Interesse der Arbeitsbeschaffung<br />

und des notwendigen Ausbaues<br />

der Alpenstrassen, speziell in Berücksichtigung<br />

der grossen Aufwendungen Italiens,<br />

Frankreichs undOestefreichs, an den<br />

7 Mill. festzuhalten.^ Ferner dürfte in dieser<br />

Eingabe darauf'verwiesen" werden, dass die<br />

Gebirgskantone finanziell • nicht mehr, .imstande<br />

seien, ihr Alpenstrassennetz aus eigener<br />

Kraft auszubauen. ... -<br />

Erdölbohrungen in der Schweiz. Bekanntlich<br />

sind in unserem Land im Verlaufe der<br />

Kriegsjahre wie auch in spätem Jahren verschiedentlich<br />

Bohrungen auf Erdöl vorgenommen<br />

worden, die allerdings insgesamt<br />

ergebnislos verliefen. »<br />

Nun hat.sieh v nach längeren Vorbereitungen<br />

in Lausanne unter der Firma «Flüssige<br />

Brennstoff A.-G.» ein Syndikat gegründet,<br />

welches beabsichtigt, in der Waadt und im<br />

Neuenburgischen, Tiefbohrungen nach Naphthavorkommen<br />

ausführen zu lassen, und' zwar<br />

unter Anwendung modernster Bohrmethoden.<br />

Zuerst ist -beabsichtigt, wissenschaftliche<br />

Bodenuntersuchungsmethoden an. der- Oberfläche<br />

vorzunehmen und nach Beendigung<br />

dieser Vorstudien, zwei neue Gesellschaften<br />

zu bilden. Die eine wird den Namen «Neuenburg-Waadt»,<br />

die-: andere Sie Bezeichnung<br />

«Fopega» (Petroleum- und Gasbohrungen)<br />

tragen. Die notwendigen Kapitalien- sollen<br />

aus holländischen, belgischen und schweizerischen<br />

Quellen stammen, liegt es doch auf<br />

der :Hand, xlass.die,in eine- Tiefe von-700 bis<br />

2000 Meter durchzuführenden -Bohrungen<br />

nicht unerheblich^ Geldmittel- verschlingen<br />

werden/<br />

''<br />

: ' < ,.i • ., <<br />

Strassenverkehrsunfälle in der Schweiz<br />

Januar, bis September 1935.<br />

•• Dem Eidgenossischen Statistischen Amt wurden<br />

14 760 Verkehrsunfälle gemeldet, die sich vom 1. Januar<br />

bis. 30. September. 1935 auf deö schweizerischen<br />

Strassen ereignet haben. Die grössere Hälfte<br />

dieser Unfälle, nämlich 7666, führte lediglich zu<br />

Sachschaden; ,bei den übrigen wurden nicht ,weniger<br />

als 8817- Personen verletzt und davon 444<br />

getötet.<br />

• Im Vergleich zum,,Vorjahre ist eine leichte Abnahme<br />

der Strassenverkehrsünfälle festzustellen, vor<br />

allem im dritten Quartal. Dieser Rückgang entlastet<br />

sozusagen ausschliesslich dqs- Konto der Unfälle mit<br />

Personen Verletzungen, wobei' indessen, die Todesbilanz<br />

des Strassenverkehrs sich wenig gebessert hat.<br />

Man vergleiche folgende Zahlen. , ,-•<br />

Strassenverkehrsunfälle, Januar bis September 1935<br />

Unfälle, Folgen I.Quart. 2.Quart. 3.Quart. • D 1 r ÄJ" rteI 1'5M<br />

Unfälle überhaupt 3334 5270 6156 U760 15406<br />

;<br />

-Unfalle nur mit -', - ' ,•>,••., ''<br />

Sachschaden<br />

! '2119 : 2605 -2942 7666 7802<br />

Unfälle mit Persorienverletzungen<br />

' 1215, ,2665 3214 709"4 7604<br />

Verletzte Personen 1418- 3261 ' 3938 861-7' 9325<br />

Davon getötet 91 156 197 444 460<br />

Aus den vorstehenden Zahlen kann nicht eindeutig<br />

geschlossen werden, ob im Jahre 1935 der<br />

Strassenverkehr disziplinierter und sicherer geworden<br />

sei; denn der grundlegende Vergleichsfaktor ist<br />

unbekannt: die Verkehrsdichte. Vielleicht haben die<br />

Motorfahrzeuge im Jahre 1935 weniger Kilometer<br />

zurückgelegt, als,im Vo.rj,ahre, weil entsprechend der<br />

allgemeinen Spar!ehdenz ihre Besitzer die Fahrten<br />

einschränken müssten. Jedenfalls "war die Zahl der<br />

Einreisen von ausländischen Motorfahrzeugen im<br />

Dreivierteljahr;-bis Ende September mit 216 857 um<br />

16 583'kleiner als "vor Jahresfrist.<br />

Auch wenn die vorliegenden Ergebnisse einen<br />

Erfolg des Kampfes gegen die Gefahren der Verkehrsstrasse<br />

zum Ausdruck bringen sollten, so<br />

bleibt noch viel zu tun, um die ausgewiesenen Verluste<br />

an Gesundheit und Menschenleben auf das<br />

unvermeidliche Mass einzudämmen. (Mitg.)<br />

Slrassen<br />

"Um den Ausbau der Sustenstrasse. Drastischer<br />

lässt sich die Verwirrung in der schweizerischen<br />

Strassenbaupolitik wohl kaum besser<br />

darstellen, als durch Gegenüberstellung<br />

des den .Ausbau des schweizerischen Alpenstrassennetzes<br />

auf die Dauer des. Ueberbrükkungsprogrammes<br />

beschränkenden Beschlusses<br />

der nationälrätlichen Finanzkommission<br />

mit der kürzlich vom Regierungsrat des Kantons<br />

Urrund, demjenigen des Kantons Bern<br />

an das eidgenössische Departement des Innern<br />

gemachten Eingabe betr. Neubau der<br />

Sustenstrasse. Auf der einen Seite also ein<br />

starker Wille zur. Anpassung an die neuzeitlichen<br />

Erfordernisse des Strassenverkehrs,<br />

anderseits aber ein mittelalterlich anmutender<br />

KömmTssionsbeschluss.<br />

Bekanntlich zählt der Sustenpass nicht nur<br />

verkehrspolitisch, sondern vielmehr noch<br />

wegen seiner grossen strategischen Bedeutung<br />

zu den wichtigsten Passstrassen unseres<br />

ganzen Alpensystems, so dass es begreiflich<br />

ist, wenn die Strecke Wassen-Innertkirchen<br />

seit jeher im Brennpunkt der Diskussionen<br />

stand.<br />

Im Zusammenhang mit der Alpenstrasseninitiative<br />

meldete ..der Regierungsrat des<br />

Kantons Uri bereits am 22. September 1934<br />

das Sustenprojekt vorsorglicherweise beim<br />

Bundesrat an. 'Die an der Erstellung direkt<br />

beteiligten Kantone Uri und Bern haben in<br />

einer gemeinsamen Begehung vom 29./30. Juli<br />

1935 das generelle Projekt für den Bau einer<br />

Sustenstrasse an Ort und Stelle behandelt.<br />

In Nachachtung des Bundesbeschlusses vom<br />

4. April 1935 betr. Ausbau der Alpenstrassen<br />

und des Schreibens des Bundesrates vom 26.<br />

April 1935 betr. Anmeldung von Alpenstrassenbauprojekten,<br />

haben nunmehr die beiden<br />

am Ausbau der Sustenstrasse interessierten<br />

Kantone ihre Stellungsnahme in einer neuen<br />

Eingabe zusarnmengeiasst. Danach werden<br />

für die Berner Seite (Innertkirchen-Passhöhe)<br />

die Baukosten auf 11,6 und für die<br />

Urner Seite (Passhöhe-Wassen) auf 8,77 Mill.<br />

Fr. berechnet. Die Qesamtbausumme von<br />

20,37 Mill. Fr. kann selbstverständlich von<br />

den beiden Kantonen, ohne weitgehendste<br />

finanzielle Mitwirkung des Bundes, nicht aufgebracht<br />

werden. Zusammenfassend beruft<br />

sich daher die jüngste Eingabe auf die bisherigen<br />

Anmeldungen zur Beitragsleistung,<br />

welche die beiden gesuchstellenden Kantone<br />

bezüglich Neubau der Sustenstrasse an die<br />

hohen Bundesbehörden gerichtet haben. Die<br />

Dringlichkeit dieses Baus dürfte in unserer<br />

Zeit, sowohl in militärischer wie auch volkswirtschaftlicher<br />

Hinsicht, ganz besonders gegeben<br />

sein.<br />

Rottschaft der Aero<br />

Amateure der Schweiz<br />

General Servette 85<br />

Arbeitsprogramm der R.A.A.S.<br />

(Fortsetzung aus Nr. 103.)<br />

, t , Der Pou du Ciel hat die Mär vernichtet, die da<br />

erzählte, es sei schwierig zu fliegen! Diese künst-<br />

'lich grossgezogene Legende erinnert uns an diejenige<br />

der Phönizier, als diese im Altertum den<br />

-Zjaintrust, r wie man es heute nenne» würde, innehatten.<br />

Diese Verehrer des Gottes Baal durchguerten<br />

das ganze Mittelländische Meer und ver-<br />

Hessen es bei den Kolonnen des Herkules, um die<br />

'englischen Küsten anzulaufen und dort das geschmeidige<br />

Metall anzukaufen. Den Römern, die<br />

gerne auch in Zinn getrustet hätten, erzählten sie<br />

allemal schaurige Geschichten über die Gefahren,<br />

die sie angeblich zu überstehen • hatten auf ihren<br />

Fahrten. Das Geheimnis blieb lange gewahrt. Unsere<br />

Fluglehrer haben mit diesen Baalsjüngern<br />

auch, einiges gemein: Sie erzählen uns ebensolche<br />

Schauergeschichten vom Fliegen. Aber es ist nichts<br />

so fein gesponnen... Der "Weg ist heute für diejenigen,<br />

offen, die fliegen lernen wollen, ohne die<br />

teuren Pilotenschulen zu durchlaufen! In Frankreich<br />

sind die* Autodidakten im Fliegen heute schon<br />

eine ganz, ansehnliche Schar,, und auch in Helvetiens<br />

Gauen ist schon dieser und jener herumgeflogen,<br />

ohne jemand etwas zuleide getan zu haben.<br />

Es gäbe, da allerhand lustige Geschichten zu erzählen,<br />

etwa .von einem Propeller, der an den gefrorenen<br />

cBachbutnbelen» zersplitterte oder von<br />

einem Motor, dessen Tücken unzählige waren, der<br />

aber trotzdem seinem Besitzer zu kurzen Flügen<br />

verhalf und ihn tiefgründige Betrachtungen über<br />

Steuerwirkungen machen Hess! Freilich kamen<br />

dann Briefe aus Bern, in denen es hiess: Sie haben<br />

die Gesetze über den Luftverkehr verletzt! Aber<br />

so zwischen- den Zeilen durch konnte man den<br />

Drohfinger des beschnauzten Beamten erraten und<br />

lesen: s'isch de nid .e so bps.gmeint! Hinterdrein<br />

musste man dann aber doch vernehmen, dass die<br />

Landjäger Auftrag hatten, einen zu beaufsichtigen.<br />

Das ein Verbrechen? Die Frage püsste doch einmal<br />

ergründet' werden: ob einer* ein Verbrechen<br />

begeht, wenn er mit der nötigen Vorsicht ein solches<br />

Maschinchen probiert, ohne die nötigen Ausweise<br />

zu besitzen. Ein Flugzeug, und vor allem ein<br />

Kleinflugzeug, gefährdet entschieden weniger als<br />

ein Auto, das an die Verkehrsadern gebunden ist,<br />

solange es "sich "eben vom Verkehr entfernt bewegt.<br />

Den heutigen Auffassungen nicht mehr entsprechend<br />

ist z. B. die ganze Organisation der Kontrollen<br />

nach Reparaturen. Diese Arbeiten sind<br />

längst keine Spezialität mehr, und wenn nun einmal<br />

der Luftverkehr das geworden ist, was er zu werden<br />

verspricht, müssten noch einige Paläste gebaut<br />

werden, um die Kontrollen und Revisoren zu beherbergen,<br />

die nötig wären. Wenn man bei Autoreparaturen<br />

derart verfahren würde, das gäbe eine<br />

schöne Küchliwirtschaft. Jeder Wagen müsste einen<br />

Anhänger mitschleppen', um die nötigen Ausweise,<br />

Formulare und Bescheinigungen Unterzubringen!<br />

Zum Teufel nochmal, man lasse die Verantwortung<br />

denen, die die Instandstellung bewerkstelligen!<br />

Ein Umstand, der die Entwicklung des Privatluftverkehrs<br />

behindert, ist der. Mangel an Flugplätzen.<br />

Auch hierin wird die Volksaviatik Wandel<br />

schaffen, überall werden als Landegrund taugliche<br />

Plätze entdeckt werden. In Frankreich kann jedes<br />

Statthalteramt einen Platz, bei Eignung, als Privatoder<br />

Ortsverkehrsaerodrom bezeichnen.<br />

Fassen wir zusammen: Die Neuaviatik frischt<br />

unbebautes Gebiet auf. Sie fordert daher Aktionsfreiheit,<br />

auf eigene Verantwortung, im technischen<br />

Gebiet, sie erheischt Freistand für den Schulbetrieb<br />

sowohl als auch für den Flugverkehr und vor allem<br />

eine so wenig als möglich administrative Kontrollorganisation,<br />

deren Kosten so eingeschränkt als<br />

möglich sein sollen. Deren Visum soll nach Bauprüfung<br />

ohne weiteres zu den Probeflügen ermächtigen.<br />

RAAS Rottschaft der Aero-Amateure der Schweiz:<br />

J. DemieWille, Präs.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

Zum Jahreswechsel entbietet<br />

der Vorstand seinen lieben Aktiv-<br />

und Passivmitgliedern und<br />

SrHAFFHAIISFN ihren werten Angehörigen, sowie<br />

allen unsern Freunden und<br />

Gönnern die herzlichsten Glückwünsche. Wir hoffen,<br />

dass Sie sich einer guten Gesundheit erfreuen<br />

werden. Auch verbinden wir damit den grossen<br />

Wunsch, dass Sie alle im neuen Jahr dem Chauffeur-Verein<br />

Ihre Treue bewahren, auf dass wir<br />

<strong>1936</strong> gefestigt und echt kameradschaftlich beisammen<br />

sein können.<br />

An dieser Stelle machen wir unsere verehrten<br />

Mitglieder auf die am 11. Januar <strong>1936</strong> im Hotel<br />

Löwen stattfindende Generalversammlung aufmerksam.<br />

Wir bitten Sie, diesen Abend unbedingt für<br />

den Verein zu reservieren, denn die Wichtigkeit<br />

der Traktanden verlangt das Erscheinen aller Kollegen.<br />

Hören Sie bitte auf den Appell des Vorstandes<br />

und unterstützen Sie seine oft nicht leichte<br />

Arbeit durch Ihre Anwesenheit.<br />

Glückauf ine <strong>1936</strong>1 .<br />

Mit Chauffeurgruss: der Vorstand.<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

