E_1936_Zeitung_Nr.023
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Nummer 20 Rp.<br />
32. Jahrgang - N° 23<br />
AUTOM<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
BERN, Freitag, 20. März <strong>1936</strong><br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
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Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />
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Zweite Salon-Nummer<br />
Erscheint Jeden Dienstan and Freitag<br />
Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal .Gelbe Uste"<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222 Postcheck 111 414 Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />
Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />
IN SERTIONS-PREIS:<br />
Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />
Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />
Inseratenschlnss 4 Tane vor Ersebelnen der Nnmmera<br />
Der Bundesrat appelliert an unser Vertrauen<br />
Ansprache von Herrn Bundesrat Obrecht bei der Eröffnung des Genfer Salons<br />
Zum ersten Male habe ich heute das grosse<br />
Vergnügen, der Eröffnung des Automobilsa-<br />
Jons als Vertreter des Bundesrates beizuwohnen.<br />
Ich schätze mich glücklich, Ihnen bei<br />
dieser Gelegenheit mein lebhaftes Interesse<br />
bezeugen zu können, das ich ihrer Ausstellung<br />
immer entgegengebracht habe. Ich erinnere<br />
mich an deren Anfänge, als sie noch im Salle<br />
du Conseil general untergebracht war. Mit<br />
Genugtuung habe ich Jahr für Jahr die Entwicklung<br />
Ihres Unternehmens verfolgt und<br />
mich an seinem immer grösser werdenden<br />
Erfolg erfreut. Der Automobilsalon äst eine<br />
der eindrucksvollsten Kundgebungen unseres<br />
Wirtschaftslebens. Ich halte darauf, besonders<br />
auch seine grosse moralische und psychologische<br />
Bedeutung zu betonen: In unserer<br />
schweren und unruhigen Zeit bringt der<br />
Automobilsalon den Mitbürgern, die versucht<br />
sind, sich durch die Widerwärtigkeiten entmutigen<br />
zu lassen, eine wertvolle Aufmunterung.<br />
Als SymboL privater Initiative ist er ein<br />
beredtes Zeugnis dafür, dass Energie, und Beharrlichkeit<br />
auch über die Krise zu triumphieren<br />
vermögen. Der traditionelle Erfolg dieser<br />
genferischen Ausstellung wirkt anspornend<br />
und stärkt unser Vertrauen in die Zukunft.<br />
Man spricht vom Undank der Republik.<br />
Ich möchte dieses Wort Lügen strafen, indem<br />
ich den Organisatoren des Salons für das bewunderungswürdige<br />
Werk, das sie im Laufe<br />
der Jahre zustande gebracht haben, die Anerkennung<br />
des Bundesrates ausspreche. Ich<br />
denke dabei vor allem an Ihren Ehrenpräsidenten,<br />
Herrn Robert Marchand, welcher der<br />
Schöpfer und die Seele Ihres Unternehmens<br />
war. Mit rührender Hingabe und Tatkraft hat<br />
er von Anbeginn die Geschicke des Salons<br />
geleitet. Ehre den Fähigkeiten, der Geschicklichkeit<br />
und der Uneigennützigkeit dieses<br />
Mannes. Robert Marchand hat sich um das<br />
Vaterland verdient gemacht; ich versichere<br />
ihn öffentlich der Dankbarkeit der Behörden.<br />
Möge die junge Generation sein Beispiel<br />
nachahmen ! Mein Dank gehört auch den<br />
Mitgliedern des ständigen Ausschusses und<br />
des Organisationskomitees des Salons, die für<br />
das Gelingen des Unternehmens weder Zeit<br />
n6ch Mühe gescheut haben. Es hätte keine<br />
sachkundigere und ihres Vorgängers würdigere<br />
Persönlichkeit an die Spitze des Organisationskomitees<br />
gestellt werden können als<br />
Herr Dechevrens. Als Präsident der «Chambre<br />
suisse de l'industrie de l'Automobile» unterhält<br />
Herr Dechevrens enge Beziehungen mit<br />
dem mir anvertrauten Departement, dem er<br />
ein wertvoller Berater ist. Die Geschicke des<br />
Automobilsalons sind in guten Händen.<br />
Ich danke Herrn Dechevrens für seinen liebenswürdigen<br />
Empfang und entbiete dem Salon<br />
meine herzlichsten Wünsche zum guten<br />
Erfolg. Der Salon wird dieses Jahr dem<br />
stattlichen Kranz der Ausstellungen eine<br />
neue Blume einflechten. Möge sie die<br />
schönste von allen sein!<br />
Letztes Jahr hat Herr Bundesrat Baumann<br />
als Vertreter der Landesregierung über eine<br />
Frage gesprochen, die im wesentlichen sein<br />
Departement betraf: Die Anwendung des<br />
neuen Gesetzes über den Automobilverkehr.<br />
Dieses Jahr möchte ich mit einigen Worten<br />
ein Gebiet berühren, das noch viel schwieriger<br />
zu ordnen ist: die Wirtschaft.<br />
Wie gerne möchte ich Ihnen verkünden,<br />
dass die wirtschaftliche und finanzielle Lage<br />
Lesen Sie unser<br />
Feuilleton „Der Seewolf"<br />
Seite 6<br />
Herr Charles Dechevrens, Präsident des Organisationskomitees<br />
des XIII. Genfer Salons.<br />
gedrängt hat; Sie brauchen meine Ausführungen<br />
nicht der beruflichen Voreingenommenheit<br />
eines Volkswirtschaftsministers zuzuschreiben.<br />
Die Drosselung der Einfuhr bringt nicht<br />
nur Vorteile mit sich. Es ist unbestreitbar,<br />
dass »die Einschränkungen, zu denen wir<br />
durch die Macht der Verhältnisse Zuflucht<br />
nehmen mussten, für den Handel auf die<br />
Dauer sich störend auswirken. Gerade eine<br />
Handelsstadt wie Genf empfindet zufolge<br />
ihrer geographischen Lage mehr als jede andere<br />
in der Schweiz die Nachteile des Kontingentierungssystems.<br />
Dabei sind die Genfer<br />
in ihrem Unabhängigkeitsbedürfnis gerne bereit,<br />
das zu beanstanden, was ihre persönliche<br />
Freiheit beeinträchtigt. Das Departement,<br />
dem ich vorzustehen die Ehre habe, hat<br />
diesen Gesichtspunkten im Rahmen des Möglichen<br />
Rechnung zu tragen versucht. Wir bemühen<br />
uns neuerdings, das Kontingentierungssystem<br />
anpassungsfähiger zu gestalten.<br />
Seit einiger Zeit prüfen wir die Frage, ob es<br />
nicht möglich sei, gewisse Einschränkungen,<br />
welche die Behörden dem Wirtschaftsleben<br />
notgedrungen auferlegen mussten, wieder zu<br />
lockern.<br />
Wie Sie den <strong>Zeitung</strong>sberichten entnommen<br />
haben werden, widmete der Bundesrat kürzlich<br />
mehrere Sitzungen der Prüfung der<br />
Wirtschaftslage unseres Landes. Er hat mich<br />
der Schweiz seit dem Salon des Jahres 1935<br />
sich verbessert habe. Leider ist dem nicht so.<br />
Die Krise — wenn dieser Ausdruck überhaupt<br />
für ein Phänomen noch taugt, das schon 6<br />
Jahre dauert und dessen Ende immer noch<br />
nicht abzusehen ist — lastet schwer auf den<br />
verschiedenen Zweigen unseres Wirtschaftslebens.<br />
Es dürfte überflüssig sein, Ihnen alle<br />
die Massnahmen in Erinnerung* rufen zu<br />
wollen, welche die Behörden seit 1931 ergriffen<br />
haben, um unsere Industrie zu retten, den<br />
Export wieder zu beleben, den Fremdenverkehr<br />
zu fördern und die Arbeitslosigkeit mit<br />
ihren verderblichen Folgen zu bekämpfen.<br />
Diese Massnahmen sind Ihnen von dieser<br />
Stelle aus von berufener Seite dargelegt worden.<br />
Ich kann mich auf die Feststellung beschränken,<br />
dass sie sich in ihrer Gesamtheit<br />
als wirksam und wohltuend erwiesen haben,<br />
dass sie unsere Industrie und unsere Landwirtschaft,<br />
die durch die Konkurrenz der entwerteten<br />
Auslandsprodukte zu Grunde gerichtet<br />
worden wäre, vor dem Untergang gerettet<br />
haben. Das ist eine Erkenntnis, die sich schon<br />
vor meinem Eintritt in den Bundesrat mir aufbeauftragt,<br />
ihm zuhanden der Bundesversammlung<br />
einen Bericht über die zu treffenden<br />
Notmassnahmen zu unterbreiten. Es versteht<br />
sich von selbst, dass sich diese Massnahmen<br />
nicht in einen starren, umwandelbaren<br />
Plan zusammenfassen lassen. In einer<br />
Zeit, da die Ereignisse sich überstürzen, wo<br />
wir von einem Tag auf den andern vor unerwartete<br />
Situationen gestellt werden, darf der<br />
Bundesrat nicht durch ein festgefügtes Programm<br />
gebunden sein. Er muss die Bewegungsfreiheit<br />
haben, die ihm gestattet, in<br />
allen Lagen rasch und zweckmässig zu handeln.<br />
So wird der Entwurf, der im Entstehen<br />
begriffen ist, nur die allgemeinen Richtlinien<br />
aufzeigen, in deren Rahmen dem Bundesrat<br />
die Möglichkeit des Handelns gewahrt bleiben<br />
soll. Es wäre verfrüht, Ihnen diese Prinzipien<br />
heute schon im einzelnen darlegen zu<br />
wollen. Aber eines kann ich Ihnen versichern,<br />
dass der Bundesrat nicht darauf ausgeht,<br />
stärker in das Wirtschaftsleben einzugreifen,<br />
als dies der Staat bis heute schon tun musste.<br />
Ich bitte die anwesenden" Vertreter aller<br />
Zweige der nationalen Wirtschaft, den Be-<br />
Herr Bundesrat Obrecht, Chef des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements.<br />
hörden, denen die Geschicke des Landes anvertraut<br />
und die sich ihrer schweren Verantwortung<br />
bewusst sind, Vertrauen entgegenzubringen.<br />
Der Rückgang der Ausfuhr ist die empfindlichste<br />
Stelle^ im wirtschaftlichen Schrumpfungsprozess,<br />
unter dem wir alle leiden. Dieser<br />
Rückgang ist die Folge der schützenden<br />
Schranken, mit denen sich die verschiedenen<br />
Länder umgeben. Er wurde verstärkt durch<br />
das Währungsdumping. Aber es ist noch eine<br />
andere Ursache mit im Spiele, deren Behebung<br />
in einem gewissen Masse von uns<br />
selbst abhängt: das hohe Preisniveau unserer<br />
Produkte. Ich erachte es als unumgänglich,<br />
unsere Preise schrittweise den Bedingungen<br />
des Weltmarktes wieder näher zu bringen.<br />
Selbstverständlich handelt es sich nicht um<br />
eine allseitige und gleichförmige Anpassung.<br />
In vielen Fällen wird es gar nicht möglich seih,<br />
die Herstellungskosten erheblich zu senken, da<br />
die Elemente der Gestehung und des Lebensaufwandes<br />
nicht mehr weiter herabgesetzt<br />
werden können. Ich nenne die Mietzinse, die<br />
einen grossen Teil der Unkosten ausmachen;<br />
eine zu weitgehende oder zu rasche Senkung<br />
der Mieten müsste eine Verminderung der<br />
Bodenwerte und eine schwere Einbusse im<br />
Volksvermögen zur Folge haben. Das Problem<br />
der Kostenangleichung ist also stark<br />
verstrickt und schwer zu lösen. Aber ich<br />
glaube nicht, dass es unlösbar sei, wenn der<br />
einzelne guten Willen, Verständnis und Gemeinsinn<br />
bekundet. Wir leben in einer Periode<br />
der magern Jahre. Ertragen wir sie mit<br />
Gelassenheit und helfen wir mit, dass sie<br />
nicht länger als sieben Jahre dauert. Unsere<br />
Lage ist, wie Sie wissen, trotz allem noch<br />
besser als jene des Auslandes. Davon zeugen<br />
die schönen Automobile, die in so grosser<br />
Zahl in der Schweiz herumfahren. Wenn deshalb<br />
die Behörden im Interesse des Ganzen<br />
von Ihnen verlangen, dass Sie zeitweilig auf<br />
einen Teil Ihres Wohlstandes verzichten,<br />
bringen Sie dieses Opfer gerne, auch wenn<br />
es schmerzt, und warten Sie nicht, bis der<br />
Nächste vorangeht.<br />
Sie erwarten wohl von mir, dass ich nun<br />
eine brennende, Sie alle interessierende Frage<br />
berühre : die kürzlich erfolgte Erhöhung<br />
der Zölle auf Benzin. Das neue Finanzprogramm,<br />
dem die eidg. Räte am 31. Januar<br />
<strong>1936</strong> ihre Genehmigung erteilt haben, siehtim<br />
Art. 44 die Erhöhung der Benzin- und<br />
Benzolabgabe von 20 Fr. auf 28 Fr. per 100<br />
kg vor. Die Beratung dieses Artikels hat im<br />
Parlament zu einer ebenso leidenschaftlichen<br />
wie interessanten Verhandlung Anlass gegeben.<br />
Zahlreiche Abgeordnete, darunter auch<br />
zwei von Genf — und nicht die mindern —<br />
sind für die Sache der Benzinsteuerpflichtigen<br />
eingetreten. Automobilindustrie und Autogewerbe,<br />
erklärten sie, verschaffen 50,000<br />
Menschen Arbeit; sie sind von jenen Zweigen<br />
unserer Volkswirtschaft, die heute noch<br />
gedeihen; man sollte sie fiskalisch nicht derart<br />
belasten, dass sie nicht mehr lebensfähig.<br />
sind.<br />
Ich selbst bin auch Automobilist. Wie Sie<br />
zahle ich für den Liter Benzin meine 43 Rp.<br />
Als ich kürzlich vor einer Tankstelle anhielt,<br />
erinnerte ich mich an das kleine Schildchen,<br />
das in den Jahren 1927 und 1928 aufgehängt<br />
war und das einen Preis zwischen 46 und<br />
55 Rp. verkündete, Glauben Sie. dass in jener<br />
Zeit die Zahl der Automobilisten zurückgegangen<br />
sei, wie man es uns heute in Aussicht<br />
stellen will ? Im Gegenteil. Trotz dem<br />
teureren Benzinpreis hat sich die Zahl der<br />
Automobile in den Jahren 1927 und 1928 um<br />
rund 15,000 Wagen vermehrt. Ich gebe zu,<br />
dass heute die Zeiten andere sind. Aber man<br />
darf sich wohl fragen, ob der Preis von 43<br />
Rappen die katastrophalen Auswirkungen<br />
haben wird, die man uns drohend versprochen<br />
hat. Ich kann es nicht glauben. Gerne<br />
gebe ich zu, dass das Opfer, das dem Automobilisten<br />
auferlegt wurde, gross ist und ich<br />
begreife bis zu einem gewissen Grade die<br />
durch die Zollerhöhung hervorgerufene Unzufriedenheit.<br />
Aber ich weiss auch, dass die<br />
Automobilisten, obschon sie zu Gegenmassnahmen<br />
rasch bereit sind, denen nicht lange<br />
Wir berichten heute<br />
Ober:<br />
Die Sternfahrten zum Genfer<br />
Salon.<br />
Amerikanische Stratosphärenforschung.<br />
Die Linie <strong>1936</strong>.<br />
Erster Rundgang durch die<br />
Stände des Salons.<br />
Bilder: Seite 8.
A AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />
grollen, die sie fiskalisch geärgert haben. Ich<br />
kenne ihre Loyalität, ihren Patriotismus, um<br />
zu wissen, dass sie sich mit den einmal gegebenen<br />
Verhältnissen auch abfinden werden.<br />
Das Finanzprogramm hat niemand verschont.<br />
Alle die Opfer, die vom einzelnen<br />
vorübergehend getragen werden müssen,<br />
helfen unserem Land, ein gefährliches Kap<br />
Herr Bundesrat!<br />
Sie hatten die Freundlichkeit, die Aufgabe zu<br />
übernehmen, den Bundesrat bei der Eröffnung der<br />
XJII. Internationalen Automobil-, Motorrad- und<br />
Fährrad-Ausstellung in Genf zu vertreten.<br />
Ich danke Ihnen für die grosse Ehre, die Sie<br />
uns erweisen und heisse Sie im Namen des Organisationskomitees<br />
auf herzlichste willkommen.<br />
Als Sie die hohe Würde annahmen, die Sie<br />
heute bekleiden, haben wir mit Bewunderung einen<br />
solchen Entschhiss begrüsst, der nicht nur von<br />
Mut, sondern auch von Selbstverleugnung zeugt;<br />
denn die wirtschaftliche Lage unseres Landes<br />
strotzt von Schwierigkeiten.<br />
Indem ich mich auf Ihre grosszügige Gesinnung<br />
verlasse, werde ich versuchen, Ihnen mit aller<br />
Freimut darzulegen, wie die Kreise des Automobils<br />
die wirtschaftlichen Lösungen betrachten, welche<br />
die Anpassung unseres Landes an die allgemeine<br />
Entwicklung erleichtern sollen.<br />
Es liegt mir daran, Ihnen gegenüber in erster<br />
Linie unserer Freude darüber Ausdruck zu geben,<br />
Sie heute in unserem Kreise zu sehen. Wir haben<br />
in unserem prächtigen Ausstellungsgebäude, das<br />
sich bei diesem Anlas« als zu eng erweist, alles<br />
vereinigt, was auf die mechanische Beförderungsart<br />
und die damit zusammenhängenden Branchen<br />
Bezug hat.<br />
Ich bin überzeugt, dass Sie sich nach der Beendigung<br />
Ihrer Besichtigung Rechenschaft von dem<br />
wahren Gesicht des Automobils gegeben haben werden,<br />
das man allzusehr zu entstellen bestrebt ist,<br />
und dass Sie nach Bern die tiefe und begründete<br />
heil zu umschiffen. Uebrigens erinnere ich<br />
daran, dass der Fremdenverkehr in der<br />
Schweiz von der Erhöhung des Benzinpreises<br />
nicht betroffen wurde. Wie bisher erhalten<br />
die Automobilisten aus dem Auslande<br />
das Benzin zu verbilligtem Preis. Diese Anordnung,<br />
die seit dem 28. Juni 1935 von<br />
25,000 Fremden benutzt worden ist, wurde<br />
bereits bis zum 31. Dezember dieses Jahres<br />
verlängert.<br />
Herr Dechevrens hat in seiner I^ede viel<br />
von der Mischung Benzin-Alkohol gesprochen.<br />
Ich weiss, dass die Schweizer die<br />
Mischungen von Alkohol nicht lieben. Ihre<br />
angeborne Abneigung gegenüber solchen Experimenten<br />
erklärt vielleicht auch das Misstrauen,<br />
das Herr Dechevrens den Absichten<br />
der Alkoholverwaltung entgegenbringt.<br />
Da, wo Herr Dechevrens vom Defizit der<br />
Alkoholverwaltung sprach, hat er einige Zahlen<br />
angeführt, die zu Missverständnissen Anlass<br />
geben könnten. Er hat uns erklärt, dass<br />
für die Beschaffung von Kernobstbranntwein<br />
und -Spiritus im Budget für das Rechnungsjahr<br />
1934/35 eine Summe von 5 Millionen Fr.<br />
vorgesehen worden sei, währenddem die Ankäufe<br />
sich dann tatsächlich auf 23 Millionen<br />
Fr. belaufen hätten. Man könnte daraus<br />
schliessen, dass für ein einziges Jahr die Differenz<br />
zwischen Voranschlag und Abrechnung<br />
18 Mill. Fr. betragen hätte. In Wirklichkeit<br />
verhält sich die Sache anders. Der<br />
Betrag von 23 Mill. Fr. bezieht sich nicht auf<br />
ein einziges Rechnungsjahr, sondern verteilt<br />
sich auf die Jahre 1932-35; er umfasst sogar<br />
noch einen Teil der Ernte von 1931. Im übrigen<br />
enthält der Bericht des Bundesrates,<br />
auf den sich Herr Dechevrens bezogen hat,<br />
die nötigen Erklärungen.<br />
Ich komme zum Schlüsse und danke den<br />
Miteidgenossen von Genf für den herrlichen<br />
Empfang, den sie mir bereitet haben. Ich<br />
versichere Sie, dass ich heute mit grossem<br />
Vergnügen Ihr Gast bin. Seit ich dem Bundesrat<br />
angehöre, ist es das erstemal, dass<br />
ich in Ihrer schönen Stadt zum Wort gekommen<br />
bin. Ich hoffe, noch öfters mit der<br />
schönen Aufgabe betraut zu werden, die<br />
Bundesregierung an einem Ihrer Anlässe<br />
vertreten zu dürfen.<br />
Ich erhebe das Glas auf das Wohlergehen<br />
der Republik und der Stadt Genf, auf die<br />
Zusammenarbeit und die Einigkeit aller ihrer<br />
Bewohner und ganz besonders auf den Erfolg<br />
des 13. Automobilsalons.<br />
Caveant Consnles! \<br />
Was Herr Charles Dechevrens zur Eröffnung des Salons zu sagen hatte.<br />
Ueberzeugung mitbringen werden, dass alle bshördlichen<br />
Massnahmen, die riskieren, den Automobilhandel<br />
und die Automobilindustrie zu vernichten<br />
oder deren Entwicklung zu lähmen, in gleichem<br />
Masse Hemmnisse für die allgemeine Wieder-<br />
. aufrichtung unserer nationalen Wirtschaft bedeuten.<br />
Wir haben Wert darauf gelegt. Sie zu umgeben<br />
mit:<br />
den Vertretern der Bundesversammlung, der Armee,<br />
der eidgenössischen Gerichts- und Verwaltungsbehörden,<br />
den prominenten Persönlichkeiten des Völkerbundes,<br />
des Internationalen Arbeitsamtes, des Konsularkorps,<br />
dem Präsidenten und den Mitgliedern äes Ständigen<br />
Internationalen Bureaus der' Automobilkonstrukteure,<br />
das unsere Stadt für seine Frühjahrstagung<br />
auserwählt und damit den internationalen<br />
Charakter unserer Veranstaltung bekräftigt<br />
hat.<br />
den Repräsentanten der anderen Kantone und der<br />
Schweizer Städte,<br />
den Vertretern des Staatsrates, des Grossen Rates<br />
und der Gemeindebehörden von Genf,<br />
den Delegierten der politischen und Verwaltungsbehörden<br />
der benachbarten französischen Gebiete,<br />
unseren Freunden von den grossen Automobil-,<br />
Sport- und touristischen Organisationen,<br />
den Vertretern der wirtschaftlichen Vereinigungen,<br />
der korporativen und Arbeitgeber-Gruppen, der<br />
Mustermesse von Basel und des Comptoir<br />
Suisse von Lausanne,<br />
der Handelskammern,<br />
des Genfer Verkehrsvereins, und endlich<br />
den Delegierten der Verbände, die das Protektorat<br />
unserer Ausstellung übernommen haben.<br />
Gestatten Sie mir. Ihnen insgesamt und im einzelnen<br />
zu danken für Ihre Anwesenheit an unserer<br />
Seite und Ihnen zu sagen, dass wir ganz besonders<br />
glücklich sind, Sie aufs neue in dieser vibrierenden<br />
Stimmung vereinigt zu sehen, weiche die<br />
Eröffnung der schönsten wirtschaftlichen Kundgebung<br />
unseres Landes auf dem Gebiete des mechanischen<br />
Transportwesens vorzubereiten pflegt.<br />
Ich muss, ohne eine Minute zu verlieren, einen<br />
ganz speziellen Dankestribut der Presse entrichten,<br />
die immer auf unserer Seite stand, um den guten<br />
Kampf zu führen. Sie möge überzeugt sein, dass<br />
wir die Energie zu würdjgen wissen, mit der sie<br />
unsere Bemühungen unterstützt.<br />
Der XIII. Internationale Automobilsalon in<br />
Genf, den wir in einigen Augenblicken eröffnen<br />
werden, vereinigt eine Rekordzahl von Teilnehmern:<br />
62 Marken von Tourenwagen aus 8 Ländern<br />
10 Marken von Nutzwagan und Omnibussen<br />
aus<br />
4 Läadern<br />
9 schweizerische Karosseriefabrikanten<br />
37 Motorrad- und Fahrrad-Marken<br />
aus<br />
5 Ländern<br />
8 Firmen der Gruppe «Nautik» und<br />
Wassermotorfahrzeugwesen aus 5 Ländern<br />
106 Firmen oder Stände für verschiedene Produkte,<br />
Motoren. Ausrüstung, Zubehör, Bereifung,<br />
Brenn- und Sehmierstoffe, Werkzeuge. Roh-<br />
