E_1936_Zeitung_Nr.085
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JJO 85 — DIENSTAG, 20. OKTOBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3<br />
Sportnachrichten<br />
Rund um den Grossen Preis<br />
von Amerika.<br />
In grossangelegten, bilderreichen Reportagen hat<br />
die New Yorker Presse über den Verlauf des 300-<br />
Meilen-Rennens auf der Rooseveltpiste berichtet.<br />
Neben Lobliedern in höchsten Tönen, die den europäischen<br />
Piloten und vorab dem italienischen Campionissimo<br />
Nuvolari und seiner betörenden Fahrkunst<br />
gelten, findet man auch Worte schärfster Kritik,<br />
die hauptsächlich den Organisatoren «gewidmet»<br />
sind. Es wird kein Hehl daraus gemacht, dass die<br />
Veranstaltung an interessanten Phasen äussersf arm<br />
war, da es wenigstens auf den vorderen Plätzen absolut<br />
kampflos zu- und herging. Nuvolari hatte<br />
von Anfang weg tüchtig abgehauen, befand sich immer<br />
an der Spitze und wurde nie bedroht. Eine<br />
grosse New Yorker <strong>Zeitung</strong> verschweigt nicht, dass<br />
das Schauspiel, das den Zuschauern für teures<br />
Geld geboten wurde, glattweg enttäuscht habe.<br />
c Das Publikum verlangt spannende und aufregende<br />
Kämpfe,» so lautet die Schlagzeile des betreffenden<br />
Blattes. Es knüpft daran die Bemerkung, dass<br />
es gänzlich unverständlich sei, wieso man eine<br />
Piste gebaut habe, die keine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
zulasse. Mit den modernen Tourenwagen<br />
kann jeder Automobilist mit Leichtigkeit<br />
seine 95 km/St, herausholen. Also: Warum denn<br />
einen solchen Riesenanlass inszenieren, wo der<br />
Besucher Schnelligkeiten zu sehen bekommt, die<br />
nicht mal 10 km/St, über diesem genannten Mittel<br />
stehen ? Wenn man schon ganz allgemein der<br />
Freude darüber Ausdruck gibt, dass das Rennen<br />
ohne Zwischenfall, ohne folgenschwere Zusammenstösse<br />
abgelaufen sei, so kann man doch zwischen<br />
den Zeilen dieser Kommentare lesen, dass man<br />
eigentlich doch ganz gerne «etwas erlebt» hätte.<br />
Ein Automobil-Rennen, bei dem es ohne Unfälle<br />
abgeht, ist eben für amerikanische Verhältnisse<br />
ganz offenbar nicht normal und zum vorneherein<br />
zu einer allgemeinen Monotonie verdammt. Kein<br />
Wunder deshalb, dass das Publikum sich schlecht<br />
amüsierte, weil es nicht auf seine Rechnung kam:<br />
keine Wagen, die zusammenfuhren oder in Brand<br />
aufgingen, kein Fahrer, der tödlich verunglückte.<br />
Die <strong>Zeitung</strong>en verlangen, dass der Kurs der Roosevelt-Piste<br />
schleunigst abgeändert werde. Es müssen<br />
Gerade her, lange Gerade, die erhöhte Geschwindigkeiten<br />
zulassen. Das gäbe interessante Rennen, d. h.<br />
Wettbewerbe, bei denen «was» passieren könnte.<br />
Diese Einstellung ist zweifellos typisch amerikanisch,<br />
aber dennoch kennenswert, weil daraus hervorgeht,<br />
dass der Amerikaner ohne weiteres anzunehmen<br />
scheint, eine erhöhte Geschwindigkeit habe eine verminderte<br />
Sicherheit im Gefolge, eine Tatsache, die<br />
in unserer Sportsaison-Bilanz (siehe Automobil-<br />
Revue Nr. 82) deutlich widerlegt worden ist. — Es<br />
kann jedoch keine Frage sein, dass die Roosevelt-<br />
Piste bei einer weniger gewundenen Streckenführung<br />
noch bedeutend gefährlicher wäre, als sie sich<br />
ohnehin schon erwiesen hat. War die Bahn schon<br />
bei den im Rennen vorgelegten, eher gemächlichen<br />
Tempi in einen Zustand versetzt worden, die eine<br />
