E_1938_Zeitung_Nr.015
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treten ist, dessen Aufbau in mehr als einer<br />
Richtung grossem Interesse begegnet.<br />
Sein Rahmen sowie die ganze Wagen-Vorderwand<br />
besteht aus vier Alpax-Leichtmetall-<br />
Gussteilen, die durch Bolzen miteinander<br />
verbunden sind. Der 1,2-Vierzylinder-Motor<br />
arbeitet über ein synchronisiertes Vierganggetriebe,<br />
auf die durch zwei Querfedern<br />
einzeln abgestützten Vorderräder. Die Hinterräder<br />
besitzen gleichfalls Einzelabfederung<br />
durch querliegende Torsionsstäbe in Verbindung<br />
mit längsliegenden Schwinghebeln.<br />
Dank dem Wegfall einer Kraftübertragung<br />
zur Hinterachse ergibt sich ein niedriger und<br />
doch geräumiger Aufbau mit tiefer Schwerpunktlage<br />
und glattem Boden. Dazu kommt<br />
die geschmackvolle Linie und sonstige gediegene<br />
Ausstattung. Müssen Sie unbedingt<br />
gesehen haben! Es lohnt sich wirklich.<br />
Morris.<br />
(Stand 25.)<br />
Dieser grosse englische Konzern zeigt am<br />
Salon sein Modell « Twelve » mit Vierzylindermotor<br />
von 1,55 Liter, sowie weiter die<br />
< Fourteen »- und « Eighteen »-6-Zyldnderwägen,<br />
Serie III, von 1,82 und 2,4 Liter. Daneben<br />
stehen im Bauprogramm von Morris<br />
noch der « Eight» sowie der « Teen », Vier-<br />
Zylinder von 1 bzw. 1,3 Liter Hubraum, sowie<br />
Modell « Twentyfive > mit einem Sechszylindnermotor<br />
von 3,5 Liter.<br />
Abgesehen vom 1-Literkleinwagen, der ein<br />
Dreiganggetriebe mit zwei synchronisierten<br />
Gängen besitzt, während sein Motor Seitenventile<br />
und Thermosiphonkühlung aufweist,<br />
baut Morris alle andern Motoren als Hängeventiler<br />
und sieht — welcher Luxus für<br />
einen Qross-Serienwagen — überall Vierganggetriebe<br />
mit drei synchronisierten Gängen<br />
vor.<br />
Aeusserlich fällt vor allem die verbesserte<br />
Formgebung und die neue Plazierung des<br />
Reserverades unter des Kofferraum auf. Als<br />
Einzelheiten des Chassis seien erwähnt: Abfederung<br />
der starren Achsen durch Halbelliptikfedern<br />
mit hydraulischen Stossdämpfern,<br />
hydraulische Vierradbremsen und spiralverzahnte<br />
Hinterachsen.<br />
Tatra.<br />
(Stand 17.)<br />
Schon vor Jahren hat Tatra sein berühmtes<br />
und bahnbrechendes Stromlinienmodell<br />
mit luftgekühltem Heckmotor entwickelt und<br />
mit der Zähigkeit an dieser Konstruktion<br />
festgehalten, die dieser guten Sache würdig<br />
ist. Es musste ja einmal der Tag anbrechen,<br />
wo Autobahnen und grosse internationale<br />
Autorouten der Stromlinie neuen Auftrieb<br />
verschaffen. Heute stehen vor uns neben dem<br />
bereits bekannten Modell 77a mit aerodynamischem<br />
Aufbau, Einzelabfederung aller Räder<br />
und luftgekühltem 8-Zylinder-Heckmotor<br />
von 3,4 Liter Hubraum, zwei jüngere Geschwister<br />
der gleichen Konstruktionsschule,<br />
der Tatra 87 mit einem ähnlichen Motor von<br />
nur 3 Liter Hubraum sowie der Typ 97 mit<br />
Vierzylinder-Heckmotor von 1.76 Liter. Sie<br />
gleichen sich, wie dies unter Brüdern nicht<br />
selten üblich ist, nur dass dem Kleinsten<br />
von den dreien noch kein Kamm, keine Rükkenflosse<br />
gewachsen ist, wie sie die beiden<br />
andern besitzen. Oh, sie dürfen sich sehen<br />
lassen, alle drei, und dass sie schnell sind,<br />