Was wir dem Salon wünschen ? Trotz al lern eine aufsteigende Linie des Erfolges !<br />
Stoffe und Halbfabrikate, technische und Verkehrsliteratur.<br />
Dank der Unterstützung der eidgenössischen<br />
Zentrale für die Beschaffung für Arbeitsgelegenheiten<br />
und hauptsächlich dank der verständnisvollen<br />
Gesinnung unserer Freunde von der Mustermesse<br />
in Basel und dem Comptoir Suisse in Lausanne<br />
haben wir dieses Jahr wieder den kleinen<br />
Erfindern Aufnahme gewähren können. Diese haben<br />
so mit einem Minimum von Kosten die Möglichkeit<br />
gefunden, den Besuchern das Ergebnis<br />
ihrer ForscBungen zu unterbreiten. Dank allen,<br />
die zu diesem Werk von unzweifelhaft sozialer Bedeutung<br />
beigetragen haben.<br />
Wir haben an der Erhöhung des Mittelraumes<br />
der Zentralhalle festgehalten, um den Besuch # der<br />
Stände zu erleichtern. Wir haben unser Bestes getan,<br />
um die Einrichtung und Ausschmückung zu<br />
vervollkommnen, ferner alle unsere Aufmerksamkeit<br />
den administrativen Dienstzweigen zugewandt<br />
und die denkbar vorteilhafteste Herrichtung des<br />
Restaurants und der Cremerie vorgesehen. Besucher<br />
und Aussteller werden eine angenehme Atmosphäre<br />
vorfinden und sich gewissermassen wie<br />
zu Hause fühlen.<br />
Die Organisationsprobleme haben sich nicht<br />
von selbst gelöst, und es ist mir immer wieder ein<br />
Vergnügen, meinen warmen Dank nicht nur unserem<br />
Ehrenpräsidenten, Herrn Robert Marchand,<br />
auszusprechen, der uns diesen Corpsgeist eingeimpft<br />
hat, sondern auch unserem Vizepräsidenten,<br />
Herrn Albert Goy, sowie all meinen Kollegen vom<br />
Bureau und vom Komitee. Sie haben weder mit<br />
ihrer Zeit, noch mit ihrer Mühe und freundschaftlichen<br />
Mitarbeit gegeizt, um mir meine Aufgabe<br />
angenehm und leicht zu machen.<br />
Diese Atmosphäre fruchtbarer Arbeit hat sich<br />
auch auf unsere administrativen Dienstzweige erstreckt<br />
und die Tätigkeit unseres Generalsekretärs,<br />
sowie die unseres Personals, verdient unsere ganz<br />
besondere Anerkennung. Die imposante Beteiligung<br />
unserer. Aussteller, die bei weitem die Ziffern<br />
des letzten Jahres übertrifft, stellt einen glänzenden<br />
Erfolg für die Sache des Automobils dar, vor<br />
allem auch ein eindringliches Beispiel von Energie<br />
seitens derer, deren materielle Interessen in der<br />
gegenwärtigen Zeit schwer bedroht sind.<br />
Die Aussteller mögen unseren besonderen Dank<br />
entgegennehmen für das Vertrauen, das sie uns<br />
bezeugen, Und für das ermutigende Beispiel von<br />
Optimismus, das sie uns geben. Sie sind mit ständig<br />
wachsenden Schwierigkeiten überhäuft, haben<br />
aber dennoch nicht gezögert, sich schwere finanzielle<br />
und andere Opfer aufzuerlegen, um vor unseren<br />
Augen die jüngsten Schöpfungen der Automobil-Weltindustrie<br />
auszubreiten.<br />
Meine Herren,<br />
Ich möchte keinen Schatten auf diesen schönen<br />
Festtag werfen, aber ich kann doch nicht umhin,<br />
festzustellen, dass das abgelaufene Jahr für uns<br />
reich an Verdruss und Enttäuschungen gewesen i*t.<br />
Vor den Schwierigkeiten, die sich auftürmen, haben<br />
Automobil-Handel und -Industrie versucht, ihre<br />
Stimme vernehmen zu lassen. Sie hat aber kein<br />
Echo gefunden und alle von ihnen geltend gemachten<br />
Argumente vermochten auf die von unserem<br />
Parlament in seiner jüngsten Session gut geheissenen<br />
behördlichen Entscheidungen keinerlei Einfluss<br />
auszuüben.<br />
<strong>Zeitung</strong>sartikel, Denkschriften, Eingaben: all<br />
das ist zerbrochen an dem Willen des Staates, das<br />
Bundesbudget auszubleichen, nicht durch Massnahmen,<br />
die auf Abbau der Ausgaben gerichtet<br />
sind, sondern im Gegenteil, durch die Heranziehung<br />
neuer Einnahmequellen, ohne der bereits<br />
schwierigen Lage unserer Branche Rücksicht zu<br />
tragen.<br />
Unsere Anstrengungen sind durch einige unserer<br />
Freunde in der Bundesversammlung unterstützt<br />
worden, die sie alle kennen und die unseren<br />
besten Dank verdienen für die objektive Art, mit<br />
der sie versuchten, das nicht wieder Gutzumachende<br />
zu verhindern.<br />
Immerhin sind wir auf dem Gebiete des Automobils<br />
und ganz besonders in der Branche der<br />
Brennstoffe, die ersten, die eine loyale Zusammenarbeit<br />
mit der Bundesregierung versucht haben,<br />
indem wir eine Deflatiensbewegung hinsiflitlich<br />
Her Handels-Margen unterstützten, um zu einer<br />
Herabsetzung der Preise für den Konsumenten zu<br />
gelangen.<br />
Wir waren dabei die Düpierten, weil unsere BemQhunqen<br />
nur dazu oedient haben, dem Staate<br />
die Erhöhung der Zollamsätze auf dem Benzin zu<br />
erleichtern.<br />
Es fehlt mir an der nötigen Zeit,, um die verhängnisvollen<br />
Folgen dieser Massnahmen aufzuzählen.<br />
Ich muss mich auf die Feststellung beschränken,<br />
dass das Automobil in seiner eigentlichen<br />
Existenz bedroht ist und dass es in die<br />
Reihe derjenigen Wirtschaftszweige eintritt, die<br />
gezwungen sind, von der Allgemeinheit Unterstützung<br />
in Form von Arbeitslosenhilfe, Subventionen<br />
und anderen Stützungsmassnahmen nachzusuchen.<br />
Das Geschehene lastet schwer auf uns; leider<br />
kann es nicht rückgängig gemacht werden.<br />
In einer meisterhaften Studie, die der französische<br />
Grossindustrielle Jean Petavy unter dem<br />
Titel «Choses a dire a tout candidat d^pute 1 », bat<br />
erscheinen lassen, konnte er schreiben — ich zitiere<br />
wörtlich- «Das Automobil ist in Frankreich<br />
geboren, wo sich ihm am Tage nach seiner Geburt<br />
ein Feind gegenüber gestellt hat: Der Staat.<br />
Im Gegensatz zu Amerika, hat der französische<br />
Staat das Automobil nie begriffen. Das Automobil<br />
ist in den Händen der Reichen; die Reichen mögen<br />
ihr Vergnügren bezahlen! Das ist der Grundsatz<br />
der französischen Regierung».<br />
Diese lapidare Umschreibung könntp auch auf<br />
unsere Situation angewandt werden. Denn unser<br />
Parlament ist noch nicht dazu gelangt, zu begreifen,<br />
welch mäohtieer Faktor der alleemeinen Wohlfahrt<br />
die Entwicklung der mechanischen Beförderungsmittel<br />
darstellt.<br />
Es gilt, der Gegenwart ins Gesicht zu sehen.<br />
Diase Gegenwart gelangt in der bundesrätlichen<br />
Botschaft vom 2t. Fehruar <strong>1936</strong> betreffend die Geschäftsführung<br />
der Älkoholregie zum Ausdruck.<br />
Die Reaktion, die sich in allen Kreisen gegen<br />
die Erhöhung des Renzinnreises eeltend gemneM<br />
hat, hätte unspren Bundesbehörden die Augen öffnen<br />
sollen. Wir haben uns in Illusionen sewiegt;<br />
denn wir vernahmen mit Sclirpnken. dass das Automobil<br />
den Verlust von 21 Millionen Franken Iraaen<br />
soll, den uns dieser staatliche Verwalt-moszweln<br />
beschert. Wir haben gehört, dass die Kommissionen<br />
der Bundesversammlung sich zugunsten<br />
dieser Massnahme ausgesprochen haben.<br />
Wenn diese Kunde richtig ist, wären wir cezwnnirpn.<br />
anwirip'imen. dass der alte gesunde<br />
Ofhwrizerverstand aus unseren Bergen gewichen<br />
ist.<br />
i<br />
fSchhiss 'ölst.)<br />
Sind Sie ein guter Beobachter?<br />
während des Genfer Automobil-Salons veranstaltet<br />
die « A.-R.» einen Wettbewerb, woran sich jedermann<br />
gratis beteiligen kann und der die Beobachtungsgabe<br />
der Teilnehmer auf Probe stellt.<br />
Beschaffen Sie sich einfach eine der Salon-Nummern<br />
der französischen Ausgabe unseres Blattes.<br />
Sie finden dort die Photographie eines bestimmten,<br />
am Salon ausgestellten Gegenstandes. Und dann<br />
nix wie los. Halten Sie Ihre Augen offen — und<br />
wenn Sie glauben, die Sache entdeckt zu haben, suchen<br />
Sie auf der Galerie den Stand der < Automobil-Revue»<br />
auf (Nr. 257) und geben Sie dort<br />
Ihre Lösung binnen der vorgeschriebenen Frist ab.<br />
Die drei zuerst eingereichten richtigen Lösungen<br />
werden mit einem Preis ausgezeichnet, doch gehen<br />
auch die nachfolgenden Antworten nicht leer aus,<br />
sofern sie nur den Nagel auf den Kopf treffen.<br />
XIII. Int. Automobil-Salon Genf<br />
Allgemeines Programm<br />
Samstag, 21. März<br />
9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (inkl.<br />
Steuer).<br />
10 Uhr: Sitzung des Direktionskomitees des Automobil-Clubs<br />
der Schweiz. (In den Räumen der<br />
Sektion Genf des A.G.S.)<br />
11 Uhr: Sitzung des «Bureau Permanent International<br />
des Constructeurs d'Automobiles»<br />
(Hotel des Bergues). — Ordentliche Versammlung<br />
der « Societe des Officiers Automobilistes<br />
du ler Corps d'Armee » (Sitz des T.C.S.)<br />
14 Uhr: Sitzung des Verwaltungsrates des Touring-<br />
Clubs der Schweiz. (Sitz des T.C.S.)<br />
Von 14 Uhr an Sitzung der « Commission Specials<br />
du Reglement», abgehalten von den Sekretären<br />
des A.C.S.<br />
16 Uhr: Versammlung des «Comite National Gycliste<br />
Suisse » (Sekretariat der TJ.G.S.} ,<br />
Von 16 Uhr an Ankunft der Teilnehmer an der<br />
Schweizerischen Automobil-Sternfahrt, veranstaltet<br />
durch die Sektion Genf des A.C.S.<br />
Von 17 Uhr an Ankunft der Teilnehmer an
N°23 — FREITAG. 20. MlRZ <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
Sportnachrichten<br />
Vor den Sternfahrten nach Genf<br />
Das nationale Rallye.<br />
Wenn heute nachmittag der Genfer Automobil-<br />
und Motorrad-Salon zum 13. Mal seine<br />
Tore öffnet, dann treffen im ganzen Land<br />
herum zahlreiche Automobilisten ihre letzten<br />
Vorbereitungen für die morgen früh um 8 Uhr<br />
beginnende Sternfahrt nach der Völkerbundsstadt.<br />
In Anbetracht der Tatsache, dass<br />
das in früheren Jahren traditionelle Kilometerrennen<br />
von Grand-Saconnex sowohl für Automobile<br />
als auch für Motorräder nicht zum<br />
Austrag kommt, konzentriert sich das Hauptinteresse<br />
der sportlichen Veranstaltungen an<br />
der Genfer Ausstellung begreiflicherweise auf<br />
diese schweizerische Automobil-Sternfahrt,<br />
welche damit ihre 14. Auflage erlebt. Sie weist<br />
in ihrer Art gegenüber den Vorläuferinnen<br />
nicht unbedeutende Abweichungen auf; hat<br />
es doch die Genfer Sektion des A. C. S. als<br />
Organisatorin des Anlasses verstanden, die<br />
in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen<br />
in der neuen Sternfahrtformel nützlich anzuwenden.<br />
Das Rallye 1935 hatte auf Grund seines<br />
Reglementes, das einzig eine minimale Geschwindigkeit<br />
von 40 km/St, vorsah, streckenweise<br />
geradezu Renncharakter angenommen.<br />
Dadurch sahen sich die Organisatoren veranlasst,<br />
diesmal das Stundenmittel auch nach<br />
oben zu begrenzen. Während die untere Geschwindigkeitslimite<br />
auf der letztjährigen<br />
Höhe belassen wurde, hat man darüber hinaus<br />
eine obere von 45 km/St, festgesetzt. Da nun<br />
für die endgültige Kilometerberechnung einzig<br />
die Luftlinien-Distanzen ausschlaggebend<br />
sind, liegt die effektiv von den Fahrern einzuhaltende<br />
Geschwindigkeit trotzdem wesentlich<br />
über diesem Durchschnitt, um so mehr,<br />
als die an den Kontrollstellen für die Verifikation<br />
benötigte Zeit im reglementarisch bestimmten<br />
Stündenmittel inbegriffen ist.<br />
Es werden also an die Teilnehmer wiederum<br />
ganz gewaltige Anforderungen gestellt.<br />
Allem Anschein nach kommt der Wettermacher<br />
unsern Sportsleuten in ihrem Unternehmen<br />
äusserst verständnisvoll entgegen.<br />
Wenn dieses herrliche Frühlingswetter anhält<br />
und nicht irgendein verfrühter Aprilscherz<br />
einen argen Strich durch die Rechnung<br />
und damit alle Hoffnungen zunichte<br />
macht — was wir uns indessen nicht im entferntesten<br />
träumen lassen —, dann können<br />
die Sternfahrer auf ihrer Pilgerreise nach<br />
Genf ganz gehörig loslegen.<br />
Für die Bewertung gelten folgende drei<br />
Koeffizienten: 1. die zurückgelegte Entfernung;<br />
2. die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
und 3. die Zusammenstellung der in den<br />
Durchfahrtskontrollen erhaltenen Punkte.<br />
Was die zurückgelegte Entfernung anbetrifft,<br />
so werden die vom Startort bis zum Ziel' gefahrenen,<br />
in Luftlinie gemessenen Kilometer'<br />
mit je zwei Punkten pro 5 Kilometer oder<br />
deren Bruchteil bewertet. Hinsichtlich der<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit besagt das Reglement,<br />
dass, wer das minimale Stundenmittel<br />
von 40 km nicht erreicht oder das maximale<br />
von 45 km überschreitet, für jeden<br />
fehlenden oder übermässigen 0,1 km/St, oder<br />
dessen Bruchteil mit 6 Punkten belastet wird,<br />
die vom Punktetotal in Abzug kommen.<br />
Die einzelnen Kontrollstationen schreiben<br />
den sie besuchenden Konkurrenten folgende<br />
Anzahl von Punkten gut:<br />
Basel 4 Lausanne 2<br />
Bern 4 Luzern 4<br />
Biel 2 Martigny 2<br />
Bulle 6 Neuenburg 2<br />
Chaux-de-Fonds 6 Ölten 2<br />
Delsberg 4 Orbe 4<br />
Estavayer 6 Romont 8<br />
Freiburg 4 Sitten 2<br />
Frick 4 Solothurn 2<br />
Ins 4 Vevey 2<br />
Interlaken 8 Zürich 2<br />
Jeder Teilnehmer kann seine Route nach<br />
eigenem Ermessen zusammenstellen und als<br />
Ausgangspunkt irgendeinen der zahlreichen<br />
über die ganze Schweiz verteilten Startorte<br />
wählen. Am Samstagmorgen um 8 Uhr nehmen<br />
die Konkurrenten die tolle Jagd nach<br />
den Punkten auf. Zwischen 12 und 13 Uhr ist<br />
eine Neutralisationsstunde zu Verpflegungszwecken<br />
eingeschaltet und von 15 Uhr bis<br />
16.30 Uhr walten die Kontrolleure am Ziel in<br />
Genf (A. C. S.-Sekretariat, Place des Alpes)<br />
ihres Amtes.<br />
Wie wir kurz vor Redaktionsschluss erfahren,<br />
werden total 32 Konkurrenten an der<br />
nationalen Sternfahrt teilnehmen, deren Namen<br />
wir nachstehend wiedergeben :<br />
J.-L. Segessemann, Neuenburg, auf Peugeot 402<br />
Henri Sauthier, Martlgny, auf Ford V-8 •<br />
Andre Sandoz, Neuenburg, auf Renault<br />
H. Zellweger, Burgdorf, auf Ford V-8<br />
A. Henrioud, Genf, auf Lancia<br />
Pierre de Toledo, Genf, auf Renault<br />
Pierre Bugnon, St^Prex, auf Adler-Trumpf «Junior»<br />
Ernst Haldimann, Bern, auf Chryser-Senior Six<br />
Werner Kling, Zürich, auf Studebaker - «President»<br />
August Scheibler, Laupen, auf Peugeot 402<br />
Hermann Steiner, Bern, auf Studebaker 8<br />
Hans Weber, Suhr (Aargau), auf Hansa 6<br />
Franz Koch, Luzern, auf Terraplane 6<br />
Dr. Carl Napp, Basel, auf Ford 8<br />
Heinrich Siess-Haas, Basel, auf Ford 8<br />
Fred. Iten, Basel, auf Ford 8<br />
Ernst Stirnemann, Aarau, auf Buick 8<br />
Leo Chytil-Straub, Rorschach, auf Chrysler 6<br />
Dr. K. Schäfer und K. Schäfer jun., Bern, auf Talbot<br />
6<br />
Jean de Toledo, Genf, auf Bugatti 8<br />
Madame Hugo Firmenich, Genf, auf Hansa 6.<br />
M. A. Sonderegger, Romanshorn, auf Ford 4.<br />
A. Compagnon, Genf, auf Renault 6<br />
E. Moebus, Lutry, auf Aero 2 Zyl.<br />
« Deneys », Lausanne, auf Panhard<br />
E. H. Thommen, Bern, auf Wanderer<br />
Haefeli, Chaux-de-Fonds, auf Ford<br />
Chappuis Georges, Martigny, auf Ford<br />
Schwarz Henry, Chaux-de-Fonds, auf Studebaker,<br />
Bloch Rena, Chaux-de-Fonds, auf Buick<br />
Sprüngli, Genf, auf Hupmobile<br />
Lambelet, Neuenburg, auf Adler.<br />
Die internationale Sternfahrt.<br />
Von Genf nach Genf.<br />
11<br />
T)vi eCeyaate 9tetc<br />
Wie wir weiter oben ausgeführt haben,<br />
kommt das Bergrennen von Grand Saconnex<br />
dieses Jahr nicht zur Durchführung. An dessen<br />
Stelle hat die Sektion Genf des A.C.S.<br />
erstmals eine internationale Automobil-Sternfahrt<br />
organisiert, welche heute nachmittag<br />
um 17.30 ihren Anfang nimmt und bis Montagabend<br />
dauert. Während dieser Zeit ist<br />
von den Teilnehmern eine Strecke von .insgesamt<br />
1695 km zu durchfahren.<br />
Das Durchschnittstempo zwischen den einzelnen<br />
Kontrollstellen ist auf durchwegs<br />
45 km/St, festgesetzt worden mit Ausnahme<br />
der Etappen Zürich-St. Moritz und St. Moritz-<br />
Chur, die mit einem Stundenmittel von 35<br />
km zurückgelegt werden müssen. Diese Bedingungen<br />
sind äusserst exakt innezuhalten.<br />
Konkurrenten, die für die einzelnen Etappen<br />
mehr oder weniger Zeit benötigen, als im<br />
Logbuch vorgeschrieben ist, werden pro Minute<br />
Differenz auf Etappen bis zu 100 Kilometer<br />
Länge mit 3 Strafpunkten bedacht,<br />
während auf Etappen von über 100 Kilometer<br />
Länge 6 Strafpunkte pro Minute Unterschied<br />
berechnet werden.<br />
Zur Verfügung<br />
Distanz in stehende Zeit<br />
Kilometern Std. Min. Sek.<br />
1. Tag, 20. März.<br />
Start 17.30 Uhr.<br />
Genf (Startort) 0<br />
Genf - Bern 153 3 24 —<br />
Bern - Zürich • 135 3 — —<br />
Zürich - St. Moritz 204 5 40 -<br />
Unsern Erkundigungen zufolge scheint dieser<br />
Veranstaltung nicht das Interesse entgegengebracht<br />
zu werden, wie man dies hätte<br />
annehmen können. Wenigstens haben sich<br />
bis zur Drucklegung des Blattes keine Konkurrenten<br />
mehr angemeldet, so dass auf der<br />
Startliste nach wie vor die folgenden sechs<br />
Fahrer figurieren :<br />
1. O. R. LOscher, Zürich, auf Chrysler;<br />
2.—4. Perrot-Duval & Cie., mit drei Adler-Wagen,<br />
geführt von Frau Lotte Bahr, Rud. Sauerwein<br />
und P. von Guilleaume;<br />
5. Erich Fiala, Zürich, auf Skoda.<br />
6. L. S. P. Bruneau, Montbeliard (Konkurrent), mit<br />
Pe>iat Fils, von Fahy (Berner Jura), als Fah-<br />
,.< rer. auf Peugeot;<br />
fühlt sich am Steuer seines 'jßKÜß O |~<br />
2-Fenster-Cabriolets in seinem Milieu<br />
LIMOUSINE . . . . Fr. 9.900<br />
CABRIOLET, 2 Fenster Fr. 12.300<br />
CABRIOLET, 4 Fenster Fr. 12.900<br />
Logbuch.<br />
492<br />
2. Tag, 21. März.<br />
Start 13.00 Uhr.<br />
St. Moritz - Chur 78 2 10 -<br />
Chur - Kreuzungen 132 2 56 —<br />
Kreuzungen - St. Gallen 60 1 ^ 20 —<br />
270<br />
3. Tag, 22. März.<br />
Start 7.00 Uhr.<br />
St. Gallen - Glarus 71 1 34 40<br />
Glarus - Schaffhausen 100 2 13 20<br />
Schaff hausen - Zürich 50 - 1 06, —<br />
Zürich - Altdorf 74 1 38 40<br />
Altdorf - Luzern 53 1 10 40<br />
Luzern - Basel 96 2 08 -<br />
444<br />
4. Tag, 23. März.<br />
Start 7.00 Uhr.<br />
Basel - Chaux-de-Fonds 99 2 12 —<br />
Chaux-de-Fonds - Fribourg 69 1 32 —<br />
Frihourg - Le Pont 85 1 50 —<br />
Le Pont - Bulle 77 1 40 40<br />
Bulle - Aigle 59 1 18 40<br />
Aigle - Genf 100 2 13- 20<br />
Total<br />
6 Zylinder, 11 St.-PS. Vollschwingachser<br />
489<br />
1695 km<br />
STAND Nr. 4<br />
GEIMFER-SALOIM<br />
Ein Produkt der Auto-Union<br />
AUTROPA A.G.<br />
Jenatschstr. 3/5<br />
ZÜRICH<br />
HENRY HURTER<br />
BASEL<br />
GRAND GARAGE<br />
BURGERNZIEL<br />
BERN<br />
FRITZ WEBER<br />
SOLOTHURN<br />
Erscheinungsweise der A. R.<br />
während der Automobil-Ausstellung in Genf.<br />
Der Berichterstattung über den Genler<br />
Salon werden weitere vier Nummern dienen,<br />
deren Erscheinen wie folgt vorgesehen<br />
ist:<br />
Samstag, den 21. März,<br />
Montag, den 23. März,<br />
Dienstag, den 24 März,<br />
Freitag, den 27. März.<br />
Wir bitten Mitarbeiter und Inserenten von<br />
diesen Daten Vormerk nehmen zu wollen.<br />
Der Verlag.<br />
Sport<br />
im<br />
Ausland<br />
Internationale Brooklands-Trophäe. Das<br />
diesjährige internationale Brooklandsrennen<br />
findet am 2. Mai statt und wird vom Junior<br />
Automobilclub organisiert Die Veranstaltung<br />
ist für folgende Wagenklassen offen:<br />
1. 750 ccm mit Kompressor und 1100 ccm<br />
ohne Kompressor; 2. 1100 ccm m. K- und<br />
1750 ccm o. K.; 3. 1500 ccm m. K. und 2750<br />
ccm o. K.; 4. 2750 ccm m. K. und über 2750<br />
ccm o. K.; 5. über 2750 ccm m. K. Es müssen<br />
total 100 Runden ä 2,6 Meilen = ca., 4<br />
km gefahren werden, wobei im letzten Teil<br />
iner jeden Runde eine S-Kurve eingeschaltet<br />
ist. Nach Passieren dieser S-Kurve in<br />
der ersten Runde verteilen sich die verschiedenen<br />
Wagen, entsprechend ihrer Klasse, auf<br />
vier separate Pisten. Der Start erfoltg für<br />
alle Piloten gleichzeitig; die während des<br />
Trainings erreichten Zeiten sind für die Aufstellung<br />
am Start massgebend. In Bezug auf<br />
die Brennstoffwahl haben die Konkurrenten<br />
volle Freiheit. Dem Sieger fallen 250 Pfund<br />
Sterling, die Wakefield-Trophäe im Werte<br />
von 100 Pfund, sowie die Wandertrophäe<br />
der Society of Motor Manufactured and Traders<br />
zu. Ausserdem gelangen weitere 11<br />
Trophäen und Preise zur Verteilung. Das<br />
Nenngeld beträgt 20 Pfund Sterling. Schluss<br />
der Anmeldefrist : 31. März mit einfachem<br />
Nenngeld; 31. März bis 15. April mit einem<br />
Zuschlag zum Nenngeld von 10 Pfund. Anmeldungen<br />
müssen an The Junior Car Club,<br />
Empire House, Brompton Road, London SW<br />
7 adressiert werden.<br />
III. Drei-Bundesländer-Wertungsfahrt. •<br />
Der österreichische Automobil-Club veranstaltet<br />
unter Mitwirkung des Niederösterreichischen Automobil-Club<br />
und des Steiermärkischen Automobil-<br />
Club am 16. und 17. Mai <strong>1936</strong> die III. Drei-Bundesländer-Wertungsfahrt<br />
