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E_1936_Zeitung_Nr.080

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6 AUTOMOBIL-REVUE FREITAG, 2. OKTOBER <strong>1936</strong> — N° 80<br />

Störungen in den Feldspulen der<br />

Lichtmaschinen<br />

(Nachdruck verboten.)<br />

Die Lichtmaschine ist ein einfacher Nebenschlussgenerator,<br />

bei dem die Felder nicht<br />

durch permanente Magnete, sondern durch<br />

Elektromagnete erregt werden, Bei der einmaligen<br />

Erregung eines Elektromagneten<br />

durch elektrischen Strom bleibt im Eisen des<br />

Magneten immer ein Rest von Magnetismus<br />

zurück, der genügt, aus der Maschine durch<br />

Drehen des Ankers eine gewisse Anfangsenergie<br />

herauszuholen. Geht dieser Anfangsstrom<br />

durch die Feldwicklung, so verstärkt er<br />

den Magnetismus der Pole und erhöht zur<br />

gleich den im Anker erzeugten Strom, bis die<br />

Maximalleistung erreicht ist. Man nennt diesen<br />

Vorgang Selbsterregung. Nun ist auch<br />

bei der Lichtmaschine eine Stromregulierung<br />

erforderlich, da sie ja auch bei massiger Geschwindigkeit<br />

des Fahrzeuges genügend<br />

Strom für die Beleuchtung und die Zündung<br />

liefern muss, andererseits aber bei hohen<br />

Touren vor einem Ueberiluss an Strom zu<br />

schützen ist. Die Stromregulierung beruht<br />

auf dem Prinzip der sogenannten dritten<br />

Bürste, welches Prinzip eine Veränderung der<br />

magnetischen Feldstärke bewirkt, einfach dadurch,<br />

dass eine dritte Bürste am Lichtmaschinenkollektor<br />

die Regulierung der Strommenge<br />

vornimmt.<br />

Die Feldspulen der Lichtmaschine, die also<br />

die Erregung der Elektromagnete vornehmen,<br />

können vielfach zu einem Versagen der<br />

Stromerzeugung Veranlassung sein.<br />

Einige ihrer Störungsmöglichkeiten<br />

sollen hier behandelt werden:<br />

Zunächst können die Feldspulen Kurzschluss<br />

haben, hervorgerufen durch beschädigte oder<br />

mangelhafte Isolierung, etwa dadurch, dass<br />

die Spulen beim Einsetzen der Polschuhe<br />

oder anderer Teile der Lichtmaschine gequetscht<br />

wurden. Sind dabei nur wenige Windungen<br />

beschädigt und kurzgeschlossen worden,<br />

so ist eine Störung kaum zu bemerken.<br />

Scheiden aber eine grössere Anzahl Feldwindungen<br />

durch Kurzschluss aus, so vermindert<br />

sich der Ladestrom oder fällt ganz fort. Um<br />

festzustellen, ob Kurzschluss vorliegt, wird<br />

zunächst der Feldspulenstrom gemessen. Ist<br />

er anormal hoch, so ist in den Feldspulen<br />

Kurzschluss vorhanden. Um die betreffende<br />

beschädigte Spule zu finden, wird das Isolierband<br />

an der Verbindung der beiden Spulen<br />

abgenommen, um jede Spule einzeln prüfen<br />

zu können. Die Spule, die die grössere Strommenge<br />

braucht, hat Kurzschluss. Abhilfe<br />

schafft man durch Ersatz der schadhaften<br />

Spule.<br />

Beim Masseschluss der Feldspulen treten<br />

ähnliche Erscheinungen wie vorerwähnt auf.<br />

Auch hier trägt eine mangelhafte oder beschädigte<br />

Isolierung die Schuld. Es können<br />

aber auch Metallteilchen zwischen Feldspule<br />

und Gehäuse oder Polschuhen vorhanden<br />

