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E_1936_Zeitung_Nr.091

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BERN, Dienstag, 10. November <strong>1936</strong><br />

Sonderbeilage: Grossbritannien<br />

Nummer 20 Cts.<br />

32. Jahrgang - N« 91<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

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Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Erscheint jeden Dienstaa und Freitag<br />

Wöchentliche Beilage „Auto-Magazin". Monatlich J mal „Gelbe liste"<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenraiastr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Geschäftsstelle Zürich: Lflwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

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Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzelle oder deren Raum 45 Rp.<br />

GrOssere Inserate nach SpezialtarK<br />

Inseratensehluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />

Probleme der Verkehrsteilung.<br />

Längst schon haben die andern Staaten den<br />

grossen Fragenkomplex der Verkehrsteilung<br />

zwischen Schiene und Strasse zu lösen versucht<br />

und diese weittragenden Probleme<br />

grösstenteils denn auch schon geregelt. Die<br />

Schweiz aber ist über den Anfang eines Versuches<br />

zur Beseitigung des herrschenden Verkehrschaos<br />

noch nicht hinausgekommen.<br />

18 Monate sind ins Land gezogen, seit das<br />

Verkehrsteilungsgesetz, das bekanntlich von<br />

der Eisenbahnergewerkschaft nicht befürwortet,<br />

aber von den Bahnen mit nicht als besonders<br />

fair und sauber zu bezeichnenden Mitteln<br />

durchzusetzen versucht wurde, eindeutige<br />

Verwerfung erfuhr. Nach langem Hin und<br />

Her hat dann am 21. September <strong>1936</strong> endlich<br />

der Vorentwurf des eidg. Post- und Eisenbahndepartementes<br />

über die nämliche Materie<br />

das Licht der Welt erblickt. Da sogar der<br />

Verwaltungsrat der Schweizerischen Bundesbahnen<br />

diesem obrigkeitlichen Verkehrsteilungsvorschlag<br />

den Kampf ansagte, konnte<br />

das sehr dezidierte Veto, welches die am<br />

motorisierten Strassenverkehr interessierten<br />

Kreise dagegen einlegten, nicht verwundern.<br />

Ging die Departementsvorlage nun aber den<br />

S.B.B.-Gewaltigen, vor allem der Gewerkschaft,<br />

zu wenig- weit, so war sie für die<br />

Lastwagenbesitzer mit Rücksicht auf ihre<br />

recht .<br />

F E U I L L E T O N<br />

Musik der Nacht.<br />

Roman von Joe Lederer.<br />

25. Fortsetzung.<br />

« Unausdenkbar ! » sagte sich Lukas, aber<br />

er dachte trotzdem nur an das Eine:<br />

Sybil erwartete von ihm, dass auch er<br />

keine Kompromisse schloss, Gertie und das<br />

Btirschle verliess, genau wie sie Konstantin<br />

im Stich Hess. Vielleicht war sie sogar der<br />

Meinung, das müsse so sein und wäre das<br />

Natürlichste der Weli ? Vielleicht hielt sie ihn<br />

für einen Feigling, der nicht wagt, den Fahrplan<br />

des Alltags loszulassen und mit ihr in<br />

die ewigen Wälder zu reisen...<br />

« Sybil will, dass ich bei ihr bleibe », sagte<br />

er sich. « Denn, wenn man liebt, so will man<br />

miteinander sein, Stunde für Stunde, und womöglich<br />

eine kleine Ewigkeit lang. Wünsche<br />

ich denn nicht genau dasselbe ? Bin ich nicht<br />

verworfen genug, davon zu träumen : ich<br />

hätte Sybil vor vielen Jahren getroffen, —<br />

und das ganze Leben wäre anders geworden?<br />

Aber jetzt ist es zu spät, tausendmal zu spät,<br />

und selbst diese Träume sind Verrat. Ich<br />

kräftig ausgelegten Drosselungsbestimmungen<br />

einfach unannehmbar. Nach landläufigen Begriffen<br />

könnte nun aus dieser divergierenden<br />

Stellungnahme leicht geschlossen werden,<br />

dass der Entwurf des Eisenbahndepartementes<br />

so etwas wie einen goldenen Mittelweg darstelle.<br />

Weit gefehlt! Schon bei der Durchsicht<br />

der ersten Abschnitte dieses 68 Artikel<br />

enthaltenden Entwurfes erhellt sich jedem Unvoreingenommenen<br />

deren Unannehmbarkeit<br />

für Handel, Industrie und Gewerbe, von den<br />

direkt Betroffenen ganz zu schweigen, recht<br />

eindrücklich. Allein schon die Bekanntgabe<br />

dieses Elaborates hat für den Lastwagen- und<br />

Anhängerbau und damit auch für die diversen<br />

Hilfsindustrien die nachteiligsten Folgen gehabt,<br />

führte sie doch zu einer Stockung und<br />

Schrumpfung der Aufträge in diesen Industriezweigen,<br />

die in äusserst bedauerlichem<br />

Gegensatze zu den in zahlreichen andern<br />

Branchen sich geltend machenden positiven<br />

Abwertungserfolgen stehen. Dieser Departementsvorschlag<br />

atmet denn auch einen Geist,<br />

der wirklich weder die Bedeutung des Motorfahrzeuges<br />

als Erwerbsmittel von Tausenden<br />

von Schweizerbürgern, noch die Belange unserer<br />

Wirtschaft betr. möglichster Tiefhaltung<br />

der Transportspesen berücksichtigt. Ausserdem<br />

— und das wird wiederum jeder Urlvoreingenommene<br />

verstehen — begegnen Anregungen<br />

des Eidg. Post- und Eisenbahndepartementes<br />

heute zum vornherein einem<br />

gewissen Misstrauen; die immer wieder auf<br />

die lange Bank geschobene Sanierung der<br />

Schweiz. Bundesbahnen hat viel Animosität<br />

geschaffen und die kürzlich für lebensnotwendige<br />

Importgüter erlassenen Tarifaufschläge<br />

(Aufhebung der Tarifbegünstigungeh), welche<br />

den bundesrätlichen Direktiven gerade zuwiderlaufen,<br />

^irften ebenfalls nicht zur Entspannung<br />

der Lage beitragen. Kein Wunder<br />

also, wenn die gesamte Wirtschaft und nicht<br />

nur die Automobilisten einer solch einseitig<br />

technisch orientierten, nach möglichst weltfremden<br />

Prinzipien handelnden Verwaltung<br />

nicht das geringste Vertrauen mehr entgegenbringen<br />

und Vorschlägen aus diesen Kreisen<br />

zum vorneherein ablehnend gegenüberstehen.<br />

Sowohl der Verband schweizerischer Motorlastwagenbesitzer<br />

(Aspa) als die Via Vita<br />

haben nun zu diesem Departementsentwurfe<br />

Stellung genommen, ersteref in Form eines<br />

detaillierten, 52 Artikel umfassenden Gegenentwurfes<br />

mit 16seitigem Motivenbericht^<br />

letztere in Form eines Schreibens. Im Grunde<br />

genommen ist dieser neue Start zur Regelung<br />

der Verkehrsteilung verfrüht, hat doch<br />

die<br />

Statistik über den Güterverkehr<br />

auf der Strasse mit ihren Erhebungen erst<br />

zwei Monate erfasst. Wozu denn plötzlich<br />

diese Eile ? Am Ende, weil das Ding diesmal<br />

etwas daneben geraten'ist, d. h. weil die statistischen<br />

Ergebnisse für den Monal Juli<br />

<strong>1936</strong>, deren Richtigkeit diejenigen für den<br />

Monat August erneut belegen werden, mit<br />

der schönen vorgefassten Erklärung der<br />

Bundesbahnmisere gründlich aufräumten,<br />

weil sich nämlich die These : Der Verkehrsrückgang<br />

der Bahnen ist eine Folge der<br />

Automobilkonkurrenz ! nicht •mehr aufrecht<br />

erhalten lässt ? Nebenbei bemerkt — wir<br />

warten nur darauf, dass die Bahnen nun getreu<br />

der Methode eines aargauischen Nationalrates<br />

die Erhebungen des eidg. statistischen<br />

Amtes ebenfalls als Produkte eines<br />

Bundesamtes für optische Täuschungen qualifizieren.<br />

Jedenfalls — seit sich die Verkehrszählungsstatistik<br />

als Schlag ins Wasser<br />

dulde es nicht, dass Sybil schamlos meine<br />

Träume beim Namen nennt ! Eine Frau muss<br />

keusch sein...»<br />

Verzweifelt betrachtete er Sybils Gesicht.<br />

Sie lächelte ihm noch immer zu. Aber langsam<br />

verglomm das Lächeln, zuckte noch<br />

einmal auf wie ein kleiner Funke und war<br />

plötzlich fort.<br />

«Lukas..», begann Sybil, dann verstummte<br />

sie<br />

Ėr schwieg und starrte sie an. Wo war es<br />

hin, dies wunderbare «Ich vertraue dir»?<br />

Nein, jetzt vertraute er ihr nicht mehr, —<br />

auch wenn er verdammt war, sie trotzdem zu<br />

lieben.<br />

« Warum sprichst du nichts ? » flüsterte<br />

Sybil. « Kein Wort für mich ? Oh, du tust mir<br />

weh.»<br />

Er presste die Lippen zusammen und<br />

rührte sich nicht. Stark sein! Nicht nachgeben<br />

! Der göttliche Dulder Odysseus fiel<br />

ihm ein, den es zum Palast der kräuterkundigen<br />

Kirke getrieben. «Alle verderblichen<br />

Künste der Zauberin will ich dir nennen.<br />

Mischtrank rührt sie dir ein und gibt ihr Gift<br />

in die Speise...» Im Frühling, in der Achten,<br />

hatten sie die Odyssee gelesen, und der<br />

Griechischlehrer hatte Uebelacker geheissen.<br />

Sie lernen fürs Leben, hatte er gesagt. Lukas'<br />

erwies — pressiert es mit der Einschränkung<br />

des motorisierten Strassenverkehrs ungemein;<br />

es eilt sogar tsehr, dass sowohl Reorganisation<br />

der schweizerischen Bundesund<br />

Privatbahnen als die finanzielle Sanierung<br />

unseres grössten Staatsbetriebes plötzlich<br />

Wieder erst in zweiter Linie erfolgen<br />

sollen. Nun muss aber auf der durch die<br />

Aspa, die Via Vita und nicht zuletzt auch<br />

durch Kreise aus Industrie und Handel verlangten<br />

Reorganisation und Sanierung der<br />

S'BB parallel zur Regelung der Verkehrsteilung<br />

• um so unnachgiebiger beharrt werden,<br />

als die durch eine verwirklichte Reorganisasation<br />

und Ordnung der Strassentransporte<br />

den Bahnen zu Teil werdenden Erleichterungen<br />

diesen die Möglichkeit des 'Weiterwursteins<br />

im alten Fahrwasser gäben. Konzentration<br />

auf interne<br />

Sanierung und Neugestaltung<br />

würde von diesen dann augenblicklich als<br />

etwas höchst Ueberflüssiges empfunden, eine<br />

Annahme, die um so berechtigter erscheint,<br />

als sie ja erst kürzlich wieder den Beweis<br />

erbrachten, dass ihre Interessen denjenigen<br />

des gesamten Schweizervolkes noch immer<br />

weit vorangehen. Conditio sine qua non einer<br />

Verkehrsteilung ist und bliebt also im Interesse-<br />

der ganzen Wirtschaft die mindestens<br />

gleichzeitige, wenn nicht vorausgehende organisatorische<br />

und finanzielle Neuordnung<br />

des schweizerischen Eisenbahnwesens. Bei<br />

Licht besehen, liegt diese Forderung übri-<br />

£$ris nicht allein im Interesse des gesamten<br />

La'ndes, sondern ebensosehr in demjenigen<br />

der* Bahnen selbst. Und zu dieser einen Bedingung<br />

gesellt sich eine zweite, nicht weniger<br />

wichtige: Eine Regelung der Verkehrsteilungsmaterie<br />

darf nur unter Berücksichtigung<br />

der Bedürfnisse unserer Landesverteidigung<br />

geschehen: Der Gegenentwurf der<br />

Aspa äussert sich hiezu wie folgt:<br />

« Es ist ohne weiteres klar, dass im Zeitalter<br />

der gewaltigen Entwicklung der Luftwaffe das<br />

Eisenbahnnetz' im Kriegsfalle ganz wesentlich an<br />

Bedeutung und Wert eingebüsst" hat. Namentlich in<br />

unserem kleinen Lande, das für Flugzeuge überhaupt<br />

keine ins Gewicht fallenden Dimensionen<br />

aufweist, sind die Eisenbahnen auch für den Nachund<br />

Rückechub, sowie für sämtlichen zivilen Verkehr<br />

hinter der Front nur bedingt verwendbar, indem<br />

für deren Instandhaltung eine sehr leistungsfähige<br />

aktive Luftabwehr vorhanden sein muss. Es<br />

erübrigt sich hier auszuführen, dass mit der immer<br />

weiter ausgedehnten Elektrifizierung die Verwiindbarkeit<br />

des Schienenstranges nochmals stark zugenommen<br />

hat. Wenn auch eine gewisse Zahl von<br />

Dampflokomotiven in Reserve gehalten wird, so<br />

dürfen daran keine grossen Erwartungen geknüpft<br />

weVden. Im übrigen kann beobachtet werden, dass<br />

sämtliche aufrüstenden Staaten mit allen Mitteln<br />

die Motorisierung des Zivilverkehrs fördern, in der<br />

Ueberlegung, daes eine technisch in jeder Hinsicht<br />

sonst gut ausgerüstete Armee heute mehr oder we-<br />

Blicke hingen düster an Sybil. Jetzt begriff<br />

er, dass Uebelacker ein weiser Mann gewesen<br />

...<br />

«Ich verstehe, Liebling... es ist nicht gut<br />

für uns, wenn ich hier bleibe? Du hast recht,<br />

du bist mein kluger Geliebte^. Ich werde<br />

reisen, nicht nach Zürich, — irgendwohin! »<br />

Sybil machte ein paar Schritte, eilig, als<br />

wollte sie auf der Stelle das Zimmer verlassen<br />

und in die Welt verreisen.<br />

Sie sagte ruhig :<br />

« Es gibt so viele Städte, ich werde<br />

reisen. Was willst du noch, Lukas ? Dass ich<br />

dich vergessen soll ? »<br />

Sie war auf ihrer Wanderung beim Toilettetisch<br />

angelangt und betrachtete versunken<br />

die Spiegelscheibe. Licht schwamm durch<br />

das geschliffene Glas, schwankte, trübte sich.<br />

Sybil konnte ihr Gesicht nicht mehr erkennen.<br />

Sie nahm eine Puderquaste auf, drehte sie<br />

hin und her, warf sie dann wieder zurück.<br />

«Ich werde mich bemühen, dich zu vergessen,<br />

— aber ich hoffe, dass es mir nicht gelingen<br />

wird. Man ist zu arm, wenn man nichts<br />

hat, wonach man sich sehnen darf, und nicht<br />

weiss, wohin man denken soll. Vielleicht<br />

kommt dir das lächerlich vor...»<br />

Sie klagte:<br />

«Du kannst es nicht verstehen. Ein Mann<br />

Wir berichten heute<br />

über:<br />

Eine Kundgebung für die<br />

Walenseetalstrasse.<br />

Citroen und die Eroberung der<br />

Sahara.<br />

Die neue Rennformel.<br />

Zwei Bundesgerichtsentscheide<br />

zu Art. 50 MFG.<br />

Spezial-Vergaser für Ersatzbrennstoffe.<br />

niger wertlos ist, wenn ihr nicht der nötige Transportapparat<br />

zur Verfügung gestellt werden kann.<br />

Dabei ist die Bedeutung der im Zivilverkehr stehenden<br />

Motorfahrzeuge für Kriegszwecke bei uns noch<br />

viel ausgesprochener, als in Staaten mit stehenden<br />

Heeren. Schließlich sei auch noch auf den begonnenen<br />

Ausbau unserer Alpenstrassen hingewiesen,<br />

womit die Verwendbarkeit der Motorfahrzeuge nochmals<br />

stark erhöht werden kann. ><br />

Die dritte Forderung stellt die durch<br />

Aspa und Via Vita verlangte Revision von<br />

drei Artikeln der Vollziehungsverordnung zum<br />

MFG. dar und bezweckt die<br />

Wiederherstellung der technischen Grundlagen<br />

für einen wirtschaftlichen Lastwagenbetrieb,<br />

d. h. die Zulassung einer Nutzlast von 10 Tonnen<br />

mit der beim Bahnbetrieb üblichen Toleranz.<br />

Die Erfüllung dieses vom Standpunkt<br />

der modernen Automobiltechnik durchaus berechtigten<br />

Wunsches bei Durchführung einer<br />

Regelung der Verkehrsteilung ist eine Selbstverständlichkeit,<br />

die weiterer Worte entbehren<br />

kann. Wir weisen einzig noch darauf hin,<br />

dass durch diese Massnahme eine Verbilligung,<br />

der Transporte möglich wäre, was gerade unter<br />

den heutigen Umständen bestimmt im allgemeinen<br />

Interesse liegt.<br />

Es müsste entschieden zu weit führen, wollten<br />

wir hier die Verschiedenheiten der einzelnen<br />

Verkehrsteilungsvorschläge eingehend<br />

skizzieren. Wir beschränken uns deshalb auf<br />

die Behandlung einiger hauptsächlichster Abweichungen<br />

und können dies mit gutem Gewissen<br />

tun, bilden diese sämtlichen Entwürfe<br />

doch erst die Diskussionsgrundlage für die<br />

kommenden Verhandlungen. Wir greifen deshalb<br />

heraus:<br />

1. Geltungsdauer,<br />

2. Werkverkehr,<br />

3. Transportbewilligungen,<br />

4. Gewerbsmässiger Verkehr,<br />

5. Transportrecht,<br />

6. Tarife,<br />

7. Dringlichkeitsklausel.<br />

hat seinen Beruf, nicht wahr, — aber ich, ich<br />

habe nichts als Liebe.»<br />

«Ich kann nicht mit dir sprechen !» stammelte<br />

Lukas. «Ich weiss alle deine Antworten<br />

voraus : Liebe ist heilig, schicksalsgewollt,<br />

Liebe ist ein Freibrief zu jeder Tat.<br />

Und wenn ich dir aufzähle, was tausendmal<br />

heiliger ist: Verantwortung, Pflicht, ein<br />

Wort, das man nicht brechen darf... wahrscheinlich<br />

würdest du trotzdem auf alles<br />

.Liebe' sagen.»<br />

« Was sollte ich denn sagen ? »<br />

Sybil' kam langsam auf ihn zu, aber sie<br />

Hess einen Meter Entfernung zwischen sich<br />

und ihm.<br />

« Was sollte ich denn sagen ? » wiederholte<br />

sie geduldig. Sie war bereit, seinen Rat zu<br />

hören und sogar zu befolgen. Aber Lukas<br />

schwieg. Scheinbar gab es keinen Rat für<br />

Menschen, die nichts haben als Liebe.<br />

Sybil zog den Kimono eng zusammen. Sie<br />

fror. Zwischen ihr und diesem Mann, der sich<br />

wie ein Betrunkener benahm, war nur ein<br />

Meter Raum. Aber Sybil begann zu zweifeln,<br />

ob sie je über diesen Abgrund hinwegkäme.<br />

Sie sagte hoffnungslos :<br />

«Gott weiss, was mit dir ist. Willst du<br />

mich quälen ? Du hättest dir jemand aussuchen<br />

müssen, der zurückschlagen kann. So


AUTOMOBIL-REVUE<br />

DIENSTAG, lö:'NOVEMBER--<strong>1936</strong><br />

> Gültigkeitsdauer.<br />

Sowohl Via Vita als Aspa sehen eine Geltungsdauer<br />

der Regelung * von 5 Jahren, resp. bis Ende<br />

1941 vor. Während dieser Zeit hätten die Eisenbahnen<br />

unter dem Schütze des Verkehrsteilungsbeschlusses,<br />

welcher grösstenteilß die weitere Ausdehnung<br />

der tastwagenkonkurrenz verhindert, ihre,<br />

innere Sanierung und Reorganisation durchzuführen.<br />

Diese Periode gestattet ausserdem die für die künftig<br />

zu treffende Dauerlösung unerlässlichen praktischen<br />

Erfahrungen zu sammeln, denn es dürfte<br />

unmöglich sein, allein auf theoretischem Wege die<br />

richtige, den Interessen der gesamten Wirtschaft<br />

gerecht werdende Lösune zu finden.<br />

Werkverkehr.<br />

Via Vita und Aspa stimmen darin überein, daes<br />

im Gegensatze zur Departementsvorlage die Regelung<br />

sich ausschliesslich auf die Ordnung der gewerbsmässigen<br />

Straßentransporte zu beschränken<br />

habe; dem Werkverkehr ist volle Freiheit zu lassen.<br />

Mit Recht wird darauf hingewiesen, dass die Einbeziehung<br />

des Werkverkehrs vin die Regelung einen<br />

Widerstand durch Industrie, Handel und Gewerbe<br />

zur Folge hätte, der den Erfolg des Ganzen zum<br />

vornherein in Frage stellen müsste. Es sei zwecklos,<br />

die Vorlage mit Dingen zu belasten, welche deren<br />

Scheitern als sicher voraussehen Hessen. Ausserdem<br />

hätten die statistischen Erhebungen gezeigt,<br />

dass der rund % • des Verkehrsvolumens ausmachende<br />

Werkverkehr nicht weniger als 57% seiner<br />

Transporte in einem Entfernungsbereich von<br />

10—30 km tätige, wohl der beste Beweis dafür, wie<br />

die Forderung nach dessen grundsätzlicher Nichteinbeziehung<br />

in die Verkehrsteilung durchaus nicht<br />

reiner Oppositionslust entspringe, sondern volkswirtschaftlich<br />

restlos begründet sei.<br />

Im Interesse einer genauen Kontrolle erachtet<br />

hingegen die Aspa die Schaffung eines besondern<br />

Fahrzeugregisters für den reinen Werkverkehr als<br />

notwendig, und zwar unabhängig von der gemäss<br />

M.F.G. geregelten kantonalen Registrierung. Ob<br />

die« Verlangen gerechtfertigt ist, bleibe dahingestellt;<br />

wir halten von einem solchen Papierkrieg<br />

wenig und auch die Via. Vita scheint darauf zu verzichten.<br />

Transportbewllligung.<br />

Entgegen dem Departementsvorschlag, welcher<br />

eine kilometrische Begrenzung der Verkehrsleistung<br />

(25 km) vorsieht, verzichtet der Aspaentwurf auf<br />

eine solche Einengung, und zwar sowohl nach unten<br />

wie nach oben, wohl um den Eingriff in bestehende<br />

Verhältnisse und Rechte nicht noch fühlbarer<br />

zu machen. Die Schaffung einer bewilligungsfreien<br />

Zone dagegen erscheint unerwünscht, denn es<br />

wird ja eine Regelung des gesamten Strassenverkehrs,<br />

d. h. des Lokal- wie des Ueberlandverkebrs,<br />

angestrebt. Nach Ansicht der Aspa hätte eine<br />

solche Zone lediglich ein' Sichaustoben des Konkurrenzkampfes<br />

im Lokalverkehr zur Folge. Eine Distanzbeschränkung<br />

im Ueberlandverkehr lehnt sie<br />

als willkürlich und unzulässig ab; diese Lösung<br />

wäre gerechterweise nur möglich, wenn die Tätigkeitsberichte<br />

von Bahn und Automobil gegenseitig<br />

abgegrenzt würden. Während sodann der Departementsentwurf<br />

die Unterstellung der eidgenössischen,<br />

kantonalen und kommunalen Regiebetriebe<br />

unter die Bestimmungen hinsichtlich Bedürfnisklausel<br />

nicht vorsieht, unterliegen laut Aspa-Entwurf<br />

auch diese öffentlich-rechtlichen Betriebe der, Bewilligungspflicht,<br />

denn, so argumentiert derselbe,<br />

die'Erhaltuhg einer möglichst grossen'Zahl selbständiger<br />

gewerblicher Kleinexistenzen gehört zu den<br />

förderungsbedürftigen 4 . Auf gaben der Gesetzgebung,<br />

und der staatlichen Vorsorge.<br />

Gewerbsmässlger Verkehr. — Bedürinisi<br />

klausel.<br />

Der Departementsentwurf macht die Bewilligungserteilung<br />

schon jetzt vom Vorhandensein eines<br />

hinreichenden Bedürfnisses abhängig. Der Aspa-<br />

Vorschlag dagegen tangiert die bestehenden Rechte<br />

nicht, sofern wenigstens die Eintragung ins Handelsregister<br />

vorgenommen wird. Noch mehr Freiheit<br />

will die Via Vita gewähren; sie verlangt Erteilung<br />

der Bewilligung an alle Bewerber. Nach<br />

Ansicht der Automobilinteressenten wären diese Bewilligungen<br />

zu erteilen, sobald ein Bedürfnis hiefür<br />

nachgewiesen werden kann. Hauptzweck der Bedürfnisklausel<br />

ist die Verhinderung einer willkürlichen<br />

Vermehrung der gewerbsmässigen Transportmittel<br />

unter dem ausdrücklichen Vorbehalte, dass<br />

die nur auf technischer Vervollkommnung der Fahrzeuge<br />

beruhende Steigerung der Nutztragkraft nicht<br />

unter den Begriff der Vermehrung des Transportmittelangebotes<br />

falle. Als weiteres Kriterium bei<br />

der Festlegung des Bedürfnisses sollen «die besondern<br />

, wirtschaftlichen Bedürfnisse », namentlich<br />

die bes"ondern transporttechnischen Vorteile des Motorfahrzeuges<br />

in Betracht fallen.<br />

Transportrecht<br />

Als grundsätzlich falsch erachtet die Aspa den<br />

Departementsvorschlag, wonach die Eisenbahngesetzgebung,<br />

allerdings init entsprechenden Ab-<br />

ist der Sieg zu leicht, er bringt dir keine<br />

Ehre.»<br />

Aber plötzlich begann sie zu lachen. Sie<br />

zitterte, sie lachte, sie lief mit zwei stürmischen<br />

Schritten über den Abgrund hinweg<br />

und hing an Lukas' Arm.<br />

« War es das : hast du gefürchtet, dass ich<br />

ein Opfer bringe, wenn ich Konstantin aufgebe?<br />

Warst du deshalb so entsetzt? 0<br />

Lieber, Lieber, ich hätte nie den Mut, dir ein<br />

solches Geschenk anzubieten! Was für Unsinn<br />

du dir eingebildet hast. Und hochmütig<br />

bist du auch, — sonst hättest du den Mund<br />

aufgemacht und gesagt: Madame, Ihr Opfer<br />

beleidigt mich! Aber statt dessen schweigst<br />

du, jagst mich in Angst, und wenn ich jetzt<br />

nicht zufällig erraten hätte...»<br />

Lukas atmete schwer.- Aber er zwang sich,<br />

ruhig zu sprechen.<br />

«.Du hast es nicht erraten. Weisst du wirklich<br />

nicht, warum ich nicht antworten konnte?»<br />

Er sah sie verbittert an.<br />

« Eine Frau wie du, so klug, vielleicht zu<br />

klug? — muss sie sich wirklich bemühen,<br />

zu raten?»<br />

Dann verliess ihn die Ruhe.<br />

«Ich konnte, dir zuerst keine Antwort geben,<br />

weil ich zu glücklich war, ich hab es ja<br />

nicht begreifen können: du willst hier bleiben!<br />

Hier, bei mir sein! Ich bin nicht frei,<br />

3)U O&UxqcaphU. dtc UsJL<br />

Es ist schon so. Citroen, dessen Name wie<br />

derjenige eines Königs von einem Glorienschein<br />

umgeben war, sah sich von der Oeffentlichkelt<br />

tofal verkannt.<br />

Als er sich in schwieriger geschäftlicher<br />

Lage befand, hat manch einer beim Lesen seiner<br />

<strong>Zeitung</strong> ausgerufen: '<br />

«Wieder eine Millionen-Firma, die zusammenkrachen<br />

wird!»<br />

Gewiss, auch Citroen spielte. Was jedoch<br />

zu besonderm Aufsehen mahnte, waren die<br />

hohen Zahlen, um die es sich fortwährend handelte.<br />

Als ob es auf die Zahlen ankäme 1 Citroen<br />

jonglierte mit einer halben Million, wie<br />

der Geschäftsmann, der ihn kritisierte, mit einigen<br />

Franken umging. Das Verhältnis zwischen'*<br />

!<br />

dem Einsatz und den vorhandenen Mitteln war<br />

genau gleich.<br />

Uebrigens, wenn schon Citroens Spiel eine<br />

wirkliche Untugend war, wer hätte ihm einen<br />

Vorwurf machen können? Ist nicht vielmehr gerade<br />

in seiner Freude am Wagnis, in seiner<br />

Kühnheit das eigentliche Geheimnis seiner Erfolge<br />

zu suchen.<br />

Der erste Serienwagen.<br />

Kennen Sie die Geschichte seines ersten<br />

serienmässig hergestellten Wagens?<br />

1919. Eines Tages inszeniert Citroen Hals<br />

über Kopf eine Propaganda, die ein jeder wegen<br />

ihrer Ueberstürztheit, ihrer Wichtigkeit •.<br />

und ihres Inhalts als unvernünftig bezeichnet:<br />

Der erste, in grosserSerie erbaute französische<br />

Wagen. — Täglich 100 Wagen ä 10 PS. —<br />

Preis 7900 Franken.<br />

Eine Panik erfasste die übrigen Konstrukteure.<br />

Welche Verrücktheit I Es ist ja glattweg unmöglich,<br />

in Frankreich pro Tag 100 Wagen abzusetzen.<br />

Und ferner: Wie wird diese Konstruktion<br />

zu solch niedrigem Preis wohl aussehen?<br />

Zudem gibt es ja gar keine Werke, die für eine<br />

derartige Produktion bereit wären.<br />

Indessen setzte sich Citroen wie immer<br />

durch. Es stimmt wohl, dass für einen teuren<br />

Wagen keine Absatzmöglichkeit bestand. Allein,-<br />

diese Möglichkeit konnte durch den Bau eines<br />

billigen Automobils geschaffen werden.<br />

Man zahlt im voraus und wartet!<br />

Der erste, zehnpferdige Citroen hatte einen<br />

gewaltigen Erfolg zu verzeichnen. Von allem,<br />

Anfang an — als der erste Wagen die Werkstätte<br />

noch gar nicht verlassen hatte, stunden<br />

die Leute, welche sich so ein Vehikel bestellen<br />

.wollten, in Jgvel drausse,n Schlange, ... , iÄ,„^-j,„,<br />

Es war eine umfangreiche Reorganisation<br />

notwendig, um die bestehenden, ganz auf<br />

Kriegsproduktion eingerichteten Fabriken auf<br />

die neue, dem Frieden dienende Tätigkeit umzustellen.<br />

Die zukünftigen Besitzer des Citroen-Wagens<br />

leisteten eine ä-conto-Zahlung von 2500<br />

Franken. Diese Geschäfte spielten sich nicht im<br />

Bureau ab, sondern in einer Fabrikhalle auf<br />

einem Holzgestell, wobei sich die Kunden nicht'<br />

einmal setzen konnten.<br />

Man mag dieses Vorgehen beurteilen wie<br />

man will — es war tatsächlich ein Hasard-Spielbeine<br />

Rechnung aufs Geratewohl. Und dennoch:<br />

hat das französische Automobil im allgemeinen<br />

diesem Zufall, der ihm einen neuen Weg wies,<br />

sein Entstehen zu verdanken.<br />

*) Siehe No. 89.<br />

Die Eroberung der Sahara.<br />

Nachdruck verboten. Copyright by Roland-Lennad 1935.<br />

änderungen, auch auf das Automobil Anwendung<br />

finden solle. Einmal ist die Natur der beiden<br />

Transportmittel grundverschieden, und es muss<br />

deshalb für das Motorfahrzeug mit Bezug auf das<br />

Transportrecht wirklich neues Recht geschaffen<br />

werden, das den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht<br />

Diese Auffassung teilen übrigens sämtlich»,<br />

in- und ausländischen Fachleute, die die Materie<br />

nicht vom einseitig bahnpolitischen Standpunkte<br />

aus betrachten; ausserdem ist die aus dem Jahre<br />

1872 stammende Eisenbahngesetzgebung veraltet<br />

und überholt<br />

ich hab ein Kind, eine Frau, — aber du willst<br />

trotzdem bei mir bleiben! (Es musste dir doch<br />

klar sein, was das heisst: sich vor allen<br />

Menschen verstecken, jedes bisschen Glück<br />

mit abscheulichen Lügen bezahlen müssen<br />

und immer zittern, dass eines Tages...»<br />

Sybill unterbrach ihn.<br />

« Warum erzählst du mir das ? Ich werde<br />

dir nicht dankbar sein dafür, dass dir mein<br />

guter Ruf wichtiger ist als meine Liebe.<br />

Uebrigens ist meine Mutter in der Wohnung<br />

ihres Liebhabers gestorben, und dieser Mann<br />

war sicher nicht ihr erster Geliebter. Du<br />

siehst, es müsste leicht fallen, mich an Lügen<br />

und Heimlichkeiten zu gewöhnen.»<br />

So verächtlich sprach Sybil von sich, nur<br />

weil ihr Selbstbewusstsein erwacht war und<br />

blind nach jeder Waffe griff.<br />

Lukas fasste sie bei den Schultern und<br />

schüttelte sie.<br />

«Das soll ich dir glauben?»<br />

Er rief ihr ins Gesicht:<br />

«Ich soll dir glauben, dass du es fertig<br />

bringst, feig und betrügerisch zu sein? Dass<br />

du bereit bist, mit einer andern Frau zu teilen?<br />

Du bist stolz wie eine Indianersquaw,<br />

und ich soll glauben, dass du lernen willst,<br />

was Heuchelei ist? Du bist auch keine Abenteuerin,<br />

die sich vom Ungefähr treiben lässt.<br />

Sonst könnte ich dich nicht lieben, so na-<br />

;<br />

V*<br />

So war Citroen. Er spielte nicht, um reich<br />

zu werden, sondern um Erfolg zu haben, um<br />

die Idee triumphieren zu lassen, aus Freude am<br />

Gewinn und am Stärkersein als-das Schicksal<br />

und alle Vorurteile.<br />

Dier Eroberung der Sahara.<br />

Kaum hat der lOpferdige Citroen die Fabrik<br />

verlassen, und schon gedenkt sein Erbauer<br />

ganz Grosses mit ihm zu unternehmen.<br />

Im Jahre 1921 lernte Andre Citroen den berühmten<br />

Ingenieur Kegresse kennen und er-<br />

\ wirbt von ihm das sogenannte «Systeme ä<br />

chenille», den Raupen-Antrieb, welcher die<br />

Fortbewegung des Wagens auf jedem Gelänge<br />

erlaubt. Citroen entscnliesst sich alsbald, die<br />

Sahara mit seinen Raupen-Automobilen durchqueren<br />

zu lassen und trifft dafür anderthalbjährige<br />

Vorbereitungen. Ende 1922 gelingt es<br />

1 5 Citroen-Wagen unter der Führung von Haardt<br />

und d'Andöuin-Dubreuil, die Wüste in 22 Tagen<br />

i zu bezwingen.<br />

Noch war es nicht genug.<br />

1924 unternehmen 8 Wagen mit zusammen<br />

20 Personen eine zweite Afrika-Expedition und<br />

dringen soweit in den schwarzen Kontinent ein,<br />

wie es bis dahin mit Automobilen noch nie geschehen<br />

war. Nach Ueberwindung von tausenderlei<br />

Schwierigkeiten treffen sich die Teilnehmer<br />

in Tanarive auf Madagaskar wieder.<br />

Diese beiden Expeditionen hinterliessen auf<br />

der ganzen Welt einen ungeheuren Eindruck.<br />

Film und Presse trugen die gewonnenen Erkenntnisse,<br />

von denen Wissenschaft und Industrie,<br />

wie überhaupt die ganze Zivilisation den<br />

• grössten Nutzen zogen, in alle Welt hinaus.<br />

Kein Wunder, dass der französische Wagen<br />

auf solche Weise in jedem Lande zu höchstem<br />

Ansehen 1


N° 91 — DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> ÄÜTOMOBIL-PEVUE<br />

