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E_1936_Zeitung_Nr.023

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Nummer 20 Rp.<br />

32. Jahrgang - N° 23<br />

AUTOM<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

BERN, Freitag, 20. März <strong>1936</strong><br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.—, jährlich Fr. 10.—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unlallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicheruna) vierteljährlich Fr. 750<br />

Zweite Salon-Nummer<br />

Erscheint Jeden Dienstan and Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich 1 mal .Gelbe Uste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 Postcheck 111 414 Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

IN SERTIONS-PREIS:<br />

Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 45 Rp.<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif.<br />

Inseratenschlnss 4 Tane vor Ersebelnen der Nnmmera<br />

Der Bundesrat appelliert an unser Vertrauen<br />

Ansprache von Herrn Bundesrat Obrecht bei der Eröffnung des Genfer Salons<br />

Zum ersten Male habe ich heute das grosse<br />

Vergnügen, der Eröffnung des Automobilsa-<br />

Jons als Vertreter des Bundesrates beizuwohnen.<br />

Ich schätze mich glücklich, Ihnen bei<br />

dieser Gelegenheit mein lebhaftes Interesse<br />

bezeugen zu können, das ich ihrer Ausstellung<br />

immer entgegengebracht habe. Ich erinnere<br />

mich an deren Anfänge, als sie noch im Salle<br />

du Conseil general untergebracht war. Mit<br />

Genugtuung habe ich Jahr für Jahr die Entwicklung<br />

Ihres Unternehmens verfolgt und<br />

mich an seinem immer grösser werdenden<br />

Erfolg erfreut. Der Automobilsalon äst eine<br />

der eindrucksvollsten Kundgebungen unseres<br />

Wirtschaftslebens. Ich halte darauf, besonders<br />

auch seine grosse moralische und psychologische<br />

Bedeutung zu betonen: In unserer<br />

schweren und unruhigen Zeit bringt der<br />

Automobilsalon den Mitbürgern, die versucht<br />

sind, sich durch die Widerwärtigkeiten entmutigen<br />

zu lassen, eine wertvolle Aufmunterung.<br />

Als SymboL privater Initiative ist er ein<br />

beredtes Zeugnis dafür, dass Energie, und Beharrlichkeit<br />

auch über die Krise zu triumphieren<br />

vermögen. Der traditionelle Erfolg dieser<br />

genferischen Ausstellung wirkt anspornend<br />

und stärkt unser Vertrauen in die Zukunft.<br />

Man spricht vom Undank der Republik.<br />

Ich möchte dieses Wort Lügen strafen, indem<br />

ich den Organisatoren des Salons für das bewunderungswürdige<br />

Werk, das sie im Laufe<br />

der Jahre zustande gebracht haben, die Anerkennung<br />

des Bundesrates ausspreche. Ich<br />

denke dabei vor allem an Ihren Ehrenpräsidenten,<br />

Herrn Robert Marchand, welcher der<br />

Schöpfer und die Seele Ihres Unternehmens<br />

war. Mit rührender Hingabe und Tatkraft hat<br />

er von Anbeginn die Geschicke des Salons<br />

geleitet. Ehre den Fähigkeiten, der Geschicklichkeit<br />

und der Uneigennützigkeit dieses<br />

Mannes. Robert Marchand hat sich um das<br />

Vaterland verdient gemacht; ich versichere<br />

ihn öffentlich der Dankbarkeit der Behörden.<br />

Möge die junge Generation sein Beispiel<br />

nachahmen ! Mein Dank gehört auch den<br />

Mitgliedern des ständigen Ausschusses und<br />

des Organisationskomitees des Salons, die für<br />

das Gelingen des Unternehmens weder Zeit<br />

n6ch Mühe gescheut haben. Es hätte keine<br />

sachkundigere und ihres Vorgängers würdigere<br />

Persönlichkeit an die Spitze des Organisationskomitees<br />

gestellt werden können als<br />

Herr Dechevrens. Als Präsident der «Chambre<br />

suisse de l'industrie de l'Automobile» unterhält<br />

Herr Dechevrens enge Beziehungen mit<br />

dem mir anvertrauten Departement, dem er<br />

ein wertvoller Berater ist. Die Geschicke des<br />

Automobilsalons sind in guten Händen.<br />

Ich danke Herrn Dechevrens für seinen liebenswürdigen<br />

Empfang und entbiete dem Salon<br />

meine herzlichsten Wünsche zum guten<br />

Erfolg. Der Salon wird dieses Jahr dem<br />

stattlichen Kranz der Ausstellungen eine<br />

neue Blume einflechten. Möge sie die<br />

schönste von allen sein!<br />

Letztes Jahr hat Herr Bundesrat Baumann<br />

als Vertreter der Landesregierung über eine<br />

Frage gesprochen, die im wesentlichen sein<br />

Departement betraf: Die Anwendung des<br />

neuen Gesetzes über den Automobilverkehr.<br />

Dieses Jahr möchte ich mit einigen Worten<br />

ein Gebiet berühren, das noch viel schwieriger<br />

zu ordnen ist: die Wirtschaft.<br />

Wie gerne möchte ich Ihnen verkünden,<br />

dass die wirtschaftliche und finanzielle Lage<br />

Lesen Sie unser<br />

Feuilleton „Der Seewolf"<br />

Seite 6<br />

Herr Charles Dechevrens, Präsident des Organisationskomitees<br />

des XIII. Genfer Salons.<br />

gedrängt hat; Sie brauchen meine Ausführungen<br />

nicht der beruflichen Voreingenommenheit<br />

eines Volkswirtschaftsministers zuzuschreiben.<br />

Die Drosselung der Einfuhr bringt nicht<br />

nur Vorteile mit sich. Es ist unbestreitbar,<br />

dass »die Einschränkungen, zu denen wir<br />

durch die Macht der Verhältnisse Zuflucht<br />

nehmen mussten, für den Handel auf die<br />

Dauer sich störend auswirken. Gerade eine<br />

Handelsstadt wie Genf empfindet zufolge<br />

ihrer geographischen Lage mehr als jede andere<br />

in der Schweiz die Nachteile des Kontingentierungssystems.<br />

Dabei sind die Genfer<br />

in ihrem Unabhängigkeitsbedürfnis gerne bereit,<br />

das zu beanstanden, was ihre persönliche<br />

Freiheit beeinträchtigt. Das Departement,<br />

dem ich vorzustehen die Ehre habe, hat<br />

diesen Gesichtspunkten im Rahmen des Möglichen<br />

Rechnung zu tragen versucht. Wir bemühen<br />

uns neuerdings, das Kontingentierungssystem<br />

anpassungsfähiger zu gestalten.<br />

Seit einiger Zeit prüfen wir die Frage, ob es<br />

nicht möglich sei, gewisse Einschränkungen,<br />

welche die Behörden dem Wirtschaftsleben<br />

notgedrungen auferlegen mussten, wieder zu<br />

lockern.<br />

Wie Sie den <strong>Zeitung</strong>sberichten entnommen<br />

haben werden, widmete der Bundesrat kürzlich<br />

mehrere Sitzungen der Prüfung der<br />

Wirtschaftslage unseres Landes. Er hat mich<br />

der Schweiz seit dem Salon des Jahres 1935<br />

sich verbessert habe. Leider ist dem nicht so.<br />

Die Krise — wenn dieser Ausdruck überhaupt<br />

für ein Phänomen noch taugt, das schon 6<br />

Jahre dauert und dessen Ende immer noch<br />

nicht abzusehen ist — lastet schwer auf den<br />

verschiedenen Zweigen unseres Wirtschaftslebens.<br />

Es dürfte überflüssig sein, Ihnen alle<br />

die Massnahmen in Erinnerung* rufen zu<br />

wollen, welche die Behörden seit 1931 ergriffen<br />

haben, um unsere Industrie zu retten, den<br />

Export wieder zu beleben, den Fremdenverkehr<br />

zu fördern und die Arbeitslosigkeit mit<br />

ihren verderblichen Folgen zu bekämpfen.<br />

Diese Massnahmen sind Ihnen von dieser<br />

Stelle aus von berufener Seite dargelegt worden.<br />

Ich kann mich auf die Feststellung beschränken,<br />

dass sie sich in ihrer Gesamtheit<br />

als wirksam und wohltuend erwiesen haben,<br />

dass sie unsere Industrie und unsere Landwirtschaft,<br />

die durch die Konkurrenz der entwerteten<br />

Auslandsprodukte zu Grunde gerichtet<br />

worden wäre, vor dem Untergang gerettet<br />

haben. Das ist eine Erkenntnis, die sich schon<br />

vor meinem Eintritt in den Bundesrat mir aufbeauftragt,<br />

ihm zuhanden der Bundesversammlung<br />

einen Bericht über die zu treffenden<br />

Notmassnahmen zu unterbreiten. Es versteht<br />

sich von selbst, dass sich diese Massnahmen<br />

nicht in einen starren, umwandelbaren<br />

Plan zusammenfassen lassen. In einer<br />

Zeit, da die Ereignisse sich überstürzen, wo<br />

wir von einem Tag auf den andern vor unerwartete<br />

Situationen gestellt werden, darf der<br />

Bundesrat nicht durch ein festgefügtes Programm<br />

gebunden sein. Er muss die Bewegungsfreiheit<br />

haben, die ihm gestattet, in<br />

allen Lagen rasch und zweckmässig zu handeln.<br />

So wird der Entwurf, der im Entstehen<br />

begriffen ist, nur die allgemeinen Richtlinien<br />

aufzeigen, in deren Rahmen dem Bundesrat<br />

die Möglichkeit des Handelns gewahrt bleiben<br />

soll. Es wäre verfrüht, Ihnen diese Prinzipien<br />

heute schon im einzelnen darlegen zu<br />

wollen. Aber eines kann ich Ihnen versichern,<br />

dass der Bundesrat nicht darauf ausgeht,<br />

stärker in das Wirtschaftsleben einzugreifen,<br />

als dies der Staat bis heute schon tun musste.<br />

Ich bitte die anwesenden" Vertreter aller<br />

Zweige der nationalen Wirtschaft, den Be-<br />

Herr Bundesrat Obrecht, Chef des Eidg. Volkswirtschaftsdepartements.<br />

hörden, denen die Geschicke des Landes anvertraut<br />

und die sich ihrer schweren Verantwortung<br />

bewusst sind, Vertrauen entgegenzubringen.<br />

Der Rückgang der Ausfuhr ist die empfindlichste<br />

Stelle^ im wirtschaftlichen Schrumpfungsprozess,<br />

unter dem wir alle leiden. Dieser<br />

Rückgang ist die Folge der schützenden<br />

Schranken, mit denen sich die verschiedenen<br />

Länder umgeben. Er wurde verstärkt durch<br />

das Währungsdumping. Aber es ist noch eine<br />

andere Ursache mit im Spiele, deren Behebung<br />

in einem gewissen Masse von uns<br />

selbst abhängt: das hohe Preisniveau unserer<br />

Produkte. Ich erachte es als unumgänglich,<br />

unsere Preise schrittweise den Bedingungen<br />

des Weltmarktes wieder näher zu bringen.<br />

Selbstverständlich handelt es sich nicht um<br />

eine allseitige und gleichförmige Anpassung.<br />

In vielen Fällen wird es gar nicht möglich seih,<br />

die Herstellungskosten erheblich zu senken, da<br />

die Elemente der Gestehung und des Lebensaufwandes<br />

nicht mehr weiter herabgesetzt<br />

werden können. Ich nenne die Mietzinse, die<br />

einen grossen Teil der Unkosten ausmachen;<br />

eine zu weitgehende oder zu rasche Senkung<br />

der Mieten müsste eine Verminderung der<br />

Bodenwerte und eine schwere Einbusse im<br />

Volksvermögen zur Folge haben. Das Problem<br />

der Kostenangleichung ist also stark<br />

verstrickt und schwer zu lösen. Aber ich<br />

glaube nicht, dass es unlösbar sei, wenn der<br />

einzelne guten Willen, Verständnis und Gemeinsinn<br />

bekundet. Wir leben in einer Periode<br />

der magern Jahre. Ertragen wir sie mit<br />

Gelassenheit und helfen wir mit, dass sie<br />

nicht länger als sieben Jahre dauert. Unsere<br />

Lage ist, wie Sie wissen, trotz allem noch<br />

besser als jene des Auslandes. Davon zeugen<br />

die schönen Automobile, die in so grosser<br />

Zahl in der Schweiz herumfahren. Wenn deshalb<br />

die Behörden im Interesse des Ganzen<br />

von Ihnen verlangen, dass Sie zeitweilig auf<br />

einen Teil Ihres Wohlstandes verzichten,<br />

bringen Sie dieses Opfer gerne, auch wenn<br />

es schmerzt, und warten Sie nicht, bis der<br />

Nächste vorangeht.<br />

Sie erwarten wohl von mir, dass ich nun<br />

eine brennende, Sie alle interessierende Frage<br />

berühre : die kürzlich erfolgte Erhöhung<br />

der Zölle auf Benzin. Das neue Finanzprogramm,<br />

dem die eidg. Räte am 31. Januar<br />

<strong>1936</strong> ihre Genehmigung erteilt haben, siehtim<br />

Art. 44 die Erhöhung der Benzin- und<br />

Benzolabgabe von 20 Fr. auf 28 Fr. per 100<br />

kg vor. Die Beratung dieses Artikels hat im<br />

Parlament zu einer ebenso leidenschaftlichen<br />

wie interessanten Verhandlung Anlass gegeben.<br />

Zahlreiche Abgeordnete, darunter auch<br />

zwei von Genf — und nicht die mindern —<br />

sind für die Sache der Benzinsteuerpflichtigen<br />

eingetreten. Automobilindustrie und Autogewerbe,<br />

erklärten sie, verschaffen 50,000<br />

Menschen Arbeit; sie sind von jenen Zweigen<br />

unserer Volkswirtschaft, die heute noch<br />

gedeihen; man sollte sie fiskalisch nicht derart<br />

belasten, dass sie nicht mehr lebensfähig.<br />

sind.<br />

Ich selbst bin auch Automobilist. Wie Sie<br />

zahle ich für den Liter Benzin meine 43 Rp.<br />

Als ich kürzlich vor einer Tankstelle anhielt,<br />

erinnerte ich mich an das kleine Schildchen,<br />

das in den Jahren 1927 und 1928 aufgehängt<br />

war und das einen Preis zwischen 46 und<br />

55 Rp. verkündete, Glauben Sie. dass in jener<br />

Zeit die Zahl der Automobilisten zurückgegangen<br />

sei, wie man es uns heute in Aussicht<br />

stellen will ? Im Gegenteil. Trotz dem<br />

teureren Benzinpreis hat sich die Zahl der<br />

Automobile in den Jahren 1927 und 1928 um<br />

rund 15,000 Wagen vermehrt. Ich gebe zu,<br />

dass heute die Zeiten andere sind. Aber man<br />

darf sich wohl fragen, ob der Preis von 43<br />

Rappen die katastrophalen Auswirkungen<br />

haben wird, die man uns drohend versprochen<br />

hat. Ich kann es nicht glauben. Gerne<br />

gebe ich zu, dass das Opfer, das dem Automobilisten<br />

auferlegt wurde, gross ist und ich<br />

begreife bis zu einem gewissen Grade die<br />

durch die Zollerhöhung hervorgerufene Unzufriedenheit.<br />

Aber ich weiss auch, dass die<br />

Automobilisten, obschon sie zu Gegenmassnahmen<br />

rasch bereit sind, denen nicht lange<br />

Wir berichten heute<br />

Ober:<br />

Die Sternfahrten zum Genfer<br />

Salon.<br />

Amerikanische Stratosphärenforschung.<br />

Die Linie <strong>1936</strong>.<br />

Erster Rundgang durch die<br />

Stände des Salons.<br />

Bilder: Seite 8.


A AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />

grollen, die sie fiskalisch geärgert haben. Ich<br />

kenne ihre Loyalität, ihren Patriotismus, um<br />

zu wissen, dass sie sich mit den einmal gegebenen<br />

Verhältnissen auch abfinden werden.<br />

Das Finanzprogramm hat niemand verschont.<br />

Alle die Opfer, die vom einzelnen<br />

vorübergehend getragen werden müssen,<br />

helfen unserem Land, ein gefährliches Kap<br />

Herr Bundesrat!<br />

Sie hatten die Freundlichkeit, die Aufgabe zu<br />

übernehmen, den Bundesrat bei der Eröffnung der<br />

XJII. Internationalen Automobil-, Motorrad- und<br />

Fährrad-Ausstellung in Genf zu vertreten.<br />

Ich danke Ihnen für die grosse Ehre, die Sie<br />

uns erweisen und heisse Sie im Namen des Organisationskomitees<br />

auf herzlichste willkommen.<br />

Als Sie die hohe Würde annahmen, die Sie<br />

heute bekleiden, haben wir mit Bewunderung einen<br />

solchen Entschhiss begrüsst, der nicht nur von<br />

Mut, sondern auch von Selbstverleugnung zeugt;<br />

denn die wirtschaftliche Lage unseres Landes<br />

strotzt von Schwierigkeiten.<br />

Indem ich mich auf Ihre grosszügige Gesinnung<br />

verlasse, werde ich versuchen, Ihnen mit aller<br />

Freimut darzulegen, wie die Kreise des Automobils<br />

die wirtschaftlichen Lösungen betrachten, welche<br />

die Anpassung unseres Landes an die allgemeine<br />

Entwicklung erleichtern sollen.<br />

Es liegt mir daran, Ihnen gegenüber in erster<br />

Linie unserer Freude darüber Ausdruck zu geben,<br />

Sie heute in unserem Kreise zu sehen. Wir haben<br />

in unserem prächtigen Ausstellungsgebäude, das<br />

sich bei diesem Anlas« als zu eng erweist, alles<br />

vereinigt, was auf die mechanische Beförderungsart<br />

und die damit zusammenhängenden Branchen<br />

Bezug hat.<br />

Ich bin überzeugt, dass Sie sich nach der Beendigung<br />

Ihrer Besichtigung Rechenschaft von dem<br />

wahren Gesicht des Automobils gegeben haben werden,<br />

das man allzusehr zu entstellen bestrebt ist,<br />

und dass Sie nach Bern die tiefe und begründete<br />

heil zu umschiffen. Uebrigens erinnere ich<br />

daran, dass der Fremdenverkehr in der<br />

Schweiz von der Erhöhung des Benzinpreises<br />

nicht betroffen wurde. Wie bisher erhalten<br />

die Automobilisten aus dem Auslande<br />

das Benzin zu verbilligtem Preis. Diese Anordnung,<br />

die seit dem 28. Juni 1935 von<br />

25,000 Fremden benutzt worden ist, wurde<br />

bereits bis zum 31. Dezember dieses Jahres<br />

verlängert.<br />

Herr Dechevrens hat in seiner I^ede viel<br />

von der Mischung Benzin-Alkohol gesprochen.<br />

Ich weiss, dass die Schweizer die<br />

Mischungen von Alkohol nicht lieben. Ihre<br />

angeborne Abneigung gegenüber solchen Experimenten<br />

erklärt vielleicht auch das Misstrauen,<br />

das Herr Dechevrens den Absichten<br />

der Alkoholverwaltung entgegenbringt.<br />

Da, wo Herr Dechevrens vom Defizit der<br />

Alkoholverwaltung sprach, hat er einige Zahlen<br />

angeführt, die zu Missverständnissen Anlass<br />

geben könnten. Er hat uns erklärt, dass<br />

für die Beschaffung von Kernobstbranntwein<br />

und -Spiritus im Budget für das Rechnungsjahr<br />

1934/35 eine Summe von 5 Millionen Fr.<br />

vorgesehen worden sei, währenddem die Ankäufe<br />

sich dann tatsächlich auf 23 Millionen<br />

Fr. belaufen hätten. Man könnte daraus<br />

schliessen, dass für ein einziges Jahr die Differenz<br />

zwischen Voranschlag und Abrechnung<br />

18 Mill. Fr. betragen hätte. In Wirklichkeit<br />

verhält sich die Sache anders. Der<br />

Betrag von 23 Mill. Fr. bezieht sich nicht auf<br />

ein einziges Rechnungsjahr, sondern verteilt<br />

sich auf die Jahre 1932-35; er umfasst sogar<br />

noch einen Teil der Ernte von 1931. Im übrigen<br />

enthält der Bericht des Bundesrates,<br />

auf den sich Herr Dechevrens bezogen hat,<br />

die nötigen Erklärungen.<br />

Ich komme zum Schlüsse und danke den<br />

Miteidgenossen von Genf für den herrlichen<br />

Empfang, den sie mir bereitet haben. Ich<br />

versichere Sie, dass ich heute mit grossem<br />

Vergnügen Ihr Gast bin. Seit ich dem Bundesrat<br />

angehöre, ist es das erstemal, dass<br />

ich in Ihrer schönen Stadt zum Wort gekommen<br />

bin. Ich hoffe, noch öfters mit der<br />

schönen Aufgabe betraut zu werden, die<br />

Bundesregierung an einem Ihrer Anlässe<br />

vertreten zu dürfen.<br />

Ich erhebe das Glas auf das Wohlergehen<br />

der Republik und der Stadt Genf, auf die<br />

Zusammenarbeit und die Einigkeit aller ihrer<br />

Bewohner und ganz besonders auf den Erfolg<br />

des 13. Automobilsalons.<br />

Caveant Consnles! \<br />

Was Herr Charles Dechevrens zur Eröffnung des Salons zu sagen hatte.<br />

Ueberzeugung mitbringen werden, dass alle bshördlichen<br />

Massnahmen, die riskieren, den Automobilhandel<br />

und die Automobilindustrie zu vernichten<br />

oder deren Entwicklung zu lähmen, in gleichem<br />

Masse Hemmnisse für die allgemeine Wieder-<br />

. aufrichtung unserer nationalen Wirtschaft bedeuten.<br />

Wir haben Wert darauf gelegt. Sie zu umgeben<br />

mit:<br />

den Vertretern der Bundesversammlung, der Armee,<br />

der eidgenössischen Gerichts- und Verwaltungsbehörden,<br />

den prominenten Persönlichkeiten des Völkerbundes,<br />

des Internationalen Arbeitsamtes, des Konsularkorps,<br />

dem Präsidenten und den Mitgliedern äes Ständigen<br />

Internationalen Bureaus der' Automobilkonstrukteure,<br />

das unsere Stadt für seine Frühjahrstagung<br />

auserwählt und damit den internationalen<br />

Charakter unserer Veranstaltung bekräftigt<br />

hat.<br />

den Repräsentanten der anderen Kantone und der<br />

Schweizer Städte,<br />

den Vertretern des Staatsrates, des Grossen Rates<br />

und der Gemeindebehörden von Genf,<br />

den Delegierten der politischen und Verwaltungsbehörden<br />

der benachbarten französischen Gebiete,<br />

unseren Freunden von den grossen Automobil-,<br />

Sport- und touristischen Organisationen,<br />

den Vertretern der wirtschaftlichen Vereinigungen,<br />

der korporativen und Arbeitgeber-Gruppen, der<br />

Mustermesse von Basel und des Comptoir<br />

Suisse von Lausanne,<br />

der Handelskammern,<br />

des Genfer Verkehrsvereins, und endlich<br />

den Delegierten der Verbände, die das Protektorat<br />

unserer Ausstellung übernommen haben.<br />

Gestatten Sie mir. Ihnen insgesamt und im einzelnen<br />

zu danken für Ihre Anwesenheit an unserer<br />

Seite und Ihnen zu sagen, dass wir ganz besonders<br />

glücklich sind, Sie aufs neue in dieser vibrierenden<br />

Stimmung vereinigt zu sehen, weiche die<br />

Eröffnung der schönsten wirtschaftlichen Kundgebung<br />

unseres Landes auf dem Gebiete des mechanischen<br />

Transportwesens vorzubereiten pflegt.<br />

Ich muss, ohne eine Minute zu verlieren, einen<br />

ganz speziellen Dankestribut der Presse entrichten,<br />

die immer auf unserer Seite stand, um den guten<br />

Kampf zu führen. Sie möge überzeugt sein, dass<br />

wir die Energie zu würdjgen wissen, mit der sie<br />

unsere Bemühungen unterstützt.<br />

Der XIII. Internationale Automobilsalon in<br />

Genf, den wir in einigen Augenblicken eröffnen<br />

werden, vereinigt eine Rekordzahl von Teilnehmern:<br />

62 Marken von Tourenwagen aus 8 Ländern<br />

10 Marken von Nutzwagan und Omnibussen<br />

aus<br />

4 Läadern<br />

9 schweizerische Karosseriefabrikanten<br />

37 Motorrad- und Fahrrad-Marken<br />

aus<br />

5 Ländern<br />

8 Firmen der Gruppe «Nautik» und<br />

Wassermotorfahrzeugwesen aus 5 Ländern<br />

106 Firmen oder Stände für verschiedene Produkte,<br />

Motoren. Ausrüstung, Zubehör, Bereifung,<br />

Brenn- und Sehmierstoffe, Werkzeuge. Roh-<br />

Was wir dem Salon wünschen ? Trotz al lern eine aufsteigende Linie des Erfolges !<br />