An unsere verehrten Ehren-,<br />

Frei-, Aktiv- und Passivmitglieder,<br />

sowie an alle unsere Familien-Angehörigen,<br />

Freunde und<br />

Gönner! Wir möchten nicht unterlassen,<br />

Ihnen unsere herzlichsten<br />

Glück- und Segenswünsche<br />

und alles Gute für Ihr<br />

Wohlergehen im neuen Jahre zu entbieten. Möge<br />

im neuen Jahre unser Glückestern leuchten, zum<br />

Wohle aller unserer lieben Mitglieder mit ihren<br />

Angehörigen und Freunden, zum Blühen Und Gedeihen<br />

des Chauffeur-Vereins Zürich. Erscheint<br />

auch <strong>1936</strong> zu unsern Versammlungen und Anlas-,<br />

sen, wie bis anhin und erfrischt die Kameradschaft<br />

immer aufs neue. Auf Wiedersehn am Mittwoch,<br />

den 8. Januar <strong>1936</strong> im Du Pont, 1. Stock.<br />

Programmverteilung für unsern Freundschaftsverein.<br />

Vollzähligen Besuch erwartet mit Chauffeurgruss:<br />

der Vorstand.<br />

Veranstaltungen.<br />

Der Automobil-Salon in Genf (20.—29. März<br />

<strong>1936</strong>). Die Aussteller von Automobilen im Automobil-Salon<br />

von <strong>1936</strong> sind am Samstag, den<br />

21. Dezember in das Hotel des Bergues einberufen<br />

worden, um die traditionelle Auslosung der Stände<br />

vorzunehmen.<br />

Die Anzahl der eingeschriebenen Automobilmarken<br />

belauft sich auf 61, gegen 58 im vorjährigen<br />

Salon. Diese Zahl macht jeden Kommentar überflüssig,<br />

wenn man die Beteiligungen der Verschiedenen<br />

internationalen Automobil-Salons von 1835<br />

in, Betracht zieht. In der Tat hat Paris damals<br />

51 Marken aufgewiesen, London 52, Berlin 20,<br />

Brüssel 44 und New York 26. (Mitg.).<br />

SCHWEIZERISCHE AUTOFACHLEHRER-TA-<br />

GUNG. Wir laden alle Autofahrlehrer der garten<br />

Schweiz, ob sie einem Berufsverbande angehören<br />

oder nicht, ob sie Fahrschulbesitzer oder Angestellter<br />

sind, höflich ein, Sonntag, den 5. Januar <strong>1936</strong>,<br />

2 Uhr, sich im Restaurant Markthalle, Limmatplatz<br />

in Zürich 5 (Park-Gelegenheit), einzufinden<br />

zur Behandlung folgender Traktanden:<br />

1. a) Begrüssung; b) Wahl der Stimmenzähler und<br />

des Protokollführers; c) Verlesen akz. Eingaben.<br />

2. a) Orientierung zum neuen Tätigkeitsprogramm<br />

und zum neuen Statuten-Entwurf; b) Wahl des<br />

Tagespräsidenten. 3. a) Statutenberatung und Genehmigung;<br />

b) Tätigkeitsprogramm; 4. Wahlen.<br />

5. Krisen-Allianz-Programm. 6. Arbeitsplan für<br />

die Kantonal-Organisationen. 7. Diversa und Diskussion.<br />

Nebet den aktiven und passiven Verbandsmitgliedern<br />

und Delegierten von Behörden haben nur<br />

Personen Zutritt, die einen kantonalen Autofahrlehrerausweis<br />

besitzen (vorweisen).<br />

Wir hoffen, dass alle Herren Kollegen Gelegenheit<br />

haben, sich auf den 5. Januar zu TÜsten und<br />

zum guten Gelingen unseres Organisationsplanes<br />

beizutragen.<br />

Für das Komitee: G. Peter, Ingenieur.<br />

Berichtigung.<br />

Benzinzoll über alles. In No. 99 der «A.-R.» ist<br />

unter obigem Titel auf die ßtänderätliche Benzinzolldebatte<br />

hingewiesen worden mit der Bemerkung:<br />

«Der Staat hat somit im Verlaufe von vier<br />

Monaten 6,6 Mill. Fr. mehr aus der bereits notleidenden<br />

Automobilwirtschaft herausgepresst, während<br />

die kapitalintensiven Brauereien innerhalb<br />

eines ganzen Jahres nur 4 Mill. Fr. in die bodenlose<br />

Bundeskasse abliefern sollen.» Nachdem das<br />

neue Finanzprogramm in der Tages- und Fachpresse<br />

eingehend besprochen worden war, glaubten<br />

wir, unsere Leser seien hinreichend darüber<br />

orientiert, dass es sich bei diesen 4 Mill. Fr. um<br />

eine Mehrabgabe bandle. Tatsache ist, dass die<br />

Schweiz. Brauereiindustrie seit dem 1. Januar 1935<br />

23 Mill. Fr. abgeliefert hat, so dass die vom Brauereigewerbe<br />

beanstandete Notiz dahin richtigzustellen<br />

ist... während die kapitalintensiven Brauereien<br />

innerhalb eines ganzen Jahres nur 4 Mill. Fr.<br />

mehr in die bodenlose Bundeskasse abliefern sollen.<br />

Dessenungeachtet werden die Automobilisten immerhin<br />

im Jahre 1935 über 50 Millionen Franken nur<br />

aus der Benzinzollbelastung als indirekte Abgabe zu<br />

berappen haben.<br />

Personelles:<br />

Automobilagentur AG., Basel. A. Bohrer wurae<br />

zum Prokuristen ernannt. Er zeichnet kollektiv mit<br />

dem einzigen Verwaltungsratsmitglied G Steiner.<br />

Pilloud, Garage Bifang, Ölten. Inhaber der<br />

Firma ist G. R. Pilloud in Ölten. Betrieb einer Garage<br />

und Reparaturwerkstätte sowie Handel in<br />

Automobilen. Domizil: Florastrasse.<br />

Weibel-Benedetti, Garage, Landquart. Inhaberin<br />

der Firma ist Ada Weibel in Landquart. Die Firma<br />

erteilt Einzelprokura an Johann Weibel, Ehemann<br />

der Firma-Inhaberin. Zwischen beiden besteht Gütertrennung.<br />

Betrieb einer Garage und Reparaturwerkstatt.<br />

A.-G. der Generalvertretung der Büssing N.A.G.-<br />

Lasiwagen für die Schweiz, Basel. A. Metzger ist<br />

aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden und seine Unterschrift<br />

erloschen . Neu in den V.-R. wurde F.<br />

Menzi, Ing., Basel, gewählt. Er führt Einzelunterschrift.<br />

Das Geschäftsdomizil wird nach der Dufourstrasse<br />

verlegt.


AUTOMOBIE-REVUE<br />

Der neue<br />

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BERN, Freitag, 3. Januar <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue, III<br />

^Friedliche bahrten<br />

in kriegerischem ßand<br />

Addis-Abeba, Jm November 1935.<br />

Da mit der Möglichkeit einer Zerstörung der<br />

Eisenbahn Djibuti—Addis-Abeba gerechnet werden<br />

muss und auch die wichtige für Kamions ausgebaute<br />

Zufahrtsstrasse für Kriegsmaterial, die von<br />

Berbera, der Hauptstadt von Britisch-Somaliland,<br />

ausgehend über Dschidschiga—Harrar ins Innere<br />

Abessiniens führt, durch eine eventuelle Einnahme<br />

Dschidschigas ausgeschaltet würde, so gewinnen<br />

die Verbindungswege mit dem Sudan immer grössere<br />

Bedeutung. Neben dem Projekt einer Autostrasse<br />

zwischen Addis-Abeba und Kurmuk, die<br />

über Nekempty führen soll und für deren Bau eine<br />

schweizerische Gesellschaft die Konzession besitzt,<br />

interessiert vor allem die Strasse Addis-Abeba—<br />

Gambela, über Djimma und Gore, die zum grössten<br />

Teil bereits ausgeführt und deren unvollendeter<br />

Teil gegenwärtig als Autopiste ausgebaut wird.<br />

Erstellt wurde sie von der abessinischen Regierung<br />

unter der Leitung des deutschen Ingenieurs A.<br />

Schumacher-Hall, der mir auch das erste Drittel<br />

der fertigen Strasse'bis zum Gibbe- oder Omofluss<br />

zeigen wollte. Nach- längeren Bemühungen, bei<br />

denen nach hiesigem Brauch jede Amtsstelle der<br />

nächsthöheren die Entscheidung zuschiebt, erhalten<br />

wir endlich vom Kaiser selbst die Erlaubnis, doch<br />

soll uns der Betriebsdirektor der Strasse, Ato<br />

(Herr) Kassa Maru, ein gebildeter und sprachgewandter<br />

Abessinier, persönlich begleiten, um für<br />

unsere Sicherheit besorgt zu sein.<br />

An einem frühen Morgen fahren wir in einem<br />

ganz neuen Achtzylinder-Ford los, einem sogenannten<br />

«Wüstenmodell» mit Holzkarosserie und<br />

leicht herausnehmbaren Sitzen. Südöstlich geht<br />

die Fahrt und kaum aus der Stadt heraus, sind wir<br />

schon im Land der Galla, des volkreichsten Stammes<br />

in Abessinien, der die reichen, fruchtbaren<br />

Gegenden, die wir durchfahren, mit Fleiss und Erfolg<br />

bebaut. Moderne Mühlen und eine Spiritusfabrik<br />

am Strassenrand sprechen von aufblühender<br />

Gewerbetätigkeit und lassen ahnen, was für eine<br />

wirtschaftliche Entwicklung gut ausgebaute Verkehrsadern<br />

für dies Land mit Zwangsläufigkeit zur<br />

Folge haben müssen. Noch ist allerdings die gut<br />

angelegte Strasse nicht von allen zerstörenden Folgen<br />

der Regenzeit befreit, doch kommen wir bequem<br />

vorwärts und können in Müsse die ständig<br />

wechselnde und prächtige Bilder bietende Landschaft<br />

bewundern.<br />

Wenn der Wind über die T'ef-Felder streift,<br />

eine grasähnliche Getreideart mit winzigen Körnern,<br />

aus der meist das abessinische Brot, die<br />

omelettenartige Inschera bereitet wird, so schillern<br />

Abessinien in Erregung. Als die italienische Kriegserklärung eintraf, befand sich unser Berichterstatter<br />

inmitten einer Volksmenge, die die Nachricht von den beginnenden Feindseligkeiten mit Tumult<br />