für Automobilisten und Motorradfahrer.<br />
Die Fahrt ist national-offen.<br />
Von den Konkurrenten ist folgende Strecke zurückzulegen:<br />
Wien - Purkersdorf - Altlengbach -<br />
Laaben - Hainfeld - Lilienfeld - Türnitz - Annaberg<br />
- Josefsberg - Mariazell - Seeberg - Kapfenberg<br />
- Brück - Leoben - St. Michael - Knittelfeld -<br />
Judenburg - "Weisskirchen - Gaberl - Köflach -<br />
Lieboch - Tobelbad - Graz - Wildon - Spielfeld -<br />
Gersdorf - Mureck - Weixelbaum - Haibernrain -<br />
Radkersburg - Goritz - D.-Haseldorf - Sankt Anna -<br />
Köldorf - Mahrensdorf - Fehring - Ober-Hatzendorf<br />
- Fürstenfeld . Heiligenkreuz - Güesing - St.<br />
Michael - Kohfidisch - Grosspetersdorf - Oberwart -<br />
Tatzmannsdorf - Bernstein - Kirchschlag - St. Martin<br />
- Mattersburg - Eisenstadt und zurück - Hornstein<br />
- Ebreichsdorf - Wien, 681 km.<br />
Es sind nachstehende Fahrzeuge zugelassen:<br />
Kategorie I, Automobile:<br />
Klasse 1 über 1200 ccm 2 Personen<br />
Klasse 2 bis 1200 com 2 Personen<br />
Kategorie II, Motorräder:<br />
Klasse 3 über 250 ccm 1 Person-<br />
Klasse 4 bis 250 ccm 1 Person<br />
Kategorie IM. Sidecars:<br />
Klasse 5 über 600 ccm 2 Personen<br />
Klasse 6 bis 600 ccm 2 Personen<br />
Der iStart steht Einzelfahrer und Club-Teams,<br />
sowie Marken-Teams offen. Er erfolgt nach Wahl<br />
des Bewerbers in Wien oder Graz am 16. Mai um<br />
22 Uhr in der Reihenfolge der Weitungsgruppen.<br />
Es sind folgende Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
vorgeschrieben: Klasse 1: 50 km/St.; Klasse 2:<br />
48 km/Sf.; Klasse 3: 48 km/St.; Klasse 4: 44 km/St.;<br />
Klasse 5: 46 km/St.; Klasse 6: 41 km/St. Für die<br />
in Wien gestarteten ist in Graz und für die in Graz<br />
gestarteten in Wien eine Zwangsrast von 1 Stunde<br />
vorgesehen, welche Zeit bis zu 3 Stunden verlängert<br />
werden kann. Für nicht eingehaltene Stundenmittel<br />
oder beschädigte Fahrzeugteile werden Strafpunkte<br />
in Anrechnung gebracht.<br />
Nennungen sind unter Einschlug des Nenngeldes<br />
von S 10.— für Automobilisten und von<br />
S 5.— für Motorradfahrer bis zum 11 Mai, 18 Uhr,<br />
an den Oesterreiehischen Automobil-Club, Kärntnerring<br />
10, Wien I, zu senden.<br />
Die Deutschen in Monza. Wir haben in der vorletzten<br />
Nummer berichtet, dass sowohl Mercedes-<br />
Benz wie Auto-Union zu einem zweiten Training in<br />
Monza eingetroffen seien. Caracciola und von<br />
Brauchitsch von Mercedes-Benz und Rosemeyer von<br />
der Auto-Union haben sich im Verlauf dieser Woche<br />
verschiedentlich auf die Piste begeben, um die<br />
nötigen Vorbereitungen für den Grossen Preis von<br />
Monaco zu treffen, der am 13. April stattfindet.<br />
Fahren Sie nach Genf<br />
zum Autosalon?<br />
Dann vergessen Sie nicht, vorher die<br />
Katalog-Nummer der «Auto-Illustrierten»<br />
durchzugehen. Sie ist an jedem Kiosk für<br />
1 Fr. erhältlich.
ist nicht nur die größte und<br />
umfassendste Äutomobilorganisation • •<br />
sondern ihre Produkte sind von ausgezeichneter<br />
Weltgeltung<br />
Von ihren 5 amerikanischen Marken, Chevrolet, Pontiac, Oldsmobile, Buick,<br />
Cadillac-La Solle, klassieren sich 4 unter die 7 ersten des U. S. A.-Verkauf s—<br />
von etwa 30 Konkurrenten. Die fünfte, Cadillac-La Solle, gehört zu den Gross-<br />
Luxuswagen und steht als solche im Verkauf ebenfalls an hervorragender<br />
Stelle.<br />
Den grössten Absatz hatte dabei Chevrolet, der in den letzten 8 Jahren<br />
während 6 Jahren erster im Weltverkauf war und seit Einführung der <strong>1936</strong>er<br />
Modelle wiederum den ersten Platz einnimmt.<br />
OPEL, der grösste Automobilproduzent ausserhalb der Vereinigten Staaten<br />
von Amerika, verkauft zur Zeit in Deutschland mehr als die Hälfte aller Wagen und steht seit<br />
2 Jahren im Schweizerverkauf an erster Stelle.<br />
GENERAL<br />
MOTORS<br />
VAUXHALL'S Verkauf in England erhöhte sich seit 1932 - dem Jahr der Uebernahme durch<br />
General Motors — um mehr als 900%/ während der Absatz aller Marken in gleicher Zeit nur<br />
von 100% auf 180% stieg.<br />
Wir erwähnen diese Tatsachen, um die Beliebtheit von General Molors-Produkten darzutun.<br />
Beliebt, weil sie gut — so viel verkauft, weil sie preiswert sind. Ihre Qualität und Konstruktion<br />
erwarben Vertrauen — und Vertrauen war ihre breite Strasse zum Erfolg.<br />
In Biel arbeitet jetzt mit über 300 einheimischen Arbeitern und Angestellten das jüngste und<br />
modernste Montagewerk der General Motors.<br />
Mit der Eröffnung ihres Bieter Werkes kündigte General Motors Suisse eine neue Preispolitik<br />
an, um das Ihre zu der dringenden Gesundung des Schweizer Automobilhandels beizutragen.<br />
Sie begann die „Neuwagen-Bereitstellung", das heisst sie lässt durch eine Sonderabteilung<br />
ihres Bieler Werkes jeden vom Fliessband kommenden Wagen auf der Strasse, also unter Betriebsverhältnissen,<br />
probieren und dann alle wichtigen Organe mit Hilfe modernster Vorrichtung<br />
und Werkzeuge von Spezialisten kontrollieren.<br />
Sie führte ein neues Service-System ein, das jedem Käufer ihrer Neuwagen mit 2 systematischen,<br />
freien Inspektionen eine fachmännische Ueberwachung während der Einfahrperiode garantiert.<br />
Schweizer Handwerker — auf der ganzen Welt als besonders sorgfältig und befähigt anerkannt<br />
— montieren unsere Wagen in Biel.<br />
Allein die in Biel für einen einzigen Wägen geleistete Montagearbeit gibt einer Schweizer<br />
Familie über 1 Monat Erwerb und Lebensunterhalt.<br />
Vom Fabrik-Selbstkostenpreis unserer in Biel montierten Wagen bleiben heute schon durchschnittlich<br />
64,8% in der Schweiz. "~^<br />
Beispiele unserer Preisreduktionen<br />
Alle Preise franko Domizil des Käufers, ohne Aufschlag für Einfuhrgebühren, 4% Zollquittungsbelastung oder andere Zuschläge. — General Motors bietet «ine<br />
Auswohl von 136 Modellen für jeden Zweck, in jeder Preislage. Von 5 bis 38 Steuer-PS, mit 4 bis 16 Zylindern, von Fr. 2990.— bis Fr. 41,500.—.<br />
Alter Prel« Neuer Prall<br />
La Solle «8», Toufing Sedan .""rMj9OO^" 11,500.—<br />
Buick «8», 41 Touring Sedan . . ~^J*r9O0c=- 9500.—<br />
81 Touring Sedan ~3p,PQQ£; 13,500.-<br />
Oldsmobile, 15 und 18 PS<br />
c6» Touring Sedan ........ .^J^WOOu^. 8750.—<br />
«8» Touring Sedan . JE»Ö©5=C 9900.—<br />
Chevrolet 14 und 17 PS<br />
_<br />
Imperial, 7-PI., Touring Sedan . . . . J9$99^C. 8900.—<br />
Touring Coach, neuer Typ . . . . . .<br />
Touring Sedan, neuer Typ . . . . . .<br />
—<br />
—<br />
5950.—<br />
6700.—<br />
Vauxhall D X Sedan, 9 PS<br />
Opel, 1,1 Liter Coach Luxe, 5 PS<br />
1,3 Liter Olympia Coach, 7 PS<br />
1,3 Liter Olympia Coach, Cabr.<br />
2,0 Liter Sedan, 10 PS<br />
2,0 Liter Cabriolet<br />
2,0 Liter ö-Plätzer<br />
Altar Preis<br />
Cadillac-Luxusmodelle von Fr. 13,500.« bis Fr. 41,500.-<br />
Neuer frei»<br />
5550.-<br />
2990.-<br />
3950—<br />
4100—<br />
5550—<br />
6100—<br />
6500—<br />
Die <strong>1936</strong>er Modelle unserer Marken Opel, Vauxhall, Chevrolet, Pontiac, Oldsmobile, Buidc, Cadillac«<br />
La Solle sind auf dem Genfer Salon ausgestellt.<br />
V/ir laden Sie ein, sich von dem Geleisteten zu überzeugen. Mit näheren Einzelheiten dienen Ihnen gern die nachstehenden Händlen<br />
Opel/Pontiac: Titan A.-G., Zürich; Ritzi & Wagner, Amriswil o. St. Gallen; A. Bosshard, Winterthur; Ryffel-Altmann, Glarus; Munot-Garagc, Schaffhausen; A. Stieger,<br />
Chur; Joh. Kaiser, Zug; Gebr. Grell, Rheinfelden; Autoverkaufs A.-G., luzem; Automobil A.-G., Aarau; F. Knibiehler, Weltingen; H. Lüthy & Cie., Zofingen; J. Rietmann,<br />
Flülen; Rauber & Cie., Oensingen; Konrad Peter A.-G., Basel, Liestal, Solothurn; Ceresole & Cie., Bern; Garage Elite, Bern; P. Lehmann, Biel; Graedel & Co., Huttwil;<br />
Stucky Freres, Fribourg; Garage Guttmann, La Chaux-de-Fonds; E. Schenker, Neuchätel; iindic-Mooser, Yverdon; L. Hutzli, Villeneuve; Felley Freres, Saxon; Garage des<br />
Nations, Lausanne; Extension Auto S. A., Geneve; Ulrich & Cie., Bellinzona; Garage S. Antonio, Locarno; Henry Morel, Lugano.<br />
Vauxhall: Agence Americaine, Zürich; Agence Americaine, Basel; Schneiter & Cie., Bern; Alfr. Carfagni, Geneve; Garage Red Star S.A., Lausanne; Erismann &<br />
Badertscher, Luzern; Jean Willi, St. Gallen; Kupferschmid & Co., Solothurn; Hohlgass Garage, Aarau; Garage des Perolles, Fribourg; E. Ruckstuhl, Aadorf; X. Stierli & Gx,<br />
Baar; Barino Leoni, Baden; Dosch & Meier, Chur; Kaspar Milt, Glarus; Walter Iff, langenthal; E. Blank A.-G, Liestal; Gebr. Zimmerli, Reiden; J. Ammann-Grünert, Weiafelden;<br />
Chatelain & Cie., La Chaux-de-Fonds; Jaccard & Cie, Yverdon; Garage Grassi, Lugano.<br />
Chevrolet: Automobilwerke Franz A.-G., Zürich; Agence Americaine, Basel; Schneiter & Cie., Bern; A. Fleury & Ge., Geneve; Ch. Romuz S.A, Lausanne;<br />
P. Lehmann, Bienne; Brulhardt Freres, Fribourg; Erismann & Badertscher, luzern; Jean Willi, St. Gallen; Fritz Glaus & Co., Aarau; Munot-Garage, Schaffhausen; Kupferschmid<br />
& Cie., Solothurn; A. Bosshard, Winterthur; Barino Leoni, Baden; L Dosch, Grand Garage, Chur; Walter Iff, Langenthal; E. Blank A.-G., Liestal; Max Moser &<br />
Cie., Ölten; Chatelain & Cie, La Chaux-de-Fonds; Ryffel-Altmann, Glarus; Joh. Kaiser, Zug; J. Ammann-Grünert, Weinfelden; Jaccard & Cie, Yverdon; E. Ruckstuhl,<br />
Aadorf; Alfr. Sulser, Buchs (St.G.J; Felley Freres, Saxon; Gebr. Zimmerli, Reiden; E. Schenker, St-Blaise; Varisco & pe, lugano-Paradiso; Garage Sangalli. locarno.<br />
Oldsmobile: Harold Bachmann, Zürich; Arthur Thürkauf,.Basel; Garage Elite, Bern; Alf. Carfagni, Geneve; Garage des Perolles, Fribourg; Autoverkaufs A.-G,<br />
luzern; P. Lehmann, Biel; Jean Willi, St. Gallen; E. Schenker, Neuchätel; Hohlgass-Garage, Aarau; Konrad Peter A.-G, Solothurn; J. Willi, Sohn & Cie. A.-G, Chur}<br />
Kaspar Milt, Glarus; Graedel & Cie, Huttwil; X. Stierli & Cie, Baar; Garage Saas Freres, Le Locle; Felley Freres, Saxon; Garage Red Star S. A„ Lausonne.<br />
Buick, Cadillac-LaSalle: Agence Americaine S.A., Basel; L Dosch, Grand Garage, Chur; Agence Americaine S.A., Zürich; H. Schmid & Co, Bern; Garage<br />
des Perolles. Fribourg; Etabl. Fleury & Cie., Geneve; Ch. Ramuz S.A., Lausanne; Garage Guttmann, la Chaux-de-Fonds.<br />
GENERAL MOTORS SUISSE S.A., BIEL
23 — FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
LUFTFAH<br />
Amerikanische<br />
Stratosphärenforschung.<br />
Im November 1935 haben wir vom geglückten<br />
Stratosphärenflug des amerikanischen<br />
Rfesenballons « Explorer II» unter der Führung<br />
von Capt. Albert W. Stevens und Orviile<br />
A. Andersons berichtet. Von jenem denkwürdigen<br />
Ereignis, das am 11. November um 7.01<br />
Uhr in Rapid City (Dakota) seinen Anfang<br />
nahm und um 15.14 Uhr mit der Landung<br />
20 km südlich von White Lake endete, nachdem<br />
eine Höhe von 21 720 Meter erreicht worden<br />
war, gibt Stevens im « National Geographie<br />
Magazine » eine sehr interessante Schilderung.<br />
Das Leben an Bord<br />
zeichnete sich durch wohltuende Ruhe aus.<br />
Der prall gefüllte, einen Durchmesser von<br />
57 Meter aufweisende Ballon wurde beim<br />
Start durch einen gewaltigen Wind rasch<br />
hochgetragen, ohne dass man im Innern viel<br />
davon gespürt hätte. Diese Stille war ausserordentlich<br />
eindrucksvoll; sie wäre es noch<br />
mehr gewesen, wenn man nicht das Ticken<br />
der verschiedenen Instrumente gehört hätte,<br />
die zusammen das hübsche Gewicht von einer<br />
Tonne ausmachten.<br />
Nachdem der Ballon eine Höhe von 5000 m<br />
erklommen hatte, wurden die Luken der<br />
Rablard geschlossen. Die Temperatur hielt<br />
sich in durchaus annehmbaren Grenzen. Indessen<br />
war die obere, weissgesträchene Hälfte<br />
der Kugel so kalt, dass sie kaum berührt werden<br />
konnte, während der untere, schwarzbemalte<br />
Teil infolge der Absorbierung der Sonnenwärme<br />
verhältnismässig warm schien. Am<br />
höchsten erreichten Punkte betrug die Kabinentemperatur<br />
plus 6 Grad; es gab jedoch<br />
Momente, wo sie auf 6 Grad unter Null sank.<br />
Im Verlaufe der 8 Stunden 13 Minuten dauernden<br />
Expedition nahmen die Forscher keine<br />
Nahrungsmittel zu sich. Hingegen bemächtigte<br />
sich ihrer ein kaum zu stillender Durst. Da sie<br />
im voraus mit sehr niedrigen Temperaturen<br />
gerechnet hatten, führten sie in Thermosflaschen<br />
Wasser mit sich. So hatten sie denn<br />
nichts als warmes Wasser zu trinken, wobei<br />
Captain Stevens seinerseits beinahe eine Gallone<br />
(3,780 1) hinter die Binde goss. Die Zeit<br />
verfloss äusserst rasch. Anderson befasst sich<br />
mit der Führung des Ballons, Stevens mit der<br />
Ueberwachung der Instrumente; zudem hielt<br />
er die Verbindung mit der Erde oder den sich<br />
in der Luft befindlichen Flugzeugen aufrecht.<br />
Was die Navigation anbetraf, so machte sie<br />
den Ballonführern keine Sorge; unter ihnen<br />
flog ein Begleitflugzeug, das alle ihre Bewegungen<br />
filmtechnisch aufnahm und ihren Kurs<br />
genau verfolgte. Wollten sie ihre Position<br />
kennen, so hatten sie einzig mit diesem Aeroplan<br />
in radiotelephonische Verbindung zu treten.<br />
Um 11.40 Uhr war der Gipfelpunkt ihres<br />
Fluges erreicht und damit der bestehende<br />
Welthöhenrekord gebrochen. In dieser Höhe<br />
(21 720 Meter) hielten sich Steven? und Anderson<br />
während 1K Stunden auf, um eingehende<br />
Beobachtungen zu machen.<br />
Die Erde aus der Stratosphäre gesehen.<br />
«Man konnte seinen Blick über hunderte<br />
Meilen Landes streifen lassen, die Dimensionen<br />
schienen in jeder Richtung unendlich zu<br />
sein. Strassen und Häuser waren nicht sichtbar.<br />
Gelegentlich tauchte mal eine Eisenbahnlinie<br />
auf. Da und dort erriet man das Vorhandensein<br />
von grossen, weiten Farmanlägen.<br />
Aber ein eigentliches Lebenszeichen konnte<br />
aus solcher Höhe nicht beobachtet werden.<br />
Für uns bedeutete die Welt in diesen Stunden<br />
etwas ganz Fremdes, Lebloses. Einzig die<br />
Sonne hatte für uns unbedingte Gegenwartsgestalt.<br />
Von der Erde aber waren wir zeitlich<br />
abgeschnitten.»<br />
Der Abstieg ging in normalen Bahnen vor<br />
sich. Verschiedene Apparate wurden mit kleinen<br />
Fallschirmen abgeworfen, um auf diese<br />
Weise den Ballon zu erleichtern.<br />
Von enormer Wichtigkeit waren die hinsichtlich<br />
der<br />
drahtlosen Telegraphie<br />
gewonnenen Erkenntnisse. Alle Apparate hatten<br />
ihre Aufgabe in hohem Masse erfüllt<br />
Schwierigkeiten waren nie aufgetreten. Sowohl-die<br />
auf der Erde zurückgebliebenen-Hörer<br />
wie die Ballonpiloten äusserten sich sehr<br />
lobend über die Deutlichkeit, mit welcher die<br />
gesendeten Mitteilungen empfangen werden<br />
konnten. Einzig durch den Lärm der Instrumente<br />
wurde der Empfang gelegentlich etwas<br />
beeinträchtigt. Der Radioapparat wurde den<br />
Forschern durch die National Broadcasting<br />
Company zur Verfügung gestellt. Durch eine<br />
äusserst geniale Erfindung von Ing. Morris<br />
wurde erreicht, dass die Intensität des Tones<br />
während des Empfanges konstant blieb. Je<br />
mehr man sich dem Mikrophon näherte, desto<br />
weniger war es empfindlich, je mehr man<br />
sich entfernte, desto grösser wurde seine<br />
Empfindlichkeit.<br />
'<br />
Diesem Umstand schreibt Stevens die Tatsache<br />
zu, dass zahlreiche Kurzwellenempfänger<br />
ihn arbeiten und sprechen hörten, sogar<br />
dann, Wenn es nicht in seiner Absicht lag, sich<br />
an das Publikum zu wenden.<br />
Orviile Anderson, der mit der Führung des<br />
Ballons beschäftigt war, sprach am Telephon<br />
nur wenige Worte. Indessen hörte er seine<br />
Frau von einem Posten der Broadcasting<br />
Company aus reden, und zwar so deutlich,<br />
«als ob sie mit Verwandten verbunden wäre,<br />
die einige Häuser entfernt wohnen. »<br />
Stevens amüsierte sich ausserordentljch,<br />
als er einen Sprecher vernahm, der sich<br />
über einen Kurzwellensender wie folgt an die<br />
Hörer wandte: «Sprechen sje noch nicht von<br />
einem Rekord, Verehrteste ! Warten Sie bis<br />
die Forscher gesund und munter wieder auf<br />
der Erde weilen! Noch bestehen zahlreiche<br />
Unfallmöglichkeiten. Nur wenn sie lebendig<br />
zurückkommen, haben sie einen Rekord aufgestellt!»<br />
Die von Stevens gesprochenen Worte wurden<br />
in New York, Nordkarolina, Kanada und<br />
Texas deutlich vernommen. Ebenso wurden<br />
die europäischen, vor allem englischen Hörer<br />
dieser Stfatosphärehkonversation teilhaftig<br />
und auch Südamerika berichtete von ausgezeichneten<br />
Empfang. Es dürfte indessen kein<br />
Zweifel darüber bestehen, dass die weiter<br />
entfernten Radiohörer die von der Broadcasting<br />
Company verbreitete Sendung auffingen.<br />
Beim Abstieg aus diesen hohen Sphären<br />
traten die Aeronauten mjt der Direktion der<br />
National Geographie Society in radiotelefonische<br />
Verbindung, und, was noch interessanter<br />
ist, mit dem zu jener Zeit von San Diego<br />
nach San Francisco fliegenden Riesenwasserflugzeug<br />
«China Clipper». Sje unterhielten<br />
sich längere Zeit mit dem Piloten des Hydroplans,<br />
Kapitän Musick.<br />
Bekanntlich erlitt der «Explorer II» bei<br />
der Füllung einen Riss in der Hülle. Die diesbezügliche<br />
Nachricht verbreitete sich in London<br />
sehr rasch und ein gerissener Reporter,<br />
der ohne weiteres annahm, dass sich der Riss<br />
während des Fluges ereignet habe, setzte sich<br />
sofort mit Stevens in radiotelephonische Verbindung,<br />
wobei sich folgendes, konfuses Gespräch<br />
abwickelte:<br />
«Welcher Art ist der RiSs in der Ballonhülle?»<br />
«Unr was handelt es sich?»<br />
;<br />
Wir haben den Riss ausgebessert*<br />
«Sie haben ihn ausgebessert?»<br />
«Ja, wir haben ihn geflickt. Er war 5 Meter<br />
lang.»<br />
«Wie haben Sie das genau gemacht?»<br />
Was wir gemacht haben?»<br />
«Ja, wie Sie das geflickt haben ...?»<br />
«Wir haben ein Stück eingefügt.»<br />
«Das ist fabelhaft! Aber wie haben Sie 4 as<br />
nur genau gemacht?»<br />
(Schluss des Gesprächs.)<br />
Wenn auch diese Konversation nicht einwandfrei<br />
gelungen ist» so bedeutet die Verbindung<br />
auf solche Distanzen doch einen riesigen<br />
Fortschritt in der Technik der Radiptelephonie.<br />
Fy.<br />
^lu^n«»4£z4Bra<br />
Zeppelin-Ozeanluftverkehr <strong>1936</strong>. Man meldet aus<br />
Friedrichshafen, dass der diesjährige regeltnässige<br />
ütägige Luftschiffverkehr nach Südamerika am<br />
1. April wieder auf seiner alten Basis aufgenommen<br />
wird.<br />
Ausser diesen Fahrten sind ab Monat Mai mit<br />
dem neuen Luftschiff «LZ 129» noch einige Fahrten<br />
nach Nordamerika mit Landung in Laiehurst zu<br />
erwarten.<br />
Es ist damit zu rechnen, dass in diesem Jahre<br />
wieder einige der mit Kecht so beliebten Fahrten<br />
in die Schweiz ausgeführt werden, jedoch können<br />
die genauen Daten erst nach Verlauf der Probefahrten<br />
dea neuen Luftschiffes «LZ 129» festgelegt<br />
werden. E. 0.<br />
Neues französisches Riasenflugzeug. Latecete<br />
610, ein Riesen-Wasserflugzeug, geht seiner Vollendung<br />
entgegen. Die Tragfläche spannt .40 Meter<br />
und trägt an ihrer Vorderkante vier Hispäno-Suiza-<br />
Motoren. Die Seitenschwimmer sind einziehbar.<br />
Die Wasserverdrängung des Bootsrumpfes wird mit<br />
25—30 t angegeben. Die Geschwindigkeit soll bis<br />
350 km/St, betragen.<br />
Aero-Club der Schweiz.<br />
Statistik des Motorflugbetriebes des Aero-Club» dtr<br />
Schweiz im Februar <strong>1936</strong>.<br />
1. Allgemeiner Flugbetrieb: Im Laufe<br />
des Monats Februar flogen von den 11 motorflufbetreibenden<br />
Sektionen 91 Piloten auf 25 Flugzeugen<br />
133 Std. 53 Min. und fährten 534 Landungen<br />
aus.<br />
2. Schulflugbetrieb: In der gleichen Zeit<br />
befanden sich in 9 Sektionen 29 Schüler in Ausbildung.<br />
Dieselben trainierten 39 Std. 06 Min. und<br />
führten 359 Landungen aus.<br />
Statistik des Segelflugbetriebes dts A«ro-Clubs dir<br />
Schweiz im Februar <strong>1936</strong>.<br />
• Im Februar haben 23 Segelfluggruppen den<br />
Flugbetrieb durchgeführt und mit 190 Piloten auf<br />
38 Segelflugzeugen mit 798 Starten 25 Std. 11 Min.<br />
geflogen.<br />
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AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />
F E U I L L E T O N<br />
Der Seewolf.<br />
Von Jack London.<br />
16. Fortsetzung.<br />
< Das ist Lüge! Verdammte Lüge! » sehne<br />
er mir ins Gesicht und schleuderte meine<br />
Hand fort. «Es ist Lüge, und das weisst du.<br />
Ich bin aus Resten und Abfall gemacht. Für<br />
dich ist es nicht schwer, Hump. Du bist als<br />
feiner Herr geboren. Du hast nie erfahren,<br />
was es heisst, sich hungrig in Schlaf zu<br />
weinen, während dein Magen knurrt, als ob<br />
eine Ratte darin sässe. Es kann nicht gut<br />
werden. Und wenn ich morgen Präsident<br />
der Vereinigten Staaten würde, wie könnte<br />
das den Hunger stillen, den ich früher gelitten<br />
habe ?<br />
Wie könnte es wohl ? frage ich. Ich bin<br />
für Leiden und Sorgen geboren. Ich habe<br />
mehr durchgemacht als zehn andere zusammen,<br />
jawohl! Wer sollte es gutmachen ?<br />
Gott ? Ach, Gott muss mich gehasst haben,<br />
als er meinen Heuerkontrakt für die Reise<br />
durch seine blühende Welt unterschrieb!<br />
Dieser Ausbruch wider sein Geschick<br />
währte eine Stunde oder noch länger, und<br />
dann machte er sich, hinkend und stöhnend,<br />
und die Augen von Hass gegen die ganze<br />
Welt leuchtend, an die Arbeit<br />
Mehrere Tage vergingen noch, ehe Johnson<br />
an Deck kroch und mutlos an seine Arbeit<br />
ging. Er war noch krank, und mehr<br />
als einmal beobachtete ich, wie schmerzhaft<br />
es für ihn war, zu einem Toppsegel hinaufzuklettern,<br />
und wie er zusammenfiel, wenn<br />
er am Steuerrad stand. Aber das Schlimmste<br />
war : Sein Mut schien gebrochen. Er<br />
kroch vor Wolf Larsen und lag vor Johansen<br />
beinahe auf dem Bauche vor Furcht.<br />
Anders Leach. Der ging an Deck umher wie<br />
ein Tigerjunges und schleuderte offen seine<br />
hasserfüllten Blicke auf Wolf Larsen und<br />
Johansen.<br />
«Ich werde schon mit dir fertig werden,<br />
du plattfüssiger Schwede ! > hörte ich ihn<br />
eines Nachts auf Deck zu Johansen sagen.<br />
Der Steuermann verfluchte ihn in der<br />
Dunkelheit, und im nächsten Augenblick traf<br />
irgend ein Wurfgesehoss mit scharfem Stoss<br />
die Kombüse. Noch einige Flüche ertönten,<br />
ein höhnisches Lachen, dann war alles still.<br />
Ich stahl mich hinaus und fand ein schweres<br />
Messer, das über einen Zoll tief in dem<br />
festen Holze steckte. Einige Minuten später<br />
kam der Steuermann, tappte herum und<br />
suchte es. Aber ich gab es Leach heimlich<br />
am nächsten Tage wieder. Er grinste, als<br />
ich es ihm reichte, aber in diesejn Grinsen<br />
'ag mehr wahre Dankbarkeit als.in dem<br />
ganzen Strom schöner Worte von einem<br />
meiner eigenen Klasse.<br />
Als einziger von der ganzen Besatzung<br />
lebte ich mit allen auf gutem Fusse und<br />
stand in aller Gunst. Die Jäger duldeten<br />
mich möglicherweise nur, obgleich mich keiner<br />
von ihnen hasste.. Smoke und fienderson,<br />
die als Genesende in Hängematten unter<br />
einem über Deck gespannten Sonnensegel<br />
tagen, versicherten mir jedoch, ich sei besser<br />
als eine Krankenschwester, und sie würden<br />
an mich denken, wenn sie am Ende der<br />
Reise ihre Löhnung ausbezahlt erhielten.<br />
Aber mir war dieAufgabe zugefallen, ihreWunden<br />
zu pflegen und sie durchzubringen, und<br />
ich tat mein Bestes.<br />
Wolf Larsen hatte wieder einen zweitägigen<br />
Anfall von Kopfschmerzen. Er musste<br />
schrecklich leiden, denn er rief mich zu sich<br />
und gehorchte meinen Anweisungen wie ein<br />
krankes Kind. Aber ich konnte nichts tun,<br />
um ihm Erleichterung zu schaffen. Auf meine<br />
Ermahnung rauchte und trank er jedoch<br />
nicht. Wieso ein so prachtvolles Tier wie er<br />
überhaupt Kopfschmerzen haben konnte, war<br />
mir rätselhaft.<br />
« Es ist Gottes Hand, sage ich dir. > Das<br />
was Louis' Auffassung. «Es ist eine Heimsuchung<br />
zur Strafe für seine schwarzen<br />
Taten, und es wird noch ganz anders kommen,<br />
oder — —»<br />
« Oder » forschte ich.<br />
« Oder Gott schläft und versäumt seine<br />
Pflicht — obwohl ich das wohl eigentlich<br />
nicht sagen dürfte.»<br />
Wenn ich sagte, dass ich mit, allen auf<br />
gutem Fusse stand, so war das ein Irrtum.<br />
Thomas Mugridge fährt nicht nur fort, mich<br />
zu hassen, er hat sogar einen neuen Grund<br />
für seinen Hass entdeckt. Es dauerte ziemlich<br />
lange, bis ich ihn erkannte, aber schliessr<br />
lieh wusste ich ihn : Ich war. unter einem<br />
glücklicheren Stern als .feiner Herr' geboren,<br />
wie er sagte.<br />
«Und immer noch kein Toter Tyie<br />
der ? > neckte ich Louis, als Smoke und<br />
Henderson Seite an Seite in freundschaftlicher<br />
Unterhaltung ihren ersten Gang an<br />
Deck machten.<br />
•>,,,._•.<br />
Louis betrachtete mich mit einem prüfenden<br />
Blick seiner verschmitzten grauen ,Ä-."<br />
gen und schüttelte unheilverkündend den<br />
Kopf. « Das kommt schon noch, sag' ich dir,<br />
und man wird ein Liedchen davon singen<br />
können, wenn's erst losgeht. Ich spüre es<br />
die ganze Zeit, und jetzt fühle ich es so<br />
deutlich, wie ich die Takelung in dunkler<br />
Nacht fühle. Es ist nahe, ganz nahe.»<br />
« Wer wird der erste ? » fragte ich.<br />
«Nicht der dicke alte Louis, das verspreche<br />
ich dir», lachte er. «Denn es steckt<br />
mir in den Knochen, dass ich nächstes Jahr<br />
um diese Zeit bestimmt in die alten Augen<br />
meiner Mutter schauen werde. Nach den fünf<br />