Walenseestrasse vorzüglich eignet, ebenso auch die<br />

Rapperswiler Dammstrasse.<br />

Stadipräsident Dr. Mohr, Chur, warf als wichtiges<br />

Argument die Berücksichtigung der bündnerischen<br />

Interessen in die Diskussion. Der Bremsklotz<br />

des Kerenzerbergs müsse im Verkehr mit Alt<br />

Fry Räthien verschwinden.<br />

Steuersekretär Hefti, Glarus, nahm den Kanton<br />

Glarus in .Schutz. Er versohloss sich den Forderungen<br />

für Arbeitsbeschaffung nicht, redete aber<br />

für den Fall, dass eine Walenseestrasse komme,<br />

dem linksufrigen Projekt das Wort.<br />

Nachdem noch ein schwyzerischer Vertreter für<br />

die Prageistrasse plädiert hatte, umriss Dr. Stadler,<br />

Präsident der Schweiz. Strassenverkehrsliga (Uster),<br />

dtie Stellungsnahme dieses Verbandes. Die Alpenstrasseniniti&tive<br />

wurde seinerzeit nur zurückgezogen<br />

gegen das Versprechen des Bundes, dass man<br />

sofort zum Ausbau dieser Strassen schreite. Da<br />

die bezüglichen Geldmittel von den Automobilisten<br />

in Form des Benzinzolls aufgebracht werden, dürfen<br />

sie auch verlangen, dass mit den 7 Millionen<br />

Fr. pro Jahr nicht rein militärische und volkswirtschaftlich<br />

unbedeutende Strassen gebaut werden,<br />

sondern Strassen, die dem eidgenössischen Gesamtverkehrsinteresse<br />

dienen. Er betonte im weiteren,<br />

dass der Kommandant des 3. Armeekorps und andere<br />

höhere Offiziere die Walenseestrasse als ein<br />

dringendes Gebot der Landesverteidigung bezeichnen.<br />

Die Walenseestrasse ist heute baureif, der Panixer<br />

kommt wegen der hohen Kosten (über 30<br />

Millionen Fr.) und den grossen technischen Schwierigkeiten<br />

(Entlüftung) für die Ausführung in den<br />

nächsten Jahren überhaupt nicht in Betracht<br />

Dr. Dfethelm, Ragaz (Melserkoxnitee), setzte* sich<br />

energisch für den Bau der Walenseestrasse ein,<br />

ebenso der Präsident des st. gallischen Baumeisterund<br />

Gewerbeverbandes Bendel, der mit treffenden<br />

Zahlen, auf die später noch zurückzukommen ist,<br />

die wirtschaftliche Bedeutung des Bauprojektes belegte.<br />

In einem Schlussvotum fasste Kantonsrat Gmür,<br />

Rapperswil, dis gegenwärtige Sachlage zusammen,<br />

Die Rapperswiler Versammlung hat die nötige Abklärung<br />

gebracht. Das Projekt der Walenseestrasse,<br />

die allgemein schweizerischen Interessen dient, darf<br />

den grössten * Nutzeffekt» aller neuen Strassenbaupläne<br />

für sich beanspruchen und entspricht den<br />

Voraussetzungen des Bundesbeschlusses für den<br />

Ausbau der Alpenstrassen am besten. Auch die<br />

ausgebaute Kerenzerbergstrasse kann die Walenseestrasse<br />

als wichtige Ost-West-Verbindung nicht<br />

ersetzen. Der Kreis d«r Interessenten ist heute von<br />

Chur bis Zürich geschlossen. In Graubünden bildet<br />

eich demnächst ein Aktionskomitee, in Zürich ist<br />

ein solches bereits geschaffen. Es hat sich auch<br />

Vertreter der Kantone Schaffhausen, Aargau und<br />

Basel angegliedert und führt am 18. November in<br />

Zürich ebenfalls eine grosse öffentliche Versammlung<br />

durch.<br />

Nachdem noch Landammann Kobelt, St. Gallen,<br />

die Angriffe von Steuersekretär Hefti, Glarus, abgewehrt<br />

hatte, konnte Bezirksammann Schmucki<br />

nach mehr als dreistündiger Tagung zur Abstimmung<br />

über die vorgelegte<br />

RESOLUTION<br />

schreiten, die von den über 1000 Anwesenden nahezu<br />

einmütig, d. h. gegen eine Handvoll glarneri-<br />

«cher und schwyzerischer Stimmen angenommen<br />

wurde und nun sofort dem Bundesrat übermittelt<br />

wird. Sie lautet:<br />

Die auf den 8. November <strong>1936</strong> zur Stellungnahme<br />

zum Projekt der rechtsufrigen Walenseestrasse<br />

nach Rapperswil einberufene, von Behörden,<br />

Verkehrs- und Wirtechaftsverbänden und<br />

vielen Bürgern der Kantone St. Gallen, Zürich<br />

und Graubünden besuchte, überaus eindrucksvolle<br />

Volksversammlung stellt nach Anhörung<br />

eines trefflichen Referates von Landammann Dr.<br />

Kobelt fest:<br />

1. Der Bundesbeschluss vom 4. April 1935<br />

über den Ausbau der Strassen und des Strassennetzes<br />

im Alpengebiet sieht in ganz bestimmter<br />

und verbindlicher Form vor, dass diejenigen<br />

Strassenprojekte gefördert und ausgeführt werden<br />

sollen, welche den allgemeinen Durchgangsverkehr<br />

heben, die Fremdenindustrie beleben und<br />

der produktiven Arbeitslosenfürsorge dienen. Als<br />

selbstverständlich soll bei allen Strassenprojekten<br />

die Forderung nach vermehrter Landesverteidigung<br />

berücksichtigt sein.<br />

2. Unter den beim Bundesrat eingereichten<br />

Strassenprojekten erfüllt kein Projekt den Gesamtzweck<br />

des Bundesbeschlusses in derart umfassender<br />

und hervorragender Weise wie das<br />

baureife Projekt der rechtsufrigen Walenseestrasse.<br />

_<br />

Diese Strasse wird den natürlichen Durchgang<br />

am Walensee den neuzeitlichen Verkehrsmitteln<br />

öffnen und damit dem interkantonalen Verkehr<br />

von Süd und Ost nach Nord und West mächtige<br />

Förderung geben.<br />

Diese Strasse wird die wirtschaftlichen Zentralen<br />

Zürich und Basel wie auch grosse Teile<br />

der Zentral-, Nord- und Westschweiz mit den<br />

Kur-, Verkehrs- und Wirtschaftsgebieten des<br />

Kantons Graubünden und des St. Galler Oberlandes<br />

eng verbinden und dadurch den Personen-<br />

und Warenverkehr wesentlich steigern.<br />

Diese Strasse wird im Bau ein ganz vortreffliches<br />

Objekt der produktiven Arbeitslosenfürsorge<br />

sein, können doch während des ganzen<br />

Jahres gelernte und ungelernte Arbeitskräfte beschäftigt<br />

werden.<br />

Diese Strasse wird nach dem Urteil der zu-<br />

•tändigen Stellen auch ein vorzügliches Mittel<br />

zur Verstärkung unserer Landesverteidigung<br />

•ein.<br />

3. Die Kerenzerbergstrasse kann vom allgemein<br />

schweizerischen Standpunkt und vom<br />

Standpunkt einer weitblickenden, erfolgschaffenden<br />

Verkehrspolitik aus betrachtet niemals als<br />

Ersatz oder Aequivalent einer Walenseetalstrasse<br />

gewertet werden.<br />

4. Durch den Bau der rechtsufrigen Walenseestrasse<br />

wird endlich etwas von dem feierlichen<br />

Versprechen des Bundes eingelöst, nach<br />

dem Bau der Gotthardbahn, nach der Verwirklichung<br />

der Simplonbahn die Verkehrsinteressen<br />

der Ostschweiz zu wahren.<br />

Auf Grund dieser Feststellung unterstützt<br />

und verdankt die Volksversammlung von Rapperswil<br />

mit geschlossener Einmütigkeit und mit<br />

aller Entschiedenheit die Bemühungen der Regierungen<br />

der Kantone St. Gallen, Zürich und<br />

Graubünden um den Bau der rechtsufrigen<br />

Walenseestrasse. Die Volksversammlung erwartet<br />

von den Vertretern des Volkes der meistbeteiligten<br />

Kantone in den eidgenössischen Räten<br />

tatkräftiges Handeln für die Verwirklichung des<br />

Strassenprojektes. Die Volksversammlung richtet<br />

an den hohen Bundesrat das drin'gende Gesuch,<br />

die rechtsufrige Walenseestrasse, diese hochwertige<br />

Verkehrsverbindung, in möglichster<br />

. Bälde zur Ausführung zu bringen.<br />

Sportnachrichten<br />

Die neue Rennformel<br />

Ausgleich zwischen Kompressor- und Normal-Motor.<br />

Die internationalen Automobil-Rennen um<br />

die « Grossen Preise » der verschiedenen Länder<br />

werden im nächsten Jahr weiterhin nach der<br />

seit 1934 gültigen Formel — 750 kg Leergewicht<br />

des Fahrzeuges mit seinen vier bereiften Rädern,<br />

jedoch ohne Wasser, Brennstoff und Schmieröl<br />

— ausgefahren. 1938 tritt eine neue Formel in<br />

Kraft, über die wir in Nr. 83 der c Automobil-<br />

Revue » berichtet haben. In ihren Mitteilungen<br />

gibt die 0. N. S. (Oberste Nationale Sportbehörde)<br />

eine Darstellung von der Entstehung der<br />

neuen Formel und Erläuterungen zu dieser. Wir<br />

entnehmen diesen Mitteilungen u. a.:<br />

Für die neue Formel sind leit langem die<br />

verschiedensten Projekte überprüft worden.<br />

Unter vielen wurde z. B. vorgeschlagen, zur<br />

Herabsetzung der gefährlich erscheinenden<br />

Geschwindigkeiten zunächst einmal die Verwendung<br />

handelsüblichen Brennstoffes vorzuschreiben,<br />

ein Vorschlag, der jedoch keinen<br />

Anklang fand. Ein anderer Vorschlag ging<br />

dahin, die bisher gültige Formel auch für die<br />

Jahre 1937 bis 1939 beizubehalten, mit dem<br />

Zusatz jedoch, dass die Wagen den für die<br />

ersten 300 Kilometer nötigen Betriebsstoff<br />

(Brennstoff, Oel und Wasser) an Bord mitführen<br />

sollten, der in dem zulässigen Höchstgewicht<br />

inbegriffen sein sollte. Auch dieser<br />

Vorschlag fand keine Anhänger.<br />

Die Frage der Rennformel war noch in<br />

Schwebe, als der A.I.A.C.R. zu Beginn des<br />

Jahres <strong>1936</strong> ein Vorschlag vom Büro Permanent<br />

International des Constructeurs ä"Automobiles<br />

zuging, in dem diese internationale<br />

Vereinigung der Automobil-Fabrikanten eine<br />

neue Formel vorlegte und um ihre Aufnahme<br />

bat.<br />

Diese Formel des BPI bezweckte, einen<br />

Ausgleich zwischen allen Rennwagen von<br />

769 ccm mit Kompressor und 4500 ccm ohne<br />

Kompressor zu schaffen, der durch die Anwendung<br />

eines konstanten Koeffizienten und<br />

einer Gewichtsangleichung erreicht werden<br />

sollte. Der vorgeschlagene Koeffizient betrug<br />

1,3 bei Gewichten zwischen 400 und 850 kg.<br />

Die C.S.I. unterzog diese von erfahrenen<br />

Fachleuten vorgeschlagene Formel, die die<br />

Meinung aller Fabrikanten, ganz gleichgültig,<br />

ob sie sich an Rennen beteiligen oder nicht,<br />

wiedergab, einer eingehenden Prüfung. Nach<br />

reiflichen Ueberlegungen hielt es die C. S. I.<br />

jedoch für ungerecht, besonders mit Rücksich<br />

auf die Fortschritte des Ueberladungsverfahrens,<br />

das Verhältnis des Zylinderinhaltes<br />

für Motoren mit und ohne Kompressor<br />

unverändert auf 1,3 festzulegen, und<br />

wünschte vielmehr, dass dieser Koeffizient<br />

nach den Erfahrungen eines jeden Sportjahres<br />

am Schlüsse der Rennsaison unverändert<br />

sein sollte, wobei sie sich klar<br />

darüber war, dass eine derartige Aufgabenstellung<br />

die Fabrikanten zwingen würde, ihre<br />

Motoren abzuändern, entweder durch Verminderung<br />

des Zylinderinhaltes bei den Motoren<br />

mit Kompressor, oder durch Erhöhung<br />

des Zylinderinhaltes der kompressorlosen Motoren.<br />

Der Zweck einer Formel muss jedoch<br />

der sein, auf mehrere Jahre hinaus einen<br />

scharfen Wettbewerb zu schaffen und in ihm<br />

laufend Untersuchungen anzustellen, statt immer<br />

wieder die Aufgabenstellung zu wechseln.<br />

3 Liter mit Kompressor = 4,5 Liter ohne.<br />

Aus dieser Ueberlegung heraus beschloss<br />

die C.S.L, zunächst den vorgeschlagenen<br />

Koeffizienten zu erhöhen und auf 1,5 festzulegen.<br />

Die Zahl von 1,5 wurde nicht etwa<br />

willkürlich festgesetzt oder gar mit der Absicht,<br />

bestimmte Motoren zum Nachteil anderer<br />

zu begünstigen, sondern auf Grund reiflicher<br />

Ueberlegungen.<br />

Es wurde in letzter Zeit viel darüber geschrieben,<br />

dass die Kompressormotoren 180<br />

PS pro Liter entwickeln, wogegen die kompressorlosen<br />

Motoren bei 45—50 PS pro Liter<br />

stehengeblieben wären. Mag die erstgenannte<br />

Zahl für mehrzylindrige Motoren mit<br />

schwachem Zylinderinhalt, die speziell für die<br />

Aufstellung von kurzen Rekordversuchen gebaut<br />

waren, auch zutreffen, so kann man doch<br />

aus den Erfahrungen der letzten drei Rennjahre<br />

mit der zur Zeit gültigen Formel feststellen,<br />

dass bei relativer Betriebssicherheit<br />

die Motoren mit grossem Zylinderinhalt am<br />

Ende des dritten Jahres nicht mehr als 90 bis<br />

100 PS pro Liter leisteten.<br />

Auf der andern Seite haben inzwischen die<br />

kompressorlosen Motoren seit ihrer Teilnahme<br />

an Sportwagenrennen die vorerwähnten Zah-<br />

Schopfensche Arbeit im Automobilbau ist<br />

erst dann von praktischem Wert, nachdem<br />

sich das Erzeugnis auf der Strasse bewährt<br />

hat.<br />

Wenn Riley seit Jahren an allen möglichen<br />

Konkurrenzen Erfolge um Erfolge erringt,<br />

so beweist er damit nicht nur den Wert<br />

von Konstruktion und Material, sondern verschafft<br />

sich zugleich auch die beste Prüfgelegenheit,<br />

die es für die Weiterentwicklung<br />

des Gebrauchswagen überhaupt gibt.<br />

Nicht umsonst gemessen Riley - Wagen<br />

für den täglichen Gebrauch einen beneidenswerten<br />

Ruf und nicht umsonst nimmt<br />

ihre Popularität von Jahr zu Jahr zu.<br />

Vierzylinder<br />

1496 ccm<br />

Sechszylinder<br />

1726 ccm<br />

Achtzylinder<br />

2178 ccm<br />

Limousinen - Tourings - Sportwagen - Chassis<br />

Generalvertretung für die Schweiz:<br />

J.&E.Waeny, Grand Garage, Wabern-Bern<br />

Untervertreter und Service:<br />

Andre Donzelot, Place du Monument, Neuchätel<br />

Karl Ammann, Seestrasse 5, Zollikon - Zürich<br />

lenangaben weit überschritten. Am Ende einer<br />

einzigen Saison sahen wir Ergebnisse, aus<br />

denen man den Schluss ziehen kann, dass bei<br />

unbedingter Betriebssicherheit die Leistungen<br />

der Motoren beträchtlich gestiegen sind und<br />

dass sie an 60 bis 70 PS pro Liter herankommen,<br />

statt wie bisher angenommen, an 45 bis<br />

50 PS.<br />

Neben der Frage des Zylinderinhaltes spielt<br />

nun aber das Gewicht des gesamten Fahrzeuges<br />

eine ausschlaggebende Rolle. Die vorgesehene<br />

Tabelle ist so aufgestellt, dss die<br />

Kompressorwagen mit grossen Zylinderinhalten<br />

gezwungen werden, das mit der früheren<br />

Formel festgesetzte Gewicht beträchtlich zu<br />

erhöhen, um es den Konstrukteuren von kompressorlosen<br />

Fahrzeugen zu ermöglichen, ihre<br />

in diesem Jahre gezeigten Modelle leichter zu<br />

gestalten.<br />

Aus diesen Ueberlegungen heraus hat. die<br />

C.A.S. nun folgende Formel aufgestellt: . '<br />

Zugelassene Fahrzeuge.<br />

a) Kompressorlose Fahrzeuge:"<br />

Mindestzylinderinhalt 1000 ccm<br />

Mindestgewicht<br />

400 kg<br />

Höchstzylinderinhalt 4500 ccm<br />

Mindestgewicht 850 kg<br />

b) Fahrzeuge mit Kompressor:<br />

Mindestzylinderinhalt 666 ccm<br />

Mindestgewicht<br />

400 kg<br />

Höchstzylinderinhalt 3000 com<br />

Mindestgewicht<br />

850 kg<br />

Aus dieser Festsetzung ergibt sich, dass<br />

beim kompressorlosen Fahrzeug jeder Erhöhung<br />

des Zylinderinhaltes um je 10 ccm über<br />

einen Liter, eine Gewichtserhöhung von ungefähr<br />

1,285 kg entspricht, während bei Wagen<br />

mit Kompressor jeder Erhöhung des Zylinderinhaltes<br />

um 10 com über 666 ccm, eine<br />

Gewichtserhöhung von 1,928 kg entspricht, so<br />

dass alle kompressorlosen Fahrzeuge zwischen<br />

1000 und 4500 ccm und-alle Fahrzeuge<br />

mit Kompressor zwischen 666 und 3000 ccm<br />

innerhalb der angegebenen Mindestgewichtsgrenzen<br />

zugelassen sind.<br />

Wer fährt für wen...?<br />

Wir befinden uns seit einigen Wochen inmitten<br />

der sogenannten toten Jahreszeit im<br />

Automobilrennsport Allerdings nur äusserlich,<br />

denn hinter den Kulissen ist allerhand<br />

im Tun. Da gilt ein Häuptaugenmerk der<br />

technischen Vorbereitung der nächsten Saison<br />

und der Zusammensetzung der verschiedenen<br />

Rennorganisationen.<br />

Dass seit einiger Zeit wie alle Jahre die<br />

wildesten' Gerüchte zirkulieren, ist weiter<br />

nicht verwunderlich. Die Fachpresse der am<br />

internationalen Rennsport aktiv teilnehmenden<br />

Länder überbietet sich geradezu mit<br />

t allerneuesten » und — selbstverständlich<br />

«"aus absolut sicherer Quelle > stammenden<br />

Nachrichten.<br />

Wie wir vernehmen, sollen, sich, einem<br />

Beschluss der deutschen Fabriken entsprechend,<br />

die Equipen der Daimler-Benz AG und<br />

der Auto-Union AG im Jahre 1937 grundsätzlich<br />

nur noch aus einheimischen Piloten zusammensetzen.<br />

Das heisst mit andern Worten,<br />

dass die Verträge von V a r z i mit der<br />

Auto-Union und von Fagioli und Chiron<br />

mit Mercedes-Benz nicht mehr erneuert<br />

werden und die beiden genannten<br />

Fabriken sich nach einem geeigneten Ersatz<br />

umzusehen haben. Es wird für die Rennabteilungen<br />

dieser beiden grossen Werke<br />

kein leichtes sein, ihre Mannschaft mit<br />

Landsleuten zu ergänzen, haben doch die<br />

Nachwuchsfahrerprüfungen, welche unlängst<br />

auf dem Nürburgring durchgeführt wurden,<br />

fast auf der ganzen Linie ein negatives Resultat<br />

gezeitigt.<br />

Alle Meldungen, welche nicht diese drei<br />

erwähnten Fahrer — Varzi i; .Fagioli und Chiron<br />

— betreffen, müssen als verfrüht angesehen<br />

werden. Natürlich ergeht man sich im<br />

Norden wie im Süden in den verschiedensten<br />

Mutmassungen. So berichten die einen von<br />

einer eventuellen Aufnahme Brivios in eine<br />

deutsche Equipe (was aber mit dem obigen<br />

Beschluss nicht in Einklang zu bringen wäre);<br />

Varzi soll möglicherweise an Stelle Brivios<br />

vom Modeneser Rennstall engagiert werden,<br />

und von Brauchitsch wird gar berichtet, dass<br />

er nächstes Jahr vielleicht nicht mehr für<br />

Mercedes-Benz, wohl aber für Auto-Union<br />

fahren werde. Also wie gesagt, der Gerüchte<br />

sind viele; wir wollen ihnen keinen Vorschub<br />

leisten, sondern durch deren Wiedergabe<br />

vielmehr zeigen, wie sehr alles noch in<br />

der Luft hängt.<br />

Amerika will nicht zurückstehen...<br />

Anlässlich einer Tagung der «Society of<br />

Automotive Engineers », an der etwa 250 Ingenieure<br />

teilnahmen, entspann sich eine interessante<br />

Debatte über den Ausgang des<br />

Grossen Preises von Amerika auf der neuen<br />

Rooseveltfield-Rundstrecke bei New-York.<br />

Mister Oldfield, der Vizepräsident der renntechnischen<br />

Kommission der American Automobile<br />

Association, bemerkte u. a., das Rennen<br />

um die Coupe Vanderbilt habe deutlich<br />

gezeigt, dass nicht die Amerikaner allein et-<br />

n


was vom Rennfahren verstehen. In der Diskussion<br />

wurde von mehreren Sprechern auf<br />

die Ueberlegenheit der Bremssysteme der<br />

europäischen Boliden hingewiesen, welche<br />

ganz speziell für Strassenrennen konstruiert<br />

sind. Die Bremsen der meisten amerikanischen<br />

Wagen konnten mit denjenigen des<br />

siegreichen Alfa-Romeo-Wagens nicht im entferntesten<br />

