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E_1938_Zeitung_Nr.051

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IST» 51 -- FREITAG, 24. JUNI <strong>1938</strong><br />

Am Sonntag:<br />

Bergrennen<br />

Ermuntert durch den grossen Erfolg, den<br />

die letzte Auflage der Bergprüfungsfahrt<br />

Rheineck-Walzenhausen-Lachen nach dreijährigem<br />

Unterbruch davongetragen hat,<br />

schrieb die Sektion St. Gallen-Appenzell des<br />

ACS diese Veranstaltung auch heuer wieder<br />

aus. Und sie braucht ihren Entschluss nicht<br />

zu bereuen, ist doch ihr Aufruf an die einheimischen<br />

Automobilsportler, am nächsten<br />

Sonntag in Rheineck draussen zum ersten —<br />

und vielleicht einzigen (das Bergrennen Develier-Les<br />

Rangiers wird möglicherweise abgesagt)<br />

— Berglauf der Saison zu starten,<br />

•J?<<br />

nicht tmgehört verklungen. Es sind insgesamt<br />

44 Nennungen eingegangen, wobei der<br />

Umstand, dass der sonntägliche Anlass als<br />

Wettbewerb um die Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1938</strong> zählt, ohne Zweifel in hohem Masse zu<br />

dieser ausgezeichneten Besetzung beigetragen<br />

hat.<br />

Von diesen<br />

44 Anmeldungen<br />

entfallen 18 auf die Tourenwagen-, 16 auf die<br />

Sportwagen- und 10 auf die Rennwagenkategorie.<br />

In allen drei Gruppen gehen zahlreiche<br />

Koryphäen von Rang an den Start. Wir nennen<br />

bei den Tourenwagen einzig Altmeister<br />

Scheibler auf Bugatti, den Wintersternfahrtsieger<br />

Stich auf Fiat-Balilla, ferner Nikiaus<br />

auf Riley, der in der Neuenburger Geländefahrt<br />

bei den Amateuren, und Santschy auf<br />

Peugeot, der in der gleichen Konkurrenz bei<br />

den Experten den ersten Platz belegte, sowie<br />

Schäfer auf Dodge, den Sieger in der Badener<br />

Gymkhana. In der Kategorie Sportwagen sind<br />

Gübelin (der im Grand Prix des Frontieres an<br />

zweiter Stelle einlief) auf BMW und Dold, der<br />

Amateurmeister des Vorjahres, ebenfalls auf<br />

BMW, mit von der Partie, während in der<br />

Rennwagenkategorie die Maseratipiloten Kessler,<br />

Christen, sowie de Graffenried und Mandirola<br />

(diese beiden nehmen zum erstenmal<br />

am Rennen teil) einander ernsthaft «in die<br />

Haare» geraten dürften. Diese wahllos aus der<br />

Nennliste herausgegriffenen Namen allein<br />

besagen, dass man am Sonntag an der landschaftlich<br />

überaus malerisch gelegenen Bergstrasse<br />

Rheineck-Walzenhausen-Lachen<br />

Zeuge spannender und interessanter Kämpfe<br />

sein wird. Leider ist es weder Stuber, dem<br />

Rekordhalter bei den Sportwagen, noch<br />

Ruesch, dem Inhaber des Rennwagen- und<br />

absoluten Streckenrekordes, möglich, ihre<br />

Vorjahrsleistungen zu verteidigen, da sich<br />

ihre Alfas in Reparatur befinden und nicht<br />

frühzeitig genug fertiggestellt werden können.<br />

Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, dass<br />

auch ein Exemplar des von uns in Nr. 99/101<br />

der « A.-R. » von 1937 beschriebenen Schweiz.<br />

Volkswagens in Rheineck zu sehen sein wird.<br />

Er wurde provisorisch bei den Tourenwagen<br />

Rheineck-Walzenhausen-Lachen<br />

eingereiht, startet aber wahrscheinlich hors<br />

concours.<br />

Ueber die bestehenden Rekorde brauchen<br />

wir uns nicht weiter zu unterhalten; wir geben<br />

sie weiter unten klassenweise wieder. Führen<br />

wir lediglich an, dass der Tourenwagenrekord<br />

im Jahre 1934 von Zwimpfer auf Chrysler mit<br />