aufnahm,<br />

.(Photo G. Hamberger.)<br />

sie wie Seide. Prächtige Sykomoren, Schii<br />

akazien, wohlriechende grosse Laubbäume, ri<<br />

\yilde« Oliven und viele andere, .unbekannte Bäi<br />

unterbrechen die Felder, auf denen Getreide<br />

Arten angebaut wird. Das Gelände fällt,<br />

schliesslich treffen wir auf Baumwöll- und M<br />

Pflanzungen. Die Gallabevölkerung macht<br />

Gurage Platz, einem ebenfalls arbeitsamen und<br />

tätigen Volke, und gegen Abend langen wir an<br />

unserm Ziel an, der Strassenstation Sariti, die<br />

hoch über dem Omotai liegt. Hundertachtzig<br />

Kilometer haben wir zurückgelegt» eine Strecke,<br />

für die Karawanen neun und Postläufer vier Tage<br />

brauchen. Imposant liegt das 10 Kilometer breite<br />

und 600 Meter tiefe Tal zwischen seinen beiden<br />

Steilhängen in der Abendbeleuchtung vor uns und<br />

als schmales Silberband schlängelt sich der Omofluss"<br />

hindurch. Jenseits liegen die Berge der Provinz<br />

Djimma, aus denen sich hier und da pittoreske,<br />

vulkanische Kegel erheben.<br />

Wo wir auch durchgekommen sind, überall<br />

stiessen wir nur auf freundliche Gesichter, und wir<br />

begreifen gar nicht, wie man uns in Addis diese<br />

Fahrt als gefährlich und abenteuerlich hinstellen<br />

konnte. Auch sind wir nirgends auf ein Anzeichen<br />

gestossen, das uns verraten hätte, dass dieses Land<br />

sich im Kriegszustand befindet. Kein einziger Soldat<br />

.kam uns unter die Augen. Daneben aber<br />

sahen wir derart viele Männer und Jünglinge in<br />

bestem Alter, dass wir uns mit eigenen Augen<br />

überzeugen konnten, über welche ungeheuren Men-<br />

-schenreserven Abessinien für seine Kriegsführung<br />

«• verfügt. Auch die unzähligen Karawanen, denen<br />

wir begegneten, verrieten nichts von Armee-Verproviantierung,<br />

sondern waren im Begriff, entweder<br />

die Hauptprodukte der westlichen Provinzen:<br />

Kaffee, Häute und Felle, nach Addis-Abeba<br />

zu bringen, oder die hauptsächlichsten Austauschprodukte<br />

von der Hauptstadt ins Innere zu führen.<br />

Am folgenden Morgen begaben wir uns zum<br />

Fluss hinunter, nicht ohne unterwegs noch einen<br />

riesigen Wasserbock mit prächtigen Hörnern zur<br />

Strecke gebracht zu haben. An der etwa 1 10 Meter<br />

breiten Furt des Flusses bot sich uns ein überaus<br />

abwechslungsreiches Bild, denn ständig durchquerten<br />

Maulesel- und Dromedar-Karawanen von<br />

beiden Seiten her den reissenden Strom, während<br />

die Lasten auf primitiven Einbäumen übergesetzt<br />

wurden. Von Zeit zu Zeit sollte ein Schreckschuss<br />

etwa vorhandene Krokodile vertreiben.<br />

Doch bald wird das malerische Bild an dieser<br />

Stelle der Vergangenheit angehören, denn schon<br />

liegen oben bei der Station die Träger einer<br />

Brücke, die an einem Flussdurchbruch zwischen<br />

zwei Hügeln den Omo überspannen wird.<br />

Stundenlang lassen wir es uns an den tropischen<br />

Ufern des Flusses-wohl sein, dessen Lauf hier nur<br />

noch 1200 Meter über Meer liegt, und trotz<br />

Krokodilgefahr können wir uns ein erfrischendes<br />

Bad nicht versagen. Unweit von uns lagern mehrere<br />

Karawanen, deren Führer meist Araber sind,<br />

und freundlich werden wir zu einem Kaffee, eingeladen,<br />

der unserm Gaumen einige Ueberraschung<br />

bereitet, denn er ist aus gebrannten Kaffeeschalen<br />

zubereitet, und der fertige heisse Trank ist mit<br />

Ingwer und Salz gewürzt. Nur mit Mühe können<br />

wir ein Gespräch über den Krieg in Gang bringen,<br />

aus dem wir entnehmen, dass in diesen Gegenden<br />

nur wenig vom Kriegsgetümmel gesprochen wird<br />

und vielfach kaum ein richtiger Begriff existiert,<br />

wo sich die Feindseligkeiten überhaupt abspielen.<br />

Erwähnt man, aber die Italiener, so leuchten alle<br />

Augen in unverhülltem Hasse auf und auch die<br />

Begleiter der Karawanen, halbwüchsige Knaben,<br />

wären sofort bereit, gegen den Feind zu ziehen.<br />

Hier wie überall wird nicht begriffen, was denn<br />

die Italiener überhaupt von Abessinien wollten und<br />

warum sie das Land nicht in Ruhe Hessen. Nur<br />

eine Erklärung kann es für diese einfachen Leute<br />

geben: die Italiener wollen sie alle zu Sklaven machen<br />

und darum müssen sie ihre Freiheit bis zum<br />

letzten Blutstropfen verteidigen. Immerhin ist es<br />

erfreulich festzustellen, dass auch hier der Unterschied<br />

zwischen dem Landesfeind und den übrigen<br />

Europäern leicht begriffen wird und dies, obwohl<br />

auch die geringsten Voraussetzungen für ein<br />

geographisches Verständnis fehlen. Es gibt z. B.<br />

Leute, die glauben, dass Französisch-Somaliland<br />

identisch mit Frankreich und Eritrea gleichbedeutend<br />

mit" Italien sei. Aber einige aufgeweckte<br />

Köpfe verstehen sogar eine Grenzlinie zwischen<br />

dem italienischen Volk und dem Faschismus zu<br />

ziehen. Auf jeden Fall sind alle bereit, ob Galla,<br />

Gurage oder sonst einem Stamme angehörend, sofort<br />

einzurücken und ihr Leben zu opfern, sobald<br />

es von ihnen verlangt wird. Als ich ihnen den<br />

Begriff der Schweiz klar zu machen suche und dabei<br />

erwähne, dass wir vor langer, langer Zeit auch<br />

einmal die Italiener besiegt hätten, leuchten aller<br />

Augen und ein Gemurmel der Befriedigung und<br />

Zustimmung geht durch die Reihen. Der Karawanenführer,<br />

ein runzliger alter Araber, steht auf<br />

und verneigt sich vor mir, gerade als ob ich diesen<br />

Sieg der Vorfahren in alter Zeit persönlich verschuldet<br />

hätte. Fast ungern trennen wir uns von<br />

den gutherzigen Leuten, um wieder die Höhe zu<br />

gewinnen, wobei wir in rasender Fahrt durch brennende<br />

Partien der Abhänge hinauffahren müssen,<br />

da Jahr für Jahr die Talwände abgebrannt werden,<br />

sobald es das von der Sonne gedörrte, hohe<br />

Steppengras einigermassen gestattet.<br />

Oben angelangt, werfen wir von der Station<br />

noch einen letzten bewundernden Blick auf das<br />

Omotal und die Djimmaberge und lassen uns erzählen,<br />

dass »ich auf einem gegenüberliegenden<br />

charakteristischen Spitzkegel die Gräber zweier<br />

mohamedanischer Priester befänden. Sie seien in<br />

ebenem Boden bestattet worden und kurz darauf<br />

hätte sich unter gewaltigem Getöse der Begräbnisplatz<br />

um Hunderte von Metern in die Höhe gehoben;<br />

eine interessante, mit vulkanischen Ereignissen<br />

verknüpfte Legende.<br />

Auf dem Rückweg machen wir in einem Gurage-Dorf<br />

Halt, wo uns sofort der Schumm (Chef)<br />

in seine Rundhütte einlädt. Fast mit Verblüffung<br />

bewundern wir das Innere des mit grösster Sorgfalt<br />

errichteten Baues. Denn die Gurage, die in<br />

Addis-Abeba alle Taglöhner- und Lastträgerarbeit<br />

besorgen, als richtige Spitzbuben gelten und allgemein<br />

verachtet werden, gehen dort unglaublich<br />

schmutzig und zerlumpt einher. In ihrem Lande<br />

aber sind sie von vorbildlicher Reinlichkeit und die<br />

soeben erwähnte Hütte ist dermassen hübsch und<br />

sauber eingerichtet, dass sie ohne weiteres an einer<br />

europäischen Kolonialausstellung aufgestellt werden<br />

könnte.<br />

Wir bleiben noch in dem auf halbem Weg befindlichen<br />

Wolisso, wo wir heisse Quellen und<br />

einen überaus interessanten Landmarkt besuchen.<br />

Auch da ist vom Krieg recht wenig zu merken,<br />

und wehrfähige Männer in grosser Zahl treiben<br />

sich herum. Schliesslich haben wir auf der Rückfahrt<br />

nach Addis noch eine Panne, die uns zwingt,<br />

acht Stunden auf der Strasse liegen zu bleiben.<br />

Hätten wir die friedliche Gesinnung der Bevölkerung<br />

bis jetzt als geheuchelt betrachten können, so<br />

würde dies Erlebnis uns eines Besseren belehrt<br />

haben. Sofort wird uns T'ala (ein bierartiges,<br />

meist aus Gerste hergestelltes Getränk) gebracht,<br />

und ein wohlhabender Galla lädt uns in sein Haus,<br />

wo er uns mit allem, was er besitzt, bewirtet. Und<br />

als wir unserm Chauffeur und Dolmetscher den<br />

Wunsch nach frischen Eiern ausdrücken, setzt<br />

stundenlang eine wahre Völkerwanderung aus der<br />

näheren und weiteren Umgebung ein, und alles<br />

will uns die gewünschten Eier bringen und wenn<br />

möglich noch die Hühner dazu. Zutraulich geworden,<br />

lassen sich Frauen und Kinder willig photographieren<br />

und sind beglückt, sich zum Dank<br />

gründlich im Rückspiegel des Wagens begucken zu<br />

dürfen. Auch das Berühren des Klaxons gilt als<br />

eine Gunst, die diesen Naturkindern jede Geldentschädigung<br />

ersetzt.<br />

Als wir schliesslich mitten • in der Nacht in<br />

Addis-Abeba wieder anlangen, geschieht es mit<br />

der Ueberzeugung, dass Abessinien bis heute nur<br />

einen geringen Teil seiner militärischen Möglichkeiten<br />

ausgeschöpft hat. Vielleicht spielt hier der<br />

Mangel an Waffen eine Rolle, wird dieser aber<br />

einmal behoben sein, so kann das Land noch Menschenmengen<br />

auf die Beine bringen, die Sturmfluten<br />

gleich sich dem Landesfeind entgegenwälzen<br />

werden,^<br />

G. Hamberger.


AutomoMl-Bevue —<br />

Noi<br />

Eines der schönsten Bündner Täler, die sich jenseits<br />

des rätischen Alpenmassivs den wärmenden<br />

Lüften zukehren, ist die Landschaft Puschlav (Volle<br />

di Poschiavo). Dieses herrliche Tal ist uns von Walter<br />

Menzi durch sein frisch und flott geschriebenes<br />

Buch «Puschlav» (Liestal 1933) unserm Verständnis<br />

nähergerückt worden, obwohl schon in früheren<br />

Zeiten Reiseschriftsteller und Geographen sich eingehend<br />

mit dem Puschlav befasst haben.<br />

Wer vom weingesegneten Veltlin herkommt und<br />

an der Grenze der marmorenen Madonna di Tirano<br />

seinen Gruss entbietet, der empfindet ein überaus<br />

wohliges Gefühl des Wiedergeborgenseins auf heimatlichem<br />

Boden, trotzdem ihm auch im untersten<br />

Zipfel des Puschlavs eine italienische Natur, ein<br />

üppiger Pflanzenwuchs, der Nussbaum und dis<br />

Kastanie entgegentreten. Die Wiesen werden da<br />

dreimal .im Jahre gemäht, das Getreide ist vortrefflich,<br />

und bei Campocologno ist der einen feinen<br />

Nostrano spendende Weinstock anzutreffen. Vorher<br />

aber schüesst sich das Gebirge zu der Talklause,<br />

wo an der Landesgrenze einst Herzog Ludovico<br />

Moro durch eine Landwehr und die Feste Platta<br />

mala den Eingang ins Veltlin verschliessen wollte.<br />

Hoch über Campocologno, ganz zuäusserst am<br />

Abgrund, liegt das wohl ganz wenigen Eidgenossen<br />

bekannte Cavajone, die jüngste schweizerische<br />

Ortschaft; denn die bis dahin staatenlose «Republik»<br />

wurde erst im Jahre 1863 um die Summe von 22,920<br />

Franken von der Eidgenossenschaft gekauft und<br />

dem Kanton Graubünden angegliedert.<br />

Auf einer guten Landkarte sehen wir zwar Cavajone<br />

am steilen Hange der grässlich wilden<br />

Schlucht des Val Sajento südlich von Brusio, aber<br />

weder Weg noch Steg sind eingezeichnet.<br />

Als die Cavajonesen noch nirgends hingehörten,<br />

bestand ihre grösste Sorge darin, wie sie ihre Kinder<br />

aus der Taufe heben sollten, auf welch christlichem<br />

Wege ein heiratsfähiges Paar sich zusammengeben<br />

lassen könnte, und wo und wie es möglich<br />

sei, die von der armseligen Welt Abgeschiedenen<br />

zur letzten Ruhe zu betten. Es war nämlich sehr<br />

schwer, einen italienischen Geistlichen zur Vornahme<br />

der kirchlichen Handlungen in der kahlgrauen<br />

und schier unzugänglichen Kapelle zu bestimmen.<br />

Ja, mit den Toten mussten sie unter grösster<br />

Lebensgefahr für die Träger und Trauernden die<br />

Hänge hinunterklettern, um sie auf dem Brusasker<br />

Friedhof, der ihnen auf Zusehen hin zur Verfügung<br />

stand, beizusetzen.<br />

Heute gehört Cavajone politisch zu Brusio. Es<br />

darf dort Steuern zahlen, seine jungen Bürger zur<br />

militärischen Aushebung dorthin schicken und sich<br />

am Wohl und Wehe der weiteren Heimat, der es<br />

sehr zugetan ist, beteiligen.<br />

In neuerer Zeit sind einzelne Häuser, aber auch<br />

wirklich nur einzelne, zu menschenwürdigen Behausungen<br />

hergerichtet worden. Noch vor dreissig<br />

Jahren lebten die Cavajonesen in rauchgeschwärzten<br />

Hütten, die nur einen Raum aufwiesen und aus<br />

Gründen der Sicherheft höhlengleich in die Felsenhänge<br />

eingebaut waren. Gleichwohl ist die Lage<br />

dieses armseligen Weilers an und für sich sehr<br />

freundlich. Die kleinen Wiesen und Aecker werden<br />

von den Frauen gut bebaut, richtig gedüngt und<br />

vom Sajenfo-Bach her bewässert. Männer und Knaben<br />

arbeiten sommerüber auswärts und kehren erst<br />

auf den Winter wieder heim.<br />

Die Cavajonesen sind ein fröhliches, rüstiges,<br />

fleissiges, braves und nicht zuletzt sehr hübsches<br />

Völklein. In früheren Jahren sprangen die Kinder<br />

wie die Gemsen so flink und sicher über alle Hänge.<br />

Jetzt können die 102 Einwohner sich sogar telephonisch<br />

mit der ganzen Welt in Verbindung setzen.<br />

Sie haben auch eine eigene Schule, und wenn das<br />

Reisen sie ankommt, dann besteigen sie das Züglein<br />

der «schönsten, kühnsten und frechsten Bahn<br />

der Welt», wie der unvergesslkhe Reiseschilderer<br />

Hans Schmid die Bernina-Bahn so sinnig und wahr<br />

zu bezeichnen gewagt hat.<br />

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die jüngste Ortschaft der Schweiz<br />