Stoffe und Halbfabrikate, technische und Verkehrsliteratur.<br />

Dank der Unterstützung der eidgenössischen<br />

Zentrale für die Beschaffung für Arbeitsgelegenheiten<br />

und hauptsächlich dank der verständnisvollen<br />

Gesinnung unserer Freunde von der Mustermesse<br />

in Basel und dem Comptoir Suisse in Lausanne<br />

haben wir dieses Jahr wieder den kleinen<br />

Erfindern Aufnahme gewähren können. Diese haben<br />

so mit einem Minimum von Kosten die Möglichkeit<br />

gefunden, den Besuchern das Ergebnis<br />

ihrer ForscBungen zu unterbreiten. Dank allen,<br />

die zu diesem Werk von unzweifelhaft sozialer Bedeutung<br />

beigetragen haben.<br />

Wir haben an der Erhöhung des Mittelraumes<br />

der Zentralhalle festgehalten, um den Besuch # der<br />

Stände zu erleichtern. Wir haben unser Bestes getan,<br />

um die Einrichtung und Ausschmückung zu<br />

vervollkommnen, ferner alle unsere Aufmerksamkeit<br />

den administrativen Dienstzweigen zugewandt<br />

und die denkbar vorteilhafteste Herrichtung des<br />

Restaurants und der Cremerie vorgesehen. Besucher<br />

und Aussteller werden eine angenehme Atmosphäre<br />

vorfinden und sich gewissermassen wie<br />

zu Hause fühlen.<br />

Die Organisationsprobleme haben sich nicht<br />

von selbst gelöst, und es ist mir immer wieder ein<br />

Vergnügen, meinen warmen Dank nicht nur unserem<br />

Ehrenpräsidenten, Herrn Robert Marchand,<br />

auszusprechen, der uns diesen Corpsgeist eingeimpft<br />

hat, sondern auch unserem Vizepräsidenten,<br />

Herrn Albert Goy, sowie all meinen Kollegen vom<br />

Bureau und vom Komitee. Sie haben weder mit<br />

ihrer Zeit, noch mit ihrer Mühe und freundschaftlichen<br />

Mitarbeit gegeizt, um mir meine Aufgabe<br />

angenehm und leicht zu machen.<br />

Diese Atmosphäre fruchtbarer Arbeit hat sich<br />

auch auf unsere administrativen Dienstzweige erstreckt<br />

und die Tätigkeit unseres Generalsekretärs,<br />

sowie die unseres Personals, verdient unsere ganz<br />

besondere Anerkennung. Die imposante Beteiligung<br />

unserer. Aussteller, die bei weitem die Ziffern<br />

des letzten Jahres übertrifft, stellt einen glänzenden<br />

Erfolg für die Sache des Automobils dar, vor<br />

allem auch ein eindringliches Beispiel von Energie<br />

seitens derer, deren materielle Interessen in der<br />

gegenwärtigen Zeit schwer bedroht sind.<br />

Die Aussteller mögen unseren besonderen Dank<br />

entgegennehmen für das Vertrauen, das sie uns<br />

bezeugen, Und für das ermutigende Beispiel von<br />

Optimismus, das sie uns geben. Sie sind mit ständig<br />

wachsenden Schwierigkeiten überhäuft, haben<br />

aber dennoch nicht gezögert, sich schwere finanzielle<br />

und andere Opfer aufzuerlegen, um vor unseren<br />

Augen die jüngsten Schöpfungen der Automobil-Weltindustrie<br />

auszubreiten.<br />

Meine Herren,<br />

Ich möchte keinen Schatten auf diesen schönen<br />

Festtag werfen, aber ich kann doch nicht umhin,<br />

festzustellen, dass das abgelaufene Jahr für uns<br />

reich an Verdruss und Enttäuschungen gewesen i*t.<br />

Vor den Schwierigkeiten, die sich auftürmen, haben<br />

Automobil-Handel und -Industrie versucht, ihre<br />

Stimme vernehmen zu lassen. Sie hat aber kein<br />

Echo gefunden und alle von ihnen geltend gemachten<br />

Argumente vermochten auf die von unserem<br />

Parlament in seiner jüngsten Session gut geheissenen<br />

behördlichen Entscheidungen keinerlei Einfluss<br />

auszuüben.<br />

<strong>Zeitung</strong>sartikel, Denkschriften, Eingaben: all<br />

das ist zerbrochen an dem Willen des Staates, das<br />

Bundesbudget auszubleichen, nicht durch Massnahmen,<br />

die auf Abbau der Ausgaben gerichtet<br />

sind, sondern im Gegenteil, durch die Heranziehung<br />

neuer Einnahmequellen, ohne der bereits<br />

schwierigen Lage unserer Branche Rücksicht zu<br />

tragen.<br />

Unsere Anstrengungen sind durch einige unserer<br />

Freunde in der Bundesversammlung unterstützt<br />

worden, die sie alle kennen und die unseren<br />

besten Dank verdienen für die objektive Art, mit<br />

der sie versuchten, das nicht wieder Gutzumachende<br />

zu verhindern.<br />

Immerhin sind wir auf dem Gebiete des Automobils<br />

und ganz besonders in der Branche der<br />

Brennstoffe, die ersten, die eine loyale Zusammenarbeit<br />

mit der Bundesregierung versucht haben,<br />

indem wir eine Deflatiensbewegung hinsiflitlich<br />

Her Handels-Margen unterstützten, um zu einer<br />

Herabsetzung der Preise für den Konsumenten zu<br />

gelangen.<br />

Wir waren dabei die Düpierten, weil unsere BemQhunqen<br />

nur dazu oedient haben, dem Staate<br />

die Erhöhung der Zollamsätze auf dem Benzin zu<br />

erleichtern.<br />

Es fehlt mir an der nötigen Zeit,, um die verhängnisvollen<br />

Folgen dieser Massnahmen aufzuzählen.<br />

Ich muss mich auf die Feststellung beschränken,<br />

dass das Automobil in seiner eigentlichen<br />

Existenz bedroht ist und dass es in die<br />

Reihe derjenigen Wirtschaftszweige eintritt, die<br />

gezwungen sind, von der Allgemeinheit Unterstützung<br />

in Form von Arbeitslosenhilfe, Subventionen<br />

und anderen Stützungsmassnahmen nachzusuchen.<br />

Das Geschehene lastet schwer auf uns; leider<br />

kann es nicht rückgängig gemacht werden.<br />

In einer meisterhaften Studie, die der französische<br />

Grossindustrielle Jean Petavy unter dem<br />

Titel «Choses a dire a tout candidat d^pute 1 », bat<br />

erscheinen lassen, konnte er schreiben — ich zitiere<br />

wörtlich- «Das Automobil ist in Frankreich<br />

geboren, wo sich ihm am Tage nach seiner Geburt<br />

ein Feind gegenüber gestellt hat: Der Staat.<br />

Im Gegensatz zu Amerika, hat der französische<br />

Staat das Automobil nie begriffen. Das Automobil<br />

ist in den Händen der Reichen; die Reichen mögen<br />

ihr Vergnügren bezahlen! Das ist der Grundsatz<br />

der französischen Regierung».<br />

Diese lapidare Umschreibung könntp auch auf<br />

unsere Situation angewandt werden. Denn unser<br />

Parlament ist noch nicht dazu gelangt, zu begreifen,<br />

welch mäohtieer Faktor der alleemeinen Wohlfahrt<br />

die Entwicklung der mechanischen Beförderungsmittel<br />

darstellt.<br />

Es gilt, der Gegenwart ins Gesicht zu sehen.<br />

Diase Gegenwart gelangt in der bundesrätlichen<br />

Botschaft vom 2t. Fehruar <strong>1936</strong> betreffend die Geschäftsführung<br />

der Älkoholregie zum Ausdruck.<br />

Die Reaktion, die sich in allen Kreisen gegen<br />

die Erhöhung des Renzinnreises eeltend gemneM<br />

hat, hätte unspren Bundesbehörden die Augen öffnen<br />

sollen. Wir haben uns in Illusionen sewiegt;<br />

denn wir vernahmen mit Sclirpnken. dass das Automobil<br />

den Verlust von 21 Millionen Franken Iraaen<br />

soll, den uns dieser staatliche Verwalt-moszweln<br />

beschert. Wir haben gehört, dass die Kommissionen<br />

der Bundesversammlung sich zugunsten<br />

dieser Massnahme ausgesprochen haben.<br />

Wenn diese Kunde richtig ist, wären wir cezwnnirpn.<br />

anwirip'imen. dass der alte gesunde<br />

Ofhwrizerverstand aus unseren Bergen gewichen<br />

ist.<br />

i<br />

fSchhiss 'ölst.)<br />

Sind Sie ein guter Beobachter?<br />

während des Genfer Automobil-Salons veranstaltet<br />

die « A.-R.» einen Wettbewerb, woran sich jedermann<br />

gratis beteiligen kann und der die Beobachtungsgabe<br />

der Teilnehmer auf Probe stellt.<br />

Beschaffen Sie sich einfach eine der Salon-Nummern<br />

der französischen Ausgabe unseres Blattes.<br />

Sie finden dort die Photographie eines bestimmten,<br />

am Salon ausgestellten Gegenstandes. Und dann<br />

nix wie los. Halten Sie Ihre Augen offen — und<br />

wenn Sie glauben, die Sache entdeckt zu haben, suchen<br />

Sie auf der Galerie den Stand der < Automobil-Revue»<br />

auf (Nr. 257) und geben Sie dort<br />

Ihre Lösung binnen der vorgeschriebenen Frist ab.<br />

Die drei zuerst eingereichten richtigen Lösungen<br />

werden mit einem Preis ausgezeichnet, doch gehen<br />

auch die nachfolgenden Antworten nicht leer aus,<br />

sofern sie nur den Nagel auf den Kopf treffen.<br />

XIII. Int. Automobil-Salon Genf<br />

Allgemeines Programm<br />

Samstag, 21. März<br />

9 Uhr: Eröffnung. — Eintrittspreis: Fr. 1.50 (inkl.<br />

Steuer).<br />

10 Uhr: Sitzung des Direktionskomitees des Automobil-Clubs<br />

der Schweiz. (In den Räumen der<br />

Sektion Genf des A.G.S.)<br />

11 Uhr: Sitzung des «Bureau Permanent International<br />

des Constructeurs d'Automobiles»<br />

(Hotel des Bergues). — Ordentliche Versammlung<br />

der « Societe des Officiers Automobilistes<br />

du ler Corps d'Armee » (Sitz des T.C.S.)<br />

14 Uhr: Sitzung des Verwaltungsrates des Touring-<br />

Clubs der Schweiz. (Sitz des T.C.S.)<br />

Von 14 Uhr an Sitzung der « Commission Specials<br />

du Reglement», abgehalten von den Sekretären<br />

des A.C.S.<br />

16 Uhr: Versammlung des «Comite National Gycliste<br />

Suisse » (Sekretariat der TJ.G.S.} ,<br />

Von 16 Uhr an Ankunft der Teilnehmer an der<br />

Schweizerischen Automobil-Sternfahrt, veranstaltet<br />

durch die Sektion Genf des A.C.S.<br />

Von 17 Uhr an Ankunft der Teilnehmer an


N°23 — FREITAG. 20. MlRZ <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />

Sportnachrichten<br />

Vor den Sternfahrten nach Genf<br />

Das nationale Rallye.<br />

Wenn heute nachmittag der Genfer Automobil-<br />

und Motorrad-Salon zum 13. Mal seine<br />

Tore öffnet, dann treffen im ganzen Land<br />

herum zahlreiche Automobilisten ihre letzten<br />

Vorbereitungen für die morgen früh um 8 Uhr<br />

beginnende Sternfahrt nach der Völkerbundsstadt.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass<br />

das in früheren Jahren traditionelle Kilometerrennen<br />

von Grand-Saconnex sowohl für Automobile<br />

als auch für Motorräder nicht zum<br />

Austrag kommt, konzentriert sich das Hauptinteresse<br />

der sportlichen Veranstaltungen an<br />

der Genfer Ausstellung begreiflicherweise auf<br />

diese schweizerische Automobil-Sternfahrt,<br />

welche damit ihre 14. Auflage erlebt. Sie weist<br />

in ihrer Art gegenüber den Vorläuferinnen<br />

nicht unbedeutende Abweichungen auf; hat<br />

es doch die Genfer Sektion des A. C. S. als<br />

Organisatorin des Anlasses verstanden, die<br />

in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen<br />

in der neuen Sternfahrtformel nützlich anzuwenden.<br />

Das Rallye 1935 hatte auf Grund seines<br />

Reglementes, das einzig eine minimale Geschwindigkeit<br />

von 40 km/St, vorsah, streckenweise<br />

geradezu Renncharakter angenommen.<br />

Dadurch sahen sich die Organisatoren veranlasst,<br />

diesmal das Stundenmittel auch nach<br />

oben zu begrenzen. Während die untere Geschwindigkeitslimite<br />

auf der letztjährigen<br />

Höhe belassen wurde, hat man darüber hinaus<br />

eine obere von 45 km/St, festgesetzt. Da nun<br />

für die endgültige Kilometerberechnung einzig<br />

die Luftlinien-Distanzen ausschlaggebend<br />

sind, liegt die effektiv von den Fahrern einzuhaltende<br />

Geschwindigkeit trotzdem wesentlich<br />

über diesem Durchschnitt, um so mehr,<br />

als die an den Kontrollstellen für die Verifikation<br />

benötigte Zeit im reglementarisch bestimmten<br />

Stündenmittel inbegriffen ist.<br />

Es werden also an die Teilnehmer wiederum<br />

ganz gewaltige Anforderungen gestellt.<br />

Allem Anschein nach kommt der Wettermacher<br />

unsern Sportsleuten in ihrem Unternehmen<br />

äusserst verständnisvoll entgegen.<br />

Wenn dieses herrliche Frühlingswetter anhält<br />

und nicht irgendein verfrühter Aprilscherz<br />

einen argen Strich durch die Rechnung<br />

und damit alle Hoffnungen zunichte<br />

macht — was wir uns indessen nicht im entferntesten<br />

träumen lassen —, dann können<br />

die Sternfahrer auf ihrer Pilgerreise nach<br />

Genf ganz gehörig loslegen.<br />

Für die Bewertung gelten folgende drei<br />

Koeffizienten: 1. die zurückgelegte Entfernung;<br />

2. die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

und 3. die Zusammenstellung der in den<br />

Durchfahrtskontrollen erhaltenen Punkte.<br />

Was die zurückgelegte Entfernung anbetrifft,<br />

so werden die vom Startort bis zum Ziel' gefahrenen,<br />

in Luftlinie gemessenen Kilometer'<br />

mit je zwei Punkten pro 5 Kilometer oder<br />

deren Bruchteil bewertet. Hinsichtlich der<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit besagt das Reglement,<br />

dass, wer das minimale Stundenmittel<br />

von 40 km nicht erreicht oder das maximale<br />

von 45 km überschreitet, für jeden<br />

fehlenden oder übermässigen 0,1 km/St, oder<br />

dessen Bruchteil mit 6 Punkten belastet wird,<br />

die vom Punktetotal in Abzug kommen.<br />

Die einzelnen Kontrollstationen schreiben<br />

den sie besuchenden Konkurrenten folgende<br />

Anzahl von Punkten gut:<br />

Basel 4 Lausanne 2<br />

Bern 4 Luzern 4<br />

Biel 2 Martigny 2<br />

Bulle 6 Neuenburg 2<br />

Chaux-de-Fonds 6 Ölten 2<br />

Delsberg 4 Orbe 4<br />

Estavayer 6 Romont 8<br />

Freiburg 4 Sitten 2<br />

Frick 4 Solothurn 2<br />

Ins 4 Vevey 2<br />

Interlaken 8 Zürich 2<br />

Jeder Teilnehmer kann seine Route nach<br />

eigenem Ermessen zusammenstellen und als<br />

Ausgangspunkt irgendeinen der zahlreichen<br />

über die ganze Schweiz verteilten Startorte<br />

wählen. Am Samstagmorgen um 8 Uhr nehmen<br />

die Konkurrenten die tolle Jagd nach<br />

den Punkten auf. Zwischen 12 und 13 Uhr ist<br />

eine Neutralisationsstunde zu Verpflegungszwecken<br />

eingeschaltet und von 15 Uhr bis<br />

16.30 Uhr walten die Kontrolleure am Ziel in<br />

Genf (A. C. S.-Sekretariat, Place des Alpes)<br />

ihres Amtes.<br />

Wie wir kurz vor Redaktionsschluss erfahren,<br />

werden total 32 Konkurrenten an der<br />

nationalen Sternfahrt teilnehmen, deren Namen<br />

wir nachstehend wiedergeben :<br />

J.-L. Segessemann, Neuenburg, auf Peugeot 402<br />

Henri Sauthier, Martlgny, auf Ford V-8 •<br />

Andre Sandoz, Neuenburg, auf Renault<br />

H. Zellweger, Burgdorf, auf Ford V-8<br />

A. Henrioud, Genf, auf Lancia<br />

Pierre de Toledo, Genf, auf Renault<br />

Pierre Bugnon, St^Prex, auf Adler-Trumpf «Junior»<br />

Ernst Haldimann, Bern, auf Chryser-Senior Six<br />

Werner Kling, Zürich, auf Studebaker - «President»<br />

August Scheibler, Laupen, auf Peugeot 402<br />

Hermann Steiner, Bern, auf Studebaker 8<br />

Hans Weber, Suhr (Aargau), auf Hansa 6<br />

Franz Koch, Luzern, auf Terraplane 6<br />

Dr. Carl Napp, Basel, auf Ford 8<br />

Heinrich Siess-Haas, Basel, auf Ford 8<br />

Fred. Iten, Basel, auf Ford 8<br />

Ernst Stirnemann, Aarau, auf Buick 8<br />

Leo Chytil-Straub, Rorschach, auf Chrysler 6<br />

Dr. K. Schäfer und K. Schäfer jun., Bern, auf Talbot<br />

6<br />

Jean de Toledo, Genf, auf Bugatti 8<br />

Madame Hugo Firmenich, Genf, auf Hansa 6.<br />

M. A. Sonderegger, Romanshorn, auf Ford 4.<br />

A. Compagnon, Genf, auf Renault 6<br />

E. Moebus, Lutry, auf Aero 2 Zyl.<br />

« Deneys », Lausanne, auf Panhard<br />

E. H. Thommen, Bern, auf Wanderer<br />

Haefeli, Chaux-de-Fonds, auf Ford<br />

Chappuis Georges, Martigny, auf Ford<br />

Schwarz Henry, Chaux-de-Fonds, auf Studebaker,<br />

Bloch Rena, Chaux-de-Fonds, auf Buick<br />

Sprüngli, Genf, auf Hupmobile<br />

Lambelet, Neuenburg, auf Adler.<br />

Die internationale Sternfahrt.<br />

Von Genf nach Genf.<br />

11<br />

T)vi eCeyaate 9tetc<br />

Wie wir weiter oben ausgeführt haben,<br />

kommt das Bergrennen von Grand Saconnex<br />

dieses Jahr nicht zur Durchführung. An dessen<br />

Stelle hat die Sektion Genf des A.C.S.<br />

erstmals eine internationale Automobil-Sternfahrt<br />

organisiert, welche heute nachmittag<br />

um 17.30 ihren Anfang nimmt und bis Montagabend<br />

dauert. Während dieser Zeit ist<br />

von den Teilnehmern eine Strecke von .insgesamt<br />

1695 km zu durchfahren.<br />

Das Durchschnittstempo zwischen den einzelnen<br />

Kontrollstellen ist auf durchwegs<br />

45 km/St, festgesetzt worden mit Ausnahme<br />

der Etappen Zürich-St. Moritz und St. Moritz-<br />

Chur, die mit einem Stundenmittel von 35<br />

km zurückgelegt werden müssen. Diese Bedingungen<br />

sind äusserst exakt innezuhalten.<br />

Konkurrenten, die für die einzelnen Etappen<br />

mehr oder weniger Zeit benötigen, als im<br />

Logbuch vorgeschrieben ist, werden pro Minute<br />

Differenz auf Etappen bis zu 100 Kilometer<br />

Länge mit 3 Strafpunkten bedacht,<br />

während auf Etappen von über 100 Kilometer<br />

Länge 6 Strafpunkte pro Minute Unterschied<br />

berechnet werden.<br />

Zur Verfügung<br />

Distanz in stehende Zeit<br />

Kilometern Std. Min. Sek.<br />

1. Tag, 20. März.<br />

Start 17.30 Uhr.<br />

Genf (Startort) 0<br />

Genf - Bern 153 3 24 —<br />

Bern - Zürich • 135 3 — —<br />

Zürich - St. Moritz 204 5 40 -<br />

Unsern Erkundigungen zufolge scheint dieser<br />

Veranstaltung nicht das Interesse entgegengebracht<br />

zu werden, wie man dies hätte<br />

annehmen können. Wenigstens haben sich<br />

bis zur Drucklegung des Blattes keine Konkurrenten<br />

mehr angemeldet, so dass auf der<br />

Startliste nach wie vor die folgenden sechs<br />

Fahrer figurieren :<br />

1. O. R. LOscher, Zürich, auf Chrysler;<br />

2.—4. Perrot-Duval & Cie., mit drei Adler-Wagen,<br />

geführt von Frau Lotte Bahr, Rud. Sauerwein<br />

und P. von Guilleaume;<br />

5. Erich Fiala, Zürich, auf Skoda.<br />

6. L. S. P. Bruneau, Montbeliard (Konkurrent), mit<br />

Pe>iat Fils, von Fahy (Berner Jura), als Fah-<br />

,.< rer. auf Peugeot;<br />

fühlt sich am Steuer seines 'jßKÜß O |~<br />

2-Fenster-Cabriolets in seinem Milieu<br />

LIMOUSINE . . . . Fr. 9.900<br />

CABRIOLET, 2 Fenster Fr. 12.300<br />

CABRIOLET, 4 Fenster Fr. 12.900<br />

Logbuch.<br />

492<br />

2. Tag, 21. März.<br />

Start 13.00 Uhr.<br />

St. Moritz - Chur 78 2 10 -<br />

Chur - Kreuzungen 132 2 56 —<br />

Kreuzungen - St. Gallen 60 1 ^ 20 —<br />

270<br />

3. Tag, 22. März.<br />

Start 7.00 Uhr.<br />

St. Gallen - Glarus 71 1 34 40<br />

Glarus - Schaffhausen 100 2 13 20<br />

Schaff hausen - Zürich 50 - 1 06, —<br />

Zürich - Altdorf 74 1 38 40<br />

Altdorf - Luzern 53 1 10 40<br />

Luzern - Basel 96 2 08 -<br />

444<br />

4. Tag, 23. März.<br />

Start 7.00 Uhr.<br />

Basel - Chaux-de-Fonds 99 2 12 —<br />

Chaux-de-Fonds - Fribourg 69 1 32 —<br />

Frihourg - Le Pont 85 1 50 —<br />

Le Pont - Bulle 77 1 40 40<br />

Bulle - Aigle 59 1 18 40<br />

Aigle - Genf 100 2 13- 20<br />

Total<br />

6 Zylinder, 11 St.-PS. Vollschwingachser<br />

489<br />

1695 km<br />

STAND Nr. 4<br />

GEIMFER-SALOIM<br />

Ein Produkt der Auto-Union<br />

AUTROPA A.G.<br />

Jenatschstr. 3/5<br />

ZÜRICH<br />

HENRY HURTER<br />

BASEL<br />

GRAND GARAGE<br />

BURGERNZIEL<br />

BERN<br />

FRITZ WEBER<br />

SOLOTHURN<br />

Erscheinungsweise der A. R.<br />

während der Automobil-Ausstellung in Genf.<br />

Der Berichterstattung über den Genler<br />

Salon werden weitere vier Nummern dienen,<br />

deren Erscheinen wie folgt vorgesehen<br />

ist:<br />

Samstag, den 21. März,<br />

Montag, den 23. März,<br />

Dienstag, den 24 März,<br />

Freitag, den 27. März.<br />

Wir bitten Mitarbeiter und Inserenten von<br />

diesen Daten Vormerk nehmen zu wollen.<br />

Der Verlag.<br />

Sport<br />

im<br />

Ausland<br />

Internationale Brooklands-Trophäe. Das<br />

diesjährige internationale Brooklandsrennen<br />

findet am 2. Mai statt und wird vom Junior<br />

Automobilclub organisiert Die Veranstaltung<br />

ist für folgende Wagenklassen offen:<br />

1. 750 ccm mit Kompressor und 1100 ccm<br />

ohne Kompressor; 2. 1100 ccm m. K- und<br />

1750 ccm o. K.; 3. 1500 ccm m. K. und 2750<br />

ccm o. K.; 4. 2750 ccm m. K. und über 2750<br />

ccm o. K.; 5. über 2750 ccm m. K. Es müssen<br />

total 100 Runden ä 2,6 Meilen = ca., 4<br />

km gefahren werden, wobei im letzten Teil<br />

iner jeden Runde eine S-Kurve eingeschaltet<br />

ist. Nach Passieren dieser S-Kurve in<br />

der ersten Runde verteilen sich die verschiedenen<br />

Wagen, entsprechend ihrer Klasse, auf<br />

vier separate Pisten. Der Start erfoltg für<br />

alle Piloten gleichzeitig; die während des<br />

Trainings erreichten Zeiten sind für die Aufstellung<br />

am Start massgebend. In Bezug auf<br />

die Brennstoffwahl haben die Konkurrenten<br />

volle Freiheit. Dem Sieger fallen 250 Pfund<br />

Sterling, die Wakefield-Trophäe im Werte<br />

von 100 Pfund, sowie die Wandertrophäe<br />

der Society of Motor Manufactured and Traders<br />

zu. Ausserdem gelangen weitere 11<br />

Trophäen und Preise zur Verteilung. Das<br />

Nenngeld beträgt 20 Pfund Sterling. Schluss<br />

der Anmeldefrist : 31. März mit einfachem<br />

Nenngeld; 31. März bis 15. April mit einem<br />

Zuschlag zum Nenngeld von 10 Pfund. Anmeldungen<br />

müssen an The Junior Car Club,<br />

Empire House, Brompton Road, London SW<br />

7 adressiert werden.<br />

III. Drei-Bundesländer-Wertungsfahrt. •<br />

Der österreichische Automobil-Club veranstaltet<br />

unter Mitwirkung des Niederösterreichischen Automobil-Club<br />

und des Steiermärkischen Automobil-<br />

Club am 16. und 17. Mai <strong>1936</strong> die III. Drei-Bundesländer-Wertungsfahrt<br />

für Automobilisten und Motorradfahrer.<br />

Die Fahrt ist national-offen.<br />

Von den Konkurrenten ist folgende Strecke zurückzulegen:<br />

Wien - Purkersdorf - Altlengbach -<br />

Laaben - Hainfeld - Lilienfeld - Türnitz - Annaberg<br />

- Josefsberg - Mariazell - Seeberg - Kapfenberg<br />

- Brück - Leoben - St. Michael - Knittelfeld -<br />

Judenburg - "Weisskirchen - Gaberl - Köflach -<br />

Lieboch - Tobelbad - Graz - Wildon - Spielfeld -<br />

Gersdorf - Mureck - Weixelbaum - Haibernrain -<br />

Radkersburg - Goritz - D.-Haseldorf - Sankt Anna -<br />

Köldorf - Mahrensdorf - Fehring - Ober-Hatzendorf<br />

- Fürstenfeld . Heiligenkreuz - Güesing - St.<br />

Michael - Kohfidisch - Grosspetersdorf - Oberwart -<br />

Tatzmannsdorf - Bernstein - Kirchschlag - St. Martin<br />

- Mattersburg - Eisenstadt und zurück - Hornstein<br />

- Ebreichsdorf - Wien, 681 km.<br />

Es sind nachstehende Fahrzeuge zugelassen:<br />

Kategorie I, Automobile:<br />

Klasse 1 über 1200 ccm 2 Personen<br />

Klasse 2 bis 1200 com 2 Personen<br />

Kategorie II, Motorräder:<br />

Klasse 3 über 250 ccm 1 Person-<br />

Klasse 4 bis 250 ccm 1 Person<br />

Kategorie IM. Sidecars:<br />

Klasse 5 über 600 ccm 2 Personen<br />

Klasse 6 bis 600 ccm 2 Personen<br />

Der iStart steht Einzelfahrer und Club-Teams,<br />

sowie Marken-Teams offen. Er erfolgt nach Wahl<br />

des Bewerbers in Wien oder Graz am 16. Mai um<br />

22 Uhr in der Reihenfolge der Weitungsgruppen.<br />

Es sind folgende Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

vorgeschrieben: Klasse 1: 50 km/St.; Klasse 2:<br />

48 km/Sf.; Klasse 3: 48 km/St.; Klasse 4: 44 km/St.;<br />

Klasse 5: 46 km/St.; Klasse 6: 41 km/St. Für die<br />

in Wien gestarteten ist in Graz und für die in Graz<br />

gestarteten in Wien eine Zwangsrast von 1 Stunde<br />

vorgesehen, welche Zeit bis zu 3 Stunden verlängert<br />

werden kann. Für nicht eingehaltene Stundenmittel<br />

oder beschädigte Fahrzeugteile werden Strafpunkte<br />

in Anrechnung gebracht.<br />

Nennungen sind unter Einschlug des Nenngeldes<br />

von S 10.— für Automobilisten und von<br />

S 5.— für Motorradfahrer bis zum 11 Mai, 18 Uhr,<br />

an den Oesterreiehischen Automobil-Club, Kärntnerring<br />

10, Wien I, zu senden.<br />

Die Deutschen in Monza. Wir haben in der vorletzten<br />

Nummer berichtet, dass sowohl Mercedes-<br />

Benz wie Auto-Union zu einem zweiten Training in<br />

Monza eingetroffen seien. Caracciola und von<br />

Brauchitsch von Mercedes-Benz und Rosemeyer von<br />

der Auto-Union haben sich im Verlauf dieser Woche<br />

verschiedentlich auf die Piste begeben, um die<br />

nötigen Vorbereitungen für den Grossen Preis von<br />

Monaco zu treffen, der am 13. April stattfindet.<br />

Fahren Sie nach Genf<br />

zum Autosalon?<br />

Dann vergessen Sie nicht, vorher die<br />

Katalog-Nummer der «Auto-Illustrierten»<br />

durchzugehen. Sie ist an jedem Kiosk für<br />

1 Fr. erhältlich.


ist nicht nur die größte und<br />

umfassendste Äutomobilorganisation • •<br />

sondern ihre Produkte sind von ausgezeichneter<br />

Weltgeltung<br />

Von ihren 5 amerikanischen Marken, Chevrolet, Pontiac, Oldsmobile, Buick,<br />

Cadillac-La Solle, klassieren sich 4 unter die 7 ersten des U. S. A.-Verkauf s—<br />

von etwa 30 Konkurrenten. Die fünfte, Cadillac-La Solle, gehört zu den Gross-<br />

Luxuswagen und steht als solche im Verkauf ebenfalls an hervorragender<br />

Stelle.<br />

Den grössten Absatz hatte dabei Chevrolet, der in den letzten 8 Jahren<br />

während 6 Jahren erster im Weltverkauf war und seit Einführung der <strong>1936</strong>er<br />

Modelle wiederum den ersten Platz einnimmt.<br />

OPEL, der grösste Automobilproduzent ausserhalb der Vereinigten Staaten<br />

von Amerika, verkauft zur Zeit in Deutschland mehr als die Hälfte aller Wagen und steht seit<br />

2 Jahren im Schweizerverkauf an erster Stelle.<br />

GENERAL<br />

MOTORS<br />

VAUXHALL'S Verkauf in England erhöhte sich seit 1932 - dem Jahr der Uebernahme durch<br />

General Motors — um mehr als 900%/ während der Absatz aller Marken in gleicher Zeit nur<br />

von 100% auf 180% stieg.<br />

Wir erwähnen diese Tatsachen, um die Beliebtheit von General Molors-Produkten darzutun.<br />

Beliebt, weil sie gut — so viel verkauft, weil sie preiswert sind. Ihre Qualität und Konstruktion<br />

erwarben Vertrauen — und Vertrauen war ihre breite Strasse zum Erfolg.<br />

In Biel arbeitet jetzt mit über 300 einheimischen Arbeitern und Angestellten das jüngste und<br />

modernste Montagewerk der General Motors.<br />

Mit der Eröffnung ihres Bieter Werkes kündigte General Motors Suisse eine neue Preispolitik<br />

an, um das Ihre zu der dringenden Gesundung des Schweizer Automobilhandels beizutragen.<br />