5:58,2 = 65,3 km/St., die Sportwagenbestzeit<br />

im Jahre 1937 von Stuber auf Alfa Romeo<br />

Kompr. mit 5:11,0 = 75,241 km/St, und der<br />

Rennwagenrekord ebenfalls 1937 von Ruesch<br />

auf Alfa Romeo Kompr. mit 4:48,2 = 81,193<br />

km/St, aufgestellt wurde.<br />

Das Rennen nimmt um 10.30 Uhr beim<br />

«Hecht» in Rheineck seinen Anfang und führt<br />

bei einer mittleren Steigung von 6,7 % und<br />

einer maximalen von 11 % nach dem 6,5 km<br />

entfernten Lachen, wo der Berglauf nach<br />

Ueberwindung einer Höhendifferenz von 433<br />

Meter seinen Abschluss findet.<br />

Vorgängig der Automobilkonkurrenz wird,<br />

wie in früheren Jahren, ein geschlossenes Rennen<br />

vom Motor-Club St. Gallen der UMS ausgetragen,<br />

in welchem 16 Piloten starten.<br />

Wie gesagt, die Bergprüfungsfahrt verspricht<br />

wiederum sehr interessant zu werden<br />

und verdient einen Massenbesuch, um so<br />

mehr als die organisierende Sektion St. Gallen-Appenzell<br />

des ACS, unter dem Präsidium<br />

von Herrn Traugott Walser, Herisau, für eine<br />

reibungslose Abwicklung der Veranstaltung<br />

bürgt.<br />

Nennliste.<br />

Tourenwagen.<br />

1. Portmann H. Ford<br />

2. Schadegg Paul Terraplane<br />

3. Troesch M. A. C. Fiat Baliila<br />

4. Carl Schäfer Dodge<br />

5. Dietrich Hans Alfa Romeo<br />

SIE HABEN ES<br />

V/IRKLICH GUT!<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

6. Schlotterbeck Rene<br />

7. Weber Hans<br />

8. Müller (Zupp)<br />

9. Nikiaus Paul<br />

10. Morel H. R.<br />

11. Dattner Alfred<br />

12. Santsohy Willy<br />

13. Sanfelice<br />

14. Stich Jean<br />

15. Zimmermann<br />

16. Rüdinger<br />

17 Scheibler Aug.<br />

18. Pilloud<br />

Sportwagen.<br />

1. Trümpy Hermann<br />

2. Monfort Louis<br />

3. Gautschi Hans<br />

4. Haessner Carl<br />

5. Aebli Caspar<br />

6. Heussy Henry<br />

7. Aichele Hans<br />

8. v Tscharner<br />

9. Gübelin Hans<br />

10. Campolongo<br />

11. Dr. Schaefer<br />

12. Paul Messmer<br />

13. Jaeger Willy<br />

14. Riesen Friedr.<br />

15 Allmendingen<br />

16. Dold Kurt<br />

Rennwagen.<br />

1. Hofer<br />

2. Blancpain<br />

3. Hahn Carl<br />

4. Du Puy/De Graffenried<br />

5. Christen Max<br />

6. Frei Ad.<br />

7. Stürzincer Leni, Frau<br />

8. Breohbühler<br />

9. Kessler H.<br />

10. Mandirola<br />

PROGRAMM<br />

Samstag, den 25. Juni <strong>1938</strong>:<br />

6— 8 Uhr- Training.<br />

18—21 Uhr: Training.<br />

Hudson<br />

Hansa<br />

Fiat<br />

Riley<br />

Fiat Balilla<br />

Fiat<br />

Peugeot<br />

Fiat<br />

Fiat<br />

Ford<br />

Schweiz. Volkswagen<br />

Bugatti<br />

Fiat<br />

M.G.<br />

Bugatti<br />

B.M.W.<br />

Fiat<br />

Auburn<br />

B.M.W.<br />

S. S. Jaguar<br />

M.G.<br />

B.M.W.<br />

Hanomag<br />

Bugatti<br />

Graham<br />

M.G.<br />

B.M.W.<br />

Alfa Romeo<br />

B.M.W.<br />

M. G. compr.<br />

Maserati<br />

Bugatti<br />

Maserati<br />

Maserati<br />

A. F<br />

Bugatti<br />

Bugatti-Compr.<br />

Maserati<br />

Maserati<br />

Sonntag, den 26. Juni <strong>1938</strong>;<br />

Besammlung der Konkurrenten zur Wagenabnahme<br />

auf der Strasse Bauhof-Ebenau, Richtung<br />

Ebenau. Nachher Abfahrt in geschlossener Kolonne<br />

in Reihenfolge der Startnummern.<br />

7.30 Uhr: Tourenwagen.<br />

8.00 Uhr: Sportwagen.<br />

8.30 Uhr: Rennwagen.<br />

10.00 Uhr: Beginn der Bergprüfungsfahrt für Motorräder,<br />

veranstaltet vom Motor-Club<br />

St. Gallen. (Geschlossenes Rennen).<br />