nochmalige Durchführung des Wettbewerbes ohne<br />
vorherige Ausbesserungen schlechthin verunmöglichen<br />
würde, so müsste die Strecke mit ihrem unsoliden,<br />
unhaltbaren Oberflächenbelag bei erhöhten<br />
Schnelligkeiten Gefahren in sich bergen, die kaum<br />
auszudenken sind.<br />
In keinem Verhältnis zu der von Stapel gelassenen<br />
Propaganda scheint das finanzielle Resultat<br />
zu stehen. Wir haben schon in der letzten Nummer<br />
gemeldet, dass aus den 200 000 erwarteten Zuschauern<br />
schlussendlich etwa 80000 geworden seien.<br />
Die Organisatoren sind sozusagen platt und schwer<br />
enttäuscht. Allerdings, so verlautet von anderer<br />
Seite, hätten sie mit ihren Tribünen- und übrigen<br />
Platzpreisen gehörig über die Schnur gehauen und<br />
ein Kenner der Verhältnisse, der schon mehrmals<br />
auch dem Indianapolis-Rennen beigewohnt hat, erklärte,<br />
dass dort mindestens viermal so viele Besucher<br />
anwesend waren.<br />
Dass auch am Reglement nicht alles 100%ig<br />
war, sondern da und dort verschiedene Maßstäbe<br />
zur Anwendung kamen, erhellt aus folgender Tatsache:<br />
Raph auf Maserati geriet in einer Kurve<br />
ins Schleudern; der Wagen drehte sich mehrmals<br />
im Kreise. Doch nicht genug, auch der Motor<br />
stellte ab und Raph sprang vom Sitz, um das<br />
Vehikel anzuschieben, worauf er aus dem Rennen<br />
genommen wurde. Brivio hingegen, der bei der,<br />
Reparatur an der Boxe noch die Hilfe eines dritten<br />
Mechanikers in Anspruch nahm, konnte völlig ungeschoren<br />
von dannen rasen — es wurde nicht der<br />
geringste Einwand erhoben.<br />
•<br />
Jedesmal, wenn sich ein Zwischenfall ereignete,<br />
wurde den Konkurrenten durch ein Lichtsignal das<br />
Zeichen zur Herabsetzung des Tempos gegeben.<br />
Solange dieses Signal in Funktion war, durfte<br />
auch nicht überholt werden. Wer dieser Vorschrift<br />
nicht nachkam, wurde insofern mit einer Strafe bedacht,<br />
als man ihn eine gewisse Zeitspanne «stilllegte».<br />
Wimille, Brivio, Mac Evoy und Fairfield gehörten<br />
mit zu diesen «Sündern», die den Gesetzesparagraphen<br />
zuwiderhandelten.<br />
Am Dienstag abend fand im Ambassador-Hotel<br />
in New York die Preisverteilung statt, die vom<br />
Bürgermeister La Guardia, der ein gebürtiger Italiener<br />
ist, persönlich geleitet wurde. Den<br />
Rahm hat natürlich Nuvolari oben weggenommen,<br />
der ausser der Coupe Vanderbilt den reglementarisch<br />
festgesetzten Barpreis von 20,000 Dollar sowie<br />
3600 Dollar an Spezialprämien erhielt. Der<br />
stolze Mantuaner hat mit einem Schmunzeln erklärt,<br />
dass die 300 Meilen von Roosevelt-Field das<br />
schwerste Rennen darstellen, das er in seinem Leben<br />
je gefahren sei, was namentlich daher rühre,<br />
dass die Kurven nicht überhöht sind, was auf den<br />
Fahrer ausserordentlich anstrengend und ermüdend<br />
wirke. — Wie nicht anders zu erwarten war,<br />
ist Nuvolari drüben Gegenstand fortwährender Bewunderung.<br />
Er empfängt Besuche am laufenden<br />
Band, wird von Kameramännern und gierigen<br />
Pressereportern geschnappt wo immer er auftaucht<br />
und muss einmal übers andere Ovationen über<br />
sich ergehen lassen. Dass er, sowie seine Kollegen<br />
Brivio und Farina. Einladungen zur Teilnahme<br />
an den Rennen von Los Angeles und Indianapolis<br />
erhalten haben, sei nur nebenbei gesagt. Dass er<br />
aber bereits seine Zusage für die Bestreitung der<br />
500 Meilen von Indianapolis gegeben hat. das nehmen<br />
wir nicht «für bare Münz», glauben vielmehr,<br />