Sie begann die „Neuwagen-Bereitstellung", das heisst sie lässt durch eine Sonderabteilung<br />

ihres Bieler Werkes jeden vom Fliessband kommenden Wagen auf der Strasse, also unter Betriebsverhältnissen,<br />

probieren und dann alle wichtigen Organe mit Hilfe modernster Vorrichtung<br />

und Werkzeuge von Spezialisten kontrollieren.<br />

Sie führte ein neues Service-System ein, das jedem Käufer ihrer Neuwagen mit 2 systematischen,<br />

freien Inspektionen eine fachmännische Ueberwachung während der Einfahrperiode garantiert.<br />

Schweizer Handwerker — auf der ganzen Welt als besonders sorgfältig und befähigt anerkannt<br />

— montieren unsere Wagen in Biel.<br />

Allein die in Biel für einen einzigen Wägen geleistete Montagearbeit gibt einer Schweizer<br />

Familie über 1 Monat Erwerb und Lebensunterhalt.<br />

Vom Fabrik-Selbstkostenpreis unserer in Biel montierten Wagen bleiben heute schon durchschnittlich<br />

64,8% in der Schweiz. "~^<br />

Beispiele unserer Preisreduktionen<br />

Alle Preise franko Domizil des Käufers, ohne Aufschlag für Einfuhrgebühren, 4% Zollquittungsbelastung oder andere Zuschläge. — General Motors bietet «ine<br />

Auswohl von 136 Modellen für jeden Zweck, in jeder Preislage. Von 5 bis 38 Steuer-PS, mit 4 bis 16 Zylindern, von Fr. 2990.— bis Fr. 41,500.—.<br />

Alter Prel« Neuer Prall<br />

La Solle «8», Toufing Sedan .""rMj9OO^" 11,500.—<br />

Buick «8», 41 Touring Sedan . . ~^J*r9O0c=- 9500.—<br />

81 Touring Sedan ~3p,PQQ£; 13,500.-<br />

Oldsmobile, 15 und 18 PS<br />

c6» Touring Sedan ........ .^J^WOOu^. 8750.—<br />

«8» Touring Sedan . JE»Ö©5=C 9900.—<br />

Chevrolet 14 und 17 PS<br />

_<br />

Imperial, 7-PI., Touring Sedan . . . . J9$99^C. 8900.—<br />

Touring Coach, neuer Typ . . . . . .<br />

Touring Sedan, neuer Typ . . . . . .<br />

—<br />

—<br />

5950.—<br />

6700.—<br />

Vauxhall D X Sedan, 9 PS<br />

Opel, 1,1 Liter Coach Luxe, 5 PS<br />

1,3 Liter Olympia Coach, 7 PS<br />

1,3 Liter Olympia Coach, Cabr.<br />

2,0 Liter Sedan, 10 PS<br />

2,0 Liter Cabriolet<br />

2,0 Liter ö-Plätzer<br />

Altar Preis<br />

Cadillac-Luxusmodelle von Fr. 13,500.« bis Fr. 41,500.-<br />

Neuer frei»<br />

5550.-<br />

2990.-<br />

3950—<br />

4100—<br />

5550—<br />

6100—<br />

6500—<br />

Die <strong>1936</strong>er Modelle unserer Marken Opel, Vauxhall, Chevrolet, Pontiac, Oldsmobile, Buidc, Cadillac«<br />

La Solle sind auf dem Genfer Salon ausgestellt.<br />

V/ir laden Sie ein, sich von dem Geleisteten zu überzeugen. Mit näheren Einzelheiten dienen Ihnen gern die nachstehenden Händlen<br />

Opel/Pontiac: Titan A.-G., Zürich; Ritzi & Wagner, Amriswil o. St. Gallen; A. Bosshard, Winterthur; Ryffel-Altmann, Glarus; Munot-Garagc, Schaffhausen; A. Stieger,<br />

Chur; Joh. Kaiser, Zug; Gebr. Grell, Rheinfelden; Autoverkaufs A.-G., luzem; Automobil A.-G., Aarau; F. Knibiehler, Weltingen; H. Lüthy & Cie., Zofingen; J. Rietmann,<br />

Flülen; Rauber & Cie., Oensingen; Konrad Peter A.-G., Basel, Liestal, Solothurn; Ceresole & Cie., Bern; Garage Elite, Bern; P. Lehmann, Biel; Graedel & Co., Huttwil;<br />

Stucky Freres, Fribourg; Garage Guttmann, La Chaux-de-Fonds; E. Schenker, Neuchätel; iindic-Mooser, Yverdon; L. Hutzli, Villeneuve; Felley Freres, Saxon; Garage des<br />

Nations, Lausanne; Extension Auto S. A., Geneve; Ulrich & Cie., Bellinzona; Garage S. Antonio, Locarno; Henry Morel, Lugano.<br />

Vauxhall: Agence Americaine, Zürich; Agence Americaine, Basel; Schneiter & Cie., Bern; Alfr. Carfagni, Geneve; Garage Red Star S.A., Lausanne; Erismann &<br />

Badertscher, Luzern; Jean Willi, St. Gallen; Kupferschmid & Co., Solothurn; Hohlgass Garage, Aarau; Garage des Perolles, Fribourg; E. Ruckstuhl, Aadorf; X. Stierli & Gx,<br />

Baar; Barino Leoni, Baden; Dosch & Meier, Chur; Kaspar Milt, Glarus; Walter Iff, langenthal; E. Blank A.-G, Liestal; Gebr. Zimmerli, Reiden; J. Ammann-Grünert, Weiafelden;<br />

Chatelain & Cie., La Chaux-de-Fonds; Jaccard & Cie, Yverdon; Garage Grassi, Lugano.<br />

Chevrolet: Automobilwerke Franz A.-G., Zürich; Agence Americaine, Basel; Schneiter & Cie., Bern; A. Fleury & Ge., Geneve; Ch. Romuz S.A, Lausanne;<br />

P. Lehmann, Bienne; Brulhardt Freres, Fribourg; Erismann & Badertscher, luzern; Jean Willi, St. Gallen; Fritz Glaus & Co., Aarau; Munot-Garage, Schaffhausen; Kupferschmid<br />

& Cie., Solothurn; A. Bosshard, Winterthur; Barino Leoni, Baden; L Dosch, Grand Garage, Chur; Walter Iff, Langenthal; E. Blank A.-G., Liestal; Max Moser &<br />

Cie., Ölten; Chatelain & Cie, La Chaux-de-Fonds; Ryffel-Altmann, Glarus; Joh. Kaiser, Zug; J. Ammann-Grünert, Weinfelden; Jaccard & Cie, Yverdon; E. Ruckstuhl,<br />

Aadorf; Alfr. Sulser, Buchs (St.G.J; Felley Freres, Saxon; Gebr. Zimmerli, Reiden; E. Schenker, St-Blaise; Varisco & pe, lugano-Paradiso; Garage Sangalli. locarno.<br />

Oldsmobile: Harold Bachmann, Zürich; Arthur Thürkauf,.Basel; Garage Elite, Bern; Alf. Carfagni, Geneve; Garage des Perolles, Fribourg; Autoverkaufs A.-G,<br />

luzern; P. Lehmann, Biel; Jean Willi, St. Gallen; E. Schenker, Neuchätel; Hohlgass-Garage, Aarau; Konrad Peter A.-G, Solothurn; J. Willi, Sohn & Cie. A.-G, Chur}<br />

Kaspar Milt, Glarus; Graedel & Cie, Huttwil; X. Stierli & Cie, Baar; Garage Saas Freres, Le Locle; Felley Freres, Saxon; Garage Red Star S. A„ Lausonne.<br />

Buick, Cadillac-LaSalle: Agence Americaine S.A., Basel; L Dosch, Grand Garage, Chur; Agence Americaine S.A., Zürich; H. Schmid & Co, Bern; Garage<br />

des Perolles. Fribourg; Etabl. Fleury & Cie., Geneve; Ch. Ramuz S.A., Lausanne; Garage Guttmann, la Chaux-de-Fonds.<br />

GENERAL MOTORS SUISSE S.A., BIEL


23 — FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

LUFTFAH<br />

Amerikanische<br />

Stratosphärenforschung.<br />

Im November 1935 haben wir vom geglückten<br />

Stratosphärenflug des amerikanischen<br />

Rfesenballons « Explorer II» unter der Führung<br />

von Capt. Albert W. Stevens und Orviile<br />

A. Andersons berichtet. Von jenem denkwürdigen<br />

Ereignis, das am 11. November um 7.01<br />

Uhr in Rapid City (Dakota) seinen Anfang<br />

nahm und um 15.14 Uhr mit der Landung<br />

20 km südlich von White Lake endete, nachdem<br />

eine Höhe von 21 720 Meter erreicht worden<br />

war, gibt Stevens im « National Geographie<br />

Magazine » eine sehr interessante Schilderung.<br />

Das Leben an Bord<br />

zeichnete sich durch wohltuende Ruhe aus.<br />

Der prall gefüllte, einen Durchmesser von<br />

57 Meter aufweisende Ballon wurde beim<br />

Start durch einen gewaltigen Wind rasch<br />

hochgetragen, ohne dass man im Innern viel<br />

davon gespürt hätte. Diese Stille war ausserordentlich<br />

eindrucksvoll; sie wäre es noch<br />

mehr gewesen, wenn man nicht das Ticken<br />

der verschiedenen Instrumente gehört hätte,<br />

die zusammen das hübsche Gewicht von einer<br />

Tonne ausmachten.<br />

Nachdem der Ballon eine Höhe von 5000 m<br />

erklommen hatte, wurden die Luken der<br />

Rablard geschlossen. Die Temperatur hielt<br />

sich in durchaus annehmbaren Grenzen. Indessen<br />

war die obere, weissgesträchene Hälfte<br />

der Kugel so kalt, dass sie kaum berührt werden<br />

konnte, während der untere, schwarzbemalte<br />

Teil infolge der Absorbierung der Sonnenwärme<br />

verhältnismässig warm schien. Am<br />

höchsten erreichten Punkte betrug die Kabinentemperatur<br />

plus 6 Grad; es gab jedoch<br />

Momente, wo sie auf 6 Grad unter Null sank.<br />

Im Verlaufe der 8 Stunden 13 Minuten dauernden<br />

Expedition nahmen die Forscher keine<br />

Nahrungsmittel zu sich. Hingegen bemächtigte<br />

sich ihrer ein kaum zu stillender Durst. Da sie<br />

im voraus mit sehr niedrigen Temperaturen<br />

gerechnet hatten, führten sie in Thermosflaschen<br />

Wasser mit sich. So hatten sie denn<br />

nichts als warmes Wasser zu trinken, wobei<br />

Captain Stevens seinerseits beinahe eine Gallone<br />

(3,780 1) hinter die Binde goss. Die Zeit<br />

verfloss äusserst rasch. Anderson befasst sich<br />

mit der Führung des Ballons, Stevens mit der<br />

Ueberwachung der Instrumente; zudem hielt<br />

er die Verbindung mit der Erde oder den sich<br />

in der Luft befindlichen Flugzeugen aufrecht.<br />

Was die Navigation anbetraf, so machte sie<br />

den Ballonführern keine Sorge; unter ihnen<br />

flog ein Begleitflugzeug, das alle ihre Bewegungen<br />

filmtechnisch aufnahm und ihren Kurs<br />

genau verfolgte. Wollten sie ihre Position<br />

kennen, so hatten sie einzig mit diesem Aeroplan<br />

in radiotelephonische Verbindung zu treten.<br />

Um 11.40 Uhr war der Gipfelpunkt ihres<br />

Fluges erreicht und damit der bestehende<br />

Welthöhenrekord gebrochen. In dieser Höhe<br />

(21 720 Meter) hielten sich Steven? und Anderson<br />

während 1K Stunden auf, um eingehende<br />

Beobachtungen zu machen.<br />

Die Erde aus der Stratosphäre gesehen.<br />

«Man konnte seinen Blick über hunderte<br />

Meilen Landes streifen lassen, die Dimensionen<br />

schienen in jeder Richtung unendlich zu<br />

sein. Strassen und Häuser waren nicht sichtbar.<br />

Gelegentlich tauchte mal eine Eisenbahnlinie<br />

auf. Da und dort erriet man das Vorhandensein<br />

von grossen, weiten Farmanlägen.<br />

Aber ein eigentliches Lebenszeichen konnte<br />

aus solcher Höhe nicht beobachtet werden.<br />

Für uns bedeutete die Welt in diesen Stunden<br />

etwas ganz Fremdes, Lebloses. Einzig die<br />

Sonne hatte für uns unbedingte Gegenwartsgestalt.<br />

Von der Erde aber waren wir zeitlich<br />

abgeschnitten.»<br />

Der Abstieg ging in normalen Bahnen vor<br />

sich. Verschiedene Apparate wurden mit kleinen<br />

Fallschirmen abgeworfen, um auf diese<br />

Weise den Ballon zu erleichtern.<br />

Von enormer Wichtigkeit waren die hinsichtlich<br />

der<br />

drahtlosen Telegraphie<br />

gewonnenen Erkenntnisse. Alle Apparate hatten<br />

ihre Aufgabe in hohem Masse erfüllt<br />

Schwierigkeiten waren nie aufgetreten. Sowohl-die<br />

auf der Erde zurückgebliebenen-Hörer<br />

wie die Ballonpiloten äusserten sich sehr<br />

lobend über die Deutlichkeit, mit welcher die<br />

gesendeten Mitteilungen empfangen werden<br />

konnten. Einzig durch den Lärm der Instrumente<br />

wurde der Empfang gelegentlich etwas<br />

beeinträchtigt. Der Radioapparat wurde den<br />

Forschern durch die National Broadcasting<br />

Company zur Verfügung gestellt. Durch eine<br />

äusserst geniale Erfindung von Ing. Morris<br />

wurde erreicht, dass die Intensität des Tones<br />

während des Empfanges konstant blieb. Je<br />

mehr man sich dem Mikrophon näherte, desto<br />

weniger war es empfindlich, je mehr man<br />

sich entfernte, desto grösser wurde seine<br />

Empfindlichkeit.<br />

'<br />

Diesem Umstand schreibt Stevens die Tatsache<br />

zu, dass zahlreiche Kurzwellenempfänger<br />

ihn arbeiten und sprechen hörten, sogar<br />

dann, Wenn es nicht in seiner Absicht lag, sich<br />

an das Publikum zu wenden.<br />

Orviile Anderson, der mit der Führung des<br />

Ballons beschäftigt war, sprach am Telephon<br />

nur wenige Worte. Indessen hörte er seine<br />

Frau von einem Posten der Broadcasting<br />

Company aus reden, und zwar so deutlich,<br />

«als ob sie mit Verwandten verbunden wäre,<br />

die einige Häuser entfernt wohnen. »<br />

Stevens amüsierte sich ausserordentljch,<br />

als er einen Sprecher vernahm, der sich<br />

über einen Kurzwellensender wie folgt an die<br />

Hörer wandte: «Sprechen sje noch nicht von<br />

einem Rekord, Verehrteste ! Warten Sie bis<br />

die Forscher gesund und munter wieder auf<br />

der Erde weilen! Noch bestehen zahlreiche<br />

Unfallmöglichkeiten. Nur wenn sie lebendig<br />

zurückkommen, haben sie einen Rekord aufgestellt!»<br />

Die von Stevens gesprochenen Worte wurden<br />

in New York, Nordkarolina, Kanada und<br />

Texas deutlich vernommen. Ebenso wurden<br />

die europäischen, vor allem englischen Hörer<br />

dieser Stfatosphärehkonversation teilhaftig<br />

und auch Südamerika berichtete von ausgezeichneten<br />

Empfang. Es dürfte indessen kein<br />

Zweifel darüber bestehen, dass die weiter<br />

entfernten Radiohörer die von der Broadcasting<br />

Company verbreitete Sendung auffingen.<br />

Beim Abstieg aus diesen hohen Sphären<br />

traten die Aeronauten mjt der Direktion der<br />

National Geographie Society in radiotelefonische<br />

Verbindung, und, was noch interessanter<br />

ist, mit dem zu jener Zeit von San Diego<br />

nach San Francisco fliegenden Riesenwasserflugzeug<br />

«China Clipper». Sje unterhielten<br />

sich längere Zeit mit dem Piloten des Hydroplans,<br />

Kapitän Musick.<br />

Bekanntlich erlitt der «Explorer II» bei<br />

der Füllung einen Riss in der Hülle. Die diesbezügliche<br />

Nachricht verbreitete sich in London<br />

sehr rasch und ein gerissener Reporter,<br />

der ohne weiteres annahm, dass sich der Riss<br />

während des Fluges ereignet habe, setzte sich<br />

sofort mit Stevens in radiotelephonische Verbindung,<br />

wobei sich folgendes, konfuses Gespräch<br />

abwickelte:<br />

«Welcher Art ist der RiSs in der Ballonhülle?»<br />

«Unr was handelt es sich?»<br />

;<br />

Wir haben den Riss ausgebessert*<br />

«Sie haben ihn ausgebessert?»<br />

«Ja, wir haben ihn geflickt. Er war 5 Meter<br />

lang.»<br />

«Wie haben Sie das genau gemacht?»<br />

Was wir gemacht haben?»<br />

«Ja, wie Sie das geflickt haben ...?»<br />

«Wir haben ein Stück eingefügt.»<br />

«Das ist fabelhaft! Aber wie haben Sie 4 as<br />

nur genau gemacht?»<br />

(Schluss des Gesprächs.)<br />

Wenn auch diese Konversation nicht einwandfrei<br />

gelungen ist» so bedeutet die Verbindung<br />

auf solche Distanzen doch einen riesigen<br />

Fortschritt in der Technik der Radiptelephonie.<br />

Fy.<br />

^lu^n«»4£z4Bra<br />

Zeppelin-Ozeanluftverkehr <strong>1936</strong>. Man meldet aus<br />

Friedrichshafen, dass der diesjährige regeltnässige<br />

ütägige Luftschiffverkehr nach Südamerika am<br />

1. April wieder auf seiner alten Basis aufgenommen<br />

wird.<br />

Ausser diesen Fahrten sind ab Monat Mai mit<br />

dem neuen Luftschiff «LZ 129» noch einige Fahrten<br />

nach Nordamerika mit Landung in Laiehurst zu<br />

erwarten.<br />

Es ist damit zu rechnen, dass in diesem Jahre<br />

wieder einige der mit Kecht so beliebten Fahrten<br />

in die Schweiz ausgeführt werden, jedoch können<br />

die genauen Daten erst nach Verlauf der Probefahrten<br />

dea neuen Luftschiffes «LZ 129» festgelegt<br />

werden. E. 0.<br />

Neues französisches Riasenflugzeug. Latecete<br />

610, ein Riesen-Wasserflugzeug, geht seiner Vollendung<br />

entgegen. Die Tragfläche spannt .40 Meter<br />

und trägt an ihrer Vorderkante vier Hispäno-Suiza-<br />

Motoren. Die Seitenschwimmer sind einziehbar.<br />

Die Wasserverdrängung des Bootsrumpfes wird mit<br />

25—30 t angegeben. Die Geschwindigkeit soll bis<br />

350 km/St, betragen.<br />

Aero-Club der Schweiz.<br />

Statistik des Motorflugbetriebes des Aero-Club» dtr<br />

Schweiz im Februar <strong>1936</strong>.<br />

1. Allgemeiner Flugbetrieb: Im Laufe<br />

des Monats Februar flogen von den 11 motorflufbetreibenden<br />

Sektionen 91 Piloten auf 25 Flugzeugen<br />

133 Std. 53 Min. und fährten 534 Landungen<br />

aus.<br />

2. Schulflugbetrieb: In der gleichen Zeit<br />

befanden sich in 9 Sektionen 29 Schüler in Ausbildung.<br />

Dieselben trainierten 39 Std. 06 Min. und<br />

führten 359 Landungen aus.<br />

Statistik des Segelflugbetriebes dts A«ro-Clubs dir<br />

Schweiz im Februar <strong>1936</strong>.<br />

• Im Februar haben 23 Segelfluggruppen den<br />

Flugbetrieb durchgeführt und mit 190 Piloten auf<br />

38 Segelflugzeugen mit 798 Starten 25 Std. 11 Min.<br />

geflogen.<br />

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lohnt sich der Umbau Ihrer jetzigen<br />

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c<br />

AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />

F E U I L L E T O N<br />

Der Seewolf.<br />

Von Jack London.<br />

16. Fortsetzung.<br />

< Das ist Lüge! Verdammte Lüge! » sehne<br />

er mir ins Gesicht und schleuderte meine<br />

Hand fort. «Es ist Lüge, und das weisst du.<br />

Ich bin aus Resten und Abfall gemacht. Für<br />

dich ist es nicht schwer, Hump. Du bist als<br />

feiner Herr geboren. Du hast nie erfahren,<br />

was es heisst, sich hungrig in Schlaf zu<br />

weinen, während dein Magen knurrt, als ob<br />

eine Ratte darin sässe. Es kann nicht gut<br />

werden. Und wenn ich morgen Präsident<br />

der Vereinigten Staaten würde, wie könnte<br />

das den Hunger stillen, den ich früher gelitten<br />

habe ?<br />

Wie könnte es wohl ? frage ich. Ich bin<br />

für Leiden und Sorgen geboren. Ich habe<br />

mehr durchgemacht als zehn andere zusammen,<br />

jawohl! Wer sollte es gutmachen ?<br />

Gott ? Ach, Gott muss mich gehasst haben,<br />

als er meinen Heuerkontrakt für die Reise<br />

durch seine blühende Welt unterschrieb!<br />

Dieser Ausbruch wider sein Geschick<br />

währte eine Stunde oder noch länger, und<br />

dann machte er sich, hinkend und stöhnend,<br />

und die Augen von Hass gegen die ganze<br />

Welt leuchtend, an die Arbeit<br />

Mehrere Tage vergingen noch, ehe Johnson<br />

an Deck kroch und mutlos an seine Arbeit<br />

ging. Er war noch krank, und mehr<br />

als einmal beobachtete ich, wie schmerzhaft<br />

es für ihn war, zu einem Toppsegel hinaufzuklettern,<br />

und wie er zusammenfiel, wenn<br />

er am Steuerrad stand. Aber das Schlimmste<br />

war : Sein Mut schien gebrochen. Er<br />

kroch vor Wolf Larsen und lag vor Johansen<br />

beinahe auf dem Bauche vor Furcht.<br />

Anders Leach. Der ging an Deck umher wie<br />

ein Tigerjunges und schleuderte offen seine<br />

hasserfüllten Blicke auf Wolf Larsen und<br />

Johansen.<br />

«Ich werde schon mit dir fertig werden,<br />

du plattfüssiger Schwede ! > hörte ich ihn<br />

eines Nachts auf Deck zu Johansen sagen.<br />

Der Steuermann verfluchte ihn in der<br />

Dunkelheit, und im nächsten Augenblick traf<br />

irgend ein Wurfgesehoss mit scharfem Stoss<br />

die Kombüse. Noch einige Flüche ertönten,<br />

ein höhnisches Lachen, dann war alles still.<br />

Ich stahl mich hinaus und fand ein schweres<br />

Messer, das über einen Zoll tief in dem<br />

festen Holze steckte. Einige Minuten später<br />

kam der Steuermann, tappte herum und<br />

suchte es. Aber ich gab es Leach heimlich<br />

am nächsten Tage wieder. Er grinste, als<br />

ich es ihm reichte, aber in diesejn Grinsen<br />

'ag mehr wahre Dankbarkeit als.in dem<br />

ganzen Strom schöner Worte von einem<br />

meiner eigenen Klasse.<br />

Als einziger von der ganzen Besatzung<br />

lebte ich mit allen auf gutem Fusse und<br />

stand in aller Gunst. Die Jäger duldeten<br />

mich möglicherweise nur, obgleich mich keiner<br />

von ihnen hasste.. Smoke und fienderson,<br />

die als Genesende in Hängematten unter<br />

einem über Deck gespannten Sonnensegel<br />

tagen, versicherten mir jedoch, ich sei besser<br />

als eine Krankenschwester, und sie würden<br />

an mich denken, wenn sie am Ende der<br />

Reise ihre Löhnung ausbezahlt erhielten.<br />

Aber mir war dieAufgabe zugefallen, ihreWunden<br />

zu pflegen und sie durchzubringen, und<br />

ich tat mein Bestes.<br />

Wolf Larsen hatte wieder einen zweitägigen<br />

Anfall von Kopfschmerzen. Er musste<br />

schrecklich leiden, denn er rief mich zu sich<br />

und gehorchte meinen Anweisungen wie ein<br />

krankes Kind. Aber ich konnte nichts tun,<br />

um ihm Erleichterung zu schaffen. Auf meine<br />

Ermahnung rauchte und trank er jedoch<br />

nicht. Wieso ein so prachtvolles Tier wie er<br />

überhaupt Kopfschmerzen haben konnte, war<br />

mir rätselhaft.<br />

« Es ist Gottes Hand, sage ich dir. > Das<br />

was Louis' Auffassung. «Es ist eine Heimsuchung<br />

zur Strafe für seine schwarzen<br />

Taten, und es wird noch ganz anders kommen,<br />

oder — —»<br />

« Oder » forschte ich.<br />

« Oder Gott schläft und versäumt seine<br />

Pflicht — obwohl ich das wohl eigentlich<br />

nicht sagen dürfte.»<br />

Wenn ich sagte, dass ich mit, allen auf<br />

gutem Fusse stand, so war das ein Irrtum.<br />

Thomas Mugridge fährt nicht nur fort, mich<br />

zu hassen, er hat sogar einen neuen Grund<br />

für seinen Hass entdeckt. Es dauerte ziemlich<br />

lange, bis ich ihn erkannte, aber schliessr<br />

lieh wusste ich ihn : Ich war. unter einem<br />

glücklicheren Stern als .feiner Herr' geboren,<br />

wie er sagte.<br />

«Und immer noch kein Toter Tyie<br />

der ? > neckte ich Louis, als Smoke und<br />

Henderson Seite an Seite in freundschaftlicher<br />

Unterhaltung ihren ersten Gang an<br />

Deck machten.<br />

•>,,,._•.<br />

Louis betrachtete mich mit einem prüfenden<br />

Blick seiner verschmitzten grauen ,Ä-."<br />

gen und schüttelte unheilverkündend den<br />

Kopf. « Das kommt schon noch, sag' ich dir,<br />

und man wird ein Liedchen davon singen<br />

können, wenn's erst losgeht. Ich spüre es<br />

die ganze Zeit, und jetzt fühle ich es so<br />

deutlich, wie ich die Takelung in dunkler<br />

Nacht fühle. Es ist nahe, ganz nahe.»<br />

« Wer wird der erste ? » fragte ich.<br />

«Nicht der dicke alte Louis, das verspreche<br />

ich dir», lachte er. «Denn es steckt<br />

mir in den Knochen, dass ich nächstes Jahr<br />

um diese Zeit bestimmt in die alten Augen<br />

meiner Mutter schauen werde. Nach den fünf<br />

Söhnen, die sie bereits der See geschenkt<br />

hat, hat sie sich trübe gestarrt.»<br />

« Was wollte er von dir ?» fragte Thomas<br />

Mugridge mich gleich darauf.<br />

« Er erzählte mir, dass er nach Hause will,<br />

um seine Mutter wiederzusehen », antwortete<br />

ich diplomatisch.<br />

«Ich hab' nie eine gehabt», meinte Cockney<br />

und blickte mit matten, hoffnungslosen<br />

Augen in die meinen.<br />

Endlich ist mir ein Licht aufgegangen,<br />

dass ich die Frauen nie richtig eingeschätzt<br />

habe. Obwohl ich nicht in besonderem<br />

Masse erotisch veranlagt bin, hatte ich doch<br />

nie in einer völlig frauenleeren Atmosphäre<br />

gelebt. Mutter und Schwestern waren immer<br />

um mich gewesen, und ich hatte ihnen stets<br />

zu entrinnen gesucht, denn sie quälten mich<br />

bis zur Verzweiflung mit ihrer Sorge um<br />

meine Gesundheit und ihren periodischen<br />

Einfällen in mein Zimmer, die mein « geordnetes<br />

» Durcheinander, auf das ich nicht wenig<br />

stolz war, in ein grösseres, wenn auch<br />

dem Auge wohlgefälliges Durcheinander von<br />

Unordnung'verwandelten. Ich konnte nie etwas<br />

wiederfinden, wenn sie mich verlassen<br />

hatten. Aber ach, wie willkommen wäre mir<br />

jetzt ihre Gegenwart, das Rascheln ihrer<br />

Kleider gewesen, das ich so von Herzen<br />

verabscheut hatte! Ich bin sicher, dass ich<br />

mich, wenn ich je wieder nach Hause kommen<br />

sollte, nie wieder über sie ärgern werde.<br />

Mögen sie morgens, mittags und abends<br />

an mir herumdoktern, Staub wischen und<br />

fegen : ich werde nur von meinem Sessel<br />

aus still zusehen und dankbar sein, dass ich<br />

Mutter und Schwestern habe.<br />

So vieles wundert mich. Wo sind die Mütter<br />

dieser zwanzig zusammengewürfelten<br />

Männer auf der ,Ghost' ? Es erscheint mir<br />

unnatürlich und ungesund, dass sich Männer<br />

völlig getrennt von Frauen herdenweise<br />

allein durch die Welt treiben sollen. Roheit<br />

und Wildheit sind die unvermeidlichen Fol-<br />

gen. Hätten diese Männer um mich Frauen,<br />

Schwestern und Töchter, sie würden imstande<br />

sein, Sanftmut, Zärtlichkeit und Mitgefühl<br />

zu bekunden. Tatsächlich ist nicht<br />

einer von ihnen verheiratet. Jahr auf Jahr ist<br />

nicht einer von ihnen mit einer guten Frau<br />

in Berührung gekommen, hat unter ihrem<br />

Einfluss gestanden oder die Erlösung gefunden,<br />

die ein solches Geschöpf unweigerlich<br />

ausstrahlt. Ihr Leben ist aus dem Gleichgewicht.<br />

Ihre Männlichkeit, die schon an<br />

sich die eines wilden Tieres ist, hat sich<br />

überentwickelt. Die andere, geistige Seite<br />

ihres Wesens ist eingeschrumpft — verzehrt<br />

Es ist eine Gesellschaft von Einsiedlern,<br />

die sich scharf aneinander reiben und davon<br />

mit jedem Tage hartherziger werden. Mir<br />

erscheint es manchmal unglaublich, dass sie<br />

Mütter gehabt haben sollen.<br />

Diese Gedanken beschäftigten mich, und<br />

so sprach ich vergangene Nacht mit Johansen.<br />

Es waren die ersten überflüssigen<br />

Worte, mit denen er mich seit Beginn der<br />

Reise beehrte. Mit 18 Jahren hatte er<br />

Schweden verlassen, jetzt ist er 38, und die<br />

ganze Zeit war er nicht ein einziges Mal zu<br />

Hause. Vor einigen Jahren traf er in einem<br />

Seemannsheim in Chile einen Landsmann,<br />

und von ihm erfuhr er, dass seine Mutter<br />

noch lebte.<br />

«Sie muss Jetzt schon eine alte Frau<br />

sein », sagte er, indem er nachdenklich ins<br />

Kompasshaus starrte und dann einen scharfen<br />

Blick' auf Harrison warf, der einen Strich<br />

aus dem Kurs gekommen war.<br />

«Wann haben Sie ihr zuletzt geschrieben<br />

?><br />

Er rechnete laut: « Einundachtzig, nein —<br />

— zweiundachzig, nicht? Nein dreiundachtzig<br />

— ja, dreiundachtzig. Vor zehn<br />

Jahren. Aus einem kleinen Hafen in Madagaskar.<br />

Ich fuhr auf einem Handelsschiff.<br />

Sehen Sie », fuhr er fort, als ob er sich über<br />

den halben Erdkreis hinweg an seine vernachlässigte<br />

Mutter wandte, «jedes Jahr<br />

wollte ich heimfahren. Was hatte es da für<br />

einen Sinn, zu schreiben ? Es dauerte ja nur'<br />

noch ein Jahr. Und jedes Jahr kam etwas<br />

dazwischen, und ich kam nicht nach Hause.<br />

Aber jetzt bin ich Steuermann, und wenn<br />

ich meine Schulden in Frisco — vielleicht<br />

500 Dollar — abbezahlt habe, dann fahre ich<br />

auf einem Segler um Kap Hörn nach. Liverpool.<br />

Damit verdiene ich dann genug für die<br />

Ueberfahrt nach Hause. Dann braucht sie<br />

nicht mehr zu arbeiten. »<br />

(Fortsetzans folgtJ<br />

Für Wagen, die im Winter^ schwer starten,.;'.:;<br />

Wenn der Platz für eine grössere Batterie fehlt'.:;<br />

GRÖSSERE KAPAZITÄT<br />

• • * Doppeltes Anlassvermögen<br />

alterte Nr.'<br />

u-\: •j;...;--.<br />

402'4^V 90 >iÖ5 k * *$3 -'' -Voisin, RerouJt'iMQna, Pnmal, verschied " 102 -75 - ' o ö ^ ^<br />