Zaxmart<br />

Crfndelwald<br />

Riji-Kaltbad<br />

Blauherd-Abtthxuiennen<br />

Grindelwaldner Bob- u. Schüttetmeiiterschaften<br />

Einzellauf für Müitär-Skifahrer<br />

der Geb. Int. Brig. 10<br />

Cawc »/Montreux Internat. Eishockeymatch<br />

(Schweiz. Meisterschaft)<br />

Wangen Hockey: Auucheidungupiele f.<br />

die Meisterschaft der Schweiz<br />

Serie B., Eislaufkonkurrena<br />

Daros<br />

Weiasfluh-Strela-Abfahrtsrennen<br />

u. Langlauf<br />

Samaden Eishockeymatches<br />

Montana-Vermal* Skirennen<br />

Kaadersteff Curling-Wettspiele<br />

Zermatt Slalom<br />

Wengen Scalded Cata Mac Mil'an und<br />

Polytechnic Cups (Ski)<br />

Kleine Scheidegg Junior-Kandahar-Challenge<br />

Cup (Ski)<br />

Wengen Curling-Match<br />

Kandersteg Skiaprungkonkurrenz<br />

Adelboden Ski-Stafettenlauf<br />

Zermatt Gäste-Abfahrtsrennen u. Slalom<br />

Murren<br />

Curling: Barner Oberland Curling-Schild<br />

Kandersteg Eislauf-Konkurrenz<br />

Engelberg Kurverein-Skirennen<br />

St. Moritx Mittwochrennen filr Gäste (Ski-<br />

Club Alpina)<br />

Zürich<br />

KUrier-Abenn Arthur Bubinstein<br />

Zermatt Match um die «Süver Curling<br />

Stones »<br />

Wengen X. Sturzfreie Wengenabfahrt u.<br />

Morgins<br />

Laukarbad<br />

Von J. P. Lötscher<br />

Ereignisse der Woche! I<br />

vft<br />

Gold. Schlittschuh von Wengen<br />

Ski- u. Skisprungkonkurrenzen<br />

Eislaufwettbewerb<br />

Winterbild<br />

Bergaufwärts eine Doppelspur im reinen Schnee;<br />

Den festgeprägten Stapfen eines Mannet dicht<br />

Zur Seite zierlich leichter Mädchenfüsse Tritt:<br />

Kein Zweifel, vor mir wanderte ein liebend Paar<br />

Hinauf in dieses Winter-Märchenparadies.<br />

Sie schritten auf dem schmalen Gratweg Hand in Hand,<br />

An seine starke Schulter schmiegte sie sich sanft,<br />

Und nicht ein Wörtlein gaben sie der Stille preis.<br />

Und hörten nicht das Knirschen ihres Tritts im Schnee,<br />

Noch eines Zwitscherlinges jämmerlichen Ruf,<br />

Ihr Lauschen galt dem eignen bangen Herzen nur.<br />

Vorahnend die Erfüllung seligen Geschicks,<br />

Beschwingten Fusses eilten sie der Höhe zu.<br />

Und hier die Bank, hier ward zu zweier Menschen Rast<br />

Sorgsam das Polster schimmernden Schnees hinweggewischt.<br />

Hier sassen sie, und wie mit Kinderaugen sah'n<br />

Sie auf das unbewegte weite, weisse Meer,<br />

Das Häusertrüpplein, in der Kälte dicht geduckt,<br />

Den fernen Wald, vom Dämmernebel leis verhüllt,<br />

Und fühlten, in der unentweihten Einsamkeit<br />

Dankfromm erschauernd, tiefes Gottbegnadetsein,<br />

Und küssten sich zum ersten Male, und berauscht<br />

Von Wonne wandten sie sich in die Stadt zurück.<br />

Albert Fischli.<br />

Aus dem Gedichtband «Einkehr» von Albert Fischli. Verlas: H. R.<br />

Sauerländer & Cie., Aarau.<br />

Immer wieder kommt man darauf: wir haben in<br />

der Schule nichts Nützliches gelernt. Wozu hatte<br />

ich es nötig, vom Tier Okapi zu lernen? Kein<br />

Mensch kann sich vorstellen, was für Unannehmlichkeiten<br />

mir daraus erwachsen sind. Als ich nämlich<br />

seinerzeit — es war an einem glutheissen Juninachmittag<br />

— in der Naturgeschichte nicht wusste, dass<br />

dieses Tier, als ein zwiespältiger Charakter, halb<br />

Giraffe, halb Antilope ist, sagte der Professor mit<br />

schneidendem Hohne: «Wenn Sie sich nicht einmal<br />

für das Okapi interessieren, wofür interessieren Sie<br />

sich denn überhaupt?» Ich war zerschmettert. Die<br />

Kolleginnen blickten mitleidsvoll auf mich. Als ich<br />

dann am Schluss des Examens nicht einmal wusste,<br />

dass das Okapi im Kongo lebte, musste ich mich<br />

setzen. Kein Mensch kann wissen, warum sich setzen<br />

müssen» eine Schande ist. Aber die Schule hat<br />

ihren eigenen Ehrenkodex.<br />

Nie werde ich das Okapi vergessen. Und doch<br />

gibt es nachweislich von dieser Tierspezies nur sehr<br />

wenige Exemplare. Dagegen habe ich in meiner<br />

ganzen Schulzeit nie auch nur ein einziges Wort<br />

vom Salathund gehört, obgleich von diesem Tier<br />

die Welt voll ist.<br />

Der gemeine Salathund ist ein Hund, der, wenn<br />

man ihm eine Schüssel voll Sahne hinsetzt, diese<br />

zwar mit äusserstem Widerwillen betrachtet, da<br />

ihm seiner Natur nach Salat nicht nur nicht begehrenswert<br />

erscheint, sondern geradezu widerstrebt,<br />

sich aber gierig auf die verachtete Speise stürzt,<br />

wenn sich ein anderes Lebewesen der Schüssel nähert.<br />

Dieser Trieb darf keineswegs mit Neid oder Missgunst<br />

verwechselt werden, da diese ja einen Sinn<br />

haben. Wenn die zweite Primadonna wünscht, die<br />

erste bekäme einen ganz, ganz kleinen Rachenkatarrh,<br />

damit endlich sie im «Rosenkavalier» drankommt,<br />

so ist das ekelhaft, aber begreiflich. Der<br />

Salathund aber ist ganz uneigennützig, wenigstens<br />

kann kein Vernunftbegabter die Gründe seiner<br />

Handlungsweise erkennen. Er handelt ohne Konsequenz,<br />

ohne Logik, und das macht ihn so interessant<br />

und so mysteriös.<br />

Das beste Beispiel für den gemeinen Salathund<br />

ist die Scheidungsverweigerung. Ihr Gatte ist ihr<br />

zuwider. Die Art, wie er sich die Zähne putzt, macht<br />

sie nervös. Zigarrenrauch kann sie Weht vertragen,<br />

und wenn er lacht, ist ihr zumute, als ob jemand auf<br />

Glas kratzte. Aber sie hält treulich bei ihm aus,<br />

denn irgendwo lebt eine, für die er Buddha, Antinous<br />

und Sokrates in einer Person ist. Hierher gehören<br />

die meisten freigesprochenen Mörderinnen<br />

aus sogenannter Eifersucht, die es vorziehen, den<br />

Gatten lieber tot bei sich als bei einer andern glücklich<br />

zu sehen.<br />

Komisch wirkt es, wenn ein menschlicher Salathund<br />

Dinge begehrenswert findet, die er selbst nicht<br />

zu schlucken vermöchte. Ein Literat sagte letzthin,<br />

und ein gelber Strahl blitzte dabei aus seinen Augen:<br />

«Ja, der Thomas Mann hat es leicht, ein schönes<br />

Buch nach dem andern zu schreiben, wenn er<br />

Der Salafhund<br />

Eine kynologische Studie von Dr. Eugenle S c h w a r z w a l d<br />

das ganze Jahr in Küsnacht lebt.» Als ob er, um<br />

Thomas Manns ganzen Ruhm, es über sich bringen<br />

könnte, einen Wintertag ohne Kaffeehaus zu existieren,<br />

und als Premierentiger, der er ist, einen Winterabend<br />

ohne Theater!<br />

Es gibt Berufsklassen, in denen der Salathund häufiger<br />

vorkommt als die anderen. Da sind die Bibliothekare,<br />

die Zehntausende von Büchern in Regalen<br />

stehen haben, die sie weder lesen können noch<br />

wollen und sie doch mit allen Mitteln, die ihnen zur<br />

Verfügung stehen, ihrer Bestimmung, benutzt zu<br />

werden, entziehen, indem sie behaupten, die Bücher<br />

wären beim Buchbinder, ausser Haus, unauffindbar.<br />

Hierher gehört auch der Papyrussammler, der die<br />

Papyri weder selber herausgeben will noch kann<br />

und doch jeden Gelehrten wegekelt, der sich auf<br />

Reichweite nähert. Ueber den Schauspieler, der<br />

eine ihm widerwärtige Rolle zähneknirschend spielt,<br />

damit sie sein Kollege nicht bekommt, existiert eine<br />

ganze Literatur.<br />

Dass die Menschen einander bei Lebzeiten auch<br />

das vorenthalten, was sie selber nicht brauchen<br />

können, ist sicher. Aber der Salathund ist unsterblich<br />

und seine Wirksamkeit pflanzt er noch auf dem<br />

Grabe auf. Häufig entspringt das Testament, welches<br />

das Vermögen dem Staate oder einer ähnlichen<br />

Einrichtung vermacht, nicht so sehr edlem Gemeinschaftssinn<br />

als salathündischen Trieben gegen<br />

Kinder, Verwandte und Freunde. Bis jetzt hat man<br />

immer angenommen, dass die Sitte, Schätze ins<br />

Grab mitzunehmen oder seine Diener, Lieblingstiere<br />

und Lieblingsfrauen mit sich verbrennen zu<br />

lassen, auf Aberglauben beruhte. Es wird notwendig<br />

sein Untersuchungen anzustellen, ob nicht auch<br />

hier salathündische Gefühle mitspielen. Wenn<br />

griechische Kaufleute eine ganze Korinthenernte ins<br />

Meer versenken oder eine Oelgesellschaft im Irak<br />

Felder erschliesst und sie nicht ausbeutet, so hat<br />

das scheinbar rein merkantile Gründe. Aber, dass<br />

die Leute das tun können, beweist, dass sie Salathunde<br />

sind.<br />

Es gibt innerhalb des Salathündischen Dinge, die<br />

so komisch sind, dass sie etwas Entwaffnendes haben.<br />

Wenn ein Mann mit Lebensgefahr in einer unzulänglichen,<br />

unfruchtbaren Polargegend die Flagge<br />

seines Vaterlandes flattern lässt, nur damit dort<br />

keine andere Flagge flattere ist das so zwecklös,<br />

dass es beinahe schön ist.<br />

Ueber die Salathunde, die schon tot sind, brauchen<br />

wir uns keine Gedanken zu machen. Unsere<br />

erwachsenen Mitsalathunde müssen wir ertragen,<br />

wie sie sind. Nur wäre zu wünschen, dass uns keine<br />

neuen nachwachsen. Eltern, denen kleine Salathündchen<br />

erblühen, müssen rechtzeitig eingreifen<br />

und dazu sehen, dass diese Spezies allmählich noch<br />

seltener wird als das Okapi. Bisher aber geschieht<br />

das Gegenteil. Die Mutter, die ihrem einjährigen<br />

Säugling die Nahrung, die er ablehnt, begehrenswert<br />

zu machen versucht, indem sie sagt: «Iss den<br />

guten Brei, sonst isst ihn die Moma», hat der Welt<br />

einen kleinen Salathund geschenkt.<br />

Waldwinterzeit<br />

Die Holzganten fanden meist im Jänner und<br />

im Hornung statt. Manchmal durften wir mitgehen,<br />

wenn der Vater Holz kaufen ging. Mit<br />

feierlichen Gesichtern nahmen wir an der Versammlung<br />

ernster Männer teil, die dem Förster<br />

jedesmal, wenn er sagte: «Zum ersten,<br />

zum zweiten und zum — » mit einem höheren<br />

Angebot ins Wort fielen, bis der Preis « zum<br />

dritten Mal » hoch genug war. Mein Vater<br />

pflegte Reisighaufen und Stöcke zu erwerben,<br />

das sind Strünke von frisch gefällten Bäumen.<br />

Für ihn war das billiges Holz, für uns Buben<br />

aber die Verheissung auf begehrenswerte Tage<br />

voller Abenteuer.<br />

Man musste lange vor der Sonne aufstehen.<br />

Der verschneite Wald war still und frostig,<br />

und man legte sich tüchtig ins Zeug, um nicht<br />

das schmerzhafte Kribbeln und Klammern in<br />

den Fingerbeeren zu bekommen, welches Kuhnagel<br />

genannt wird. Verschiedene Gruppen<br />

vqn Männern und Knaben waren in unserer<br />

Nähe um ihre Stöcke beschäftigt. Irgendwo<br />

brannte ein Feuerlein. Aus dem Dunkel des<br />

Forstes klang das Lied der Aexte. Wir hatten<br />

auf dem Holzerschlitten Werkzeug mitgebracht;<br />

mit Pickel und Schaufel grub man die<br />

verzweigten Wurzeln einer Eiche bloss, dann<br />

knirschten die Sägen dazwischen, und wenn<br />

der Keil im widerspenstigen Holz nicht mehr<br />

weiter zu treiben war, durften wir sprengen.<br />

Der Vater trug das Pulver bei sich.<br />

Zur Mittagszeit, blinzelte der Sonnenschein<br />

auf dem hängenden Schnee der Tannen, Sonnenschein<br />

lag golden auf den Baumwipfeln<br />