sein, die zu beseitigen sind. Um den Masseschluss<br />

als solchen zu erkennen, werden beide<br />

Enden der Feldspulenwicklungen getrennt,<br />

und nun legt man eine Prüflampe zwischen<br />

Wicklung und Gehäuse an. Hat man den<br />

Masseschluss gefunden, so ist die Feldspulenwicklung<br />

neu zu isolieren oder gegebenenfalls<br />

die schadhafte Spule auszutauschen.<br />

Bei einer Unterbrechung im Feldspulenstromkreis<br />

ladet die Lichtmaschine nicht. Die<br />

Ursache der Unterbrechung liegt in schadhaften<br />

Lötstellen an den Verbindungen begründet,<br />

oder die Windungen sind durch zu<br />

hohe Beanspruchung oder durch Unfall unterbunden.<br />

Um den Fehler aufzufinden, trennt<br />

man die Enden der Feldspulenwindungen,<br />

und nun wird der Feldstrom gemessen. Ist<br />

der Stromkreis unterbrochen, so steht entsprechend<br />

der Stromdurchgang auf Null. Das<br />

Isoliersband an den Windungen der Spulen<br />

wird entfernt, um jede Spule einzeln nachprüfen<br />

zu können. Findet sich der Bruch an<br />

einer aussenliegenden Bruchstelle, so kann er<br />

leicht repariert werden; liegt er aber innerhalb<br />

der Spule, so muss man diese erneuern.<br />

Eine ausgebrannte Feldspule verändert die<br />

Ladewirkung der Lichtmaschine. Man erkennt<br />

sie daran, dass ihre Isolation verkohlt<br />

oder ausgebrannt ist. Das Aussehen der Spule<br />

rührt daher, dass die Lichtmaschine mit offenem<br />

Stromkreis lief oder einen zu hohen,<br />

Widerstand im Stromkreis hatte. Hierdurch<br />

entsteht eine anormal hoch ansteigende Voltstärke<br />

und damit auch ©ine starke Erhöhung<br />

des Feldstromes. Die dabei auftretende Ueberhitzung<br />

führt zum Verkohlen oder Verbrennen<br />

der Spule.'. Bevor neue Feldspulen eingebaut<br />

werden, sind alle Leitungen im Ladestromkreis<br />

nachzusehen, desgleichen auch alle Verbindungen<br />

und insbesondere die Batterieklemmen.<br />

Eine falsch angeschlossene Feldstpule verursacht<br />

zu geringen oder gar keinen Strom, obwohl<br />

dabei vielleicht der Feldstrom normal<br />

ist. Um den Fehler zu entdecken, schaltet<br />

man die Feldspulenwicklung in einen Batteriestfbmkreis<br />

ein. Hierauf legt man einen<br />

kleinen Kompass aussen an der Lichtmaschine<br />

erst an den einen und dann an den anderen<br />

Pol an. Der Kompasszeiger soll einmal nach<br />

Süd, das andere Mal nach Nord weisen. Ist<br />

die Feldspule falsch eingesetzt, so werden<br />

beide Pole die gleiche Polarität zeigen.<br />

Ist die Polarität vertauscht, so klappern die<br />

Kontakte am Rückstromunterbrecher, ausserdem<br />

tritt starke Funkenbildung auf. Der<br />

Amperemeter zeigt unregelmässige Entladung<br />

an. Vertauschte Polarität beruht auf<br />

falschen Batterieanschlüssen, und zwar sind<br />

sie möglicherweise bei einer Prüfung der<br />

Lichtmaschine vertauscht worden. Zur Ermittlung<br />

des Fehlers wird der Motor abgestellt,<br />

und hierauf schaltet man alle Lampen<br />

ein. Jetzt soll der Amperemeter am Armaturenbrett<br />

Entladung anzeigen. Steht er auf<br />

Ladung, so sind die Batterieanschlüsse umzuwechseln.<br />

Weist der Amperemeter auf<br />

Entladung, so sind wohl die Batterieanschlüsse<br />