Söhnen, die sie bereits der See geschenkt<br />
hat, hat sie sich trübe gestarrt.»<br />
« Was wollte er von dir ?» fragte Thomas<br />
Mugridge mich gleich darauf.<br />
« Er erzählte mir, dass er nach Hause will,<br />
um seine Mutter wiederzusehen », antwortete<br />
ich diplomatisch.<br />
«Ich hab' nie eine gehabt», meinte Cockney<br />
und blickte mit matten, hoffnungslosen<br />
Augen in die meinen.<br />
Endlich ist mir ein Licht aufgegangen,<br />
dass ich die Frauen nie richtig eingeschätzt<br />
habe. Obwohl ich nicht in besonderem<br />
Masse erotisch veranlagt bin, hatte ich doch<br />
nie in einer völlig frauenleeren Atmosphäre<br />
gelebt. Mutter und Schwestern waren immer<br />
um mich gewesen, und ich hatte ihnen stets<br />
zu entrinnen gesucht, denn sie quälten mich<br />
bis zur Verzweiflung mit ihrer Sorge um<br />
meine Gesundheit und ihren periodischen<br />
Einfällen in mein Zimmer, die mein « geordnetes<br />
» Durcheinander, auf das ich nicht wenig<br />
stolz war, in ein grösseres, wenn auch<br />
dem Auge wohlgefälliges Durcheinander von<br />
Unordnung'verwandelten. Ich konnte nie etwas<br />
wiederfinden, wenn sie mich verlassen<br />
hatten. Aber ach, wie willkommen wäre mir<br />
jetzt ihre Gegenwart, das Rascheln ihrer<br />
Kleider gewesen, das ich so von Herzen<br />
verabscheut hatte! Ich bin sicher, dass ich<br />
mich, wenn ich je wieder nach Hause kommen<br />
sollte, nie wieder über sie ärgern werde.<br />
Mögen sie morgens, mittags und abends<br />
an mir herumdoktern, Staub wischen und<br />
fegen : ich werde nur von meinem Sessel<br />
aus still zusehen und dankbar sein, dass ich<br />
Mutter und Schwestern habe.<br />
So vieles wundert mich. Wo sind die Mütter<br />
dieser zwanzig zusammengewürfelten<br />
Männer auf der ,Ghost' ? Es erscheint mir<br />
unnatürlich und ungesund, dass sich Männer<br />
völlig getrennt von Frauen herdenweise<br />
allein durch die Welt treiben sollen. Roheit<br />
und Wildheit sind die unvermeidlichen Fol-<br />
gen. Hätten diese Männer um mich Frauen,<br />
Schwestern und Töchter, sie würden imstande<br />
sein, Sanftmut, Zärtlichkeit und Mitgefühl<br />
zu bekunden. Tatsächlich ist nicht<br />
einer von ihnen verheiratet. Jahr auf Jahr ist<br />
nicht einer von ihnen mit einer guten Frau<br />
in Berührung gekommen, hat unter ihrem<br />
Einfluss gestanden oder die Erlösung gefunden,<br />
die ein solches Geschöpf unweigerlich<br />
ausstrahlt. Ihr Leben ist aus dem Gleichgewicht.<br />
Ihre Männlichkeit, die schon an<br />
sich die eines wilden Tieres ist, hat sich<br />
überentwickelt. Die andere, geistige Seite<br />
ihres Wesens ist eingeschrumpft — verzehrt<br />
Es ist eine Gesellschaft von Einsiedlern,<br />
die sich scharf aneinander reiben und davon<br />
mit jedem Tage hartherziger werden. Mir<br />
erscheint es manchmal unglaublich, dass sie<br />
Mütter gehabt haben sollen.<br />
Diese Gedanken beschäftigten mich, und<br />
so sprach ich vergangene Nacht mit Johansen.<br />
Es waren die ersten überflüssigen<br />
Worte, mit denen er mich seit Beginn der<br />
Reise beehrte. Mit 18 Jahren hatte er<br />
Schweden verlassen, jetzt ist er 38, und die<br />
ganze Zeit war er nicht ein einziges Mal zu<br />
Hause. Vor einigen Jahren traf er in einem<br />
Seemannsheim in Chile einen Landsmann,<br />
und von ihm erfuhr er, dass seine Mutter<br />
noch lebte.<br />
«Sie muss Jetzt schon eine alte Frau<br />
sein », sagte er, indem er nachdenklich ins<br />
Kompasshaus starrte und dann einen scharfen<br />
Blick' auf Harrison warf, der einen Strich<br />
aus dem Kurs gekommen war.<br />
«Wann haben Sie ihr zuletzt geschrieben<br />
?><br />
Er rechnete laut: « Einundachtzig, nein —<br />
— zweiundachzig, nicht? Nein dreiundachtzig<br />
— ja, dreiundachtzig. Vor zehn<br />
Jahren. Aus einem kleinen Hafen in Madagaskar.<br />
Ich fuhr auf einem Handelsschiff.<br />
Sehen Sie », fuhr er fort, als ob er sich über<br />
den halben Erdkreis hinweg an seine vernachlässigte<br />
Mutter wandte, «jedes Jahr<br />
wollte ich heimfahren. Was hatte es da für<br />
einen Sinn, zu schreiben ? Es dauerte ja nur'<br />
noch ein Jahr. Und jedes Jahr kam etwas<br />
dazwischen, und ich kam nicht nach Hause.<br />
Aber jetzt bin ich Steuermann, und wenn<br />
ich meine Schulden in Frisco — vielleicht<br />
500 Dollar — abbezahlt habe, dann fahre ich<br />
auf einem Segler um Kap Hörn nach. Liverpool.<br />
Damit verdiene ich dann genug für die<br />
Ueberfahrt nach Hause. Dann braucht sie<br />
nicht mehr zu arbeiten. »<br />
(Fortsetzans folgtJ<br />
Für Wagen, die im Winter^ schwer starten,.;'.:;<br />
Wenn der Platz für eine grössere Batterie fehlt'.:;<br />
GRÖSSERE KAPAZITÄT<br />
• • * Doppeltes Anlassvermögen<br />
alterte Nr.'<br />
u-\: •j;...;--.<br />
402'4^V 90 >iÖ5 k * *$3 -'' -Voisin, RerouJt'iMQna, Pnmal, verschied " 102 -75 - ' o ö ^ ^<br />
-?r >:•';•: .' •*• ; ,-.,-. . ^ataenUn. Wagen,eic,.etc. • '<br />
!<br />
, - ; - ' - » *3<br />
Vom volkswirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkt aus kommt<br />
der Ankauf eines FIAT der<br />
Anschaffung eines gänzlich<br />
in der Schweiz tiergestellten<br />
Wagens gleich; was Sie<br />
iOt ihn bezahlen, bleibt zu<br />
100°/.<br />
8n der Schweiz.<br />
Auf Grund des schweizerisch-itone?<br />
nischen Clearing-Abkommens werden<br />
die pus Italien eingeführten Waren zu<br />
1OO%<br />
mir der schweizerischen Ausfuhr nach<br />
Italien verrechnet»<br />
> Byick/ Chrysler, Citroen, Panhard,,' * - 0elage,'; verschiedene "''. ' 103 o 90 , • yQ|j<br />
'ax' *'i-' ,**r ' - ' '•" '-"•"' '*.' •*'.•.''' •* ' '"' ' ' ' ' . " .'.<br />
mi4 .v» v /i^ ]••••'•'" ' r '' ChryslecGrahanvMathis, Nash, Rerta,u)t- ; •»<br />
404 '**"«& ^135^157 \ ;fc : .-~* ^VivaspOrt^NerVaspOrt!,'- / - :\.:,. • \v»<br />
• , 7*" ^?V. ?• -•*'."'/" • .•".'•tastwag'e'rt : Bemard, Renaglt,. Somua,<br />
;. -. ^ ^ ,-. - _. .- • Wjlleme 'O, ese l fett;., etc.<br />
' "f -' **•'• ' ''»•"'.• '..' • Alb-Romeo, Serta," Chenard, Hotth-' " •<br />
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FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — fJQ 23<br />
Linie und Gesicht<br />
des lüagens oon <strong>1936</strong><br />
Das Gesicht des Ford <strong>1936</strong>:<br />
Ein typischer Vertreter de* amerikanischen Formgebung: Das zweisitzige La Salle-Coupe.<br />
Ein Repräsentant England«: Der Triumph Gloria als Cabriolet karossiert<br />
Geeicht und Linie des deutschen Sportwagens: Der neue Wanderer-Kompressor.<br />
Ein französischer Stromlinienwagen: Der Peugeot 402.<br />
tmm<br />
Die Linie des amerikanischen Sportwagens: Der Auburn Speedster. Nicht, dass die Karosserie etwa<br />
bunt gescheckt wäre, wie unßer Bild glauben machen könnte, denn die «Musterung» ist nur der<br />
Reflex einer seltsamen Deckenbeleuchtung.<br />
Ein Dodge-Cabriölet-mit einer- Schweizer Karosserie-aus-der-Karosserie Langenthai AG.-
NO 23<br />
II. Blatt<br />
BERN, 20. März <strong>1936</strong><br />
N« 23<br />
II. Blatt<br />
BERN, 20. März <strong>1936</strong><br />
Konstruktive Tendenzen <strong>1936</strong><br />
Angenommen, ein Automobilmodell aus<br />
irgend einer plastischen Masse werde in eine<br />
reissende Strömung gestellt und darin festgehalten.<br />
Ist das Material nicht allzu zäh, so beginnt<br />
es nach kurzer Zeit, immer deutlicher<br />
Stromlinienform anzunehmen. Noch verfängt<br />
sich die Flüssigkeit da und dort unter Wirbelbildung,<br />
doch wird sie bald auch von Ecken<br />
und Kanten wirbelfrei ablaufen. Wenn das<br />
Material nämlich plastisch ist und doch eine<br />
genügende Kohäsion aufweist, fliesst es allmählich<br />
in die von Wirbeln erfüllten Räume.<br />
Die Kanten runden sich immer mehr, bis die<br />
Entstehungsursache der Wirbel schliesslich<br />
völlig verschwindet.<br />
Ganz ähnlich geht die Entwicklung der modernen<br />
Linie am Wagen vor sich. Wir brauchen<br />
lediglich an Stelle der nagenden<br />
Strömungen die Tendenzen der Konstruktion<br />
zu setzen, die, getrieben vom rastlosen Streben<br />
nach Geschwindigkeit und «geschwinden<br />
Formen», alle vorspringenden Ecken und<br />
Kanten abrunden und abschleifen, bis der<br />
ganze Wagen in<br />
Die Linie<br />
Die Zukunftslinie des Automobils?<br />
serle pflanzte. Man schlägt jetzt gerade den<br />
umgekehrten Weg. ein. Erst kommen die Insassen,<br />
die von einer komfortablen Karosserie<br />
umgeben werden und dann erst sieht man<br />
zu, wo der Motor Platz findet, ob Hinteroder<br />
Vorderrad-Antrieb wünschenswert erscheint<br />
und ob nicht vielleicht der Rahmen<br />
überhaupt wegfallen könnte oder sich mit der<br />
Karosserie vereinen Hesse. Denn die jahrzehntelangen<br />
Erfahrungen haben uns Motoren<br />
gebracht, deren sicheres Funktionieren zu<br />
den Selbstverständlichkeiten gehört, so dass<br />
besonders gute Zugänglichkeit nicht mehr<br />
Hauptbedingung ist. Die augenfälligsten Aenderungen<br />
zeigen die<br />
Vorder- und Heckpartien<br />
des Wagens, die für Ablenkung und möglichst<br />
reibungslosen Abfluss des Fahrwindes<br />
zu sorgen haben. Immer stärker neigt sich<br />
der Kühler nach hinten, runden geschäftige<br />
Künstler-Hände die Kühlerverschalung ab,<br />
bis sich die Stromlinie als zweistufige Welle<br />
über die ganze Front ergiesst. Kotflügel und<br />
Motorhaube fliessen immer mehr zusammen.<br />
fliessende Linie<br />
Schon verschwinden an gewissen Wagen<br />
auch die Vorderräder unter Klappen, die<br />
getaucht ist. Das Auto entsteht heute nicht sich beim Einschlag der Räder mitdrehen,<br />
mehr in der althergebrachten Art, wo derum Platz zu schaffen. Bei den hintern Pneus<br />
Fabrikant vor allen Dingen ein Chassis schuf, gehören solche Verschalungen längst nicht<br />
auf das" man schlecht und recht'eine Karos-' mehr zu den Seltenheiten. Efn nach<br />
vorn gerückter Motor<br />
verbessert die Fahreigenschaften des Wagens<br />
Seit Jahren steht die amerikanische Automobilindustrie<br />
weitaus an der Spitze aller Länder. Auch<br />
heute noch laufen zwei Drittel des Weltbestandes<br />
an Automobilen in den Vereinigten Staaten. Ihr<br />
Ersatz liegt in den Händen verhältnismässig weniger<br />
Firmen, die sich untereinander wieder zu grösseren<br />
Gemeinschaften zusammenschlössen und damit<br />
die Rentabilität sicherten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
vermochten gewisse Firmen direkt Rekordgewinne<br />
zu buchen, die sogar die Einkünfte<br />
der Prosperity-Jahre übertrafen.<br />
Diese Erfolge haben mit dazu beigetragen, das<br />
Gesicht des amerikanischen Wagens zu prägen.<br />
Seine Entwicklung hat von den Weiten eines gewaltigen<br />
Landes und dessen Rohstoffreichtum profitiert.<br />
Grosszügiger Unternehmergeist trug das<br />
Seinige bei, um drüben den Besitz eines Automobils<br />
einem jeden zu ermöglichen.<br />
Man spricht vielfach von einer Mode im Automobilbau.<br />
Zu Unrecht! Denn es besteht ein himmelweiter<br />
Unterschied zwischen der Stufe einer<br />
geradlinigen Entwicklung und der launischen Mode<br />
im Bekleidungsgewerbe, die sich ständig im Kreiss<br />
bewegt und uns periodisch die Balltoiletten unserer<br />
Grossmütter als letzten Chic anpreist. Der Hang<br />
zu höherer Geschwindigkeiten, der sich vornehmlich<br />
,.am; : ;Ärrierikanerwagen bemerkbar macht, ist<br />
und gewährt die Möglichkeit, auch die hinteren<br />
Sitzbänke vor der Hinterachse anzuordnen,<br />
was wiederum dem heruntergezogenen<br />
Heck zugute kommt, dessen Schweifung<br />
um so früher ansetzt, e weiter die rückwärtigen<br />
Passagiere nach vorn rutschen.<br />
Gleichzeitig versinkt der Kofferraum allmählich<br />
in' der Rückwand und mit ihm oft auch<br />
noch der Reservepneu. Ständig wandern die<br />
Seitenwände<br />
weiter nach aussen und die Zeit ist<br />
vielleicht nicht mehr fern, da die Trittbretter<br />
der Vergangenheit angehören. Speziell<br />
bei den mittleren und kleinern Wagen<br />
sind sie im Aussterben begriffen. Der Innenraum<br />
hat dadurch an Geräumigkeit gewonnen.<br />
Am auffälligsten tritt die Verbreiterung<br />
an der vordem Sitzreihe und der Windschutzscheibe<br />
in Erscheinung. Wo dazu noch<br />
schmale Eckpfosten oder gar «Panoramas-<br />
Scheiben die Sicht verbessern, ist man vom<br />
Optimum nicht mehr weit entfernt. Abgesehen<br />
vom vermehrten Sitzraume der vordem<br />
Bank erscheint eine breite Vorderpartie auch<br />
vom aerodynamischen Standpunkte aus als<br />
erwünscht.<br />
Teile wie Scheinwerfer, Türgriffe und ähnliche<br />
«Steine des Anstosses» für den Luftstrom<br />
verbergen sich schon vielfach in den<br />
nächstgelegenen Karosseriepartien. Wir finden<br />
Scheinwerfer, die in die Kotflügel eingebettet<br />
liegen, andere, die hinter Gittern hervorgucken<br />
und schliesslich solche, die mit<br />
Hilfe eines Anbaues stromliniengerecht gestaltet<br />
worden sind.<br />
AM E R I KA<br />
durchs Guckloch<br />
nicht Modesache, sondern Produkt einer immer<br />
rascher fortschreitenden Evolution.- Die Stromlinie<br />
beherrscht das Feld und mit ihr die andern Errungenschaften,<br />
die der Erhöhung der Schnelligkeit<br />
dienen. So gewinnt der Schnellgang eine ständig<br />
wachsende" Anhängerschaft und auch vom Kompressor<br />
hört man. in letzter Zeit wieder mehr;<br />
Eine ganze Reihe von Tendenzen im amerikanischen<br />
Automobilbau habt sich erhöhte Sicherheit<br />
zum Ziel gesetzt. Sie findet ihren Niederschlag<br />
in der allgemeinen Einführung von Sicherheitsglas<br />
zum Teil sogar für alle Fenster, in den Ganzstahlkarosserien<br />
mit aus einem Stück gepresstem Stahldach,<br />
in wirksameren Bremsen, in der Uebertragung<br />
der Brems-Schubkräfte durch spezielle Abstrebungen<br />
und anderem mehr.<br />
Der Schwingachse steht noch eine ganze Reihe<br />
amerikanischer Firmen ablehnend gegenüber, besonders<br />
seitdem man gelernt hat, durch eine<br />
Schwerpunkt-Verlagerung nach vorne eine ähnlich<br />
günstige Beeinflussung der Fahreigenschaften<br />
zu erzielen mit mit Schwingachsen.<br />
Die Liebhaber des geräumigen, amerikanischen<br />
Fahrzeuges werden auch dieses Jahr viel Neues<br />
und Verlockendes finden, das geeignet ist, den<br />
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10 AUTOMOBJL-RE\TJE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />
Allerdings entwickelt sich die Stromlinie<br />
nicht überall im selben Tempo. Gewisse Marken<br />
halten bewusst, wenigstens teilweise, an<br />
ihrer konservativen Form fest und können<br />
damit an bestimmte Käuferschichten erfolgreich<br />
appellieren. In Amerika schreitet die<br />
Stromlinie Jahr für Jahr ein beträchlliches<br />
Stück voran. Die Wagen von drüben weisen<br />
die wohlgerundete Form-Schönheit der sieben<br />
guten Jahre auf. Keine Spur von Krise,<br />
nein, sie strahlen förmlich Behaglichkeit aus,<br />
denn ebenso weich wie die Linie verläuft vermutet<br />
der Käufer nicht zu Unrecht auch die<br />
Sitzpolster.<br />
^
N° 23 — FREITAG. 20! MÄRZ <strong>1936</strong> ~ AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
Ein Novum bildet dieses Jahr ein 22plätziger<br />
Postomnibus, dessen Führersitz neben<br />
dem.Motor liegt, wodurch die Motorhaube<br />
wegfällt. Der Platz über der Vorderachse<br />
kommt deshalb dem Innenraum zustatten.<br />
Bei einem Radstand von 3400 mm beträgt<br />
das Gewicht des komplett karossierten Wagens<br />
dank der Verwendung von Leichtmetall<br />
nur 3700 kg.<br />
Ausserdem wartet-der Saurer-Stand noch<br />
mit einer reichen Auswahl von Leichtlastwagen<br />
und verschiedenen blanken Chassis<br />
auf, unter denen der BB6LD unser Interesse<br />
besonders in Anspruch nimmt Bei dem geringen<br />
Eigengewicht von nur 5 Tonnen (karossiert)<br />
erlaubt er die Beförderung einer<br />
Nutzlast von 6 Tonnen.<br />
Zusammenfassend stellen wir fest, dass<br />
der Saurer-Stand auch dieses Jahr wieder<br />
zu den interessantesten Teilen des Salons<br />
überhaupt gehört.<br />
Berna.<br />
Veranlasst durch die einschränkenden Bestimmungen<br />
über das zulässige Gewicht der<br />
Motorfahrzeuge hat die bekannte Oltener<br />
Lastwagenfabrik ihr spezielles Augenmerk<br />
auf die Gewichtsverminderung ihrer Schwerlastwagen<br />
gelegt. Sie will damit den Transportunternehmen<br />
dazu verhelfen, die Wirtschaftlichkeit<br />
ohne Erhöhung der erlaubten<br />
Nutzlast zu verbessern. So ist es dank unermüdlicher<br />
Anstrengungen gelungen, einen<br />
Wagen zu schaffen, womit ohne Ueberschreiturig<br />
der Gewichtsgrenze 6 Tonnen Nutzlast<br />
befördert werden können. Bei Verwendung<br />
eines zweirädrigen Anhängers erhöht sie sich<br />
auf 10 Tonnen.<br />
Auch der Erhöhung der Geschwindigkeit<br />
hat Berna seine ganz besondere Aufmerksamkeit<br />
gewidmet. Durch Einführung des Dieselmotors<br />
mit direkter Einspritzung Hessen sich<br />
gleich zwei Fliegen mit einem Schlag erwischen:<br />
Zum einen verbesserte sich die Leistung der<br />
Vier- und Sechszylinder-Motoren um ca. 30<br />
Prozent und zum andern Hess sich der Brennstoffverbrauch<br />
sehr wesentlich senken. Um<br />
mit einem einzigen Wechselhebel auszukommen,<br />
wurde ein neues fünfgängiges Wechselgetriebe<br />
geschaffen, dessen letzter Gang als<br />
geräuschloser Schnellgang die Erreichung<br />
einer höheren Maximälgeschwindigkeit ohne<br />
Erhöhung der Motordrehzahl gestattet. Die<br />
bewährte hydraulische Vierradbremse wurde<br />
zu noch höherer Vollendung entwickelt, um<br />
auch die höheren Geschwindigkeiten jederzeit<br />
beherrschen zu können.<br />
Weitere Fortschritte erzielte die Firma im<br />
Bau ihrer beliebten Schneilieferwagen. In<br />
einem möglichst umfassenden Querschnitt<br />
durch ihr reichhaltiges Fabrikationsprogramm<br />
zeigt die Firma am eigenen Stand folgende<br />
Chassistypen:<br />
Ein blankes 6-Tonnen-Chassis des Typs<br />
L 5MSR mit Sechszylinder-Dieselmotor von<br />
110 mm Bohrung und 150 mm Hub, der bei<br />
43,5 PS Steuer-PS 105 Brems-PS entwickelt.<br />
Normaldrehzahl 1800 T/Min. Ueber eine<br />
Zerlegte Berna-Hinterachse. Die Zahnräder besitzen<br />
Spiralverzahnung, so dass sie vollkommen geräuschlos<br />
laufen.<br />
Trockenlamellen-Kupplung mit automatischer<br />
Nachstellung und das erwähnte Fünfganggetriebe<br />
wird die Antriebsleistung an die<br />
Hinterachse weitergeleitet. Gewicht des<br />
karossierten Wagens 5100 kg.<br />
Als zweites Schauobjekt bringt der Stand<br />
einen 30plätzigen Postomnibus, aufgebaut auf<br />
dasselbe Chassis mit um 300 mm verlängertem<br />
Radstand. Die geräuschlosen dritten<br />
und fünften Gänge — der vierte, direkte<br />
Gang arbeitet ja ohnehin geräuschlos — sind<br />
hier, besonders nützlich.<br />
Auf einem 3 1 /2-Tonnen-Chassis, Typ L 3 D<br />
wird ein 22plätziger Luxus-Pullman-Omnibus<br />
gezeigt, der mit einem Vierzylinder-<br />
Dieselmotor von 55 Brems-PS und ebenfalls<br />
einem Fünfganggetriebe ausgerüstet ist.<br />
Ein Schneilieferwagen von 2 Tonnen Nutzlast<br />
mit 6-Zylinder-Benzinmotor, 50 Brems-<br />
PS, Vertex-Zündung, Vierganggetriebe und<br />
einer Ladebrücke von 3800X1950 mm vervollständigt<br />
das Bild des Gebotenen.<br />
Mit 2 weiteren Berna-Car-Alpins macht<br />
man am Stand der Karosseriefabrik Hess<br />
(Stand 103) Bekanntschaft. Es handelt sich<br />
um je einen 30plätzigen und einen Hplätzijgen<br />
Wagen.<br />
Am Stand der Imbert-Generatoren A.G.<br />
(Stand 109) ist ein 3-Tonnen-Lastwage« zu<br />
sehen, der für den Betrieb mit dem nationalen<br />
Brennstoffholz eingerichtet ist. Sein<br />
Vierzylindermotor, der zum Ausgleich des<br />
Leistungsabfalles bei Holzgasbetrieb vergrösserte<br />
Zylinderabmessungen von 115X<br />
150 mm aufweist, leistet ca. 60 Brems-PS.<br />
Daneben stehen für Probefahrten noch<br />
eine Anzahl weiterer Berna-Wagen zur Verfügung.<br />
Alles in allem:' auch der Berna-<br />
Stand zeugt von dem festen Willen dieses<br />
einheimischen Unternehmens, sich durch die<br />
Krise nicht unterkriegen zu lassen.<br />
Chevrolet.<br />
Auf Grund der langjährigen, guten Erfahrungen<br />
mit seinen nach dem Fisher-Prinzip<br />
gebauten Holz-Stahlkarosserien ist Chevrolet<br />
auch jetzt der gemischten Bauweise treu geblieben.<br />
Dem neuen Zuge folgend, besteht<br />
dagegen das neue Dach vollkommen aus gepresstem<br />
Stahlblech, das in einem zusammenhängenden<br />
Stück von der Stirnwand bis zur<br />
Unterkante des Rückfensters durchläuft. Der<br />
auf diese Art gebildete vollkommene Stahlpanzer<br />
erhöht die Dauerhaftigkeit und Sicherheit<br />
die durch die Verwendung von Sicherheitsscheiben<br />
für die Verglasung des<br />
ganzen Wagens noch eine weitere Steigerung<br />
erfährt. Den wichtigsten Sicherheitsfaktor<br />
stellt jedoch das neue hydraulische Bremssystem<br />
dar.<br />
Um Resonanz auszuschliessen und die Insassen<br />
gegen die Einwirkungen der auf das<br />
Blechdach auffallenden Sonnenstrahlen zu<br />
schützen, ist zwischen Dach und Innenraum<br />
eine Lage besondern Isoliermaterials angebracht.<br />
Der Motor ist ein Sechszylinder bewährter<br />
Ausführung mit einem totalen Hubraum von<br />
3,39 Litern, dessen Abmessungen schon vom<br />
letztjährigen Modell «Master» her bekannt<br />
sind. Zur besseren Versteifung des Chassisrahmens<br />
dient eine sechsarmige Kreuzverstrebung.<br />
An den meist beanspruchten Stellen<br />
sind die Rahmen-Längsträger ausserdöm kastenförmig<br />
ausgebildet. Die Vorderräder zeigen<br />
Einzelabfederung durch zwei eingekapselte<br />
Schraubenfedern, während sich die<br />
starre Hinterachse auf zwei Halbelliptikfedern<br />
abstützt.<br />
Insgesamt werden von Chevrolet sechs<br />
verschieden karossierte Modelle gezeigt, ein<br />
zweiplätziges und vierplätziges Cabriolet, sowie<br />
drei viertürige und ein zweitüriger Innenlenker.<br />
;. Die Beschreibung der Chevrolet-Wagen<br />
wäre unvollständig ohne den Hinweis auf ihre<br />
Auch die Modelle <strong>1936</strong> weisen die bewährte Einzelfederung<br />
der Vorderräder auf.<br />
schmucke Linienführung und den komfortablen<br />
Innenraum, der zugfreie Ventilation<br />
aufweist. Und —, fast hätten wir das Wichtigste<br />
vergessen: Auch er wird in den Bieler<br />
Werkstätten von General Motors montiert!<br />
Fiat.<br />
Konservative Form und hochelegante Stromlinie<br />
wechseln auf dem Stande dieser beliebten<br />
italienischen Marke miteinander ab. Fiat<br />
blieb sehr lange den bewährten Konstruktionsgrundsätzen<br />
der letzten Jahre treu und<br />
entwickelte dabei seine Produkte zu hoher<br />
Vollkommenheit. Der Uebergang zur neuen<br />
Form, zur Schwingachse und Zentralrahmen<br />
bedeutet deshalb einen radikalen Bruch mit<br />
der Tradition.<br />
Schon äusserlich fesselt die harmonische<br />
Linienführung der berühmten Neukonstruktion<br />
die als Typ 1500 überall berechtigtes<br />
Aufsehen erregt, wo sie gezeigt wird. Seine<br />
Stromlinie gehört, ohne übertrieben zu wirken,<br />
zum Fortschrittlichsten, was man dieses<br />
Jahr zu sehen bekommt. Stark gewölbte<br />
Kühlerfront, in die Kotflügel eingebaute<br />
Scheinwerfer, geneigte Windschutzscheibe<br />
und geschweifte Rückwand sind ihre wesentlichsten<br />
Merkmale. Kenner sprechen sich voll<br />
Lob über den ruhigen Lauf des Motors aus,<br />
der im direkten und dritten Gang sich überhaupt<br />
nicht bemerkbar macht.<br />
Bei den kleinen Wagen hat sich am Rahmen<br />
und der Abfederung der Räder nicht viel<br />
geändert. Dagegen zeigt auch an diesem Bauteil<br />
der Typ 1500 eine durchgehende Abweichung<br />
von der Ueberlieferung und stellt<br />
sich mit einem Schritt an die Seite der fortschrittlichsten<br />
Wagen.<br />
Fortsetzung Seite 13.<br />
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12 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />
Als Ergänzung zu den Ausstellungsberichten der Wochenausgabe und<br />
zugleich als Führer für den Salon beschäftigt sich die Katalognummer<br />
der Illustrierten Automobil-Revue mit einer schematischen Darstellung<br />
aller in der Schweiz vertretenen Automobilmarken nach einheitlichen<br />
Gesichtspunkten. Unter ausgiebiger Heranziehung der technischen<br />
und bildhaften Illustrierung werden die Konstruktionsmerkmale der<br />
einzelnen Fabrikate schematisch dargestellt. Zugleich wird angegeben,<br />
wo die betreffende Marke im regulären schweizerischen Handel erhältlich<br />
ist. Diese Uebersicht erstreckt sich nicht nur auf Neuigkeiten<br />
des Salons, sondern auf alle bekannten Fabrikate, so dass unsere<br />
Jahresschau als Katalog des schweizerischen Automobilhandels auch<br />
nach dem Genfer Salon von grossem Wert ist.<br />
Aus dem übrigen Inhalt der Nr. 1/<strong>1936</strong><br />
der Illustrierten Automobil-Revue:<br />
Familie Meyer kauft ein Auto.<br />
Der Balkan-Strassen-Express.<br />
Das Automobil in der<br />
Volkswirtschaft.<br />
Ausbau der Alpenstrassen<br />
tut not.<br />
Mit dem rein technischen Teil der Nummer wechseln<br />
auch sonst interessante oder unterhaltende<br />
Aufsätze ab, wie: Kraftausdrücke und ihre Folgen.<br />
Vom Strassenbau der Mayas. Ruhiges Paris. Wie<br />
wirken Ladung und Belastung auf Riesenluftreifen ?<br />
Der höchste Parkplatz der Welt. Täglich 75,000<br />
Kilometer himmelwärts.<br />
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Die Katalog - Nummer <strong>1936</strong> erscheint<br />
Freitag, den 20. März. Sie wird allen<br />
Abonnenten der Illustrierten Automobil-<br />
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jährlichen Bezugspreises von 2 Fr. zugestellt..<br />
Sie ist auch einzeln sowohl bei den<br />
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In der Steigerung ist das Betriebsmaterial, dessen<br />