und versprach den Frühling. Wir assen im<br />

Wald. Im Korb, den uns die Mutter mitgegeben<br />

hatte, fanden wir Brot und andere<br />

schmackhafte Dinge, und ausnahmsweise, nämlich<br />

weil es die Mutter nicht sah und der Vater<br />

nicht darauf achtete, konnten wir sogar ein<br />

Gläschen Most probieren.<br />

In den Wäldern dunkelt es früh. Wenn es<br />

gegen Abend ging, beluden wir den Schlitten.<br />

Zuerst kamen die phantastisch knorrigen Trümmer<br />

des Baumstrunkes, dann hoch und breit<br />

der Reisig, der allen Schneestaub von der<br />

Strasse wischte, die unser Heimweg war.<br />

Einmal sahen wir eine Familie von Skifahrern.<br />

Ein Vater mit einem Knaben lind einem<br />

Mädchen. Sie kamen offenbar aus der Stadt,<br />

denn sie achteten nicht auf unsern Gruss und<br />

glitten geräuschvoll auf dem festgeschlitteten<br />

Weg talwärts, zur Bahnstation. «Wenn wir<br />

heimkommen, wird uns der Meierbrei schraekken,<br />

Papa, » rief der Knabe begeistert, als er<br />

an uns vorüberfuhr. Wollte der uns etwas vormachen?<br />

Wir schulterten die Haumesser und<br />

Aexte fester und lachten, dass der Schnee von<br />

den Tannen fiel. Was ein Meierbrei ist, war<br />

uns damals npch nicht geläufig, wir stellten<br />

uns darunter aber bestimmt etwas Ungesalzenes<br />

vor. Diese Sportfamilie war für uns eine<br />

geringschätzige Angelegenheit; denn wir hatten<br />

im Schweisse unseres Angesichts gearbeitet,<br />

wir brachten nicht nur Hunger, sondern<br />

einen grossen Haufen Holz nach Hause und<br />

waren am Abend müde und glücklich wie Könige,<br />

die von ruhmvollen Eroberungen zurück<br />

sind. Hans Rudolf Schmid.<br />

So sprechen Kunden:<br />

„ . . . dass ich mit Ihrem H YSPA-Gürtel sehr<br />

zufrieden bin. Ich habe mir durch 8 Jahre<br />

langes Motorrad- und 2fähriges Autofahren<br />

eine Erschlaffung der Bauchmuskeln zugezogen,<br />

einen richtigen Hängebauch, was mich<br />

veranlasste, von Ihnen einen HYSPA-Gürtel<br />

zu beziehen. Ich muss nun feststellen, dass der<br />

Gürtel gut sitzt, im Wagen einen guten, festen<br />

Halt gibt, ohne irgendwie zu drücken oder die<br />

Bewegungen zu behindern; der Bauch bekommt<br />

einen guten Halt durch die Elastizität des<br />

Gürtels . . . L. S."<br />

Der HYSPA-Herrengürtel<br />

ist von ersten Aerzten empfohlen, beugt Kreuzschmerzen<br />

vor und schützt vor Rückenrheumatismus<br />

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— Automobil-Revue 15<br />

Unsere Kurzgeschichte:<br />

(Das Auto und «Sie»<br />

Nanu, was geht da vor? Panne? Stop! Aussteigen<br />

und lehen, ob man helfen kann. Das<br />

ist Ehrensache. Und warum weniger für eine<br />

Frau als für den Mann? Hm. Ein Mann allein.<br />

Ob er's als zudringlich empfinden würde, wenn<br />

sie ihm ihre Hilfe anbot? Glauben, dass sie<br />

auf diese Weise Anschluss sucht? LächerlichI<br />

Das sollte er wohl schon merken, dass es ihr<br />

ernst war mit ihrer Hilfsbereitschaft. Sportlich<br />

tiefer Ernst, der in jedem andern Autofahrer<br />

einen Kameraden sieht, dem — wenn<br />

nötig — zu helfen selbstverständlich ist. Wenige<br />

Zögersekunden nur, dann steht sie neben<br />

jenem Fremden und hat, rasch übersehend,<br />

dass er vom Innern seines Wagens nicht allzuviel<br />

versteht, ihn ein wenig beiseite geschoben,<br />

um die Ursache der Panne festzustellen und<br />

möglichst zu beheben.<br />

« Heiliger Bimbam!», kommt es kräftig von<br />

ihren Lippen. « Da setzt scheinbar eine Kerze<br />

aus, muss mal sehen, welche es ist. » Holt aus<br />

ihrer Tasche den Kerzenprüfer. « Aber natürlich,<br />

zwei Kerzen müssen runter, die zünden<br />

nicht mehr. » Und das alles mit einer Sachlichkeit<br />

und technischem Verständnis, die in<br />

reizvoller Kontrastwirkung zu ihrer feschen,<br />

jugendlich gepflegten Erscheinung stehen.<br />

Nanu! Was geht da vor?<br />

Sie ist durchaus sportlich gekleidet, etwas<br />

in englischem Stil, von äusserster Straffheit<br />

der Glieder und Bewegungen. Und doch liegt<br />

etwas Weiches über ihr, beherrschte Fraulichkeit,<br />

uneingestandene Zartheit.<br />

Einige Minuten steht Robert Amann verblüfft<br />

dabei und schaut in schweigendem Erstaunen<br />

zu, wie Gabriele da an seinem Wagen<br />

herumhantiert. So natürlich und ungekünstelt,<br />

als ob sie tagelang hier gestanden hätte, hier<br />

mitten im Wald, auf dem Weg, und nur darauf<br />

gewartet, ihm zu helfen. Mein Gott, geradezu<br />

tölpelhaft kommt er sich neben ihr vor, so völlig<br />

machtlos vor der Maschine, die sie tatsächlich<br />

sehr viel besser zu verstehen schien als er.<br />

Und als hätte sie seine Gedanken erraten,<br />

fällt sie in sein Verstummen mit der Erklärung,<br />

dass sie sich mit Maschinenbau befasst<br />

und speziell im Autofach seit längerem schon<br />

tätig ist.<br />

« Soll ich nun sagen, dass so viel technisches<br />

Verständnis an einer Frau ganz ungewöhnlich<br />

ist, oder darf ich gestehen, dass diese Art der<br />

Beschäftigung (für eine Frau) mich noch mehr<br />

erstaunen lässt? Vor Ihrem sicheren Blick<br />

und solch geschickten Frauenhänden fühle ich<br />

mich geschlagen und muss mich beugen. »<br />

Verdammt, was ist das für ein Menschenkind?<br />

Scheint doch von Fleisch und Blut zu<br />

sein, wie andere Frauen auch, und jung und<br />

fesch und hübsch dabei, verteufelt hübsch sogar!<br />

Und kommt ihm "hier so mitten im Wald<br />

doch vor, wie aus einer anderen Welt herabgestiegen.<br />

Wo war da all die vielgerühmte<br />

mädchenhafte Scheu, Zurückhaltung und<br />

Aengstlichkeit der Frauen, die er kannte?<br />

Nichts von kokettem Tändelspiel, gespielter<br />

Schnippigkeit der mit mondänem Kapriziössein<br />

sich umgebenden jungen Damen, die durch<br />

sein Leben gingen. Mit freiem, offenem Blick<br />

schaut diese Frau ihn an und scheint ihn doch<br />

gar nicht zu sehen, erklärt ihm da und sucht<br />

ihm zu helfen, und hat doch keinesfalls auch<br />

nur den leisesten Hintergedanken dabei. Und<br />

immer mehr entzückt ihn die Erscheinung und<br />

charmante Art, dieses ihm fremde, offene und<br />

ungezierte Wesen, das bei aller zielb.ewussten<br />

Energie mit seltenem Takt sich bewegt.<br />

« Sie haben mich zu früh bewundert, » meint<br />

sie nun frisch, « ganz klappt's noch nicht, da<br />

die Düse am Vergaser muss anders eingestellt<br />

werden. Vielleicht geben Sie mal Handgas,<br />

nein, nein, noch nicht, noch einen Augenblick!<br />

Ich will noch eben die Kabel einmal genau<br />

nachsehen.»<br />

Noch nie ist er so ungeschickt, so unbeholfen<br />

sich vorgekommen. Seinem Leben und seiner<br />

Arbeit liegt alles Technische so fern, und<br />

Von Margret Halm.<br />

wenn er ehrlich ist, so macht ihm wohl das<br />

Autofahren Freude, doch nur, weil man so<br />

rasch vom Fleck kommt — nicht aus sportlicher<br />

Begeisterung. Mit alledem aber, was im<br />

Chassis vorgeht, hat er nicht gern etwas zu<br />

tun. Wer aber hätte je geglaubt, dass er einmal<br />

so dastehen müsste vor einer Frau und<br />

mit gebundenen Händen zuschauen, wie die<br />

ihm aus der Patsche hilft. Und wie sie es versteht<br />

I Versunken schaut er ihn zu und fährt<br />

erschreckt zusammen, da sie nun lachend mit<br />

wiederholten «Hallo, hallo! Sie träumen<br />

wohl? » ihn gleichsam weckt.<br />

« Nun versuchen Sie noch einmal den Anlasser<br />

zu treten. Aber sachte. »<br />

«Ja, ja! Halt, Vorsicht! Nicht zu stürmisch!<br />

So, so, hurra! Die Karre läuft. Das hätten wir<br />

geschafft. » Und wie ein Kind klatscht sie in<br />

die Hände vor Vergnügen und streift dann<br />

gleich darauf mit ein paar kurzen Strichen den<br />

etwas zerknitterten Automantel glatt.<br />

« Nichts zu danken, » wehrt sie ab, « freut<br />

mich, dass es klappt und dass ich helfen<br />

konnte. Nun fahren Sie nur mal los. Sie haben<br />

viel Zeit verloren. » Doch da er sie bittet,<br />

im nächsten grösseren Platz einen Imbiss mit<br />

ihm einzunehmen, willigt sie rasch entschlossen,<br />

und ohne unnötige Worte zu verlieren,<br />

ein. Mit vierzig, fünfzig Kilometer fahren sie<br />

nun hintereinander her. Sie lässt ihm die Vorfahrt.<br />

Denn sie will sehen, ob der Wagen nun<br />

läuft.<br />

Ist doch nicht ganz so, wie er denkt. UncL<br />

wohl hat sie gesehen, wie gut er ausschaut,<br />

sein symphatisches Wesen bemerkt. Und auch<br />

der warme gute Blick seiner dunklen Augen<br />

ist ihr nicht entgangen. Und etwas wie Freude,<br />

das schon bei der Arbeit sie angefeuert, beschwingt<br />

sie auch jetzt. Und vergnügt sieht<br />

sie der gemeinsamen Mahlzeit entgegen. An<br />

einem eleganten Hotel hält er an, parkt, und<br />

ist bemüht, auch ihr behilflich zu sein.<br />

Sollte das nun wieder so verlaufen, wie jedes<br />

Zusammensein in letzter Zeit — sei es mit,<br />

einem Freund — einem Bekannten — einem»'<br />

Fremden. Ganz gleich -i— sie war für alle<br />

Männer die unantastbare Hohe, die kluge Frau,<br />

die überlegte, meist Ueberlegene wohl auch,<br />

vor der man sich scheut. Man will nicht klein<br />

sein vor einer Frau, 0, dass sie wüssten, was<br />

sie es gekostet, diese so mühsam errungene<br />

Sicherheit, so dazustehen, wie man sie sah!<br />

Gewiss, die gibt sie auch nicht gern auf und<br />

wehrt sich bis zum äussersten, sich selbst geschweige<br />

denn einem andern zuzugeben, wie<br />

sie sich danach sehnt — besiegt zu sein. Aber<br />

wie wollte sie's ihnen sagen? Und hätte doch<br />

so manchem Manne, der turmhoch zu ihr aufgeschaut,<br />

so gern gesagt: «Glaub mir doch<br />

diese Maske nicht! Ja, ja, ich arbeite, gewiss,<br />

und hab's auch wohl zu etwas gebracht. Was<br />

aber will das sagen? Die Zeit hat uns Frauen<br />

so gemacht. Doch kommt kein Glück und<br />

keine Wärme aus einer Arbeit, die nur für uns<br />

allein geschafft ist.» Doch Robert Amann<br />

ahnt nichts von alldem. Ist Kavalier und empfindet<br />

es wohlig, doch nicht ganz unerstaunt,<br />

dass sie ihn das Diner vollkommen zusammenstellen<br />

lässt, ohne — wie er es fast von dieser<br />

Frau erwartet hätte — auch hier die Selbständige,<br />

Entschlossene zu sein.<br />

Fast ist er versucht, ihr dafür zu danken. So<br />

weit ist er davon entfernt, zu sehen oder gar<br />

zu spüren, wie mehr und mehr ihre Ueberlegenheit<br />

sich verliert.<br />

Auf dem kurzen Weg, den er allein im Wagen<br />

vor ihr herfuhr, hatte er sich überlegt, wie<br />

wohl der Mann sein müsste, an den sich diese<br />

Frau verlor, und konnte sie sich nur als Gattin<br />

eines Wissenschaftlers denken, eines Erfinders,<br />

eines Dozenten — kurz eben irgend eines<br />

grossen Tieres, der es wagen durfte, diese gestrafften<br />

kleinen Hände zu ergreifen.<br />

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Ganz selbstverständlich führt sie die Unterhaltung.<br />