10.30 Uhr: Beginn der Bergprüfungsfahrt für<br />

Automobile.<br />

Ab 9 Uhr ist die Bergstrecke für<br />

sämtlichen Verkehr gesperrt.<br />

13.30 Uhr: Bankett im «Kurhaus» Walzenhausen<br />

mit anschliessender Preisverteilung.<br />

Besondere Bestimmungen:<br />

Der Beginn der Bergprüfungsfahrt wird durch<br />

Abfahren der Strecke mit grosser gelber Fahne, der<br />

Schluss mit weisser Fahne bekanntgegeben.<br />

Als glücklicher Besitzer eines Autos können Sie jederzeit mit Ihren<br />

Angehörigen und Freunden alle Schönheiten unserer Heimat genießen.<br />

Wir wünschen frohe Fahrt und empfehlen Ihnen dazu<br />

Essolube<br />

»Das gute OeJ für gute Fahrt«<br />

DIE BESTEHENDEN REKORDE<br />

TOURENWAGEN :<br />

Bis 750 ccm Buchwald (BMW) 1930 7:57,8<br />

1100 ccm Sanfelice (Fiat-Bai.) 1934 7:39,0<br />

1500 ccm Keller (Alfa Romeo) 1931 6:22,2<br />

2000 ccm Keller (Alfa Romeo) 1932 6:13,6<br />

3000 ccm Scheibler (Bugatti) 1932 5:59,8<br />

5000 ccm Pfäffli (Ford) 1937 6:02,0<br />

8000 ccm Zwimpfer (Chrysler) 1934 5:58,2<br />

SPORTWAGEN :<br />

Bis 750 ccm Schumacher (BMW) 1933 7:23,4<br />

1100 ccm Frei (Fiat-Siata) 1934 6:28,4<br />

1500 ccm Emery (Derby) 1932 6:06,0<br />

2000 ccm Gübelin (BMW) 1937 5:34,4<br />

3000 ccm Maag (Bugatti) 1934 5:19,8<br />

5000 ccm Stuber (Alfa Romeo) 1937 5:11,0<br />

8000 ccm Itten (Chrysler) 1934 6:01,8<br />

Ueb. 8000 ccm Caf lisch (Merc.-Benz) 1931 6:46,0<br />

RENNWAGEN:<br />

Bis 750 ccm Markiewicz (Austin) 1931 6:30,8<br />

1100 ccm Kessler (Amilcar) 1932 5:45,4<br />

1500 ccm Maas (Maserati) 1934 5:14,0<br />

2000 ccm Maag (Bugatti) 1933 5:24,06<br />

Ueb. 2000 ccm Buesch (Alfa Romeo) 1937 4:48,2<br />

Totalisator am Grossen Preis<br />

der Schweiz für Automobile.<br />

Der Grosse Preis der Schweiz ist zu einem klassischen<br />

Automobilrennen geworden. Er trägt die<br />

höchsten Auszeichnungen die der Automobilsport<br />

zu vergeben hat: «Grande Epreuve» und wird am<br />

21. August <strong>1938</strong> als Qualifikationslauf für die Europa-Automobilmeisterschaft<br />

ausgetragen. Doch,<br />

die Organisatoren ruhen nicht. Um die Eindruckskraft<br />

und die persönliche Anteilnahme des Publikums<br />

am dramatischen Kampfe noch mehr zu steigern,<br />

wird ein<br />

Totalisator<br />

eingeführt. Jeder einzelne, grosse und kleine Prophet<br />

hat damit Gelegenheit, seinen Enthusiasmus<br />

und seine Sympathie für Fahrer und Maschine<br />

durch einen Toto-Einsatz zu bekunden. Dieses gewerbsmässige<br />

Tippen wird in Anbetracht der neuen<br />

Rennformel einen ganz besonderen Reiz erhalten.<br />

Der Totalisator am Grand Prix ist ein N'ovum<br />

und wurde vom Regierungsrat des Kantons Bern<br />

bewilligt. Wenn er sich noch nicht früher Eingang<br />

verschaffen konnte, so liegt es in der Austragungsweise<br />

der bisherigen Rennen. Erst mit der Gliederung<br />

des «Preis von Bern» in zwei Vorläufe und<br />

einen Endlauf und der Kürzung der alten Grand<br />

Prix-Distanz ist der Toto spruchreif und für die<br />

Wettenden interessant geworden. Er wird nach den<br />

bewährten, einheitlichen Richtlinien des Totalisatorbetriebes<br />

des Schweizerischen Rennvereins durchgeführt.<br />

Zum Abschluss gelangen Sieg- und Platzwetten<br />

und ausserdem die neue Wettart des «pari<br />

jumele», wobei auf Sieger und Zweitklassierte zugleich<br />

gesetzt wird.<br />

Beim kommenden Grand Prix wird also auch<br />

der Zuschauer «mitrennen» und einen Erfolg nach<br />

