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E_1936_Zeitung_Nr.051

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II. Blatt<br />

BERN, 23. Juni <strong>1936</strong> Automobil-Revue<br />

Wissenschaftlich gesehen versteht man unier<br />

Beschleunigung die Veränderung einer<br />

i>eliebigen Geschwindigkeit innerhalb einer<br />

gewissen Zeit.<br />

Man kennt sowohl positive als auch<br />

negative Beschleunigungen; die letzteren bezeichnet<br />

man auch als Verzögerung (z. B.<br />

Bremsverzögerung). Der Fahrer spürt die<br />

gute Beschleunigung am eigenen Leibe, wenn<br />

sie ihn mit angenehmer Gewalt ins Kissen<br />

der Rücklehne seines Sitzes drückt. Man<br />

verlangt von einem modernen Wagen immer<br />

mehr, dass er eine, möglichst gute Beschleunigung<br />

besitzt, da diese Eigenschaft<br />

beim Anfahren im Stadtverkehr und auch<br />

beim Ueberholen auf der Landstrasse sehr<br />

erwünscht ist. Vereint mit einer guten Bremsverzögerung,<br />

gewährt sie neben dem Qenuss,<br />

den ein temperamentvoller Wagen bietet, ein<br />

grösseres Mass von Sicherheit In einem<br />

Wagen mit gutem «Anzug» entschlüpft man<br />

heiklen Situationen behender. Und man vermeidet<br />

sie, wenn die Beschleunigung mit<br />

negativem Vorzeichen versehen ist und in<br />

diesem Fall als Verzögerung wirkt, bevor<br />

man ihnen zu nahe kommt.<br />

Von der Wichtigkeit einer guten Beschleunigung.<br />

Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit ist<br />

Im praktischen Betriebe weniger wichtig als<br />

eine gute Beschleunigung, doch besteht zwischen<br />

beiden insofern ein gewisser Zusammenhang,<br />

als sie gleichermassen von der<br />

(verfügbaren Motorleistung abhängen. Die<br />

Konstrukteure trachten also danach, die<br />

Leistung zu erhöhen. Ihr Streben gilt aber<br />

in gleichem Masse der Verminderung des<br />

Gewichts und anderer beschleunigungshemmender<br />

Faktoren.<br />

In erster Linie richtet man sein Augenmerk<br />

heute auf eine besonders gute Beschleunigung<br />

ivom Stillstand auf zirka 50 km/St, da diese<br />

Geschwindigkeiten besonders häufig vorkommen.<br />

Ausserdem legt man sogar Wert darauf,<br />

dass die Beschleunigung bis hinauf zu<br />

80 km/St, günstig liegt.<br />

Beschleunigung<br />

Um diesen Anforderungen zu genügen,<br />

muss das moderne Automobil ein geringes<br />

Gewicht mit einem temperamentvollen Motor<br />

von hoher Leistung in sich vereinigen. Die<br />

zweite Bedingung erfüllt am besten ein Mehrzylinder-Motor,<br />

der eine grosse Zahl aufeinanderfolgender<br />

Bewegungsimpulse abgibt und<br />

dessen hin- und herschwingende Teile ein<br />

verhältnismässig geringes Gewicht besitzen.<br />

Was den Vorgang der motorischen Energie-<br />

Umsetzung anbelangt, so hängen die Besohleunigungseigenschaften,<br />

wenn wir hier<br />

von der Gebläseaufladung absehen, zum grossen<br />

Teil von der guten Zirkulation der Gasgemische<br />

im Motor ab. Beim Oeffnen der<br />

Drossel muss er in der Lage sein, das Gemisch<br />

mit vollen Zügen «einzuatmen», was<br />

von der richtigen Konstruktion der Ventile,<br />

Einlassöffnungen, Ansaugleitung und auch<br />

vom Ventilmechanismus abhängt. Ein leichter<br />

Abfluss der Abgase ist natürlich ebenso<br />

wichtig.<br />

Wenn man bei der Planung eines Motors<br />

all diesen Punkten Rechnung trägt und daneben<br />

der Ausbildung des Verbrennungsraumes<br />

und der Lage der Zündkerzen die<br />

nötige Aufmerksamkeit widmet, so kann der<br />

Erfolg nicht fehlen, denn all diese Details<br />

sind mitbestimmend für die Höhe des erreichten<br />

mittleren Druckes.<br />

Die Benzinproduzenten tragen das ihre bei.<br />

Neben den Fortschritten in der Konstruktion<br />

der Motoren, die eine gute Zylinderfüllung<br />

auch bei höchsten Drehzahlen mit<br />

sich brachte, sind auch die Brennstoff Produzenten<br />

mitbeteiligt an deren Leistungssteigerung,<br />

da sie klopf freie Brennstoffe für höchste<br />

Kompressionen allgemein zugänglich gemacht<br />

haben. Damit ist es gelungen, die Kompressionsverhältnisse<br />

ständig zu steigern und mit<br />

ihnen die mittleren Drücke. In dieser Richtung<br />

ist die Entwicklung noch längst nicht<br />

abgeschlossen, vorausgesetzt, dass die Brennstofflieferanten<br />

in der Lage sind, noch klopffestere<br />

Brennstoffe zu annehmbaren Preisen<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

