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E_1936_Zeitung_Nr.008

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— DIENSTAG, 28. JANUAR <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

bewältigt werden. Die absolute Bodenfreiheit von<br />

300 mm beseitigt die Gefahr, dass der Wagen sich<br />

im Gelände festsetzt. Durch die Stützräder wird<br />

dann aber noch je nach Lage der Dinge das Gewicht<br />

des Wagens auf die vorderen und hinteren<br />

Antriebsräder verlegt, so dass diese genügend angreifen<br />

und das Fahrzeug weiterziehen können.<br />

Hecken, Büsche und Bäume bis zu Armstärke sind<br />

kein Hindernis, denn sie werden mittels der vorderen<br />

oder hinteren Stoßstangen umgelegt. Die gleichmässige<br />

Belastung der vorderen und hinteren Achsen<br />

gibt dem Wagen bei Bergfahrten an Steilhängen<br />

die notwendige gleichmässige Bodenhaftung. Die<br />

Gefahr eines Ueberschlagens des Wagens ist hierdurch<br />

auf das Mindestmass herabgesetzt.<br />

Die Vorteile und praktischen Verwendungsmöglichkeiten<br />

dieser Neukonstruktion sind so vielfältig,<br />

dass man beim Tempo-Geländewagen tatsächlich<br />

von einer richtunggebenden Schöpfung reden kann.<br />

VmsmU*<br />

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Fahren durch Schneewehen. Durch Schneewehen<br />