richtig, jedoch hat die Lichtmaschine vertauschte<br />

Polarität. Zur Beseitigung des Mangels<br />

werden die Batterieanschlüsse gewechselt.<br />

Hierauf schliesst man die Kontakte des<br />

Rückstromunterbrechers für einen Augenblick,<br />

womit sich die Polarität der Lichtmaschine<br />

richtig einstellt.<br />

Lose Polschuhe verursachen Geräusche in<br />

der Lichtmaschine und führen zu Schleifspuren<br />

in den Ankerlamellen. Der Grund liegt in<br />

losen oder gebrochenen Befestigungsschrauben<br />

der Polschuhe. Zur Reparatur wird der<br />

Anker abgenommen, dann presst man die Polschuhe<br />

mit einer geeigneten Vorrichtung gegen<br />

das Gehäuse und zieht die Schrauben<br />

fest an. Ein Blick auf den Anker stellt fest,<br />

ob Ankerkern oder Ankerwicklung beschädigt<br />

ist.<br />

Ladet die Lichtmaschine nicht, so sind<br />

unter Umständen die Leitungen unterbrochen,<br />

und zwar ist es möglich, dass die Anschluss-<br />

(Fortsetzung Seite 7.)<br />

Dass für die an den nächstjährigen Mo«<br />

dellen vielfach vorgesehenen Hypoid Hin*<br />

terachsen SpezialSchmiermittel nötig wer"<br />

den, um einen befriedigenden Betrieb zvt<br />

ermöglichen.<br />

Es sei ein neuer Prozess zum Herstellen<br />

eines galvanischen Ueberzugs aus korrosionsfesten<br />

Tungsteinlegierungen entwickelt<br />

worden, der sehr dicht und widerstandsfähig<br />

sein soll und 35—50 Prozent<br />

Tungstein enthält. Durch Erhitzung in<br />

kohlestoffhaltigen Gasen soll es möglich<br />

sein, das Tungsteinmetall in ein Karbid<br />

von der Härte 9J5 (Diamant = 10) zu verwandeln,<br />

das erst bei einer Temperatur<br />

von 2800 Grad schmilzt und durch seine<br />

Eigenschaft sich in der Automobiltechnik<br />

da und dort einführen dürfte.<br />

Ein Amerikaner habe sich einen Kolben<br />

patentieren lassen, dessen wesentliches<br />

Merkmal in einer in seinem Innern angebrachten<br />

Oeltasche bestehe, deren Inhalt<br />

durch die Kolbenbewegung abwechslungsweise<br />

an den Kolbenboden und die Kolbenwände<br />

geschleudert wird und damit einen<br />

besseren Wärmeabfluss vom Kolbenboden<br />

gewährleistet.<br />

Dass man im Aethyl-Nitrat ein Antiklopfmittel<br />

für Dieselöle gefunden habe»<br />

das sich bei einer 25prozentigen Zugabe<br />

dieser Substanz zum Gasöl der Zündverzug<br />

desselben auf einen Drittel des ursprünglichen<br />

Wertes, also z. B. von 0J003<br />

auf OftOl Sek. verkürzt.<br />

Von einem neuen Instrument zum Messen<br />

der Dicke von Autoläckschichten, das<br />

im wesentlichen aus einem aussen an die<br />

Lackschicht zu haltenden Teil und einer<br />

in diese eindringenden sehr feinen Nadel<br />

besteht, die einen elektrischen Stromkreis<br />

von geringer Intensität schliesst, sobald<br />

sie mit Karosserieblech in Kontakt kommt,<br />

worauf man am Instrument abliest, wie<br />

weit die Nadel bis dahin eindrang.<br />

Dass die Vorteile der unabhängigen Abfederung<br />

der Vorderräder, wie gerüchtweise<br />

verlautet, nunmehr in Bälde auch<br />

den Käufern oder Besitzern von Balillas<br />

zugänglich gemacht werden sollen.<br />

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