Kathodenstrahl-Indikator.<br />

Mit solchen beinahe trägheitslos<br />

-wirkenden Apparaten<br />

verfolgen Ingenieure<br />

neuerdings den genauen<br />

Ablauf des Verbrennungsvorganges<br />

in<br />

Explosionsmotoren. Das<br />

Gerät enthält eine Kathodenstrahlröhre,<br />

deren Käthodenstrahl<br />

durch zwei<br />

senkrecht zu einander<br />

angeordnete, magnetische<br />

Felder beeinflusst -wird,<br />

und dabei das Indikator-<br />

Diagramm beschreibt. Man<br />

erreicht dies, indem man<br />

das eine Magnetfeld von<br />

der Kolbenbewegung des<br />

Motors und das andere<br />

vom Zylindierdrucke beeinflussen<br />

lässt.<br />

Allerdings hat man mit der Erhöhung der<br />

Kompressionsverhältnisse wohl mindestens<br />

ebensosehr die Verbesserung des Leistungsgewichtes<br />

im Auge, die sich aber letzten<br />

Endes ebenfalls in einer Verbesserung der<br />

Beschleunigung auswirkt, wenn der Motor so<br />

gebaut ist, dass er dem raschen Wechsel der<br />

benötigten Leistung schnell genug nachzukommen<br />

vermag. Daneben ist sehr wichtig,<br />

dass diese Kraftentfaltung des Motors weich<br />

vor sich geht, wodurch die Adhäsion der<br />

Reifen ihren Höchstwert erreicht<br />

Hieher gehört auch die Verbesserung des<br />

Bodenkontaktes durch Einzelabfederung, die<br />

speziell bei höheren Geschwindigkeiten in Erscheinung<br />

tritt. Bei gewissen Rennwagen<br />

war es vor der allgemeinen Einführung der<br />

Einzelabfederung z. B. nicht möglich, die<br />

volle Motorleistung zur Beschleunigung heranzuziehen,<br />

da die Räder am Boden keinen<br />

genügenden Halt fanden.<br />

Uebersetzungsverhältnisse der Zahnräder.<br />

Beim Anfahren mit Vollgas in einem niedrigen<br />

Gang kann es sogar manchmal einem<br />

normalen Personenwagen passieren, dass die<br />

Räder auf der Strasse den Staub aufwühlen,<br />

anstatt den Wagen mit der gewünschten<br />

Beschleunigung vorwärtszutreiben. Hieraus<br />

erhellt nebenbei die Wichtigkeit richtiger<br />

N^SI<br />

II. Blatt<br />

BERN, 23. Juni <strong>1936</strong><br />

Uebersetzungsverhältnisse im Getriebe uttd<br />

in der Hinterachse, die für die Erreichung<br />

günstiger Besohleunigungswerte erheblieh<br />

mit ins Gericht fallen. Denn wenn der Motor<br />

während eines grossen Teils des Anfahrvorganges<br />

in ungünstigen Drehzahlbereichen<br />

arbeiten muss, so steht nur ein Teil seiner<br />

Leistung zur Verfügung, weshalb es länger<br />

dauert, bis die gewünschte Geschwindigkeit<br />

erreicht ist.<br />

Um den Motor rasch beschleunigen zu<br />

können, muss er nicht zuletzt ein gleichmassiges<br />

und fein zerstäubtes Gemisch erhalten,<br />

das eine rasche und sichere Verbrennung<br />

gewährleistet. Bei grösseren Motoren<br />

von mehr als drei Liter Hubraum ist diese<br />

Bedingung nicht ganz leicht zu erfüllen, da<br />

mit dem grösseren Ansaugquantum die Möglichkeit<br />

von Ungleichmässigkeiten in der<br />

Mischung steigt. Immerhin besitzen sie ja<br />

ohnehin eine Leistungsreserve, die auch dann<br />

noch genügt, wenn der Motor nicht gerade<br />

das Alleräusserste hergibt. Wenn man sich<br />

die Geschwindigkeit des Ansaugvorganges<br />

vergegenwärtigt, die in der Ansaugleitung<br />

oft 80—90 m/sec. oder 288—324 km/St, und<br />

mehr beträgt, so werden kleine Abweichungen<br />

vom Mittelwert ohne weiteres verständlich.<br />

Denn je rascher eine Arbeit erfolgen<br />

muss, desto eher unterlaufen auch einer Maschine<br />

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