ausführliche Liste mit den Steigerungsbedingungen<br />
nachgesehen werden kann, ebenfalls inbegriffen.<br />
Amtliche Schätzung des Zubehörs Fr. 2.059.-.<br />
Die Steigeruhgsbedingungen liegen ab 10. März<br />
<strong>1936</strong> im Betreibungs- und Konkursamt Moutier zur<br />
Einsicht auf.<br />
Reconvilier. den 19. Februar <strong>1936</strong>.<br />
Der Massaverwalter im Konkurs Victor Antille:<br />
A. GR0SLIM0ND. Notar.
N° 23 — SAMSTAG, 21. MÄRZ <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />
Neben dieser Hauptattraktion des diesjährigen<br />
Fiat-Standes, der mit verschieden ka*<br />
Fiat-Dubonnet-Federung. Ein kurzer Hebelansatz<br />
drückt im zylindrischen Gehäuse eine Spiralfeder<br />
zusammen.<br />
rossierten Wagen und einem blanken Chassis<br />
vertreten ist, bemerken wir noch eine grössere<br />
Zahl von Balüla-Wagen, zum Teil mit Cabriolets<br />
und daneben mit Limousinen-Karosserie.<br />
«Airflow»-Modelle ist die chassislose Bauart<br />
typisch, mit der sie übrigens bereits nicht<br />
mehr allein dastehen. Das Metallgerippe<br />
stützt sich beidseitig auf die starre Vorderachse<br />
auf.<br />
Im ersten Moment ist man verblüfft, keine<br />
Schwingachse vorzufinden, doch erklärt sich<br />
diese Eigenheit ohne weiteres, wenn man<br />
weiss, dass es Chrysler gelungen ist, durch<br />
Vorverlagerung des Schwerpunktes eine<br />
ähnliche Verbesserung der Fahreigenschaften<br />
zu erreichen, wie sie sonst nur bei Einzelabfederung<br />
denkbar ist. Sowohl am<br />
«Plymouth» wie am «Air(low»-Typ fallen die<br />
starren Rohr-Vorderachsen ins Auge. Nur der<br />
«Airestream», der in der Preisklasse ?wi»<br />
sehen beiden liegt, weist vorn Einzelabfederung<br />
auf. Die Kraftübertragung besitzt zur<br />
Schonung das Motors einen Schnellgang, der<br />
beim Airflow durchwegs und beim Airstream<br />
auf Wunsch zum Einbau gelangt. Um ein Qv<br />
gengewicht gegen die Erhöhung der Maximalgeschwindigkeit<br />
durch das automatische<br />
Schnellganggctriebe zu schaffen, hat Chrysler<br />
gleichzeitig die hydraulischen Bremsen<br />
verbessert, was vom Standpunkt der Sicherheit<br />
aus zu begrüssen ist.<br />
Ein Chrisler Airflow, ein De Soto-Airflow<br />
und ein Chrysler-Airstream erinnern uns dar<br />
an, dass die Chrysler-Wagen seit längerer<br />
Zeit in Arbon montiert werden.<br />
Jim<br />
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Automobil-Salon Genf 20.-29. März <strong>1936</strong><br />
V<br />
V<br />
STÄNDE<br />
9 und 107<br />
Chrysler-Plymouth.<br />
Nach den Ursachen des grossen Erfolgs,<br />
den Chrysler auch dieses Jahr erzielte,<br />
braucht man bei einer eingehenden Besichtigung<br />
des Chrysler-Standes nicht mehr lange<br />
zu suchen. Die schöne und ausgeglichene<br />
Linie fesselt den Blick sofort. Nicht minder<br />
ansprechend für den technisch interessierten<br />
Besucher wirken aber die Einzelheiten der<br />
Chrysler Konstruktionen.<br />
Alle Wagen, mit Einschluss des Plyröouth,<br />
besitzen eine geräumige Ganzstahl-Karosserie.<br />
Beim Modell «Airestream» hat sie gegenüber<br />
dem letzten Jahr eine Verbreiterung um<br />
50 mm erfahren, so dass der «Ellbogenraum»<br />
auch für drei Personen pro Sitzreihe ohne<br />
weiteres genügt. Durch stärkere Ausführung<br />
Bei einzelnen Chrysler-Modellen ist das Ersatzrad<br />
gelang es, die VerwindungsSteifheit der Karosserie<br />
noch weiter zu erhöhen. Für die eine gemeinsame Tür<br />
unten im Kofferraum untergebracht und durch<br />
abgeschlossen.<br />
Entzug des FüHrerausweises<br />
Zu dieser Frage lässt sich das eidg. Justiz- und<br />
Polizeidepartement in einem an die kantonalen<br />
Regierungen gerichteten Rundschreiben vom 14.<br />
MÜTZ <strong>1936</strong> wie folgt vernehmen:<br />
Der Bundesrat hat in seinem Kreisschreiben vom<br />
13. August 1935 an sämtliche Kantonsregierungen<br />
über die Bekämpfung der Verkehrsunfälle auf der<br />
Strasse darauf hingewiesen, dass die Praxis verschiedener<br />
Kantone im Entzug der Führerausweise<br />
bedeutend verschärft werden muss, da diese Massnahifte<br />
eines der wirksamsten Mittel zur Hebung<br />
der Verkehrssicherheit auf der Strasse darstellt. Der<br />
Entzuj erfüllt seinen Zweck — Schutz der Strassenbenützer<br />
vor rücksichtslosen oder unfähigen Motörfahrzeugführern<br />
—* nur dann in vollem Umfang,<br />
wenn er beim Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen<br />
sofort verfügt wird. > Trifft die Behörde<br />
ihren Entscheid erst Wochen, öder sogar Monate<br />
nach dem Vorfall, welcher Anlass zur Einleitung<br />
des Entzugsverfahrens gab, so wird der Entzug vom<br />
Betroffenen leieht als unnötige Härte oder sogar<br />
Schikane empfunden, sofern er sich wenigstens in<br />
d«r Zwischenzeit nichts mehr hat zuschulden kommen<br />
lassen. Um künftig solche unliebsame Verzögerungen<br />
zu vermeiden, und dadurch den Entzug<br />
des Führerausweises wirksamer zu gestalten, ersuchen<br />
wir Sie um Beachtung folgender Punkte:<br />
I.<br />
Die kantonalen Polizei- oder Gerichtsstellen sind<br />
verpflichtet, diejenige Verwaltungsbehörde, die den<br />
Entzug des Führerausweises verfügen kann, von<br />
jeder strafbaren Handlung in Kenntnis zu setzen,<br />
die zum Entzug Anlass geben könnte (Art. 68 MFG).<br />
Diese Bestimmung kann ihren Zweck nur dann voll<br />
erfüllen, wenn sie auch interkantonal gehandhabt<br />
wird. Um das zu erreichen, sind die Polizeiund<br />
Gerichtsstellen anzuweisen, der zum Entzug<br />
zuständigen Verwaltungsbehörde ihres Kantons von<br />
allen Vorfällen Kenntnis zu geben, die zum Entzug<br />
des Führerausweises führen könnten. Weder die<br />
Polizeiorgane noch die Richter sind zuständig zum<br />
Entscheid darüber, ob in einem bestimmten Fall der<br />
Führerausweis zu entziehen sei. Es sind daher<br />
sämtliche Strafanzeigen und richterlichen Urteile<br />
(auch die freisprechenden), die gegen Motorfahrxeugführer<br />
wegen verkehrsgefährdender Verletzung<br />
von Veirkehrsvorschriften ergehen, an die<br />
zum Entzug zuständige Verwaltungsbehörde weiterzuleiten.<br />
Die Polizeistellen werden dieser gesetzlichen<br />
Meldepflicht am besten dadurch nachkommen können,<br />
dass sie jede Strafanzeige im Doppel erstellen<br />
und eines davon der Entzugsbehörde ihres Kantons<br />
zustellen. Diese trifft ihren Entscheid, ob und für<br />
wie länge der Ausweis zu entziehen sei, unverzüglich,<br />
wenn es sich um einen Führer handelt,<br />
der im betreffenden Kanton Wohnsitz hat. Strafanzeigen<br />
gegenf ausserkantonale Führer leitet sie sofort<br />
an die zum Entzug zuständige Verwaltungsbehörde<br />
von deren Wohnsitzkanton weiter, wenn<br />
nötig zugleich mit ihrem Antrag auf Entzug.<br />
Da die Entzugsbehörde auf diese Weise Kenntnis<br />
von allen gegen Motorfahrzeugführer wegen verkehrsgefährdender<br />
Verletzung von Verkehrsvor-<br />
Schriften eingereichten Strafanzeigen erhält, müss<br />
ihr später auch Mitteilung gemacht weiden, welche<br />
gerichtliche Folge diesen gegeben wurde. Die Geriehtsstellen<br />
haben deshalb nach Erledigung jedes<br />
Straffallee, bei dem ein Motorfahrzeügführer wegen<br />
verkehrsgefährdender Verleteung von Verkehrsvorschriften<br />
angeschuldigt war, die Akten der zu»<br />
Entzug zuständigen Verwaltungsbehörde ihres Kan*<br />
tons zuzustellen. Diese Ueberweisung hat auch dann<br />
stattzufinden, wenn ein Freispruch erfolgt ist.<br />
Kommt die Verwaltungsbehörde zum Schluss, dass<br />
trotz des Freisprüchs ein Entzugsgrund vorliegt, so<br />
hat sie die Pflicht, den Entzug des Ausweise; auch<br />
in diesem Fall zu verfügen (von uns unterstrichen.<br />
Red.) Die Kenntnisnahme von einem freisprechenden<br />
Urteil ist für die Entzugsbehörde aber auch<br />
dann von Bedeutung, wenn sie in einem bestimmten<br />
Fall bereits gestützt auf die ihr von einer Polizeistelle<br />
übermittelte Strafanzeige einen provisorischen<br />
oder endgültigen Entzugsentscheid getroffen<br />
hat.<br />
II.<br />
Wird der zum Entzug zuständigen kantonalen<br />
Verwaltungsbehörde ein Fall gemeldet, bei dem die<br />
nähern Umstände noch nicht so weit abgeklärt sind<br />
dass die Dauer des Entzug? schon festgesetzt werden<br />
könnte, so ist der Entzug, wenn Grund zu<br />
einem solchen vorliegt, provisorisch zu verfügen<br />
unter Vorbehalt der Festsetzung der Dauer nach<br />
restloser Abklärung des Falles.<br />
III.<br />
Bei schweren Verkehrsunfällen sowie in jedem<br />
Falle von Angetrunkenheit soll der schuldige Motorfahrzeugführer<br />
durch sofortige polizeiliche Beschlagnahmung<br />
seines Führerauswelses an der Weiterfahrt<br />
verhindert werden. Dieser ist mit dem<br />
Doppel des Anzeigerapportes der Entzugsbehörde zu<br />
übermitteln, "die je nach der Lage des Falles ihren<br />
provisorischen oder definitiven Entscheid unverzüglich<br />
trifft, oder die Akten und den Führerausweis<br />
sofort an die zum Entzug zuständige Behörde des<br />
Wohnsitzkantons des betreffenden Führers weiterleitet,<br />
eventuell mit ihrem Antrag auf Entzug.<br />
IV.<br />
Es kommt ab und zu vor, dass Motorfahrzeugführer,<br />
denen der Führerausweis auf kürzere Dauer<br />
entzogen werden musste, bei der Entzugsbehörde<br />
das Gesuch stellen, die Wirksamkeit der Verfügung<br />
auf einen Zeitpunkt zu verschieben, in welchem sie<br />
in wirtschaftlicher Beziehung durch den Entzug<br />
weniger stark behindert werden. Unseres Wissens<br />
ist solchen Gesuchen schon wiederholt stattgegeben<br />
worden. .. Der Führer, dem der Ausweis entzogen<br />
wird, darf von .Bundesrechts wegen nicht mehr fahren,<br />
sobald die zuständige kantonale Behörde einen<br />
Entzugsgrund festgestellt hat. Es würde Sinn und<br />
Jeist des Automobilgesetzes widersprechen, wenfi<br />
die Wirksamkeit eines erfolgten Entzugs auf bestimmte<br />
Zeit hinausgeschoben werden könnte. Wir<br />
ersuchen Sie deshalb, derartigen Gesuchen um Aufschub<br />
des Entzugs keine Folge zu geben.<br />
Die aufschiebende Wirkung im Rekursverfahren<br />
«ollte nur erteilt werden, wenn die erste Prüfung<br />
des Rekurses ergibt, dass dieser Aussicht auf Erfolg<br />
hat<br />
Zum Schluss erlauben wir uns, Sie noch ganz<br />
besonders darauf aufmerksam zu machen, da.ss<br />
ausnahmslos nach Ablauf der Frist, für die<br />
der Führerausweis entzogen wurde, eine neue Führerprüfung<br />
anzuordnen ist, aifch wenn diese Frist<br />
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Könnte die Psychotechnik helfen? In den zu<br />
diesem Thema erschienenen Abhandlungen entwirft<br />
der Verfasser obgenannten Artikels die Möglichkeit<br />
und den Wunsch, die Haftpflichtversicherungs-<br />
Prämien zu reduzieren. Wer wollte damit nicht<br />
«inverstanden sein? Nur ist die Art und Weise,<br />
•wie dies vor sich gehen sollte, nach meiner Auffassung<br />
kompliziert. Es wäre den Versicherungsanstalten<br />
möglich, am Ende eines Kalenderjahres<br />
angerufenen Amtsstelle erhalten.<br />
über jeden versicherten Automobilisten die Unfallbilanz<br />
zu ziehen. Dabei würden sich ausschei-<br />
. Fahrlehrer sein, dag wäre fein, doch Fahrlehrer<br />
kann nicht jeder sein.<br />
den :<br />
Man muss sich nicht, verwundern, wenn auf<br />
1. Die unfallfreien Fahrer.<br />
dieise Art der Mut uncl die Unternehmungslust der<br />
2. Die Fahrer mit unverschuldetem Unfall.<br />
Arbeitslosen ganz langsam auf dem Nullpunkt anlangt<br />
und man nachher über die «faulen Kerle»<br />
3. Die Fahrer mit verschuldetem Unfall.<br />
schimpft ~ H. S.<br />
Diese drei Kategorien würden am Ende des<br />
Jahres mit entsprechenden Rückvergütungsprämien<br />
bedacht: Diese zu errechnen, wäre Sache der Versicherungstechniker.<br />
M. E. wäre dies einfach, zuverlässig<br />
und ohne die Unannehmlichkeit einer persönlichen<br />
Untersuchung, wie dies die Psychotechnik erjheischt.,<br />
Gestalten wir eine Neuerung möglichst<br />
praktisch, dann ist sie mit wenig Kosten verbunden<br />
und wird sich bewähren. , A. U. in L.<br />
Heckmotorwagen mit Schweizermotor. Ich habe<br />
das Erscheinen eines schweizerischen Dieselmotors,<br />
der eich zum Einbau in Personenwagen eignet,<br />
mit grosser Genugtuung begrüsst und habe immer<br />
gehofft, dass diese Schöpfung dazu beitragen<br />
könnte, den Personenwagenbau in der Schweiz<br />
neu aufleben zu lassen. Bis heute ist es aber'still<br />
geblieben. —<br />
Trotz allem habe ich mich mit diesem Problem<br />
beschäftigt, soweit ein Nichtfachmann dazu imstande<br />
ist und habe mir auch einen Plan zurechtgelegt:<br />
Es wird sich entweder darum, handeln, lediglich<br />
einen schweizerischen Motor in ein ausländisches<br />
Chassis einzubauen, oder einen Wagen von<br />
A bis Z in der Schweiz zu konstruieren.<br />
Für den ersteren Fall glaube ich, dass sich eine<br />
Heckmotorkonstruktion ä la TATRA 77 oder MER-<br />
CEDES 130 zum Einbau des SAURER-Diesels sehr<br />
gut eignen dürfte, indem das Motorgeräuech des<br />
Diesels auf diese Weise besser isoliert werden<br />
könnte und auch die Gewichtsverteilung und die<br />
damit bedingte Strassenhaltung verbessert würde.<br />
Besser würde mir aber ein in der Schweiz gänzlich,<br />
vielleicht nach irgend einer Lizenz gebauter<br />
Wagen imponieren. Auch hier würde ich Heckanordnung<br />
und unabhängige Federung befürworten.<br />
Der Schweizerwagen sollte aber unbedingt,<br />
gleich wie es bei den Lastwägen schon längst sein<br />
sollte, punkto Besteuerung privilegiert sein, dann<br />
könnte er sich durchsetzen und einen befriedigenden<br />
Absatz finden. Teurer wird er ja eicher zu<br />
stehen kommen, als eine ausländische Serienfabrikation<br />
mit Benzinmotor gleicher Stärke, erstens<br />
weil er in viel kleineren Serien hergestellt<br />
•werden könnte und zweitens weil ein Dieselmotor<br />
ohnehin kostspieliger in der Herstellung ist als<br />
ein Benzinmotor. Aber wenn dann der Schweizer,<br />
der sehr oft verdammt wenig Patriotismus aufbringt,<br />
an den Fingern abklavieren könnte, dass<br />
i&ni dieser in. der Anschaffung teurere Wagen; im:<br />
Betrieb halt doch viel billiger zu stehen kommt, als<br />
irgend ein Benzinmotor-Wagen, dann würde er<br />
sicher, trotz dem unstillbaren Verlangen, etwas Ausländisches<br />
zu kaufen, dem Schweizerprodukt den<br />
Vorzug geben.<br />
_ -Mein beschränkter Laienverstand sagt mir, dass<br />
jetzt die Gelegenheit da wäre, um wenigstens im<br />
Inland etwas Terrain zu erobern. Ich zweifle nicht,<br />
das« wir auch in der Schweiz helle Köpfe h.aben,<br />
die etwas Hochwertiges schaffen könnten. Aber<br />
ein Schutz von oben müsste halt da sein. Ebenso<br />
glaube ich, dass es für unsere Volkswirtschaft von<br />
größerem Nutzen wäre, Beschäftigung in der<br />
Automobilfabrikation zu schaffen, als hohe Zölle<br />
auf Autos und Benzin einzukassieren!<br />
In ein paar Jahren werden eicher viele bekannte<br />
Automobilfabriken ebenfalls Personen-<br />
Diesel-Wagen herausbringen und dann heisst es<br />
wieder: Man hätte vor 5 bis 6 Jahren daran gehen<br />
sollen, jetzt sei es zu spät. Darum möchte ich,<br />
wie Duttweiler letzter Tage im Nationalrat, sagen,<br />
dass man das Tempo beschleunigen und nicht zwei<br />
Jahre..zur Ausarbeitung irgend eines Programmen<br />
verwenden sollte. . M. S. in L.<br />
Vierzehn Tage wartete ich vergebens auf diesen<br />
Bericht, worauf ich telephonisch anfragte und<br />
vom Chef der Kontrolle den Bescheid erhielt, er<br />
könne mir das nicht mündlich am Telephon sagen,<br />
aber ich werde «dann» Bericht erhalten. Weitere<br />
acht Tage wartete ich vergebens darauf, dann<br />
richtete ich eine schriftliche Anfrage an die Kontrolle<br />
mit der Bitte, mir so bald als möglich mitzuteilen*<br />
ob ich zur Prüfung angenommen werden<br />
könne.<br />
Heute, genau 78 Tage seit meiner Anmeldung,<br />
habe ich noch kein Lebenszeichen von der von mir<br />
Briefkasfen der Redaktion<br />
Ich fragt Sie an, ob in.den Kantonen St. Gallen<br />
oder Appenzell ebenfalls eine Vereinigung der<br />
Militärmotbrfahrer besteh«. F. R. in H.<br />
Antwort: Bis heute; existieren im Lande folgende<br />
Militärmotorfahrer-Verbände: «Association<br />
des Automobilistes Militaire de Geneve», «Aargauischer<br />
Miliiä^motorfahrer-Verband», «Luzernischer<br />
Militärmotorfährer-Verb'and». Andere Vereinigungen<br />
sind.bis jetzt noch keine erstanden, obwohl<br />
mit Neugründungen in nächster Zeit zu rechnen<br />
ist. Dagegen sind Bestrebungen in dieser Hinsicht<br />
in der Ostschweiz, im besonderen in St. Gallen/Ap-<br />
-penzell nicht*, wahrgenommen worden.<br />
Belegung eines Personenwagens mit einem<br />
Marschbefehl. Hiermit möchte ich eine Anfrage an<br />
Sie richten. Als ich" dieser Tage auf der Motorfahrzeugkontrolle<br />
ip'G. meine VerkehrsbewiHigung erneuerte,<br />
' eröffnete,man piir, dass ich, weil ich Besitzer<br />
eines «Buit;k» ijei, den ; Wagen im Falle eines.<br />
Militäraufgebotes sofort in Ragaz abzugeben hätte.<br />
Von solchen Aufgeboten sollen nun aber merkwürdigerweise<br />
nur einzelne Marken betroffen werden,<br />
während alle andern nicht einrückungspflichtig<br />
seien. Muss nun eine Privatperson ihren neuen,<br />
gepflegten Wagen in eine mehr oder weniger zerstörende<br />
Behandlung geben, wo es auf der andern<br />
Seite so viele, unbeniitzte ältere Fahrzeuge gibt<br />
und auch die Garagen gerne ihre Mietwagen abtreten<br />
würden? Ich möchte Sie höfl. ersuchen, die<br />
Sache einmal aufzurollen und an den geeigneten<br />
Stellen anzubringen^' H. L. in D.<br />
Antwort: Die Requisition der Motorfahrzeuge<br />
im Falle einer Mobilmachung für die Bedürfnisse<br />
der Armee stützt sich auf Art. 212 d ff. der Militärorganisation<br />
der Schweiz. Eidgenossenschaft vom<br />
Jahre 1907. Dieser Artikel räumt dem Bund das<br />
Verfügungsrecht über sämtliche im Gebiete der Eidgenossenschaft<br />
befindlichen Pferde, Maultiere und<br />
Transportmittel ein. Die Requisition der Motorfahrzeuge<br />
im besonderen ist geregelt durch den Bundesratsbeschluss<br />
über die Requisition, Ein- und Abschätzung<br />
von Motorfahrzeugen vom 18. Sept. 1933.<br />
Die kantonalen Automobilkpntrollen handeln bei der<br />
Belegung von Fahrzeugen mit Marschbefehlen nach<br />
den Weisungen der Abt. für Kavallerie des ,Eidg.<br />
Militärdepartementes^ ^- s - .. -;_.<br />
Ihre Bemerkung wegen der zerstörenden^ Behandlung<br />
der in Dienst genommenen. Fahrzeuge<br />
dürfte nicht' mehr zutreffen. Die Personenwagenfahrer<br />
der Motorwagentruppe werden in den Rekrutenschulen<br />
ganz besonders auf Personenwagen ausgebildet.,<br />
Am Unterhalt wird im Militärdienst dazu<br />
entschieden mehr geleistet als im Zivilleben: Der<br />
Ausbildungssta^d der Motorfahrar ist heute so,<br />
dass ihnen unbedenklich auch ein .neuer Wafen anvertraut<br />
werden darf. Wir erfahren, dass in den<br />
letzten Jahren, dank ihrer Ausbildung, den Militärr<br />
fahrern bei Stellenbewerbunfen vielmal der Vorzug<br />
gegeben wurde.<br />
Dann möchten wir aber — auf die Erfahrungen<br />
von 1914 basierend — die Frage aufwerfen, ob<br />
nicht im Interesse der Brennstoffreserve für die<br />
Armee, für die privaten Motorfahrzeuge bei einer<br />
Mobilmachung eine starke Fahreinschränkung, wenn<br />
nicht gar ein Fahrverbot erfolgen dürfte. Und da<br />
nützt denn auch dem ziviJen Halter der gepflegteste<br />
Wagen nichts, wenn er, aufgebockt, einen mehr<br />
oder weniger längen Schlaf anzutreten hat. Bei<br />
länger dauernder Mobilmachung wird ein Fahrzeugbesitzer,<br />
der seinen Wagen in den Dienst stellen<br />
kann, auf jeden Fall besser darstehen als umge-<br />
Auf der Arbeitssuche. Ich sitze wieder einmal kehrt. Bekanntlich Werden die mit Marschbefehlen<br />
zn JJause und studiere zum so- und sovielten Male, zum Dienst befohlenen Fahrzeuge vor Indienstnahme<br />
durch neutrale Schatzungskommissionen auf<br />
wie ich wohl zu- Arbeit und Verdienst kommen<br />
könnte, welche ich, «durch die Verhältnisse gezwungen»,<br />
wieder einmal verlieren musste. schätzt. Für die Fahrzeuge wird ein Mietgeld In<br />
ihren Zustand geprüft und entsprechend einge-<br />
Da kommt mir in all dem Wirrwarr von Ideen Form eines f aggeldes und eines gewissen Zuschlages<br />
auf der Basis der Schatzungssumme ausgerich-<br />
in den Sinn, dass unser Automobilgesetz ja auch<br />
Vorschriften über den Fahrlehrerberuf erlassen hat tet. Bei der Dienstentlassung wird das Fahrzeug<br />
und die Motorfahrzeugkontrollen dafür Prüfungen abgeschätzt, ausserordentliche Abnutzungen und<br />
abhalten müssen.<br />
Schäden besonders vergütet Der private Halter, der<br />
Ich überdachte mir. dass ich Mechaniker gelernt,<br />
dann eine gründliche theoretische Auto- Fall durch den schon vorne angeführten Bundes-<br />
seinen Wagen in den Dienst stellt, ist. auf jeden<br />
Fachausbildung durchgemacht habe und schliesslich ratsbeschluss in jeder Beziehung geschützt.<br />
seit etlichen Jahren ohne jeden Unfall an die Wie wir dazu noch von dritter Seite erfahren,<br />
100,000 km gefahren bin. Nach meinem Dafürhalten<br />
hatte ich tatsächlich genau die Ausbildung für schon zu Friedenszeiten gar kein schlechtes Geschäft<br />
soll das Indienststellen von privaten Fahrzeugen<br />
diesen Beruf erhalten. Nun gab es kein Zögern<br />
mehr, als ich eine neue Möglichkeit zur Arbeit sah<br />
und ich war gerne bereit, die Kosten der Prüfung<br />
(mit der Wagenmiete immerhin ca. 70 Fr.) auf A. C. S.<br />
mich zu nehmen.<br />
Und nun den genauen Hergang meines Versuches<br />
:<br />
A. C. S. treffen sich Sonntag, den 22. März um 2OJ^<br />
Aus dem A. C, S. Die Sektions-Sekretäre des<br />
••—- Vor längerer Zeit schrieb ich meine Anmeldung<br />
(inkl. Leumundszeugnis) und überreichte sie den 23. März treten sie im Bahnhofbüfett Cornavin<br />
Uhr im A. C.S.-Stand am Genfer Salon. Montag,<br />
persönlich dem zuständigen Beamten, der mjch dabei<br />
noch eine Viertelstunde verhörte und fast auf liste die Wiederherausgabe der Strasseninforma-<br />
zu einer Sitzung zusammen, auf deren Traktanden-<br />
Tage genau wissen musste. was ich immer getan tionskarte, das Abzeichen für Berufs-Chauffeure,<br />
habe, und mich dann mit der Bemerkung, ich Strassensignalisierung, Haftpflicht - Versicherung<br />
werde bald Bericht erhalten, entliess<br />
Grenzdienst u. a. tn. figurieren.<br />
SEKTION AARGAU. Skirennen in Engelberg. Mitglieder Rechnung getragen hatte, versteht sich<br />
Schnee, Sonne, Sport und Freude waren die Be-vogleiter unseres letzthin in Engelberg mit viel seinem Rennfahrer Seh. gefiel allgemein. Sehr gra-<br />
selbst, tlas « Berner Schneckenautomobil » mit<br />
Erfolg durchgeführten Wintersportanlasses, bei ziöses Können bewies die Damenriege Lyss durch<br />
welchem innerhalb der Sektionsmitglieder und hübsche rhythmische Tänze. Trefflich gelang dem<br />
ihren Angehörigen eine Art Skimeisterschaft ausgetragen<br />
wurde. Die Konkurrenzen, die einzeln Unser Rezitator, ein köstlicher Stimmenimitator,<br />
Club l'heatral Romand sein gediegener Einakter<br />
und kombiniert gewertet wurden, bestanden in einem der «. Pfarrer von Wingreis » usw., brachten so viel<br />
Abfahrtsrennen Trübsee-Gerschnialp 5 km undKurzweil und Betrieb, dass die Zeit im Flug verging<br />
und jeder erstaunt war, als 4 Uhr früh das<br />
einem Slalom. Für die Preisverteilung waren die<br />
in der Kombination erzielten Resultate massgebend. Signal zum Aufbruch gegeben wurde.<br />
Fröhliche Stimmung und flotte Kameradschaft<br />
herrschten unter den 35 Konkurrenten, zu welchen<br />
sieh weitere 40 Schlachtenbummler gesellten, die die<br />
interessanten Wettkämpfe verfolgten. Im Hotel<br />
CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />
Bellevue-Terminus war die' grpsse 'ACS-Familie<br />
UNO UMGEBUNG<br />
sehr gut untergebracht Das Gelingen- der Veranstaltung<br />
.wird, die Organe zweifelsohne dazu bewelung<br />
vom 7. März <strong>1936</strong>. Un»er<br />
Ordentliche Monatsversammgen,<br />
s djeee Wintersportkonkurrenzen alljährlich<br />
Präsident Ernst Muster konnte<br />
durchzuführen., Nachstehend die Bestfesultate:<br />
Abf a/h* t sren n en. Damen: 1. Rosemarie<br />
Brack,.. Aarau, 12 Min. 14 Sek.; 2. Maja Schachenmann,<br />
Oftringen, 12:41; 3. Frau H; Spychiger,<br />
Aaräü, 14:25. — Senioren I: 1. O. Wajiner. Baden,<br />
7:07 (Tagesbestzeit); 2. H. Wullschleger, Aarburg,<br />
7:45, 3J E. Niggli. Aärau, 8:40; — Senioren II: 1. F<br />
Roth, Zetzwil, 8:01; 2. J. Hess, Aarau, 8:42; 3. F.<br />
Spychiger, Aarau, 10:29. ,<br />
. Släfotn. Damen (1 Lauf): 1. Frau Oberst<br />
Weber, Menssiken, ?1:25; 2. Fjrau Spychiger, Aarau,<br />
1:35; 3. Marianne Eichenberger, Menziken, 1:39. —<br />
Senioren 1 (2-Läufe): 1. H. Wullschteger, Aarburg,<br />
1:26; 2. 0. Wanner, Baden, |l:36; 3.. Dr. H. Senn,<br />
Baden, 1:40.