verglichen werden. Es wurde besonders<br />

hervorgehoben, dass die amerikanischen<br />

Rennen im allgemeinen stark von Indianapolis<br />

beeinflusst sind, wo auf die Motorenkraft<br />

weit mehr Gewicht gelegt wird als<br />

auf die Form des Chassis usw. Die Tagung<br />

regte die Gründung einer Gesellschaft an,<br />

welcher die Aufgabe zufallen soll, die Interessen<br />

des amerikanischen Rennwagenbaues<br />

zu wahren und gegebenenfalls Neukonstruktionen,<br />

die an zukünftigen internationalen<br />

Rennen mit europäischen Rennwagen konkurrieren<br />

sollen, zu finanzieren.<br />

*i><br />

TJJ<br />

S«h<br />

Die schweizerische Radiostafette<br />

tim das goldene Mikrophon, welche im vergangenen<br />

September zum erstenmal durchgeführt<br />

wurde, kommt nächstes Jahr nicht<br />

zum Austrag. Hingegen steht die Organisation<br />

der Jungfraustafette durch' den « Sport»<br />

in Zürich fest.<br />

Flu^nofizeit<br />

nohlgepresste Stahlpropeller.<br />

In der Versuchsabteilung des Werkes<br />

«Aviachim» wurden — erstmalig in der<br />

Sowjetunion —. drei nahtlöse und hohlgepresste<br />

Stahlpropeller hergestellt. Für die<br />

Probeflüge mit dieser neukonstruierten<br />

Schraube wurde eine eigene Versuchsstation<br />

eingerichtet. Wie berichtet wird, haben sich<br />

die Schrauben im Verlauf eines llstündigen<br />

Fluges bestens bewährt.<br />

Wie eine italienische Bank die Flugfreudigkeit<br />

ihrer Angestellten fördert.<br />

Die « Banco di Napoli », eines der grössfen<br />

Finanzinstitute Italiens, hat sich zur Bezahlung<br />

aller zur Erlangung des Flugbrevets<br />

notwendigen Spesen für alle seine Angestellten<br />

entschlossen. Die Anmeldungen sind bereits<br />

zahlreich. Es ist dies ein weiterer Beweis<br />

für das grosse Interesse, das man in<br />

allen Kreisen Italiens der nationalen Aviatik<br />

entgegenbringt. -itp-<br />

Im August 1933 fuhr ein Automobilist auf<br />

der schnurgeraden Strasse von St. Fiden, gegen<br />

Rorschach und bog dann nach links quer<br />

über die Fahrbahn gegen den Vorplatz eines<br />

Hauses zu. In diesem Moment kam von Rorschach<br />

her ein Motorrad mit 90—95 km Geschwindigkeit,<br />

dessen Lenker durch die<br />

Sonne geblendet wurde; auch der Autofahrer<br />

sah das heranrasende Rad erst im letzten<br />

Augenblick und es erfolgte ein Zusämmenstoss,<br />

bei dem der Motorradfahrer und sein<br />

auf dem Soziussitz mitfahrender Freund getötet<br />

wurden. — Die Eltern des getöteten<br />

Soziusfahrers klagten gegen die Versicherungsgesellschaften<br />

des Automobilisten und<br />

des getöteten Motorradlenkers auf solidarische<br />

Leistung von 11,000 Fr. Schadenersatz<br />

und 10,000 Fr. Genugtuungssumme.<br />

Die Versicherung des Motorradfahrers<br />

machte geltend, es handle sich um ein nicht<br />

versichertes Risiko, da die Police nur auf ein<br />

Motorrad ohne Soziussitz oder Seitenwagen<br />

lautete. Art. 50 des Motorfahrzeuggesetzes<br />

lautet: «Einreden aus dem Versicherungsvertrag<br />

oder aus dem Bundesgesetz über den :<br />

Versicherungsvertrag, die die Deckung des<br />

Schadens schmälern • oder aufheben würden,<br />

können dem Geschädigten nicht entgegengehalten<br />

werden. Dagegen hat der Versicherer<br />

insoweit ein Rückgriffsrecht gegenüber dem<br />

Versicherungsnehmer, als er nach dem Versicherungsvertrag<br />

oder dem Bundesgesetz<br />

über den Versicherungsvertrag zur Ablehnung<br />

oder Kürzung seiner Leistung befugt<br />

gewesen wäre.» Im Hinblick auf diese Vorschrift<br />

gab die Gesellschaft zu, dass das vertragswidrige<br />

Anbringen eines Soziussitzes<br />

am Motorrad die Leistungspflicht der Versicherung<br />

nicht berühre, wenn der Motorradfahrer<br />

nachher einen Passanten verletze; sie<br />

wollte aber die Ersatzpflicht dann ausschliessen,<br />

wenn der Unfall den auf dem Soziussitz<br />

mitfahrenden Passagier treffe.<br />

Das Bundesgericht hat diese Auffassang<br />

abgelehnt. Gegenstand der obligatorischen<br />

Versicherung ist nach Art. 48 M. F. G. nicht<br />

ein genau umschriebenes Risiko, sondern die<br />

gesetzliche Haftpflicht des Motorfahrzeughalters<br />

als solche. Diese Haftpflicht ergibt<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, -10. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 91<br />

Zwei Entscheide zu Art. 50 MFG<br />

Aus dem Bundesgericht.<br />

sich aus der Inbetriebsetzung- eines Motorfahrzeuges<br />

schlechthin, nicht nur eines bestimmten<br />

Bedingungen entsprechenden Motorfahrzeuges.<br />

Wer einer Einladung folgend<br />

auf dem Soziussitz mitfährt, glaubt sich<br />

ebenso durch die Versicherung gedeckt wie<br />

der Passagier eines Autos. Ob der Versicherungsvertrag<br />

auf ein Motorrad mit oder ohne<br />

Soziussitz lautet, berührt nur das Verhältnis<br />

zwischen Halter und Versicherer, nicht den<br />

Anspruch des Passagiers gegenüber der Versicherung.<br />

Freilich hat die Gesellschaft nicht<br />

die Prämie für das erhöhte Risiko erhalten<br />

und nach dem Versicherungsvertragsgesetz<br />

könnte sie ihre Haftung ablehnen, aber das<br />

M. F. G. will, dass jede beim Betrieb eines<br />

Motorfahrzeuges verletzte Person einen direkten<br />

Anspruch an die Versicherung habe;<br />

dieser steht dann der Rückgriff gegen den<br />

— allerdings nicht immer solventen — Motorfahrzeughalter<br />

zu.<br />

Das Verschulden des Motorradfahrers (unsinniges<br />

Tempo) und das des Autofahrers<br />

(mangelnde Aufmerksamkeit) wurden wie %<br />

zu % gewertet und die beiden Versicherungsgesellschaften<br />

in Bestätigung des Urteils des<br />

St. Galler Kantonsgerichtes solidarisch zu<br />

3178 Fr. Entschädigung und 6000 Fr. Genugtuung<br />

verurteilt.<br />

Der Besitzer eines Lernfahrausweises unternahm<br />

mit seinem Auto, in Widerhandlung<br />

gegen Art. 14 M. F. G. eine Fahrt, ohne sich<br />

von einer mit dem Führerausweis versehenen<br />

Person begleiten zu lassen. Er stiess dabei<br />

ohne sein Verschulden mit einem Radfahrer<br />

zusammen. Die Versicherung des Autofahrers<br />

entschädigte den Radfahrer mit 6200 Fr., belangte<br />

aber den Halter des Motorfahrzeuges<br />

auf Rückzahlung gemäss Art. 50 M. F. G., da<br />

das Fahren ohne Begleiter, entgegen Art. 14<br />

M. F. G., ein schweres Verschulden darstelle<br />

und den Versicherer gemäss Art. 14, Abs. 2<br />

des Versicherungsvertragsgesetzes zur Kürzung<br />

seiner Leistung berechtige. — In Uebereinstimmung<br />

mit den Tessiner Gerichten hat<br />

das Bundesgericht diese Klage abgewiesen,<br />

weil das in der Widerhandlung gegen Art. 14<br />

M. F.G. liegende Verschulden in keinem ursächlichen<br />

Zusammenhang zum Unfälle steht.<br />

Sttaisen<br />

Volksversammlung für eine Sustenstrasse. *<br />

Das Aktionskomitee für eine Sustenstrasse wird<br />

auf Sonntag, den 22. November, 13/4 Uhr, in den<br />

grossen Saal des Hotels «Drei Schweizer» in Unterseen<br />

eine Volksversammlung zugunsten der Sustenstrasse<br />

einberufen. Als Referent konnte der kantonale<br />

Baudirektor, Regierungsrat Bösiger, gewonnen<br />

werden. Die Volksversammlungen zugunsten<br />

einer Sustenstrasse in Interlaken und Meiringen<br />

vom März 1931, bzw. Januar 1934, liegen schon<br />

ziemlich weh zurück. Die bundesrätliche Entscheidung<br />

über die Auswahl der zu bauenden Neuanlagen<br />

im Alpengebiet steht unmittelbar bevor.<br />

Die Anhänger einer Panixer-, Pragel- und zweiten<br />

Wallenseestrasse bähen in letzter Zeit grössere<br />

Versammlungen in der Zentral- und Ostschweiz<br />

abgehalten und werden weitere einberufen. Zugunsten<br />

einer zweiten, rechtsufrigen Wallenseetalstrasse<br />

hat sich kürzlich eine durchgehende Aktionsfront<br />

von Zürich bis Chur gebildet. Es gilt für<br />

uns, ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit, zusammenzustehen<br />

und durch eine machtvolle Volkskundgebung<br />

die Priorität der sowohl volkswirtschaftlich<br />

als militärisch überragenden Sustenstrasse<br />

zu sichern. In wirtschaftlich schwerer Zeit erreichen<br />

wir damit günstige Arbeitsgelegenheit,<br />

aktive Bergbauernhilfe, Verkehrsvermehrung, sowie<br />

eine namhafte Verstärkung unserer Landesverteidieuns.<br />

W. M.<br />

Dle Strassennumerierung im Thurgau, die<br />

bis Ende 1937 abgeschlossen sein sollte, verursacht<br />

den Behörden, wie die « Thurgauer<br />

<strong>Zeitung</strong> » zu berichten weiss, allerhand Kopfzerbrechen.<br />

Die Gründe dieser Schwierigkeiten<br />

liegen darin, dass die Art der Anbringung<br />

der Nummern auf den Leuchtwegweisern<br />

nicht gleichzeitig mit dem Erlass der<br />

Signalordnung geregelt worden ist. Erst als<br />

schon fast alle Wegweiser an Ort und Stelle<br />

aufgepflanzt waren, besann man sich auf die<br />

Numerierung und bestimmte, dass die Nummern<br />

am Fuss der Wegweiser ihren Platz<br />

finden sollten. So ohne weiteres Hess sich<br />

das nun aber bei jenen, die auf einem Sockel<br />

thronen, nicht bewerkstelligen, weil es praktisch<br />

kaum möglich war, die Nummern zu<br />

beleuchten. Nun hat das Baudepartement<br />

einen Ausweg gefunden, der nicht ganz<br />

« ohne » scheint. Die Nummern werden nämlich<br />

in der weissen Spitze des blauen Wegweisers<br />

plaziert. Damit ist zwar die Frage<br />

der Beleuchtung gelöst, aber man muss auch<br />

den Nachteil in Kauf nehmen, dass die Nummer<br />

etwas klein ausfällt. Einstweilen ist der<br />

4armige Leuchtwegweiser vor dem Schloss<br />

Frauenfeld nach dieser Methode beschriftet<br />

worden, um während einer gewissen Zeit als<br />

Versuchsobjekt zu dienen.<br />

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der heutige Verkehr erfordert. Das verdanken<br />

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N° 91 — DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ein robuster<br />

Petrol-Vergaser<br />

In aller Stille haben zwei Schweizer Ingenieure<br />

seit mehreren Jahren an der Konstruktion<br />

und Vervollkommnung eines Spezial-<br />

Vergasers für Crsatzbrennstoffe gearbeitet,<br />

der nunmehr Produktionsreife erlangt hat.<br />

"Neben einem interessanten Gutachten von der<br />

Didg. Materialprüfungsanstalt, das sich hauptsächlich<br />

mit dem Brennstoffverbrauch im<br />

praktischen Fahrbetrieb befasst, können die<br />

Erfinder auf die erfolgreiche Absolvierung<br />

einer der früheren Alpenprüfungsfahrten mit<br />

Ersatzbrennstoffen hinweisen, anlässlich der<br />

sich dieser unter dem Namen «Invex » zum<br />

Verkauf gelangende Vergaser sehr gut bewährte.<br />

Das Erstaunlichste an diesem Vergaser ist<br />

wohl seine Vielseitigkeit, denn er vermag so<br />

ziemlich jeden leicht- oder mittelflüchtigen<br />

Brennstoff erfolgreich zu verdauen. Vom<br />

Benzin bis zum Petrol, vom entwässerten<br />

Alkohol bis zum 70- oder 75 %ägen Trester<br />

verschmäht er nichts. Dabei dauert die Umstellung<br />

vom einen auf den andern Brennstoff<br />

nur ein paar Minuten, und schon kann's<br />

wieder losgehen. Für militärische Zwecke beispielsweise<br />

dürfte dies von sehr grosser Bedeutung<br />

sein... ,<br />

Ausserdem ist<br />

das Prinzip dieses Allesfressers unter den<br />

Vergasern<br />

eigentlich überaus simpel — simplicissime<br />

würde der Lateiner sagen. Entsprechend erweist<br />

sich auch seine Arbeitsweise als denkbar<br />

einfach : Aus einem Spezialschwimmergehäuse<br />

mit verstellbarer Brennstoff-Durchflussdüse<br />

gelangt der Brennstoff nach Beimischung<br />

von ganz wenig Luft in einen Verdampfer<br />

und von dort als Gas durch eine in<br />

einem Lufttrichter angeordnete Düse in die<br />

Ansaugleitung des Motors. Die Verbrennungsluft<br />

strömt durch eine Verdrehblende ein und<br />

vermischt sich im Lufttrichter mit dem vergasten<br />

Brennstoff.<br />

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Dies verbürgt eine sehr innige Vermengung<br />

des vergasten Brennstoffes mit der Verbrennungsluft,<br />

was eine gleichmässige Gemischverteilung<br />

sichert. Wichtig ist besonders, dass<br />

die Verbrennungsluft nicht vorgewärmt<br />

wird, weshalb man nicht mit einer Verminderung<br />

der Zylinderfüllung rechnen muss.<br />

Würde man dagegen die gesamte Ansaugluft<br />

mit dem Brennstoff erwärmen, so könnte der<br />

Motor pro Umdrehung nicht mehr die gleiche<br />

Gewichtsmenge von brennbarem Gemisch ansaugen,<br />

weil es im warmen Zustand leichter<br />

ist. Es müsste daher auch eine Leistungsverminderung<br />

gegenüber Benzinbetrieb eintreten.<br />

Eines der wichtigsten Merkmale der neuen<br />

Vorrichtung sehen wir aber darin, dass<br />

der Leerlauf ebenso -wie der Start mit<br />

Benzin<br />

erfolgt. Sobald man mit dem Gaspedal weit<br />

genug zurückgeht, tritt automatisch der Benzinvergaser<br />

in Funktion, der zu diesem Zweck<br />

am Wagen bleibt. Dies ist darum von Bedeutung,<br />

weil die Petrolvergaser sonst im Geruch<br />

stehen, infolge ungenügender Vorwärmung<br />

des Brennstoffes im Leerlauf eine<br />

starke Verdünnung des Schmieröls zu bewirken.<br />

Vergast nämlich der schwerflüchtige<br />

Treibstoff nur ungenügend, so schlagen sich<br />

an den Wänden des Verbrennungsraumes<br />

Tropfen nieder, die vom Kolben ins Kurbelgehäuse<br />

gewischt werden. Nun ist aber das<br />

Petrol zwar ein gutes Lösungsmittel, daneben<br />

auch ein ganz passabler Brennstoff, aber<br />

beileibe kein Schmiermittel. Deshalb ist es<br />

sehr erwünscht, dass eine Schmierölverdünnung<br />

verhindert wird. Mit der befriedigenden<br />

Lösung dieser Aufgabe steht oder fällt geradezu<br />

der Petrolvergaser überhaupt. Man begreift<br />

darum die Sorgfalt, mit welcher bei der<br />

Konstuktion des neuen Vergasers gerade in<br />

dieser Beziehung vorgegangen wurde.<br />

WQMNCtt kEKN<br />

Uebrigens merkt man schon am Ziehen des<br />

Motors gut genug, wenn man beim Anfahren<br />

zu, ; früh auf Petrolbetrieb umgeschaltet hat,<br />

wie wir uns auf einer Probefahrt überzeugen<br />

konnten. Hat aber erst einmal die Verdampfungs-Vorrichtung<br />

ihre normale Betriebstemperatur<br />

angenommen, so ist der Uebergang<br />

zum Petrolbetrieb kaum zu bemerken, es sei<br />

denn an dem leicht veränderten Ansauggeräusch.<br />

Um einen Vergleichsmaßstab zu erhalten,<br />

führten die Vertreter der Eidg. Materialprüfungsanstalt,<br />

wie aus dein Versuchsbericht<br />

hervorgeht, auch<br />

Beschleunigungsmessungen<br />

durch, und zwar sowohl mit Benzin als mit<br />

98 %igem Alkohol. Danach Hess sich der verwendete<br />

Wagen mit Benzin in 13 Sekunden<br />

von 30 auf 75 km/St, beschleunigen, mit Alkohol<br />

dagegen brauchte er dazu 14 Sekunden.<br />

Zwischen den Grenzen von 30 und 90 km/St,<br />

lauten die entsprechenden Zahlen 18,5 und 23<br />

Sekunden. Für Petrol liegen keine exakten<br />

Versuchsresultate vor, doch wurde festgestellt,<br />

dass die Beschleunigungsfähigkeit bei<br />

Petrolbetrieb die mit Alkohol erreichte Beschleunigung<br />

übertraf. Von besonderem Interesse<br />

sind die gemachten<br />

Messungen des Brennstoffverbrauches,<br />

weil sie Rückschlüsse auf die wirtschaftlichen<br />

Aussichten des Verfahrens zulassen. Den<br />

niedrigsten Verbrauch zeigte der Wagen allgemein,<br />

wenn er mit Petrol betrieben wurde.<br />

Bei Alkoholbetrieb ergab sich der erwartete<br />

Mehrverbrauch gegenüber Petrol, weil eben<br />

der Alkohol eine wesentlich geringere Verbrennungswärme<br />

entwickelt. Als Vergleichsbasis<br />

diente der Benzinverbrauch, wobei man<br />

unter Verwendung des ursprünglichen Vergasers<br />

fuhr. Die geringsten Differenzen zeigten<br />

sich bei Geschwindigkeiten bis etwa 80 km/St.<br />

Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit vergrösserte<br />

sich der Vorsprung des Petrols immer<br />

mehr.<br />

Als erstaunliches Faktum steht die Tatsache<br />

vor uns, dass der Petroleumverbrauch bei der<br />

Erhöhung der Geschwindigkeit von 75—80 auf<br />

95—110 km/St, nur um 17 % stieg, beim Fahren<br />

mit Benzin dagegen (bei einer allerdings<br />

ganz wenig höheren Geschwindigkeit von 100<br />

bis 115 km/St.) schon fast 50% mehr ausmachte.<br />

Fortsetzung Seite 6.<br />

Sowjetrussland besitze einen Bestand<br />

an Automobilen von 260 000.<br />

Von einer optischen «Hupe», die in einer<br />

zusätzlichen Stirrilampe besteht, welche<br />

nachts an Stelle der akustischen Hupe eingeschaltet<br />

wird. Beim Betätigen des Signalknopfes<br />

blitzt sie per Sekunde automatisch<br />

viermal auf.<br />

Von einer Batterie, welche selbst weiss,<br />

wann sie genug hat — Säure nämlich —<br />

und deren «gesunder Instinkt» in einer auf<br />

der Säure-Oberfläche schwimmenden Kugel<br />

aus Schwammgummi besteht, welche<br />

die Eingussöffnung verschliesst, sobald der<br />

normale Säurestand erreicht ist.<br />

Von einem Luftkissen, dessen Polster<br />

«innerlich» aus einem aufgerollten und mit<br />

Luft gefüllten Gummischlauch besteht, der<br />

sich auch als Polsterung für Soziussitze<br />

von Motorrädern eignen soll.<br />

Von einem neuen zweischichtigen Sicherheitsglas,<br />

dessen beide Glasplatten mit einem<br />

neuartigen Bindemittel, das sich nicht<br />

verfärben kann, zusammengeklebt sind.<br />

Dass nach statistischen Erhebungen die<br />

Amerikaner jährlich im Durchschnitt 240<br />

Kilometer in der Bahn und 4800 Kilometer<br />

per Wagen zurücklegen.<br />

Von einem neuen stufenlosen Getriebe,<br />

das in bekannter Weise die Drehbewegung<br />

mit Hilfe eines verstellbaren Exzenters in<br />

eine schwingende Bewegung von variabler<br />

Amplitude verwandelt, die sich über Freiläufe<br />

in eine kontinuierliche Rotation zurückverwandelt.<br />

Neu ist daran hauptsächlich<br />

die konstruktive Durchbildung der<br />

Kraftübertragung vom oszillierenden auf<br />

den angetriebenen Teil.<br />

Von den Versuchen eines französischen<br />

Ingenieurs mit einem Wagen, der durch<br />

Rückstosswirkung angetrieben wird. Ein<br />

Ventilator, der seinerseits mit dem 9 PS-<br />

Motor des Fahrzeuges gekuppelt ist, erzeugt<br />

einen kräftigen, nach hinten austretenden<br />

Luftstrahl, der dem Wagen eine<br />

Geschwindigkeit von 80 km(St. erteilen soll.<br />

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Zur .Einstellung der Vergaser bedienen sich<br />