dass es sich bei dieser Meldung um eine reichlich<br />
fette amerikanische Fresse-Ente handelt.<br />
Wirklich banal war die Ursache, die Brivio um<br />
den zweiten Platz und damit um 100,000 Lire<br />
brachte. In der drittletzten Runde konstatierte er<br />
den Bruch der Benzinleitung, ein Defekt, der offenbar<br />
darauf zurückzuführen war. dass die Piste<br />
gegen Schluss des Rennens bedenkliche Unebenheiten<br />
aufwies, wodurch einzelne Maschinenteile<br />
in starke Vibrationen versetzt wurden. Von diesen<br />
Vibrationen wurde auch die Benzinzuleitung erfasst,<br />
die noch kurz vor Torschluss entzweiging.<br />
Da die Reparatur neun Minuten dauerte, konnte<br />
Wimille, welcher auf Brivio in diesem Moment einen<br />
Abstand von 8 Minuten verzeichnete, gerade<br />
an zweite Stelle aufrücken, ehe der Alfa-Romeo-<br />
Fahrer den Schaden behoben hatte.<br />
Kautz und Seaman<br />
die schnellsten Nachwuchsfahrer<br />
bei Mercedes-Benz.<br />
Am letzten Donnerstag sind die von der<br />
Daimler-Benz-AG. unter Aufsicht von Oberingenieur<br />
Neubauer auf dem Nürburgring organisierten<br />
Nachwuchsfahrer-Prüfungen zum<br />
Abschluss gekommen. In der vorhergehenden<br />
Woche wurden die 27 Kandidaten vorerst mit<br />
Sportwagen auf die Strecke gelassen, die eine<br />
Spitzengeschwindigkeit von ca. 115 km/St,<br />
aufweisen. Dabei haben sich verschiedene<br />
Zwischenfälle ereignet, über die wir in Nr. 83<br />
der « Automobil-Revue » kurz rapportierten.<br />
Von diesen 27 Fahrern hatte man 11 zu Versuchsrunden<br />
mit dem Rennwagen ausersehen.<br />
Oberingenieur Neubauer machte die Leute auf<br />
der 2,3 km langen Betonschleife vorerst mit<br />
den nähern Eigenschaften der Boliden bekannt,<br />
worauf einer nach dem andern sich in<br />
so ein Vehikel setzte und damit einige Runden<br />
drehte. Am Mittwoch wurde dann nochmals<br />
gesiebt, so dass der Engländer Seaman,<br />
der Schweitzer Kautz, ferner Koppen, Hart-<br />
Prinz « B!ra » 'englischer Automobilmeister.<br />
Nach der Austragung des englischen Grand<br />
Prix in Donington wurde der Qoldpokal, welcher<br />
den Meistertitel Englands darstellt, an<br />
den siamesischen Prinzen « Bira » vergeben,<br />
der im Gesamtklassement der englischen<br />
automobil-rennsportlichen Wettbewerbe an<br />
der Spitze steht.<br />
Technische Richtlinien<br />
für den baulichen Luftschutz.<br />
Die soeben beim Drucksachenbureau der<br />
Bundeskanzlei in Bern erschienenen<br />
«Technischen Richtlinien für den baulichen<br />
Luftschutz »,<br />
herausgegeben von der eidg. Luftschutzkommission,<br />
sind dazu bestimmt, den Baufachleuten<br />
Angaben für die Erstellung von<br />
Schutzräumen zu vermitteln und enthalten<br />
die erforderlichen Unterlagen für diejenigen,<br />
die bauliche Vorkehren zum Zwecke des<br />
Luftschutzes treffen wollen.<br />
Der Entwurf für diese Richtlinien stammt<br />
von einem durch die eidg. Luftschutzkommission<br />
eingesetzten Arbeitsausschuss, bestehend<br />
aus den Herren : Dr. Ing. E. Burgdorf<br />
er; Dipl. Ing. R. Eichenberger; Dipl. Ing.<br />
M. König, Leiter der eidg. Luftschutzstelle;<br />
und infolgedessen eine normale Bautätigkeit<br />
zum Schütze gegen Luftangriffe unterblieb.<br />
Die Unsicherheit der nur vorübergehend<br />
mit diesen Problemen beschäftigten Technikerkreise<br />
rührt besonders von der äusserst<br />
mangelhaften Literatur her, welche beliebige<br />
Einzelversuche, deren Bedingungen zum Teil<br />
nicht bekannt wurden, verallgemeinert. Die<br />