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Druck. Cliche's und Verlag: HALLWAG A.-G.,Hallersche Buchdruckerei und Wagnersche Verlagsanstalt, Bern.
BERN, Freitag, 20. März <strong>1936</strong><br />
Automobil-Revue, III. Blatt - Nr.<br />
fi*<br />
Ein Hund<br />
Hans Roelli.<br />
Wenn er von seiner schonen Pfeilkrem wüsste,<br />
von seiner Schmäle in den Zitterlenden:<br />
er trüge sich in seinen grossen Augen,<br />
er würde sich beginnen und vollenden.<br />
So aber ist es Demut, wenn er bellt,<br />
Ergebenheit vor seinem hohen Herrn,<br />
Der vor dem Tag steht und dem Abendstern<br />
und ihn als Hund in seinen Schatten stellt.<br />
Ja, wenn er Sonntags durch die Wiesen jagt<br />
nach einem Wild, erfasst ihn Ueberglück:<br />
er löst im Spiel sich, wittert seinen Sinn —<br />
da pfeift ihn iah der Herr zurück.<br />
Der Hund<br />
als Autokamerad<br />
Eugen Pfister<br />
'<br />
nur damit er sich nicht umsonst gefreut hab^<br />
Das ist nämlich auch schon vorgekommen!<br />
Aus der Art, wie man den Hund mitfahl;<br />
lässt, kann oft auf die Tierliebe des<br />
rers geschlossen werden. Hunde, die ai<br />
am Wagen fahren müssen, den vordem^<br />
flügel umarmend, oder gar auf dem Trit<br />
stehend und in den Kurven balancierend,<br />
solche Hunde haben sich ihr Recht mühsam erstreiten<br />
müssen. Wie 'mochte deren Besitzer<br />
solch gefährliche Beförderungsmethoden zum<br />
erstenmal ausprobiert haben, hatten sie denn<br />
kein Herz? Konnten sie denn wissen, dass<br />
das Tier sich halten konnte? Die meisten<br />
Autobesitzer stellen die Unversehrtheit des<br />
Tieres über die des Wagens, Denn was machen<br />
uns diese paar Kratzer im Lack aus, die<br />
haardurchsetzten Polster, die begeiferten Scheiben!<br />
Die Polster schützt eine Decke, der Lack<br />
ist leicht geflickt, die Scheibe bald gereinigt.<br />
Meistens muss der Vierbeiner auf dem hinteren<br />
Polster liegen. Aber da wird auch der gehorsamste<br />
Hund bald unruhig. Er muss doch<br />
alles, alles sehen, und so nah als möglich! Also<br />
öffnet man ihm "die Fenster, da kann er den<br />
Kopf hinausstrecken, den Uniformen, Katzen<br />
. und Hühnern nachbellen. Aber meistens ist er<br />
nicht ganz glücklich. Denn er weiss nicht, was<br />
an Herrlichem alles auf der andern Wagen-<br />
> sehe vorüberfliegt. Also dreht er sich blitz-<br />
• schnell um, damit er dort nichts verpasse. Aber<br />
5 **^. nun mangelt ihm wieder die erste Hälfte der<br />
- Aussieht. Der Schmerz, etwas Wichtiges zu<br />
übersehen, peinigt den Armen dermassen, dass<br />
er nun immer von der einen Seite zur andern<br />
mit Ungestüm hin und her pendeln muss. Was<br />
verstehen die hinten sitzenden Menschen davon,<br />
-die darüber ungehalten werden, weil er<br />
beim ständigen Wenden über Knie und Füsse<br />
stolpert! Wer einem solchen Wagen nachsieht,<br />
hat einen seltenen Anblick, die wichtigsten<br />
Aeusserungsorgane der Hundeseele ragen aus<br />
den gegenüberliegenden Fenstern: aus dem<br />
einen die bellende Schnauze, aus dem andern<br />
der wedelnde Schweif. Wer mit seinem Hunde<br />
fühlt, wird ihm dieses Aussichtsdilemma ersparen<br />
und ihn nach Möglichkeit neben den<br />
Führer setzen. Besonders liebevoll ist es, wenn<br />
man das eine Vorderpolster ganz herausnimmt<br />
und an die Stelle ein tuchüberspanntes Brett<br />
legt. Auf diese Weise genoss z. B. Mucki in<br />
bequemster Stellung die Aussicht über die<br />
ganze Strassenbreite. Hat der Wagen einen<br />
sogenannten Ciel ouvert, ein Schiebedach, so<br />
kann es vorkommen, dass ein raffinierter Hund<br />
noch etwas zu verbessern weiss, Mucki liebte<br />
es jedenfalls, mit den Hinterpfoten auf dem<br />
Vorderpolster bleibend, aufzustehen und, mit<br />
den Vorderpfoten am obern Dachrand aufgestützt,<br />
oben hinauszusehen und den Fahrwind,<br />
der ihm so herrliche Düfte in die Nüstern<br />
trug, zu geniessen. In dieser Pose des Tieres<br />
glich unser Gefährt allerdings eher einem rollenden<br />
Denkmal oder einem Sechseläutewagen.<br />
Hunde haben technisches Feingefühl. Sie<br />
haben zu den einzelnen Wagen eine sehr persönliche,<br />
differenzierte Einstellung. Unser erster<br />
Wagen z. B„ ein rassiger aber rauher Vierzylinder<br />
mit offener Tourenkarösserie, genoss<br />
Muckis besondere Liebe. Wenn bei 80 Stundenkilometern<br />
das Holzwerk dröhnte, heulte er<br />
vor Vergnügen. Wahrscheinlich kitzelten ihm<br />
die Motorvibrationen lustvoll die Fußsohlen.<br />
Unser zweiter Wagen, ein feinerer Sechszylinder,<br />
Hess ihn kühler. Kurz nach dessen Anschaffung<br />
war Mucki öfters unauffindbar.<br />
Schliesslich entdeckten wir ihn in einer benachbarten<br />
Werkstätte, ruhig neben dem ge^<br />
Kürzlich wollte ich auf meinem Balkon die<br />
Frühlingssonne geniessen. Ich legte mich auf<br />
den Liegestuhl und wickelte eine alte aber<br />
wärme Wolldecke um meine Füsse, Da stach<br />
mir unversehens ein beizendes, nicht unangenehmes<br />
Gerüchlein in die Nase, das ich nicht<br />
sofort erkennen konnte. Ohne mir einzubilden,<br />
dass ich eine besonders feine Nase habe,<br />
so bin ich doch gewohnt, nicht nur zu" sehen<br />
und zu hören, sondern auch aufmerksam zu<br />
schnuppern. Auf einmal erkannte ich nun das<br />
Düftlein: es war das, was unser Dialekt so<br />
schön als « hündele » bezeichnet. Wie war das<br />
nun möglich? Mein Lehrmeister im Schnuppern,<br />
unser Hund, war doch schon drei Jahre<br />
tot, und aus lauter Pietät war diese Lücke<br />
nicht mehr ausgefüllt worden. Und diese<br />
Decke hatte eine fleissige Seele inzwischen sicher<br />
schon manchesmal gewaschen. Aber es<br />
musste schon so sein, denn dieser Stoff hatte<br />
jahrelang das hintere Polster unseres Autos gegen<br />
die ungestümen Krallen unseres vierbeinigen<br />
Freundes geschützt. Das Düftlein, hatte<br />
also jahrelanges Lüften und Waschen überstanden.<br />
Von so viel Anhänglichkeit, bis über<br />
den Tod hinaus, war ich einfach erschüttert.<br />
Ich kam ins Träumen. Der gestreifte Stoff<br />
zu meinen Füssen liegt wieder im Auto, darauf<br />
sehe ich unsern Mucki, den schwarzen<br />
Schäferhund, mit freudigem Gebell, Gewinsel<br />
und Gezappel. Warum verbinden sich für so<br />
viele Leute die Begriffe Hund und Auto?<br />
Warum lässt man seinen Hund Auto fahren? Es<br />
gibt wohl viele Gründe dafür," ich kann nicht<br />
alle gleich gut nachfühlen.<br />
Am wenigsten leuchtet mir ein, dass der<br />
Vierbeiner wegen des dekorativen Eindrucks<br />
Auto fahren soll. Die schönen Photos in den<br />
eleganten. Modezeitschriften wollen mir nicht<br />
recht gefallen, wenn es darunter etwa heisst:<br />
« Mme X mit ihrer Sieger-Dogge am Volant<br />
ihres schnittigen Cabriolets». Ein so guter<br />
Freund wie unser Hund sollte mehr sein als<br />
nur eine Autopuppe. Andere mögen anders<br />
empfinden.<br />
Nicht viel edler dünkt mich die kalte Nützlichkeitserwägung,<br />
dass der Hund den Wagen<br />
bewachen müsse. Gewiss "tut unser Freund<br />
hier seine Pflicht mit wirkungsvoller Energie.<br />
Unser Mucki war dabei schlau. Er legte sich,<br />
seiner schwarzen Schutzfarbe wohl bewusst,<br />
auf den dunkeln Bodenteppich des verlassenen<br />
Wagens und Hess den Neugierigen ruhig ein<br />
Weilchen das Fahrzeug umkreisen. Es war ein<br />
ziemlich ausgefallenes Fabrikat, das viele<br />
« Markensammler » anlockte. Und plötzlich<br />
kläffte er wütend los, wobei manch einer seine<br />
Wundernase im Schrecken übel anstossen<br />
• konnte.<br />
Man kann einen Hund aus Menschenverachtung<br />
spazieren führen. Jeder Hundebesitzer<br />
hat wohl seinen Tag, an dem er die Freundesqualitäten<br />
seines Tieres über alle Menschenfreundschaften<br />
stellt, wie Schopenhauer es tat.<br />
Eine bekannte Dame fand es provokant, Hunde<br />
spazieren zu fahren und Menschen zu Fuss gehen<br />
zu lassen (sie ist Auto-Nichtbesitzerin).<br />
Da sie glaubte, mich jungen Springinsfeld hochnäsig<br />
ansehen zu müssen, war es mir ein süsser<br />
Spass, recht oft an ihrem Hause vorbeizufahren<br />
und Mucki neben mich auf den Ehrensitz<br />
zu setzen.<br />
Die meisten Menschen werden ihre Hunde<br />
deswegen mitnehmen, weil sie den Tieren eine<br />
: riesige Freude bereiten und sie es uns als gute<br />
Gesellschafter reichlich lohnen. Alle Hunde<br />
fahren gerne Auto, Ausnahmen kommen mir<br />
r als nicht ganz normal, vor. Es mag ein Hund<br />
noch so sehr an der Limousinenkrankheit leiden,<br />
sie tut seiner Reiselust keinen Abbruch.<br />
Wie wohltuend ist für uns blasierte Menschen<br />
die kindliche Urwüchsigkeit, der, Empfindung<br />
:<br />
beim Hunde! Wie ehrlich ist seine Freude,<br />
seine Dankbarkeit, wie fröhlich seine bettelnde<br />
Schlauheit! Mucki kannte zwei, Reizworte,<br />
« fort » und « Auto ». Es mochte in irgend<br />
einem Gesprächszusammenhang eines dieser<br />
i Worte fallen, so heute er todsicher freudig<br />
auf. Er überlegte wohl soi^man kann nie wissen,<br />
ob « Fortgehen » oder « Autofahren » grad<br />
, aktuell ist, und dann habe ich dafür gesorgt,<br />
dass man mich nicht einfach yergisst. Vielleicht<br />
spekulierte er auf eine weiche Regung,<br />
dass man auch mal extra wegen ihm ausfahre«
18 Äutomofcil-Kevue
N»2S<br />
Tltw JZUI Zschega<br />
Von Annie France-Harrar.<br />
Man muss-wissen, was ein Tschego ist. Für jene,<br />
(die diese Aequatoriale Welt niemals kennengelernt<br />
haben, sei gesagt, dass man Tschego die Menschenaffen<br />
nennt, die es in Java, in Borneo und Sumatra<br />
gibt. Soweit das einen wirklichen Orang oder<br />
Schimpansen anlangt, bedeutet dieses Wort einen<br />
Begriff, nicht ohne Furcht, aber keinesfalls ohne<br />
dass hier ein Messer und ein Holzknuppel seien,<br />
mit denen man das Eis für Getränke zerkleinern<br />
müsse, und dass dieses zerkleinerte Eis dann in<br />
einen bestimmten Glasbehälter getan werde. Oder<br />
dass dieses Salzfass nicht ausgeschüttet werden<br />
dürfe. Oder dass Tischtücher mit gleichen Rändern<br />
aufgelegt werden sollten. Und dergleichen wich-<br />
Hochachtung. Wenn dagegen ein Mensch, noch ti;!ge und schwierige Aufgaben mehr. Der Tschego<br />
dazu in unzweifelhaft unzufriedenem Ton, als<br />
Tschego bezeichnet wird, so meint man das als eine<br />
entschiedene und eindeutige Beleidigung — ganz<br />
besonders aus dem Munde eines Weissen.<br />
stand dabei, schwitzte vor Mühe, zu verstehen und<br />
machte nachher alles genau so falsch wie zuvor.<br />
Wenn er Assani die Platten beim Servieren aus der<br />
Küche hereinholen sollte — nachdem man doch<br />
bekanntlich überall in den Tropen die Küche aus<br />
mancherlei Gründen ausser dem Hause anlegt — so<br />
richtete er oft das grösste Unheil an, stellte die<br />
Kompottschüssel auf die Bratenstücke, goss Fischtunke<br />
über Ananasscheiben oder wälzte den Käse<br />
in Cayennepfeffer. Folge davon, dass ihn zuerst<br />
Assani aus dem Speisesaal jagte, und dass er wenige<br />
Minuten später von Monsieur Wei durch einen<br />
Fusstritt auch aus der Küche hinausbefördert<br />
wurde, worauf das weitere Essen sich reibungslos<br />
vollzog und der kleine Suratti, dem es niemals einfiel,<br />
ganze Eisblöcke zu servieren, an Stelle des<br />
Tschego Platten und Brotkörbchen schleppte.<br />
Wenn sich später im Eingeborenenwinkel ein lautes<br />
Geschrei erhob, so bedeutete das fast sicher,<br />
dass der Tschego sich auch dort in die Arbeit "mit<br />
seinen ungeschickten Händen eingemischt hatte.<br />
Einmal kam ich gerade dazu, wie er den gxossen<br />
Topf mit heisser Seifenbrühe umwarf, ein andermal<br />
konnte er nur im letzten Augenblick' noch<br />
daran gehindert werden, die glühenden Kohlen aus<br />
dem Bügeleisen über einen Stoss frischgeplättete<br />
Bettwäsche auszustreuen. Sicher, er hatte den<br />
besten Willen, er wollte arbeiten, er wollte helfen,<br />
er wollte sich bessern — aber es gelang eben nicht.<br />
Nie habe ich einen tölpischeren Menschen gesehen,<br />
während doch sonst Eingeborene fast immer geschickt<br />
sind<br />
greifen.-<br />
und Handfertigkeiten so leicht<br />
Das einzige Geschöpf, das nicht mit ihm zankte<br />
oder ihn fortjagte, war eigentlich nur das kleine<br />
Mädchen, Wenn man von allen Seiten sich seiner<br />
Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntet<br />
nachmittags. 3 Uhr.<br />
Fr. abend 20. März R 'o°ietto, Oper *» a Jnü<br />
(A-Ab. 14).<br />
Sa. nachm. 21. März 2Vl l K Vorstellung för Landschulen:<br />
Wilhelm TelL<br />
Sa. abend 21. März Margarethe.<br />
So. Torm. 22. März 10J * rjbT: Tanzmaflntt BIce<br />
Hartmann. „<br />
SO. nachm. 22. März Kaiserin Josephina.<br />
So. abend 22. März Gaby, Operette v, Bernard Grün.<br />
Mo. abeni 23. März Volksvorstellung.<br />
Di. abenl 24. März H °P sa . m Volksvorstelhmtspreisen.<br />
Mi. abend 25. MäR Margarethe.<br />
DO. abend 26. März Kaiserin<br />
Josephine.<br />
Schauspielhaus ****** *?* ^^s*<br />
r<br />
Uf nachm. SH Dhr.<br />
Fr. abend 20. März " ir heilige Held, Schauspiel von<br />
s ' " Caesar von Arx.<br />
Sa. abend 21. März Das fremde Kind.<br />
SO. nachm. 22. März 3* £ 8K Uhr: Die urientschuldigfe<br />
Stunde, Lustspiel<br />
SO. abend 22. März von Stefan Bekeffi.<br />
Mo. abend 23. März Gastspiel Dramatischer Verein<br />
Zürich: Uraufführung: Expertise,<br />
Schwank in 4 Akten von<br />
T. J. Felix.<br />
Ltg.: Mario Volkart, du Tbiätre nat. de<br />
l'Opfira de Paris. Allgemeine Körperkultur,<br />
Rhythm. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schone,<br />
helle Säle, Douchen, Massage.<br />
wiener Stimmungskanonen. —, Jecki, der<br />
Humorist'<br />
Erstkl. Küche, gepflegte Weine. ->- Täglich<br />
Konzerte erster Orchester. Parkplatz vor<br />
dem Haus. Inh.: Farn. ZDrcher.<br />
«entledigt» hatte, so nahm er meist das Kind auf<br />
den Arm oder er Hess es auf seiner Hüfte reiten.<br />
Die Kleine Hess sich das stillschweigend gefallen.<br />
Sie behandelte ihn so, wie Kinder manchmal eine<br />
Bank oder ein Holzpferd behandeln. So benützte<br />
sie auch den Tschego, und wahrscheinlich war der<br />
Tschego auf seine unbeholfene Art sehr glücklich<br />
darüber. Denn schliesslich gab es doch überhaupt<br />
jemanden, der seine Dienste annahm und ihn nicht<br />
wegschickte. Wenn es auch nur dieses winzige Geschöpf<br />
war, um das sich selbst die Frauen untertags<br />
nur wenig kümmerten, weil sie keine Zeit dafür<br />
hatten.<br />
Es war also eine tragische Ungerechtigkeit des<br />
Schicksals, dass gerade dieses kleine Mädchen die<br />
Ursache wurde, die zuletzt dem armen, ungeschickten<br />
Tschego das Leben kostete. Habe ich schon<br />
gesagt, dass knapp vor dem Eingangstor des Vorderhauses,<br />
in dessen Garten unser Bungalow samt<br />
Nebengebäuden lag, die Strasse vorbeiführte, und<br />
dass auf dieser Strasse in den Morgenstunden die<br />
japanischen Gärtner und Schneider, wenn sie die<br />
Nacht über Würfel gespielt und viel gewonnen<br />
hatten, wahre Rennfahrten ausführten? Diese<br />
Strasse war gefährlich, um so mehr, als sie gerade<br />
hinter dem Hause ins Knie ging und sich dann<br />
um die Zäune herum gegen den Rio Säle zu verlor.<br />
Es geschah ganz einfach, und wäre der Tschego<br />
eben nicht der Tschego gewesen, so wäre überhaupt<br />
nichts vorgefallen. So suchte er das Mädchen,<br />
das er auf der Strasse vermutete, als er die Staubwolken<br />
der Autos heranfahren hörte, und blieb dabei<br />
mitten < in der Fahrbahn 'stehen, täppisch wie<br />
immer, ahnungslos über das, was Aun zu tun sei.<br />
Hörte nicht, sah nicht, begriff nicht. Wurde einfach<br />
überfahren, nicht anders als ein Stein am<br />
Wege. Wer es war? Eine davonrasende Staubwolke,<br />
ohne Nummer, ohne Merkzeichen. Man hat<br />
es nie erfahren können.<br />
Der Tschego war —- man muss fast sagen, glücklicherweise<br />
— sofort tot. Das Auto hatte ihn zerquetscht<br />
wie einen Regenwurm. Seine Familie<br />
jammerte schrecklich und wollte es gar nicht glauben.<br />
Als letzte kam das kleine, schwarzlockige<br />
Mädchen hergelaufen — es war gar nicht auf der<br />
Strasse gewesen — und während die Erwachsenen<br />
laut zu weinen anfingen, stand es ganz still, sah<br />
aus nachdenklichen, schwarzglänzenden Augen auf<br />
den Toten und schlich sich dann leise fort. Und das<br />
war das Ende des Tschego. Man könnte, wenn<br />
man wollte, eine lange sentimentale Nachrede daranknüpfen,<br />
aber das 8 hat nie jemand getan. Denn<br />
die Sonne des Aequators das hat nie ist hart und schattenlos,<br />
Aequators ist<br />
und hart und schattenlos werden auch<br />
h<br />
die<br />
die Schick-:<br />
S<br />
«Je unter ihr, sogar, wenn es sich nur um<br />
einen.<br />
fTschegoi handele<br />
Zürcher Unterhaltungsstätten<br />
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im Conservatoire de Danse, Obere Zäune 20<br />
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StudlO Nord-SÜd Schlffliridtplate<br />
Premiere: Träntet dam Cralnqaebme,
Bfl-R<br />
-• N» 23<br />
Betty von Beifort<br />
bringt? Stellen Sie sich die Sachlage ganz<br />
konkret vor: Erhalten sein von einer Madame,<br />
die man im tiefsten hasst, ausgespielt gegen<br />
einen Herrn, der sehr zu schätzen ist. Ich<br />
hasse Madame, schon weil sie meine leibliche<br />
und seelische Konstitution drangsaliert. Wie<br />
sollte sie anders mit ihrem Mückenhirn? Wie<br />
sollte ihr aufgehen, dass ich ein Bewegungstyp<br />
bin und nicht fressen kann wie ein Mops. Sie<br />
schwärmt für Sporthelden. Nun, ich wäre sehr<br />
wohl ein anständiger Hindernisläufer, hager<br />
und muskulös, verginge sie sich nicht<br />
dauernd gegen meine Natur. Streike ich beim<br />
Fressen, gleich, kriegt sie einen hysterischen<br />
.Weinkrampf, schellt dem Doktor und schreit,<br />
Krankheit, könne nur durch Doppelratibn geheilt<br />
werden. Den armen Herrn aber Hess sie<br />
in seiner, schweren Angina einfach liegen, keine<br />
Spur von Arzt, und zu essen gab's überhaupt<br />
nichts, als er wieder essen sollte. Sie zog damals<br />
grad mit dem blöden Fussballchampignon.<br />
Oder hat sie Champoo gesagt?<br />
Mir bleibt wirklich nur noch der Auszug<br />
aus Aegypten, bei Nacht und Nebel. Aber sie<br />
schliesst mich ja bei ihren Fleischtöpfen ein.<br />
So wird man ein ganz degeneriertes Vieh. Wie<br />
verträgt sich, das alles mit meiner Selbstachtung?<br />
Selbstverständlich glaubt der Herr,<br />
ich stehe im Scheidungsfall auf seiten der Dulcinea.<br />
« TJbi bene, ibi patria », hat er neulich<br />
voller Höhn (zu mir) gesagt. Als ob ich mich<br />
um die ~ verhassten Fleischtöpfe Aegyptens<br />
reisSe! Der. Mann stehe zum Manne. Nun<br />
brenne' ich in dem Wunsch, Ihnen allerhand<br />
klar zu machen, Monsieur: Dass ich durch Sie<br />
lieber auf schmale Ration gestellt werde, als<br />
noch' länger Madames Liebestyrannei ertrage.<br />
Ja, Herr, ich werde ein nicht zu verachtender<br />
Zeuge sein. Sie aber werden noch erkennen,<br />
was unnachträgerische Hundesliebe ist.<br />
Je tiefer ich in mich gehe, desto überzeugter<br />
darf ich wohl sagen: Ideale leben noch in<br />
meiner Brust. Ich bin nicht der gemeine Köter,<br />
für den Sie mich halten. Ich stehe nicht<br />
zu Ihnen aus hündischer Unterwürfigkeit, sondern<br />
aus seelischem Antrieb, würdig, des stolzesten<br />
Wolfshundes. « Ubi amo, ibi patria. »<br />
Gertrud Egger.<br />
(«Ubi amo ...» = Wo ich liebe, ist mein Vaterland.)<br />
I<br />
Kommende Ereignisse<br />
März<br />
20./29. Genf Automobilsalon<br />
24. Basel Symphoniekonzert. Solisten: Jos.<br />
Szigeti, Violine, Dr. Fr. Morel,<br />
Orgel<br />
UMtxi, 28.<br />
April, 5. ü. Zürich<br />
Frühjahrszyklus-Konzerte<br />
12. Mai<br />
24. Bern Symphoniekonzert. Solistin: Marg.<br />
v. Siebenthal, Klavier und Violine<br />
25. Genf Konzert des «Orchestre romand».<br />
Leitung: B. Molinari, Rom<br />
3i. Lausanne Konzert des« Orchestre romand».<br />
Leitung: Dir. B. Molinari, Augusteo,<br />
- Rom<br />
36; Nenehaiel Konzert Krauss/Goldberg (Societe<br />
de musique)<br />
3t. Murren Clubrennen und Meisterschaft<br />
28./29. Grindelwald<br />
des S.C.M. (Ski)<br />
Frühlings-Skirennen des Skiklubs<br />
Grindelwald und Scheidegg, a. d.<br />
Kleinen Scheidegg<br />
NEUCHAT EL<br />
„LA RECORBE", Töchterpensionat<br />
Erste Haushaltungsschule<br />
Sprachen, Sport. Pracntv. Lage. Verlangen<br />
Sie Prosp. u. Eeferenz. durch<br />
Dir. M. u-Mme Wanner, Propr.<br />
Photo Fioebel<br />
Ein Hund als Zeuge<br />
Tierprozesse in alter und neuer Zeit gingen stets<br />
um irgendeinen materiellen Nutzen; Streitfragen<br />
ohne Geldhintergründe scheinen das Rechtsempfinden<br />
nicht nachhaltig aufzurütteln. Immerhin sind<br />
die Tiere in heutigen Tagen von der Anklagebank<br />
verdrängt worden. Die Zeugenbank blieb ihnen<br />
noch vorbehalten, allerdings ist da nur ein einziger<br />
Fall bekannt, der Mord an einem Polizisten in<br />
Alaska, dessen Mörder durch das Verhalten des<br />
Hundes des Ermordeten überführt-wurde; Das Gericht,<br />
es war am 'Mi November 1899, schenkte<br />
dem Verhalten des Hundes Glauben und der Mörder<br />
wurde verurteilt. Sonst sind solche Zeugenschaften<br />
der Tiere nur in Kriminalgeschichten und<br />
bei Richter Lynch zu finden gewesen; «ejbst das<br />
Mittelalter üess die Tiere als Zeugen nicht zu,<br />