die Erfinder des modernsten technischen<br />

Hilfsmittels, nämlich eines Abgasanalysators.<br />

Darin liegt wohl nicht zuletzt der Schlüssel<br />

zu den günstigen Verbrauchsziffern. Praktisch<br />

wäre das Problem also, wie man sieht, vollständig<br />

gelöst. Dagegen bietet es<br />

in theoretischer Beziehung noch einige<br />

Knacknüsse,<br />

von deren Lösung freilich die praktische Verwendbarkeit<br />

nicht im geringsten abhängt. Aus<br />

dem Versuchsprotokoll geht u. a. hervor, dass<br />

der im Versuchsmotor gemessene Oktanwert<br />

des Petrols 40 und des Benzins 66 betrug.<br />

Petrol neigt deshalb sonst gern zum Klopfen.<br />

Wenn man nun hört, dass das Kompressionsverhältnis<br />

des Versuchsmotors 5,8 betrug,<br />

ohne dass je ein Klopfen zu beobachten war,<br />

so verursacht dies gewiss einiges Staunen,<br />

weshalb denn auch die Verfasser des erwähnten<br />

Protokolls darauf hinwiesen, dass diesbezüglich<br />

noch keine weiteren Erfahrungen vorliegen.<br />

Man möchte sich immerhin versucht<br />

fühlen, anzunehmen, dass die Art der Vergasung<br />

im Verdampfer, die unter Zutritt einer<br />

ganz geringen Luftmenge vor sich geht, nicht<br />

ohne .Einfluss auf das günstige Verhalten im<br />

Motor ist.<br />

Die wirtschaftlichen Rückwirkungen des<br />

neuen Vergasers<br />

vorauszusagen, wäre ein etwas gewagtes Unterfangen.<br />

Charakteristisch ist z'weifellos,<br />

dass man sich in dem nach Ersatzbrennstoffen<br />

fahndenden Italien der Sache angenommen<br />

hat. Für unsere Verhältnisse ergibt sich in<br />

erster Linie ein Schluss, nämlich, dass es<br />

heute möglich ist, unentwässerten Alkohol.zur<br />

Speisung des Motors zu verwenden und damit<br />

die Dehydrierung zu sparen. W.<br />

Pfakt<br />

*dhe> WÄml*^<br />

Schmutz rund um die Zündkerze. Dort wo<br />

die Kerzen im Zylinderkopf sitzen, zeigt dieser<br />

meist kleine Vertiefungen, aus denen die<br />

Kerzen nur teilweise herausragen. In diesen<br />

Vertiefungen sammelt sich gern allerhand<br />

Schmutz an, der beim Herausschrauben der<br />

Zündkerzen in den Zylinder fallen kann.<br />

Dort drin aber ist er höchst unerwünscht,<br />

weil er als eine Art Schmirgelpulver zwischen<br />

die Gleitflächen gelangen kann. Man<br />

tut deshalb sich und seinem Motor einen<br />

guten Dienst, wenn man diese < Schmützwinkel»<br />

vor dem Entfernen der Kerzen mit<br />

einem in Del getränkten Pinsel, reinigt., FaÜs<br />

sich der Staub dabei nicht an die Pinselborsten<br />

hängt, so sorgt die Durchtränkung<br />

mit Oel immerhin dafür, dass er wenigstens<br />

an Ort und Stelle bleibt. . -. # ;<br />

Ganzmetallschläuche für Benzinieituncen.<br />

Meist verwendet man im Automobilbau Kupferröhren<br />

als Brennstoffleitungen, die den<br />

Vorzug besitzen, leicht biegbar und doch vefhältnismässig<br />

steif zu sein. Durch' die Err<br />

schütterungen bei der Fahrt kann es aber gelegentlich<br />

passieren, dass das Kupfer ermüdet<br />

und die Rohre brechen. Eine elastische<br />

Rohrleitung, die gegen Erschütterungen'unempfindlich<br />

ist, findet sich nun in den -danzmetallschläuchen<br />

mit verlötetem Falz, die sich<br />

als Leitungen für Flüssigkeiten und sogar<br />

Gase eignen, da sie absolut dicht halten. Um<br />

die Druckfestigkeit zu erhöhen und den eigenlichen,<br />

gefalzten Metallschlauch zu schützen,<br />

ist dieser mit einem verzinnten Messihggewebe<br />

umsponnen. Der biegsame Metall-<br />

Schlauch selbst ist so gebaut, dass der spiralförmige,,<br />

äussere Falz, in den bei der Herstellung<br />

ein Draht von Lötzinn eingearbeitet wird,<br />

beim Biegen des Schlauches keinerlei Formveränderungen<br />

ausgesetzt ist, so dass die<br />

Naht im Betrieb absolut dicht hält. #•<br />

TeA<br />


91 DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> 'OBIU-REVUE<br />

Schweizerische Rundschau<br />

;,:.,.. Reorganisation der SBB.<br />

Endlich scheint man in die erste Etappe der<br />

so dringend notwendigen Sanierung de:<br />

schweizerischen Verkehrswesens eingetreten<br />

zu sein. Neben den Verkehrsteilungsprojekten<br />

sind auch Botschaft und Entwurf zu einem<br />

Bundesgesetz über die Reorganisation der<br />

SBB fertiggestellt und letzten Samstag<br />

aui den Tisch des Bundesrates geleg<br />

worden. Bereits im Verlaufe dieser Woche<br />

dürfte sich der Bundesrat erstmals mit diesem<br />

schwierigen Problem befassen. Die Grundlinien,<br />

nach welchen das eidgenössische Postünd<br />

Eisenbahndepartement seine Vorschläge<br />

ausarbeitete, sind bekannt. Im Juni befasste<br />

sich unsere oberste Landesbehörde in mehreren<br />

Sitzungen mit dieser Materie, um die<br />

Richtlinien aufzustellen, so dass bei der endgültigen<br />

Bereinigung kaum grössere Umänderungen<br />

eintreten dürften. Die Räte werden<br />

aber kaum vor der Dezembersession in den<br />

Besitz der Botschaft gelangen. Indessen ist<br />

\ror dem Frühjahr nicht mit dem Beginn der<br />

parlamentarischen Behandlung zu rechnen.<br />

Unter der Annahme, dass der eine Rat das<br />

umfangreiche Werk von 300 Seiten in der<br />

Mäfzsessiön, der andere dasselbe in der Junisession<br />

behandelt und im Dezember die zu<br />

erwartenden Differenzen bereinigt werden<br />

können, so dürfte es mit der Referendumsfrist<br />

zusammen Ende 1937 werden, bis das Gesetz<br />

im günstigsten Falle in Kraft treten kann.<br />

:., Als umstrittene Partien des Gesetzentwurfes<br />

gelten die Aenderung des Personalstatuts,<br />

Reorganisation der SBB. - Pensionskasse,<br />

Uebernahme eines Teiles der Bundesbahnschulden,<br />

und nicht der gesamten Schuldenlast,<br />

wie im Reorganisationsvorschlag der<br />

SBB. Vorgesehen, durch die Eidgenossenschaft.<br />

Diese letztere Lösung bezweckt, dass<br />

die SBB. ihren Anteil an der Schuldenlast<br />

tragen müssen, um sie dadurch zur grössten<br />

Sparsamkeit zu zwingen.<br />

" Mit der Beratung des Reorganisations-<br />

Xesetzes ist das ebenfalls wichtige Problem<br />

>r Privatbahnsanierung noch nicht berücksichtigt.<br />

Das diesbezüglich auszuarbeitende<br />

Gesetz, in welchem noch bedeutend gefährlichere<br />

Klippen umschifft werden müssen,<br />

handelt es sich doch um 208 Betriebe, von<br />

denen keiner gleiche Lebensbedingungen aufweist,:<br />

dürfte etwa im Monat März erscheinen,<br />

ilm'ersten Quartal 1937 sollen auch die Anträge<br />

über die Anpassung des eidgenössischen,<br />

veralteten, aus dem Jahre 1872 stammenden<br />

Eisenbahn-Konzessionsgesetzes an<br />

d^nenxettlictfen-Bedürfnissie bekanntgegeben<br />

werden, damit sich die Bahnen hinsichtlich<br />

Transportpflicht und Tarifgestaltung freier<br />

bewegen können. Eine durch das Post- und<br />

Eisenbahndepartement eingesetzte kleine Expertenkommission<br />

ist bereits mit den Vorarbeiten<br />

für die Revision des Eisenbahngesetzes<br />

beschäftigt.<br />

AKTUELLES<br />

Vereinigung Gotthardstrasse.<br />

-•'; An der ordentlichen Generalversammlung der<br />

Vereinigung Gotthardstrasse, welche am 7. November<br />

im Hoter Krone in Andermatt abgehalten wurde,<br />

könnte der Vorsitzende, Herr J. Baumeier, Luzern,<br />

zahlreiche Vertreter von Behörden und Verbänden<br />

von diesseits und jenseits des Gotthards willkommen<br />

hiissen. In einem ausführlichen Bericht orientierte<br />

er über die Tätigkeit der Verbandsorgane während<br />

der Jahre 1933/35, die alles daran gesetzt haben, um<br />

das Hauptziel der Vereinigung, die Gotthardstrasse<br />

möglichst früh im Vorsommer zu öffnen und möglichst<br />

lange im Herbst fahrbar zu halten, zu erreichen.<br />

So war es möglich, die Strasse 1933 schon<br />

aiji 5. Mai, d. h. volle 40 Tage früher als sonst, dem<br />

Verkehr zu übergeben, und auch 1934 konnte sie<br />

bereits auf die Pfingsttage hin geöffnet werden.<br />

Ausserordentlich starke Schneefälle kurz vor Arbeitsbeginn<br />

erschwerten die Freilegung 1935, immerhin<br />

war der Gotthard am 8. Juni fahrbar. Auch<br />

dieses Jahr erlitt die Oeffnung der Strasse infolge<br />

der enormen Schneefälle auf der Gotthardsüdseite<br />

eine Verzögerung.<br />

r 1935 und <strong>1936</strong> wurden Versuche mit Schneeschleudern<br />

angestellt, doch zeigte es sich, dass der<br />

harte Lawinenschnee den .Maschinen ausserordentliChe<br />

Schwierigkeiten entgegensetzte. So blieb die<br />

Hauptarbeit den Schneeschauflern aus dem Urserntal<br />

und dem Val Bedretto überlassen.<br />

'.; Diese ausserordentlichen Schwierigkeiten erforderten<br />

selbstverständlich wesentlich höhere Geldmittel,<br />

die aber mit Hilfe des Kantons Tessin und des<br />

Eidg. Amtes für Arbeitsbeschaffung sowie der verschiedenen<br />

Behörden und Verbände beigebracht<br />

werden konnten. Den Bergbewohnern des Gotthardgebietes<br />

bot sich damit eine wertvolle Verdienstmöglichkeit.<br />

Die Wahlen ergaben die einstimmige Bestätigung<br />

des Vorstandes mit den Herren J. Baumeier, Luzern<br />

(Präsident); Direktor Pessina, LuJern; Oberst<br />

Camenzind, Andermatt; G. Lombardi,' Airolo; Dr.<br />

H. Schmidlin, Zürich; Molo, Bellinzona; Solari, Lugano,<br />

und Bolla, Locarno. Er wurde zudem noch<br />

durch die Herren Verwalter Helmlin, Luzern<br />

(T. C. S.) und Vize-Sindaco Marazzi, Lugano, ergänzt.<br />

Die Technische Kommission wurde mit den<br />

Herren A. Christen, Andermatt (Präsident); Oberst<br />

Cäiftenzind, Andermatt; Lombardi, Airolo, und<br />

Motta, Airolo, belassen. Vorstand und technische<br />

Kommission erhielten den verdienten Dank der<br />

Versammlung für ihre unermüdliche, zielbewusste<br />

Arbeit.<br />

Eine interessante Diskussion entspann sich über<br />

die weitere Tätigkeit der Vereinigung. Dabei wurde<br />

die' Volks- und verkehrswirtschaftliche Bedeutung<br />

der frühzeitigem Oeffnung der Gotthardstrasse für<br />

dtelSchWeiz und das Ausland betont; es müsse Aufcabe<br />

aller beteiligten Kanton, namentlich auch Uris<br />

und des Tessina sein, die Bestrebungen der Vereinigung<br />

aufs kräftigste zu .unterstützen, beson*<br />

ders in finanzieller. Hinsicht, zumal die beiden erwähnten<br />

Kantone heute weniger an die Schneeräumung<br />

zahlen als vor Bestehen der Vereinigung<br />

Gotthardstrasse.<br />

Nachdem sich noch speziell die Vertreter des<br />

Tessins für die tatkräftige Fortsetzung der Tätigkeit<br />

der Vereinigung ausgesprochen und Herr Baumeier<br />

über die Bestrebungen des Vorstandes für<br />

Verbilligung und Vereinfachung der Autotransporte<br />

per Bahn durch den Gotthard orientiert hatte, gelangte<br />

1 noch ein interessanter Film über die frühzeitigere<br />

Oeffnung der Gotthardstrasse in den Jahren<br />

1935 und <strong>1936</strong> zur Vorführung.<br />

Die Andermatter Tagung hat deutlich gezeigt,<br />

wie sehr die Arbeiten und Erfolge der Vereinigung<br />

Gotthardstrasse in weiten Behörden-, Verkehrs- und<br />

Bevölkerungskreisen geschätzt und anerkannt werden.<br />

Die frühzeitere Oeffnung der Strasse im Frühsommer<br />

und deren möglichst lange Offenhaltung im<br />

Herbst sind für den nationalen und internationalen<br />

Automobilverkehr und für die beteiligten Gebiete von<br />

grösster Bedeutung, ganz abgesehen davon, dass<br />

diesem Problem heute auch militärisch grösste Tragweite,,<br />

zukommt, so dass die Bestrebungen der Vereinigung<br />

auch durch den Bund unterstützt und gefördert<br />

werden sollten.<br />

V<br />

Stf<br />

Ausbau der Gotthardstrasse. Der Regierungsrat<br />

des Kantons Uri hat dem Eidgenössischen Departement<br />

des Innern seine Eingabe vom 9. März <strong>1936</strong><br />

betr. Detailprojekt Urnerloch-Andermatt-Hospenthal<br />

als Teilstück für den Ausbau der Gotthardstrasse<br />

in Erinnerung gerufen und um baldige Stellungnahme<br />

ersucht. Die Bundesbehörden sdnd gleichzeitig<br />

über die Willensäusserung des Landrates<br />

orientiert worden, wonach beim Strassenbau gegen<br />

den ausgesprochenen Willen der Mehrheit keine<br />

Ortschaft (Andermatt) umfahren werden solle.<br />

Ob es überhaupt möglich ist, die Wünsohe der<br />

Andermatter zu erfüllen, bleibe vorläufig dahingestellt.<br />

Sicherlich dürfte bei der heutigen Bauweise<br />

dieses Dorfes eine Trasseführung durch dasselbe<br />

etliche bautechnische Schwierigkeiten zu<br />

überwinden haben.<br />

Awifo<br />

üb<br />

und Fiskus<br />

Keine Lockerung der zugenschen Verkehrsabgaben.<br />

Die zugerischen Automobil-, Motorrad- und<br />

Radfahrejäfirbande hatten seinerzeit an die Regierung<br />

eine Eingabe gerichtet betreffend Lockerung<br />

der bis anhin gehandhabten Zahlungsmodalitäten<br />

für die Fahrbewilligungsgebühren. Der Vorschlag<br />

bestraf die- Gewährung, einer Erleichterung in dem<br />

Sinne, dass es den Motorfahrzeughaltern möglich<br />

sein sollte, ihre Gebühren viertel]ährlioh statt jährlich<br />

zu entrichten. Mit Rücksicht auf die Strassenbauschulden<br />

und die immer noch grossen Strassenausgaben<br />

glaubte der Regierungsrat dieses Heute<br />

mehr denn je berechtigte Begehren abweisen zu<br />

müssen.<br />

SEKTION BERN. Schnitzeljagd. Samstag, den<br />

14. November <strong>1936</strong>. Die Anmeldungen für die letzte<br />

Veranstaltung des diesjährigen Sportkaleriders laufen<br />

recht erfreulich ein, ein deutlicher Beweis für<br />

die Beliebtheit der Schnitzeljagd, denn so ausgeglichen<br />

sind die Chancen, das« jeder Meldende auf<br />

den Siegertitel Aussicht hat. Aber noch einen weiteren<br />

Vorteil besitzt die Schnitzeljagd: Sie ist vei><br />

hältnismässig rasch zu Ende; in spätestens zwei<br />

Stunden iet das Pensum der Jäger erledigt.<br />

Die Ausgabe der letzten Instruktionen erfolgt<br />

unmittelbar nach der Besammlung der Teilnehmer<br />

im Knabenwaisenhaus. Um Zeit zu gewinnen, starten<br />

die Wagen ebenfalls in der Nähe. Die Konkurrenz<br />

dauert mutma-sslich bis 17 Uhr; wer von der<br />

richtigen Fährte abgekommen ist, kann von 17.15<br />

Uhr an bei der bernischen Telephon-Auskunft den<br />

Ort der Preisverteilung in Erfahrung bringen, eine<br />

Möglichkeit, die übrigens auch jenen offen steht, die<br />

der Preisverteilung nur aus geselligen Gründen,<br />

ohne Absichten auf die Fuchspelze, beizuwohnen<br />

wünschen.<br />

Die Anmeldefrist geht nächsten Freitag, 13. November<br />

<strong>1936</strong>, 12 Uhr, zu Ende. 1 Ein Nenngeld wird<br />

bei rechtzeitiger Anmeldung nicht erhoben. Wer<br />

später kommt, bezahlt Fr. 5,—. Die Besammlung<br />

der Konkurrenten erfolgt Sametag, 14. November<br />

<strong>1936</strong>, •punkt 13.15 Uhr, vor dem Knabenwaisenhaus.<br />

h.<br />

SEKTION ZÜRICH. Für die Ihstruktionskurse<br />

für den Winterbetrieb des Automobils haben sich<br />

bereits 200 Teilnehmer angemeldet. Gestern Montag<br />

haben die Vortragsabende unter der Leitung der<br />

Herren Brüderlin und Christen begonnen. Sie.finden<br />

in dem hiefür sehr geeigneten Entresol-Lokal<br />

des neuen Regierungsgebäudea, Walcheplatz 2, in<br />

Zürich statt. Eine Menge von Apparaten und Materialien,<br />

die dem Winterbetrieb dienen, werden<br />

allabendlich vorgeführt, das Anlegen der Schneeketten<br />

wird vofdemonstrlert, vier Wagen sind mit<br />

allen Winterutensilien ausgerüstet, auch die Anbrinarmöglichkeiten<br />

für Wintersportgeräte fehlen<br />

nicht. Für das am 19. November im Hotel «Waldhaus<br />

Dolder» in Zürich stattfindende Martinimahl<br />

gehen die Anmeldungen in grösster Zahl ein und<br />

es müsste mit merkwürdigen Dingen zugehen, wenn<br />

die Premiere der neuen Zürcher A.C.S.-Revue<br />

«Zürich erwacht» nicht vor vollständig «ausverkauftem»<br />

Saal stattfände. Die vorgängig um 18 Uhr<br />

stattfindende Generalversammlung wird eich mit<br />

dem Budget 1937, der Festsetzung des Jahresbeitrages<br />

und Eintrittsgeldes und der Revision der<br />

Sektionsötatuteü befassen.<br />

Das stabilisierte Mineralöl.<br />

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lebendig schildert der junge Schweizer, der als Leibkoch des<br />

Negus gedient hat, seine Eindrücke am Hofe des Kaisers. Fesselnde<br />

Schilderungen gefährlicher Jagden mit dem Herrscher und merkwürdige<br />

Begebenheiten voll dunkler Mystik und Zauberei wechseln ab mit eingehenden<br />

Berichten über das Hofleben mit seinen Intimitäten, seinen Geheimnissen<br />

und politischen Intrigen. Unversehens entfesselt der Krieg die<br />

wilde Grausamkeit der schwarzen Volksstämme zur alles verzehrenden<br />

Glut. Oberfall, Gefangenschaft, Flucht folgen sich im tollen Wirbel, bis der<br />

Koch wie durch ein Wunder mit knapper Not dem Tode entrinnt und den<br />

Weg in die Heimat zurückfindet. Durch das ganze abenteuerliche Geschehen<br />

hindurch spürt man den geraden, biederen Sinn unseres Landsmannes.<br />

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DER SCHWEIZ (V. A. S.)<br />

SEKTION BERN. An der letzten Versammlung<br />

vom 27. Oktober hat der Kant.-Bern. Autofahrlehrer-Verband<br />

beschlossen, die diesjährige Generalversammlung<br />

Sametag, den 12. ; Dezember a. c. im<br />

Hotel Bären in Biglen abzuhalten. Wir erwarten<br />

vollzähligen Besuch und bitten die Mitglieder, diesen<br />

Tag zu reservieren.<br />

, Vorgängig der Versammlung gelangt eine Rätselfahrt<br />

zur Durchführung über das definitive Programm,<br />

sowie alle weiteren Details dieser Veranstaltung<br />

orientiert eine Publikation in der «Automobil-Revue»<br />

vom 17. November. Der Vorstand.<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Der Vorhang hebt sich!<br />