-?r >:•';•: .' •*• ; ,-.,-. . ^ataenUn. Wagen,eic,.etc. • '<br />

!<br />

, - ; - ' - » *3<br />

Vom volkswirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkt aus kommt<br />

der Ankauf eines FIAT der<br />

Anschaffung eines gänzlich<br />

in der Schweiz tiergestellten<br />

Wagens gleich; was Sie<br />

iOt ihn bezahlen, bleibt zu<br />

100°/.<br />

8n der Schweiz.<br />

Auf Grund des schweizerisch-itone?<br />

nischen Clearing-Abkommens werden<br />

die pus Italien eingeführten Waren zu<br />

1OO%<br />

mir der schweizerischen Ausfuhr nach<br />

Italien verrechnet»<br />

> Byick/ Chrysler, Citroen, Panhard,,' * - 0elage,'; verschiedene "''. ' 103 o 90 , • yQ|j<br />

'ax' *'i-' ,**r ' - ' '•" '-"•"' '*.' •*'.•.''' •* ' '"' ' ' ' ' . " .'.<br />

mi4 .v» v /i^ ]••••'•'" ' r '' ChryslecGrahanvMathis, Nash, Rerta,u)t- ; •»<br />

404 '**"«& ^135^157 \ ;fc : .-~* ^VivaspOrt^NerVaspOrt!,'- / - :\.:,. • \v»<br />

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;. -. ^ ^ ,-. - _. .- • Wjlleme 'O, ese l fett;., etc.<br />

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AUTOMOBIL-REVUE<br />

FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — fJQ 23<br />

Linie und Gesicht<br />

des lüagens oon <strong>1936</strong><br />

Das Gesicht des Ford <strong>1936</strong>:<br />

Ein typischer Vertreter de* amerikanischen Formgebung: Das zweisitzige La Salle-Coupe.<br />

Ein Repräsentant England«: Der Triumph Gloria als Cabriolet karossiert<br />

Geeicht und Linie des deutschen Sportwagens: Der neue Wanderer-Kompressor.<br />

Ein französischer Stromlinienwagen: Der Peugeot 402.<br />

tmm<br />

Die Linie des amerikanischen Sportwagens: Der Auburn Speedster. Nicht, dass die Karosserie etwa<br />

bunt gescheckt wäre, wie unßer Bild glauben machen könnte, denn die «Musterung» ist nur der<br />

Reflex einer seltsamen Deckenbeleuchtung.<br />

Ein Dodge-Cabriölet-mit einer- Schweizer Karosserie-aus-der-Karosserie Langenthai AG.-


NO 23<br />

II. Blatt<br />

BERN, 20. März <strong>1936</strong><br />

N« 23<br />

II. Blatt<br />

BERN, 20. März <strong>1936</strong><br />

Konstruktive Tendenzen <strong>1936</strong><br />

Angenommen, ein Automobilmodell aus<br />

irgend einer plastischen Masse werde in eine<br />

reissende Strömung gestellt und darin festgehalten.<br />

Ist das Material nicht allzu zäh, so beginnt<br />

es nach kurzer Zeit, immer deutlicher<br />

Stromlinienform anzunehmen. Noch verfängt<br />

sich die Flüssigkeit da und dort unter Wirbelbildung,<br />

doch wird sie bald auch von Ecken<br />

und Kanten wirbelfrei ablaufen. Wenn das<br />

Material nämlich plastisch ist und doch eine<br />

genügende Kohäsion aufweist, fliesst es allmählich<br />

in die von Wirbeln erfüllten Räume.<br />

Die Kanten runden sich immer mehr, bis die<br />

Entstehungsursache der Wirbel schliesslich<br />

völlig verschwindet.<br />

Ganz ähnlich geht die Entwicklung der modernen<br />

Linie am Wagen vor sich. Wir brauchen<br />

lediglich an Stelle der nagenden<br />

Strömungen die Tendenzen der Konstruktion<br />

zu setzen, die, getrieben vom rastlosen Streben<br />

nach Geschwindigkeit und «geschwinden<br />

Formen», alle vorspringenden Ecken und<br />

Kanten abrunden und abschleifen, bis der<br />

ganze Wagen in<br />

Die Linie<br />

Die Zukunftslinie des Automobils?<br />

serle pflanzte. Man schlägt jetzt gerade den<br />

umgekehrten Weg. ein. Erst kommen die Insassen,<br />

die von einer komfortablen Karosserie<br />

umgeben werden und dann erst sieht man<br />

zu, wo der Motor Platz findet, ob Hinteroder<br />

Vorderrad-Antrieb wünschenswert erscheint<br />

und ob nicht vielleicht der Rahmen<br />

überhaupt wegfallen könnte oder sich mit der<br />

Karosserie vereinen Hesse. Denn die jahrzehntelangen<br />

Erfahrungen haben uns Motoren<br />

gebracht, deren sicheres Funktionieren zu<br />

den Selbstverständlichkeiten gehört, so dass<br />

besonders gute Zugänglichkeit nicht mehr<br />

Hauptbedingung ist. Die augenfälligsten Aenderungen<br />

zeigen die<br />

Vorder- und Heckpartien<br />

des Wagens, die für Ablenkung und möglichst<br />

reibungslosen Abfluss des Fahrwindes<br />

zu sorgen haben. Immer stärker neigt sich<br />

der Kühler nach hinten, runden geschäftige<br />

Künstler-Hände die Kühlerverschalung ab,<br />

bis sich die Stromlinie als zweistufige Welle<br />

über die ganze Front ergiesst. Kotflügel und<br />

Motorhaube fliessen immer mehr zusammen.<br />

fliessende Linie<br />

Schon verschwinden an gewissen Wagen<br />

auch die Vorderräder unter Klappen, die<br />

getaucht ist. Das Auto entsteht heute nicht sich beim Einschlag der Räder mitdrehen,<br />

mehr in der althergebrachten Art, wo derum Platz zu schaffen. Bei den hintern Pneus<br />

Fabrikant vor allen Dingen ein Chassis schuf, gehören solche Verschalungen längst nicht<br />

auf das" man schlecht und recht'eine Karos-' mehr zu den Seltenheiten. Efn nach<br />

vorn gerückter Motor<br />

verbessert die Fahreigenschaften des Wagens<br />

Seit Jahren steht die amerikanische Automobilindustrie<br />

weitaus an der Spitze aller Länder. Auch<br />

heute noch laufen zwei Drittel des Weltbestandes<br />

an Automobilen in den Vereinigten Staaten. Ihr<br />

Ersatz liegt in den Händen verhältnismässig weniger<br />

Firmen, die sich untereinander wieder zu grösseren<br />

Gemeinschaften zusammenschlössen und damit<br />

die Rentabilität sicherten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

vermochten gewisse Firmen direkt Rekordgewinne<br />

zu buchen, die sogar die Einkünfte<br />

der Prosperity-Jahre übertrafen.<br />

Diese Erfolge haben mit dazu beigetragen, das<br />

Gesicht des amerikanischen Wagens zu prägen.<br />

Seine Entwicklung hat von den Weiten eines gewaltigen<br />

Landes und dessen Rohstoffreichtum profitiert.<br />

Grosszügiger Unternehmergeist trug das<br />

Seinige bei, um drüben den Besitz eines Automobils<br />

einem jeden zu ermöglichen.<br />

Man spricht vielfach von einer Mode im Automobilbau.<br />

Zu Unrecht! Denn es besteht ein himmelweiter<br />

Unterschied zwischen der Stufe einer<br />

geradlinigen Entwicklung und der launischen Mode<br />

im Bekleidungsgewerbe, die sich ständig im Kreiss<br />

bewegt und uns periodisch die Balltoiletten unserer<br />

Grossmütter als letzten Chic anpreist. Der Hang<br />

zu höherer Geschwindigkeiten, der sich vornehmlich<br />

,.am; : ;Ärrierikanerwagen bemerkbar macht, ist<br />

und gewährt die Möglichkeit, auch die hinteren<br />

Sitzbänke vor der Hinterachse anzuordnen,<br />

was wiederum dem heruntergezogenen<br />

Heck zugute kommt, dessen Schweifung<br />

um so früher ansetzt, e weiter die rückwärtigen<br />

Passagiere nach vorn rutschen.<br />

Gleichzeitig versinkt der Kofferraum allmählich<br />

in' der Rückwand und mit ihm oft auch<br />

noch der Reservepneu. Ständig wandern die<br />

Seitenwände<br />

weiter nach aussen und die Zeit ist<br />

vielleicht nicht mehr fern, da die Trittbretter<br />

der Vergangenheit angehören. Speziell<br />

bei den mittleren und kleinern Wagen<br />

sind sie im Aussterben begriffen. Der Innenraum<br />

hat dadurch an Geräumigkeit gewonnen.<br />

Am auffälligsten tritt die Verbreiterung<br />

an der vordem Sitzreihe und der Windschutzscheibe<br />

in Erscheinung. Wo dazu noch<br />

schmale Eckpfosten oder gar «Panoramas-<br />

Scheiben die Sicht verbessern, ist man vom<br />

Optimum nicht mehr weit entfernt. Abgesehen<br />

vom vermehrten Sitzraume der vordem<br />

Bank erscheint eine breite Vorderpartie auch<br />

vom aerodynamischen Standpunkte aus als<br />

erwünscht.<br />

Teile wie Scheinwerfer, Türgriffe und ähnliche<br />

«Steine des Anstosses» für den Luftstrom<br />

verbergen sich schon vielfach in den<br />

nächstgelegenen Karosseriepartien. Wir finden<br />

Scheinwerfer, die in die Kotflügel eingebettet<br />

liegen, andere, die hinter Gittern hervorgucken<br />

und schliesslich solche, die mit<br />

Hilfe eines Anbaues stromliniengerecht gestaltet<br />

worden sind.<br />

AM E R I KA<br />

durchs Guckloch<br />

nicht Modesache, sondern Produkt einer immer<br />

rascher fortschreitenden Evolution.- Die Stromlinie<br />

beherrscht das Feld und mit ihr die andern Errungenschaften,<br />

die der Erhöhung der Schnelligkeit<br />

dienen. So gewinnt der Schnellgang eine ständig<br />

wachsende" Anhängerschaft und auch vom Kompressor<br />

hört man. in letzter Zeit wieder mehr;<br />

Eine ganze Reihe von Tendenzen im amerikanischen<br />

Automobilbau habt sich erhöhte Sicherheit<br />

zum Ziel gesetzt. Sie findet ihren Niederschlag<br />

in der allgemeinen Einführung von Sicherheitsglas<br />

zum Teil sogar für alle Fenster, in den Ganzstahlkarosserien<br />

mit aus einem Stück gepresstem Stahldach,<br />

in wirksameren Bremsen, in der Uebertragung<br />

der Brems-Schubkräfte durch spezielle Abstrebungen<br />

und anderem mehr.<br />

Der Schwingachse steht noch eine ganze Reihe<br />

amerikanischer Firmen ablehnend gegenüber, besonders<br />

seitdem man gelernt hat, durch eine<br />

Schwerpunkt-Verlagerung nach vorne eine ähnlich<br />

günstige Beeinflussung der Fahreigenschaften<br />

zu erzielen mit mit Schwingachsen.<br />

Die Liebhaber des geräumigen, amerikanischen<br />

Fahrzeuges werden auch dieses Jahr viel Neues<br />

und Verlockendes finden, das geeignet ist, den<br />

Erfolg auch der <strong>1936</strong>er-Modelle sicherzustellen.<br />

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(gegr. 1814). Drei<br />

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Berufsmeisterschaft der Dactylographen,<br />

Paris (Schnelligkeit<br />

undyollkomrnenheit der Arbeit).<br />

Siegreich am Wettbewerb der<br />

Lyoner-Messe 1935 etc.<br />

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Monte-Carlo-Rennen die besten Leistungen<br />

von allen englischen Wagen<br />

erzielt. Ein treffender Beweis von<br />

Qualität und Leistungsfähigkeit.<br />

Dazu baut Triumph-Gloria seit Jahren<br />

eine Karosserie, die höchste Präzisionsarbeit<br />

zeigt und entzückende Eleganz<br />

und Linienführung mit unvergleichlichem<br />

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10 AUTOMOBJL-RE\TJE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />

Allerdings entwickelt sich die Stromlinie<br />

nicht überall im selben Tempo. Gewisse Marken<br />

halten bewusst, wenigstens teilweise, an<br />

ihrer konservativen Form fest und können<br />

damit an bestimmte Käuferschichten erfolgreich<br />

appellieren. In Amerika schreitet die<br />

Stromlinie Jahr für Jahr ein beträchlliches<br />

Stück voran. Die Wagen von drüben weisen<br />

die wohlgerundete Form-Schönheit der sieben<br />

guten Jahre auf. Keine Spur von Krise,<br />

nein, sie strahlen förmlich Behaglichkeit aus,<br />

denn ebenso weich wie die Linie verläuft vermutet<br />

der Käufer nicht zu Unrecht auch die<br />

Sitzpolster.<br />

^


N° 23 — FREITAG. 20! MÄRZ <strong>1936</strong> ~ AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Ein Novum bildet dieses Jahr ein 22plätziger<br />

Postomnibus, dessen Führersitz neben<br />

dem.Motor liegt, wodurch die Motorhaube<br />

wegfällt. Der Platz über der Vorderachse<br />

kommt deshalb dem Innenraum zustatten.<br />

Bei einem Radstand von 3400 mm beträgt<br />

das Gewicht des komplett karossierten Wagens<br />

dank der Verwendung von Leichtmetall<br />

nur 3700 kg.<br />

Ausserdem wartet-der Saurer-Stand noch<br />

mit einer reichen Auswahl von Leichtlastwagen<br />

und verschiedenen blanken Chassis<br />

auf, unter denen der BB6LD unser Interesse<br />

besonders in Anspruch nimmt Bei dem geringen<br />

Eigengewicht von nur 5 Tonnen (karossiert)<br />

erlaubt er die Beförderung einer<br />

Nutzlast von 6 Tonnen.<br />

Zusammenfassend stellen wir fest, dass<br />

der Saurer-Stand auch dieses Jahr wieder<br />

zu den interessantesten Teilen des Salons<br />

überhaupt gehört.<br />

Berna.<br />

Veranlasst durch die einschränkenden Bestimmungen<br />

über das zulässige Gewicht der<br />

Motorfahrzeuge hat die bekannte Oltener<br />

Lastwagenfabrik ihr spezielles Augenmerk<br />

auf die Gewichtsverminderung ihrer Schwerlastwagen<br />

gelegt. Sie will damit den Transportunternehmen<br />

dazu verhelfen, die Wirtschaftlichkeit<br />

ohne Erhöhung der erlaubten<br />

Nutzlast zu verbessern. So ist es dank unermüdlicher<br />

Anstrengungen gelungen, einen<br />

Wagen zu schaffen, womit ohne Ueberschreiturig<br />

der Gewichtsgrenze 6 Tonnen Nutzlast<br />

befördert werden können. Bei Verwendung<br />

eines zweirädrigen Anhängers erhöht sie sich<br />

auf 10 Tonnen.<br />

Auch der Erhöhung der Geschwindigkeit<br />

hat Berna seine ganz besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet. Durch Einführung des Dieselmotors<br />

mit direkter Einspritzung Hessen sich<br />

gleich zwei Fliegen mit einem Schlag erwischen:<br />

Zum einen verbesserte sich die Leistung der<br />

Vier- und Sechszylinder-Motoren um ca. 30<br />

Prozent und zum andern Hess sich der Brennstoffverbrauch<br />

sehr wesentlich senken. Um<br />

mit einem einzigen Wechselhebel auszukommen,<br />

wurde ein neues fünfgängiges Wechselgetriebe<br />

geschaffen, dessen letzter Gang als<br />

geräuschloser Schnellgang die Erreichung<br />

einer höheren Maximälgeschwindigkeit ohne<br />

Erhöhung der Motordrehzahl gestattet. Die<br />

bewährte hydraulische Vierradbremse wurde<br />

zu noch höherer Vollendung entwickelt, um<br />

auch die höheren Geschwindigkeiten jederzeit<br />

beherrschen zu können.<br />

Weitere Fortschritte erzielte die Firma im<br />

Bau ihrer beliebten Schneilieferwagen. In<br />

einem möglichst umfassenden Querschnitt<br />

durch ihr reichhaltiges Fabrikationsprogramm<br />

zeigt die Firma am eigenen Stand folgende<br />

Chassistypen:<br />

Ein blankes 6-Tonnen-Chassis des Typs<br />

L 5MSR mit Sechszylinder-Dieselmotor von<br />

110 mm Bohrung und 150 mm Hub, der bei<br />

43,5 PS Steuer-PS 105 Brems-PS entwickelt.<br />

Normaldrehzahl 1800 T/Min. Ueber eine<br />

Zerlegte Berna-Hinterachse. Die Zahnräder besitzen<br />

Spiralverzahnung, so dass sie vollkommen geräuschlos<br />

laufen.<br />

Trockenlamellen-Kupplung mit automatischer<br />

Nachstellung und das erwähnte Fünfganggetriebe<br />

wird die Antriebsleistung an die<br />

Hinterachse weitergeleitet. Gewicht des<br />

karossierten Wagens 5100 kg.<br />

Als zweites Schauobjekt bringt der Stand<br />

einen 30plätzigen Postomnibus, aufgebaut auf<br />

dasselbe Chassis mit um 300 mm verlängertem<br />

Radstand. Die geräuschlosen dritten<br />

und fünften Gänge — der vierte, direkte<br />

Gang arbeitet ja ohnehin geräuschlos — sind<br />

hier, besonders nützlich.<br />

Auf einem 3 1 /2-Tonnen-Chassis, Typ L 3 D<br />

wird ein 22plätziger Luxus-Pullman-Omnibus<br />

gezeigt, der mit einem Vierzylinder-<br />

Dieselmotor von 55 Brems-PS und ebenfalls<br />

einem Fünfganggetriebe ausgerüstet ist.<br />

Ein Schneilieferwagen von 2 Tonnen Nutzlast<br />

mit 6-Zylinder-Benzinmotor, 50 Brems-<br />

PS, Vertex-Zündung, Vierganggetriebe und<br />

einer Ladebrücke von 3800X1950 mm vervollständigt<br />

das Bild des Gebotenen.<br />

Mit 2 weiteren Berna-Car-Alpins macht<br />

man am Stand der Karosseriefabrik Hess<br />

(Stand 103) Bekanntschaft. Es handelt sich<br />

um je einen 30plätzigen und einen Hplätzijgen<br />

Wagen.<br />

Am Stand der Imbert-Generatoren A.G.<br />

(Stand 109) ist ein 3-Tonnen-Lastwage« zu<br />

sehen, der für den Betrieb mit dem nationalen<br />

Brennstoffholz eingerichtet ist. Sein<br />

Vierzylindermotor, der zum Ausgleich des<br />

Leistungsabfalles bei Holzgasbetrieb vergrösserte<br />

Zylinderabmessungen von 115X<br />

150 mm aufweist, leistet ca. 60 Brems-PS.<br />

Daneben stehen für Probefahrten noch<br />

eine Anzahl weiterer Berna-Wagen zur Verfügung.<br />

Alles in allem:' auch der Berna-<br />

Stand zeugt von dem festen Willen dieses<br />

einheimischen Unternehmens, sich durch die<br />

Krise nicht unterkriegen zu lassen.<br />

Chevrolet.<br />

Auf Grund der langjährigen, guten Erfahrungen<br />

mit seinen nach dem Fisher-Prinzip<br />

gebauten Holz-Stahlkarosserien ist Chevrolet<br />

auch jetzt der gemischten Bauweise treu geblieben.<br />

Dem neuen Zuge folgend, besteht<br />

dagegen das neue Dach vollkommen aus gepresstem<br />

Stahlblech, das in einem zusammenhängenden<br />

Stück von der Stirnwand bis zur<br />

Unterkante des Rückfensters durchläuft. Der<br />

auf diese Art gebildete vollkommene Stahlpanzer<br />

erhöht die Dauerhaftigkeit und Sicherheit<br />

die durch die Verwendung von Sicherheitsscheiben<br />

für die Verglasung des<br />

ganzen Wagens noch eine weitere Steigerung<br />

erfährt. Den wichtigsten Sicherheitsfaktor<br />

stellt jedoch das neue hydraulische Bremssystem<br />

dar.<br />

Um Resonanz auszuschliessen und die Insassen<br />

gegen die Einwirkungen der auf das<br />

Blechdach auffallenden Sonnenstrahlen zu<br />

schützen, ist zwischen Dach und Innenraum<br />

eine Lage besondern Isoliermaterials angebracht.<br />

Der Motor ist ein Sechszylinder bewährter<br />

Ausführung mit einem totalen Hubraum von<br />

3,39 Litern, dessen Abmessungen schon vom<br />

letztjährigen Modell «Master» her bekannt<br />

sind. Zur besseren Versteifung des Chassisrahmens<br />

dient eine sechsarmige Kreuzverstrebung.<br />

An den meist beanspruchten Stellen<br />

sind die Rahmen-Längsträger ausserdöm kastenförmig<br />

ausgebildet. Die Vorderräder zeigen<br />

Einzelabfederung durch zwei eingekapselte<br />

Schraubenfedern, während sich die<br />

starre Hinterachse auf zwei Halbelliptikfedern<br />

abstützt.<br />

Insgesamt werden von Chevrolet sechs<br />

verschieden karossierte Modelle gezeigt, ein<br />

zweiplätziges und vierplätziges Cabriolet, sowie<br />

drei viertürige und ein zweitüriger Innenlenker.<br />

;. Die Beschreibung der Chevrolet-Wagen<br />

wäre unvollständig ohne den Hinweis auf ihre<br />

Auch die Modelle <strong>1936</strong> weisen die bewährte Einzelfederung<br />

der Vorderräder auf.<br />

schmucke Linienführung und den komfortablen<br />

Innenraum, der zugfreie Ventilation<br />

aufweist. Und —, fast hätten wir das Wichtigste<br />

vergessen: Auch er wird in den Bieler<br />

Werkstätten von General Motors montiert!<br />

Fiat.<br />

Konservative Form und hochelegante Stromlinie<br />

wechseln auf dem Stande dieser beliebten<br />

italienischen Marke miteinander ab. Fiat<br />

blieb sehr lange den bewährten Konstruktionsgrundsätzen<br />

der letzten Jahre treu und<br />

entwickelte dabei seine Produkte zu hoher<br />

Vollkommenheit. Der Uebergang zur neuen<br />

Form, zur Schwingachse und Zentralrahmen<br />

bedeutet deshalb einen radikalen Bruch mit<br />

der Tradition.<br />

Schon äusserlich fesselt die harmonische<br />

Linienführung der berühmten Neukonstruktion<br />

die als Typ 1500 überall berechtigtes<br />

Aufsehen erregt, wo sie gezeigt wird. Seine<br />

Stromlinie gehört, ohne übertrieben zu wirken,<br />

zum Fortschrittlichsten, was man dieses<br />

Jahr zu sehen bekommt. Stark gewölbte<br />

Kühlerfront, in die Kotflügel eingebaute<br />

Scheinwerfer, geneigte Windschutzscheibe<br />

und geschweifte Rückwand sind ihre wesentlichsten<br />

Merkmale. Kenner sprechen sich voll<br />

Lob über den ruhigen Lauf des Motors aus,<br />

der im direkten und dritten Gang sich überhaupt<br />

nicht bemerkbar macht.<br />

Bei den kleinen Wagen hat sich am Rahmen<br />

und der Abfederung der Räder nicht viel<br />

geändert. Dagegen zeigt auch an diesem Bauteil<br />

der Typ 1500 eine durchgehende Abweichung<br />

von der Ueberlieferung und stellt<br />

sich mit einem Schritt an die Seite der fortschrittlichsten<br />

Wagen.<br />

Fortsetzung Seite 13.<br />

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12 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 23<br />