Sie ist es so gewöhnt. Denn überall<br />

erwartet man das schon von ihr.<br />

Robert Amann aber erzählt sie mehr aus<br />

ihrem Leben, als sie es sonst zu tun pflegt —<br />

von ihrem Elternhaus, von ihrer Jugend, ihrer<br />

Arbeit. Und flicht einmal so in die Unterhaltung<br />

ein, wie sehr sie darunter leidet, dass<br />

man ob ihres männlichen Berufes das Frausein<br />

ihr nicht mehr glaubt.<br />

Ganz selbstverständlich führt sie die Unterhaltung.<br />

Das hört er wohl und senkt sich auch mit<br />

seinen Gedanken in dieses sehr aktuelle Problem,<br />

mit dem er sich doch nie zuvor befasst,<br />

das nie so greifbar nahe ihm gebracht war.<br />

Kommt aber nicht auf den Gedanken, dass<br />

diese Worte ihm gegolten, ihm zugerufen: « Du<br />

dummer, dummer Junge, du! »<br />

Sieht auch nicht den wehen Zug, der plötzlich<br />

sich um ihren Mund gelegt, und hält es<br />

für ein Voll-Erfülltsein, da sie nun weitererzählt<br />

von ihrer Arbeit, und glaubt an all die<br />

Ziele, die sie sich gesteckt.<br />

Und als sie sich trennen, sind sie zwei gute<br />

Bekannte, die auf ein Wiedersehen sich freuen,<br />

das sie für die nächste Woche vorschlägt.<br />

Wieder kommt das so natürlich, so ohne<br />

jede falsche Ziererei heraus, dass es ihn Mühe<br />

kostet, seine eigene Fremdheit vor einer solchen<br />

Frau zu überwinden.<br />

Wie einem Schuljungen ist ihm zumute, der,<br />

vierzehnjährig, das gleichaltrige, viel reifere<br />

Mädel liebt.<br />

Tagelang ist er in seinen Gedanken mit Gabriele<br />

beschäftigt, und zieht wohl auch an ihm<br />

vorbei, welch einen Reichtum es bedeuten<br />

müsse, eine Frau wie Gabriele zu besitzen •—<br />

welchen Reichtum sie zu verschenken hat.<br />

Doch nein, diese Frau ist nichts für ihn. Das<br />

schlägt er sich rasch aus dem Kopf.<br />

Wie könnte er es wagen, als einfacher Kaufmann,<br />

der er ist, wenngleich er fleissig, tüchtig<br />

und nicht ohne Erfolg sein Geschäft betreibt<br />

— nein, nein, daran darf er nicht denken.<br />

Sie kommen öfters in der nächsten Zeit zusammen.<br />

Verbringen manch gemütlichen Abend<br />

und Sonntagnachmittag und fahren zusammen<br />

hinaus ins Grüne, Und immer herzlicher wird<br />

ihr Ton und immer wärmer ihr gegenseitiges<br />

Interesse.<br />

Doch bleibt es immer Kameradschaft —<br />

kommt nicht zu mehr.<br />

Da eines Tages greift sie mit beiden Händen<br />

in das Steuer, und als sie ihm wieder am Gang<br />

der Maschine etwas erklärt — sein Interesse<br />

daran ist naturgemäss mit ihrer Freunschaft<br />

sehr gewachsen — und plötzlich biegt sie ab<br />

von der Wirklichkeit und verliert sich in ein<br />

Gleichnis.<br />

«Mit der Maschine ist's nicht anders als<br />

mit den Menschen, » sagt sie bedeutungsvoll.<br />

« Mag sie noch so stark sein an dynamischer<br />

Kraft, beugt sie sich doch und sucht die Hand<br />

des Lenkers, die die treibenden Kräfte reguliert<br />

und lenkt, ihnen Ziel und Zweck gibt.<br />

Und je feiner, je kraftvoller das Werk, um so<br />

rascher und subtiler reagiert die Maschine auf<br />

des Führers leisesten Hebeldruck. Der soll<br />

natürlich das Lenken verstehen. Doch Liebe<br />

zur Sache, ein heller Kopf und Zielbewusstsein<br />

— und nicht so viel Angst, mein Lieber, ein<br />

wenig mehr Selbstvertrauen und Mut...»<br />

Viel weiter kommt sie nicht mit ihrer Philosophie.<br />

Das hat er kapiert — und selig nimmt er sie<br />

in seine Arme.<br />

Schüchternheit ist<br />

keine JCcankheU<br />

In Paris wurde folgende interessante Angelegenheit<br />

vor Gericht verhandelt.<br />

Ein Angestellter eines Arztes wurde wegen<br />

unbefugter Ausübung der Heilkunde angeklagt. Er<br />

heilte die Schüchternheit. Zu diesem Zwecke verkaufte<br />

er seinen Patienten acht phosphoreszierende<br />

Tateichen mit folgenden Inschriften:<br />

«Ich bin ruhig!»<br />

«Ich fühle mich nirgends verlegen!»<br />

«Das Sprechen fällt mir leicht!»<br />

«Ich bin Herr meiner selbst!»<br />

«Mein Blick ist nicht schüchtern!»<br />

«Mein Selbstvertrauen wird immer stärker!»<br />

«Mein Geist ist klar!»<br />

«Mein Auftreten ist sicher!»<br />

Jeden Abend müsste der «Schüchterne» eines<br />

dieser Täfelchen auf seinen Nachttisch stellen und<br />

vor dem Einschlafen es lange Zeit betrachten.<br />

Beim Aufwachen müsste er diese heilbringende<br />

Inschrift zwanzigmal abschreiben.<br />

Die Zahl.der «Geheilten» war sehr gross. Der<br />

Angeklagte wies unzählige Zeugnisse seiner Patienten<br />

vor; darunter fanden sich die Namen mehrerer<br />

Advokaten, hoher ausländischer Offiziere,<br />

eines Gemeinderates usw.<br />

Sein Verteidiger vertrat die Ansicht vor Gericht,<br />

dass die Schüchternheit keine Krankheit sei und<br />

diese Behauptung überwog die entgegengesetzte<br />

Meinung der als Experten herbeigezogenen Aerzte.<br />

Das Gericht sprach also den Angeklagten frei,<br />

da das Vergehen nicht genügend bewiesen worden<br />

ist. R. B.<br />

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16 AtitomoMI-Renie >—<br />


IV. Blatt<br />

Automobil-Revue<br />

Nr.l<br />

BERN, 3. Januar <strong>1936</strong><br />

Eisblumen<br />

Zart wie ein Hauch, in traumschöner Pracht —><br />

Silberschimmerndes Weiss —<br />

Welcher Meister hat euch erdacht,<br />

Sternenblumen von Eis?<br />

Sternenblumen — zart wie ein Hauch —<br />

Blühten empor in der Nacht.<br />

Warum neigt ihr zitternd den Kelch<br />

Wenn die Sonne erwacht?<br />

Sonne, die der schlummernden Welt<br />

Wärme und Leben stets bot,<br />

Warum, wenn ihr Licht auf euch fällt,<br />

Bringt sie euch Sternen den Tod?<br />

Warum muss so viel Schönheit verblühn?<br />

«Nichts hat auf Erden Bestand.<br />

Doch — wer im Licht darf von dannen ziehn —<br />

Findet sein Heimatlands —<br />

Ursula Ott.<br />

Bilanz der Feste<br />

h- Da sitzen wir nun also wieder mitten im Alltag,<br />

umgeben von einem entnadelten C'nristbaum, von<br />

Kerzentropfen auf Möbeln und Fussboden, von den<br />

in Küchenschränken hindämmernden Resten festlicher<br />

Mahlzeiten und von Geschenken, die sich in<br />

unserem nüchternen Leben noch nicht eingegliedert,<br />

noch nicht zurechtgefunden-haben. Bereits drohen<br />

auch die guten Vorsätze des Silvesterabendslm gewohnten<br />

Getriebe 'wirkungslos zu verpuffen.<br />

Schädel ' f ... - ':••-• >...<br />

Immerhin, mit dem raschen Fortschaffen des<br />

Chrtstbaumes soll es diesmal ernst werden, und dFe<br />

liebe Nachbarschaft wird sich im April nicht auf unsere<br />

Kosten über den noch immer auf dem Balkon<br />

vegetierenden Festgesellen lustig machen können.<br />

Doch wie ihn auf die Richtstätte im Hof oder Keller<br />

schleppen, ohne einen Nadelschweif in Zimmer,<br />

Korridor und Treppenhaus zu hinterlassen? Mit<br />

einem Leintuch umhüllt transportieren, erspart allerlei<br />

Arbeit.<br />

i Die durchaus unerwünschte Dekoration von Kerzentropfen<br />

ärgert einen nie mehr, als wenn die<br />

Frühlingssonne sie bescheiht. Darum, weg damitI<br />

Auf Böden und Linoleum sind solche Tropfen mit<br />

Stahlspänen und -wolle fortzubringen; auf Möbeln<br />

muss ein mit grösster Behutsamkeit und vorsichtshal-<br />

Skianzug aus grauem Whipcord. (Modell: Grands<br />

Magasins Jelmoli S.A.).<br />

ber noch mit einem Tuch umwickelter Messerrücken<br />

in Aktion treten. Die gesäuberten hellen Stellen verschwinden<br />

beim Nachreiben mit einem in Leinöl getunkten<br />

Lappen. Sprit löst Kerzentropfen in Leinen<br />

und Baumwolle; aus Wolle weichen sie, wenn sie<br />

mit einem Löschblatt bedeckt, heiss gebügelt werden.<br />

Handelt es sich um Samt und Plüsch, dann hilft"<br />

feiner, heller Sand, der erhitzt auf den vertropften<br />

Stellen verrieben wird. Terpentinspiritus entfernt<br />

Wachsflecken auf Seidenstoffen. Die beschädigte<br />

"Stelle' mit einem"saubiern, weichen Tuch unterlegen<br />

und mit dem in Terpentinspiritus getauchten Lappen<br />

reiben.<br />

Das Reinigen der Kerzenhalter ist nicht gerade<br />

eine begeisternde Beschäftigung. Kann man sich<br />

aufraffen, es sofort zu besorgen, so ist man sich<br />

selbst vor dem nächsten Fest recht dankbar dafür.<br />

Die Ueberbleibsel der Festmahlzeiten sind selten<br />

mehr für Augen oder Gaumen ein Genuss. Je rascher<br />

man sich von ihnen trennt, um so besser für<br />

den Magen. Bekanntlich ist auch für ihn nichts<br />

schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen.<br />

Dem solchen Festtagen unweigerlich folgenden<br />

Instandstellen der Räume können interessantere Seiten<br />

abgewonnen werden, indem man neue Lösungen<br />

zur freundlichen, vernünftigen Möblierung sucht<br />

und findet. Wo steht es denn geschrieben, der Esstisch<br />

gehöre unweigerlich in die Zimmermitte? In<br />

eine Ecke verwiesen, gewinnt ein Raum mitunter<br />

stark an Behaglichkeit und eine wohltuende Weite.<br />

Wie wäre es, wenn der Schreibtisch anstatt mit<br />

Blick an die Wand gegen das Fenster orientiert<br />

würde, das Licht und vielleicht einen liebenswürdigen<br />

Ausguck gewährt? Allein schon das Umhängen<br />

der Bilder, das Beseitigen überflüssiger Dinge, sind<br />

imstande, ein Zimmer vorteilhaft zu wandeln.<br />

Mit den Geschenken würde jeder fertig, sollte<br />

man meinen. Und doch, wie viele mit Liebe gespendete<br />

Gaben liegen oft jahrelang unbenutzt, sozusagen<br />

auf Pikett, weil man sich vom Alten nicht trennen<br />

will und mag, bis nicht der letzte Faden durchgescheuert,<br />

bis es fast wörtlich in Staub und Asche zerfallen.ist.<br />

Dabei wird den Geschenken doch viel mehr<br />

Ehre angetan, wenn sie rasch in den Alltag eingereiht<br />

werden und Verbrauchtes, Hässliches ersetzen<br />

dürfen. Insbesondere die vpn Kinderhänden zusammengebastelten<br />

Kleinigkeiten verdienen mehr als<br />

ein langweiliges Kastendasein. Nichts betrübt die<br />

Geber mehr, als wenn die Objekte ihres Fleisses<br />

und ihrer Liebe ungenützt beiseite gelegt werden.<br />

Befrachtet mit mannigfachen lobenswerten Vorsätzen<br />

wurde der Schritt ins neue Jahr unternommen.<br />

Alles, was man sich bei dieser Gelegenheit<br />

zu tun und zu lassen vorgenommen hat, wird ja wohl<br />

nie ausgeführt. Ein Glück ist es schon/wenn Bruchteile<br />

erfüllt werden. Der eine will jeden Sonntag<br />

seiner Gesundheit zuliebe einen tüchtigen Marsch<br />

^unternehmen oder anstatt täglich viermal die Strassenbahn-zu<br />

benützen, nur noch einmal fahren. Vielleicht<br />

bringt er es wenigstens fertig, jeden zweiten<br />

Sonntag zu marschieren und täglich den Weg einmal<br />

unter die Füsse zu nehmen. Ein anderer schwört<br />

aufs Sparen. Gewiss, aus der Entfernung nimmt es<br />

sich schön und leicht aus. Das Guthaben im Kassabüchlein<br />

wächst lawinenartig. Schwerer ist es, wirklich<br />

ernst zu machen und im Laufe des Jahres die<br />

Hälfte dessen in sichern Gewahrsam zu bringen,<br />

wovon man träumte. Häusliche Kalamitäten mit<br />

grösserer Ruhe hinzunehmen, gehört zuweilen auch<br />

aufs Programm der guten Vorsätze. Jeder kennt sie,<br />

diese garstigen Schrecknisse, erzeugt durch verlegte<br />

Dinge, angebranntes Essen, zu den Mahlzeiten<br />

zu spät erscheinende Tischgäste und durch die<br />

unzähligen Tücken der Dinge des täglichen Lebens.<br />

Wenn es uns ab und zu einmal gelingt, nicht aus<br />

Dass der Bubikopf samt seinen Variationen<br />

monoton zu werden beginnt, beweist die Tatsache,<br />

dass wir uns unwillkürlich interessiert umdrehen,<br />

wenn etwa ein mit Zöpfen geschmückter Rücken<br />

in Sicht ist, wir schenken jenen dieselbe Aufmerksamkeit<br />

wie seinerzeit den Vorläufern des Bubikopfes.<br />

Man freut sich deshalb an den langen, enggeflochtenen<br />

Zöpfen, die bei der griechischen<br />

Bäuerin wie zwei schwarze Schlangen malerisch<br />

unter dem Kopftuch über den jugendlichen, sowohl<br />

als über den gebückten alten Rücken fallen. Wir<br />

konstatieren dies mit doppelter Befriedigung,<br />

erstens, weil wie gesagt, der Bubikopf bereits etwas<br />

langweilig zu werden beginnt, und zweitens weil<br />

es für gewisse Menschen immer eine Genugtuung<br />

bedeutet, festzustellen, dass es ausserhalb einer<br />

Heimatschutzbewegung und einer künstlich forcierten<br />

Neubelebung des Alten noch Gegenden<br />

gibt, wo an Kleidung und Gebräuchen festgehalten<br />

wird und diese nicht ein Schein- und Sonntagsdasein<br />

führen, wie dies nur allzu oft der Fall ist. Mag sein,<br />

dass für andere dieses Festhalten am Alten, diese<br />

« Zöpfe », in erster Linie als Zeichen sozialen Rückstandes<br />

gewertet wird, —oft nicht einmal zu Unrecht<br />

— uns aber freuen diese Trachten, diese Gebräuche,<br />

selbst wenn sie einen Verzicht auf den «letzten<br />

Komfort» in sich schliessen.<br />

Dass auch die moderne Griechin, vorweg die<br />

Athenerin, sich nicht restlos dem Bubikopf verschrieben<br />

hat, fällt um so mehr auf, als sie bezüglich<br />

ihrer Toilette durchaus modern eingestellt ist und<br />

sich mit auserlesenem Geschmack kleidet. Prinzessin<br />

Marina, die jetzige Herzogin von Kent, deren<br />

guter Geschmack in allen Tonarten gepriesen wurde,<br />

Zum Empfang der Gäste bereit.<br />

der Fassung zu geraten, ist schon viel gewonnen.<br />

Halb und teilweise erfüllte Vorsätze sind immerhin<br />

noch viel besser als das träge Weiterschwimmen im<br />

Fahrwasser alter Gewohnheiten, tragen doch solche<br />

kleinen Anstrengungen dazu bei, die Daseinsfreude<br />

aufs neue anzufachen und dem Leben einen frischen<br />

Impuls zu verleihen. G. H.<br />

Zöpfe und Bubiköpfe<br />

bei den Griechinnen<br />

bedeutet also keineswegs eine Ausnahme, sie ist<br />

vermöge ihres sozialen hohen Ranges zur eigentlichen<br />

Repräsentantin des Geschmackes der griechischen<br />

Frau geworden, ohne dass auf diese Tatsache<br />

hingewiesen wurde, um das Verdienst ihres<br />

persönlichen «bon goüt» nicht zu schmälern.<br />

Wenn sich die Griechin elegant kleidet, so will das<br />

um so mehr heissen, als man hier in Athen für von<br />

Paris importierte Toiletten unerschwingliche. Preise<br />

in Drachmen umgerechnet bezahlen muss.<br />

Ich komme auf die Frisur der modernen Griechin<br />

zurück und stelle fest, dass auch sie vielfach noch<br />

Zöpfe trägt, die sie aber nicht über den Rücken<br />

baumeln lässt wie ihre Schwester vom Lande. Sie<br />

sind bei ihr auf Gretchenart um den Kopf gelegt,<br />

wobei die Haare aber so kurz geschnitten sind,<br />

dass die Zöpfe nur einen einfachen Kranz bilden<br />

und nie doppelt um den Kopf gewunden werden*<br />

wodurch das Tragen des modernen Hutes nicht<br />

beeinträchtigt wird. Am originellsten mutet jedoch<br />

jene Frisur an, die die Athenerin den griechischen<br />

Göttinnen abgeguckt hat: Die Haare sind in der<br />

Mitte gescheitelt, von der Stirne fliehend beidseitig<br />

zurückgekämmt und rings um den Kopf eingerollt,<br />

häufig in ein Band, neuerdings auch in die wieder<br />

modern gewordenen Diademe aus Metall oder Hörn.<br />

Wenn sich das betreffende Köpfchen rühmen kann,<br />

ein echt griechisches Profil zu besitzen, was selbst<br />

in Hellas durchaus nicht als Selbstverständlichkeit<br />

vorausgesetzt werden darf, so ist die Wirkung<br />

um so frappanter, und man braucht sich dazu bloss<br />

noch das griechische Gewand und die Sandale zu<br />

denken, um eine Demeter oder Nike vor sich zu<br />

sehen.<br />

Sissy.