Um es kurz zu sagen: der Verwaltungsrat der<br />

S.B.B, ist mit dem Vorentwurf des eidgenössischen<br />

Post- und Eisenbahndepartementes betreffend die<br />

Regelung in der Frage Schiene-Strasse nicht zufrieden.<br />

Dabei stiess bereits dieser vieldiskutierte<br />

Vorentwurf auf deutlichen Widerstand! Man nimmt<br />

also Stellung zu dieser Vorlage" nach dem bekannten<br />

Grundsatz: « Wenn du schreist, hau ich dich noch<br />

.Jehr! »<br />

Die an der Schiene interessierten Kreise hätten<br />

lieber ein gänzliches Verbot des Fernverkehrs auf<br />

der Strasse gesehen, als nur ein kompliziertes Bewilligungssystem,<br />

weil sonst die Gefahr bestünde,<br />

« dass die Xastwagenbesitzer versuchen würden, die<br />

Mehrkosten (lies Beiträge an die S.B.B.-Sanierungl)<br />

durch eine noch intensivere Ausnützung der Wagen<br />

einzubringen, was sich für die Bahnen nur schädlich<br />

auswirken könnte. » In diesem Satz steht nun<br />

eigentlich eine kaufmännische Binsenwahrheit, und<br />

es ist bedenklich, dass man nicht bemerkt hat, wie<br />

beherzigenswert die darin enthaltene Lehre am<br />

Ausgangsort wäre!<br />

Immerhin scheint man nun doch eingesehen zu,<br />

haben, dass der Werkverkehr der Bahn nicht schaden,<br />

sondern als Zubringer zu den hungrigen Bahttrampen<br />

nur nützlich sein kann. Man will ihn nämlich<br />

in durchsichtiger Grossmut freigegeben sehen<br />

in einem Umkreis von 25 km, was immerhin einen<br />

Durchmesser vom Standort aus von 50 km ergäbe<br />

Dos Fernverkehrverbot dagegen richtet sich gegen<br />

eine «verhältnismässig kleine » Zahl von Unternehmern,<br />

die aber « am meisten» schaden. Das<br />

Argument scheint in dieser Fassung an sich schon<br />

nicht sehr überzeugend. Jedoch soll der erwartete<br />

Widerstand « mit Hilfe der öffentlichen Meinung »<br />

überwunden werden. Das Vertrauen in den reinen<br />

Ton der eigenen Werbetrommel scheint gross zu<br />

sein! i ,<br />

Der Vorschlag des Verwaltungsrates der S. ß. B,<br />

wäre" somit das Ei des Kolumbus. Bis zu einer<br />

Zone von 25 km ist aller Güterverkehr auf der<br />

StÄsse frei.'' Darüber '• hinaus ist er'überhaupt verbbtfh.<br />

-Schluss, fertig. Und wer bezahlt? Wenn da<br />

die Pferdehändler nicht Morgenluft wittern! Bei<br />

solchen Distanzen kann man bald wieder getrost<br />

auf den Zuhringerdienst mit Pferdefuhrwerken<br />

zurückgreifen, wobei man dann auch gerade das<br />

immer wieder bewusst fälschlich vorgebrachte abgedroschene<br />

Argument, «dass das Automobil nicht<br />

selbst für seine Fahrbahn aufkomme», einmal wahrheitsgetreu<br />

auf flas Pferdefuhrwerk anwenden<br />

könnte. Das Rad der Zeit wäre zurückgedreht, der<br />

Zweck erreicht und der Lastwagen an die. Wand<br />

gedrückt. Es wäre dann; nur noch die Krise und<br />

die innere Sanierung der S. B. B. zu erledigen,<br />

aber das ist ja , nebensächlich.<br />

So einfach nun dieses Kolumbusei an sich ist,<br />

baut man doch in längeren Auslassungen vor, für<br />

den Fall, dass diese simple Lösung nicht genehm<br />

sein sollte. Man pflückt also ausgiebig am ersten<br />

Vorentwurf herum, gibt noch etwas Salz, Pfeffer<br />

und Senf dazu, damit der neue Salat schärfer werde,<br />

denn der erste Entwurf lässt den Lastwagen noch<br />

zu viel Freiheit.<br />

Für diesen Fall also will man von einer Privilegierung<br />

des Werkverkehrs absehen. Was man vorhin<br />

durch Freigabe einerseits und vollständiges<br />

Verbot andrerseits an die Wand zu drücken suchte,<br />

soll in der Alternative durch Abgaben erwürgt und<br />

verleidet werden, und, falls das noch nicht ganz<br />

genügen sollen, müssen die Ueberlebenden wenigstens<br />

in Form dieser Abgaben den «vollen Schaden»,<br />

den sie anrichten, berappen.<br />

Nicht genug' damit, dass man die erdrosselnde<br />

Schlinge schon so quasi auf den Umfang eines<br />

Punktes zusammenzieht, nein, man fordert, dass<br />

das verwendete Lastwagenmaterial den vom Bundesrat<br />

im Interesse der Landesverteidigung aufgestellten<br />

Mindestanforderungen genügen müsse.<br />

Einerseits verabreicht man der «öffentlichen Meinung»<br />

ein Stückchen Zucker, anderseits nimmt man<br />

denjenigen-, die gerade um der Landesverteidigung<br />

willen den gänzlichen Ruin des Lastwagens bekämpfen,<br />

den Wind aus den Segeln. Näher besehen,<br />

ist es aber nur eine erneute ungeheure Zumutung<br />

und eine weitere Fessel. Nur wer dafür<br />

sorgt, dass er einen Lastwagen besitzt, fährt, hütet<br />

und pflegt, wie er in Bern beliebt, soll noch fahren<br />

dürfen. Wir fragen uns nur immer wieder, was mit<br />

all den andern Lastwagen geschehen soll?<br />

Ein Vergleich: Jeder, der Rad fährt, soll sich<br />

einmal vorstellen, man wolle ihm das gänzlich verbieten,<br />

falls er nicht einen gewichtigen Beitrag an<br />

das Tramdefizit zahle! So ist das nämlich. Man<br />

stelle sich das 1 Geschrei vor!<br />

Der Ertrag der Abgaben, die aus dem Lastwagenverkehr<br />

noch herausgequetscht werden sollen,<br />

wird ganz allgemein für die Verbesserung des<br />

Verkehrs verwendet. Dieser Verkehr hat nur<br />

einen Namen: S. B. B.l<br />

* Und das Schlimmste? Die Sache mag enden, wie<br />

sie will: die Transportkosten werden steigen, wer<br />

auch übrig bleiben mag. Und dieses Ansteigen Wird<br />

auf den Konsumenten übergewälzt, heute, da Preissteigerungen<br />

vermieden werden sollen! C. in B.<br />

Redaktion:<br />

Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer.«<br />

Dipl. Ing. F. 0. Weber.<br />

Verantwortlich für die Herausgabe:<br />

0. E. Wagner. — Ren6 Baebler.


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AUTOMOBIL-REVUE Nr. 91<br />

Bern, 10. November <strong>1936</strong><br />

^^sr-^^^'^^^aammmmmK^Kmsa^ammmmmsmm^^<br />

und die SdlWeiZ


10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> — N° 91-<br />

Grossbritannien<br />

und<br />

die Schweiz<br />

Ich Irene mich, dass die «Automobil-Revue»<br />

in ihrer Spezial-Nummer auch über «die wirtschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen Grossbritannien<br />

und der Schweiz* zu sprechen kommt.<br />

Die freundschaftlichen and handelspolitischen<br />

Bande, welche diese beiden Länder verbinden,<br />

datieren weit zurück und dürfen zweifelsohne<br />

als festgefügt und dauerhaft bezeichnet werden,<br />

haben doch selbst die letzten Zeiten wirtschaftlichen<br />

Kampfes ihnen nichts anzuhaben<br />

vermocht. Grossbritannien ist heute der drittbeste<br />

Kunde der Schweiz und nimmt in der<br />

Reihe seiner Lieferanten den vierten Platz ein.<br />

Mit Ausnahme der beiden Jahre 1933/34 fiel<br />

denn auch die Handelsbilanz stets zugunsten<br />

der Schweiz aus und erfuhr durch Grossbritanniens<br />

Touristenverkehr<br />

nach der Schweiz<br />

jeweilen noch eine weitere<br />

Steigerung. Als<br />

dann die Aufhebung<br />

des Goldstandards im<br />

Jahre 1931 kam, war<br />

eine Verschlechterung<br />

der wirtschaftlichen<br />

Relationen zwischen<br />

Grossbritannien und<br />

der Schweiz unvermeidlich.<br />

Für die britischen<br />

Touristen wurde<br />

der Besuch der<br />

Schweiz fast unmöglich;<br />

anderseits unterlagen<br />

auch die schweizerischen<br />

Importe aus<br />

Grossbritannien den<br />

verschiedensten Erschwerungen<br />

und Einschränkungen.<br />

Die Abwertung des Schweizer<br />

Frankens wird nun, so hoffe ich, künftig<br />

wieder grosse Kontingente britischer Touristen<br />

nach der Schweiz ziehen, finden sie<br />

daselbst doch Hotels höchster Klasse, gute<br />

Strossen und unvergleichliche Berggegenden.<br />

Die Schweizer Exporteure dagegen dürften<br />

nunmehr in Grossbritannien wieder einen<br />

bessern Absatz für ihre Waren finden, kennt<br />

dieses doch keine allgemeine Imporfdrosselungspolitik.<br />

Es bietet deshalb der Ausweitung<br />

der schweizerischen Exporte, vor allem<br />

solcher hoher Qualität, die grössten Möglichkeiten.<br />

Auf der andern Seite werden von<br />

einem weiteren Abbau der Importbeschränkungen<br />

gegenüber von in Grossbritannien hergestellten<br />

Waren die englischen Industrien<br />

profitieren dürfen, vor allem jene, welche sich<br />

während der letzten Jahre eines grossen Aufschwunges<br />

erfreuten, als sprechendstes Beispiel:<br />

die Automobilindustrie. Ich hoffe ferner,<br />

dass, da Grossbritannien auch weiterhin<br />

ein billiges Land bleibt, die Schweizer Touristen<br />

sich nicht von einem Besuche desselben<br />

abschrecken lassen. Grossbritannien besitzt<br />

unzählige Attraktionen, die ihre Wirkung auf<br />

schweizerische Ferienreisende nicht verfehlen,<br />

sei es nun die prächtige englische Landschaft<br />

mit ihren schönen Bäumen und Hecken,<br />

das mit Heidekraut bewachsene Moorland im<br />

Norden und Westen, die prächtigen Architekturwerke,<br />

insbesondere der Kirchenarchitektur<br />

aus normannischer, frühenglischer und der Zeit<br />

der Tudors, stolze Landhäuser aus dem 17.,<br />

18. u. 19. Jahrh. mit ihren ausgedehnten Parkanlagen,<br />

die Universitäten mit ihren grossen<br />

archtitektonischen und historischen Interessen,<br />

und für den Motorfahrzeugbesitzer einige der<br />

besten Strossen der Welt. Ich bin überzeugt,<br />

dass unsere Freunde aus der Schweiz kein<br />

Land finden könnten, in dem so ohne alle<br />

Mühe eine derartige Menge interessanter<br />

Dinge besichtigt werden können oder in dem<br />

sie herzlicher bewillkommt würden.<br />

Great Britain<br />

and<br />

Switzerland<br />

1 am very glad that the "Automobile Review"<br />

has inserted a chapter in its Special<br />

Number: Great Britain, on the Economic Relations<br />

between Great Britain and Switzerland.<br />

Friendship and trade between the two<br />

countries have long been founded on a firm<br />

basis and have continued even in these days<br />

of economic stress. Today the United Kingdom<br />

is Switzerland's third best cüstomer and<br />

takes fourth place in the list of her suppliers.<br />

Further, with the exception of the two<br />

years 1933/1934 the balance of trade has always<br />

been in Switzerland's favour. This favourable<br />

balance has of course been still<br />

further augmented btf<br />

the United Kingdom<br />

tourist traffic to Switzerland.<br />

When the<br />

pound Sterling was taken<br />

off gold in 1931iü<br />

was inevitable that the<br />

economic relations between<br />

the United Kingdom<br />

and Switzerland<br />

must suffer. It became<br />

difHeult for British toürists<br />

to visit Switzerland<br />

and on the other<br />

hand, imports from ih&<br />

United Kingdom to<br />

Switzerland were r6s l<br />

tricted in yariousi<br />

ways. The devatuation<br />

of the Swiss franc will, I hope, resj^<br />

in many more British tourists comini<br />

Switzerland in future. The will find there<br />

hoteis of the highest class, good roads and<br />

unequalled mountain scenery, Swiss exporters<br />

should also enjoy a readier market for their<br />

goods in the United Kingdom which has no£<br />

adopted any general poltcy of impori restrictf<br />

ion and affords thereforegreater possibility^<br />

for the expansion of Swiss exports^ particuU<br />

arly those of high quality. On the other hand,<br />

the further relaxation of restrictions on the<br />

import of United Kingdom manufactured<br />

goods into Switzerland should be of benefit<br />

to the United Kingdom industries, particularly<br />

to those which have made such progress during<br />

recent years and of which the automobile industry<br />

is an outstanding example. I hope also<br />

that as the United Kingdom will still remain<br />

an inexpensive country, Swiss tourists will<br />

not be deterred from going there. The United<br />

Kingdom possesses many attractions which<br />

will appeal to Swiss holiday-makers, thej<br />

beautiful scenery of the countryside with<br />

splendid trees and hedges, the heather clad<br />

moorland in the North and West, the stately<br />

Norman, Early English and Tudor church<br />

architecture, magnificent country houses of<br />

the 17th, 18th and 19th centuries with their<br />

spacious parks, the Universities with their<br />

great architectural and historic interest, and<br />

for the motorist some of the best roads in<br />

the world. I am confident, that our Swiss<br />

friends could find no country where they<br />

would see so many interesting things with so<br />

little trouble or where they would find a<br />

warmer welcome.<br />

Die Schweiz<br />

und<br />

Grossbritannien<br />

Die « Automobil-Revue » hat mich liebenswürdigerweise<br />

ersucht, der vorliegenden Spezial-Nummer<br />

über Grossbritannien eine kurze<br />

Einführung zu widmen.<br />

Ich unterziehe mich dieser Aufgabe um so<br />

lieber, als ich ernsthafte Arbeiten dieser Art<br />

sehr begrüsse, tragen sie doch dazu bei; einerseits<br />

meinen Landsleuten gewisse, wichtige<br />

Züge des britischen Wirtschaftslebens zu vermitteln<br />

und anderseits die Aufmerksamkeit der<br />

britischen Leser auf das wirtschaftliche, industrielle<br />

und finanzielle Leben der Schweiz zu<br />

lenken.<br />

Leider ist es mit Rücksicht auf den beschränkten<br />

Platz, der für eine solche Einleitung<br />

zur Verfügung steht, unmöglich, ein vollständiges<br />

und ausführliches Bild der englischschweizerischen<br />

Beziehungen zu entwerfen.<br />

Die heutigen zwischen Grossbritannien und<br />

der Schweiz bestehenden Relationen sind auf<br />

eine Reihe verschiedener<br />

Gründe zurückzu<br />

führen, die sowohl religiöser,<br />

als politischer<br />

und literarischer Natur<br />

sind; in ebenso star<br />

kern Masse dürften sie<br />

das Resultat wirt<br />

schaftlicher Einflüsse<br />

darstellen.<br />

Der Ursprung liegt<br />

weit in der Vergangenheit.<br />

Die Reformation<br />

trug das ihrige zu<br />

einer weitern Annäherung<br />

der beiden Länder<br />

bei, und das Kapitel<br />

der schweizerischen<br />

Kirchengeschichte, das<br />

die Beziehungen zwischen<br />

anglikanischer<br />

Kirche und der reformierten<br />

Kirche meines<br />

Landes behandelt, gehört<br />

zweifellös zu den<br />

interessantesten dieser<br />

Periode.<br />

Auä der" Geschichte<br />

erhell^ sich sodann, wie die^ politischen An-<br />

^^tcliten Grö^briWhhiefts fast: ausnahmslos<br />

sich mit den Interessen der Schweiz deckten.<br />

In manch schwierigem Falle Hess Grossbritannien<br />

meinem Lande verlässliche und wirksame<br />

Hilfe angedeihen.<br />

Die literarischen Bande, welche die Schweiz<br />

und Grossbritannien verbinden, sind nicht weniger<br />

bedeutend als diejenigen religiöser und<br />

politischer Natur. Montesquieu, Voltaire, Be"at-<br />

Louis dt Muralt, um nur einige wenige Namen<br />

zu nennen, haben viel zur besseren Kenntnis<br />

der englischen Ideen, Sitten.<br />

Im selben Jährhundert gehörten überdies<br />

Reisen nach der Schweiz für die englische<br />

Gesellschaft zum guten Ton, und die Beschreibungen<br />

unseres Vaterlandes, welche englische<br />

Dichter verfassten, haben mit beigetragen zur<br />

Gründung und Entwicklung dieses wichtigen<br />

Zweiges unserer nationalen Wirtschaft, des<br />

Tourismus. Die grossen Poeten der englischen<br />

Romantik besangen die Schönheit unserer Al-<br />

velop that important brauch of our national<br />

pen; gewisse Stellen der Beschreibungen economy, tourist traffic. The great poets of<br />

Byrons beispielsweise sind klassisch geworden.<br />

Jüngeren Datums sind hingegen die wirtschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen der<br />

Schweiz und Grossbritannien.<br />

Bis ins 18. Jahrhundert trugen die Handelsbeziehungen<br />

zwischen den beiden Ländern<br />

eher zufälligen, gelegentlichen Charakter und<br />

erschienen im Vergleich mit den Jranzösichschweizerischen<br />

Händelsaustauschen jener<br />

Zeit fast vernachlässigt. Nach der grossen<br />

englischen industriellen Revolution aber, als<br />

Grossbritannien zum Führer des industriellen<br />

Fortschrittes wurde, entwickelte sich dieses<br />

Land zu einem unserer wichtigsten Lieferanten<br />

der verschiedenartigsten Rohmaterialien<br />

und Kolonialprodukte.<br />

Die wirtschaftlichen Bande aus jener Zeit<br />

gestalteten sich bis zum Einsetzen der gegenwärtigen<br />

Krise in erfreulicher, Weise immer<br />

fester. Diese wirtschaftliche Depressionsperiode<br />

sollte jedoch für die Entwicklung<br />

schweizerischer Exporte nach Grossbritannien<br />

oder britischer Importe nach der Schweiz kein<br />

unüberwindliches Hindernis darstellen, zum<br />

Vorteil der beiden Nationen, deren Verbundenheit<br />

nicht nur der Vergangenheit angehört,<br />

sondern auch in der Gegenwart besteht<br />

durch ihr gemeinsames Ideal für Frieden,<br />

Ordnung und Demokratie.<br />

Switzerland<br />

and<br />

Great Britain<br />

The «Automobile Review» has been good<br />

enough to ask me to.contribute a few introduetory<br />

remarks to the present Special number<br />

on Great Britain.<br />

I accede very willingly to this request, the<br />

more so as I always welcome serious initiatives<br />

qj this kind which tend to make known<br />

to my compatriots certain important aspects<br />

of the economic life in Great Britain on the<br />

one hand and, on the other, to call the attention<br />

of British readers to the economic, industrial<br />

and financial life of Switzerland.<br />

It is impossible, in the short space which<br />

of necessity is reserved for an introduetion,<br />

to draw a complete and detailed picture of<br />

Anglo-Swiss relations.<br />

These relations are made up uf many different<br />

causes, religious, poliücal and literary;<br />

they are also the result of economic influences.<br />

Their origin goes far back into<br />

time. The Reformation<br />

brought the two countries<br />

still closer together,<br />

and the chapter<br />

in the history of the<br />

Swiss Church dealing<br />

with the relations<br />

between the English<br />

Church and the Reformed<br />

Church in my<br />

country is no doubt<br />

one of the most interesting<br />

of that period.<br />

Moreover, history<br />

proves that the political<br />

views oft Great<br />

Britain have almost always<br />

coincided with<br />

the interests of Switzerland.<br />

In numerous<br />

difficult circumstances,<br />

Great Britain extended<br />

my country a sure<br />

and reliable help.<br />

The literary ties uniting<br />

Switzerland and<br />

Great Britain are not<br />

less' important thän<br />

those bf a retisiöus and politisal natures<br />

Montesquieu, Voltaire. Beat-Louis de Muralt,<br />

to quote only a few names, helped to contribute<br />

to a better knowledge in Switzerland of<br />

English ideas, customs, institations and character.<br />

Bodmer translated works of Milton,<br />

Butler, Pope and so on into German, and<br />

other Swiss writers translated the works oi<br />

Swift, Fordyce, Thomson, etc.<br />

Let nie recall here the popularity enjoyed<br />

in Geneva in the 18th Century by the «Debating<br />

Clubs», as well as the foundation by<br />

Pictet de Rochemont of the « Bibliotheque<br />

britannique », later on known as the « Bibliothdque<br />

Universelle».<br />

In the 18th Century too travels to Switzerland<br />

were the fashion amongst the members<br />

of the eultured class in Great Britain, and<br />

the descriptions given of Switzerland by<br />

English writers helped to create and to de-<br />

the English Romantic School have immorta*<br />

lised the beauty of our Alps; certain passages<br />

of Byron's descriptions, for instance, habe<br />

become classic.<br />

The economic relations between Switzet*<br />

land and Great Britain are not so old.<br />

Up to the 18th Century commercial exchanges<br />

between the two countries bore a rather<br />

intermittent and haphasard character, being<br />

almost negligible in comparisonwith Franco~<br />

Swiss commercial exchanges of that time.<br />

When. after the English Jndustrial RevolU'<br />

tion, Great Britain took the lead in industrial<br />

progress, this country became one<br />

of our most important suppliers for avariety<br />

of raw materials und colonial produets.<br />

The economic relations thus started went<br />

on developing remarkably until the present<br />

crisis set in. This crisis should not however<br />

constitute an unsurmountable obstacle to the<br />

development of Swiss exports to Great Britain<br />

or of British imports into Switzerland,<br />

which would be to the advantage of two nations<br />

united by ties which do not only belong<br />

to the past bat also to the present, and which<br />

are consHtuted by a common ideal for peace,<br />

order and demoeraey.<br />

His Majesty's Minister to the<br />

Swiss Confederation.<br />

L**«« %<br />

Swiss Minister to Great Britain.<br />

HTiiicohoT CiocnndtoT in Ao+ Qnhwtyi?<br />

Rorno rtrtnhor 1Q3A<br />

T /1Y1///1M Anrnie*4 7Q3/C


N° 91 — DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Die britische<br />

Automobil-Industrie<br />

Die britische Automobilindustrie kann<br />

heute nicht mehr einfach als eine der zahlreichen<br />

englischen Industrien bezeichnet<br />

werden, denn nach ihrer Bedeutung als Arbeitgeberin<br />

nimmt sie bereits den zweiten,<br />

hinsichtlich Umsatzwert sogar den ersten<br />

Rang innerhalb des britischen Industriekörpers<br />

ein.<br />

Vor dem Kriege galt der Besitz eines<br />

Automobils in Qrossbritannien durchwegs<br />

als Ausdruck-einer gewissen Wohlhabenheit.<br />

Damals waren die Begriffe Serienfabrikation<br />

und Herstellung am laufenden Band noch unbekannt.<br />

Grossbritanniens gesamte Automobilproduktion<br />

belief sich im Jahre 1912<br />

auf nur 23,000 Personenwagen.<br />

Dann kam der Weltkrieg und damit die<br />

Umstellung der Automobilbranche auf die<br />

Kriegsindustrie. An Stelle der Motorfahrzeuge<br />

wurden nun Geschosse, Flugzeuge,<br />

Gewehre und Kriegsfahrzeuge hergestellt.<br />

Bereits aber schon im Jahre 1923 erreichte<br />

die Jahresproduktion in der Folge die<br />

Zahl von 146,000 Motorfahrzeugen. Je länger<br />

je mehr lernte das Publikum das neue Verkehrsmittel<br />

und die mit seinem Besitz verbundenen<br />

Vorteile schätzen, so dass die Gesamtproduktion<br />

an Motorfahrzeugen aller<br />

Type'n im Jahre 1935 insgesamt 403,720 Einheiten<br />

erreichte, von denen nicht weniger als<br />

311,544 auf die Kategorie der Personenwagen<br />

entfielen. Trotzdem die Kriegsjahre die Entwicklung<br />

der britischen Automobilindustrie<br />

denkbar ungünstig beeinflussten, prosperiert<br />

diese heute mehr denn je und berechtigt zu<br />

den grössten Zukunftshoffnungen.<br />

Die auf die Umstellung der Produktionsstätten<br />

während des Weltkrieges zurückzuführenden<br />

Nachwirkungen machten sich vor<br />

allem auf den Ueberseemärkten bemerkbar;<br />

denn man darf nie vergessen. Export bedeutet<br />

für die Industrie eine lebensnotwendige<br />

Voraussetzung, und die britische Automobilindustrie<br />

lässt deshalb keine Möglichkeit ungenutzt,<br />

um ihre Absatzgebiete in allen Weltteilen<br />

auszudehnen, haben sich ihre Wagen<br />

doch nicht nur als zuverlässig und qualitativ<br />

hervorragend, sondern speziell auch als<br />

preiswürdig erwiesen.<br />

Die verschiedenen Regierungen Grossbritanniens,<br />

welche sich nach dem Weltkriege<br />

teilweise in schnellem Wechsel folgten, sahen<br />

in der Automobilindustrie und den Motorfahrzeugbesitzern<br />

willkommene Ausbeutungsobjekte.<br />

Ihre Anstrengungen, aus diesen Kreisen<br />

so viel als irgendwie angängig herauszupressen,<br />

waren unermüdlich. Es ist denn<br />

auch tatsächlich nicht übertrieben, zu behaupten,<br />

dass keinem Automobilfahrer der<br />

Welt derartige Belastungen aufgebürdet wurden<br />

wie dem britischen. Auf die Dauer empfand<br />

es daher die Grosszahl der Motorfahrzeugbesitzer<br />

als unwirtschaftlich, sich hochpferdige<br />

Wagen zu halten. Mehr und mehr<br />

begann sich die Überzeugung durchzusetzen,<br />

dass selbst ein leichter Wagen in Grossbritannien<br />

den an ihn gestellten Anforderungen<br />

vollauf zu genügen vermöge und es resultierte<br />

als Folge der behördlichen Steuerpolitik eine<br />

starke Abwanderung zum Kleinwagen. Parallel<br />

damit fand eine entsprechende Umstellung<br />

der Fabrikation statt, so dass heute<br />

Grossbritannien bis zu einem gewissen<br />

Grad eine Monopolstellung auf dem Gebiete<br />

des kleinvolumigen Gebrauchswagen einnimmt.<br />

Doch nicht nur in Grossbritannien erfreute<br />

sich dieser Fahrzeugtyp guten Erfolges,<br />

er fand auch in überseeischen Ländern,<br />

besonders für den Nahverkehr, rasch Anklang.<br />

Im Bemühen um eine gedeihliche Weiterentwicklung<br />

und beseelt vom Wunsch, mit<br />

der Zeit Schritt zu halten, Hess die britische<br />

Automobilindustrie nichts unversucht, um die<br />

Regierung zu einer, wenn auch nur geringfügigen<br />

Reduktion der PS-Steuerbelastung zu<br />

veranlassen. Im Jahre 1935 fanden dann diese<br />

Bemühungen ihre Belohnung in Form einer<br />

25prozentigen Ermässigung der nach der<br />

Motorleistung errechneten Steuerbelastung.<br />

Nun realisierten die Fabrikanten ihre neuen<br />

Produktionspläne, welche auf Konstruktion<br />

eines Wagens von höherer Leistung tendierten,<br />

und zwar auf einer PrOduktionsmengenbasis,<br />

welche nicht mehr einzig für das Inland,<br />

sondern auch für das Ausland berechnet<br />

war. Der Erfolg liess nicht auf sich warten<br />

: Neuseeland, Südafrika, Indien, Australien<br />

und andere grosse Märkte empfingen die<br />

englischen Produkte mit < offenen Armen >.<br />

Die Industriellen der Automobilbranche gingen<br />

sogar so weit, zusammen mit ihren technischen<br />

Mitarbeitern die entlegensten Länder<br />

der Erde aufzusuchen, um durch Studium der<br />

Verhältnisse an Ort und Stelle ihre Typen so<br />

weitgehend als irgend möglich den jeweiligen<br />

Spezialerfordernissen anzupassen. Doch selbst<br />

damit begnügten sie sich nicht, sie unterwarfen<br />

ihre Erzeugnisse strengen Prüfungen.<br />

Prüfungsfahrten durch Wüsten, über Pässe<br />

und über die schlechtesten Strassen des Kontinents<br />

wurden durchgeführt; kurz, sowohl<br />

die kleinen als die grossen Wagen hatten<br />

alle nur erdenklichen Beanspruchungsproben<br />

zu bestehen.. Die britischen Motorfahrzeuge<br />

bestanden die Probe. In durchwegs ausgezeichnetem<br />

Zustande kehrten sie zurück, und<br />

heute darf man ruhig behaupten, Grossbritannien<br />

ist in der Lage, Wagen zu produzieren<br />

und produziert auch Motorfahrzeuge, die<br />

To-day the British automobile industry is<br />

no longer considered merely as one of Great<br />

Britain's many industries. It ranks second in<br />

importance as regards employment and first<br />

as a source of revenue.<br />

Before the Great War the ownership of a<br />

private car indicated, in the United Kingdom,<br />

at any rate, a certain degree of wealth. Cars<br />

were not produced on mass production lihes<br />

as many are to-day. The total production of<br />

cars in 1912 in the United Kingdom only<br />

amounted to 23,000. Then came the War and<br />

the vast resources of the motor industry<br />

were utilised for war purposes. Great factories<br />

no longer produced private motor<br />

cars, but Shells, aeroplanes and guns and<br />

Government vehicles. The automobile industry<br />

of Great Britain, for the time being,<br />

at any rate, practically ceased to operate as<br />

such. Neutral countries benefited during that<br />

period. In 1923, however, the production<br />

figures reached 146,000. The public became<br />

more and more motor conscious and appreciated<br />

the great value in the ownership of<br />

a motor vehicle, till in 1935 the figure rose<br />

for production of motor vehicles of all types<br />

to 403,720, of which no less than 311,544<br />

represented private cars alone. Though the<br />

war years proved particularly disadvantageous<br />

to our great industry — a period<br />

from which it took many years to recover —<br />

the British motor industry is to-day more<br />

prosperous than it has ever been before in<br />

its history, and the future has great promises.<br />

Our loss during those war years was chiefly<br />

feit in the overseas markets of the world,<br />

for one müst never dismiss from one's mind<br />

jeden Vergleich mit denjenigen irgend eines<br />

andern Produktionslandes auszuhalten vermögen.<br />

Heute beschäftigt diese grosse Industrie<br />

bei Eänbezug der Fabrikation, der Verkaufs-,<br />

Unterhalts- und Betriebsorganisation über<br />

1,250,000 Arbeiter und Angestellte, wozu noch<br />

mindestens eine weitere Million der in den<br />

mit der Automobilindustrie zusammenhängenden<br />

Erwerbszweigen Beschäftigten kommt<br />

Th e British Moto rln dus try<br />

the fact that the export trade is the Life<br />

blood of industry itself, and Great Britain's<br />

motor manufacturers are sparing no effort to<br />

increase their markets in every corner of<br />

the earth where their motor vehicles have<br />

been purchased and have proved themselves<br />

not only dependable, not only of quality, but<br />

above all, value for money. .<br />

After the Great War, successive Governments<br />

of Great Britain saw in the motor industry<br />

and in the motoring public generally,<br />

a fruitful source of national revenue. They<br />

never reiaxed their efforts in taking from<br />

them as much as they oould possibly bear.<br />

In fact, it would not be exaggerating to say<br />

that the motoring public of the United Kingdom<br />

is the most heavily burdened of any<br />

country in the world. It thus became for<br />

the majority, uneconomical to be the owner<br />

of a high-powered motor vehicle, owing to<br />

the taxation and it was found that the light<br />

car would do in Great Britain at any rate<br />

the necessary work it was called upon to<br />

do, efficiently. Thus grew up in Great Britain<br />

what is now the monopoly in the light<br />

car trade. These motor vehicles have not<br />

only proved successful in our own country,<br />

but they too have been purchased overseas,<br />

especially for urban work.<br />

The British motor manufacturer, eager to<br />

progress and move with the. times, attempted<br />

by every method within his power to bring<br />

pressure to bear on the Government to reduce<br />

the burdensome horse-power taxation,<br />

if only by a small percentage. In 1935, the<br />

Chancellor of the Exchequer bowed to their<br />

request and reduced the horse-power tax by<br />

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25 %. The British motor manufacturer set<br />