kommt man am besten unter Zuhilfenahme<br />

der lebendigen Wucht des Wagens,<br />

d. h. indem man einen Anlauf nimmt und im<br />

zweiten Gang mit höchstens 30 km/St, eine<br />

Bresche in die Schneemauer schneidet. Auf<br />

diese Art können Schneewehen von 1 m<br />

Höhe glatt durchfahren werden. Damit kein<br />

Schnee ins Innere der Motorhaube gelangt,<br />

muss der Kühler zugedeckt werden. Auch<br />

vom Ventilator angesaugter Schneestaub<br />

würde zu Vereisungen unter der Motorhaube<br />

führen. In langsamer Fahrt lassen sich<br />

Schneewehen ohne Schaufel fast nicht passieren.<br />

Wenn man eine solche im Wagen<br />

führt, schafft man sich bei grossen Verwehungen<br />

am besten im Spurabstand der<br />

Räder zwei Durchgänge und benützt den<br />

Schwung des Wagens nur zum Durchstossen<br />

der mittleren Partie.<br />

Wagenheber als letzte Rettung. Wir hoffen,<br />

dass niemand unter unsern Lesern je in<br />

die Lage kommt, so tief im Schnee festzufahren,<br />

dass alle probaten Mittel nicht mehr<br />

helfen, um sich herauszuschaffen. Sollte aber<br />

doch einmal eine Lage entstehen, wo weder<br />

das ( Unterlegen von Decken oder Aesten, noch<br />

abwechselndes Vor- und Rückwärtsfahren<br />

zum «Herausschaukeln » genügen, so leistet<br />

immer noch eine schräg unter die Hinterachse<br />

gestellte Wagenwinde wertvolle Dienste. Man<br />

kommt freilich damit nur langsam voran,<br />

aber in dieser Lage ist man auch damit zufrieden.<br />

Nachdem man den Wagen jeweils<br />

um etwa 10 cm vorgeschoben hat, unterlegt<br />

man jedem Hinterrade ein Stück Holz oder<br />

einen kantigen Stein, bis man sich auf diese<br />

Art aus der Mulde herausgeschafft hat. Und<br />

ein nächstes Mal wird man bestimmt nicht<br />

vergessen, zur winterlichen Fahrt eine Grabschaufel<br />

mitzunehmen-<br />

Tech<br />

Sf»<br />

'«g»da<br />

Antwort 9681. Schlechte Strassenhaltung mit<br />

Hochprofil-Schneereifen. Zuschrift weitergeleitet.<br />

II. Antwort 9692. Bezugsquelle für Motortabletten.<br />

Zuschrift weitergeleitet.<br />

Frage 9710. Chassislack. Was für ein Lack<br />

kann zum Anstrich eines Chassis empfohlen werden?<br />

E. K. in B.<br />

Frage 9717. Quietschen der Bürsten der Lichtmaschine?<br />

Seit einiger Zeit störte mich ein lästiges,<br />

quietschendes Geräusch am Motor, das ich auf die<br />

Bürsten der Lichtmaschine glaubte zurückführen zu<br />

können. Nun zeigt sich aber, dass es scheinbar<br />

doch nicht von dorther kam, obwohl es seinen Ursprung<br />

sicher nicht weit davon entfernt hat. Woher<br />

könnte dies rühren? F. O. in W.<br />

Antwort: Möglicherweise hat sich die Verschraubung<br />

des Luftansaugstutzens etwas gelockert.<br />

Wenn vom angesaugten Luftstrom die Dichtung<br />

zum Vibrieren kommt, entsteht ein ganz ähnliches<br />

Geräusch, wie es durch die Bürsten der* Lichtmaschine<br />

erzeugt werden kann. Wir empfehlen Ihnen<br />

deshalb, die betreffenden Dichtungen einer genauen<br />

Prüfung zu unterziehen.<br />

Frage 9718. Fallstromvergaser. Wie funktioniert<br />

der Fallstromvergaser und welches sind seine<br />

Vorteile? O. M. in L.<br />

Antwort: Während beim normalen Vertikalvergaser<br />

der Luftstrom von unten nach oben<br />

durch die Düse strömt, so dass er von unten an<br />

die Ansaugleitung montiert werden muss, wird sie<br />

beim Fallstromvergaser in umgekehrter Richtung<br />

durch die Düse gesaugt. Infolgedessen montiert<br />

man ihn oben an die Ansaugleitung. Das schwere<br />

Gemisch braucht damit nicht mehr hinaufgerissen<br />

zu werden, sondern es sinkt unter Mithilfe seines<br />

Gewichtes gegen die Einströmkanäle hinunter. Im<br />

übrigen ist er im Prinzip gleich beschaffen, wie<br />

der gewöhnliche Vergaser moderner Bauart. Der<br />

Brennstoff gelangt also vom Schwimmergehäuse in<br />

die Düse, wo er mit Emulsionsluft vermengt und<br />

dann vom Unterdruck im Lufttrichter aus der<br />

Düsenöffnung gerissen wird. Auch hier ist die<br />

Drossel nach der Luftdüse angeordnet, was in diesem<br />

Falle heisst, dase sie unterhalb der Brennstoff-<br />

und Luftdüse liegt. Wie an andern Vergasern,<br />

mündet auch hier die Leerlaufdüse an der<br />

Stelle in das Saugrohr, 'wo die Drossel im geschlossenen<br />

Zustande steht.<br />

Als Vorteile sind neben dem natürlicheren Wege<br />

des Brennstoffs folgende Punkte zu nennen: Der<br />

Vergaser kommt hoch oben an den Motor zu Hegen<br />

und ist somit auch bei Stromlinienwagen<br />

leicht erreichbar. Der Platz unten am Motor wird<br />

frei für andere Zubehörmaschinen wie Dynamo<br />

usw., während gleichzeitig oben leicht grosee Luftfilter-Vorrichtungen<br />

untergebracht werden können,<br />

die seitlich nicht so gut Platz hätten.<br />

Schematische Darstellung eines Fallstrom-Vergasers.<br />

1) Kalibrierte Emulsionsluft-Oeffnung;<br />

2) Leerlauf-Einstellung; 3) Kalibrierte Benzineintritts-Oeffnung<br />

zur Hauptdüse.<br />

Wenn der Vergaser rinnt, ist die dadurch verursachte<br />

Gefahr geringer, weil kein Brennstoff vom<br />

Tank nachläuft. Denn der Tank liegt tiefer und<br />

der Brennstoff wird durch Pumpen in den Vergaser<br />

gefördert.<br />

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