obwohl deren Verteidiger dies bisweilen^ beantragten.<br />
Es scheint doch schwieriger gewesen zu sein,<br />
ein Tier als Zeugen zu vernehmen, als es eines Verbrechens<br />
für schuldig zu erklären. Es ist allerdings<br />
schliesslich nicht einzusehen, weshalb der Mensch,<br />
der mit seinesgleichen seit Menschengedenken Streit<br />
hatte und Prozesse führte, die Mitbewohner dieser<br />
Erde, die Tiere, davon ausschliefen sollte. Diese<br />
Aenderung zur Vernunft ist erst der jüngsten Vergangenheit<br />
gegönnt' gewesen, wenngleich die uns<br />
heute als Farce anmutende Prozessführung gegen<br />
ein Tier bereits von einem höheren sittlichen Niveau<br />
Kunde gibt, als es das Altertum kannte, das seine<br />
Sklaven und Tiere gleichermassen ohne Recht zu<br />
suchen und ohne, Urteilsspruch tötete.<br />
b0 Pmirtolarif<br />
„i iary<br />
Die «von Beifort» waren einstmals ein<br />
Zweig der mächtigen chur-rätischen Dynastenfamilie<br />
der Freiherren von Vatz. Die Ruine<br />
von Beifort steht noch heute hoch über, der<br />
Strasse, die von der Lenzerheide nach Davos<br />
führt. Das Geschlecht derer von Beifort ist<br />
längst dahin gegangen; dahin mit Rittertum,<br />
Jagd r Fehde, gutem Essen und Trinken, Jus<br />
primae noctis und andern schönen Dingen, die<br />
im Mittelalter das Leben der grossen Herren<br />
angenehm bereicherten.<br />
Viele, Jahrhunderte später kommt einer, der<br />
auf die Abkunft seiner Hunde mindestens so<br />
stolz ist wie auf seine eigene und gibt ihnen,<br />
die dem altenglischen Geschlecht der Black<br />
and Tan Terfier entstammen, den Namen « von<br />
Beifort». Ein klangvoller, ein schöner Name,<br />
einer, der allerhand voraussetzen lässt.<br />
, Die vierbeinigen Herren und Damen von Beifort<br />
leben nicht viel anders als die mittelalterlichen<br />
Burgherren. Auch bei ihnen gilt gut<br />
Essen und Trinken, Fehde, Jagd und fröhliches<br />
Tournier viel. Die männlichen Vertreter dieser<br />
Sippe sind kräftige, starke Gesellen mit wehrhaften<br />
Fängen. Die Damen sind rank, schlank<br />
und zart.<br />
Bobby und Betty von Beifort erblicken das<br />
Licht der Welt in Zuoz. Mit acht Monaten<br />
können sie schon auf eine bewegte Vergangenheit<br />
zurückschauen, Bobby wird wegen einer<br />
ap einem gedankenlosen Huhn begangenen<br />
Realinjurie bestraft. Betty zieht sich einen<br />
Prozess zu, weil sie mit ihren scharfen Krallen<br />
und Zähnchen das Spitzenkleid eines altern,<br />
alleinstehenden Fräuleins zerkleinert hat. Der<br />
Herr kann sich der Erziehung dieses säubern<br />
Geschwisterpaares leider nicht so widmen, wie<br />
er gern möchte. Er gibt Bobby und Betty ins<br />
Pensionat. Von dort kehren sie nach zweimal<br />
drei Wochen etwas reduziert, aber manierlicher,<br />
sozusagen geläutert, zurück. Aus Betty<br />
ist in dieser Zeit ein zärtliches Hundefräulein<br />
geworden, das sich bei seinem Herrn ohne Zeitverlust<br />
eine Vorzugsbehandlung zu erschmeicheln<br />
weiss. Sie ist zwar etwas stürmisch,<br />
diese Betty, mitunter auch gedankenlos. Sie<br />
liebt es, mit fliegendem Schwänzchen davonzusausen<br />
und sie fliegt dann etwa unvermittelt<br />
an einen Baum oder an ein Schienbein. Dann<br />
^ kehrt sie jammernd zurück,<br />
Die Familie ist nicht gross. Es ist da die<br />
Mutter, die weltgereiste Frau Gritta von Belfort,<br />
die einmal beinahe einem japanischen<br />
Prinzen vorgestellt wurde und die sich auf den<br />
Planken eines Ozeandampfers so gut auskennt<br />
wie im indischen Dschungel. Wenn'man über<br />
das stürmische Temperament Bobbys und Bettys<br />
stutzt, so weiss man bald, woher sie es<br />
haben, wenn Gritta mit ihren beiden Nachkommen<br />
auf der Höhenmatte in Interlaken ein<br />
Fangspiel vorführt. Auf dieser Matte lässt der<br />
Herr jeweils seine Rotte von der Leine. Alsbald<br />
saust der stämmige Bruder voraus, Gritta<br />
hinterdrein, aber ihre verzweifelten Bemühungen,<br />
das Bürschlein an den Hinterläufen zu er-<br />
Bild rechts:<br />
Foxli hat es wie die<br />
Schnecke: Er nimmt sein<br />
Haus gleich mit, sogar<br />
auf eine Autofahrt.<br />
Herrn, Bern<br />
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Betty von Beifort<br />
Von A. G. U. Pozzy de Besta<br />
!<br />
fassen, vereitelt Betty immer wieder, indem sie<br />
ihr von der Seite her in die Flanken stösst.<br />
Betty hat eine unvergleichliche Art des Umganges<br />
mit Menschen. Ihren Herrn wickelt sie<br />
sozusagen um die mit koketten schwarzen Tupfen<br />
geschmückten Pfoten. Sie hat eine<br />
schlechthin unwiderstehliche Art, diesen Herrn<br />
anzusehen, indem sie gleichzeitig ihren schmalen,<br />
langgestreckten Kopf zwischen seine Knie<br />
oder in die Höhlung seiner Hand steckt und<br />
dazu vernehmlich schnuppert oder kurz Laut<br />
gibt. Wenn sie ihn so unverwandt und ernsthaft<br />
anschaut, schliesst sich der Stromkreis<br />
einer unsagbar naturhaften Liebe zwischen<br />
Herrn und Hund.<br />
Im April wird Betty Mutter von sechs kleinen,<br />
mattschwarzen, gelbpfotenen Würmchen.<br />
Nun beginnt ein neues Leben für sie, ein Leben<br />
voll Arbeit und Aufopferung. Es gibt viel zu<br />
tun für sie. Die Kleinen müssen genährt, gewärmt<br />
und sauber gehalten werden. Das Körbchen<br />
ist immer blitzblank. Wenn die Jungen<br />
sich satt getrunken haben, kuscheln sie sich<br />
zufrieden in den Mutterleib hinein. Der umgibt<br />
sie als dunkler, schlankgebogener Kelch.<br />
Wenn Betty zum Herrn aufschaut, sagt ihr<br />
Blick: « Schau, was ich da habe ».<br />
Nach achtzehn Tagen aber zeigt sich in ihrer<br />
Brust eine kleine Schwellung. Die wird zusehends<br />
grösser. Der Tierdoktor stellt'einen<br />
Abszess fest. Er muss geschnitten werden und<br />
nun klafft in dem zierlichen, glatten Leib eine<br />
grauenhafte Wunde. Betty wird eingebunden<br />
und auf den Divan gelegt. Das Gift greift um<br />
sich und ist in die Blutbahn eingedrungen.<br />
Betty bekommt zur Stärkung schwarzen Kaffee.<br />
Es wird aber immer schlimmer. Sie hört<br />
das jämmerliche Winseln ihrer Jungen und<br />
schleppt sich in das Körbchen zurück. Dort<br />
gibt sie ihnen aus schmerzzerrissenem Leibe zu<br />
trinken und säubert sie mit erlahmenden Kräften.<br />
Der Herr nimmt sie wieder fort. Betty<br />
sieht ihn angstvoll an, aus ihren dunklen Augen<br />
bricht eine schwere Ahnung. Ihr rechter<br />
Vorderlauf zittert nun. Der Herr sieht das<br />
und bekommt es nun ebenfalls mit der Angst<br />
zu tun. Der Tierdoktor kommt eilends. « Armes<br />
Tierchen, armes Tierchen,» sagt er. Der<br />
Herr schluckt, er hat verstanden. «Kognak<br />
mit Ei wird ihr gut tun,» meint der Doktor,<br />
Der Herr geht sofort in die Stadt; es ist aber<br />
Sonntag und da will ihm niemand Kognak verkaufen.<br />
Der Herr braucht lange, bis er Kognak<br />
gefunden hat. Er eilt nach Hause, er will seinem<br />
Hund ein kräftiges Eiertränklein brauen.<br />
Die Augen des Hundes sind aber schon tief<br />
verschleiert. Ein schmerzliches Staunen steht<br />
noch in ihnen. Der Hund atmet hastig, dann<br />
streckt er sich und ist fort.<br />
Der Herr trägt seinen toten Hund in den<br />
Wald, aber die Walderde ist zu kärglich. Er<br />
bringt ihn in den Garten zurück, bettet ihn tief<br />
die Erde, deckt ihn mit flachen Steinen, schüt- ^<br />
tet Erde zu und holt ein Büschlein. Das wird<br />
auf seinem toten Hund wachsen. Er hat ihn<br />
sehr lieb gehabt, diesen Hund.
IV. Blatt Nr. 23<br />
Automobil-Revue BERN, 20. März <strong>1936</strong><br />
Wie manche Frau, wie manches Mädchen hegt<br />
im Stillen den Wunsch, eine Tracht zu besitzen?<br />
Jedesmal, wenn Sie auf dem Land einer Gruppe<br />
höbscher Trachtenleute begegnet sind, jedesmal,<br />
wenn Sie an einem schönen Sommersonnfag ein<br />
Trachtenfest besuchen, regt sich in Ihnen dieser<br />
leise Wunsch^ und er scheint Ihnen auch gar nicht<br />
unberechtigt, da Sie noch in einer alten Kommode<br />
auf dem Estrich ein paar alte Kleidungsstücke,<br />
Schnallen oder Broschen aufbewahren, die Ihre<br />
Mutter oder Grossmutter zur Tracht getragen hat.<br />
Das Metall könnte man selbstverständlich wieder<br />
für eine neue Tracht verwenden. Und dann könnte<br />
man zum Trachtenfest, auch wenn man selbst gar<br />
nicht mitzumachen gedenkt, sein Festkleid anziehen,<br />
man könnte es dann und wann hervornehmen,<br />
etwa bei festlichen Veranstaltungen, und die<br />
Sonhtagstracht würde immer in Ehren stehen.<br />
Es gibt vielerlei Trachten im Schweizerland,<br />
Berner und Wehntaler, Solothurner und Glarner,<br />
Tessiner und Bündner Trachten. Aber die Frage<br />
«Welche Tracht?» sollte eigentlich gar nicht gestellt<br />
werden. Denn die Tracht ist kein Kostüm, das<br />
man heute anzieht und morgen mit einem anderen<br />
vertauscht. Sie tragen die Tracht der Gegend, in<br />
welcher Sie zuständig sind, sei es die eigene Heimat,<br />
sei es die neue Heimat des Mannes, jedenfalls<br />
di* Tracht des Kantons, in dem Sie sich heimisch<br />
fühlen. Man sollte nicht Zürcherinnen in Tessiner<br />
Trachten stecken und in Zoccolis umherstolpern<br />
lassen. Und ein feerner Trachtenmeitschi, das<br />
nicht einmal Bärndütsch spricht, ist eine Unmöglichkeit.<br />
Die Tracht ist nichts anderes als der Dialekt<br />
im Frauenkleid.<br />
Fröhliche Bernerinnen.<br />
Die Leiterin der Zürcher Trachtenstube, Frau Dr.<br />
Panchaud de Bottens, war lo liebenswürdig,<br />
dem Redaktor des «Auto-Magazins» über<br />
diese Frage Aufschluss zu geben. Wer sich eine<br />
Tracht anzuschaffen wünscht, setzt sich am besten<br />
mit der nächsten Trachtenvereinigung oder Trachtenstube<br />
in Verbindung. Da kann man sich Rat holen<br />
über die Gestaltung des Festkleides, man kann unter<br />
Umständen sogar eine Tracht entlehnen. Hier<br />
sind auch die Spezialistinnen zur Hand, die sich<br />
aufs Anprobieren verstehen, wenn man die Näharbeit<br />
eigenhändig zu tun gedenkt. Das Zuschneiden<br />
erfordert besondere Kenntnisse; da an den<br />
Trachten verhältnismässig viel mehr Handarbeit ist<br />
! als : am modernen Kleid, und die Stoffe eine besondere<br />
Behandlung : erfordern, verursacht die<br />
Tracht auch etwas mehr Arbeit als ein gewöhnliches<br />
Hauskleid.<br />
Ein Haupterfordernis: Die Stoffe müssen gut<br />
sein. Man ist heute so weit, dass man fast das gesamte<br />
Material In der Schweiz herstellen kann; im<br />
Anfang war das schwierig, weil man das Weben<br />
der Stoffe erst wieder versuchen und einführen<br />
Photo Tuggener (Zingg)<br />
tton untren Ctadyten<br />
Zunächst: Welche Tracht?<br />
Wie kommt man zu einer Tracht?<br />
dem Land vielfach durch Kurse, die von den Trachtenvereinigungen<br />
veranstaltet wurden, in der Tech- :<br />
nik der Trachtenherstellung unterwiesen.<br />
Die Tracht darf nicht salopp, sondern sie muss<br />
sorgfältig genäht sein. Dadurch wird zwar die<br />
einzelne Tracht oft etwas teurer zu stehen kommen<br />
als ein gewöhnliches Kleid, aber sie belohnt<br />
diesen grösseren Aufwand durch ihre Dauerhaftig- •<br />
keit. Je nach Wunsch und Verhältnissen kann eine<br />
Festtracht einfacher oder reicher gestaltet werden.<br />
Man kann Wolle oder Seide, billige oder teure<br />
Spitzen wählen. Eine Arbeitstracht kostet höchstens<br />
das Doppelte dessen, was ein Schneiderkleid verlangt.<br />
Die Sonntags- oder Festtracht dagegen wird<br />
sich höher, bei reicher Ausstattung sogar bedeutend<br />
höher stellen als ein gewöhnliches Gesellschaftskleid<br />
— aber eine solche Tracht kann man<br />
sein Leben lang tragen und vielleicht sogar an die<br />
Tochter weitergeben.<br />
Die Festtrachf<br />
als Gesellschaftstoilette.<br />
Die Festtracht steht ausserhalb der Mode und<br />
das ist ihre Stärke: sie veraltet nicht. Dr. Ernst<br />
Laur, der Präsident der Schweizerischen Trachtenvereingiung,<br />
hat in seiner Rede am Zürcher<br />
Trachtenfest in Marthalen 1935 in einem einleuchtenden<br />
Beispiel geschildert, wie die Tracht zur Gesellschaftstoilette<br />
werden kann. Ein Schweizer, der<br />
mit seiner Frau an einem internationalen Kongress<br />
im Ausland teilnahm, wurde samt Gattin zu einer<br />
grossen gesellschaftlichen Veranstaltung eingeia-"<br />
den. Die Frau überlegte sich ihre Toilette. Konnte<br />
die einfache Republikanerin mit dem Glanz der<br />
großstädtischen Gesellschaft wetteifern? Der Sinn<br />
stand ihr nicht darnach, und ausserdem hätte sie<br />
auch die Mittel nicht gehabt. So trug sie ihre Festtracht<br />
— und ; wurde ein bewunderter Mittelpunkt<br />
des Abends.<br />
Die Schweizerinnen im Ausland legen der<br />
Tracht einen sehr grossen Wert bei, besonders diejenigen,<br />
die ins Ausland geheiratet haben. Das<br />
Festkleid der Heimat bildet bei vielen Veranstaltungen,<br />
an denen Schweizer und Ausländer teilnehmen,<br />
eine freundliche und anmutige Kennzeichnung<br />
der Nationalität. Die Auslandschweizer legen<br />
bei manchen Gelegenheiten in einem viel höheren<br />
Masse Wert darauf, für Schweizer zu gelten, angesehen<br />
und erkannt zu werden, als oft die Schweizer<br />
im Inland. In der Fremde muss man die Heimatliebe<br />
lernen.<br />
Trachtenstube<br />
und Trachtenvereinigung.<br />
Die Zürcher Trachtenstube ist die ehrenamtliche,<br />
offizielle Auskunftstelle für schweizerische Trachtenfragen.<br />
Sie enthält ein sehenswertes Museum<br />
von alten und neu geschaffenen Trachten in einem<br />
alfen Zürcher Haus am Neumarkt, im Haus zum<br />
Möhrenkopf. Ein Haus, das seine Geschichte hat.<br />
Goldschmiede und Seidenweber haben darin gewohnt,<br />
und Katharina von Zimmern, die letzte Aeb-<br />
musste. Die Herstellung der Trachtenstoffe gibt tissin des Fraumünsterklosters, verbrachte darin<br />
vielen Bergfrauen Arbeit, und im Lauf der letzten<br />
Jahr* wurden Schneiderinnen und Modistinnen auf<br />
einen Abschnitt ihres schicksalreichen Lebens. Ein<br />
Teil dieses Hauses wurde durch die Trachtenvereinigung<br />
in ein Privatmuseum umgewandelt, das jedermann<br />
zugänglich ist. Neben Schmuck, Spitzen,<br />
einer Haubensammlung, Trachtengruppen, Volkskunst<br />
und kirchlicher Kunst sind dort etwa 60<br />
lebensgrosse Trachtenfiguren aufgestellt.<br />
Die Schweizerische Trachtenvereinigung — ihr<br />
Präsident ist der schon genannte Dr. Ernst Laur,<br />
Leiter des Schweizer Heimatwerkes — bildet die<br />
Zusammenfassung von ety«a 6000 Mitgliedern, die<br />
den kantonalen Sektionen angehören. Sie wird<br />
demnächst (voraussichtlich im Frühsommer] ihren<br />
zehnten Geburtstag feiernVkönnen,. und zwar wird<br />
mit diesem Jubiläum ein Schweizerisches<br />
Trachtenfest auf dem Rigi verbunden<br />
sein.<br />
Aus einem Rückblick auf die Entwicklung der<br />
Trachtenbewegung in der Schweiz aus der-Feder<br />
von Frau Dr. Panchaud de Bottens seien ein paar<br />
Erinnerungen hierher gesetzt:<br />
«In den.Städten sah man noch vor dreissig Jahren<br />
ab und zu Schaffhauserinnen und Aargauerinnen,<br />
aber auch die Verschwanden immer mehr. Bei<br />
der Eröffnung des Landesmuseums in Zürich erlebte<br />
man zum ersten Male ein richtiges Trachtenfest.<br />
Man sah nach vielen Jahren des Verschwundenseins<br />
wieder herrliche alte Trachten, von deren<br />
Vorhandensein die wenigsten etwas wussten. Das<br />
war wohl der Auftakt zur Trachtenbewegung,<br />
wenn auch.nur in bescheidenem Ausmass. Im Landesmuseum<br />
wurde eine grössere Zahl Schweizer<br />
Trachten durch die Trachtenforscherin und Verfasserin<br />
unseres grössten schweizerischen Trachtenwerkes,<br />
Frau Julie Heierli, ausgestellt, der Lesezirkel<br />
Hottingen arrangierte unter Dr. Hans Bodmers<br />
kundiger Leitung Trachtenfeste zur Belebung<br />
des Trachtenwesens, und beim alljährlichen Sechse-<br />
, läuten mehrten sich die Kindertrachten von Jahr<br />
zu Jahr in erfreulicher Zahl. Es waren besonders<br />
die kleinen Wehntalerinnen, die sich grosser Beliebtheit<br />
erfreuten. Manche Mutter fand es nicht<br />
nur. hübscher, sondern auch praktischer, ihrem<br />
Töchterchen eine richtige Tracht anzuschaffen.<br />
Die neue Stadtzürcher Sonntagstracht.<br />
Dann kam "der Krieg, eine Zeit, ia der sich das<br />
nationale Gefühl stärker entwickelt wie zu Friedenszeiten<br />
und sich die-Betonung der nationalen<br />
Eigenart-zum Ausdruck bringen will. Da gingen<br />
die Waadtländerinnen allen voran, indem sie wieder<br />
; anfingen, ihre Trachten zu tragen, nicht die<br />
lustige weiss-grüne Tracht der Winzerfeste, sondern<br />
1 die einfache, dunkle Tracht ihrer Vorfahren.<br />
Erst wurden die Frauen der Waadt'angestaunt,<br />
auch belächelt, aber bald'fand die Idee Nachahmung,<br />
und in kurzer Zeit trug eine erstaunlich<br />
grpsse Schar Waadtländerinnen- die hübsche, einfache<br />
Tracht mit dem koketten Hut über der Spitzenhaube.<br />
Freiburg und Neuenburg folgten, und<br />
ganz langsam und zaghaft die deutsche Schweiz.<br />
Vorerst sah man nur alte, echte Trachten, die noch<br />
in Truhen und Schränken von Grossmutter und Urgrossmutter<br />
wohl verwahrt waren.<br />
1926 wurde die Schweizerische Trachtenvereinigung<br />
gegründet, ein grosser und ein kleiner Vorstand<br />
mit einem Präsidenten gewählt und jedem<br />
seine Arbeit zugeteilt. Das erste sichtbare Resultat<br />
dieser Arbeit war ein Trachtenaufmqrsch in Bern.<br />
Wer damals den Empfang der Trachtenleute, die<br />
aus der ganzen Schweiz gekommen waren, im Hof<br />
des Berner Burger-Spitals — das hinterste Bergtal<br />
hatte seine Vertreter geschickt, wenn es damals<br />
auch verhältnismässig wenige waren — miterleben<br />
durfte, wird dieses Bild niemals vergessen können,<br />
diese Mannen, Frauen und Kinder in ihren bunten<br />
Trachten, in dieser Umgebung, diesem herrlichen<br />
alten Hof mit seinen von Efeu übersponnenen<br />
alten Mauern, darüber ein strahlend blauer Himmel<br />
und eine lachende Sonne, die sich selbst an<br />
dem wundervollen Bild zu freuen schien.»<br />
Was will die Schweizerische Trachtenvereinigung?<br />
Die Antwort geht ohne weiteres aus dem<br />
nicht abgekürzten Namen der Vereinigung hervor,<br />
der eigentlich heisst: «Schweizerische Vereinigung<br />
zur Erhaltung der Trachten und zur Pflege des<br />
Volksliedes.»<br />
Photo Quegen bOM
{22 XutdmoJnl-Revn«<br />
N»2;<br />
Lebensweisheit in Pillen<br />
Erkenntnis —<br />
möglichst vor Torschluss!<br />
Ich sitze auf einer sonnigen Bank am Kaigelände<br />
des Stromes in einer fremden Stadt.<br />
Der Strom durchmesst auch die Stadt, in der<br />
ich lebe. Die Kaianlagen sind dort viel reicher<br />
und schöner, auch die Stadt ist es!<br />
Grösser, reicher! Und die Aussicht vom<br />
Stromufer viel reizvoller — aber — wie selten<br />
sitze ich dort so ruhig und schaue hinaus<br />
ins weite Land! Hier in der Fremde, da weiss<br />
ich es plötzlich, wie sehr man sein Leben<br />
vertut, eingefangen in selbst auferlegter Sklaverei<br />
des Alltags! Des Alltags, den man zu<br />
bezwingen glaubt — und dabei von ihm niedergerungen<br />
wird in einem ewigen Kleinkampfe.<br />
Schritt um Schritt — niedergerungen,<br />
nur dass man es nicht immer weiss! Man<br />
hetzt und jagt an so vielem vorbei, das plötzlich<br />
in einer ruhigen Stunde des Losgelöstseins,<br />
die man in einer fremden Stadt durchlebt,<br />
zu einem kleinen Feste wird, das man<br />
aber doch auch daheim erleben könnte —<br />
wenn die Erkenntnis zur rechten Zeit käme!<br />
Wenn wir uns nicht jagen Hessen von der<br />
Sorge um das Heute und der Angst vor dem<br />
Morgen, immerzu! Ein ganzes Leben lang —<br />
bis dann auf einmal auf einer sonnigen Bank<br />
in der Fremde plötzlich das Bewusstsein aufleuchtet,<br />
auf wie vielen solchen Sonnenbänken<br />
wir schon gesessen — ohne es zu beachten,<br />
dass es sonnig und hell gewesen! Weil daheim<br />
der Kleinkram des Alltags über alles<br />
seine Schatten warf und wir nicht die Energie<br />
hatten, den Augenblick in der Sonne vor<br />
ihnen zu bewahren, ihm das alte « Verweile<br />
doch — Du bist so schön! » als Schutz und<br />
Wehr vorzuhalten. Es gibt viele, die das können<br />
und noch mehr solche, die diese grosse<br />
Kunst nicht verstehen, sie nie erlernen —<br />
diese Lebenskunst.' Und doch sollten just wir<br />
Frauen die in der Beziehung noch talentloser<br />
sind als die «Herren der Schöpfung», alle,<br />
alle daran arbeiten, sich die Kunst zu eigen<br />
zu machen: dem Augenblick sein Recht zu<br />
lassen! Mit offenen Augen das Schöne zu<br />
sehen, das sich dem Bescheidenen doch gelegentlich<br />
offenbart, das Gute zu gemessen, solange<br />
die gütige Natur uns Genussfähig'keit<br />
schenkt! Sonst kommt der Tag, an dem man<br />
sich eingestehen muss, dass man sein Leben<br />
verjagt — vertan — und dann sitzt man auch<br />
auf einer Sonnenbank in tiefstem Schatten!<br />
Ich langweile mich<br />
Ida Bock.<br />
Ist dies wirklich wahr? So oft hören wir diese<br />
Bemerkung von Frauen, die ihr Heim haben und<br />
die mit ihrer freien Zeit nichts anzufangen wissen,<br />
nachdem sie sich übrigens schon in Bezug auf ihre<br />
Arbeit beklagt haben, sie sei langweilig. Ich muss<br />
gestehen, dass ich eigentlich wenig Talent zur<br />
Langeweile besitze, weil mich immer allerlei Ideen<br />
gefangen halten, weil ich ständig, sei es im Haus<br />