to work with new production plans to<br />

bring out a motor car of higher power on a<br />

quantity production basis suitable not only<br />

for Great Britain, but also for overseas<br />

countries. Immediate success crowned this<br />

effort and these cars were reeeived with<br />

acclamation in New Zealand, South Africa,<br />

India, Australia and in other great markets.<br />

Manufacturers visited every corner of the<br />

globe, together with their technical experts,<br />

to study at close quarters the conditions and<br />

requirements of those countries in ordre to<br />

produce motor cars with speeifications of the<br />

right nature.<br />

Not only have our manufacturers studied<br />

requirements but they have put their motor<br />

cars to the test. They have sent them to<br />

traverse the desert spaces, the mountain<br />

passes and the most rugged roads of the<br />

Continent. In fact, they have put their motor<br />

vehicles both large and small to the most<br />

rigorous tests they could ever be called upon<br />

to carry out. These British motor cars have<br />

come back with excellent reports oj themselves,<br />

and now' we can claim that the<br />

United Kingdom can produce and is producing<br />

motor cars comparable with those<br />

of every other country.<br />

To-day this great industry in the course<br />

of manufacture, selling and maintenance and<br />

Operation employs over a million and a<br />

quarter souls and in the allied trades dependent<br />

on the motor industry at least<br />

another million.<br />

Die britischen Motorfahrzeugund<br />

Zubehörfabrikanten<br />

Zwei Unternehmungen stehen an der Spitze<br />

der englischen Automobilindustrie. Es sind<br />

die Morris- und die Austin-Gesellschaft. In*<br />

teressanterweise haben sich die Gründer beider<br />

Konzerne durch eigene Kraft, d. h. durch<br />

beispiellöse Energie und Schaffensfreudigkeit<br />

aus kleinen Anfängen zu führenden Persönlichkeiten<br />

ihrer Branche heraufgearbeitet und<br />

wurden erst kürzlich durch ihren Souverän<br />

zu Lords ernannt. Da wir vor nicht allzulanger<br />

Zeit in unseren Spalten kurze Biographien<br />

beider Männer veröffentlichten, beschränken<br />

wir uns heute auf einige wenige<br />

Einzelheiten: Die Morrdswerke liegen in<br />

Cowley in der Nähe von Oxford. Die über<br />

eine Fläche von rund 40 ha sich ausdehnenden<br />

Fabrikationseinrichtungen gestatten eine<br />

wöchentliche Maximalproduktion von 3500<br />

Wagen. In erster Linie umfasst das Fabrikationsprogramm<br />

Gebrauchswagen von 5 bis<br />

20 PS, deren kleinster unter der Bezeichnung<br />

«Eight» sich grosser Verbreitung erfreut.<br />

Ungefähr dieselbe Ausdehnung besitzen die<br />

Austinwerke in Longbridge, in welchen gegenwärtig<br />

trotz des hohen Mechanisierungsgrades<br />

durch Installation von nicht weniger als<br />

6000 Werkzeugmaschinen rund 2000 Personen<br />

Beschäftigung finden. In diesem Werke ist<br />

der Fabrikationsprozess in drei Gruppen gegliedert.<br />

Die Südwerke dienen der Herstellung<br />

und Montage von Chassis und Getrieben, die<br />

Nordwerke sind auf den Motorenbau eingerichtet,<br />

während in den Westwerken die Karosserien<br />

erstellt werden.<br />

Beide Unternehmen verfügen über eine<br />

Jahreskapazität von rund 100 000 Wagen und<br />

zählen mit dieser Produktion zur Spitzengruppe<br />

der europäischen Automobilfabrikanten.<br />

Daneben gibt es in Grossbritannien aber<br />

auch bedeutende amerikanische Unternehmungen<br />

der Automobilbranche. Während die General<br />

Motors vor einigen Jahren die ehemals<br />

britischen Vauxhall-Werke in Luton unter<br />

ihre Kontrolle brachten (analog den Opel-<br />

Werken in Rüsselsheim), errichtete Ford in<br />

Dagenham, in der Nähe Londons, ein eigenes<br />

umfangreiches Unternehmen. Die im<br />

Jahre 1903 gegründeten Vauxhall-Werke verzeichnen<br />

unter amerikanischer Leitung einen<br />

ausserordentlichen Aufschwung. Wir lassen<br />

Zahlen sprechen: Die durch dieses Unternehmen<br />

ausbezahlten Löhne übersteigen pro<br />

Jahr die Summe von 1,5 Mill. Pfund oder<br />

rund 30 Mill. Schweizerfranken. Beschäftigt<br />

werden mehr als 7000 Personen. Die tägliche<br />

Materialzufuhr erreicht rund 400 Tonnen. Allein<br />

die Montagehalle überdeckt ein Areal von<br />

annähernd 3 ha, d. h. sie entspricht heute dem<br />

gesamten Fabrikareal von 1914.<br />

Die Werke in Dagenham, welche der «Zauberer<br />

von Detroit» an den Ufern der Themse<br />

erbauen liess, hatten den Zweck, dem Ford-<br />

Konzern durch Anpassung seiner Modelle an<br />

die europäischen Verhälthisse ein weiteres Vordringen<br />

auf dem europäischen Kontinent zu ermöglichen.<br />

Die erste Tat bestand in der Schaffung<br />

des kleinen Ford, mit einer ursprünglichen<br />

Leistung von 5 und später 6 PS, der übrigens<br />

auch in der Schweiz in grösserer Zahl in<br />

Gebrauch steht. Kürzlich haben diese englischen<br />

Fordwerke nun einen in V-Form gebauten<br />

Achtzylinder auf den Markt gebracht,<br />

der mit seinen 12 PS ebenfalls den heutigen


12 ÜIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> *—<br />

Forderungen bezüglich geringen Benzinverbrauches<br />

gerecht wird.<br />

Eine weitere Gruppe der englischen Automobilindustrie<br />

umfasst diejenigen Fabriken<br />

mittleren Umfanges, deren Umsätze jedoch<br />

immer noch hoch genug sind, um bei rationeller<br />

Gestaltung des Produktionsprozesses<br />

qualitativ hervorragende Arbeit zu gestatten.<br />

Als Beispiel seien die Standardwerke<br />

erwähnt, deren Anfänge ins Jahr ^1903 zurückreichen<br />

und welche 1935 mit einer Jahresproduktion<br />

von 34 000 Wagen alle ihre<br />

früheren Umsätze bedeutend übertrafen.<br />

Diese in Canley gelegenen Werke liefern pro<br />

4 Minuten einen Wagen vom laufenden Band.<br />

Der letztes Jahr neu eingeführte Typ des<br />

«Flying Standards» umfasst den «Nine» von<br />

etwa 6 PS, den «Ten» von 7 PS, den «Twelve»<br />

von 8 PS, ferner einen «Fourteen» und einen<br />

«Twenty». Zu dieser Gruppe zählen weiter die<br />

neuerdings durch die Morrisgesellschaft kontrollierten<br />

Wolseley-Werke, über welche im<br />

Rahmen der Biographie Nuffields, dem Gründer<br />

und Leiter der Morriswerke, bereits berichtet<br />

wurde. Hier sind ausserdem zu nennen<br />

die Humber- und Hillmann-Werke mit<br />

ihrer ganzen Serie verschiedener Modelle, die<br />

sich eines ausgezeichneten Rufes erfreuen.<br />

Grossbritannien war längst schon das Land<br />

der typischen Sportswagen. Kein Wunder<br />

also, wenn die sportliche Note selbst beim Bau<br />

von Gebrauchswagen zum Ausdruck kommt<br />

und es in der englischen Automobilindustrie<br />

eine ganze. Anzahl Fabriken gibt, deren Modelle,<br />

trotz ihrer Bestimmung für den gewöhnlichen<br />

Verkehr, ausgesprochenen Sportwagencharakter<br />

tragen. Da ist in erster Linie<br />

der Rileywagen zu nennen, dessen Ursprung<br />

zirka 40 Jahre zurückliegt. Diese Werke, einst<br />

als Fahrradfabriken gegründet, stellten im<br />

Jahre 1898 das erste Automobil her. Bereits<br />

vor mehr als 20 Jahren wies diese Marke<br />

schräg verzahnte Getrieberäder auf, und man<br />

findet in diesem Wagen auch heute noch verschiedene<br />

eigenwillige Lösungsversuche technischer<br />

Probleme, deren Ursprung in einer<br />

starken sportlichen Betätigung zu suchen sein<br />

dürfte.<br />

Die M.G.-Werke wiederum sind eine Gründung<br />

Lord Nuffields, der wohl auf diese Weise<br />

die Erfahrungen des Rennsportes für die Konstruktion<br />

der Morriswagen nutzbar zu machen<br />

versuchte. Von den serienmässig hergestellten<br />

Typen verleugnen die M.G. den ausgesprochenen<br />

Renntyp am wenigsten.<br />

Ein anderes Fahrzeug, dessen auffallende<br />

Silhouette man auch in der Schweiz je länger<br />

je mehr sieht, ist der SS-Wagen. Sicherlich<br />

ist Ihnen seine äusserst tiefliegende Karosserie<br />

mit dem langgestreckten Kühler, das<br />

tiefe Brummen seines Motors auch schon aufgefallen.<br />

Die «Swallow»- und «Jaguar»-Modelle<br />

dieser Marke erfreuen sich wohl in der<br />

ganzen Welt grösster Beliebtheit, vor allem<br />

in Kreisen der Sportsleute.<br />

Zu dieser Gruppe gehören ferner die<br />

Triumph-Werke, deren Modelle « Dolomiten »<br />

und « Gloria» in den letzten Jahren in die<br />

vorderste Reihe der sportlichen Gebrauchswagen<br />

aufrückten.<br />

Im Land der streng gehüteten Traditionund<br />

althergebrachten Sitten spielt natürlich die Repräsentation<br />

noch immer eine grosse Rolle.<br />

Auf die englische Automobilindustrie blieb<br />

dies begreiflicherweise nicht ohne Einfluss.<br />

Es gibt Wagentypen, welche recht eigentlich<br />

diesen Begriff der «Haltung und Repräsentation»<br />

versinnbildlichen. Man erinnere sich nur<br />

einmal der Rolls-Royce mit der bis vor kurzem<br />

so überaus konservativen Verkaufspolitik<br />

dieses Unternehmens oder an die englischen<br />

Daimler-Werke, aus denen ausser dem<br />

leichten «Fifteen» die grossen Staatswagen<br />

für König und Hof hervorgingen, an den Typ<br />

des Bentley, welcher geradezu in idealer<br />

Weise sowohl dem sportlichen Bedürfnis als<br />

den gesellschaftlichen Verpflichtungen eines<br />

englischen Aristokraten gerecht wird.<br />

Daneben gibt es, wie selten in einem Lande,<br />

eine ganze Anzahl kleinerer Betriebe, deren<br />

jährlicher Umsatz für die Schweiz vergleichsweise<br />

von einzigartiger Bedeutung wäre, deren<br />

Produktion jedoch innerhalb der britischen<br />

Automobilindustrie kaum eine wichtige<br />

Rolle zu spielen vermag. Das Fabrikationsprogramm<br />

der meisten dieser Unternehmungen,<br />

wie beispielsweise Lagonda, Armstrong-<br />

Siddeley, Sunbeam, Alvis, A. C, Brough, Autovia,<br />

Aston-Martin, Clement, Talbot, lnvicta<br />

etc. ist beschränkt. Nichtsdestoweniger leisten<br />

sie an ihrem Platze diejenige Arbeit, der die<br />

englische Automobilindustrie zum guten Teil<br />

ihren Ruf verdankt.<br />

Der Weltkrieg, vor allem aber die in der<br />

Folgezeit Platz greifende nationale Isolierung<br />

der meisten Staaten, hat auch in Grossbritannien<br />

die einheimische Zubehörindustrie gewaltig<br />

gefördert. Teilweise kam dieser allerdings<br />

schon vorher Weltruf zu, wobei man<br />

nur an die Dunlop-Werke sich zu erinnern<br />

braucht. Bereits vor 1914 erwiesen sich deren<br />

bestehende Anlagen in Dublin, Coventry und<br />

Aston als ungenügend.<br />

Eine andere englische Pneumarke, die sich<br />

auch in der Schweiz einen ansehnlichen Kundenstamm<br />

geschaffen hat, ist die *India» mit<br />

dem ihren Produkten eigenen charakteristischen<br />

Profil.<br />

Von der elektrischen Zubehörindustrie sind<br />

vor allem die Lucas-Werke zu erwähnen, deren<br />

Gründer sich auf die Herstellung von<br />

Schiffs- und Strassenlampen spezialisierte.<br />

Heute beschäftigen die nach modernen fabrikationstechnischen<br />

Grundsätzen eingerichteten<br />

Werke in Hockley, in der Nähe von Birmingham,<br />

über 20 000 Menschen, wobei das<br />

Fabrikationsprogramm alle Erzeugnisse enthält,<br />

was irgendwie mit der Automobil- und<br />

Motorradindustrie hinsichtlich elektrischer<br />

Zubehörartikel anbetrifft. Ein weiteres Unternehmen<br />

von Weltruf ist die British Belting<br />

& Asbestos Ltd. in Cleckheaton (Yorkshire),<br />

deren «Halo-


N° 91 — DIENSTAG, 10. NOVEMBER 1938 AUTOMOBIL-REVUE 13<br />

Die statistischen Angaben für den Sommerverkehr<br />

der direkten Swissaif-Strecke Zfirich-Basel-London<br />

und vice versa ergeben<br />

für die Sommersaison 1935 ein Total von<br />

3246 Passagieren.<br />

Der Erfolg des Somerverkehrs hat indirekt<br />

den Anlass zur Eröffnung des Winterdienstes<br />

1935/36 auf der Linie London-Schweiz gegeben.<br />

Umfangreiche Vorarbeiten waren nötig,<br />

um die technischen Grundlagen zu schaffen<br />

zur reibungslosen Durchführung eines regelmässigen<br />

Winterverkehrs. Es würde hier zu<br />

weit führen all die speziellen Einrichtungen<br />

zu erwähnen, die für den Winterverkehr nötig<br />

waren. Aus der Fülle der Vorarbeiten<br />

möchte ich nur die Einrichtung der Blindlandebake<br />

in Zürich erwähnen, welche die<br />

notwendigen Grundbedingungen für den regelmässigen<br />

Verkehr auch bei schlechten<br />

Witterungsverhältnissen schuf. Die Flugzeiten<br />

wurden mit Rücksicht auf den fast ausschliesslich<br />

von England ausgehenden Verkehr<br />

umgelegt, so dass der Start der Maschine<br />

am Morgen in London erfolgte mit<br />

der Absicht, gegen Mittag in der Schweiz<br />

einzutreffen, um all die wertvollen Eisenbahnanschlüsse<br />

an die schweizerischen Winterkurorte<br />

zu erreichen. Damit wurde die<br />

Tagesverbindung der Wintersportplätze mit<br />

England geschaffen. Auch der Winterverkehr<br />

hatte einen grossen Erfolg zu verzeichnen.<br />

Während der Periode des Winterverkehrs<br />

wurden im Total 2010 Passagiere in beiden<br />

Richtungen befördert, war einer Ausnutzung<br />

von 73,26 % entspricht, also ein Resultat,<br />

das noch über demjenigen der Sommermonate<br />

liegt. Die Kurse selbst wurden mit<br />

einer fast lOOprozentigen Regelmässigkeit<br />

ausgeführt, trotz der nicht gerade günstigen<br />

•Witterung. Aber auch der Frachtverkehr hat<br />

im Winter von der raschen Beförderungsart<br />

profitiert. Nicht weniger als 8394 kg Luftexpressgüter<br />

wurden im Total befördert, wobei<br />

in Richtung Schweiz-England nahezu<br />

60 % der Totalmenge verfrachtet wurde,<br />

was vielleicht am besten beweist, in welchem<br />

Maße sich der Luftverkehr am Exportgeschäft<br />

der Schweiz nach England beteiligt.<br />

Das postalische Interesse an der Winterverbindung<br />

England-Schweiz war ebenfalls sehr<br />

gross. Insgesamt wurden 3662,4 kg Post<br />

transportiert, wovon der Grossteil allerdings<br />

auf das Teilstück England-Schweiz<br />

entfällt. Der Winterverkehr mit seiner ausgesuchten<br />

Kundschaft war von nicht zu<br />

unterschätzender Bedeutung für unsere Hotelindustrie,<br />

für die der Luftverkehr eine<br />

markt tätigen Branchen. Hinsichtlich des<br />

Exporthandels waren die Fortschritte etwas<br />

bescheidener, doch bewegt sich auch dieser<br />

dessenungeachtet in aufsteigender Richtung.<br />

Trotzdem nun zwar die industrielle Besserung<br />

sich auf die verschiedensten Wirtschaftszweige<br />

erstreckte, darf diese mitnichten als<br />

die gesamte industrielle und gewerbliche Tätigkeit<br />

umfassend angesehen werden. Die Zahl<br />

der versicherten Beschäftigten lag im Monat<br />

Juni (landwirtschaftliche Arbeiter ausgenommen)<br />

um 440 000 höher als in der entsprechenden<br />

Periode des Vorjahres; die Zahl der<br />

Arbeitslosen nahm im Vergleichsabschnitt um<br />

etwa 300 000 ab. Dieser Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />

variiert je nach der geographischen<br />

Lage der einzelnen Bezirke, und zwar<br />

von 84 000 in den nordöstlichen Gebieten bis<br />

gegen 4000 in Wales. Einen der besten Beneue<br />

Zugangsstrasse nach der Schweiz bedeutet.<br />

Gegenwärtig stehen wir wieder im<br />

Sommerverkehr und schon haben sich die<br />

Verhältnisse ein wenig verschoben. Das Beispiel<br />

der Swissair hat Schule gemacht. Auch<br />

die konservativen Engländer haben sich von<br />

der Idee des Schnellverkehrs über grosse<br />

Distanzen überzeugen lassen und betreiben<br />

nun ihre Linie London-Schweiz auf ähnlicher<br />

Grundlage wie die Swissair, d. h. das Teilstück<br />

London-Basel wird nonstop geflogen."<br />

Der Erfolg ist nicht ausgeblieben, da jetzt<br />

das Verhältnis Swissair/Imperial Airways<br />

sich zugunsten der englischen Gesellschaft,<br />

gebessert hat, die nun ungefähr die gleichen<br />

Passagierfrequenzen, wie unsere schweizerische<br />

Linie aufweist. Der diesjährige Sommerverkehr<br />

war — nach den jetzt erhältlichen<br />

Zahlen der ersten Hälfte zu schätzen<br />

— ebenfalls ein voller Erfolg und mit Recht<br />

darf behauptet werden, dass der Touristenzustrom<br />

auf dem Wege des Luftverkehrs<br />

von Jahr zu Jahr im Steigen begriffen sei<br />

und jetzt schon einen beachtenswerten<br />

Bruchteil des Gesamttouristenverkehrs nach<br />

der Schweiz darstellt. Die kurze Reisedauer<br />

von London nach der Schweiz ist einem Bedürfnis<br />

des englischen Publikums entgegengekommen<br />

und es kann zuversichtlich er-J<br />

wartet werden, dass der reine Reisenden-»<br />

verkehr immer mehr sich auf den Luftverkehr<br />

umlagern wird.<br />

Der nächste Schritt, nach all den optimistischen<br />

Resultaten des Luftverkehrs zwischen<br />

England und der Schweiz, stellt der<br />

durchgehende Ganzjahresverkehr dar, der<br />

für dieses Jahr vorgesehen ist. Die Unter-,<br />

bruchperiode zwischen der eigentlichen Som-_<br />

mer- und Winterflugsaison fällt fort, so dass<br />

in der Zwischenzeit der reisende Geschäftsmann<br />

den Platz des Touristen im Flugzeug,<br />

einnehmen wird. Eine weitere Verbesserung<br />

des Winterflugplanes für dieses Jahr ist ab,<br />

13. Dezember vorgesehen, wenn der regel-. ;<br />

massige Sonntagsdienst zur Einführung,<br />

kommt, eine Einrichtung, die von allen interessierten<br />

Seiten des öftern dringend verlangt,<br />

wurde. Es besteht kein Zweifel, dass durch;<br />

diese Neuerung die schweizerische Hotellerie<br />

einen weitern Vorteil haben wird, da da-,<br />

durch der Gast einen Tag länger in der<br />

Schweiz sich aufhalten kann, indem-er nun*<br />

Sonntags statt schon Samstags reisen kann.?<br />

i,:Seitdrei Jahren ist die britische Wirtschaft<br />

in ununterbrochen ansteigender Entwicklung<br />

begriffen,; deren teilweises Zurückbleiben hiniter<br />

den maximalen weltwirtschaftlichen Bes-<br />

'«erungstendenzen auf die Tatsache zurückzuführen<br />

sein dürfte, dass die englische Wirtschaft<br />

von der Krise eben nie in dem Aus-<br />

,mass erschüttert wurde, wie dies für die andern<br />

grossen Industriestaaten zutraf. So betrug<br />

beispielsweise der Ausfall der Weltpro-<br />

(duktion im Verlaufe der Krisenjahre, gemessen<br />

an ihrem im Sommer 1932 erreichten Tiefstand,<br />

rund ein Drittel. Amerikas Produktion<br />

wurde auf annähernd die Hälfte reduziert,<br />

diejenige Deutschlands büsste ungefähr zwei<br />

sFünftel ihres Volumens ein. In Grossbritannien<br />

aber betrug selbst in diesen Sommermonaten<br />

,,des Jahres 1932 die industrielle Erzeugung<br />

.nqeh mehr als vier Fünftel der vor der Krise<br />

ausgewiesenen bezüglichen Ziffern. Seither<br />

hat sich die englische Wirtschaft ununterbrochen<br />

erholt; schon 1933 erreichte Grossbri-<br />

.tannien neuerdings Produktionsziffern, welche<br />

..(denjenigen von vor der Krise beinahe gleichkamen,<br />

während zur selben Zeit die deutschen<br />

und amerikanischen Zahlen noch 'weit unter<br />

denjenigen der letzten Konjunktur jähre lagen.<br />

t- f Den besten Beweis für die starke Stabilität<br />

Die Pläne für den zukünftigen Luftverkehr^i;der englischen Wirtschaft erbringt der Umstand,<br />

,d.ass diese Steigerung der Produktion<br />

zwischen England und der Schweiz sind ;lüit<br />

den nächsten Sommer schon festgelegt, wenn im Gegensatz zu Amerika und Deutschland<br />

zum erstenmal dann die englische GeseH-jf jeden staatlichen Eingriff und ohne die<br />