kritiklose Wiederholung dieser Versuchsergebnisse<br />
führte sehr oft zu vollständig falschen<br />
Ansichten,, Weitere Unterschiede ergeben<br />
sich z.B. durch die Verschiedenartigkeit<br />
der verwendeten Materialien, deren genaue<br />
Eigenschaften selten aus den Versuchsresultaten<br />
erkennbar sind. Ein aufmerksames<br />
Studium der Fachliteratur zeigt, dass Differenzen<br />
von 100 % und mehr auftreten, ohne<br />
dass eigentliche Fehler nachgewiesen werden<br />
können, da die Grundlagen der Versuche<br />
vollständig verschieden sind.<br />
Wo es sich als notwendig erwies, wurden<br />
besondere Versuche durchgeführt. Insbesondere<br />
war dies der Fall für die Wirkung der<br />
Brandbomben, sowie über die Erdluftansaugung,<br />
die als ziemlich neu und unerprobt<br />
eingehenden Versuchen unterworfen wurde.<br />
Diase Ergebnisse werden in den technischen<br />
Richtlinien in der Reihenfolge, wie sie<br />
der Fachmann für seine Arbeit benötigt,<br />
übersichtlieh geordnet. Die ersten drei Kapitel<br />
sind dem Bau und der Wirkung der<br />
Brisanz-, Brand- und Gasbomben gewidmet,<br />
sowie den zum Schütze notwendigen Materialstärken.<br />
Vier weitere Kapitel behandeln<br />
ausführlich den Bau von Schutzräumen, wobei<br />
besonders darauf hingewiesen wird, dass<br />
in den meisten Fällen die Einsturzsicherheit<br />
des Schutzraumes genügt und nur in Sonderfällen<br />
eigentliche volltreffsichere Schutzräume<br />
zu erstellen sind. Das letzte Kapitel<br />
behandelt kurz den Schutz der Gebäude und<br />
am Schlüsse der Richtlinien sind detaillierte<br />
Zeichnungen eingefügt.<br />
In grossem Gegensatz zu den vom Auslande<br />
bekannten Publikationen werden die<br />
sogenannten behelfmässigen Schutzräume nur<br />
kurz behandelt. Die ungünstigen Erfahrungen,<br />
die mit derartigen Räumen im Auslande gemacht<br />
wurden, lassen dies als vollständig<br />
berechtigt erscheinen. Dagegen wurde versucht,<br />
Vorschläge darzustellen, wie Schutz-<br />
mann, Joa, Brendel und Briem in den G. Schindler, Spezialist für Luftschutzbauten,<br />
«Schlusskampf» zogen. Seaman und, Kautz und Arch. W. Wittwer. Die Ergebnisse beruhen<br />
auf eigenen Berechnungen und Versu-<br />
fuhren ihre rascheste Runde in 10 : 52, während<br />
die übrigen fünf nicht unter die 11-Minutengrenze<br />
kamen. Sie haben sich somit als den Luftschutz unseres Landes Richtige auschen<br />
des Arbeitsausschusses, welcher das für<br />
die Besten von den 27 angetretenen Kandidaten<br />
erwiesen und, wie die «B. Z. am Mittag» Die technischen Richtlinien sind ein werträume<br />
definitiv ausgebaut werden könnten,<br />
gesucht hat.<br />
berichtet, gezeigt, dass für sie der Wagen voller Beitrag zum Luftschutz unseres Landes,<br />
denn die in den technischen Kreisen all-<br />
ohne beträchtliche Mehrkosten gegenüber<br />
kein fahrtechnisches Problem mehr bedeutet,<br />
dass sie also damit fertig- werden. (Zu Vergleichszwecken<br />
sei erwähnt, dass der Run-I treffenden Massnahmen bewirkte, dass die<br />
gemein herrschende Unklarheit über die zu<br />
denrekord Rosemeyers 9:57 beträgt.) Behörden und Bevölkerung unsicher wurden<br />
WINTERFAHRTEN<br />
• Sie wünschen, im Winter ebenso angenehm<br />
fahren zu können, wie im Sommer.<br />
Achten Sie auf die Schmierung : Meiden<br />
Sie die sogenannten "Winteröle", welche<br />
flüssig gemacht sind, um das Starten zu<br />
erleichtern, die jedoch der Motorerhitzung<br />
nicht zu widerstehen vermögen.<br />