das fühlt man ihnen instinktiv von aussen<br />
an. Damit allen «Geschmäckern» gedient<br />
ist, baut Tatra daneben seine bekannten<br />
Vierzylinder-Modelle 57 und 75 von 1,16 und<br />
1,69 Liter Hubraum weiter, deren luftgekühlter<br />
Boxermotor vorn unter der Motorhaube<br />
ruht. Auch dies sind Vollschwingachser mit<br />
Zentralrohrrahmen.<br />
brikationsprogramm dieser Firma noch ein<br />
6-Zylinder-Fahrzeug von 3,85 Liter, ein ausgesprochener<br />
Repräsentationswagen mit vorn<br />
liegendem Motor.<br />
(Stand 40.)<br />
Nicht weniger als 5 verschiedene Wagen<br />
und dazu ein nacktes Chassis mit Vorrichtung<br />
zur Demonstration seiner Einzelabfederung<br />
hat Skoda zur Schau gebracht. Wir<br />
finden da eine zwei- und eine viertürige Limousine,<br />
je ein zwei- und ein viertüriges<br />
Cabriolet, sowie endlich ein Roadster-<br />
Cabriolet.<br />
Ais vor ein paar Jahren neue Konstruktionsgrundlagen<br />
sich mit der elementaren<br />
Wucht einer Revolution im Automobilbau<br />
durchsetzten, da hat Skoda sein Einliter-<br />
Zentralrohrchassis mit den rundum einzeln<br />
abgefederten Rädern, dem hinten am Rahmenrohr<br />
angeflanschten Getriebe, das mit<br />
dem Differentialgehäuse zu einer Einheit<br />
verschmolzen ist, geschaffen. Seither konnte<br />
er den grundsätzlichen Aufbau beibehalten.<br />
Allerhand Verfeinerungen in der Formgebung<br />
der Karosserie und auch im mechanischen<br />
Teil sind freilich hinzugekommen. So<br />
hat man beispielsweise die obersten beiden<br />
Cabriolet, ein wunderbares dunkelgraues<br />
Sporteabriolet mit zwei Plätzen und eine<br />
Speziallimousine zeugen vom hohen ästhetischen<br />
und technischen Stand der Erzeugnisse<br />
dieser Firma.<br />
Beim Modell SW 38 ist es in der Ge<br />
sich die Leistung von 22 auf schichte des Automobils erstmals gelungen,<br />
Gänge synchronisiert, um das Schalten- zu<br />
erleichtern, sowie die Seitenventile des Motors<br />
durch obengesteuerte Ventile ersetzt,<br />
wodurch<br />
27 PS erhöht. Aber im grossen und ganzen<br />
konnte die bis auf den heutigen Tag fortschrittliche<br />
Bauart seit Jahren unverändert<br />
beibehalten werden.<br />
(Stand 35.)<br />
Lagonda, der in Kreisen des englischen<br />
Adels zu den bevorzugten Marken zählt und<br />
eine Schöpfung des in aller Welt berühmten<br />
Automobilkonstrukteurs Benteley darstellt,<br />
zeigt an seinem Stand zwei Beispiele seiner<br />
auserlesenen Konstruktion, nämlich ein 6-<br />
Zylinder-Cabriolet von 22,6 und einen 12-Zylinder-V-Motor<br />
von 22,8 PS. Dieser verfügt<br />
über die ganz ausserordentliche Bremsleistung<br />
von 180 PS bei 5500 Touren/Min., so<br />
dass sich das Leistungsgewicht eines damit<br />
ausgerüsteten, als Limousine karossierten<br />
Wagens auf nur 10 kg pro PS beläuft, eine<br />
Zahl, die sonst nur die allerrassigsten Sportfahrzeuge<br />
erreichen. Als Spitzengeschwindig-<br />
Daneben steht im Fa-<br />
Skoda.<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 15. FEBRUAR <strong>1938</strong> — N° 15<br />
Lagonda.<br />
keit werden, je nach Karossierung, 160 bis<br />
170 km/St, angegeben.<br />
Die Linienführung der Karosserie des ausgestellten<br />
Wagens ist ausserordentlich gediegen.<br />
Einige konstruktive Einzelheiten der<br />