18 Automobil-Revue —<br />

Mode nach<br />

Die Bluse ist augenblicklich wieder einmal sehr<br />

• begehrt und fast scheint es, als ob man vergessen<br />

hätte, wie stiefmütterlich sie noch vor wenigen Jahren<br />

behandelt wurde, damals nämlich, als das Kostüm,<br />

mit dem ja die Bluse immer wieder in zwangsläufigem<br />

Zusammenhange steht, seine Vorherrschaft'<br />

an das Komplett abgeben musste.<br />

Um so begeisterter befasst man sich jetzt mit der<br />

Schaffung schöner Blusen, und es scheint, als ob<br />

unsere Modewerkstätten ihren Ehrgeiz dareinsetzten,<br />

auf diesem Gebiete durch ganz besondere Leistungen<br />

hervorzutreten, um dem Publikum zu beweisen,<br />

dass selbst in kleinen modischen Aufgaben<br />

sicheres Können, Phantasie und Geschmak zu bekunden<br />

sei! Wer also für die Wichtigkeit der Blusenmode<br />

noch nicht das richtige Verständnis hat,<br />

sollte es sich angelegen sein lassen, sich mit dieser<br />

Frage eingehend zu beschäftigen, da die Bluse<br />

heuer (und vermutlich auch in Zukunft) zu den wichtigsten<br />

Bestandfeilen einer Ausstattung gehören wird,<br />

zu jenen Stücken, auf die eine moderne Frau weder<br />

verzichten kann noch will.<br />

Am besten kann man sich mit den Möglichkeiten<br />

der Blusenmode vertraut machen, wenn man den<br />

Versuch unternimmt, die für die einzelnen Tageszeiten<br />

in Betracht kommenden Typen herauszugreifen,<br />

also die Mode sozusagen «nach der Uhr» zu behandeln..<br />

•<br />

10 Uhr vormittags...<br />

Die beruflich tätige Frau, für die Strapazierblusen<br />

sehr wichtig sind, hat für westen- und jäckchenähnliche<br />

Typen viel Verständnis,- die Mode," der sich<br />

hier ein neues Feld eröffnet, zieht neben Flanell<br />

auch widerstandsfähigen, mittelfarbigen Waschsamt<br />

und schliesslich auch noch schmiegsames Leder<br />

heran. Für die neue Linie darf der weich gelegte<br />

Kragen (der auch durch einen Schal zu ersetzen ist),<br />

die geknöpfte Vorderbahn, der verhältnismässig<br />

breite Gürtel und das vorne abgeschrägte Schössel<br />

mit seinen eingeschnittenen Taschen als typisch betrachtet<br />

werden, während für den Oberteil aufgelegte<br />

Taschen sehr sympathisch sind (Figur I). Blusen<br />

dieser Art wollen nicht allein als beste Kleidung<br />

für die arbeitende Frau, sondern auch als vorbildliche<br />

Sport-Aufmachung gebührend gewürdigt sein.<br />

Mittagsstunde...<br />

der Uhr<br />

Wenn noch ein paar Besorgungen in der Stadt<br />

zu machen sind, vielleicht sogar ausser Hause zu<br />

Mittag gespeist und daran anschliessend ein kleiner<br />

Besuch «zum schwarzen Kaffee» erledigt werden<br />

soll, wird eine zwar einfache, aber doch wirkungsvolle<br />

Bluse gebracht, die — in Verbindung mit Rock<br />

und Jacke — ein kleines Besuchskleid zu ersetzen<br />

vermag. Da unter keinen Umständen eine komplizierte<br />

Machart gewählt werden soll, ist auf die Wahl<br />

ENTOUTTEMPS:<br />

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le compUment d'un bon repas.<br />

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Fred. NAVAZZA - GENEVE<br />

Fremdländische Gerichte<br />

ausfindig machen<br />

eines neumodisch-eindruckvollen Materiales Bedacht<br />

zu nehmen, das für den Gesamteindruck immer<br />

entscheidend ist. In dieser Hinsicht sind die<br />

neuen, «profilierten» Stoffe gewiss zu begrüssen,<br />

deren «plastisches» Streifenmuster den Eindruck<br />

farbiger Raupen-Bahnen auf einfarbigem Grunde<br />

macht. Dass durch Zusammenstellung des Materiales<br />

in verschiedener Streifenrichtung ein erprobt<br />

guter Eindruck zu erzielen ist, bemerkt man, wenn<br />

man sich mit den Einzelheiten unseres zweiten Blusenmodells<br />

vertraut zu machen versucht, dessen<br />

quergestreifte, seitlich geknöpfte Bahnen sehr charakteristisch<br />

sind.<br />

Zum 5-Uhr-Tee...<br />

ist eine Bluse notwendig, die im Material und im<br />

Schnitt wirkungsvoller ist, als die bisher besprochenen<br />

«Zweckmodelle»; da Weichheit und malerische<br />

Wirkung hier sehr begehrt sind, verwertet man mit<br />

Vorliebe allerlei Rüschen-Effekte, die sich in unserem<br />

Mittelbilde als Abschfuss der jetzt schon durchaus<br />

populären Schinken-Aermel und des Schösseis geltend<br />

machen und zu dem bäffchenartigen Wasserfall,<br />

der unterhalb eines niederen Stehkragens ansetzt,<br />

ausgezeichnet passen ...<br />

8 Uhr abends...<br />

das heisst: die Bluse für abendliche Gesellschaften,<br />

aber auch die Bluse fürs Theater, die — falls sie zu<br />

einem langen, dunklen Rocke getragen wird — ein<br />

Abendkleid vollkommen ersetzt und sehr gefällt,<br />

weil ja die «geteilte Aufmachung» heuer bekanntlich<br />

grössten Beifall findet. Blusen dieser Art werden<br />

avec soda , la plus saine des<br />

boissons rafraichissantes.'<br />

Seit Jahrhunderten unternimmt man Forschungsreisen,<br />

um in fernen Ländern fremde Menschen und Sitten*<br />

kennen zu lernen. Dabei hat man auch die Original-<br />

Rezepte der besten Küchen-Spezialitäten u. Nationalgerichte<br />

gesammelt, worunter sich wahre Perlen kulinarischer<br />

Genüsse befinden. Diese Rezepte sind in<br />

dem neuartigen Kochbuch veröffentlicht, das unter<br />

dem Titel:<br />

373 Kochrezepte aus 26 Ländern<br />

von Lilla Deeley<br />

herausgekommen ist. — Erhältlich zum Preise von<br />

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zwar aus jeder Modeseide, mit Vorliebe aber aus<br />

glänzenden Seidensorten hergestellt und haben die<br />

eigenartigsten Formen, die oftmals hohe modische<br />

Künstlerschaft verraten. Wir zeigen in unserem Bilde<br />

(links unten) einen neuartigen Entwurf, dessen in<br />

'Smok-Arbeit ausgeführter Sattel wunderschön aussieht<br />

und den gebauschten Aermeln ihre Weite gibt;<br />

sehr geschmackvoll ist der geknotete Vorderteil, der<br />

— eine ganz neue Linie darstellend — berechtigtes<br />

Aufsehen erregt.<br />

Für 10 Uhr abends...<br />

eine Bluse, die für grössere Veranstaltungen, für Einladungen<br />

nach dem Nachtessen, für Cocktailgesellschaften<br />

^ usf. gebraucht wird, die also jene eindrucksvolle<br />

Aufmachung darstellt, die — ohne modische<br />

Uebertreibung — doch nicht alltäglich sein<br />

soll. Wie wäre es etwa mit einer langen «Tunik-<br />

Bluse» aus moderner Spitze mit antikisiertem Stehkragen<br />

und kelchförmig-erweiterten Stil-Aermeln?<br />

Aus dem Materiale des langen Rockes, der zu einer<br />

solchen Abendbluse vorgesehen wird, könnte ein<br />

breiter Schärpengürtel verfertigt sein, dessen Enden<br />

mit eingeknöpften Fransen besetzt sind.<br />

Mit der «nach der Uhr» behandelten Blusenmode<br />

lernten wir alle heuer gebräuchlichen Typen kennen,<br />

so dass es sich nur noch darum handeln wird, sich<br />

darüber klar zu werden, was zur Vervollständigung<br />

der winterlichen Ausstattung notwendig und richtig<br />

seil<br />

7 wichtige Punkte<br />

Passend für alle Wagentypen: Cabriolets<br />

und Limousinen, 2 und 4 Türen.<br />

Das Befestigen von 4 bis 6 Paar Skis<br />

nimmt weniger als 1 Minute in Anspruch.<br />

Kein Beschädigen des Daches; ohne Verbohren<br />

der Karrosserie.<br />

Keine Riemen; daher Klappern und Angefrieren<br />

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Der Skihalter verbindet sich in harmonischer<br />

Weise mit der Linie Ihres Wagens.<br />

Die Querbügel sind verstellbar: Modell A<br />

93 bis 108 cm, Mod.B 105 bis 118 cm, Mod.<br />

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Abschlusskurs: Januar-April. Vorzügliche Ski-Gelegenheiten.<br />

Beste Referenzen. Prospekte. Gebirgslage,<br />

700 m Höhe. Herrn. Frau Pfarrer Voumard.<br />

Die Hechte<br />

Die Rolle der Polizei ist eine der undankbarsten.<br />

Wie sie sich auch verhalten mag, immer<br />

hat sie alle gegen sich. In erster Linie<br />

sind es die unehrlichen Leute und dann fast<br />

die Hälfte aller andern, der sogenannten red-*<br />

liehen Menschen.<br />

Warum denn eigentlich? — Mein Gott! weil<br />

wir im grossen ganzen alle einig sind über die<br />

wichtigen allgemeinen Prinzipien, die uns nicht<br />

weiter belästigen, wie z. B. die Staatskirche,<br />

das Wahlrecht und dergleichen. Aber sobald<br />

man an die Einzelheiten des täglichen Lebens<br />

rührt, an all das, was wirklich die persönliche<br />

Bequemlichkeit angeht — dann kann man<br />

keine zehn Menschen finden, die gleicher Meinung<br />

wären.<br />

Mit zwanzig Jahren glaubt jeder das Recht<br />

zu haben, nachts zu jeglicher Stunde mit einer<br />

Schar Kameraden durch die Strassen zu wandern<br />

und alle zusammen mit lauter Stimme<br />

ihre Ueberzeugungen zu proklamieren.<br />

Mit fünfzig Jahren aber, wenn man nachts<br />

plötzlich aus dem Schlafe gerissen wird durch<br />

eine nach Hause gehende Studentenschar, dann<br />

ruft man entrüstet aus: « Verdammte Schreihälse!<br />

Und die Polizei! wo steckt sie denn? »<br />

So ist es immer. Jeder urteilt, wie es ihm<br />

gefällt und möchte, dass die Polizei auch danach<br />

handeln sollte. Ausserdem gibt es auch<br />

noch eine andere Kategorie von Bürgern, die<br />

stets der Meinung ist, dass alles, was nicht geschehen<br />

sollte, verboten werden müsste.<br />

Die Schlittelzeit ist eine sehr missliche Zeit<br />

für alle diejenigen, die für die Aufrechterhaltung<br />

der Ordnung die Verantwortung tragen.<br />

Was kann man da gegen eine ganze Schar von<br />

Kindern machen, die sich einer jeden, wenn<br />

auch nur ganz wenig abschüssigen Srasse bemächtigen,<br />

als ob es eine von ihnen eroberte<br />

Stadt wäre?<br />

Soll man sie gewähren lassen? Nun, dann<br />

hätte man gleich gegen sich alle Missmutigen,<br />

alle alten Junggesellen. Und wehe, wenn sich<br />

einer dieser wilden Buben gar das Bein bricht<br />

— dann ist man gleich bereit mit Vorwürfen,<br />

Interpellationen und scharfen Artikeln an die<br />

<strong>Zeitung</strong>en I<br />

Soll man das Schütteln verbieten? Dann<br />

geht es einem noch schlimmer. Das ruft den<br />

Zorn der Eltern hervor. Tyrannen, gefühllose,<br />

widerliche Bureaukraten. , .<br />

Eines Abends beobachtete ich lange einen<br />

braven Polizisten; er hatte seinen Posten am<br />

Ende einer Schiittelbahn in einem abgelegenen<br />

Stadtviertel. Mit einer väterlichen Handbewegung<br />

wies er den kleinen Schüttlern eine Biegung,<br />

wo der Abhang nicht so steil war. Und<br />

wenn ein Auto herangesaust kam, so stellte er<br />

sich stramm in seiner vollen Amtsgewalt au(-<br />

und rief: « Aufpassen! Vorsicht! Kinder! »<br />

Die Kleinen hatten sofort gemerkt, dass dieser<br />

Mann zu ihnen hielt. Sie fuhren ihm direkt<br />

in die Beine und jauchzten vor Lust. Ich betrachtete<br />

eine Zeitlang dieses nette Treiben<br />

und dachte mir: « Das ist ein gar braver Mann.<br />

Wahrscheinlich habt Ihr eine Weisung erhalten,<br />

die mir nicht bekannt ist. Ihr habt aber<br />

vor allem ein richtiges Verständnis und ein gutes<br />

Gemüt. In dem immer noch unentschiedenen<br />

Zwiste zwischen Erwachsenen und Kindern<br />

habt Ihr Euch entschieden auf die Seite<br />

der Kinder gestellt. Da habt Ihr recht gehandelt!<br />

So müsste die Obrigkeit immer sein —<br />

die Beschützerin der Kleinen. Und im Falle<br />

eines Zweifels müsste sie immer bereit sein,<br />

a priori die Partei des Schwächeren zu ergreifen<br />

und dem Stärkeren den Weg zu sperren;<br />

sich stets dessen bewusst zu sein, dass sie<br />

wenn auch nicht immer die volle Gerechtigkeit<br />

vertritt, so doch mindestens Grossmut üben<br />

sollte, die doch die allerhöchste Stufe der Gerechtigkeit<br />

ist... Ihr seid wahrlich ein recht<br />

braver Mann! »<br />

M. Porta.<br />

Die Anekdote<br />

Ein Äutograph.<br />

Als Georg V., der König von England, noch ein<br />

kleiner Knabe war, hatte er oftmals keinen Heller<br />

bei sich. Eines Tages schrieb er an seine Grossmutter,<br />

die Königin Victoria, und bat sie um Geld.<br />

Als Antwort auf seine Bitte, gab ihm die Königin<br />

ausgezeichnete Anweisungen zur Sparsamkeit, überwies<br />

ihm jedoch keinen einzigen Schilling.<br />

Kurze Zeit darauf schrieb der junge Prinz wieder<br />

an seine Grossmutter und teilte ihr mit, dais er<br />

kein Geld mehr brauche, weil er den Brief, den<br />

sie ihm geschrieben, zu hohem Preise verkauft<br />

hatte.<br />

Seitdem wurde jeder Brief, den der junge Prinz<br />

von der Königin erhielt, ihm von einem Kammerherrn<br />

weggenommen, sobald er ihn gelesen hatte.<br />

R.B.


