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E_1938_Zeitung_Nr.044

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N° 44 — DIENSTAG, 31. MAI <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

S|»«»*4<br />

imn Hkuslain«!<br />

Was Jetzt?<br />

Betrachtungen zur Lage des internationalen<br />

Rennsports nach Tripolis und der Absage<br />

des Eifclrennens.<br />

Zu diesem Thema wird uns geschrieben:<br />

In den letzten Jahren hat es schon manchmal<br />

eine Krisis im internationalen Autorennsport<br />

gegeben, die immer wieder überwunden<br />

werden konnte. Um sie zu vermeiden,<br />

haben die Experten und Verantwortlichen<br />

die Lösung der neuen Formel als neuen<br />

Grundstein zur Festigung des Rennsports gewählt.<br />

Voller Hoffnung für offene, gut besetzte<br />

internationale Kämpfe ging man der<br />

Saison <strong>1938</strong> entgegen.<br />

Man hatte in Erfahrung gebracht, dass die<br />

beiden deutschen Fabriken Mercedes und<br />

Auto-Union mit neuen Formelwagen an den<br />

Start gehen werden-, man wusste, dass auch<br />

die Franzosen eifrig tätig waren und Delahaye<br />

und Talbot nicht geruht hatten. Von<br />

dem neuen Alfa, der seine Feuervorprobe ja<br />

bereits voriges Jahr in Pescara und Livorno<br />

bestanden hatte, versprach man sich eine<br />

Menge. (Anmerk. der Redakt. Dieser Rennwagen<br />

wurde noch auf Grund der Maximalgewichtsformel<br />

und nicht der neuen Formel<br />

konstruiert. Sein Zwölfzylindermotor hatte<br />

über 4 Liter Hubvolumen.)<br />

Pau begann verheissungsvoll mit einem<br />

offenen Kampf zwischen Delahaye und Mercedes,<br />

wobei nicht zu vergessen ist, dass der<br />

Durchschnitt des Rennens unter 100 km lag.<br />

Man atmete auf und sagte sich: nun gibt es<br />

eine Saison mit interessanten Kämpfen, offenen<br />

Resultaten und das Publikum kommt auf<br />

seine Rechnung. Schliesslich hat der zahlende<br />

Zuschauer ja das Recht oder besser ausgedrückt<br />

das Verlangen, nicht mit tödlicher Sicherheit<br />

vorher zu wissen, wie so ein Rennen<br />

ausgehen m u s s.<br />

1934—1937 tobte wenigstens eine heisse<br />

Schlacht zwischen den beiden deutschen Firmen,<br />

die ein Jahr so — ein Jahr anders ausging.<br />

Aber immerhin waren es wenigstens<br />

zwei annähernd gleichwertige Konstruktionen,<br />

welche, wie man so unschön sagt,<br />

«Leben in die Bude brachten».<br />

1931, 32 und 33 standen die Alfa Monoposto<br />

auf einsamer Höhe. Aehnlich ist es nun, trotz<br />

der neuen Formel, auch dieses Jahr mit Mercedes<br />

gekommen. Tripolis hat dafür den Beweis<br />

erbracht. Dem Untertürkheimer Werk<br />

mit seiner Renntradition ist es im Laufe eines<br />

knappen Jahres gelungen, eine Konstruktion<br />

auf die Räder zu stellen, welche eine<br />

Höchstleistung von PS pro Liter aufweist!<br />

Die drei ersten Plätze in Tripolis bestätigen<br />

diese Tatsache klar. Mit ihren drei Litern<br />

kamen die Mercedes beinahe an die Leistung<br />

der Wagen der alten Formel mit sechs Litern<br />

heran.<br />

So erfreulich auch dieses Resultat für die<br />

deutsche Firma sein muss, so ernüchternd<br />

hat es auf die anderen Rennställe gewirkt.<br />

Alfa Corse scheint sich vom Rennwagensport<br />

völlig zurückziehen zu wollen. Die Auto-<br />

Union und Talbot sowie Maserati sagten das<br />

Ei fei rennen ab, und so musste diese Veranstaltung<br />

gänzlich abgeblasen werden.<br />

Wie man hört, haben auch andere Veranstalter<br />

Ueberlegungen angestellt, ob unter<br />