0 Verwenden Sie Arctic, es ist frostsicher<br />
(also leichtes Starten) und hitzebeständig<br />
(also kleiner Verbrauch). Es gibt nur ein<br />
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Ihnen grösste Betriebssicherheit und<br />
Rosemeyer deutscher Meister.<br />
Aus einer Mitteilung der Obersten Nationalen<br />
Sportbehörde geht hervor, dass Bernd<br />
Rosemeyer auf Auto-Union mit je 10 Punkten<br />
sowohl deutscher Strassenmeister als<br />
auch deutscher Bergmeister pro <strong>1936</strong> ist.<br />
LUFTFAHR<br />
VACUOM OIL COMPANY - BASEL<br />
~~ ...................•••••••••••••••••(••••••(••(«••••••••••iliillillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllfllllllll<br />
den behelfsmässigen Anlagen.<br />
Die technischen Richtlinien haben nicht<br />
in dem Sinne zwingenden Charakter, dass<br />
sie vorschreiben würden, wer bauliche<br />
Schutzmassnahmen vornehmen muss, denn<br />
verbindliche Vorschriften zu erlassen ist<br />
Sache der Bundesversammlung. Diese hat<br />
sich die Frage der Kostenregelung vorbehalten<br />
und bestimmt auch, auf welchen räumlichen<br />
und sachlichen Umfang sich die Pflicht<br />
zur Durchführung von Massnahmen erstreckt.<br />
Die technischen Richtlinien geben einzig und<br />
allein Aufschluss über die Frage, wie die<br />
technische Durchführung anzuordnen ist.<br />
Verfügung betreffend Verdunkelungsmassnahmen<br />
in den Gemeinden.<br />
Gestützt auf die Verordnungen des Bundesrates<br />
vom 3. Juli <strong>1936</strong> betreffend Verdunkelung<br />
im Luftschutz und den zugehörigen Ausführungsbestimmungen<br />
vom 22. Juli <strong>1936</strong>, verfügte<br />
das Eidg. Militärdepartement, dass die<br />
in obigen Bestimmungen enthaltenen vorbereitenden<br />
Massnahmen bis /. Februar 1937 getroffen<br />
sein müssen. Nach dieser Verfügung<br />
sind sämtliche Gemeinden verpflichtet, bis<br />
zum 1. Febr. 1937 die vorbereitenden Verdunkelungsmassnahmen<br />
in ihrem Gebiet, einschliesslich<br />
aller Nebenorte, Gehöfte und einzelstehender<br />
Häuser, beendigt zu haben. Gesuche<br />
um Fristerstreckung können nur ausnahmsweise,<br />
und nur wenn nachgewiesen<br />
wird, dass die Einhaltung der ordentlichen<br />
Frist infolge ganz besonderer Umstände nicht<br />
möglich ist, bewilligt werden. Solche Gesuche<br />
müssen mit den nötigen Unterlagen bis spätestens<br />
31. Dezember <strong>1936</strong> eingereicht sein.<br />
Ein Luftrennen über 23,000 Kilometer.<br />
Paris—Saigon—Paris.<br />
Das Luftrennen London—Johannisburg, in<br />
welchem von neun gestarteten Konkurrenten<br />
ein einziger das Ziel erreichte, liegt kaum<br />
einen Monat zurück und schon sind die Vorbereitungen<br />
für ein weiteres Rennen dieser<br />
Art in vollem Gange. Es handelt sich um den<br />
von Frankreich organisierten Raid Paris-<br />
Saigon—Paris, der über rund 14 000 Meilen<br />
= ca. 23 000 Kilometer geht, und somit die<br />
Strecke London—Kapstadt an Länge um<br />
mehr als das Doppelte übertrifft. Die Nennfrist<br />
für diese Veranstaltung ging mit dem<br />
31. Juli zu Ende; das Interesse, welches<br />
dem Rennen entgegengebracht wird, ist indessen<br />
alles andere als überwältigend. Haben<br />
sich noch für das London—Melbourne-Rennen<br />
vom Oktober 1934 gegen 60 Piloten gemeldet,<br />
von denen allerdings nur 20 nach dem fernen<br />
Osten entschwanden, so liegt die Sache für<br />
das bevorstehende Rennen von der französischen<br />
Metropole nach Cochinchina so, dass<br />
von acht Angemeldeten voraussichtlich nur