Schaft Imperial Airways mit 40pIätzigen Riesenschnellflugzeügen<br />

den Dienst zwischen<br />

London und Zürich ausführen wird. In der<br />

Tat, an gewissen Tagen im Sommer ist der<br />

Andrang der Passagiere so stark, dass man<br />

mit Leichtigkeit solche Maschinen füllen<br />

könnte. Wir hoffen alle, dass die kommenden<br />

Monate uns weiterhin die erfreuliche<br />

Vorwärtsentwicklung der Hauptstrecke des<br />

schweizerischen Luftverkehrs bringen werde.<br />

l Verkehrspolitisch gesprochen stellt die Verbändung<br />

der Schweiz an England eine enge<br />

Verkettung unseres kleinen Heimatlandes an<br />

die mächtigste Handelsnation der Welt dar.<br />

Durch den Luftverkehr hat die Schweiz den<br />

Anschluss an das ganze riesige und ständig<br />

sich vergrössernde Empireluftnetz der Engländer.<br />

Vergessen wir nicht, dass schon in<br />

den nächsten Jahren der Atlantikverkehr<br />

von England aus nach Nordamerika eine<br />

weitere Verkettung an das amerikanische<br />

Luftverkehrsnetz gewährleistet, so dass wir<br />

mit Recht behaupten können, dass mit einer<br />

raschen Luftverbindung Schweiz-London die<br />

Schweiz den unmittelbaren Anschluss an das<br />

Weltluftverkehrsnetz gefunden hat. Für den<br />

Kaufmann, wie für den Touristen ist eine<br />

solche Verbindung von grösster Wichtigkeit,<br />

sie öffnet der Schweiz einen neuen Weg in<br />

den Weltverkehr und wird besonders für die<br />

zukünftige Entwicklung des schweizerischen<br />

Exportes von ausschlaggebender Bedeutung<br />

sein.<br />

B. Zimmermann.<br />

Der britische Handel im Aufstieg<br />

Ausrichtung nennenswerter staatlicher Subventionen<br />

Platz griff.<br />

Hinsichtlich der Entwicklung des britischen<br />

Handels und der Produktion während der<br />

letzten Jahre, sowie zur gegenwärtigen Situation<br />

der englischen Wirtschaft äussert sich<br />

ein hervorragender Kenner dieser Materie,<br />

der Handelsminister Mr. Runciman, folgendermassen:<br />

1935 und <strong>1936</strong> waren Jahre weiterer<br />

merkbarer Fortschritte in beinahe allen wichtigen<br />

Industriezweigen Grossbritanniens, ausgenommen<br />

Kohle und Baumwolle. Besonderer<br />

Belebung erfreuen sich die für den Inlands-<br />

[ • < - ' 1 - * • • • • • . • „ „ , „ . ) ^ • ., |<br />

AUSWAHL DEt JAHRES 1937 von "FLYING STANDARDS"<br />

SERIE DE ^FLYING STANDARDS" DE 1937<br />

Die letztjährigen „Flying Standards" haben dem Publikum<br />

so gut gefallen, dass diese weltbekannte englische Fabrik alle<br />

ihre früheren Umsätze während der letzten Saison bei weitem<br />

übertroffen hat.<br />

Heute bringt sie eine neue „Flying Standard"-Serie auf den<br />

Markt: Den vollständig neu konstruierten „Neun", einen schnellen,<br />

geräumigen Stromlinienwagen, welcher der „Flying Standard"-Tradition<br />

alle Ehre macht und im Preis äusserst niedrig<br />

ist; einen „Zehn", ein Viertüren-Stromlinienmodell von hoher<br />

Leistungsfähigkeit, der zum erstenmal auf dem Markt erscheint;<br />

einen neuen „Vierzehn", kräftig und sparsam, den idealen Vierzylinderwagen<br />

für die Familie, ferner einen neuen, hervorragenden<br />

„V-8". Und dazu die verbesserte Auflage der letzt-'<br />

jährigen so berühmten „Flying Standard"-Serie. Die Preise<br />

sind sehr interessant und auch die Qualität ist das, was man<br />

bei Standard immer gewohnt war: Das Wichtigste. Der<br />

Weltruf der Standardwagen ist bereits 34 Jahre ältl<br />

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u AUTOMOBIL-I?EVUE DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong><br />

weise zunehmender Prosperität stellt die günstige<br />

Entwicklung der Eisenbahneinnahmen<br />

dar, welche in den ersten 6 Monaten des laufenden<br />

Jahres um 1,8 Mill. Pfd. St. höher<br />

lagen als in der vorjährigen Parallelperiode.<br />

Während der nämlichen Zeitspanne verzeichnen<br />

sodann die Posteinnahmen, ein weiterer<br />

Gradmesser wirtschaftlicher Prosperität,<br />

eine Zunahme um 4 %. Die Verkäufe des<br />

Detailhandels lagen 1935 um 6 % höher als<br />

im Vorjahre, eine Entwicklung, die sich auch<br />

in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres<br />

ununterbrochen fortsetzte. Die Nahrungsmittelverkäufe<br />

verzeichnen eine Zunahme um<br />

ca. 9,5 %, diejenigen der andern Waren erfuhren<br />

eine Steigerung um 6 %. Nun die<br />

Produktionssteigerungen.<br />

Im Jahre 1935 übertraf die britische Industrieproduktion<br />

diejenige des Vorjahres um<br />

7 %, und zwar sowohl hinsichtlich der exportals<br />

der binnenwirtschaftlich orientierten Betriebe.<br />

Das erste Quartal des laufenden Jahres<br />

brachte eine Werterhöhung von 9 % gegenüber<br />

dem ersten Vierteljahr 1935. Sind auch<br />

die auf überseeischen Märkten getätigten Verkäufe<br />

nicht im gleichen Masse angestiegen,<br />

so verzeichnen sie doch ebenfalls ein starkes<br />

Anziehen. Repräsentierten die von Januar bis<br />

Juni 1935 getätigten Exportverkäufe einen<br />

Wert von 206,5 Mill, Pfd. St., so beläuft sich<br />

die bezügliche Summe für die entsprechende<br />

Periode des laufenden Jahres auf 207,7 Mill.<br />

Pfd. St. In noch stärkerem Masse hat der<br />

Import zugenommen. Der Einfuhrwert von<br />

Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak verzeichnet<br />

ein Anwachsen von 166 Mill. Pfd. St.<br />

im ersten Halbjahr 1935 auf 179 Mill. Pfd. St.<br />

im ersten Semester <strong>1936</strong>. Die Quoten der<br />

Rohmaterialien und Halbfabrikate stiegen im<br />

Vergleichsabschnitt von 103 auf 119 Mill.<br />

Pfd. St., während der Importwert der Fertigfabrikate<br />

eine Erhöhung von 88 auf 101 Mill.<br />

Pfd. St. erfuhr. Das rasche Tempo dieser Entwicklung<br />

bietet keinen Grund zur Beunruhigung;<br />

Voraussetzung bleibt allerdings, dass<br />

die zwecks Verarbeitung in inländischen Industriebetrieben<br />

hereingenommenen Waren<br />

ohne allzu grosse Beanspruchung der Börsen<br />

auch wieder abgesetzt werden können. - «<br />

Die Zunahme der Rohmaterialirripörte ist<br />

weitgehend auf zunehmenden Wollverbrauch<br />

und die Steigerung des Baumwollabsatzes<br />

zurückzuführen. Trotzdem die Ausführwerte"<br />

für britische Waren dagegen eine Zunahme<br />

um nur 1,4 Mill. Pfd. St. verzeichnen, betrachten<br />

wir die gegenwärtige Situation'nicht<br />

als ungünstig.<br />

Baumwolle. iV ..,<br />

Der Niedergang des internationalen Handels<br />

auf diesem Gebiete scheint im laufenden Jahre<br />

endlich auf der ganzen Linie zum Stillstand<br />

gekommen zu sein. Allerdings muss die eingetretene<br />

Besserung nach wie vor als schwach<br />

bezeichnet werden. Der britische Anteil' 'am<br />

Weltbaumwollhandel verzeichnet nichtsdestoweniger<br />

steigende Tendenz. Während die Beteiligung<br />

Grossbritanniens am Weltexporthandel<br />

1932 9,9 % betrug, stieg dieser Satz<br />

im Jahr 1935 auf 10,8 %. Zur Lage der britischen<br />

Baumwollindustrie auf dem Gebiete des,<br />

Exporthandels wäre zu sagen, dass sich diese<br />

in allen Teilen gerade zu behaupten vermochte.<br />

Wohl haben die kürzlich auf der»<br />

kanadischen und australischen Zolltarifen vor Tr<br />

genommenen Reduktionen, die Auflockerung<br />

des Systems der Importbewilligungen seitens<br />

der dänischen Regierung und die Revision<br />

der indischen Tarife die während der letzten<br />

Monate auf dieser Branche lastende deprimier<br />

rende Unsicherheit zu zerstreuen vermocht,<br />

die Erwartungen Lancashires aber gingen<br />

nicht in Erfüllung. Der Prozentsatz der versicherten<br />

Arbeitslosen der Baumwollbranche<br />

fiel <strong>1936</strong> im Vergleich zum Vorjahre von 21<br />

auf 16 %. Die ganze Reihe von Massnahmen,<br />

welche zwecks Förderung der Baumwollindustrie<br />

getroffen wurden, beginnen sich allmählich<br />

auszuwirken; genannt seien nur das<br />

kürzlich gegründete Cotton Spindel Board,<br />

sowie das Reorganisationskomitee, welches<br />

den gegenwärtigen Aufbau derselben studieren<br />

und Vorschläge für die Ausdehnung des<br />

Baumwollhandels machen soll.<br />

Eisen und Stahl.<br />

Die Eisen- und Stahlwerke dürften gegenwärtig<br />

wohl zu den bestbeschäftigten Indu*<br />

strieunternehmen Grossbritanniens zählen.<br />

Für das erste Halbjahr <strong>1936</strong> überstieg die<br />

Eisenproduktion diejenige des Vorjahres um<br />

nahezu 1 Mill. Pfd. St.; sie steht damit nur<br />

mehr wenig hinter der Produktionsquote von<br />

1929 zurück. Denselben Aufschwung verzeichnet<br />

die Stahlproduktion; Grossbritannien stellt<br />

heute pro Monat gegen 1 Mill. t Stahlprodukte<br />

her — weit mehr also wie während 1935 oder<br />

sogar während des Hochkonjunkturjahres<br />

1929. Trotzdem im Zuge dieser Entwicklung<br />

die Betriebseinrichtungen der Eisen- und<br />

Stahlindustrie in den letzten Jahren weitgehende<br />

Verbesserungen und Erweiterungen<br />

erfuhren, liegen verschiedene Projekte für die<br />

Errichtung neuer Werke vor.<br />

Der Schiffbau, lange Zeit das Sorgenkind<br />

der britischen Industrie, verzeichnet gegenwärtig<br />

eine erfreuliche Belebung. Die Beschäftigung<br />

der Werften hat einen Umfang<br />

erreicht wie nie seit vielen Jahren.<br />

Diese vermehrte Aktivität im Schiffsbau<br />

hat eine Parallelbewegung bei den Zubehörindustrien,<br />

namentlich beim Kesselbau, ausgelöst.<br />

Die allgemeinen technischen Erwerbszweige<br />

verzeichnen ebenfalls eine zunehmende<br />

Besserung. In einigen Branchen, insbesondere<br />

in derjenigen des Maschinenwerkzeugbaues,<br />

übersteigt die Nachfrage das Angebot.<br />

Diese pfoduktionstechnischen Lücken<br />

zu schliessen und den Mangel an Qualitätsarbeitern<br />

auszugleichen, dürfte zu den schwierigsten<br />

Problemen der britischen Wirtschaftspolitik<br />

gehören.<br />

Auch in der Elektroindustrie überwiegen<br />

seit 1933 die Besserungsanzeichen. Speziell<br />

W91<br />

aus Uebersee Taufen grössere Bestellungeö<br />

ein. Eine rapid aufwärts führende Entwicklung<br />

hat sodann der zu einer der führenden Industrien<br />

Grossbritanniens sich entwickelnde<br />

Motorfahrzeugbau eingeschlagen. Während<br />

der sieben Monate der laufenden Saison, d. h.<br />

von Oktober 1935 bis April <strong>1936</strong>, stieg die<br />

Personenwagenproduktion gegenüber der entsprechenden<br />

Vorjahresperiode um 11 % und<br />

diejenige der Lastwagen um 10 %. Selbst die<br />

Automobilexporte weisen eine leichte Zunahme<br />

auf, so dass die auf der ganzen Linie<br />

gesteigerte Aktivität dieser Branche sich auch<br />

auf eine ganze Reihe von Zubehörindustrien<br />

recht vorteilhaft auswirkt. Als eine der jüngsten<br />

Industrien verzeichnet ferner die Kunstseidenbranche<br />

einen bemerkenswert raschen<br />

Aufstieg.<br />

Handelsabkommen.<br />

Während der letzten drei Jahre schloss<br />

Grossbritannien mit 24. fremden Staaten gegenseitige<br />

Handelsverträge ab. Einige derselben<br />

beschränkten sich auf das reine Handelsgeschäft,<br />

andere enthalten Bestimmungen<br />

hinsichtlich der Bezahlung alter Schulden<br />

oder stellen einfache Verrechnungsabkommen<br />

dar. Die Exportzunahme der dem Ottawaabkommen<br />

angeschlossenen Dominions und<br />

Länder erreichte den ansehnlichen Wert von<br />

55,5 Mill. Pfd. St. Kürzlich ist sodann ein<br />

Zusatzabkommen zum dänischen Handelsvertrag<br />

abgeschlossen worden; gleichzeitig wurden<br />

Verhandlungen mit Argentinien, Spanien,<br />

den Niederlanden,. Peru und Brasilien geführt.<br />

Auch die zukünftige britische Handelspolitik<br />

wird auf dem Grundsatz « Gleiche Chancen<br />

für alle Länder » basieren. Die britische Wirtschaftspolitik<br />

geht weiterhin von der Ueberzeugung<br />

aus, dass einzig Erleichterungen,<br />

resp. der Abbau der künstlichen Zollschranken,<br />

welche heute den internationalen Handel<br />

hindern, das vor der Krise erreichte Güteraustauschvolumen<br />

wieder herzustellen vermögen.<br />

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I I •:.>,.:-,S.',^ ,,,,,: -y.V-/->. .-••»,;,:• ^ . ^ 7 ]


N° 91 -i DIENSTAG, 10. NOVEMBER 1938 AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Belebende Handelsfaktoren.<br />

Bei der Beurteilung der künftigen Aussich-i<br />

ten für Grossbritanniens Industrie und Handel<br />

bedürfen vorerst jene Faktoren der nähern<br />

Abklärung, welche die Basis zur Wiederbelebung<br />

des Handels bilden. Die Hauptursache<br />

der Erholung der britischen Wirtschaft ist<br />

zweifellos im Vertrauen zu suchen, das die<br />

Regierung sich auf Grund ihres sparsamen<br />

Staatshaushaltes und ausgeglichenen Budgets<br />

zu erringen verstand. Eine weitere Ursache<br />

dürfte der dem Inlandsmarkt gewährte Schutz<br />

darstellen, der in einer Form zur Durchführung<br />

kam, welche die private Initiative nicht<br />

unterband. Ein dritter Hauptfaktor liegt in der<br />

Ausweitung der überseeischen Märkte auf<br />

Grund gegenseitiger Uebereinkommen sowohl<br />

mit einzelnen Gliedern des britischen Empire<br />

als auch mit zahlreichen andern Staaten.<br />

Einen wichtigen Auftriebsfaktor stellt sodann<br />

unzweifelhaft die Auflockerung des Geldmarktes<br />

dar. Alle diese grundlegenden Auftriebsfaktoren<br />

bestehen fort. Das Vertrauen<br />

der Geschäftswelt ist unangetastet; die industriellen<br />

Gewinne nehmen weiterhin zu, und<br />

obschon auch die Produktionskosten allmählich<br />

steigen, liegen für eine Schmälerung der<br />

Profitmargen weder Grund noch Anzeichen<br />

vor. Die Politik der Förderung überseeischer<br />

Märkte auf der Basis von Handelsabkommen<br />

wird beibehalten, und die britische Regierung<br />

tut ihr Möglichstes, um den Exporteuren zu<br />

ihrem Geld für die nach fremden Ländern<br />

versandten Waren zu verhelfen. Der steigende<br />

Umfang der Rohmaterialimporte hält<br />

an. Das Geld wird wieder leichter umgesetzt,<br />

und die kürzlich in verschiedenen Industrien<br />

vorgenommenen Lohnerhöhungen dürften<br />

ihrerseits zu einer Ausweitung des Verbrauchsvolumens<br />

führen.<br />

Die Bautätigkeit darf nach wie vor als<br />

recht rege bezeichnet werden, insbesondere<br />

au'f dem Gebiete der industriellen und kommerziellen<br />

Bauten. Sollte einmal die als<br />

Grundpfeiler der industriellen Tätigkeit anzusprechende<br />

Baukonjunktur abflauen — bis<br />

heute sind diesbezügliche Anzeichen .allerdings<br />

nicht festzustellen — dann dürfte der<br />

Ausfall durch Arbeiten für Landesverteidigung,<br />

Eisenbahnen, Strassen und Beseitigung<br />

der Slums wettgemacht werden.<br />

Wohl hemmen noch verschiedene 'Faktoren<br />

die Entwicklung des Welthandels, doch auf<br />

der andern Seite scheinen die Auftriebsmomente<br />

eher zu überwiegen. So begÄnnens,<br />

trotz der Zunahme des wirtschaftlichen Nationalismus,<br />

die Prosperitätskurven der einzelnen<br />

L5nder zu steigen. Vielversprechende<br />

Möglichkeiten eröffnet der britischen Wirtschaft<br />

unzweifelhaft die günstige Entwicklung<br />

junger Industrien, wie Automobil-, Elektro-<br />

und Kunstseidenindustrie. Der zunehmende<br />

Export diieser Gruppen dürfte in der<br />

Lage sein, die schrumpfende Ausfuhr einiger<br />

älteren Basisindustrien, auszugleichen. In der<br />

Entwicklung der britischen Wirtschaft während<br />

der kommenden Monate wird der Binnenhandel<br />

eine grosse Rolle spielen. Eine<br />

vollständige Erholung dürfte jedoch so lange,<br />

ausgeschlossen sein, als sich der internationale<br />

Handd nicht gleichzeitig in ebenso starkem<br />

Masse aufwärts zu entwickeln vermag.<br />

Sofern sich vom Ausland neue Störungsfaktoren<br />

nicht bemerkbar machen und der industrielle<br />

Frieden im Lande selbst keine Erschütterung<br />

erfährt, besteht aller Grund zur<br />

Annahme, dass die wirtschaftliche Aufwärtsbewegung,<br />

die sich in den letzten 3—4 Jahren<br />

anbahnte, eine dauernde und stetig zunehmende<br />

sei.<br />

Der Warenaustausch und seine Verkehrswege<br />

zwischen Grossbritannien und der Schweiz<br />

Die Verkehrswege zwischen Grossbritannieri<br />

und der Schweiz zerfallen naturgemäss<br />

in diejenigen für Personen und in solche, die<br />

für den Güteraustausch bestimmt sind.<br />

Drehen wir das Rad der Zeit um 100 Jahre ;<br />

zurück, so können wir feststellen, dass die<br />

kürzeste Route für den Personentransport von<br />

Basel nach London der Wasserweg war. Mit<br />

den flachen Schiffen einer französischen Gesellschaft<br />

fuhr man von Basel nach Rotterdam,<br />

wo man sich auf diejenigen der General<br />

Steam Navigation Company begab, die schon<br />

seit 1824 den direkten Personen- und Warenverkehr<br />

besorgten. Diese Reise kostete SO<br />

Gulden und war berühmt durch die glänzenden<br />

Tafelmenüs auf den Rheinschiffen.<br />

Wegen schlechter Verwaltung ging jedoch<br />

das französische Rheinunternehmen bald ein<br />

und damit auch dieser Reisenden-Dienst nach<br />

Holland und Grossbritannien. Bald darauf entwickelte<br />

sich der Bahnverkehr für Personen,<br />

welcher vorerst mit Vorliebe die französischen<br />

Seehäfen Le Hävre, Dieppe, Boulogne,<br />

Calais benutzte, um sich dann auch auf die<br />

belgischen und holländischen Häfen • wie<br />

Ostende, Antwerpen, Vlissingen und Rotterdam<br />

auszudehnen.<br />

Diese dem Personenverkehr dienenden Verbindungen<br />

bestehen heute noch. In allerjüngster<br />

Zeit wurden sie bereichert durch leinen<br />

Fährboot-Dienst zwischen Dünkirchen und<br />

Dover, mit dessen Hilfe nun sogar Schlafwai<br />

gen direkt von London nach. Basel äurchläu-i<br />

fen können.<br />

Wenn wir ;hier noch den^bekannter^ und<br />

stark eingelebten Luftverkehr Swischen Zürich<br />

—Basel und London mit zwei täglichen Sommerabfahrten<br />

und einer solchen im Winter,<br />

sowie 3ü stündiger Reisedauer erwähnen, so<br />

dürfte das Thema 1 «Personenverkehr» in seinen<br />

grossen Umrissen behandelt sein.<br />

Viel interessanter für die wirtschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen zwei Ländern gestaltet<br />

sfbti natürlich der Warenaustausch und die<br />

demselben dienenden Verkehrswege. — Diese<br />

gliedern sich in solche für Schnelltransport<br />

und diejenigen für langsamen Transport. —<br />

Vor rund 20 Jahren, zu einer Zeit also, da<br />

Basel noch keinen Rheinhafen besass, wurden<br />

sämtliche für London oder andere englische<br />

Häfen bestimmten Güter aus der Schweiz per<br />

Bahn nach einem der auch dem Personenverkehr<br />

dienenden kontinentalen Seehäfen geleitet.<br />

Es waren vornehmlich die tüchtigen<br />

Basler Speditionshäuser, denen am Ausbau<br />

dieser Verkehrswege in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts das grösste Verdienst<br />

zukommt. Damals unterschied man zwischen<br />

Fracht-, Eil- und Expressgut. Benötigten noch<br />

am Anfang dieser Entwicklung-die Frachtgut-;<br />

Sendungen von Basel nach London volle zwei<br />

"Wochen, eine Reisedauer, die bis Anfang des<br />

20. Jahrhunderts auf 7 bis 10 Tage zurückging,<br />

so beträgt die heutige Transp.örtdauer<br />

nur noch 3 bis 4 Tage, womit bereits der dreimal<br />

kostspieligere Eilgutsdienst hinsichtlich<br />

Zeitdauer überflügelt wurde. Anderseits ist<br />

$e.it einigen Jahren dem Expressverkehr ein<br />

Überlegener Gegner in Gestalt des Flugverkehrs<br />

erwachsen.<br />

^Eine interessante Phase in dieser Entwicklung<br />

«stellt beispielsweise auch der Transport<br />

englischer Automobile nach der Schweiz, oder<br />

schweizerischer Wagen nah England dar. Anfänglih<br />

wurden diese in massive Kisten verpakt,<br />

was einem Kostenaufwand von 10 bis 15<br />

Pfund Sterling gleichkam; dann ging man zu<br />

leichteren Harassen über, die innen mit Teerpapier<br />

ausgeschlagen waren. Noch später<br />

stellten die französischen Bahnen speziell<br />

konstruierte, geschlossene Eisenbahnwagen<br />

zur Verfügung, während wir heute soweit<br />

sind, dass fertige Automobile unverpackt von<br />

der englischen Fabrik bis in die Schweiz<br />

transportiert werden, sei es in durchgehend«!<br />

Bahnwagen mit den Fährbootdiensten, sei es<br />

mit Schiffen und offenen Güterwagen, wobei<br />

das Frachtgut nur mit einer Decke und einer<br />

Blache geschützt ist.<br />

So wurden nach und nach für den englischen<br />

und den schweizerischen Handel die<br />

Transporte verbessert und verbilligt. Als<br />

letzte Errungenschaft, und zwar in einem Zeitpunkt,<br />

da es gilt, im Interesse von Handel<br />

und Industrie die Transport- und somit auch<br />

die Gestehungskosten zu vermindern, wurde<br />

die Ganzwasser-Verbindung zwischen englischen<br />

Häfen und der Schweiz mit Hilfe der<br />

Rheinschiffahrt bis Basel geschaffen.<br />

Vor zirka 25 Jahren hat das grösste deutsche<br />

Rheinschiffahrts-Unternehmen die ersten<br />

mit Getreide und Kohle beladenen Kähne mit<br />

Hilfe von Raddampfern bis nach Basel geschleppt.<br />

Andere Rohprodukte, die für diesen<br />

langsamen Transportweg geeignet waren,<br />

folgten bald nach. Hinzu kamen auch solche<br />

aus Ueberseeschiffen, welche in Rotterdam,<br />

Amsterdam oder Antwerpen auf Rheinkähne<br />

umgeschlagen wurden. Die schweizerische<br />

Exportindustrie nahm ihrerseits bald die "Gelegenheit<br />

wahr, um zuerst Rohprodukte, wie<br />

Calziumkarbid, Gonzenerze, Asphalt, Kondensmilch<br />

etc. den Rheinkähnen im Talverkehr<br />

anzuvertrauen, um dadurch auf den Ueberseemärkten<br />

durch Transportkostenverminderung<br />

konkurrenzfähiger zu werden.<br />

Bei dieser Entwicklung war es selbstverständlich,<br />

dass auch andere Industrien begannen,<br />

sich für diesen billigen Transportweg zu<br />

interessieren, doch schreckten sie vor der<br />

langen Reisedauer (4 bis 8 Wochen vom Seehafen<br />

nach Basel, oder 3 bis 4 Wochen von<br />

Basel bis Seehafen), zurück. Da war es wiederum<br />

das Verdienst einiger unternehmungslustiger<br />

Führer in der jungen Basler Rheinschiffahrt,<br />

nach einem Ausweg zu suchen. Es<br />

begann die Zeit des Selbstfahrers — des Güterboots.<br />

Vorerst versuchte man mit schon<br />

bestehenden Dampfgüterbooten von 400—800<br />

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16 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> —<br />