Als Ergänzung zu den Ausstellungsberichten der Wochenausgabe und<br />

zugleich als Führer für den Salon beschäftigt sich die Katalognummer<br />

der Illustrierten Automobil-Revue mit einer schematischen Darstellung<br />

aller in der Schweiz vertretenen Automobilmarken nach einheitlichen<br />

Gesichtspunkten. Unter ausgiebiger Heranziehung der technischen<br />

und bildhaften Illustrierung werden die Konstruktionsmerkmale der<br />

einzelnen Fabrikate schematisch dargestellt. Zugleich wird angegeben,<br />

wo die betreffende Marke im regulären schweizerischen Handel erhältlich<br />

ist. Diese Uebersicht erstreckt sich nicht nur auf Neuigkeiten<br />

des Salons, sondern auf alle bekannten Fabrikate, so dass unsere<br />

Jahresschau als Katalog des schweizerischen Automobilhandels auch<br />

nach dem Genfer Salon von grossem Wert ist.<br />

Aus dem übrigen Inhalt der Nr. 1/<strong>1936</strong><br />

der Illustrierten Automobil-Revue:<br />

Familie Meyer kauft ein Auto.<br />

Der Balkan-Strassen-Express.<br />

Das Automobil in der<br />

Volkswirtschaft.<br />

Ausbau der Alpenstrassen<br />

tut not.<br />

Mit dem rein technischen Teil der Nummer wechseln<br />

auch sonst interessante oder unterhaltende<br />

Aufsätze ab, wie: Kraftausdrücke und ihre Folgen.<br />

Vom Strassenbau der Mayas. Ruhiges Paris. Wie<br />

wirken Ladung und Belastung auf Riesenluftreifen ?<br />

Der höchste Parkplatz der Welt. Täglich 75,000<br />

Kilometer himmelwärts.<br />

Eine Zierde jedes Salons, behandelt die<br />

„Illustrierte" der Automobil-Revue auch<br />

die vornehme Unterhaltung. Auch der<br />

Autohumor kommt zur Geltung.<br />

Die Katalog - Nummer <strong>1936</strong> erscheint<br />

Freitag, den 20. März. Sie wird allen<br />

Abonnenten der Illustrierten Automobil-<br />

Revue unter gleichzeitiger Erhebung des<br />

jährlichen Bezugspreises von 2 Fr. zugestellt..<br />

Sie ist auch einzeln sowohl bei den<br />

Kiosks und den Buchhändlern, als direkt<br />

beim Verlag zu 1 Fr. erhältlich.' In Zürich<br />

und Genf kann sie auf unseren Büros<br />

abgeholt werden; sie liegt auch in unserem<br />

Stand im Salon, Nr. 257 Galerie,<br />

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*) Ich abonniere hiermit die. „ILLUSTRIERTE<br />

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Preise von Fr. 2.—.<br />

*) Senden Sie mir sofort nach Erscheinen die<br />

Katalognummer <strong>1936</strong> des Genfer Salons zu Fr. 1.—.<br />

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36.100<br />

42.500<br />

13.24 2.390<br />

Total 13.24 80.990<br />

Obgenannte Liegenschaften sind wie folgt versichert:<br />

1. Wohnung, Garage, Werkstatt unter<br />

Nr. 34 für Fr. 42 500<br />

2. Wohnung, unter Nr. 34 A, für Fr. 36.100<br />

Total Fr. 78.600<br />

Amtliche Schätzung Fr. 73.890.<br />

In der Steigerung ist das Betriebsmaterial, dessen<br />

ausführliche Liste mit den Steigerungsbedingungen<br />

nachgesehen werden kann, ebenfalls inbegriffen.<br />

Amtliche Schätzung des Zubehörs Fr. 2.059.-.<br />

Die Steigeruhgsbedingungen liegen ab 10. März<br />

<strong>1936</strong> im Betreibungs- und Konkursamt Moutier zur<br />

Einsicht auf.<br />

Reconvilier. den 19. Februar <strong>1936</strong>.<br />

Der Massaverwalter im Konkurs Victor Antille:<br />

A. GR0SLIM0ND. Notar.


N° 23 — SAMSTAG, 21. MÄRZ <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 13<br />

Neben dieser Hauptattraktion des diesjährigen<br />

Fiat-Standes, der mit verschieden ka*<br />

Fiat-Dubonnet-Federung. Ein kurzer Hebelansatz<br />

drückt im zylindrischen Gehäuse eine Spiralfeder<br />

zusammen.<br />

rossierten Wagen und einem blanken Chassis<br />

vertreten ist, bemerken wir noch eine grössere<br />

Zahl von Balüla-Wagen, zum Teil mit Cabriolets<br />

und daneben mit Limousinen-Karosserie.<br />

«Airflow»-Modelle ist die chassislose Bauart<br />

typisch, mit der sie übrigens bereits nicht<br />

mehr allein dastehen. Das Metallgerippe<br />

stützt sich beidseitig auf die starre Vorderachse<br />

auf.<br />

Im ersten Moment ist man verblüfft, keine<br />

Schwingachse vorzufinden, doch erklärt sich<br />

diese Eigenheit ohne weiteres, wenn man<br />

weiss, dass es Chrysler gelungen ist, durch<br />

Vorverlagerung des Schwerpunktes eine<br />

ähnliche Verbesserung der Fahreigenschaften<br />

zu erreichen, wie sie sonst nur bei Einzelabfederung<br />

denkbar ist. Sowohl am<br />

«Plymouth» wie am «Air(low»-Typ fallen die<br />

starren Rohr-Vorderachsen ins Auge. Nur der<br />

«Airestream», der in der Preisklasse ?wi»<br />

sehen beiden liegt, weist vorn Einzelabfederung<br />

auf. Die Kraftübertragung besitzt zur<br />

Schonung das Motors einen Schnellgang, der<br />

beim Airflow durchwegs und beim Airstream<br />

auf Wunsch zum Einbau gelangt. Um ein Qv<br />

gengewicht gegen die Erhöhung der Maximalgeschwindigkeit<br />

durch das automatische<br />

Schnellganggctriebe zu schaffen, hat Chrysler<br />

gleichzeitig die hydraulischen Bremsen<br />

verbessert, was vom Standpunkt der Sicherheit<br />

aus zu begrüssen ist.<br />

Ein Chrisler Airflow, ein De Soto-Airflow<br />

und ein Chrysler-Airstream erinnern uns dar<br />

an, dass die Chrysler-Wagen seit längerer<br />

Zeit in Arbon montiert werden.<br />

Jim<br />

MERCEDES-<br />

Automobil-Salon Genf 20.-29. März <strong>1936</strong><br />

V<br />

V<br />

STÄNDE<br />

9 und 107<br />

Chrysler-Plymouth.<br />

Nach den Ursachen des grossen Erfolgs,<br />

den Chrysler auch dieses Jahr erzielte,<br />

braucht man bei einer eingehenden Besichtigung<br />

des Chrysler-Standes nicht mehr lange<br />

zu suchen. Die schöne und ausgeglichene<br />

Linie fesselt den Blick sofort. Nicht minder<br />

ansprechend für den technisch interessierten<br />

Besucher wirken aber die Einzelheiten der<br />

Chrysler Konstruktionen.<br />

Alle Wagen, mit Einschluss des Plyröouth,<br />

besitzen eine geräumige Ganzstahl-Karosserie.<br />

Beim Modell «Airestream» hat sie gegenüber<br />

dem letzten Jahr eine Verbreiterung um<br />

50 mm erfahren, so dass der «Ellbogenraum»<br />

auch für drei Personen pro Sitzreihe ohne<br />

weiteres genügt. Durch stärkere Ausführung<br />

Bei einzelnen Chrysler-Modellen ist das Ersatzrad<br />

gelang es, die VerwindungsSteifheit der Karosserie<br />

noch weiter zu erhöhen. Für die eine gemeinsame Tür<br />

unten im Kofferraum untergebracht und durch<br />

abgeschlossen.<br />

Entzug des FüHrerausweises<br />

Zu dieser Frage lässt sich das eidg. Justiz- und<br />

Polizeidepartement in einem an die kantonalen<br />

Regierungen gerichteten Rundschreiben vom 14.<br />

MÜTZ <strong>1936</strong> wie folgt vernehmen:<br />

Der Bundesrat hat in seinem Kreisschreiben vom<br />

13. August 1935 an sämtliche Kantonsregierungen<br />

über die Bekämpfung der Verkehrsunfälle auf der<br />

Strasse darauf hingewiesen, dass die Praxis verschiedener<br />

Kantone im Entzug der Führerausweise<br />

bedeutend verschärft werden muss, da diese Massnahifte<br />

eines der wirksamsten Mittel zur Hebung<br />

der Verkehrssicherheit auf der Strasse darstellt. Der<br />

Entzuj erfüllt seinen Zweck — Schutz der Strassenbenützer<br />

vor rücksichtslosen oder unfähigen Motörfahrzeugführern<br />

—* nur dann in vollem Umfang,<br />

wenn er beim Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen<br />

sofort verfügt wird. > Trifft die Behörde<br />

ihren Entscheid erst Wochen, öder sogar Monate<br />

nach dem Vorfall, welcher Anlass zur Einleitung<br />

des Entzugsverfahrens gab, so wird der Entzug vom<br />

Betroffenen leieht als unnötige Härte oder sogar<br />

Schikane empfunden, sofern er sich wenigstens in<br />

d«r Zwischenzeit nichts mehr hat zuschulden kommen<br />

lassen. Um künftig solche unliebsame Verzögerungen<br />

zu vermeiden, und dadurch den Entzug<br />

des Führerausweises wirksamer zu gestalten, ersuchen<br />

wir Sie um Beachtung folgender Punkte:<br />

I.<br />

Die kantonalen Polizei- oder Gerichtsstellen sind<br />

verpflichtet, diejenige Verwaltungsbehörde, die den<br />

Entzug des Führerausweises verfügen kann, von<br />

jeder strafbaren Handlung in Kenntnis zu setzen,<br />

die zum Entzug Anlass geben könnte (Art. 68 MFG).<br />

Diese Bestimmung kann ihren Zweck nur dann voll<br />

erfüllen, wenn sie auch interkantonal gehandhabt<br />

wird. Um das zu erreichen, sind die Polizeiund<br />

Gerichtsstellen anzuweisen, der zum Entzug<br />

zuständigen Verwaltungsbehörde ihres Kantons von<br />

allen Vorfällen Kenntnis zu geben, die zum Entzug<br />

des Führerausweises führen könnten. Weder die<br />

Polizeiorgane noch die Richter sind zuständig zum<br />

Entscheid darüber, ob in einem bestimmten Fall der<br />

Führerausweis zu entziehen sei. Es sind daher<br />

sämtliche Strafanzeigen und richterlichen Urteile<br />

(auch die freisprechenden), die gegen Motorfahrxeugführer<br />

wegen verkehrsgefährdender Verletzung<br />

von Veirkehrsvorschriften ergehen, an die<br />

zum Entzug zuständige Verwaltungsbehörde weiterzuleiten.<br />

Die Polizeistellen werden dieser gesetzlichen<br />

Meldepflicht am besten dadurch nachkommen können,<br />

dass sie jede Strafanzeige im Doppel erstellen<br />

und eines davon der Entzugsbehörde ihres Kantons<br />

zustellen. Diese trifft ihren Entscheid, ob und für<br />

wie länge der Ausweis zu entziehen sei, unverzüglich,<br />

wenn es sich um einen Führer handelt,<br />

der im betreffenden Kanton Wohnsitz hat. Strafanzeigen<br />

gegenf ausserkantonale Führer leitet sie sofort<br />

an die zum Entzug zuständige Verwaltungsbehörde<br />

von deren Wohnsitzkanton weiter, wenn<br />

nötig zugleich mit ihrem Antrag auf Entzug.<br />

Da die Entzugsbehörde auf diese Weise Kenntnis<br />

von allen gegen Motorfahrzeugführer wegen verkehrsgefährdender<br />

Verletzung von Verkehrsvor-<br />

Schriften eingereichten Strafanzeigen erhält, müss<br />

ihr später auch Mitteilung gemacht weiden, welche<br />

gerichtliche Folge diesen gegeben wurde. Die Geriehtsstellen<br />

haben deshalb nach Erledigung jedes<br />

Straffallee, bei dem ein Motorfahrzeügführer wegen<br />

verkehrsgefährdender Verleteung von Verkehrsvorschriften<br />

angeschuldigt war, die Akten der zu»<br />

Entzug zuständigen Verwaltungsbehörde ihres Kan*<br />

tons zuzustellen. Diese Ueberweisung hat auch dann<br />

stattzufinden, wenn ein Freispruch erfolgt ist.<br />

Kommt die Verwaltungsbehörde zum Schluss, dass<br />

trotz des Freisprüchs ein Entzugsgrund vorliegt, so<br />

hat sie die Pflicht, den Entzug des Ausweise; auch<br />

in diesem Fall zu verfügen (von uns unterstrichen.<br />

Red.) Die Kenntnisnahme von einem freisprechenden<br />

Urteil ist für die Entzugsbehörde aber auch<br />

dann von Bedeutung, wenn sie in einem bestimmten<br />

Fall bereits gestützt auf die ihr von einer Polizeistelle<br />

übermittelte Strafanzeige einen provisorischen<br />

oder endgültigen Entzugsentscheid getroffen<br />

hat.<br />

II.<br />

Wird der zum Entzug zuständigen kantonalen<br />

Verwaltungsbehörde ein Fall gemeldet, bei dem die<br />

nähern Umstände noch nicht so weit abgeklärt sind<br />

dass die Dauer des Entzug? schon festgesetzt werden<br />

könnte, so ist der Entzug, wenn Grund zu<br />

einem solchen vorliegt, provisorisch zu verfügen<br />

unter Vorbehalt der Festsetzung der Dauer nach<br />

restloser Abklärung des Falles.<br />

III.<br />

Bei schweren Verkehrsunfällen sowie in jedem<br />

Falle von Angetrunkenheit soll der schuldige Motorfahrzeugführer<br />

durch sofortige polizeiliche Beschlagnahmung<br />

seines Führerauswelses an der Weiterfahrt<br />

verhindert werden. Dieser ist mit dem<br />

Doppel des Anzeigerapportes der Entzugsbehörde zu<br />

übermitteln, "die je nach der Lage des Falles ihren<br />

provisorischen oder definitiven Entscheid unverzüglich<br />

trifft, oder die Akten und den Führerausweis<br />

sofort an die zum Entzug zuständige Behörde des<br />

Wohnsitzkantons des betreffenden Führers weiterleitet,<br />

eventuell mit ihrem Antrag auf Entzug.<br />

IV.<br />

Es kommt ab und zu vor, dass Motorfahrzeugführer,<br />

denen der Führerausweis auf kürzere Dauer<br />

entzogen werden musste, bei der Entzugsbehörde<br />

das Gesuch stellen, die Wirksamkeit der Verfügung<br />

auf einen Zeitpunkt zu verschieben, in welchem sie<br />

in wirtschaftlicher Beziehung durch den Entzug<br />

weniger stark behindert werden. Unseres Wissens<br />

ist solchen Gesuchen schon wiederholt stattgegeben<br />

worden. .. Der Führer, dem der Ausweis entzogen<br />

wird, darf von .Bundesrechts wegen nicht mehr fahren,<br />

sobald die zuständige kantonale Behörde einen<br />

Entzugsgrund festgestellt hat. Es würde Sinn und<br />

Jeist des Automobilgesetzes widersprechen, wenfi<br />

die Wirksamkeit eines erfolgten Entzugs auf bestimmte<br />

Zeit hinausgeschoben werden könnte. Wir<br />

ersuchen Sie deshalb, derartigen Gesuchen um Aufschub<br />

des Entzugs keine Folge zu geben.<br />

Die aufschiebende Wirkung im Rekursverfahren<br />

«ollte nur erteilt werden, wenn die erste Prüfung<br />

des Rekurses ergibt, dass dieser Aussicht auf Erfolg<br />

hat<br />

Zum Schluss erlauben wir uns, Sie noch ganz<br />

besonders darauf aufmerksam zu machen, da.ss<br />

ausnahmslos nach Ablauf der Frist, für die<br />

der Führerausweis entzogen wurde, eine neue Führerprüfung<br />

anzuordnen ist, aifch wenn diese Frist<br />

"ur kurz war.<br />

Eidg. Justiz- und Polizeidepartement:<br />

sis. Baumann.<br />

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NO 23 — FREITAG, 20. MÄRZ <strong>1936</strong> AUTÖMOBIL-REVUP - 15<br />

jius dem<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Könnte die Psychotechnik helfen? In den zu<br />

diesem Thema erschienenen Abhandlungen entwirft<br />

der Verfasser obgenannten Artikels die Möglichkeit<br />

und den Wunsch, die Haftpflichtversicherungs-<br />

Prämien zu reduzieren. Wer wollte damit nicht<br />

«inverstanden sein? Nur ist die Art und Weise,<br />

•wie dies vor sich gehen sollte, nach meiner Auffassung<br />

kompliziert. Es wäre den Versicherungsanstalten<br />

möglich, am Ende eines Kalenderjahres<br />

angerufenen Amtsstelle erhalten.<br />

über jeden versicherten Automobilisten die Unfallbilanz<br />

zu ziehen. Dabei würden sich ausschei-<br />

. Fahrlehrer sein, dag wäre fein, doch Fahrlehrer<br />

kann nicht jeder sein.<br />

den :<br />

Man muss sich nicht, verwundern, wenn auf<br />

1. Die unfallfreien Fahrer.<br />

dieise Art der Mut uncl die Unternehmungslust der<br />

2. Die Fahrer mit unverschuldetem Unfall.<br />

Arbeitslosen ganz langsam auf dem Nullpunkt anlangt<br />

und man nachher über die «faulen Kerle»<br />

3. Die Fahrer mit verschuldetem Unfall.<br />

schimpft ~ H. S.<br />

Diese drei Kategorien würden am Ende des<br />

Jahres mit entsprechenden Rückvergütungsprämien<br />

bedacht: Diese zu errechnen, wäre Sache der Versicherungstechniker.<br />

M. E. wäre dies einfach, zuverlässig<br />

und ohne die Unannehmlichkeit einer persönlichen<br />

Untersuchung, wie dies die Psychotechnik erjheischt.,<br />

Gestalten wir eine Neuerung möglichst<br />

praktisch, dann ist sie mit wenig Kosten verbunden<br />

und wird sich bewähren. , A. U. in L.<br />

Heckmotorwagen mit Schweizermotor. Ich habe<br />

das Erscheinen eines schweizerischen Dieselmotors,<br />

der eich zum Einbau in Personenwagen eignet,<br />

mit grosser Genugtuung begrüsst und habe immer<br />

gehofft, dass diese Schöpfung dazu beitragen<br />

könnte, den Personenwagenbau in der Schweiz<br />

neu aufleben zu lassen. Bis heute ist es aber'still<br />

geblieben. —<br />

Trotz allem habe ich mich mit diesem Problem<br />

beschäftigt, soweit ein Nichtfachmann dazu imstande<br />

ist und habe mir auch einen Plan zurechtgelegt:<br />

Es wird sich entweder darum, handeln, lediglich<br />

einen schweizerischen Motor in ein ausländisches<br />

Chassis einzubauen, oder einen Wagen von<br />

A bis Z in der Schweiz zu konstruieren.<br />

Für den ersteren Fall glaube ich, dass sich eine<br />

Heckmotorkonstruktion ä la TATRA 77 oder MER-<br />

CEDES 130 zum Einbau des SAURER-Diesels sehr<br />

gut eignen dürfte, indem das Motorgeräuech des<br />

Diesels auf diese Weise besser isoliert werden<br />

könnte und auch die Gewichtsverteilung und die<br />

damit bedingte Strassenhaltung verbessert würde.<br />

Besser würde mir aber ein in der Schweiz gänzlich,<br />

vielleicht nach irgend einer Lizenz gebauter<br />

Wagen imponieren. Auch hier würde ich Heckanordnung<br />

und unabhängige Federung befürworten.<br />

Der Schweizerwagen sollte aber unbedingt,<br />

gleich wie es bei den Lastwägen schon längst sein<br />

sollte, punkto Besteuerung privilegiert sein, dann<br />

könnte er sich durchsetzen und einen befriedigenden<br />

Absatz finden. Teurer wird er ja eicher zu<br />

stehen kommen, als eine ausländische Serienfabrikation<br />

mit Benzinmotor gleicher Stärke, erstens<br />

weil er in viel kleineren Serien hergestellt<br />

•werden könnte und zweitens weil ein Dieselmotor<br />

ohnehin kostspieliger in der Herstellung ist als<br />

ein Benzinmotor. Aber wenn dann der Schweizer,<br />

der sehr oft verdammt wenig Patriotismus aufbringt,<br />

an den Fingern abklavieren könnte, dass<br />

i&ni dieser in. der Anschaffung teurere Wagen; im:<br />

Betrieb halt doch viel billiger zu stehen kommt, als<br />

irgend ein Benzinmotor-Wagen, dann würde er<br />

sicher, trotz dem unstillbaren Verlangen, etwas Ausländisches<br />

zu kaufen, dem Schweizerprodukt den<br />

Vorzug geben.<br />

_ -Mein beschränkter Laienverstand sagt mir, dass<br />

jetzt die Gelegenheit da wäre, um wenigstens im<br />

Inland etwas Terrain zu erobern. Ich zweifle nicht,<br />

das« wir auch in der Schweiz helle Köpfe h.aben,<br />

die etwas Hochwertiges schaffen könnten. Aber<br />

ein Schutz von oben müsste halt da sein. Ebenso<br />

glaube ich, dass es für unsere Volkswirtschaft von<br />

größerem Nutzen wäre, Beschäftigung in der<br />

Automobilfabrikation zu schaffen, als hohe Zölle<br />

auf Autos und Benzin einzukassieren!<br />

In ein paar Jahren werden eicher viele bekannte<br />

Automobilfabriken ebenfalls Personen-<br />

Diesel-Wagen herausbringen und dann heisst es<br />

wieder: Man hätte vor 5 bis 6 Jahren daran gehen<br />

sollen, jetzt sei es zu spät. Darum möchte ich,<br />

wie Duttweiler letzter Tage im Nationalrat, sagen,<br />

dass man das Tempo beschleunigen und nicht zwei<br />

Jahre..zur Ausarbeitung irgend eines Programmen<br />

verwenden sollte. . M. S. in L.<br />

Vierzehn Tage wartete ich vergebens auf diesen<br />

Bericht, worauf ich telephonisch anfragte und<br />

vom Chef der Kontrolle den Bescheid erhielt, er<br />

könne mir das nicht mündlich am Telephon sagen,<br />

aber ich werde «dann» Bericht erhalten. Weitere<br />

acht Tage wartete ich vergebens darauf, dann<br />

richtete ich eine schriftliche Anfrage an die Kontrolle<br />

mit der Bitte, mir so bald als möglich mitzuteilen*<br />

ob ich zur Prüfung angenommen werden<br />

könne.<br />

Heute, genau 78 Tage seit meiner Anmeldung,<br />

habe ich noch kein Lebenszeichen von der von mir<br />

Briefkasfen der Redaktion<br />

Ich fragt Sie an, ob in.den Kantonen St. Gallen<br />

oder Appenzell ebenfalls eine Vereinigung der<br />

Militärmotbrfahrer besteh«. F. R. in H.<br />

Antwort: Bis heute; existieren im Lande folgende<br />

Militärmotorfahrer-Verbände: «Association<br />

des Automobilistes Militaire de Geneve», «Aargauischer<br />

Miliiä^motorfahrer-Verband», «Luzernischer<br />

Militärmotorfährer-Verb'and». Andere Vereinigungen<br />

sind.bis jetzt noch keine erstanden, obwohl<br />

mit Neugründungen in nächster Zeit zu rechnen<br />

ist. Dagegen sind Bestrebungen in dieser Hinsicht<br />

in der Ostschweiz, im besonderen in St. Gallen/Ap-<br />

-penzell nicht*, wahrgenommen worden.<br />

Belegung eines Personenwagens mit einem<br />

Marschbefehl. Hiermit möchte ich eine Anfrage an<br />

Sie richten. Als ich" dieser Tage auf der Motorfahrzeugkontrolle<br />

ip'G. meine VerkehrsbewiHigung erneuerte,<br />

' eröffnete,man piir, dass ich, weil ich Besitzer<br />

eines «Buit;k» ijei, den ; Wagen im Falle eines.<br />

Militäraufgebotes sofort in Ragaz abzugeben hätte.<br />

Von solchen Aufgeboten sollen nun aber merkwürdigerweise<br />

nur einzelne Marken betroffen werden,<br />

während alle andern nicht einrückungspflichtig<br />

seien. Muss nun eine Privatperson ihren neuen,<br />

gepflegten Wagen in eine mehr oder weniger zerstörende<br />

Behandlung geben, wo es auf der andern<br />

Seite so viele, unbeniitzte ältere Fahrzeuge gibt<br />

und auch die Garagen gerne ihre Mietwagen abtreten<br />

würden? Ich möchte Sie höfl. ersuchen, die<br />

Sache einmal aufzurollen und an den geeigneten<br />

Stellen anzubringen^' H. L. in D.<br />

Antwort: Die Requisition der Motorfahrzeuge<br />

im Falle einer Mobilmachung für die Bedürfnisse<br />

der Armee stützt sich auf Art. 212 d ff. der Militärorganisation<br />

der Schweiz. Eidgenossenschaft vom<br />

Jahre 1907. Dieser Artikel räumt dem Bund das<br />

Verfügungsrecht über sämtliche im Gebiete der Eidgenossenschaft<br />

befindlichen Pferde, Maultiere und<br />

Transportmittel ein. Die Requisition der Motorfahrzeuge<br />

im besonderen ist geregelt durch den Bundesratsbeschluss<br />

über die Requisition, Ein- und Abschätzung<br />

von Motorfahrzeugen vom 18. Sept. 1933.<br />

Die kantonalen Automobilkpntrollen handeln bei der<br />

Belegung von Fahrzeugen mit Marschbefehlen nach<br />

den Weisungen der Abt. für Kavallerie des ,Eidg.<br />

Militärdepartementes^ ^- s - .. -;_.<br />

Ihre Bemerkung wegen der zerstörenden^ Behandlung<br />

der in Dienst genommenen. Fahrzeuge<br />

dürfte nicht' mehr zutreffen. Die Personenwagenfahrer<br />

der Motorwagentruppe werden in den Rekrutenschulen<br />

ganz besonders auf Personenwagen ausgebildet.,<br />

Am Unterhalt wird im Militärdienst dazu<br />

entschieden mehr geleistet als im Zivilleben: Der<br />

Ausbildungssta^d der Motorfahrar ist heute so,<br />

dass ihnen unbedenklich auch ein .neuer Wafen anvertraut<br />

werden darf. Wir erfahren, dass in den<br />

letzten Jahren, dank ihrer Ausbildung, den Militärr<br />

fahrern bei Stellenbewerbunfen vielmal der Vorzug<br />

gegeben wurde.<br />

Dann möchten wir aber — auf die Erfahrungen<br />

von 1914 basierend — die Frage aufwerfen, ob<br />

nicht im Interesse der Brennstoffreserve für die<br />

Armee, für die privaten Motorfahrzeuge bei einer<br />

Mobilmachung eine starke Fahreinschränkung, wenn<br />

nicht gar ein Fahrverbot erfolgen dürfte. Und da<br />

nützt denn auch dem ziviJen Halter der gepflegteste<br />

Wagen nichts, wenn er, aufgebockt, einen mehr<br />

oder weniger längen Schlaf anzutreten hat. Bei<br />

länger dauernder Mobilmachung wird ein Fahrzeugbesitzer,<br />

der seinen Wagen in den Dienst stellen<br />

kann, auf jeden Fall besser darstehen als umge-<br />

Auf der Arbeitssuche. Ich sitze wieder einmal kehrt. Bekanntlich Werden die mit Marschbefehlen<br />

zn JJause und studiere zum so- und sovielten Male, zum Dienst befohlenen Fahrzeuge vor Indienstnahme<br />

durch neutrale Schatzungskommissionen auf<br />

wie ich wohl zu- Arbeit und Verdienst kommen<br />

könnte, welche ich, «durch die Verhältnisse gezwungen»,<br />

wieder einmal verlieren musste. schätzt. Für die Fahrzeuge wird ein Mietgeld In<br />

ihren Zustand geprüft und entsprechend einge-<br />

Da kommt mir in all dem Wirrwarr von Ideen Form eines f aggeldes und eines gewissen Zuschlages<br />

auf der Basis der Schatzungssumme ausgerich-<br />

in den Sinn, dass unser Automobilgesetz ja auch<br />

Vorschriften über den Fahrlehrerberuf erlassen hat tet. Bei der Dienstentlassung wird das Fahrzeug<br />

und die Motorfahrzeugkontrollen dafür Prüfungen abgeschätzt, ausserordentliche Abnutzungen und<br />

abhalten müssen.<br />

Schäden besonders vergütet Der private Halter, der<br />

Ich überdachte mir. dass ich Mechaniker gelernt,<br />

dann eine gründliche theoretische Auto- Fall durch den schon vorne angeführten Bundes-<br />

seinen Wagen in den Dienst stellt, ist. auf jeden<br />

Fachausbildung durchgemacht habe und schliesslich ratsbeschluss in jeder Beziehung geschützt.<br />

seit etlichen Jahren ohne jeden Unfall an die Wie wir dazu noch von dritter Seite erfahren,<br />