Hause tragen können!<br />

Die internationale Beteiligung am Grossen Preis<br />

der Schweiz. Die neue Rennformel hat dem Auftakt<br />

zur internat. Automobil-Rennsaison ein ganz besonderes<br />

Gepräge gegeben. Die neu entwickelten<br />

Maschinen durchlaufen ihre Probezeit, wobei natürlich<br />

Kinderkrankheiten unvermeidlich sind. Auserdem<br />

hat gerade dieses Jahr die Frage der Nachwuchsfahrer<br />

nur eine provisorische Lösung gefunden.<br />

Aus dieser Unsicherheit heraus haben ALFA-<br />

GORSE und AUTO-UN'ION sich vorsichtigerweise bis<br />

jetzt vom eigentlichen Kampfe ferngehalten. Alfa-<br />

Romeo wird beim Umbau und Einfahren der abgeänderten<br />

Formelrennwagen besonders auf Schwierigkeiten<br />

stossen. Die Auto-Union wollte ihre interessante<br />

Neukonstruktion nicht überstürzen, so<br />

dass ihre Wagen zum allgemeinen Erstaunen bis<br />

heute noch nicht eingesetzt wurden. Ihre Teilnahme<br />

am Grossen Preis von Frankreich am 3. Juli<br />

<strong>1938</strong> steht aber fest. Diese vorerwähnten Umstände,<br />

die in der Presse vielfach als ein düsteres Anzeichen,<br />

für die kommenden Rundstreckenrennen gewertet<br />

werden, sind einzig auf die Revolution zurüokzu-*<br />

führen, welche die neue Rennformel im Autosport<br />

hervorrief. Der Grosse Preis der Schweiz für Automobile<br />

wird von diesen Vorsaison-Fortfaits nicht<br />

mehr berührt! Ja, man kann sogar auf eine erhöhte<br />

Intensität des Kampfes rechnen, da durch<br />

den Wegfall einiger internat. Konkurrenzen, der<br />

Wert dieser schweizerischen Veranstaltung für die<br />

Klassierung der Europameisterschaft eine wesentliche<br />

Steigerung erfährt.<br />

Die Besetzung der Startplätze wird wieder das<br />

gewohnte internationale Bild ergeben, denn alle<br />

namhaften Rennställe werden bis zum 21. August<br />

ihren Rennbetrieb in vollem Umfange aufgenommen<br />

haben und in Bern auf der renntechnisch<br />

einwandfreien Rundstrecke im Bremgartenwald eines<br />

der spannendsten Rennen fahren.<br />

IN ENGLAND<br />

Grosser Preis von London.<br />

Auf der Kristall-Palast-Rundstrecke in der englischen<br />

Metropole gelangt morgen Samstag der<br />

Grosse Preis von London zur Durchführung, in<br />

welchem auch Piloten vom Kontinent um den Siegeslorbeer<br />

kämpfen. Es starten u. a. Evans auf<br />

Alfa Romeo 2900, Gerard auf Delage 3000, Bira,<br />

Dobson und Wakefield auf ERA 1500 und Wilson<br />

auf ERA 1100, Hanson auf Maserati 1500 und<br />

Lurani auf Maserati 1100, Maclure au Riley 2000<br />

sowie Gordini (der Bol d'Or-Sieger) auf Simca 1100<br />

und Madame Itier auf Simca 1000. Wenn nicht<br />

alles täuscht, dürfte mit einem spannenden Duell<br />

zwischen den ERA-Kämpen Prinz Bira und Dobson<br />

zu rechnen sein.<br />

IN ITALIEN.<br />

Der Grosse Preis von Neapel für lVs-Uter-<br />

Rennwagen<br />

findet am kommenden Sonntag auf der Posilipp-<br />

Rundstrecke statt. Es handelt sich sozusagen um<br />

eine italienische Familienangelegenheit, finden wir<br />

doch von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur Italiener<br />

auf Maserati am Start. Die Nennliste weist<br />

18 Namen auf, nämlich: Bianco, Trossi, Rocco,<br />

Marazza, Teagno, Lanza, den Schweizer Armand<br />

Hug, den Deutschen Paul Pietsch, Dusio, «Ralph»,<br />

Pelassa, Batteglia, Soffietti, N'egro, Villoresi Luigi,<br />

De Teffe, «Libeccio» und Corsi.

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