BRT. die obere Teilstrecke des schiffbaren<br />

Rheins zu befahren. Zufolge ihrer Grosse<br />

konnten sie den Rheinzwischenkanal zwischen<br />

Strassburg und Basel nicht benutzen, sondern<br />

waren auf den offenen Rhein angewiesen. Da<br />

derselbe jedoch nur während zirka 3 Monaten<br />

im Jahre genügend Wasser führte, um eine<br />

Fahrt bis Basel zu ermöglichen, konnte damit<br />

ein regelmässiger Verkehr, so wie er für die<br />

in Frage stehenden Güter notwendig wäre,<br />

nicht geboten werden.<br />

Es begannen nun die Versuche mit Motor-<br />

Güterbooten von zirka 200—300 Tonnen. —<br />

Im Jahre 1933 zirkulierten auf der Bergfahrt<br />

bis Basel 73, im Jahre 1934 186 und 1935 sogar<br />

640 Qüterboote und Tankschiffe. Hierbei<br />

wirkte besonders eine Basler Güterboot-Reederei<br />

bahnbrechend. Diese Reederei hat als<br />

erste einen regelmässigen direkten Dienst,<br />

ohne Umlad an Strassburg und ohne Anhalt<br />

in andern Rheinhäfen, zwischen Basel und<br />

Antwerpen eingerichtet, mit 2 bis 3 Abfahrten<br />

per Woche von Basel, mit Sulzer-Dieselmotoren<br />

ausgerüstet. Diese Boote erreichen Antwerpen<br />

bei einigermassen normalen Wasserund<br />

Witterungsverhältnissen in 3% bis 5 Tagen.<br />

Damit werden Güter spediert für alle<br />

englischen und alle Ueberseehäfen. Die Boote<br />

haben in Antwerpen direkten Anschluss an<br />

eine englische Dampferlinie, welche von hier<br />

dreiwöchentliche Abfahrten nach London ausführt,<br />

und damit einen Dienst bietet, der von<br />

Basel bis London 5 bis 9 Reisetage beansprucht.<br />

Dieser Dienst ist seit 3 Jahren erprobt<br />

und hat der schweizerischen Exportindustrie<br />

bereits gute Dienste geleistet. Es<br />

werden damit alle Güter, sogar Lebensmittel,<br />

regeknässig verfrachtet. Für den Import von<br />

London werden die gleichen Schiffe verwendet,<br />

welche die Strecke Antwerpen—Basel<br />

in 8 bis 10 Tagen zurücklegen, womit ein<br />

Ganzwasserdienst London—Basel von 12 bis<br />

16 Tagen erreicht wird.<br />

Mit Hilfe der Güterboot-Dienste ist es auch<br />

möglich, andere lebenswichtige Güter in grossen<br />

Quantitäten zu billigen Preisen von London<br />

nach Basel zu bringen.<br />

Nicht vergessen dürfen wir aber hier die<br />

grossen Dienste, den dieser Güterbootverkehr<br />

der schweizerischen Automobilwirtschaft<br />

durch die Indienststellung der Motor-Tankschiffe<br />

geleistet hat. Basel besitzt bekanntlich<br />

die grossen Benzintankanlagen. Alles für die<br />

Schweiz bestimmte Benzin wird nun zu billigen<br />

Transportpreisen auf dem Wasserweg<br />

nach Basel gebracht, genau so wie Rohöle und<br />

Schmieröle, und in Hafentanks gelagert.<br />

So vollkommen wie der Bahnverkehr kann<br />

der Rheinverkehr nie werden, stellt doch der<br />

Strom keine Eisenbahnschiene dar. Der Binnenwasserverkehr<br />

ist aber zweifellos eine Errungenschaft,<br />

die der schweizerischen Volkswirtschaft<br />

unschätzbare Dienste geleistet hat<br />

und in Zukunft noch leisten wird.<br />

Grossbrifamiietis Strassenverkehr<br />

Das rapide Anwachsen des Strassenverkehrs<br />

in Grossbritannien während den letzten<br />

10 Jahren bereitete der Regierung etliches<br />

Kopfzerbrechen, und es werden deshalb gegenwärtig<br />

alle Anstrengungen unternommen,<br />

um das Strassennetz den Anforderungen des<br />

modernen Verkehrs in jeder Hinsicht anzupassen.<br />

Für Grossbritannien ist das Motorfahrzeug<br />

nicht länger mehr blosser Luxusgegenstand,<br />

sondern es wird dieses heute als unbedingte<br />

Notwendigkeit des täglichen Lebens für raschen,<br />

unabhängigen und wirtschaftlichen<br />

Transport betrachtet. Die Industrie ihrerseits<br />

sieht im Automobil nicht nur irgendeine Transportmöglichkeit,<br />

sondern erblickt in ihm das<br />

verbindende Glied ihres Aufbaues. So leistungsfähig<br />

die britischen Eisenbahnen an sich<br />

auch sein mögen, so darf von ihnen doch nicht<br />

die Erfüllung aller Anforderungen erwartet<br />

Werden. Aus diesem Grunde war es dem Lastwagenbau<br />

möglich, sich zu einem der wichtigsten<br />

Zweige der britischen Automobilindustrie<br />

zu entwickeln.<br />

Zur richtigen Beurteilung des gegenwärtigen<br />

StrassenVerkehrs in Grossbritannien ist<br />

eine Inbetrachtziehung der Ausdehnung des<br />

Strassennetzes und der Zahl der auf die Meile<br />

entfallenden Fahrzeuge unerlässlich. Im Jahre<br />

1909 verfügte Grossbritannien über ein Netz<br />

von 175 463 Meilen (zirka 267 300 km) fahrbarer<br />

Strassen. Im Jahre 1935 waren es deren<br />

178 507. 1909 entfielen auf eine Meile des<br />

Strassennetzes 0,8 mechanisch angetriebene<br />

Strassenfahrzeuge, Tramwagen und Motorräder<br />

inbegriffen, 1928 waren es bereits 11,5<br />

Einheiten und heute beträgt deren Zahl nicht<br />

weniger als 14,5.<br />

Festzuhalten ist, dass die Strassen Grossbritanniens<br />

nicht nach ihrer Konstruktionsart,<br />

sondern nach ihrer Verkehrsdichte klassifiziert<br />

werden. Unter die Gruppe der Strassen<br />

erster Klasse fallen nationale Hauptdurchgangsstrassen,<br />

unter diejenigen der zweiten<br />

Klasse die weniger wichtigen Durchgangsstrassen,<br />

während alle übrigen Strecken unter<br />

die nicht klassifizierten rubriziert werden.<br />

Das grosse Volumen des modernen Verkehrs<br />

benützt demnach hauptsächlich Strassen erster<br />

Klasse, und in ungefähr gleichem Ausmass<br />

solcher zweiter Ordnung. Der Löwenanteil<br />

des motorisierten Strassenverkehrs<br />

wickelt sich also auf einem Strassennetz von<br />

43 316 Meilen ab.<br />

Bis vor kurzem wurden in Grossbritannien<br />

die Strassen durch nicht weniger als 1375 von<br />

einander unabhängigen Strassenbauinstanzen<br />

unterhalten und erstellt. Es bestanden weder<br />

irgendeine zusammenfassende Zentralorganisation,<br />

noch allgemeine Vorschriften bezüglich<br />

Strassenaus- und -neubau. Selbst die<br />

Projektierung von neuen Anlagen hatte von<br />

diesen verschiedenen Instanzen auszugehen,<br />

allerdings unter gebührender Berücksichtigung<br />

der lokalen Erfordernisse.<br />

Umfahrungen.<br />

Im Bestreben, dem Verkehrsandrang in den<br />

Hauptstädten des Landes entgegenzuwirken,<br />

sind sogenannte Umfahrungsstrassen erstellt<br />

worden. Diese gut ausgebauten Strecken hatten<br />

denn auch einen grossen Erfolg zu verzeichnen.<br />

Mit ihrer Hilfe war es möglich, den<br />

Grossteil des Durchgangsverkehrs um die<br />

Städte herumzuleiten. Weitere solche Strassen<br />

werden gegenwärtig nicht nur in der<br />

Nähe der Städte, sondern auch als Entlastung<br />

längs der Küstenstrassen erstellt.<br />

Strassensignalislerung.<br />

Der Royal Automobile Club und die Automobile<br />

Association haben im ganzen Lande,<br />

vornehmlich aber längs der Entlastungsstrassen<br />

Signalisierungstafeln aufgestellt, welche<br />

aus gemessener Distanz gut sichtbar sind.<br />

Dieses System hat nicht wenig zur Verringerung<br />

der Verkehrsstockung beigetragen, denn<br />

die Signale stehen nicht an den Kreuzungen<br />

selbst, sondern etwa 500 Yards vor denselben.<br />

N°91<br />

Strassenverkehrsunfälle.<br />

Auch Grossbritannien hat dem zunehmenden<br />

Strassenverkehr seinen Tribut an Menschenleben<br />

zu entrichten. Jahr für Jahr<br />

scheint die Zahl der Verkehrsunfälle zuzunehmen.<br />

Während der letzten fünf Jahre hat deshalb<br />

das Transportministerium alle erdenklichen<br />

Anstrengungen zur Verbesserung der<br />

Verkehrsbedingungen und zur möglichen Verhinderung<br />

der Unfälle unternommen. Unter<br />

Führung des gegenwärtigen Transportministers,<br />

Mr. Hore-Belisha, wurde im ganze»<br />

Land ein Netz von Sicherheitsgeländern, Fussgängerstreifen,<br />

Verkehrszeichen, Warntafeln<br />

etc. errichtet, welches sich als durchaus nützliche<br />

Methode zur Erziehung sowohl der Automobilisten<br />

als der Fussgänger zum Grundsatz<br />

«Safety first» erweisen.<br />

Nach längerer Zeit ist nun auch die Festsetzung<br />

von Höchstgeschwindigkeiten wieder<br />

eingeführt worden, und zwar nur im Bereiche<br />

bebauter Gegenden, d. h. auf jenen Strassen,<br />

die sich künstlich beleuchten lassen, darf die<br />

Maximalgeschwindigkeit von 48 km/St, nicht<br />

überschritten werden.<br />

Allgemein wird erwartet, dass, sind die<br />

Strassen im ganzen Land erst verbreitert, die<br />

Sicherheit für Fahrer und Nichtfahrer bedeutend<br />

zunehme. Noch immer herrscht auf<br />

Grossbritanniens Strassen Platzmangel, den<br />

vor allem die Last- und grossen Transportwagen<br />

zu spüren bekommen. Sollen Verkehrsverspätungen<br />

auf ein Minimum reduziert werden,<br />

so sind speziell für diese Transportkategorie<br />

bessere Strassenzustände zu schaffen.<br />

Strassenverbesserungen aber dürfen, obwohl<br />

sie im Interesse der gesamten Bevölkerung<br />

liegen, keinesfalls die Schönheit des Landes<br />

beeinträchtigen. Die diesbezüglichen grossen<br />

Bemühungen der zuständigen lokalen Instanzen<br />

erwiesen sich als recht erfolgreich.<br />

Die grosse Popularität, welcher sich das<br />

Motorfahrzeug in Grossbritannien erfreut, erhellt<br />

am besten die Tatsache, dass trotz Einführung<br />

einer maximalen Geschwindigkeitsgrenze,<br />

äusserst hoher Besteuerung und chronischer<br />

Verkehrsblockierung in Nähe der<br />

Städte, die Neuzulassungen an Personen- und<br />

Lastwagen monatlich um mehrere tausend<br />

zunehmen, wohl der beste Beweis für Grossbritanniens<br />

Automobilfreundlichkeit, die sich<br />

in Zukunft noch steigern wird. Der Aus- und<br />

Neubau des Strassennetzes stellt sieshalb<br />

wohl eine der gegenwärtig wichtigsten Angelegenheiten<br />

des Landes dar, der auch in nächster<br />

Zukunft grösste Aufmerksamkeit zu widmen<br />

sein wird.<br />

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-< DIENSTAG, 10. NOVEMBER 1938 AUTOMOBIL-REVtrE 17<br />

Road Trafic in Great Britain<br />

The rapid growth in road traffic in the<br />

past ten years in Qreat Britain has caused<br />

some anxiety to the authorities and every<br />

effort is now being made to improve the<br />

rqads and bring them thoroughly into line<br />

with the requirements of modern conditions.<br />

The United Kingdom, from a private aspect,<br />

considers the motor car no longer as<br />

a mere luxury but as a necessity in daily<br />

life for rapid, independent and economical<br />

movement.<br />

• Industry regards the motor vehicle not<br />

iust as one mode of transport but as a connecting<br />

link in its Organisation. The railway<br />

Systems of Qreat Britain, efficient though<br />

they are, cannot be expected to fulfil all the<br />

requirements of industry. Thus it is that the<br />

commercial motor vehicle has created for<br />

itself one of the most important branches of<br />

the United Kingdom motor industry.<br />

To appreciate the Position as it Stands today<br />

as regards road traffic in the United<br />

Kingdom, one must first of all consider the<br />

mileage of the roads and the number of vehicles<br />

per mile. In 1909 there were 175,463<br />

miles of roads in the United Kingdom and in<br />

1935 there were 178,507. In 1909 there were<br />

$ mechanically propelled road vehicles including<br />

tramcars and cycles to a mile of<br />

road. In 1928 there were 11,5 and to-day<br />

there are no less than 14,5.<br />

It should be noted that the roads of Great<br />

Britain are not classified by their type of<br />

cpnstruction but according to the amount of<br />

traffic which is estimated use them. Class,I<br />

roads are the main national traffic arteries,<br />

while Class II roads are arteries of less importance<br />

while unclassified roads represent<br />

the remainder. The immense volume of modern<br />

traffic is therefore carried mainly by<br />

Class I roads and to a similar extent by<br />

Class II roads — thus 43,616 miles carry the<br />

bulk of the traffic.<br />

Up to very recently the roads of Great<br />

Britain have been provided and constructed<br />

by no less than 1375 independent Highway<br />

!Äutorities with no central Organisation and<br />

decisions regarding improvements and reconstruction,<br />

together with the creation of<br />

new roads emanated from these several authorities<br />

in accordance with local needs and<br />

were only submitted to the Ministry of<br />

Transport with a view of obtaining a grant<br />

fröm the Road Fund. There were no national<br />

roads deliberately planned to carry the<br />

traffic »of the country.<br />

BIY-PASS ROADS<br />

S'To relieve traffic congestion in the main<br />

towns of the country a system of by-pass<br />

ripads was instituted. These fine, wide arterial<br />

roads have proved very successful and<br />

häve taken away from the towns the bulk<br />

of the unnecessary traffic; more roads of this<br />

näture are now in the course of construction<br />

not only round the towns but on the roads<br />

leading to the sea coast.<br />

ROAD SIGNS<br />

The Royal Automobile Club and the Automobile<br />

Association have set up all over the<br />

country, especially on the by-pass roads, a<br />

system of improved road signs which can<br />

easily be seen from a fair distance away.<br />

These have very considerably helped to relieve<br />

stoppages in the traffic flow, for they<br />

are placed not on the corners themselves but<br />

about 500 yards before the crossings are<br />

reached. The old road signs, picturesque<br />

though they were, are now rapidly disappearing,<br />

having served in their day of slow<br />

traffic a useful purpose.<br />

THE TOLL OF THE ROAD<br />

Great Britain is not exempt from the appalling<br />

toll of the road. Every year the casualty<br />

list from road accidents seems to<br />

increase and in the past five years an effort<br />

unsurpassed ever before has been made on<br />

the part of the Ministry of Transport to improve<br />

traffic conditions in Order if possible<br />

to lower the casualty list. Under the guidance<br />

of the present Minister of Transport, Mr.<br />

rfore-Belisha, the Ministry has placed<br />

throughout the country a series of beacons,<br />

pedestriän crossings, traffic Signals, etc., all<br />

of which have proved to be an effective<br />

rnethod of teaching both the motorist and<br />

the pedestriän the lesson of « Safety First».<br />

, The speed limit has now reappeared after<br />

äf long absence and in all built-up areas<br />

where lamp posts are erected, the motorist<br />

now must not exceed a speed of 30 m. p.h.<br />

Mariy break the law but a system of mobile<br />

police has done much to regulate and to<br />

curb the speed aspirants' efforts. It is believed<br />

that when the roads throughout the<br />

length and breadth of the country are made<br />

Wide enough, they will'becorne safer böth<br />

for the motorist and non-motorist. There is<br />

still not enough room in Great Britain for<br />

the commercial vehicles as well as passenger<br />

carrying vehicles and it is this section that<br />

must be catered for in order that the delays<br />

may be reduced to a minimum. Road improvement,<br />

however, though it is in the<br />

minds of the entire populace, must not desecrate<br />

the natural beauty of the country and<br />

local authorities throughout the country are<br />

making great efforts in this direction with<br />

much success. The popularity of the motor<br />

vehicle can best be judged by the simple<br />

fact that despite speed limits, heavy burdensome<br />

taxation and traffic blooks around the<br />

towns; the registrations of cars both private<br />

and commercial increase by some thousands<br />

every month. That indicates conclusively<br />

that Great Britain is motor-minded and that<br />

in the future it will be even more so. Road<br />

improvement, therefore, is to-day one of the<br />

prime needs of the country, and one which<br />

will require very considerable thought for<br />

the near future.<br />

Das britische Empire unter Eduard VIII<br />

Zentrale In<br />

BASEL<br />

INTERNATIONALE<br />

REISEBUREAUX in<br />

(Firma gegründet 1815)<br />

In Vorderasien gehen zur Zeit die Welleri<br />

nationalen Erwachens besonders hoch. Diese<br />

Blockbildung im vordem Orient dürfte in<br />

mehr als einer Hinsicht von einer historischen<br />

Bedeutung sein, deren Tragweite<br />

sich heute noch nicht übersehen lässt. Jedenfalls<br />

beweist die kürzlich durchgeführte Inspektionsreise<br />

des englischen Marineministers,<br />

dass Grossbritannien sich der im Mittelmeer<br />

lauernden Gefahren durchaus bewusst<br />

ist und alles daran setzt, um seine<br />

Positionen in diesem bedeutsamen Wirtschaftsraume<br />

auszubauen. Und wird zurzeit<br />

Mombassa, an der afrikanischen Ostküste<br />

gelegen, zu einem riesigen Kriegshafen ausgebaut,<br />

so mag es sich hier um die Einrichtung<br />

einer mächtigen britischen Sicherung<br />

mit doppelter Front handeln, einerseits gegen<br />

das sich im nahen Abessinien sesshaft<br />

machende Italien, anderseits gegen den<br />

neuen Machtfaktor Japan.<br />

Indien bleibt allem Entgegenkommen zum<br />

Trotz nach wie vor das Sorgenkind. Auf<br />

einem Raum von 4.6 Millionen km 2 leben<br />

hier mehr als 352,8 Millionen Menschen beisammen.<br />

Das indische Problem hört nicht<br />

auf, immer wieder Kopfzerbrechen zu verursachen.<br />

Australien mit seiner 6,6 Millionen Köpfe<br />

zählenden Bevölkerung, und mehr noch Neuseeland,<br />

zählen zu den treuesten Gliedern<br />

des britischen Weltreiches, schon deshalb,<br />

weil sie als die Schwächsten den weltumspannenden<br />

Schutz des Mutterlandes noch<br />

auf Jahrzehnte hinaus nicht entbehren können.<br />

Zur Zeit Eduard VII. stand die britische<br />

Sonne im Zenith. Georg V. verstand es meisterhaft,<br />

das da und dort schwache Stellen<br />

aufweisende Gebilde seines Weltreiches zue<br />

ng I ischen<br />

Sc hiffahrts<br />

Ei<br />

ge<br />

Als mitbestimmende Kraft wirkt die geographische<br />

Lage Grossbritanniens kaum bewusst,<br />

eher vielleicht instinktiv, auf das<br />

aussenpolitische Handeln eines jeden englischen<br />

Staatsmannes. Drei Faktoren sind zu<br />

beachten, die sowohl die politische wie wirtschaftliche<br />

Stellung des Inselreiches masswasser<br />

als beste Landesverteidigung, als<br />

gleichzeitig auch die Aufrechterhaltung der<br />

Verbindungen mit den überseeischen Besitzungen.<br />

Zweiter Faktor von ausschlaggebender Bedeutung<br />

ist die relativ kurze Entfernung<br />

Grossbritanniens vom europäischen Kontigebend<br />

beeinflussen : Als im Jahre 1556 der<br />

letzte britische Besitz auf dem Kontinent,<br />

der Brückenkopf von Calais, an Frankreich<br />

zurückfiel, gab Grossbritannien die Bestrebungen,<br />

auf dem europäischen Festland Fuss<br />

zu fassen, endgültig auf. Damit wurde und<br />

blieb Grossbritannien ein Inselstaat, der<br />

Landgrenzen nicht kennt, sondern rund vom<br />

Meere umgeben ist. Seit dem Mittelalter,<br />

aber gilt den Briten das Meer nicht nur als<br />

Schutzgürte!, sondern ebenso sehr als.Mittelf<br />

zur englischen Expansion in Uebersee. Logische<br />

Folge dieses Umstandes ist das Be4<br />

streben der Engländer, die Ueberlegenheit'<br />

ihrer Seestreitkräfte ungeschmälert- zu behaupten,<br />

denn nur diese gewährleistet sowohl<br />

die Freihaltung der r eigenen'Küste%genent;<br />

sie zwingt die Briten zur Inrechnungsetzung<br />

der auf dem Festlande sich vollziehenden<br />

Ereignisse und entsprechendem<br />

Verhalten. Die durch britische Erfinder zu<br />

einem bedeutungsvollen Verkehrsfaktor entwickelte<br />

Dampfkraft brachte die Inseln dem<br />

Kontinent noch näher und mit der gewaltigen<br />

Entwicklung der Aviatik schmolzen die<br />

Entfernungen zwischen diesen und dorn Festlande<br />

zur vollständigen Bedeutungslosigkeit<br />

„j^uuraneiiv damit aber fiel die natürliche Unnahbarkeit<br />

und damit auch Sicherheit der<br />

britischen Inseln vollends dahin.<br />

Dritter, vor allem geographisch bedingter<br />

Faktor ist die Stellung Grossbritanniens als<br />

Zentralorgän eines gewaltigen, im Laufe der<br />

Jahrhunderte errungenen, über alle Erdteile<br />

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verstreuten und durch die Meere verbundenen<br />

Weltreiches. Seine Politik sowohl in<br />

Europa als in den andern Teilen der Welt<br />

wird deshalb nie frei, sondern zuweilen sogar<br />

bestimmt werden von den Belangen der<br />

überseeischen Besitzungen. Hängt nun aber<br />

schon Grossbritanniens Stellungnahme zu<br />

europäischen Angelegenheiten weitgehend<br />

von den Erfordernissen dieses umfassenden<br />

Weltreiches ab, so ist diese ausserhalb Europas<br />

nahezu ausschliesslich bestimmt durch<br />

die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der<br />

Verkehrsverbindungen zwischen Dominien,<br />

Kolonien und sonstigen Besitzungen. Gerade<br />

die letzten Monate haben neuerdings gezeigt,<br />

wie eifrig Grossbritannien für die Sicherstellung<br />

des Seeweges nach Indien besorgt ist.<br />

Gibraltar, Suezkanal, Singapore, verkörpern<br />

Grundpfeiler der britischen Weltpolitik, an<br />

denen Grossbritannien unter keinen Umständen<br />

rütteln lässt.<br />

Im Schütze dieser über den ganzen Globus<br />

verteilten, strategischen Stützpunkte<br />

vollzieht sich ein reger Handelsverkehr zwischen<br />

Mutterland und Ueberseebesitzungen.<br />

zwischen diesen letztern und auch zwischen<br />

den einzelnen Gliedern des britischen Weltreiches<br />

und andern Völkern. Die gesichertste<br />

Position dürfte dem britischen Reichsgedanken<br />

noch heute in Kanada zukommen, obwohl<br />

dies Land formaljuristisch zum selbständigen<br />

Partner innerhalb des britischen<br />

Empire wurde und ihm sogar das Recht zusteht,<br />

Verträge mit andern Staaten nach<br />

eigenem Gutdünken abzuschliessen. Die<br />

Stärke der traditionellen Bindungen zwischen<br />

Kanada und Grossbritannien kam anlässlich<br />

.der vor einigen Jahren in Ottawa<br />

abgehaltenen Wirtschaftskoniferenz recht<br />

deutlich zum Ausdruck. An und für sich<br />

muss dieser Zustand verwundern, denn rein<br />

geographisch bedingt sind die handelspolitischen<br />

Beziehungen zu den industriell hochentwickelten<br />

Vereinigten Staaten von Amerika<br />

bedeutend stärker als diejenigen mit<br />

London.<br />

Schwieriger ist die heutige Stellung Grossbritanniens<br />

auf dem afrikanischen Kontinent;<br />

der Abessinienkonflikt hat dies treffend illustriert.<br />

Zwar ging der Traum Cecil Rlodes<br />

in Erfüllung : Grossbritannien besitzt heute<br />

eine durchgehende Verbindung von Alexandrien<br />

bis nach Kapstadt, doch der nördliche<br />

wie der südliche Teil dieses Gebietsstreifens<br />

sind nicht mehr so unbedingt und unabsehbar<br />

englischer Besitz wie einst, durchläuft doch<br />

Südafrika mit seinen 8,13 Millionen Einwohnern<br />

und einer Oberfläche von 1,2 Millionen<br />

km 2 dieselbe Entwicklung wie Kanada. Aus<br />

der Kolonie ward ein Dominion und aus deni<br />

Dominion wird ein selbständiger Staat werden.<br />

Wohl ist die südafrikanische Union nach<br />

wie vor durch zahlreiche freundschaftliche,<br />

namentlich aber wirtschaftspolitische Bande<br />

mit London verbunden. Wort und Tat der<br />

Südafrikaner gewinnen jedoch zusehends an<br />

Bestimmtheit und zur rechten Zeit drängt<br />

im Norden der ägyptische Nationalismus immer<br />

ungestümer zur Selbständigkeit, verstärkt<br />

sich der Einfluss des erwachenden<br />

Asiens von Jahr zu Jahr. Doch gerade die<br />

neuen Verträge mit AegVpten beweisen, in<br />

welchem Masse britische Staatskunst es immer<br />

wieder versteht, unüberwindbar scheinende<br />

Gegensätze doch zu überbrücken, und<br />

zwar sowohl im Interesse des Mutterlandes<br />

als auch des Reichsterritoriums.<br />


18 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. NOVEMBER <strong>1936</strong> ^ N° 91<br />

sammenzuhalten. Eduard VIII., als Prinz of<br />

Wales einst der erste Handelsreisende<br />

Grossbritariniens, wird es zweifellos gelingen,<br />

die sich lockernden Bande zwischen<br />

The British motor industry owes much

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