100,000 km gefahren bin. Nach meinem Dafürhalten<br />

hatte ich tatsächlich genau die Ausbildung für schon zu Friedenszeiten gar kein schlechtes Geschäft<br />

soll das Indienststellen von privaten Fahrzeugen<br />

diesen Beruf erhalten. Nun gab es kein Zögern<br />

mehr, als ich eine neue Möglichkeit zur Arbeit sah<br />

und ich war gerne bereit, die Kosten der Prüfung<br />

(mit der Wagenmiete immerhin ca. 70 Fr.) auf A. C. S.<br />

mich zu nehmen.<br />

Und nun den genauen Hergang meines Versuches<br />

:<br />

A. C. S. treffen sich Sonntag, den 22. März um 2OJ^<br />

Aus dem A. C, S. Die Sektions-Sekretäre des<br />

••—- Vor längerer Zeit schrieb ich meine Anmeldung<br />

(inkl. Leumundszeugnis) und überreichte sie den 23. März treten sie im Bahnhofbüfett Cornavin<br />

Uhr im A. C.S.-Stand am Genfer Salon. Montag,<br />

persönlich dem zuständigen Beamten, der mjch dabei<br />

noch eine Viertelstunde verhörte und fast auf liste die Wiederherausgabe der Strasseninforma-<br />

zu einer Sitzung zusammen, auf deren Traktanden-<br />

Tage genau wissen musste. was ich immer getan tionskarte, das Abzeichen für Berufs-Chauffeure,<br />

habe, und mich dann mit der Bemerkung, ich Strassensignalisierung, Haftpflicht - Versicherung<br />

werde bald Bericht erhalten, entliess<br />

Grenzdienst u. a. tn. figurieren.<br />

SEKTION AARGAU. Skirennen in Engelberg. Mitglieder Rechnung getragen hatte, versteht sich<br />

Schnee, Sonne, Sport und Freude waren die Be-vogleiter unseres letzthin in Engelberg mit viel seinem Rennfahrer Seh. gefiel allgemein. Sehr gra-<br />

selbst, tlas « Berner Schneckenautomobil » mit<br />

Erfolg durchgeführten Wintersportanlasses, bei ziöses Können bewies die Damenriege Lyss durch<br />

welchem innerhalb der Sektionsmitglieder und hübsche rhythmische Tänze. Trefflich gelang dem<br />

ihren Angehörigen eine Art Skimeisterschaft ausgetragen<br />

wurde. Die Konkurrenzen, die einzeln Unser Rezitator, ein köstlicher Stimmenimitator,<br />

Club l'heatral Romand sein gediegener Einakter<br />

und kombiniert gewertet wurden, bestanden in einem der «. Pfarrer von Wingreis » usw., brachten so viel<br />

Abfahrtsrennen Trübsee-Gerschnialp 5 km undKurzweil und Betrieb, dass die Zeit im Flug verging<br />

und jeder erstaunt war, als 4 Uhr früh das<br />

einem Slalom. Für die Preisverteilung waren die<br />

in der Kombination erzielten Resultate massgebend. Signal zum Aufbruch gegeben wurde.<br />

Fröhliche Stimmung und flotte Kameradschaft<br />

herrschten unter den 35 Konkurrenten, zu welchen<br />

sieh weitere 40 Schlachtenbummler gesellten, die die<br />

interessanten Wettkämpfe verfolgten. Im Hotel<br />

CHAUFFEUR-CLUB LUZERN<br />

Bellevue-Terminus war die' grpsse 'ACS-Familie<br />

UNO UMGEBUNG<br />

sehr gut untergebracht Das Gelingen- der Veranstaltung<br />

.wird, die Organe zweifelsohne dazu bewelung<br />

vom 7. März <strong>1936</strong>. Un»er<br />

Ordentliche Monatsversammgen,<br />

s djeee Wintersportkonkurrenzen alljährlich<br />

Präsident Ernst Muster konnte<br />

durchzuführen., Nachstehend die Bestfesultate:<br />

Abf a/h* t sren n en. Damen: 1. Rosemarie<br />

Brack,.. Aarau, 12 Min. 14 Sek.; 2. Maja Schachenmann,<br />

Oftringen, 12:41; 3. Frau H; Spychiger,<br />

Aaräü, 14:25. — Senioren I: 1. O. Wajiner. Baden,<br />

7:07 (Tagesbestzeit); 2. H. Wullschleger, Aarburg,<br />

7:45, 3J E. Niggli. Aärau, 8:40; — Senioren II: 1. F<br />

Roth, Zetzwil, 8:01; 2. J. Hess, Aarau, 8:42; 3. F.<br />

Spychiger, Aarau, 10:29. ,<br />

. Släfotn. Damen (1 Lauf): 1. Frau Oberst<br />

Weber, Menssiken, ?1:25; 2. Fjrau Spychiger, Aarau,<br />

1:35; 3. Marianne Eichenberger, Menziken, 1:39. —<br />

Senioren 1 (2-Läufe): 1. H. Wullschteger, Aarburg,<br />

1:26; 2. 0. Wanner, Baden, |l:36; 3.. Dr. H. Senn,<br />

Baden, 1:40.


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BERN, Freitag, 20. März <strong>1936</strong><br />

Automobil-Revue, III. Blatt - Nr.<br />

fi*<br />

Ein Hund<br />

Hans Roelli.<br />

Wenn er von seiner schonen Pfeilkrem wüsste,<br />

von seiner Schmäle in den Zitterlenden:<br />

er trüge sich in seinen grossen Augen,<br />

er würde sich beginnen und vollenden.<br />

So aber ist es Demut, wenn er bellt,<br />

Ergebenheit vor seinem hohen Herrn,<br />

Der vor dem Tag steht und dem Abendstern<br />

und ihn als Hund in seinen Schatten stellt.<br />

Ja, wenn er Sonntags durch die Wiesen jagt<br />

nach einem Wild, erfasst ihn Ueberglück:<br />

er löst im Spiel sich, wittert seinen Sinn —<br />

da pfeift ihn iah der Herr zurück.<br />

Der Hund<br />

als Autokamerad<br />

Eugen Pfister<br />

'<br />

nur damit er sich nicht umsonst gefreut hab^<br />

Das ist nämlich auch schon vorgekommen!<br />

Aus der Art, wie man den Hund mitfahl;<br />

lässt, kann oft auf die Tierliebe des<br />

rers geschlossen werden. Hunde, die ai<br />

am Wagen fahren müssen, den vordem^<br />

flügel umarmend, oder gar auf dem Trit<br />

stehend und in den Kurven balancierend,<br />

solche Hunde haben sich ihr Recht mühsam erstreiten<br />

müssen. Wie 'mochte deren Besitzer<br />

solch gefährliche Beförderungsmethoden zum<br />

erstenmal ausprobiert haben, hatten sie denn<br />

kein Herz? Konnten sie denn wissen, dass<br />

das Tier sich halten konnte? Die meisten<br />

Autobesitzer stellen die Unversehrtheit des<br />

Tieres über die des Wagens, Denn was machen<br />

uns diese paar Kratzer im Lack aus, die<br />

haardurchsetzten Polster, die begeiferten Scheiben!<br />

Die Polster schützt eine Decke, der Lack<br />

ist leicht geflickt, die Scheibe bald gereinigt.<br />

Meistens muss der Vierbeiner auf dem hinteren<br />

Polster liegen. Aber da wird auch der gehorsamste<br />

Hund bald unruhig. Er muss doch<br />

alles, alles sehen, und so nah als möglich! Also<br />

öffnet man ihm "die Fenster, da kann er den<br />

Kopf hinausstrecken, den Uniformen, Katzen<br />

. und Hühnern nachbellen. Aber meistens ist er<br />

nicht ganz glücklich. Denn er weiss nicht, was<br />

an Herrlichem alles auf der andern Wagen-<br />

> sehe vorüberfliegt. Also dreht er sich blitz-<br />

• schnell um, damit er dort nichts verpasse. Aber<br />

5 **^. nun mangelt ihm wieder die erste Hälfte der<br />

- Aussieht. Der Schmerz, etwas Wichtiges zu<br />

übersehen, peinigt den Armen dermassen, dass<br />

er nun immer von der einen Seite zur andern<br />

mit Ungestüm hin und her pendeln muss. Was<br />

verstehen die hinten sitzenden Menschen davon,<br />

-die darüber ungehalten werden, weil er<br />

beim ständigen Wenden über Knie und Füsse<br />

stolpert! Wer einem solchen Wagen nachsieht,<br />

hat einen seltenen Anblick, die wichtigsten<br />

Aeusserungsorgane der Hundeseele ragen aus<br />

den gegenüberliegenden Fenstern: aus dem<br />

einen die bellende Schnauze, aus dem andern<br />

der wedelnde Schweif. Wer mit seinem Hunde<br />

fühlt, wird ihm dieses Aussichtsdilemma ersparen<br />

und ihn nach Möglichkeit neben den<br />

Führer setzen. Besonders liebevoll ist es, wenn<br />

man das eine Vorderpolster ganz herausnimmt<br />

und an die Stelle ein tuchüberspanntes Brett<br />

legt. Auf diese Weise genoss z. B. Mucki in<br />

bequemster Stellung die Aussicht über die<br />

ganze Strassenbreite. Hat der Wagen einen<br />

sogenannten Ciel ouvert, ein Schiebedach, so<br />

kann es vorkommen, dass ein raffinierter Hund<br />

noch etwas zu verbessern weiss, Mucki liebte<br />

es jedenfalls, mit den Hinterpfoten auf dem<br />

Vorderpolster bleibend, aufzustehen und, mit<br />

den Vorderpfoten am obern Dachrand aufgestützt,<br />

oben hinauszusehen und den Fahrwind,<br />

der ihm so herrliche Düfte in die Nüstern<br />

trug, zu geniessen. In dieser Pose des Tieres<br />

glich unser Gefährt allerdings eher einem rollenden<br />

Denkmal oder einem Sechseläutewagen.<br />

Hunde haben technisches Feingefühl. Sie<br />

haben zu den einzelnen Wagen eine sehr persönliche,<br />

differenzierte Einstellung. Unser erster<br />

Wagen z. B„ ein rassiger aber rauher Vierzylinder<br />

mit offener Tourenkarösserie, genoss<br />

Muckis besondere Liebe. Wenn bei 80 Stundenkilometern<br />

das Holzwerk dröhnte, heulte er<br />

vor Vergnügen. Wahrscheinlich kitzelten ihm<br />

die Motorvibrationen lustvoll die Fußsohlen.<br />

Unser zweiter Wagen, ein feinerer Sechszylinder,<br />

Hess ihn kühler. Kurz nach dessen Anschaffung<br />

war Mucki öfters unauffindbar.<br />

Schliesslich entdeckten wir ihn in einer benachbarten<br />

Werkstätte, ruhig neben dem ge^<br />

Kürzlich wollte ich auf meinem Balkon die<br />

Frühlingssonne geniessen. Ich legte mich auf<br />

den Liegestuhl und wickelte eine alte aber<br />

wärme Wolldecke um meine Füsse, Da stach<br />

mir unversehens ein beizendes, nicht unangenehmes<br />

Gerüchlein in die Nase, das ich nicht<br />

sofort erkennen konnte. Ohne mir einzubilden,<br />

dass ich eine besonders feine Nase habe,<br />

so bin ich doch gewohnt, nicht nur zu" sehen<br />

und zu hören, sondern auch aufmerksam zu<br />

schnuppern. Auf einmal erkannte ich nun das<br />

Düftlein: es war das, was unser Dialekt so<br />

schön als « hündele » bezeichnet. Wie war das<br />

nun möglich? Mein Lehrmeister im Schnuppern,<br />

unser Hund, war doch schon drei Jahre<br />

tot, und aus lauter Pietät war diese Lücke<br />

nicht mehr ausgefüllt worden. Und diese<br />

Decke hatte eine fleissige Seele inzwischen sicher<br />

schon manchesmal gewaschen. Aber es<br />

musste schon so sein, denn dieser Stoff hatte<br />

jahrelang das hintere Polster unseres Autos gegen<br />

die ungestümen Krallen unseres vierbeinigen<br />

Freundes geschützt. Das Düftlein, hatte<br />

also jahrelanges Lüften und Waschen überstanden.<br />

Von so viel Anhänglichkeit, bis über<br />

den Tod hinaus, war ich einfach erschüttert.<br />

Ich kam ins Träumen. Der gestreifte Stoff<br />

zu meinen Füssen liegt wieder im Auto, darauf<br />

sehe ich unsern Mucki, den schwarzen<br />

Schäferhund, mit freudigem Gebell, Gewinsel<br />

und Gezappel. Warum verbinden sich für so<br />

viele Leute die Begriffe Hund und Auto?<br />

Warum lässt man seinen Hund Auto fahren? Es<br />

gibt wohl viele Gründe dafür," ich kann nicht<br />

alle gleich gut nachfühlen.<br />

Am wenigsten leuchtet mir ein, dass der<br />

Vierbeiner wegen des dekorativen Eindrucks<br />

Auto fahren soll. Die schönen Photos in den<br />

eleganten. Modezeitschriften wollen mir nicht<br />

recht gefallen, wenn es darunter etwa heisst:<br />

« Mme X mit ihrer Sieger-Dogge am Volant<br />

ihres schnittigen Cabriolets». Ein so guter<br />

Freund wie unser Hund sollte mehr sein als<br />

nur eine Autopuppe. Andere mögen anders<br />

empfinden.<br />

Nicht viel edler dünkt mich die kalte Nützlichkeitserwägung,<br />

dass der Hund den Wagen<br />

bewachen müsse. Gewiss "tut unser Freund<br />

hier seine Pflicht mit wirkungsvoller Energie.<br />

Unser Mucki war dabei schlau. Er legte sich,<br />

seiner schwarzen Schutzfarbe wohl bewusst,<br />

auf den dunkeln Bodenteppich des verlassenen<br />

Wagens und Hess den Neugierigen ruhig ein<br />

Weilchen das Fahrzeug umkreisen. Es war ein<br />

ziemlich ausgefallenes Fabrikat, das viele<br />

« Markensammler » anlockte. Und plötzlich<br />

kläffte er wütend los, wobei manch einer seine<br />

Wundernase im Schrecken übel anstossen<br />

• konnte.<br />

Man kann einen Hund aus Menschenverachtung<br />

spazieren führen. Jeder Hundebesitzer<br />

hat wohl seinen Tag, an dem er die Freundesqualitäten<br />

seines Tieres über alle Menschenfreundschaften<br />

stellt, wie Schopenhauer es tat.<br />

Eine bekannte Dame fand es provokant, Hunde<br />

spazieren zu fahren und Menschen zu Fuss gehen<br />

zu lassen (sie ist Auto-Nichtbesitzerin).<br />

Da sie glaubte, mich jungen Springinsfeld hochnäsig<br />

ansehen zu müssen, war es mir ein süsser<br />

Spass, recht oft an ihrem Hause vorbeizufahren<br />

und Mucki neben mich auf den Ehrensitz<br />

zu setzen.<br />

Die meisten Menschen werden ihre Hunde<br />

deswegen mitnehmen, weil sie den Tieren eine<br />

: riesige Freude bereiten und sie es uns als gute<br />

Gesellschafter reichlich lohnen. Alle Hunde<br />

fahren gerne Auto, Ausnahmen kommen mir<br />

r als nicht ganz normal, vor. Es mag ein Hund<br />

noch so sehr an der Limousinenkrankheit leiden,<br />

sie tut seiner Reiselust keinen Abbruch.<br />

Wie wohltuend ist für uns blasierte Menschen<br />

die kindliche Urwüchsigkeit, der, Empfindung<br />

:<br />

beim Hunde! Wie ehrlich ist seine Freude,<br />

seine Dankbarkeit, wie fröhlich seine bettelnde<br />

Schlauheit! Mucki kannte zwei, Reizworte,<br />

« fort » und « Auto ». Es mochte in irgend<br />

einem Gesprächszusammenhang eines dieser<br />

i Worte fallen, so heute er todsicher freudig<br />

auf. Er überlegte wohl soi^man kann nie wissen,<br />

ob « Fortgehen » oder « Autofahren » grad<br />

, aktuell ist, und dann habe ich dafür gesorgt,<br />

dass man mich nicht einfach yergisst. Vielleicht<br />

spekulierte er auf eine weiche Regung,<br />

dass man auch mal extra wegen ihm ausfahre«


18 Äutomofcil-Kevue


N»2S<br />

Tltw JZUI Zschega<br />

Von Annie France-Harrar.<br />

Man muss-wissen, was ein Tschego ist. Für jene,<br />

(die diese Aequatoriale Welt niemals kennengelernt<br />

haben, sei gesagt, dass man Tschego die Menschenaffen<br />

nennt, die es in Java, in Borneo und Sumatra<br />

gibt. Soweit das einen wirklichen Orang oder<br />

Schimpansen anlangt, bedeutet dieses Wort einen<br />

Begriff, nicht ohne Furcht, aber keinesfalls ohne<br />

dass hier ein Messer und ein Holzknuppel seien,<br />

mit denen man das Eis für Getränke zerkleinern<br />

müsse, und dass dieses zerkleinerte Eis dann in<br />

einen bestimmten Glasbehälter getan werde. Oder<br />

dass dieses Salzfass nicht ausgeschüttet werden<br />

dürfe. Oder dass Tischtücher mit gleichen Rändern<br />

aufgelegt werden sollten. Und dergleichen wich-<br />

Hochachtung. Wenn dagegen ein Mensch, noch ti;!ge und schwierige Aufgaben mehr. Der Tschego<br />