den obwaltenden Umständen überhaupt noch<br />

Rennen nach der neuen Formel abgehalten<br />

werden können!<br />

Schon im Winter hat die Auto-Union bekanntgegeben,<br />

dass sie mit ihren Versuchen<br />

noch nicht fertig sei und dass sie dieses Jahi<br />

mehr als Trainingssaison zu betrachten gedenke.<br />

Aber selbst angenommen, sie wäre in<br />

den nächsten Wochen rennbereit, so hätte<br />

sie mit ihrem Nachwuchsfahrerstall gegen<br />

ältere und routinierte Kämpen, wie Lang,<br />

Caracciola, Brauchitsch, einen schweren<br />

Stand.<br />

Delahaye hat einen ausprobierten $chnellen<br />

Sportwagen startbereit. Die Annahme geht<br />

daher kaum fehl, dass sich diese Marke<br />

mehr für die Sportwagenrennen interessieren<br />

und dort um den Lorbeer kämpfen wird<br />

als in den Rennwagenveranstaltungen, in denen<br />

sie gegen Mercedes keine Siegesäussichten<br />

mehr hat.<br />

Talbot dürfte in dieser Saison seine Neuschöpfung<br />

kaum fit kriegen. Und Alfa hat<br />

sich sozusagen aufgelöst. Ihr Meisterfahrer<br />

und europäischer Liebling Tazio Nuvolari befindet<br />

sich in Indianapolis, wo er, wie man,<br />

hört, mit Miller verhandelt, der ja bekanntlich<br />

anfangs des Jahres Stuck für seinen<br />

Wagen engagieren wollte.<br />

Man weiss noch nichts von dem neuen Miller-Wagen<br />

und wird deshalb sein Abschneiden<br />

in Europa abwarten müssen, ehe man ein<br />

endgültiges Urteil fällen kann. Auf alle Fälle<br />

war es von der Gulf Corporation sehr umsichtig,<br />

an die Verpflichtung europäischer<br />

•Fahrer zu denken, da die Rennstrecken auf<br />

dem Kontinent von jenen Amerikas abweichen<br />

und durch und durch gekannt sein<br />

•müssen.<br />

Es kann also nach genauer Betrachtung<br />

der derzeitigen Lage geschehen, dass in der<br />

Tat Mangels Beteiligung die «Grossen Preise»<br />

und internationalen Rundrennen Gefahr laufen,<br />

nicht abgehalten zu werden. Wie lässt<br />

sich nun dieser Gefahr vorbeugen und mit<br />

welchen Mitteln kann man versuchen, üas<br />

Interesse bei den Fabriken wieder zu beleben?<br />

Doch nur durch eine Lösung, bei der<br />

gewisse Siegeschancen für alle Teilnehmer<br />

im Bereich der Möglichkeit liegen.<br />

Da gibt es bei näherer Betrachtung vielleicht<br />

zwei Vorschläge, die zur Rettung der<br />

Saison <strong>1938</strong> und des internationalen Rennsports<br />

gemacht werden können:<br />

1. Die AIACR stellt dem Veranstalter anheim,<br />

die Rennstrecken zu verlegen und solche<br />

auszuwählen, bei denen der Durchschnitt<br />

nicht über 100 km liegt. Dadurch sind die<br />

Gewinn- und Platzchancen wieder offener<br />

geworden und es kommt nicht allein auf die<br />

Höchstleistung an!<br />

2. Die AIACR überlässt es dem Veranstalter,<br />

die noch kommenden Rennen nach der<br />

freien Formel auszutragen.<br />

Verantwortliche, Veranstalter und Publikum<br />

— helft uns, den internationalen Rennsport<br />

erhalten und greift mit einer Lösung<br />

ein, ehe es zu spät ist! MFE.<br />

Mays (ERA) gewinnt das<br />

Shelsley-Walsh-Bergrennen...<br />

...aber Fane's Rekord bleibt bestehen.<br />

Das Shelsley-Walsh-Bergrennen Tom vergangenen<br />

Samstag war insofern vom Glück begünstigt,<br />

als der lang andauernde Regen, welcher sich in den<br />

letzten Tagen über Mittelengland ergossen hatte,<br />

ausgerechnet die Grafschaft Worcester verschonte<br />

und die Strecke somit in tadellosem Zustand "war.<br />

Wenn dennoch dem bestehenden, von Fane (Frazer-<br />