Lagonda-Wagen mögen interessieren. Beide<br />
besitzen ein Vierganggetriebe mit drei synchronisierten<br />
Gängen. Die Abfederung geschieht<br />
vorn einzeln, wobei Torsionsstäbe<br />
als Federungseiemete dienen, hinten durch<br />
Halbellyptikfedern. Hydraulische Stossdämpfer,<br />
die automatisch je nach Strassenbeschaffenheit<br />
ihre Dämpfungseigenschaften verändern,<br />
und zudem durch Handregulierung vom<br />
Schaltbrett aus verstellt werden können, dienen<br />
zur weitern Verbesserung der Abfederungseigenschaften.<br />
Als Wagenheber sind<br />
hydraulische Aggregate eingebaut, welche<br />
ein müheloses Heben einer oder beider Achsen<br />
innerhalb anderthalb Minuten gestatten.<br />
Maybach.<br />
(Stand 12.)<br />
Maybach ist durch drei fabelhaft gediegene<br />
Wagen am Salon vertreten, die alle<br />
dem Modell SW-38 angehören. Ein vierplätziges,<br />
elfenbein und braun lackiertes<br />
aus einem kompressorlosen 6-Zylindermotor<br />
von 3,8 Liter die ausserordentlich hohe Leistung<br />
von 140 PS herauszuholen. 37 PS pro<br />
Liter, das sagt genug! Ein ganz aussergewöhnliches<br />
Meisterstück ! Originell ist hier<br />
die Konstruktion der Ventilfeder gelöst, trifft<br />
man doch an Stelle von Schraubenfedern<br />
Blattfedern an, die vibrationsfrei arbeiten.<br />
Die Abfederung geschieht vorn und hinten<br />
durch eine Kombination von Schraubenfedern<br />
und Querfeder, wobei ersteren die<br />
Aufgabe zukommt die kleineren Stösse zu<br />
schlucken. Zur Radführung dienen vorn<br />
Parallelschwinghebel und hinten pendelnde<br />
Halbachsen, die im Innern die Antriebswellen<br />
enthalten. Die Bremse besitzt Unterdruck-Servoverstärkung.<br />
Interessant ist das<br />
Viergangvorwählgetriebe, das auch die Bedienung<br />
der Kupplung überflüssig macht.<br />
Alle Gänge arbeiten geräuscharm und können<br />
durch zwei kleine Hebelchen am Lenkrad<br />
vorgewählt werden. Neben Leerlauf und<br />
Rückwärtsgang ist sogar noch ein besonders<br />
hoch übersetzter Vorwärtsgang für ausserordentliche<br />
Verhältnisse vorgesehen.<br />
Adolf Schmid's Erben A.-G.<br />
(Stand 237.)<br />
Vor der Rückwand des Standes dieser<br />
Firma, einem der ältesten Schmiermittel-<br />
Fabrikationsunternehmen der Schweiz, wirken<br />
rotierende Zylinder, welche auf die besonderen<br />
Qualitäten des Pennzoil-Motorenöls<br />
hinweisen, als Blickfang. Pennzoil, ein<br />
amerikanisches Produkt, ist das Oel für den<br />
anspruchsvollen Fahrer. Die Nischen der<br />
beiden Seitenwände zeigen neben einem<br />
Schmierschema und weiteren Abbildungen<br />
der verschiedenen SchmiSrstellen eines modernen<br />
Wagens auch die für jede Schmierstelle<br />
geeigneten, hochwertigen Aseol-Produkte,<br />
die in der Firma Adolf Schmids Erben<br />
hergestellt werden. Seit Jahren erfreuen<br />
sich diese Spezialschmiermittel dank ihrer<br />
Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit eines<br />
ausgezeichneten Rufs. Abgerundet wird das<br />
Bild des Standes durch eine Reihe von Aufnahmen<br />
aus den Laboratorien, Photos, welche<br />
von dem Unternehmungsgeist und der<br />
fortschrittlichen Gesinnung zu erzählen wissen,<br />
die in diesem Betrieb zu Hause sind.<br />
Fortsetzung der Stände Seite 9.<br />
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