dazu in unzweifelhaft unzufriedenem Ton, als<br />

Tschego bezeichnet wird, so meint man das als eine<br />

entschiedene und eindeutige Beleidigung — ganz<br />

besonders aus dem Munde eines Weissen.<br />

stand dabei, schwitzte vor Mühe, zu verstehen und<br />

machte nachher alles genau so falsch wie zuvor.<br />

Wenn er Assani die Platten beim Servieren aus der<br />

Küche hereinholen sollte — nachdem man doch<br />

bekanntlich überall in den Tropen die Küche aus<br />

mancherlei Gründen ausser dem Hause anlegt — so<br />

richtete er oft das grösste Unheil an, stellte die<br />

Kompottschüssel auf die Bratenstücke, goss Fischtunke<br />

über Ananasscheiben oder wälzte den Käse<br />

in Cayennepfeffer. Folge davon, dass ihn zuerst<br />

Assani aus dem Speisesaal jagte, und dass er wenige<br />

Minuten später von Monsieur Wei durch einen<br />

Fusstritt auch aus der Küche hinausbefördert<br />

wurde, worauf das weitere Essen sich reibungslos<br />

vollzog und der kleine Suratti, dem es niemals einfiel,<br />

ganze Eisblöcke zu servieren, an Stelle des<br />

Tschego Platten und Brotkörbchen schleppte.<br />

Wenn sich später im Eingeborenenwinkel ein lautes<br />

Geschrei erhob, so bedeutete das fast sicher,<br />

dass der Tschego sich auch dort in die Arbeit "mit<br />

seinen ungeschickten Händen eingemischt hatte.<br />

Einmal kam ich gerade dazu, wie er den gxossen<br />

Topf mit heisser Seifenbrühe umwarf, ein andermal<br />

konnte er nur im letzten Augenblick' noch<br />

daran gehindert werden, die glühenden Kohlen aus<br />

dem Bügeleisen über einen Stoss frischgeplättete<br />

Bettwäsche auszustreuen. Sicher, er hatte den<br />

besten Willen, er wollte arbeiten, er wollte helfen,<br />

er wollte sich bessern — aber es gelang eben nicht.<br />

Nie habe ich einen tölpischeren Menschen gesehen,<br />

während doch sonst Eingeborene fast immer geschickt<br />

sind<br />

greifen.-<br />

und Handfertigkeiten so leicht<br />

Das einzige Geschöpf, das nicht mit ihm zankte<br />

oder ihn fortjagte, war eigentlich nur das kleine<br />

Mädchen, Wenn man von allen Seiten sich seiner<br />

Stadttheater Abends 8 Uhr, Sonntet<br />

nachmittags. 3 Uhr.<br />

Fr. abend 20. März R 'o°ietto, Oper *» a Jnü<br />

(A-Ab. 14).<br />

Sa. nachm. 21. März 2Vl l K Vorstellung för Landschulen:<br />

Wilhelm TelL<br />

Sa. abend 21. März Margarethe.<br />

So. Torm. 22. März 10J * rjbT: Tanzmaflntt BIce<br />

Hartmann. „<br />

SO. nachm. 22. März Kaiserin Josephina.<br />

So. abend 22. März Gaby, Operette v, Bernard Grün.<br />

Mo. abeni 23. März Volksvorstellung.<br />

Di. abenl 24. März H °P sa . m Volksvorstelhmtspreisen.<br />

Mi. abend 25. MäR Margarethe.<br />

DO. abend 26. März Kaiserin<br />

Josephine.<br />

Schauspielhaus ****** *?* ^^s*<br />

r<br />

Uf nachm. SH Dhr.<br />

Fr. abend 20. März " ir heilige Held, Schauspiel von<br />

s ' " Caesar von Arx.<br />

Sa. abend 21. März Das fremde Kind.<br />

SO. nachm. 22. März 3* £ 8K Uhr: Die urientschuldigfe<br />

Stunde, Lustspiel<br />

SO. abend 22. März von Stefan Bekeffi.<br />

Mo. abend 23. März Gastspiel Dramatischer Verein<br />

Zürich: Uraufführung: Expertise,<br />

Schwank in 4 Akten von<br />

T. J. Felix.<br />

Ltg.: Mario Volkart, du Tbiätre nat. de<br />

l'Opfira de Paris. Allgemeine Körperkultur,<br />

Rhythm. Atmungs-Heil-Gymnastik. 2 schone,<br />

helle Säle, Douchen, Massage.<br />

wiener Stimmungskanonen. —, Jecki, der<br />

Humorist'<br />

Erstkl. Küche, gepflegte Weine. ->- Täglich<br />

Konzerte erster Orchester. Parkplatz vor<br />

dem Haus. Inh.: Farn. ZDrcher.<br />

«entledigt» hatte, so nahm er meist das Kind auf<br />

den Arm oder er Hess es auf seiner Hüfte reiten.<br />

Die Kleine Hess sich das stillschweigend gefallen.<br />

Sie behandelte ihn so, wie Kinder manchmal eine<br />

Bank oder ein Holzpferd behandeln. So benützte<br />

sie auch den Tschego, und wahrscheinlich war der<br />

Tschego auf seine unbeholfene Art sehr glücklich<br />

darüber. Denn schliesslich gab es doch überhaupt<br />

jemanden, der seine Dienste annahm und ihn nicht<br />

wegschickte. Wenn es auch nur dieses winzige Geschöpf<br />

war, um das sich selbst die Frauen untertags<br />

nur wenig kümmerten, weil sie keine Zeit dafür<br />

hatten.<br />

Es war also eine tragische Ungerechtigkeit des<br />

Schicksals, dass gerade dieses kleine Mädchen die<br />

Ursache wurde, die zuletzt dem armen, ungeschickten<br />

Tschego das Leben kostete. Habe ich schon<br />

gesagt, dass knapp vor dem Eingangstor des Vorderhauses,<br />

in dessen Garten unser Bungalow samt<br />

Nebengebäuden lag, die Strasse vorbeiführte, und<br />

dass auf dieser Strasse in den Morgenstunden die<br />

japanischen Gärtner und Schneider, wenn sie die<br />

Nacht über Würfel gespielt und viel gewonnen<br />

hatten, wahre Rennfahrten ausführten? Diese<br />

Strasse war gefährlich, um so mehr, als sie gerade<br />

hinter dem Hause ins Knie ging und sich dann<br />

um die Zäune herum gegen den Rio Säle zu verlor.<br />

Es geschah ganz einfach, und wäre der Tschego<br />

eben nicht der Tschego gewesen, so wäre überhaupt<br />

nichts vorgefallen. So suchte er das Mädchen,<br />

das er auf der Strasse vermutete, als er die Staubwolken<br />

der Autos heranfahren hörte, und blieb dabei<br />

mitten < in der Fahrbahn 'stehen, täppisch wie<br />

immer, ahnungslos über das, was Aun zu tun sei.<br />

Hörte nicht, sah nicht, begriff nicht. Wurde einfach<br />

überfahren, nicht anders als ein Stein am<br />

Wege. Wer es war? Eine davonrasende Staubwolke,<br />

ohne Nummer, ohne Merkzeichen. Man hat<br />

es nie erfahren können.<br />

Der Tschego war —- man muss fast sagen, glücklicherweise<br />

— sofort tot. Das Auto hatte ihn zerquetscht<br />

wie einen Regenwurm. Seine Familie<br />

jammerte schrecklich und wollte es gar nicht glauben.<br />

Als letzte kam das kleine, schwarzlockige<br />

Mädchen hergelaufen — es war gar nicht auf der<br />

Strasse gewesen — und während die Erwachsenen<br />

laut zu weinen anfingen, stand es ganz still, sah<br />

aus nachdenklichen, schwarzglänzenden Augen auf<br />

den Toten und schlich sich dann leise fort. Und das<br />

war das Ende des Tschego. Man könnte, wenn<br />

man wollte, eine lange sentimentale Nachrede daranknüpfen,<br />

aber das 8 hat nie jemand getan. Denn<br />

die Sonne des Aequators das hat nie ist hart und schattenlos,<br />

Aequators ist<br />

und hart und schattenlos werden auch<br />

h<br />

die<br />

die Schick-:<br />

S<br />

«Je unter ihr, sogar, wenn es sich nur um<br />

einen.<br />

fTschegoi handele<br />

Zürcher Unterhaltungsstätten<br />

Gymnastik — Tanz<br />

im Conservatoire de Danse, Obere Zäune 20<br />

Odeon-Bar:<br />

Hungaria - Jonny Bar<br />

Beatengasse 11<br />

StudlO Nord-SÜd Schlffliridtplate<br />

Premiere: Träntet dam Cralnqaebme,


Bfl-R<br />

-• N» 23<br />

Betty von Beifort<br />

bringt? Stellen Sie sich die Sachlage ganz<br />

konkret vor: Erhalten sein von einer Madame,<br />

die man im tiefsten hasst, ausgespielt gegen<br />

einen Herrn, der sehr zu schätzen ist. Ich<br />

hasse Madame, schon weil sie meine leibliche<br />

und seelische Konstitution drangsaliert. Wie<br />

sollte sie anders mit ihrem Mückenhirn? Wie<br />

sollte ihr aufgehen, dass ich ein Bewegungstyp<br />

bin und nicht fressen kann wie ein Mops. Sie<br />

schwärmt für Sporthelden. Nun, ich wäre sehr<br />

wohl ein anständiger Hindernisläufer, hager<br />

und muskulös, verginge sie sich nicht<br />

dauernd gegen meine Natur. Streike ich beim<br />

Fressen, gleich, kriegt sie einen hysterischen<br />

.Weinkrampf, schellt dem Doktor und schreit,<br />

Krankheit, könne nur durch Doppelratibn geheilt<br />

werden. Den armen Herrn aber Hess sie<br />

in seiner, schweren Angina einfach liegen, keine<br />

Spur von Arzt, und zu essen gab's überhaupt<br />

nichts, als er wieder essen sollte. Sie zog damals<br />

grad mit dem blöden Fussballchampignon.<br />

Oder hat sie Champoo gesagt?<br />

Mir bleibt wirklich nur noch der Auszug<br />

aus Aegypten, bei Nacht und Nebel. Aber sie<br />

schliesst mich ja bei ihren Fleischtöpfen ein.<br />

So wird man ein ganz degeneriertes Vieh. Wie<br />

verträgt sich, das alles mit meiner Selbstachtung?<br />

Selbstverständlich glaubt der Herr,<br />

ich stehe im Scheidungsfall auf seiten der Dulcinea.<br />

« TJbi bene, ibi patria », hat er neulich<br />

voller Höhn (zu mir) gesagt. Als ob ich mich<br />

um die ~ verhassten Fleischtöpfe Aegyptens<br />

reisSe! Der. Mann stehe zum Manne. Nun<br />

brenne' ich in dem Wunsch, Ihnen allerhand<br />

klar zu machen, Monsieur: Dass ich durch Sie<br />

lieber auf schmale Ration gestellt werde, als<br />

noch' länger Madames Liebestyrannei ertrage.<br />

Ja, Herr, ich werde ein nicht zu verachtender<br />

Zeuge sein. Sie aber werden noch erkennen,<br />

was unnachträgerische Hundesliebe ist.<br />

Je tiefer ich in mich gehe, desto überzeugter<br />

darf ich wohl sagen: Ideale leben noch in<br />

meiner Brust. Ich bin nicht der gemeine Köter,<br />

für den Sie mich halten. Ich stehe nicht<br />

zu Ihnen aus hündischer Unterwürfigkeit, sondern<br />

aus seelischem Antrieb, würdig, des stolzesten<br />

Wolfshundes. « Ubi amo, ibi patria. »<br />

Gertrud Egger.<br />

(«Ubi amo ...» = Wo ich liebe, ist mein Vaterland.)<br />

I<br />

Kommende Ereignisse<br />

März<br />

20./29. Genf Automobilsalon<br />

24. Basel Symphoniekonzert. Solisten: Jos.<br />

Szigeti, Violine, Dr. Fr. Morel,<br />

Orgel<br />

UMtxi, 28.<br />

April, 5. ü. Zürich<br />

Frühjahrszyklus-Konzerte<br />

12. Mai<br />

24. Bern Symphoniekonzert. Solistin: Marg.<br />

v. Siebenthal, Klavier und Violine<br />

25. Genf Konzert des «Orchestre romand».<br />

Leitung: B. Molinari, Rom<br />

3i. Lausanne Konzert des« Orchestre romand».<br />

Leitung: Dir. B. Molinari, Augusteo,<br />

- Rom<br />

36; Nenehaiel Konzert Krauss/Goldberg (Societe<br />

de musique)<br />

3t. Murren Clubrennen und Meisterschaft<br />

28./29. Grindelwald<br />

des S.C.M. (Ski)<br />

Frühlings-Skirennen des Skiklubs<br />

Grindelwald und Scheidegg, a. d.<br />

Kleinen Scheidegg<br />

NEUCHAT EL<br />

„LA RECORBE", Töchterpensionat<br />

Erste Haushaltungsschule<br />

Sprachen, Sport. Pracntv. Lage. Verlangen<br />

Sie Prosp. u. Eeferenz. durch<br />

Dir. M. u-Mme Wanner, Propr.<br />

Photo Fioebel<br />

Ein Hund als Zeuge<br />

Tierprozesse in alter und neuer Zeit gingen stets<br />

um irgendeinen materiellen Nutzen; Streitfragen<br />

ohne Geldhintergründe scheinen das Rechtsempfinden<br />

nicht nachhaltig aufzurütteln. Immerhin sind<br />

die Tiere in heutigen Tagen von der Anklagebank<br />

verdrängt worden. Die Zeugenbank blieb ihnen<br />

noch vorbehalten, allerdings ist da nur ein einziger<br />

Fall bekannt, der Mord an einem Polizisten in<br />

Alaska, dessen Mörder durch das Verhalten des<br />

Hundes des Ermordeten überführt-wurde; Das Gericht,<br />

es war am 'Mi November 1899, schenkte<br />

dem Verhalten des Hundes Glauben und der Mörder<br />

wurde verurteilt. Sonst sind solche Zeugenschaften<br />

der Tiere nur in Kriminalgeschichten und<br />

bei Richter Lynch zu finden gewesen; «ejbst das<br />

Mittelalter üess die Tiere als Zeugen nicht zu,<br />

obwohl deren Verteidiger dies bisweilen^ beantragten.<br />

Es scheint doch schwieriger gewesen zu sein,<br />

ein Tier als Zeugen zu vernehmen, als es eines Verbrechens<br />

für schuldig zu erklären. Es ist allerdings<br />

schliesslich nicht einzusehen, weshalb der Mensch,<br />

der mit seinesgleichen seit Menschengedenken Streit<br />

hatte und Prozesse führte, die Mitbewohner dieser<br />

Erde, die Tiere, davon ausschliefen sollte. Diese<br />

Aenderung zur Vernunft ist erst der jüngsten Vergangenheit<br />

gegönnt' gewesen, wenngleich die uns<br />

heute als Farce anmutende Prozessführung gegen<br />

ein Tier bereits von einem höheren sittlichen Niveau<br />

Kunde gibt, als es das Altertum kannte, das seine<br />

Sklaven und Tiere gleichermassen ohne Recht zu<br />

suchen und ohne, Urteilsspruch tötete.<br />

b0 Pmirtolarif<br />

„i iary<br />

Die «von Beifort» waren einstmals ein<br />

Zweig der mächtigen chur-rätischen Dynastenfamilie<br />

der Freiherren von Vatz. Die Ruine<br />

von Beifort steht noch heute hoch über, der<br />

Strasse, die von der Lenzerheide nach Davos<br />

führt. Das Geschlecht derer von Beifort ist<br />

längst dahin gegangen; dahin mit Rittertum,<br />

Jagd r Fehde, gutem Essen und Trinken, Jus<br />

primae noctis und andern schönen Dingen, die<br />

im Mittelalter das Leben der grossen Herren<br />

angenehm bereicherten.<br />

Viele, Jahrhunderte später kommt einer, der<br />

auf die Abkunft seiner Hunde mindestens so<br />

stolz ist wie auf seine eigene und gibt ihnen,<br />

die dem altenglischen Geschlecht der Black<br />

and Tan Terfier entstammen, den Namen « von<br />

Beifort». Ein klangvoller, ein schöner Name,<br />

einer, der allerhand voraussetzen lässt.<br />

, Die vierbeinigen Herren und Damen von Beifort<br />

leben nicht viel anders als die mittelalterlichen<br />

Burgherren. Auch bei ihnen gilt gut<br />

Essen und Trinken, Fehde, Jagd und fröhliches<br />

Tournier viel. Die männlichen Vertreter dieser<br />

Sippe sind kräftige, starke Gesellen mit wehrhaften<br />

Fängen. Die Damen sind rank, schlank<br />

und zart.<br />

Bobby und Betty von Beifort erblicken das<br />

Licht der Welt in Zuoz. Mit acht Monaten<br />

können sie schon auf eine bewegte Vergangenheit<br />

zurückschauen, Bobby wird wegen einer<br />

ap einem gedankenlosen Huhn begangenen<br />

Realinjurie bestraft. Betty zieht sich einen<br />

Prozess zu, weil sie mit ihren scharfen Krallen<br />

und Zähnchen das Spitzenkleid eines altern,<br />

alleinstehenden Fräuleins zerkleinert hat. Der<br />

Herr kann sich der Erziehung dieses säubern<br />

Geschwisterpaares leider nicht so widmen, wie<br />

er gern möchte. Er gibt Bobby und Betty ins<br />

Pensionat. Von dort kehren sie nach zweimal<br />

drei Wochen etwas reduziert, aber manierlicher,<br />

sozusagen geläutert, zurück. Aus Betty<br />

ist in dieser Zeit ein zärtliches Hundefräulein<br />

geworden, das sich bei seinem Herrn ohne Zeitverlust<br />

eine Vorzugsbehandlung zu erschmeicheln<br />

weiss. Sie ist zwar etwas stürmisch,<br />

diese Betty, mitunter auch gedankenlos. Sie<br />

liebt es, mit fliegendem Schwänzchen davonzusausen<br />

und sie fliegt dann etwa unvermittelt<br />

an einen Baum oder an ein Schienbein. Dann<br />

^ kehrt sie jammernd zurück,<br />

Die Familie ist nicht gross. Es ist da die<br />

Mutter, die weltgereiste Frau Gritta von Belfort,<br />

die einmal beinahe einem japanischen<br />

Prinzen vorgestellt wurde und die sich auf den<br />

Planken eines Ozeandampfers so gut auskennt<br />

wie im indischen Dschungel. Wenn'man über<br />

das stürmische Temperament Bobbys und Bettys<br />

stutzt, so weiss man bald, woher sie es<br />

haben, wenn Gritta mit ihren beiden Nachkommen<br />

auf der Höhenmatte in Interlaken ein<br />

Fangspiel vorführt. Auf dieser Matte lässt der<br />

Herr jeweils seine Rotte von der Leine. Alsbald<br />

saust der stämmige Bruder voraus, Gritta<br />

hinterdrein, aber ihre verzweifelten Bemühungen,<br />

das Bürschlein an den Hinterläufen zu er-<br />

Bild rechts:<br />

Foxli hat es wie die<br />

Schnecke: Er nimmt sein<br />

Haus gleich mit, sogar<br />

auf eine Autofahrt.<br />

Herrn, Bern<br />

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Betty von Beifort<br />

Von A. G. U. Pozzy de Besta<br />

!<br />

fassen, vereitelt Betty immer wieder, indem sie<br />

ihr von der Seite her in die Flanken stösst.<br />

Betty hat eine unvergleichliche Art des Umganges<br />

mit Menschen. Ihren Herrn wickelt sie<br />

sozusagen um die mit koketten schwarzen Tupfen<br />

geschmückten Pfoten. Sie hat eine<br />

schlechthin unwiderstehliche Art, diesen Herrn<br />

anzusehen, indem sie gleichzeitig ihren schmalen,<br />

langgestreckten Kopf zwischen seine Knie<br />

oder in die Höhlung seiner Hand steckt und<br />

dazu vernehmlich schnuppert oder kurz Laut<br />

gibt. Wenn sie ihn so unverwandt und ernsthaft<br />

anschaut, schliesst sich der Stromkreis<br />

einer unsagbar naturhaften Liebe zwischen<br />

Herrn und Hund.<br />

Im April wird Betty Mutter von sechs kleinen,<br />

mattschwarzen, gelbpfotenen Würmchen.<br />

Nun beginnt ein neues Leben für sie, ein Leben<br />

voll Arbeit und Aufopferung. Es gibt viel zu<br />

tun für sie. Die Kleinen müssen genährt, gewärmt<br />

und sauber gehalten werden. Das Körbchen<br />

ist immer blitzblank. Wenn die Jungen<br />

sich satt getrunken haben, kuscheln sie sich<br />

zufrieden in den Mutterleib hinein. Der umgibt<br />

sie als dunkler, schlankgebogener Kelch.<br />

Wenn Betty zum Herrn aufschaut, sagt ihr<br />

Blick: « Schau, was ich da habe ».<br />

Nach achtzehn Tagen aber zeigt sich in ihrer<br />

Brust eine kleine Schwellung. Die wird zusehends<br />

grösser. Der Tierdoktor stellt'einen<br />

Abszess fest. Er muss geschnitten werden und<br />

nun klafft in dem zierlichen, glatten Leib eine<br />

grauenhafte Wunde. Betty wird eingebunden<br />

und auf den Divan gelegt. Das Gift greift um<br />

sich und ist in die Blutbahn eingedrungen.<br />

Betty bekommt zur Stärkung schwarzen Kaffee.<br />

Es wird aber immer schlimmer. Sie hört<br />

das jämmerliche Winseln ihrer Jungen und<br />

schleppt sich in das Körbchen zurück. Dort<br />

gibt sie ihnen aus schmerzzerrissenem Leibe zu<br />

trinken und säubert sie mit erlahmenden Kräften.<br />

Der Herr nimmt sie wieder fort. Betty<br />

sieht ihn angstvoll an, aus ihren dunklen Augen<br />

bricht eine schwere Ahnung. Ihr rechter<br />

Vorderlauf zittert nun. Der Herr sieht das<br />

und bekommt es nun ebenfalls mit der Angst<br />

zu tun. Der Tierdoktor kommt eilends. « Armes<br />

Tierchen, armes Tierchen,» sagt er. Der<br />

Herr schluckt, er hat verstanden. «Kognak<br />

mit Ei wird ihr gut tun,» meint der Doktor,<br />

Der Herr geht sofort in die Stadt; es ist aber<br />

Sonntag und da will ihm niemand Kognak verkaufen.<br />

Der Herr braucht lange, bis er Kognak<br />

gefunden hat. Er eilt nach Hause, er will seinem<br />

Hund ein kräftiges Eiertränklein brauen.<br />

Die Augen des Hundes sind aber schon tief<br />

verschleiert. Ein schmerzliches Staunen steht<br />

noch in ihnen. Der Hund atmet hastig, dann<br />

streckt er sich und ist fort.<br />

Der Herr trägt seinen toten Hund in den<br />

Wald, aber die Walderde ist zu kärglich. Er<br />

bringt ihn in den Garten zurück, bettet ihn tief<br />

die Erde, deckt ihn mit flachen Steinen, schüt- ^<br />

tet Erde zu und holt ein Büschlein. Das wird<br />

auf seinem toten Hund wachsen. Er hat ihn<br />

sehr lieb gehabt, diesen Hund.


IV. Blatt Nr. 23<br />

Automobil-Revue BERN, 20. März <strong>1936</strong><br />

Wie manche Frau, wie manches Mädchen hegt<br />

im Stillen den Wunsch, eine Tracht zu besitzen?<br />

Jedesmal, wenn Sie auf dem Land einer Gruppe<br />

höbscher Trachtenleute begegnet sind, jedesmal,<br />

wenn Sie an einem schönen Sommersonnfag ein<br />

Trachtenfest besuchen, regt sich in Ihnen dieser<br />

leise Wunsch^ und er scheint Ihnen auch gar nicht<br />

unberechtigt, da Sie noch in einer alten Kommode<br />

auf dem Estrich ein paar alte Kleidungsstücke,<br />

Schnallen oder Broschen aufbewahren, die Ihre<br />

Mutter oder Grossmutter zur Tracht getragen hat.<br />

Das Metall könnte man selbstverständlich wieder<br />

für eine neue Tracht verwenden. Und dann könnte<br />

man zum Trachtenfest, auch wenn man selbst gar<br />

nicht mitzumachen gedenkt, sein Festkleid anziehen,<br />

man könnte es dann und wann hervornehmen,<br />

etwa bei festlichen Veranstaltungen, und die<br />

Sonhtagstracht würde immer in Ehren stehen.<br />

Es gibt vielerlei Trachten im Schweizerland,<br />

Berner und Wehntaler, Solothurner und Glarner,<br />

Tessiner und Bündner Trachten. Aber die Frage<br />

«Welche Tracht?» sollte eigentlich gar nicht gestellt<br />

werden. Denn die Tracht ist kein Kostüm, das<br />

man heute anzieht und morgen mit einem anderen<br />

vertauscht. Sie tragen die Tracht der Gegend, in<br />

welcher Sie zuständig sind, sei es die eigene Heimat,<br />

sei es die neue Heimat des Mannes, jedenfalls<br />

di* Tracht des Kantons, in dem Sie sich heimisch<br />

fühlen. Man sollte nicht Zürcherinnen in Tessiner<br />

Trachten stecken und in Zoccolis umherstolpern<br />

lassen. Und ein feerner Trachtenmeitschi, das<br />

nicht einmal Bärndütsch spricht, ist eine Unmöglichkeit.<br />

Die Tracht ist nichts anderes als der Dialekt<br />

im Frauenkleid.<br />

Fröhliche Bernerinnen.<br />

Die Leiterin der Zürcher Trachtenstube, Frau Dr.<br />

Panchaud de Bottens, war lo liebenswürdig,<br />

dem Redaktor des «Auto-Magazins» über<br />

diese Frage Aufschluss zu geben. Wer sich eine<br />

Tracht anzuschaffen wünscht, setzt sich am besten<br />

mit der nächsten Trachtenvereinigung oder Trachtenstube<br />

in Verbindung. Da kann man sich Rat holen<br />

über die Gestaltung des Festkleides, man kann unter<br />

Umständen sogar eine Tracht entlehnen. Hier<br />

sind auch die Spezialistinnen zur Hand, die sich<br />

aufs Anprobieren verstehen, wenn man die Näharbeit<br />

eigenhändig zu tun gedenkt. Das Zuschneiden<br />

erfordert besondere Kenntnisse; da an den<br />

Trachten verhältnismässig viel mehr Handarbeit ist<br />

! als : am modernen Kleid, und die Stoffe eine besondere<br />

Behandlung : erfordern, verursacht die<br />

Tracht auch etwas mehr Arbeit als ein gewöhnliches<br />

Hauskleid.<br />

Ein Haupterfordernis: Die Stoffe müssen gut<br />

sein. Man ist heute so weit, dass man fast das gesamte<br />

Material In der Schweiz herstellen kann; im<br />

Anfang war das schwierig, weil man das Weben<br />

der Stoffe erst wieder versuchen und einführen<br />

Photo Tuggener (Zingg)<br />

tton untren Ctadyten<br />

Zunächst: Welche Tracht?<br />

Wie kommt man zu einer Tracht?<br />

dem Land vielfach durch Kurse, die von den Trachtenvereinigungen<br />

veranstaltet wurden, in der Tech- :<br />

nik der Trachtenherstellung unterwiesen.<br />

Die Tracht darf nicht salopp, sondern sie muss<br />

sorgfältig genäht sein. Dadurch wird zwar die<br />

einzelne Tracht oft etwas teurer zu stehen kommen<br />

als ein gewöhnliches Kleid, aber sie belohnt<br />

diesen grösseren Aufwand durch ihre Dauerhaftig- •<br />

keit. Je nach Wunsch und Verhältnissen kann eine<br />

Festtracht einfacher oder reicher gestaltet werden.<br />

Man kann Wolle oder Seide, billige oder teure<br />

Spitzen wählen. Eine Arbeitstracht kostet höchstens<br />

das Doppelte dessen, was ein Schneiderkleid verlangt.<br />

Die Sonntags- oder Festtracht dagegen wird<br />

sich höher, bei reicher Ausstattung sogar bedeutend<br />

höher stellen als ein gewöhnliches Gesellschaftskleid<br />

— aber eine solche Tracht kann man<br />

sein Leben lang tragen und vielleicht sogar an die<br />

Tochter weitergeben.<br />

Die Festtrachf<br />

als Gesellschaftstoilette.<br />

Die Festtracht steht ausserhalb der Mode und<br />

das ist ihre Stärke: sie veraltet nicht. Dr. Ernst<br />

Laur, der Präsident der Schweizerischen Trachtenvereingiung,<br />

hat in seiner Rede am Zürcher<br />

Trachtenfest in Marthalen 1935 in einem einleuchtenden<br />

Beispiel geschildert, wie die Tracht zur Gesellschaftstoilette<br />

werden kann. Ein Schweizer, der<br />

mit seiner Frau an einem internationalen Kongress<br />

im Ausland teilnahm, wurde samt Gattin zu einer<br />

grossen gesellschaftlichen Veranstaltung eingeia-"<br />

den. Die Frau überlegte sich ihre Toilette. Konnte<br />

die einfache Republikanerin mit dem Glanz der<br />

großstädtischen Gesellschaft wetteifern? Der Sinn<br />

stand ihr nicht darnach, und ausserdem hätte sie<br />

auch die Mittel nicht gehabt. So trug sie ihre Festtracht<br />

— und ; wurde ein bewunderter Mittelpunkt<br />

des Abends.<br />

Die Schweizerinnen im Ausland legen der<br />

Tracht einen sehr grossen Wert bei, besonders diejenigen,<br />

die ins Ausland geheiratet haben. Das<br />

Festkleid der Heimat bildet bei vielen Veranstaltungen,<br />

an denen Schweizer und Ausländer teilnehmen,<br />

eine freundliche und anmutige Kennzeichnung<br />

der Nationalität. Die Auslandschweizer legen<br />

bei manchen Gelegenheiten in einem viel höheren<br />

Masse Wert darauf, für Schweizer zu gelten, angesehen<br />

und erkannt zu werden, als oft die Schweizer<br />

im Inland. In der Fremde muss man die Heimatliebe<br />

lernen.<br />

Trachtenstube<br />

und Trachtenvereinigung.<br />

Die Zürcher Trachtenstube ist die ehrenamtliche,<br />

offizielle Auskunftstelle für schweizerische Trachtenfragen.<br />

Sie enthält ein sehenswertes Museum<br />

von alten und neu geschaffenen Trachten in einem<br />

alfen Zürcher Haus am Neumarkt, im Haus zum<br />

Möhrenkopf. Ein Haus, das seine Geschichte hat.<br />

Goldschmiede und Seidenweber haben darin gewohnt,<br />

und Katharina von Zimmern, die letzte Aeb-<br />

musste. Die Herstellung der Trachtenstoffe gibt tissin des Fraumünsterklosters, verbrachte darin<br />