Nash/B.M.W.) mit 38,77 Sek. gehaltenen Bergrekord<br />

nicht der Garaus gemächt •werden konnte, so ist<br />

das dem Umstand zuzuschreiben, dass der frühere,<br />

mehrmalige Rekordinhaber Raymond Mays auf<br />

ERA nach einem grossartigen Start bei der S-Kurve<br />

auf ein Hindernis auffuhr, hei welchem «Zwischenfall<br />

nach Mays' Meinung mindestens 1 Sekunde<br />

verloren ging. Er kam für die 910 Meter lange<br />

Strecke auf 33,90 Sekunden und blieb damit um<br />

13/100 Sekunden hinter der Zeit Fanes zurück. —<br />

Prinz «Bira», der am Shelsley-Walsh erstmal«<br />

starten •wollte, erklärte forfait, ebenso der Austin-<br />

Spezialist C. J. P. Dodson. *<br />

Resultate:<br />

Shtlsley-Trophäe (beste Tageszeit): I. R. Mays<br />

(ERA 1750) 38,80 Sek.; 2. H. L. Hadley (Austin 744)<br />

40,09 Sek.; 3. A. F. P. Fane (Frazer-Nash 1496)<br />

40,13 Sek.; 4. Earl Howe (ERA 1488) 41,25 Sek.<br />

Sport-Trophäe (beste Zeit der Sportwagen).<br />

1. A. F. P. Fane (Frazer-Nash/B.M.W. 1971) 47,01<br />

Sek.; 2. J. G. Clark (Frazer-Nash 1407) 48,82 Sek.;<br />

3. Miss Amy Johnson (Frazer-Nash/B.M.W. 1Ü71)<br />

49,57 Sek.<br />

Sti»ja9»^mve»l«^Ra»<br />

Verkehrsunfälle in der Stadt Bern.<br />

Im Monat April <strong>1938</strong> ereigneten sich in der<br />

Stadt Bern 56 (im gleichen Zeitraums des Vorjahres<br />

69) Verkehrsunfälle, wovon 41 (46) Zusammenstösse<br />

zwischen Fahrzeugen und 9 (13). bei<br />

denen Fussgänger angefahren oder überfahren<br />

wurden.<br />

An den Verkehrsunfällen beteiligte Fahrzeuge:<br />

45 (63) Automobile, 2 (4) Motorräder, 40 (42) Fahrräder,<br />

6 (7) Strassenbahnzüge, 4 (2) andere Fahrzeuge.<br />

Getötet wurden 0 (2) Personen, wovon 0 (0)<br />

Kinder unter 15 Jahren; verletzt wurden 43 (41)<br />

Personen, wovon 5 (4) Kinder unter 15 Jahren.<br />

Ausschliesslich Sachsebaden entstand in 18 (30)<br />

Fällen.<br />

Die 56 (69) Verkehrsunfälle lassen sich «raf<br />

Grund der Unfallberichte auf insgesamt 97 (112)<br />

Ursachen zurückführen;<br />

Verkehrskalamitäten an der Strasse<br />

Zürich-ThalwII.<br />

In den zürcherischen Automobilkreisen und<br />

Tagespresse erhebt sich Kritik über die unhaltbare<br />

Verkehrsabwieklung auf der unteren linksufrigen<br />

Seestrasse, die wegen des Ausbaues gegenwärtig<br />

von Thalwil abwärts als Einbahnstrasse befahren<br />

wird. Die Klagen richten eich gegen die Vorkehren<br />

der Bauleitung, welche auf die StrasBenbemitzer<br />

nur ungenügend Rücksicht nehme, so dafis die Automobilisten<br />

wahre Hindernisfahrten zu bestehen<br />

haben, die nicht nur für die Fahrer eehr unangenehm,<br />

sondern vor allem den Wagen sehr wenig<br />

zuträglich sind. Es dürfte wohl angezeigt sein,<br />

wenn diesen Beschwerden Rechnung getragen und<br />

die Bauleitung angehalten wird, auf den Verkehr<br />

gebührend Rücksicht zu nehmen. Die linkisufrige<br />

Seestrasse ist heute nicht nur durch den Vorortsverkehr,<br />

sondern auch durch den Durchgangsverkehr<br />

derart stark beansprucht, dass es sicherlich<br />

nicht angeht, ihn derart an die Wand zu drücken<br />

und Verkehrsverhältnisse zu schaffen, die Kollisionen<br />

und Unfälle zur Folge haben können, für<br />

welche dann der Automobilist einzustehen hat.<br />

Reichsautobahn Karlsruhe-Göttingen.<br />

Die durchgehende Reichsautobahnstrecke Karlsruhe-Göttingen<br />

soll noch im Laufe dieses Jahres<br />

fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.<br />

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