oder-sonst irgend etwas ausprobiere, einer Idee<br />
zum Durchbruch verhelfen oder Nebenmenschen<br />
nützlich sein möchte. Ich habe mich auch schon<br />
gelangweilt, beispielsweise, wenn ich eine Rede<br />
anhören musste, die schrecklich wenig in gewundener<br />
Form sagte, oder — dies ging in meiner<br />
Schulzeit so —, wenn ich mich mit Erklärungen zufriedengeben<br />
sollte, die absolut unverständlich,<br />
nicht anschaulich waren.<br />
Wo etwas das Fassungsvermögen übersteigt,<br />
stellt sich mitunter Langeweile ein, auch bei Erwachsenen.<br />
Weil man nicht folgen kann. Dies<br />
kann an uns selbst, an unserm in manchen Dingen<br />
begrenzten Horizont oder aber an der Darstellungsweise<br />
liegen, in der eine Sache geboten<br />
wird. Wenn zu viel Vorkenntnisse vorausgesetzt<br />
werden, auf denen ein Vortrag, ein Aufsatz fussen<br />
und wir nicht mitkommen, so nennen wir unsere<br />
dabei eintretende Hilflosigkeit Langeweile, was<br />
sie im Grunde genommen gar nicht ist. Es kommt<br />
auch vor, dass ein Mensch von einer Sache nicht<br />
gern hört, da sagt er gleich, das Thema langweile<br />
ihn, und ist doch nur Widerwille dabei, sich<br />
in eine Sache zu vertiefen.<br />
Die echte Langeweile ist ein grosses Unglück<br />
für den betreffenden Menschen. Sie entspringt<br />
einer Interesselosigkeit an seinem Aufgabenkreis,<br />
seiner Umgebung im allgemeinen. Es gibt Leute,<br />
die sind immer leer. Sie schnappen die Dinge auf,<br />
wie ein Fisch, schlucken ihre Eindrücke sozusagen<br />
ganz. Bücher werden in ein paar Stunden flüchtig<br />
durchgelesen, es wird über die schönsten Partien<br />
hinweggesehen, tiefste Bemerkungen werden überhört,<br />
-es fesselt nur die starke Handlung. Es sind<br />
dies die Menschen, die, um mit Rudolf Hans<br />
Bartsch zu reden, im stoffhungrigen Volk geboren<br />
sjnd. Oft hören wir: ich lese keine Gediente, die<br />
sind ja langweilig. Das ist nun schon etwas Barbarisches.<br />
Ist doch die gebundene Rede viel konzentrierter,<br />
viel inhaltsreicher, wenigstens bei guten<br />
Gedichten. Freilich viele dringen nie zum Bild, zum<br />
Symbol, das dem Künstler wesentjich ist, vor. Sie<br />
sehen auch nie Allgemeines, nur die kleinen einzelnen<br />
Tatsachen des Lebens. Und alle, die diesen<br />
tieferen Sinn jedes Ereignisses nicht erkennen, das<br />
Gewebe des Lebens nicht sehen, die haben es stets<br />
mit Langeweile zu tun. Auch die für ihre Mitmenschen<br />
wenig Herz, für ihre Aufgaben keine Wärme<br />
besitzen. Die weder Farbe noch Freude an schönem<br />
Material haben. Kurz, die, uni ein Rilkewort<br />
zu brauchen, den «billigen Zerstreuungen) verfallen<br />
sind.<br />
Die uns umgebenden Dinge können für uns<br />
wesentlich sein, je nachdem wir uns an sie hingeben,<br />
gleichsam tonend, farbig, beseelt werden.<br />
Ein irgendwie künstlerisch wirklich begabter<br />
Mensch wird sich ebenfalls nie langweilen, wie ich<br />
noch nie wirklich religiöse Menschen traf, die über<br />
Langeweile klagten. Sie haben etwas Absolutes<br />
im Sinn, das sie all die kleinen, flüchtigen, tandartigen<br />
Dinge weniger wichtig nehmen lässt, das<br />
sie auf Grosses hinlenkt. Da erhält das Leben einen<br />
höhern Inhalt. Nur wirklich oberflächliche<br />
Menschen langweilen sich, die weder ihre Aufgaben<br />
mit Interesse vielseitig zu lösen suchen, noch<br />
sich zu wirklicher, höchster Leistung verpflichtet<br />
fühlen. Es ist so vieles auf der Welt des Tuns, des<br />
Denkens wert, so vieles wäre anzugreifen, dass es<br />
eine wirkliche Langeweile nicht geben kann.<br />
Nehmen wir uns vor, alle Dinge unseres Aufgabenkreises<br />
ganz zu tun. Wenn wir nur das, was<br />
uns aufgetragen ist, restlos gut machen wollen,<br />
haben wir keine Zeit, uns zu langweilen. Ueberall,<br />
wo wir das Leben und unsere Arbeit anpacken,<br />
da ist sie auch fesselnd, voll Inhalt und voller<br />
Ueberraschungen. Sich nicht langweilen, ist richtig<br />
geübte Lebenskunst, nichts anderes. E. Seh.<br />
Berühmte Leute<br />
in bürgerlichen Berufen<br />
Der Ozeanflieger Costes hat seinerzeit als erster<br />
den Flug von Paris nach Amerika durchgeführt.<br />
Was ihm nächster Tage blüht, ist peinlicher als<br />
ein Ozeanflug. Er hatte sich in Paris in einem<br />
bürgerlichen Berufe versucht, und darin erleben<br />
manche berühmte Leute eben wenig Glück. Jetzt<br />
führte die Schlappe für Costes zu einer gerichtlichen<br />
Auseinandersetzung mit seinem Geschäftsführer.<br />
Von Balzac weiss man, wie er sich als Drucker<br />
herumgeplagt und abgeschunden hat. Auch Arthur<br />
Rimbaud, der die Dichtkunst aufgab, um Kaufmann<br />
zu werden, hatte keinen Erfolg in diesem<br />
Berufe.<br />
Sportgrössen müssen sich zuweilen mit einem<br />
bürgerlichen Brotberuf behelfen, wenn sie nicht<br />
gerade erstklassige Rennfahrer sind und Hunderttausende<br />
gewinnen. Georges Carpentier fabriziert<br />
Aluminiumgefässe. Suzanne Lenglen, die Tennismeisterin,<br />
führt einen Modesalon. — Und schliesslich<br />
die Politiker? Pierre Laval ^t ein passionierter<br />
Pferdezüchter. Auf seinem Gut hat er einen Musterstall<br />
angelegt. y.<br />
Zum Pick-Nick<br />
Sandwiches<br />
C. Pfister-Storck, Bern.<br />
Der Amerikaner Ist grosser Liebhaber von belegten<br />
Broten, Sandwiches, die oft an Stelle einer<br />
kurzen Mahlzeit treten. Die amerikanische Hausfrau<br />
versteht davon unzählige Variationen aus allem<br />
Möglichem (und aus Resten) herzustellen. Beliebt<br />
ist Aufstrich von Mischbutter von verschiedener<br />
Zusammensetzung und Geschmack, sodann<br />
Sandwiches mit verschiedenen Einlagen, aus Fleisch,<br />
Fisch, Krebsen, Austern, rohen und gekochten Gemüsen,<br />
Früchten, Gelees, Nüssen usw. Die Einlagen<br />
sind meistens gehackt, zu einer Streichmasse gemischt<br />
und gut gewürzt, entsprechend dem amerikanischen<br />
Geschmack. Diese Sandwiches bilden<br />
den Hauptbestandteil von Pic-nics auf Autotouren,<br />
Segel- und Ruderpartien, Campings, dann aber<br />
auch zu Tee-Partien, Herrenabenden, Reisen usw.<br />
Wir geben in der Folge eine Anzahl Rezepte,<br />
sowohl für Mischbutter für Brotaufstrich, wie für<br />
Sandwiches.<br />
Zu Sandwiches eignen sich Kastenbrot, sogenanntes<br />
Englischbrot und die bei uns üblichen Kastenbrote,<br />
sodann Roggenbrot, Graham-, Bircher-,<br />
Steinmetzbrot und ähnliche, auch das in runden<br />
Kasten gebackene Zapfenbrot-eignet sic^gorfBr<br />
gewisse Sandwichsorten.<br />
Zwei oder drei mit Butter oder mit Mayormots»<br />
bestrichene 5—7 mm dicke Brotscheiben mit daraufgelegter<br />
Fülle und aufeinandergelegt, ergeben<br />
einen Sandwich. Die Kruste wird nach Belieben<br />
der Gäste und der Hausfrau belassen oder auf<br />
allen vier Seiten abgeschnitten. Ein diagonaler<br />
Schnitt von einer Ecke zur anderen trennt die Sandwiches<br />
in zwei gleichmässige Dreiecke. Dieselben<br />
werden auf leinen- oder Papierservietten angerichtet.<br />
Dies ist die gewöhnlichste Art der Zurichtung<br />
von Sandwiches.<br />
Sellerie-Sandwich (Celery-Sandwich). Mische 1<br />
Tasse feingehackten Stangensellerie mit gleichviel<br />
feingehackten sauren Aepfeln und gehackten Walnüssen<br />
— mische mit Mayonnaise — würze — bestreiche<br />
eine Scheibe Kastanienbrot mit der Masse<br />
— lege eine andere Scheibe darauf und schneide in<br />
Rechteck©. Passend zum Tee.<br />
Sardinen-Sandwich (Sordine-Sandwiches), lege<br />
die Sardinien auf ein Stück weiches Papier zum<br />
Abtropfen — schäle und entgräte sie — hacke sie<br />
fein — mische mit 2 hartgekochten und gehackten<br />
Eiweissen — streiche 2 hartgekochte Eigelb durch<br />
ein Sieb. — Mische alles zusammen mit etwas Salz,<br />
Cayennepfeffer und Mayonnaise — fülle damit die<br />
Sandwiches.<br />
Käse- und Sardellen-Sandwich (Cheese and<br />
anchovis-Sandwich). 1 Tasse frisch geriebener Emmentalerkäse<br />
mit etwas Mayonnaise zu einer<br />
Streichmasse mischen — mit Salz, Paprika, Senf<br />
und Anchovis-Paste oder Essenz würzen. — Brotscheiben<br />
mit Mayonnaise bestreichen — darüber<br />
die Masse und Brotscheiben aufeinanderlegen.<br />
Zwiebeln- und Speck-Sandwiches (Onion and<br />
bacon-Sandwich). Backe in Pfanne oder auf Rost<br />
dünne Speckscheiben bis sie knusperig aber nicht<br />
braun sind — lasse abtropfen und hacke sie fein.<br />
Schäle junge, weisse Zwiebeln, hacke sie fein,<br />
wasche sie in einem Serviettenzipfel, drücke sie<br />
aus, mische 1 Teil Speck und 2 Teile Zwiebeln mit<br />
Mayonnaise und bestreiche die Brotscheiben mit<br />
Mayonnaise und belege sie mit der Masse.<br />
Ein Fisch-Rezept<br />
Halpaprikäs. (Ungarisches Fischragout.) Man<br />
kauft mehrere Sorten Süsswasserfische, zusammen<br />
2'/2 kg, die man putzt, ausnimmt, entschuppt und<br />
mit einem nassen Tuch abreibt. Die Fische sollen<br />
nicht gewaschen werden. Man zerteilt die Fische<br />
in nette Stücke, schneidet sorgfältig alle Gräten<br />
heraus und kocht diese im Sud. Die Fischstücke<br />
werden einstweilen eingesalzen. Inzwischen röstet<br />
man 100 g grobgehackte Rotzwiebeln in 50 g<br />
Schweinefett goldgelb, verrührt darin 25 g ungarischen<br />
Paprika und ein wenig Fischsud. Die abgetrockneten<br />
Fischstücke werden nun in die Sauce<br />
gemischt und zugedeckt darin gedämpft. Nach<br />
Sieselbst<br />
und nach giessf man ein wenig Fischsud dazu.<br />
Die Kasserolle wird ab und zu gerüttelt, doch dgrf<br />
und Ihre Persönlich»<br />
man nicht darin rühren. Zuletzt mischt man 1<br />
keit spiegelt<br />
Deziliter saure Sahne in die Sauce und serviert<br />
Kartoffelbrei dazu.<br />
3hr Brief<br />
Probe ata ,,»7J Kochrezepte am St LSnitm- von Lau<br />
Detlev, Hallmag, Bern.<br />
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Verkäufer der Anekdote zugehört. Mit energischem<br />
Palästfna-Aegypfen, mit Halt in<br />
Ruck reisst er seine Brieftasche aus dem Rock, zieht<br />
Athen, Luxus-Eillinie, alle 14<br />
einen Zwanzigmarkschein heraus und wirft ihn<br />
Tage ah Triest (Aprü-Mai 50%<br />
dem Schriftsteller zu:<br />
Erm.), ab 185.— «Da haben Sie Ihr Geld wieder, geben Sie mir<br />
Algier, 9 Tage, mit interessanten<br />
meine Anekdote zurück!»<br />
Ausflügen (Bou Saada), ab Basel 325.—<br />
Oster reisen:<br />
Orangen aus Carcagente<br />
Aegypten und Palästina, 14 Tage<br />
Eine elegant gekleidete Dame betrat das Delikatessengeschäft.<br />
Sie hatte in der Auslage schöne<br />
Aufenthalt,, mit allen Besichtigungen,<br />
Schiff 2. Kl. ab Zürich,<br />
spanische Orangen gesehen und wollte sich einige<br />
alles inbegriffen, 500.— dieser Früchte kaufen. «Ich nehme aber nur Orangen,<br />
die aus Carcagente sind. Die Früchte aus<br />
Rivlera, 9.—13. IV., ab Zürich, 135.—<br />
Brüssel-Antwerpen, 9.—13. IV., ab<br />
aiesem Ort zeichnen sich durch besonderen Wohlgeschmack<br />
aus. Bitte, geben Sie mir acht Stück!»<br />
Zürich, 86.—<br />
Der Kaufmann ist schon jahrzehntelang in diesem<br />
JUGOSLAVISCHES VERKEHRSBÜRO, Laden tätig. Aber Orangen aus Carcagente von<br />
Vertr.: G. Baraga, Unterag. d. Generalag. andern aus Spanien kann er doch nicht unterscheiden.<br />
«In dieser Kiste sindOrangen aus ganzSpanien.<br />
Zwilchenbart,<br />
Zürich, Bleicherweg 6. Telephon 32.256. Ausgesucht schöne Ware. Welche Früchte aber<br />
aus Carcagente sind, hm, genau kann ich das<br />
nicht ermitteln», sagte er. Das war der Dame sehr<br />
unangenehm. Aber dann fiel ihr das Nächstliegende<br />
ein und sie meinte: «Kann ich sie mir vielleicht<br />
selbst aussuchen?» Darauf jjing der Händler<br />
EN TOUT TEMPS;<br />
bereitwilligst ein.. Nun begann die hübsche, junge<br />
COGNAC<br />
le complemenr d un bon repas.<br />
MARTELL<br />
Dame in der Kiste zu wühlen. Sie suchte fange<br />
6 GUMMI und emsig, nahm nahezu jede Frucht in die Hand,<br />
L'ETE<br />
und es gelang ihr auch tatsächlich, acht Orangen<br />
avec soda ,la plus saine des<br />
boissons rafraichissantes.<br />
aus Carcagente zu finden. Dann nahm sie ihr<br />
Fr. 2.50 hübsches Ledertäschchen zur Hand und bezahlte<br />
L 1 HIVER<br />
die Früchte. Der Händler bedankte sich für den<br />
sec ou en Infusion .unriactif Beste Quilität Einkauf. Die Dame ging zur Tür. «Woran, gpädige<br />
puissant contre I« f rold<br />
Frau,» fragte der Händler neugierig, «erkennt man<br />
Sicherster Schutz. eigentlich Orangen, die aus Carcagente sind...?»<br />
Diskreter Versand. «Es sind,» lachte sie heiter, schon im Weggehen,<br />
Agence gönörale pour la Sulsse<br />
«immer die grössten und schönsten I»<br />
Fröd. NAVAZZA - GENEVE Postfach 13, Richterswil.<br />
Redaktion des Auto-Mazarins:<br />
Dr. Hans Rud. Schmid.
fjö 23 -<br />
Dec Vettec aus Amerika etzähtt<br />
£üt neuec 3Be&4 füc junge Tttätwec<br />
Natürlich in Amerika! Mrs. Soundso will Shopping<br />
gehen. Sie will den Vormittag in Warenhäusern<br />
Verbringen, Hüte, Kleider, Wäsche, Möbel<br />
gustieren, auf trottoirs roulants oder in Paternosteraufzügen<br />
von Stockwerk zu Stockwerk<br />
eilen, die Herrlichkeiten in Augenschein nehmen<br />
und ihre Einkäufe besorgen. Aber wer wird sie begleiten?<br />
Der Herr Gemahl hat selbstverständlich<br />
keine Zeit 1 . Er sitzt im Büro oder im Geschäft, hat<br />
endlose Konferenzen, er muss Geld verdienen. Nun<br />
wäre es ja ganz nett, mit Freundinnen seine Einkäufe<br />
zu besorgen. Die Damen hätten gewiss keinen<br />
Mangel an Gesprächsstoff. Aber männliche Gesellschaft<br />
wird trotzdem vorgezogen. Wenn auch<br />
der Mann im amerikanischen Gesellschaftsleben<br />
bestenfalls eine Statistenrolle spielt, beim Shopping<br />
ist ein männliches Wesen immerhin ganz nützlich.<br />
Man kann sich bei ihm erkundigen: «Wie steht mir<br />
der Hut?», man kann sich von ihm Komplimente<br />
machen und kleine Pakete tragen lassen, die man<br />
sich nicht erst in die Wohnung zuschicken lassen<br />
will, snodern gleich mitnehmen möchte. Im praktischen<br />
Amerika ist man nun, um den Damen Begleiter<br />
fürs Shopping zu verschaffen, auf einen Ausweg<br />
verfallen, der das Angenehme mit dem Nützlichen<br />
verbindet. Notleidende Studenten der grossen<br />
amerikanischen Universitäten stellen sich den Ladies<br />
zur Verfügung und lassen sich geduldig von<br />
einem Warenhaus zum andern schleppen. Sie haben<br />
nichts anderes zu tun, als nett zu sein und liebenswürdige<br />
Konversation zu machen, was ihnen nicht<br />
schwer fällt, da sie ja die Rechnungen für die Einkäufe<br />
der Damen nicht bezahlen müssen. Da sie<br />
elegant gekleidet sein müssen, werden sie ziemlich<br />
reichlich bezahlt. Besonders vielbegehrte «Shopping-Begleiter»<br />
verdanken ihrem Talent ein recht<br />
stattliches Einkommen. Da der neue Beruf Anklang<br />
gefunden hat, wurde sein Ressort bereits erweitert.<br />
Die Shopping-Begleiter werden auch als Kavaliere<br />
für den Theaterbesuch oder für Jours engagiert. So<br />
sehr man begreift, dass mittellose Studenten nach<br />
Möglichkeiten suchen, sich einen Lebensunterhalt<br />
zu verschaffen, so bleibt es doch ein trauriger Gedanke,<br />
dass sie die für ihr Studium bestimmte Zeit<br />
auf solche Art verwenden müssen.<br />
l*EdL»<br />
Unser Sternfahrträtsel<br />
aus Nr. 19.<br />
Schwarzes Pech hat der Rätselonkel. Bald weiss<br />
er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht, auf den die<br />
Vorwürfe der Leser nur so niederhageln. Womit hat<br />
er Pech? Mit den Rätselfabrikanten, denen'er zu<br />
wenig auf die Finger geschaut hat, und dann mit<br />
den Rätseln selbst. Nur mit den Neffen und Nichten<br />
hat er kein Pech, sie allein stehen ihm bei in<br />
seinen Nöten, indem sie unentwegt ans Rätseln<br />
gehen.<br />
Das Rätsel «Sternfahrt nach Bern> In Nr. 19<br />
hatte das unglückliche Schicksal, dass beim Umzeichnen<br />
eine Kilometerzahl weggelassen wurde.<br />
Dann aber war es zu schwer. Der Onkel hat zur<br />
Probe zwei von den zehn Fährten gelöst, aber<br />
eine gute Stunde dazu gebraucht. Nun, dachte er<br />
sich, guten Appetit, liebe Nichten und Neffen, das<br />
ist eine respektable Kokosnuss. Sie ist aber immerhin<br />
von ein paar Hartnäckigen, die die Flinte nicht<br />
ins Korn warfen, aufs Korn genommen und gelöst<br />
worden. Dank sei ihnen! Es zeigten sich dabei mehrere<br />
richtige Lösungen für einige von den zehn<br />
Sternfahrten, es ist aber klar, dass man sich in solchen"<br />
Dingen nicht auf die Vorlage versteifen kann.<br />
Der Onkel ist kein Pedant und möchte den fleissigen<br />
Sternfahrem und Sterndeutern auch nicht solches<br />
Leid antun.<br />
Lösung der Sternfahrt nach Bern.<br />
Der amerikanische Millionär Branton in Mansfield<br />
hatte bittere Enttäuschungen in einer Liebesangelegenheit<br />
und später mit seinem Kammerdiener<br />
erlebt. Er wollte nicht weiter betrogen werden<br />
und gab deshalb einem Elektroingenieur den Auftrag,<br />
für ihn ein Haus einzurichten, das seinesgleichen<br />
auf der Welt nicht hat.<br />
Der Ingenieur ging daran, die letzten Erfindungen<br />
zu erwerben und in jenem Hause zu verwerten,<br />
das er in einem Vorort von Mansfield errichtete.<br />
Zwei Tage blieb er nach der Fertigstellung<br />
dieses Hauses bei dem Millionär, um ihn in der<br />
Anwendung der verschiedenen Handgriffe zu unterweisen.<br />
Dann bekam er seinen Scheck und<br />
durfte verschwinden. Mit Ausnahme von zwei Dienern,<br />
die am Donnerstag einer jeden Woche erscheinen,<br />
um die nach einem genauen Speisezettel<br />
Eelieferten Waren in die Eisschränke zu bringen,<br />
etritt niemand das Haus.<br />
Gewaltsames Eindringen wäre ausserdem sehr<br />
gefährlich, denn allerlei Strahlen umgeben das<br />
ganze Haus und lösen ein halbes Dutzend Alarmvorrichtungen<br />
aus, wenn jemand sich etwa zur<br />
Nachtzeit dem Hause nähern sollte. Ist aber jemand<br />
bis an die Tür gelangt, so steht er im Kreuzfeuer<br />
von Spiegeln, die dem Millionär in jedem<br />
Raum des Hauses sofort verraten, wer dort drunten<br />
Einlass begehrt.<br />
Sollte der Millionär einmal in Lebensgefahr zu<br />
sein glauben, so kann er seinem Sekretär, der in<br />
Mansfield wohnt, seinem eigenen Funkgerät sofort<br />
die notwendigen SOS-Rufe zugehen lassen.<br />
Mit Hilfe dieses Apparates unterhält sich der Millionär<br />
auch sonst mit der Welt, falls er es für notwendig<br />
hält. Das kommt allerdings selten genug<br />
vor. Dass an der Tür Telephonanlagen angebracht<br />
sind, um alle Besucher genau darüber zu verhören,<br />
was sie wollen, ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
Die Beleuchtung dieses Hauses ist in raffinierter<br />
Weise durchgebildet worden. Wenn es dunkel<br />
wird, tritt eine Fussbodenbeleuchtung in Funktion,<br />
die sich durch alle Zimmer zieht und die ers,t dann<br />
erlischt, wenn der Besitzer zu Bett gegangen ist<br />
und einen bestimmten Knopf berührte.<br />
Seine Küche erledigt der Millionär selbst. Freilich<br />
hat er da recht wenig Arbeit. Er braucht eigentlich<br />
nur nach rechts oder nach links zu greifen.<br />
Sogar das Spülen besorgen elektrische Apparate<br />
für ihn. Alles in allem sind in diesem Haus rund<br />
1000 Apparate und elektrische Vorrichtungen eingebaut.<br />
Der Millionär schwört darauf, dass dieses<br />
einsame Leben ihm besser bekomme als der ewige<br />
Aerger mit den Menschen, die ihn zum Schluss<br />
dann doch enttäuschten.<br />
2.Bellinzona -Andermatt - Gletech - Marngny -<br />
Lausanne - Gent - La Chaux-de-Fonds - Biel -<br />
Neuenburg • Bern.<br />
3. Chur - St. Gallen - Romanshotn - Schaffhausen •<br />
Winterthur - Zürich - Luzexti - Interlaken - Martigny<br />
-Lausanne - Bern.<br />
4. Genf - Lausanne - Marngny - Interlaken - Luzexn -<br />
Zürich - Brugg - Ölten- Basel - Biel •Bern.<br />
5. Lausanne - Martigny - Interlaken - Gletseh -<br />
Andermatt - Luzern - Ölten - Basel - Biel - Neucnburg<br />
- Bern.<br />
6. Luzern - St. Gallen - Chur - Zürich - Winterthur -<br />
Frauenfeld - Romanshom - Schaffhausen - Brugg -<br />
Zürich - Bern.<br />
7. Neuenburg - Biel - Ölten - Brugg - Schaffhausen -<br />
Frauenfeld - St. Gallen - Chur - Andermatt -<br />
Luzern - Interlaken - Bem.<br />
8. St. Gallen - Frauenfeld - Winterthur - St. Gallen<br />
(oder umgekehrt) - Chur - Andermatt - Gletseh -<br />
Martigny - Lausanne - Neuenburg - Bern.<br />
9. Schaffhausen - Brugg - Basel - Biel - La Chauxde-Fonds<br />
- Genf - Lausanne - La Chaux-de-Fonds<br />
(oder umgekehrt) - Neuenburg - Bern.<br />
10. Zürich - Luzern - Andermatt - Chur - St. Gauen -<br />
Winterthur - Schaffhausen - Brugg - Basel - Biel -<br />
Bern.<br />
Liste der richtig eingesandten Lösungen:<br />
H. Dettwiler, jun. Gelterkdnden.<br />
M. Huber, Au/Wädenswil.<br />
W. Grütter, Solothurn. E. Greutert, Stadel.<br />
G. Keller, Baden. A. Rupp-Moser, Rorschach.<br />
H. Wyss, Bern. E. Winteler, Glarus.<br />
1. Basel - Brugg - Schaffhausen - Romanshom - Pr«istrkger:<br />
Frauenfeld - St. Gallen - Chur - Andermatt - M. Huber, Au/Wädenswil. A. Rupp-Moser, Ror-<br />
Luzem - Interlaken - Bern. schach. H. Wyss, Bern.<br />
Neuland entdeckt.<br />
Für die Köchin und für die Hausfrau hat kürzlich eine<br />
kluge Frau die Original-Rezepte der berühmtesten<br />
Spezialitäten und Nationalgerichte der Länder aller<br />
Erdteile gesammelt und in dem neuartigen Kochbuch<br />
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