vielen Bergfrauen Arbeit, und im Lauf der letzten<br />

Jahr* wurden Schneiderinnen und Modistinnen auf<br />

einen Abschnitt ihres schicksalreichen Lebens. Ein<br />

Teil dieses Hauses wurde durch die Trachtenvereinigung<br />

in ein Privatmuseum umgewandelt, das jedermann<br />

zugänglich ist. Neben Schmuck, Spitzen,<br />

einer Haubensammlung, Trachtengruppen, Volkskunst<br />

und kirchlicher Kunst sind dort etwa 60<br />

lebensgrosse Trachtenfiguren aufgestellt.<br />

Die Schweizerische Trachtenvereinigung — ihr<br />

Präsident ist der schon genannte Dr. Ernst Laur,<br />

Leiter des Schweizer Heimatwerkes — bildet die<br />

Zusammenfassung von ety«a 6000 Mitgliedern, die<br />

den kantonalen Sektionen angehören. Sie wird<br />

demnächst (voraussichtlich im Frühsommer] ihren<br />

zehnten Geburtstag feiernVkönnen,. und zwar wird<br />

mit diesem Jubiläum ein Schweizerisches<br />

Trachtenfest auf dem Rigi verbunden<br />

sein.<br />

Aus einem Rückblick auf die Entwicklung der<br />

Trachtenbewegung in der Schweiz aus der-Feder<br />

von Frau Dr. Panchaud de Bottens seien ein paar<br />

Erinnerungen hierher gesetzt:<br />

«In den.Städten sah man noch vor dreissig Jahren<br />

ab und zu Schaffhauserinnen und Aargauerinnen,<br />

aber auch die Verschwanden immer mehr. Bei<br />

der Eröffnung des Landesmuseums in Zürich erlebte<br />

man zum ersten Male ein richtiges Trachtenfest.<br />

Man sah nach vielen Jahren des Verschwundenseins<br />

wieder herrliche alte Trachten, von deren<br />

Vorhandensein die wenigsten etwas wussten. Das<br />

war wohl der Auftakt zur Trachtenbewegung,<br />

wenn auch.nur in bescheidenem Ausmass. Im Landesmuseum<br />

wurde eine grössere Zahl Schweizer<br />

Trachten durch die Trachtenforscherin und Verfasserin<br />

unseres grössten schweizerischen Trachtenwerkes,<br />

Frau Julie Heierli, ausgestellt, der Lesezirkel<br />

Hottingen arrangierte unter Dr. Hans Bodmers<br />

kundiger Leitung Trachtenfeste zur Belebung<br />

des Trachtenwesens, und beim alljährlichen Sechse-<br />

, läuten mehrten sich die Kindertrachten von Jahr<br />

zu Jahr in erfreulicher Zahl. Es waren besonders<br />

die kleinen Wehntalerinnen, die sich grosser Beliebtheit<br />

erfreuten. Manche Mutter fand es nicht<br />

nur. hübscher, sondern auch praktischer, ihrem<br />

Töchterchen eine richtige Tracht anzuschaffen.<br />

Die neue Stadtzürcher Sonntagstracht.<br />

Dann kam "der Krieg, eine Zeit, ia der sich das<br />

nationale Gefühl stärker entwickelt wie zu Friedenszeiten<br />

und sich die-Betonung der nationalen<br />

Eigenart-zum Ausdruck bringen will. Da gingen<br />

die Waadtländerinnen allen voran, indem sie wieder<br />

; anfingen, ihre Trachten zu tragen, nicht die<br />

lustige weiss-grüne Tracht der Winzerfeste, sondern<br />

1 die einfache, dunkle Tracht ihrer Vorfahren.<br />

Erst wurden die Frauen der Waadt'angestaunt,<br />

auch belächelt, aber bald'fand die Idee Nachahmung,<br />

und in kurzer Zeit trug eine erstaunlich<br />

grpsse Schar Waadtländerinnen- die hübsche, einfache<br />

Tracht mit dem koketten Hut über der Spitzenhaube.<br />

Freiburg und Neuenburg folgten, und<br />

ganz langsam und zaghaft die deutsche Schweiz.<br />

Vorerst sah man nur alte, echte Trachten, die noch<br />

in Truhen und Schränken von Grossmutter und Urgrossmutter<br />

wohl verwahrt waren.<br />

1926 wurde die Schweizerische Trachtenvereinigung<br />

gegründet, ein grosser und ein kleiner Vorstand<br />

mit einem Präsidenten gewählt und jedem<br />

seine Arbeit zugeteilt. Das erste sichtbare Resultat<br />

dieser Arbeit war ein Trachtenaufmqrsch in Bern.<br />

Wer damals den Empfang der Trachtenleute, die<br />

aus der ganzen Schweiz gekommen waren, im Hof<br />

des Berner Burger-Spitals — das hinterste Bergtal<br />

hatte seine Vertreter geschickt, wenn es damals<br />

auch verhältnismässig wenige waren — miterleben<br />

durfte, wird dieses Bild niemals vergessen können,<br />

diese Mannen, Frauen und Kinder in ihren bunten<br />

Trachten, in dieser Umgebung, diesem herrlichen<br />

alten Hof mit seinen von Efeu übersponnenen<br />

alten Mauern, darüber ein strahlend blauer Himmel<br />

und eine lachende Sonne, die sich selbst an<br />

dem wundervollen Bild zu freuen schien.»<br />

Was will die Schweizerische Trachtenvereinigung?<br />

Die Antwort geht ohne weiteres aus dem<br />

nicht abgekürzten Namen der Vereinigung hervor,<br />

der eigentlich heisst: «Schweizerische Vereinigung<br />

zur Erhaltung der Trachten und zur Pflege des<br />

Volksliedes.»<br />

Photo Quegen bOM


{22 XutdmoJnl-Revn«<br />

N»2;<br />

Lebensweisheit in Pillen<br />

Erkenntnis —<br />

möglichst vor Torschluss!<br />

Ich sitze auf einer sonnigen Bank am Kaigelände<br />

des Stromes in einer fremden Stadt.<br />

Der Strom durchmesst auch die Stadt, in der<br />

ich lebe. Die Kaianlagen sind dort viel reicher<br />

und schöner, auch die Stadt ist es!<br />

Grösser, reicher! Und die Aussicht vom<br />

Stromufer viel reizvoller — aber — wie selten<br />

sitze ich dort so ruhig und schaue hinaus<br />

ins weite Land! Hier in der Fremde, da weiss<br />

ich es plötzlich, wie sehr man sein Leben<br />

vertut, eingefangen in selbst auferlegter Sklaverei<br />

des Alltags! Des Alltags, den man zu<br />

bezwingen glaubt — und dabei von ihm niedergerungen<br />

wird in einem ewigen Kleinkampfe.<br />

Schritt um Schritt — niedergerungen,<br />

nur dass man es nicht immer weiss! Man<br />

hetzt und jagt an so vielem vorbei, das plötzlich<br />

in einer ruhigen Stunde des Losgelöstseins,<br />

die man in einer fremden Stadt durchlebt,<br />

zu einem kleinen Feste wird, das man<br />

aber doch auch daheim erleben könnte —<br />

wenn die Erkenntnis zur rechten Zeit käme!<br />

Wenn wir uns nicht jagen Hessen von der<br />

Sorge um das Heute und der Angst vor dem<br />

Morgen, immerzu! Ein ganzes Leben lang —<br />

bis dann auf einmal auf einer sonnigen Bank<br />

in der Fremde plötzlich das Bewusstsein aufleuchtet,<br />

auf wie vielen solchen Sonnenbänken<br />

wir schon gesessen — ohne es zu beachten,<br />

dass es sonnig und hell gewesen! Weil daheim<br />

der Kleinkram des Alltags über alles<br />

seine Schatten warf und wir nicht die Energie<br />

hatten, den Augenblick in der Sonne vor<br />

ihnen zu bewahren, ihm das alte « Verweile<br />

doch — Du bist so schön! » als Schutz und<br />

Wehr vorzuhalten. Es gibt viele, die das können<br />

und noch mehr solche, die diese grosse<br />

Kunst nicht verstehen, sie nie erlernen —<br />

diese Lebenskunst.' Und doch sollten just wir<br />

Frauen die in der Beziehung noch talentloser<br />

sind als die «Herren der Schöpfung», alle,<br />

alle daran arbeiten, sich die Kunst zu eigen<br />

zu machen: dem Augenblick sein Recht zu<br />

lassen! Mit offenen Augen das Schöne zu<br />

sehen, das sich dem Bescheidenen doch gelegentlich<br />

offenbart, das Gute zu gemessen, solange<br />

die gütige Natur uns Genussfähig'keit<br />

schenkt! Sonst kommt der Tag, an dem man<br />

sich eingestehen muss, dass man sein Leben<br />

verjagt — vertan — und dann sitzt man auch<br />

auf einer Sonnenbank in tiefstem Schatten!<br />

Ich langweile mich<br />

Ida Bock.<br />

Ist dies wirklich wahr? So oft hören wir diese<br />

Bemerkung von Frauen, die ihr Heim haben und<br />

die mit ihrer freien Zeit nichts anzufangen wissen,<br />

nachdem sie sich übrigens schon in Bezug auf ihre<br />

Arbeit beklagt haben, sie sei langweilig. Ich muss<br />

gestehen, dass ich eigentlich wenig Talent zur<br />

Langeweile besitze, weil mich immer allerlei Ideen<br />

gefangen halten, weil ich ständig, sei es im Haus<br />

oder-sonst irgend etwas ausprobiere, einer Idee<br />

zum Durchbruch verhelfen oder Nebenmenschen<br />

nützlich sein möchte. Ich habe mich auch schon<br />

gelangweilt, beispielsweise, wenn ich eine Rede<br />

anhören musste, die schrecklich wenig in gewundener<br />

Form sagte, oder — dies ging in meiner<br />

Schulzeit so —, wenn ich mich mit Erklärungen zufriedengeben<br />

sollte, die absolut unverständlich,<br />

nicht anschaulich waren.<br />

Wo etwas das Fassungsvermögen übersteigt,<br />

stellt sich mitunter Langeweile ein, auch bei Erwachsenen.<br />

Weil man nicht folgen kann. Dies<br />

kann an uns selbst, an unserm in manchen Dingen<br />

begrenzten Horizont oder aber an der Darstellungsweise<br />

liegen, in der eine Sache geboten<br />

wird. Wenn zu viel Vorkenntnisse vorausgesetzt<br />

werden, auf denen ein Vortrag, ein Aufsatz fussen<br />

und wir nicht mitkommen, so nennen wir unsere<br />

dabei eintretende Hilflosigkeit Langeweile, was<br />

sie im Grunde genommen gar nicht ist. Es kommt<br />

auch vor, dass ein Mensch von einer Sache nicht<br />

gern hört, da sagt er gleich, das Thema langweile<br />

ihn, und ist doch nur Widerwille dabei, sich<br />

in eine Sache zu vertiefen.<br />

Die echte Langeweile ist ein grosses Unglück<br />

für den betreffenden Menschen. Sie entspringt<br />

einer Interesselosigkeit an seinem Aufgabenkreis,<br />

seiner Umgebung im allgemeinen. Es gibt Leute,<br />

die sind immer leer. Sie schnappen die Dinge auf,<br />

wie ein Fisch, schlucken ihre Eindrücke sozusagen<br />

ganz. Bücher werden in ein paar Stunden flüchtig<br />

durchgelesen, es wird über die schönsten Partien<br />

hinweggesehen, tiefste Bemerkungen werden überhört,<br />

-es fesselt nur die starke Handlung. Es sind<br />

dies die Menschen, die, um mit Rudolf Hans<br />

Bartsch zu reden, im stoffhungrigen Volk geboren<br />

sjnd. Oft hören wir: ich lese keine Gediente, die<br />

sind ja langweilig. Das ist nun schon etwas Barbarisches.<br />

Ist doch die gebundene Rede viel konzentrierter,<br />

viel inhaltsreicher, wenigstens bei guten<br />

Gedichten. Freilich viele dringen nie zum Bild, zum<br />

Symbol, das dem Künstler wesentjich ist, vor. Sie<br />

sehen auch nie Allgemeines, nur die kleinen einzelnen<br />

Tatsachen des Lebens. Und alle, die diesen<br />

tieferen Sinn jedes Ereignisses nicht erkennen, das<br />

Gewebe des Lebens nicht sehen, die haben es stets<br />

mit Langeweile zu tun. Auch die für ihre Mitmenschen<br />

wenig Herz, für ihre Aufgaben keine Wärme<br />

besitzen. Die weder Farbe noch Freude an schönem<br />

Material haben. Kurz, die, uni ein Rilkewort<br />

zu brauchen, den «billigen Zerstreuungen) verfallen<br />

sind.<br />

Die uns umgebenden Dinge können für uns<br />

wesentlich sein, je nachdem wir uns an sie hingeben,<br />

gleichsam tonend, farbig, beseelt werden.<br />

Ein irgendwie künstlerisch wirklich begabter<br />

Mensch wird sich ebenfalls nie langweilen, wie ich<br />

noch nie wirklich religiöse Menschen traf, die über<br />

Langeweile klagten. Sie haben etwas Absolutes<br />

im Sinn, das sie all die kleinen, flüchtigen, tandartigen<br />

Dinge weniger wichtig nehmen lässt, das<br />

sie auf Grosses hinlenkt. Da erhält das Leben einen<br />

höhern Inhalt. Nur wirklich oberflächliche<br />

Menschen langweilen sich, die weder ihre Aufgaben<br />

mit Interesse vielseitig zu lösen suchen, noch<br />

sich zu wirklicher, höchster Leistung verpflichtet<br />

fühlen. Es ist so vieles auf der Welt des Tuns, des<br />

Denkens wert, so vieles wäre anzugreifen, dass es<br />

eine wirkliche Langeweile nicht geben kann.<br />

Nehmen wir uns vor, alle Dinge unseres Aufgabenkreises<br />

ganz zu tun. Wenn wir nur das, was<br />

uns aufgetragen ist, restlos gut machen wollen,<br />

haben wir keine Zeit, uns zu langweilen. Ueberall,<br />

wo wir das Leben und unsere Arbeit anpacken,<br />

da ist sie auch fesselnd, voll Inhalt und voller<br />

Ueberraschungen. Sich nicht langweilen, ist richtig<br />

geübte Lebenskunst, nichts anderes. E. Seh.<br />

Berühmte Leute<br />

in bürgerlichen Berufen<br />

Der Ozeanflieger Costes hat seinerzeit als erster<br />

den Flug von Paris nach Amerika durchgeführt.<br />

Was ihm nächster Tage blüht, ist peinlicher als<br />

ein Ozeanflug. Er hatte sich in Paris in einem<br />

bürgerlichen Berufe versucht, und darin erleben<br />

manche berühmte Leute eben wenig Glück. Jetzt<br />

führte die Schlappe für Costes zu einer gerichtlichen<br />

Auseinandersetzung mit seinem Geschäftsführer.<br />

Von Balzac weiss man, wie er sich als Drucker<br />

herumgeplagt und abgeschunden hat. Auch Arthur<br />

Rimbaud, der die Dichtkunst aufgab, um Kaufmann<br />

zu werden, hatte keinen Erfolg in diesem<br />

Berufe.<br />

Sportgrössen müssen sich zuweilen mit einem<br />

bürgerlichen Brotberuf behelfen, wenn sie nicht<br />

gerade erstklassige Rennfahrer sind und Hunderttausende<br />

gewinnen. Georges Carpentier fabriziert<br />

Aluminiumgefässe. Suzanne Lenglen, die Tennismeisterin,<br />

führt einen Modesalon. — Und schliesslich<br />

die Politiker? Pierre Laval ^t ein passionierter<br />

Pferdezüchter. Auf seinem Gut hat er einen Musterstall<br />

angelegt. y.<br />

Zum Pick-Nick<br />

Sandwiches<br />

C. Pfister-Storck, Bern.<br />

Der Amerikaner Ist grosser Liebhaber von belegten<br />

Broten, Sandwiches, die oft an Stelle einer<br />

kurzen Mahlzeit treten. Die amerikanische Hausfrau<br />

versteht davon unzählige Variationen aus allem<br />

Möglichem (und aus Resten) herzustellen. Beliebt<br />

ist Aufstrich von Mischbutter von verschiedener<br />

Zusammensetzung und Geschmack, sodann<br />

Sandwiches mit verschiedenen Einlagen, aus Fleisch,<br />

Fisch, Krebsen, Austern, rohen und gekochten Gemüsen,<br />

Früchten, Gelees, Nüssen usw. Die Einlagen<br />

sind meistens gehackt, zu einer Streichmasse gemischt<br />

und gut gewürzt, entsprechend dem amerikanischen<br />

Geschmack. Diese Sandwiches bilden<br />

den Hauptbestandteil von Pic-nics auf Autotouren,<br />

Segel- und Ruderpartien, Campings, dann aber<br />

auch zu Tee-Partien, Herrenabenden, Reisen usw.<br />

Wir geben in der Folge eine Anzahl Rezepte,<br />

sowohl für Mischbutter für Brotaufstrich, wie für<br />

Sandwiches.<br />

Zu Sandwiches eignen sich Kastenbrot, sogenanntes<br />

Englischbrot und die bei uns üblichen Kastenbrote,<br />

sodann Roggenbrot, Graham-, Bircher-,<br />

Steinmetzbrot und ähnliche, auch das in runden<br />

Kasten gebackene Zapfenbrot-eignet sic^gorfBr<br />

gewisse Sandwichsorten.<br />

Zwei oder drei mit Butter oder mit Mayormots»<br />

bestrichene 5—7 mm dicke Brotscheiben mit daraufgelegter<br />

Fülle und aufeinandergelegt, ergeben<br />

einen Sandwich. Die Kruste wird nach Belieben<br />

der Gäste und der Hausfrau belassen oder auf<br />

allen vier Seiten abgeschnitten. Ein diagonaler<br />

Schnitt von einer Ecke zur anderen trennt die Sandwiches<br />

in zwei gleichmässige Dreiecke. Dieselben<br />

werden auf leinen- oder Papierservietten angerichtet.<br />

Dies ist die gewöhnlichste Art der Zurichtung<br />

von Sandwiches.<br />

Sellerie-Sandwich (Celery-Sandwich). Mische 1<br />

Tasse feingehackten Stangensellerie mit gleichviel<br />

feingehackten sauren Aepfeln und gehackten Walnüssen<br />

— mische mit Mayonnaise — würze — bestreiche<br />

eine Scheibe Kastanienbrot mit der Masse<br />

— lege eine andere Scheibe darauf und schneide in<br />

Rechteck©. Passend zum Tee.<br />

Sardinen-Sandwich (Sordine-Sandwiches), lege<br />

die Sardinien auf ein Stück weiches Papier zum<br />

Abtropfen — schäle und entgräte sie — hacke sie<br />

fein — mische mit 2 hartgekochten und gehackten<br />

Eiweissen — streiche 2 hartgekochte Eigelb durch<br />

ein Sieb. — Mische alles zusammen mit etwas Salz,<br />

Cayennepfeffer und Mayonnaise — fülle damit die<br />

Sandwiches.<br />

Käse- und Sardellen-Sandwich (Cheese and<br />

anchovis-Sandwich). 1 Tasse frisch geriebener Emmentalerkäse<br />

mit etwas Mayonnaise zu einer<br />

Streichmasse mischen — mit Salz, Paprika, Senf<br />

und Anchovis-Paste oder Essenz würzen. — Brotscheiben<br />

mit Mayonnaise bestreichen — darüber<br />

die Masse und Brotscheiben aufeinanderlegen.<br />

Zwiebeln- und Speck-Sandwiches (Onion and<br />

bacon-Sandwich). Backe in Pfanne oder auf Rost<br />

dünne Speckscheiben bis sie knusperig aber nicht<br />

braun sind — lasse abtropfen und hacke sie fein.<br />

Schäle junge, weisse Zwiebeln, hacke sie fein,<br />

wasche sie in einem Serviettenzipfel, drücke sie<br />

aus, mische 1 Teil Speck und 2 Teile Zwiebeln mit<br />

Mayonnaise und bestreiche die Brotscheiben mit<br />

Mayonnaise und belege sie mit der Masse.<br />

Ein Fisch-Rezept<br />

Halpaprikäs. (Ungarisches Fischragout.) Man<br />

kauft mehrere Sorten Süsswasserfische, zusammen<br />

2'/2 kg, die man putzt, ausnimmt, entschuppt und<br />

mit einem nassen Tuch abreibt. Die Fische sollen<br />

nicht gewaschen werden. Man zerteilt die Fische<br />

in nette Stücke, schneidet sorgfältig alle Gräten<br />

heraus und kocht diese im Sud. Die Fischstücke<br />

werden einstweilen eingesalzen. Inzwischen röstet<br />

man 100 g grobgehackte Rotzwiebeln in 50 g<br />

Schweinefett goldgelb, verrührt darin 25 g ungarischen<br />

Paprika und ein wenig Fischsud. Die abgetrockneten<br />

Fischstücke werden nun in die Sauce<br />

gemischt und zugedeckt darin gedämpft. Nach<br />

Sieselbst<br />

und nach giessf man ein wenig Fischsud dazu.<br />

Die Kasserolle wird ab und zu gerüttelt, doch dgrf<br />

und Ihre Persönlich»<br />

man nicht darin rühren. Zuletzt mischt man 1<br />

keit spiegelt<br />

Deziliter saure Sahne in die Sauce und serviert<br />

Kartoffelbrei dazu.<br />

3hr Brief<br />

Probe ata ,,»7J Kochrezepte am St LSnitm- von Lau<br />

Detlev, Hallmag, Bern.<br />

wider. Er wirkt stets<br />

erstklassig, wenn<br />

ekd to<br />

Erhältlich in allen Apotheken<br />

Anekdote Ober eine Anekdote<br />

10er Packung Fr. 4.50 — 4er Packung Fr. *.—.<br />

Gratls-Proapekt diskret duroh EROVAQA.Q., Ein humoristischer Schriftsteller, der sich ständig<br />

auf der Jagd nach guten Anekdoten befindet,<br />

Zürich 25, Bachtobeistrasse 59.<br />

Lesen Sie die aufklkrende Broschüre von Dr. II.<br />

Engler. Zu beziehen gegen Einsendung von Fr.1.20<br />

kommt eines Tages an seinen Stammtisch und hört,<br />

in Briefmarken oder auf Postscheck VIII/1819, wie jemand eine sehr wirkungsvolle Anekdote erzählt.<br />

EROVAQ A. Q.<br />

«Die kaufe ich Ihnen ab!» ruft entzückt der<br />

Schriftsteller.<br />

«Wie viel zahlen Sie?> fragt der andere.<br />

«Zwanzig Markl»<br />

«Einverstanden! Sie haben die Anekdote!»<br />

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Nicht lange darauf erscheint ein neuer Gast<br />

am Tische. Sogleich erzählt ihm der Anekdotenkäufer,<br />

um die Wirkung zu erproben, die neu-<br />

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Dalmafien, das unvergleichliche<br />

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Sonnenland, 9 Tage ab Zürich, Fr.<br />

erworbene Anekdote. Er erzielt aber keinen sonderlichen<br />

Erfolg mit ihr. Missbilligend wegen des<br />

der nächsten Erika-Vertretung<br />

vom Generalvertreter:<br />

Miiielmeer-Reisen auf Luxusdamp-<br />

Schiff, I. Kl. 178.—<br />

fer «Kraljica Marija», 15 Tage<br />

schlechten Vortrages den Kopf scnüttelnd, hat der<br />

W. Häusler-Zepf, Ölten<br />

ab Zürich. 300.—<br />

Verkäufer der Anekdote zugehört. Mit energischem<br />

Palästfna-Aegypfen, mit Halt in<br />

Ruck reisst er seine Brieftasche aus dem Rock, zieht<br />

Athen, Luxus-Eillinie, alle 14<br />

einen Zwanzigmarkschein heraus und wirft ihn<br />

Tage ah Triest (Aprü-Mai 50%<br />

dem Schriftsteller zu:<br />

Erm.), ab 185.— «Da haben Sie Ihr Geld wieder, geben Sie mir<br />

Algier, 9 Tage, mit interessanten<br />

meine Anekdote zurück!»<br />

Ausflügen (Bou Saada), ab Basel 325.—<br />

Oster reisen:<br />

Orangen aus Carcagente<br />

Aegypten und Palästina, 14 Tage<br />

Eine elegant gekleidete Dame betrat das Delikatessengeschäft.<br />

Sie hatte in der Auslage schöne<br />

Aufenthalt,, mit allen Besichtigungen,<br />

Schiff 2. Kl. ab Zürich,<br />

spanische Orangen gesehen und wollte sich einige<br />

alles inbegriffen, 500.— dieser Früchte kaufen. «Ich nehme aber nur Orangen,<br />

die aus Carcagente sind. Die Früchte aus<br />

Rivlera, 9.—13. IV., ab Zürich, 135.—<br />

Brüssel-Antwerpen, 9.—13. IV., ab<br />

aiesem Ort zeichnen sich durch besonderen Wohlgeschmack<br />

aus. Bitte, geben Sie mir acht Stück!»<br />

Zürich, 86.—<br />

Der Kaufmann ist schon jahrzehntelang in diesem<br />

JUGOSLAVISCHES VERKEHRSBÜRO, Laden tätig. Aber Orangen aus Carcagente von<br />

Vertr.: G. Baraga, Unterag. d. Generalag. andern aus Spanien kann er doch nicht unterscheiden.<br />

«In dieser Kiste sindOrangen aus ganzSpanien.<br />

Zwilchenbart,<br />

Zürich, Bleicherweg 6. Telephon 32.256. Ausgesucht schöne Ware. Welche Früchte aber<br />

aus Carcagente sind, hm, genau kann ich das<br />

nicht ermitteln», sagte er. Das war der Dame sehr<br />

unangenehm. Aber dann fiel ihr das Nächstliegende<br />

ein und sie meinte: «Kann ich sie mir vielleicht<br />

selbst aussuchen?» Darauf jjing der Händler<br />

EN TOUT TEMPS;<br />

bereitwilligst ein.. Nun begann die hübsche, junge<br />

COGNAC<br />

le complemenr d un bon repas.<br />

MARTELL<br />

Dame in der Kiste zu wühlen. Sie suchte fange<br />

6 GUMMI und emsig, nahm nahezu jede Frucht in die Hand,<br />

L'ETE<br />

und es gelang ihr auch tatsächlich, acht Orangen<br />

avec soda ,la plus saine des<br />

boissons rafraichissantes.<br />

aus Carcagente zu finden. Dann nahm sie ihr<br />

Fr. 2.50 hübsches Ledertäschchen zur Hand und bezahlte<br />

L 1 HIVER<br />

die Früchte. Der Händler bedankte sich für den<br />

sec ou en Infusion .unriactif Beste Quilität Einkauf. Die Dame ging zur Tür. «Woran, gpädige<br />

puissant contre I« f rold<br />

Frau,» fragte der Händler neugierig, «erkennt man<br />

Sicherster Schutz. eigentlich Orangen, die aus Carcagente sind...?»<br />

Diskreter Versand. «Es sind,» lachte sie heiter, schon im Weggehen,<br />

Agence gönörale pour la Sulsse<br />

«immer die grössten und schönsten I»<br />

Fröd. NAVAZZA - GENEVE Postfach 13, Richterswil.<br />

Redaktion des Auto-Mazarins:<br />

Dr. Hans Rud. Schmid.


fjö 23 -<br />

Dec Vettec aus Amerika etzähtt<br />

£üt neuec 3Be&4 füc junge Tttätwec<br />

Natürlich in Amerika! Mrs. Soundso will Shopping<br />

gehen. Sie will den Vormittag in Warenhäusern<br />

Verbringen, Hüte, Kleider, Wäsche, Möbel<br />

gustieren, auf trottoirs roulants oder in Paternosteraufzügen<br />

von Stockwerk zu Stockwerk<br />

eilen, die Herrlichkeiten in Augenschein nehmen<br />

und ihre Einkäufe besorgen. Aber wer wird sie begleiten?<br />

Der Herr Gemahl hat selbstverständlich<br />

keine Zeit 1 . Er sitzt im Büro oder im Geschäft, hat<br />

endlose Konferenzen, er muss Geld verdienen. Nun<br />

wäre es ja ganz nett, mit Freundinnen seine Einkäufe<br />

zu besorgen. Die Damen hätten gewiss keinen<br />

Mangel an Gesprächsstoff. Aber männliche Gesellschaft<br />

wird trotzdem vorgezogen. Wenn auch<br />

der Mann im amerikanischen Gesellschaftsleben<br />

bestenfalls eine Statistenrolle spielt, beim Shopping<br />

ist ein männliches Wesen immerhin ganz nützlich.<br />

Man kann sich bei ihm erkundigen: «Wie steht mir<br />

der Hut?», man kann sich von ihm Komplimente<br />

machen und kleine Pakete tragen lassen, die man<br />

sich nicht erst in die Wohnung zuschicken lassen<br />

will, snodern gleich mitnehmen möchte. Im praktischen<br />

Amerika ist man nun, um den Damen Begleiter<br />

fürs Shopping zu verschaffen, auf einen Ausweg<br />

verfallen, der das Angenehme mit dem Nützlichen<br />

verbindet. Notleidende Studenten der grossen<br />

amerikanischen Universitäten stellen sich den Ladies<br />

zur Verfügung und lassen sich geduldig von<br />

einem Warenhaus zum andern schleppen. Sie haben<br />

nichts anderes zu tun, als nett zu sein und liebenswürdige<br />

Konversation zu machen, was ihnen nicht<br />

schwer fällt, da sie ja die Rechnungen für die Einkäufe<br />

der Damen nicht bezahlen müssen. Da sie<br />

elegant gekleidet sein müssen, werden sie ziemlich<br />

reichlich bezahlt. Besonders vielbegehrte «Shopping-Begleiter»<br />

verdanken ihrem Talent ein recht<br />

stattliches Einkommen. Da der neue Beruf Anklang<br />

gefunden hat, wurde sein Ressort bereits erweitert.<br />

Die Shopping-Begleiter werden auch als Kavaliere<br />

für den Theaterbesuch oder für Jours engagiert. So<br />

sehr man begreift, dass mittellose Studenten nach<br />

Möglichkeiten suchen, sich einen Lebensunterhalt<br />

zu verschaffen, so bleibt es doch ein trauriger Gedanke,<br />

dass sie die für ihr Studium bestimmte Zeit<br />

auf solche Art verwenden müssen.<br />

l*EdL»<br />

Unser Sternfahrträtsel<br />

aus Nr. 19.<br />

Schwarzes Pech hat der Rätselonkel. Bald weiss<br />

er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht, auf den die<br />

Vorwürfe der Leser nur so niederhageln. Womit hat<br />

er Pech? Mit den Rätselfabrikanten, denen'er zu<br />

wenig auf die Finger geschaut hat, und dann mit<br />

den Rätseln selbst. Nur mit den Neffen und Nichten<br />

hat er kein Pech, sie allein stehen ihm bei in<br />

seinen Nöten, indem sie unentwegt ans Rätseln<br />

gehen.<br />

Das Rätsel «Sternfahrt nach Bern> In Nr. 19<br />

hatte das unglückliche Schicksal, dass beim Umzeichnen<br />

eine Kilometerzahl weggelassen wurde.<br />

Dann aber war es zu schwer. Der Onkel hat zur<br />

Probe zwei von den zehn Fährten gelöst, aber<br />

eine gute Stunde dazu gebraucht. Nun, dachte er<br />

sich, guten Appetit, liebe Nichten und Neffen, das<br />

ist eine respektable Kokosnuss. Sie ist aber immerhin<br />

von ein paar Hartnäckigen, die die Flinte nicht<br />

ins Korn warfen, aufs Korn genommen und gelöst<br />

worden. Dank sei ihnen! Es zeigten sich dabei mehrere<br />

richtige Lösungen für einige von den zehn<br />

Sternfahrten, es ist aber klar, dass man sich in solchen"<br />

Dingen nicht auf die Vorlage versteifen kann.<br />

Der Onkel ist kein Pedant und möchte den fleissigen<br />

Sternfahrem und Sterndeutern auch nicht solches<br />

Leid antun.<br />

Lösung der Sternfahrt nach Bern.<br />

Der amerikanische Millionär Branton in Mansfield<br />

hatte bittere Enttäuschungen in einer Liebesangelegenheit<br />

und später mit seinem Kammerdiener<br />

erlebt. Er wollte nicht weiter betrogen werden<br />

und gab deshalb einem Elektroingenieur den Auftrag,<br />

für ihn ein Haus einzurichten, das seinesgleichen<br />

auf der Welt nicht hat.<br />

Der Ingenieur ging daran, die letzten Erfindungen<br />

zu erwerben und in jenem Hause zu verwerten,<br />

das er in einem Vorort von Mansfield errichtete.<br />

Zwei Tage blieb er nach der Fertigstellung<br />

dieses Hauses bei dem Millionär, um ihn in der<br />

Anwendung der verschiedenen Handgriffe zu unterweisen.<br />

Dann bekam er seinen Scheck und<br />

durfte verschwinden. Mit Ausnahme von zwei Dienern,<br />

die am Donnerstag einer jeden Woche erscheinen,<br />

um die nach einem genauen Speisezettel<br />

Eelieferten Waren in die Eisschränke zu bringen,<br />

etritt niemand das Haus.<br />

Gewaltsames Eindringen wäre ausserdem sehr<br />

gefährlich, denn allerlei Strahlen umgeben das<br />

ganze Haus und lösen ein halbes Dutzend Alarmvorrichtungen<br />

aus, wenn jemand sich etwa zur<br />

Nachtzeit dem Hause nähern sollte. Ist aber jemand<br />

bis an die Tür gelangt, so steht er im Kreuzfeuer<br />

von Spiegeln, die dem Millionär in jedem<br />

Raum des Hauses sofort verraten, wer dort drunten<br />

Einlass begehrt.<br />

Sollte der Millionär einmal in Lebensgefahr zu<br />

sein glauben, so kann er seinem Sekretär, der in<br />

Mansfield wohnt, seinem eigenen Funkgerät sofort<br />

die notwendigen SOS-Rufe zugehen lassen.<br />

Mit Hilfe dieses Apparates unterhält sich der Millionär<br />

auch sonst mit der Welt, falls er es für notwendig<br />

hält. Das kommt allerdings selten genug<br />

vor. Dass an der Tür Telephonanlagen angebracht<br />

sind, um alle Besucher genau darüber zu verhören,<br />

was sie wollen, ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Die Beleuchtung dieses Hauses ist in raffinierter<br />

Weise durchgebildet worden. Wenn es dunkel<br />

wird, tritt eine Fussbodenbeleuchtung in Funktion,<br />

die sich durch alle Zimmer zieht und die ers,t dann<br />

erlischt, wenn der Besitzer zu Bett gegangen ist<br />

und einen bestimmten Knopf berührte.<br />

Seine Küche erledigt der Millionär selbst. Freilich<br />

hat er da recht wenig Arbeit. Er braucht eigentlich<br />

nur nach rechts oder nach links zu greifen.<br />

Sogar das Spülen besorgen elektrische Apparate<br />

für ihn. Alles in allem sind in diesem Haus rund<br />

1000 Apparate und elektrische Vorrichtungen eingebaut.<br />

Der Millionär schwört darauf, dass dieses<br />

einsame Leben ihm besser bekomme als der ewige<br />

Aerger mit den Menschen, die ihn zum Schluss<br />

dann doch enttäuschten.<br />

2.Bellinzona -Andermatt - Gletech - Marngny -<br />

Lausanne - Gent - La Chaux-de-Fonds - Biel -<br />

Neuenburg • Bern.<br />

3. Chur - St. Gallen - Romanshotn - Schaffhausen •<br />

Winterthur - Zürich - Luzexti - Interlaken - Martigny<br />

-Lausanne - Bern.<br />

4. Genf - Lausanne - Marngny - Interlaken - Luzexn -<br />

Zürich - Brugg - Ölten- Basel - Biel •Bern.<br />

5. Lausanne - Martigny - Interlaken - Gletseh -<br />

Andermatt - Luzern - Ölten - Basel - Biel - Neucnburg<br />

- Bern.<br />

6. Luzern - St. Gallen - Chur - Zürich - Winterthur -<br />

Frauenfeld - Romanshom - Schaffhausen - Brugg -<br />

Zürich - Bern.<br />

7. Neuenburg - Biel - Ölten - Brugg - Schaffhausen -<br />

Frauenfeld - St. Gallen - Chur - Andermatt -<br />

Luzern - Interlaken - Bem.<br />

8. St. Gallen - Frauenfeld - Winterthur - St. Gallen<br />

(oder umgekehrt) - Chur - Andermatt - Gletseh -<br />

Martigny - Lausanne - Neuenburg - Bern.<br />

9. Schaffhausen - Brugg - Basel - Biel - La Chauxde-Fonds<br />

- Genf - Lausanne - La Chaux-de-Fonds<br />

(oder umgekehrt) - Neuenburg - Bern.<br />

10. Zürich - Luzern - Andermatt - Chur - St. Gauen -<br />

Winterthur - Schaffhausen - Brugg - Basel - Biel -<br />

Bern.<br />

Liste der richtig eingesandten Lösungen:<br />

H. Dettwiler, jun. Gelterkdnden.<br />

M. Huber, Au/Wädenswil.<br />

W. Grütter, Solothurn. E. Greutert, Stadel.<br />

G. Keller, Baden. A. Rupp-Moser, Rorschach.<br />

H. Wyss, Bern. E. Winteler, Glarus.<br />

1. Basel - Brugg - Schaffhausen - Romanshom - Pr«istrkger:<br />

Frauenfeld - St. Gallen - Chur - Andermatt - M. Huber, Au/Wädenswil. A. Rupp-Moser, Ror-<br />

Luzem - Interlaken - Bern. schach. H. Wyss, Bern.<br />

Neuland entdeckt.<br />

Für die Köchin und für die Hausfrau hat kürzlich eine<br />

kluge Frau die Original-Rezepte der berühmtesten<br />

Spezialitäten und Nationalgerichte der Länder aller<br />

Erdteile gesammelt und in dem neuartigen Kochbuch<br />

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