Automobil-Revue 19<br />

9Ca(ttm und Altoltia<br />

«Die Grossaufnahme».<br />

Wie photographiert man Kleinstwagen, —<br />

— damit sie wirken wie —<br />

— Giganten der Autostrassen?<br />

(Motor und Sport.)<br />

I.Etke<br />

Das Kreuzworträtsel, das in Nr. 101 vom 17. Dezember<br />

1935, als Aufgabe gestellt wurde, hat offen<br />

gestanden dem Rätselonkel ebensoviel Kopfzerbrechen<br />

und Sorgen gemacht, wie den verehrten<br />

Leserinnen und Lesern. Kaum hatte die <strong>Zeitung</strong><br />

die Presse verlassen, als der Onkel zu seinem<br />

Schreck feststellen musste, dass in der Aufgabenstellung<br />

einige Ungenauigkeiten stehen geblieben<br />

waren, worauf dann in der folgenden Nummer die<br />

Berichtigung erfolgte. In der Zwischenzeit gingen<br />

dann aber schon eine Reihe von Zuschriften ein,<br />

die mit Belehrung und Kritik aufwarteten.<br />

Der Onkel weiss nun nicht, sind die vielen<br />

ungenauen Lösungen, die eintrafen auf die unvollständige<br />

Legende bei Veröffentlichung des Rätsels<br />

zurückzuführen, oder war die Aufgabe wirklich<br />

so heikel. Schuldbewusst, wie er sich nun fühlt,<br />

wagt er dieses Mal keinerlei Urteil zu fällen. Insgesamt<br />

gingen nur 29 richtige Lösungen ein und<br />

zwar von folgenden Teilnehmern am Wettbewerb:<br />

«Das meine Damen ist der mächtige Wasserfall,<br />

Wenn Sie fürkurze Zeit Ihre Unterhaltung unterbrechen,<br />

hören Sie das berühmte Tosen der niederstürzenden<br />

Wassermaesen.»<br />

Glaubwürdig. «Huh, huh», jammert die<br />

wartende Gattin, «jetzt ist es fünf Uhr, und<br />

du wolltest gestern abend nur einen Brief<br />

in den Kasten werfen! > — « Ja, siehst du,<br />

ich wollte mich überzeugen, ob er nicht<br />

irgendwo festklemmt, und da habe ich bis<br />

heute morgen auf den Briefkastenleerer gewartet<br />

!»<br />

Falsch verstanden. Frau Schröder sonnt<br />

sich in ihrem neuen Reichtum. < ...und denken<br />

Sie>, prahlt sie ihrer schlechtgestellten<br />

Bekannten gegenüber, «mein Mann spielt<br />

doch jetzt Orgel... > — «Ach ja », seufzt die<br />

andere, « wenn's Geschäft nicht besser wird,<br />

muss mein Mann schliesslich auch noch damit<br />

rumziehen!»<br />

Göschenen<br />

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Höfliche Empfehlung Stelger-Qurtner.<br />

STILLE!<br />

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Jemand schläft, aber es<br />

stört nicht, denn die neue<br />

Erika schreibt leise, fast geräuschlos.<br />

Eine einwandfreie<br />

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persönlichen Gebrauch, solidester,<br />

genial gelöster<br />

Konstruktion, aus denkbar<br />

bestem Material, das ist<br />

Der Fusstritt. Die dicke Birke lag am Boden,<br />

mitten durchgebrochen.<br />

cDie hab' ich mit einem einzigen Fusstritt um-<br />

Belegt-><br />

«Unmöglich!»<br />

cDoch. Mit einem Fusstritt auf den Gashebel<br />

meines Achtzylinders.»<br />

Der richtige Platz. Dienst ist Dienst. Dazu<br />

soll man sich keine Blume ins Knopfloch<br />

stecken. Der Lehrling Peter gestattete sich<br />

solches aber doch vor kurzem. Sein Vorgesetzter<br />

schaute ihn eine Weile an, dann<br />

meinte er: «Stecken Sie das Blümchen<br />

doch lieber hinters Ohr. Dort hat es Luft,<br />

Licht und Feuchtigkeit. ><br />

Ersatz. « Warum heiraten Sie eigentlich<br />

nicht, Fräulein Else ?» — « Ach, wissen<br />

Sie, meine drei Tiere ersetzen mir vollkommen<br />

den Mann : der Hund knurrt den ganzen<br />

Tag; der Papagei flucht von früh bis<br />

abends, und die Katze kommt keine Nacht<br />

nach Hause !»<br />

Ein älterer Herr schlendert mit einer jungen<br />

« Dame » am Arm glückselig durch die Strassen<br />

der Stadt. Plötzlich entdeckt er in dem<br />

ihm entgegenkommenden Menschenstrom seine<br />

gestrenge Ehefrau und auch sie erkennt ihn.<br />

« Kind, dort kommt meine Frau! » stammelt<br />

er, « was nun? »<br />

« Hat sie dich.erkannt? »<br />

« Ganz bestimmt! Sie steuert direkt auf uns<br />

zu!»<br />

Er will ihren Arm sofort loslassen, aber sie<br />

hat den seinigen um so fester.<br />

«Sei nur ganz ruhig! Lass mich nur<br />

machen!»<br />

Sie henkt plötzlich schwer ein und senkt<br />

ihren Kopf und denkt scharf nach. Sie ver-<br />

das Richtige 1 Wird in ele-langsamgantem Koffer mit Zubehör in speziellen Schriftarten schweren, schleppenden Gang. Sie drängt sich<br />

ihren schwebenden Schritt in einen<br />

und wunderbaren Farben Beliefert. Hat viele Vorteile,<br />

u. a. automatischen Setztabulator, automatische<br />

noch dichter an ihn heran.<br />

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Arm von sich und sagt mit wehmütigem Lächeln:<br />

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mir schon viel besser. Ich brauche Ihren Arm<br />

Verlangen Sie ausführlichen Gratisprospekt wirklich nicht mehr. Es war aber sehr galant<br />

vom Generalvertreter:<br />

von Ihnen! Leben Sie wohl! » Er verstand und<br />

bewunderte sie.<br />

w. HÄUSLER-ZEPF, ÖLTEN<br />

Herr Grobian verlässt den Parkplatz.<br />

»BEGEGNUNG"<br />

Liste der richtig eingesandten Lösungen:<br />

Elly Bucher-Steigert, Genf; Max Bächtiger, Basel;<br />

C. Burgener, Rorschach; Frau H. Doerks, Thun;<br />

H. Eberhard, Brittemmatte; Walburga Frei, Zürich;<br />

Charles Gebhardt, Neu-ÄUschwil; H. Gubler, Davos-<br />

Platz; H. Gross, Küchberg; H.Hirt, Freiburg; Frau<br />

A. Heusser, St. Gallen; B. Homung, Zürich; M.<br />

Haller-Wintsch, Windisch; Dr. J. Jakl, Basel; A.<br />

Karret St. Gallen; Dr. med. C. Körber, Meiringen;<br />

Dr. A. Leemann, Bern; Kaspar Meier, Rothenburg;<br />

Jos. Muffler, Zürich; Marlise Marti, Ölten; Dr.jur.<br />

E. Pf ister, Zürich; Hans Sommer, Zürich; Käthi<br />

Spieler, Luzern; Paul Stuhlträger, Bern; Paula Schmid,<br />

Zürich; Ed. Schmid, Balgach;"Dorette Trach»el,<br />

Huttwü; TuorSigisbert, Rothenburg; Frl.M. Wildbolz,<br />

Bern.<br />

Als Preisgewinner gingen aus der Verlosung<br />

hervor: Hr. Sigisbert Tuor, Rothenburg; Heinrich<br />

Gubler, Davos-Platz und Charles Gebhardt, Neu-<br />

Allschwil.<br />

Die richtige Losung<br />

nach den Aufzeichnungen des Rätselspezialisten<br />

lautet:<br />

Waagezecht:<br />

Senkrecht:<br />

1. As.<br />

3. Ab.<br />

* 1. Aeneas.<br />

2. Sn.<br />

S. Renate. 3. Ai.<br />

9. Adrian. 4. Baisse.<br />

13. An. 5. Ra.<br />

14. Lavater. 6. AI.<br />

13. Io. ' 7. Tal.<br />

16. Ec. 8. Evoe.<br />

18. Lo. 9. Atom.<br />

19. Or. 10. Der.<br />

21. Äff. 11. Rn.<br />

23. Elm. 12. No.<br />

23. Bös. 17. C. F. Meyer<br />

26. Smok. 20. Böcklin.<br />

28. Ecce. 22. Fo.<br />

29. Ebert. 24. Liebe.<br />

30. Eyck. 27. Kek.<br />

32. Aula. 28. Eta.<br />

35. Ger. 30. Egmpnt.<br />

36. See. 31. Cr.<br />

38. Nil. 33. Un.<br />

39. Mr. 34. Algier.<br />

40. Io. 36. Soda.<br />

41. Bt. 37. Eber.<br />

44. Do. 40. Inn.<br />

43. Andreae. 42. Tau.<br />

47. Ia. 44. Da.<br />

49. Angina. 45. Ai.<br />

51. Runzel 46. En.<br />

53. Te. 48. AI.<br />

54. Er. 50. Ge.<br />

52. Ze.<br />

Die neue Aufgabe<br />

ist wiederum ein Kreuzworträtsel. Sie ist sorgfältigst<br />

kontrolliert und revidiert worden. Wer also nicht<br />

gleich auf ersten Anhieb die Antwort findet, der<br />

lenke ja nicht etwa seinen Verdacht auf den Rätselonkel!<br />

Im übrigen wünschen wir viel Vergnügen<br />

und Kurzweil bei dieser Geistesakrobatie, die um so<br />

grösseren Gewinn bringt, je weniger das Lexikon<br />

zu Rate gezogen werden muss.<br />

Letzter Einsendetermin<br />

für Lösungen ist der 11. Januar <strong>1936</strong>.<br />

In den zornfunkelnden Augen seiner grau ist<br />

die Wirkung dieser klugen Worte deutlich zu<br />

lesen. « Wer war die nette junge Dame, die<br />

dort auf der anderen Strassenseite jetzt verschwunden<br />

ist? » fragt sie in einem Ton, in<br />

dem eine starke innere Erregung noch klar zu<br />

verspüren ist.<br />

« Ach, eine ganz Unbekannte! Diese junge<br />

Dame hat plötzlich einen Schwächeunfall bekommen.<br />

Ich bin ihr sofort zu Hilfe gekommen<br />

—». • i,<br />

« Oh, sie sah aber gar nicht so aus! Ihre<br />

Wangen — »<br />

«Natürlich künstlich gerötet! Das vergeht<br />

doch nicht...»<br />

«Ihre Stimme klang aber auch gar nicht<br />

matt — ».<br />

« Allerdings, es war bestimmt eine sehr energische<br />

junge Dame. Du kannst mir's glauben,<br />

sie hat mir wirklich leid getan in dem Augenblick,<br />

da ihr schwarz vor den Augen wurde.<br />

Ich bin tatsächlich froh, dass das Malheur<br />

noch so gut abging! » beteuerte er immer wieder,<br />

und seine Gesichtszüge zeigten ein so aufrichtiges<br />

Bedauern und sein ganzen Wesen eine<br />

solche Sicherheit und Ruhe, dass seine gestrenge<br />

Herrin seine Worte langsam zu glauben<br />

begann.<br />

Richard Sommeri.<br />

Waagerecht:<br />

2. Französische Verneinung.<br />

4. Schandfleck.<br />

6. Alkoholisches<br />

Getränk.<br />

8. Verkehrsmittel.<br />

12. Papageiart.<br />

13. Weltsprache.<br />

14. Einkerbung.<br />

15. Nebenfluss des Arno.<br />

17. Europäische Münze,<br />

19. Griechische Göttin<br />

des Schattenreiches.<br />

22. Trinkstätte.<br />

24. Rechter Nebenfluss<br />

der Save in Bosnien.<br />

25. Griechischer Buchstabe.<br />

27. Nordisches Wild.<br />

29. Geschlossenes<br />

Fahrzeug.<br />

32. Wie Nr. IS, waagerecht.<br />

33. Männemame.<br />

34. Aggregatzustand<br />

des Wassers.<br />

Senkrecht:<br />

1. Wichtiges Schriftstück.<br />

2. Stadt auf Sizilien.<br />

3. Lateinisch: niemand.<br />

8. Tonart.<br />

7. Bekräftigung.<br />

8. Nebenfluss des Rheins<br />

in der Schweiz.<br />

9. Verpackungsgewicht.<br />

10. Stadt im Bemer Jura.<br />

11. Mädchenname in<br />

Mundart<br />

16, Farbe.<br />

18. Abkürzung für Etappen<br />

Sanitäts Anstalt.<br />

19. Gesellschaftsklasse.<br />

20. Verwandter.<br />

21. Ausdruck für Gottesdienstordnung.<br />

22. Stadt in Italien.<br />

23. Altes Schriftzeichen.<br />

26. Fingerzeig.<br />

28. Im Raum beschränkt.<br />

30. Einsame Gegend.<br />

31. Ortschaft im Kanton<br />

Wallis.<br />

Redaktion des Auto-Magazins:<br />


20 Automobil-Revue — N°l<br />

6auccn als ßünltlcr<br />

Die beste Hilfe, die man bedrängten Menschen angedeihen lassen kann, ist die. Beschaffung von Arbeit. Die<br />

Wiedererweckung des handwerklichen Fleisses und des kunstgewerblichen Könnens gehört zum Besten, was für<br />

unsere Gebirgsbevölkerung getan worden ist. In allen Gegenden sind sie an der Arbeit, für verständnisvolle<br />

Käufer Gebrauchsgegenstände anzufertigen; Neben dem frisch, dreinschauenden Toggenburger Drucklimaler die<br />

Simmentaler Spinnerin, die Walliserin am Webstuhl, eine ganze Schulklasse im Toggenburg beim Bemalen von<br />

Holzschachteln und Glas; der Herrgottschnitzer im Schächental, Josef Imhof in Spyringen; der Drechsler beim<br />

Aushöhlen einer hölzernen Schale. Das ansprechende Endprodukt: Handgewobene Chaiselonguedecken aus Stoffresten,<br />

handgewobene Kissen, Bespannungsstoffe aus dem Berner Oberland, bewohnt von einer stilgerechten Puppe;<br />

das Büffet einer modernen Bauernstube mit einer Walliser Zinnkanne.und Leinwand auf dem Brett — währschaft<br />

nach alter Väter Sitte.<br />

Aufnahmen Schildknecht, St. Gallen; Eduard Kelter, Bern; HeimaT'<br />

beitszentralt des Berner Oberlandes, Interlaken und Schweizer<br />

Heimatwerk, Zürich.

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